Institut für angewandte Sozialwissenschaften Zentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart – Fakultät Sozialwesen
Inklusion von Anfang an Ein Plädoyer für eine Neuausrichtung und einen Perspektivenwechsel in der Kinder- und Jugendarbeit
Prof. Dr. Thomas Meyer Studiengangsleitung Kinder- und Jugendarbeit / Professur für Praxisforschung in der Sozialen Arbeit Fellbach, 14. Juli 2011 Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Überblick 1.
Leitfrage: Inklusion als Potenzial und Auftrag der Kinder- und Jugendarbeit?
2. Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe: Leitziele der UNKonvention - „Living in the Community“ und „full inclusion“ 3. Zusammenfassung: Bausteine einer „inklusiven Gemeinde“ 4. Inklusion von Anfang an: Bausteine einer „inklusiven“ Kinder- und Jugendarbeit 5. Ausblick: Ein Index für Inklusion in der Jugendarbeit?
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Teil I Inklusion als Potenzial und Auftrag der Kinder- und Jugendarbeit?
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Zukunftsthemen der Jugendarbeit („Rauschenbach-Expertise“)
Bildungspotenziale
Verantwortungspotenziale
Gemeinschaftspotenziale
Integrationspotenziale Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Zukunftsthemen der Jugendarbeit („Rauschenbach-Expertise“)
Bildungspotenziale
Verantwortungspotenziale
Gemeinschaftspotenziale
Bildungspotenziale: Werteentwicklung; Förderung der Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit Vielfalt/Toleranz Verantwortungspotenziale: Bürgerschaftliches Engagement; Unterstützung Benachteiligter; Verantwortungsübernahme im Gemeinwesen; Partizipation/Mitwirkung; soziales Bewusstsein
Integrationspotenziale Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Zukunftsthemen der Jugendarbeit („Rauschenbach-Expertise“)
Bildungspotenziale
Verantwortungspotenziale
Gemeinschaftspotenziale
Integrationspotenziale
Gemeinschaftspotenziale: Entwicklung sozialer Kompetenzen; Erleben von Gemeinschaft und Entwicklung eines Gemeinschaftssinns Integrationspotenziale: Förderung sozialer Integration von benachteiligten Kindern/ Jugendlichen; Aufbau sozialer Netzwerke, Schaffung positiver Lebensbedingungen (Sozialraumorientierung, „kleinräumige Inklusion“)
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Kernthesen der „Rauschenbach-Expertise“
1) Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sind ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur des Aufwachsens von Kinder- und Jugendlichen. 2) Austausch über Werte und Normen gehört zu den Kernthemen der Kinder- und Jugendarbeit. Der Umgang mit Vielfalt und Heterogenität sind dabei wichtige Lernfelder. 3) Zukünftig muss sich die Kinder- und Jugendarbeit noch mehr öffnen, um alle jungen Menschen eines Sozialraums erreichen zu können.
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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„Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist prädestiniert dafür, soziale, kulturelle und personale Begegnungen strukturell anzulegen, zu ermöglichen und zu leben, während die Schule im Gegensatz dazu erfolgreiche Lernprozesse allzu oft nur unter der Bedingung hergestellter Homogenität erzielen kann. (…). Die Offene Kinder- und Jugendarbeit kann und muss somit die Vorreiterrolle auf dem Weg zur Herstellung inklusiver Lernwelten und Teilhabe auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Vielfalt spielen“ (Dannenbeck 2011, 34)
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Teil II Paradigmenwechsel in der BehindertenpolitikLeitziele der UN-Konvention: „Living in the Community“ und „full inclusion“
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Neuorientierung in der Behindertenpolitik
- Convention on the Rights of Persons with Disabilities (UN 2006) - Disability Action Plan (Europäische Kommission 2003-2010) Ziele der UN-Konvention und des EU-Aktionsplans: 1) Wahrnehmung der Grundrechte, Bekämpfung von Ausgrenzung - Chancengleichheit, Partizipation, Beseitigung von Diskriminierung - Zugang zu Politik, aktive Bürgerschaft, Bürgerrechte - Volle Inklusion und Achtung der Vielfalt als gesellschaftliche Aufgabe - Beseitigung aller Barrieren
2) Recht auf Leben in der Gemeinde (Art 19, UN-Konvention: ‘the equal right of all persons with disabilities to live in the community’) - Umbau des Hilfesystems, Deinstitutionalisierung - Zugang zum Bildungssystem, Arbeitsmarkt, soziales und kulturelles Leben - Zugang zu allen Dienstleistungen und Infrastrukturen, Wahlmöglichkeiten - Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben in lokaler Verantwortung - Öffnung von (Regel-) Angeboten Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Perspektivenwechsel in der Praxis
Leitkonzepte: 1) Community Living: Deinstitutionalisierung, Ambulantisierung, Aufbau informeller Hilfen im Gemeinwesen 2) Inklusion:
Teilhabe, Vielfalt, Rechte, Zugänglichkeit
„Inklusive Gemeinde“ Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Community Living/Community Care: Das Konzept
„Community“:
…die Erfahrung, das eigene Leben mit anderen Menschen zu teilen
„Living“:
…der Zugang zu verschiedenen Lebensbereichen und die Auswahl an Dienstleistungen steht allen offen
“Care”:
... ein Gemeinwesen, das sich, um seine Mitglieder kümmert
Community Living und Community Care setzt auf die Zusammenarbeit aller in einem Gemeinwesen lebenden Bürger, Gruppen, Institutionen Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Community Living/Community Care: Tragende Säulen
Rahmenbedingungen zur Umsetzung von Community Living: 1) Aufbau ambulanter Unterstützungsstrukturen, individualisierte Hilfen 2) Erschließen informeller Unterstützung, Öffnung von Regelangeboten 3) Barrierefreiheit, Zugang zu allen Lebensbereichen, Wahlmöglichkeiten 4) Teilhabe an Bildung, Beschäftigung, Kultur und kommunalen Aktivitäten 5) Einbezug behinderter Menschen in alle kommunalen Entscheidungen 6) Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange von Menschen mit Behinderung Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Das Konzept
Integration:
…Wiederherstellen eines Ganzen, Wiedereingliederung
Inklusion:
…Einschließen, Einbeziehen von Teilen in und zu einem Ganzen
Inklusion (im kommunalen Sinne):
… die Teilhabe von Einzelnen in einer Gemeinschaft ermöglichen, Barrieren für Teilhabe beseitigen
„Inklusion ist mehr als Wohnen im Stadtteil“ Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Das Konzept
„Es geht nicht darum, innerhalb bestehender Strukturen Raum zu schaffen auch für Behinderte, sondern gesellschaftliche Strukturen so zu gestalten und zu verändern, dass sie der realen Vielfalt menschlicher Lebenslagen – gerade auch von Menschen mit Behinderung – von vorneherein gerecht werden.“ (Aichele 2008 zitiert in Lindmeier 2009, 4)
Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Tragende Säulen
Zentrale Kerngedanken des Inklusionskonzepts: Vermeidung sozialer Ausgrenzung („was nicht ausgegrenzt wird, muss auch nicht integriert werden“) Alle Menschen sind verschieden (Vielfalt als Normalität und Ressource begreifen) Soziales Lernen (Vorurteile/Berührungsängste resultieren aus fehlenden Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung) Umfassenden Barrierefreiheit (behindernde Strukturen und Rahmenbedingungen beseitigen) Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion
Der (kommunale) Index für Inklusion Ziel: Kommunale Akteure (Kommunalverwaltung, Unternehmen, Kirchen, Verbände, Vereine, Organisationen, Bildungseinrichtungen) bei der Entwicklung inklusiven Denkens und Handelns unterstützen. • Kommunale Dienstleistungen an Bedürfnisse anpassen • Kooperationen und Synergien durch übergreifende Aktivitäten erzeugen • Barrierefreies und gleichberechtigtes Zusammenleben • Wertschätzung von Unterschiedlichkeit • Referenzrahmen für Evaluation inklusiver Bemühungen (McDonalds & Olley 2002, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 2010) Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion
(Abbildung: Der Index für Inklusion, Quelle: Boban, Hinz 2003) Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion Inklusive Kulturen schaffen
Inklusive Strukturen etablieren
Inklusive Praktiken entwickeln (McDonalds & Olley 2002, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 2010) Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion Beispiele aus dem Fragenkatalog: Kulturen Inklusive Kulturen schaffen
(…) • Es besteht eine Verpflichtung zu inklusivem Handeln • Es wird alles getan, um Diskriminierung zu beseitigen • Für alle kommunalen Anliegen gibt es eine Anlaufstelle (…)
Inklusive Strukturen etablieren
Inklusive Praktiken entwickeln Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion Inklusive Kulturen schaffen Beispiele aus dem Fragenkatalog: Strukturen
Inklusive Strukturen etablieren
(…) • Gebäude sind frei und offen zugänglich • Es gibt Standards für Dienstleistungen • Fortbildungsangebote helfen, Vielfalt wertzuschätzen • Externe Partner unterstützen den inklusiven Ansatz (…)
Inklusive Praktiken entwickeln Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Inklusion: Der (kommunale) Index für Inklusion Inklusive Kulturen schaffen
Inklusive Strukturen etablieren
Inklusive Praktiken entwickeln
Beispiele aus dem Fragenkatalog: Praktiken (…) • Angebote und Leistungen sind bedarfsgerecht • In der Planung zeigt sich Verständnis von Vielfalt • Kompetenzen werden erschlossen und genutzt • Niemand mit Unterstützungsbedarf wird abgewiesen (…)
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Teil III Zusammenfassung - Bausteine einer inklusiven Gemeinde
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Zusammenfassung: Bausteine für eine inklusive Gemeinde
Community Living (Community Care)
Index für Inklusion
Bausteine für eine inklusive Gemeinde
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Community Living und Inklusion: Integration allein genügt nicht
Leitgedanke: Gemeindeintegriertes Wohnen und Inklusion gehören untrennbar zusammen!
Parallel zum gemeindeintegrierten Wohnen müssen sich Gemeinden darauf einstellen, dass behinderte Menschen in der Gemeinde leben und unterstützt werden müssen. Gemeinden müssen sich öffnen und Alternativen zur Unterstützung in Sondereinrichtungen aufbauen. Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Zusammenfassung: Bausteine der inklusiven Gemeinde Lokale Unterstützungsstrukturen Passgenaue Unterstützungsformen
Kernaktivitäten der Unterstützung von Menschen mit Behinderung
Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung
Flankierende Aktivitäten Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Teil IV Inklusion von Anfang an – Bausteine einer inklusiven Kinder- und Jugendarbeit
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen Passgenaue Unterstützungsformen
Kernaktivitäten der Unterstützung von Menschen mit Behinderung
Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung
Flankierende Aktivitäten Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Aufbau von Unterstützungsstrukturen durch Vernetzung, Kooperation und Aktivierung
Passgenaue Unterstützungsformen
Voraussetzung: Bereitschaft zur Kooperation und Kenntnis örtlicher Strukturen/Dienste/Ehrenamtliche
Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
• Kooperation mit sozialen Diensten für Menschen mit Behinderung und anderen Akteuren • Vernetzung und gemeinsame Projekte/Aktivitäten (z.B. mit Vereinen, Bildungsinstitutionen usw.) • Finanzierungsmöglichkeiten klären (Eingliederungshilfe vs Jugendhilfe) • Schulung Hauptamtlicher: Inklusion findet im Kopf statt • Zuständigkeiten benennen (Ansprechpartner für Inklusion) • Mobilitätshilfen (z.B. Fahrdienste) • Aufbau informeller Strukturen (z.B. Ehrenamtliche)
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Planung und Sicherstellung der individuellen Unterstützung behinderter Teilnehmer/innen
Passgenaue Unterstützungsformen
Voraussetzung: Individuelle Hilfeplanung und „Verteilung“ der Zuständigkeiten
Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
• Eine von Institutionen unabhängige Hilfeplanung • Kompetenzorientierung • ggf. Kombinationen formeller und informeller Hilfe • Schulung/Fortbildung Ehrenamtlicher („geschulte Assistenz“) Beispiele: - „Bürgerzentrierte Planung in Unterstützerkreisen“ (Boban & Hinz 2004). - „Lokale Teilhabekreise“ (Pinner 2010)
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Beispiel: Circle of Friends
Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
Quelle: www.inklusionspaedagogik.de
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Beispiel: Lokale Teilhabekreise 1) „Innenminister“
Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung
2) „Außenminister“ 3) „Finanzminister“ 4) „Kulturminister“ Quelle: Pinner 2010
Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Öffnung und uneingeschränkter Zugang zu verschiedenen Angebote
Passgenaue Unterstützungsformen
Voraussetzung: Bereitschaft zur Öffnung und Beseitigung aller Barrieren
Öffnung, Zugang und Öffentlichkeitsarbeit Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen
• Öffnung von Bildungs-, Freizeit, Kulturangeboten • Räumliche Barrierefreiheit gewährleisten (nach innovativen Lösungen mit Jugendlichen suchen) • Sprachliche Barrierefreiheit (z.B. Öffentlichkeitsarbeit in „einfacher Sprache“) • Ggf. „Wegweiser“ für behinderte Menschen • Vernetzung mit anderen Akteuren/Kooperationen (z.B. Mobilitätshilfen, Unterstützungsnetzwerke usw.)
Sozialraumorientierung Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
Beteiligung von Menschen mit Behinderung an der Entwicklung kommunaler Jugendarbeit Voraussetzung: Partizipationsmodelle und Bedürfnisorientierung • Beteiligung bei der Entwicklung der Angebote • Zugänglichkeit zu Informationen • Gemeinsame Aktionen “Everybody has the right to be involved in decisions about issues affecting their lives” (ECCL 2008).
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
Herstellen gemeinsamer Kontaktsituationen und Sensibilisierung nichtbehinderter Teilnehmer/innen Voraussetzung: Kenntnisse der Sozialpsychologie und Analyse von Gruppenprozessen
• Kontakthypothese (häufige, gemeinsame Aktivitäten, neue Erfahrungen, keine Wettbewerbssituation, angenehme Atmosphäre, Begleitung durch Fachkräfte) • De-/Kreuzkategorisierung (Gemeinsamkeiten entdecken, gemeinsame Aufgaben, keine Gruppentrennung, kleine Gruppen, individuelle Regeln) • „Awareness rising“ (Informationsveranstaltungen, Sensibilisierung, Gemeindeprojekte, kulturelle Events, Bewusstsein für die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit Behinderung schaffen)
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen
Beispiel: Ability Park (Ungarn)
Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
Quelle: www.abilitypark.hu/home/english/
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Bausteine „inklusiver Jugendarbeit“ Lokale Unterstützungsstrukturen Passgenaue Unterstützungsformen Öffnung, Zugang und Wahlmöglichkeiten Beteiligung von Menschen mit Behinderung Abbau von Ängsten und Vorurteilen Sozialraumorientierung
Erschließen von Freizeitmöglichkeiten und Beseitigung von Barrieren Voraussetzung: Sozialräumliche Perspektive; Inklusion ist auch „Stadtteilarbeit“!! • Sozialraumerkundungen/Sozialraumanalysen • Netzwerk-/Gemeinwesenarbeit • Multiplikatoren/Schlüsselpersonen • Kooperationen, stadtteilrelevante Projekte
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Teil V Ausblick - Ein Index für Inklusion in der Jugendarbeit?
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Ausblick: Ein Index für Inklusion für die Jugendarbeit?
(Abbildung: Der Index für Inklusion, Quelle: Boban, Hinz 2003) Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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Ausblick: Ein Index für Inklusion für die Jugendarbeit?
„So reicht es nicht länger aus, (…) in den Grenzen der eigenen Organisation zu denken und zu handeln. Wenn (…) die Qualität der Unterstützungsleistung daran zu messen ist, ob die Unterstützung dazu beiträgt, dass Menschen mit Behinderungen vermehrt am gesellschaftlichen Leben teilhaben, so bedeutet dies, dass nicht mehr nur die unterstützte Person, sondern auch das Gemeinwesen mit all seinen Einrichtungen und Menschen zum Adressat professionellen Handelns wird. Dabei wird es zur Aufgabe professionell Tätiger, zwischen dem Mensch mit Behinderung und möglichen Kontaktpersonen im sozialen Umfeld zu vermitteln und Wege zu ebnen, die Teilhabe- und Selbstverwirklichungschancen im Gemeinwesen eröffnen“ (Aselmaier 2008). Prof. Dr. Thomas Meyer ● Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit / Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
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