Die Tore Jerusalems nach Nehemia 3 Das „Goldene Tor“, vom Garten Gethsemane am Fuß des Ölbergs aus gesehen. Es ist über die „Schöne Pforte“ des herodianischen Tempels gebaut. Fotografiert von Klaus Jakob Hoffmann.

Psalm 100,4: Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! Psalm 87,2: Der HERR liebt die Tore des Zion mehr als alle Wohnungen Jakobs. Vorbemerkung: Jerusalem hatte zur Zeit Salomos 12 Tore. Alle werden auch im Buch Nehemia erwähnt. Die ersten 10 Tore finden wir im 3. Kapitel, in dem es um die Wiedererrichtung der Mauer geht. 1. das Schaftor Nehemia 3,1 2. das Fischtor Nehemia 3,3 3. das Alt-Tor Nehemia 3,6 4. das Taltor Nehemia 3,13 5. das Misttor Nehemia 3,14 6. das Quelltor Nehemia 3,15 7. das Wassertor Nehemia 3,26 8. das Rosstor Nehemia 3,28 9. das Osttor Nehemia 3,29 10. das Tor Miphkad Nehemia 3,31 11. das Ephraimtor Nehemia 8,16; 12,39 12. das Kerkertor Nehemia 12,39 Die 12 Tore der Stadt sind schon im himmlischen Jerusalem vorgebildet (Off. 21,12-17). „12“ weist auf die göttliche Regierung und Herrschaft hin1. Die in Kapitel 3 genannten 10 Tore zeigen uns die menschliche Verantwortung2, wie Menschen zu Heiligen GOTTES werden, wie sie als Heilige leben und welches Ziel sie haben. Im Folgenden sehen wir uns die 10 Tore einmal an und fragen uns, was sie uns zu sagen haben. Am Ende werden wir wohl die Aufforderung aus dem 100. Psalm (noch) besser verstehen. 1 Siehe Gerhard Salomon, Zahlen der Bibel, Lahr-Dinglingen1989, S.90 ff.

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Zehn Gebote / der Zehnte / „am 10. Tag des ersten Monats“, lies auch Zahlen der Bibel (s.o.), S. 84 ff

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1.Das Schaftor Und Eljaschib, der Hohepriester, und seine Brüder, die Priester, machten sich auf und bauten das Schaftor; sie heiligten es und setzten seine Flügel ein. Und sie heiligten es bis an den Turm Mea, bis an den Turm Hananel. Nehemia 3,1:

Mit dem Schaftor fängt alles an. Bevor wir die übrigen Tore der Heiligen Stadt kennenlernen können, müssen wir durch dieses Tor „eingehen“. Der HERR JESUS sagt: Johannes 10,7+9: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. * Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Dieses Tor hatte keine Klammern und keine Riegel. Dafür verantwortlich war der Hohepriester Eljaschib, der das Schaftor instand setzte. Eljaschib war ein Verräter, der es mit den Feinden Judas hielt. Ein Tor ohne Klammern und Riegel ist leicht zu öffnen. Nehemia 13,4+7: Und vor diesem hatte Eljaschib, der Priester, der über die Zellen des Hauses unseres Gottes gesetzt war, ein Verwandter des Tobija, und als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, welches Eljaschib zugunsten Tobijas getan hatte... GOTT vermag, aus dem Verrat dieses bösen Hohenpriesters Eljaschib ein Zeichen für uns entstehen zu lassen. Die Tatsache, dass es keine Riegel und keine Klammern gibt, ruft uns zu: „Jeder darf kommen!“ Das Tor ist „geheiligt bis an den Turm Mea, bis an den Turm Hananel“. Mea = hundert, bedeutet Vollmaß, Maß; Hananel = GOTT ist gnädig; GOTT hat geschenkt. Also: Das Schaftor ist geheiligt bis an das Vollmaß der Gnade GOTTES: „nach dem Reichtum Seiner Gnade“ (Epheser 1,7). Ungers großes Bibelhandbuch schreibt zum Schaftor: „Die Opfertiere wurden durch das Schaftor zum Altar geführt.“

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2. Das Fischtor Nehemia 3,3:

Und das Fischtor bauten die Söhne Senaas; sie bälkten es und setzten seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein. Hier wurden die Fische vom Jordan und dem See Genezareth nach Jerusalem hereingebracht. Die Fischer gehen durch das Fischtor ein und aus. Der HERR JESUS hat uns berufen, „Menschenfischer" zu sein. Wer durch das Schaftor in die Stadt gegangen ist, wird sogleich zum Menschenfischer. Markus 1,17: Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Benutze ich fleißig das Fischtor? Um „Fische zu fangen“ muss ich dahin gehen, wo es welche zu fangen gibt. In den Gewässern Jerusalems finde ich keine. Um Menschen zu „fischen“ muss ich zu ihnen gehen, dorthin, wo sie sich aufhalten. Und ich muss sie hineinbringen in die Stadt, in das Haus GOTTES. Nach dem Fischtor kommt

3. Das Alte Tor, das „Alttor“ Das alte Tor baute Jojada, der Sohn Paseachs; und Meschullam, der Sohn Besodjas; sie deckten es und setzten seine Türen ein, seine Schlösser und Riegel. Nehemia 3,6 ['Lutherbibel 1984'] :

Wer durch das Alte Tor (Alttor) gegangen ist, findet dort den „schmalen Weg“ vor. „Fische fangen“ kann der Jungbekehrte oft besser als ein langjähriger Christ. Er ist noch frisch, sein Zeugnis ist frisch, er hat noch Freunde „draußen“. Wenn dieser Mensch aber weiterkommen will im Glauben, dann ist es notwendig, dass er sich dem „Alten“, nämlich dem, was von Anfang 4

war, anvertraut und unterwirft. Es ist GOTTES alte und immer neue Botschaft, die es nicht duldet, modernisiert zu werden. 1.Johannes 1,1-3 : Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus. 1.Johannes 2,24 : Ihr, was ihr von Anfang gehört habt, bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohne und in dem Vater bleiben. 5.Mose 32,7: Gedenke der Tage der Vorzeit, merket auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht; frage deinen Vater, und er wird es dir kundtun, deine Ältesten, und sie werden es dir sagen. 2.Timotheus 3,14: Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast. Dem Alten Tor (Alttor) folgt

4. Das Taltor Das Taltor besserten aus Hanun und die Bewohner von Sanoach; sie bauten es und setzten seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein, und bauten tausend Ellen an der Mauer bis zum Misttore. Nehemia 3,13-14:

Wer durch das- „Alttor“ „gegangen“ ist, wird „Taltor-Erfahrungen“ machen! 2.Timotheus 1,15: Du weißt dieses, dass alle, die in Asien sind, sich von mir abgewandt haben, unter welchen Phygelus ist und Hermogenes. 2.Timotheus 4,14-16: Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erzeigt; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unseren Worten sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verantwortung 5

stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht zugerechnet. Aber: Psalm 84,6-7: Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Durch das Tränental gehend, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. Psalm 23,4 ['Lutherbibel 1984']: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5. Das Misttor (Aschgrubentor) Und das Misttor besserte aus Malkija, der Sohn Rekabs, der Oberste des Bezirks von Beth-Kerem; er baute es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein. Nehemia 3,14:

Das Misttor liegt am entgegengesetzten Ende der Stadt, vom Heiligtum aus gesehen. Es wurde auch „Aschgrubentor“ genannt. Dieses Tor führte hinaus zum Tal Hinnom, das im neutestamentlichen Griechisch zur Bezeichnung der Hölle („Gehenna“) wurde. Im Tal Hinnom brannte ständig ein Feuer, in dem der Unrat der Stadt verbrannt wurde. Wenn wir das „Taltor“ erfahren haben, merken wir, dass wir das Misttor brauchen Da wird uns bewusst, wie viel „Mist“ wir noch mit uns herumschleppen: alte Gewohnheiten, Unversöhnlichkeit, Streitereien, ungutes Gerede, aber auch Dinge: Bilder, Bücher, Filme, gewisse Musik, falsche Verbindungen ... – alles, was uns von GOTT trennt, was uns hindert, IHN zu ehren. Das alles gehört hinausgeworfen – hinaus aus dem Misttor. Hebräer 12,1: Deshalb nun, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, Kolosser 3,8: Jetzt aber leget auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Munde.

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Wer das Alte Tor, das Taltor und das Misttor benutzt, ist bereit, das nächste Tor kennenzulernen.

6. Das Quelltor Nehemia 3,15:

Und das Quelltor besserte aus Schallun, der Sohn Kol-Hoses, der Oberste des Bezirks von Mizpa; er baute es und überdachte es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein; und er baute die Mauer am Teiche Siloah bei dem Garten des Königs und bis zu den Stufen, welche von der Stadt Davids hinabgehen. Das Quelltor ist das einzige Tor, das überdacht ist. Quellwasser ist das „lebendige Wasser“, von dem GOTTES Wort spricht, im Gegensatz zu dem abgestandenen Wasser aus der Zisterne. Quellwasser, „lebendiges Wasser“, ist ein Symbol für den HEILIGEN GEIST in den Gläubigen. Darum ist das Quelltor überdacht. Wie leicht wird der HEILIGE GEIST in uns betrübt, wie schnell das Wasser getrübt! Da ist das Dach „Wachsamkeit“ nötig! Johannes 7,37-39: An dem letzten, dem großen Tage des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. Epheser 4,30 : Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung. 3.Mose 14,6: Den lebendigen Vogel soll er nehmen, ihn und das Cedernholz und das Karmesin und den Ysop, und dieses und den lebendigen Vogel in das Blut des Vogels tauchen, der geschlachtet worden ist über dem lebendigen Wasser-

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Nach dem Quelltor kommt

7. Das Wassertor Und die Nethinim wohnten auf dem Ophel bis gegenüber dem Wassertore nach Osten und dem vorspringenden Turme. Nehemia 3,26:

„Wasser“ ohne nähere Bezeichnung bedeutet „GOTTES Wort“. Das Wassertor ist das Tor, durch das Wasser hineingetragen wurde in die Stadt. Zwar gab es Wasserbecken, sogar eine Wasserleitung, aber das reichte nicht aus für die vielen Menschen. Sie brauchten Wasser, das ihnen gebracht wurde. Wer durch das Schaftor eingegangen ist, das Fischtor eifrig gebraucht, das Alte Tor und das Taltor kennt, sich nicht vor dem Misttor scheut und so Zugang zum Quelltor hat, der ist bereit, Wasser hineinzutragen, GOTTES Wort zu verkündigen! Es fällt auf, dass im Text zwischen dem Quelltor (Vers 15) und dem Wassertor (Vers 26) ein großer Abstand ist. Soll uns diese Tatsache daran erinnern, dass die Verkündigung des Wortes GOTTES bewährten Gläubigen anvertraut wird? Übrigens ist das Wassertor das erste Tor, in dessen Zusammenhang nichts von Ausbessern gesagt ist. An GOTTES Wort gibt es nichts auszubessern. Es bleibt in Ewigkeit! Epheser 5,26: … auf dass er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort ... 2.Timotheus 2,2: ... und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.

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Nach dem Wassertor wird das

8. Das Rosstor genannt. Oberhalb des Rosstores besserten die Priester aus, ein jeder seinem Hause gegenüber. Nehemia 3,28:

Rosse sind in der Schrift Symbol für Streit. Jemand, der treu GOTTES Wort verkündigt, wird angegriffen werden. Paulus musste das erfahren, und darum schreibt er seinem jungen Freund Timotheus: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“ 1.Timotheus 6,12: Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. 1.Timotheus 1,18: Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, auf dass du durch dieselben den guten Kampf kämpfest. Für den Kämpfer gibt es eine kostbare Ermutigung. Gleich neben dem Rosstor liegt

9. Das Osttor Nächst ihnen besserte aus Zadok, der Sohn Immers, seinem Hause gegenüber. Und nächst ihm besserte aus Schemaja, der Sohn Schekanjas, der Hüter des Osttores. Nehemia 3,29:

Sieh aus dem Osttor heraus: Vor dir liegt der Ölberg! Hier war der Garten Gethsemane, auf diesem Berg werden die Füße unseres HERRN JESUS stehen, wenn ER in Macht und großer Herrlichkeit wiederkommt. Schemaja war „Hüter des Osttores“. Ich möchte dem Mann Schemaja zur Seite stehen als Wartender, als Wachender, als Handelnder – bis der HERR kommt! Im Kampf gibt es die Gewissheit: ER kommt, um aller Not ein Ende zu machen. Beachte: „Hüter des Osttores“ (vgl. Titus 2,13)! 9

Sacharja 14,4: Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tale, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. Titus 2,13: ... indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus ... Es freut uns, dass einmal die „Herrlichkeit des GOTTES Israels“ durch das Osttor nach Jerusalem zurückkehren wird. Hesekiel 43,1-2: Und er führte mich zum Tore, dem Tore, das gegen Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Das zehnte Tor ist

10. Das Tor Miphkad Nächst ihm besserte aus Malkija, von den Goldschmieden, bis an das Haus der Nethinim und der Krämer, dem Tore Miphkad gegenüber und bis an das Obergemach der Ecke. Nehemia 3,31:

Schon von dem Namen her unterscheidet sich dieses Tor von allen anderen. Während bei den ersten neun Toren „Tor“ hinter der jeweiligen Bezeichnung (Schaf, „Fisch“ usw.) steht, finden wir bei dem letzten „Tor“ vor der Bezeichnung „Miph“. „Miphkad“ bedeutet „Musterung“, auch „Befehl“, „Anordnung“, „militärische Ordnung“. 1.Korinther 15,23: Ein jeder aber in seiner eigenen Ordnung3: der Erstling, Christus; sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft. Wenn der HERR kommt, beginnt die große Musterung. Kolosser 3,4: Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit.

3 Ordnung – tagma

– bedeutet „das Geordnete“. Es bezeichnet unterschiedliche Abteilungen der militärischen Truppen, wie sie bei der Musterung abteilungsweise antreten.

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Danach werden wir alles „von der anderen Seite“ sehen. Was uns heute noch spiegelverkehrt erscheint, werden wir dann in völliger Klarheit sehen und erkennen. 1.Korinther 13,12: Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. Davon erzählt uns das Tor mit dem eigenartigen Namen. Lies dazu noch 1. Thessalonicher 4,16-17: „Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein." Ein weiter Weg Vom Schaftor bis zum Tor Miphkad mag es ein weiter und vielleicht mühevoller Weg sein. Aber der, der die Tür der Schafe ist, ist auch ihr Hirte. Der führt uns auf rechter Straße, um Seines Namens willen. Das erste und das letzte Tor sind Eingang und Ausgang. Das letzte Tor durchschreiten wir nur einmal, um dann „allezeit bei dem HERRN zu sein“ (1.Thessalonicher 4,17). Von dem Schaftor sagt der HERR JESUS: ICH bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden“ (Johannes 10,9). Das bedeutet nun aber nicht, dass wir immer wieder neu „errettet werden“ müssen. In dieser Hinsicht müssen wir einmal „eingehen“ und dann bleiben. Der HERR JESUS denkt wohl schon an das „Fischtor“, daran, dass ER die Gläubiggewordenen als Menschenfischer hinaussenden wird in die Welt. Das hat nun noch nichts mit der Lektion zu tun, die der Meister in Johannes 15 erteilt: „Bleibt in MIR!“ Wo hätten es die Zeugen des HERRN nötiger, „in CHRISTUS zu bleiben“, als gerade dann, wenn sie unter Menschen sind, die dem Kreuz CHRISTI feindlich gegenüberstehen? Das ist die nächste Lektion. Hier geht es um die Schafe, die Her11

de und den Hirten, der die Seinen gerne in der Geborgenheit Seiner Herde weiß, sie aber aus Liebe zu den Verlorenen aussendet „wie Lämmer inmitten von Wölfen“ (Lukas 10,3). Zum Schluss noch eine Frage: Darf man auf diese Weise mit einem Text aus GOTTES Wort umgehen? Immerhin war Nehemia ungefähr 450 Jahre vor CHRISTUS tätig. Jemand nannte einmal das Alte Testament „das Bilderbuch zum Neuen. Das mag wohl Wesen und Zweck des AT nicht völlig beschreiben. Immerhin sagt der HERR JESUS, dass diese Bücher von „Mir zeugen“ (Johannes 5,39). Wenn ich 1. Korinther 10,1-11, Matthäus 12,39-41 oder Hebräer 9 und 10 lese, erkenne ich, dass in den vielen „Bildern“ des ersten Teiles der Heiligen Schrift die Herrlichkeit der Erfüllung des Heilsplanes GOTTES verschlüsselt ist. Sie enthüllt sich dem, der in der Schrift forscht. Und wer das tut, kommt aus dem Staunen über GOTTES Wort nicht heraus.

Arbeitsmaterial vom Missionswerk CHRISTUS für Dich Meierstraße 1 – 26789 Leer-Loga Telefon 0491 7887 – E-Mail: [email protected] – www.cfdleer.de Die Bibelstellen sind – wenn nicht anders angegeben – nach der unrevidierten Elberfelder Übersetzung wiedergegeben. P795 12