ERFAHRUNGSBERICHT. Auslandssemester an der California Polytechnic State University. Gliederung:

ERFAHRUNGSBERICHT Auslandssemester an der California Polytechnic State University Gliederung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Allgemeine Angaben & Vorbereitung...
Author: Angela Kästner
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ERFAHRUNGSBERICHT Auslandssemester an der California Polytechnic State University

Gliederung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Allgemeine Angaben & Vorbereitung Wohnungssuche Erste Wochen Kurse Außerhalb der Universität Reisen Fazit

WS 15/16

1. Allgemeine Angaben & Vorbereitung Während des Wintersemesters 15/16 absolvierte ich ein Auslandssemester an der California Polytechnic State University (Cal Poly). An der FH bin ich an der Fakultät 03 als Maschinenbauer eingeschrieben. Ein Semester an der FH während des Winters entspricht dem Fall und Winter Quarter an der Cal Poly, während des Sommers dem Spring Quarter. Warum Cal Poly? Die Cal Poly bietet sich aus mehreren Gründen für Studenten der FK03 an: sie ist eine Partnerhochschule der FH, eine Vielzahl an Fächer kann angerechnet werden und durch pro Semester ca. 6-10 Austauschstudenten ist reichlich Erfahrung mit Studenten der FH vorhanden. Unterlagen FH Die Unterlagen für die Bewerbung sind auf der Internetseite der FH unter dem Stichpunkt ‚Bewerbungsunterlagen‘ sehr leicht zu erreichen und auch einfach auszufüllen. Anlage H, für die Anerkennung die Fächer, ist von Beginn an nicht unbedingt erforderlich, kann aber einige Zeit (Sprechstunden Professoren) in Anspruch nehmen. Es gibt allerdings Fächer, die auch ohne vorherige Absprache mit einem Professor anerkannt werden können. Prof. Zauner und Prof. Reichel haben hierzu auf Erfahrung basierende Listen. Für den erforderlichen Sprachtest (TOEFL-Test in meinem Fall, 200€, 85P. benötigt) sollte man sich rechtzeitig anmelden. Außerdem sollte man sich angemessen (ca. 3 Wochen) vorbereiten. Der Test ist im Allgemeinen mit Vorbereitung nicht weiter schwierig, verwirrend ist nur, dass alle Teilnehmer zum gleichen Zeitpunkt mit dem ‚Speaking‘ Teil beginnen. Selbst wenn man in diesem Test unter 85P. erreicht, sollte man sich bewerben! Ich hatte weniger Punkte und wurde trotzdem angenommen. Bei der Krankenversicherung habe ich mich für den ADAC entschieden (ca. 230€). Diese Versicherung ist im Vergleich die billigste und deckt (anscheinend) alle benötigten Bereiche ab. Das einzige Problem ist, dass der ADAC keine amerikanische Filiale besitzt und somit nur über die deutsche +49 Vorwahl zu erreichen ist. Das wird grundsätzlich nicht akzeptiert, nach einigen Telefonaten mit der ADAC Zentrale München und der für Internationale Beauftragten an der Cal Poly ist es allerdings genehmigt worden, da der ADAC englischsprachige Anrufe bearbeiten kann. Es hilft, ca. 4-6 auf der Studienrichtung basierende Klassen vorauszuwählen, endgültig sollte man jedoch nur 3 pro Quarter nehmen! Auf die Klassen werde ich später noch genauer eingehen. Alle weiteren Formulare sollte man ohne Probleme erstellen bzw. kopieren können. In meinem Fall war nach einer erfolgreichen Bewerbung kein Auswahlgespräch notwendendig. Für das Visum (J1) muss man eine amerikanische Botschaft aufsuchen. Hierzu sind eine vorherige Anmeldung, diverse Formulare und ein kleiner Geldbetrag notwendig. Das sollte aber ohne Schwierigkeiten zu erledigen sein. Während des Termins wurde ich nur gefragt, was ich in den US mache und wo ich studiere. Der Reisepass wird innerhalb 2 Wochen zugeschickt. Eine große Zeitersparnis ist ein Termin früh am Morgen! Je nach Situation kann es jedoch vorkommen, dass man ca. 2 Wochen auf einen Termin warten muss. Unterlagen Cal Poly Die Unterlagen, die seitens der Cal Poly benötigt werden, sind auch klar beschrieben. Hier muss ein auf Englisch geschriebenes Motivationsschreiben eingereicht werden (ca. 1 Tag einrechnen) sowie eine Bestätigung, dass man ausreichend finanzielle Mittel (10 000€) besitzt. Letzteres kann man auf Page 1 of 7

WS 15/16 Anfrage bei der lokalen Bank („We hereby confirm that he is able to pay more than $10 000 for his interests”) erhalten. Nach Zusage Cal Poly Wir haben die Zusage seitens der Cal Poly Mitte April erhalten, allerdings sollte man sich bereits nach Zusage seitens der FH aktiv um eine Unterkunft kümmern!!! Absagen kann man in den meisten Fällen immer! Die Einschreibung in die Kurse (PASS – Select Course – Sections – Schedule – Push to Student Center und STUDENT CENTER - Enroll) ist nicht weiter schwierig, solange man das gleich zu Beginn des Registrierungsfensters erledigt. Die für die Kurse benötigte ‚Permission Number‘ erhält man auf Anfrage und unter Angabe der genauen Kursnummer ebenfalls bei der für Internationale an der Cal Poly Verantwortlichen. Das Angebot, einen IPC (Kontaktstudent der Cal Poly) zu erhalten, sollte man auf jeden Fall wahrnehmen. Anreise Hinsichtlich des Fluges habe ich mich für einen Direktflug von München nach LA mit Rückflug und Sitzplatzreservierung entschieden. Das kostet ca. 1150€. Durch Umsteigen und Berücksichtigung der Preisschwankungen zwischen den Wochentagen kann man hier aber auch mit ca. 750€ auskommen. Von LA nach San Luis Obispo (SLO, quasi Cal Poly) kommt man entweder mit dem Auto (ca. 4h), dem Zug (ca. 5h) oder dem Flugzeug (ca. 1h). Eine Anreise von San Francisco oder Las Vegas (hier ein bisschen mehr) aus entspricht etwa den gleichen Zeiten. Zusätzlich gibt es sehr kostengünstige RideShare Internetseiten (z.B. Cal Poly Ride Share). Es hat sich auch eine WhatsApp-Gruppe für Internationale an der Cal Poly etabliert. Im Allgemeinen ist WhatsApp bei den Einheimischen aber nicht so verbreitet (mehr der Apple Messanger). Week of Welcome Man sollte auf jeden Fall die Week of Welcome (WOW) buchen (genaueres, siehe: 3. Erste Wochen). Mietsauto Um ein Mietsauto sollte man sich noch in Deutschland kümmern! Hier bietet sich ADAC Autovermietung an! Diese vermieten Autos von ortsansässigen Unternehmen und übernehmen die Versicherung. Mietet man vor Ort, muss man die Versicherung zusätzlich zahlen, was ungefähr um die 25€ aufwärts pro Tag kostet! Abreise Bei der Abreise fuhr ich mit dem Coastliner (Amtrak, Zug), welcher zwar verhältnismäßig lange benötigt, aber direkt am Strand entlang von LA nach SLO fährt, und so, vor allem abends, einen wunderschöner Anblick ist bietet. Finanzielles Für das komplette Auslandssemster sollte man ca. 13 000€ einplanen, man kann allerdings unter Verzicht auf Ausflüge während, vor & nach dem Quarter mit deutlich weniger Geld (ca. 8 000€) auskommen. Für die Unterkunft fallen ca. 4 500€ an, die Lebensmittelpreise in SLO sind höher als in Dt. Nicht zu unterschätzen sind auch die Kosten für die Unterrichtsmaterialien (Bücher!), welche beim „Campus Store“ erworben werden können (müssen).

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WS 15/16 Es gibt mehrere Stipendien (Fulbright, PROMOS, DAAD usw.), die einen hierbei mit Summen in unterschiedlicher Höhe unterstützen! Auf die Fristen für die jeweiligen Stipendien sollte man sich bereits nach Zusage der FH achten! Gleich zu Beginn der Reise habe ich bei der Chase Bank (Filiale On-Campus) ein Konto eröffnet. Das Geld habe ich jeweils per Kreditkarte auf das Konto überwiesen. Dies erleichtert das Zahlen in den US sehr.

2. Wohnungssuche Grundsätzliches Wie bereits vorher erwähnt, sollte man sich um diese Angelegenheit so früh wie möglich (College Absolventen erhalten Mitte März die Zusage von der Cal Poly, wir Internationalen ein wenig später), ohne fester Zusage seitens der Cal Poly, kümmern. Für Wohnungen Off-Campus benötigt man mittlerweile oftmals (bei Makler) einen Co-Signer. Dieser muss die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen und kreditwürdig sein. Hier empfiehlt es sich, im Freundeskreis oder bei der Verwandtschaft nach einem Auswanderer zu suchen! Außerdem sind Besichtigungstermine oftmals Voraussetzung. Der Co-Signer macht auch insofern für die Makler Sinn, da es schwierig ist, Internationale, welche zurück in ihrer Heimat sind, zu kontaktieren. Gute Quellen sind zum einen ‚Craigslist‘, zum anderen ‚Facebook‘ (Cal Poly Housing). Hierbei findet man häufig 3-6 Personen WGs, was „die Amerika Erfahrung“ schlechthin ausmacht! Die meisten Wohnungen Off-Campus sind ca. 10min Rad fahren vom Camus entfernt, besitzen einen (zugegeben oftmals in schlechtem Zustand) Garten und sind mit z.T. 500€ im Monat erschwinglich. Für das Anschreiben empfehle ich eine einfache, direkte und nicht zu lange Form. Nach dem Motto: „Hey …, I’m … and interested in sharing the apartment with you! I’m an international from Munich, Germany and studying abroad for the fall and winter quarter. Text me if it works for you.” (Oder so ähnlich). Meine Erfahrung Die richtige Wohnung vor Ort zu finden war für mich der schwierigste Teil der Vorbereitung. Ein Freund und ich kümmerten uns um die Wohnung erst nach der Zusage der Cal Poly. Für das Valencia Apartment schafften wir es dann auf Warteliste Nummer 40! Andere Off-Campus Wohnungen sind durch das Nicht-Vorhanden-Sein eines Co-Signers und deutlich mehr Nachfrage als Angebot (z.T. >20 Bewerber auf eine Wohnung) gescheitert. Es blieben also zwei Optionen: Stenner Glen und OnCampus. Das Stenner Glen ist grundsätzlich nicht so beliebt und kann bis zu 10 000€ kosten (Jahresmiete, erforderlich bei Anmeldung vor dem 15.9.). Es enthält jedoch einen Meal-Plan, was das Einkaufen von Lebensmitteln weitgehend überflüssig macht. Außerdem ist Alkohol mehr oder weniger erlaubt und es befindet sich in einer guten Lage. Aufgrund der Kosten (und fehlenden Optionen) entschieden wir uns für On-Campus. Hier wurden ich mit 5 anderen Studenten in einem für 4 Personen ausgelegtes Apartment im PCV (Poly Canyon Village) untergebracht. Kostenfaktor 550€ im Monat, ohne Verpflegung. Das PCV befindet sich eingebettet zwischen 2 Hügeln am Eingang zu einem malerischen Tal und ist 10 Fußminuten oder 3 Radminuten vom Campus entfernt. Ich kann das Wohnen On-Campus wirklich weiterempfehlen. Page 3 of 7

WS 15/16 Off Campus Erfahrungen anderer Internationals Eine der beliebtesten Unterkünfte (neben normalem Wohnungen) ist das Valencia Apartement. Es ist grundsätzlich sehr International-freundlich, ein wenig teurer, in guter Lage hinsichtlich Downtown als auch Campus – und sehr schnell ausgebucht. Zusätzlich unterschreibt man einen Jahresvertrag, was, findet man keinen Nachmieter, sehr teuer werden kann. Soviel ich weiß hat aber bis auf Einem jeder einen Nachmieter gefunden. Hinzu kommt, dass man bei guten Noten einen Mietbonus bekommt.

3. Erste Wochen Bevor WOW Es bietet sich an, das Angebot, bereits einige Wochen bevor die Schule beginnt, in das Land einzureisen. In dieser Zeit kann man an der Westküste herumreisen und so bereits ein Einblick in die Sprache und Freundlichkeit der Kalifornier bekommen. WOW In Hinblick auf die WOW gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen fanden es preislich nicht angemessen, mehr nur mit sinnlosen Veranstaltungen gefüllt. Hier kommt es wahrscheinlich auf einen selber, sowie dem WOW-Leader an. Man muss sich auf die amerikanische Art (überschwänglich freundlich, laut, lachend, extrovertiert) von Beginn an einlassen. Wer dies kann: Auf jeden Fall die WOW buchen! Ich persönlich habe durch die WOW die meisten Freunde – Internationals sowie Nationals – kennen gelernt. Mit dieser Gruppe habe ich auch einen Großteil meiner Freizeit verbracht. Und auch während der WOW besuchten wir viele Orte, die einem später in Erinnerung bleiben (z.B. Montana de Oro, Serenti Swing, Hot Springs, Bishop uvm.). Nach WOW Danach begann der „normale“ Studienalltag. Auf jeden Fall sollte man die ersten Stunden („Syllabus week“) besuchen, wo man alle Informationen zu den Kursen erhält. Schon nach der ersten Woche macht sich (in meinem Fall) die Ernüchterung über das Quarter System und dem damit verbundenen Lernaufwand breit.

4. Kurse Allgemein Pro Quarter benötigt man 12 Units. Das entspricht in etwa 4 „kleinen“ Klassen ohne Labor oder 3 „normale“ Klassen mit Labor. Aus Erfahrung würde ich auf jeden Fall abraten, mehr als 1 Lab pro Quarter zu besuchen, da diese viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Klassen sind sehr unterschiedlich und hängen stark vom jeweiligen Professor ab. Oftmals wird die Anwesenheitspflicht vorausgesetzt, in Absprache mit dem Professor konnte aber hier viel variiert werden. Hausaufgaben, die den Unterricht begleiten, nahmen zusätzlich Zeit in Anspruch. Ich empfehle 2 technische Fächer (und es gibt hunderte richtig gute Fächer), ein Fach zur Horizonterweiterung (z.B. „Beekeeping“ oder Traktor fahren) und eine 1 Unit Klasse. Grundsätzlich: Alle Erwartungen (z.B. Surfen, Camping, Party all night), die man sich zuvor hinsichtlich Freizeitaktivität gemacht hat, werden nach der zweiten Woche auf das wesentliche reduziert werden… Page 4 of 7

WS 15/16 Meine Erfahrung (ME 326) Intermediate Dynamics: Ergibt mit (ME 318) “Mechanical Vibrations” zusammen wahrscheinlich „Technische Dynamik“ an der FH. Schwieriges Fach, geht sehr ins Detail in Hinblick auf Kinetik und Kinematik. Quiz jede Woche, aber unregelmäßig, während des Unterrichts. Zusätzlich 5-6 Hausaufgaben pro Woche, Zeitbedarf um die 5-6h. Dazu kommt noch ein Lab mit ca. 10h Zeitaufwand pro Woche. Sehr interessant, aber nur bedingt weiterzuempfehlen! (ME 404) Applied FEA: Interessantes Labor, dabei lernt man zu Beginn das Programm Abaqus anhand des Tutorials. Danach bekommt man Hausaufgabenprobleme, die das Gelernte vertiefen. Für die restlichen Wochen sucht man sich ein eigenes Projekt und löst es mit Abaqus. Top Lab somit. Die Klasse ist zwar nur zweimal die Woche, aber sehr theorielastig (viel Mathematik). Zum Teil sinnlose und viel Hausaufgabe, aber grundsätzlich nicht sehr viel Arbeit. Einzig Midterm und Final unangemessen kompliziert. (ME 302/303) Thermodynamics I + II: Mit Prof. Pascual DAS Fach schlechthin. Tolle Unterrichtsstunden, freiwillige Hausaufgabe, einmal die Woche Quiz über das Thema der letzten Woche. Wer regelmäßig mitarbeitet, sollte hier eine sehr gute Note erhalten, ohne zu viel Aufwand zu betreiben. Im Allgemeinen ist Prof. Pascual einer der besten Professoren die ich hatte. Zusammen mit (ME 350) Heat Transfer Anrechnung als „Thermodynamik und Wärmeübertragung I“, geht jedoch tiefer in den Stoff ein. Ohne Lab. (ME 350) Heat Transfer: Ein wenig mehr Wärmeübertragung als notwendig an der FH, mehr mathematischen Hintergrund. Mit Prof. Patton ein Fach, von dem ich nichts mitgenommen habe. Zusätzlich einmal in der Woche Lab, wobei dieses Lab sehr geholfen hat, den Stoff zu verstehen. Zusammenfassend kann man sagen, es ist leicht hier, eine gute Note zu erhalten ohne den Inhalt nur Ansatzweise verstanden zu haben (bei vorher genannten Prof.). Ansonsten bestimmt ein interessantes Fach. (AERO 510) System Engineering I: Beschäftigt sich viel mit Projekt Management. Man lernt, wie man Arbeitspakete („Work package“) herleitet, beschreibt und zeitlich strukturiert. Hinzu kommt die Formulierung der Anforderungen an ein System. Eine sehr interessante Vorlesung mit minimalen Aufwand (4 Hausaufgaben, Midterm und Final über Hausaufgabe bei Prof. Drake). Weiterhin habe ich das Grad Seminar (ME 563) und Volleyball (KINE 151) belegt. Beide gaben eine Unit, wobei Volleyball nicht mit Note angerechnet wurde. Das Seminar ist ziemlich interessant, dabei stellen Professoren oder Leute von der Industrie Projekte vor, über die Masteranten ihre Arbeit schreiben können (z.B. Northrop, automatische Ausweichsysteme für Flugzeuge). Es gibt an der Cal Poly ebenfalls Professoren, die bereits an der FH unterrichtet haben. Sie sind sehr aufmerksam und helfen gerne zu jeder Frage

5. Außerhalb der Universität Am Anfang wird man kleine Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben, denn viele Amerikaner verstehen nicht, dass Englisch eine Fremdsprache für uns ist. Mit der Zeit wird dies aber leichter und man nimmt auch Teile der Umgangssprache in sein Vokabular auf, da wird es richtig lustig! Page 5 of 7

WS 15/16 Es braucht allerdings einige Zeit, bis man viele sprachliche Mittel, wie z.B. die Satzbetonung oder Gefühle, richtig auszudrücken lernt. Grundsätzlich hilft es auf jeden Fall (fällt aber oftmals eh schnell auf), im Gespräch zu erwähnen, dass man International ist und aus Germany kommt (#DooropenerHousparty). Um den Campus herum befinden sich viele Studentenverbindungen (Sororities und Fraternities), die wirklich so sind, wie sie in den amerikanischen Filmen wirken. An der Cal Poly sind jedoch eine Großzahl der Verbindungen dem Studium gewidmet, die Ultimative Partyerfahrung spielt sich meiner Meinung nach mehr an der UCSB (Santa Barbara) ab. Ein Problem ist die schlechte Infrastruktur in vielen Westcoast Städten. Für SLO empfehle ich, entweder ein Rad zu kaufen (Craigslist, Facebook), oder bei Prof. Westwood ([email protected]) auszuleihen (ca. 180$ Deposit, $10 pro Monat Wertverlust, Six Pack Corona Bier als „Initial Fee“). Ich hörte jedoch von anderen Studenten, dass das Ausleihen problematisch und nach 6 Monaten auch teurer ist. Zusätzlich hilft die App „Uber“ und „SloSafeRide“. Ansonsten ist man, um z.B. zum Einkaufen zu fahren, auf die Roomates angewiesen. Eine Überlegung ist es wirklich wert, sich selbst ein Auto zu kaufen und später wieder zu verkaufen. So ist man unabhängig von anderen (kann echt problematisch werden) mobil. Partylife Durch das Trinkalter von 21 wir oftmals entweder direkt im Haus gefeiert, zumindest jedoch vor gefeiert. Mittlerweile hat sich zwischen den Internationals auch eine Bier Olympiade entwickelt, schwierig war nur, eine geeignete Wohnung mit Garten zu finden. Downtown gibt es eine Straße mit mehreren Clubs, beliebt sind MoTav (mehr Dance) oder SloBrew (alles). Unter der Woche gibt es oft extra Events (z.B. dienstags, PintNight, SloBrew, Bier $1, oder donnerstags, MoTav, 2 for 1). Daher empfehle ich, mittwochs und freitags eher Nachmittagsklassen auszusuchen. Am Wochenende sind die Bars eh voll! Einziger Wehmutstropfen: Lokale in Kalifornien schließen um 2, um halb geht oftmals das Licht schon an. Hilft jedoch für den nächsten Tag. Und man geht eher gegen 10 zu den Lokalen. Ausflüge Um Ausflüge während des Quarters ist „Poly Escapes“ eine gute Anlaufstelle. Hier muss man aber schnell sein und sich bereits zu Beginn des Quarters registrieren. Die Ausflüge kosten um die $160, sind es aber auch wert! Ein Beispiel ist Camping unter freien Himmel im Big Sur National Park. Weiterhin ist direkt am Campus die „Front Porch“. Dort gibt es (immer) freien Kaffee, mittwochs ein Dinner mit anschließender Diskussion, supernette Leute und einmal pro Quarter wird ein Ausflug organisiert, der preislich fast geschenkt ist. (#GeheimtippFrontPorch). Sonstiges Grundsätzlich sollte man sich vornehmen, Hausaufgaben unter der Woche zu erledigen, dann hat man am Wochenende Zeit, durch das Land zu reisen. Wunderschöne Tagesausflüge sind die umliegenden Hügel, Morro Bay, Pismo Beach, Montana de Oro oder Wine Tasting in Paso Robles! Besitzt man selbst kein Auto, hängen viele Ausflüge jedoch von den Roomates ab. Hier ist es von Vorteil, wenn man mit Natives zusammenwohnt.

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WS 15/16 Außerdem sind an der Cal Poly noch einige Clubs untergebracht. Diese sind vergleichbar mit dem Motorsportteam an der FH. Nur gibt es an der Cal Poly davon annähernd unzählige. So sind Partyclubs z.B. der Skiing Club oder Waveboard Club, es gibt aber auch praktisch veranlagte Clubs wie Future Fuels oder Motorsport. Speziell für Internationals gibt es auch noch eine kirchliche Gemeinde, die jede zweite Woche ein Dinner mit Spielen veranstaltet.

6. Reisen Zwischen den Breaks sollte man im Land reisen! Mit dem Auto der Westküste entlang ist auf jeden Fall sein Geld wert. Auto buchen über ADAC! In Las Vegas ist vor allem der OldStrip zum Weggehen geeignet, Clubs in den Hotels kosten oftmals $30, was es jedoch, einmalig, wert ist. San Diego hat seinen eigenen Flair! Dort übernachtete ich in einem Hostel (Lucky Ds), dass vorwiegend für Internationale ausgerichtet ist, sehr zentral liegt, jeden Tag Events organisiert (z.B. Free Beer samstags) und für die Nacht mit Frühstück $25 kostet. Für 2 Nächte sofort da einkehren! In San Francisco auf dem Dach vom Macy’s Cheescake essen! Im Stockwerk darunter sind dann zum Ausrasten Luxusmatratzen für $15 000 vorhanden. Wer nicht so auf Komfort angewiesen ist, die Westcoast ist gemacht um dort überall zu campen. Camping Utensilien kann man sich von „Poly Escapes“ ausleihen. Big Sur, Death Valley, Yosemite, Sequoia, alles wunderschöne Plätze, in denen gecampt werden kann! Hinzu kommt, dass zum Teil Inlandsflüge sehr billig angeboten werden. Ist man zusätzlich auf „Couch Surfing“ angemeldet und besitzt „Uber“, kann man sehr preiswert das Land bereisen.

7. Fazit Das Auslandssemster an der Cal Poly war sein Geld wert. Während meiner 210 (Winter) Tage an der Westcoast war 7-mal kein Sonnenschein. Die Professoren helfen einen bei jedem noch so kleinen Problem. Ein Polizist, der uns wegen Nichtmeldens eines Feuermelderalarms eine Strafe geben wollte, aber merkte, dass wir Internationals sind und Thanks Giving anstand, gab anstatt der Strafe spontan eine Einladung zum gemeinsamen Essen aus. Sonnenuntergang im Pazifik während eines Camping-Trips. Campus-Life. Spontan Ausflüge nach San Diego. Freunde aus Mexiko, Schweden, USA oder Brasilien. Und Lagerfeuer am Strand von Pismo Beach. Das alles sind Erfahrungen, die mir keiner mehr nehmen kann in meinem Leben, und die mich immer begleiten werden. Schade ist nur, dass während der Woche mit den vielen Hausaufgaben und Lab-Reports wenig Zeit für andere Sachen bleiben und so nicht alle Erwartungen erfüllt werden. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich damals die Entscheidung getroffen habe, mein Auslandssemester an der California Polytechnic State University zu absolvieren und bedanke mich bei all diejenigen, die mich dabei unterstützt haben! Page 7 of 7

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