Doppelbetazerfall und Suche nach dem neutrinolosen Zerfallsmodus Vorlesung: Kern- und Teilchenphysik II 3. Juni, 2010 Laura Baudis, Universität Zürich
Thursday, June 3, 2010
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Inhalt • Neutrinomassen: Zusammenfassung • Direkte Massenbestimmung • Neutrinomassen aus der Kosmologie • Doppelbetazerfall • Neutrinoloser Doppelbetazerfall und effektive Majorana-Neutrinomasse • Experimentelle Anforderungen • Experimente • Offene Fragen
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Neutrinos und die Masse der Elementarteilchen • Neutrinos: ➡ viel leichter als die anderen Teilchen
GeV
• was ist die absolute Massenskala?
1. Familie
3. Familie
2. Familie t c s
100
10-4
u d
b µ
τ
e
10-8 Das schwerste Neutrino 2 lightest
m
=?
10-12
m2=0 Thursday, June 3, 2010
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Direkte Bestimmung der Neutrinomasse • Tritium Betazerfall 3 1
H → 23 He + e − + ν e
• Aus der Beobachtung des Energiespektrums des Elektrons nahe am Endpunkt des Zerfalls => obere Grenze auf die Elektron-Neutrinomasse
mν e < 2.5 eV
http://www-ik.fzk.de/~katrin/ Thursday, June 3, 2010
Mainz-Experiment
KATRIN (am FZK) wird die Neutrinomasse bis zu 0.2 eV testen! 4
Neutrinomassen aus der Kosmologie • Neutrinos: mit den anderen Teilchen im Urknall entstanden • Fast so häufig wie Photonen:
➡ ~400 Photonen/cm3, Tgamma = 2.7K,
Ωγ ≈ 9 × 10 −5
3H02 ρc = ≈ 5 H Atome ⋅ m −3 8π G
ρ Ω= ρc
➡ ~ 109 Neutrinos/Proton ➡ ~ 300 Neutrinos/cm3 • Anhängig von der Masse tragen Neutrinos zur dunklen Materie bei
➡ aus kosmologischen Beobachtungen ➡ abhänging von den Annhamen/Daten:
∑m
νi
< (0.17 − 2.0) eV
i
Gesamtdichte in Einheiten der kritischen Dichte Ω Thursday, June 3, 2010
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e ν ν
Doppelbetazerfall e
106 48
+ Cd → 106 Pd + 2e + 2ν e 46
• Die Wahrscheinlichkeit des Zerfalls ist jedoch sehr klein, die mittlere Lebensdauer eines Kerns ist viel grösser als das Alter des Universums (τU ~ 1.4×1010 a)
Massenparabel der Isobare mit A = 106 Kermmasse [MeV/c2]
• Falls einfacher β- oder β+-Zerfall aus energetischen Gründen verboten ist, kann sich ein Kern nur durch den doppelten Betazerfall umwandeln, zB:
τ 2ν ≈ 10 a 20
• Verwendet man eine Grosse Anzahl von Kernen, so kann dieser Zerfall tatsächlich beobachtet werden!
ß+ß+
• Auf Nukleon-Ebene:
2n → 2 p + 2e + 2ν e −
2 p → 2n + 2e + + 2ν e Thursday, June 3, 2010
106Cd
106Pb
Ladungszahl Z 6
Doppelbetazerfall • Der Zerfall, unter Aussendung von 2 Neutrinos, wurde in mehr als 10 verschiedenen Kernen beobachtet, uA in: 48Ca, 76Ge, 82Se, 96Zr, 100Mo, 116Cd, 128Te, 130Te, 150Nd, 238U • Das beobachtete Energiespektrum der beiden Elektronen ist kontinuierlich, da die Neutrinos Energie wegtransportieren
beliebige Einheiten
100Mo:
T1/2=7.15×1018 a
NEMO Experiment in Modane/Frejus 100Mo
2νββ
2β2ν Monte Carlo
Background subtracted
Energie [keV] Thursday, June 3, 2010
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Doppelbetazerfall • Die Zerfallsrate (T2ν)-1 hängt vom Matrixelement M2ν und von dem Phasenraumfaktor G2ν (verantwortlich für das Energiespektrum) ab:
( )
2 ν −1 1/2
Γ= T
2ν
= G (Q, Z) M
2ν 2
• mit dem Q-Wert des Zerfalls (Energie, die den Teilchen zur Verfügung steht):
Q = Ee1 + Ee2 + Eν 1 + Eν 2 − 2me Q = E0 − 2me = m(A, Z) − m(A, Z + 2) − 2me • Der Phasenraumfaktor ist:
G
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2ν
∝ (GF cosθ C ) ⋅ Q 4
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e
Neutrinoloser Doppelbetazerfall
e
• Viel interessanter: der Zerfall ohne Aussendung von Neutrinos (“verboten” im Standardmodell der Teilchenphysik, da die Leptonzahlerhaltung verletzt wird , ΔL =2)
2 p → 2n + 2e
+
beliebige Einheiten
L=0
2n → 2 p + 2e
−
L=2
erwartet: Peak beim Q-Wert des Zerfalls
Q = Ee1 + Ee2 − 2me
Energie [keV] Thursday, June 3, 2010
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • Warum ist dieser Zerfall interessant?
➡ Auskunft über die absolute Neutrinomasse • Entscheidung:
➡ Neutrinos und Antineutrinos sind verschiedene Teilchen (Dirac-Teilchen) oder ➡ Neutrinos sind ihre eigenen Antiteilchen (Majorana-Teilchen) • WARUM?
Paul Dirac Thursday, June 3, 2010
Ettore Majorana 10
Erinnerung: Neutrinos und Händigkeit • Die Helizität (“Händigkeit”) von Teilchen wurde definiert als die Projektion des Spinvektors auf die Impulsrichtung:
s⋅p H= s ⋅ p
Teilchen mit Spin in Bewegungsrichtung: H = +1 Rechtshändig
Teilchen mit Spin entgegen der Bewegungsrichtung: H = -1 Linkshändig
• Wie wir gesehen hatten, werden in Prozessen der schwachen Wechselwirkung nur linkshändige Neutrinos νL und rechtshändige Anti-Neutrinos νR beobachtet
• Falls aber mν ≠ 0 => vν < c: die Helizität hängt vom Bezugssystem des Beobachters ab!
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Erinnerung: Neutrinos und Händigkeit • Die Ladungskonjugation C wandelt Teilchen in Anti-Teilchen um (lässt aber Spin und Impuls unverändert), zum Beispiel:
Ce
− L
= e
− C L
C νL = νL
= eL+
C
Ladungskonjugation
= νL
➡ jedoch wurden bisher noch keine linkshändigen Anti-Neutrinos beobachtet! • Die Raumspiegelung P ändert die Impulsrichtung, jedoch nicht den Spin, und auch nicht die Ladung:
Pe
− L
= e
− P L
P νL = νL
P
= eR− = νR
Raumspiegelung
➡ jedoch wurden bisher noch keine rechtshändigen Neutrinos beobachtet!
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Erinnerung: Neutrinos und Antineutrinos • Die beobachtbaren Neutrinos und Antineutrinos sind also durch folgende Operation miteinander verbunden:
νL
CP
= νR
• dieses Ergebnis konnten wir auf 2 Wege interpretieren: 1) Neutrinos sind ihre eigenen Antiteilchen
νL
C
= νL
und
νR
C
Majorana-Teilchen
= νR
2) Alle 4 Zustände sind unabhängig voneinader, nur wurden (νL)C beobachtet C
νL
≠ νL
Dirac-Teilchen
und
νR Thursday, June 3, 2010
and (νR) noch nicht
C
≠ νR 13
Neutrinos und Antineutrinos • Wir können also schreiben: • Majorana neutrinos:
CP ν
M
= νL + νR
C
• Dirac neutrinos:
ν
= νL + νR
CP ν
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C
= νL
C
+ νR
C
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Bemerkung • Wir hatten die Projektionsoperatoren eingeführt:
1 PL = (1 − γ 5 ) 2 1 PR = (1 + γ 5 ) 2 • mit
ψ L = PLψ ψ R = PRψ ψ = ψL +ψ R
• Es gilt also:
PLψ R = PRψ L = 0
γ ψR =ψR 5
γ 5ψ L = −ψ L Thursday, June 3, 2010
und
PL2 = PL PR2 = PR PR PL = PL PR = 0
Die Eigenwerte ± 1 zu γ5 werden Chiralität genannt ψL hat also negative, und ψR positive Chiralität Nur für m = 0 ist die Chiralität gleich der Helizität! ψL und ψR sind also Eigenspinoren zum Helizitätsoperator mit EW ± 1 Für m > 0 beschreiben die Chiralitätseigenspinoren ψL und ψR nicht Teilchen mit fester Helizität 15
Erinnerung: Experimente • Beobachtung: Neutrinos, die beim Zerfall von positiv geladener Pionen π+ entstehen, produzieren immer ein µ- bei der Wechselwirkung mit Materie:
µ
+
π+
µ−
νµ
Neutrino-Quelle Detektor
νµ + N → µ− + X νµ + N → µ+ + X • und umgekehrt: bei der WW mit Anti-Neutrinos entstehen nur positiv geladene Myonen µ+:
νµ + N → µ+ + X νµ + N → µ− + X
µ
−
π
−
µ
νµ
+
Neutrino-Quelle Detektor
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Erinnerung: Experimente • Die Standarderklärung für diese Beobachtungen:
➡ Neutrinos und Anti-Neutrinos sind unterschiedliche Teilchen ➡ es existiert eine Quantenzahl, die bei diesen Prozessen erhalten bleibt: die Leptonzahl; Leptonen tragen L =+1 und Anti-Leptonen L =-1
L = -1
νµ + N → µ+ + X
L = -1
L = -1
νµ + N → µ− + X
L = +1
• Es gibt jedoch keinen Hinweis, dass diese Erklärung korrekt ist; alternative Erklärung:
➡ das Neutrino, dass beim π+-Zerfall entsteht, ist linkshändig (H = -1) und das Neutrino, dass beim π--Zerfall entsteht, ist rechtshändig (H =+1). Die schwache WW könnte so sein, dass linkshändige Neutrinos ein µ- produzieren, und rechtshändige Neutrinos ein µ+.
➡ dies könnte alle Beobachtungen erklären, und die Leptonenzahl muss nicht eingeführt werden • Experimente, die dies entscheiden könnten sind jedoch extrem schwierig
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • Ein virtuelles Neutrino wird ausgetauscht: u d d
u d u
Wc
νR νL
d d u
W-
eeu d u
➡ das Neutron zerfällt unter Emission von einem rechtshändigen ‘Anti-Neutrino’ ➡ das
νR
C
muss am nächsten Vertex als linkshändiges ‘Neutrino‘
νL
νR
C
absorbiert werden
➡ A) Neutrinos und Anti-Neutrino müssen also identisch sein: Majorana-Teilchen ➡ B) Damit sich die Helizität ändern kann, muss mν > 0 sein Thursday, June 3, 2010
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • Also auf Quark-Niveau:
dd → uu + e− e−
• Das “Antinetrino”, das am ersten Vertex zusammen mit dem WBoson und Elektron entsteht, ist in einem rechtshändigen Zustand
u d d
• Falls aber die Masse mi des νi mit Ei ungleich Null ist, so hat dieser Zustand eine kleine Beimischung, der Grössenordnung mi/Ei, einer linkshändigen Komponente • Am zweiten Vertex, wo das “Neutrino” absorbiert wird, und ein Elektron entsteht, kann der linkshändige schwache Strom W- nur die linksändige Komponente des νi absorbieren • Daher ist der Beitrag des νi -Austausches proportional zu mi • Summieren wir jetzt über mi und betrachten auch die Faktoren Uei, so ist die Amplitude des Zerfalls proportional zu der Grösse:
2 U ∑ ei mi ≡ mββ i
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u d u
Wc
νR νL
d d u
W-
eeu d u
Feynman-Diagramm für den neutrinolosen Doppelbetazerfall
Diese Grösse ist bekannt als die effektive Majorana Neutrinomasse Der Majorana-Massenterm verletzt die Leptonzahlerhaltung um ∆L = 2
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • Die erwartete Rate (T1/2)-1 ist:
( )
0 ν −1 1/2
Γ= T
0ν
= G (Q, Z) M
0ν 2
⎛ mββ ⎞ ⎜ ⎟ ⎝ me ⎠
2
n
p c
e-
νL
e-
νR
• mit dem Q-Wert des Zerfalls:
n
Q = Ee1 + Ee2 − 2me
p
• und dem Phasenraumintegral:
G
0ν
∝ (GF cosθ C ) ⋅ ∫ 4
Q+ me
me
F(Ee1 , Z f )F(Ee2 , Z f )pe1 pe2 Ee1 Ee2 dEe1
• wobei Zf = Ladung des Tocherkerns
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • und F = Fermi-Funktion
E 2π Zα F(E, Z) = p 1 − exp(−2π Zα ) • durch die, wie beim einfachen β-Zerfall, die Coulomb-Wechselwirkung zwischen dem auslaufenden Elektron und dem Tochterkern, einschliesslich der Abschirmung der Kernladung durch die Hüllenelektronen berücksichtigt wird
• Man erhält für das Phasenraumintegral:
G
0ν
5 2 ⎡ Q 2Q ∝ (GF cosθ C )4 ⋅ ⎢ − +Q− 3 ⎣ 30
2⎤ 4 5 ∝ (G cos θ ) ⋅ Q F C 5 ⎥⎦
➡ vom Phasenraum her ist der 0νββ-Zerfall mit nur 2 Leptonen im Endzustand gegenüber dem 2νββ-Zerfall mit 4 Leptonen bevorzugt
➡ falls also mν ≈ me wäre, so wäre der 0νββ-Zerfall etwa 105 mal schneller als der 2νββZerfall
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Neutrinoloser Doppelbetazerfall • Wir hatten also
( )
0 ν −1 1/2
Γ= T
= G 0ν (Q, Z) M
0ν 2
⎛ mββ ⎞ ⎜ ⎟ ⎝ me ⎠
2
• mit der effektiven Majorana-Neutrinomasse:
mββ =
2 U ∑ ei mi i
• und Uei = Matrixelemente der PMNS-Matrix, mi = Eigenwerte der Neutrinomassen-Matrix
Flavor-EZ
ν e = ∑U ei ν i
EZ des Massenoperators
i
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Effektive Majorana Neutrinomasse •
ist also eine Mischung aus m1, m2, m3, proportional zu den Uei2, wobei Uei komplex
mββ
2
2
mββ = m1 Ue1 + m2 Ue2 e
i(α1 − α 2 )
2
+ m3 U e 3 e
i(− α1 − 2 δ )
• mit
c12 c13 ⎛ Ue1 Ue2 Ue 3 ⎞ ⎛ ⎜U ⎟ = ⎜ −s c − c s s e iδ U U µ2 µ3 ⎜ µ1 ⎟ ⎜ 12 23 12 23 13 iδ ⎝ Uτ 1 Uτ 2 Uτ 3 ⎠ ⎜⎝ s12 s23 − c12 c23s13e
s12 c13 c12 c23 − s12 s23s13e iδ −c12 s23 − s12 c23s13e iδ
s13e − iδ ⎞ ⎛ e iα1 /2 s23c13 ⎟ × ⎜ 0 ⎟ ⎜ c23c13 ⎟⎠ ⎜⎝ 0
0 e iα 2 /2 0
0⎞ 0⎟ ⎟ 1 ⎟⎠
• wobei
➡ cij = cosθij, sij = sinθij, α1,α2 = Majorana-Phasen Wahrscheinlichkeit, dass νe die Masse m1 hat Thursday, June 3, 2010
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Effektive Majorana Neutrinomasse • Beispiel: wir nehmen an, dass die Massenhierarchie invertiert ist; falls die νi nicht viel schwerer als die Massendifferenzen sind, dann können wir den Beitrag von ν3 vernachlässigen, da sowohl m3, als auch |Ue32| = s132 klein sind. Wir können also c13 = 1 setzen und erhalten:
mββ m0
Δα 1 − sin 2θ sol sin 2 2
2
• m0 = mittlere Masse von m1, m2; CP -verletzende Phase:
Δα ≡ α 2 − α1
• Obwohl wir ∆α nicht kennen, gilt aus der obigen Gleichung:
mββ ≥ m0 cos 2θ sol • für ein invertiertes Spektrum ist 2 m0 ≥ Δmatm 45 meV
• und wir wissen dass:
cos 2θ sol > 0.25
mββ > 10 meV Thursday, June 3, 2010
Ein Experiment mit dieser Empfindlichkeit sollte also für diesen Fall ein Signal beobachten! 24
Effektive Majorana Neutrinomasse • Beispiel:
➡ die effektive Neutrinomasse als Funktion der kleinsten Neutrinomasse für verschiedene Werte von |Ue3|2 und für zwei Neutrinomassen-Szenarien (“normale” und “invertierte” Hierarchie)
Normal
m3 > m2 > m1
Invertiert
m2 > m1 > m3
http://xxx.lanl.gov/abs/hep-ph/0703135 Thursday, June 3, 2010
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Experimentele Anforderungen • Experimente messen die Halbwertszeit des Zerfalls (T1/2)
0ν 1/2
T
M×t ∝ a ⋅ε ⋅ ΔE × B
die Empfindlichkeit hängt ab von:
➡ a = Anreicherung ➡ ε = Effizienz des Detektors für den Nachweis der e➡ M = Masse ➡ t = Messzeit ➡ ∆E = Energieauflösung beim Q-Wert des Zerfalls ➡ B = Untergrund im relevanten Energiebereich
Anforderungen: a) sehr grosse Detektormassen (∼ 1 Tonne) b) angereicherte Materialien c) sehr niedriger Untergrund d) exzellente Energieauflösung Thursday, June 3, 2010
1 0ν 1/2
T
∝ mββ 26
Experimente: 2 Philosophien Quelle ≠ Detektor
Quelle = Detektor (Kalorimetrie) β1 !"#$%!%'()*+,'-./
β1
!!"#$%&' !"#"%( " .."1(2 " 67676"/ Detektor misst die Summe der Energien der # 1(23"# beiden Elektronen
β2
β2 Quelle als dünne Folie Elektronen werden im separaten Detektor nachgewiesen (Szintillator, TPC, Driftkammer, Halbleiterdetektoren)
!
Die Signatur ist ein Peak beim Q-Wert des Zerfalls Szintillatoren, Halbleiterdetektoren, Bolometer 7)(01'AB5C
3"#$%&'( $%&'' " !@"1(2 " 8787>"/ # 1(23"# ! ."/04),5') " 37!8;1( !
! NEMO (Modane/Frejus) Thursday, June 3, 2010
CUORICINO (LNGS/Italien)
/(A,05'"/04),5'"-5)"5".%"&()"*+,$-"+'."/#
()(01' ()(01 # 7+# 27 7 # >?9
Experimente: 2 Philosophien Quelle ≠ Detektor β1 β2
☺ Topologie der Ereignisse wird zur Untergrundunterdrückung verwendet ☺ Winkelkorrelationen und die Energie der einzelnen Elektronen werden gemessen ☺ Viele Isotope als mögliche Quellen
Quelle = Detektor (Kalorimetrie) β1 β2
☺ Grosse Massen möglich ☺ Hohe Effizienz für den Nachweis der beiden Elektronen ☺ Gute Energieauflösung
☟Recht kleine Materialmengen ☟Niedrige Effizienz
☟Keine Winkelkorrelation
☟iA schlechte Energieauflösung
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Untergrund für Doppelbetaexperimente !"#$%&'()*+,'(-, ,-./0"0.1.2345."6.7.468"94",.5-4/:;."311"."3??.5,.6" @A",-.=" ☢ primordiale Radionuklide (238U, 232Th, 40K) in den Detektor-Materialien, in der % /4,.0431",9"89;05."B346"6.,.5,90"?90"53190/=.,.08C Abschirmung und den Laborwänden (Alpha, Beta, Gamma und Neutronen) & 70/=906/318"B$D)EF"$D$G-F"H!IC ☢ kosmische Aktivierung der Detektormaterialien (zB. 60Co, 54Mn, 65Zn,...) & 598=9J.4/5"35,/23,/94" !!!"#"!$!"%&!! ☢ %Kosmische Strahlung (Myonen) . 9.5 x 1021
< 8.3
76
Ge, 2039
> 1.9 x 1025
< 0.35
82
Se, 2995
> 2.7 x 1022
5.5 x 1022
< 2.1
Cd, 2805
> 7.0 x 1022
< 2.6
100
116
130
Te, 2530
> 3.0 x 1024
< 0.38 - 0.58
136
Xe, 2476
> 4.4 x 1023
< 1.8 - 5.2
150
Nd, 3367
> 1.2 x 1021
"!:4.'+!4;! &' Das Heidelberg-Moscow Experiment !)C0!;)4:!