Landkreis Havelland

Oberstufenzentrum Havelland Berliner Allee 6, 14662 Friesack

Die gymnasiale Oberstufe Im Vorfeld der Anmeldungen für den weiterführenden Schulbesuch nach der Jahrgangsstufe 10 möchten wir Sie, liebe Schüler und Eltern, über die Besonderheiten der gymnasialen Oberstufe im Allgemeinen und im Besonderen am Oberstufenzentrum Havelland informieren und Ihnen bereits jetzt behilflich sein, das "gymnasiale" System zu durchschauen, damit Sie, liebe Schüler, bereits am Ende der Jahrgangsstufe 10 möglichst die Entscheidungen treffen können, die sich bis in Ihre Abiturprüfung im Jahre 2008 auswirken werden. 1.

Schulort:

Oberstufenzentrum Havelland, Schulteil Nauen, Kreuztaler Straße 3

2. Aufnahmevoraussetzung: Fachoberschulreife mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

3. Ziel des Bildungsganges Gymnasiale Oberstufe: Allgemeine Hochschulreife (Abitur), die zum Studium in jeder Fachrichtung an jeder Hochschule oder Universität im Geltungsbereich der Bundesrepublik Deutschland berechtigt

4. Gliederung des Bildungsganges: Einführungsphase: Qualifikationsphase:

Jahrgangsstufe 11 Jahrgangsstufe 12/13

( 2 Halbjahre) ( 4 Halbjahre)

5. Besonderheit am OSZ Havelland: der berufsorientierte Schwerpunkt Wirtschaft • Schüler, die an einem Oberstufenzentrum den Weg zum Abitur beschreiten möchten, können im Rahmen der berufsorientierten gymnasialen Ausbildung im Bereich Wirtschaft tun. In diesem Fall sind die Fächer Wirtschaftswissenschaft (zu den Unterrichtsinhalten siehe Info-Blatt), Rechnungswesen und Wirtschaftsinformatik zu belegen. [Weitere Informationen zu fachlichen Inhalten – siehe unten] Dennoch heißt das angestrebte Bildungsziel ABITUR (= Allgemeine Hochschulreife), und jeder Interessierte kann, auch wenn er diese „Wirtschafts“-Fächer gelernt hat, Archäologie, Medizin, Politik, Musik oder Biologie o.a. studieren!

6. Organisation der gymnasialen Oberstufe: Einführungsphase (= Jahrgangsstufe 11): • Der Unterricht findet nicht mehr im Klassenverband statt. Sie werden Unterricht in Kursen erhalten, der Sie inhaltlich und methodisch auf die Anforderungen in den Jahrgangsstufen 12 und 13 ( = Qualifikationsphase) vorbereiten wird. • Das erste Schulhalbjahr wird in dreistündigen Grundkursen, das zweite Schulhalbjahr in dreistündigen Grundkursen und fünfstündigen Leistungskursen unterrichtet. Zu den Pflichtfächern zählen z.B. Deutsch, zwei Fremdsprachen, Geschichte, Mathematik, Sport; zu den Wahlpflichtfächern Kunst - Musik, Erdkunde Politische Bildung – Rechnungswesen / Wirtschafts-/Informatik sowie eine / zwei Naturwissenschaften. Das OSZ Havelland führt



i.d.R. Leistungskurse in den Fächern: Deutsch, Englisch, Wirtschaftswissenschaft (b), Mathematik und Biologie. Jeder Schüler muss ab 11/2 zwei Leistungskurse belegen. Schüler, die in der Sekundarstufe I nur eine Fremdsprache erlernt haben, belegen die zweite Fremdsprache (bei uns: Russisch) neu ab der Jahrgangsstufe 11 mit wöchentlich 4 Unterrichtsstunden bis zum Ende der Jahrgangsstufe 13.

OSZ Havelland / Datei: 1A_OGINF-2005-homepage

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Qualifikationsphase (= Jahrgangsstufen 12 und 13): Der Unterricht findet in Leistungs- bzw. Grundkursen statt. • Leistungskurse werden weiterhin wöchentlich mit 5 Stunden belegt; sie sind bereits Ihre ersten beiden (schriftlichen) Abiturprüfungsfächer. Im Unterricht der Leistungskurse geht es v.a. um vertieftes inhaltliches und methodisches Lernen. • Die übrigen Fächer werden in Grundkursen mit jeweils 3 Stunden pro Woche unterrichtet. Die Grundkurse vermitteln eine inhaltlich und methodisch allgemeine Grundbildung. • Die Fächer Deutsch, zwei Fremdsprachen und Mathematik sind bis zum Ende der Jahrgangsstufe 13 zu belegen. Zwei der Fächer Deutsch oder Fremdsprache oder Mathematik müssen schriftliche Abiturprüfungsfächer sein.

7. Leistungsbewertung in der gymnasialen Oberstufe • Ab der Einführungsphase werden die Noten nach einem Schlüssel in Punkte





umgerechnet, wie es bundesweit in der gymnasialen Oberstufe üblich ist. (Die Note 3z.B. entspricht 7 Punkten, die 2+ - 12 Punkten.) Dieses Punkteverfahren ermöglicht eine größere Differenzierung des Leistungsspektrums. Denn: "Gut" muss nicht gleich "gut" sein - es gibt immer Tendenzen im oberen oder im unteren Bereich! In der gymnasialen Oberstufe werden Klausuren geschrieben: Φ im Kurshalbjahr 11/1 wird pro Fach eine Klausur geschrieben, die mit einem Viertel (25%) in die Gesamtbewertung eingeht; Φ im Kurshalbjahr 11/2 wird in Deutsch, in beiden Fremdsprachen, einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach, in Mathematik, einer Naturwissenschaft und ggf. in weiteren Fächern je eine Klausur geschrieben, die mit einem Viertel (25%) in die Gesamtbewertung eingeht; Φ In der Qualifikationshase (= Jahrgangsstufen 12/13) werden in den Leistungskursen pro Halbjahr zwei Klausuren geschrieben, die mit 50% Anteil in die Halbjahresleistung eingehen; in den Grundkursen wird eine Klausur geschrieben, die mit einem Viertel (25%) an der Gesamtnotenbildung beteiligt ist. Das Besondere in der Qualifikationsphase ist, dass alle Leistungsbewertungen, die Sie in diesen vier Halbjahren erhalten, Sie bis zum Abitur begleiten werden. Ob Sie schließlich die Hochschulreife erhalten und welche Note letztlich Ihr Abiturzeugnis schmücken wird, hängt also nicht in erster Linie vom Endspurt kurz vor den Prüfungen ab, sondern von der Lernarbeit in den letzten beiden Jahren!

8. Die zentrale Abiturprüfung am Ende des Besuchs der gymnasialen Oberstufe •



Die Abiturprüfung findet im Land Brandenburg zentral statt, d.h. in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch, Geschichte, Geografie, Politische Bildung, Mathematik, Chemie und Biologie schreiben die Prüflinge zum selben Zeitpunkt die selben Abiturprüfungsarbeiten! Die Abiturprüfung findet im letzten Schulhalbjahr der Jahrgangsstufe 13 in (mindestens) vier Fächern statt. Die beiden Leistungskurse sind die beiden ersten schriftlichen Abiturprüfungsfächer. Das dritte (=schriftliche) und vierte (= mündliche) Abiturprüfungsfach werden zu Beginn des Schulhalbjahres 13/I aus den belegten Grundkursfächern gewählt. Dabei gibt es einige wichtige Bedingungen zu beachten, auf die wir Sie gesondert hinweisen werden.

Wer die Absicht hat, am OSZ Havelland die gymnasiale Oberstufe zu besuchen, muss durch die Sorgeberechtigten bis zum 11. März 2005 angemeldet werden (Anmeldeformulare geben die Schulen aus!).

In einer Informationsveranstaltung am 5. April 2005 wird allen angemeldeten Schülern das Unterrichtsangebot des OSZ Havelland vorgestellt. Bis zum 18. April 2005 muss sich dann jeder künftige Schüler für „seinen“ Unterricht entscheiden! OSZ Havelland / Datei: 1A_OGINF-2005-homepage

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UNTERRICHTSFÄCHER Sprachlich-künstlerisches Aufgabenfeld Deutsch Englisch

sowie

Französisch oder Russisch

Kunst oder Musik Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld Geschichte

sowie

Geografie oder Politische Bildung bzw. Wirtschaftswissenschaft (b) und Rechnungswesen* Mathematisch–naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld Mathematik

sowie

• Zwei Naturwissenschaften oder eine NW und Informatik • Eine Naturwissenschaft und Wirtschaftsinformatik (Bei WW) Physik Chemie Biologie Informatik / Wirtschaftsinformatik* Sport

Leistungskurse => zwei der Fächer: Deutsch Englisch Mathematik Biologie (nicht in Kombination mit Wirtschaftswissenschaft) Wirtschaftswissenschaft (b) (nicht in Kombination mit Biologie) OSZ Havelland / Datei: 1A_OGINF-2005-homepage

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Oberstufenzentrum Havelland D as beson dere P rofil: D ie berufsbezogen e gym n asiale A usbildun g im B ereich

W irtschaftsw issen schaft (b) Themen und Lernabschnitte des berufsbezogenen gymnasialen Unterrichts im Leistungskurs Wirtschaftswissenschaft (b) an der Schule Grundzüge des Wirtschaftsprozesses Gibt es eine Notwendigkeit zu wirtschaften? Was sind die Produktionsfaktoren? Was ist ein Wirtschaftskreislauf?

Entwicklung der Wirtschaftsordnung Was ist das, eine Wirtschaftsordnung und wie hat sie sich entwickelt?

Betriebliche Leistungserstellung und Leistungsbewertung Produktionsfaktoren, Beschaffung, Produktion, Finanzierung, und Absatz. Was steckt hinter diesen Begriffen? Wie funktioniert ein Unternehmen überhaupt?

Preisbildung Wie kommt es zu einem Preis? Was haben der Markt, die Unternehmen und die Haushalte damit zu tun?

Wirtschaftspolitik Was hat der Staat mit der Wirtschaft zu tun? Kann der Staat die Wirtschaft überhaupt beeinflussen und damit lenken? Die Volkswirtschaft im internationalen Wirtschaftsgefüge Europa, EU, EZB oder EWWU? Was hat das mit mir zu tun? Geldpolitik, Konjunktur, Arbeitslosigkeit, Globalisierung und Ökologie. Wo liegen mögliche Zusammenhänge?

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Oberstufenzentrum Havelland A rgum en te,die für die W ahl ein es Leistun gskurses W irtschaftsw issen schaft (b) sprechen : •

Das Fach Wirtschaftswissenschaft verfolgt das Ziel des handelnden und schülerorientierten Unterrichts.



Insbesondere die Kombination mit Rechnungswesen und Wirtschaftsinformatik erlaubt ein fächerübergreifendes Arbeiten und Handeln.



Wirtschaftswissenschaft kann als neues Fach belegt werden und bietet die Chance zu einem Neuanfang ohne Vorkenntnisse.



Vertiefte Kenntnisse im Fach Rechnungswesen stellen eine wertvolle Basis für die berufliche bzw. akademische Ausbildung dar.



Wirtschaftswissenschaft ist sehr nützlich, d. h. viele Kenntnisse können auch nach der Ausbildung weiterhin verwendet werden.



Oft ist eine Stärkung des Selbstbewusstseins feststellbar, da viele andere diese Kenntnisse nicht besitzen. Insbesondere auch bei Bewerbungsgesprächen wird deutlich, dass dieses Wissen honoriert wird.





Fundierte Grundlagen werden erworben für -

alle kaufmännischen Berufe und

-

ein ökonomisches Studium.

Die Lehrzeit sowie ökonomische Studiengänge können um ein halbes, manchmal sogar um ein Jahr verkürzt werden.



Auch in nicht-kaufmännischen Berufen ist dieses Wissen sehr hilfreich, da es oft vorausgesetzt wird.



Wirtschaftswissenschaft ist sehr hilfreich als Grundlage für die spätere Berufswahl. Viele Arbeitsabläufe in Berufsbildern, z. B. Industriekaufmann, erschließen sich damit.



Eine Teilnahme am „Planspiel Börse“ wird angestrebt.



Es erfolgen Besichtigungen von Betrieben und Institutionen.



Wirtschaftliche Zusammenhänge können durchschaut werden, bei sich selbst, z. B. bei Bankgeschäften, -

in Unternehmen und in einer Volkswirtschaft, z. B. in Deutschland.



Das eigene wirtschaftliche Handeln kann untersucht und verbessert werden.



Zeitungsmeldungen und Nachrichten sind keine Rätsel mehr – wirtschaftspolitisches Handeln wird durchschaubar.



Die Beziehungen von wirtschaftlicher Macht und politischen Entscheidungen können erkannt werden.



Wirtschaftliche Informationen der Medien können interpretiert und bewertet werden.

Es wird allerdings nicht vermittelt, wie der persönliche Reichtum gesteigert werden kann!

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