in den Hilfen zur Erziehung

Was Wirkt? W Wi kt? Wirkfaktoren und Zielerreichung Wirkfaktoren und Zielerreichung  in den Hilfen zur Erziehungg 07.10.10 Jugendamt Wuppertal Worksho...
Author: Ralf Arnold
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Was Wirkt? W Wi kt? Wirkfaktoren und Zielerreichung Wirkfaktoren und Zielerreichung  in den Hilfen zur Erziehungg 07.10.10 Jugendamt Wuppertal Workshop zur Auftaktveranstaltung JHP Jugendamt Wuppertal, Workshop zur Auftaktveranstaltung JHP Andreas Polutta, Universität Duisburg‐Essen und kom.sd – Kompetenzzentrum Soziale Dienste an der Universität Bielefeld p

Wirkungen in den Sozialen Diensten? Wirkungen in den Sozialen Diensten? • • • • •

Jedes sozialpädagogische Handeln, jede sozialpolitische Maßnahme, jede sozialpolitische Maßnahme, jede Hilfe,  jedes Angebot Sozialer Dienste… … geht davon aus, dass Wirkungen  geht davon aus dass Wirkungen hervorgebracht werden.

Wirkungen‐ g ein aktuelles Thema • ‐ Qualitätsdiskurs („von Strukturqualität zu  Ergebnisqualität ) Ergebnisqualität“) • ‐ Legitimationsdruck in der Jugendhilfe • ‐ Idee „Wirkungsorientierter Steuerung“ • ‐ Evidence‐based Practice (EBP)  Evidence based Practice (EBP) „What Works“?

Erste Einordnung im Begriffsdschungel:   Wirkungsforschung, Wirkungsorientierung,  Wirkungsorientierte Steuerung Wirkungsorientierung • • • •



Schwammiger Begriff (Hinwendung zu…) Catch all Term Politisches, professionelles, wissenschaftliches … strategisches Programm Reihe von Ausdrucksformen (Kinderschutz,  Entwicklungszusammenarbeit/Entwicklungshilfe Aktive Entwicklungszusammenarbeit/Entwicklungshilfe, Aktive  Arbeitsmarkpolitik, Gesundheitsprävention, Hilfen zur Erziehung) Oft mehr auf veränderte Maßnahmen, Politikgestaltung ausgerichtet, als  im Sinne von Forschung an einer systematischen Aufklärung von  Wirkungszusammenhängen interessiert.

Wirkungsforschung

Wirkungsforschung u gs o sc u g • Forschung nach Ursache‐Wirkungszusammenhang • Forschung zu Programmwirkungen, Programmtheorien, Wirkungen auf  verschiedenen Ebenen (z.B. Adressaten, NutzerInnen, Professionelle,  Organisation und Institution….) • Forschung zu gegenstandsadäquatem Wirkungsbegriff und  g g g q g g Operationalisierung von Wirkungen und Effekten Sozialer Arbeit

Wirkungsforschung •





Quantitative Wirkungsforschung: Suche nach Wahrscheinlichkeiten, zwei Modelle:  E Experimentalforschung (Ausschluss von Kontexten, hohe interne Validität, geringe  i lf h (A hl K h h i V lidi ä i externe Validität)  Æ What Works? /Was Wirkt? oder umfassende statistische Erhebung von Kontextdaten bzw. Abgleich mit  „statistischen Zwillingen“ (Quasi‐Experiment) Æ What works for whom under which circumstances? Was wirkt für wen unter welchen  B di Bedingungen? ? Qualitative Wirkungsforschung: Rekonstruktion der Art und Weise des  Zustandekommens, Gelingens, Scheiterns von z.B Hilfeprozessen

Wirkungsforschung und wissenschaftliche Evaluation mit den Methoden empirischer Sozialforschung  Wirkungsforschung und wissenschaftliche Evaluation mit den Methoden empirischer Sozialforschung unterscheidet sich einerseits von Grundlagenforschung und andererseits von einfacher Datenerfassung,  wie z.B. Zufriedenheitsabfragen oder der Erhebung von Controllingdaten

Wirkungsforschung, mit dem Ziel Wirkfaktoren zu identifizieren:  Das Problem der Zurechnung von Ursachen und Wirkungen:  a) „Testen“ der Effektivität von klar umschriebenen Interventionen für bestimmte  Personengruppen unter definierten (Labor‐)Bedingungen b) Identifikation von Wirkmechanismen und Wirkfaktoren in pädagogischen Praxen  unter realen Bedingungen g g Æ Diese Forschung wird hier bevorzugt. Æ Die hier vorgestellten Ergebnisse sind hier einzuordnen.

Wirkungsorientierte Steuerung Wirkungsorientierte Steuerung

Wirkungssteuerung (bzw. wirkungsorientierte Steuerung) •

• •



In der kommunalen Sozialverwaltung spielt die Idee der Steuerung von Angeboten  über Wirkungsmessung und Evaluation eine andere Rolle als in der  Wirkungsforschung.  Wirkungsorientierte Steuerung beschreibt ein Ziel des strategischen Controllings:  Förderung, Mittelvergabe und Hilfeplanung sollen auf der Basis von Daten,  Kennzahlen und Indikatoren erfolgen, wobei diese Daten nicht zum Zwecke  g , wissenschaftlicher Wirkungsanalyse genutzt werden, sondern zu direkten  Steuerungs‐ Planungs‐ und Budgetierungszwecken. Hier geht es um die Erfassung von Zielerreichung (z.B. Ziele im Rahmen des  Hier geht es um die Erfassung von Zielerreichung (z.B. Ziele im Rahmen des Controllings, Hilfeplanziele, finanzielle Ziele im Rahmen von Budgets etc.)

Wirkungsorientierte Steuerung Sozialer Dienste

• Verknüpfung von Wirkungszielen und  Sparzielen • Konsens über Wirkungsziele? Konsens über Wirkungsziele? • Systematik, Belastbarkeit und Güte der  genannten Indikatoren? • Fehlender Zusammenhang von  Fehlender Zusammenhang von Wirkungszielen mit genannten Indikatoren • Einseitige Steuerungslogik Oft keine Orientierung an Wirkmechanismen • Oft keine Orientierung an Wirkmechanismen  erkennbar

Wirkfaktoren … stehen im Mittelpunkt empirischer Rekonstruktion und Evaluation von Mechanismen

und Zielerreichung … steht oft im Mittelpunkt von strategischer O i ti Orientierung fü für di die E Entwicklung t i kl d der Jugendhilfe oder von Steuerungsinstrumenten.

Gefahren einseitiger Steuerung Gefahren einseitiger Steuerung Wirkungsorientierte Steuerung als Ansatz einseitiger Steuerung durch eine Kommune  ik i i S l i ii S d h i gegenüber freien Trägern ist in der bisherigen Praxis als problematisch  einzuschätzen – soweit dazu Evaluationsstudien vorliegen.   Siehe z.B.  ÆTornow 2009 zur Hansestadt Rostock  http://www.wirkungsorientierte‐ p g jugendhilfe.de/seiten/material/wojh_schriften_heft_8.pdf Æ Otto/Polutta/Seelmeyer 2009 zur Landeshauptstadt Dresden  Otto/Polutta/Seelmeyer 2009 zur Landeshauptstadt Dresden http://www.fachkraefteportal.info/media/files/evaluation_jugendarbeit_dresden_200 8.pdf

Aufmerksamkeit für mögliche Vermischung von  finanziellen Zielen und pädagogischen Zielen … Die (sozialrechtlich z.B. in SGB VIII vorgegebenen!)  Zielsetzungen auf der Ebene von  Leistungsberechtigten werden mit den Indikatoren  zur Zielerreichung oft nicht hinreichend abgebildet.  Zielsetzungen auf der Ebene von Familien/jungen  e se u ge au de be e o a e /ju ge Menschen werden oft nur auf Ebene von  Strukturmerkmalen/ sozialer Infrastrukturmerkale  / erfasst, Ergebnisdimensionen sind häufig nicht  erkennbar.

Entstehen Konflikte mit unterschiedlichen  Entstehen Konflikte mit unterschiedlichen Wirkungszielen? Die Wirkungen von verschiedenen Maßnahmen, die als  Prävention gefasst werden, müssen auch im Hinblick auf  mögliche nicht benannte oder nicht intendierte Wirkungen mögliche nicht benannte oder nicht intendierte Wirkungen  erfasst werden.  Beispiel: Finanzielles Einsparpotential von Prävention Beispiel: Finanzielles Einsparpotential von Prävention  (obligatorischer Besuch von Familienhebammen):  Was, wenn der verstärkte Einsatz von Familienhebammen oder  , flankierender Elternarbeit nicht geradlinig zur Verhinderung  von HzE oder zur Beendigung von stationären HzE beiträgt,  sondern zunächst einmal zusätzliche Hilfebedarfe aufdeckt?   Dann sind die Maßnahmen in fachlicher Hinsicht sicherlich  wirksam aber nicht im Sinne des angestrebten wirksam, aber nicht im Sinne des angestrebten  Einsparungsziels. 

Gefahr der Überforderung durch  Gefahr der Überforderung durch Selbstevaluation der freien Träger Selbstevaluation der freien Träger  und Verknüpfung mit davon  abhängiger Finanzierung

Auszug Dresdener Wirkungszielkatalog Auszug Dresdener Wirkungszielkatalog Aussagen:  Aussagen: „Die kinder‐ und jugendhilfliche Infrastruktur in Dresden wird über Wirkungsziele  gesteuert. … Der Bestand wird strukturell nach Zielgerechtheit bewertet, auf der Maßnahmeebene  g nach Wirksamkeit. … Der Prozess der Jugendhilfeplanung ist als Steuerungskreislauf angelegt Die Schaffung Der Prozess der Jugendhilfeplanung ist als Steuerungskreislauf angelegt. Die Schaffung  positiver Entwicklungsbedingungen für das Aufwachsen junger Menschen und ihre  Familien wird als kommunale Gemeinschaftsaufgabe verstanden. … Die Stadtteilrunden, thematischen Arbeitsgemeinschaften, der Stadtjugendring und die  Liga sind Beteiligte im Planungsprozess.“ (Quelle: Landeshauptstadt Dresden 2004)

Beispiel Umsetzung Wirkungsziele Beispiel Umsetzung Wirkungsziele Leistungsart 3. Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen Leistungsartenbeschreibung (nach § 11 i. V. m. 13, 14, 16 SGB VIII): Offene Kinder‐ und Jugendarbeit in KJH ist Bildungs‐ und Erziehungsarbeit. Sie beinhaltet vorrangig niedrigschwellige und offene sozialpädagogische Angebote für den jeweiligen Sozialraum welche sich an den Interessen und Bedürfnissen der Nutzer/‐ sozialpädagogische Angebote für den jeweiligen Sozialraum, welche sich an den Interessen und Bedürfnissen der Nutzer/‐ innen orientieren.  Dabei werden die Angebote durch sie mit gestaltet und mitbestimmt. Es werden individuelle  Hilfestellungen bei der Bewältigung des Lebensalltags, der Entwicklung und Reflexion von Geschlechteridentität und der  Orientierung auf Ausbildung und Beruf geleistet. Sie findet kontinuierlich und überwiegend innerhalb der Einrichtung statt.  Es bestehen Öffnungszeiten, welche sich am Bedarf orientieren. Charakteristisch sind: altersdifferenzierte offene Treffs,  J Jugendberatung, Jugendbildung, Projektarbeit, Selbstorganisation und Selbstverwaltung sowie die Bereitstellung  db J dbild P j k b i S lb i i d S lb l i di B i ll gestaltbarer Räume. Offene Angebote sind grundsätzlich kostenfrei, für spezielle Angebote sind unter Beachtung des § 90  SGB VIII Kostenbeteiligungen zu sichern. Ziel/Aufgabe: Ziel ist es die individuellen Entwicklungs‐ Erfahrungs‐ und Selbstfindungsprozesse von Kindern und Jugendlichen u. a. durch die  Ziel ist es, die individuellen Entwicklungs‐, Erfahrungs‐ und Selbstfindungsprozesse von Kindern und Jugendlichen u a durch die Vermittlung von gesellschaftlichen Wert‐ und Normvorstellungen zu unterstützen, deren Handlungskompetenz, soziale  Beziehungs‐ und Konfliktfähigkeit zu erweitern und die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Durch die Initiierung von  Beteiligung und Mitbestimmung sollen Kinder, Jugendliche und Familien eigenes gesellschaftliches Engagement als wirksam  und positiv erleben. Zielgruppe: • Mädchen und Jungen, junge Frauen und junge Männer zwischen 6 und 27 Jahren und ggf. deren Familienangehörige • besondere Aufmerksamkeit gilt der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychosozialen Benachteiligungen bzw. Entwicklungsstörungen.

Wirkungspotenziale: Persönlichkeitsentwicklung: Kinder und Jugendliche verfügen über eine Alltags‐ und Handlungskompetenz zur positiven Lebensbewältigung. Kinder und Jugendliche entwickeln ein positives  Selbstbild Sie sind in der La e ihr Verhalten kritisch reflektieren ihr Handeln danach a s richten nd Verant ort n Selbstbild. Sie sind in der Lage, ihr Verhalten kritisch zu reflektieren, ihr Handeln danach auszurichten und Verantwortung zu übernehmen. übernehmen Soziales Verhalten: Kinder und Jugendliche sind in der Lage tragfähige soziale Beziehungen zu entwickeln und zu gestalten. Kinder und Jugendliche sind in der Lage in sozialen Gruppen  zu lernen und zu handeln. Kinder und Jugendliche verfügen über Strategien zur Konfliktbewältigung und entwickeln konstruktive Lösungswege. Kinder und  Jugendliche setzen sich mit gesellschaftlichen Normen und Werten auseinander. Selbstbestimmung / Bildung/ Eigenverantwortung / gesunde Lebensführung: Selbstbestimmung / Bildung/ Eigenverantwortung / gesunde Lebensführung: Kinder und Jugendliche sind in der Lage im Rahmen ihrer Ressourcen und der ihres Lebensumfeldes ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Kinder und Jugendliche  erwerben Sozialraumkompetenz und nutzen Angebote. Kinder und Jugendliche handeln verantwortungsbewusst gegenüber ihrer natürlichen Umwelt. Kinder  und Jugendliche wissen um eine gesunde Lebensführung und entwickeln einen gesundheitsfördernden Umgang mit sich selbst. Kinder und Jugendliche sind in  der Lage kompetent mit den verschiedenen Medien umzugehen. Lebensbewältigung / Identitätsentwicklung (Lebensfreude): Lebensbewältigung / Identitätsentwicklung (Lebensfreude): Kinder und Jugendliche entwickeln eine eigene Identität. Jugendliche entwickeln eigene und alternative Lebensplanentwürfe. Kinder und Jugendliche setzen sich mit  ihrer Biografie und der Geschichte ihrer Familie und dem Sozialraum auseinander. Kinder und Jugendliche sind fähig wertschätzend mit dem Verschiedensein  anderer umzugehen. Sie akzeptieren und respektieren verschiedene Lebensstile und die Vielfalt der Kulturen. Kinder und Jugendliche lernen konstruktiv mit  Einschränkungen in ihrem Lebensalltag umzugehen. Geschlechteridentität: Kinder und Jugendliche entwickeln eine eigene Geschlechtsidentität.  Die Kinder und Jugendlichen sind fähig, wertschätzend mit dem Verschiedensein von Jungen  und Mädchen/ Männer und Frauen umzugehen, sie akzeptieren und respektieren verschiedene Lebensstile. Kinder und Jugendliche können sich von dem  durch Medien und Konsumgesellschaft definierten Schönheitsideal abgrenzen. Kinder und Jugendlichen können die körperliche Entwicklung und die  Veränderungen ihres Körpers verstehen und verantwortlich damit umgehen. Berufliche Entwicklung: Jugendliche und junge Erwachsene haben konkrete Vorstellungen hinsichtlich ihrer Lebensplanung und Berufswünsche. Sie sind in der Lage ihre  persönlichen,  sozialen und fachlichen Kompetenzen und Ressourcen zu erkennen und arbeitsmarktgerecht einzusetzen. Jugendliche und junge Erwachsene sind zunehmend  in der Lage sich eigenständig und selbstbewusst um einen Arbeits‐ oder Ausbildungsplatz ihrer Wahl zu bewerben. Sie sind in der Lage sich die notwendigen  Informationen zu Ausbildung oder Berufstätigkeit  zu verschaffen und zu nutzen. Die Angebote der  Hugendberufshilfe und der Agentur für Arbeit sind ihnen  bekannt. P ti i ti / D Partizipation/ Demokratieverständnis: k ti tä d i Kinder, Jugendliche/ junge Erwachsene und deren Familien bringen sich in die Gestaltung ihres ummittelbaren Lebensumfeldes ein. Kinder und Jugendliche   entwickeln Interesse für ihren Sozialraum und identifizieren sich mit ihrem Stadtteil. Sie gestalten aktiv das Leben im Kinder‐ und Jugendhaus mit. Es  entstehen Ideen die Wohnumgebung zu gestalten.  Kinder und Jugendliche entwickeln demokratisches Denken und Handeln. Kinder und Jugendliche sind  fähig sich am gesellschaftlichen und politischen Leben zu beteiligen. Sie lernen Konflikte konstruktiv auszutragen und andere Meinungen zu wertschätzen. Sie  interessieren sich für politische und gesellschaftliche Themen. Sie können ihre Meinung argumentativ belegen. Sie hinterfragen kritisch die gesellschaftlichen interessieren sich für politische und gesellschaftliche Themen. Sie können ihre Meinung argumentativ belegen. Sie hinterfragen kritisch die gesellschaftlichen  Wert‐ und Normvorstellungen. Sie interessieren sich für andere Kulturen, Völker und Länder. (Quelle: Landeshauptstadt Dresden 2008, S. 1‐2)

„Halbierter Wirkungsdiskurs“ in  Deutschland Fokus auf Marktsteuerung und Wettbewerb Boom von Controlling und Selbstevaluation Boom von Controlling und Selbstevaluation „Finanz vor Evidenz“‐Strategien Mangel an verlässlichen Wirkungsstudien Tendenz der Kommunalisierung Tendenz der Kommunalisierung  Wirkungsorientierter Steuerungsmodelle • Zugleich Tendenz der Zentralisierung und  Kommerzialisierung von  Evaluationsinstrumenten • • • • •

Wirkungen und Wirkungsziele Wirkungen und Wirkungsziele ‐ Es kann unterschiedliche Wirkungen auf  verschiedenen Ebenen geben ‐ Was eine wünschenswerte Wirkung ist, kann  g , umstritten sein, muss bewertet werden ‐ Wirkungen können sich widersprechen Wirkungen können sich widersprechen Ævgl. Beispiel Gesunheitsaufklärungsprogramm  Indien (in Otto u a 2007: Zum internationalen Indien (in Otto u a. 2007: Zum internationalen  Diskurs um Ergebnisse und Wirkungen in der  Sozialen Arbeit ‐ Expertise im Auftrag der AGJ,  Sozialen Arbeit  Expertise im Auftrag der AGJ, Berlin) Wirkungsorientierung in Forschung und Praxis ist nie Wirkungsorientierung in Forschung und Praxis ist nie  wertfrei, sondern erfordert Bewertungen!

Wirkungsorientierung in der Jugendhilfe Wirkungsorientierung in der Jugendhilfe • Operationalisierungen von „Wirkung“ auf  unterschiedlichen Ebenen

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D i Eb Drei Ebenen bei der Analyse von Wirkungen b id A l Wi k • Ebene Ebene der betriebswirtschaftlichen Rahmendaten  der betriebswirtschaftlichen Rahmendaten und Strukturen Fallzahlen, Belegung, Fallzuweisung, Ausstattung, Laufzeiten, Abbrüche… , g g, g, g, f ,

• Ebene der Prozesse der Hilfeerbringung Hilfeplanverfahren, Arbeitsbeziehung, Beteiligung, Verlässlichkeit

• Ebene der Kinder und Jugendlichen  (und ihrer Eltern) =Wirkungen im engeren Sinne Adressatenorientierte Wirkungsziele wie z.B. Kompetenzen, Ressourcen,  Ad t i ti t Wi k i l i B K t R Verwirklichungschancen, Integration, Nachhaltigkeit … 

Æ Struktur‐ St kt und Prozessmerkmale gelten zwar nicht als Wirkungen im Sinne  dP k l lt i ht l Wi k i Si von Outcome bzw. Impact, sind jedoch durchaus zu beachten, da sich  auch dieser Ebene Wirkfaktoren  finden.

Ebenen und Akteure  Vorschlag einer Matrix um Dimensionen zu sortieren Vorschlag einer Matrix, um Dimensionen zu sortieren Fachkräfte JA

Struktur‐ ebene Prozess‐ ebene Ergebnis‐ ebene (verein‐ facht)

Fachkräfte FT

Kinder/ Jugendliche g

Eltern

Politik

Verwaltung

Wirkungen aus Sicht junger Menschen • Junge Menschen haben eine Einschätzung zur  Strukturqualität Haben junge Menschen Zugang zu Angeboten? Haben sie feste  Ansprechpartner? 

• Fü Für die Prozessqualität di P lität ist die Bewertung des  i t di B t d Hilfeprozesses durch junge Menschen wichtig Wie bewerten junge Menschen den Hilfeverlauf? Sind sie mit der Hilfe  j g f f f zufrieden? Sind sie an den Entscheidungen beteiligt?

• Aspekte der Ergebnisqualität müssen direkt bei  jungen Menschen abgefragt werden jungen Menschen abgefragt werden  Wie verändert sich die Lebenssituation junger Menschen im  Hilfeverlauf? Wie verändern sich Handlungsmöglichkeiten, Kompetenzen  und Verwirklichungschancen? und Verwirklichungschancen?

Unabdingbar für fachliche  Wirkungsorientierung in der Jugendhilfe • Bedeutung einer dem Gegenstand  g Perspektive  p angemessenen • Aktuell diskutiert:  V Verwirklichungschancen i kli h h von Kindern und  Ki d d Jugendlichen als Maßstab für Wirkungen Æ vgl. Grundlegung durch Ökonomen Amartya Sen und Rechtsphilosophin  Martha Nussbaum und Adaptionen bei Jürgen Volkert (Nationaler Armuts‐ und Reichtumsbericht) und im Feld Sozialer Arbeit Holger Ziegler/Hans‐ und Reichtumsbericht) und im Feld Sozialer Arbeit Holger Ziegler/Hans Uwe Otto  (Hans U. Otto, Holger Ziegler (Hrsg.)(2009): Capabilities ‐ Handlungsbefähigung und Verwirklichungschancen in der Erziehungswissenschaft)

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Befähigung im Sinne des Capability‐ Ansatzes Rahmen für Wirkungsorientierte Evaluation : Rahmen für Wirkungsorientierte Evaluation : • • • • • • • • • •

1 Life / Leben 2 Bodily Health / Gesundheit 2 Bodily Health / Gesundheit 3 Bodily Integrity / Körperliche Integrität 4 Senses, Imagination and Thought / Sinne, Vorstellungskraft und Denken 5 Emotions / Gefühle 5 Emotions / Gefühle 6 Practical Reason / Praktische Vernunft 7 Affiliation / Zugehörigkeit 8 Other Species / Leben im Einklang mit der Natur und Umgang mit anderen  p / g g g Lebewesen 9 Play / Vergnügen und Erholung 10 Control over one´s environment / Verfügung über die eigene Umgebung (Central Capabilities nach Martha Nussbaum)

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Besonderheit dieser Perspektive: Besonderheit dieser Perspektive: • Th Theoretisch für die Jugendhilfe angemessener  ti h fü di J dhilf Rahmen (überwindet rein behavourale,  ökonomistische oder psychopathologische Modelle) ökonomistische oder psychopathologische Modelle) • Konkrete Operationalisierungen sind möglich • Systematisches Erfragen von realisierten  Systematisches Erfragen von realisierten Verhaltensweisen „Doings+Beeings“ „Functionings“  und Kompetenzen, Ressourcen bzw.  V Verwirklichungschancen „Capabilities“  i kli h h C biliti “ • Erfassung der Präferenzen und Werthaltungen von  Kindern und Jugendlichen Kindern und Jugendlichen

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Aus: Otto et al. (2007): What Works, Expertise für die AGJ, S.  87

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Beispiel Wirkungsanalyse im  Bundesmodellprogramm  „Wirkungsorientierte Jugendhilfe Wirkungsorientierte Jugendhilfe

Kombination von Evaluationsmethoden der  Wirkungsevaluation am Bsp. Bundesmodellprogramm  „Wirkungsorientierte Jugendhilfe“: • • • • • • • • • •

Analyse von Strukturdaten  Experteninterviews mit Vertretern der Leitungsebene Interviews und Befragungen von  ‐ Kindern + Jugendlichen,  ‐ Eltern und  ‐ fallverantwortlichen Fachkräften  im Rahmen einer Längsschnittstudie  Fallstudien zum Hilfeplangespräch Fallstudien zum Hilfeplangespräch  Aktenanalysen Teilnehmende Beobachtung Quasi‐Experimentelles Evaluationsdesign (Einbezug einer  Vergleichsgruppe von weiteren Kommunen/Landkreisen auf allen  Ebenen der Analyse)

Wirkungen?

- Wirkungen auf struktureller Ebene Junge Menschen

- Wirkungen auf der Prozess-/ I t kti Interaktionsebene b

Wirkungen auf Ebene der Adressat/innen → materielle und soziale Ressourcen Junge → individuelle MenschenFähigkeiten → Rechte zur Selbst- und Mitb ti Mitbestimmung

→ Befähigungs- und Verwirklichungschancen (Capabilities)

Ergebnisse der Studie Ergebnisse der Studie • Die Ergebnisse der Evaluation sind verfügbar  g j g unter www.wirkungsorientierte‐jugendhilfe.de

Zusammengefasst: g Wirkfaktoren liegen in … • -

… der wahrgenommenen Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen Einbezug in Entscheidungen Q lität d Qualität der Hilf Hilfeplanvorbereitungen l b it Zeit, Vertrauen Art und Weise, wie Fachkräfte mit jjungen g Menschen umgehen g

• -

... fachlich-professionellem Handeln fachliche Auseinandersetzung Auseinandersetzung, Dialogische „Kultur Kultur“ fachliche Zielorientierungen und Professionalität angemessene Standards, wie verbindliche Verfahren der institutionellen Zusammenarbeit in den Abläufen im Hilfeplanverfahren

Ansatzpunkte Wirkungsorientierter Qualifizierung

Perspektiven: • Das Wissen um Wirkmechanismen und Wirkfaktoren ermöglicht die Weiterentwicklung in der kommunalen Hilfeplanung. • Entscheidend für Jugendhilfeplanung: Institutionelle Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure und Ermöglichung einer dialogischen und beteiligungsoffenen Kultur.

Evaluationsergebnisse Die wissenschaftliche Evaluation des Bundesmodellprogramms wurde an der  Universität Bielefeld durchgeführt Zum Forscherteam gehören Dipl Päd Stefanie Universität Bielefeld durchgeführt. Zum Forscherteam gehören: Dipl. Päd. Stefanie  Albus,  Dr. Heike Greschke, Dipl. Päd. Birte Klingler, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans‐Uwe  Otto, Prof Dr. Heinz Messmer PD Dr. Heinz‐Günter Micheel, Dipl. Soz.‐Päd. Andreas  Polutta Eine Kurzzusammenfassung zentraler Evaluationsergebnisse, finden Sie unter http://www.wirkungsorientierte‐ j jugendhilfe.de/seiten/veranstaltung/abschluss/VortragUniBielefeldWirkungsorient dhilf d / i / l / b hl / i i l f ld i k i ierte%20Jugendhilfe.pdf Die Praxishilfe mit der Ausführungen zu den 15 Elementen Wirkungsorientierter  Jugendhilfe www.wirkungsorientierte‐jugendhilfe.de/seiten/.../wojh_schriften_heft_9.pdf g j g f / / / j _ f _ f_ p f

Evaluationsergebnisse Der ausführliche wissenschaftliche Abschlussbericht ist 2010 als Band 10 der  Der ausführliche wissenschaftliche Abschlussbericht ist 2010 als Band 10 der Schriftenreihe im Waxmann‐Verlag, Münster erschienen. Bezug über den  Buchhandel und elektronisch über die Programmhomepage.

Zur Internationalen  Auseinandersetzung mit Fragen der  Wirkungsforschung und Evidenzbasierter Praxis Wirkungsforschung und „Evidenzbasierter Praxis“ in der Sozialen  in der Sozialen Arbeit

Vielen Dank

andreas.polutta@uni due.de [email protected]

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