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In diesem Heft

PROFI PROFI PRAKTISCH RUBRIK Inmitten der Maschinenflut: „Wenn das Angebot groß genug ist, machen sich Kaufinteressierte aus allen Ländern zu uns auf den Weg.“

Gebrauchtteile-Händler: Teil 1: Teile für Case, Claas, Mercedes, Fendt, John Deere Teil 2: Teile für Schlepper und Mähdrescher Teil 3: Teile für Deutz, Same, John Deere u.a.

Aufgespürt: Europas größter Teilehändler sitzt in Dänemark Bei Schlepper- und Mähdrescherreparaturen würden wesentlich häufiger gebrauchte Teile verwendet – wenn man nur wüsste, wo es sie gibt. Um Ihnen die oft zeitaufwändige Suche abzunehmen, hat profi sich für Sie auf den Weg gemacht. In diesem Heft stellen wir Ihnen den größten Gebrauchtteile-Händler vor, der uns bislang begegnet ist.

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a muss man nicht lange diskutieren — bei größeren Reparaturen an Schleppern und Mähdreschern macht der Einsatz gebrauchter Teile fast immer Sinn. Teure Neuteile passen nicht zu einer gebrauchten Maschine, deren Zeitwert oft nur noch einen Bruchteil des Neuwertes beträgt. Und wer da anderer Meinung ist, der muss eben dafür zahlen — Ende! Ganz so einfach ist die Sache jedoch nicht: Die Beschaffung gut erhaltener Gebrauchtteile ist nicht immer ganz einfach. Um die potenziellen Nachfrager und die Anbieter gebrauchter Teile ein Stück näher zu bringen, haben wir uns wieder auf den Weg gemacht und interessante Gebrauchtteile-Händler im In- und Ausland aufgespürt. Den absoluten Branchenriesen, der gleich alle Fabrikate vertritt, entdeckten wir dabei in Dänemark. Dass aber auch kleinere Teilehändler sehr interessant sein können, beweisen andere Firmen, die sich auf bestimmte Fabrikate spezialisiert haben. Oft sind es engagierte Landmaschinenhändler, die sich mit dem Teilehandel ein weiteres Standbein geschaffen haben. Oder Mechaniker mit langer Berufserfahrung und tief reichenden Kenntnissen, die so den Weg in die Selbstständigkeit gefunden haben. Hier gibt es nicht nur preiswerte Teile, sondern oft auch hervorragende Ferndiagnosen und Montagetipps.

Schlepper und Mähdrescher auf über 7 ha

W er es nicht selbst gesehen hat, der kann es nur schwer glauben: In Dänemark nahe der Stadt Viborg stoßen Sie auf Europas größten Bestand an gebrauchten Mähdreschern und Schleppern. Und wenn Ole Lauridsen, der Direktor der Firma Sjørup Traktor A/S, und sein Mitarbeiter Thomas Mortensen von einem sieben Hektar großen Gebrauchtmaschinenund Ersatzteilareal sprechen, dann ist das

alles andere als übertrieben. Zusätzlich wurden in der Nachbarschaft nämlich noch mehrere große Hallen und ehemalige Stallgebäude angepachtet, die ebenfalls mit Maschinen und Maschinenteilen vollgepackt sind. Und noch etwas: Die Fahrzeuge und Teile füllen das Gelände wirklich flächendeckend. Nur schmale Wege dienen als Rangierraum und zum An- und Abtransport.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gebrauchtmaschinen- und Teilehändlern befasst sich Sjørup Traktor A/S nicht nur mit Schleppern, sondern in gleichem Ausmaß mit Mähdreschern und mit Baggerladern. Maschinen der verschiedensten Fabrikate finden Sie in langen Reihen sortiert und akkurat geparkt. Schaut man sich in der „Mähdrescherabteilung“ um, entdeckt man neben Claas, John Deere und New Holland auch Fabrikate wie Massey Ferguson, Dronningborg, Fortschritt und andere. Natürlich handelt es sich dabei nicht nur um Einzelstücke, sondern gleich um ganze Arsenale, die die verschiedensten Baujahre und Typen enthalten. Bei der Besichtigung des SchneidwerkePlatzes wurde uns bald erklärt, dass das nur ein kleiner Teil sei. „Die meisten Schneidwerke stehen auf einem Betrieb einige Kilometer entfernt, da ist unser Mähdrescher-Zerlegeplatz (!)“, so Thomas

Mortensen. Und auch das war nicht übertrieben: Mit einem der firmeneigenen Pickups gelangten wir schließlich zu weiteren Lagerhallen und einer Werkstatt, die ausschließlich den großen Erntemaschinen gewidmet sind. Zwischen halb geschlachteten Mähdreschern und einer ca. vier Meter hohen und zwanzig Meter langen Wand, die ausschließlich aus aufgestapelten Schrägförderern besteht, gelangen wir in Hallen, die bis zum Dach mit Mähdrescherteilen gefüllt sind. Aber auch hier gilt der Grundsatz: Alles hat seine Ordnung!

Ein weiteres Ziel unserer Reise waren die Hallen eines ehemaligen Lohnunternehmers, in denen neben besonders hochwertigen und/oder aufbereiteten Komplettmaschinen auch einige Neumaschinen untergestellt waren. Die Fabrikate Massey Ferguson und Ford (New Holland) sind bei Sjørup Traktor Zurück im Stammbetrieb A/S am stärksten vertreten. schauten wir uns in der Schlepperabteilung näher um. Schon bald fällt auf, dass Direktor Ole Lauridsen und sein Gefolge eine besondere Sympathie für Ford-Schlepper besitzen. Kein Wunder — in Dänemark hat dieses Fabrikat traditionell eine große Rolle gespielt, genauso auch im übrigen Skandinavien und in den Niederlanden, zu denen die Dänen recht Die Mähdrescher werden nach Fabrikaten sortiert in langen Reihen abgestellt. intensive HandelsbezieNach Bedarf werden die Maschinen auf dem speziellen Zerlegeplatz demontiert. hungen unterhalten. Mittlerweile hat man sich der Entwicklung angepasst und auch die New Holland-Schlepper besonders ins Herz geschlossen. Für dieses Fabrikat existiert sogar ein großes Neuteilelager, mit dem vor allem der heimische Markt versorgt wird. Neben den blauen Schleppern gibt es auch einen fast ebenso großen Bestand an MF-Schleppern und danach eben alle anderen Fabrikate. Besitzer von Packen- und Rundballenpressen können hier ebenfalls fündig Für Allrad-Vorderachsen wurde ein separater Lagerplatz unter freiem Himmel eingerichtet. Text und Fotos: Renfert-Deitermann

Direktor Ole Lauridsen (auf der Motorhaube thronend) mit seinen ca. 30 Mitarbeitern: „Die weltweite Nachfrage nach Gebrauchtteilen ist groß — wir versuchen, sie zu bedienen.“ profi 2 Monat/Jahr profi 4/2005 www.profi.com

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PROFI PROFI PRAKTISCH RUBRIK werden. Auch in dieser Abteilung ist das Fabrikat New Holland besonders stark präsent. Auffallend ist, dass auf dem ganzen Außengelände keine halb geschlachteten Schlepperwracks herumstehen. „Das verbieten uns die dänischen Behörden“, so Thomas Mortensen. „Draußen dürfen nur Komplettschlepper abgestellt werden. Wenn wir zerlegen, dann nur komplett. Die Einzelteile werden dann unter Dach eingelagert.“ Interessant ist, dass auch dieser gigantische Betrieb keine computergestützte La-

Empfindliche Ersatzteile wie geöffnete Getriebe etc. werden ausschließlich unter Dach gelagert.

Für den weltweiten Export werden pro Jahr ca. 100 Seecontainer verladen. gerhaltung betreibt. So wie bei vielen kleineren Betrieben dieser Art haben die Mitarbeiter das gesamte Teilelager im Kopf gespeichert. Sämtliche Komplettmaschinen werden jedoch in einer Datei erfasst. Der Gesamteindruck der Maschine, vor allem Aussagen zum Getriebe und zum Motor, werden dort in Stichworten hinzugeschrieben. Schlepper und Mähdrescher, deren Wiederinstandsetzung lohnen könnte, werden in der großen Werkstatt repariert und zum Verkauf auf dem europäischen oder auch auf dem internationalen Markt angeboten. Der Export von Teilen oder Komplettmaschinen in alle Welt ist nämlich eines der wichtigsten Standbeine der Fir-

In der Mähdrescher-Abteilung: Sämtliche Dreschorgane werden mit System eingelagert.

West- und Osteuropas sind Südamerika und vor allem Asien. Inmitten dieser gigantischen Maschinenansammlung besitzt Direktor Ole Lauridsen den Mut zu sagen: „Wir möchten gerne noch größer werden. Unserer Meinung nach existiert weltweit eine sehr große Nachfrage nach gebrauchten Schlepperund Mähdrescherteilen.“ Nicht zuletzt aus diesem Grund unterhält man schon seit mehreren Jahren eine Filiale in Norwegen und seit einigen Monaten auch in Polen. „Parallel dazu möchten wir vor allem in den europäischen Nachbarländern vermehrt Gebrauchtmaschinen einkaufen.“

Lauridsen betont dabei, dass er auch an dem Kontakt zu deutschen Händlern sehr interessiert ist. Ebenfalls weist er darauf hin, dass ihn vornehmlich die Händler interessieren und weniger die einzelnen LandHinterachsen-Abteilung: Die Frage, ob und wann die eingelagerten Teile angewirte. Bei der Größe seifragt werden, kann niemand im Vorfeld beantworten. nes Betriebes kann man das sicherlich nachvollziehen. „Dennoch — bedient wird bei uns jeder“, so Lauridsen. Zum guten Schluss unseres Besuches stellten wir Direktor Ole Lauridsen die Frage, ob er angesichts seines riesigen Maschinenbestandes noch immer den Mut zur weiteren Expandierung habe. Lauridsen: „Natürlich, den Überblick muss man haben. Der bisherige Erfolg unseres Geschäftes basiert auf zwei relativ einfachen Grundregeln: Sämtliche Teile und Fahrzeuge werden nicht im Com■ Wenn ich eine Maschine nicht kaufe, puter, sondern im Kopf der Mitarbeiter gespeichert. kann ich auch mit Sicherheit kein Geld damit verdienen. Kaufe ich sie, dann habe ich auf alle Fälle schon einmal die Chance dazu! ■ Wenn ein kaufinteressierter Kunde zu mir kommt und ich ihn nicht bedienen kann, dann ist es zu spät, ich habe eine Chance vertan. Also muss ich den Mut haben, in Vorleistung zu gehen und ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Und je größer mein Angebot, desto größer sind Abreisebereit: Diese teilzerlegten Schlepper warten auf auch wiederum meine Chancen.“ den Abtransport nach Thailand. ma Sjørup Traktor A/S. Pro Jahr werden ca. 100 Seecontainer verladen. Für diesen Zweck hat man mittlerweile einen eigenen Container-Verladeplatz mit Lkw-Rampe und schweren Hubgeräten eingerichtet. Wichtige Exportländer außerhalb profi 4 Monat/Jahr profi 4/2005 www.profi.com

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Die Adresse: Sjørup Traktor A/S, Savvaerksvej 2, Sjørup, 8800 Viborg/Dänemark Tel.: 00 45/97 54 83 00 Fax: 00 45/97 54 85 04 Internet: www.sjoerup.dk

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PROFI PRAKTISCH Vogt: Mit Gebrauchtteilen lebt die Renault-Ära weiter

W enn ein Landmaschinenhändler den vollständigen Werdegang des Schlepperherstellers Renault auf dem deutschen Markt miterlebt hat, dann ist es die Firma Vogt in Bonbruck, Nähe Landshut. Als die Franzosen 1963 den deutschen Schlepperhersteller Porsche übernahmen, zog Vogt mit. In der Region Niederbayern sorgte man immerhin für einen RenaultMarktanteil von ca. 10 Prozent. Und was ca. 40 Jahre mit Renault-Schleppern und Krone-Erntemaschinen erfolgreich klappte, das versucht man nun mit Claas-Schleppern und Krone-Erntetechnik fortzusetzen. „Das Geheimnis unseres Geschäftserfolges ist der Service, und den versuchen wir unseren Kunden rund um die Uhr zu bieten“, so die feste Überzeugung des Ehepaares Vogt. Dazu gehört es auch, den

Vogt zog immer mit: von Porsche auf Renault und dann schließlich auf Claas.

Auch Porsche-Besitzer können aus einem umfassenden Gebrauchtteilelager bedient werden.

Kunden bei kostspieligen Reparaturen Alternativen zu bieten zum teuren Neuteil. Und das können die Vogts besser als jeder andere: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Vogts neben ihrem wohl bundesweit größten Neuteilelager ein umfangreiches Gebrauchtteilelager aufgebaut. Zur Auffüllung bzw. Ergänzung des Lagerbestandes werden RenaultSchlepper jeden Alters in der ganzen Bundesrepublik und gelegentlich auch über die Grenzen hinweg angekauft. Mit etwas Glück erhält man hier nicht nur Ersatzteile für die alten roten Schleppertypen

(z.B. Master, Super), sondern genauso auch für die TX-Serie etc. Auch Ceres- und Ares-Teile wurden bereits eingelagert. Exklusiv gibt es nur bei Vogt für sämtliche Renault-Schlepper: neue Kotflügelverbreiterungen, Cramer-Anhängekupplungen plus Ersatzteile und Kabinenscheiben des Herstellers Buissard. Nicht vergessen hat man aber auch die alten Porsche-Kunden. Die Verwaltung des umfassenden Porsche-Gebrauchtteilelagers ist in erster Linie Chef-Sache...

Neuere und ältere Renault-Schlepper werden zerlegt und sorgfältig eingelagert.

Die Adresse: Firma Benedikt Vogt Erdmannsdorfer Straße 16, Bonbruck 84155 Bodenkirchen Tel.: 0 87 45/2 17 Fax: 0 87 45/2 14 www.vogt-landtechnik.de

Schaller: Ein Newcomer gibt Vollgas mit gebrauchten Renault-Teilen

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er Handel mit gebrauchten RenaultSchleppern und -Teilen bei Josef Schaller in der Nähe von Straubing ist alles andere als nur Schall und Rauch. Mit großem Ehrgeiz baut sich der Renault-erfahrene junge Landmaschinenmeister seit einigen Jahren einen eigenen „Laden“ auf. „Aus meiner vorherigen Berufstätigkeit und von vielen Lehrgängen beim französischen Schlepperhersteller kenne ich diese Maschinen durch und durch“, so Schaller. Mit Vorliebe kauft er neben älteren Typen auch relativ junge Unfallschlepper, Brandschäden etc. Bei vielen dieser Schlepper kalkuliert er, ob sich eine Instandsetzung lohnt oder ob es ein Fall für die Schlachtbank ist. Alles andere wird systematisch zerlegt und in Gitterboxen zwischengela-

gert. Und da lagern Schlepperteile, deren Baujahre bis in die frühen 70er Jahre zurückreichen genauso wie 2000er Jahrgänge. Wer einen John Deere aus der 3000er Serie besitzt, sollte sich übrigens auch Schallers Adresse merken. Und noch eine Spezialität: Die Renault-Schlepper des Typs 551 und 651 brauchen gelegentlich neue Hubwellen. Schaller lässt sie in Originalqualität nachfertigen. Die Adresse: Schaller-Landtechnik Greißing 2a 94333 Geiselhöring Tel.: 0 94 23/94 35 70 Fax: 0 94 23/94 35 71 profi 4/2005

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Wenn es sich lohnt, baut Schaller gebrauchte Renault-Schlepper neu auf und bietet sie zum Verkauf an. Auch Kundenschlepper werden hier repariert.

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