Demokratie von Anfang an – Beteiligung in Kita und Schule!

Gliederung des Vortrags

1. Bedeutungsgehalte von Demokratie 2. Beteiligung in der Kita 3. Beteiligung in der Schule 4. Qualitätsstandards für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

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Zum Einstieg…

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Bedeutungsgehalte von Demokratie (nach Gerhard Himmelmann)

Demokratie als Herrschaftsform Menschen- und Bürgerrechte, Bestellung der staatlichen Herrschaft durch Wahlen (Volkssouveränität), Parlamentarismus  Demokratie als repräsentativ organisierte Herrschaftsform. Demokratie als Gesellschaftsform Pluralismus von Parteien, Verbänden und Bürgervereinigungen und Verzicht auf Gewalt bei Auseinandersetzungen zu verschiedenen gesell. Interessen  Verfasstheit der Gesellschaft Demokratie als Lebensform Selbstständigkeit und Selbstverantwortung, Gleichberechtigung, Konfliktfähigkeit, Eintreten für Werte der Demokratie,

 Demokratie als Haltungen und Lebenspraxis der Menschen 4

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Bedeutungsgehalte von Demokratie (nach Gerhard Himmelmann)

 Für das LERNEN von Demokratie sind die leitenden Prinzipien aller drei Ebenen bedeutsam. Sie bauen aufeinander auf!  Bereits im Kindesalter werden die Grundlagen für die spätere Entwicklung gelegt!

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Beteiligung in der Kita



- Beteiligung unterstützt die kindliche Entwicklung



- Der Sächsische Bildungsplan



- Vier Schlüssel zu Beteiligung in der Kita



- Beteiligung braucht pädagogische Fachkräfte

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Beteiligung unterstützt die kindliche Entwicklung Beteiligung in Kita (und Schule): • ist Teil des sozialen Lernens, • fördert kommunikative Kompetenzen, • fordert Toleranz (Frustration und der Umgang damit), • stärkt die Selbstbildungsprozesse, • fördert soziale Kompetenzen wie Selbstwert und Selbstvertrauen, Team- und Kooperationsfähigkeit, • fordert Perspektivwechsel, • fordert konstruktive Konfliktbewältigung, • lässt Kinder sich als selbstwirksam erleben, • fördert die moralische Entwicklung von Kindern. 7

Der Sächsische Bildungsplan

„2.2.2 Leitbegriff Beteiligung Soziale Interaktion kann mit sozialer Beteiligung gleichgesetzt werden, denn Interaktion kann nur erfolgen, wenn man in irgendeiner Form an etwas beteiligt ist. Beteiligung setzt Vertrauen ineinander und gegenseitige Achtung voraus. Sie basiert auf der Erkenntnis, - dass Mädchen und Jungen etwas zu sagen haben, - dass man ihnen zuhören und sie ernst nehmen muss und darauf, - dass ihnen Gelegenheiten gegeben werden, im Dialog mit anderen Kindern und Erwachsenen zu lernen, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden (vgl. Schröder 1995).“

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Vier Schlüssel zu Beteiligung in der Kita



- Das Team



- Zusammenarbeit mit Eltern



- Alltag in der Bildungsinstitution



- Rolle der Pädagogen

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Erster Schlüssel: Das Team Eine demokratische und dialogische Teamkultur ist Basis erfolgreicher Bildung und Erziehung. Instrumente einer positiven Teamkultur sind: • Dienstberatungen, Teamberatungen, „im Team arbeiten“ • Fallarbeit, kollegiale Beratung • Aufgabenverteilung, Dienstplangestaltung, Vor- und Nachbereitung • Zusammenarbeit mit Eltern • Beobachtung und Dokumentation organisieren • gemeinsam Veranstaltungen gestalten • Fortbildung

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Zweiter Schlüssel: Zusammenarbeit mit Eltern Warum? • pädagogische Sicht: primäre Sozialisationsinstanz Familie • gesetzliche Vorgaben: Elternrechte bei der Wahl und Mitgestaltung von Betreuungsformen und pädagogischen Kita – Konzeptionen. • bedarfsorientierte Angebotsentwicklung durch den Kita-Träger braucht Bedarfserhebungen bei den Eltern und eine transparente Kommunikation des Angebotes. (nach Kalicki, 2009) Ziel: gemeinsamer Lernprozess: Eltern und Pädagogen diskutieren über Ziele und Methoden der Erziehung von Kindern und die dabei auftauchenden Probleme und Lösungsvorschläge.

(nach Schmitt-Wenkebach)

Weg: Vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit Eltern. 11

Dritter Schlüssel: Der Alltag in der Bildungseinrichtung Bildung von Kindern verlangt nach Entwicklungsmöglichkeiten im Alltag, die sich vor allem durch folgende Einflussgrößen äußern: • Bildungsbedingungen (Rahmenbedingungen wie Raum, Zeit, Material, Strukturen, Ausstattung, Finanzen) • Bildungshelfer und -begleiter (Eltern, Pädagogen, etc.) • Bildungsunterstützung (Methodik und Didaktik) • Bildungsbeziehungen (Bildung durch Bindung)

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Vierter Schlüssel: Rolle der Pädagogen

• Bildung zwischen Bindung und loslassen • Bildung differenzieren und individualisieren • Bildung begleiten und fördern • Bildung anregen • Bildung ermöglichen (Lernen lernen) • Bildung beobachten • Bildung reflektieren • Bildung dokumentieren Bildung als gemeinsame Aktivität aller Akteure (Kind, Eltern, Beratern, etc.)! 13

Beteiligung braucht pädagogische Fachkräfte

• die Kinder achten (Menschenbild), • die in der Lage sind, die konkreten Themen von Kindern zu erfassen (Beobachtung und Analyse), • die in der Lage sind, die Anforderungen so zu gestalten, dass sie den Lebenserfahrungen der Kinder entsprechen (Methodenkompetenz), • die bereit sind, Macht abzugeben (Reflexion), • die bereit sind, sich auf offene Situationen einzulassen (Mut und Vertrauen), • die geduldig mit sich und den Kindern sind (Geduld), • die Fehler als wertvoll schätzen (Fehlerfreundlichkeit) und • die jederzeit ihre Verantwortung behalten (Verantwortung) (vgl. Knauer 2004). 14

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Beteiligung in der Schule



- Beteiligung in der Schule richtet sich auf…



- Organisationsformen von Beteiligung in der Schule



- Beteiligung als Weg der Schulentwicklung

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Beteiligung in der Schule richtet sich auf: (Vgl. A. Eikel, 2008)



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Vergleiche DeGeDe, Angelika Eikel Vortrag Partizipation in der Schule, Berlin 2008

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Organisationsformen von Beteiligung in der Schule (Vgl. A. Eikel, 2008)



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Vergleiche DeGeDe, Angelika Eikel Vortrag Partizipation in der Schule, Berlin 2008

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Beteiligung als Weg der Schulentwicklung

(Vgl. A. Eikel,

2008)

Vergleiche DeGeDe, Angelika Eikel Vortrag Partizipation in der Schule, Berlin 2008

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Allg. Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

1. Beteiligung ist gewollt – es gibt ein Mandat 2. Ein abgestimmtes Konzept als Basis einer Partizipationskultur 3. Beteiligung hat alle im Blick – Zugangsgerechtigkeit und Zugänglichkeit als Ziel 4. Transparente Ziele – schon in der Planungsphase 5. Klarheit über Entscheidungsspielräume 6. Adressatengerechte Information und symmetrische Kommunikation 7. Kinder und Jugendliche wählen für sie relevante Themen aus 8. Einsatz attraktiver und zielgruppengerechter Methoden

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Allg. Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

9. Ausreichende Ressourcen zur Stärkung der Selbstorganisationsfähigkeit 10. Umsetzung von Ergebnissen 11. Unterstützende Netzwerke 12. Beteiligung benötigt Qualifizierung 13. Gestaltung von Prozessen, die persönlichen Zugewinn ermöglichen 14. Stärkung des Engagements durch Anerkennung 15. Evaluation und Dokumentation Arbeitskreis „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“ im Rahmen des Nationalen Aktionsplans „Für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010“ (November 2009)

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