BETEILIGUNGSBERICHT der Stadt Halle (Saale)

BETEILIGUNGSBERICHT 2005 der Stadt Halle (Saale) Herausgeberin: Stadt Halle (Saale) Die Oberbürgermeisterin Marktplatz 1 06100 Halle (Saale) Erstel...
Author: Ralf Förstner
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BETEILIGUNGSBERICHT 2005 der Stadt Halle (Saale)

Herausgeberin: Stadt Halle (Saale) Die Oberbürgermeisterin Marktplatz 1 06100 Halle (Saale)

Erstellt durch: BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale) Universitätsring 6a 06108 Halle (Saale) Telefon: (0345) 581-2822 Telefax: (0345) 581-2835 E-Mail: [email protected]

INHALTSVERZEICHNIS 1.0

EINLEITUNG

7

Vorwort

8

2.0

GRUNDINFORMATIONEN

9

2.1

AUFGABE UND AUFBAU DES BETEILIGUNGSBERICHTES

10

Gesetzliche Grundlagen

11

Zielsetzung

12

Aufbau

13

ÜBERSICHT ÜBER DEN STAND AN BETEILIGUNGEN

14

Übersicht über den Stand der Beteiligungen (Organigramm)

15

Beteiligungsliste

16

UNTERNEHMENSORGANISATION UND -FÜHRUNG

20

Unternehmensorganisation

21

Unternehmensführung

22

2.4

BETEILIGUNGSPOLITIK

23

2.5

ÜBERSICHT ÜBER AUSGEWÄHLTE FINANZ- UND BETRIEBS-WIRTSCHAFTLICHE DATEN ALLER BEDEUTSAMEN BETEILIGUNGEN

26

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

27

Geschäfts- und Ertragslage

35

2.2

2.3

-

Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2005

35

-

Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2004

39

-

Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2003

43

Inhaltsverzeichnis

Seite III

2.6

ERLÄUTERUNGEN BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER FACHBEGRIFFE

46

2.7

ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ- UND LEISTUNGSKENNZAHLEN

52

3.0

EINZELBERICHTERSTATTUNG

57

3.1

UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLUSS

58

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

59

VER- UND ENTSORGUNG

67

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

68

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

76

Cives Dienste GmbH

84

EnD-I AG

87

EVH GmbH

94

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

102

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

108

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

112

GISA GmbH

119

Hafen Halle GmbH

131

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

137

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

145

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

151

IST Infrastruktur GmbH

154

IT-Consult Halle GmbH

157

M-Exchange AG

163

Public Service GmbH

167

Public Services Management GmbH & Co. KG

171

RAB Halle GmbH

176

Recyclingpark Lochau GmbH

180

Stadtwerke Halle GmbH

184

Stadtwirtschaft GmbH Halle

192

3.2

Inhaltsverzeichnis

Seite IV

3.3

3.4

3.5

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

199

Trianel European Energy Trading GmbH

204

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

223

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

227

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

231

VERKEHR

237

EasternAirCargo GmbH

238

Flughafen Dresden GmbH

243

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

252

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

262

Hallesche Verkehrs-AG

267

Mitteldeutsche Flughafen AG

275

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

285

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

295

PortGround GmbH

302

Saalebus GmbH

308

Servicegesellschaft Saale mbH

312

WOHNUNGSWIRTSCHAFT

317

Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH

318

EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale)

324

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

333

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

345

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND STADTENTWICKLUNG

356

Bio-Zentrum Halle GmbH

357

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

363

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH

367

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

371

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

377

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

383

Inhaltsverzeichnis

Seite V

3.6

3.7

3.8

GESUNDHEIT, SOZIALES, BILDUNG UND SPORT

390

ARGE SGB II Halle GmbH

391

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

397

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

406

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

412

FTZ Freizeit und Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

416

Maya mare GmbH & Co. KG

420

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

425

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

429

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

435

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

442

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

450

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

455

KULTUR

459

Eigenbetrieb Kulturinsel

460

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

466

Zoologischer Garten Halle GmbH

476

BETEILIGUNGSMANAGEMENT

481

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

482

Inhaltsverzeichnis

Seite VI

1.0 EINLEITUNG Vorwort der Oberbürgermeisterin

Einleitung

Seite 7 von 486

Vorwort „Finanzfachleute lesen gründlicher als Bücherliebhaber. Sie wissen besser, welche Nachteile aus flüchtiger Lektüre entstehen können.“ (Bertolt Brecht) Die „gründliche Lektüre“ der Bücher, also intelligentes Management der kommunalen Beteiligungen zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, ist eine der wichtigsten Aufgaben der „BMA BeteiligungsManagement Anstalt Halle (Saale)“. Zu diesen Beteiligungen gehören zum Beispiel kulturelle Einrichtungen wie die Kulturinsel und das Thalia Theater, aber auch Unternehmen der unmittelbaren Daseinsvorsorge wie EVH, HWA und alle anderen zum Stadtwerke-Konzern gehörenden Betriebe, das TGZ, das Mitteldeutsche Multimediazentrum und die kommunalen Wohnungsunternehmen. Dieser wichtige Grundstock kommunalen Lebens erfordert immer erneut die Anpassung an sich verändernde rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Auf diesem Weg sind wir inzwischen entscheidende Schritte vorangekommen. Die Vereinfachung und Beschleunigung kommunalen Handelns ist dabei die Grundvoraussetzung unseres Erfolgs. Die BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale) (im Weiteren BMA) ist ein wesentlicher Bestandteil der Modernisierung unserer Arbeit. Beteiligungsverwaltung sowie die Unterstützung bei Wirtschaftlichkeits- und Zielcontrolling aller kommunalen Unternehmen sind die zentralen Aufgaben der BMA. Der unbedingt fortzusetzende Prozess der städtischen Haushaltskonsolidierung wird von der BMA durch fachkundige Beratung und Begleitung unterstützt. Im jährlich vorgelegten Beteiligungsbericht findet sich eine detaillierte Bilanz der wirtschaftlichen und unternehmerischen Tätigkeit der kommunalen Betriebe. Die BMA berät, begutachtet und begleitet die Stadt bei strategischen und konzeptionellen Fragen und unterstützt die in die Unternehmensgremien entsandten Mitglieder unseres Stadtrates bei ihren Aufgaben. Damit trägt die BMA wesentlich zur Effektivierung des „Dienstleisters“ Stadt bei. Halle (Saale), im Oktober 2006

Ingrid Häußler Oberbürgermeisterin Grundinformationen

Seite 8 von 486

2.0 GRUNDINFORMATIONEN Aufgabe und Aufbau des Beteiligungsberichtes Übersicht über den Stand der Beteiligungen Unternehmensorganisation und -führung Beteiligungspolitik Übersicht über ausgewählte finanzund betriebswirtschaftliche Daten aller bedeutsamen Beteiligungen Erläuterung betriebswirtschaftlicher Fachbegriffe Erläuterung der Bilanz- und Leistungskennzahlen

Grundinformationen

Seite 9 von 486

2.1 AUFGABE UND AUFBAU DES BETEILIGUNGSBERICHTES Gesetzliche Grundlagen Zielsetzung Aufbau

Grundinformationen

Seite 10 von 486

Gesetzliche Grundlagen

Das Gesetz des Landes Sachsen-Anhalt über das kommunale Unternehmensrecht vom 03. April 2001 verpflichtet die Kommunen zur Erstellung eines Beteiligungsberichtes. Nach § 118 Abs. 2 der Gemeindeordnung des Landes Sachsen-Anhalt (GO LSA) hat eine Stadtverwaltung dem Stadtrat einen Bericht über die Beteiligungen und Unterbeteiligungen an Unternehmen in einer Rechtsform des öffentlichen und privaten Rechts, an denen sie mit mindestens 5 % beteiligt ist, vorzulegen. Der Beteiligungsbericht soll insbesondere Angaben enthalten über: 1. den Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse, die Besetzung der Organe und die Beteiligungen des Unternehmens, 2. den Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks durch das Unternehmen, 3. die Grundzüge des Geschäftsverlaufes, die Lage des Unternehmens, die Kapitalzuführungen und -entnahmen durch die Gemeinde und die Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft sowie 4. die gewährten Gesamtbezüge an die Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates oder der entsprechenden Organe des Unternehmens. Der Beteiligungsbericht ist im Stadtrat in öffentlicher Sitzung zu erörtern. Die Stadtverwaltung hat die Einwohner über den Beteiligungsbericht in geeigneter Form zu unterrichten.

Grundinformationen

Seite 11 von 486

Zielsetzung

Der Beteiligungsbericht zielt auf eine transparente und fundierte Information über die wirtschaftlichen Betätigungen der Stadt Halle (Saale) ab und dient somit als zusammenfassendes Informationsinstrument nicht nur den städtischen Entscheidungsträgern, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit, zu denen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Saale) zählen. Angesprochen fühlen sollen sich auch die Partner der Stadt und ihrer Unternehmen. Die Stadt Halle (Saale) hält im Berichtsjahr 2005 bedeutsame unmittelbare oder mittelbare Beteiligungen an 5 Eigenbetrieben, 4 Stiftungen und 55 Kapitalgesellschaften und ist Gewährsträger einer Anstalt öffentlichen Rechts. Die 65 Unternehmen stellen gemeinsam mit der Stadt Halle (Saale) einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor dar. Neben ihren kommunalen Dienstleistungen bieten sie nahezu 8.000 Menschen im Jahresdurchschnitt 2005 einen zukunftsorientierten und attraktiven Arbeitsplatz. Die rechtlichen Verhältnisse und die wirtschaftliche Lage der Beteiligungen werden komprimiert dargestellt. Neben einer kurzen Darstellung des Gegenstandes des einzelnen Unternehmens wird auch eine Aussage zum öffentlichen Zweck getroffen. Branchen- oder geschäftsspezifische Leistungsdaten (in der Regel nichtmonetäre Größen) stellen mengenmäßige Informationen über die Art und den Umfang der sachlichen Unternehmensleistung dar und vermitteln einen Eindruck über den Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks. Die Entwicklung der Unternehmen und deren derzeitiger Status lassen sich darüber hinaus anhand von Mehrjahres-Vergleichen unter Anwendung marktüblicher Kennziffern nachvollziehen. Berichte zur Lage der Unternehmen geben dazu Erläuterungen und bieten gleichzeitig einen Ausblick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Ebenso richtet sich der Report an alle Interessenten für den Wirtschafts-, Wissenschaftsund Kulturstandort im Zentrum Mitteldeutschlands. Sie sind bei der Mitwirkung am eingeleiteten Veränderungsprozess jederzeit und gerne willkommen.

Grundinformationen

Seite 12 von 486

Aufbau

Der Beteiligungsbericht ist so gegliedert, dass die Beteiligungsunternehmen nach der Einleitung zunächst in einer Übersicht zusammengefasst und danach einzeln dargestellt werden. Die Übersichtsdarstellungen ermöglichen dem interessierten Leser sowohl mit einer grafischen Veranschaulichung als Organigramm, als auch tabellarischen Darstellungen einen raschen Überblick über das städtische Beteiligungs-Portfolio. Die Einzeldarstellungen bieten dann weitergehendere und tiefgreifendere Auskünfte. Gegenüber dem letzten Beteiligungsbericht 2004 wurde der Aufbau lediglich um zwei Berichtsbestandteile erweitert. Im Rahmen der Rubrik „a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen“ wird nun explizit der Öffentliche Zweck aufgeführt. Unter Gliederungspunkt „ee) Leistungsdaten“ werden unternehmensspezifische Leistungskennzahlen dargestellt, um den Vorgaben des Landes zur Ausgestaltung eines Beteiligungsberichtes noch besser Rechnung zu tragen. Die Beteiligungsgesellschaften werden im Rahmen der Einzeldarstellung in acht Aufgabenbereiche gegliedert. Zur schnelleren Orientierung werden die Beteiligungen innerhalb des jeweiligen Aufgabenbereiches alphabetisch aufgeführt. Die automatisiert erstellten Einzelberichte werden nach Nennung des Unternehmens wie folgt strukturiert: a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen b) Besetzung der Organe c) Beteiligungen d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten bb) Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) cc) Kennzahlen zur Ertragslage dd) Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur ee) Leistungsdaten e) Lage des Unternehmens Die Struktur der Darstellungsform ist für die einzelnen Beteiligungen einheitlich gewählt. Alle in der Gemeindeordnung geforderten Informationen sind enthalten. Der Leitfaden Nr. 3 „Inhalt eines Beteiligungsberichtes“, herausgegeben im Januar 2005 vom Ministerium des Inneren des Landes Sachsen-Anhalt, wurde der Konzeption dieses Reports zugrunde gelegt. Grundinformationen

Seite 13 von 486

2.2 ÜBERSICHT ÜBER DEN STAND AN BETEILIGUNGEN Organigramm Beteiligungsliste

Grundinformationen

Seite 14 von 486

Übersicht über den Stand der Beteiligungen (Organigramm) STADT HALLE (SAALE) PRIVATRECHTLICHE UNTERNEHMEN 1. Holdinggesellschaft

EIGENBETRIEBE

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH 100,0 %

2. Ver- und Entsorgung

KOMMUNALE STIFTUNGEN o. ä.

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

25,6 TEUR

Stadtwerke Halle GmbH

Übersicht über den Stand der Beteiligungen (Organigramm) 100,0 %

25,6 TEUR

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH 30,0 %

100,0 %

10.225,8 TEUR

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH 23,9 %

255,6 TEUR

550,0 TEUR

Cives Dienste GmbH 100,0 %

25,0 TEUR

27,9 %

3.500,0 TEUR

60,0 %

10.250,0 TEUR

50,0 %

25,0 TEUR

EnD-I AG

EVH GmbH

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

Fernwasservermögensgesellschaft mbH 100,0 %

25,0 TEUR

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH 51,0 %

127.823,0 TEUR

25,1 %

4.100,0 TEUR

GISA GmbH

Hafen Halle GmbH 100,0 %

512,0 TEUR

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH 100,0 %

2.050,0 TEUR

12,5,0 %

10.225,8 TEUR

Maya mare GmbH & Co. KG

Public Service GmbH 51,0 %

25,0 TEUR

Public Services Management GmbH & Co. KG 51,0 %

100,0 TEUR

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH 100,0 %

26,0 TEUR

60,0 %

255,6 TEUR

33,3 %

499,8 TEUR

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt

IST Infrastruktur GmbH 100,0 %

25,0 TEUR

100,0 %

250,0 TEUR

7,0 %

5.000,0 TEUR

IT-Consult Halle GmbH

M-Exchange AG

Public Service GmbH 49,0 %

25,0 TEUR

Public Services Management GmbH & Co. KG 49,0 %

100,0 TEUR

25,1 %

300,0 TEUR

RAB Halle GmbH

Recyclingpark Lochau GmbH 75,1 %

51,1 TEUR

100,0 %

256,0 TEUR

Stadtwirtschaft Halle GmbH

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH 30,0 %

255,6 TEUR

Telonon Abwasserbehandlung GmbH 100,0 %

25,6 TEUR

Trianel European Energy Trading GmbH 5,1 %

11.651,8 TEUR

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (S.) 14,2 %

98,0 TEUR

100,0 %

51.129,2 TEUR

3. Verkehr Mitteldeutsche Flughafen AG

Hallesche Verkehrs-AG 5,2 %

8.200,0 TEUR

EasternAirCargo GmbH

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH 100,0 %

25,0 TEUR

94,0 %

3.065,7 TEUR

Flughafen Dresden GmbH

11,2 %

51,2 TEUR

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

33,0 %

30,0 TEUR

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

94,0 %

5.112,9 TEUR

100,0 %

500,0 TEUR

PortGround GmbH

2,0 %

51,2 TEUR

Saalebus GmbH

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin 41,1 %

50,0 %

25,0 TEUR

51,0 %

50,0 TEUR

Servicegesellschaft Saale mbH 1.000,0 TEUR

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH 12,4 % 4. Wohnungswirtschaft

51,2 TEUR EB Zentrales GebäudeManagement d. Stadt Halle

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH 100,0 %

100,0 %

12.782,3 TEUR

25,0 TEUR

Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH 100,0 %

255,6 TEUR

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

5. Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

100,0 %

102.258,4 TEUR

51,0 %

25,6 TEUR

Bio-Zentrum Halle GmbH

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung 100,0 %

25,0 TEUR

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG 100,0 %

25,0 TEUR

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH 100,0 %

25,0 TEUR

Mitteldeutsches Multimedia Zentrum Halle (Saale) GmbH 100,0 %

25,0 TEUR

60,0 %

25,0 TEUR

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

6. Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

60,0 %

26,0 TEUR

50,0 %

25,0 TEUR

ARGE SGB II Halle GmbH

Freizeit und Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

16,0 %

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

Psychiatrisches Krankenhaus Halle

100,0 %

25,6 TEUR

82,4 %

10.225,8 TEUR

100,0 %

30,0 TEUR

301,9 TEUR

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle 100,0 %

6.610,9 TEUR

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH 51,0 %

100,0 %

1.533,9 TEUR

Maya mare GmbH & Co. KG

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

50,0 %

3.067,8 TEUR

100,0 TEUR

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii 100,0 %

12.372,0 TEUR

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung 100,0 % 7. Kultur

343,9 TEUR

Eigenbetrieb Kulturinsel

Zoologischer Garten Halle GmbH 100,0 %

26,0 TEUR

100,0 % Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater 100,0 %

8. Beteiligungsmanagement

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (S.) 100,0 %

Grundinformationen

Seite 15 von 486

10,0 TEUR

Beteiligungsliste gezeichnetes Anteil der Kapital in Stadt TEUR in %

BETEILIGUNG 1.

UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLUSS Verwaltungsgesellschaft für VersorgungsVerkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

2.

und

25,56

100,00

25,56

100,00

550,00

23,90

25,00

100,00

3.500,00

27,91

10.250,00

60,00

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

25,00

50,00

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

25,00

50,00

127.822,97

22,88

4.100,00

25,10

512,00

100,00

2.050,00

100,00

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

255,65

60,00

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

499,80

33,33

IST Infrastruktur GmbH

25,00

100,00

IT-Consult Halle GmbH

250,00

100,00

5.000,00

7,00

25,00

100,00

Public Services Management GmbH & Co. KG

100,00

100,00

RAB Halle GmbH

300,00

25,10

51,13

75,10

10.225,84

100,00

256,00

100,00

25,56

100,00

11.651,80

5,15

VER- UND ENTSORGUNG Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau A/V/E Abrechnungsgesellschaft Entsorgungsleistungen mbH

für

Ver-

Cives Dienste GmbH EnD-I AG EVH GmbH

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH GISA GmbH Hafen Halle GmbH Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

M-Exchange AG Public Service GmbH

Recyclingpark Lochau GmbH Stadtwerke Halle GmbH Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel European Energy Trading GmbH Grundinformationen

und

Seite 16 von 486

gezeichnetes Anteil der Kapital in Stadt TEUR in %

BETEILIGUNG VER- UND ENTSORGUNG VNG Verbundnetz Gas VerwaltungsBeteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

und

98,00

14,17

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

255,65

60,00

26,00

100,00

25,00

5,16

Flughafen Dresden GmbH

3.065,71

4,85

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

5.112,92

4,85

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

1.000,00

41,10

51.129,19

100,00

8.200,00

5,16

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

64,03

24,23

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

30,00

33,00

500,00

5,16

Saalebus GmbH

25,00

50,00

Servicegesellschaft Saale mbH

50,00

51,00

255,65

100,00

25,00

100,00

12.782,30

100,00

102.258,38

100,00

25,56

51,00

25,00

100,00

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

3.

VERKEHR EasternAirCargo GmbH

Hallesche Verkehrs-AG Mitteldeutsche Flughafen AG

PortGround GmbH

4.

WOHNUNGSWIRTSCHAFT Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale) GWG Gesellschaft für WohnGewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

und

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

5.

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND STADTENTWICKLUNG Bio-Zentrum Halle GmbH Entwicklungsgesellschaft Saalkreis mbH & Co. KG Grundinformationen

Industriegebiet

Halle-

Seite 17 von 486

gezeichnetes Anteil der Kapital in Stadt TEUR in %

BETEILIGUNG WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND STADTENTWICKLUNG Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft HalleSaalkreis mbH

25,00

100,00

MMZ Mitteldeutsches (Saale) GmbH

25,00

100,00

25,00

60,00

26,00

60,00

ARGE SGB II GmbH

25,00

50,00

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

30,00

16,00

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

25,00

100,00

100,00

53,49

25,56

100,00

Maya mare GmbH & Co. KG

10.225,84

94,90

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

301,94

100,00

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

6.610,95

100,00

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

1.533,88

100,00

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

3.067,75

51,00

12.372,01

100,00

343,97

100,00

Multimediazentrum

Halle

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH TGZ Halle TechnologieHalle GmbH

6.

GESUNDHEIT, SPORT

und

SOZIALES,

Gründerzentrum

BILDUNG

UND

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

Grundinformationen

Seite 18 von 486

BETEILIGUNG 7.

KULTUR Eigenbetrieb Kulturinsel

0,00

100,00

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

0,00

100,00

26,00

100,00

10,00

entfällt

Zoologischer Garten Halle GmbH

8.

gezeichnetes Anteil der Kapital in Stadt TEUR in %

BETEILIGUNGSMANAGEMENT BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

Grundinformationen

Seite 19 von 486

2.3 UNTERNEHMENSORGANISATION UND -FÜHRUNG Unternehmensorganisation Unternehmensführung

Grundinformationen

Seite 20 von 486

Unternehmensorganisation und Unternehmensführung waren im Jahr 2005 wie folgt ausgeprägt:

Unternehmensorganisation Im Vergleich zum Beteiligungsbericht 2004 haben sich keine wesentlichen Veränderungen in der Unternehmensorganisation ergeben. Das Beteiligungsportfolio hat sich wie folgt verändert: Zum 01.01.2005 wurden die städtischen Anteile an HL komm Telekommunikations GmbH verkauft. Das Unternehmen ist dementsprechend nicht mehr Bestandteil des Beteiligungsberichtes 2005. Die „Akazienhof“ gGmbH hat zum 01.01.2005 ihre operative Geschäftstätigkeit eingestellt und ist nicht mehr Bestandteil des Beteiligungsberichtes 2005. Als neue direkte Tochter der Stadt Halle (Saale) ist die ARGE SGB II GmbH aufgrund der Aufnahme ihrer operativen Tätigkeit zum 01.01.2005 erstmalig berichtspflichtig. Städtische Anteile an der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH wurden im Jahr 2005 erworben und werden im vorliegenden Beteiligungsbericht erstmals dargestellt. Direkt beteiligt ist die Stadt Halle (Saale) nach diesen Zu- und Abgängen im BeteiligungsPortfolio weiterhin an fünf Eigenbetrieben und vier kommunalen Stiftungen. Für eine Anstalt öffentlichen Rechts, die BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale), ist die Stadt Gewährsträger. Die Stadt Halle (Saale) ist weiterhin direkt an 16 Kapitalgesellschaften beteiligt. Davon erfüllen drei privatrechtliche Unternehmen eine Holdingfunktion. Die Mitteldeutsche Flughafen AG ist eine Finanzholding für die Flughafengesellschaften in Dresden und Leipzig/Halle sowie für damit im Zusammenhang stehende Servicegesellschaften. Die Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH bündelt die Aktivitäten des öffentlichen Personennahverkehrs einerseits und der Verund Entsorgungsaktivitäten andererseits, die wiederum in einer weiteren Holding zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um die Stadtwerke Halle GmbH. Diese Gesellschaft ist an zahlreichen Kapitalgesellschaften direkt oder indirekt beteiligt. Das Organigramm der städtischen Unternehmen und Beteiligungen kann Ziffer 2.2. (Übersicht über den Stand an Beteiligungen) dieses Beteiligungsberichtes entnommen werden.

Grundinformationen

Seite 21 von 486

Unternehmensführung Die Steuerung und Überwachung der städtischen Beteiligungen erfolgt durch die Stadt unter Berücksichtigung der kommunalpolitisch orientierten Zielvorgaben. Instrumente für die laufende Steuerung und Überwachung sind Beschlüsse des Aufsichtsgremiums oder der Gesellschafter/ Hauptversammlung zu Wirtschaftsplänen, Jahresabschlüssen, Lageberichten und sonstigen Vorlagen. Die Stadt wird als Gesellschafter in der Gesellschafterversammlung tätig. Ferner wird die Stadt über städtische Vertreter in den Aufsichtsgremien tätig. Die Entscheidung über die Errichtung, Übernahme, wesentliche Erweiterung, Einschränkung oder Auflösung kommunaler Einrichtungen und Unternehmen, die Beteiligung an Unternehmen in einer Rechtsform des Privatrechts und die Änderung der Beteiligungsverhältnisse sowie die Umwandlung der Rechtsform kommunaler Einrichtungen und Unternehmen bleibt dem Stadtrat vorbehalten (vgl. § 44 Abs. 3 Ziffer 9 GO-LSA). Gleiches gilt bei Stiftungen für die Umwandlung des Zwecks, die Zusammenlegung und Aufhebung von Stiftungen sowie die Verwendung des Stiftungsvermögens (vgl. § 44 Abs. 3 Ziffer 11 GO-LSA). Die Stadt Halle (Saale) hat nach der Gemeindeordnung des Landes Sachsen-Anhalt (GOLSA) die Aufgabe, das Beteiligungsmanagement durch eine fachlich geeignete Stelle zu gewährleisten. Zu diesem Zweck hat der Stadtrat in seiner Sitzung vom 26. Mai 2004 zum Aufbau und zur Gewährleistung des Beteiligungsmanagements der Stadt Halle (Saale) einen Umsetzungsbeschluss zur Gründung einer Anstalt des öffentlichen Rechts gefasst. Diese Gewährleistungsverpflichtung wurde durch Satzung als eigene Aufgabe auf die „BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)“ (nachfolgend BMA) übertragen. Im Jahr 2005 wurde die BMA erstmals operativ tätig. Die BMA hat die operative Tätigkeit zum 01. Januar 2005 aufgenommen und unterstützt die Stadt bei der Überwachung der Einhaltung der öffentlichen Aufgabenerfüllung und der Sicherstellung der wirtschaftlichen Ziele der Beteiligungsunternehmen. Dabei soll eine angemessene Balance zwischen der politischen Gesamtverantwortung und der Erhaltung der unternehmerischen Zielsetzung geschaffen werden. Die öffentliche Aufgabenerfüllung als Interesse der Stadt Halle (Saale) wird vorrangig berücksichtigt.

Grundinformationen

Seite 22 von 486

2.4 BETEILIGUNGSPOLITIK

Grundinformationen

Seite 23 von 486

Städte und Gemeinden haben die Aufgabe, das Wohl der örtlichen Gemeinschaft zu fördern und zu erhalten. Im Zentrum ihrer Anstrengungen muss deshalb die Frage stehen, in welchem Handlungsfeldern ein Engagement erforderlich ist und wie die Aufgabenwahrnehmung erfolgt, um diesen Zweck optimal zu erreichen. Das sachsen-anhaltinische Kommunalrecht lässt viele Organisationsformen zu, die den Entscheidungsträgern in den Städten und Gemeinden zahlreiche Entwicklungschancen bieten. Diese zielen - mit unterschiedlicher Ausprägung - auch auf eine Ausgliederung von Aufgaben aus der Kernverwaltung ab und führen damit zu dem, was heute im Allgemeinen als „Konzern Stadt“ bezeichnet wird. Stetig wachsende Bedeutung bei dem Vorhaben, die Erfüllung der Aufgaben zu verbessern, gewinnt deshalb die kommunale Beteiligungspolitik. Die Frage nach der organisatorischen Ausgestaltung der ausgegliederten Betätigung und dem Ob und Wie der Beteiligung Privater hängt entscheidend davon ab, wie das Erreichen der von der Stadt verfolgten Ziele langfristig und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sichergestellt werden kann. Unbeschadet dieser Entwicklung, städtische Aufgaben in zunehmendem Maße vor allem auf privatrechtliche Organisationsformen zu übertragen, sind die Ziele der demokratisch legitimierten Gremien der kommunalen Selbstverwaltung sicherzustellen. Dabei muss die Frage gestellt werden, welches Maß an Einflussnahme die Kommune vor dem Hintergrund ihrer eigenen kommunalpolitischen Zielsetzungen auf die Unternehmenspolitik ausüben möchte. Beispielhaft seien an dieser Stelle die Stadtwerke zu nennen. Sie leisten in wichtigen Bereichen der Daseinsvorsorge unverzichtbare Arbeit. Als größter kommunaler Unternehmensverbund der Region bieten die Stadtwerke Halle umfassenden Service, maßgeschneiderte Produkte und viele Leistungen rund um Ver- und Entsorgung. Der Unternehmensverbund ist heute in der Lage, zahlreiche Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge aus einer Hand anzubieten. Dazu gehören die Wasser- und Energieversorgung ebenso wie das Abfallrecycling, die Entsorgung von Abfall und Abwasser sowie Straßenreinigung und Winterdienst. Darüber hinaus erbringt der Stadtwerke Halle Konzern Logistik- und InfrastrukturDienstleistungen sowie EDV- und Telekommunikationsservices.

Grundinformationen

Seite 24 von 486

Die ausgegliederten Unternehmen unterliegen dem Einfluss des Gesellschafters Stadt Halle (Saale) und seinen strategischen und fachlichen Vorgaben. Sie erfüllen öffentliche Aufgaben, so dass die Gewinnorientierung nicht der vorrangig bestimmende Faktor sein kann. Ziel der Stadt Halle (Saale) ist, dass die an eigenständige Organisationsformen übertragenen Aufgaben qualitativ und quantitativ, sicher und rechtlich einwandfrei erfüllt werden. Ein weiteres Ziel der Beteiligungspolitik besteht in der Sicherung kommunaler Finanzkraft. Gerade in Zeiten knapper Finanzressourcen sollen die städtischen Unternehmen die Stadtverwaltung in den wesentlichen Aufgabenbereichen wie Wirtschaftsförderung, Ver- und Entsorgung, Verkehr, Wohnungswirtschaft, Soziales und Kultur entlasten, indem sie Erträge für den Haushalt der Stadt Halle (Saale) erwirtschaften. Diese sollen sich an der Wirtschaftskraft vergleichbarer kommunaler Unternehmen orientieren. In wirtschaftlicher Hinsicht sind die Beteiligungsunternehmen somit auch der Vermögenssicherung (Bestandssicherheit), Haushaltsstabilität (Nachhaltigkeit) sowie Werthaltigkeit (Rentabilität) verpflichtet.

Grundinformationen

Seite 25 von 486

2.5 ÜBERSICHT ÜBER AUSGEWÄHLTE FINANZ- UND BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE DATEN ALLER BEDEUTSAMEN BETEILIGUNGEN Finanzbeziehungen Beteiligungen

2005

zwischen

Kernhaushalt

Geschäfts- und Ertragslage

Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

und

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen Angaben in TEUR Ertragszuschüsse

1.

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLUSS Verwaltungsgesellschaft für Versorgungsund Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale)

2.

Verlustausgleich

(9.919)1)

VER- UND ENTSORGUNG Abfallwirtschaft Lochau

GmbH

30.958

7.529

Halle-

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH CIVES Dienste GmbH (89)2)

EnD-I AG

(13.672)2)

EVH GmbH

7.5293)

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH 1) für HAVAG 2) Quotaler Gewinn 2004 vor Ergebnisabführung 3) entspricht dem Mittelzufluss an die Stadt in 2005, bilanziert wurden 7.471 TEUR Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

Seite 27 von 486

Ertragszuschüsse

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

VER- UND ENTSORGUNG Fernwasservermögensgesellschaft mbH Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (523)2)

GISA GmbH Hafen Halle GmbH

4.274

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

26.684

(3.695)2) (173)2)

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH IST Infrastruktur GmbH

(405)2)

IT-Consult GmbH M-Exchange AG Public Service GmbH 2) Quotaler Gewinn 2004 vor Ergebnisabführung

Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

Seite 28 von 486

Ertragszuschüsse

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

VER- UND ENTSORGUNG Public Services GmbH & Co. KG

Management

RAB Halle GmbH Recyclingpark Lochau GmbH (3.038)2)

Stadtwerke Halle GmbH

(962)2)

Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon GmbH

Abwasserbehandlung

Trianel European Energy Trading GmbH VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH WER-Wertstofferfassung Recycling Halle GmbH

und

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH 2) Quotaler Gewinn 2004 vor Ergebnisabführung

Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

Seite 29 von 486

Ertragszuschüsse

3.

VERKEHR

Verlustausgleich

23.623

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

2.700

6.163

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

20.645

EasternAirCargo GmbH Flughafen Dresden GmbH Flughafen Leipzig/Halle GmbH Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

9 22.5464)

Hallesche Verkehrs-AG

Verkehrsverbund

OBS Omnibusbetrieb GmbH

2.7005)

20.612 6.1636)

Mitteldeutsche Flughafen AG Mitteldeutscher GmbH

33

1.068

Saalkreis

PortGround GmbH Saalebus GmbH Servicegesellschaft Saale mbH 4) davon Rosengarten 2.796 T€ davon Zuwendungen vom Land 3.398 5) Landesmittel 6) Vorfinanzierung Start- und Landebahn Süd durch Land Sachsen-Anhalt

Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

Seite 30 von 486

Ertragszuschüsse

4.

WOHNUNGSWIRTSCHAFT

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

3.766

2.411

3.766

2.411

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

1.045

10.383

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

2.031

147

Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH EigenBetrieb Zentrales Gebäude Management der Stadt Halle (Saale) GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH Hallesche mbH

Wohnungsgesellschaft

Grundinformationen

1.584

1.045

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

10.383

447

147

Seite 31 von 486

Ertragszuschüsse

5.

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG STADTENTWICKLUNG

UND

1.626

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

3.663

476

Bio-Zentrum Halle GmbH

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

336

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

607

250

185

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

6077)

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH Stadtmarketing GmbH

Halle

(Saale)

TGZ Halle TechnologieGründerzentrum Halle GmbH

und

264

1.684

1.327 35

1.979

476

151

250

7) Entnahme aus Rücklagen

Grundinformationen

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

Seite 32 von 486

Ertragszuschüsse

6.

GESUNDHEIT, SOZIALES, BILDUNG UND SPORT

2.169

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

601

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

1.801

12.861

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

Rückzahlung von Darlehen

248

92

ARGE SGB II Halle GmbH Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

21

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

2.169

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH Maya mare GmbH & Co. KG Oelhafe-Zeysesche-Stiftung Paul-Riebeck-Stiftung (Saale)

zu

3 Halle

601

1.801

8.556

92

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale) Städtisches Krankenhaus MarthaMaria Halle-Dölau gGmbH

Grundinformationen

(-1.173)

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

224

Seite 33 von 486

Ertragszuschüsse

6.

Verlustausgleich

Investitionszuschüsse

Kapitalzuführung

Stand Darlehen (31.12.05)

Stand Bürgschaften (31.12.05)

nicht ausgeschüttete Gewinne

Gewinnabführung o.ä.

Konzessionsabgaben

607

7.529

Rückzahlung von Darlehen

GESUNDHEIT, SOZIALES, BILDUNG UND SPORT Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

4.305

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung 7.

8.

KULTUR

12.958

656

Eigenbetrieb Kulturinsel

6.130

232

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

3.443

168

Zoologischer Garten Halle GmbH

3.385

256

BETEILIGUNGSMANAGEMENT

550

130

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

550

130

SUMME

44.692

Grundinformationen

0

6.498

466

466

10.292

3.322

Finanzbeziehungen 2005 zwischen Kernhaushalt und Beteiligungen

74.847

2.615

Seite 34 von 486

489

Geschäfts- und Ertragslage - Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2005 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Unternehmenszusammenschluss Verwaltungsgesellschaft für VersorgungsVerkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH Ver- und Entsorgung

und

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau A/V/E Abrechnungsgesellschaft Entsorgungsleistungen mbH Cives Dienste GmbH

für

Ver-

EnD-I AG

und

16.226,65

81,39

5.153,21

106.666,15

74.980,41

26.200,47

90.984,76

85,3

14.817,29

9.066,36

2.125,03

84.825,99

1.342,78

238,60

557,00

0,7

68

16

17.942,66

17.229,49

298,74

5.326,22

338,58

110,80

1.467,07

27,5

203

13

-1,72

19,74

18,49

93,6

0,00 4.547,46

4.038,01

349,10

9.677,78

7.737,31

834,98

3.973,80

41,1

8

266.700,67

246.178,60

12.926,71

355.501,48

282.289,38

51.389,11

76.735,59

21,6

633

46

4.567,16

4.506,43

43,34

77,66

25,00

13,62

17,5

1,56

0,24

-15.693,83

4.807,99

4.775,83

0,00

4.762,24

99,0

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

49.613,20

45.611,69

500,65

141.334,05

134.133,65

8.957,06

106.622,00

75,4

269

11

GISA GmbH

66.030,82

64.284,49

4.073,64

28.445,23

1.750,94

1.390,65

8.173,64

28,7

316

15

2.150,70

1.290,59

-1.537,99

32.780,59

30.370,38

1.257,10

3.726,80

11,4

8

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

86.669,97

84.027,20

4.365,25

434.790,73

414.821,29

22.212,57

80.007,45

18,4

355

26

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

27.871,21

22.581,38

173,74

6.940,12

761,61

741,37

10,7

-1,09

2,37

0,00

0,44

18,4

3

EVH GmbH Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH Fernwasservermögensgesellschaft mbH

Hafen Halle GmbH

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

1,09

IST Infrastruktur GmbH

0,01

-1,72

19,72

18,46

93,6

IT-Consult Halle GmbH

9.586,70

9.449,45

1.484,47

4.088,33

367,49

164,84

521,63

12,8

73

571,93

516,41

18,97

266,03

107,87

0,80

0,00

0,0

1

0,52

29,71

0,00

27,45

92,4

M-Exchange AG Public Service GmbH

3,18

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 35 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2005 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Ver- und Entsorgung Public Services Management GmbH & Co. KG

53,05

47,38

0,51

134,25

4,00

0,00

91,43

68,1

1

641,17

491,33

-7,20

1.811,25

0,00

0,19

0,00

0,0

1

14.751,89

285.064,41

198.642,68

90,48

195.878,49

68,7

17

13.783,15

2.330,79

6.890,33

38,9

419

24,55

5,4

7.418,65

25.481,92

13,7

0,00

120,99

41,6

RAB Halle GmbH* Recyclingpark Lochau GmbH Stadtwerke Halle GmbH Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel European Energy Trading GmbH

3.868,56 32.673,44

32.093,69

-1.261,94

17.727,96

2.406,83

2.406,83

11,00

455,04

1.299.236,89

1.296.935,62

1.644,72

185.361,36

9.834,47

31

45

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungsund Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale) WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

217,34

208,66

8,10

291,06

2.917,90

2.762,96

81,26

1.252,78

22,41

0,00

626,57

50,0

1

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

3.460,14

3.297,16

306,49

980,83

291,22

89,85

224,61

22,9

56

4

Verkehr EasternAirCargo GmbH

3.605,92

3.519,27

9,99

946,59

47,14

36,00

25,00

2,6

6

1

Flughafen Dresden GmbH

40.558,92

37.486,94

-6.230,26

222.792,31

215.295,95

5.424,44

179.084,96

80,4

199

4

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

49.815,96

47.036,28

-54.897,95

690.737,78

642.361,56

99.865,40

417.835,05

60,5

282

17

653,04

483,10

47,72

2.265,91

1.986,33

11,01

0,00

0,0

8

79.075,50

35.567,87

144,65

409.287,95

386.682,83

32.509,00

83.582,74

20,4

921

Mitteldeutsche Flughafen AG

3.870,10

3.717,88

-62.137,62

733.010,80

570.529,23

103.031,15

532.801,42

72,7

31

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

1.309,35

347,74

0,00

2.171,29

439,95

128,26

396,63

18,3

22

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

11.338,62

10.480,35

127,16

9.314,32

6.198,39

708,77

5.371,44

57,7

184

2

PortGround GmbH

18.775,92

18.561,90

-590,96

9.097,94

3.311,40

685,74

490,42

5,4

313

6

Saalebus GmbH

2.021,94

1.963,05

2,30

432,94

187,02

101,75

26,48

6,1

39

Servicegesellschaft Saale mbH

1.058,49

1.037,92

14,34

182,64

80,37

90,55

66,27

36,3

52

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin Hallesche Verkehrs-AG

29

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 36 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2005 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Wohnungswirtschaft Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale)* GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

6.211,85

6.200,14

215,43

1.237,93

133,87

108,99

306,78

24,8

73

1

47.962,82

45.246,64

6.636,09

356.664,24

304.750,51

9.069,601)

162.163,63

45,5

125

6

77.797,76

69.255,87

1.865,10

538.858,51

502.596,46

21.302,42

229.784,97

42,6

249

19

1.541,98

1.404,04

101,63

14.583,03

13.360,72

3.548,47

5.796,12

39,7

4

52,51

31,09

23.563,85

23.486,27

99,7

2,54

-17,75

346,18

338,10

97,7

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Bio-Zentrum Halle GmbH Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet HalleSaalkreis mbH & Co. KG Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft HalleSaalkreis mbH MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle (Saale) GmbH* Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport ARGE SGB II Halle GmbH Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

1.698,53

237,30

3,50

280,54

28,16

24,61

109,74

39,1

21

1.933,73

1.634,82

121,99

33.644,05

27.703,29

10.172,31

13.148,42

39,1

8

-2,50

25,00

0,00

19,75

79,0

0,01 7.633,63

6.315,02

-706,48

27.074,71

21.315,06

716,76

5.812,26

21,5

90

404,79

372,60

3,57

4.597,18

4.523,37

5,17

1.481,34

32,2

1

5,32

5,32

1,45

45,04

36,98

82,1

4.025,32

2.756,02

-238,11

22.502,39

5.265,78

23,4

5

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung* ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH Maya mare GmbH & Co. KG

21.959,83

711,71

40

7

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor. 1) incl. Instandsetzung und Instandhaltung 15.356,00 T€

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 37 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2005 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport Oelhafe-Zeysesche-Stiftung Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale) Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale) Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

14,50

9,33

398,71

301,94

398,71

100,0

18.450,54

14.765,06

1.990,37

59.437,94

55.008,88

1.635,69

16.178,87

27,2

307

7.295,40

7.133,67

72,45

9.755,53

5.950,28

32,29

2.778,44

28,5

135

59.864,92

54.085,09

270,49

140.527,34

67.661,46

10.943,26

31.650,43

22,5

838

9

5.706,83

4.449,29

1.738,51

31.075,61

29.845,66

996,90

17.587,60

56,6

64

1

1,80

478,38

343,97

478,38

100,0

-434,40

33.617,81

32.357,90

4.377,01

10.477,59

31,2

68

-130,20

367,33

150,08

156,42

0,00

0,0

7

13,54

5

Kultur Eigenbetrieb Kulturinsel* Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater * Zoologischer Garten Halle GmbH

5.324,97

890,61

Beteiligungsmanagement BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

591,07

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 38 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2004 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Unternehmenszusammenschluss Verwaltungsgesellschaft für VersorgungsVerkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH Ver- und Entsorgung

und

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau A/V/E Abrechnungsgesellschaft Entsorgungsleistungen mbH Cives Dienste GmbH

für

Ver-

EnD-I AG EVH GmbH Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH Fernwasservermögensgesellschaft mbH

und

16.672,28

81,39

-314,96

93.968,00

74.844,21

29.231,89

85.831,55

91,3

33.210,68

23.096,21

-1.612,34

92.656,77

4.948,10

2.532,73

0,00

0,0

91

18.366,65

17.906,28

651,06

4.422,31

418,26

209,77

1.168,33

26,4

221

-1,71

21,63

20,21

93,4

3.271,51

2.760,49

366,51

11.827,40

7.487,80

6.291,30

3.924,71

33,2

7

250.057,84

229.769,14

13.671,89

305.495,48

256.225,66

64.366,40

76.735,59

25,1

666

4.476,94

4.476,94

-144,72

220,53

25,00

0,00

0,0

-699,02

20.594,62

20.537,20

100,00

20.456,07

99,3

2,15

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

43.323,34

38.003,14

669,10

139.935,31

134.594,90

10.817,08

106.121,34

75,8

273

GISA GmbH

48.506,42

47.235,41

2.081,67

21.517,40

11.807,65

8.842,40

6.181,67

28,7

283

1.899,57

1.196,09

-1.748,04

32.785,00

30.149,09

187,77

3.726,80

11,4

6

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

89.059,61

85.997,88

3.695,32

429.895,28

411.997,96

23.592,22

80.007,45

18,6

356

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

33.806,42

25.418,31

173,04

7.033,39

810,75

6,22

741,37

10,5

79,25

79,25

11,11

8,73

0,00

1,53

17,5

-1,72

21,62

20,18

93,4

Hafen Halle GmbH

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH IST Infrastruktur GmbH IT-Consult Halle GmbH M-Exchange AG Public Service GmbH

7.400,82

7.163,90

404,61

3.244,74

433,59

326,39

521,63

16,1

62

691,37

532,83

0,31

304,60

113,50

1,20

0,00

0,0

1

1,62

30,28

26,93

88,9

0,55

152,65

4,00

4,39

90,92

59,6

-52,70

256,03

5,15

5,19

247,30

96,6

-68,86

1.757,36

0,00

0,09

0,00

0,0

4,64

Public Services Management GmbH & Co. KG RAB Halle GmbH

103,86

83,21

25,00

Recyclingpark Lochau GmbH

Grundinformationen

689,39

550,19

Geschäfts- und Ertragslage

16

9

27

1

1

Seite 39 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2004 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Ver- und Entsorgung Stadtwerke Halle GmbH Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel European Energy Trading GmbH

4.655,56

3.038,33

248.621,88

199.764,27

23.745,14

195.742,29

78,7

18

14.127,89

2.148,58

6.890,33

40,7

424

24,55

4,4

22.706,48

22,8

112,89

52,9

31.315,70

30.256,61

962,09

16.910,79

2.452,08

2.452,08

11,17

553,07

696.113,02

694.242,90

1.381,34

99.606,75

3.035,64

2.188,45

38

35

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungsund Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale) WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

170,43

169,21

8,03

213,33

5.295,93

5.115,55

210,02

1.682,38

61,66

23,72

715,32

42,5

1

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

3.561,79

3.365,99

234,90

950,51

316,08

145,51

224,61

23,6

52

5

2.676,29

2.638,37

-94,84

723,18

23,71

20,41

25,00

3,5

4

1

Flughafen Dresden GmbH

35.046,18

34.184,83

-8.313,46

229.731,02

222.016,00

5.175,95

188.398,42

82,0

194

4

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

43.752,27

42.448,30

-40.504,73

596.963,23

569.423,45

22.083,16

347.022,69

58,1

253

17

Verkehr EasternAirCargo GmbH

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

814,95

470,13

214,57

2.487,53

2.108,72

6,68

0,00

0,0

8

78.663,30

34.484,17

375,73

402.510,58

376.478,03

39.134,00

83.582,74

20,8

971

Mitteldeutsche Flughafen AG

3.365,28

3.221,41

-52.302,38

666.525,53

515.351,25

7.202,92

492.224,71

73,8

24

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

1.909,42

401,30

0,00

2.600,53

482,98

224,97

380,72

14,6

22

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

10.223,00

9.557,00

-326,00

9.583,00

6.613,00

5.240,00

54,7

199

2

PortGround GmbH

17.442,38

17.275,50

-1.988,22

7.671,35

4.070,44

742,38

490,42

6,4

276

7

1.926,48

1.869,65

0,20

429,04

125,50

129,01

24,18

5,6

41

551,07

509,27

1,92

148,93

8,34

24,29

51,92

34,9

26

Hallesche Verkehrs-AG

Saalebus GmbH Servicegesellschaft Saale mbH

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

28

Seite 40 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2004 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Wohnungswirtschaft Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale) GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

7.052,65

6.944,99

449,43

1.349,89

112,17

67,01

306,78

22,7

78

1

53.484,68

13.502,29

-5.247,47

369.906,07

335.531,87

15.225,78

325.087,79

87,9

346

50.595,34

45.673,31

1.584,81

355.584,21

306.979,15

14.720,92

154.030,23

43,3

126

6

77.899,66

69.086,51

446,92

547.836,20

499.508,06

27.741,38

224.522,13

41,0

263

14

1.501,56

1.194,80

185,50

14.998,34

12.040,16

1.727,89

5.694,49

38,0

4

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Bio-Zentrum Halle GmbH Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet HalleSaalkreis mbH & Co. KG Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft HalleSaalkreis mbH MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle (Saale) GmbH Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

428,62

-209,76

23.519,07

23.459,19

99,7

236,73

-415,45

406,02

355,85

87,6

175,24

-125,83

16.308,99

14.101,72

5.506,09

5.678,41

34,8

1

844,17

28,94

-67,31

334,60

22,03

28,45

106,24

31,8

9

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

1.745,96

1.418,76

151,08

24.228,29

21.226,46

6.457,86

11.047,83

45,6

9

-2,75

25,00

22,25

89,0

6.518,73

22,5

91

25,00

0,9

721

1.477,76

31,5

1

35,53

78,6

ARGE SGB II Halle GmbH Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

0,00 6.798,36

6.318,27

20,75

29.028,07

14.467,66

17.499,83

0,00

2.667,27

230,06

166,48

-97,11

4.693,06

5,71

5,71

1,06

45,22

Maya mare GmbH & Co. KG

4.103,68

2.844,80

0,00

24.395,15

23.724,06

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

10,92

3,27

389,37

301,94

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

23.760,80

4.606,70

1.720,05

2.222,37

1.080,27

5.503,67

22,6

389,37

100,0

4

36

5

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

6.230,12

5.285,61

137,23

29.731,27

27.899,61

4.345,93

8.170,57

27,5

111

1

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

7.136,81

6.933,11

6,62

9.856,28

6.492,75

96,53

2.705,99

27,5

153

1

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 41 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2004 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

57.392,40

52.651,05

364,10

144.132,22

62.074,33

11.079,23

31.379,94

21,8

841

7

5.179,52

4.201,51

132,04

31.020,91

30.251,02

3.515,30

15.849,10

51,1

63

1

18,05

476,58

343,97

476,58

100,0

22,64

Kultur Eigenbetrieb Kulturinsel Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater Zoologischer Garten Halle GmbH

1.323,57

859,76

-375,76

20.415,63

19.449,79

345,97

19.351,03

94,8

117

374,04

137,37

-128,23

4.074,49

3.539,70

179,02

3.554,90

87,2

64

5.057,01

685,64

-573,66

30.204,17

29.454,24

1.515,79

10.911,99

36,1

67

0,38

76,25

48,76

48,76

10,38

13,6

0

10

Beteiligungsmanagement BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

Grundinformationen

21,20

Geschäfts- und Ertragslage

Seite 42 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2003 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Unternehmenszusammenschluss Verwaltungsgesellschaft für VersorgungsVerkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH Ver- und Entsorgung

und

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau A/V/E Abrechnungsgesellschaft Entsorgungsleistungen mbH Cives Dienste GmbH

für

Ver-

EnD-I AG EVH GmbH Fernwasservermögensgesellschaft mbH

und

20.958,16

63,28

2.766,35

92.256,25

73.071,21

29.786,62

86.146,51

93,4

26.116,48

22.794,52

5,26

97.167,83

9.575,26

1.067,95

44,30

0,0

89

16

17.196,81

17.118,10

-267,29

2.751,03

611,00

317,05

517,27

18,8

245

16

-3,08

24,46

21,92

89,6

1.859,00

46,5

7

76.735,59

27,7

681

21.155,00

99,1

2.054,00

2.005,00

246,00

4.001,00

1.960,00

237.472,16

218.781,73

12.967,84

277.479,48

214.733,91

-835,23

21.341,00

21.080,00

221,05

19.670,42

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

46.952,00

40.651,00

620,00

137.779,00

133.257,00

7.457,00

105.452,00

76,5

279

GISA GmbH

28.259,11

27.663,78

1.019,21

13.358,73

7.125,90

5.703,00

5.119,21

38,3

206

1.390,84

665,87

-1.765,28

33.511,09

30.961,53

403,66

3.726,80

11,1

6

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

89.766,25

85.418,13

4.189,10

431.761,91

407.487,41

21.699,94

80.007,45

18,5

368

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

32.097,40

24.303,11

173,23

7.866,05

859,97

201,70

741,37

9,4

187,00

187,00

-85,00

53,00

0,00

0,0

-3,10

24,44

21,90

89,6

Hafen Halle GmbH

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH IST Infrastruktur GmbH IT-Consult Halle GmbH M-Exchange AG Public Service GmbH

6.796,20

6.652,91

434,06

2.282,08

314,37

616,00

592,00

-219,00

232,00

122,00

-0,85

28,07

0,56

231,71

0,00

300,00

-66,68

1.689,55

3,52

11.452,68

255.004,20

183.960,96

2,53

Public Services Management GmbH & Co. KG

188,70

183,73

RAB Halle GmbH Recyclingpark Lochau GmbH Stadtwerke Halle GmbH

Grundinformationen

717,37 2.489,85

493,39

0,10

Geschäfts- und Ertragslage

296,81

271,63

11,9

54

-122,00

-52,6

1

25,31

90,2

90,38

39,0

300,00

100,0

0,40

0,00

0,0

2

2.583,62

193.969,29

76,1

18

0,19

11

27

1

Seite 43 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2003 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Ver- und Entsorgung Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel European Energy Trading GmbH

29.556,92

28.914,33

-525,98

17.386,62

2.255,57

2.237,17

11,83

479,92

440.525,11

436.405,95

5.120,71

59.349,33

14.336,63

1.629,86

1.817,79

6.890,33

39,6

24,55

5,1

18.236,86

30,7

67,00

7,7

437

33

27

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungsund Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale) WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

872,00

599,00

7,00

868,00

6.662,79

6.573,65

205,23

1.572,00

106,00

1,00

605,00

38,5

18

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

2.580,00

2.466,24

157,21

656,33

279,88

190,80

124,61

19,0

37

1.878,05

1.834,89

-237,56

719,45

10,51

6,47

25,00

3,5

4

Flughafen Dresden GmbH

33.826,06

32.687,03

-7.039,89

251.784,33

229.159,74

11.787,01

210.340,77

83,5

195

3

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

46.557,05

41.363,93

-34.344,03

692.141,43

579.527,87

24.754,27

462.186,94

66,8

250

13

744,92

469,78

-150,42

2.836,18

2.234,80

5,86

0,00

0,0

8

3

Verkehr EasternAirCargo GmbH

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin Hallesche Verkehrs-AG

80.647,90

33.607,54

0,00

377.434,01

358.099,56

40.995,00

83.582,74

22,1

1026

Mitteldeutsche Flughafen AG

3.265,86

3.039,60

-45.695,12

771.636,72

652.706,90

16.760,80

537.476,59

69,7

24

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

1.035,07

274,80

0,00

4.176,82

394,24

190,74

312,37

7,5

19

17.380,12

17.215,15

-2.249,29

8.806,57

4.992,62

561,40

490,42

5,6

280

1.983,00

1.980,25

2,50

325,18

0,39

52,52

16,2

40

7.194,72

7.071,00

279,88

1.415,27

163,85

60,53

306,78

21,7

79

47.414,93

33.496,21

-6.404,07

336.292,22

329.227,43

8.264,23

323.467,83

96,2

385

50.458,83

46.387,55

192,00

368.573,24

307.892,51

11.571,25

150.804,53

40,9

127

2

80.241,71

70.896,22

501,40

538.763,14

495.779,66

10.763,61

224.075,21

41,6

295

13

PortGround GmbH Saalebus GmbH

31

Wohnungswirtschaft Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale) GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Grundinformationen

Geschäfts- und Ertragslage

1

Seite 44 von 486

- Kennzahlen zum Jahresabschluss der städtischen Unternehmen und Beteiligungen für das Jahr 2003 Gesamtleistung in T€

Umsatz in T€

Jahresergebnis (vor EAV) in T€

Bilanzsumme in T€

Anlagevermögen in T€

Investitionen in T€

Eigenkapital in T€

Eigenkapital in % zur Bilanzsumme

Mitarbeiter

Auszubildende

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Bio-Zentrum Halle GmbH

1.540,98

1.358,87

235,95

15.451,01

14.433,28

3.665,74

5.508,99

35,7

3

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet HalleSaalkreis mbH & Co. KG Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft HalleSaalkreis mbH MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle (Saale) GmbH Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

357,63

-510,45

24.661,02

24.468,95

99,2

30,97

-27,13

319,55

271,29

84,9

116,23

-0,41

10.866,64

4.462,14

41,1

1

148,55

226,96

5,96

8,07

173,55

76,5

1

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

1.772,88

1.498,97

254,37

22.415,45

20.312,81

4.208,56

9.896,75

44,2

8

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

6.836,96

6.264,14

49,91

29.414,46

24.233,20

2.461,20

6.205,93

21,1

92

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

7.833,27

4.871,81

30,52

0,4

424

2.432,55

2.432,55

1.294,88

45,1

3

34,47

82,0

5.428,78

21,1

386,10

100,0

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

225,60

47,43

5,52

8.104,21

-75,20

2.869,91

8.597,06

6,74

6,74

2,02

42,02

Maya mare GmbH & Co. KG

4.119,64

2.772,25

-480,65

25.781,38

25.043,94

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

12,83

8,08

386,10

301,94

4.506,43

240,27

38

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

6.203,78

5.266,49

70,18

25.588,96

24.245,18

1.794,37

8.033,34

31,4

103

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

6.682,28

6.564,26

-59,78

10.142,38

6.998,12

236,77

2.699,37

26,6

134

55.992,76

51.784,78

309,85

144.350,19

55.527,59

5.877,62

31.015,84

21,5

838

4.946,27

3.884,97

70,40

28.963,00

28.617,49

2.137,00

15.717,06

54,3

65

-3,64

458,53

344,78

458,53

100,0

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

8,21

4

Kultur Eigenbetrieb Kulturinsel Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater Zoologischer Garten Halle GmbH

Grundinformationen

1.417,34

850,56

-524,08

20.270,09

19.813,93

1.900,52

19.726,79

97,3

118

342,00

145,00

-114,00

3.953,00

3.679,00

195,00

3.683,00

93,2

70

4.769,38

636,53

-376,17

30.430,48

29.592,33

3.322,69

11.485,65

37,7

66

Geschäfts- und Ertragslage

9

Seite 45 von 486

2.6 ERLÄUTERUNGEN BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER FACHBEGRIFFE

Grundinformationen

Seite 46 von 486

Abschreibung Über die Abschreibung soll die Wertminderung abgebildet werden, die im Laufe der Nutzung der Vermögensgegenstände (in der Regel das Anlagevermögen eines Unternehmens) eintritt. Die Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand abgebildet. Die Abschreibungen werden nicht liquiditätswirksam.

Abschreibungsursachen (Abschreibungsgründe) Technische Ursachen können in gewöhnlichem Verschleiß oder in außergewöhnlichem Verschleiß (Katastrophenverschleiß) liegen. Als wirtschaftliche Ursachen kommen Nachfrageverschiebungen und Fehlinvestitionen sowie Ineffizienz in Frage. Rechtliche Ursachen können auf Entwertung durch gesetzgeberische Maßnahmen, auf dem zeitlichen Ablauf von Verträgen (Miet-, Pacht-, Leasing-, Franchiseverträge) oder Schutzrechten (Konzessionen, Patente, Lizenzen, Musterschutz) beruhen.

Abschreibungsarten Im Handelsrecht unterscheidet man planmäßige Abschreibungen (im Voraus in einem Abschreibungsplan festgelegte Abschreibungen) und außerplanmäßige Abschreibungen. Das Steuerrecht subsumiert unter Abschreibungen sechs Unterarten: Absetzung für Abnutzung (AfA) und Absetzung für außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung (AfaA), Absetzung für Substanzverringerung (AfS), erhöhte Absetzungen, Sofortabschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter, Sonderabschreibungen und Teilwertabschreibungen.

Abschreibungsmethoden Die lineare Abschreibung verteilt die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten gleichmäßig auf die voraussichtlichen Nutzungsjahre. Die degressive Abschreibung verteilt die entsprechenden Beträge in fallenden Raten über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Eine Kombination der degressiven und der linearen Abschreibung ist unter bestimmten Bedingungen zulässig. Seltener wird eine Leistungsabschreibung verwendet, welche die Abschreibungen nach der verbrauchten Leistungsmenge bei einer vorher definierten Gesamtleistung ermittelt.

Abschreibungen (Bedeutung) Abschreibungen mindern als Aufwand den ausgewiesenen Gewinn, der u. a. für Ausschüttungen und Steuerzahlungen maßgeblich ist. Durch die Wahl der Abschreibungsmethode und die Schätzung der betrieblichen Nutzungsdauer lässt sich der auszuweisende Periodengewinn beeinflussen. Damit wird den Unternehmen ein Bewertungsspielraum eingeräumt, durch den ein Unternehmen u. a. die Möglichkeit besitzt, stille Rücklagen (stille Reserven) zu bilden.

Grundinformationen

Seite 47 von 486

Anlagevermögen Das Anlagevermögen bezeichnet die Teile des Vermögens eines Unternehmens, die nicht zur Veräußerung bestimmt sind und die dem Betriebszweck dauerhaft dienen. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme (Vermögensstruktur) ist in der Regel. in der Industrie erheblich höher als im Handel. Die Finanzierung des Anlagevermögens sollte mit langfristig dem Unternehmen zur Verfügung stehendem Kapital erfolgen (Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital).

Anlagevermögen (Zusammensetzung) Das Anlagevermögen unterteilt sich in immaterielle Vermögensgegenstände (z. B. Konzessionen, Firmenwert, geleistete Anzahlungen), Sachanlagen (z. B. Grundstücke und Bauten, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) und Finanzanlagen (z. B. Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens). Der Verbrauch bzw. Verschleiß des Anlagevermögens wird über Abschreibungen oder Wertberichtigungen abgebildet.

Cashflow Der Cashflow gibt den in einer Periode erwirtschafteten Zahlungsmittelüberschuss an. Dieser steht dem Unternehmen u. a. für Investitionen, Kredittilgung und Ausschüttungen zur Verfügung. Er ist Indikator für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens.

Cashflow (Berechnung) Die Grundlage für die Berechnung des Cashflows bildet das Jahresergebnis. Dieses wird um die nicht liquiditätswirksamen Aufwands- und Ertragspositionen bereinigt. In der Mehrzahl der Fälle wird der Cashflow hinreichend genau aus dem Jahresergebnis zuzüglich der Abschreibungen ermittelt. Sofern von Relevanz, können zusätzlich die Veränderungen der Rückstellungen und die Auflösung des Sonderpostens zur Ermittlung des Cashflow herangezogen werden.

Cashflow (Beurteilung) Die Cashflow-Analyse erlaubt gute Einsichten in die Aktivitäten eines Unternehmens. Weil die Cashflow-Analyse aber historische Daten verarbeitet, ist ihr Prognosewert begrenzt.

Grundinformationen

Seite 48 von 486

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) Die GuV ist eine Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen einer Periode zur Ermittlung des Jahresergebnisses und der Darstellung seiner Quellen. Sie ist Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses von Kaufleuten (§ 242 Abs. 3 HGB). Die GuV kann in Konto- oder Staffelform aufgestellt werden. Wegen der größeren Übersichtlichkeit ist für Kapitalgesellschaften die Staffelform zwingend vorgeschrieben (§ 275 Abs. 1 HGB). Dabei kann von ihnen entweder das Gesamtkostenverfahren oder das Umsatzkostenverfahren angewendet werden.

Investition Zielgerichtete, in der Regel langfristige Kapitalbindung zur Erwirtschaftung zukünftiger Erträge. Nach ihrem Zweck ist zwischen Gründungs-, Ersatz-, Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestition zu unterscheiden, wobei sich diese Zwecke zum Teil auch gegenseitig überlagern. Nach der Art kann zwischen Realinvestition (z. B. in Betriebs- und Geschäftsausstattung), Finanzinvestitionen (z. B. Beteiligungen an anderen Unternehmen) und immateriellen Investitionen (z. B. Software) unterschieden werden.

Jahresergebnis/Bilanzergebnis Begriff der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) (§ 275 HGB) sowie der Bilanz (§ 266 HGB) von Kapitalgesellschaften. Das Jahresergebnis ergibt sich als Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen eines Geschäftsjahres. Ein Jahresüberschuss ergibt sich aus einer positiven Differenz, ein Jahresfehlbetrag aus einer negativen. Bei der Ermittlung des Jahresergebnisses werden Gewinn-/Verlustvortrag, Entnahmen aus bzw. Einstellungen in Rücklagen nicht berücksichtigt. Zur Ermittlung des Bilanzergebnisses wird der Jahresüberschuss unter Berücksichtigung der Ergebnisverwendung aufgestellt. In der GuV werden in diesem Fall unterhalb des Jahresergebnisses zusätzlich Ausschüttungen, Entnahmen oder Einstellungen aus bzw. in Rücklagen und der Gewinn- oder Verlustvortrag eingerechnet.

Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) Die RAP dienen der zeitlichen Zuordnung von Einnahmen und Ausgaben und somit der periodengerechten Erfolgsermittlung. Sie beinhalten Geschäftsvorfälle, die im alten Jahr zu Ausgaben bzw. Einnahmen geführt haben, deren Ergebniswirkung jedoch eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag eintritt. Man unterscheidet in den aktiven RAP (auf künftige Jahre zuzurechnender Aufwand) und passiven RAP (auf künftige Jahre zuzurechnende Erträge).

Grundinformationen

Seite 49 von 486

Rückstellungen Rückstellungen sind nach dem Handelsrecht Verbindlichkeiten, Verluste oder Aufwendungen, die hinsichtlich ihrer Entstehung oder Höhe ungewiss sind. Durch die Bildung der Rückstellungen sollen die später zu leistenden Ausgaben den Perioden zugerechnet werden, in denen sie wirtschaftlich verursacht wurden. Rückstellungen werden u. a. für Instandhaltungen, Prozesse, Garantieverpflichtungen und Pensionen gebildet. Üblich sind Rückstellungen für weitere Aufwendungen, die dem Geschäftsjahr oder einem früheren Geschäftsjahr zuzuordnen sind. Alle Rückstellungen sind bei Inanspruchnahme oder Wegfall des Grundes aufzulösen.

Sonderposten Der Sonderposten stellt für das Unternehmen eine unversteuerte Rücklage dar, der erst bei seiner Auflösung das steuerliche Ergebnis wieder erhöht. Die Auflösung des Sonderpostens richtet sich nach den steuerrechtlichen Vorschriften. Im Fall von kommunalen Unternehmen enthält der Sonderposten häufig die für Investitionen in das Anlagevermögen erhaltenen Fördermittel und Zuschüsse. Der Sonderposten wird in diesem Fall analog der Abschreibung über den Nutzungszeitraum des Anlagevermögens ertragswirksam aufgelöst.

Sonderverlustkonto Regelung gemäß § 17 Abs. 4 DM-Bilanz-Gesetz im Zusammenhang mit der Bilanzerstellung in den neuen Bundesländern nach der Währungsumstellung: Bei erstmaliger Erstellung der Eröffnungsbilanz wurden die gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB zu bildenden Rückstellungen auf der Aktivseite in einem Sonderverlustkonto gesondert ausgewiesen. Der dort aktivierte Betrag wurde/wird in den Folgejahren in dem Umfang abgeschrieben, in dem Aufwendungen zur Erfüllung der zurückgestellten Verpflichtungen entstehen.

Umlaufvermögen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb dauerhaft zu dienen. Es enthält die Vermögensgegenstände, die relativ kurzfristig verbraucht bzw. umgesetzt werden, z. B. Vorräte, Forderungen, Bankguthaben, Schecks (Gegensatz: Anlagevermögen).

Grundinformationen

Seite 50 von 486

Verlustvortrag Einkommens- und körperschaftsteuerrechtlicher Begriff. Durch den Verlustvortrag können die im Verlustentstehungsjahr nicht anrechnungsfähigen Verluste in den folgenden Veranlagungszeiträumen als Sonderausgaben vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen werden. Negative Einkünfte (Verluste) können bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens abgezogen werden (Verlustabzug). Dadurch wird verhindert, dass die Steuerpflichtigen Einkommensteuer auf ihre Gewinne aus einer ihrer Tätigkeiten zahlen müssen, wenn sie die entsprechenden Beträge in Wahrheit längst durch eine andere Betätigung verloren haben und deshalb über gar keine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mehr verfügen, die sie zur Steuerzahlung befähigen können. Verluste aus einer Einkunftsart sind zunächst vorrangig mit Gewinnen aus derselben Einkunftsart zu saldieren (sog. horizontaler Verlustausgleich). Soweit hiernach noch Verluste nicht berücksichtigt worden sind, sind sie mit den Einkünften aus anderen Einkunftsarten zu verrechnen (vertikaler Verlustausgleich). Bleibt auch nach diesem Verrechnungsschritt noch ein Verlustüberhang übrig, findet ein Ausgleich mit dem Einkommen des vorigen Veranlagungszeitraums statt (Verlustrücktrag) und, wenn auch dann noch Verluste nicht ausgeglichen werden konnten, kommt es zur Verrechnung mit dem Einkommen folgender Jahre (Verlustvortrag).

(Quelle: Gabler-Wirtschafts-Lexikon, 16. Auflage 2004, Wiesbaden: Gabler)

Grundinformationen

Seite 51 von 486

2.7 ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ- UND LEISTUNGSKENNZAHLEN

Grundinformationen

Seite 52 von 486

Umsatzrentabilität Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung x 100 Umsatzerlöse

Kennzahlen-Aussage Die Kennzahl zeigt auf, welcher Prozentsatz des Umsatzes nach Abzug aller Kosten, des Finanzergebnisses, Steuern und außerordentlicher Positionen dem Unternehmen als Gewinn zufließt. Die Umsatzrendite ist insbesondere innerhalb der Unternehmung für den Vergleich einzelner Konzerneinheiten eine sinnvolle Größe, um zu beurteilen, welcher Teilbereich welche Rendite erwirtschaften konnte. Somit lassen sich rentable von unrentablen Geschäftseinheiten unterscheiden. Kennzahlen-Herkunft Der Gewinn kann aus der Gewinn- und Verlustrechnung entnommen werden, ebenso die Umsatzerlöse.

Eigenkapitalrentabilität Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung x 100 bilanzielles Eigenkapital (bereinigt um Bilanzgewinn/Bilanzverlust)

Kennzahlen-Aussage Die Rendite gibt Aufschluss, in welcher Höhe das von den Aktionären zur Verfügung gestellte Kapital verzinst wurde. Die Eigenkapitalrendite ist bei konstantem Gewinn umso höher, je niedriger das eingesetzte Eigenkapital ist (Leverage Effekt). Ziel eines Unternehmens muss es sein, eine Rentabilität zu erwirtschaften, die dem Kapitalmarktzins plus einer branchenabhängigen Risikoprämie (in der Regel zwischen 5-10 %) entspricht. Kennzahlen-Herkunft Das Jahresergebnis kann aus der Gewinn- und Verlustrechnung und das Eigenkapital aus der Bilanz entnommen werden.

Einzelberichterstattung

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Cashflow Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung + Abschreibungen auf Anlage- und Umlaufvermögen + Aufwendungen für Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes + Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens = Cashflow

Kennzahlen-Aussage Der Cashflow ist eine Kennzahl, die angibt, welchen Mittelzufluss ein Unternehmen in einer Periode aus dem Umsatzprozess erwirtschaftet hat und was somit unterjährig für Investitionen, Tilgungszahlungen oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht (Finanzmittelüberschuss). Er ist ein Maßstab für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens und zeigt die finanzielle Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit von außenstehenden Geldgebern an. Ein niedriger Cashflow führt zu einer Schwächung des Eigenkapitals, somit zu einem erhöhten Verschuldungsgrad und schließlich zwangsläufig zu einer wachsenden Zinslast. Das Wachstumspotential des Unternehmens wird eingeschränkt. Kennzahlen-Herkunft Die für den Cashflow relevanten Angaben sind aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz ersichtlich.

Gesamtleistung je Mitarbeiter Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderungen + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge Mitarbeiterzahl (ohne Auszubildende) im Jahresdurchschnitt

Kennzahlen-Aussage Die Gesamtleistung je Beschäftigtem gibt den Anteil eines Beschäftigten an der Gesamtleistung des Unternehmens in einer bestimmten Periode an. Kennzahlen-Herkunft Die Zahlen sind aus der Buchhaltung sowie der Personalwirtschaft ersichtlich.

Einzelberichterstattung

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Personalaufwandsquote Personalaufwand x 100 Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderungen + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge

Kennzahlen-Aussage Diese Kennzahl gibt Aufschluss über die Personal- und Arbeitsintensität des Unternehmens. Sie stellt eine wichtige Kennzahl dar, da Personalkosten fixe Kosten sind und problematisch werden, wenn die Erlöse sinken. Kennzahlen-Herkunft Neben dem reinen Personalaufwand sind die Pensionsrückstellungen zu berücksichtigen sowie die sozialen Abgaben. Ein kalkulatorischer Unternehmerlohn wird dagegen nicht berücksichtigt.

Sachanlagenintensität Sachanlagen x 100 Bilanzsumme

Kennzahlen-Aussage Die Sachanlagenintensität beschreibt die Beziehung zwischen Sachanlage- und Gesamtvermögen. Je höher die Anlagenintensität, desto länger ist die zeitliche Bindung finanzieller Mittel und desto höher sind i. d. R. die damit verbundenen Fixkosten. Die Kennzahl gibt Aufschluss über die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an veränderte Marktbedingungen. Bei Betrachtung der Anlagenintensität ist die Branchenzugehörigkeit eines Unternehmens zu berücksichtigen. Kennzahlen-Herkunft Die benötigten Informationen erhält man aus der Bilanz.

Einzelberichterstattung

Seite 55 von 486

Eigenkapitalquote bilanzielles Eigenkapital x 100 Bilanzsumme

Kennzahlen-Aussage Diese Kennzahl sagt aus, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Sie wird zur Beurteilung der Kapitalkraft des Unternehmens herangezogen. Je höher die Eigenkapitalquote, umso größer ist prinzipiell die Ausgleichsmöglichkeit durch Eigenkapital von eingetretenen Verlusten der Unternehmung. Kennzahlen-Herkunft Unter dem Begriff Eigenkapital ist zusammenzufassen: das (gezeichnete) Kapital, Kapital- und/oder Gewinnrücklagen, Gewinnvortrag und Jahresüberschuss. Alle Angaben sind aus der Bilanz abzulesen.

Fremdkapitalquote (Bilanzsumme-bilanzielles Eigenkapital) x 100 Bilanzsumme

Kennzahlen-Aussage Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital ist. Die Fremdkapitalquote lässt Rückschlüsse auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu. Kennzahlen-Herkunft Aus der Bilanz kann die Höhe der Bankverbindlichkeiten entnommen werden, ferner alle Verbindlichkeiten, Sonderposten und Rückstellungen.

Einzelberichterstattung

Seite 56 von 486

3.0 EINZELBERICHTERSTATTUNG Unternehmenszusammenschluss Ver- und Entsorgung Verkehr Wohnungswirtschaft Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Gesundheit, Bildung, Soziales und Sport Kultur Beteiligungsmanagement

Unternehmenszusammenschluss

Seite 57 von 486

3.1 UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLUSS

Unternehmenszusammenschluss

Seite 58 von 486

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,56

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,56

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Halten von Beteiligungen an kommunalwirtschaftlichen Unternehmen der Stadt Halle (Saale), insbesondere der Stadtwerke Halle GmbH und der Halleschen Verkehrs-Aktiengesellschaft sowie die Ausübung einer Geschäftsleitungsfunktion gegenüber den Beteiligungsgesellschaften sowie alle Maßnahmen und Geschäfte durch die der Unternehmensgegenstand gefördert wird. Öffentlicher Zweck: Die Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH in ihrer Eigenschaft als Holdinggesellschaft ist hauptsächlich auf das Halten und Verwalten kommunalwirtschaftlicher Unternehmen ausgerichtet. Der öffentliche Zweck wird durch die verbundenen Unternehmen und den Unternehmen, an denen Beteiligungen gehalten werden, erfüllt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Doege, Eberhard

(seit 09.06.2005)

Funke, Dieter

(bis 09.06.2005)

Girard, Francois

Ver- und Entsorgung

Sprecher

Henning, Jörg

(bis 09.06.2005)

Sprecher

Klose, Wilfried

(seit 09.06.2005)

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

Seite 59 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Philipp, Lothar El-Khalil, Milad Gärtner, Steffen Heft, Frank Uwe Kocian, Burkhard Koppitz, Erhard Krause, Johannes Mahlert, Eckert Richter, Ulrich Scholze, Friedemann Velling, Peter

Aufsichtsrat

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

20,00

19,00

19,00

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

Hallesche Verkehrs-AG

51.129,19

100,00

Stadtwerke Halle GmbH

10.225,84

100,00

T€

%

131,45

23,90

4,19

16,75

25,00

100,00

2,40

0,63

EnD-I AG

976,85

27,91

EnD-I Grubengas GmbH

301,43

16,75

11,16

22,33

mittelbar A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH bio2energy GmbH Cives Dienste GmbH Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen (BEKA) mbH

EnD-I Sp. z o.o., Warschau

(Angabe in Polnische Zloty)

EnD-I WWS GmbH

17,84

13,96

149,17

3,40

3,88

2,69

6.150,00

60,00

3,49

3,49

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

12,50

50,00

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

12,50

50,00

29.249,99

22,88

25,56

100,00

Energieunion AG ENETKO GmbH EVH GmbH ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH GISA GmbH

Ver- und Entsorgung

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

25,00 41,36 1.029,10

25,10

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mittelbar G.P.A. Gesellschaft für Personalabrechnung und -verwaltung mbH Hafen Halle GmbH HAL-Arbeitsförderungsgesellschaft mbH Halle (Saale) i. L. Hallesche Wasser und Abwasser GmbH HAL Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft Halle mbH i.L. Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH ICS adminservice GmbH IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH IST Infrastruktur GmbH IT-Consult Halle GmbH Maya mare GmbH & Co. KG M-Exchange AG Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

T€

%

6,42

25,10

512,00

100,00

7,67

30,00

2.050,00

100,00

7,68

30,00

153,39

60,00

6,42

25,10

166,60

33,33

25,00

100,00

250,00

100,00

9.704,32

94,90

350,00

7,00

7,58

11,84

9,90

33,00

25,00

100,00

100,00

100,00

RAB Halle GmbH

75,30

25,10

Recyclingpark Lochau GmbH

38,40

75,10

Saalebus GmbH

12,50

50,00

Servicegesellschaft Saale mbH

25,50

51,00

SIT Stuttgarter IT-Gesellschaft mbH

17,50

7,00

256,00

100,00

25,56

100,00

2,57

5,15

128,74

5,15

Public Service GmbH Public Services Management GmbH & Co. KG

Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel Energie B.V. Trianel Energy Management GmbH Trianel Energy Trading BeNeLux B.V.

10,47

2,01

Trianel European Energy Trading GmbH

600,00

5,15

Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG

133,24

0,31

5,15

1,47

Trianel Service GmbH Trianel Vermögensverwaltungs GmbH

1,29

5,15

11.986,57

3,66

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

13,89

14,17

Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

76,69

30,00

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

26,00

100,00

VNG Verbundnetz Gas AG

Ver- und Entsorgung

Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

74.980,41

70,3

74.844,21

79,6

73.071,21

79,2

136,20

0,18

Umlaufvermögen

31.629,12

29,7

19.067,18

20,3

19.185,04

20,8

12.561,94

65,88

56,61

0,1

56,61

0,1

0,00

0,00

106.666,15

100,0

93.968,00

100,0

92.256,25

100,0

12.698,15

13,51

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

90.984,76

85,3

85.831,55

91,3

86.146,51

93,4

5.153,21

6,00

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

2004

2003

%

1.153,14

1,1

1.077,70

1,1

818,96

0,9

75,44

7,00

Verbindlichkeiten

14.528,24

13,6

7.058,76

7,5

5.290,78

5,7

7.469,48

105,82

Bilanzsumme

106.666,15

100,0

93.968,00

100,0

92.256,25

100,0

12.698,15

13,51

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

2003

T€

T€

T€

81,39

81,39

63,28

16.145,27

16.590,90

20.894,88

237,14

207,36

180,62

14.896,55

3.414,07

11.452,68

400,31

101,94

263,98

26.064,27

27.458,89

29.536,62

43,94

114,00

5.178,17

-7.477,96

24,96

-7.163,00

77,24

5.153,21

-314,96

2.766,35

-314,96

2.766,35

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

-314,96

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-314,96

Ver- und Entsorgung

2004

5.153,21

2.843,58

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

2005

2004

2003

6.331,90

-387,00

4.371,48

Angaben in

%

6,00

-0,37

3,32

%

31.217,48

27.143,93

32.302,97

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

85,30

91,34

93,38

%

Fremdkapitalquote:

14,70

8,66

6,62

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

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e) Lage des Unternehmens Geschäft und Rahmenbedingungen Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands war im Jahr 2005 durch ein geringeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr gekennzeichnet. Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern ist dabei hinter dem Bundesdurchschnitt zurückgeblieben. Allerdings deuten die Halbjahreswerte 2005 für Sachsen-Anhalt auf eine über dem ostdeutschen Durchschnitt liegende Entwicklung. Dennoch konnte das nur moderate Wirtschaftswachstum zu keiner positiven Beeinflussung des Arbeitsmarktes und der Bevölkerungsentwicklung beitragen. Im Stadtgebiet Halle (Saale) waren zum Jahresende 2005 insgesamt 235.959 Einwohner gemeldet und damit fortgesetzt weniger, als im Vorjahr. Diese Entwicklung wird jedoch durch immer kleiner werdende durchschnittliche Haushaltsgrößen kompensiert, so dass die Anzahl der versorgten Haushalte nicht in diesem Umfang abnimmt. Die Ergebnisentwicklung der Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH -VVV- wird maßgeblich durch die wirtschaftlichen Erfolge der Unternehmen der Stadtwerke Halle GmbH (SWH) und durch die Hallesche Verkehrs-Aktiengesellschaft (HAVAG) bestimmt. Hierbei unterliegen die für die Stadtwerke-Unternehmen relevanten Strukturen auf den Ver- und Entsorgungsmärkten weiterhin einem nachhaltigen Wandel. Zu den beachtlichen Anforderungen zählen insbesondere das „Legal Unbundling“, die Regulierung der Netznutzungsentgelte für Strom und Gas, die Entwicklung der Bezugspreise für Energien und Wasser sowie die Bevölkerungsentwicklung und der Stadtumbau-Ost. Neben dem Einwohnerrückgang war für die HAVAG das Geschäftsjahr durch umfangreiche Baumaßnahmen im Stadtgebiet und den damit verbundenen Einschränkungen und Behinderungen des Verkehrsraumes gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der angespannten finanziellen Lage der Gesellschafterin zielt die VVV auf eine weitere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Tochterunternehmen sowie auf eine nachhaltige Steigerung der Ertragskraft mit dem Ziel der Absenkung der städtischen Zuschüsse für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Aus der Geschäftsführung der VVV sind am 9. Juni 2005 Jörg Henning (Sprecher) und Dieter Funke ausgeschieden. Seither wird die Geschäftsführung von Wilfried Klose (Sprecher), Francois Girard und Eberhard Doege verantwortet.

Ertragslage Die VVV hat das Geschäftsjahr 2005 mit einem Jahresergebnis von 5.153 T€ nach -315 T€ im Vorjahr abgeschlossen. Die Verbesserung ist maßgeblich auf den Anstieg des Ergebnisses der Stadtwerke Halle GmbH um 11.714 T€ zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen die Betriebskostenzuschüsse der Stadt Halle (Saale) für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und sind auf Grund von Einsparungen bei der HAVAG um 446 T€ gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 29,8 T€ auf 237 T€ gestiegen. Der Anstieg ist vorwiegend auf den seit dem Jahr 2005 nicht mehr möglichen Vorsteuerabzug zurückzuführen, da die VVV aufgrund verschärfter Rechtsprechung des BFH keine Unternehmereigenschaft im umsatzsteuerrechtlichen Sinne aufweist. Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit SWH und HAVAG fallen mit 14.897 T€ um 11.483 T€ höher als im Vorjahr aus. Wesentlich hierfür ist die Ergebnisverbesserung der SWH von 3.038 T€ auf 14.752 T€. Während das Vorjahresergebnis der SWH infolge der Berücksichtigung von Risiken einer steuerlichen Außenprüfung deutlich unterdurchschnittlich ausgefallen war, beinhaltet das Ergebnis der SWH für das Jahr 2005 Gewinne aus der Veräußerung einer Beteiligung. Die HAVAG erzielte ein Jahresergebnis vor Ergebnisabführung von 145 T€ gegenüber 376 T€ im Jahr zuvor. Das Zinsergebnis beträgt 356 T€. In dem Zinsergebnis sind Erträge aus Zinsforderungen und Aufwendungen aus Zinsverbindlichkeiten auf zu erwartende Steuererstattungen aufgrund einer finanzamtlichen Außenprüfung enthalten die im Jahr 2005 entgegen den Erwartungen noch nicht abgeschlossen wurde. Nach Ausschalten dieser Effekte verminderte sich das Zinsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 99 T€ bedingt durch die Aufnahme eines Darlehens (5.999 T€) und die Verminderung des Cash Pool-Bestands. Mit 26.064 T€ betreffen die Abschreibungen auf Finanzanlagen den Beteiligungsbuchwert der HAVAG. Der Betrag entspricht den Betriebskostenzuschüssen für den ÖPNV und hat sich auf Grund der von der HAVAG erreichten Einsparungen um 1.395 T€ zum Vorjahr vermindert.

Ver- und Entsorgung

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Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für das Jahr 2005 beträgt 5.178 T€ und übersteigt den - infolge der steuerlichen Außenprüfung unterdurchschnittlichen - Vorjahreswert um 11.441 T€.

Vermögens- und Finanzlage Die Aktiva der Gesellschaft weisen für das abgelaufene Geschäftsjahr einen um 12.698 T€ höheren Wert zum Vorjahr aus. Neben einer geringen Zunahme des Anlagevermögens auf Grund einer Einlage der Gesellschaft in die Kapitalrücklage der SWH von 136 T€ ist der Anstieg auf das Umlaufvermögen zurückzuführen. Das Umlaufvermögen erhöhte sich von 19.067 T€ im Vorjahr auf 31.629 T€, hauptsächlich bedingt durch eine Zunahme der Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 13.490 T€. Hierfür maßgeblich sind die Forderungen gegen die SWH und die HAVAG aus den bestehenden Ergebnisabführungsverträgen. Das Eigenkapital erhöhte sich um den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres auf 90.985 T€. Der Anstieg der Steuerrückstellungen von 78 T€ resultiert aus Gewerbesteuerrückstellungen. Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft sind allesamt kurzfristig. Die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von im Jahresvergleich 3.260 T€ ist hauptsächlich durch eine Darlehensaufnahme begründet. Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten ist wesentlich durch noch abzuführende Umsatzsteuer begründet. Bei einer Bilanzsumme von 106.666 T€ liegt die Eigenkapitalquote der Gesellschaft mit 85,3 % um 6,0 Prozentpunkte unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Absinken ist im Wesentlichen in dem Anstieg der - allerdings kurzfristigen Verbindlichkeiten begründet. Der Finanzmittelfonds der Gesellschaft ist im abgelaufenen Geschäftsjahr von 1.538 T€ auf 490 T€ gesunken.

Beteiligungsentwicklung Das Beteiligungsportfolio der VVV wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr weiterentwickelt. Mit der Zielsetzung der Ertragssteigerung und der Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder hat die Stadtwerke Halle GmbH im Geschäftsjahr 2005 ihre Beteiligungen an der HLkomm Telekommunikations GmbH veräußert und mit den außenstehenden Gesellschaftern des Tochterunternehmens EVH GmbH vereinbart, weitere 10 % der Anteile mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2006 zu erwerben. Die HAVAG hat zusammen mit zwei Partnerunternehmen im Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung die Anteile der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH übernommen. Der Anteil der HAVAG beträgt 33 %.

Finanzmanagement Die Rahmenbedingungen für die eigenverantwortlichen Darlehensaufnahmen der Stadtwerke-Unternehmen sind einheitlich in einer Finanzierungsrichtlinie niedergelegt. Inhalt der Finanzierungsrichtlinie ist die Vereinheitlichung von zu gewährenden Sicherheiten und weiteren Vertragsbedingungen. Die Stadtwerke Halle GmbH führt ein aktives Zinsmanagement durch. Im Zuge dessen werden Zinssicherungsinstrumente ausschließlich mit dem Ziel der Begrenzung von Zinsänderungsrisiken eingesetzt - ein spekulativer Handel mit Finanzderivaten erfolgt nicht. Die HAVAG hat im Jahr 2005 zur Absicherung finanzieller Risiken aus der Erhöhung der Dieselkraftstoffkosten mit dem Abschluss zweier Rohwarengeschäfte ein neues Finanzinstrument gewinnbringend eingesetzt.

Risikomanagement In das Risikomanagement der VVV GmbH sind alle wesentlichen Beteiligungsgesellschaften der SWH sowie die HAVAG einbezogen. Die Identifikation und Bewertung von Risiken sowie die Überwachung von Maßnahmen zur Risikofrüherkennung und zur Risikobegegnung erfolgen nach einem konzerneinheitlichen System. Gegenwärtig bestehen keine den Bestand der Stadtwerke Halle GmbH gefährdenden Risiken. Bei der HAVAG wurden Risiken aus der europäischen Marktöffnung, der Problematik des Beihilferechts, der ungünstigen allgemeinen tariflichen Entwicklung gegenüber Mitbewerbern sowie aus der Nichtanerkennung des steuerlichen Querverbundes als bestandsgefährdend eingestuft.

Ver- und Entsorgung

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Hierbei sieht die HAVAG in den genannten Risiken und in den darauf abzielenden Gegensteuerungsmaßnahmen Chancen für die zukünftige Weiterentwicklung des Unternehmens. Zu den bereits in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen gehören die weitere Umsetzung des Rationalisierungskonzeptes, die schrittweise Schaffung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen sowie der Abschluss des ab 2003 wirksamen Ergebnisabführungsvertrages mit der VVV.

Ausblick Sowohl für die Ver- und Entsorgung als auch für den Öffentlichen Personennahverkehr wird von einer Intensivierung des Wettbewerbs ausgegangen, insbesondere durch Änderungen der Rechtsrahmen bzw. durch Folgewirkungen (Energiewirtschaftsgesetz, Zugangsverordnung im ÖPNV). Wesentliche Chancen werden in der weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Tochterunternehmen und der Weiterentwicklung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen gesehen. Für die SWH konnten mit dem Aufbau neuer Geschäftsfelder in den zurückliegenden Jahren, der Ergänzung der Kerngeschäfte durch neue Produkte und Dienstleistungen sowie insbesondere mit den überregionalen Markterfolgen im Geschäftsjahr 2005 die Erwartungen erfüllt und die Grundlagen für eine auch weiterhin positive Entwicklung geschaffen werden. Eine wesentliche Zielsetzung wird weiterhin darin bestehen, die aus dem Einwohnerrückgang und dem Stadtumbauprogramm-Ost resultierenden Belastungen wirtschaftlich zu kompensieren sowie die Ertragsbasis der Beteiligungsunternehmen geografisch und produktbezogen zu stärken und auszubauen. Dieses wird, wie auch in den Vorjahren, durch weitere Kostensenkungsmaßnahmen begleitet. Der Schwerpunkt hierbei liegt in der Erzielung von Synergiepotentialen durch die Zusammenfassung von Querschnitts- und Hilfsfunktionen zwischen den Beteiligungsunternehmen. Hierzu wurden verschieden Projekte eingeleitet, die im Jahr 2006 abgeschlossen bzw. umgesetzt werden. Die Geschäftsführung der SWH erwartet hieraus nennenswerte Ergebnispotentiale. Daneben wird durch den Erwerb von weiteren 10 % der Anteile an der EVH GmbH im Jahr 2006 die Ertragslage des Beteiligungsportfolios der SWH nachhaltig ausgebaut. Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet die Geschäftsführung der SWH ein Ergebnis vor Ergebnisabführung von 13,2 Mio. €. Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs besteht die Schwerpunktsetzung weiterhin darin, die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Angebote durch konsequente Fortführung des Rationalisierungskonzeptes und durch den zielgerichteten und effektiven Ressourceneinsatz zu verbessern sowie die Fahrgastzahlen durch ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und die weitere Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV-Angebotes gegenüber dem Individualverkehr dauerhaft zu stabilisieren. Für das Geschäftsjahr 2006 ist eine weitere Senkung der Betriebskostenzuschüsse auf 30,6 Mio. € vorgesehen. Bis zum Jahr 2009 soll der Zuschussbedarf auf 23,3 Mio. € reduziert werden. Zurzeit findet eine finanzamtliche Außenprüfung für die Veranlagungszeiträume 1998 bis 2001 statt. Bis zum heutigen Zeitpunkt bekannte Auswirkungen und Risiken wurden im Jahresabschluss 2005 berücksichtigt. Die Geschäftsführung der VVV erwartet für das Geschäftsjahr 2006 ein Ergebnis von rund 6,6 Mio. €.

Ver- und Entsorgung

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3.2 VER- UND ENTSORGUNG

Ver- und Entsorgung

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Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Berliner Straße 100 06258 Schkopau

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,56

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,56

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Die komplette Entsorgung von Haus- und Gewerbeabfällen auf einer oberirdischen Deponie sowie sämtliche damit im Zusammenhang stehende Tätigkeiten. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig und nützlich erscheinen. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben auch Dritter bedienen sowie andere Unternehmen mit dem gleichen oder ähnlichen Geschäftszweck gründen bzw. sich an ihnen beteiligen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Abfallbeseitigung wird explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Klose, Wilfried Vorsitzender

Doege, Eberhard

stellv. Vorsitzender

Misch, Werner Dr. Köck, Uwe-Volkmar Klaus, Oliver Christoph Koehn, Gottfried Scholze, Friedemann Weiland, Matthias

Aufsichtsrat

Ver- und Entsorgung

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

10,00

10,00

9,00

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

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c) Beteiligungen unmittelbar ARGE Abfallbehandlung Döllnitz Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

T€

%

0,00

33,33

76,69

30,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

Aktiva

T€

2004 %

T€

%

Veränderungen T€

%

2003 %

T€

Anlagevermögen

1.342,78

1,6

4.948,10

5,3

9.575,26

9,9

-3.605,32

-72,86

Umlaufvermögen

83.464,77

98,4

86.114,87

92,9

87.556,83

90,1

-2.650,10

-3,08

18,44

0,0

25,77

0,0

35,74

0,0

-7,33

-28,44

1.568,03

1,7

-1.568,03

-100,00

Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

84.825,99

100,0

92.656,77

100,0

97.167,83

100,0

-7.830,78

-8,45

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

557,00

0,7

0,00

0,0

44,30

0,0

557,00

Sonderposten mit Rücklagenanteil Rückstellungen Verbindlichkeiten

0,00

0,0

852,84

0,9

2.889,11

3,0

-852,84

-100,00

83.286,51

98,2

89.893,96

97,0

77.691,83

80,0

-6.607,45

-7,35

982,48

1,2

1.886,87

2,0

16.542,59

17,0

-904,39

-47,93

23,10

0,0

-23,10

-100,00

92.656,77

100,0

-7.830,78

-8,45

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

84.825,99

100,0

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

97.167,83 100,00

Seite 69 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

9.066,36

23.096,21

22.794,52

sonstige betriebliche Erträge

5.750,93

10.114,46

3.321,96

Materialaufwand

179,55

318,67

309,27

Personalaufwand

3.019,49

3.888,42

3.709,76

Abschreibungen

3.842,13

11.636,78

5.536,05

10.858,00

15.364,35

18.239,60

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen

98,53

89,35

137,06

5.899,14

4.217,56

3.600,68

167,60

0,00

5,47

604,22

2.728,05

1.550,87

2.143,98

3.581,31

503,20

außerordentliche Aufwendungen

0,00

0,00

320,71

außerordentliches Ergebnis

0,00

0,00

-320,71

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

0,00

5.173,37

156,81

18,95

20,27

20,42

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

2.125,03

-1.612,34

5,26

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

2.125,03

-1.612,34

5,26

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

sonstige Steuern

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

2005

2004

2003

Angaben in

23,44

-6,98

0,02

%

-135,52

-100,00

13,47

%

6.134,76

10.024,44

5.546,78

T€

217,90

364,95

293,44

T€

20,38

11,71

14,20

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

1,49

5,23

9,76

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

Eigenkapitalquote:

0,66

0,00

0,05

%

Fremdkapitalquote:

99,34

100,00

99,95

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

819.629,00

1.563.831,00

1.380.451,00

ee) Leistungsdaten

Abfallmenge

Ver- und Entsorgung

M

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

Angaben in

Mg

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e) Lage des Unternehmens Das Geschäftsjahr 2005 war gekennzeichnet durch die Beendigung des Ablagerungsbetriebs der Deponie zum 31. Mai 2005 und den Übergang in die Stilllegungsphase. Von großer Bedeutung für die Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau (AWH) ist in diesem Zusammenhang die am 1. August 2002 in Kraft getretene Deponieverordnung (DepV). Die DepV stellt zusammen mit der Abfallablagerungsverordnung und Teilen der Verwaltungsvorschrift „Technische Anleitung Siedlungsabfall“ die Umsetzung der europäischen Deponierichtlinie in nationales Recht dar. In dieser Verordnung wird die Errichtung von Deponien, der Betrieb von Deponien und erstmalig die Stilllegung und Nachsorge von Deponien geregelt. Danach unterteilt sich der Deponiebetrieb in die Ablagerungsphase und in die Stilllegungsphase, an die Stilllegungsphase schließt sich eine Nachsorgephase an. Die Stilllegungsphase einer Deponie beginnt mit Beendigung der Ablagerungsphase, d. h. mit der Beendigung der Annahme und des Einbaus von Abfällen zur Beseitigung. In der Stilllegungsphase werden alle Maßnahmen durchgeführt, die zur umweltgerechten Sicherung des Standortes notwendig sind, wie z. B. Anlagenbetrieb zur Sickerwasser- und Deponiegasfassung, geotechnische Sicherung des Deponiekörpers, Rekultivierungs- und Rückbaumaßnahmen sowie Monitoring. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Deponie nach der endgültigen Stilllegung am Ende der Stilllegungsphase in die Nachsorgephase übergehen kann. In der Nachsorgephase wird durch ein umfangreiches Umweltmonitoring der Erfolg dieser Maßnahmen kontrolliert. Weist der Deponiebetreiber anhand der Monitoringergebnisse nach, dass kein Risiko für die Schutzgüter mehr ausgeht, erfolgt durch die zuständigen Behörden auf Antrag des Deponiebetreibers die Entlassung aus der Nachsorge. Erst dann ist der Deponiebetreiber aus der umweltrechtlichen und finanziellen Verantwortung entlassen. Mit Stilllegungsanzeige an das Landesverwaltungsamt (LVwA) vom 1. September 2004 hat die AWH als Betreiber der Deponie Halle-Lochau gegenüber der zuständigen Genehmigungsbehörde angezeigt, dass die Deponie den Abfallablagerungsbetrieb zum 31. Mai 2005 einstellt und ab dem 1. Juni 2005 mit dem Deponiestilllegungsbetrieb beginnt. Aufgrund von geologischen und anderen Besonderheiten der subaquatischen Deponie Halle-Lochau wurde die AWH im September 2002 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Umweltministerium des Landes SachsenAnhalt beauftragt, im Rahmen eines Forschungsvorhabens über Analyse, Bewertung und ingenieurtechnische Einordnung von Standortbedingungen und der in Stilllegung und Nachsorge ablaufenden Prozesse, nachhaltig wirksame, wirtschaftlich machbare und ökologisch sinnvolle Lösungen zu finden. Die im Rahmen dieses Projektes entwickelten Maßnahmen waren Grundlage und maßnahmetechnischer Inhalt für das beim LVwA im Rahmen der Stilllegungsanzeige am 1. September 2004 eingereichte Stilllegungskonzept. Das LVwA hatte der AWH mit Schreiben vom 28. November 2003 mitgeteilt, welche Mindestanforderungen für die Einreichung eines ersten Stilllegungskonzeptes zu erfüllen sind. Die Beantragung der Stilllegung erfolgte auf der Grundlage des § 14 Abs. 6 der Deponieverordnung (Abweichung von den Regelanforderungen). Auf Basis des Stilllegungskonzeptes hat die AWH eine Decklungsrechnung (Kosten- und Erlöskalkulation) für den Stilllegungsbetrieb und die Nachsorgephase der Deponie vom 1. Juni 2005 bis zum 31. Dezember 2051 erarbeitet, welche die vorgesehenen Maßnahmen in der Stilllegungs- und Nachsorgephase aufzeigt. Die Kalkulation stellt die aus heutiger Sicht durch die Sanierung der Deponie entstehenden Gesamtkosten vermindert um künftige Vorteile, d. h. die in der Stilllegungsphase mit der Deponie erzielbaren Erlöse (z. B. aus der Gasverwertung und der Annahme inerter Stoffe) dar und bildet damit die Grundlage für die Bewertung der Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge. Im Mai 2005 wurde ein erster Entwurf der Decklungsrechnung durch die Gesellschaft beim LVwA eingereicht. Eine Rekultivierungsanordnung des LVwA über die Genehmigung des Stilllegungskonzeptes liegt bis zum heutigen Tag nicht vor. Jedoch wurde im Mai 2005 der AWH ein erster Entwurf zur Anhörung übergeben. Sich daraus und aus den erfolgten Anhörungen abzeichnende Einwendungen und Vorgaben des LVwA wurden in einer ersten Überarbeitung der Decklungsrechnung berücksichtigt. Im November 2005 wurde ein weiterer Entwurf zur Anhörung veröffentlicht. In ihrer Stellungnahme vom 16. Januar 2006 bringt die AWH vor allem zum Ausdruck, dass sie es, obgleich das Stilllegungskonzept im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung die Einbettung der für die Deponiestilllegung erforderlichen Maßnahmen und Rahmenbedingungen in die Widernutzbarmachung des Tagebaurestloches beinhaltet, für erforderlich hält, den abfallrechtlichen Pflichtenkreis im Zuge der Deponiestilllegung deutlich zur Gewährleistung bergsicherungsrechtlicher Rahmenbedingungen und der Verpflichtung zur Durchführung entsprechender Maßnahmen abzugrenzen, da Letztere nach Auffassung der AWH nicht in den abfallrechtlichen Verantwortungsbereich der AWH als Deponiebetreiber fallen, sondern in den des für den bergrechtlichen Abschluss verantwortlichen Bergunternehmers. Gemäß einer mit Schreiben des LVwA vom 24. Oktober 2001 bereits erfolgten Anordnung einer Sicherheitsleistung gemäß § 35 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (Schreiben LVwA vom 24. Oktober 2001) wurde der AWH aufgegeben, für die Rekultivierung bzw. Nachsorge der Deponie eine Sicherheit zugunsten des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von Mio. EUR 45,5 zu erbringen. Die Sicherungssumme war bis zum Ablauf des 31. Mai 2005 korrespondierend zu den lt. der genannten Anordnung zu bildenden Sanierungsrückstellungen auf mindestens Mio. EUR 58,8 zu erhöhen. Zwei deutsche Großbanken haben sich für die Erfüllung der von der AWH gegenüber dem Land Sachsen-Anhalt (vertreten durch das LVwA) bestehenden Verpflichtung in Höhe von insgesamt Mio. EUR 45,5 verbürgt (Avalkredit). Ver- und Entsorgung

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Der Bürgschaftsbetrag erhöhte sich fortlaufend pro rata temporis bis zum 31. Mai 2005 auf Mio. EUR 58,8. Als Sicherheit für diesen Kredit dienen den Banken Pfandrechte an den bestehenden Wertpapierfonds der AWH in Höhe von 125 % der jeweiligen Inanspruchnahme (bemessen am Kurswert der Fonds). Entgegen der Auffassung der AWH ist es nach Ansicht des LVwA möglich, ohne vorliegenden bestandskräftigen Rekultivierungsbescheid auf Basis des Stilllegungskonzeptes der Gesellschaft und der eingereichten Kosten- und Erlöskalkulation nunmehr den Betrag einer Sicherheitsleistung für die Rekultivierung und Nachsorge, welcher seitens des Amtes trotz der o. g. Anordnung als bislang nicht nach oben begrenzt betrachtet wurde, im Sinne einer oberen Begrenzung der geforderten Sicherheitssumme festzulegen. Ein erster Bescheid dazu erging als Entwurf zur Anhörung am 14. November 2005. In dem zurzeit noch andauernden Anhörungsverfahren, wird seitens der AWH im Wesentlichen ausgeführt, dass ihrer Ansicht nach für die Festlegung einer höheren Sicherungssumme zum jetzigen Zeitpunkt gesicherte Grundlagen fehlen, insbesondere eine bestandskräftige Rekultivierungsanordnung einschließlich der Klärung der Verantwortlichkeiten des bergrechtlichen Betreibers, da eine Reduzierung der dem abfallrechtlich Verantwortlichen AWH obliegenden Sicherungsmaßnahmen eine entsprechende Reduzierung der Sicherungssumme und der bereitzustellenden Sicherungsmittel nach sich ziehen würde. Weiterhin stellt die AWH aufgrund der spezifischen Besonderheiten der Sanierung der Deponie Halle-Lochau eine proportionale Erhöhung der geplanten Aufwendungen für die Nachsorgephase bei einer vom LVwA geforderten Verlängerung des Nachsorgezeitraums um 20 Jahre in Abrede und weist auf die bestandsgefährdenden Auswirkungen der Festlegung einer überhöhten Sicherungssumme zum jetzigen Zeitpunkt hin. Unter Berücksichtigung des Verlaufs der Anhörungen zu dem o. g. Bescheidentwurf wird durch die AWH zurzeit eine weitere Überarbeitung und Aktualisierung der Decklungsrechnung, in die unter anderem auch die Anforderungen des LVwA hinsichtlich einer Ausdehnung des Nachsorgezeitraums von bisher 10 auf nunmehr 30 Jahre einfließen, erarbeitet. Darüber hinaus erfolgt in der Planungsrechnung eine getrennte Darstellung der Stilllegungsphase und der Nachsorgephase. Die überarbeitete Fassung soll Ende Mai 2006 beim LVwA eingereicht werden. Sie berücksichtigt dann auch die im Mai 2006 vorliegenden Ergebnisse eines externen Gutachters über die Vollständigkeit und Höhe der angesetzten Kosten und Erlöse. Sie ist darüber hinaus mit dem Bearbeitungsstand Mitte April 2006 Grundlage der Anpassung der im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 ausgewiesenen Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge. Hinsichtlich der Anordnung einer Sicherheitsleistung bleibt der Ausgang des Anhörungsverfahrens abzuwarten. Vom LVwA ist die Sicherstellung der festzusetzenden Sicherungsmittel in Form der anwachsenden Bürgschaft mittels Absicherung pro jährlicher Rate vorgesehen. Da der Mittelzugriff sich im Rahmen des Stilllegungsbetriebes gegenüber den bestehenden Regeln als verändert gestaltet, werden entsprechende Vorschläge bzw. Erklärungen der Banken zu einer für alle Beteiligten geeigneten Verfahrensweise erwartet. Weiterhin ist zu erwarten, dass ein erster Rekultivierungsbescheid für die Gesamtmaßnahmen ab 1. Juni 2005 erst dann ergehen wird, wenn eine Einigung zu den gegenwärtig noch bestehenden Widersprüchen u. a. zur Abgrenzung von bergrechtlichen und abfallrechtlichen Verpflichtungen und zu offenen Grundstücksfragen mit allen Beteiligten des Verfahrens, insbesondere mit der LMBV Berlin, erreicht werden kann. Wann eine Übereinstimmung erzielt werden kann, bleibt weiterhin offen. Die Geschäftsführung der AWH geht nach wie vor davon aus, dass etwaige Fehlbeträge (Differenz zwischen den tatsächlich anfallenden Stilllegungs- und Nachsorgekosten (abzüglich zu erzielender Erlöse) und den durch die AWH finanzierbaren Mitteln) von einem öffentlichen Träger finanziert werden. In Gesprächen mit der Landesregierung SachsenAnhalt wird hierzu die Einbeziehung des Landes bzw. des Bundes in mögliche weitergehende finanzielle Verpflichtungen gefordert. Bzgl. der steuerbilanziellen Behandlung von Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge von Deponien hat das Bundesministerium der Finanzen am 25. Juli 2005 ein Schreiben veröffentlicht. Nach intensiven Gesprächen des steuerlichen Beraters der AWH mit der Betriebsprüfung konnte im September 2005 weitgehende Einigung über die Ergebnisse der Außenprüfungen für die Jahre 1995 bis 1997 und 1998 bis 2001 erzielt werden. Entsprechende Prüfungsberichte und Bescheide erließ die Finanzverwaltung im November/Dezember 2005. Nach mit der Betriebsprüfung abgestimmten Berechnungen sowie den bisher eingegangenen Bescheiden betragen die unmittelbar aus sämtlichen Feststellungen der genannten Betriebsprüfungen voraussichtlich sich ergebenden Steuernachzahlungen (inkl. Zinsen bis zum 31. Dezember 2005) insgesamt rd. Mio. EUR 11,4 (davon rd. Mio. EUR 2,8 Zinsen). Die Steuernachzahlungen resultieren in Anwendung des o. g. BMF-Schreibens insbesondere aus der Nichtanerkennung der gebildeten Sanierungsrückstellungen für die Deponiesickerwasserfassung, der Errichtung des Drainageriegels, der Rückstellung für eine seinerzeit geplante Zwischenabdichtung sowie der steuerlich vorzunehmenden Abzinsung langfristiger Rückstellungen. Im Dezember 2005 wurden durch die AWH bereits Steuernachzahlungen (inkl. Zinsen) von insgesamt rd. Mio. EUR 8,1 (davon rd. Mio. EUR 2,3 Zinsen) geleistet. Entsprechende Rückstellungen wurden bereits im Geschäftsjahr 2004 gebildet und nunmehr in Anspruch genommen.

Ver- und Entsorgung

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Für noch zu erwartende Steuernachzahlungen aufgrund der Folgewirkungen der Ergebnisse der Betriebsprüfungen auf die Veranlagungsjahre 2002 ff. von rd. Mio. EUR 3,3 (einschließlich Zinsen in Höhe von rd. Mio. EUR 0,5) wurden ebenfalls bereits im Geschäftsjahr 2004 entsprechende Rückstellungen gebildet, die im Geschäftsjahr 2005 um die auf dieses Geschäftsjahr entfallenden Zinsen erhöht wurden. Während für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2005 der Verlauf des operativen Geschäfts der AWH hinsichtlich der Betriebsleistung vergleichbar mit dem der vorhergehenden Geschäftsjahre ist, war die Zeit nach Beendigung des Ablagerungsbetriebs gekennzeichnet durch das Bemühen der AWH, sich an die neuen Bedingungen (Stilllegungsbetrieb) anzupassen. Bereits im März 2005 wurde durch die AWH auf Grundlage des Stilllegungskonzeptes der „Genehmigungsantrag für die Positivliste der Abfälle zur Verwertung zum Einsatz für die Maßnahmen des Stilllegungsbetriebes ab dem 1. Juni 2005“ dem Landesverwaltungsamt eingereicht. Nach Abschluss des unter Beteiligung der AWH erfolgten Genehmigungsverfahrens erging am 30. Mai 2005 der endgültige Bescheid zu einer so genannten Positivliste. Den hohen Anforderungen dieser Anordnung bzgl. der Eigenkontrollverantwortlichkeit der AWH Rechnung tragend sowie für die notwendige Transparenz des abfallrechtlichen Nachweisverfahrens und Rechtssicherheit der AWH wurde ein neuer Organisationsablauf der Nachweisführung mit Benennung persönlicher Verantwortlichkeiten festgelegt sowie für den Einbau der Abfälle in den einzelnen Deponiebereichen Qualitätssicherungspläne erarbeitet. Seitens der AWH waren große Anstrengungen notwendig, um die für die Sanierungsmaßnahmen erforderlichen Mengen inerter Abfälle auf dem Markt zu akquirieren und zumindest teilweise in langfristige Verträge zu untersetzen. Um auf dem zurzeit sehr niedrig preisigen Markt wettbewerbsfähig zu sein, wurden in Abhängigkeit von der anzuliefernden Abfallmenge Rabattvereinbarungen geschlossen. Im Vorfeld wurde eine Marktbewertung bzgl. Wettbewerber, potentieller Kunden und Preise durchgeführt. Insgesamt konnten durch die AWH im Geschäftsjahr 2005 Umsatzerlöse in Höhe von Mio. EUR 9,1 erzielt werden, wovon Mio. EUR 0,7 auf die Stilllegungsphase ab dem 1. Juni 2005 entfallen und im Wesentlichen aus der im Rahmen des Stilllegungsbetriebs erfolgten Annahme von für Sanierungsmaßnahmen verwertbaren Stoffen resultieren. Basierend auf der Decklungsrechnung der AWH wurde in 2005 für den Stilllegungsbetrieb eine neue Kostenstellenstruktur erarbeitet, die auf die einzelnen Maßnahmen des Stilllegungsbetriebes ausgerichtet ist und insgesamt eine Trennung zwischen Kosten des Stilllegungsbetriebes und der Sonstigen Geschäfte vorsieht. Diese Trennung war u. a. erforderlich, da buchhalterisch in Höhe der auf den Stilllegungsbetrieb entfallenden Aufwendungen eine Inanspruchnahme der auch nach diesem Prinzip gebildeten Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge zu erfolgen hat. Weiterhin erfolgte im Unternehmen eine Vielzahl betrieblicher Abstimmungen, die u. a. darauf gerichtet waren, Einsparpotenziale zu erschließen. Dazu fand u. a. eine Prüfung aller vorliegenden Dienstleistungsverträge statt. Es wurden zudem Regelungen getroffen bzgl. der Öffnungszeiten der Deponie und zum Wegfall des Schichtsystems. Der gesamte betriebliche Aufwand des Geschäftsjahres 2005 belief sich auf Mio. EUR 17,9. Davon entfallen Mio. EUR 4,0 auf die Kosten des Stilllegungsbetriebes. Die im Rahmen des Stilllegungsbetriebes erzielten Umsatzerlöse und sonstigen Erträge betragen für 2005 Mio. EUR 2,0. Dem Prinzip der Bildung der Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge folgend (Rückstellungsbetrag entspricht den zu erwartenden Gesamtkosten vermindert um künftige Vorteile, d. h. die in der Stilllegungsphase mit der Deponie erzielbaren Erlöse wie z. B. aus der Gasverwertung und der Annahme inerter Stoffe) wurden in Höhe des sich ergebenden Saldos von Mio. EUR 2,0 entsprechende Erträge aus der Inanspruchnahme der Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge verbucht. Die insgesamt im Geschäftsjahr 2005 erzielten sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf Mio. EUR 3,7 (ohne Erträge aus der Inanspruchnahme der Rückstellung für Aufwendungen zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge) und resultieren in Höhe von Mio. EUR 1,1 aus der eigenen Verstromung von Deponiegas bzw. aus dem Verkauf von Deponiegas zur Verstromung. Für das Betreiben einer Anlage zur Fassung und energetischen Verwertung von Deponiegas, welches durch die AWH seit 2001 erfolgt, ist nach Auffassung des Hauptzollamtes Magdeburg gemäß Mineralölsteuergesetz ein Antrag auf Erlaubnis zur Herstellung des Brennstoffes und der steuerfreien Verwendung vor Inbetriebnahme der Anlage zu stellen. Bei Ergehen eines positiven Bescheids ist der Hersteller von der Mineralölsteuer befreit. Dieser Antrag wurde im Dezember 2005 (somit nach Inbetriebnahme der Anlage) gestellt. Das Hauptzollamt hat dem Antrag ab dem Zeitpunkt der Antragstellung bereits stattgegeben. Das zuständige Hauptzollamt wird allerdings für den Zeitraum von der Inbetriebnahme der Anlage bis zur Antragstellung einen Steuerbescheid zur Mineralölsteuer erlassen. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass im Rahmen bereits gestellter Anträge im Einspruchsverfahren die Steuerschuld erlassen wird, wie dies auch in allen der Geschäftsführung bekannten, gleich gelagerten Fällen in anderen Bundesländern aus Billigkeitsgründen bisher schon erfolgt ist. Daher wurde im Jahresabschluss 2005 keine Rückstellung gebildet. Für den Fall, dass die Steuerschuld nicht erlassen wird, fällt Mineralölsteuer in Höhe von ca. Mio. EUR 1,4 zur Zahlung an.

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Im Jahresabschluss 2005 sind in Höhe von Mio. EUR 3,8 Abschreibungen enthalten, die ausschließlich den Ablagerungsbetrieb betreffen, da bereits in Vorjahren die Nutzungsdauern der abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens entsprechend der Dauer des Ablagerungsbetriebs festgelegt wurden (Restnutzungsdauer bis zum 31. Mai 2005). Somit war das abnutzbare Anlagevermögen der Gesellschaft zum 31. Mai 2005 vollständig abgeschrieben. Im Wesentlichen durch das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge und durch den Übergang von Arbeitnehmern mit Altersteilzeitarbeitsverhältnissen in die Freistellungsphase konnte der Personalbestand an die derzeitigen Erfordernisse des Stilllegungsbetriebs angepasst werden. Durch die skizzierte wirtschaftliche Entwicklung und die erzielten Wertpapiererträge von Mio. EUR 5,8 ergibt sich für das Geschäftsjahr 2005 ein Jahresüberschuss in Höhe von Mio. EUR 2,1. Dadurch konnte die zum Stichtag des Vorjahres bestehende bilanzielle Überschuldung beseitigt werden. Im Geschäftsjahr 2005 bestanden trotz geleisteter Steuernachzahlungen (inkl. Zinsen) von Mio. EUR 8,1 aufgrund der Ausschüttung von zum Teil in den Buchwerten der gehaltenen Wertpapiere thesaurierten Wertpapiererträgen sowie dem Verkauf von Wertpapieren keine Liquiditätsprobleme. Nach einer externen Überwachungsbegutachtung „Entsorgungsfachbetrieb“ am 31. März 2005 wurde der AWH am 17. Juni 2005 das Zertifikat für abfallwirtschaftliche Tätigkeit für die Verwertung von Abfällen im Deponiestilllegungsbetrieb von EdDE zuerkannt. Am 21. September 2005 wurde durch ZER-QMS ein externes QualitätsmanagementWiederholungsaudit durchgeführt. Das am 18. Oktober 2005 erteilte Zertifikat (gültig drei Jahre) umfasst den Deponiestilllegungsbetrieb einschließlich der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Aufstellung des MaßnahmeKonzeptes für die Stilllegung.

Ausblick Zurzeit wird von der AWH eine Projektskizze erarbeitet, die Grundlage für einen weiteren Forschungsbescheid des BMBF bzgl. der wissenschaftlichen Begleitung der Stilllegungsmaßnahmen werden soll. Die Ergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens beruhen auf Untersuchungen und Modellierungen, die zunächst auf der Grundlage verfügbarer Standortdaten und des in der Fachliteratur veröffentlichen aktuellen Kenntnisstandes auf konzeptionelle, planerische Ansätze abstellen. Um diese begründeten Annahmen weiter einzugrenzen und eine Umsetzung unter genau definierten Rahmenbedingungen zu erreichen, sind in der zweiten Phase des FuE-Vorhabens konkretisierende, wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zur Bemessung, Umsetzung und Optimierung der Konzeptparameter erforderlich. Eine Zielstellung dabei ist es, während der Umsetzung die relevanten Daten u. a. durch ein Systemmonitoring zu ermitteln, die notwendig sind, um die Wirksamkeit und die Effizienz der verschiedenen technischen Maßnahmen zur Stilllegung zu verifizieren und darauf aufbauend die bisher aufgestellten Prognosen im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit fortentwickeln und weitergehend untersetzen zu können. Die erforderlichen weiteren Betrachtungen zur Ausführung der Stilllegungsmaßnahmen werden projektbegleitend durchgeführt. Diese Untersuchungen dienen im Wesentlichen der Bemessung und Optimierung von Maßnahmen, so dass diese im Projektverlauf entsprechend dem fortschreitenden Erkenntnisgewinn angepasst werden können. Des Weiteren ist 2006 eine Modifizierung der Kriterien für Abfallannahmen auf Deponien zu erwarten. Diese Modifizierung ist erforderlich aufgrund der Umsetzung einer EU-Rechtsentscheidung vom 19. Dezember 2002 in deutsches Recht. Der Entwurf der Bundesregierung liegt in Form eines Artikelgesetzes vor, das notwendige Änderungen der Abfallablagerungsverordnung, der Deponieverordnung und der Verwertungsverordnung berücksichtigt und voraussichtlich im Juli 2006 in Kraft tritt. Die AWH hat sich zeitnah seit 2002 auf diese Änderung bzgl. neuer Annahmekriterien, Testverfahren und der Auswirkung der Eigenkontrollpflichten eingestellt und die erforderlichen Maßnahmen durchgeführt. Die Geschäftsführung der AWH geht davon aus, dass bis auf die angestrebte Abgrenzung der bergrechtlichen Verpflichtungen eine Änderung der bisherigen Inhalte des Entwurfes der Rekultivierungsanordnung nicht erfolgt und dass sie damit in der Lage ist, Stilllegung und Nachsorge wie geplant durchführen zu können. Die AWH unterliegt trotz der zum Bilanzstichtag nicht mehr bestehenden bilanziellen Überschuldung weiterhin der Gefahr der Überschuldung und Illiquidität, wenn die von der Geschäftsführung getroffenen Annahmen hinsichtlich der durchzuführenden Stilllegungs- und Nachsorgemaßnahmen und ihrer Finanzierung nicht eintreten. Dies kann u. a. durch bisher nicht geplante Maßnahmen (z. B. aufgrund von Bescheiden der zuständigen Genehmigungsbehörde, sich ändernde Gesetze und Auflagen), Kostensteigerungen, höher als geplante Steuer(nach)zahlungen und geringere als geplante Erlöse verursacht sein. Des Weiteren ist zu beachten, dass Teile des Stilllegungskonzeptes auf modelltheoretischen Ansätzen basieren, deren Bestätigung in der Praxis noch nicht gesichert ist und bei denen die Auswirkungen auf den tatsächlichen Sanierungsprozess noch nicht eingeschätzt werden können. Dies könnte die Fortsetzung des Sanierungsprozesses beeinflussen und Auswirkungen auf die Gesamtsanierungsaufwendungen nach sich ziehen.

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Die sich mit Fortschreiten der Sanierungsarbeiten verringernden Wertpapiererträge (2005: Mio. EUR 5,8) dienen (nach Steuern) vorrangig dazu, mögliche Kosten- und Preissteigerungen der Sanierung zu kompensieren. Hinsichtlich möglicher Risiken aus künftigen finanzamtlichen Außenprüfungen für die Jahre ab 2002 ist zu beachten, dass die Betriebsprüfung die Decklungsrechnung (Kosten- und Erlösplan) 1. Juni 2005 bis 31. Dezember 2051, die als Basis zur Berechnung der Rückstellung zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge dient, noch keiner Prüfung unterzogen hat. Der Kosten- und Erlösplan ist in Übereinstimmung mit der Betriebsprüfung Basis für die Bildung und Bewertung der Rückstellung zur Stilllegung, Rekultivierung und Nachsorge. Die Kosten- und Erlöskalkulation für den Zeitraum 1. Juni 2005 bis 31. Dezember 2051 wird von der AWH ständig fortgeschrieben werden. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass mit den verfügbaren Mitteln eine Rekultivierung der Deponie wie geplant möglich ist. Zum 31. Dezember 2005 sind hierfür Rückstellungen in Höhe von Mio. EUR 78,2 gebildet. Wertpapiere sind in Höhe von Mio. EUR 77,9 ausgewiesen. Eine Erhöhung der Mittelbereitstellung kann ggf. durch folgende Maßnahmen erreicht werden: •

Beantragung von Förder- und Zuschussmitteln



Abschluss der Verhandlungen zwischen der Landesregierung Sachsen-Anhalt und der LMBV bezüglich der noch offenen Forderungen bei Altlasten (bisher Herausnahme des Tagebaurestloches Halle-Lochau aus Pauschalierungsverhandlungen zwischen Bund und Land)



Steigerung der Einnahmen während der Stilllegungsphase sowohl durch entsprechende Anlagenverkäufe als auch durch Verbesserung der Ertragssituation für Stoffströme zur Verwertung.

Für die im Jahr 2005 begonnene Erweiterung der Deponiegasfassung im Mittelstraßenbereich wurden der AWH Bescheid vom 21. November 2005 Fördermittel in Höhe TEUR 240, das entspricht 40 % der Gesamtsumme Maßnahme, gewährt. Des Weiteren wurden im 2. Halbjahr 2005 Planungs- und Genehmigungsunterlagen u. a. für Umlagerung des Gewerbemüllkörpers und die Sickerwasserrückführung erarbeitet. Für diese Maßnahme wurden von AWH Anfang 2006 Fördermittel in Höhe von TEUR 760 beantragt.

mit der die der

Am 1. September 2005 ist die „Verordnung zur Verwertung von Abfällen auf Deponien“ in Kraft getreten. Diese Verordnung richtet sich direkt u. a. an den Deponiebetreiber und ist gegenüber behördlichen Anordnungen höherrangiges Recht. Ein Regelungsgegenstand der Verordnung ist die chemische Beschaffenheit der Abfälle, die in Abhängigkeit vom technischen Zustand der Deponie auf der Deponie abgelagert werden dürfen. Prüfungs- und Handlungsbedarf besteht für die AWH bis zum 1. September 2006 insbesondere bezüglich der abfallrechtlichen Zulässigkeit der Abfälle, die bislang in das Schwenkende eingelagert wurden und für die bei Abweichung der Anforderungen der Verwertungsverordnung bis zu diesem Zeitpunkt eine Übergangsregelung existiert. Die begonnene Weiterentwicklung des Unternehmenskonzepts der AWH ist fortzuführen und sich ggf. ändernden Bedingungen anzupassen. Wesentlich hierfür sind der erfolgreiche Abschluss des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens sowie die sowohl finanzielle als auch genehmigungsrechtliche Absicherung der Stilllegungs- und Nachsorgephase. Die Unternehmenskonzeption der AWH sieht neben der Durchführung des Stilllegungs- und Nachsorgebetriebes den Ausbau des Standortes Halle-Lochau zu einem Abfallwirtschaftszentrum vor, das neben einer (nicht durch die AWH) betriebenen Anlage zur Restabfallbeseitigung auch (nicht durch die AWH betriebene) Anlagen zur Stoffkonditionierung für den Stilllegungsbetrieb vorsieht bzw. Flächen für andere Ansiedlungen anbietet. Im Rahmen der Ansiedlungsprojekte könnte die AWH als Infrastrukturdienstleister auftreten und ihr Know-how bezüglich Deponiebetrieb und Deponieabschluss anbieten. Daher sind die Belange der AWH als Infrastrukturdienstleister vertraglich bei künftigen Ansiedlungen zu sichern und die Bemühungen im Bereich der internationalen Arbeit zu verstärken. Bereits im Geschäftsjahr 2004 wurde bei der AWH eine Due Diligence durchgeführt (Beschluss des Aufsichtsrates vom 23. Oktober 2003, Beschluss des Stadtrates der Stadt Halle (Saale) vom 17. Dezember 2003, Beschluss des Gesellschafters vom 18. Dezember 2003). Eine Entscheidung über einen Verkauf der Anteile der AWH durch die Stadt Halle (Saale) an eine Bietergemeinschaft wurde bis zum heutigen Tag noch nicht getroffen.

Ver- und Entsorgung

Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau

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A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Leipziger Chaussee 191 a 06112 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

550,00

Gesellschafter:

T€

%

enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH

280,50

51,00

MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH

138,05

25,10

Stadtwerke Halle GmbH

131,45

23,90

Gegenstand des Unternehmens: (1) Die Abrechnung von Leistungen der Ver- und Entsorgung, die damit verbundene Beratung sowie die Vornahme aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Das Unternehmen ist zu allen Maßnahmen berechtigt, die mittelbar oder unmittelbar diesem Zweck dienen. (2) Die Gesellschaft kann gleichartige oder ähnliche Unternehmen gründen, erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. (3) Die Gesellschaft wird nach erwerbswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck dieses Unternehmens ergibt sich aus einem Annex. Es bestehen Verträge u. a. mit den Energiedienstleistern Mitgas, der enviaM und anderen Stadtwerken. Diese Unternehmen finden ihren öffentlichen Zweck in § 116 GO-LSA. Soweit Abrechnungsaufgaben für diese Unternehmen vorgenommen werden, muss es dafür daher auch einen öffentlichen Zweck geben.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Bührnheim, Dieter

(bis 31.12.2005)

Dr. Frick, Arne

(seit 15.09.2005)

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

Seite 76 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

338,58

6,4

418,26

9,5

611,00

22,2

-79,68

-19,05

Umlaufvermögen

4.987,64

93,6

4.004,05

90,5

2.140,02

77,8

983,59

24,56

Bilanzsumme

5.326,22

100,0

4.422,31

100,0

2.751,03

100,0

903,91

20,44

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

1.467,07

27,5

1.168,33

26,4

517,27

18,8

298,74

25,57

4,82

0,1

8,57

0,2

16,38

0,6

-3,75

-43,76

Rückstellungen

2.625,44

49,3

1.742,42

39,4

803,17

29,2

883,02

50,68

Verbindlichkeiten

1.228,88

23,1

1.502,98

34,0

1.414,21

51,4

-274,10

-18,24

Bilanzsumme

5.326,22

100,0

4.422,31

100,0

2.751,03

100,0

903,91

20,44

2005

Aktiva

Sonderposten mit Rücklagenanteil

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

17.229,49

17.906,28

17.118,10

713,17

460,37

78,71

Materialaufwand

5.025,01

5.608,63

5.738,93

Personalaufwand

9.360,84

10.139,36

10.078,96

176,42

253,47

334,21

2.691,77

1.648,90

1.403,24

54,76

20,86

1,20

8,00

8,51

729,15

-262,80

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

103,03

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

743,39

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

444,64

78,09

4,49

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

298,74

651,06

-267,29

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

298,74

651,06

-267,29

Ver- und Entsorgung

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

Seite 77 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

1,73

3,64

-1,56

%

25,57

125,86

-34,07

%

475,17

904,53

66,92

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

88,39

83,11

70,19

T€

Personalaufwandsquote:

52,17

55,21

58,61

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

4,86

5,62

11,85

%

Eigenkapitalquote:

27,54

26,42

18,80

%

Fremdkapitalquote:

72,46

73,58

81,20

%

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

Seite 78 von 486

e) Lage des Unternehmens Geschäftsentwicklung Das Jahr 2005 war von wesentlichen Veränderungen in der A/V/E geprägt. Das Unternehmen hat bis zum Ende des Jahres den Umbau der eigenen Organisationsstruktur vorangetrieben. Gab es bisher eher mandantenorientierte Strukturen, so wird die A/V/E nun von einer service- und prozess- orientierten Struktur getragen, welche die Aufnahme neuer Mandanten und die Nutzung innerbetrieblicher Synergien viel besser ermöglicht. Damit sehen wir uns für unsere geplanten Aktivitäten am Drittmarkt bestens aufgestellt. Kurze Entscheidungs- und effiziente Kommunikationsprozesse sind die Folge dieser Bemühungen. Für unsere Kunden (Mandanten) ist wichtig, dass diese Veränderungen zu einer nachhaltigen Sicherung unserer schon heute hohen Dienstleistungsqualität beitragen. Unsere vertrieblichen Aktivitäten zielen seit Ende 2004 insbesondere auf das Potenzial des Drittmarktes, also auf jenes Marktsegment, welches außerhalb des Wirkungsbereichs unserer Gesellschafter liegt. Zu dem Drittmarkt zählt A/V/E Unternehmen dann, wenn keine oder lediglich eine vernachlässigbare Minderheitsbeteiligung unserer Gesellschafter an den Unternehmen besteht. Zum Ende des Geschäftsjahres arbeitet die A/V/E zu etwa 30 % mit externen Kunden (Mandanten). Bereits dieser Anteil ist gemessen an unseren Wettbewerbern ein hoher Wert, der die konsequente Kunden- und Marktorientierung der A/V/E zum Ausdruck bringt. Zur weiteren Verstärkung der geplanten Drittmarkt-Aktivitäten ist im Jahr 2005 die Vertriebsabteilung organisatorisch und strategisch neu ausgerichtet und aufgestellt worden, so dass dieses Marktsegment zukünftig konsequent bearbeitet werden kann. Durch einen professionellen Vertriebsprozess wird die Erreichung der hohen Erwartungen unter Erzielung angemessener Margen sichergestellt. Dieses Vorgehen ist insofern wichtig, als der klassische Abrechnungsmarkt inzwischen durch zahlreiche Wettbewerber, hier insbesondere von spezialisierten Dienstleistern, deren Produktpalette deutlich eingeschränkter ist als die der A/V/E, besetzt ist, welche den Preiskampf in diesem Segment vorantreiben. In diesem Marktumfeld ist es der A/V/E gelungen, im zurückliegenden Geschäftsjahr einige neue Mandanten zu gewinnen. Ein in 2004 gewonnenes Stadtwerk wird seit 1.1.2005 betreut, und in 2005 konnten drei weitere Stadtwerke mit Leistungsbeginn Mitte des Jahres gewonnen werden. Ebenfalls im Jahr 2005 hat ein großer Mandant ein neues Abrechnungssystem eingeführt. Damit ging bei der A/V/E eine Umstellung des Dienstleistungsvertrages einher, da die Abrechnung der IT-Systeme fortan nicht mehr über A/V/E weitergereicht, sondern zwischen dem bisherigen Dienstleister und dem Mandanten direkt verrechnet wird. Damit verschlankt sich die A/V/E weiter. Mit dem größten Mandanten der A/V/E wurde der bereits im Jahr 2004 begonnene Leistungstausch im Dezember 2005 weitestgehend abgeschlossen. Gemeinsam mit einem Partner erbringt A/V/E für die Netz- oder Vertriebseinheiten des Mandanten sämtliche Leistungen, wobei A/V/E künftig das Geschäft der Zählwertbereitstellung und des telefonischen Kundenkontaktmanagements für alle Kunden des Mandanten bearbeitet. Das Ergebnis der Analyse von Kostensenkungspotenzialen ist, dass die A/V/E ihre Außendienstmitarbeiter mit Fahrzeugen ausrüstet. Die neuen Fahrzeuge verfügen über eine der Aufgabe entsprechenden Ausstattung (Klima, Navigationssystem) und werden auch durch ihr markantes Äußeres zur Steigerung des Bekanntheitsgrades Marke A/V/E beitragen. Ab Januar 2006 werden unsere Außendienstmitarbeiter mit über 60 Fahrzeugen für unsere Kunden (Mandanten) unterwegs sein und dann auch deren Logo über die Straßen tragen. Ein wesentlicher Meilenstein des zurückliegenden Geschäftsjahres der A/V/E war die erfolgreiche TÜV-Zertifizierung der Mitarbeiter des Kundendienstes. Hier konnte die A/V/E wesentliche Alleinstellungsmerkmale generieren, indem das KnowHow und das Serviceverhalten der Mitarbeiter über ein eigens erarbeitetes Schulungsprogramm geschult und verbessert wurde. Die Zertifizierung orientiert sich an den Anforderungen der Energiewirtschaft. Dabei werden u. a. fachliche, juristisch-regulatorische oder prozessuale Aspekte der Tätigkeit eines Kundendienstmitarbeiters vermittelt. Im Gegensatz zu den verbreiteten ISO-Zertifizierungen, die sich jeweils an den eigenen Prozessen des Unternehmens orientieren, steht hier die Professionalisierung des Kundendienstes, des einzelnen Mitarbeiters im Mittelpunkt. Die Überprüfung der Mitarbeiter wird zukünftig in regelmäßigen Abständen wiederholt, um die hohe Dienstleistungsqualität der A/V/E nachhaltig zu sichern. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde eine Konzeption für eine zukunftsgerichtete, prozessorientierte Organisation erarbeitet, deren Umsetzung bis zum Ende des Geschäftsjahres in vollem Gange war. Diese neue Struktur ist der konsequente Weg vom mandantenbezogenen, hin zu service- und prozessorientierten Handeln und führt damit zur Erschließung der angestrebten eigenen Optimierungspotenziale. Dabei können redundante Strukturen zukünftig besser vermieden und das Handeln aller Mitarbeiter stärker an die Interessen möglichst vieler Kunden (Mandanten) und Endkunden gekoppelt werden.

Ver- und Entsorgung

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

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Mit Datum vom 7. November 2005 hat die envia Mitteldeutsche Energie AG deren Anteile an der A/V/E in Höhe von 280.500,00 Euro des gezeichneten Kapitals der A/V/E an die enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH übertragen. Weitere Veränderungen in der Gesellschafterstruktur gab es im abgeschlossenen Berichtsjahr nicht.

Ergebnissituation Auch im Geschäftsjahr 2005 haben wir die Anzahl der durch uns betreuten Zähler steigern können (Stand 31.12.2005: rund eine Million Zähler). Der Vergleich der betreuten Zähler aus dem Vorjahr mit dem abgeschlossenen Jahr ist irreführend. Daher wird diese Zahl hier letztmalig ausgewiesen. Wir sehen uns zukünftig stärker als moderner ProzessDienstleister, der auch Service anbietet, der mit dieser Zahl in keinem direkten Zusammenhang steht. Der Umsatz geht in 2005 leicht von 17.906 T€ auf 17.229 T€ zurück. Die Gründe hierfür liegen in der Auslagerung von Leistungen an Partner und im Verfall der Marktpreise für die klassischen Abrechnungsdienstleistungen. So werden ITLeistungen nunmehr zwischen den Mandanten und dem bisherigen Dienstleister der A/V/E direkt verrechnet. Aber auch der Leistungsumfang hat sich durch die in der Geschäftsentwicklung bereits beschriebene Marktlage bei Bestandsmandanten verändert. Insbesondere musste A/V/E auch die Abgabe von Leistungen im gerichtlichen Mahnwesen an vom Mandanten beauftragte Spezialisten verkraften. Das Ergebnis der A/V/E hat sich auch vor dem Hintergrund des bereits in 2004 begonnenen Leistungstausches und den mit den Bestandsmandanten vereinbarten Preisverläufen auf 299 T€ nach 651 T€ im Vorjahr verringert. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch die in dem frühzeitig aufgesetzten Fortführungskonzept entwickelten Effizienzsteigerungsprogrammen beeinflusst. Die Wirkungen werden erst im Jahr 2006 deutlich sichtbar. Die Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme führte in 2005 zu zusätzlichen Aufwendungen im Bereich der Projektarbeit. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 729 T€ auf 743 T€. Die Auflösung einer Rückstellung aus dem Personalbereich in Höhe von 518 T€ konnte den Anstieg der sonstigen Rückstellungen von 1.495 T€ auf 1.970 T€ nicht kompensieren. Vielmehr wurde das Ergebnis 2005 durch die Bildung einer Rückstellung für drohende Verluste, welche A/V/E für einen Mandanten mit einer Vertragslaufzeit von 10 Jahren gebildet hat, ebenso geschmälert wie durch die Bildung der Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten. Hier besteht aufgrund der Vertragsgestaltung mit vereinzelten kleineren Mandanten die Unsicherheit bezüglich einer Rückerstattungsverpflichtung aufgrund von Mindermengen. Damit einhergehend wurden Steuerrückstellungen in Höhe von 523 T€ (im Vorjahr 133 T€) gebildet, um der steuerlichen Anerkennung Rechnung zu tragen. Die Investitionen verringerten sich im Geschäftsjahr 2005 auf 111 T€. Dabei handelt es sich in diesem Jahr vorrangig um notwendige Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen im Bereich der Büroausstattung, um eine mögliche Überalterung des Anlagevermögens zu vermeiden.

Personal- und Sozialwesen Im Bereich der Zertifizierung der Mitarbeiter hat das vergangene Geschäftsjahr enorme Anstrengungen erfordert. Mit 118 T€ für Aus- und Fortbildung ist im zurückliegenden Geschäftsjahr der Aufwand zwar deutlich zurückgegangen. Der jedoch immer noch sehr hohe Wert zeigt unseren Anspruch an das hohe Qualifizierungsniveau unserer Mitarbeiter und Führungskräfte. Die Investition in das Know-How unserer Mitarbeiter stellt eine wesentliche Säule der internen Firmenstrategie dar. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für unser erfolgreiches Agieren im Markt und bilden andererseits eine wesentliche Basis für unsere bekannt hohe Firmenkultur. Wir versuchen auf diesem Wege auch, die Qualitätsführerschaft im Markt der Abrechnungsdienstleister zu erreichen. Die A/V/E sieht sich weiterhin in der wichtigen Rolle als regional aktiver Ausbildungsbetrieb. Mit 13 Auszubildenden liegt deren Anteil bei über 6 % unserer Belegschaft. Dieser Anteil liegt damit über dem regional üblichen Maß. Unser Engagement in diesem Bereich dient aber auch der langfristigen Sicherung des eigenen Nachwuchses. Unser Personalbestand hat sich um 10 Mitarbeiter auf 199 per 31.12.2005 verringert. Im vergangenen Jahr konnten 6 Auszubildende nach Beendigung ihrer Ausbildung durch unsere Unterstützung an einen qualifizierten Dienstleister vermittelt werden.

Ver- und Entsorgung

A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH

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Risiko-Management Mit dem Geschäftsjahr 2005 wurde ein deutlich verbessertes Controlling und Berichtswesen aktiviert. Alle erbrachten Dienstleistungen werden mandanten- und vertragsgenau verfolgt. Damit können wir zukünftig frühzeitiger und sehr viel genauer auf Veränderungen reagieren und Risiken minimieren. Ebenso ergeben sich Vorteile für unsere Kunden (Mandanten), da die Erkenntnisse aus dieser Praxis zu sehr viel besseren Kalkulationsgrundlagen für die durch uns angebotenen Lösungen und Produkte führen. Die Balanced-Score-Card ist überarbeitet worden und bleibt Bestandteil regelmäßiger Strategie-, Planungs- und Jahresabschlussgespräche. Das bereits seit mehreren Jahren fest installierte Risikomanagementsystem mit turnusgemäßer Berichterstattung wurde auch im Jahr 2005 weiter umgesetzt und wird im Jahr 2006 voraussichtlich durch eine darauf spezialisierte Softwarelösung tiefer in die Organisation hineingetragen. Alle aus diesen Systemen und Prozessen gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen des Risiko-Managements ausgewertet und entsprechend der Regelungen zum KontraG berücksichtigt. In einem Projekt „Fortführungsszenario A/V/E“ hatten wir Maßnahmen für die Kompensation des Verlustes von Umsatzund Ertragspotenzial durch Dienstleistungsübergang zusammengetragen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist weiter voran geschritten. Viele der dort definierten Aktionen sind im Geschäftsjahr 2005 in die Normalität überführt worden. Wesentliche Teile des Fortführungskonzepts sind nunmehr fester und routinierter Bestandteil von Planung, Controlling und Berichtswesen der A/V/E. Das Jahr 2005 wurde genutzt, um intensive Vorarbeiten für unser Projekt „Schrift- Telefonie-Managementsystem (STM)“ zu erbringen. Dazu wurde mit einem Bieter, der bereits vielfältige Erfahrungen aus großen Organisations- und IT-Projekten mitbringt, ein Vertrag zur Realisierung dieser Plattform geschlossen. Bis zum Ende des Jahres 2005 wurde die erste Phase abgeschlossen und die Erstellung eines Fachfeinkonzeptes begonnen. Innerhalb dieses Projektes gehört die Kosten-Nutzen-Verfolgung zur Aufgabe des Risikomanagements um damit auch den Sinn des Projektes zu überwachen und zu bewahren. Die typischen Risiken eines Call-Centers gelten seit Ende des Geschäftsjahres des Leistungstausches insbesondere auch für die A/V/E. Soweit die Risiken bereits eingetreten sind oder deren Eintreten sehr wahrscheinlich ist, wurden bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Ebenfalls zum Ende des Geschäftsjahres hat sich für die A/V/E ein neues Risiko eröffnet. Die Kündigung des Betriebs eines bewährten Abrechnungssystems durch den IT-Dienstleister würde, soweit diese Kündigung tatsächlich realisiert wird, der A/V/E die Grundlage zur Erbringung von Dienstleistungen für die betroffenen Mandanten entziehen. Auch hier wurden bereits erste Maßnahmen zur Vermeidung des Risikos getroffen. Nach wie vor besteht neben dem allgemeinen Risiko für die angestrebten Wachstumserfolge der A/V/E, in der praktischen Umsetzung der durch die EU und die Bundesregierung aufgestellten neuen Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft, auch eine nicht zu unterschätzende Chance. Die Umsetzung der Vorschriften zum Unbundling beeinflussen unsere Markterfolge. Die Anforderungen an die Stromkennzeichnungspflicht hat die A/V/E bereits proaktiv und frühzeitig im Sinne ihrer Mandanten umgesetzt. Dies werden wir konsequent weiter tun.

Strategien, Aussichten und Chancen Das Abrechnungsgeschäft unterliegt dem ganz natürlichen Preisdruck, dessen Auswirkungen wir in 2005 weiter gespürt haben. Die A/V/E generiert ihre Umsätze und Margen verstärkt über Dienstleistungen, die für den Kunden (Mandanten) eine neue Prozess-Qualität, höhere Umsätze, bessere Margen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Dieses sehr anspruchsvolle Ziel gilt es in Verbindung mit der Marke A/V/E zu kommunizieren. Die A/V/E distanziert sich deshalb konsequent vom Bereich der low-cost-Anbieter und positioniert sich entsprechend anders. Das in der A/V/E vorhandene Know-How zu bündeln, in neue Lösungen und Produkte zu gießen und dem Markt in Form neuer Lösungen und Produkte zur Verfügung zu stellen, war und bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe. Der neu aufgestellte Vertrieb der A/V/E wird künftig verstärkt auf die Vorzüge des integrierten Volldienstleisters A/V/E mit hohen Qualitätsstandards gegenüber einer durch den Auftraggeber selbst koordinierten Menge von low-cost-Anbietern hinweisen.

Ver- und Entsorgung

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Die Verfolgung dieser Strategie wird durch eine gut gegliederte Produkt- und Dienstleistungsstruktur möglich. Wir bieten unsere Dienstleistungen zukünftig stärker nach den im zurückliegenden Jahr weiter ausgestalteten drei Kategorien •

Produkte aus dem A/V/E-Produktkatalog



A/V/E-Lösungsangebot und



Individuallösungen

an. Diese Gliederung schafft für den Interessenten ein hohes Maß an Transparenz. Es gelingt uns auf diesem Wege auch besser, die große Erfahrung und das Fachwissen unserer Spezialisten im Rahmen von Beratungsleistungen zur Verfügung zu stellen, die der Markt spätestens durch das Voranschreiten des Liberalisierungsprozesses dringend benötigt. Zahlreiche kleine und mittlere Stadtwerke bzw. Versorgungsunternehmen sind nicht bereit, das Risiko der Einführung eines neuen unbundling-konformen Abrechnungssystems selbst zu tragen. Hier existiert ein erheblicher Markt für die A/V/E, da die Einführung solcher Systeme entsprechende Beratungsleistungen erfordert, auf welche die A/V/E spezialisiert ist. Neben der Forcierung der Vermarktung des erfolgreichen SAP IS-U-Templates zusammen mit einem IT-Dienstleister wird der Bereich der Vermarktung der Abrechnungssoftware Schleupen.VA vorangetrieben. Die A/V/E ist seit 2005 Schleupen-Kompetenz-Center für wesentliche Teile der neuen Bundesländer. Die Kompetenz unseres Personals in diesem Bereich wird wiederum selbst durch die Schleupen AG im Rahmen von Einführungsprojekten für deren Softwaresysteme genutzt. So sind heute Mitarbeiter der A/V/E bundesweit in Software-Einführungsprojekten tätig, um zusammen mit der Schleupen AG die notwendigen Beratungs- und Einführungsleistungen zu erbringen. Die A/V/E erwartet künftig vermehrt Projektgeschäft in diesem Segment und bietet deshalb Application-Service-Providing-/ Business-Service-Providing-Lösungen auch auf Basis der Schleupen-Software an. Damit sehen wir uns für die Zukunft gut gerüstet, den Markt der kleineren und mittleren Versorger mit dieser Software oder mit Dienstleistungen, die auf dieser Software basieren, zu versorgen. Wir werden in diesem Bereich im Jahre 2006 unser Know-How und unsere Schlagkraft erhöhen. Der Bereich soll zu einer tragenden Säule unserer Aktivitäten werden. Unser Außendienstmanagementsystem (ADM), eine im Auftrag der A/V/E entwickelte Software, wird im kommenden Geschäftsjahr weitere Teile unserer Dienstleistungen technisch unterstützen. Neben den bereits im vergangenen Geschäftsjahr umgesetzten Funktionalitäten für den Bereich Inkasso, welche für neue Mandanten genutzt werden können, bildet dies die Basis zur Abbildung von Services für verschiedenste manuelle Prozesse beim Endkunden und zur Unterstützung des Asset-Management-Bereiches eines Versorgers. Ebenso können auf Basis dieser Software Webbasierte Services angeboten werden, die dem Endkunden eine Internet-basierte Kommunikation mit seinem Versorger ermöglichen. Der Erfolg eines Unternehmens liegt im Handeln seiner Mitarbeiter. Die A/V/E hat hochmotivierte Mitarbeiter, deren Erfahrungen, Ideen und Engagement eine gute Basis für den zukünftigen Wettbewerb im Kampf um Marktanteile darstellen. Der Markt wächst zwar, aber er ist eng. Eine „Differenzierung“ der Wettbewerber vollzieht sich dabei oft über den Preis. Was die Köpfe unserer Mitarbeiter an Know-How beherbergen, was Gespräche mit unseren Gesellschaftern und strategischen Partnern an Erkenntnissen hervorbringen und was der Markt verlangt, muss in noch stärkerem Maße zu innovativen Dienstleistungen der A/V/E verarbeitet und durch uns angeboten werden. In der Nutzung jeglichen Innovationspotenzials liegt unsere Chance. Wir müssen stärker Wissen nutzen, denn Wissen ist der einzige Rohstoff auf der Welt, der sich bei Gebrauch vermehrt. Die A/V/E hat den Vorteil, ihre Produkte und Leistungen über weite Strecken selbst definieren zu können. Wir sind nicht abhängig von Normen, Technologien oder Standards. Unser Markt ist nicht begrenzt auf eine bestimmte Region oder auf Versorgungsgebiete. Das ist unsere Chance! Der Maßstab unseres Handelns ist eine hohe Servicequalität zu einem fairen Preis - egal ob Standardprozess oder hochinnovative Sonderlösung. A/V/E ist vielseitig. Aus diesem Grund wird die A/V/E im kommenden Geschäftsjahr auch ein stärkeres Augenmerk auf die Erschließung des internen Wissens legen, und dabei alle Mitarbeiter einbinden. Damit wird sich A/V/E weiterhin einreihen in die Riege erfolgreicher Unternehmen! Die Struktur unseres Dienstleistungsportfolios ist (neben unserem Lösungsangebot als Komplettpaket) deshalb bewusst modular aufgebaut worden. Hier können zukünftig neue Lösungen und Produkte einfach implementiert werden. Im kommenden Geschäftsjahr sollen besonders interne Potenziale für die erfolgreiche Erweiterung des Produkt- und Lösungsportfolios genutzt werden.

Ver- und Entsorgung

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Zusammenfassung Die A/V/E ist auf den Markt der mittleren und kleineren Versorgungsunternehmen, vorrangig in den neuen Bundesländern konzentriert. Mit unserer Kompetenz, unseren bestehenden Referenzen und unsere Ideen werden wir im kommenden Geschäftsjahr zahlreiche Unternehmen überzeugen. Unser Anspruch kann mit den folgenden Worten definiert werden: A/V/E: Qualität im Service - Professionalität im Handeln - Ideen für die Zukunft

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Cives Dienste GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Erbringung aller Arten von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge und der Infrastrukturentwicklung in und für Gebietskörperschaften, einschließlich der Entwicklung innovativer Leistungsangebote, Werbung, Vertrieb von Waren, Marktbeobachtung, Information, Beratungen und Interessenwahrnehmungen, soweit diese in Zusammenhang mit den vorgenannten Dienstleistungen stehen. Öffentlicher Zweck: Erbringung von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge und der Infrastrukturentwicklung (z. Z. ohne operatives Geschäft).

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Lauda, Winfried

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005 T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

19,74

100,0

21,63

100,0

24,46

100,0

-1,89

-8,74

Bilanzsumme

19,74

100,0

21,63

100,0

24,46

100,0

-1,89

-8,74

Aktiva

Ver- und Entsorgung

2004

Cives Dienste GmbH

2003

%

Seite 84 von 486

2005

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Eigenkapital

18,49

93,6

20,21

93,4

21,92

89,6

-1,72

-8,51

1,26

6,4

1,26

5,8

2,40

9,8

0,00

0,00

0,17

0,8

0,14

0,6

21,63

100,0

24,46

100,0

-1,89

-8,74

Rückstellungen

2004

Verbindlichkeiten

Bilanzsumme

19,74

100,0

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

0,00

sonstige betriebliche Aufwendungen

1,87

1,90

3,32

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,14

0,20

0,24

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,00

0,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-1,72

-1,71

-3,08

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-1,72

-1,71

-3,08

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-1,72

-1,71

-3,08

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

Eigenkapitalrentabilität:

-8,53

-7,80

-12,32

%

Cashflow:

-1,72

-1,71

-3,08

T€

Umsatzrentabilität:

%

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

93,64

93,42

89,61

%

Fremdkapitalquote:

6,36

6,58

10,39

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

Cives Dienste GmbH

Seite 85 von 486

e) Lage des Unternehmens Allgemeine Lage Mit Ablauf des Jahres 2005 hat die Cives Dienste GmbH ihr zweites vollständiges Geschäftsjahr beendet. Unternehmensgegenstand der Cives Dienste GmbH ist die Erbringung aller Arten von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge und der Infrastrukturentwicklung in und für Gebietskörperschaften, einschließlich der Entwicklung innovativer Leistungsangebote. Zum Gegenstand des Unternehmens gehören auch Werbung, Vertrieb von Waren, Marktbeobachtung, Information, Beratungen und Interessewahrnehmungen, soweit diese in Zusammenhang mit den vorgenannten Dienstleistungen stehen.

Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr Die Tätigkeit der Gesellschaft beschränkte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die Erfüllung der Verpflichtungen, die Gesetze, der Gesellschaftsvertrag und die Beschlüsse der Gesellschafterin der Geschäftsführung auferlegen. Die Gesellschaft ist in der Lage, jederzeit kurzfristig die Geschäftstätigkeit entsprechend dem Unternehmensgegenstand aufzunehmen zu können.

Zukünftige Entwicklung Die Gesellschaft wird nach außen unternehmerisch tätig werden, sobald sich im wirtschaftlichen Umfeld der Gesellschafterin ein Anlass dazu bietet. Über den zeitlichen Rahmen und die weitere geschäftliche Entwicklung lassen sich keine Aussagen treffen.

Chancen und Risiken Wesentliche Chancen und Risiken sind in der aktuellen Situation der Gesellschaft nicht erkennbar. Chancen und Risiken können sich jedoch im Zusammenhang mit einer in der Zukunft u. U. erfolgenden Geschäftsaufnahme ergeben.

Ver- und Entsorgung

Cives Dienste GmbH

Seite 86 von 486

EnD-I AG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Mühlweg 43 06114 Halle (Saale)

Rechtsform:

AG

Stammkapital in T€:

3.500,00

Gesellschafter: E & D GmbH & Co. KG Stadtwerke Halle GmbH VNG Erdgascommerz Gas AG

T€

%

1.383,55

39,53

976,85

27,91

1.139,60

32,56

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die anwendungsnahe Entwicklung und Anpassung, der Vertrieb, die Finanzierung und der Betrieb von dezentralen Energieerzeugungsanlagen auf Basis konventioneller und alternativer Brennstoffe, z. B. Brennstoffzellen, Blockheizkraftwerke. Zur Vorbereitung und Sicherung des Marktes ist es dem Unternehmen gestattet, den Handel mit bzw. den Vertrieb von Energie aller Art (Strom, Gas, Treibstoffe und Heizstoffe) zu betreiben. Darüber hinaus wird sie im Bereich Informations- und Kommunikationsdienstleistungen tätig. Die Gesellschaft kann weitere Tätigkeiten, insbesondere Dienstleistungen in allen Bereichen des Facility-Managements ausüben. Weiterhin wird sie beratend und entwickelnd im Bereich Energie, Infrastruktur, Kommunikation und Dienstleistungen tätig. Das Unternehmen finanziert und beteiligt sich an innovativen Verfahren, Dienstleistungen und Gesellschaften, die Gesellschaftszwecke auch im weiteren Sinne fördern. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern. Hierzu gehören auch die Errichtung und Zweigniederlassungen sowie der Erwerb und die Errichtung von anderen Unternehmen sowie die Beteiligung an solchen im In- und Ausland. Die Gesellschaft ist ferner berechtigt, ihren Betrieb ganz oder teilweise solchen Unternehmen zu überlassen. Öffentlicher Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist die anwendundungsnahe Entwicklung und Anpassung, der Vertrieb, die Finanzierung und der Betrieb von dezentralen Energieerzeugungsanlagen auf Basis konventioneller und alternativer Brennstoffe. Der öffentliche Zweck ergibt sich daher aus der dem Klimaschutz unterworfenen Energieversorgung.

b) Besetzung der Organe Vorstand: Aufsichtsrat:

Pasch, Karl-Heinz Vorsitzender

Blatzheim, Herbert

stellv. Vorsitzender

Eschment, Wolfgang Dr. Dimanski, Hans- (bis 11.03.2005) Michael Dr. Raschke, Manfred (bis 11.03.2005) Henning, Jörg

(bis 11.03.2005)

Hill, Oliver

Ver- und Entsorgung

EnD-I AG

Seite 87 von 486

Aufsichtsrat:

Klose, Wilfried

(seit 11.03.2005)

Müller-Urlaub, Berthold Prof. Dr. Krause, Matthias (bis 11.03.2005) Wentzel, Carl-Stefan 31.12.2005

31.12.2004

T€

T€

10,00

7,00

Aufsichtsrat

c) Beteiligungen unmittelbar bio2energy GmbH EnD-I Grubengas GmbH EnD-I Sp. z o.o., Warschau

T€

%

15,00

60,00

1.080,00

60,00

40,00

80,00

(Angabe in Polnische Zloty)

EnD-I WWS GmbH

63,92

mittelbar ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

50,00

T€

%

12,50

12,50

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

7.737,31

79,9

7.487,80

63,3

1.960,00

49,0

249,51

3,33

Umlaufvermögen

1.914,81

19,8

4.327,69

36,6

2.025,00

50,6

-2.412,88

-55,75

25,66

0,3

11,90

0,1

16,00

0,4

13,76

115,63

9.677,78

100,0

11.827,40

100,0

4.001,00

100,0

-2.149,62

-18,17

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

3.973,80

41,1

3.924,71

33,2

1.859,00

46,5

49,09

1,25

284,11

2,9

690,31

5,8

371,00

9,3

-406,20

-58,84

Verbindlichkeiten

5.419,87

56,0

7.212,38

61,0

1.771,00

44,3

-1.792,51

-24,85

Bilanzsumme

9.677,78

100,0

11.827,40

100,0

4.001,00

100,0

-2.149,62

-18,17

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

Ver- und Entsorgung

2004

EnD-I AG

2003

%

Seite 88 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

2004

2003

T€

T€

T€

4.038,01

2.760,49

2.005,00

28,83

231,22

480,62

279,80

49,00

1.792,77

1.079,56

193,00

Personalaufwand

652,07

659,48

488,00

Abschreibungen

585,47

389,97

159,00

1.018,17

781,94

987,00

126,00

210,00

180,00

82,82

43,90

6,00

Materialaufwand

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen

219,56

133,36

74,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

488,23

481,09

329,00

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

134,93

112,84

81,00

4,20

1,74

2,00

349,10

366,51

246,00

sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

10,00

Gewinnvortrag/Verlustvortrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

40,54

7,00

17,45

18,33

12,00

331,64

388,73

241,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

8,65

13,28

12,27

%

9,58

10,37

15,20

%

Cashflow:

934,57

756,48

405,00

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

568,43

467,36

293,43

T€

14,34

20,16

23,76

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

50,71

46,01

26,07

%

Eigenkapitalquote:

41,06

33,18

46,46

%

Fremdkapitalquote:

58,94

66,82

53,54

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

K 37.671.572,00 K 47.122.000,00 W 5.010,00 K W

19.511.973,00 24.824.000,00

2.538.820,00 0,00

KWh KWh

5.010,00

2.608,00

KWh

Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Absatz Strom Absatz Wärme installierte Erzeugungsleistung Ver- und Entsorgung

EnD-I AG

Angaben in

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e) Lage des Unternehmens Geschäft und Rahmenbedingungen Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die EnD-I AG und ihre Tochtergesellschaften EnD-I Grubengas GmbH und bio2energy gmbh ihre Position als Produzent von Energie auf Basis „Grüner Gase“ weiter festigen. Dies wurde insbesondere durch den Ausbau bestehender Standorte in der bio2energy gmbh sowie durch den erstmals ganzjährigen Betrieb neuer Blockheizkraftwerke auf der Basis von Deponie- und Grubengas erreicht. Im Consulting Bereich konnte ein größerer Auftrag zum Abschluss gebracht werden und neue Beratungsaufträge aus dem Ausland akquiriert werden. Mit dem Erwerb einer 50 %igen Beteiligung an einem im Energie-Contracting tätigen Unternehmen wurde eine Plattform geschaffen, die in diesem Geschäft verfolgten vielfältigen Ansatzpunkte über eine bestehende Struktur abzuwickeln. Mit Beendigung der 8. ordentlichen Hauptversammlung am 11. März 2005 endete satzungsgemäß die Amtszeit des Aufsichtsrates. Die Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrates wurde mit Beginn der neuen Wahlperiode von 9 auf 6 Mitglieder verkleinert. Ferner wurde ein Beirat eingerichtet, der den Vorstand in technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen berät. Bedingt durch die Zunahme der Anzahl der einzelnen laufenden Projekte sowie dem gestiegenen Aufwand für Projektentwicklung an zahlreichen neuen Standorten wurde die Organisationsstruktur angepasst und zwei neue Mitarbeiter eingestellt.

Geschäftsbereich Ökologische Energieerzeugung Im Geschäftsbereich ökologische Energieerzeugung sind die Aktivitäten der EnD-I AG in der Entwicklung von Projekten im Bereich Deponiegas, Klärgas und Biogas, der Tochtergesellschaften bio2energy gmbh und EnD-I Grubengas GmbH sowie die Projektentwicklung von Vorhaben innovativer Technologien wie Brennstoffzelle, Photovoltaik oder Geothermie zusammengefasst. EnD-I AG Die aus 6 Modulen bestehende Deponiegasanlage in Schwanebeck mit insgesamt 5 MWel Leistung lief mit einer hohen Verfügbarkeit. Der Produktionsausfall eines großen Moduls zu Jahresbeginn durch einen Motorschaden konnte im Verlauf des Jahres nahezu ausgeglichen werden. Erfreulich war auch die stetige Wärmeabnahme durch Vattenfall BEWAG über das gesamte Jahr. Anknüpfend an das bestehende Vertragswerk wurden die Verhandlungen mit der BSR über eine Übernahme ihrer Anlagen auf den Deponien Schöneicher Plan und Wernsdorf fortgeführt. Mit einer endgültigen Entscheidung seitens der BSR ist frühestens in 2006 zu rechnen. bio2energy gmbh Die bio2energy gmbh erreichte in ihrem zweiten Geschäftsjahr 2005 ein positives Jahresergebnis vor Steuern. Eine wesentliche Grundlage dafür waren die erheblichen Steigerungen in der Einspeisung von erzeugter umweltfreundlicher Energie und die Trennung von unwirtschaftlich arbeitenden Projekten. Die Energieeinspeisemenge konnte um 50% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Zum Ende des Jahres 2005 werden an 17 Deponiestandorten Kraftwerke mit einer installierten elektrischen Leistung von 9,2 MW betrieben. Die wesentliche Steigerung der Energieeinspeisemenge führte in 2005 zu einem Anstieg der Umsatzerlöse auf 3.395 TEUR (Vj. 2.232 TEUR). Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 17 TEUR (Vj. -243 TEUR). Am größten Standort der bio2energy gmbh in Halle-Lochau entwickelte sich die Gasverwertung erfreulich. So konnten aus dem seit 2002 bestehenden System mehr Gasmengen verwertet werden, als ursprünglich angenommen. Dies war ein Ausgleich dafür, dass der geplante Anschluss eines weiteren Deponiebereichs an die Gasverwertung durch den Kunden nicht planmäßig in 2005 sondern erst 2006 erfolgen wird. In Halle-Lochau konnte eindrucksvoll demonstriert werden, wie unser flexibles Standortkonzept erfolgreich anzuwenden ist. Das für das Projekt Hennickendorf vorgesehene Kraftwerk wurde in Halle-Lochau übergangsweise ab April 2005 betrieben, um die zusätzlichen Gasmengen verwerten zu können. Für dieses übergangsweise eingesetzte Kraftwerk nahm Ende des Jahres 2005 das zweite neue große Modul mit 1255 kW elektrischer Leistung den Betrieb auf. Nach Anschluss des neuen Deponiebereiches im Frühjahr 2006 wird die Verwertungskapazität auf dann 3.765 kW elektrische Leistung ausgebaut. Der Gesellschafter G.A.S. Energietechnologie GmbH erklärte sich bereit, die Projekte Vlierzele und Bruchsal, die die ursprünglich erwarteten Ergebnisse nicht erbrachten, zum Jahresende 2005 zurückzukaufen. Damit konnte eine Bereinigung der Projekte und zukünftig eine nachhaltige Verbesserung der Ergebnissituation der Gesellschaft erreicht werden. Im Juni 2005 wurde eine Vereinbarung zur Nutzung des Deponiegases auf der Deponie Hennickendorf bei Berlin verhandelt, die im November 2005 zur Unterschrift kam. Durch das Landesumweltamt Brandenburg wurde die bio2energy gmbh mit dem Bau und der Errichtung sowohl der Gasfassungs- als auch der Gasverwertungsanlage beauftragt.

Ver- und Entsorgung

EnD-I AG

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Es wird davon ausgegangen, dass bereits im ersten Quartal 2006 mit der Produktion von Energie mit einer elektrischen Leistung von 500 kW begonnen werden kann. Parallel dazu konnte im thüringischen Wartburgkreis ein Verwertungsvertrag für die Gasverwertung auf der Deponie Kloster Allendorf (Stadt Bad Salzungen) mit einer Verwertungsleistung von ca. 200 kW elektrischer Leistung abgeschlossen werden. Am Standort in Stendal stehen nach Erweiterung der Gasfassungsanlage weitere Deponiegasmengen zur Verfügung. Im Rahmen einer in 2005 geschlossenen Vertragsverlängerung wird durch Austausch von Modulen zusätzliche Leistung installiert. Mit der Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH, dem Betreiber der Deponie Seehausen (bei Leipzig) konnte zum Ende des Jahres ein Verwertungsvertrag der überschüssigen Gasmengen der Deponie geschlossen werden. Es ist in einer ersten Ausbaustufe geplant, eine Verwertungskapazität von ca. 480 KW elektrischer Leistung zu errichten. Das angebotene Betriebsführungsmodell wird in den nächsten Jahren eine Reihe von weiteren Projekten im Deponiegassektor in Deutschland ermöglichen. Auf Grund des großen Bestandes mobiler Kraftwerke unterschiedlicher Leistungsklassen, auch im Verbund mit Schwestergesellschaften der EnD-I Gruppe, ist es der bio2energy gmbh inzwischen möglich, auch in bereits bestehende Projekte von Kunden durch Übernahme in der Weise einzusteigen, dass sie die optimale Verwertung des anstehenden Deponiegases gewährleisten kann. Dadurch besteht die Möglichkeit noch neue Standorte mit größeren Kraftwerkskapazitäten zu gewinnen. Gleichzeitig wird weiterhin innerhalb der laufenden Projekte der bio2energy gmbh planmäßig optimiert, so im ersten Quartal 2006 an den Standorten Ulm, Montzen, Altenburg und Stendal. EnD-I Grubengas GmbH Das abgelaufene Geschäftsjahr der Gesellschaft war von einer unterschiedlichen Entwicklung der Produktion an den einzelnen Standorten geprägt. Trotz Einschränkungen in der Stromproduktion an den Standorten in Bochum und Lünen konnte die EnD-I Grubengas GmbH ihren Stromabsatz gegenüber dem Vorjahr um rd. 2.450 MWh auf 51.061 MWh steigern und 6.681 MWh Wärme absetzen. Sie erzielte damit einen Umsatz in Höhe von 3.621 TEUR (Vj: 3.422 TEUR). Die Gesellschaft hat das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von rd. 210 TEUR (Vj: 355 TEUR) abgeschlossen. Die Grubengasanlage in Lünen ist mit ihrer Inbetriebnahme in 1999 eines der ersten realisierten Grubengaskraftwerke im Ruhrgebiet. Damit liegen über diesen Standort mehrjährige Betriebserfahrungen vor. Der nach wie vor relativ hohe Methangehalt des Gases muss mit einem maximal möglichen Saugdruck des vorhandenen Verdichters der Anlage zugeführt werden und lässt sich technisch nicht mehr steigern. Angesichts des derzeit stabilen Betriebes an diesem Standort erscheint es nicht sinnvoll, den Verdichter durch ein größeres Aggregat zu ersetzen, um die Ausnutzung der vollständigen Leistungskapazität des BHKW zu gewährleisten. Wärmelieferungen erfolgten an das benachbarte Technologiezentrum Lüntec. Im Verlauf des Jahres war am Standort Bochum ein langsamer Rückgang des Methangehaltes zu verzeichnen. Entsprechend musste die Leistung der Anlage gedrosselt werden, um den CH4-Gehalt zu stabilisieren. Als Ursache für den Rückgang der Methankonzentration wird der Eintrag von Sauerstoff durch ehemalige benachbarte Schächte oder durch eine zerklüftete Oberfläche in den Grubenbau vermutet. Alternativ wurde geprüft, ob die Umstellung eines Moduls auf Erdgas und eine Abrechnung nach dem KWK-Gesetz möglich ist. Bei dem angebotenen Preis für Erdgas und der volatilen Entwicklung der Strompreise an der Leipziger Börse EEX war eine langfristig kalkulierbare Wirtschaftlichkeit noch nicht gegeben. Im Rahmen des flexiblen Standortkonzeptes der EnD-I Gruppe ist es beabsichtigt, ein Modul für die Erweiterung des Standortes Erin einzusetzen. Ferner wurde entschieden, ein weiteres Modul für den Einsatz auf Deponiegas umzurüsten und im Bereich der Schwestergesellschaft bio2energy gmbh zu nutzen. Die Inbetriebnahme der Grubengasanlage am Standort Schacht Erin 6 in Castrop-Rauxel wurde im 1. Quartal 2005 abgeschlossen und lief mit der erwarteten hohen Verfügbarkeit. Nach Auswertung der vorliegenden Daten wurde die Erweiterung der Anlage um ein drittes Modul entschieden. Mit Beginn des zweiten Quartals 2006 soll diese Maßnahme vollzogen sein. Zur Erlangung von handelbaren Emissionszertifikaten hat die EnD-I Grubengas GmbH jeweils einen Leitfaden für die klimaschutzpolitische Bewertung, ein sog. Project Design Document (PDD), der Grubengasanlagen Bochum und Erin erarbeitet, um die Anlagen als Joint-Implementation Projekte nach Art. 6 Kyoto-Protokoll („JI-Projekte“) genehmigen zu lassen. Der RWTÜV konnte die Validierung abschließen, so dass die Dokumente nunmehr beim Bundesministerium für Umwelt zur Bestätigung („letter of approval“) eingereicht wurden, um eine Anerkennung für den internationalen CO2Zertifikatehandel zu erlangen. Ende des Geschäftsjahres wurden Gespräche mit einem internationalen Handelshaus über den Verkauf von Zertifikaten für die Handelsperiode 2008-2012 aufgenommen. Seitens des Käufers besteht ein starkes Interesse, sich bereits heute feste Mengen und weitere Optionen zu sichern. Mit dem Verkauf der Zertifikate können zusätzliche Ertragspotentiale für die Gesellschaft erschlossen werden.

Ver- und Entsorgung

EnD-I AG

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Geschäftsbereich Handel mit ökologischen Energieprodukten In diesem Geschäftsbereich sind der Handel mit „Grünem“ Strom, ökologisch erzeugter Wärme und Zertifikatevermarktung sowie der Verkauf von Strom und Wärme aus KWK- bzw. Nahwärme-Anlagen bzw. deren Betrieb zusammengefasst. Die Entwicklung der Software unseres neuen Produktes „EnD-I GPMS“ (Green Power Management System), eines ganzheitlichen marktfähigen Produktes zur stabilen und netzorientierten Stromeinspeisung von so genanntem „Grünen Strom“, konnte weitgehend abgeschlossen werden. Das Produkt ist inzwischen markenrechtlich geschützt. In einem nächsten Schritt ist in einem Pilotprojekt die praktische Anwendung zu erproben. Es gibt bereits zahlreiche nationale und internationale Interessenten an unserem EnD-I GPMS. Nach der Inkraftsetzung des Kyoto-Protokolls hat die EnD-I AG intensiv die Vermarktung der durch unsere die Grubengasverwertungsanlagen vermiedenen CO2-Potentiale geprüft. Es wurden zahlreiche Kontakte mit deutschen und internationalen Clearingstellen sowie Unternehmen geschaffen, die Zertifikate suchen, und Möglichkeiten der Realisierung von Clean Development Mechanism-Projekten (CDM-Projekten) in Zusammenarbeit mit nationalen (KfW, GTZ) und internationalen Organisationen (Weltbank, IFC) untersucht. Mit wirtschaftlicher Wirkung vom 1. Juli 2005 wurden 50 % der Anteile an der WWS-Technische Dienste GmbH, Halle, vom Bauverein für Kleinwohnungen Halle e. G. erworben. Die Gesellschaft firmiert jetzt unter dem Namen EnD-I WWS GmbH. Um das bisher allein auf das Wohnungswesen im Raum Halle beschränkte Contracting Geschäft der Gesellschaft entsprechend den Zielvorstellungen auszubauen, wurden die bestehenden Kontakte der EnD-I AG in der Region wie auch deutschlandweit genutzt, die Leistungen der EnD-I WWS anzubieten. Dabei wurden insbesondere mit Gewerbebetrieben der holz- sowie fleischverarbeitenden Industrie, die einen hohen Wärme- bzw. Kältebedarf haben, Wohnungsunternehmen, Einrichtungen in öffentlicher Hand, Bauträger, die Gebiete mit Einfamilienhäusern entwickeln und Ortschaften, die an einer nachhaltigen Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien interessiert sind, Gespräche aufgenommen.

Geschäftsbereich Beratung und Betriebsführung In diesem Bereich ist die Beratung und Betriebsführung von Projekten im Infrastrukturbereich im In- und Ausland bei der EnD-I AG, der ARGE ISC Infrastructure Consult Halle sowie der EnD-I Sp. z o.o. (z. Zt. inaktiv) zusammengefasst. Neben laufenden Beratungsleistungen für Mandanten aus dem Abfallbereich wurden im Wesentlichen Leistungen für ein von der Arbeitsgemeinschaft ISC Infrastructure Consult Halle akquiriertes Projekt im Wasser-/Abwasserbereich in der Stadt Rivne/Ukraine erbracht. Der von der KfW finanzierte Auftrag wurde im Laufe des Jahres erfolgreich abgeschlossen. Es wurden vor allem Empfehlungen zur Einführung praktisch umsetzbarer Maßnahmen und Tools zur Verbesserung des Managements und zur Kostensenkung des Wasserversorgers erarbeitet. Im Ergebnis wirtschaftet das Unternehmen inzwischen mit einem positiven Ergebnis. Anknüpfend an vorherige Beratungsleistungen wurden Kleinmaßnahmen in Namibia abgewickelt. In diesem PPP-Projekt wurden vorrangig Trainingsleistungen für Mitarbeiter des Lüderitz Town Council erbracht, die zu einer Verbesserung und Beschleunigung bei der Abwicklung von Bauleistungen führten. Ferner konnten Vertragsverhandlungen für einen größeren EU-Auftrag in Namibia abgeschlossen werden, mit dessen Realisierung Ende 2005 mit ersten Ausbildungsmaßnahmen in Deutschland begonnen wurde. Darüber hinaus wurden zwei größere Beratungsaufträge für deutsche Mandanten abgewickelt und für eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Halle GmbH die Geschäftsführertätigkeit wahrgenommen.

Sonstiges Für die Projektgesellschaften bio2energy GmbH und EnD-I Grubengas GmbH, die ohne eigenes Personal arbeiten, nimmt die Gesellschaft Managementaufgaben in der kaufmännischen Betriebsführung wahr. Ferner konnten Erlöse durch Vermittlung von Liefer- und Leistungsverträgen erzielt werden.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge auf 4.547 TEUR (Vj: 3.272 TEUR) gesteigert werden. Die Gesellschaft hat einen Jahresüberschuss in Höhe von rd. 349 TEUR (Vj: 366 TEUR) erzielt. Der Ertragsteueraufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 20 TEUR auf 135 TEUR. Die Liquidität des Unternehmens war jederzeit durch den planmäßigen Zahlungseingang auf die ausgestellten Ausgangsrechnungen sowie die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien der Banken gesichert. Den Tochtergesellschaften wurden bis zum Abschluss von Projektfinanzierungen über Gesellschafterdarlehen finanzielle Mittel zur Zwischenfinanzierung zur Verfügung gestellt.

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Die Aktionäre haben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. November 2005 auf Empfehlung des Aufsichtsrates beschlossen, zur Absicherung des weiteren Wachstums der Gesellschaft ein genehmigtes Kapital in Höhe von 1.700 TEUR zu schaffen.

Risikobericht Die EnD-I AG verfügt mit ihrem betriebsinternen Regelwerk einschließlich Risikomanagementsystem über ein umfangreiches Kontrollsystem. Neben den bestehenden üblichen Risiken im Rahmen der technischen Betriebsführung der Anlagen sind als besondere Risiken die vorzeitige Entgasung einer Deponie oder die Abnahme der Methankonzentration im Grubenbau zu nennen. Das technisch-wirtschaftliche Controllingsystem für alle Blockheizkraftwerke der EnD-I Gruppe liefert die wichtigsten Betriebsdaten der Anlagen und wird täglich ausgewertet. Mögliche Risiken aus dem Betrieb der Anlagen können damit rechtzeitig erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen werden. Daneben kann durch den flexiblen Einsatz bestehender Kapazitäten aus dem großen Anlagenbestand in einem anderen Projekt reagiert werden. Im Bereich der EnD-I Grubengas GmbH wird durch eine wissenschaftliche Begleitung sichergestellt, dass mögliche Risiken aus der Einschätzung Lagerstättenhöffigkeit und Veränderungen der Methankonzentration minimiert werden. Darüber hinaus sind derzeit nur die im allgemeinen Geschäftsverkehr üblichen Risiken erkennbar, gegen die sich die Gesellschaft in geschäftsüblicher Weise gesichert hat.

Prognosebericht Im Bereich der „Grünen Gase“ verfügen insbesondere die EnD-I AG und die bio2energy gmbh über verschiedene Anschluss- bzw. Ausbauprojekte, deren Realisierung im Geschäftsjahr 2006 bereits vertraglich gesichert ist bzw. aussichtsreiche Gespräche geführt werden. Die Angleichung der Umweltstandards in den osteuropäischen Staaten führt zu Chancen, auch in diesen Ländern Projekte im Bereich der „Grünen Gase“ zu entwickeln. Insbesondere in den Ländern Ungarn, Tschechien und Slowakei sind die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen schon heute gegeben, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Auch im Bereich der anderen erneuerbaren Energien sehen wir interessante Perspektiven, insbesondere in der Solarenergie. Hier gibt es intensive Kontakte zu Kunden, sowohl für die Aufstellung von Dachflächenanlagen wie auch Freiflächenanlagen. Es wurden bereits erste Verhandlungen über konkrete Projekte geführt. Ferner bemühen wir uns um die Beschaffung von kostengünstigen und innovativen Solarzellen. Im Beratungsbereich erwarten wir den Zuschlag für ein größeres neues Auslandsprojekt. Daneben wird die Abwicklung des EU-Auftrags in Namibia fortgeführt. Ferner sollen die zu internationalen Organisationen aufgebauten Kontakte zu ersten Aufträgen führen. In diesem Zusammenhang streben wir auch aus der Umsetzung der Kyoto-Mechanismen konkrete Ansatzpunkte für die Realisierung von Projekten an. Erste wirtschaftliche Ergebnisse sollen aus der Anwendung des EnD-I GPMS erzielt werden. Im Bereich Energie Contracting erwarten wir bei der EnD-I WWS GmbH voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2006 einen Schub durch neue Projekte. Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet der Vorstand neben einer ausgeglichenen Liquidität ein gegenüber dem Vorjahr mindestens gleich hohes Ergebnis.

Ver- und Entsorgung

EnD-I AG

Seite 93 von 486

EVH GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

10.250,00

Gesellschafter:

T€ EBY Port 3 GmbH

%

336,20

3,28

envia Mitteldeutsche Energie AG

3.763,80

36,72

Stadtwerke Halle GmbH

6.150,00

60,00

Gegenstand des Unternehmens: Die öffentliche Versorgung des Gebietes der Stadt Halle mit Elektrizität, Gas und Fernwärme, die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Anlagen, die der Versorgung mit Elektrizität und Fernwärme in Halle dienen sowie die Vornahme von Kommunikationsdienstleistungen aller Art. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck der EVH GmbH findet sich in § 116 Abs. 2 GO-LSA. Es handelt sich um ein Unternehmen der Energieversorgung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Vorsitzender

Müller-Urlaub, Berthold Prof. Dr. Krause, Matthias

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

1. stellv. Vorsitzender

Glatzel, Friedrich-Josef

2. stellv. Vorsitzender

Kocian, Burkhard Birth, Siegfried Dr. Ahlemeyer, Wolfgang Dr. Auerbach, Andreas Fiedler, Christian Gärtner, Steffen Holtgreve, Franz

(bis 30.06.2005)

Klawunn, Karl-Heinz

(seit 01.07.2005)

Krause, Johannes Kupke, Wolfgang Neumann, Lutz Philipp, Lothar Prof. Dr. Schuh, Dieter Prof. Vent, Dorothea

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

(bis 24.11.2005)

Seite 94 von 486

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

24,90

26,40

24,50

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

282.289,38

79,4

256.225,66

83,9

214.733,91

77,4

26.063,72

10,17

Umlaufvermögen

71.410,96

20,1

47.226,28

15,5

60.936,86

22,0

24.184,68

51,21

1.801,14

0,5

2.043,54

0,7

1.808,71

0,7

-242,40

-11,86

355.501,48

100,0

305.495,48

100,0

277.479,48

100,0

50.006,00

16,37

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

76.735,59

21,6

76.735,59

25,1

76.735,59

27,7

0,00

0,00

Sonderposten mit Rücklagenanteil

17.171,65

4,8

19.266,66

6,3

21.610,50

7,8

-2.095,01

-10,87

36.521,06

10,3

37.904,02

12,4

38.467,33

13,9

-1.382,96

-3,65

70.453,43

19,8

58.705,20

19,2

53.469,47

19,3

11.748,23

20,01

154.535,37

43,5

112.839,79

36,9

87.152,62

31,4

41.695,58

36,95

84,37

0,0

44,22

0,0

43,97

0,0

40,15

90,80

355.501,48

100,0

305.495,48

100,0

277.479,48

100,0

50.006,00

16,37

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszuschüsse Anlagevermögen und Anschlusskosten Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

zum

2004

EVH GmbH

2003

%

Seite 95 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse Stromsteuer Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

2004

2003

T€

T€

T€

264.909,02

246.306,85

232.189,90

18.730,41

16.537,71

13.408,16

57,15

-103,43

87,39

1.293,74

1.580,66

1.394,37

19.171,17

18.811,47

17.208,66

Materialaufwand

147.269,33

125.676,38

116.451,16

Personalaufwand

30.598,28

31.477,38

30.429,60

Abschreibungen

23.026,99

21.168,32

20.884,25

sonstige betriebliche Aufwendungen

40.491,92

46.434,03

47.015,71

599,63

728,33

1.050,41

3.932,20

3.621,73

2.710,52

21.981,59

22.408,33

21.031,32

77,51

73,03

0,00

7.652,07

4.667,45

6.719,21

-7.574,57

-4.594,43

-6.719,21

1.133,96

3.826,17

1.053,93

346,35

315,85

290,34

12.926,71

13.671,89

12.967,84

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Erträge außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität:

2004

2003

Angaben in

5,25

5,95

5,93

%

16,85

17,82

16,90

%

35.953,70

34.840,21

33.852,09

T€

421,33

375,46

348,71

T€

11,47

12,59

12,81

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

78,42

82,90

76,19

%

Eigenkapitalquote:

21,59

25,12

27,65

%

Fremdkapitalquote:

78,41

74,88

72,35

%

Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Angaben in

Seite 96 von 486

ee) Leistungsdaten

Absatz Erdgas Absatz Strom Absatz Wärme

G W G W G

Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

2.069,00

2.485,00

2.333,00

GWh

1.096,00

939,00

877,00

GWh

827,00

860,00

879,00

GWh

W

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Seite 97 von 486

e) Lage des Unternehmens Im Geschäftsjahr 2005 erzielte die EVH GmbH ein Ergebnis vor Gewinnabführung in Höhe von 12,9 Millionen Euro. 1.

Rahmenbedingungen, Branchenentwicklung und Geschäft

1.1

Rahmenbedingungen

Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr gekennzeichnet. Nach ersten Berechnungen legte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2005 preisbereinigt um 0,9 Prozent zu. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (1,6 Prozent) nur abgeschwächt fortgesetzt. Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern ist nach Einschätzung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle im Jahr 2005 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent hinter dem Bundesdurchschnitt zurückgeblieben. Im ersten Halbjahr 2005 lag das Wirtschaftswachstum in unserem Bundesland mit preisbereinigt 1,0 Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt (0,8 Prozent). Das geringe Wirtschaftswachstum konnte nicht zur positiven Beeinflussung des Arbeitsmarktes beitragen. Während die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2004 noch 10,5 Prozent betrug, ist im Jahr 2005 eine Erwerbslosenquote von 11,7 Prozent zu verzeichnen. Die Erwerbslosenquote Sachsen-Anhalts liegt mit 20,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem Niveau Ostdeutschlands. Im Stadtgebiet Halle (Saale) waren zum 31. Dezember 2005 insgesamt 235.959 Einwohner gemeldet. Dem Rückgang um 1.134 Einwohner steht eine Zunahme der Anzahl von Haushalten gegenüber, die aus der anhaltenden Abnahme der durchschnittlichen Haushaltsgrößen resultiert.

1.2

Branchenentwicklung

Seit dem 1. Januar 2005 werden europaweit Emissionsrechte für Kohlendioxid gehandelt. Grundlage dafür ist das am 14. Juli 2004 in Kraft getretene Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), welches die EU-Vorgaben in deutsches Recht überträgt. Betroffene Anlagenbetreiber - wie die EVH GmbH - müssen in diesem Zusammenhang seit Jahresbeginn für den Ausstoß von Kohlendioxid über entsprechende Emissionszertifikate verfügen. Am 13. Juli 2005 trat das neue Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) in Kraft, mit dem der Gesetzgeber Markttransparenz und Chancengleichheit im Strom- und Gasmarkt sichern will. Kernpunkt des Gesetzes ist das Unbundling - die Trennung der Geschäftsfelder Netz und Vertrieb. Zu den weiteren wichtigen Regelungen gehören die Vorabgenehmigung aller Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen oder entsprechende Länderbehörden, die Einführung der Anreizregulierung, die Erleichterung des Netzzugangs beim Gas sowie die Pflicht zur Stromkennzeichnung. Diese Vielzahl neuer Regelungen konfrontiert die Energiewirtschaft mit gravierenden Veränderungen.

1.3

Geschäft

Nach wie vor sinkt die Bevölkerungszahl in Halle, dem ursprünglichen Absatzgebiet der EVH GmbH. Deshalb setzt das Unternehmen einerseits auf den deutschlandweiten Vertrieb seiner Produkte und andererseits auf die komplette Besetzung der Wertschöpfungskette „Erzeugung-Netzbetrieb-Vertrieb“. In diesem Zusammenhang ist auch die Inbetriebnahme des neuen Heizkraftwerkes Dieselstraße zu sehen, die am 6. Oktober 2005 nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit gefeiert wurde. Die nach dem Umwelt und Ressourcen schonenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitende Technik produziert Strom und Fernwärme in zwei baugleichen Blöcken und ersetzt eine etwa 35 Jahre alte Anlage. Stark steigende Energiepreise kennzeichneten das abgelaufene Geschäftsjahr und führten zu Preisanpassungen in allen Segmenten der Produktpalette der EVH GmbH. Als Reaktion darauf startete das Unternehmen eine Aktion unter dem Motto „Gewusst wie! - Energiesparen mit der EVH“. Ziel dieser erfolgreichen Kampagne war es, die Lebensqualität der Kunden auch bei geringerem Energieverbrauch zu sichern. Mit zwei neuen Erdgastankstellen im Stadtgebiet von Halle hilft das Unternehmen den Kunden, ihren Energiebedarf kostengünstiger zu decken. Seit dem 7. Februar 2005 arbeitet die EVH GmbH mit einem neuen Abrechnungssystem. Es wird nicht nur den Anforderungen der liberalisierten Energiemärkte gerecht, sondern entspricht auch den Erfordernissen der Entflechtung von Netz und Vertrieb.

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Seite 98 von 486

Mit der Ablösung des bisherigen Allgemeinen Tarifes durch die Grundversorgung, der Erfüllung der Stromkennzeichnungspflicht und der Gründung des neuen Bereichs Netzbetreiber setzte die EVH GmbH das neue Energiewirtschaftsgesetz weiter um. Der Bereich Netzbetreiber übernimmt dabei die strategische Ausrichtung, Steuerung und Vermarktung des Strom- und Erdgasnetzes sowie der Informations-, Fernwirk- und Leittechnik. Des Weiteren erarbeitete die EVH GmbH ein Gleichbehandlungsprogramm, um die Einhaltung der Vorschriften des EnWG sicherzustellen. Es schafft verbindliche Vorgaben für die Arbeitsweise des Netzbetreibers, damit ein diskriminierungsfreier Netzzugang gewährleistet wird. Mit einem bunten Mix vom Schneetreiben mit einer Rodelrampe bis hin zu einem Tag der offenen Tür im Heizkraftwerk Dieselstraße setzte die EVH GmbH ihr soziales Engagement im Rahmen von „Ein Herz für Halle“ fort. Knapp 7.000 Besucher kamen zu den vielseitigen Veranstaltungen, für jeden Besucher spendete die EVH zwei Euro für soziale Zwecke.

2.

Ertragslage

2.1

Erzeugung

Im Berichtsjahr produzierte die EVH GmbH in ihren modernen Anlagen 344 GWh (Vorjahr: 144 GWh) Strom sowie 679 GWh (Vorjahr: 606 GWh) Wärme - größtenteils im umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsprozess. Der Grund für den Zuwachs lag in der Erhöhung der Erzeugungskapazitäten. Die dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz unterliegenden Anlagen verursachten dabei Kohlendioxid-Emissionen in Höhe von 202.133 Tonnen. Dafür standen ausreichend Zertifikate zur Verfügung. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr war die EVH GmbH für die Betriebsführung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verantwortlich, welche 353 GWh (Vorjahr: 504 GWh) Strom und 257 GWh (Vorjahr: 391 GWh) Wärme erzeugte.

2.2

Absatz/Umsatz

Strom Zum 31. Dezember 2005 belieferte die EVH GmbH über 161.000 Kunden mit Strom. Mit 1.096 GWh fiel der Stromabsatz 157 GWh höher als im Vorjahr aus. Ursache für die Steigerung waren sowohl ein höherer Absatz außerhalb von Halle als auch erfolgreiche Kundenrückgewinnung im eigenen Netzgebiet. Aus dem Stromverkauf erzielte das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 110,9 Millionen Euro (Vorjahr: 96,4 Millionen Euro). Wärme Im Geschäftsjahr 2005 betrug der Wärmeabsatz 827 GWh. Er sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent. In diesem Segment widerspiegelt sich der Stadtumbau in den Plattenbaugebieten und der damit verbundene Rückgang der Anschlussleistung. Infolge von Preisanpassungen stiegen die Umsatzerlöse aus Wärme um 6 Prozent auf 49,4 Millionen Euro. Erdgas Die EVH GmbH setzte an mehr als 45.000 Kunden insgesamt 2.069 GWh Erdgas ab. Vor allem durch die geringere Nachfrage der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH (-30,1 Prozent) fiel dieser Wert um 416 GWh niedriger als im Vorjahr aus. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Erdgas betrugen 73,5 Millionen Euro (Vorjahr: 75,0 Millionen Euro).

2.3

Bezug

Strom Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insgesamt 808 GWh Strom bezogen. Dies geschah auf dem Wege der strukturierten Strombeschaffung - ein wichtiger Baustein zur Optimierung des gesamten Stromportfolios. Auf Grund höherer Eigenerzeugungskapazitäten lag die Bezugsmenge 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wärme Die EVH GmbH bezog von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 257 GWh Wärme. Im Vergleich zu 2004 (391 GWh) zeigten sich auch hier die Auswirkungen der Modernisierung des Heizkraftwerks Dieselstraße. Erdgas Der Erdgasbezug betrug insgesamt 3.424 GWh und lag somit geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Dabei wurde eine Teilmenge zu den Konditionen des Spotmarktes eingekauft. Mit dieser Diversifikation machte die EVH GmbH positive Erfahrungen.

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Seite 99 von 486

2.4

Personal- und Sozialbereich

Die EVH GmbH führte im Jahr 2005 das Projekt „Optimierung der Geschäftsprozesse“ weiter und passte auf dieser Grundlage die Organisationsstruktur an die veränderten Rahmenbedingungen an. Am Ende des Geschäftsjahres 2005 beschäftigte die EVH GmbH insgesamt 660 Mitarbeiter, darunter 47 Auszubildende. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 54 Mitarbeiter weniger. Mit 30,6 Millionen Euro lag der Personalaufwand 2,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zum 31. Dezember 2005 lagen das durchschnittliche Lebensalter der Belegschaft bei 42 Jahren und das durchschnittliche Dienstalter bei 18 Jahren. In die Weiterbildung der Belegschaft investierte die EVH GmbH im Berichtsjahr 0,4 Millionen Euro.

3.

Finanzlage

Die Cash Earnings nach DVFA/SG betrugen 34,9 Millionen Euro und verbesserten sich somit im Vergleich zum Vorjahr (34,2 Millionen Euro). Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2005 auf insgesamt 22,7 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen eines Cash Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken zu minimieren sowie das Zins- und Währungsrisiko auf den gesamten Konzern zu verteilen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -48,5 Millionen Euro und entfiel im Wesentlichen auf die Modernisierung des Kraftwerks Dieselstraße und auf Investitionen des Netzbereiches. Zur Finanzierung dieser langfristigen Investitionen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 42,0 Millionen Euro Kredite aufgenommen. Die Unterdeckung im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) erhöhte sich auf -53,3 Millionen Euro (Vorjahr: -51,9 Millionen Euro), bewegt sich aber weiter im branchenüblichen Rahmen. Der aus dem hohen Bestand an kurzfristigen Verbindlichkeiten (einschließlich zu leistender Ergebnisabführung) und Rückstellungen resultierende zukünftige Zahlungsabfluss führt zu einer Belastung der Liquidität mit der Folge, dass die derzeit von der SWH eingeräumte Cash Pool-Kreditlinie in Anspruch genommen und erweitert werden muss. Den Gewinn in Höhe von 12,9 Millionen Euro führt Ergebnisabführungsvertrages an die Stadtwerke Halle GmbH ab.

4.

die

Gesellschaft

auf

Grund

des

bestehenden

Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2005 wurden Investitionen mit einem Volumen von 51,4 Millionen Euro getätigt. Schwerpunkte waren die Modernisierung des Heizkraftwerkes Dieselstraße, der Neubau des Umspannwerkes Dieselstraße sowie die Verlegung von Versorgungsleitungen im Rahmen des Umbaus des Riebeckplatzes. Die Bilanzsumme des Unternehmens erhöhte sich um 50,0 Millionen Euro auf 355,5 Millionen Euro. Das war vor allem auf die Modernisierung des Heizkraftwerkes Dieselstraße zurückzuführen. Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital belief sich einschließlich 90 Prozent Sonderposten auf 125,1 Millionen Euro. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 35,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich diese um 6,8 Prozentpunkte.

5.

Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die EVH GmbH notwendig machen würden.

6.

Risikobericht

Wichtige Voraussetzungen für die Sicherung des Unternehmenserfolges sind das frühzeitige Erkennen und Bewerten der Risiken sowie ein effizientes Gegensteuern. Die Umsetzung der Vorgaben des Gesetzes über Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) erfolgt dabei mit Hilfe eines effizienten Risikomanagementsystems. Darin werden die relevanten Risiken aus der Finanzperspektive, Kunden- und Marktperspektive, Geschäftsprozessperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive sowie Umfeldperspektive betrachtet und dokumentiert. Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Seite 100 von 486

Die derzeitige Risikosituation zeigt, dass die Preisentwicklung an den Energiemärkten auch für die EVH GmbH zu erheblichen Chancen und Risiken führen kann. Deren Beobachtung, Analyse und Steuerung widmet das Unternehmen große Aufmerksamkeit. Um einer für die EVH GmbH nachteiligen gegenläufigen Entwicklung von Brennstoffkosten und Strompreisen zu begegnen, hat das Unternehmen eine kontinuierliche Preissicherungsstrategie entwickelt. Unter Nutzung finanzieller Warentermingeschäfte für Mineralölprodukte besteht die Möglichkeit, fortlaufend die Bezugspreise für Teilmengen des zukünftigen Gasbedarfs des Kraftwerkes abzusichern. Mit aktivem, marktnahem Portfoliomanagement der Stromerzeugung bzw. -beschaffung einerseits und des Stromabsatzes andererseits verfolgt die EVH GmbH kontinuierlich die Erreichung der Unternehmensziele. Marktöffnung und strukturierte Energiebeschaffung werden als Zukunftschancen begriffen und gezielt für eine optimale Entwicklung des Unternehmens genutzt. Das für die Kraftwerksmodernisierung benötigte Fremdkapital wurde durch einen Kreditvertrag mit einem Bankenkonsortium beschafft. Die EVH GmbH sicherte steigende Zinsen innerhalb der Laufzeit der Kredite mit variablem Zinssatz durch den Einsatz eines Cap ab. Dieses derivative Finanzinstrument wurde auf Grundlage eines Rahmenvertrages für Finanztermingeschäfte abgeschlossen und ist ab dem Jahr 2006 bis zum Auslaufen der Kreditlinie gültig.

7.

Prognosebericht

Der steigende Energiebedarf von Schwellen- und Entwicklungsländern wird den weltweiten Wettbewerb um Energieressourcen weiter verschärfen. Diese stetig wachsende Nachfrage, unsichere politische Verhältnisse in einigen Ölförderländern, aber auch das Risiko von Naturkatastrophen können die Rohstoffpreise und damit auch die Bezugspreise für die EVH GmbH weiter steigen lassen. Dieser Entwicklung wirkt die EVH GmbH aktiv entgegen. Mit der Modernisierung des Heizkraftwerks Dieselstraße erhöhte das Unternehmen seine Unabhängigkeit vom Strommarkt. Der Anteil der Eigenerzeugung von Strom und Wärme wird im Jahr 2006 ansteigen und somit den Fremdbezug verringern. Zur Absicherung des Preisrisikos des benötigten Brennstoffs wählte die EVH GmbH ein Sicherungsgeschäft (Commodity-Swap) für die zur Stromproduktion im Jahr 2006 benötigte Erdgasmenge. Weiterhin wurden im Rahmen der strukturierten Strombeschaffung vertraglich festgeschriebene Absatzmengen für die Jahre 2006 und 2007 zeitnah beschafft. Die Neuordnung der Energiewirtschaft wird der EVH GmbH in den kommenden Jahren Chancen für die weitere Entwicklung bieten. Absatzrückgänge innerhalb des Netzgebietes, die sich durch die zu erwartende Zunahme des Wettbewerbs auf dem Strom- und Gasmarkt einstellen, werden mittelfristig durch deutschlandweite Akquisitionserfolge ausgeglichen. Auf dem Wärmemarkt ist durch den Bevölkerungsrückgang in den Plattenbaugebieten mit einem Rückgang des Absatzes zu rechnen. Auch hier rechnet sich die EVH GmbH Chancen aus, diesen durch das Angebot von überregionalen Wärmemodullösungen zu kompensieren. Nach der erfolgten Großinvestition in die Modernisierung des Heizkraftwerkes werden sich die Investitionen in den Folgejahren auf die Versorgungssicherheit der Netze konzentrieren. Trotz dieser zukünftigen Herausforderungen und vielfältiger neuer Aufgaben erwartet das Unternehmen auch für das Jahr 2006 eine positive Ergebnisentwicklung.

Ver- und Entsorgung

EVH GmbH

Seite 101 von 486

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Halle (Saale)

Gesellschafter: MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH, Merseburg i. L. Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

12,50

50,00

12,50

50,00

Gegenstand des Unternehmens: Erwerb, Halten und Veräußerung von Beteiligungen an Unternehmen der Wasserwirtschaft in Sachsen-Anhalt und angrenzenden Gebieten, Verwaltung, Koordination und Kontrolle dieser Beteiligungen, Erbringung von Dienstleistungen für diese Beteiligungsgesellschaften sowie jeglicher Tätigkeit, die dem vorgenannten Zwecke mittelbar oder unmittelbar zu dienen geeignet ist. Belieferung von Kommunen, Wasserversorgungsgesellschaften sowie von gewerblichen und privaten Endverbrauchern im Land Sachsen-Anhalt sowie in angrenzenden Gebieten mit Roh- und Trinkwasser. Errichtung, Betrieb Verwaltung und Unterhaltung von fernwassertypischen Anlagen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Wasserversorgung wird explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Gaudig, Lutz Störzner, Uwe

c) Beteiligungen unmittelbar Fernwasservermögensgesellschaft mbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH

mittelbar Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

T€

%

25,00

100,00

0,00

50,00

0,00

82,72

T€

%

58.499,97

45,77

Seite 102 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

25,00

32,2

25,00

11,3

0,00

0,00

Umlaufvermögen

52,66

67,8

75,81

34,4

-23,15

-30,54

119,72

54,3

2005

Aktiva

2004

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

%

77,66

100,0

220,53

100,0

-142,87

-64,78

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

13,62

17,5

Rückstellungen

19,15

24,7

109,00

49,4

-89,85

-82,43

Verbindlichkeiten

44,89

57,8

111,53

50,6

-66,64

-59,75

Bilanzsumme

77,66

100,0

220,53

100,0

-142,87

-64,78

13,62

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

2004

T€

T€

4.506,43

4.476,94

60,73 4.506,43

4.476,94

sonstige betriebliche Aufwendungen

15,77

143,39

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

1,62

1,33

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

43,34

-144,72

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

43,34

-144,72

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

43,34

-144,72

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

2005

2004

Angaben in

0,96

-3,23

%

-145,84

-100,00

%

43,34

-144,72

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

Seite 103 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

Angaben in

Sachanlagenintensität:

%

Eigenkapitalquote:

17,54

0,00

%

Fremdkapitalquote:

82,46

100,00

%

31.12.2005

31.12.2004

m 42.823.359,00 ³

43.625.426,00

ee) Leistungsdaten

Rohwasserlieferung gesamt

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

31.12.2003

Angaben in



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e) Lage des Unternehmens Entwicklung Unternehmensgegenstand der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH (FSA) sind u. a. der Erwerb, Halten und Veräußerung von Beteiligungen an Unternehmen der Wasserwirtschaft, die Verwaltung, Koordination und Kontrolle dieser Beteiligungen, die Erbringung von Dienstleistungen für diese Beteiligungsgesellschaften sowie jegliche Tätigkeit, die dem vorgenannten Zwecke mittelbar oder unmittelbar zu dienen geeignet sind. Sitz der Gesellschaft ist Halle (Saale). Gesellschafter der FSA sind zu je 50 % die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH und die Stadtwerke Halle GmbH. Geschäftsführer der Gesellschaft sind Herr Uwe Störzner und Herr Dr. Lutz Gaudig. Die FSA hält eine Beteiligung an der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FWV) mit Sitz in Torgau in Höhe von 25,5 % über eine „Große GbR“, die zwischen der FSA und der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) besteht. Darüber hinaus besitzt die FSA einen Auskehrungsanspruch aus der in Auflösung befindlichen „Kleinen GbR“ mit der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM), deren einziger Vermögenswert eine 24,5 %ige Beteiligung an der FWV ist. Der FSA steht ein Auskehrungsanspruch auf Übertragung eines FWV-Geschäftsanteiles in Höhe von 20,2664 % zu. Die Auflösung der „Kleine GbR“ und somit die Vermögensauseinandersetzung wurde noch nicht vollzogen. Weiterhin ist die FSA 100 %ige Gesellschafterin der Fernwasservermögensgesellschaft mbH, Halle (Saale), die fernwassertypisches Anlagevermögen besitzt und dieses über einen Rahmenvertrag von der FWV betreiben lässt. Die Gesellschaft bezieht auf der Grundlage eines Liefervertrages Rohrwasser von Talsperrenbetrieb des Landes SachsenAnhalt (TSB-LSA) zum Weiterverkauf an Wasserversorgungsunternehmen.

Wirtschaftliche Situation Der Jahresabschluss weist einen Überschuss in Höhe von 43,3 t€ aus. Der Jahresabschluss ist maßgeblich durch die Auflösung von Rückstellungen geprägt. Ausschüttungen aus dem Jahresüberschuss der FWV sind auf Grund fehlender bilanzieller Voraussetzungen im Wirtschaftsjahr nicht erfolgt. Das Jahresergebnis soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Gesellschaft verfügte im Berichtsjahr über eine ausreichende Liquidität, die vorübergehend durch die Fortführung des Darlehens von der FVG in Höhe von 35 T€ gesichert wurde. Von der FSA wurden im Geschäftsjahr 2005 zwei Sondertilgungen am 29. September 2005 und 15. November 2005 in Höhe von 5.000,00 € bzw. 13.000,00 € geleistet. Somit hat das Darlehen noch eine Höhe von 17.000,00 € zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Das Darlehen wird bis zum 30.06.2006 zur Verfügung gestellt und wird marktüblich verzinst. Investitionen wurden im Geschäftsjahr nicht getätigt. Über die Geschäftsführung hinaus verfügt die Gesellschaft über kein Personal. Die Ausübung der Geschäftsführertätigkeit erfolgt unentgeltlich. Die wirtschaftliche Betätigung der FSA besteht im Bezug und der Lieferung von Rohwasser. Die dabei erzielten Umsatzerlöse in Höhe von 4.506.430,31 € sind mit den dafür erforderlichen Aufwendungen grundsätzlich identisch. Zeitweilige Differenzen sind durch die unterschiedliche Herangehensweise bei der 1./8. Entgeltanpassung der Verträge entstanden, die in der Folgelaufzeit mit der 2./9. Entgeltanpassung wieder ausgeglichen werden. Die FSA liefert das Rohwasser gemäß der bestehenden Rohwasservorhalt- und -lieferverträge an FWV, Stadtwerke Wernigerode GmbH (SWW) und Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz (ZVO). Der Rohwasserbezug bzw. die Rohwasserlieferung setzt sich wie folgt zusammen: Rappbodetalsperre Talsperre Zillierbach Talsperre Teufelsteich

39.822.409 m³ für FWV 2.644.752 m³ für SWW 3.56.198 m³ für ZVO 42.823.359 m³

Das in den Talsperren anstehende Rohwasser konnte in seiner natürlichen Beschaffenheit für die Trinkwasserversorgung der Kunden bereitgestellt werden. Die Rohwasserqualität war gut und zu Qualitätsbeeinträchtigungen kam es nicht. Im Rahmen des Gewässergütenetzes Sachsen-Anhalt erfolgte die chemische und biologische Untersuchung des Rohwassers, deren Häufigkeit über den vertraglichen Verpflichtungen lag. Damit wurden die Festlegungen des jeweiligen Vertrages uneingeschränkt eingehalten.

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

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Die bezogene Menge aus der Rappbodetalsperre entsprach rund 50 % der maximal möglichen Bezugsmenge. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich, dass der Rohwasserbezug und somit die Rohwasserlieferung seit Jahren gleich bleibend ist. Eine Ausnahme mit einem erhöhten Bezug bzw. einer erhöhten Lieferung bildete lediglich das Jahr 2003, was auf die extrem trockene Wetterlage zurückzuführen war. Die Vorhalte- und Lieferverträge sind so abgeschlossen, dass die Bezugs- bzw. Abgabemengen keinen Einfluss auf zu zahlende Entgelte haben.

Beteiligungen Die FSA besitzt Geschäftsanteile an der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, Torgau, sowie einen 100 %igen Anteil an der Fernwasservermögensgesellschaft mbH Halle (Saale). Die Anteile an der FWV werden über Beteiligungen an zwei Gesellschaften bürgerlichen Rechts gehalten. Die so genannte „Große GbR“, die 51 % der Anteile der FWV hält, wird jeweils zu 50 % von der KWL und der FSA gehalten. In der in Auflösung befindlichen so genannten „Kleinen GbR“, die 24,5 % an der FWV besitzt, hat die FSA einen Auskehrungsanspruch in Höhe von 20,2664 % der Geschäftsanteile an FWV. Die „Kleine GbR“ ist noch nicht vermögensrechtlich auseinandergesetzt. Die indirekten Gesellschafteraufgaben wurden gegenüber der FWV mit der KWL in vier GbR-Sitzungen am 23. Februar 2005, 20. Mai 2005, 23. August 2005, 7. November 2005, vier Aufsichtsratssitzungen am 7. April 2005, 23. Juni 2005, 22 September 2005, 8. Dezember 2005, und einer Gesellschafterversammlung am 23. Juni 2005 wahrgenommen. Die Gesellschafteraufgaben gegenüber der FVG wurden direkt ausgeübt. Die Aufgaben und Pflichten der FSA werden in der „Großen GbR“ durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung der SWH, Herrn Wilfried Klose, und die Geschäftsführer der FSA, Herrn Uwe Störzner und Herrn Dr. Lutz Gaudig wahrgenommen. Im Aufsichtsrat der FWV arbeiten seitens der FSA Herr Wilfried Klose aus Vorsitzender, Herr Uwe Störzner und Herr Christophe Hug, Vorsitzender der Geschäftsführung der Veolia Wasser GmbH, Berlin, mit.

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes (BVerwG) in der Verwaltungsstreitsache Stadt Halle ./. BRD betr. Kommunalisierung von Geschäftsanteilen an der FWV vom 20. Januar 2005 Mit dem Urteil wird es zu einer Neuverteilung der Geschäftsanteile an der FWV kommen, dies berührt somit auch die Beteiligung der FSA an der FWV. Das BVerwG hat die von der FWV wahrgenommene Fernwasserversorgung - die Beschaffung, Heranleitung und Verteilung von Fernwasser bis auf die Gemeindeebene - nach der Kompetenzzuordnung des Grundgesetzes der kommunalen Selbstverwaltung zugeordnet. Damit bejaht es den Anspruch der Klägerin auf kostenlose Zuordnung von Geschäftsanteilen an der FWV nach Kommunalvermögensgesetz. Unmittelbar davon betroffen ist der Auskehrungsanspruch der FSA an der „Kleinen GbR“, der auf die anspruchsberechtigten Kommunen übertragen werden muss. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass die von der „Großen GbR“ an der FWV gehaltenen Anteile auch kommunalisiert werden. Eine zeitnahe Neuzuordnung ist gegenwärtig nicht zu erwarten. Im Geschäftsanteilskauf- und Abtretungsvertrag zur Veräußerung der FSA zwischen dem TSB-LSA und dem Konsortium MIDEWA/SWH sind für den Kommunalisierungsfall Regelungen für den Verlust von Geschäftsanteilen bis zum Rücktrittsrecht festgeschrieben. Zurzeit kann die FSA noch keine Ableitungen aus dem Vertrag ziehen, da bisher keine bestandskräftigen Entscheidungen zu einer Neuverteilung vorliegen. Über den Auskehrungsanspruch an der „Kleine GbR“ soll festgehalten werden.

Klage KWL ./. FSA beim Landgericht Leipzig vom 15. Dezember 2004 Die mit Schriftsatz vom 15. Dezember 2004 von der KWL gegen die FSA erhobene Klage wegen Auskunftserteilung beim Landgericht Leipzig wurde mit Verfügung vom 22. September 2005 aus Antrag der KWL zurückgenommen. Über diese Auskunftsklage wollte die Klägerin wiederholt gerichtlich prüfen lassen, ob die Einbindung der sachsen-anhaltinischen Anteile an der „Großen GbR“ in den FSA-Verkauf rechtlich zulässig war oder den Tatbestand einer Umgehung erfüllt und somit dem Vorkaufsrecht der KWL entgegen steht.

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

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Klage der Mitteldeutschen Wasser und Abwasser GmbH i. L. gegen TWM wegen Auseinandersetzung der „Kleinen GbR“ MIDEWA/TWM i. L., die 24,5 % an der FWV hält Die FSA als Rechtsnachfolger des TSB alt war hier nicht unmittelbarer Prozessbeteiligter, sondern nur Begünstigte. Die Mitteldeutsche Wasser- und Abwasser GmbH i. L. hat in der zweiten Instanz vor dem OLG Naumburg ein weitgehend obsiegendes Urteil errungen, gegen das eine Revision nicht zugelassen worden ist. TWM hat sich gegen das Urteil mit einer Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision beim Bundesgerichtshof gewehrt. Diese Beschwerde wurde mit Beschluss des II. Zivilsenates am 25. Juli 2005 zurückgewiesen, weil keiner der im Gesetz (§ 543 Ans. 2 ZPO) vorgesehenen Gründe vorliegt.

Klage der FSA gegen die Bundesrepublik Deutschland 5. Januar 2006 gegen den Rücknahmebescheid des Bundesamtes zur Regelung für offene Vermögensfragen BARoV Mit der Klage will die FSA erwirken, dass der Rücknahmebescheid des BARoV vom 28. November 2005 aufgehoben wird. Mit dem benannten Bescheid nahm das BARoV seinen Bescheid vom 10. August 1995, Az. S 7290 40 029 L, zurück, in dem Anträge verschiedener Kommunen vom 27. September 1993 auf Zuordnung von Geschäftsanteilen an der FWV zurückgewiesen wurden. Die FSA will damit erreichen, dass die erworbenen Geschäftsanteile an FWV, zumindest die der „Großen GbR“ ihr erhalten bleiben bzw. eine rechtskräftige Entscheidung eines Gerichts über die Neuaufteilung der Geschäftsanteile der FWV herbeigeführt wird. Denn nur unter dieser Maßgabe kann das Konsortium MIDEWA/SWH vom Geschäftsanteilskauf- und Abtretungsvertrag mit dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt zum Erwerb der FSA zurücktreten.

FVG-Vermögen Über das FVG-Vermögen wird zurzeit über den Abschluss eines Betreibervertrages mit Erhebung eines Netznutzungsentgeltes mit der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FWV) verhandelt. Dieser Vertrag soll im Jahr 2006 abgeschlossen werden. Darüber hinaus wird eine Veräußerung der fernwassertypischen Anlagen zu einem angemessenen Kaufpreis angestrebt. Dementsprechende Verhandlungen werden mit FWV seit 2005 geführt. Bisher kam es zu keinem Kaufvertrag zwischen den Parteien, so dass zurzeit ein Betreibervertrag zwischen FVG und FWV präferiert wird. Darüber hinaus wird bedingt durch das BVerwG-Urteil vom 20. Januar 2005 zur Neuaufteilung der Geschäftsanteile an der FWV der Erwerb der Anteile an der FVG durch MIDEWA erörtert und verhandelt. Die Verhandlungen sollen 2006 abgeschlossen sein.

Ausblick Zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der FSA ist wie geschildert bei der FVG der Abschluss eines Betreibervertrages mit einem Netznutzungsentgelt im Jahr 2006 geplant. Des Weiteren wird eine mögliche Veräußerung des FVG-Vermögens weiter verhandelt.

Ver- und Entsorgung

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

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Fernwasservermögensgesellschaft mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift: Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb, die Verwaltung und Unterhaltung der fernwassertypischen Anlagen. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte einzugehen, die der Förderung des vorgenannten Gegenstandes des Unternehmens dienen. Die Gesellschaft kann sich hierzu auch an anderen Gesellschaften beteiligen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Wasserversorgung wird explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Gaudig, Lutz Störzner, Uwe

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

4.775,83

99,3

20.537,20

99,7

21.080,00

98,8

-15.761,37

-76,75

Umlaufvermögen

32,16

0,7

57,42

0,3

261,00

1,2

-25,26

-43,99

Bilanzsumme

4.807,99

100,0 20.594,62

100,0

21.341,00

100,0

-15.786,63

-76,65

Aktiva

Ver- und Entsorgung

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

%

Seite 108 von 486

2005

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Eigenkapital

4.762,24

99,0

20.456,07

99,3

21.155,00

99,1

-15.693,83

-76,72

44,90

0,9

135,92

0,7

35,00

0,2

-91,02

-66,97

Verbindlichkeiten

0,85

0,0

2,64

0,0

151,00

0,7

-1,79

-67,80

Bilanzsumme

4.807,99

100,0

20.594,62

100,0

21.341,00

100,0

-15.786,63

-76,65

Rückstellungen

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

0,24

sonstige betriebliche Erträge

1,32

2,15

221,05

Abschreibungen

15.681,37

643,32

659,27

sonstige betriebliche Aufwendungen

13,91

56,98

375,61

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

1,62

0,91

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

2,85 -15.692,09

-697,24

-816,69

1,73

1,77

18,54

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-15.693,83

-699,02

-835,23

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-15.693,83

-699,02

-835,23

sonstige Steuern

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität:

2004

2003

-6.672.545,94

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität:

-76,72

-3,30

-3,80

%

Cashflow:

-12,46

-55,69

-175,96

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

95,75

98,93

98,02

%

Eigenkapitalquote:

99,05

99,33

99,13

%

Fremdkapitalquote:

0,95

0,67

0,87

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

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e) Lage des Unternehmens A

Entwicklung und Geschäftsverlauf der Gesellschaft

Die Fernwasservermögensgesellschaft mbH (FVG) wurde zum 18. Oktober 2001 gegründet. Gegenstand der FVG ist unverändert der Betrieb, die Verwaltung und Unterhaltung von fernwassertypischen Anlagen. Mit Gesellschafterbeschluss vom 13.07.2005 wurde der Sitz von Blankenburg nach Halle (Saale) verlegt. Die neue Eintragung der FVG erfolgte am 13.12.2005 im Handelsregister des Amtsgerichtes Halle unter HRB 15464. Das zuständige Finanzamt ist das FA Halle-Nord mit der Steuernummer 111/116/04039. Alleiniger Gesellschafter der FVG ist seit dem 02.01.2004 die Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH (FSA), die im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung 2004 durch das Konsortium MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH und der Stadtwerke Halle GmbH zu je 50 % vom Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt erworben wurde. Geschäftsführer der Gesellschaft sind Herr Uwe Störzner und Herr Dr. Lutz Gaudig. Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2005 wurde am 07.03.2005 und der 1. Nachtrag zum Wirtschaftsplan am 22.12.2005 beschlossen.

B

Wirtschaftliche Situation und Betätigung

Der Jahresabschluss weist einen Fehlbetrag in Höhe von 15.693.828,04 € aus, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Aus den gegebenen Rahmenbedingungen erzielt die Gesellschaft keine Umsatzerlöse, so dass die Abschreibungen und die Neubewertung des Anlagevermögens mit über 15.681.368,50 € den Fehlbetrag prägen. Über die Geschäftsführung hinaus verfügt die FVG über kein Personal. Die Ausübung der Geschäftsführertätigkeit erfolgt unentgeltlich. Die kaufmännische Geschäftsbesorgung erfolgte durch die MIDEWA GmbH. Dementsprechende Geschäftsbesorgungsverträge wurden zwischen den Parteien abgeschlossen. Die Betriebsführung der fernwassertypischen Anlagen der FVG erfolgt auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung, deren 11. Nachtrag bis 30.06.2006 läuft, durch die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FWV). Gemäß dieser Rahmenvereinbarung erhält FVG kein Nutzungsentgelt und FWV trägt alle Reparatur- und Wartungsarbeiten. Investitionen wurden im Geschäftsjahr nicht getätigt. Da über die bestehende Rahmenvereinbarung über die Betriebsführung der Anlagen der FVG kein Nutzungsentgelt vereinbart ist, wurden 2005 Verhandlungen mit der FWV zur Veränderung der Vertragssituation geführt. Im Ergebnis der Verhandlungen konnte kein an den Buchwerten bemessenes Nutzungsentgelt erzielt werden. Darüber hinaus wurde in den Verhandlungsgesprächen erkennbar, dass die geringe Auslastung der FVG-Anlagen kurz- und mittelfristig nicht verbessert bzw. erhöht werden kann. Um diesen Erkenntnissen Rechnung zu tragen, wurde eine Neubewertung des Anlagevermögens der FVG erforderlich und vorgenommen. Die Neubewertung erfolgt in Anlehnung an das erzielbare Nutzungsentgelt für den sich in Verhandlung befindenden und im Entwurf vorliegenden Betreibervertrag zwischen FVG und der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FWV) sowie an den geringen Auslastungsgrad der FVG-Anlagen. Ebenfalls berücksichtigt wurde ein möglicher Kaufpreis bei einer Veräußerung der Anlagen. Die Gesellschaft verfügte im Berichtsjahr über eine ausreichende Liquidität, so dass das mit Darlehensvertrag vom 16.06./03.09.2004 der FSA zur Verfügung gestellte Darlehen in Höhe von 35.000,00 € fortgeführt werden konnte. Der Darlehensvertrag gilt bis zum 30.06.2006. Von der FSA wurden im Geschäftsjahr 2005 zwei Sondertilgungen am 29.09.2005 und am 15.11.2005 in Höhe von 5.000,00 € bzw. 13.000,00 € vorgenommen, so dass das Darlehen (nominal) noch eine Höhe von 17.000,00 € hat.

C

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Als Folge der Fortführung zwischen dem TSB-alt und der FWV abgeschlossenen Rahmenvereinbarung gewährt die FVG der FWV eine unentgeltliche Nutzung der in ihrem Eigentum stehenden Fernwasserversorgungsanlagen. Somit erzielt die FVG keine signifikanten Umsatzerlöse, aber auch keine anderen Erträge und es entstehen zwangsläufig Jahresfehlbeträge und negative Cash Earings. Um eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, ist mittelfristig die Bereitstellung ausreichender Liquidität durch den Gesellschafter notwendig. Die Gesellschaft verfügt jedoch über voll nutzungsfähige fernwassertypische Anlagen, die zur Trinkwasserlieferung an Weiterverteiler benötigt werden. Damit besteht die Chance, durch Abschluss eines Betreibervertrages mit Erhebung eines Nutzungsentgeltes bzw. Veräußerung dieser fernwassertypischen Anlagen einen angemessenen Kaufpreis zu erzielen. Im Jahr 2005 wurden Gespräche und Verhandlungen mit der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH zum Verkauf der FVG bzw. des FVG-Vermögens geführt. Ver- und Entsorgung

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

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Im Ergebnis der Verhandlungen kam es zu keinem Kaufvertrag zwischen den Parteien, so dass mittlerweile ein Betreibervertrag mit Nutzungsentgelt zwischen FVG und FWV präferiert wird. Darüber hinaus wird bedingt durch das BVerwG-Urteil vom 20.01.2005 zur Neuaufteilung der Geschäftsanteile an der FWV der Erwerb der FVG durch MIDEWA erörtert und verhandelt. Die Verhandlungen sollen 2006 abgeschlossen werden.

Ver- und Entsorgung

Fernwasservermögensgesellschaft mbH

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Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Nauendorfer Straße 46 04860 Torgau

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

127.822,97

Gesellschafter: Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der MIDEWA Mitteldeutsche Wasser und Abwasser GmbH i. L. und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH Stadt Leipzig als Treuhänderischer Verwalter der Anteile sächsischer Kommunen

T€

%

65.189,71

51,00

31.316,63

24,50

31.316,63

24,50

Gegenstand des Unternehmens: Die Gewinnung und qualitätsgerechte Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser aus Grund- und Oberflächenwasser und die Überleitung des gewonnenen Trinkwassers mittels Fernleitung in Versorgungsgebiete. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Wasserversorgung wird explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Mantwill, Hartmut Wollenberg, Jan

Ver- und Entsorgung

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

Seite 112 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Klose, Wilfried

Ehrenvorsitzender

Dr. Gläser, Fritz

stellv. Vorsitzender

Dr. Klein, Hans-Joachim Dallhammer, Wolf-Dieter Hug, Christophe Dr. Schirmer, Andreas Flechtner, Joachim Heininger, Klaus Henning, Burkhard Müller, Annerose Schlicke, Friedhelm Störzner, Uwe Wenzel, Christian

31.12.2005

31.12.2004

T€

T€

33,60

44,10

Aufsichtsrat

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

Veränderungen T€

T€

%

T€

%

T€

%

Anlagevermögen

134.133,65

94,9

134.594,90

96,2

133.257,00

96,7

-461,25

-0,34

Umlaufvermögen

7.142,64

5,1

5.287,83

3,8

4.471,00

3,2

1.854,81

35,08

57,76

0,0

52,57

0,0

51,00

0,0

5,19

9,87

141.334,05

100,0

139.935,31

100,0

137.779,00

100,0

1.398,74

1,00

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

106.622,00

75,4

106.121,34

75,8

105.452,00

76,5

500,66

0,47

718,37

0,5

832,79

0,6

966,00

0,7

-114,42

-13,74

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszulagen Empfangene Ertragszuschüsse

%

310,51

0,2

55,52

0,0

58,00

0,0

254,99

459,28

Rückstellungen

11.613,73

8,2

12.544,91

9,0

12.778,00

9,3

-931,18

-7,42

Verbindlichkeiten

22.069,37

15,6

20.380,75

14,6

18.525,00

13,4

1.688,62

8,29

0,07

0,0

141.334,05

100,0

139.935,31

100,0

137.779,00

100,0

1.398,74

1,00

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

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bb) GuV 2005

Umsatzerlöse

2004

2003

T€

T€

T€

45.611,69

38.003,14

40.651,00

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen andere aktivierte Eigenleistungen

28,55

-130,61

63,00

2.393,47

3.381,99

2.530,00

sonstige betriebliche Erträge

1.579,48

2.068,82

3.708,00

Materialaufwand

23.562,73

16.639,81

18.484,00

Personalaufwand

11.927,35

11.901,49

14.467,00

Abschreibungen

9.320,02

9.407,91

9.454,00

sonstige betriebliche Aufwendungen

3.433,61

3.895,66

3.054,00

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

110,49

64,39

39,00

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

819,18

713,53

757,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

660,80

829,32

775,00

sonstige Steuern

160,14

160,23

155,00

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

500,65

669,10

620,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

500,65

669,10

620,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

1,10

1,76

1,53

%

0,47

0,63

0,59

%

9.820,67

10.077,00

10.074,00

T€

184,44

158,69

168,29

T€

24,04

27,47

30,81

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

94,34

95,49

95,86

%

Eigenkapitalquote:

75,44

75,84

76,54

%

Fremdkapitalquote:

24,56

24,16

23,46

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

176.000,00

176.000,00



700,10

700,10

km

78,10

80,20

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Fassungsvermögen Speicherbehälter m ³k Fernleitungsnetz Trinkwasserverkauf

Ver- und Entsorgung

Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

84,80

Angaben in

Mio. m³

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e) Lage des Unternehmens Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH beliefert als überregionaler Versorger kommunale Zweckverbände, Städte, Gemeinden und Industrieunternehmen mit Trink- und Brauchwasser. Das Absatzgebiet des Unternehmens im mitteldeutschen Raum erstreckt sich über die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Randgebiete Nordthüringens. Im Geschäftsjahr 2005 wurden 78,1 Mio. m³ Wasser abgesetzt. Die verkaufte Trinkwassermenge blieb mit 2,1 Mio. m³ unter der Vorjahresmenge von 80,2 Mio. m³. Die verminderten Abnahmemengen waren insbesondere bei kommunalen Versorgungskunden auszumachen. Der Anteil dieses Kundenbereiches liegt bei ca. 87 % der abgesetzten Gesamtmenge. Wie bereits in 2004 war auch das Jahr 2005 von feuchten Witterungsperioden, insbesondere im Frühjahr und in den Monaten August und September geprägt. Als weitere Ursache für den Rückgang der Absatzmenge ist die demographische Entwicklung in vielen Landkreisen unseres Versorgungsgebietes zu sehen. Hier ist ein weiterer anhaltender Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Mitte des Jahres 2005 konnte ein Neuanschluss im Bereich Wolfen realisiert werden. Über eine Abgabestelle am Leitungsabschnitt Reuden-Bitterfeld wird seit September 2005 der MicroTechPark Wolfen/Thalheim mit Wasser beliefert und somit eine wichtige infrastrukturelle Voraussetzung für die Ansiedlung wasserintensiver Gewerbekomplexe geschaffen. Seit Herbst 2005 wird ein Anschluss des Glaswerkes SaintGobain in Torgau realisiert. Die abgesetzte Trinkwassermenge führte zu einem durchschnittlichen Tagesverkauf von 214 Tm³. Der Tagesspitzenwert lag in 2005 bei 278 Tm³, der niedrigste Tageswert lag bei 181 Tm³. Wie bereits im Vorjahr wurden auch im Jahr 2005 hohe Umsätze im Bereich der von Dritten veranlassten Umverlegungsmaßnahmen erzielt (14,1 Mio. €; Vorjahr: 6,3 Mio. €). Neben der Fortsetzung von Maßnahmen an der Bundesstrasse 6n in Sachsen-Anhalt lag der Hauptfokus im Jahr 2005 bei Umverlegungsmaßnahmen im Bereich des Flughafens Leipzig/Halle. Diese wurden durch Drehung und Verlängerung der dortigen Südlandebahn notwendig. Alle wesentlichen Arbeiten konnten fristgemäß in 2005 fertig gestellt werden. Den Umsatzerlösen aus Umverlegungen stehen entsprechende Aufwendungen der FWV gegenüber. Darüber hinaus erbrachte die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Spezialleistungen im Bereich Engineering, Bau und Reparatur großkalibriger wasserwirtschaftlicher Anlagen sowie Laborleistungen für andere Unternehmen. Die hohe Qualität des gelieferten Trinkwassers war auch im Geschäftsjahr 2005 sichergestellt und entsprach immer den geforderten Parametern der Trinkwasserverordnung. Die regelmäßigen Beprobungen und Prüfungen erfolgten durch das nach DIN EN ISO/IEC 17025 zertifizierte unternehmenseigene Labor mit den Standorten in Torgau und Wienrode.

Voraussichtliche Entwicklung Für 2006 erwartet das Unternehmen einen Trinkwasserabsatz von 79,8 Mio. m³ und Trinkwassererlöse in Höhe von 31,5 Mio. €. Der Planung sind ein gleich bleibender Prokopfverbrauch und ein weiterer Bevölkerungsrückgang in unserem Versorgungsgebiet zugrunde gelegt. Dem gegenüber stehen geplante Mehrabnahmen gewerblicher Kunden. Gespräche mit einem potentiellen neuen Kunden wurden in 2005 intensiv geführt und sollen in 2006 mit einer vertraglichen Regelung abgeschlossen werden. Die Preise sind vertraglich gesichert. Preisgleitungsregelungen in den Lieferverträgen berücksichtigen künftige Aufwandsveränderungen. Die sonstigen Umsatzerlöse in 2006 werden ca. 3,3 Mio. € ausmachen. Dem entsprechend wird in 2006 gegenüber 2005 ein starker Rückgang der Aufwendungen für Umverlegungen zu verzeichnen sein. Neben der Fortführung verschiedener Planungsabschnitte an der Bundesstraße 6n in Sachsen-Anhalt wird eine Maßnahme an der Bundesautobahn 14 im NordOsten von Leipzig realisiert werden. Die Teilnahme an einem Benchmarkingprojekt in 2005 zeigte, dass die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH über effiziente Strukturen verfügt und marktgerechte Leistungen anbietet.

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Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH

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Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Das Unternehmen schließt das Geschäftsjahr 2005 mit einem positiven Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 661 T€ ab. Der Jahresüberschuss nach Abzug der Steuern beläuft sich auf 501 T€. Die Umsätze aus dem Trinkwasserverkauf betrugen 31,1 Mio. € und verringerten sich somit um 0,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Wesentlich höher fielen die sonstigen Umsätze gegenüber dem Vorjahr aus. Der Umfang von 14,5 Mio. € in 2005 resultiert im Wesentlichen aus Umverlegungsmaßnahmen und entspricht einem Umsatzanteil von 31,8 %. Im Rahmen von Investitionsmaßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2005 Eigenleistungen in Höhe von 2,4 Mio. € erbracht. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1,6 Mio. € resultieren im Wesentlichen aus der teilweisen Erstattung der Stromsteuer für energieintensive Gewerbebetriebe und Rückbauleistungen. Die Aufwendungen für Betriebs- und Hilfsstoffe befinden sich auf Vorjahresniveau. Die Energiekosten von 2,9 Mio. € liegen trotz des leichten Absatzrückgangs aufgrund der Preissteigerungen in diesem Segment über dem Vorjahreswert. Die Aufwendungen für Material und Fremdleistungen für Umverlegungen sind im Vorjahresvergleich um 6,1 Mio. € angestiegen; den Aufwendungen standen entsprechende Umsatzerlöse gegenüber. In 2005 wurde mit einer Großsanierung der baulichen Hüllen im Wasserwerk Wienrode begonnen. Dieses Sanierungsprojekt mit einem Wertumfang von 3,5 Mio. € wird bis 2007 abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde in 2005 ein Projekt zur Realisierung einer zweiten Transportleitung von Güsten bei Bernburg zum Hochbehälter Hammelberge nördlich von Halle initiiert um die Versorgungssicherheit im mitteldeutschen Raum langfristig zu sichern. Erste planerische Schritte erfolgten in 2005 und werden in 2006 mit der Vorbereitung eines Planfeststellungsverfahrens fortgeführt. Aufgrund der in den Jahren 2003 und 2004 eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen des Unternehmens konnten auch 2005 die Personalkosten auf dem geplanten Niveau gehalten werden. Darüber hinaus wurden weitere Forderungsberichtigungen für strittige Entgelte für erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien in Höhe von 174 T€ gebildet. Ein entsprechendes Rechtsverfahren ist seit 2005 anhängig.

Finanzlage Die Liquidität des Unternehmens zur Durchführung aller Geschäftsaufgaben war jederzeit gegeben. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 8,2 Mio. €, der Investitionstätigkeit ./. 8,9 Mio. € und der Finanzierungstätigkeit 1,9 Mio. €. Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum 31.12.2005 3,2 Mio. €. Zur Finanzierung der Investitionen wurde ein Kredit über 4 Mio. € aufgenommen, der restliche Betrag wurde durch die Innenfinanzierung abgedeckt. 2,3 Mio. € wurden zur Kredittilgung aufgewendet.

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Vermögenslage Die Vermögenslage zum Bilanzstichtag stellt sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag wie folgt dar: 2005 T€

2004 %

T€

%

Veränderung T€

%

I. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen

796 133.338

0,6 94,3

974 133.621

0,7 95,5

-178 -284

-18,2 -0,2

134.134

94,9

134.595

96,2

-461

-0,3

414 3.249 261 3.218

0,3 2,3 0,2 2,3

337 2.713 230 2.007

0,2 1,9 0,2 1,4

77 536 31 1.211

22,9 19,8 13,5 60,3

7.142

5,1

5.287

3,8

1.855

35,1

58

0,0

53

0,0

5

9,9

141.334

100,0

139.935

100,0

1.399

1,0

127.823 -21.702 501

90,4 -15,4 0,4

127.823 -22.371 669

91,3 -16,0 0,5

0 669 -168

0,0 -3,0 -25,1

II. Umlaufvermögen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögensgegenstände Liquide Mittel

III. Rechnungsabgrenzungsposten

I. Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Verlustvortrag Jahresüberschuss

106.622

75,4

106.121

75,8

501

0,5

II. Sonderposten für Investitionszulagen gem. InvZulG

718

0,5

833

0,6

-114

-13,7

III. Empfangene Ertragszuschüsse

311

0,2

55

0,0

256

464,6

33.682

23,8

32.926

23,5

756

2,3

141.334

100,0

139.935

100,0

1.399

1,0

IV. Fremdkapital

Im Geschäftsjahr 2005 wurden Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 9 Mio. € getätigt. Davon entfallen 297 T€ auf immaterielle Wirtschaftsgüter, 929 T€ auf Grundstücke, Dienstbarkeiten und Bauten, 4.879 T€ auf technische Anlagen und Maschinen und 809 T€ auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. Für einen Betrag in Höhe von 2.043 T€ leistete das Unternehmen Anzahlungen bzw. befinden sich Anlagen im Bau. Die Vermögenslage zeigt zum 31.12.2005 eine Eigenkapitalquote von 75 % und einen Deckungsgrad des Anlagevermögens aus Eigen- und langfristigem Fremdkapital von 98 %.

Nachtragsbericht Das Bundesverwaltungsgericht hat am 20.01.2005 die Revisionen der Stadt Halle, der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Sachsen-Anhalt, der MIDEWA Mitteldeutsche Wasser und Abwasser GmbH i. L., der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH und des Talsperrenbetriebes des Landes Sachsen-Anhalt A. ö. R. gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Berlin vom 05.12.2002 zurückgewiesen. Gegenstand des Verfahrens waren die Kapitalbeteiligungen an der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH. Im Kernpunkt stand dabei die Frage, ob die seinerzeit von der Treuhandanstalt (jetzt: Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben) vorgenommene Verteilung von jeweils 24,5 % auf die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie der Verkauf von 51 % an die GbR Mitteldeutsche Wasser und Abwasser GmbH (nach diversen Rechtsnachfolgen heute: Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH) / Städtische Wasserwerke Leipzig GmbH (nach Umfirmierung heute: Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH) rechtens war oder ob sämtliche Anteile an der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH unentgeltlich auf die mit Fernwasser versorgten Gemeinden in Sachsen und Sachsen-Anhalt zu verteilen gewesen wären. Mit der Abweisung der Revisionen hat das Bundesverwaltungsgericht die Ansicht des Verwaltungsgerichtes Berlin bestätigt, wonach die Anteile kommunalisiert, d. h. den Gemeinden unentgeltlich zuzuordnen sind.

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In dem noch beim Verwaltungsgericht Berlin anhängigen Verfahren ist nun gegebenenfalls zu entscheiden, wie die Kommunalisierung der Anteile zu erfolgen hat und insbesondere, welche Quoten auf die einzelnen Gemeinden entfallen. Sowohl die Art und Weise der Durchführung der Kommunalisierung als auch die Frage, in welchem Umfang die einzelnen Gemeinden zu beteiligen sind, sind dabei noch völlig offen. Des Weiteren wäre auch eine einvernehmliche Regelung zwischen den zu beteiligenden Gemeinden und den derzeitigen Gesellschaftern denkbar. Das Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (heute: Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen, BADV) hat, in Reaktion auf die höchstrichterliche Rechtsprechung, mit Bescheid vom 28.11.2005 den die Kommunalisierung zugunsten der sachsen-anhaltischen Gemeinden ablehnenden Bescheid der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben vom 10.08.1995 aufgehoben und beabsichtigt auch die Aufhebung des die Kommunalisierung zugunsten der sächsischen Gemeinden ablehnenden Bescheides vom 20.07.1995. Seit 2005 befindet sich das Unternehmen mit der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH (FSA) in Gesprächen zur eigentumsrechtlichen Übernahme fernwassertypischen Anlagevermögens der Fernwasservermögensgesellschaft mbH (100 % Tochter der FSA), die bisher schon für den Geschäftsbetrieb der FWV genutzt wurden. Dabei handelt sich um Leitungen und Anlagen im Bereich Eisleben/ Querfurt und Wolfen/ Bitterfeld. Die Gespräche sollen mit entsprechenden vertraglichen Regelungen in 2006 abgeschlossen werden.

Risiko-, Prognosebericht Risikobericht Im Rahmen der permanenten langfristigen Absatzplanungen werden neben den vertraglichen Grundlagen auch die demografischen Entwicklungen im mitteldeutschen Raum betrachtet und in die Planungen einbezogen. Ziel dieser ständigen Analyse ist es, die Kostenstruktur den Marktbedingungen anzupassen und sich abzeichnende Absatzveränderungen bei allen Maßnahmen der Systemvorhaltung frühzeitig berücksichtigen zu können. Die Stabilität des Versorgungssystems ist hinsichtlich der Trinkwassergüte, der Quellenverfügbarkeit, der Produktions- und Transportkapazitäten jederzeit gewährleistet. Die Qualität der Trinkwasserdargebote wird ständig überwacht. Die Produktionskapazitäten sind derart ausgelegt, dass sowohl Schwankungen in den Absatzmengen als auch der Rohwasserqualität jederzeit beherrschbar sind. Die Optimierung der Entsorgungsstrategien der Wasserwerksrückstände wird in 2006 fortgesetzt. Zur Sicherstellung der Anlagenverfügbarkeit sind neben den jährlichen Instandhaltungsaufwendungen für das Geschäftsjahr 2006 ein Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € vorgesehen. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in der weiteren Modernisierung der Wasserwerke und des Transportsystems. Zur Sicherstellung der Liquidität werden in 2006 1,2 Mio. € Fremdkapital zur Unterstützung der Investitionsfinanzierung aufgenommen. Die Tilgung im gleichen Zeitraum umfasst 2,3 Mio. €. Die Eigenkapitalquote wird danach ca. 78 % betragen. Die bereits für die Jahre 2004 und 2005 zwischen den Tarifparteien vereinbarte Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich wird in 2006 fortgeführt. Auf Basis des installierten Risikomanagementsystems erfolgt eine regelmäßige Betrachtung von Risiken zu deren Früherkennung und Steuerung. Potentielle Risiken, z. B. Absatzmengen, Preise, Wasserqualität, Verfügbarkeit technischer Anlagen etc., sind detailliert identifiziert und bewertet. Alle potentiellen Risiken werden zyklisch, die wichtigsten wöchentlich, analysiert und soweit notwendig Gegenmaßnahmen ergriffen. Bestandsgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende Risiken im Sinne des KonTraG sehen wir in der künftigen Entwicklung des Unternehmens nicht.

Prognosebericht Zu den im Folgejahr erwarteten Umsätzen wurde bereits unter Punkt 1 des Lageberichtes berichtet. Entsprechend dem vom Aufsichtsrat bestätigten Wirtschaftsplan 2006 rechnen wir mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 200 T€ nach Steuern.

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GISA GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Leipziger Chaussee 191 a 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

4.100,00

Gesellschafter: enviaM Beteiligungsgesellschaft mbH MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

2.660,90

64,90

410,00

10,00

1.029,10

25,10

Gegenstand des Unternehmens: Durchführung von Organisationsberatungen sowie Erstellung und Vermarktung von Dienstleistungsprodukten im Bereich der Informationsverarbeitung. Dazu gehört die Managementberatung für Organisations- und Systemplanung, die Anwendungsentwicklung und Schulung, der Rechenzentrumsbetrieb inkl. Druck- und Kuvertierungstechnik, das Netzwerkmanagement, die Graphische Datenverarbeitung und CAD-Anwendungen. Die Gesellschaft kann gleichartige oder ähnliche Unternehmen gründen, erwerben, sich an solchen beteiligen und Zweigniederlassungen errichten. Die Gesellschaft wird nach erwerbswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Öffentlicher Zweck: Wegen der vertraglichen Beziehungen der GISA zu enviaM und anderen Energieversorgern/-dienstleistern, ist der öffentliche Zweck aus einem Annex zur Energieversorgung zu entnehmen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Hensel, Gernot

(bis 31.12.2005)

Krüger, Michael

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

G.P.A. Gesellschaft für Personalabrechnung und -verwaltung mbH

25,56

100,00

ICS adminservice GmbH

25,56

100,00

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GISA GmbH

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

1.750,94

6,2

11.807,65

54,9

7.125,90

53,3

-10.056,71

-85,17

Umlaufvermögen

26.195,91

92,1

9.401,22

43,7

6.108,47

45,7

16.794,69

178,64

498,38

1,8

308,54

1,4

124,37

0,9

189,84

61,53

28.445,23

100,0

21.517,40

100,0

13.358,73

100,0

6.927,83

32,20

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

8.173,64

28,7

6.181,67

28,7

5.119,21

38,3

1.991,97

32,22

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

2004

2003

%

11.561,46

40,6

7.805,80

36,3

3.247,03

24,3

3.755,66

48,11

Verbindlichkeiten

6.459,22

22,7

4.909,96

22,8

2.339,15

17,5

1.549,26

31,55

Rechnungsabgrenzungsposten

2.250,90

7,9

2.619,97

12,2

2.653,35

19,9

-369,07

-14,09

28.445,23

100,0

21.517,40

100,0

13.358,73

100,0

6.927,83

32,20

Bilanzsumme

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

64.284,49

47.235,41

27.663,78

700,24

869,54

119,91

1.046,09

401,48

475,42

Materialaufwand

23.931,44

15.864,96

6.692,51

Personalaufwand

18.599,32

18.050,95

11.647,81

450,05

3.891,21

2.561,32

16.032,19

7.334,07

5.758,54

Umsatzerlöse Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen

228,89

399,58

339,76

81,93

23,06

5,85

0,12

0,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

7.351,74

3.675,94

2.021,55

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

3.278,09

1.594,27

1.002,34

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

4.073,64

2.081,67

1.019,21

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

4.073,64

2.081,67

1.019,21

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

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GISA GmbH

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

6,34

4,41

3,68

%

99,36

50,77

24,86

%

4.523,69

5.972,87

3.580,53

T€

208,96

171,40

137,18

T€

28,17

37,21

41,22

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

1,52

13,50

14,29

%

Eigenkapitalquote:

28,73

28,73

38,32

%

Fremdkapitalquote:

71,27

71,27

61,68

%

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

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GISA GmbH

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e) Lage des Unternehmens WIRTSCHAFTLICHES UMFELD - BRANCHENENTWICKLUNG Der deutsche IT-Markt ist im Jahr 2005 weiter gewachsen. Nach Berechnungen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) legte der Markt für IT-Dienstleistungen um 4,5 Prozent auf 27,9 Mrd. Euro zu. Damit wurde die Prognose aus dem Geschäftsjahr 2004 mit 0,5 Prozentpunkten leicht überschritten. Dass der gesamte ITK (IT und Kommunikation) -Markt mehr als doppelt so stark wie die Gesamtwirtschaft gewachsen ist, ist ein Zeichen für die Dynamik der Branche. Insbesondere das Geschäft IT-Dienstleistungen lief besser als erwartet. ITDienstleister profitierten vor allem von höheren Ausgaben der Unternehmen für die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur, insbesondere für Geschäftsprozess optimierte Software. Die GISA GmbH (GISA) konnte von der positiven Marktentwicklung profitieren. Das Unternehmen ist weiter gewachsen: sowohl vom Umsatz und vom Ertrag als auch in der Mitarbeiterzahl. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus der erfolgreichen Partnerschaft mit Unternehmen der enviaM-Gruppe sowie den langfristigen Vertragsbeziehungen mit anderen Bestandskunden. Der positive Trend wird sich den Studien der Marktforscher zufolge auch im Jahr 2006 fortsetzen. Nach BITKOM-Berechnungen wird der deutsche ITK-Markt im Jahr 2006 auf 137,3 Mrd. Euro zulegen. Das Outsourcing von Geschäftsprozessen wird besonders stark zur positiven Entwicklung dieses Marktsegments beitragen. Von diesem Trend erwartet sich GISA gemeinsam mit dem Tochterunternehmen ICS adminservice GmbH (ICS) zusätzliches Geschäftswachstum.

UNSERE GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2005 Wesentliche Geschäftsergebnisse Das Jahr 2005 war für GISA sehr erfolgreich. Das Unternehmen ist nochmals erheblich gewachsen und konnte seinen Umsatz auf 64,3 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und beträgt 7,4 Mio. Euro. Das Unternehmen verstärkte sich mit 43 neuen IT-Spezialisten und Prozessberatern und konnte gleichzeitig die Wertschöpfung pro Mitarbeiter deutlich steigern. Die erheblichen Steigerungen übertrafen die ursprünglichen Erwartungen an das Geschäftsjahr 2005. Das Wachstum resultiert vorrangig aus dem Geschäft mit Bestandskunden, das teilweise Einmal-Charakter hatte. Zudem ist das Unternehmen nach der Übernahme des operativen IT-Geschäftes der enviaM und der damit verbundenen Integration von 66 Mitarbeitern zu Beginn des Jahres 2004 weiter zusammengewachsen, Prozesse wurden optimiert. Zur positiven Bilanz 2005 trugen weiterhin zahlreiche Projekte bei, die neben der enviaM-Gruppe für andere namhafte Unternehmen wie die EVH GmbH, Halle (EVH), den Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig, die Bewag Aktiengesellschaft & Co. KG, Berlin (Bewag) sowie die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH, Berlin durchgeführt wurden. Im Vordergrund der Vertriebsaktivitäten der GISA stand weiterhin die Neukundengewinnung in den Fokusbranchen Versorgungswirtschaft, Dienstleistungen und Öffentlicher Bereich. So konnte z. B. die Berliner Stadtreinigungsbetriebe, ® Berlin (BSR) als neuer Kunde für die Einführung von mySAP CRM (Customer Relationship Management) gewonnen werden.

Meilensteine des Jahres 2005 Das Geschäftsjahr 2005 stand ganz im Zeichen des Wachsens und Zusammenwachsens.

Erfolgreiche Partnerschaften Die wachsenden Umsätze wurden vorrangig mit Bestandskunden erreicht. So resultiert das positive Geschäftsergebnis vor allem aus der erfolgreichen Partnerschaft mit der enviaM-Gruppe.

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GISA GmbH

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enviaM-Gruppe Gemeinsame Projekte trugen dazu bei, die Leistungsfähigkeit und Kundenorientierung der enviaM-Gruppe zu steigern. Dazu zählen z. B. die erfolgreiche Migration der Abrechnungen von 1,6 Mio. Geschäfts- und Privatkunden nach SAP® for Utilities (SAP IS-U) und die Konzeption und Implementierung von Netzvertriebsprozessen (NVP@SAP) auf Basis der „Einheitlichen Billing Lösung“ EBL. Eine wichtige Vorraussetzung dafür war die Migration von ca. 450.000 Zählern aus dem Energieabrechungssystem der ehemaligen Mitteldeutschen Energieversorgung Aktiengesellschaft (MEAG) in das Gerätemanagementsystem der enviaM. Ein Projekt für die Steigerung der Effizienz der internen Prozesse war die Einführung des Mitarbeiterservice (ESSEmployer Self Service) für ein effektives Personalmanagement. Urlaub beantragen, Zeitsalden abrufen, Reisekosten erfassen, Entgeltnachweise drucken oder persönliche Daten ändern: das können Mitarbeiter der enviaM nun eigenständig über das Intranet erledigen. Für die envia SERVICE GmbH (envia Service) entwickelte GISA mobile Helfer für die Einsatzplanung des Außendienstes. Die Nach- und Sperrkassierer sind seit Herbst 2005 mit mNIKO-PDAs unterwegs, um säumigen Zahlern den Strom abund bei erfolgter Zahlung wieder anzustellen. Der handliche Minicomputer erleichtert dabei die Arbeit der Außendienstmitarbeiter erheblich, denn er verwaltet automatisch ihre Einsatzpläne. Um die vielfältigen Anwendungen der enviaM zuverlässig überwachen und die Einhaltung der Service-Levels gewährleisten zu können, wurde ein aktives Service-Level-Management aufgebaut. Mit Hilfe des s. g. SLA-Tools berichtet GISA seit November 2005 die Einhaltung der Service-Level-Agreements (SLA) an die enviaM-Gruppe. Im Jahr 2006 ist die Ausweitung auf weitere Kunden geplant. Die enviaM übertrug ihre Geschäftsanteile an der GISA im November 2005 auf die neu gegründete enviaM Beteiligungsgesellschaft. An den Geschäftsbeziehungen zwischen GISA und enviaM ändert sich dadurch nichts.

Bestandskunden Die bestehenden guten Beziehungen zu unseren Bestandskunden konnten auch im vergangenen Jahr weiter vertieft werden. ® Bei der EVH führte GISA erfolgreich das Verbrauchsabrechnungssystem SAP IS-U/CCS ein. Das Abrechnungssystem gewährleistet die Abbildung sämtlicher branchenspezifischer Prozesse des Hallenser Energieversorgers.

Mit der DREFA Media Holding GmbH, Leipzig (DREFA) konnte ein neuer 5-Jahresvertrag über SAP Outsourcing abgeschlossen werden. Die DREFA vertraut damit seit bereits 5 Jahren auf die Leistungen der GISA. Von der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH, Berlin erhielt GISA den Auftrag, das Unternehmen bei der Einführung des Personalmanagementsystems mySAP™ HCM zu unterstützen. Die Anforderung lautet, ein integriertes und anforderungsgerechtes Personalinformationssystem zu schaffen, mit dem Personalprozesse optimiert und vereinheitlicht werden können. Mit mySAP™ HCM wird es künftig möglich sein, neben der Entgeltabrechnung weitere wesentliche Prozesse des Personalmanagements optimal zu unterstützen. Bereits im Frühjahr 2005 hat GISA die Einführung von ® SAP -Komponenten für das Projektmanagement/-controlling bei den Berliner Flughäfen erfolgreich abgeschlossen.

Innovationen 2005 Zu den bedeutendsten Projekten im Geschäftsjahr 2005 zählt die Einführung einer Musterlösung für die ® Verbrauchsabrechnung auf Basis SAP IS-U/CCS für 5 mitteldeutsche Stadtwerke. GISA hat ein weitgehend vereinheitlichtes System für die Verbrauchsabrechnung der Stadtwerke-Kunden entwickelt, das die beteiligten Stadtwerke gleichermaßen nutzen können. Das vorkonfigurierte System bietet den kleinen und mittleren Versorgungsunternehmen die Möglichkeit, hochkomplexe und moderne Datensysteme zu nutzen, die sonst nur große Versorger im Einsatz haben. Weitere Stadtwerke haben bereits Verträge für die Nutzung des Systems abgeschlossen. Für die MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH, Gröbers (MITGAS) entwickelte GISA ein innovatives Kundenportal, mit dem das Gasversorgungsunternehmen die Prozesse im Bereich der Kundenbetreuung und Abrechnung ® effektiver gestalten konnte. Im SAP Enterprise-Portal können zum einen die Kunden der MITGAS rund um die Uhr relevante Informationen hinterlegen, zum anderen können Wohnungsbaugesellschaften die Zählerstände ihrer Kunden online an die MITGAS übertragen. Das Besondere an der Lösung ist die Anbindung an das Abrechnungssystem. Die eingegebenen Daten fließen direkt in die Kundendatenbank.

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Damit garantiert GISA eine vollautomatische Bearbeitung der Zählerstands- und Kundendaten im integrierten ® SAP CRM/IS-U-System. Daten müssen nicht mehr doppelt erfasst und gepflegt werden. GISA bringt erstmals eine Musterlösung der SAP AG (SAP) zum Einsatz, die Komponente IDEX-GE. Das Unbundling erfordert eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Energiedatenmanagementsysteme. SAP hat mit IDEX-GE eine Komponente entwickelt, die erstmals Geschäftsprozesse der Lieferanten und Verteilnetzbetreiber im Abrechnungssystem ® IS-U/CCS abbildet. IDEX-GE unterstützt den Datenaustausch zwischen den Marktpartnern (z. B. SAP Lieferantenwechsel), führt Energiemengenbilanzierung durch und ist in der Lage, Mehr-Mindermengen abzurechnen. GISA führt diese Komponente erstmals für den Verteilnetzbetreiber envia NSG ein. Mit der produktiven Einführung des "SAP® Solution Manager" hat GISA in enger Partnerschaft mit SAP eine weitere Lösung zur Verbesserung ihres Services und Supports realisiert. Der Solution Manager ermöglicht die Implementierung, den Betrieb, die Überwachung und Unterstützung von SAP-Lösungen bei Kunden. Bereits zu Jahresanfang wurde GISA Referenzkunde der SAP für die NetWeaver™-Technologie. SAP NetWeaver™ ermöglicht innovative und flexible Gestaltung der Geschäftsprozesse durch eine einfache Integration von SAP-Lösungen und Nicht-SAP-Lösungen. Für seine Kunden realisiert das Unternehmen bereits seit 2003 Projekte auf Basis der neuen Lösungsarchitektur.

Strategische Projekte Um die Weiterentwicklung des Unternehmens voranzutreiben wurden im Geschäftsjahr 2005 unter dem Projektdach „StrateGISA“ diverse strategische Projekte zusammengefasst. Neben dem Aufbau des SLA-Management und der Umstrukturierung der internen Prozesse entsprechend der ITIL-Anforderungen (IT-Infrastructure Library) gehörte u. a. die Konsolidierung der Internetanbindungen zu den wichtigen Projekten in 2005. Die neue redundante, wegeunabhängige Internetanbindung, die für GISA und ihre Kunden eine höhere Ausfallsicherung garantiert, wurde im August in Betrieb genommen. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit neuen Projektmanagementmethoden.

Qualitätssteigerung Die Einhaltung der hohen Standards der SAP und die permanente Weiterentwicklung der internen Geschäftsprozesse waren auch im Jahr 2005 wichtige Ziele. ® GISA ist zum wiederholten Mal erfolgreich zum SAP Hosting Partner zertifiziert worden. Damit wurde erneut bestätigt, dass GISA die hohen Anforderungen der SAP an die Struktur und Prozesse für den optimalen Betrieb von SAP-Lösungen erfüllt. Auch das Zertifikat SAP® Customer Competence-Center wurde erneuert. Die Zertifizierungen garantieren allen Kunden eine hohe Qualität der Dienstleistungen und umfassendes Know-how bei allen Fragen im SAP-Umfeld.

Strategisches Produktmanagement Um künftig noch stärker auf Tendenzen und Bedürfnisse des Marktes einzugehen, hat GISA im Jahr 2005 ein strategisches Produktmanagement eingerichtet. Aufgabe ist es, ein Portfolio zu entwickeln, das ein attraktives und marktrelevantes Angebot bündelt. Ergebnis ist ein Produktkatalog mit etwa 20 Lösungen, diese werden für die gezielte Vermarktung im Jahr 2006 vorbereitet.

Marktvergleiche In diesem Jahr wurde GISA in die Lünendonk-Liste der bedeutendsten IT-Service-Unternehmen in Deutschland aufgenommen. Hier sind große internationale und deutsche Anbieter von IT-Dienstleistungen mit ihrem in oder von Deutschland aus getätigten Umsatz sowie den aktuellen Mitarbeiterzahlen aufgelistet. In einem Ranking der Top 100-ITDienstleister der Zeitschrift "Computer Reseller News" hat GISA Platz 68 belegt und ist als einer der Aufsteiger des letzten Jahres identifiziert worden. Beim Wettbewerb um den "Großen Preis des Mittelstands 2005" wurde GISA am 17. September 2005 als Finalist für den "Großen Preis des Mittelstandes 2005“ geehrt. Von mehr als 2.500 bundesweit nominierten Unternehmen erreichte GISA neben 19 weiteren mitteldeutschen Firmen die Endausscheidung in Magdeburg. Ver- und Entsorgung

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Wirtschaftliche Entwicklung

Umsatz (in T€) Ergebnis vor Steuern (in T€) Mitarbeiter (zum Bilanzstichtag inkl. Azubis)

2005

2004

2003

64.284

47.235

27.664

7.352

3.676

2.022

349

302

210

Forschung und Entwicklung Innovationen und technologische Neuerungen sind Vorraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und entscheidende Wachstumstreiber. Das gilt insbesondere für schnelllebige Branchen wie die IT-Branche. Daher haben wir im Geschäftsjahr 2005 insgesamt 5,1 Mio. Euro in die Anschaffung von Hard- und Software investiert, von der ein Teil über Leasing finanziert wurde. Der Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten konzentrierte sich auf das Umfeld der neuen Generation der SAP-Software mySAP™- ERP. Vorangetrieben wurden vor allem der Know-how-Aufbau und die Nutzung des SAP® Solution-Managers. Im Fokus der Entwicklungstätigkeiten standen weiterhin Portaltechnologien. SAP hat mit der Plattform SAP NetWeaver™ einen Weg gefunden, der die innovative und flexible Gestaltung der Geschäftsprozesse durch eine einfache Integration von SAP-Lösungen und Nicht-SAP-Lösungen ermöglicht. GISA ist einer der Vorreiter der Technologie. Das Unternehmen hat sich frühzeitig auf die neue Technologie eingestellt. Im Rahmen eines internen Forschungsprojektes wurde ein Innovationsteam aus SAP-Spezialisten zusammengestellt. Kontinuierlich forschen die Mitarbeiter an Lösungen und Weiterentwicklungen. Das Know-how fließt in konkrete Projekte bei Kunden ein. GISA ist z. B. einer der ersten Referenzkunden der SAP, der SAP NetWeaver™ für seine Kunden einsetzt. Die Einführung eines Mitarbeiter-Portals auf Basis der SAP-Portaltechnologie ist für das erste Quartal 2006 vorgesehen. Die Mitarbeiter können dann auf alle für die tägliche Arbeit benötigten Informationen und Anwendungen zugreifen. Der Zugriff ist von jedem beliebigen Rechner mit Internetanschluss rund um die Uhr möglich. GISA startete im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem das Projekt Voice over IP (VoIP). Mit der neuen Technologie können Computeranwendungen und Telephoniedienste in einem einzigen Netzwerk vereint werden. Richtig eingesetzt kann das zu enormen Einsparungseffekten führen. Zunächst soll der HelpDesk der GISA mit dieser Technologie ausgerüstet werden. Anschließend ist der Aufbau eines Produktes für externe Kunden geplant. Im Geschäftsjahr 2005 wurde verstärkt in die Produktentwicklung investiert. Hier standen im Vordergrund mobile Lösungen für die Verbrauchsabrechnung und für das Asset-Management für Energieversorger. Investiert wurde auch in den Know-how-Ausbau für Business Intelligence (BI)-Lösungen der SAP sowie in Lösungen für ® ® das Energiedatenmanagement auf Basis SAP EDM und für Lieferantenwechselprozesse auf Basis SAP IDEX-GE. Seit Jahresanfang arbeitet ein Projektteam intensiv an der Ausrichtung der Geschäftsprozesse des Unternehmens nach ITIL, einem De-facto-Standard für IT-Service Management. ITIL steht für Information Technology Infrastructure Library. Es beschreibt ein systematisches und professionelles Vorgehen für das IT-Service-Management. Bei ITIL steht im Fokus WAS zu tun ist, welche Prozesse, Rollen, Aufgaben und Abhängigkeiten abzubilden sind, jedoch nicht WIE dies konkret im Einzelnen umzusetzen ist. GISA hat dieses Potenzial von ITIL erkannt. Im Laufe des Geschäftsjahres 2005 wurden verschiedene ITIL-Prozesse und GISA-spezifische Prozesse analysiert und nach ITIL neu ausgerichtet. Das Projekt wird auch im kommenden Geschäftsjahr weitergeführt. GISA investierte in den Know-how-Aufbau durch zahlreiche Neueinstellung vor allem im Bereich Prozessberatung.

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Kunden Neukunden Über 30 Neukunden konnten im letzten Jahr gewonnen werden. Dazu zählen u. a. die BSR, die Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH, Altenburg (Ewa), die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft, Berlin (GASAG), die Stadtwerke Dinslaken GmbH, Dinslaken und die Nordwest Getränke GmbH, Soest. Kundenakquise Vor allem durch die Umsetzung eines neuen Vertriebskonzeptes konnten auf dem externen Markt Erfolge erzielt werden. Das Vertriebsteam wurde erweitert und gezielt auf die Fokusbranchen Versorgungswirtschaft, Öffentlicher Dienst und Dienstleister ausgerichtet. Zahlreiche neue Marketingmaterialien wurden entwickelt, um Interessenten stärker und direkter über das Angebot der GISA zu informieren. Z. B. wurde der Internetauftritt neu strukturiert und Maßnahmen zur gezielten Vermarktung des Online-Angebotes eingeleitet. Auch auf Messen und Tagungen präsentierte GISA ihr Leistungsangebot. So z. B. auf der „E-World energy & water 2005“ in Essen, der wichtigsten Messe für Energieversorger. GISA-Experten waren außerdem als Referenten bei Kongressen und Workshops im Einsatz. Im Rahmen des „Anwenderforums IT-Outsourcing 2005“ referierte GISA gemeinsam mit enviaM über die Erfahrungen des Unternehmens mit dem Komplettoutsourcing bei Energieversorgungsunternehmen. Kundenbindungsmaßnahmen Die guten Kundenbeziehungen weiter zu stärken war ein besonderes Anliegen im Jahr 2005. Eine neue Veranstaltungsreihe wurde mit dem „GISA InfoForum“ ins Leben gerufen. Neben dem bereits etablierten „GISA InfoTag“ bietet die GISA ihren Partnern und Interessenten damit zwei Veranstaltungen an, in denen das Unternehmen gemeinsam mit Kunden erfolgreiche Projekte und Neuentwicklungen vorstellt.

Mitarbeiter Die Zahl der Mitarbeiter bei GISA ist im Geschäftsjahr nochmals erheblich gestiegen. Bis zum Dezember 2005 beschäftigte GISA 349 Mitarbeiter (inkl. Auszubildende). Das sind 15 Prozent mehr als zum Stichtag des Vorjahres. Besonders hoch war der Bedarf an neuen Mitarbeitern im Bereich Anwendungsbetreuung und Prozessberatung. Im Jahresdurchschnitt erreichte die Mitarbeiterzahl 325 (inkl. durchschnittliche Anzahl Auszubildende). Auch im Berichtsjahr wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Die Befragung bescheinigte dem Unternehmen, dass es auf überdurchschnittlich hoch motivierte und zufriedene Mitarbeiter bauen kann. Die Ergebnisse liegen im Vergleich zum Vorjahr auf unverändert hohem Niveau und übertreffen durchweg die vergleichbaren Durchschnittswerte mit anderen IT-Unternehmen. Darüber hinaus konnten in den meisten Bereichen teils deutliche Verbesserungen im Vergleich zu 2004 erzielt werden. Damit haben die Mitarbeiter ihr Vertrauen in das Unternehmen und in den gemeinsam eingeschlagenen Weg ausgesprochen. Auf die identifizierten Verbesserungspotentiale in einzelnen Themenbereichen wird im Geschäftsjahr 2006 mit entsprechenden Maßnahmen, u. a. mit der Einführung eines internetbasierten Mitarbeiterportals, reagiert. Vorrangiges Ziel für die kommenden Jahre ist es, die hervorragenden Werte der Befragung zu halten. Die Mitarbeiter sind wichtiges Kapital, daher fördert GISA ihre Kompetenzen. Grundlage ist der Bildungsplan, in dem in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Energie (bze) die laufende Aus- und Weiterbildung für das Jahr festgelegt wird und der vorrangig auf die speziellen Bedürfnisse der Geschäftsbereiche IT-Lösungen, IT-Systemservice und ITAnwendungsservice zugeschnitten ist. GISA investierte 2005 566 T€ in die Ausbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. Die Schwerpunkte lagen ähnlich wie im vorangegangenen Geschäftsjahr auf Nachwuchsausbildung, Projektmanagement, SAP-Lösungen und neuen Technologien. Neben externer Weiterbildung finden regelmäßig interne Fachvorträge und Veranstaltungen zur Weitergabe von Fachwissen statt, die von den Mitarbeitern selbstständig organisiert werden. Diverse Fachvorträge wurden an Universitäten und Fachhochschulen gehalten. Seit Jahren halten Mitarbeiter der GISA Vorträge, z. B. an der Martin-Luther-Universität zum Thema „Enterprise Integration mit SAP Netweaver“. Die langjährigen engen Beziehungen zu Hochschulen wurden 2005 zudem in zahlreichen Projekten wie z. B. zum Thema Wissensmanagement gepflegt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten 15 Diplomanden ihre Abschlussarbeiten bei GISA. Die Erwartung ist dabei, theoretisch erworbenes Wissen praxisorientiert umzusetzen und somit für beide Seiten, Student und Unternehmen, einen Nutzen zu erzielen. Einige Diplomanden und Praktikanten konnten auch im abgelaufenen Geschäftsjahr als Mitarbeiter gewonnen werden. Ver- und Entsorgung

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Die Zahl der Auszubildenden hat sich weiter erhöht. GISA bildet 15 junge Menschen als IT-Systemelektroniker, Informatikkaufmann und Fachinformatiker aus. Zwei der Ausbildungsplätze wurden wie schon in den vergangenen Jahren im Rahmen des Schaumburger Modells der Bundeswehr geschaffen. Mit dem bundesweiten Modell wird jungen Menschen die Chance geboten, vor dem Eintritt in die Bundeswehr als Berufssoldat/Soldatin eine staatlich anerkannte Ausbildung in Industrie, Handel oder Handwerk zu durchlaufen.

Beteiligungen Das 100prozentige Tochterunternehmen ICS setzte die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre fort. Das Unternehmen positionierte sich am Markt als kompetenter Full-Service-Anbieter für kaufmännische Dienstleistungen im Business Process Outsourcing (BPO). Die Umsatzziele im Geschäftsjahr 2005 konnten um ca. 20 % überboten werden, der erzielte Ertrag lag im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatzzuwachs resultiert größtenteils aus einem Projektgeschäft mit einer Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen, welches auch im Jahr 2006 fortgeführt wird. Basis der guten Entwicklung war ein sehr stabiles Bestandskundengeschäft. Die Zielstellungen konnten durch Zusatzgeschäfte sogar deutlich übertroffen werden. Zu den wichtigsten Geschäftsergebnissen zählen der 2-Jahresvertrag für Personalabrechnung für 2.200 Beschäftigte der InterContinentel Hotel Holding Germany GmbH, der SAPBeratungsauftrag zur Anlagenbuchhaltung für die GASAG sowie die Projekte EC-CS und GdPdU mit der InfraLeuna Infrastruktur und Service GmbH. Im Bereich Qualitätssicherung konnte ICS wiederholt nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert werden. Der darin bescheinigte hohe Qualitätsstandard in der täglichen Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung, um weiteren Kundenzuwachs in Branchen wie der chemischen oder der Automobil-Industrie zu generieren. Die Zahl der Mitarbeiter ist im Geschäftsjahr 2005 um ein Drittel gewachsen. Der Zuwachs resultiert hauptsächlich aus dem Projektgeschäft mit der A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH (AVE), für das Mitarbeiter befristet beschäftigt werden. Die Zahl der Auszubildenden erhöhte sich auf vier. Der Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter lag in diesem Jahr, neben IT- und betriebswirtschaftlich/fachspezifischen Themen, in der berufsbegleitenden Qualifizierung von 12 Mitarbeitern im BusinessEnglisch.

Ausblick Marktforscher sagen in ihren Prognosen übereinstimmend ein deutliches Wachstum für den Business Process Outsourcing-Markt für die kommenden Jahre voraus. Dabei wird der Mittelstand, strategisches Zielsegment der ICS, dieser Entwicklung zunehmend offener gegenüberstehen und Kostensenkungspotenziale durch das Auslagern ganzer, nicht zu den Kernkompetenzen gehörender Geschäftsprozesse erschließen. Aufgrund der positiven Marktentwicklung sieht GISA weiteres Potential für die ICS und rechnet mit wachsendem Geschäft. Die G.P.A. hat im abgelaufenen Geschäftsjahr kein operatives Geschäft zu verzeichnen.

Beteiligungsakquise Zum Einstieg in den kommunalen Markt plant GISA, ein Systemhaus für Softwareanwendungen für Stadt- und Landkreisverwaltungen und Behörden zur erwerben. Der Kauf von Geschäftsanteilen an der SASKIA InformationsSysteme GmbH Chemnitz (SASKIA) wurde am 22. Dezember 2005 notariell beurkundet und steht unter Gremienvorbehalt.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE GISA konnte die positive Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2005 mit einem Wachstum von 36 Prozent auf 64,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr fortsetzen. Das operative Ergebnis wuchs um 109 Prozent auf 7,0 Mio. Euro, das bislang höchste Ergebnis der GISA. Die Ertrags- und Umsatzentwicklung übertraf damit die ursprünglichen Erwartungen. Der Umsatzanstieg resultierte vorrangig aus dem Geschäft mit Bestandskunden, vor allem mit der enviaM-Gruppe. Erhebliches zusätzliches Projektvolumen wurde aus den gesetzlichen Anforderungen zum Unbundling in der Energieversorgungsbranche und der damit verbundenen Restrukturierung und Gründung von Tochterunternehmen realisiert. Ver- und Entsorgung

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Auch die allgemeine Tendenz in der Versorgungswirtschaft zur flächendeckenden Umrüstung der Verbrauchsabrechnungssysteme trug zum Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2005 bei. Zusätzlicher Umsatz resultierte zudem aus der Übernahme von Leistungen eines anderen IT-Dienstleisters für enviaM. Der Anstieg des Materialaufwandes steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umsatzentwicklung. Die Zunahme der Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus um 3,7 Mio. Euro gestiegenen Beratungsaufwand, aus um 3,1 Mio. Euro gestiegenen Aufwendungen für Datenleitung sowie der Erhöhung der weiterberechenbaren Portoaufwendungen um 1,2 Mio. Euro. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind deutlich aufgrund der Veräußerung von Anlagegegenständen im Rahmen des Sale-and-Lease-back-Geschäftes zurückgegangen. Dagegen spiegeln sich die erhöhten Aufwendungen für Leasing der betreffenden Anlagegegenstände im Anstieg der sonstigen Aufwendungen wider.

Finanz- und Vermögenslage Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des deutlich gestiegenen Jahresüberschusses auf 8,2 Mio. Euro. Die flüssigen Mittel liegen mit 17,3 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultiert neben dem gewachsenen Geschäftsvolumen vor allem aus dem Anfang des Jahres realisierten Sale-and-Lease-back-Geschäftes. Zum 1. Januar 2005 wurde ein Großteil der Assets an den IT-Logistik-Spezialisten CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG, Weingarten (CHG) verkauft und zu festen monatlichen Raten zurückgeleast. Die verringerte Kapitalbindung und zusätzliche liquide Mittel verbessern die Wirtschafts- und Ertragskraft des Unternehmens und ermöglichen damit weitere Investitionen ins Kerngeschäft. Zudem können die Kunden der GISA von der ständigen Aktualisierung der eingesetzten Hardware profitieren. Bilanzielle Auswirkung des Sale-and-Lease-back-Geschäftes ist die erhebliche Reduzierung des gebundenen Vermögens um 10,9 Mio. Euro. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und den Sachanlagen stehen im Geschäftsjahr 2005 den Abschreibungen von 0,5 Mio. Euro Nettoinvestitionen von 1,4 Mio. Euro gegenüber. Das Anlagevermögen ist vollständig durch das Eigenkapital gedeckt. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die sich aus Finanzforderungen (0,2 Mio. Euro) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5,7 Mio. Euro) zusammensetzen, haben sich gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen aufgrund des im Berichtsjahr erweiterten Geschäftsvolumens deutlich erhöht. Die Zunahme der sonstigen Rückstellungen resultiert überwiegend aus der Veränderung der Rückstellung für ausstehende Rechungen, die sich stichtagsbedingt um 0,8 Mio. Euro erhöhte. Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf die erweiterten Liefer- und Leistungsbeziehungen im abgelaufenen Geschäftsjahr zurückzuführen.

BESONDERE EREIGNISSE NACH ENDE DES GESCHÄFTSJAHRES Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2005 sind bis zum Drucktermin für diesen Geschäftsbericht keine Ereignisse von wesentlicher Bedeutung für GISA eingetreten.

RISIKOMANAGEMENT Das Risikomanagement bei GISA basiert auf der zeitnahen Erkennung wirtschaftlicher Risiken durch eine detaillierte monatliche Managementberichterstattung. Durch die Wirtschaftlichkeits- und Kapazitätsbetrachtung bis auf Profitcenterebene wird die wirtschaftliche Transparenz der Geschäftsprozesse abgesichert. Daneben werden auf regelmäßigen Strategiemeetings frühzeitig gesellschafts- und geschäftsspezifische Risiken analysiert, so dass durch geeignete strategische Unternehmensentscheidungen entgegengesteuert werden kann. GISA ist zudem in das konzernweite Risikomanagement des RWE-Konzerns eingebunden. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht erkennbar.

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Spezifische Risiken der IT-Branche Globale- und weltwirtschaftliche Veränderungen schreiten weiter voran. Das hat auch Auswirkungen auf die IT-Branche. Die Unternehmen stehen unter starkem Kostendruck und konzentrieren sich stärker auf ihre Kernkompetenzen. Das Outsourcing kompletter Geschäftsprozesse wird weiter zunehmen. Kosteneinsparung ist dabei ein Hauptmotiv. Dadurch entsteht ein enormer Kostendruck und Preisverfall bei Standard-IT-Dienstleistungen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sind ständige technologische Neuerungen dringend erforderlich. Der Verdrängungswettbewerb bei IT-Dienstleistungen steigt, Umsätze für Standard-Dienstleistungen werden stagnieren. Zudem ist damit zu rechnen, dass Standard IT-Outsourcing, Support durch Callcenter und Softwareentwicklung zunehmend im Offshoring durchgeführt wird (vor allem in China, Indien, Russland). Die Qualitätsmaßstäbe und Anforderungen der Kunden steigen. Mittelständler sind aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Deutschland mit Investitionen in IT sehr zurückhaltend, außerdem fehlt im Mittelstand noch die Akzeptanz für Outsourcing. Den Behörden als potentiellen Kunden fehlen die Rechtsbasis und Finanzierungsmöglichkeiten. Aufgrund der beschriebenen Entwicklungen wird der IT-Markt weiter stark in Bewegung sein. Es ist mit Fusionen, Akquisitionen, strategischen Partnerschaften und auch Insolvenzen zu rechnen.

AUSBLICK Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Tendenzen für 2006 Insgesamt geht GISA für das Geschäftsjahr 2006 von günstigen Rahmenbedingungen aus. Nach BITKOM-Berechnungen wird der deutsche ITK-Markt im Jahr 2006 um 2,4 Prozent zulegen. Für den deutschen IT-Markt wird für 2006 ein Wachstum von 3,4 Prozent prognostiziert. Besonders stark zur positiven Entwicklung dieses Marktsegments wird dabei eines der Kerngeschäfte der GISA beitragen: das Outsourcing von Geschäftsprozessen. Zudem werden von den Marktforschern höhere Ausgaben der Unternehmen für die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur vorausgesagt. Aus Marktsicht kann daher von einer weiterhin positiven Entwicklung ausgegangen werden. Zur positiven Gesamtentwicklung wird auch die wachsende Nachfrage nach neuen IT-Technologien zur Unterstützung von ® Geschäftsprozessen beitragen. Hier sieht GISA vor allem in Themen wie SAP NetWeaver oder Enterprise-PortalLösungen, in denen das Unternehmen eine Vorreiterrolle einnimmt, gute Chancen. Generell ist am Markt eine zunehmende Nachfrage nach Gesamtdienstleistern spürbar, welche die gesamte Wertschöpfungskette von Strategie- und Prozessberatung über Implementierung und Betrieb, IT-Outsourcing bis hin zu BPO abdecken. Auf die neuen Anforderungen hat GISA frühzeitig reagiert und im Berichtsjahr die Vorraussetzungen für die Komplettierung des Leistungsportfolios durch strategische Managementberatung geschaffen. Dazu wurde die Organisationsstruktur des Bereiches IT-Lösungen angepasst und in Know-how-Aufbau und zusätzliche Mitarbeiterkapazitäten in Prozess- und Managementberatung investiert. So konnte zum Beispiel die Berliner Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) durch GISA bei der Optimierung ihrer Geschäftsprozesse beraten werden. Eine Tendenz am Markt - die sich auch 2006 fortsetzen wird - ist der zunehmende Verdrängungswettbewerb, der aus der Erwartungshaltung der Kunden nach sinkenden Betriebskosten resultiert. Für GISA ist die Abgrenzung vom Wettbewerb möglich durch die weitere Standardisierung und Automatisierung von Prozessen und damit verbunden die Senkung des Arbeitsaufwandes. Eine perfekte Prozessorganisation durch Ausrichtung nach ITIL ist dafür die Grundlage. Für das kommende Geschäftsjahr rechnet GISA umsatzseitig vor allem beim Hauptkunden enviaM mit einer Konsolidierung. Um den positiven Ergebnistrend auf Niveau des Vorjahres zu halten, wird GISA auf den weiteren Ausbau des externen Geschäftes auf dem gesamtdeutschen Markt fokussieren. Die deutschlandweite Ausrichtung der Vertriebsaktivitäten wird durch Repräsentanzen in Berlin und den alten Bundesländern unterstützt. Anfang 2006 wird ein neues Vertriebsbüro in Frankfurt/Main seine Aktivitäten aufnehmen.

Kernthemen 2006 Kernthemen im Projektgeschäft werden 2006 die SAP-Beratung mit den Schwerpunkten IS-U, BW, Releasewechsel auf mySAP ERP und EDM sein. Zudem wird GISA das Konzept spezieller vorkonfigurierter Lösungen und Dienstleistungen weiter ausbauen. Schlagworte sind hier Templates, „On-Demand-Computing“ oder „IT aus der Steckdose“.

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Verstärktes Augenmerk liegt im kommenden Jahr auf Lösungen im Rahmen des Unbundlings bei Energieversorgern, also der Trennung von Netz und Vertrieb. Das Unbundling hat Auswirkungen auf Abrechnungs- und kaufmännische Systeme. Die bisherigen Systeme bei Energieversorgungsunternehmen sind für die neuen Anforderungen nicht mehr geeignet und müssen flächendeckend umgerüstet werden. Hier sieht GISA großes Potential sowohl in der IT-seitigen Umsetzung als auch in der Prozess- und Managementberatung. Die höchsten Wachstumspotenziale im IT-Markt prognostizieren Marktforscher für die kommenden Jahre für BPO. Gründe hierfür sind vorrangig in immer komplexer werdenden technologischen Entwicklungen und hohem Kostendruck zu sehen. Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Geschäftsprozesse umzugestalten und Kostensenkungspotenziale durch das Auslagern ganzer, nicht zu den Kernkompetenzen gehörender Geschäftsprozesse zu erschließen. Die GISA sieht sich hier gut aufgestellt und erschließt den Wachstumsmarkt Outsourcing durch eine strukturierte Herangehensweise gemeinsam mit dem Tochterunternehmen ICS. Im Rahmen des in 2005 aufgebauten strategischen Produktmanagements wird die Entwicklung und Vermarktung innovativer und marktgerechter Produkte vorangetrieben. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Produktes „E-Billing for SAP@GISA“. GISA bietet insbesondere mittelständischen Kunden preiswerte ASP-Lösungen an, um durch den Versand von qualifiziert signierten Rechnungen per E-Mail Einsparpotenziale zu nutzen. Zur Entwicklung neuer Produkte und Lösungen sowie zur Weiterentwicklung von Technologien sind erhebliche Investitionen eingeplant. Ein internes Projekt, das sich im kommenden Jahr in der Investitionsplanung widerspiegelt, ist die Schaffung der Vorraussetzung zur Bilanzierung nach IAS/IFRS. GISA greift dabei auf die Erfahrung des Tochterunternehmens ICS aus der Beratungs- und Umsetzungstätigkeit bei der Umstellung auf IAS/IFRS zurück. Wichtiges Instrument zur Sicherung der Ertragskraft ist die 2004 eingeführte Balanced Score Card (BSC), die neben Ergebniszielen auch Erfolgsfaktoren wie Kundenorientierung, Prozessbeherrschung und Innovationsfähigkeit abbildet. Das Konzept der BSC als Zielvereinbarungsinstrument soll ab 2006 auf Geschäfts- und Verwaltungsbereiche herunter gebrochen werden. Hierdurch soll weiter Transparenz der Unternehmenssituation geschaffen und durch Einhaltung der Kennziffern die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden.

Strategische Ausrichtung Entsprechend der durch den Konzern getragenen Strategie der GISA, weiter zu wachsen, prüft das Unternehmen mögliche Akquisitionen. Insbesondere der Ausbau des Geschäftsfeldes „Öffentlicher Bereich“ ist eines der strategischen Ziele in 2006. Ein erster Schritt zum Einstieg in den kommunalen Markt ist der geplante Erwerb der SASKIA. Das Systemhaus entwickelt und vermarktet Softwareanwendungen für Stadt- und Landkreisverwaltungen sowie Behörden. Das Unternehmen hat sich im regionalen Markt Sachsen und Sachsen-Anhalt mit über 600 Kunden gut etabliert. Zudem wurden bei GISA die technischen Voraussetzungen für die Erbringung von Dienstleistungen für öffentliche Verwaltungen im Rahmen des gesetzlich geforderten „neuen kommunalen Finanzwesens“ und der damit verbundenen Einführung der Doppik und der neuen Haushaltskassenrechnung geschaffen. GISA bietet mit dem „Kommunalmaster“ eine Musterlösung an, die auch für kleine und mittlere Kommunen eine attraktive Lösung darstellt. Uns ist bewusst, dass ständige technologische Neuerungen dringend erforderlich sind, um am hart umkämpften Markt zu bestehen. Für bestimmte versorgungswirtschaftliche Prozesse gehört GISA bereits jetzt zu den Technologieführern. Dazu zählen Lösungen für das Energiedatenmanagement (EDM) oder die Kopplung von SAP-basierten Kundenmanagementsystemen an die SAP-gestützte Verbrauchsabrechnung (IS-U). Für unsere Vision, zu einem der wichtigen IT-Unternehmen in Deutschland zu wachsen und uns als der führende ITDienstleister in Mitteldeutschland weiter zu behaupten, ist dies eine gute Grundlage. Zusammenfassend geht die Geschäftsführung von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung aus.

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Hafen Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Am Saalehafen 1 06118 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

512,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

512,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Betrieb und die Unterhaltung eines oder mehrerer Binnenschifffahrtshäfen im Gebiet der Stadt Halle und im Saalkreis, die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Anlagen, die dem Hafenbetrieb in Halle und im Saalkreis dienen, sowie die Vornahme aller Geschäfte, die den vorerwähnten Unternehmensgegenständen unmittelbar oder mittelbar dienen können. Öffentlicher Zweck: Die Hafen Halle GmbH ist der einzige Binnenschiffahrtshafen in der Region. Durch ihn wird die Versorgung einzelner Unternehmen sichergestellt. Der öffentliche Zweck ist daher in der Wirtschaftsförderung und Standortsicherung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

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Lindemann, Dirk

(seit 15.08.2005)

Schneider, Gerhard

(bis 15.08.2005)

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Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

303,36

0,9

233,56

0,7

329,59

1,0

69,80

30.370,38

92,6

30.149,09

92,0

30.961,53

92,4

221,29

0,73

2.098,39

6,4

2.394,07

7,3

2.211,27

6,6

-295,68

-12,35

8,46

0,0

8,28

0,0

8,69

0,0

0,18

2,17

32.780,59

100,0

32.785,00

100,0

33.511,09

100,0

-4,41

-0,01

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

3.726,80

11,4

3.726,80

11,4

3.726,80

11,1

0,00

0,00

174,04

0,5

182,94

0,6

191,84

0,6

-8,90

-4,86

15.336,78

46,8

15.745,35

48,0

16.312,45

48,7

-408,57

-2,59

236,57

0,7

179,90

0,5

79,40

0,2

56,67

31,50

13.306,16

40,6

12.950,00

39,5

13.200,59

39,4

356,16

2,75

0,24

0,0

32.780,59

100,0

32.785,00

100,0

33.511,09

100,0

-4,41

-0,01

2005

Aktiva Aufwendungen für die Ingangsetzung Erweiterung des Geschäftsbetriebes Anlagevermögen Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten mit Rücklagenanteil Sonderposten für Investitionszulagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

und

2004

Hafen Halle GmbH

2003

% 29,89

Seite 132 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

1.290,59

1.196,09

665,87

andere aktivierte Eigenleistungen

184,08

8,41

9,38

sonstige betriebliche Erträge

676,04

695,06

715,59

Materialaufwand

860,83

975,41

457,13

Personalaufwand

403,01

313,90

293,05

1.131,84

1.166,82

1.144,28

sonstige betriebliche Aufwendungen

778,69

728,52

797,90

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

506,43

516,81

522,42

-1.530,10

-1.801,90

-1.823,94

75,05

111,97

Umsatzerlöse

Abschreibungen

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Erträge außerordentliche Aufwendungen

37,94

außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern Erträge aus Verlustübernahmen

75,05

74,04

7,89

21,19

15,38

1.537,99

1.748,04

1.765,28

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

0,00

0,00

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

-119,17

-146,15

-265,11

Angaben in

%

-41,27

-46,90

-47,37

%

-406,15

-581,22

-621,01

T€

268,84

316,59

231,81

T€

18,74

16,52

21,07

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

92,58

91,92

92,27

%

Eigenkapitalquote:

11,37

11,37

11,12

%

Fremdkapitalquote:

88,63

88,63

88,88

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

429.917,00

280.431,00

180.905,00

t

136.093,00

82.420,00

25.875,00

t

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Güterverkehrsleistung gesamt Hafenbahn Schiffsumschlag über Dritte Schiffsverkehr Straßengüterverkehr

Ver- und Entsorgung

t t t t t

0,00

14.538,00

21.664,00

t

11.937,00

23.413,00

16.934,00

t

281.887,00

160.060,00

116.432,00

t

Hafen Halle GmbH

Seite 133 von 486

e) Lage des Unternehmens Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr gekennzeichnet. Nach ersten Berechnungen legte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2005 preisbereinigt um 0,9 % zu. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (1,6 %) nur abgeschwächt fortgesetzt. Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern ist nach Einschätzung des Institutes für Wirtschaftsforschung Halle im Jahr 2005 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes von 0,3 % hinter dem Bundesdurchschnitt zurück geblieben. Im ersten Halbjahr 2005 lag das Wirtschaftswachstum in unserem Bundesland mit preisbereinigt 1,0 % über dem bundesdeutschen Durchschnitt (0,8 %). Das Güterverkehrsaufkommen der Verkehrszweige Eisenbahn, Binnenschifffahrt und Straße nahm 2005 gegenüber dem Vorjahr um 1,1% auf insgesamt 3.261 Millionen Tonnen ab. Mit etwa 83% hatte dabei der Straßenverkehr auch in 2004 weiterhin den größten Anteil. Die Eisenbahn erreichte einen Marktanteil von 9,4% und die Binnenschifffahrt von 7,3 %. Durch die Binnenschifffahrt wurden in 2005 insgesamt 239,2 Millionen Tonnen Güter transportiert (+1,4% bzw. 3,3 Millionen Tonnen zu 2004), womit allein bei der Binnenschifffahrt in 2005 eine Aufkommenssteigerung zu verzeichnen war (Straße/Eisenbahn -1,2/-1,5% bzw. -33,8/ -4,7 Mio. Tonnen). Die Güterverkehrsleistung als Produkt aus Transportaufkommen und Transportweite nahm dagegen im Jahresvergleich um 2,2 % bzw. 9 Mio. tkm zu. Der Anteil der Binnenschifffahrt lag hier im Jahresvergleich nahezu unverändert bei 15,4 % (Vorjahr: 15,3 %; Eisenbahn: 20,7 %/21 %). In den Mitgliedshäfen des Bundesverbandes der öffentlichen Binnenhäfen (BÖB) wurden bis Oktober 2005 insgesamt 100,5 Millionen Tonnen Schiffsgüter umgeschlagen (Vergleichszeitraum Vorjahr: 101,4 Millionen Tonnen). Im Eisenbahngüterverkehr schlugen die öffentlichen Binnenhäfen bis Oktober 2005 insgesamt 50,9 Millionen Tonnen und damit 2,2 Millionen Tonnen bzw. 4,5 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres um. In den Häfen des Landes Sachsen-Anhalt wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2005 insgesamt 6,66 Millionen Tonnen Schiffsgüter umgeschlagen (Vorjahreszeitraum: 5,69 Millionen Tonnen). Mit 37,5 % Anteil am Gesamtaufkommen waren Steine und Erden bei im Jahresvergleich um etwa 0,2 Millionen Tonnen höherem Aufkommen weiterhin führend. Etwa 22 % Anteil bei steigendem Aufkommen (+54 % bzw. 0,5 Millionen Tonnen) hatten landwirtschaftliche Erzeugnisse, gefolgt von anderen Nahrungs- und Futtermitteln mit etwa 12 % sowie Düngemittel mit etwa 10%. Im Jahresvergleich auf insgesamt 17.197 TEU (Twenty-Foot-Equivalent-Unit; Vorjahr: 17.105 TEU) leicht zugenommen hat der BinnenschiffsContainer-Umschlag im Land Sachsen-Anhalt. Mit der am 10.12.2004 vollzogenen Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren zur Vollendung des Saaleausbaus mit dem Schleusenkanal Tornitz gemäß Bundesverkehrswegeplan 2003 sind die seitens der Gesellschaft in Zusammenwirken mit dem Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt seit Jahren geforderten rechtstaatlichen Verfahren nunmehr begonnen. Nach Detailabstimmungen mit den betroffenen Gebietskörperschaften über den Untersuchungsraum werden durch den Vorhabensträger, das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg, derzeit detaillierte Verfahrensunterlagen erstellt. Mit Abschluss des Raumordnungsverfahrens in 2007 wäre ein Baubeginn am Kanal im Jahr 2009 möglich. Im Umschlaggeschäft konnte in 2005 ein erfreulicher Zuwachs um 27.659 Tonnen auf 148.031 Tonnen erreicht werden, womit auch der in 2005 zu verzeichnende komplette Ausfall der Verkehre über Kooperationshäfen mehr als kompensiert wurde. Die Gesamtverkehrsleistung im Hafen Halle belief sich auf etwa 429.917 Tonnen, wobei der straßenseitige Güterverkehr etwa 66 % und der Bahnverkehr etwa 32% Anteil hatten. Gegenüber dem Vorjahr (5.612 TEU) auf 16.506 TEU nahezu verdreifacht hat sich 2005 der Umschlag im Containerterminal Hafen Halle. Mit einer Zunahme auf 136.093 Tonnen im Jahresvergleich um etwa zwei Drittel war auch im bahnseitigen Umschlagsverkehr des Hafens weiter eine Steigerung zu verzeichnen. Maßgebenden Anteil hieran hatten neben den Tonnagen aus dem Containerzugverkehr auch mehr als 20 Ganzzüge im Düngerempfang aus Deutschland und Tschechien. Bei der Realisierung von Schiffstransporten über den Hafen Halle konnten insbesondere aufgrund widriger Schifffahrtsbedingungen im Allgemeinen und auf der freifließenden Saalestrecke im Besonderen die angestrebten Umschlagszahlen nicht erreicht werden. Der im Schiffsverkehr über Kooperationshäfen zu verzeichnen gewesene komplette Leistungsausfall war zum einen auf die nach wie vor zeitintensiven Genehmigungsprozesse bei grenzüberschreitenden Verkehren von Recyclingmaterialien sowie auf Neuorientierungen verschiedener Partner zurückzuführen. Die Firma JCN Neckermann-Biodiesel GmbH hat im Sommer 2005 in ihrem Biodieselwerk erfolgreich den Betrieb aufgenommen. Die 35 Beschäftigten einschließlich 6 Auszubildenden produzieren jährlich 56.000 Tonnen Biodiesel sowie etwa 10.000 Tonnen Pharmaglycerin für den weltweiten Export. Nach erfolgreicher Produktionsstabilisierung wird mit den Betreibern derzeit intensiv über eine Anlagenverdopplung sowie den Bau einer Ölmühle diskutiert. Derzeit betreut die Gesellschaft im Verbund mit dem Gesellschafter Stadtwerke Halle GmbH federführend 14 weitere Vorhaben von Unternehmern bzw. Unternehmen, die eine Ansiedlung im Hafen, seinem unmittelbaren Umfeld sowie an anderen potenziellen Industriestandorten in Halle beabsichtigen.

Ver- und Entsorgung

Hafen Halle GmbH

Seite 134 von 486

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um transportintensive hafenaffine Projekte aus den Bereichen nachwachsende Rohstoffe, regenerative Energien und Baustoffe/Steine/Erden. Neben dem umfänglichen Gütertransportpotential haben die potentiellen Investoren der industriellen Anlagen einen erheblichen Bedarf an Ver- und Entsorgungsleistungen seitens der entsprechenden Stadtwerke-Unternehmen. Weiterhin können sich aus verschiedenen Projekten im Hafenbereich Synergien hinsichtlich künftiger technischer Ausrichtungen z.B. der Kraftwerkskapazitäten der EVH GmbH ergeben. Die Hafen Halle GmbH erzielte per 31. Dezember 2005 Umsatzerlöse und betriebliche Erträge in Höhe von TEUR 2.151. Hauptumsatzträger bei den typischen Hafenleistungen waren die Erlöse aus Umschlagsleistungen. Unter den Erwartungen blieben die Erlöse aus Vermietung und Verpachtung infolge von Verzögerungen in der Umsetzung von Ansiedlungsprojekten. Die Aufwendungen der Gesellschaft lagen in 2005 bedingt durch den getätigten Ausbau des Hafens sowie den Ansiedlungs- und Infrastrukturaktivitäten weiter auf hohem Niveau. Für das Jahr 2005 fiel vor Verlustübernahme des Gesellschafters ein überwiegend durch die Erneuerung des Hafens - bei noch nicht ausreichender Auslastung des Hafenbetriebs und der zur Ansiedlung hergerichteten Flächen - geprägter Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.538 an, der aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages vom Gesellschafter Stadtwerke Halle GmbH zu übernehmen ist. Im Geschäftsjahr 2005 wurden aus Endabrechnungen durchgeführter Investitionsmaßnahmen sowie Investitionsüberhängen aus Vorjahren zum Bilanzstichtag TEUR 1.257 Investitionen aktiviert. Davon entfielen TEUR 1.040 auf technische Hafenanlagen, Maschinen und Geländemaßnahmen sowie TEUR 152 auf Anlagen im Bau. In Betriebsund Geschäftsausstattungen einschließlich Software wurden TEUR 65 investiert. Die Liquidität der Gesellschaft war in 2005 jederzeit gesichert. Die Finanzierung der im Geschäftsjahr getätigten Investitionen wurde durch die Gesellschafterin sichergestellt und führte zur Erhöhung der Cash-Pool-Verbindlichkeiten. Gegenüber dem Vorjahr hat die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2005 absolut um TEUR 4,4 und relativ um 0,01 % auf TEUR 32.781 abgenommen. Der Anteil des Anlagevermögens erhöhte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 92,6 % der Bilanzsumme. Das Eigenkapital blieb aufgrund der Jahresfehlbetragübernahme durch den Organträger absolut unverändert bei TEUR 3.727. Einschließlich der Zurechnung der Sonderposten beläuft sich das wirtschaftliche Eigenkapital auf TEUR 19.064 und beträgt 58 % der Bilanzsumme. Bei Bankdarlehen über TEUR 9.811 ist das Anlagevermögen der Gesellschaft zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 (TEUR 30.370) zu 95 % durch lang- und mittelfristiges Eigen- und Fremdkapital (TEUR 28.875) gedeckt. Im Jahresdurchschnitt 2005 waren 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Hafen Halle GmbH tätig. In dem beim Landgericht Halle geführten Rechtsstreit gegen die Firma H.P. Gauff Ingenieure GmbH & Co.KG ist der Güteverhandlungstermin am 27.06.2005 ergebnislos verlaufen. Das Gericht hat mit Datum vom 21.07.2005 die Einholung eines schriftlichen Sachverständigengutachtens beschlossen. Der gerichtlich beauftragte Sachverständige Dr.-Ing. Petry (Ratingen) hat seine Arbeit zwischenzeitlich aufgenommen und von den Prozessbeteiligten umfangreiche ergänzende Unterlagen abgefordert. Diesem Anliegen wurde seitens der Gesellschaft soweit möglich fristgerecht nachgekommen. Entsprechend der Regelungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) wurden durch die Gesellschaft auch in 2005 die wesentlichen Risikofelder identifiziert und einer Bewertung unterzogen sowie die erforderlichen Schritte zur Schaffung eines adäquaten Risikomanagement- und Früherkennungssystems erfolgreich realisiert. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die für die Gesellschaft relevanten Risikofelder einer laufenden Bewertung und Kontrolle unterliegen sowie wesentliche Instrumente der Risikoerkennung und -bewertung installiert sind.

Ausblick Die weitere Stabilisierung und Ausweitung des Umschlaggeschäfts im Container-Terminal Halle wird einen wesentlichen Schwerpunkt in der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft 2006 darstellen. In diesem Zusammenhang ist u.a. auch beabsichtigt, das bislang durch einen Dritten realisierte direkte Kundengeschäft in Kooperation mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen in eigene Regie zu übernehmen. Weiterhin ist ein wöchentlicher ContainerzugNeuverkehr in Endverhandlungen. Die weiteren Aktivitäten im Hafenbetriebsgeschäft werden darauf ausgerichtet sein, bestehende und in Akquise befindliche Geschäfte - so z.B. den Ganzzug-Umschlag von Düngemitteln und landwirtschaftlichen Produkten - weiter auszubauen. Mit Erweiterung der bestehenden und den Neuverkehren gehen wir davon aus, dass sich der Bahn- und Schiffsverkehr über den Standort Hafen Halle merklich erhöhen wird. Tätigkeitsschwerpunkt der Gesellschaft im Bereich Ansiedlungen wird es in 2006 sein, bei weiteren hafenaffinen Ansiedlungsprojekten Vertragsabschlüsse zu erreichen und damit weitere erschlossenen Grundstücksflächen im Hafen einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen und damit die Erlössituation der Gesellschaft in diesem Unternehmensbereich zu verbessern. Damit soll auch ein Beitrag zur Entwicklung des Hafengebietes insgesamt geleistet werden. Ver- und Entsorgung

Hafen Halle GmbH

Seite 135 von 486

Bei der Flächenbelegung im Hafen gehen wir davon aus, dass zum Jahresende 2006 etwa 60.000 m² und damit über die Hälfte der derzeit verfügbaren Ansiedlungsflächen vertraglich gebunden sein werden. Im Zusammenhang mit einer vollwertigen Güterschifffahrt auf der Saale wird die Gesellschaft auch 2006 eine aktive Öffentlichkeitsarbeit betreiben und den Dialog mit Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit fortsetzen. An Umsätzen und Erträgen aus dem originären Hafengeschäftsbetrieb erwarten wir für das Geschäftsjahr 2006 eine Zunahme gegenüber 2005. Im investiven Bereich sind insbesondere Maßnahmen zur Erweiterung und Sicherung des Containerverkehrs sowie der weiteren bahnseitigen Umschlags- und Verkehrsleistungen eingeplant. Neben der grundhaften Sanierung der Gleisanlagen am Nordkai als Auf- und Abstellanlage für die ein- und ausgehenden Ganzzugverkehre ist zur Verbesserung der Betriebssicherheit und -abläufe der Ersatzneubau der technischen Sicherungsanlagen an den Bahnübergängen der Gleisanlage „Saalebahn“ geplant. Im Zusammenhang mit dem Betrieb des Containerterminals sind bedarfsgerechte Anpassungsmaßnahmen zur Zwischenabstellung von Containern sowie die Anschaffung eines neuen leistungsfähigen Containerumschlaggeräts eingeplant. Die zukünftige Ertrags- und Finanzlage des Hafens ist neben politischen Entscheidungen zur Saaleschifffahrt entscheidend davon abhängig, dass die Akquisitionsaktivitäten erfolgreich verlaufen und der Hafenbetrieb sowie die zur Ansiedlung hergerichteten Flächen signifikant besser ausgelastet werden.

Ver- und Entsorgung

Hafen Halle GmbH

Seite 136 von 486

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

2.050,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

2.050,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Öffentliche Versorgung des Gebietes der Stadt Halle und des Saalkreises mit Wasser sowie die Abwasserbeseitigung in diesem Gebiet, die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Anlagen, die der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung in Halle und im Saalkreis dienen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Abwasser- und die Wasserversorgung werden explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Gaudig, Lutz Klose, Wilfried

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

Seite 137 von 486

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

1.278,23

12,50

Public Service GmbH

12,75

51,00

Public Services Management GmbH & Co. KG

51,00

51,00

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

26,00

100,00

Maya mare GmbH & Co. KG

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

414.821,29

95,4

411.997,96

95,8

407.487,41

94,4

2.823,33

0,69

Umlaufvermögen

18.658,40

4,3

16.366,09

3,8

22.762,70

5,3

2.292,31

14,01

1.311,03

0,3

1.531,23

0,4

1.511,80

0,4

-220,20

-14,38

434.790,73

100,0

429.895,28

100,0

431.761,91

100,0

4.895,45

1,14

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

80.007,45

18,4

80.007,45

18,6

80.007,45

18,5

0,00

0,00

Sonderposten mit Rücklagenanteil

10.085,33

2,3

10.502,42

2,4

10.919,50

2,5

-417,09

-3,97

45.376,37

10,4

40.890,55

9,5

34.974,89

8,1

4.485,82

10,97

7.491,73

1,7

7.698,20

1,8

5.946,63

1,4

-206,47

-2,68

291.829,84

67,1

290.654,49

67,6

299.865,29

69,5

1.175,35

0,40

142,17

0,0

48,15

0,0

429.895,28

100,0

431.761,91

100,0

4.895,45

1,14

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Baukostenzuschüsse Rückstellungen

Investitions-

Verbindlichkeiten

und

2004

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

434.790,73

100,0

2003

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

%

Seite 138 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

2004

2003

T€

T€

T€

84.027,20

85.997,88

85.418,13

397,94

391,98

319,97

2.244,84

2.669,76

4.028,15

Materialaufwand

15.748,76

16.237,74

14.344,81

Personalaufwand

15.970,01

16.156,37

16.310,33

Abschreibungen

18.380,49

18.903,84

20.140,30

sonstige betriebliche Aufwendungen

19.575,79

20.729,86

19.394,40

306,49

234,90

157,21

85,18

85,97

44,88

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

78,00 12.692,07

13.629,55

14.354,20

4.694,53

3.645,11

5.424,31

außerordentliche Erträge außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

209,63 280,10

103,11

1.176,55

-280,10

106,52

-1.176,55

49,18

56,31

58,65

4.365,25

3.695,32

4.189,10

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

5,20

4,30

4,90

%

5,46

4,62

5,24

%

22.745,75

22.677,16

24.329,40

T€

244,14

250,17

243,93

T€

18,43

18,14

18,17

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

94,06

94,35

92,99

%

Eigenkapitalquote:

18,40

18,61

18,53

%

Fremdkapitalquote:

81,60

81,39

81,47

%

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

Angaben in

Seite 139 von 486

ee) Leistungsdaten

Absatzmenge Schmutzwasser

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

T T

10.005,00

10.356,00

10.691,00

Tm³

Absatzmenge Trinkwasser gesamt

17.717,00

18.267,00

19.373,00

Tm³

Abwassereinleitung Kläranlagen

T

16.177,00

16.527,00

17.734,00

Tm³

Hausanschlüsse

A

48.673,00

48.781,00

49.140,00

Anzahl

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

Seite 140 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Volkswirtschaftliche Situation

Die wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik wie auch im Land Sachsen-Anhalt war im Berichtszeitraum von einer leichten Erholung geprägt, die allerdings keinen Einfluss auf den Arbeitsmarkt hatte. Die Erwerbslosenquote stieg bundesweit auf 11,7 Prozent, während in Sachsen-Anhalt ein leichter Rückgang auf 20,3 Prozent zu verzeichnen war.

2.

Wasseraufkommen

Die Einwohnerzahl der Stadt Halle verringerte sich im Jahr 2005 geringfügig auf 235.959. Dieser Einwohnerrückgang hatte in Verbindung mit einem unveränderten sparsamen Umgang mit Trinkwasser einen weiteren Rückgang der verkauften Trinkwassermenge um insgesamt 2,8 Prozent für Halle, den Saalkreis sowie die Weiterverteiler im Vergleich zum Vorjahr zur Folge. Dieser Rückgang trat in Halle sowie bei den Weiterverteilern deutlich in Erscheinung, während im Saalkreis ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Insgesamt wurden 20.142 Tm³ Trinkwasser zur Versorgung bereitgestellt, davon 16.118 Tm³ für das Versorgungsgebiet Halle/Saalkreis. Der Anteil der Eigenförderung aus dem Wasserwerk Beesen lag bei 2.763 Tm³. Die Tagesabgabe schwankte zwischen 30.447 m³ (Minimum) und 53.181 (Maximum) und lag im Mittel bei 45.950 m³. Die Qualität des bereitgestellten Trinkwassers entsprach in jedem Falle den Anforderungen der Trinkwasserverordnung sowie den Rahmenbedingungen der Marke „Halplus Wasser“ für die Härte des Trinkwassers. Der Anteil der Wasserverluste betrug 11,9 Prozent, das sind 1,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

3.

Investitionen

Die Investitionen des Unternehmens hatten einen Wertumfang von 20.478 TEUR (ohne unentgeltliche Vermögensübertragungen). Vorrangig wurden dabei Objekte zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur realisiert. Der Hauptanteil lag mit 14.618 TEUR erneut im Abwasserbereich. Schwerpunkte waren: •

Die Realisierung von Vorleistungen für den Weiterbau der Straßenbahntrasse Halle-Neustadt-Hauptbahnhof in den Bereichen Waisenhausring und Riebeckplatz;



Der Weiterbau des Haupterschließungskanals Halle-Ost in der Fiete-Schulze-Str./Otto-Stomps-Str. als wichtige infrastrukturelle Voraussetzung für die weitere Ansiedlung von Wirtschaft und Gewerbe im östlichen Stadtgebiet;



Die Mitwirkung bei der Erschließung neuer Verkehrstrassen, Straßenbahntrasse) und in der Voßstraße (Straßenbau);



Die Mitwirkung an komplexen Sanierungsmaßnahmen in der Innenstadt z. B. Weiterführung Umbau Marktplatz sowie Kutschgasse und Kuhgasse;



Die Weiterführung der abwassertechnischen Erschließung städtischer Außenbereiche (Mötzlich, Tornau, Dölau, Kröllwitz, Reideburg und Bruckdorf) in Umsetzung der Abwasserzielplanung;



Die Mitwirkung an komplexen Straßenbaumaßnahmen, beispielsweise in der Raffineriestraße;



Die Erhöhung der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Abwasserüberleitung zur Kläranlage Halle-Nord durch den Bau des Entlastungssammlers Landrain.

beispielsweise

im

Brandbergweg

(Bau

Schwerpunktobjekte der Investitionen in der Trinkwasserversorgung waren Maßnahmen des Stadtumbaus.

4.

Stadtumbau

Die HWA GmbH ist Mitglied des Netzwerkes Stadtumbau. Die mit der Wohnungswirtschaft sowie der Stadt abgestimmten Rückbauobjekte (Schwerpunkt Wohngebiete Silberhöhe und Neustadt) wurden aktiv begleitet. Konkret betraf das die Anpassung des Rohrnetzes an den verminderten Bedarf sowie die Ablösung von kellerverlegten Leitungen im Wohngebiet Silberhöhe. Für die Folgejahre sind erhöhte Belastungen für das Unternehmen als Folge verringerter bzw. auslaufender Fördermittel nicht auszuschließen. Die Erfahrungen der HWA GmbH beim Stadtumbau wurden während der Deutsch-Russischen-Sanierungskonferenz in St. Petersburg auch international vermittelt. Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

Seite 141 von 486

5.

Erlöse

Die Umsatzerlöse des Unternehmens betrugen 84.027 TEUR. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 1.971 TEUR. Die Erlöse Trinkwasser mit 33.798 TEUR waren gegenüber dem Vorjahr um 879 TEUR rückläufig, was insbesondere auf die eingangs erwähnten Aufkommensrückgänge in Halle sowie bei den Weiterverteilern zurückzuführen ist. Der Umsatz für die Geschäftsbesorgung Abwasserbeseitigung für die Stadt Halle (Saale) lag bei 45.834 TEUR, was einen Rückgang um 1.233 TEUR zum Vorjahr entspricht. Gemäß einer mit der Stadt getroffenen Vereinbarung erhält die HWA GmbH die ihr im Rahmen der Geschäftsbesorgung Abwasserbeseitigung entstandenen Kosten erstattet. Die sonstigen Umsatzerlöse lagen mit 4.657 TEUR um 84 TEUR höher als im Vorjahr. Trinkwasserpreise und Abwassergebühren blieben im Berichtszeitraum konstant.

6.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme nahm im Vergleich zum Jahr 2004 um 4.896 TEUR leicht zu und betrug 434.791 TEUR. Maßgeblich war hierfür die konsequente Fortsetzung der Investitionstätigkeit, welche zu einer Erhöhung im Bereich des Anlagevermögens führte. Der Finanzierungsbedarf für Investitionen konnte aus dem freien Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus Kreditaufnahmen und Zuschüssen bzw. Fördermitteln gedeckt werden. Das Eigenkapital im weiteren Sinne betrug 135.469 TEUR. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 31,2 Prozent. Die Kreditverbindlichkeiten nahmen gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig um 112 TEUR zu. Die HWA führt ein aktives Zinsmanagement durch. Damit im Zusammenhang stehend werden etwaige Zinsänderungsrisiken kontinuierlich beobachtet und durch Zinssicherungsinstrumente gesteuert. Im Rahmen der Strategie zur Zinssicherung hat das Unternehmen für vier variabel verzinsliche Darlehen derivate Finanzierungsinstrumente mit dem Ziel der Sicherung von Ausgleichszahlungen zur Kompensation steigender Zinsaufwendungen erworben. Die Liquidität der HWA GmbH ist weiter angespannt, hat sich jedoch im Geschäftsjahr 2005 zunehmend stabilisiert.

7.

Ergebnis

Die HWA GmbH erreichte ein Jahresergebnis von 4.365 TEUR vor Ergebnisabführung.

8.

Personal

Das Unternehmen beschäftigte zum 31. Dezember 2005 338 Mitarbeiter sowie 27 Auszubildende (ohne Mitarbeiter in passiver Altersteilzeit und ruhende Arbeitsverhältnisse). Schwerpunkt der Umsetzung der Personalkonzeption im Berichtszeitraum war der Abschluss eines Sozialtarifvertrages für die Mitarbeiter des Wasserwerkes Beesen mit Einführung einer Wochenarbeitszeit von 36 Stunden ohne Lohnausgleich, verbunden mit einer Arbeitsplatzgarantie für drei Jahre.

9.

Stärkung der Leistungspotentiale

Im Interesse einer weiteren Steigerung der Leistungspotentiale der HWA GmbH sowie mit dem Ziel einer maximalen Ergebnisabführung als Beitrag zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes wurden folgende Aktivitäten entwickelt: •

Erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen mit dem Wasserzweckverband Saalkreis. Mit der im Juni 2005 unterzeichneten Änderung der Betriebsüberlassungsvereinbarung vom Dezember 1994 wurde ein bedeutender Schritt zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Saalkreis durch die HWA GmbH erreicht.



Flexibles Reagieren auf kommunale Umstrukturierungen im Rahmen der Umsetzung der neuen regionalen Verwaltungsstrukturen.



Durchsetzung einer konsequenten Kosten- und Leistungsrechnung sowie Optimierung des Kreditmanagements im Unternehmen.

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

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Verkürzung der Rechnungsbearbeitung durch Einführung des elektronischen Rechnungsdurchlaufes, wobei diese Leistung im Rahmen der Dienstleistungspalette der HWA GmbH auch anderen Unternehmen des StadtwerkeKonzerns sowie Dritten angeboten wird.



Konzentration der gesamten Wasserzählerbewirtschaftung sowie aller Aktivitäten für den Neubau und die Sanierung von Trinkwasserhausanschlüssen im Tochterunternehmen W + H Wasser- und Haustechnik.



Zertifizierung des Unternehmens nach DIN EN ISO 9001-Qualitätsmanagement, DIN EN ISO 14001Umweltmanagement sowie OHSAS 18001-Arbeitsschutzmanagement durch den TÜV Nord als Ausdruck allseitiger fachlicher Kompetenz.

10.

Forschung und Entwicklung

Ausdruck der Kompetenz der HWA GmbH auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung sind Untersuchungen zu folgenden Schwerpunkten: •

Weiterführende Untersuchungen an einer großtechnischen Versuchsanlage zur Überschussschlamm-UltraschallDesintegration auf der Kläranlage Halle-Nord mit dem Ziel der Kosteneinsparung in der Schlammbehandlung sowie einer verstärkten Klärgasgewinnung. Partner ist VTA Weibern, Österreich.



Stufenweise Reduzierung der Phosphatzugabe ins Hallesche Trinkwasser um 50 Prozent, beginnend im Stadtgebiet Halle-Ost, Begleitung dieses Prozesses durch umfangreiche Rohrnetzanalysen. Partner ist das TZW Dresden.

11.

Auslandsaktivitäten

Im Rahmen der Auslandskontakte des Unternehmens waren mehrfach hochrangige Besucherdelegationen, beispielsweise aus Algerien oder Namibia zu Gast. Darüber hinaus weilten mehrfach ausländische Fachkollegen zu Praktika im Unternehmen.

12.

Image

Die Gewährleistung einer jederzeit sicheren Ver- und Entsorgung auf hohem Qualitätsniveau führte zu einem positiven Image der HWA GmbH. Durch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit (zentrale Veranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt zum Tag des Wassers 2005, Tag des offenen Denkmals, Bereitstellung von Halleschem Trinkwasser in Flaschen) wurde zusätzlich und erfolgreich Imagepflege betrieben.

13.

Risikomanagement

Durch die Landeskartellbehörde Sachsen-Anhalt wurde ein förmliches Kartellverfahren wegen des Verdachtes auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gegen die HWA GmbH eröffnet. Das Unternehmen hat die Möglichkeit zur Stellungnahme genutzt und dabei insbesondere die technologischen Besonderheiten des Versorgungssystems Halle, die einen erhöhten Aufwand erfordern, dargestellt. Eine Entscheidung der Kartellbehörde steht noch aus. Unabhängig davon wird dieser Vorgang im Rahmen des betrieblichen Risikomanagements weiter unter Kontrolle gehalten. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass für die HWA keine nachhaltigen Folgen eintreten.

14.

Ausblick

Im Kerngeschäft der Wasserver- und Abwasserentsorgung ist in den nächsten Jahren mit weiteren Rückgängen der erlöswirksamen Mengen zu rechnen. Andererseits fordert die Stadt zusätzliche Beiträge zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Um diesen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, sind folgende unternehmensstrategische Aktivitäten einzuleiten bzw. umzusetzen: •

Weiterführung der Verhandlungen mit der Stadt zur Einführung privatrechtlicher Entgelte für die Abwasserbeseitigung ab 1. Januar 2007. Mit dem neuen Entgeltmodell sollen bereits mittelfristig durch den damit einhergehenden offenen Mehrwertsteuerausweis Standortvorteile für die weitere Ansiedlung von Industrie und Gewerke in Halle erschlossen werden.

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

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Unabhängig davon war für den 2006 beginnenden Kalkulationszeitraum eine geringe Erhöhung der Gebühr für die Einleitung von Niederschlagswasser unvermeidlich. Die Gebühr für die Schmutzwassereinleitung konnte dagegen leicht gesenkt werden. Entsprechende Beschlüsse der kommunalen Entscheidungsträger liegen vor. •

Weitere Reduzierung der Betriebs- und Verwaltungskosten vorrangig durch Ausarbeitung und stufenweise Umsetzung von Shared Services-Lösungen im Stadtwerkeverbund sowie weitere Umsetzung des Personalsicherungskonzeptes bis 2007 in der HWA GmbH.



Erschließung von Kostensenkungspotentialen durch Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern.



Verstärktes Auftreten der HWA GmbH mit ihrem attraktiven Angebot an technischen und kaufmännischen Dienstleistungen im nationalen und internationalen Rahmen. International hat sich die Zielstellung, insbesondere Trainings- und Schulungsmaßnahmen für Leitungs- und Betriebspersonal anzubieten, als erfolgreich erwiesen. Möglichkeiten für weitere Zusammenarbeit zeichnen sich vor allem mit Partnern in Namibia, Algerien sowie Osteuropa ab.



Analysen und Überprüfungen der Möglichkeiten zur Übernahme bisher städtischer Einrichtungen, beginnend mit den städtischen Bädern.



Konsequente Weiterführung der Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung des Unternehmens.

Ver- und Entsorgung

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

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Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

255,65

Gesellschafter:

T€

%

envia Mitteldeutsche Energie AG

102,26

40,00

Stadtwerke Halle GmbH

153,39

60,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Gegenstand der Gesellschaft umfasst den Erwerb und den Betrieb des Heizkraftwerkes Halle-Trotha, das der Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme der Stadt Halle dient sowie die Vornahme aller Geschäfte, die dem vorerwähnten Unternehmensgegenstand unmittelbar dienen können. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck dieses Unternehmens findet sich in § 116 Abs. 2 GO-LSA. Es handelt sich um ein Unternehmen der Energieversorgung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Müller-Urlaub, Berthold Prof. Dr. Matthias

Krause,

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

761,61

11,0

810,75

11,5

859,97

10,9

-49,14

-6,06

Umlaufvermögen

6.178,51

89,0

6.222,63

88,5

7.006,08

89,1

-44,12

-0,71

Bilanzsumme

6.940,12

100,0

7.033,39

100,0

7.866,05

100,0

-93,27

-1,33

2005

Aktiva

Ver- und Entsorgung

2004

2003

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

%

Seite 145 von 486

2005

2004

2003

Veränderungen T€

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

741,37

10,7

741,37

10,5

741,37

9,4

0,00

0,00

40,89

0,6

56,03

0,8

75,59

1,0

-15,14

-27,02

628,46

9,1

1.845,24

26,2

3.019,49

38,4

-1.216,78

-65,94

5.529,39

79,7

4.390,75

62,4

3.901,52

49,6

1.138,64

25,93

128,08

1,6

7.866,05

100,0

-93,27

-1,33

Sonderposten mit Rücklagenanteil Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

6.940,12

100,0

7.033,39

100,0

%

bb) GuV

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

2005

2004

2003

T€

T€

T€

22.581,38

25.418,31

24.303,11

5.289,83

8.388,11

7.794,29

16.568,64

21.760,05

17.466,55

13,09

23,48

25,20

49,14

55,44

75,54

11.018,88

11.280,03

14.360,87

13,73

28,84

33,06

30,34

107,23

2,24

204,83

609,03

200,06

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

16,26

420,90

15,64

sonstige Steuern

14,84

15,09

11,19

173,74

173,04

173,23

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

2004

2003

Angaben in

0,77

0,68

0,71

%

23,44

23,34

23,37

%

222,89

228,48

248,76

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

Ver- und Entsorgung

T€ 0,05

0,07

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

0,08

%

Seite 146 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

10,97

11,53

10,93

%

Eigenkapitalquote:

10,68

10,54

9,42

%

Fremdkapitalquote:

89,32

89,46

90,58

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

257,00

391,00

367,00

GWh

353,00

504,00

412,00

GWh

ee) Leistungsdaten

Absatz Fernwärme Absatz Strom

Ver- und Entsorgung

G W G W

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

Angaben in

Seite 147 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Geschäft und Rahmenbedingungen

1.1

Rahmenbedingungen

Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr gekennzeichnet. Nach ersten Berechnungen legte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2005 preisbereinigt um 0,9 Prozent zu. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (1,6 Prozent) nur abgeschwächt fortgesetzt. Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern ist nach Einschätzung des Institutes für Wirtschaftsforschung Halle im Jahr 2005 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent hinter dem Bundesdurchschnitt zurück geblieben. Im ersten Halbjahr 2005 lag das Wirtschaftswachstum in unserem Bundesland mit preisbereinigt 1,0 Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt (0,8 Prozent). Das geringe Wirtschaftswachstum konnte zu keiner positiven Beeinflussung des Arbeitsmarktes beitragen. Während die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2004 noch 10,5 Prozent betrug, ist im Jahr 2005 eine Erwerbslosenquote von 11,7 Prozent zu verzeichnen. Die Erwerbslosenquote Sachsen-Anhalts liegt mit 20,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem Niveau Ostdeutschlands. Im Stadtgebiet Halle (Saale) waren zum 31. Dezember 2005 insgesamt 235.959 Einwohner gemeldet. Dem Rückgang um 1.134 Einwohner steht eine Zunahme der Anzahl von Haushalten gegenüber, die aus der anhaltenden Abnahme der durchschnittlichen Haushaltsgrößen resultiert.

1.2

Geschäft

Das Heizkraftwerk Halle-Trotha wurde in den Wintermonaten überwiegend in Grundlast betrieben. Vom 30. April bis 5. September 2005 war das Kraftwerk planmäßig außer Betrieb. Lediglich die Spitzenkesselanlage produzierte in dieser Zeit je nach Bedarf Fernwärme. Auf Anraten des Herstellers und des Versicherers wurde vom 5. Oktober bis 14. Oktober 2005 die Verstelleinrichtung des Gasturbinenverdichters, die der Leistungsregulierung dient, überprüft und gewartet. Hintergrund waren Vorkommnisse in baugleichen Anlagen. Es wurden zwar sicherheitsrelevante Teile ausgetauscht, jedoch keine Mängel beanstandet. Für die Zuteilungsperiode 2005-2007 wurden der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH Emissionsberechtigungen (entspricht je 1 Tonne Kohlendioxid) vom Bundesumweltamt zugeteilt.

insgesamt

715.941

Der Jahresbrennstoffnutzungsgrad verminderte sich geringfügig gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozentpunkte auf 76,7 Prozent.

2.

Ertragslage

2.1

Absatz/Umsatz

Fernwärme Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der Fernwärmeabsatz der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 257 GWh. Im Vergleich zum Vorjahr fiel dieser Wert 134 GWh niedriger aus. Hauptursache war der geringere Wärmebedarf des Kunden EVH GmbH. Strom Der Stromabsatz belief sich im Berichtsjahr auf 353 GWh. Er lag somit 151 GWh unter dem Vorjahreswert. Verursacht wurde die geringere Stromproduktion vor allem durch den Rückgang des Wärmebedarfes und dem direkten Zusammenhang zwischen Wärme- und Stromerzeugung im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess. Außerdem gab es in 2005 keine zusätzliche Sommerstromproduktion. Die Heizkraftwerk Halle Trotha GmbH erzielte mit dem Verkauf von Fernwärme und Strom Umsatzerlöse in Höhe von 22.575 TEUR.

Ver- und Entsorgung

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

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2.2

Bezug

Der Bezug von Erdgas belief sich im Geschäftsjahr 2005 auf 908 GWh. Im Vergleich zu 2004 ergab sich eine Unterschreitung von 391 GWh. Ein wesentlicher Grund dafür waren günstige Bezugskonditionen im Vorjahr, die 2004 die preislich attraktive Sonderstromproduktion möglich machten. Zudem wirkte sich der oben beschriebene Fernwärme- und Stromabsatz aus. Für den Bezug von Brennstoffen musste das Unternehmen 15.798 TEUR aufwenden.

2.3

Personal- und Sozialbereich

Zum Ende des Geschäftsjahres waren im Rahmen einer Personalgestellung für die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 30 Mitarbeiter der EVH GmbH tätig. Dies entsprach 27,7 Vollbeschäftigteneinheiten.

3.

Finanzlage

Das Finanzergebnis des Unternehmens betrug -17 TEUR. Damit wurde der Vorjahreswert um 62 TEUR überschritten. Die Verbesserung resultiert aus in 2004 fälligen Zinsaufwendungen aus Körperschaftssteuer. Diese fielen aufgrund einer Angleichung an die Steuerbilanz der Vorjahre an. Die Liquidität der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH wurde im Rahmen einer Cashpoolvereinbarung mit der Stadtwerke Halle GmbH sichergestellt. Den Gewinn in Höhe von 174 TEUR führt die Gesellschaft aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages an die Stadtwerke Halle GmbH ab.

4.

Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2005 belief sich die Bilanzsumme des Unternehmens auf 6.940 TEUR. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich somit eine Verringerung um 93 TEUR.

5.

Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH notwendig machen würden.

6.

Risikobericht

Auf Grund der vertraglichen Situation zwischen der Gesellschaft und ihren Kunden bestehen für die Heizkraftwerk HalleTrotha GmbH keine Risiken.

7.

Prognosebericht

Die Mittelfristplanung sieht vor, dass das Heizkraftwerk Halle-Trotha auch in den Folgejahren nach Maßgabe des Wärmebedarfes betrieben wird. Zusätzlich zur planmäßigen Revision wurde die noch verbleibende technische Restnutzungsdauer des Kraftwerkes berücksichtigt, was zu einem Stillstand in den Sommermonaten führt. Nach dem Erreichen der 110.000 Betriebsstunden im Februar 2008 ist von Anfang März bis Ende August 2008 der Austausch der alten Gasturbine durch eine neue vorgesehen. Außerdem sollen weitere Anlagenteile, wie z. B. die Leittechnik, erneuert werden. Die endgültige Entscheidung zum Fortführungskonzept treffen die Gesellschafter bis Ende II. Quartal 2006. Infolge weiterer Ansiedlungen im Hafengebiet Halle-Trotha hat die Gesellschaft die Chance, neue Industriekunden zu gewinnen und sich somit auch in Zukunft am Markt der Energieerzeugung zu behaupten. Die letztmalig im Jahr 2007 zu zahlende Leasingrate wird vertragsgemäß über den Leistungspreis an die Kunden enviaM und EVH weiterverrechnet, ebenso wie die ab 2008 für den Restkaufwert des Heizkraftwerkes sowie der Büro-, Werkstattund Sozialgebäude zu zahlenden Fremdkapitalzinsen und die Abschreibungen.

Ver- und Entsorgung

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

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Zurzeit läuft eine steuerliche Betriebsprüfung für die Veranlagungszeiträume 1998 bis 2001. Bislang vorliegende Prüfungsvermerke werden durch den Steuerberater der KWT geprüft. Im Rahmen der kaufmännischen Vorsicht wurden hierzu Rückstellungen gebildet. Das Jahresergebnis ist durch vertragliche Regelungen auch in den kommenden Jahren in gleich bleibender Höhe gesichert.

Ver- und Entsorgung

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

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IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Merseburger Straße 97 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

499,80

Gesellschafter:

T€

%

mz-web GmbH

166,60

33,33

Stadt- und Saalkreissparkasse Halle

166,60

33,33

Stadtwerke Halle GmbH

166,60

33,33

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens sind die Errichtung und Unterhaltung eines Internetportals, die Entwicklung und der Vertrieb von Produkten zur Vermarktung des Internetportals zu Werbezwecken sowie alle sonstigen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Nutzung des Internets in dem Gebiet von Sachsen-Anhalt. Öffentlicher Zweck: Die IPOSA GmbH errichtet und unterhält ein Internetportal für die EVH GmbH. Der öffentliche Zweck stellt sich daher als Annex zum öffentlichen Zweck des Energieversorgers EVH GmbH dar.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Schmitz, Martin

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

2,37

100,0

8,73

100,0

43,00

81,1

-6,36

-72,85

10,00

18,9

53,00

100,0

-6,36

-72,85

2005

Aktiva Umlaufvermögen

2004

2003

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

2,37

100,0

8,73

100,0

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

%

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2005

2004

2003

Passiva

T€

%

T€

%

Eigenkapital

0,44

18,4

1,53

17,5

Rückstellungen

1,85

78,2

4,00

Verbindlichkeiten

0,08

3,4

Bilanzsumme

2,37

100,0

Veränderungen T€

%

T€

%

-1,09

-71,24

45,8

4,00

7,5

-2,15

-53,75

3,20

36,7

49,00

92,5

-3,12

-97,50

8,73

100,0

53,00

100,0

-6,36

-72,85

bb) GuV 2005

2004

T€

2003

T€

T€

79,25

187,00

Materialaufwand

26,21

119,00

Abschreibungen

0,33

1,00

2,18

41,61

152,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-1,09

11,11

-85,00

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-1,09

11,11

-85,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-1,09

11,11

-85,00

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

sonstige betriebliche Aufwendungen

1,09

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2003

14,02

-45,45

-71,53

-115,95

-100,00

%

-1,09

11,44

-84,00

T€

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

Angaben in

2004

%

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2004

0,00

0,00

Eigenkapitalquote:

18,40

17,51

0,00

%

Fremdkapitalquote:

81,60

82,49

100,00

%

Sachanlagenintensität:

31.12.2003

Angaben in

31.12.2005

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

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e) Lage des Unternehmens 1.

Stand des Portals aus technischer Sicht

Änderungen wurden im Jahr 2005 nicht mehr vorgenommen.

2.

Stand der Gesellschaft aus kaufmännischer Sicht

Im Jahresabschluss 2005 weist die Gesellschaft als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit einen Jahresfehlbetrag in Höhe von -1.093,28 € aus. Die Bilanz der Gesellschaft weist zum Stichtag 31.12.2005 eine Summe von 2.365,12 € aus. Das Eigenkapital von 499.800,00 € weist zum Ende des Geschäftsjahres 2005 einen Wert von 435,12 € auf.

3.

Ausblick

Zum 31.12.2004 hatte die IPOSA bereits das operative Geschäft eingestellt. Die Gesellschafter haben auf Grundlage der momentanen Perspektive das Ruhen des Geschäftes beschlossen. Laufenden Kosten fallen nach Auslauf der letzten Verträge (z.B. des Telefonservices durch s direkt) nunmehr nicht mehr an. Lediglich Aufwendungen für Beiträge, Registervorgänge oder Prüfungskosten bleiben. Die Softwareplattform wurde Ende 2005 an den Gesellschafter mz-web GmbH veräußert. Der Name IPOSA und die Domain iposa.de verbleiben bei IPOSA selbst. In 2006 werden die Gesellschafter die Zukunft der Gesellschaft weiter beraten. Falls notwendig erfolgt eine Finanzierung der Gesellschaft über einen Betriebskostenzuschuss durch die Gesellschafter. Der entsprechende Beschluss (für die Finanzierung in 2006) wurde bereits Ende 2005 gefasst.

Ver- und Entsorgung

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

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IST Infrastruktur GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Anlagen, die der Erfüllung von Aufgaben der Daseinsvorsorge dienen und zur Infrastrukturentwicklung beitragen, einschließlich Entwicklung innovativer Techniken und Verfahren. Zum Gegenstand des Unternehmens gehören auch Werbung, Handel mit Waren, Marktbeobachtung, Information, Beratungen und Projektsteuerung soweit diese mit der vorgenannten Betätigung in Zusammenhang stehen. Öffentlicher Zweck: Der Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und Betrieb von Anlagen, die der Erfüllung von Aufgaben der Daseinsvorsorge dienen und zur Infrastrukturentwicklung beitragen. Der öffentliche Zweck ist daher in der Wirtschaftsförderung und der Standortsicherung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Lauda, Winfried

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

19,72

100,0

21,62

100,0

24,44

100,0

-1,90

-8,79

Bilanzsumme

19,72

100,0

21,62

100,0

24,44

100,0

-1,90

-8,79

2005

Aktiva

Ver- und Entsorgung

2004

2003

IST Infrastruktur GmbH

%

Seite 154 von 486

2005

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Eigenkapital

18,46

93,6

20,18

93,4

21,90

89,6

-1,72

-8,52

1,26

6,4

1,27

5,9

2,40

9,8

-0,01

-0,79

0,17

0,8

0,14

0,6

21,62

100,0

24,44

100,0

-1,90

-8,79

Rückstellungen

2004

Verbindlichkeiten

Bilanzsumme

19,72

100,0

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

0,01

sonstige betriebliche Aufwendungen

1,87

1,91

3,34

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,14

0,20

0,24

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,00

0,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-1,72

-1,72

-3,10

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-1,72

-1,72

-3,10

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-1,72

-1,72

-3,10

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

Eigenkapitalrentabilität:

-8,52

-7,85

-12,39

%

Cashflow:

-1,72

-1,72

-3,10

T€

Umsatzrentabilität:

%

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

93,64

93,37

89,60

%

Fremdkapitalquote:

6,36

6,63

10,40

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

IST Infrastruktur GmbH

Seite 155 von 486

e) Lage des Unternehmens Allgemeine Lage Mit Ablauf des Jahres 2005 hat die IST Infrastruktur GmbH ihr zweites vollständiges Geschäftsjahr beendet. Unternehmensgegenstand der IST Infrastruktur GmbH ist der Erwerb und der Betrieb von Anlagen, die der Erfüllung von Aufgaben der Daseinsvorsorge dienen und zur Infrastrukturentwicklung beitragen, einschließlich der Entwicklung innovativer Techniken und Verfahren. Zum Gegenstand des Unternehmens gehören auch Werbung, Handel mit Waren, Marktbeobachtung, Information, Beratungen und Projektsteuerung soweit diese mit der vorgenannten Betätigung in Zusammenhang stehen.

Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr Die Tätigkeit der Gesellschaft beschränkte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die Erfüllung der Verpflichtungen, die Gesetze, der Gesellschaftsvertrag und die Beschlüsse der Gesellschafterin der Geschäftsführung auferlegen. Die Gesellschaft ist in der Lage, jederzeit kurzfristig die Geschäftstätigkeit entsprechend dem Unternehmensgegenstand aufnehmen zu können.

Zukünftige Entwicklung Die Gesellschaft wird nach außen unternehmerisch tätig werden, sobald sich im wirtschaftlichen Umfeld der Gesellschafterin ein Anlass dazu bietet. Über den zeitlichen Rahmen und die weitere geschäftliche Entwicklung lassen sich keine Aussagen treffen.

Chancen und Risiken Wesentliche Chancen und Risiken sind in der aktuellen Situation der Gesellschaft nicht erkennbar. Chancen und Risiken können sich jedoch im Zusammenhang mit einer in der Zukunft u. U. erfolgenden Geschäftsaufnahme ergeben.

Ver- und Entsorgung

IST Infrastruktur GmbH

Seite 156 von 486

IT-Consult Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

250,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

250,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Dienstleistungen für Kommunen und kommunale Unternehmen auf dem gesamten Gebiet der Informationstechnologie und Informationsverarbeitung sowie Leistungen in den Bereichen Internet/Intranet, Computing, Multimedia, Grafische Datenverarbeitung, Softwareentwicklung, IT- und Organisationsberatung sowie die Vornahme aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Öffentlicher Zweck: Die IT-Consult bietet Dienstleistungen im Bereich Inter- und Intranets an. Es bestehen unter anderem Verträge mit der EVH GmbH in den genannten Bereichen, so dass sich der öffentliche Zweck des Unternehmens aus einem Annex der Tätigkeit der EVH ergibt. Die IT-Consult betreibt alle kommunalen Verfahren der Stadt Halle (Saale) und sichert damit die Bürgerdienste ab (z. B. Kfz-Zulassung, Einwohnerwesen, Steuerverfahren, Ordnungswidrigkeiten, …).

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Siebenhüner, Jörg von der Heyde, Axel

Ver- und Entsorgung

IT-Consult Halle GmbH

Seite 157 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

367,49

9,0

433,59

13,4

314,37

13,8

-66,10

-15,24

Umlaufvermögen

3.630,92

88,8

2.745,10

84,6

1.931,65

84,6

885,82

32,27

89,92

2,2

66,05

2,0

36,07

1,6

23,87

36,14

4.088,33

100,0

3.244,74

100,0

2.282,08

100,0

843,59

26,00

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

521,63

12,8

521,63

16,1

271,63

11,9

0,00

0,00

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

2004

2003

%

380,15

9,3

544,67

16,8

348,07

15,3

-164,52

-30,21

3.133,12

76,6

2.147,54

66,2

1.660,71

72,8

985,58

45,89

53,43

1,3

30,90

1,0

1,68

0,1

22,53

72,91

4.088,33

100,0

3.244,74

100,0

2.282,08

100,0

843,59

26,00

IT-Consult Halle GmbH

Seite 158 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

9.449,45

7.163,90

6.652,91

110,29

236,92

143,29

Materialaufwand

3.342,15

2.862,94

2.626,70

Personalaufwand

3.472,25

2.989,99

2.631,95

219,07

207,17

121,48

1.117,47

962,67

1.005,92

Umsatzerlöse Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

26,97

48,87

26,56

23,92

1.484,63

404,61

434,06

1.484,47

404,61

434,06

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,16

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität:

2004

2003

Angaben in

15,71

5,65

6,52

%

284,58

77,57

159,80

%

1.703,54

611,78

555,54

T€

130,88

119,75

127,03

T€

36,22

40,40

38,73

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

8,36

12,55

12,16

%

Eigenkapitalquote:

12,76

16,08

11,90

%

Fremdkapitalquote:

87,24

83,92

88,10

%

Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

IT-Consult Halle GmbH

Seite 159 von 486

e) Lage des Unternehmens Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist auf das Erreichen folgender Ziele ausgerichtet: •

Optimale Versorgung der Stadt Halle (Saale) und der Stadtwerke Halle mit allen Dienstleistungen der Informationstechnologie



Angebot von IT-Dienstleistungen auf dem kommunalen Sektor, speziell bei der Nutzung von Standardsoftware (SAP), der Internet- und Intranettechnologie und der geografischen Informationsverarbeitung



Angebot von E-Government-Lösungen

Die anhaltend schwierige Situation der Haushaltslage der Kommunen lässt wenig Spielraum für die Entwicklung ihrer DVInfrastruktur, jedoch muss durch den Rationalisierungsdruck in der öffentlichen Verwaltung und durch die hohen Anforderungen der Unternehmen und Bürger an die zu erbringenden Dienstleistungen (Stichwort: E-Government) die DVInfrastruktur den Erfordernissen angepasst werden. In diesem Umfeld positioniert sich die IT-Consult mit ihrem Angebotsspektrum und sieht ein Marktpotenzial, dass für eine weitere Expansion gute Vorraussetzungen mit sich bringt.

Geschäftsentwicklung und Schwerpunktaufgaben 2005 Der Gesellschaft ist es gelungen den geplanten Umsatz und das geplante Betriebsergebnis zu überbieten. Dies wurde im besonderen Maße durch die Vermarktung unserer Produkte, die Erbringung von IT-Dienstleistungen für Dritte und durch zusätzliche Projektaktivitäten erreicht. Insgesamt erzielte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 9.449 TEUR. Die Bilanzsumme erreichte 4.088 TEUR. Dabei konnte ein Betriebsergebnis über den Erwartungen in Höhe von 1.484 TEUR erwirtschaftet werden. Die Liquidität des Unternehmens erlaubte es, alle Investitionen ohne die Aufnahme von Fremdmitteln zu realisieren. Insgesamt kann die finanzielle Lage des Unternehmens als stabil bewertet werden. Im Jahr 2005 wurden keine Fremdmittel benötigt. Die IT-Consult Halle GmbH nimmt am Cash-Pool der Stadtwerke Halle GmbH teil. Mit den Stadtwerken Halle GmbH existiert ein Ergebnisabführungsvertrag. Der Umsatz des Jahres 2005 basiert hauptsächlich auf der Realisierung von Projekten im Rahmen der Erneuerung der Datenverarbeitung in der Stadt Halle (Saale), der Erbringung von DV-Dienstleistungen für die Unternehmen der Stadtwerke Halle und der Realisierung von DV-Projekten für Kommunen. Der Gesamtumsatz wird zu 52 % durch DVDienstleistungen im Rahmen der Outsourcingverträge und zu 48 % durch DV-Projekte und dem Vertrieb eigener Produkte erbracht. Projekte bei den Unternehmen der Stadtwerke, bei Kommunen und Verwaltungsgemeinschaften, die hohen Anforderungen der Umgestaltung der Datenverarbeitung in der Stadt Halle und der Aufbau weiterer SAP-Kompetenz erforderte die Einstellung von 6 Mitarbeitern. Wesentliche Schwerpunkte der Arbeit waren der Releasewechsel der SAP-Systeme der Stadt Halle (Saale) und der Chemie GmbH Bitterfeld-Wolfen (CBW), und die weitere Realisierung von Aufgaben für das Projekt zur Erneuerung der Datenverarbeitung der Stadt Halle (Saale), in dessen Rahmen unter anderem die Einführung neuer Verfahren für das Einwohner- und Ausländerwesen und das Gewerberegister wichtige Inhalte darstellten. Ein weiteres erfolgreich beendetes Schlüsselprojekt stellt die Ablösung des alten AS400-basierten Sozialhilfeverfahrens durch eine moderne, grafisch orientierte Fachsoftware für den Fachbereich Soziales der Stadt Halle (Saale) dar. Die Akquisition von langfristigen Aufgaben der DV-Betriebsführung und Abarbeitung von Aufträgen zur Sicherung der finanziellen Basis der Gesellschaft, der weitere Aufbau der betrieblichen Organisation und eines effektiven Qualitätsmanagement waren weitere wesentliche Schwerpunktaufgaben. Der Gesellschaft wurde am 02.11.2005 nach einem Überwachungsaudit des Qualitätsmanagementsystems das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2000 bestätigt. Basierend auf unserer Produktreihe GIS+ stellen wir ein innovatives Produkt (KAV) für die Bewertung des Anlagenvermögens von Kommunen in Vorbereitung auf die Einführung der Doppik zur Verfügung. Auf Basis der GIS+ Produktreihe wurden internetbasierte geographische Auskunftssysteme sowohl für Kunden unterschiedlicher Branchen (u. a. Versorger), als auch für die Stadt Halle (Saale) entwickelt. Am 24.10.05 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen der IT-Consult Halle GmbH und der SOMACOS GmbH & Co. KG über den Vertrieb des Programms Session unterzeichnet. Die ITC ist von nun an berechtigt, die Anwendung in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreiben. Somit kann das bisherige Angebot der erfolgreichen Anwendungsbetreuung durch die Mitarbeiter der ITC komplettiert werden. Zudem wird momentan an einer Schnittstelle zwischen dem Ratsinformationssystem Session und dem Content-Management-System CMS+ der ITC gearbeitet.

Ver- und Entsorgung

IT-Consult Halle GmbH

Seite 160 von 486

Unsere gewachsene Kompetenz in Sachen Einführung der doppischen Haushaltsführung hat uns zum gesuchten Partner der Hochschule Harz gemacht. Mit der Kooperation der IT-Consult Halle GmbH und der Hochschule Harz soll potentiellen Kunden ein nachhaltiges Konzept für die zwingend notwendige Einführung des Neuen Kommunalen Rechnungswesens geboten werden. Die Koppelung wissenschaftlicher und praktischer Kompetenzen wird vor allem für die betroffenen Kommunen von Vorteil sein. Unsere Content-Management-Systeme CMS+ und CMSlight wurden im Team E-Solution weiter entwickelt und es konnten weitere Kunden gewonnen werden. Für die neu ins Portfolio aufgenommene Produktreihe KOMGIS und KOMGISweb konnten weitere Kunden gewonnen werden. Das Produkt wird weiter entwickelt, so dass wir weiterhin für Kommunen in ganz Deutschland ein wichtiger Partner für Geoinformation und digitale räumliche Daten sind. Im Rahmen ihrer Marketingaktivitäten nahm die IT-Consult erfolgreich an insgesamt 6 Messen und Veranstaltungen mit eigenen Ständen und gleichzeitigem Auftritt mit Fachvorträgen teil. Die im Juni, Oktober und November 2005 durchgeführten Informationstage zu speziellen Fachthemen (u. a. Doppik, GISAuskunftssysteme) zeigten einerseits die Leistungsfähigkeit des Unternehmens und führten andererseits zu einem engeren Kontakt zu unseren Kunden. Im Jahr 2005 wurden Investitionen in Hard- und Software zur Ausstattung der Mitarbeiterarbeitsplätze, zur Realisierung der innerbetrieblichen Geschäftsprozesse und für Hosting-Dienstleistungen durchgeführt. Eingerichtet mit moderner Präsentationstechnik wurde ein Besprechungsraum für Kundengespräche, Workshops und Teambesprechungen. Diese Investitionen konnten ohne die Aufnahme von Fremdmitteln erfolgen. Ein Meilenstein in der Positionierung als IT-Komplettdienstleister für Kommunen und kommunale Unternehmen war die Inbetriebnahme des Rechenzentrums inklusive der dazu notwendigen Infrastruktur im Jahr 2003, das im Jahr 2005 mit moderner redundanter 10 GBit-Switchtechnik nachgerüstet wurde. Dieses Rechenzentrum erfüllt alle Anforderungen, die in den Zertifizierungsvorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den einschlägigen DIN-Vorschriften genannt werden. Die Gesellschaft führt jährlich eine Risikoinventur durch. Maßnahmen zur Risikoerkennung und -überwachung bzw. zur Risikobegegnung sind in einer Riskmap festgelegt. Umfangreiche Sicherungsmechanismen minimieren mögliche Risiken, die mit unserer Geschäftstätigkeit verbunden sind. Das Risikomanagement der Gesellschaft ist in das Risikomanagement der Stadtwerke Halle eingebunden, die ebenfalls eine umfangreiche Risikovorsorge betreiben.

Ausblick Für das Jahr 2006 sind folgende Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit zu nennen: •

Stärkere Positionierung am Markt als das Kompetenzzentrum für das „neue kommunale Haushalts- und Rechnungswesen“ in Mitteldeutschland



Gemeinsam mit Partnern werden ganzheitliche Beratungsleistungen und Produkte im Zielmarkt kleinere und mittlere Kommunen angeboten. Die Basis bilden hierbei die Produktpalette newsystem des Softwareherstellers INFOMA Software Consulting GmbH und die eigene Produktreihe KomGIS und KAV (Bewertung kommunales Anlagevermögen)



Integration unserer Produkte der GIS+-Produktreihe in Fachanwendungen von Partnern



Erweiterung des Kundenservices und Erhöhung der Kundenzufriedenheit für die Unternehmen der Stadtwerke Halle, der Stadt Halle (Saale) und andere Vertragspartner



Abschluss der Rückführung des letzten verbliebenen kommunalen Fachverfahren aus dem Rechenzentrum Karlsruhe an den Standort Halle



Projekte im Bereich Releasewechsel der SAP-Systeme



Einführung der Doppik in der Stadt Halle(Saale)



aufbauend auf die vorhandene Kompetenz im Bereich Internet/Intranet werden weitere vermarktungsfähige Lösungen geschaffen und vermarktet



die Entwicklung spezieller E-Commerce/E-Government Lösungen für Kommunen, Stadtwerke und mittlere und kleinere Unternehmen

Im Mittelpunkt der Absatzaktivitäten im Jahr 2006 stehen der Abschluss von IT-Dienstleistungsverträgen mit Kommunen und Unternehmen öffentlicher Träger, sowie die Vermarktung eigener Produkte. Ver- und Entsorgung

IT-Consult Halle GmbH

Seite 161 von 486

Der wachsende Nachfrage nach speziellen geografischen Auskunftssystemen werden wir durch die Entwicklung spezieller Lösungen auf Basis unserer Produkte GIS+ und KomGIS gerecht werden. Mit Vertriebspartnerschaften im In- und Ausland werden wir unser Drittgeschäft ausweiten. Eine weitere Steigerung der Rentabilität des Unternehmens soll durch die Verringerung der Inanspruchnahme Dritter für die Erbringung von DV-Dienstleistungen und -Projekten erreicht werden. Grundlage dafür ist die zielgerichtete Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter. Durch weitere innovative Produkte und Lösungen, die weitere Qualifikation der Mitarbeiter und ein ausgeprägtes Qualitätsmanagement wird die IT-Consult Halle GmbH ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem hart umkämpften IT-Markt verbessern. Für das Jahr 2006 rechnet die Geschäftsführung allerdings nicht damit, so zahlreiche Sonderprojekte wie im abgelaufenen Jahr akquirieren zu können. Es wird bei gegebener Liquidität mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung in der Größenordnung von 400 TEUR bis 500 TEUR gerechnet. Im Berichtsjahr diskutierte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Halle GmbH im Rahmen der Haushaltskonsolidierung der Stadt Halle (Saale) über eine mögliche Veräußerung der Anteile der IT-C. Zurzeit ist eine mögliche Veräußerung zunächst zurückgestellt, da vor einer möglichen Veräußerung die Folgen für den Stadtwerke Halle-Konzern und die Stadt Halle (Saale) zu klären sind.

Ver- und Entsorgung

IT-Consult Halle GmbH

Seite 162 von 486

M-Exchange AG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Kennedyallee 89 60596 Frankfurt/Main

Rechtsform:

AG

Stammkapital in T€:

5.000,00

Gesellschafter:

T€ Stadtwerke Halle GmbH WV Energie AG Frankfurt

%

350,00

7,00

4.650,00

93,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Aufbau, Betrieb und Betreuung von elektronischen Marktplätzen im Internet, die Vermarktung und Vermittlung von IT-Dienstleistungen aller Art, sowie die Erbringung von Informationstechnologischen Diensten, Beratungs- und Programmierdienstleistungen und der Handel mit Hard- und Software. Öffentlicher Zweck: Das Unternehmen betreibt und betreut elektronische Marktplätze im Internet. Der öffentliche Zweck ist daher in der Wirtschaftsförderung zu sehen, da auch örtliche Unternehmen von dem Vorhandensein dieser elektronischen Marktplätze profitieren.

b) Besetzung der Organe Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Zimmermann, Felix Dr. Heuchert, Karsten Helbig, Andreas Henning, Jörg

(bis 31.05.2005)

Müller-Urlaub, Berthold

(seit 31.05.2005)

Pidd, Gerhard Weber, Alfred Geschäftsführender Vorstand:

Berner, Manfred

31.12.2003 T€

Aufsichtsrat

Ver- und Entsorgung

16,00

M-Exchange AG

Seite 163 von 486

c) Beteiligungen unmittelbar SIT Stuttgarter IT-Gesellschaft mbH

T€

%

250,00

100,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

107,87

40,5

113,50

37,3

122,00

52,6

-5,63

-4,96

Umlaufvermögen

55,75

21,0

69,72

22,9

101,00

43,5

-13,97

-20,04

9,00

3,9 -18,97

-15,63

-38,57

-12,66

%

2005

Aktiva

2004

2003

Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

Passiva

102,41

38,5

121,38

39,9

266,03

100,0

304,60

100,0

T€

%

T€

%

Eigenkapital Rückstellungen

232,00

100,0

T€

%

T€

-122,00

-52,6

0,00

%

59,20

22,3

62,20

20,4

156,00

67,2

-3,00

-4,82

Verbindlichkeiten

206,83

77,7

242,40

79,6

198,00

85,3

-35,57

-14,67

Bilanzsumme

266,03

100,0

304,60

100,0

232,00

100,0

-38,57

-12,66

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

516,41

532,83

592,00

sonstige betriebliche Erträge

55,52

158,54

24,00

Materialaufwand

23,52

110,01

142,00

Personalaufwand

100,02

94,14

87,00

Umsatzerlöse

Abschreibungen

6,42

8,98

10,00

407,92

462,41

589,00

0,44

0,21

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

16,48

15,76

7,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

18,01

0,29

-219,00

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-0,00

sonstige Steuern

-0,96

-0,02

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

18,97

0,31

-219,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

18,97

0,31

-219,00

sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Ver- und Entsorgung

M-Exchange AG

Seite 164 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

3,67

0,06

-36,99

-100,00

-100,00

-225,77

%

25,40

9,29

-209,00

T€

571,93

691,37

616,00

T€

17,49

13,62

14,12

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

2,56

3,37

5,60

%

Eigenkapitalquote:

0,00

0,00

-52,59

%

100,00

100,00

152,59

%

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Fremdkapitalquote:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

M-Exchange AG

Seite 165 von 486

e) Lage des Unternehmens Der Jahresabschluss 2005 weist einen Jahresüberschuss in Höhe von 18.972,03 Euro aus. Der positive Trend aus dem Vorjahr hat sich somit weiter fortgesetzt und M-Exchange hat eine solide Geschäftsbasis erreicht. Das positive Ergebnis wurde insbesondere durch deutlich niedrigere Kosten erreicht. Der Materialaufwand für Projektentwicklung ist erheblich niedriger als 2004, da die Umsätze weniger aus Projektgeschäft denn aus kontinuierlichen Nutzungsgebühren stammen. Die operativen Umsatzerlöse von 516 Tsd. Euro lagen leicht unter den Umsätzen von 2004, da aufgrund des geringen Neukunden-Geschäftes weniger Projekte als in 2004 umgesetzt wurden. Die Einnahmen aus den monatlichen Nutzungsgebühren der Kunden waren dabei stabil. Die Bestandskundenbasis hat sich um Energieversorgung Oberhausen AG erweitert und konnte 2005 ebenso wie in 2004 über Katalogerweiterungen und Systemverbesserungen weiter stabilisiert werden. Nach dem deutlichen Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen im Vorjahr, haben sich die sonstigen betrieblichen Erträge, die im Wesentlichen aus Leistungsverrechnungen mit Schwesterunternehmen resultieren, im Vergleich zum Vorjahr spürbar reduziert. Die Personalaufwendungen lagen durch Bonuszahlungen leicht über Vorjahr. Andererseits konnten die Personalleistungen wie im Vorjahr teilweise an PSG für die Unterstützung in Projekten und im Systembetrieb verkauft werden. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten gegenüber 2004 nochmals reduziert werden. Sowohl Vertriebskosten als auch IT-Kosten sind etwas geringer ausgefallen. Die mit der S’IT GmbH in 2003 erworbene IT-Plattform Commerce One konnte in 2005 auch erfolgreich bei PSG GmbH eingesetzt werden. M-Exchange profitiert davon über eine Nutzungsgebühr, die sie von PSG einnimmt. Die WV Energie AG gewährte der M-Exchange in 2002 ein Darlehen mit Rangrücktritt in Höhe von 300 Tsd. Euro zur Finanzierung des Geschäftsbetriebes. Dieses Darlehen ist zum Jahreswechsel 2005/2006 mit 190 Tsd. Euro in Anspruch genommen worden. Zum Jahresende 2005 wurde eine erste Tilgung des Darlehens in Höhe von 10 Tsd. Euro vorgenommen. Die Bilanz weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 102 Tsd. Euro aus. Das Darlehen wurde von WV Energie AG verlängert. Der von der WV Energie AG erklärte Rangrückritt dient der Beseitigung der Folgen einer Überschuldung.

Ausblick 2006 Das Marktumfeld für e-Procurement bei EVUs und Verkehrsbetrieben ist nach wie vor durch Zurückhaltung geprägt, sodass kaum ein substantielles Wachstum zu erwarten ist. Es wird daher im kommenden Geschäftsjahr angestrebt, durch einen moderaten Kundenzuwachs die Ertragsbasis des Unternehmens zu festigen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass zwei Bestandskunden nicht die erhoffte Nutzungsintensität der Plattform erreicht haben und deshalb die Gebühren bei diesen Kunden sinken bzw. nicht wie geplant steigen werden. Der Vorstand geht für 2006 deshalb von einem mit 2005 vergleichbaren Jahresergebnis aus. Über das bestehende Gesellschafterdarlehen in Höhe von 300 Tsd. Euro sind keine weiteren Darlehen nach heutiger Einschätzung erforderlich. Die Finanzierung ist deshalb für 2006 gesichert. Bestandsgefährdende Risiken sind nach heutiger Einschätzung nicht gegeben. Durch eine Lockerung der Marktzurückhaltung sowie der Positionierung des Unternehmens als individueller Spezialitätenanbieter im Bereich der elektronischen Beschaffung für Versorgungs- und Verkehrsunternehmen kann mittelfristig ein marktgerechtes Wachstum erreicht werden.

Schlusserklärung des Vorstandes zum Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen „Ich erkläre, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften im Geschäftsjahr 2005 nach den Umständen, die mir in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat.“

Ver- und Entsorgung

M-Exchange AG

Seite 166 von 486

Public Service GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter:

T€

%

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

12,75

51,00

Stadtwerke Halle GmbH

12,25

49,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Unternehmensgegenstand der Public Service GmbH ist die Übernahme von Projekten, bei deren Durchführung eine übergreifende Abwicklung von Planungs- und Beratungsleistungen gefordert ist. Tätigkeitsfelder sind die Aufgaben, die hieraus erfolgen, insbesondere Energie und Trinkwasserversorgung, Abwasser, Entsorgung von festen und flüssigen Abfällen, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrsbetriebe und Informationstechnik. Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehört dabei auch die Beratung, Planung, Entwicklung, Projektsteuerung bzw. Projektmanagement sowie der Betrieb und die beratende Unterstützung bei der Beschaffung von Finanzierungen und die Lieferung von Anlagenanteilen auf den genannten Gebieten. Gegenstand der Gesellschaft ist es im Weiteren, als Komplementär in die Haftung, Geschäftsführung und Verwaltung der Public Services Management GmbH & Co. KG zu übernehmen. Öffentlicher Zweck: Der Unternehmensgegenstand der Public Service GmbH ist die Übernahme von Projekten, bei deren Durchführung eine übergreifende Abwicklung von Planungs- und Beratungsleistungen gefordert ist. Tätigkeitsfelder sind die Aufgaben, die hieraus erfolgen, insbesondere Energie und Trinkwasserversorgung, Abwasser, Entsorgung von festen und flüssigen Abfällen, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrsbetriebe und Informationstechnik. Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehört dabei auch die Beratung, Planung, Entwicklung, Projektsteuerung bzw. Projektmanagement sowie der Betrieb und die beratende Unterstützung bei der Beschaffung von Finanzierungen und die Lieferung von Anlagenanteilen auf den genannten Gebieten. Gegenstand der Gesellschaft ist es im Weiteren, als Komplementär in die Haftung, Geschäftsführung und Verwaltung der Public Services Management GmbH & Co. KG zu übernehmen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Winkler, Torsten

Public Service GmbH

Seite 167 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

29,71

100,0

30,28

100,0

28,07

100,0

-0,57

-1,88

Bilanzsumme

29,71

100,0

30,28

100,0

28,07

100,0

-0,57

-1,88

2005

Aktiva

2004

2003

%

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

27,45

92,4

26,93

88,9

25,31

90,2

0,52

1,93

Rückstellungen

2,15

7,2

1,96

6,5

1,66

5,9

0,19

9,69

Verbindlichkeiten

0,11

0,4

1,39

4,6

1,10

3,9

-1,28

-92,09

Bilanzsumme

29,71

100,0

30,28

100,0

28,07

100,0

-0,57

-1,88

Ver- und Entsorgung

Public Service GmbH

Seite 168 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

3,18

4,64

2,53

sonstige betriebliche Aufwendungen

2,82

2,87

3,59

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,35

0,24

0,21

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

0,71

2,01

-0,85

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

0,19

0,39

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

0,52

1,62

-0,85

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,52

1,62

-0,85

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität:

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität:

1,93

6,40

-3,23

%

Cashflow:

0,52

1,62

-0,85

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

92,40

88,94

90,15

%

Fremdkapitalquote:

7,60

11,06

9,85

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

Public Service GmbH

Seite 169 von 486

e) Lage des Unternehmens Allgemeine Lage Die Public Services GmbH ist Komplementärin der Public Services Management GmbH & Co. KG (PSM) und hat deren Geschäftsführung übernommen. Unternehmensgegenstand der PSM ist die Durchführung von Projekten, die sowohl planerische Leistungen als auch Betriebsführungsleistungen erfordern. Tätigkeitsfelder sind dabei Energie- und Trinkwasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrs- und Informationstechnik. Zu den Aufgaben gehören dabei Beratung, Planung, Entwicklung, Projektmanagement, Betrieb und Lieferungen.

Tätigkeit der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr Die Tätigkeit der Gesellschaft beschränkte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf ihre Komplementärstellung bei der PSM.

Gesellschafter Gesellschafter sind mit 51 % an der Public Services GmbH die Hallesche Wasser und Abwasser GmbH und mit 49 % die Stadtwerke Halle GmbH.

Risiken Risiken ergeben sich aus der Komplementärstellung bei der PSM. Die PSM hat im Geschäftsjahr 2005 ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwirtschaftet. Zur Finanzierung der PSM leistete die Kommanditistin Stadtwerke Halle GmbH jedoch einen ertragswirksamen Betriebskostenzuschuss von TEUR 96. In der Gesellschafterversammlung der PSM am 25.Oktober 2005 wurde der Wirtschaftsplan 2006 beschlossen, der einen Betriebskostenzuschuss seitens der Gesellschafter von mindestens TEUR 80 vorsieht. Damit erwartet die Geschäftsführung ein ausgeglichenes Jahresergebnis 2006. Zur Sicherung der Liquidität und zum Ausgleich künftiger Fehlbeträge werden auch zukünftig Zuschüsse der Gesellschafter notwendig sein.

Zukünftige Entwicklung Als Komplementärin der Public Services Management GmbH & Co. KG ergibt sich die zukünftige Entwicklung im Wesentlichen aus der dafür erforderlichen und typischen Geschäftstätigkeit. Wesentliche Chancen sind in der aktuellen Situation der Gesellschaft nicht erkennbar. Sie können sich allenfalls mit einer u. U. in der Zukunft erfolgenden Verbesserung der Situation der PSM ergeben.

Ver- und Entsorgung

Public Service GmbH

Seite 170 von 486

Public Services Management GmbH & Co. KG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH & Co. KG

Stammkapital in T€:

100,00

Gesellschafter:

T€

%

Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

51,00

51,00

Stadtwerke Halle GmbH

49,00

49,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Unternehmensgegenstand der Public Services Management GmbH & Co. KG ist die Übernahme von Projekten, bei deren Durchführung eine übergreifende Abwicklung von Planungs- und Beratungsleistungen gefordert ist. Tätigkeitsfelder sind die Aufgaben, die hieraus erfolgen, insbesondere Energie und Trinkwasserversorgung, Abwasser, Entsorgung von festen und flüssigen Abfällen, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrsbetriebe und Informationstechnik. Öffentlicher Zweck: Der Unternehmensgegenstand der Public Services Management GmbH & Co. KG ist die Übernahme von Projekten, bei deren Durchführung eine übergreifende Abwicklung von Planungs- und Beratungsleistungen gefordert ist. Tätigkeitsfelder sind die Aufgaben, die hieraus erfolgen, insbesondere Energie und Trinkwasserversorgung, Abwasser, Entsorgung von festen und flüssigen Abfällen, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrsbetriebe und Informationstechnik.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Winkler, Torsten

Public Services Management GmbH & Co. KG

Seite 171 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

4,00

3,0

4,00

2,6

0,10

0,0

0,00

0,00

Umlaufvermögen

130,25

97,0

148,65

97,4

231,61

100,0

-18,40

-12,38

Bilanzsumme

134,25

100,0

152,65

100,0

231,71

100,0

-18,40

-12,05

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

91,43

68,1

90,92

59,6

90,38

39,0

0,51

0,56

Rückstellungen

11,42

8,5

21,24

13,9

32,58

14,1

-9,82

-46,23

Verbindlichkeiten

31,40

23,4

40,49

26,5

108,74

46,9

-9,09

-22,45

Bilanzsumme

134,25

100,0

152,65

100,0

231,71

100,0

-18,40

-12,05

2005

Aktiva

Ver- und Entsorgung

2004

2003

Public Services Management GmbH & Co. KG

%

Seite 172 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

47,38

83,21

183,73

5,66

20,65

4,97

Materialaufwand

73,29

55,30

154,16

Personalaufwand

18,31

25,43

40,93

Abschreibungen

0,00

0,49

0,09

sonstige betriebliche Aufwendungen

57,13

75,20

104,84

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,01

0,29

0,01

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,24

0,11

0,00

-95,91

-52,37

-111,30

außerordentliche Erträge

96,50

53,00

112,00

außerordentliches Ergebnis

96,50

53,00

112,00

sonstige Steuern

0,08

0,08

0,14

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

0,51

0,55

0,56

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,51

0,55

0,56

0,00

0,00

0,00

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

1,08

0,66

0,31

%

Eigenkapitalrentabilität:

0,56

0,60

0,62

%

Cashflow:

0,51

1,04

0,65

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

53,05

103,86

188,70

T€

Personalaufwandsquote:

34,51

24,48

21,69

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

0,00

0,04

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

Eigenkapitalquote:

68,10

59,56

39,01

%

Fremdkapitalquote:

31,90

40,44

60,99

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

Public Services Management GmbH & Co. KG

Seite 173 von 486

e) Lage des Unternehmens Allgemeine Lage Geschäftszweck der Public Services Management GmbH & Co. KG ist die Durchführung von Auslandsprojekten in den Tätigkeitsgebieten Energie- und Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung, Umweltschutz, Stadtreinigung, Verkehrs- und Informationstechnik. Hauptzielrichtung ist die Durchführung solcher Projekte, die sowohl planerische Leistungen, Betriebsführungsleistungen und Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen beinhalten. Zu den Aufgaben gehören dabei Beratung, Planung, Entwicklung, Projektmanagement Betrieb und Lieferungen.

Wirtschaftliche Lage des Unternehmens Im Jahr 2005 wurden im Wesentlichen die in 2004 begonnen Projekte fortgesetzt bzw. abgeschlossen. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens hat sich im Geschäftsjahr 2005 nicht den Erwartungen entsprechend entwickelt. Wesentliche Ursachen liegen darin begründet, dass sich die für das Geschäftsjahr 2005 geplanten Projekte entweder zeitlich verschoben haben oder sich nicht realisieren ließen. Die Hauptleistungen wurden innerhalb von Schulungs- und Beratungsprojekten in Namibia und Algerien erbracht. Daneben lag das Hauptaugenmerk auf der Akquisition von Projekten in China und Algerien, welche sowohl eigenständig als auch als Subauftragnehmer in 2006 abgewickelt werden sollen. Der in 2004 angestrebte Vertrag mit der EU für ein Projekt im Bereich Capacity Building in Lüderitz konnte im August 2005 in Windhoek unterzeichnet werden. Das erste Modul aus diesem Vertrag, Training für Personal der Stadtverwaltung, wurde im Oktober 2005 in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Der Projektzeitraum erstreckt sich über 30 Monate. Die in 2004 begonnen Bemühungen, eigenständige Aktivitäten in Algerien zu entwickeln, wurden mit einem Besuch einer hochrangigen algerischen Delegation in Halle weitergeführt. Zudem konnten kleinere Projekte als Subauftragnehmer im Bereich Beratung zu technischen Fragestellungen im Kanalnetzbetrieb in Algerien akquiriert und durchgeführt werden. Die Durchführung eines Projektes zur Fernwärmesanierung in Rumänien wurde beendet. Hauptgründe für die Einstellung dieses Projektes sind die innerhalb des Zeitraums von 2 Jahren mehrfach veränderten Wünsche hinsichtlich der Arbeitsinhalte, Forderungen an die deutsche Seite, mit der Vergabe der Machbarkeitsstudien Kreditzusagegarantien abzugeben sowie der mehrfache Wechsel der rumänischen Partnerstädte. Die Gesellschaft beteiligte sich an mehreren internationalen Ausschreibungen im Bereich Beratung von Wasser- und Abwasserbetrieben in Peru, Russland, Sambia und Syrien. Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft ISC konnte ein kleineres Projekt in Lüderitz akquiriert werden, welches flankierend zu dem begonnenen Projekt in 2005/2006 abgewickelt wird. Das Projekt Beratung eines Wasserversorgers in der Ukraine wurde um ein halbes Jahr verlängert. Die Gesellschaft war intensiv mit der Aufgabe beschäftigt, das Projekt erfolgreich abzuschließen. Die Gesellschaft hat Umsatzerlöse von TEUR 47 erwirtschaftet. Der Aufwand ist im Wesentlichen bestimmt von bezogenen Fremdleistungen i. H. v. TEUR 73, sonstigen Aufwendungen i. H. v. TEUR 57 und Personalkosten i. H. v. TEUR 18. Zur Finanzierung der Gesellschaft leisteten die Kommanditisten Betriebskostenzuschüsse von TEUR 96.

Risiken Aufgrund der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft können wesentliche Risiken nur aus Projekten entstehen, mit deren Durchführung die Gesellschaft beauftragt ist. Aus den gegenwärtig durchgeführten Projekten sind keine den Bestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken erkennbar. Die abgeschlossenen Aufträge und bisherigen Akquisitionsbemühungen lassen erwarten, dass sich die Geschäfte positiv entwickeln werden.

Ver- und Entsorgung

Public Services Management GmbH & Co. KG

Seite 174 von 486

Zukünftige Entwicklung Die Gesellschaft plant im Jahr 2006 weitere Aufträge mit vergleichbaren Aufgabenstellungen zu akquirieren. In Vordergrund stehen die Abwicklung des EU-Auftrages in Namibia, eigenständige Projekte in Algerien, wobei die Realisierungschancen als sehr positiv bewertet werden, sowie die Abwicklung des ursprünglich für 2005 geplanten Schulungsauftrages für chinesisches Kläranlagenpersonal. Schwerpunkt bilden die Akquisitionsbemühungen der in 2003 gegründeten Arbeitsgemeinschaft ISC. Durch die Einbindung in die Arbeitsgemeinschaft ist ein breiterer Zugang zu den Märkten und zu vergebenden internationalen und nationalen Institutionen erreicht worden. Unter Berücksichtigung zu leistender Betriebskostenzuschüsse erwartet die Geschäftsführung ein ausgeglichenes Jahresergebnis 2006. Zur Sicherung der Liquidität und zum Ausgleich künftiger Fehlbeträge werden auch zukünftig Zuschüsse der Gesellschafter notwendig sein.

Ver- und Entsorgung

Public Services Management GmbH & Co. KG

Seite 175 von 486

RAB Halle GmbH * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

300,00

Gesellschafter: AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

224,70

74,90

75,30

25,10

Gegenstand des Unternehmens: Errichtung und der Betrieb einer thermischen Anlage zur Restabfallbehandlung sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Leistungen. Öffentlicher Zweck: Das Unternehmen wird auf dem Gebiet der Abfallentsorgung tätig. Der öffentliche Zweck ergibt sich daher aus § 116 Abs. 2 Go-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Middendorf, Wilfried

(bis 30.06.2005)

Moll, Hans

(seit 12.01.2005)

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2004

Aktiva

T€

T€

%

Veränderungen T€

2003 %

%

Anlagevermögen

5,15

2,0

Umlaufvermögen

250,88

98,0

300,00

100,0

-49,12

-16,37

Bilanzsumme

256,03

100,0

300,00

100,0

-43,97

-14,66

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

247,30

96,6

300,00

100,0

-52,70

-17,57

Rückstellungen

6,26

2,4

Verbindlichkeiten

2,47

1,0

Bilanzsumme

256,03

100,0

300,00

100,0

-43,97

-14,66

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor. Ver- und Entsorgung

RAB Halle GmbH

Seite 176 von 486

bb) GuV

sonstige betriebliche Erträge Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

2004

2003

T€

T€

25,00 0,05 79,66 2,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit

-52,70

0,00

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag

-52,70

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-52,70

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2004

2003

Umsatzrentabilität:

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität:

-17,57

0,00

%

Cash-Flow:

-52,65

0,00

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2004 Sachanlagenintensität:

31.12.2003

2,01

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

96,59

100,00

%

Fremdkapitalquote:

3,41

0,00

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

RAB Halle GmbH

Seite 177 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Die RAB Halle GmbH (RAB) wurde am 19. Dezember 2003 als Tochtergesellschaft der Stadt Halle (Saale) gegründet. Am gleichen Tag haben die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH (AGR) 74,9 % und die Stadtwerke Halle GmbH (SWH) 25,1 % der Anteile erworben. In einem ebenfalls am 19. Dezember 2003 abgeschlossenen Vertrag über die Behandlung von überlassungspflichtigen Abfällen (Entsorgungsvertrag) zwischen der Stadt Halle (Saale) und der RAB wurde vereinbart, dass die RAB ab 1. Juni 2005 alle im Gebiet der Stadt Halle (Saale) anfallenden und der Stadt nach den jeweils geltenden Vorschriften des Abfallrechts zu überlassenden Abfälle behandeln wird. Dazu wird die RAB auf dem Gelände der Abfallwirtschaft HalleLochau (AWH) eine Müllverbrennungsanlage errichten. Zur Erreichung dieses Ziels wurde neben dem Entsorgungsvertrag zwischen der AGR und der RAB ein „Vertrag über Projektsteuerungs-, Generalplanungs- und sonstige Leistungen“ abgeschlossen. Darin verpflichtet sich die AGR die erforderlichen Planungs- und Genehmigungsunterlagen zu erstellen und eine Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Restabfallbehandlungsanlage (MVA) zu erlangen. Darüber hinaus hat sich AGR in einem ebenfalls am 19. Dezember 2003 abgeschlossenen Konsortialvertrag verpflichtet, die Finanzierung der MVA sicherzustellen und die Umsetzung der Abfallbehandlung entsprechend der vereinbarten Konzeption technisch und wirtschaftlich zu gewährleisten. Das Geschäftsjahr 2004 war besonders dadurch geprägt, dass AGR vertragsgemäß die Genehmigungsunterlagen erstellt und am 15. Dezember 2004 bei dem zuständigen Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) eingereicht hat. Nach Bestätigung der Vollständigkeit der Unterlagen durch das Landesverwaltungsamt hat das Genehmigungsverfahren begonnen. Die Auslegung der Genehmigungsunterlagen erfolgte an drei Orten in der Zeit vom 22. März 2005 bis 21. April 2005. RAB hat in 2004 Büroräume bei der SWH angemietet und mit entsprechender Kommunikationstechnik ausgerüstet. Die AWH hat am 25. September 2004 einen Tag der offenen Tür auf der Deponie durchgeführt, an der sich RAB mit einem Stand beteiligt hat. Insgesamt wurden 760 Besucher gezählt, davon haben ca. 500 den Stand der RAB besucht. Da die MVA frühestens im 2. Quartal 2008 ihren Betrieb wird aufnehmen können, die RAB aber bereits ab dem 1. Juni 2005 zur Entsorgung verpflichtet ist, war das Jahr 2004 auch dadurch geprägt, eine gesetzeskonforme Zwischenlösung für den Übergangszeitraum zu vereinbaren. Die Verhandlungen wurden entsprechend der organisatorischen Zuordnung innerhalb der AGR Unternehmensgruppe durch die AGR Vertrieb GmbH im 1. Quartal 2005 übernommen. Dabei wurde ein Vertragsentwurf der mit SITA ausgehandelt war, von AGR Vertrieb nicht weiter verfolgt. Es sind Verträge mit der SUC (Sächsische UmweltschutzConsulting GmbH Dresden) und Remondis, Region Nord Lehnin verhandelt worden. Beide Verträge haben eine Laufzeit bis zum 31.Dezember 2007. Dadurch ist sichergestellt, dass im Falle einer verspäteten Inbetriebnahme die Entsorgungssicherheit für die Stadt Halle (Saale) gewährleistet ist. Der Vertrag mit SUC ist unterschrieben. Die Gesellschaft weist im Geschäftsjahr 2004 einen Verlust von 53 T€ aus, der überwiegend aus Beratungs- und Werbungskosten resultiert. Durch den ausgewiesenen Jahresfehlbetrag hat sich das Eigenkapital der Gesellschaft zum Bilanzstichtag entsprechend auf 247 T€ verringert. Die Liquidität der Gesellschaft war jederzeit gesichert.

2.

Risiken der künftigen Entwicklung

RAB hat am 19. Dezember 2003 mit dem „Vertrag über die Behandlung von überlassungspflichtigen Abfällen“ den Auftrag erhalten, ab 1. Juni 2005, für die Dauer von 20 Jahren, alle im Gebiet der Stadt Halle (Saale) tatsächlich anfallenden und der Stadt als öffentlich-rechtlichem Entsorgungsträger nach den jeweils geltenden Vorschriften des Abfallrechts zu überlassenen Abfälle zu behandeln. In der Stadt Halle (Saale) sind im Jahr 2004 insgesamt ca. 70.000 Mg Hausmüll, Sperrmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle überlassungspflichtig gewesen. Nach allen Erfahrungen wird sich diese Menge zukünftig jährlich geringfügig verringern. Der Entsorgungsvertrag sieht vor, dass die Stadt Halle eine Mindestmenge von 35.000 Mg/a anliefern bzw. bezahlen muss (bring or pay).

Ver- und Entsorgung

RAB Halle GmbH

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Durch die Vielzahl der Verbrennungsanlagen in Sachsen-Anhalt mit entsprechenden Kapazitäten ist nicht davon auszugehen, dass der ursprünglich für Drittmengen kalkulierte Preis in voller Höhe realisierbar sein wird. Andererseits sind die Stückkosten bei der geplanten 100.000 Mg-Anlage geringer als die der ursprünglich geplanten 80.000 Mg-Anlage. Die mit SUC und Remondis vereinbarten möglichen Anliefermengen von insgesamt 70.000 Mg/a werden weitestgehend durch die andienungspflichtigen Mengen der Stadt Halle (Saale) ausgefüllt. Der hierfür vereinbarte Preis liegt über den Preisen, die mit den beiden Unterlieferanten vereinbart wurden. Im Übrigen wird sich nach unserem derzeitigen Kenntnisstand der Preis nach dem 1. Juni 2005 auf einen Wert über 100,00 Euro/Mg einpendeln. Anfang 2005 ist zwischen der RAB und der AGR Vertrieb GmbH ein Geschäftsbesorgungsvertrag abgeschlossen worden. Dieser Vertrag beinhaltet neben der Implementierung in das bestehende SAP-System der AGR und der Abwicklung des abgeschlossenen Entsorgungsvertrages der Stadt Halle (Saale), die Akquisition zur Auslastung der Anlagenkapazität der geplanten MVA, soweit sie nicht durch die vertraglichen Mengen der Stadt Halle (Saale) abgedeckt sind. Mit dem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Halle (Saale), AGR, SWH und RAB hat AGR die Verpflichtung übernommen, die Finanzierung der Anlage sicherzustellen. Hierzu sind erste Schritte eingeleitet. Ein wesentlicher Teil des Erfolges der Gesellschaft ist abhängig von den Kosten der Finanzierung der geplanten MVA. Die öffentliche Auslegung der Genehmigungsunterlagen hat bisher in der Presse noch nicht zu Stellungnahmen geführt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Anzahl der Widersprüche gering sein wird. Anfragen/Hinweise der Genehmigungsbehörde zu evtl. Genehmigungsauflagen werden soweit möglich und sinnvoll im Vorfeld mit dem Landesverwaltungsamt bzw. den zuständigen Fachbehörden besprochen und ausgeräumt.

3.

Künftige Entwicklung

Ab 1. Juni 2005 wird RAB die Entsorgung der Abfälle im Rahmen der Zwischenlösung mit den Partnern SUC und Remondis realisieren. Hier sind für 2005 anteilig Kapazitäten in Höhe von 40.800 Mg vertraglich gesichert. Diese Menge ist in die Ergebnisplanung eingeflossen. Bei den zugrunde gelegten Kosten erwartet RAB für das Jahr 2005 ein positives Ergebnis.

Ver- und Entsorgung

RAB Halle GmbH

Seite 179 von 486

Recyclingpark Lochau GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Berliner Straße 100 06258 Schkopau

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

51,13

Gesellschafter:

T€

%

Fehr Umwelt Ost GmbH

12,73

24,90

Stadtwerke Halle GmbH

38,40

75,10

Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Recycling- und Abfallentsorgungsanlagen, insbesondere der Betrieb von Anlagen zur Kompostierung von Bioabfällen, zur Aufbereitung von Baustellenmischabfällen und Gewerbeabfällen, der Bau und Betrieb von Anlagen zur Klärschlammbehandlung und -verwertung, zur Verwertung von Sickerwasser, Deponie- und Biogas sowie zur thermischen Abfallbehandlung. Öffentlicher Zweck: Das Unternehmen wird auf dem Gebiet der Abfallentsorgung tätig. Der öffentliche Zweck ergibt sich daher aus § 116 Abs. 2 Go-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Klose, Wilfried

(bis 01.04.2005)

Querg, Detlef

(seit 01.04.2005)

Recyclingpark Lochau GmbH

Seite 180 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

Aktiva

T€

2004 %

T€

%

Anlagevermögen Umlaufvermögen

240,04

13,3

193,36

11,0

Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

Passiva Rückstellungen

T€

%

Veränderungen T€

3,52

0,2

0,00

190,88

11,3

46,68

24,14

0,01

0,0

2003

%

1.571,21

86,7

1.564,01

89,0

1.495,15

88,5

7,20

0,46

1.811,25

100,0

1.757,36

100,0

1.689,55

100,0

53,89

3,07

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

19,69

1,1

61,00

3,5

18,07

1,1

-41,31

-67,72

Verbindlichkeiten

1.791,56

98,9

1.696,36

96,5

1.671,48

98,9

95,20

5,61

Bilanzsumme

1.811,25

100,0

1.757,36

100,0

1.689,55

100,0

53,89

3,07

Ver- und Entsorgung

Recyclingpark Lochau GmbH

Seite 181 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

491,33

550,19

493,39

sonstige betriebliche Erträge

149,84

139,20

223,99

Materialaufwand

115,88

147,35

87,41

Personalaufwand

76,85

79,32

111,39

Abschreibungen

0,19

3,60

4,26

382,95

433,21

504,97

sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,01

0,19

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

72,40

72,20

76,21

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-7,08

-46,29

-66,68

außerordentliche Aufwendungen

30,00

außerordentliches Ergebnis

-30,00

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-7,43

sonstige Steuern

0,12

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-7,20

-68,86

-66,68

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-7,20

-68,86

-66,68

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

-1,47

-12,52

-13,51

-100,00

-100,00

-100,00

%

-7,01

-65,26

-62,42

T€

641,17

689,39

358,69

T€

11,99

11,51

15,53

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

0,00

0,00

0,21

%

Eigenkapitalquote:

0,00

0,00

0,00

%

100,00

100,00

100,00

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

19.346,00

22.075,00

18.355,00

Mg

0,00

0,00

0,00

Mg

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Fremdkapitalquote:

Angaben in

ee) Leistungsdaten

Kompostierung Wertstoffsortierung

Ver- und Entsorgung

M M

Recyclingpark Lochau GmbH

Angaben in

Seite 182 von 486

e) Lage des Unternehmens Die RPL Recyclingpark Lochau GmbH betrieb auch im Geschäftsjahr 2005 am Standort Halle-Lochau über einen Betreibervertrag eine Anlage zur Kompostierung von Bioabfällen und Grünschnitt. Die bedeutendsten Anlieferer für die Kompostieranlage waren im Jahre 2005 die Stadtwirtschaft GmbH Halle, der Landkreis Merseburg-Querfurt und die Hallesche Wasser und Abwasser GmbH. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Input um 2.729 Mg, was vor allem in einem geringeren Aufkommen des Landkreises Merseburg-Querfurt begründet liegt. Bei einem Gesamtdurchsatz von 19.346 Mg war die Kapazität des Kompostwerkes nicht voll ausgelastet. Dem Fertigkompost wurde auch im Jahr 2005 das RAL-Gütezeichen zuerkannt. Auf dieser Basis ist die Verwertung des Fertigkompostes im Garten- und Landschaftsbau gewährt. Das Betriebsergebnis der RPL Lochau GmbH beträgt TEUR 63 (Vj: TEUR 18). Die Verbesserung zum Vorjahr wurde unter anderem dadurch erreicht, dass die Personalkosten an Dritte weiterberechnet wurden und die Instandhaltungskosten aufgrund des abgeschlossenen Anschlussbetreibervertrages mit der C.A.R.E. durch diese ab dem 2. Halbjahr 2005 übernommen wurden. Des Weiteren wurden Neukunden gewonnen. Gesellschaftsrechtlich halten weiterhin die Stadtwerke Halle GmbH 75,1 % und die Fehr Umwelt Ost GmbH (vormals RWE Umwelt Ost GmbH) 24,9 % der Anteile der Gesellschaft. Durch den Stadtratsbeschluss der Stadt Halle vom 12. Dezember 2001 war die RPL Lochau GmbH als Vorhabensträger einer Restabfallbehandlungsanlage beauftragt, unverzüglich mit der Ausschreibung, Planung, Genehmigungsverfahren und Bau der Anlage zu beginnen. Aufgrund des nach einem Einspruch ergangenen Beschlusses der Vergabekammer des Regierungspräsidiums Halle hat der Stadtrat der Stadt Halle den o. g. Beschluss aufgehoben und am 19. Juni 2002 beschlossen, ein europaweites Verhandlungsvergabeverfahren zur Übertragung der Aufgabe der Restabfallbehandlung auf eine gemischt-wirtschaftliche Gesellschaft durchzuführen. Die RPL Lochau GmbH war somit gezwungen, ihre bisher aufgenommenen Aktivitäten abzubrechen, da die RPL Lochau GmbH in das weitere Vergabeverfahren nicht mehr einbezogen werden sollte. Von der RPL Lochau GmbH wurden bis zu dieser Entscheidung TEUR 1.536 an Bauvorbereitungskosten investiert, von denen letztlich nur TEUR 25 als erbrachte Vorleistungen an den Investor, der den Zuschlag zur Errichtung der Anlage erhalten hat, veräußert werden konnten. Durch die aufgrund der geschilderten Vorgänge angefallenen Kosten ist die RPL auch zum 31. Dezember 2005 weiterhin bilanziell überschuldet. Zur Abwendung der Überschuldungssituation haben die Gesellschafter der RPL Lochau GmbH einen unbefristeten Rangrücktritt mit aufschiebend bedingtem Forderungsverzicht für den Fall der Insolvenz in Höhe ihrer zur Finanzierung der Bauvorbereitungskosten an die RPL Lochau GmbH ausgereichten Darlehen zuzüglich Zinsen (zum 31. Dezember 2005 insgesamt TEUR 1.725) ausgesprochen. Aus ihrem derzeitigen operativen Geschäft ist die RPL nicht in der Lage, den Zins- und Tilgungsverpflichtungen aus den Gesellschafterdarlehen nachzukommen, so dass in 2005 die bilanzielle Überschuldung weiter zugenommen hat. Die in 2005 angefallenen Darlehenszinsen (TEUR 72) führten trotz des positiven Betriebsergebnisses zu einem Jahresfehlbetrag von TEUR 7 (Vj: Jahresfehlbetrag TEUR 69) Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet die Geschäftsführung eine weitere stabile Andienung von Bioabfällen und Grünschnitt-/Strukturmaterial für die Kompostierung. Durch weitere gezielte Kosteneinsparungen wird die RPL Lochau GmbH auch im Jahre 2006 mit einem positiven Betriebsergebnis sowie ausgeglichener Liquidität abschließen. Investitionen sind nicht geplant. Durch den Subunternehmer C.A.R.E. GmbH ist geplant, im April 2006 die bisherige Kompostanlage auf eine TrockenNassvergärung umzustellen. Dadurch wird es gelingen, die Effektivität der Anlage wesentlich zu verbessern.

Ver- und Entsorgung

Recyclingpark Lochau GmbH

Seite 183 von 486

Stadtwerke Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

10.225,84

Gesellschafter: Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

T€

%

10.225,84

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Versorgung der Bevölkerung mit Elektrizität, Gas, Fernwärme und Wasser, Abfallbeseitigung einschließlich der Sammlung, Verwertung, Behandlung und Deponierung von Abfällen, verkehrsmäßige Erschließung von Stadt und Umland, Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen und Betätigung im Freizeit- und Tourismusbereich, Halten und Verwalten von kommunalwirtschaftlichen Unternehmen der Stadt Halle (Saale), Vorbereitung der Errichtung von weiteren Unternehmen und die Gründung von neuen kommunalwirtschaftlichen Beteiligungsgesellschaften, Ausübung der Geschäftsleitungsfunktion gegenüber den Beteiligungsgesellschaften sowie Wahrnehmung der Betriebsführung bei kommunalwirtschaftlichen Unternehmen der Stadt Halle (Saale). Öffentlicher Zweck: Als Holdinggesellschaft für Unternehmen der Energieversorgung ergibt sich dessen öffentlicher Zweck aus § 116 Abs. 2 GO-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Vorsitzender

Henning, Jörg

(bis 31.05.2005)

Vorsitzender

Klose, Wilfried

(seit 01.06.2005)

Müller-Urlaub, Berthold Schneider, Gerhard

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

(bis 27.01.2005)

Seite 184 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

29,00

33,00

31,00

c) Beteiligungen unmittelbar A/V/E Abrechnungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsleistungen mbH Cives Dienste GmbH EnD-I AG Energieunion AG

T€

%

131,45

23,90

25,00

100,00

976,85

27,91

149,17

3,40

6.150,00

60,00

Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH

12,50

50,00

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

25,56

100,00

EVH GmbH

GISA GmbH

1.029,10

25,10

512,00

100,00

2.050,00

100,00

7,68

30,00

Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH

153,39

60,00

IPOSA Internetportal Sachsen-Anhalt GmbH

166,60

33,33

IST Infrastruktur GmbH

25,00

100,00

IT-Consult Halle GmbH

250,00

100,00

8.426,09

82,40

350,00

7,00

Public Service GmbH

12,25

49,00

Public Services Management GmbH & Co. KG

49,00

49,00

RAB Halle GmbH

75,30

25,10

Recyclingpark Lochau GmbH

38,40

75,10

Hafen Halle GmbH Hallesche Wasser und Abwasser GmbH HAL Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft Halle mbH i. L.

Maya mare GmbH & Co. KG M-Exchange AG

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

Seite 185 von 486

unmittelbar Stadtwirtschaft GmbH Halle Telonon Abwasserbehandlung GmbH Trianel European Energy Trading GmbH VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

mittelbar bio2energy GmbH EnD-I Grubengas GmbH EnD-I Sp. z o.o., Warschau

T€

%

256,00

100,00

25,56

100,00

600,00

5,15

13,89

14,17

T€

%

4,19

16,75

301,43

16,75

11,16

22,33

(Angabe in polnische Zloty)

EnD-I WWS GmbH

17,84

13,96

ENETKO GmbH

3,88

2,69

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

3,49

3,49

12,50

50,00

29.249,99

22,88

Fernwasservermögensgesellschaft mbH Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend aus der Fernwasser Sachsen-Anhalt GmbH und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH G.P.A. Gesellschaft für Personalabrechnung und -verwaltung mbH

6,42

25,10

HAL-Arbeitsförderungsgesellschaft mbH Halle (Saale) i. L.

7,67

30,00

ICS adminservice GmbH

25,00 41,36

6,42

25,10

1.278,23

12,50

Public Service GmbH

12,75

51,00

Public Services Management GmbH & Co. KG

51,00

51,00

SIT Stuttgarter IT-Gesellschaft mbH

17,50

7,00

2,57

5,15

128,74

5,15

10,47

2,01

Maya mare GmbH & Co. KG

Trianel Energie B.V. Trianel Energy Management GmbH Trianel Energy Trading BeNeLux B.V. Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG

133,24

0,32

Trianel Service GmbH

5,15

1,47

Trianel Vermögensverwaltungs GmbH

1,29

5,15

11.986,57

3,66

VNG Verbundnetz Gas AG Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

76,69

30,00

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

26,00

100,00

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

Seite 186 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

198.642,68

69,7

199.764,27

80,3

183.960,96

72,1

-1.121,59

-0,56

Umlaufvermögen

86.094,31

30,2

48.600,64

19,5

71.031,55

27,9

37.493,67

77,15

327,42

0,1

256,97

0,1

11,69

0,0

70,45

27,42

285.064,41

100,0

248.621,88

100,0

255.004,20

100,0

36.442,53

14,66

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

195.878,49

68,7

195.742,29

78,7

193.969,29

76,1

136,20

0,07

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

Rückstellungen

12.892,66

4,5

12.604,65

5,1

635,07

0,2

288,01

2,28

Verbindlichkeiten

76.293,26

26,8

40.274,94

16,2

60.386,40

23,7

36.018,32

89,43

13,44

0,0

255.004,20

100,0

36.442,53

14,66

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

285.064,41

100,0

248.621,88

100,0

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

3.868,56

4.655,56

2.489,85

Personalaufwand

1.480,91

2.105,76

1.755,74

79,76

120,45

97,04

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

und

Aufwendungen aus Verlustübernahmen Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

Ver- und Entsorgung

3.192,39

7.043,73

3.269,54

16.526,10

15.589,56

14.959,00

726,22

445,08

210,11

3.431,50

2.527,90

2.364,22

989,25

618,26

1.576,90

2.799,94

1.748,04

2.291,26

1.500,00

133,96

1.289,06

1.029,74

874,41

16.699,56

10.288,63

13.178,12

1.946,50

1.832,36

1.716,10

-1.946,50

-1.832,36

-1.716,10

-0,04

5.417,00

9,18

1,20

0,94

0,16

14.751,89

3.038,33

11.452,68

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

Stadtwerke Halle GmbH

Seite 187 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

Angaben in

% 7,53

1,55

5,90

%

14.831,66

4.658,78

11.683,68

T€

227,56

258,64

138,33

T€

38,28

45,23

70,52

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

0,18

0,22

0,26

%

Eigenkapitalquote:

68,71

78,73

76,07

%

Fremdkapitalquote:

31,29

21,27

23,93

%

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

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e) Lage des Unternehmens Geschäft und Rahmenbedingungen Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr gekennzeichnet. Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern ist dabei hinter dem Bundesdurchschnitt zurückgeblieben. Allerdings deuten die Halbjahreswerte 2005 für Sachsen-Anhalt auf eine über dem ostdeutschen Durchschnitt liegende Entwicklung. Dennoch konnte das nur moderate Wirtschaftswachstum zu keiner positiven Beeinflussung des Arbeitsmarktes beitragen. Im Stadtgebiet Halle (Saale) waren zum Jahresende 2005 insgesamt 235.959 Einwohner gemeldet und damit fortgesetzt weniger, als im Vorjahr. Diese Entwicklung wird jedoch durch immer kleiner werdende durchschnittliche Haushaltsgrößen kompensiert, so dass die Anzahl der versorgten Haushalte nicht in diesem Umfang abnimmt. Die Ergebnisentwicklung der Stadtwerke Halle GmbH wird maßgeblich durch die wirtschaftlichen Erfolge der Tochterunternehmen sowie durch die für eine Management-Holding typischen Maßnahmen der strategischen Steuerung, Beratung und Rahmensetzung eines umfassenden Beteiligungsportfolios bestimmt. Hierbei unterliegen die für die Tochterunternehmen relevanten Strukturen auf den Ver- und Entsorgungsmärkten weiterhin einem nachhaltigen Wandel. Zu den beachtlichen Anforderungen zählen insbesondere das „Legal Unbundling“, die Regulierung der Netznutzungsentgelte für Strom und Gas, die Entwicklung der Bezugspreise für Energien und Wasser sowie die Bevölkerungsentwicklung und der Stadtumbau-Ost. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der gestiegenen Ergebniserwartungen der Gesellschafterin zielt die Stadtwerke Halle GmbH auf eine weitere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Geschäftsfelder Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft/Logistik und Services sowie auf eine nachhaltige Steigerung der Ertragskraft des Beteiligungsportfolios. In diesem Zusammenhang wird auch eine Neuausrichtung des Beteiligungsportfolios mit dem Ziel der Konzentration auf die Kerngeschäfte vollzogen. Das Ergebnis aus den Beteiligungen und Ergebnisabführungsverträgen einschließlich von Verlustübernahmen durch die Stadtwerke übersteigt in Summe die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Im Jahr 2005 hat die Stadtwerke Halle GmbH ihre Beteiligung an der HLkomm Telekommunikations GmbH vollständig veräußert und mit den außenstehenden Gesellschaftern der EVH GmbH vereinbart, weitere 10 % der Anteile in 2006 zu erwerben. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jörg Henning, ist Ende Mai 2005 altersbedingt aus dem Unternehmen ausgeschieden. Die Geschäftsführung der Stadtwerke Halle GmbH wird seit Juni 2005 von Wilfried Klose (Vorsitzender) und Berthold Müller-Urlaub verantwortet.

Ertragslage Die Stadtwerke Halle GmbH hat das Geschäftsjahr 2005 mit einem Jahresergebnis vor Ergebnisabführung von 14.752 T€ abgeschlossen (Vorjahr: 3.038 T€). Trotz Verlustübernahmen aus Ergebnisabführungsverträgen, die 1.658 T€ höher als angenommen ausgefallen sind, liegt das Ergebnis um 3.569 T€ über der Planung. Maßgeblich hierfür sind höher als erwartete Ergebnisabführungen der Tochterunternehmen IT-Consult Halle GmbH und der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH, Gewinne aus der Veräußerung der Anteile an der HLkomm Telekommunikations GmbH sowie geringere Ausgleichszahlungen an die außenstehenden Gesellschafter der EVH GmbH. An sonstigen betrieblichen Erträgen wurden 3.869 T€ erzielt (Vorjahr: 4.656 T€). Hierin enthalten sind insbesondere Veräußerungsgewinne aus dem Abgang von Vermögensgegenständen (2.526 T€), Erlöse aus Dienstleistungsverträgen und Weiterberechnungen (640 T€) sowie Mieterträge (377 T€). Die Einnahmen aus Dienstleistungsverträgen, Weiterberechnungen und Mieterträgen liegen hierbei auf Vorjahresniveau. Die Personalaufwendungen der Stadtwerke Halle GmbH belaufen sich für das Geschäftsjahr 2005 auf 1.481 T€. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert hauptsächlich aus geringeren Aufwendungen für Alterversorgung und aus dem Ausscheiden von Mitarbeitern. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen liegen geringfügig unter den Vorjahreswerten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen hauptsächlich Rechts-, Beratungs- und Projektkosten, Aufwendungen für Unternehmenskommunikation und Mietaufwendungen. Mit 3.192 T€ liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3.852 T€ unter dem Vorjahreswert; dieser lag allerdings wegen außerplanmäßiger Aufwendungen über dem üblichen Niveau. Die Erträge aus Beteiligungen lagen mit 726 T€ infolge verbesserter Gewinnausschüttungen um 281 T€ über dem Vorjahr. Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

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Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 936 T€ auf 16.526 T€. Zugleich müssen Aufwendungen aus Verlustübernahmen von 2.800 T€ geleistet werden (Vorjahr: 1.748 T€). Die Erträge aus Gewinnabführungen stammen hauptsächlich von der EVH GmbH, der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH sowie der IT-Consult Halle GmbH. Aufwand aus Verlustübernahmen ergab sich für die Stadtwirtschaft GmbH Halle und für die Hafen Halle GmbH. Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens stiegen um 904 T€ auf 3.432 T€ an. Der Anstieg ist vorwiegend auf eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Dividende auf Aktien der Verbundnetz Gas AG, Leipzig, zurückzuführen. In dem Zinsergebnis sind Erträge aus Zinsforderungen und Aufwendungen aus Zinsverbindlichkeiten auf zu erwartende Körperschaftsteuernachzahlungen aufgrund einer steuerlichen Außenprüfung enthalten, die im Jahr 2005 entgegen der Erwartung noch nicht abgeschlossen wurde. Nach Ausschaltung dieser Effekte ist das Zinsergebnis nahezu ausgeglichen. Hierbei lagen die so bereinigten Zinserträge um 237 T€ über dem Vorjahreswert und die Zinsaufwendungen mit 124 T€ unter dem Vorjahr. Die außerordentlichen Aufwendungen lagen mit 1.946 T€ um 113 T€ höher als im vorausgegangenen Jahr und beinhalten geleistete bzw. zu leistende Betriebskostenzuschüsse an verbundene Unternehmen.

Vermögens- und Finanzlage Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2005 zeigt eine leichte Abnahme des Anlagevermögens der Stadtwerke Halle GmbH, welches vornehmlich in der Veräußerung der Anteile an der HLkomm Telekommunikations GmbH begründet ist. Das Umlaufvermögen der Stadtwerke Halle GmbH ist im Vergleich zum Vorjahr um 37.493 T€ auf 86.094 T€ angestiegen. Hierbei sind im Vergleich zum Vorjahr die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, welche auch die an die Stadtwerke abzuführenden Ergebnisse der Tochterunternehmen umfassen, hauptsächlich durch ein ausgereichtes Darlehen an ein verbundenes Unternehmen um 7.047 T€ gestiegen. Die Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände um 28.807 T€, der Wertpapiere um 4.000 T€ sowie die Abnahme der Guthaben bei Kreditinstituten um 2.347 T€ resultieren maßgeblich aus kurzfristigen Geldanlagen der Stichtagskontenstände der am konzernweiten Cash Pool beteiligten Unternehmen. Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich auf Grund einer Einlage der Gesellschafterin geringfügig erhöht. Der Anstieg der Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr um 288 T€ ist in der Berücksichtigung von Zinsforderungen auf zu erwartende Körperschaftsteuernachzahlungen im Rahmen einer steuerlichen Außenprüfung begründet, die in 2005 noch nicht abgeschlossen wurde. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind hauptsächlich auf Grund einer Darlehensaufnahme zur teilweisen Finanzierung eines im Vorjahr erfolgten Beteiligungserwerbes um 6.956 T€ gestiegen. Die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultiert aus dem von den Stadtwerken abzuführenden Ergebnis und aus den Cash Pool-Guthaben der Tochterunternehmen. Die Bilanzsumme der Stadtwerke Halle GmbH hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 36.442 T€ erhöht. Wesentlich hierfür ist das gestiegene Volumen des konzernweiten Cash Pools, welches sich in Zunahmen des Umlaufvermögens und der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen widerspiegelt. Mit der bilanzverlängernden Wirkung des Cash Pools ist die Eigenkapitalquote von 78,7 % auf 68,7 % gesunken. Die Cash Earnings (nach DVFA/SG) der Gesellschaft liegen mit 16,7 Mio. € um rd. 10,2 Mio. € höher als im Vorjahr, welches jedoch wegen außerordentlicher Effekte unterdurchschnittlich ausgefallen war. Der Finanzmittelfonds der Stadtwerke Halle GmbH erhöhte sich vornehmlich auf Grund des Cash Pools und der Darlehensaufnahme um 10,4 Mio. €.

Finanz- und Risikomanagement Die Rahmenbedingungen für die eigenverantwortlichen Darlehensaufnahmen der Stadtwerke Halle und der verbundenen Unternehmen sind konzerneinheitlich in einer Finanzierungsrichtlinie niedergelegt. Inhalt der Finanzierungsrichtlinie ist die Vereinheitlichung von zu gewährenden Sicherheiten und weiteren Vertragsbedingungen. Die Stadtwerke Halle GmbH führt ein aktives Zinsmanagement durch. Im Zuge dessen werden Zinssicherungsinstrumente ausschließlich mit dem Ziel der Begrenzung von Zinsänderungsrisiken eingesetzt - ein spekulativer Handel mit Finanzderivaten erfolgt nicht.

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

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In das Risikomanagement der Stadtwerke Halle GmbH sind alle wesentlichen Beteiligungsgesellschaften einbezogen. Die Identifikation und Bewertung von Risiken sowie die Überwachung von Maßnahmen zur Risikofrüherkennung und zur Risikobegegnung erfolgen nach einem konzerneinheitlichen System. Gegenwärtig bestehen keine den Bestand der Stadtwerke Halle GmbH gefährdenden Risiken.

Mitarbeiter Die Stadtwerke Halle GmbH beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2005 (auf Vollbeschäftigtenbasis) 16,7 Mitarbeiter. Das Durchschnittsalter der beschäftigten Personen beträgt 44,9 Jahre. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 12,3 Jahre.

Ausblick Mit dem Aufbau neuer Geschäftsfelder in den zurückliegenden Jahren, der Ergänzung der Kerngeschäfte durch neue Produkte und Dienstleistungen sowie insbesondere mit den überregionalen Markterfolgen wurden im Geschäftsjahr 2005 die Erwartungen erfüllt und die Grundlagen für eine auch weiterhin positive Entwicklung geschaffen. Eine wesentliche Zielsetzung wird weiterhin darin bestehen, die aus dem Einwohnerrückgang und dem Stadtumbauprogramm-Ost resultierenden Belastungen wirtschaftlich zu kompensieren sowie die Ertragsbasis der Beteiligungsunternehmen geografisch und produktbezogen zu stärken und auszubauen. Dieses wird, wie auch in den Vorjahren, durch weitere Kostensenkungsmaßnahmen begleitet. Der Schwerpunkt hierbei liegt in der Erzielung von Synergiepotentialen durch die Zusammenfassung von Querschnitts- und Hilfsfunktionen zwischen den Beteiligungsunternehmen. Hierzu wurden verschiedene Projekte eingeleitet, die im Jahr 2006 abgeschlossen bzw. umgesetzt werden. Die Geschäftsführung erwartet hieraus nennenswerte Ergebnispotentiale. Daneben wird durch den Erwerb von weiteren 10 % der Anteile an der EVH GmbH die Ertragslage des Beteiligungsportfolios der Stadtwerke nachhaltig ausgebaut. Für das Jahr 2006 sind Investitionen von rd. 19 Mio. € geplant. Die Geschäftsführung erwartet ein Ergebnis vor Ergebnisabführung von 13,2 Mio. €. Zurzeit ist eine finanzamtliche Außenprüfung für die Veranlagungszeiträume 1998 bis 2001 noch nicht abgeschlossen. Bis zum heutigen Zeitpunkt bekannte Auswirkungen und Risiken sind im dem Abschluss 2005 berücksichtigt.

Ver- und Entsorgung

Stadtwerke Halle GmbH

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Stadtwirtschaft GmbH Halle a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Äußere Hordorfer Straße 12 06114 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

256,00

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

256,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Anbieten, Erbringen und Vermarkten von Dienstleistungen, insbesondere im Bereich Abfallentsorgung und Abfallsortierung, der Verwertung von Reststoffen, der Stadtreinigung, des Winterdienstes und damit im Zusammenhang stehende Tätigkeiten auf dem Gebiet der Stadt Halle (Saale) und der Gebietskörperschaften im Umfeld der Stadt Halle (Saale). Öffentlicher Zweck: Als Unternehmen der Abfallentsorgung ergibt sich dessen öffentlicher Zweck aus § 116 Abs. 2 GO-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Dr. Blümel, Regina

(bis 26.09.2005)

Lux, Matthias

(seit 01.04.2005)

Schneider, Gerhard

(bis 28.02.2005)

Stadtwirtschaft GmbH Halle

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Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

Beirat:

Dr. Eigenfeld, Frank Dr. Köck, Uwe-Volkmar Klaus, Oliver Christoph Schlüter-Gerboth, Frigga Weiland, Matthias

c) Beteiligungen unmittelbar Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

T€

%

76,69

30,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

3,26

0,0

134,00

0,8

187,11

1,1

-130,74

13.783,15

77,7

14.127,89

83,5

14.336,63

82,5

-344,74

-2,44

3.899,56

22,0

2.513,25

14,9

2.672,88

15,4

1.386,31

55,16

41,98

0,2

135,64

0,8

190,00

1,1

-93,66

-69,05

17.727,96

100,0

16.910,79

100,0

17.386,62

100,0

817,17

4,83

2005

Aktiva Aufwendungen für die Ingangsetzung Erweiterung des Geschäftsbetriebes Anlagevermögen Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

und

2004

2003

Stadtwirtschaft GmbH Halle

% -97,57

Seite 193 von 486

2005

2004

2003

Veränderungen T€

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

6.890,33

38,9

6.890,33

40,7

6.890,33

39,6

0,00

0,00

140,44

0,8

171,65

1,0

137,20

0,8

-31,21

-18,18

Rückstellungen

2.540,28

14,3

1.892,87

11,2

2.434,63

14,0

647,41

34,20

Verbindlichkeiten

8.156,68

46,0

7.955,04

47,0

7.924,46

45,6

201,64

2,53

0,22

0,0

0,89

0,0

-0,67

-75,28

17.727,96

100,0

16.910,79

100,0

817,17

4,83

Sonderposten für Investitionszulagen

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

17.386,62

100,0

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

32.093,69

30.256,61

28.914,33

4,60

119,65

579,75

1.054,49

522,94

Materialaufwand

1.464,60

1.259,45

1.093,31

Personalaufwand

14.897,89

14.559,19

14.745,34

Abschreibungen

2.775,14

2.367,48

2.243,64

12.667,02

11.911,00

11.710,65

Erträge aus Beteiligungen

51,00

30,00

21,00

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

38,54

21,53

3,26

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

230,57

273,31

424,67

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

727,74

996,80

-636,43

außerordentliche Erträge

1.264,64

90,00

318,90

außerordentliche Aufwendungen

3.188,70

78,44

213,71

-1.924,06

11,56

105,20

65,63

46,27

-5,25

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

sonstige betriebliche Aufwendungen

außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern Erträge aus Verlustübernahmen

1.261,94

525,98

aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

962,09

0,00

0,00

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität:

2004

2003

Angaben in

-3,93

3,18

-1,82

%

-18,31

13,96

-7,63

%

1.513,19

3.329,57

1.717,65

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

77,98

73,86

67,64

T€

Personalaufwandsquote:

45,60

46,49

49,89

%

Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

Ver- und Entsorgung

Stadtwirtschaft GmbH Halle

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dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

68,82

71,96

72,02

%

Eigenkapitalquote:

38,87

40,75

39,63

%

Fremdkapitalquote:

61,13

59,25

60,37

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

5.356,00

3.980,00

3.774,00

Anzahl

ee) Leistungsdaten

Anzahl Einzelgebührenbescheide Anzahl Gebührenbescheide Entsorgungstonnagen Gebäudereinigungsleistung Stadtreinigungsleistung

Ver- und Entsorgung

A A M

Angaben in

36.384,00

36.480,00

36.902,00

Anzahl

149.392,00

187.362,00

172.856,00

Mg

m 81.153.409,00 ²k 307.264,00

84.212.129,00

85.366.247,00



378.983,00

345.280,00

km²

Stadtwirtschaft GmbH Halle

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e) Lage des Unternehmens Das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik Deutschland ist im Jahr 2005 mit 0,9 Prozent geringer gestiegen als im Vorjahr. Seit 2001 wuchs die deutsche Wirtschaft um durchschnittlich 0,7 Prozent im Jahr, und somit ist die Steigerung des Bruttoinlandproduktes für das abgelaufene Geschäftsjahr überdurchschnittlich. Nach wie vor ist Deutschland nicht nur Exportland Nummer Eins für Umweltschutztechnologie, sondern auch führend, wenn es um umfassende Konzeptionen zur Erfüllung betrieblicher und kommunaler Aufgaben bei der Abfallentsorgung geht. Der Wettbewerbsdruck im Entsorgungsmarkt ist vor dem Hintergrund von Unternehmenskonzentrationen und fortschreitenden Liberalisierungs- und Privatisierungstendenzen weiter gestiegen. In Folge dessen gilt es für die Stadtwirtschaft GmbH Halle alle sich ergebenden Rationalisierungs- und Optimierungsmaßnahmen unter Beibehaltung hoher Qualitäts-, Arbeitssicherheits- und Umweltstandards konsequent weiter auszuschöpfen, um die unmittelbar beeinflussbaren Kostengrößen auf möglichst geringem Niveau halten zu können. Seit Jahresbeginn hat die Stadtwirtschaft GmbH Halle die Entsorgung von Pappe, Papier und Kartonagen in der Stadt Halle übernommen und konnte somit die öffentliche Abfallentsorgung ausbauen. Darüber hinaus erfolgte zum 1. Januar 2005 die satzungsgemäße Umstellung der Sperrmüllsammlung auf ein Abrufsystem. Diese Änderung führt im Jahresverlauf zu einem Sperrmüllaufkommen, welches im Vergleich zum Vorjahr bei 51,1 Prozent lag. Die Einsammlung erfolgt nunmehr bei Privathaushalten gezielt nach Kundenanmeldung und nicht mehr zu fest vorgegebenen Straßensammlungsterminen. Mit dem 1. Juni 2005 eröffnet sich der deutschen Abfallwirtschaft ein neues Zeitalter. Seit diesem Zeitpunkt dürfen in Deutschland keine biologisch abbaubaren Abfälle unbehandelt auf Deponien abgelagert werden. Damit ist der Weg für die Zukunft der Stadtwirtschaft GmbH Halle aufgezeigt. Zukünftig gilt es, Abfälle stofflich oder energetisch optimal zu verwerten. Ab dem 1. Juni 2005 hat die RAB Halle GmbH im Auftrag der Stadt die Beseitigung der von der Stadtwirtschaft GmbH Halle erfassten und gesammelten Abfälle übernommen. Ein Teil des Hausmülls und der sonstigen überlassungspflichtigen Abfälle werden von der SGH zwischengelagert, verladen und anschließend von einem Nachunternehmer der RAB Halle zur Müllverbrennungsanlage nach Bremerhaven befördert. Der verbleibende Teil des Hausmülls, der Sperrmüll sowie andere überlassungspflichtige Abfälle werden durch die Stadtwirtschaft GmbH Halle zu anderen Entsorgungsanlagen in Mitteldeutschland transportiert. Im zweiten Halbjahr 2005 führten die Veränderungen der Vorschriften zur Deponierung in der gesamten Entsorgungsbranche zu Problemen in der Abfallverwertung. Verantwortlich dafür sind die begrenzten Verwertungskapazitäten, die für den Bedarf deutlich zu niedrig sind. Trotz des damit verbundenen drastischen Anstiegs der Verwertungskosten konnte die Stadtwirtschaft GmbH Halle eine umweltgerechte und nachhaltige Entsorgungssicherheit gewährleisten. Mit dem Stichtag ergeben sich zudem verschiedene Besonderheiten in den einzelnen Abfallfraktionen. Diese erfordern die ständige Suche nach neuen Entsorgungswegen für Abfälle, welche sich immer enger an den speziellen Annahmekriterien der Verwertungsanlagen orientieren. Auf dem Betriebsgelände wurden Lager- und Sortierflächen hergestellt, um die Voraussetzungen zur Umsetzung des Annahmekonzeptes zu schaffen. So wurden Maßnahmen zur verstärkten Abfallseparierung bei der Annahme der Abfälle eingeleitet. Dazu werden die drei umgestalteten Annahmestellen die Grundlagen schaffen, die Qualität der angedienten Abfälle, aber auch die Wirtschaftlichkeit der Abläufe weiter zu verbessern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr startete eine Reform des Annahmekonzeptes. Ziel ist es dabei die Annahmestellen noch kundenfreundlicher auszurichten. Durch gezielte Mitarbeiterauswahl und -ausbildung sowie Optimierung der Ausstattung und Erweiterung der Leistungen und Produkte werden die bisherigen Abfallannahmestellen zu Wertstoffmärkten entwickelt. Der Abschluss des Projektes wird im ersten Quartal 2006 erwartet. Die Leistungsentwicklung war am Anfang und Ende des Jahres 2005 in der Stadtreinigung und in der gewerblichen Abfallentsorgung witterungsbedingt beeinträchtigt. Zur Reduzierung der Feinstaubproblematik in der Stadt Halle, insbesondere am Riebeckplatz, hat die Gesellschaft im Mai des Jahres die Leistungen der Stadtreinigung um die Reinigung von Straßenabschnitten mit einem Waschfahrzeug erweitert. Zum 15. August 2005 wurde die erste Phase einer Organisations- und Strukturänderung bei der Stadtwirtschaft GmbH Halle eingeleitet. Dazu gehört die Schaffung eines Stoffstrommanagements, die Konzentration der wesentlichen Transport- und Sammelleistungen in einem Bereich, die Reorganisation der PPK-Sortierung und die Zusammenfassung von vier Organisationseinheiten zu zwei erweiterten Einheiten. Ziel ist dabei die stärkere Ausrichtung der Organisation am Leistungsprozess. Die Maßnahme wurde zum 1. Februar 2006 wirksam. Am 6. und 7. September 2005 erfolgte die jährliche Überprüfung des Unternehmens zum Qualitäts- und Umweltmanagement und zum Entsorgungsfachbetrieb. Die SGH konnte zum wiederholten Male nachweisen, dass diese Managementsysteme aufrechterhalten wurden und die Forderungen dieser Normen erfüllt werden. Im Geschäftsjahr 2005 hat die Gesellschaft eine Gesamtleistung von 32,67 Mio. € erwirtschaftet und somit eine Steigerung um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erreicht. Die detaillierte Betrachtung der einzelnen Sparten spiegelt dabei die branchentypischen Verschiebungen wider. So wirken in der Abfallentsorgung mehrere Trends mit teilweise kompensatorischer Wirkung. Mengenindiziert beobachtete die Stadtwirtschaft GmbH Halle eine steigende Restmülltonnage gegenüber geringerem Sperrmüllaufkommen. Hinzu kommen die stark steigenden Verwertungskosten und der starke Wettbewerb im Transportgeschäft. Ver- und Entsorgung

Stadtwirtschaft GmbH Halle

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Zusätzliche Aufträge in der privaten Flächenreinigung und im Winterdienst führen zu gesteigerten Umsätzen gegenüber dem Vorjahr und wirkten dem Einwohner- und Leistungsrückgang der öffentlichen Hand entgegen. Diese allgemeine Leistungsreduzierung interpretiert ebenfalls das Ergebnis der Gebäudereinigung. Sonstige Dienstleistungen wie Wohnungsentrümpelung und Leistungen des Fahrzeugservice komplettieren das Dienstleistungsangebot. Analog zu den Umsätzen der Abfallentsorgung erhöhten sich auch die Aufwendungen für die Beseitigung und Verwertung von Abfällen auf 7,05 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr von 5,91 Mio. €. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen konnte die Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr um 0,48 Mio. € auf 4,60 Mio. € reduzieren. Eine Maßnahme dafür ist beispielsweise die Reduzierung der Fremdleistungen in der Gebäudereinigung durch den Ausbau der Eigenleistungen. Aus der gemeinsamen Betrachtung des Umsatzes und des variablen Aufwandes ergibt sich für den Betrachtungszeitraum eine Rohmarge von 20,56 Mio. €. Auch hier konnte die Gesellschaft den Vorjahreswert um 1,04 Mio. € übertreffen. Der Deckungsbeitrag von 20,76 Mio. € stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent. Die Personalkosten der Stadtwirtschaft GmbH Halle betragen für das Jahr 2005 14,90 Mio. €, welche gegenüber dem Vorjahreswert eine Erhöhung von 0,34 Mio. € aufzeigen. Wesentliche Einwirkungen auf diesen Jahreswert haben die Tarifsteigerung von 1,5 Prozent im Juli und die Personalmaßnahmen zur Anpassung an den Kapazitätsbedarf. In den vergangenen Jahren wurde sukzessive das moderne Branchensoftwaremodul opti-abfall-wirtschaft implementiert und prägt die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Zusätzlich begründet die Umstellung der Entsorgung der Leichtstofffraktion von Depotcontainern auf haushaltsnahe Müllgroßbehälter den erhöhten Abschreibungsaufwand gegenüber dem Vorjahr. Ein konsequentes Kostenmanagement insbesondere der sonstigen betrieblichen Aufwendungen außerhalb des Bereichs der Entsorgung und Verwertung führte die Gesellschaft im Jahr 2005 unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von -0,14 Mio. € zu einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 0,73 Mio. €. Die Unterschreitung des Vorjahreswertes ist mit 0,27 Mio. € ist im Wesentlichen auch auf Einmaleffekte für Abfindungszahlungen und außerplanmäßige Abschreibungen zurückzuführen. Im Juni 2005 wurden Veruntreuungen eines Mitarbeiters bei der SGH aufgedeckt. Daraus ergeben sich Mehraufwendungen in Höhe von 1,23 Mio. €, welche das Ergebnis der Gesellschaft erheblich belasten. Sie enthalten 0,11 Mio. € Personalkosten, 0,11 Mio. € sonstigen betrieblichen Aufwand und 1,01 Mio. € außerordentlichen Aufwand. Weiterhin bildet die Gesellschaft im Jahr 2005 Rückstellungen in Höhe von 0,98 Mio. € für notwendige Personalanpassungen. Zudem wurden Vermögensgegenstände des Anlagevermögens im Umfang von 0,13 Mio. € außerplanmäßig abgeschrieben. Somit beträgt das neutrale Ergebnis -2,30 Mio. € und führt zu einem Ergebnis vor Ergebnisabführung von -1,26 Mio. €. Gegenüber dem Betrachtungszeitraum 2004 hat die Gesellschaft die Investitionen im Jahr 2005 auf 2,33 Mio. € reduziert. Investitionsschwerpunkte waren mit 0,2 Mio. € der Ausbau der Abfallbehandlung, mit 0,87 Mio. € die Ersatzinvestitionen in den Fuhrpark, mit 0,1 Mio. € für Software, mit 0,24 Mio. € der Behälterersatz und mit 0,17 Mio. € der Grundstückskauf des Wertstoffmarktes Halle-Neustadt. Die Finanzierung der Investitionen konnte aus den über den Investitionen liegenden Abschreibungen getätigt werden. Die Bilanzsumme zum Jahresabschlussstichtag beträgt 17,73 Mio. € und ist damit um 4,8 Prozent höher als im Vorjahr. Planmäßige Abschreibungen senkten das Anlagevermögen der Gesellschaft um 0,35 Mio. € auf 13,78 Mio. €. Durch die Tilgungen von Darlehen reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 3,83 Mio. € gegenüber 5,13 Mio. € im Jahr 2004. Zudem zeigt die Bilanz der Stadtwirtschaft GmbH Halle mit 2,35 Mio. € an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen eine Veränderung zum Vorjahreswert von 1,76 Mio. €. Die Liquidität der Gesellschaft war 2005 jederzeit gesichert. Die SGH verfügt über eine Eigenkapitalquote von 39,7 Prozent. Die Abschreibungen beliefen sich auf 2,77 Mio. € und überstiegen die Investitionen um 0,44 Mio. €. Die Cash-Earnings betrugen 2,12 Mio. €. Eine Inanspruchnahme der Kontokorrentkredite aus dem Cash Pool der Muttergesellschaft Stadtwerke Halle GmbH war nicht erforderlich. Auch im Berichtszeitraum 2005 hat die Stadtwirtschaft GmbH Halle die kontinuierliche Anpassung des Personalstandes an das weiter rückläufige Abfallaufkommen, an die Verringerung der zu reinigenden städtischen Gebäude sowie aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen fortgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr waren per 31. Dezember 2005 mit 378 Mitarbeitern 5 Mitarbeiter weniger in einem aktiven Beschäftigungsverhältnis. Die Gesellschaft hat im Jahr 2005 in sozialer Verantwortung für junge Mitbürger weiter auf hohem Niveau ausgebildet. So waren zum 31. Dezember 2005 35 Auszubildende, Praktikanten und Trainees angestellt. Die SGH hat in 2005 ihr Risikomanagement fortgeführt. Die Evaluierung der Risikofelder zeigt keine den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Die Änderungen in der Geschäftsführung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 erfolgten aufgrund von entsprechenden Gesellschafterbeschlüssen. Am 28. Februar 2005 wurde die Bestellung von Herrn Gerhard Schneider zum Geschäftsführer mit sofortiger Wirkung widerrufen. Ver- und Entsorgung

Stadtwirtschaft GmbH Halle

Seite 197 von 486

Herr Matthias Lux wurde durch Gesellschafterbeschluss vom 21. März 2005 mit Wirkung zum 1. April 2005 als Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Die Bestellung von Frau Dr. Blümel zur Geschäftsführerin wurde durch Gesellschafterbeschluss vom 26. September 2005 mit sofortiger Wirkung widerrufen. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft eine Gesamtleistung von 25,90 Mio. €. Darin spiegelt sich insbesondere der Umsatzrückgang in der Abfallentsorgung durch die direkte Abrechnung der Beseitigungsleistung der Abfälle aus Haushalten zwischen der RAB Halle GmbH und der Stadt Halle wider. Dem steht ein damit korrespondierender Rückgang des geplanten Aufwandes um 5,99 Mio. € gegenüber. Die Stadtwirtschaft GmbH Halle hat bereits 2005 ein Programm zur Senkung der Sachkosten begonnen, das sich 2006 weiter auswirken wird. Für das Jahr 2006 ist eine qualitative und quantitative Aktivierung des Vertriebes durch Entwicklung und Umsetzung von Branchenkonzepten vorgesehen. Die Qualifikation der Mitarbeiter soll durch zielgerichtete Weiterbildungsmaßnahmen sowohl für den Umgang mit komplexen modernen Technologien als auch für eine hohe Kundenzufriedenheit sowie für eigenverantwortliches unternehmerisches Handeln verbessert wurden. Die SGH wird auch in 2006 Personalanpassungen vornehmen und strebt einen Jahresdurchschnittspersonalbestand von 371 Mitarbeitern auf Vollzeitbasis an. Im Jahr 2006 werden die Investitionsmaßnahmen auf 1,77 Mio. € nochmals gesenkt. Die Gesellschaft erwartet für 2006 bei gegebener Liquidität einen Jahresüberschuss von 0,16 Mio. €, der bis 2008 planmäßig auf über 1,40 Mio. € gesteigert wird. Ziel der Gesellschaft ist es, die von der öffentlichen Hand übertragenen Aufgaben langfristig auf hohem Leistungsniveau kostengünstig zu erfüllen, sowie dem Gewerbe branchenbezogene Leistungen in wettbewerbsfähiger Weise auch zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Halle zu offerieren.

Ver- und Entsorgung

Stadtwirtschaft GmbH Halle

Seite 198 von 486

Telonon Abwasserbehandlung GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Zum Teich 6 06120 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,56

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

25,56

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand ist der kaufmännische und technische Betrieb von Kläranlagen, deren Reparatur und Wartung sowie die Errichtung, Erwerb und Verwaltung von Anlagen zur Abwasserbehandlung; ausgenommen sind Tätigkeiten, die in § 34c der Gewerbeordnung aufgeführt sind oder die sonst staatlicher Genehmigung im Sinne des § 8 des GmbH-Gesetzes bedürfen. Öffentlicher Zweck: Als Unternehmen, welches sich auf dem Gebiet der Abwasserentsorgung betätigt, ergibt sich dessen öffentlicher Zweck aus § 116 Abs. 2 GO-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Rausch, Werner Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

Ver- und Entsorgung

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

Seite 199 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

455,04

100,0

553,07

100,0

479,92

100,0

-98,03

-17,72

Bilanzsumme

455,04

100,0

553,07

100,0

479,92

100,0

-98,03

-17,72

2005

Aktiva

2004

2003

%

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

24,55

5,4

24,55

4,4

24,55

5,1

0,00

0,00

5,83

1,3

5,76

1,0

6,03

1,3

0,07

1,22

Verbindlichkeiten

424,66

93,3

522,77

94,5

449,35

93,6

-98,11

-18,77

Bilanzsumme

455,04

100,0

553,07

100,0

479,92

100,0

-98,03

-17,72

Rückstellungen

bb) GuV

Umsatzerlöse

2005

2004

2003

T€

T€

T€

2.406,83

2.452,08

2.237,17

1.199,46

1.235,34

1.083,25

7,10

7,11

7,11

1.192,74

1.202,14

1.154,75

sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

18,41

5,84

6,05

3,74

13,37

13,55

14,20

2,37

2,37

2,37

11,00

11,17

11,83

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität:

2004

2003

Angaben in

0,46

0,46

0,53

%

Eigenkapitalrentabilität:

44,80

45,52

48,18

%

Cashflow:

11,00

11,17

11,83

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

Ver- und Entsorgung

T€ 0,30

0,29

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

0,32

%

Seite 200 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

5,39

4,44

5,11

%

Fremdkapitalquote:

94,61

95,56

94,89

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

18,40

18,80

19,50

Mio. m³ Mio. m³

ee) Leistungsdaten

behandeltes Mischwasser Klärgas Klärschlamm Stromerzeugung

Ver- und Entsorgung

M iM it M i

2,51

2,68

2,61

17.175,00

17.530,00

17.824,00

4,83

4,70

4,50

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

Angaben in

t Mio. KWh

Seite 201 von 486

e) Lage des Unternehmens Seit dem 30. April 1997 führt die TELONON Abwasserbehandlung GmbH gemäß Betriebsführungsvertrag für die Kläranlage Halle-Nord GmbH & Co. Betreiber KG den kaufmännischen und technischen Betrieb der Kläranlage Halle-Nord durch. Für die Erledigung der Aufgaben aus dem Betriebsführungsvertrag hat die Gesellschaft per Geschäftsbesorgungsvertrag das Personal der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH vertraglich gebunden. Der Betriebsdienst wird von der HWA GmbH ordnungsgemäß durchgeführt. Zu größeren Störungen im Betrieb der Kläranlage kam es im Geschäftsjahr 2005 nicht. Im Jahr 2005 wurden auf der Kläranlage Halle-Nord 18,38 Mio. m³ Mischwasser behandelt (2004 = 18,84 Mio. m³). Bezogen auf die Trockenwetterzulaufmenge betrug die durchschnittliche Abwassermenge 44.007 m³/d (2004 = 44.906 m³/d). Der Abwasseranfall auf der Kläranlage Halle-Nord ist rückläufig. Durch den Rückgang der Einwohnerzahl und des Trinkwasserverbrauchs in der Stadt Halle wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Durch die Überleitung der südlichen und östlichen Stadtteile von Halle reinigt die Kläranlage ca. 98 % des gesamten anfallenden Abwassers der Stadt Halle und hat damit ihre volle frachtmäßige Auslastung erreicht. In den nächsten Jahren wird sich der Anschluss aus einigen Gemeinden des Saalkreises weiter erhöhen. Mit der noch vorgesehenen Erweiterung des Einzugsgebietes wird sich der z. Zt. sehr hohe Auslastungsgrad der Kläranlage Halle-Nord in den Folgejahren kaum ändern. Seit Juli 2001 übernimmt die Kläranlage Halle-Nord zusätzlich den gesamten Anfall an Deponiesickerwasser aus der Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau. Im Jahr 2005 wurden 128.197 m³ Sickerwasser (2004 = 130.411 m³) ordnungsgemäß gereinigt. Die Ablaufwerte wurden im gesamten Jahr stabil eingehalten. Es kam zu keiner Überschreitung der vorgegebenen Überwachungswerte. Im Jahr 2005 wurden 68 t Rechengut und 778 t Sandfangrückstände entsorgt. Gleichzeitig fielen 17.175 t Klärschlamm an, die durch die ARGE Abfallbehandlung Döllnitz entsorgt wurden. Der Klärschlamm wurde zu 100 % zur Erzeugung von alternativem Abdeckmaterial sowie Ausgleichsschichten in der Deponie Lochau verwertet. Dieser Entsorgungsweg kann auch in den kommenden Jahren weiter genutzt werden. Durch das angefallene Klärgas (Gesamtanfall = 2,51 Mio. m³) wurden im Jahr 2005 in den Blockheizkraftwerken ca. 4,83 Mio. kWh Strom erzeugt (2004 = 4,70 Mio. kWh Strom). Der gesamte produzierte Strom aus dem anfallenden Klärgas auf der Kläranlage Halle-Nord wird an die EVH GmbH verkauft. Dieser Strom wird von der EVH GmbH in der Stadt Halle als Ökostrom für interessierte Kunden angeboten. Insgesamt wurden im Jahr 2005 50 % des Gesamtstromverbrauches der Kläranlage Halle-Nord selbst erzeugt. In den letzten Jahren wurden verstärkt Fäkalien aus dem Umland der Stadt Halle angenommen, verarbeitet und gereinigt. Im Jahr 2005 betrug diese Menge 23.107 m³ (2004 = 23.174 m³). In der kaufmännischen und technischen Betriebsführung der Kläranlage Halle-Nord gab es im Jahr 2005 keine Probleme. Die Betriebskosten auf der Kläranlage haben sich im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren nicht erhöht. Durch die Annahme von Sickerwasser aus der Deponie und Fäkalien aus dem Umland von Halle werden die Einnahmen erhöht und damit die Wirtschaftlichkeit des Klärwerks verbessert. Ein Vergleich mit anderen Abwasserreinigungsanlagen dieser Größenordnung zeigt, dass die Kläranlage Halle-Nord wirtschaftlich betrieben wird. Die Betriebsführung wurde für die Kläranlage Halle-Nord GmbH & Co. Betreiber KG durch die TELONON Abwasserbehandlung GmbH für das Geschäftsjahr 2005 ordnungsgemäß erfüllt. Besondere Vorkommnisse in der Betriebsführung sind im Verlauf des gesamten Geschäftsjahres nicht aufgetreten. Der bestätigte Wirtschaftsplan von 2005 wurde eingehalten. Es wurde ein positives Bilanzergebnis erzielt. Die TELONON Abwasserbehandlung GmbH ist Mitglied der IHK Halle und der Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme- und Wasserwirtschaft. Ver- und Entsorgung

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

Seite 202 von 486

Auf der Grundlage des abgeschlossenen Betriebsführungsvertrages mit der Kläranlage Halle-Nord GmbH & Co. Betreiber KG und dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit der HWA GmbH wird sich das Aufgabengebiet der TELONON Abwasserbehandlung GmbH in den nächsten Jahren nicht ändern. Die Erweiterung der Geschäftsfelder ist nur in begrenztem Maße möglich. Auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung ist die TELONON Abwasserbehandlung GmbH nicht tätig. Zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens gibt es keine Veränderung. Der Jahresabschluss 2006 wird in ähnlicher Höhe wie im Jahr 2005 erwartet.

Ver- und Entsorgung

Telonon Abwasserbehandlung GmbH

Seite 203 von 486

Trianel European Energy Trading GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Neuenhofer Weg 3 52074 Aachen

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

11.651,80

Gesellschafter: Dutch Energy Holding GmbH Eigene Anteile

%

820,00

7,04

275,00

2,36

3.096,00

26,57

345,00

2,96

Niederreihnwerke Viersen GmbH

579,00

4,97

Nordhorner Verkehrsbetriebe GmbH

240,00

2,06

Stadtwerke Aachen AG

1.650,00

14,16

Stadtwerke Bonn GmbH

1.170,00

10,04

Stadtwerke Detmold GmbH

72,00

0,62

Stadtwerke EVB Huntetal GmbH

61,20

0,53

424,80

3,64

Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH enwor - energie wasser vor ort GmbH

Stadtwerke Flensburg GmbH Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH

50,00

0,43

600,00

5,15

Stadtwerke Herford GmbH

50,00

0,43

Stadtwerke Lemgo GmbH

54,00

0,46

Stadtwerke Halle GmbH

Stadtwerke Lengerich GmbH

50,00

0,43

1.032,00

8,85

Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH

52,80

0,45

Stadtwerke Soest GmbH

50,00

0,43

Stadtwerke Unna GmbH

66,00

0,57

Stadtwerke Verden GmbH

50,00

0,43

50,00

0,43

814,00

6,99

Stadtwerke Lübeck GmbH

Teutoburger Energie Netzwerke eG Überlandwerk Fulda AG

Ver- und Entsorgung

T€

Trianel European Energy Trading GmbH

Seite 204 von 486

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist der Handel im In- und Ausland mit Energie mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft folgende Aufgaben wahrnehmen: 1.1 Handel mit a) Energie (Strom, Gas, Öl, Kohle), b) Energiederivaten und energiebezogenen Finanzderivaten, c) auf die Versorgung bezogenen Finanzprodukten wie Wetterderivaten und Emissionszertifikaten (i. S. d. Kreditwesengesetzes/KWG: Eigengeschäfte), 1.2 Erbringung folgender, auf Energiederivate bezogener Finanzdienstleistungen i. S. d. KWG: a) die Vermittlung von Geschäften über die Anschaffung und die Veräußerung von Energiederivaten oder deren Nachweis (i. S. d. KWG: Anlagenvermittlung), b) die Anschaffung und die Veräußerung von Energiederivaten im fremden Namen für fremde Rechnung (i. S. d. KWG: Abschlussvermittlung), c) die Verwaltung einzelner in Energiederivaten angelegter Vermögen für andere mit Entscheidungsspielraum (i. S. d. KWG: Finanzportfolioverwaltung), d) die Anschaffung und Veräußerung von Energiederivaten im Wege des Eigenhandels für andere (i. S. d. KWG: Eigenhandel), 1.3 Vertrieb von Energie 1.4 Erbringung von beratenden und sonstigen entgeltlichen Dienstleistungen im unmittelbaren Bereich der Energieversorgung.

Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Es handelt sich um ein Unternehmen der Energieversorgung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Becker, Sven

(seit 01.01.2005)

Goethe, Johann-Reinhard

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

ENETKO GmbH

75,30

52,22

Trianel Energie B.V.

50,00

100,00

2.500,00

100,00

203,32

39,10

Trianel Energy Management GmbH Trianel Energy Trading BeNeLux B.V. Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG Trianel Service GmbH Trianel Vermögensverwaltungs GmbH

Ver- und Entsorgung

Trianel European Energy Trading GmbH

2.587,40

6,12

100,10

28,60

25,00

100,00

Seite 205 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

Aktiva

T€

2004 %

2003

T€

%

T€

Ausstehende Einlagen

34,00

Veränderu ngen % T€

%

0,1

Anlagevermögen

9.834,47

5,3

3.035,64

3,0

1.817,79

3,1

6.798,83

223,97

Umlaufvermögen

174.794,51

94,3

96.410,06

96,8

57.406,48

96,7

78.384,45

81,30

732,38

0,4

161,04

0,2

91,06

0,2

571,34

354,78

185.361,36

100,0

99.606,75

100,0

59.349,33

100,0

85.754,61

86,09

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

25.481,92

13,7

22.706,48

22,8

18.236,86

30,7

2.775,44

12,22

Rückstellungen

13.692,73

7,4

17.680,34

17,8

19.151,45

32,3

-3.987,61

-22,55

144.524,21

78,0

57.692,16

57,9

21.762,29

36,7

86.832,05

150,51

1.662,49

0,9

1.527,77

1,5

198,74

0,3

134,72

8,82

185.361,36

100,0

99.606,75

100,0

59.349,33

100,0

85.754,61

86,09

Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

bb) GuV

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen

2005

2004

2003

T€

T€

T€

1.296.935,62

694.242,90

436.405,95

2.301,27

1.870,12

4.119,16

1.288.681,87

685.744,44

417.092,74

3.865,00

2.812,62

2.325,12

668,26

403,96

164,00

4.757,36

5.843,92

6.097,32

595,22

462,29

520,00

950,00

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

242,29

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

650,58

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag Gewinnvortrag/Verlustvortrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

Ver- und Entsorgung

155,33

1,02

4,10

2.001,93

1.382,28

14.354,12

357,01

0,68

9.233,20

0,20

0,25

0,20

1.644,72

1.381,34

5.120,71

256,34

90,71

1.158,15

1.381,34

1.215,71

6.188,15

519,72

256,34

90,71

Trianel European Energy Trading GmbH

Seite 206 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

0,13

0,20

1,17

Angaben in

%

6,59

6,15

28,22

%

2.312,98

2.305,30

6.234,71

T€

28.871,93

19.888,94

16.315,74

T€

0,30

0,40

0,53

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

0,27

0,29

0,25

%

Eigenkapitalquote:

13,75

22,80

30,73

%

Fremdkapitalquote:

86,25

77,20

69,27

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Cash-Flow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten

Absatz Gas Absatz Strom

Ver- und Entsorgung

T W G W

1,70

1,70

32.024,00

23.286,00

Trianel European Energy Trading GmbH

14.883,00

Angaben in

TWh GWh

Seite 207 von 486

e) Lage des Unternehmens A.

GESCHÄFTSVERLAUF

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung Die Märkte für Strom, Erdgas und CO2-Emissionsrechte haben sich in 2005 sowohl hinsichtlich der Rahmenbedingungen als auch der Preise sehr dynamisch entwickelt. Von besonderer Bedeutung waren der Beginn der ersten Handelsperiode und die erste Jahresabrechnung für europäische CO2-Emissionsrechte sowie der Start der Regulierung der Strom- und Gasnetze in Deutschland durch die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Die Preisentwicklungen waren in 2005 auf den Strommärkten sowie auf den Primärenergie- und CO2-Märkten durch deutliche Anstiege geprägt. Bundesnetzagentur nimmt ihre Arbeit auf. Im Juli 2005 hat die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen mit Inkrafttreten des novellierten Energiewirtschaftsgesetzes ihre Arbeit aufgenommen. Ein Ziel der Agentur ist, die Liberalisierung und Deregulierung der Elektrizitäts- und Gasmärkte voranzutreiben. Dabei sollen nicht nur EU-Richtlinien umgesetzt, sondern auch eigenständig Gesetze und Verordnungen entwickelt werden, die einen einheitlichen, diskriminierungsfreien, einfachen, wirtschaftlichen, transparenten und massengeschäfttauglichen Zugang zu den Gas- und Stromnetzen ermöglichen sollen. Insbesondere auf dem Gasmarkt sind bei der Erfüllung dieser Kriterien ein Impuls für mehr Wettbewerb sowie positive Ausstrahleffekte hinsichtlich der Transparenz auf die Großhandelsmärkte für Strom und Gas zu erwarten. Strompreise auf hohem Niveau steigen weiter. Die durchschnittlichen Stromspotpreise lagen in 2005 an der European Energy Exchange (EEX) mit 45,98 €/MWh rund 61 Prozent über denen in 2004. Ausschlaggebend dafür waren in erster Linie die folgenden Faktoren: •

die hohe Preissteigerung der CO2-Emissionszertifikate von 7 €/Tonne auf 22 €/Tonne während des Jahres 2005 und die Einpreisung dieser Kosten bei der Preisfindung auf den Spot- und Terminmärkten,



die Primärenergiepreisentwicklungen, insbesondere im Öl- und Gasmarkt,



die höhere Stromnachfrage aus dem Ausland und die demzufolge um 6 Prozent höheren Stromexporte; diese sind auf extreme Wetterbedingungen zurückzuführen: geringere Niederschläge in den Alpenländern, die eine geringere Stromerzeugung der dortigen Wasserkraftwerke bedeuten, sowie hohe Temperaturen in Südeuropa, die dort zu neuen Jahreshöchstlasten führten,



die Entwicklung der Kraftwerksverfügbarkeit und



veränderte, mehr kurzfristige Beschaffungsstrategien der Stadtwerke und Weiterverteiler für 2005, die sich aus dem höheren Umsatz am EEX-Spotmarkt im Vergleich zum Vorjahr um rund 43 Prozent von rund 86.000 GWh ableiten lassen.

Die Preisbewegungen am Stromspotmarkt wurden am Stromterminmarkt reflektiert. Das Jahresband für das Frontjahr 2006 stieg vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2005 von 35 €/MWh um rund 57 Prozent auf 53,50 €/MWh. Dabei spielte die Erwartung, dass sich aktuelle Wetter- und Kraftwerkssystementwicklungen in der Zukunft wiederholen können, ebenso eine Rolle wie die gestiegenen Primärenergie- und CO2-Preise. Neu war in 2005 das Wechselspiel der Einflussfaktoren. Der CO2-Preis koppelte auch das Grundlastprodukt stark an die Gaspreisentwicklung. Ursächlich hierfür war der verstärkte Kohlekraftwerkseinsatz aufgrund höherer Gaspreise, der mit höheren CO2-Emissionen auch höhere CO2-Preise bedingte. In den Gasmarkt kommt Bewegung. Ebenso wie der Strommarkt war auch der Gasmarkt durch Preissteigerungen charakterisiert. Weitere Merkmale der Gasmarktentwicklung waren die Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und die fundamentalen Änderungen der Förderungs-, Transport- und Abnehmerstruktur. Auf dem europäischen Markt ist vor allem ein Rückgang der Gasförderung in Großbritannien zu verzeichnen, der den ursprünglichen Gasexporteur zu einem Netto-Importeur macht. Dies führt zu einer Veränderung der physischen Gasflüsse und der Preisstruktur zwischen den europäischen Handelsplätzen, aber auch zu einer Erhöhung der Gaspreisschwankungen. Wesentliche Änderungen auf dem deutschen Gasmarkt sind in 2005 auf den Weg gebracht worden. Zum einen betreffen sie das neue Netzzugangsmodell, das diskriminierungsfrei und massengeschäfttauglich sein soll, zum anderen die Untersagung von Langfristlieferverträgen zwischen Ferngasunternehmen und Regionalversorgern sowie Stadtwerken, die vom Bundeskartellamt im September 2005 angekündigt und schließlich im Januar 2006 verfügt wurde. Die Entwicklung an den europäischen Großhandelsmärkten hat einen großen Einfluss auf das Kerngeschäft der TrianelGruppe. Es ist davon auszugehen, dass sich die dynamischen Entwicklungen der Preise und Rahmenbedingungen des Jahres 2005 im Geschäftsjahr 2006 fortsetzen werden und damit Opportunitäten für flexible Marktteilnehmer schaffen. Der eingeleitete Weg der Liberalisierung wird durch die neuen Rahmenbedingungen viel versprechend fortgesetzt. Allerdings sind im Bereich der Transparenz auf den Strom- und Gasmärkten Verbesserungen unumgänglich, damit sich ein voll funktionierender Markt entwickeln kann. Ver- und Entsorgung

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Gesellschafterstruktur und Eigenkapital Im Berichtsjahr 2005 konnte die Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft (ÜWAG) als neuer Gesellschafter der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) gewonnen werden. Bild 1 zeigt die Beteiligungsverhältnisse der TEET zum 31. Dezember 2005. Die ÜWAG, das führende osthessische Energieversorgungsunternehmen mit einem Stromabsatz von rund 2.100 GWh im Geschäftsjahr 2004, beteiligte sich mit sieben Prozent an der TEET. Unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses 2005 in Höhe von rund 1,645 Mio. € verfügt die TEET nunmehr über ein Eigenkapital in Höhe von 25,482 Mio. €. Die Entwicklung des Eigenkapitals der TEET verdeutlicht Bild 2. Die Neustrukturierung bei der N.V. Intergas Energie aus den Niederlanden, die über die Dutch Energy Holding GmbH an der TEET beteiligt war, und die darauf folgende Übernahme der N.V. Intergas Energie durch die DONG Naturgas A/S hatten zur Folge, dass die Intergas ihre Beteiligung an der Dutch Energy Holding GmbH zum Ende 2005 aufgab. In der Erwartung der Aufnahme neuer Gesellschafter hat die TEET eigene Anteile in Höhe von 2,4 Prozent von der Dutch Energy Holding GmbH an der Gesellschaft erworben. Zum Abschluss des Berichtsjahres waren 25 Stadtwerke und Kooperationsgesellschaften an der TEET beteiligt, davon zwei niederländische Stadtwerke.

28,6%

Bild 1: Beteiligungsverhältnisse der Trianel European Energy Trading GmbH

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30 25 20 Mio. € 15 10 5 0 1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Bild 2: Entwicklung des Eigenkapitals der Trianel European Energy Trading GmbH (Jahresende)

Gesellschafter der Trianel European Energy Trading GmbH

Einwohner im Versorgungsgebiet

Stromabsatz

Mio. kWh ewmr Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH STAWAG Stadtwerke Aachen AG Dutch Energy Holding GmbH - Cogas Facilitair B.V. - ONS Energy Services B.V. ÜWAG Überlandwerk Fulda AG Stadtwerke Bonn GmbH Stadtwerke Lübeck GmbH Stadtwerke Halle GmbH Niederrheinwerke Viersen GmbH Stadtwerke Flensburg GmbH enwor energie & wasser vor ort GmbH NVB Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH Stadtwerke Detmold GmbH Stadtwerke Unna GmbH Stadtwerke Schwäbisch HallGmbH Stadtwerke Lemgo GmbH Stadtwerke EVB Huntetal GmbH Stadtwerke Soest GmbH Stadtwerke Lengerich GmbH Stadtwerke Verden GmbH Teutoburger Energienetzwerk eG Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH Stadtwerke Herford GmbH

Gasabsatz

Mio. kWh

679.406

7.480

5.422

250.000

1.935

2.215

76.000 300.000 249.901 311.000 215.000 238.000 80.000 85.000 250.000

3.200 232 2.100 1.409 1.055 1.420 394 658 313

4.863 800 0 2.688 3.144 2.486 1.183 149 219

82.000 79.000 47.094 46.188 44.716 41.000 48.065 74.626 39.000 40.000 34.000 106.900

0 279 305 160 172 180 205 199 178 193 129 0

929 730 741 582 624 615 465 741 523 134 0 1.177

Tabelle 1: Kennzahlen der Gesellschafter der Trianel European Energy Trading GmbH(Daten Stand 2004)

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Beteiligungen Die Trianel-Gruppe verfolgt mit ihren Geschäftsaktivitäten das Ziel, national und international zu wachsen. Dabei stützt sie sich auf eine leistungsfähige Struktur mehrerer Tochtergesellschaften (Bild 3).

28,6%

Bild 3: Die Struktur der Trianel-Gruppe Bei der ENETKO GmbH-Partner der Trianel, die für den bundesweiten Vertrieb an Industrie- und Dienstleistungskunden innerhalb der Trianel-Gruppe zuständig ist, erfolgte im Berichtsjahr eine Konsolidierung der Gesellschafterstruktur. Die Trianel European Energy Trading GmbH hielt zum 31. Dezember 2005 einen Anteil von 52,2 Prozent an der ENETKO. Die niederländische Vertriebsgesellschaft Trianel Energie B.V., eine 100-prozentige Tochter der Trianel European Energy Trading GmbH, ist für den Vertrieb von Strom und energiebezogenen Dienstleistungen an Endkunden in Belgien, in Luxemburg und den Niederlanden zuständig. Nach Auslaufen des Handelsvertretungsvertrages mit dem ehemaligen niederländischen Trianel-Gesellschafter N.V. Nutsbedrijven Maastricht am 30. Juni des Berichtsjahres wurden die bestehenden Stromlieferverträge im Südosten der Niederlande von Trianel Energie B.V. fortgeführt. Künftig wird das Unternehmen die Kunden in dieser Region mit einem eigenen Vertriebsteam ansprechen und versorgen. Zum weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten und des damit verbundenen personellen Wachstums sowie des Aufbaus einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur im Vertriebs- und Backoffice-Bereich bezog die Trianel Energie B.V. zum 1. Juli 2005 neue Räumlichkeiten am Maastricht Airport. Die Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG (TPH), an der die TEET eine Beteiligung von 6,12 Prozent hält, ist für die Errichtung und den Betrieb des kommunalen Gemeinschaftskraftwerks in Hamm-Uentrop zuständig. Entsprechend der jeweiligen Beteiligung der Gesellschafter definiert sich auch der Zugriff auf eine klar definierte Leistungsscheibe aus dem Kraftwerk in Höhe von fünf bis 150 MW Kraftwerkskapazität. Die Leistungsscheibe der TEET beträgt 50 MW. Mit dem Abschluss der Projektentwicklungsphase und dem einstimmigen Baubeschluss der Gesellschafter am 4. Mai 2005 ist die vormalige Trianel Power Projektentwicklung GmbH & Co. KG umfirmiert worden in die Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG. Der Bau und die Vorbereitung des Betriebs liegen derzeit voll im Zeitplan, so dass mit der Aufnahme des kommerziellen Betriebs wie geplant im September 2007 gerechnet werden kann. Die Komplementärin der TPH ist die Trianel Vermögensverwaltung GmbH (TVG) mit Sitz in Aachen. Die TVG ist eine 100-prozentige Tochter der TEET. Die Trianel Energy Management GmbH (TEM), eine 100-prozentige Tochter der Trianel European Energy Trading GmbH, nahm ihre operative Tätigkeit zum 1. Februar 2005 auf. Dazu hat das Unternehmen die wesentlichen Portfoliomanagement- und Finanzdienstleistungsgeschäfte der Trianel-Gruppe übernommen. Das Dienstleistungsangebot der TEM umfasst sowohl das beratende und aktive Portfoliomanagement von Gas- und Stromportfolien sowie Risikomanagement- und Analyseleistungen. Hierfür hält die TEM die zur Erbringung von Finanzdienstleistungen erforderliche Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß § 32 Abs. 1 Kreditwesengesetz. Zur Abrundung des Leistungsspektrums im Bereich Energieversorgung wurde im Jahr 2005 die Trianel Service GmbH (TSG) mit Sitz in Köln gegründet. Zu den Gesellschaftern gehören die Trianel European Energy Trading GmbH (Beteiligung: 28 Prozent), die STAWAG Stadtwerke Aachen AG, die Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH und die Stadtwerke Unna GmbH. Die Aufgabe der TSG ist die Entwicklung und Bündelung technischer Energieversorgungsdienstleistungen, die von einzelnen Gesellschaftern bereitgestellt werden. Ebenso gehört dazu, diese Dienstleistungen anderen Werken des Trianel-Verbundes zum Einsatz in Projekten verfügbar zu machen.

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Umsatz- und Ertragsentwicklung Auch im Geschäftsjahr 2005 konnte der Umsatz der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) weiter gesteigert werden. Der signifikante Umsatzsprung von 87 Prozent auf 1.297 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (2004: 694 Mio. €) ist insbesondere auf zwei Faktoren zurückzuführen. Erstens die Integration der niederländischen Handels- und Beschaffungsaktivitäten aus der in Abwicklung befindlichen Trianel Energy Trading BeNeLux B.V. in die TEET; zweitens die stärkere Marktdurchdringung im Bereich Portfoliomanagement bei der TEET und der Trianel Energy Management GmbH. Die Umsatzentwicklung zeigt Bild 4. Der Konzernaußenumsatz der Trianel-Gruppe betrug im Jahr 2005 rd. 1.428 Mio. € (2004: 784 Mio. €). Der Jahresüberschuss 2005 der Trianel European Energy Trading GmbH nach Steuern errechnet sich zu rund 1,645 Mio. €. Bild 5 gibt die Entwicklung des Jahresüberschusses der TEET wieder. Somit konnte das Planergebnis realisiert werden, obwohl das Ergebnis durch im Plan noch nicht enthaltene Aufwendungen für Entwicklungen neuer Investitionsprojekte belastet wurde. Insbesondere vor diesem Hintergrund kann das Unternehmensergebnis als hervorragende Leistung der Belegschaft bewertet werden. Der korrespondierende Jahresüberschuss der Trianel-Gruppe beträgt rund 1,860 Mio. € (2004: 1,288 Mio. €).

1300 1200 1100 1000 900 800 700 Mio. € 600 500 400 300 200 100 0 1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Bild 4: Umsatzentwicklung der Trianel European Energy Trading GmbH

6.000 5.000 4.000 Tsd. €

3.000

Plan

2.000

Ist

1.000 0 -1.000 1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Bild 5: Entwicklung des Jahresüberschusses der Trianel European Energy Trading GmbH

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Stromhandel Portfoliomanagement auf dem Vormarsch. Seit 1. Januar 2005 bündelt die Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) ihre wesentlichen Portfoliomanagement-Aktivitäten in der Trianel Energy Management GmbH (TEM). Aufgrund der Überwachung der Prozesse und Geschäftsaktivitäten durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) garantiert die TEM Rechtssicherheit bei ihren einzelnen Aktivitäten. Die Prüfung und Überwachung der Prozesse ist gleichzeitig ein Güte- und Qualitätssiegel für die Geschäftspartner der TEM. Die TEM ist eine der wenigen Gesellschaften in der Energiebranche in Deutschland, die die BaFin-Lizenz halten und aktiv pflegen. Infolge der zunehmenden Volatilität der Marktpreise gewann im Berichtsjahr ein professionelles Beschaffungsmanagement verbunden mit einem praxisbewährten Risikomanagement nochmals deutlich an Bedeutung. Da die bei der Beschaffung verzeichneten Preissteigerungen aufgrund einer rigiden Preisaufsicht häufig nur unvollständig an die Kunden weitergereicht werden können, wird ein optimiertes Beschaffungsverhalten in Zukunft immer wichtiger. Im Rahmen des Portfoliomanagements der TEM wurde die Strombeschaffung von 21 Kunden mit einem GesamtBeschaffungsvolumen von 6.700 GWh (2006) bzw. 8.200 GWh (2007) strukturiert und optimiert. 12 Kunden mit einem Gesamtbeschaffungsvolumen von 3.300 GWh konnten in 2005 neu hinzugewonnen werden. Die Verdopplung der Portfoliomanagement-Mengen im Jahr 2005 ist ein deutliches Indiz dafür, dass kommunale Energieversorger ihre Beschaffung in Richtung Portfoliomanagement entwickeln und der von der Trianel eingeschlagene Weg im Markt positiv angenommen wird. Mit einem integrierten Ansatz aus operativem Risikomanagement und Analysereporting („PortfoliomanagementPlus“) wurde die Dienstleistungspalette zu Beginn des Jahres 2006 abgerundet. Ausbau des Handelsgeschäftes vorangetrieben. Die wesentlichen Kennzahlen für das Stromhandelsgeschäft der TEET sind in Tabelle 2 und Bild 6 wiedergegeben. Der Trend des sich stetig ausweitenden Handelsvolumens der TEET hat sich im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Das Gesamtvolumen der TEET aus Liefergeschäft und Handel hat sich um rund 50 Prozent auf ca. 29.034 GWh erhöht. Die starke Steigerung im Bereich Belieferung und Marktzugang für Stadtwerke ist mit knapp 9.000 GWh vor allem auf die Übernahme des Portfolios der Trianel Energie Trading BeNeLux B.V. zurückzuführen, über das die Mengen für die niederländischen Gesellschafter abgewickelt wurden. Auch das Beschaffungsgeschäft in Deutschland nahm um rd. Ein Drittel zu. Unter Berücksichtigung des Liefergeschäftes der Vertriebsgesellschaften ENETKO GmbH und Trianel Energie B.V. erzielte die Trianel-Gruppe sogar eine Steigerung des Stromabsatzes auf 32.024 GWh (2004: 23.286 GWh). Trianel-Gruppe

2001

2002

2003

2004

2005

Stromabsatz (GWh)

3.497

10.699

14.883

23.286

32.024

2.202 63 % 558 16 % 737 21 %

4.573 43 % 934 9% 5.192 48 %

5.085 34 % 1.732 12 % 8.067 54 %

7.517 32 % 2.420 10 % 13.349 57 % 2.889

18.326 57 % 2.990 9% 10.708 33 % 5.357

Anzahl Handelspartner

70

100

110

131

941)

Anzahl Endkunden

61

140

297

Belieferung und Marktzugang Stadtwerke (GWh) Belieferung Endkunden (GWh) Stromhandel Eigengeschäft (GWh) Verwaltete PortfoliomanagementMengen (GWh)

Anzahl Lieferstellen 868 1.384 Anteil Auslandsgeschäft 29 % 11 % 10 % beim Stromabsatz 1) Mit diesen Unternehmen hat TEET Handelsverträge abgeschlossen.

757

1.076

2.300 11 %

3.007 44 %

Tabelle 2: Stromabsatz der Trianel European Energy Trading GmbH und ihrer Vertriebsgesellschaften

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35 30 25 TWh

20 15 10 5 0 1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Bild 6: Stromabsatz der Trianel European Energy Trading GmbH Trotz erheblicher Einschränkungen des verfügbaren Risikokapitals und des Sicherheiten-Volumens, die beide infolge der stark steigenden Strompreise und der Ausweitung des Beschaffungshandels überwiegend fast vollständig ausgelastet waren, konnte das Ergebnis aus dem Handel weiter gesteigert werden. Hierzu trugen die Handelsaktivitäten in Deutschland und in den Niederlanden, die seit Ende 2004 durch das BeNeLux-Desk der TEET aus Aachen betreut werden, in gleichem Maße bei. Spezialisierte Dienstleistungen rund um die Eigenerzeugung aufgebaut. Neben dem Tagesgeschäft waren die Aktivitäten im Bereich Stromhandel im Berichtsjahr auch geprägt von Projektarbeit, zum Beispiel durch den Aufbau komplementärer Dienstleistungen rund um das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop. Als kaufmännischer Betriebsführer der 800-MWel-GuD-Anlage, die ab September 2007 in den kommerziellen Betrieb übergehen wird, übernimmt die TEET die Rolle des zentralen Dispatchers. Hierzu gehören die Koordination der „Scheiben“Einsatzfahrpläne der 28 Gesellschafter der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG (TPH), die wirtschaftliche Optimierung durch Zusatzgeschäfte, das Management des Reservevertrages sowie das Reporting über Deckungsbeiträge und Ressourcenverbrauch (v. a. Brennstoff und CO2-Emissionsrechte) je Anteilseigner. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wird beginnend im abgelaufenen Berichtsjahr derzeit ein umfassendes Kraftwerkseinsatzsteuerungssystem entworfen und zusammen mit einem IT-Dienstleister implementiert. Eine zweite wichtige Rolle übernimmt die TEET bei der wirtschaftlichen Vermarktung der einzelnen Kraftwerksscheiben. Seit 2005 baut die TEET eine Dienstleistung im Erzeugungs-Portfoliomanagement auf. Gestützt auf die mehrjährige Erfahrung bei der Kraftwerkseinsatzoptimierung und bereits erfolgte Bewirtschaftung von Großkraftwerkskapazitäten über die letzten zwei Jahre wird diese Dienstleistung auf das Kraftwerk Hamm-Uentrop zugeschnitten. Zur Maximierung des Deckungsbeitrages aus den Kraftwerksscheiben bietet die TEET den Gesellschaftern der TPH darüber hinaus ihr Knowhow und ihre Ressourcen für Marktanalyse, Pricing, Optimierung, Strukturierung, Handelsmarktzugang und Reporting in professioneller Form an.

Emissionshandel Die Aktivitäten des CO2-Desks erstrecken sich im Berichtsjahr auf den Handel der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) an der Leipziger European Energy Exchange und im Over-the-Counter-Markt. Des Weiteren übernimmt die TEET für die Gesellschafter, Partner und Industrieunternehmen die Abwicklung des Emissionshandels, erstellt Risikoaudits und erarbeitet Emissionshandelsstrategien. Neben dem CO2-Handel ist die TEET bereits seit 2005 mittelbar an der Gestaltung des zukünftigen Nationalen Allokationsplans durch ihre Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Emissionshandel des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) beteiligt. Im laufenden Geschäftsjahr wird das CO2-Desk den Handel und die Produktpalette weiter ausbauen. Gashandel Geschäftsaufkommen konnte gehalten werden. Trotz unsicherer rechtlicher Rahmenbedingungen und deutlich gestiegener Terminmarktpreise an den für Deutschland relevanten Handelsmärkten in Zeebrugge und der niederländischen TTF konnte im Vergleich zum Jahr 2004 die umgeschlagene Erdgasmenge auf gleichem Niveau gehalten werden. Die über das Portfoliomanagement und für den Vertrieb beschaffte Erdgasmenge betrug in 2005 1.700 GWh (2004: 1.700 GWh). Alle erfolgten Lieferungen konnten trotz veröffentlichter Kapazitätsengpässe an den Importstationen in gesicherter Qualität erfolgen. Ver- und Entsorgung

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Auch im Jahr 2005 hat sich gezeigt, dass die Sicherstellung des Zugangs zu den internationalen Handelsmärkten über die kommunale Kooperationsplattform Trianel für die Weiterverteiler in Deutschland von entscheidender Bedeutung ist, da nur sehr wenige Stadtwerke über die notwendigen Ressourcen und das Know-how verfügen. Die Anbahnung und Durchsetzung der erforderlichen Netzzugänge innerhalb Deutschlands für die zu beliefernden Kunden gestaltete sich trotz Einführung unternehmensspezifischer EE-Systeme auf der Ferngasstufe nach wie vor als schwierig. Im Bereich Portfoliomanagement wurden für Gesellschafter Simulationen als Vorbereitung für den Einstieg in die strukturierte Beschaffung durchgeführt und Beschaffungseinkäufe zur Optimierung ihrer Bezugskosten getätigt und operativ sichergestellt. Im Rahmen des Portfoliomanagements wurde in 2005 eine Erdgasmenge von 4.800 GWh verwaltet. Der bestehende Vertrag über das Portfoliomanagement Gas mit der ewmr Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH konnte zudem für weitere drei Jahre abgeschlossen werden. Danach wird die Trianel das Portfolio von ca. 5,5 Mrd. kWh, einen Teil der insgesamt zu beschaffenden Gasmenge der ewmr, managen. Diese Dienstleistung umfasst die gemeinsame Definition einer Strategie zur Gasbeschaffung, die tägliche Marktanalyse durch Trianel, die Beratung der ewmr und auf Wunsch auch die Gasbeschaffung und die Organisation des Gastransports durch Trianel. Beide Unternehmen setzen damit ihre strategische Partnerschaft fort. IT-Systeme für das Gasgeschäft werden weiterentwickelt. Die Entwicklung des traditionell absatzorientierten Gasgeschäftes der Trianel entlang der Wertschöpfungskette gründete bisher überwiegend auf den Verkauf von Fahrplanlieferungen, Vollversorgungen und Portfoliomanagement-Dienstleistungen bei Gesellschaftern und weiteren kommunalen Unternehmen. Die transaktionsbezogenen Geschäfte wurden bislang auf Basis der Regelungen der Verbändevereinbarung Gas II operativ umgesetzt. Mit der verspäteten Verabschiedung des neuen Energiewirtschaftsgesetzes sowie der Einführung eines möglichst massengeschäfttauglichen Netzzugangsmodells ergeben sich neue Anforderungen an die Geschäftsprozesse sowie deren Implementierung in die IT-Systeme und in das Risikomanagement der TEET. Vor diesem Hintergrund wurden in einer ersten Phase alle relevanten Geschäftsprozesse sowie IT-technischen Anforderungen der TEET spezifiziert und dokumentiert. Mit der geplanten Implementierung des neuen Netzzugangsmodells zum 1. August 2006 und der damit erhofften Rechtssicherheit hat Trianel frühzeitig die Voraussetzung geschaffen, die kommenden Anforderungen kurzfristig umsetzen zu können. Im Bereich Portfoliomanagement ist die zunächst für das klassische Beschaffungs-Portfoliomanagement entwickelte Internetplattform PM-GAS.Net methodisch erheblich weiterentwickelt und erweitert worden. Das gemeinsam mit der ewmr Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH aus Bochum auf Excel-Basis entwickelte GasOpt ermöglicht den Einstieg in den strukturierten Gasbeschaffungsprozess. Weichen für das Engagement im Gaswettbewerb sind gestellt. Gemeinsam mit einer Gruppe aus TrianelGesellschaftern und weiteren kommunalen Unternehmen plant die TEET die Errichtung und den Betrieb eines ErdgasKavernenspeichers am Standort Epe im Kreis Borken, Münsterland. Mit den entsprechenden Vorbereitungen wurde im Berichtsjahr begonnen und der Standort im November 2005 gesichert. Die Projektteilnehmer können mit einer eigenen Speicherkapazität im Gasbeschaffungsmarkt flexibler agieren und die Gasbeschaffungskosten reduzieren: Einerseits kann der Bezug vom jetzigen Vorlieferanten transparenter und damit preiswerter gestaltet werden. Andererseits wird der Zugang zu Anbietern im europäischen Großhandelsmarkt verbessert, da der Einsatz eines Speichers ermöglicht, standardisierte Großhandelsprodukte (Bandlieferungen mit vollständiger Abnahmeverpflichtung) an den kommunalen Gasbedarf anzupassen. Durch den Zugang zu einem eigenen Erdgasspeicher stärkt die TEET sowohl ihre Gashandelsals auch ihre Portfoliomanagementaktivitäten nachhaltig. Der Standort Epe gewährleistet in idealer Weise den Zugang zu Gasbeschaffungs- wie auch -absatzmärkten. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde eine umfassende Due-Diligence-Studie durchgeführt. Die geplante Anlage wird drei Kavernen mit einer Speicherkapazität von über 120 Mio. KubikmeterN Arbeitsgasvolumen und eine Ausspeicherleistung von insgesamt über 300.000 KubikmeterN/Stunde umfassen. Die Anlage ist für die Speicherung von H-Gas ausgelegt und soll an die Ferngassysteme der RWE Energy AG und E.ON Ruhrgas AG angebunden werden. Im laufenden Geschäftsjahr planen die beteiligten Unternehmen den Baubeschluss und den Beginn der Bauarbeiten, so dass der Speicher erstmals im Gaswirtschaftsjahr 2008/09 eingesetzt werden kann. Potenziale der langfristigen Gasbeschaffung werden analysiert. Die sich abzeichnenden kartellrechtlichen Restriktionen bei der Neugestaltung langfristiger Lieferverträge durch die Untersagungsverfügung des Bundeskartellamtes fördern den Einstieg in eine Mehrlieferantenstrategie. Vor diesem Hintergrund untersucht die TEET seit Dezember 2005 die Machbarkeit alternativer Möglichkeiten der langfristigen Erdgasbeschaffung. Die Untersuchung wird für eine Gruppe von kommunalen Stadtwerken aufzeigen, welche wirtschaftlichen Potenziale bei einer Neustrukturierung der Gasbeschaffung unter Einbeziehung vorhandener Lieferstrukturen erzielt werden und welche Schritte zur Hebung dieser Potenziale erforderlich sind. Im Blickpunkt stehen dabei alle Wertschöpfungsstufen, die der heutigen langfristigen CityGate-Beschaffung vorgelagert sind.

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Vertrieb Der Stromvertrieb an Weiterverteiler hat sich auch im Geschäftsjahr 2005 sehr positiv entwickelt. Das Ergebnis wurde von den zwei Komponenten physisches Liefergeschäft und Vertrieb von energienahen Dienstleistungsprodukten bestimmt. Energiedienstleistungen rücken in den Vordergrund. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete der Vertrieb von energienahen Dienstleistungen, wobei dem „Portfoliomanagement“ innerhalb des Trianel-Stromvertriebes die größte Bedeutung zukommt. Weitere wichtige Produkte sind die Vollversorgungen in und außerhalb der angestammten Versorgungsgebiete sowie die sog. „offenen Verträge“, in denen Trianel die Lastprognose und das Regelenergierisiko übernimmt. Für das Produkt Portfoliomanagement gelang es, die Mengen für zukünftige Lieferjahre auf 15.000 GWh und 21 Kunden zu steigern. Erstmals wurden in 2005 im Stromvertrieb neue Dienstleistungsprodukte, wie die Marktanalyse, die Bonitätsbewertung von Handelspartnern und deutlich zunehmend die Erstellung von Risikomanagementhandbüchern, vermarktet. Eine Tendenz, die die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten der TEET vom reinen Energielieferanten hin zum Dienstleister belegt. Entschieden sich im Vorjahr noch zahlreiche Kunden für die langfristige, d. h. mehrjährige Strombeschaffung, zeigten die Kunden im Berichtsjahr wegen des als zu hoch bewerteten Marktpreisniveaus deutliche Zurückhaltung. Dennoch konnte Trianel im Liefergeschäft ein Stromabsatzvolumen von 9.600 GWh akquirieren, was allerdings auf Grund des insgesamt schwierigen Marktumfelds nicht an das außerordentlich gute Vertriebsergebnis des Vorjahres heranreichte. Kundenbasis verbreitert. Durch personelle Verstärkungen konnte die Kundenbetreuung im Stromvertrieb 2005 weiter verbessert und auf eine breitere Basis gestellt werden. Im Berichtsjahr wurde vom Stromvertrieb für die verschiedenen Produkte ein Kundenzuwachs von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr realisiert. In 2006 wird der Stromvertrieb einen stärkeren Fokus auf die Kundengruppe der Nicht-Gesellschafter legen, um hier weiteres Wachstum zu erzielen. Die ENETKO GmbH-Partner der Trianel steigerte mit einem Gesamtstromabsatz von rund 540 GWh ihre Absatzmenge gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent. Auf das Versorgungsgeschäft entfielen im Geschäftsjahr rund 350 GWh Strom an Endkunden in Deutschland. Beim Auftragseingang dagegen hinterließ das außerordentlich hohe Preisniveau auch bei der ENETKO seine Spuren. Der Auftragsbestand für das Jahr 2006 fällt mit 232 GWh geringer aus als geplant. ENETKO hielt es jedoch nicht für sinnvoll, sich der Preispolitik von Wettbewerbern anzuschließen, die zeitweise um mehrere Euro pro MWh unter dem aktuellen Großhandelspreisniveau anboten. Die Regulierung der Netznutzung durch die Bundesnetzagentur und eine damit einhergehende Senkung der Netznutzungsentgelte wird dagegen ab 2006 die Rahmenbedingungen für die Vertriebstätigkeit der ENETKO verbessern. ENETKO erreichte 2005 einen Umsatz (ohne Stromsteuer) von 36,015 Mio. € und erzielte dabei ein Nachsteuerergebnis von 105 T€. Die niederländische Vertriebstochter Trianel Energie B.V. setzte ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit ihren zwei niederländischen Handelsvertretern ONS Energie Services B.V. und Cogas Facilitair B.V. auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fort und lieferte rund 2.450 GWh Strom an Endkunden. Damit konnte sie ihren Absatz gegenüber 2004 um ca. 30 Prozent steigern. Bei einem Umsatz von 104,8 Mio. € schloss das Unternehmen das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 153 T€ ab.

Risikomanagement und Analyse Risikomanagement-Kompetenz gefragt. Aufgrund der zunehmenden und komplexeren Geschäftsaktivitäten hat die Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) im Berichtsjahr die Aktivitäten im Risikomanagement wesentlich ausgebaut - einerseits um damit den wachsenden Anforderungen bei der Erfassung, Messung und Steuerung der unternehmensinternen Risiken zu begegnen, andererseits um der gestiegenen Nachfrage nach RisikomanagementDienstleistungen gerecht zu werden. Als Gütezeichen und vom Kunden als sehr positiv gesehen erweist sich dabei, dass die TEET mit der Tochtergesellschaft Trianel Energy Management GmbH (TEM) als Inhaber der BaFin-Lizenz und aufgrund der damit verbundenen Prüfung durch die BaFin besonders hohe Risikomanagement-Anforderungen erfüllen muss. Ferner verfügt die TEET über eine im Markt einzigartige Kombination aus über viele Jahre aufgebautem Großhandels- und Risikomanagement-Know-how sowie dem Verständnis der Probleme und Herausforderungen im kommunalen Umfeld. Seit dem Frühjahr 2005 bietet die TEET über die TEM ihre Dienstleistungen im Bereich Risikomanagement und Analyse an. Anfangs bildete die Erstellung von Risikohandbüchern für Stadtwerke und Weiterverteiler den Schwerpunkt der Aktivitäten. Dies konnte im Laufe des Jahres dahingehend weiterentwickelt werden, dass Stadtwerke beim Aufbau von hauseigenen Strukturen und Berichtswesen im Risikomanagement unterstützt wurden. Der erzielte Auftragseingang lag 2005 deutlich über Plan.

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Ein weiterer Schwerpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr lag auf der Neuentwicklung von Analysedienstleistungen. Damit wurde der Nachfrage nach kompakten und individuellen Handelsinformationen im komplexer werdenden Energiemarkt Rechnung getragen. Nach Einführung eines umfassenden Tagesberichtswesens für den aktuellen Handel sind für 2006 weitere Produktentwicklungen geplant. Sowohl Risikomanagement als auch Analyse spielen dabei eine wichtige Rolle für die Unterstützung des Portfoliomanagements, eines der Kerngeschäftsfelder der Trianel. Aufgrund des bei Stadtwerken und Weiterverteilern stetig wachsenden Bedarfes wird erwartet, dass das externe Dienstleistungsgeschäft in 2006 ausgebaut werden kann. Dabei wird sich der Fokus neben der konzeptionellen Beratung, wie Risikohandbüchern, verstärkt auch auf die operative Beratung (z. B. durch Unterstützung beim Aufbau von Risikomanagement-Strukturen sowie Entwicklung und Durchführung von Risikoreporting) richten.

Marketing Wir sind für Sie da. Im Berichtsjahr war die Trianel-Gruppe wieder auf der E-World of Energy & Water 2005 in Essen als Aussteller vertreten. Als weitere Messepartner wurden neben der FACTUR Billing Solutions GmbH-Partner der Trianel, die bereits 2004 vertreten war, erstmalig die SWB Energie und Wasser aus Bonn und die Krefelder SWK Energie GmbH gewonnen. Die hohe Resonanz auf der Messe und eine Vielzahl qualifizierter Gespräche verdeutlichten die große Bedeutung des Messeauftritts zur Geschäftsanbahnung und Kundenpflege. Kompetenzen gemeinsam nutzen. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurde durch die Durchführung von Dienstleistungen für Tochterunternehmen der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) deutlich ausgebaut. Unterstützend zur Projektentwicklung des GuD-Kraftwerkes in Hamm-Uentrop erbrachte die TEET als Dienstleistung im abgelaufenen Berichtsjahr die Öffentlichkeitsarbeit für die Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG (TPH). Durch gezielte Ansprache der regionalen und lokalen Medienvertreter wurde die Öffentlichkeit über das Projekt zeitnah und umfassend informiert. In der überregionalen Berichterstattung erlangte das Projekt auch durch vielzählige Pressemaßnahmen, wie Zeitungsartikel und Interviews, die angemessene Aufmerksamkeit. Die Veranstaltung des ersten Spatenstichs auf der Baustelle in Hamm-Uentrop am 1. September 2005 organisierte die TEET ebenso in Dienstleistung für die TPH. Zu den rund 200 Teilnehmern gehörten u. a. Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Helmut Diegel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, und Thomas Hunsteger-Petermann, Oberbürgermeister der Stadt Hamm. Die hohe Beteiligung auch von öffentlicher Seite zeigte die Bedeutung dieses Projektes als eines der größten und wichtigsten industriellen Investitionsvorhaben in Deutschland. An ein Konsortium aus der Stadtwerke Hamm GmbH und der TEET hat die TPH den Auftrag über Dienstleistungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit für das GuD-Kraftwerk vergeben. Im laufenden Geschäftsjahr 2006 wurde mit den Arbeiten bereits begonnen. In 2005 wurden ebenso erste Aktivitäten in der unterstützenden Pressearbeit für das geplante Steinkohlekraftwerk am Standort Lünen durchgeführt, die in 2006 fortgesetzt werden. Der RWTH-Zertifikatskurs Aachener Energiemanager Strom und Gas wurde auch in 2005 in Kooperation mit der RWTH Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen aufgrund der hohen Nachfrage zweimal durchgeführt. Neue Elemente, wie Gesprächsrunden mit der Regulierungsbehörde, trugen den veränderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung. Um dem Bedarf im Markt und bei den Gesellschaftern der Gruppe entgegenzukommen, erarbeitet die ENETKO GmbH derzeit einen Weiterbildungskurs, dessen Schwerpunkt auf den Anforderungen an den Vertrieb im liberalisierten Energiemarkt liegt. In 2006 soll dieser Kurs erstmals durchgeführt werden. Perspektivenwechsel. Ein neues Veranstaltungskonzept wurde mit der Trianel-Jahrestagung für die Gesellschafter der gesamten Trianel-Gruppe etabliert. Erstmals fand am 15. November 2005 in Zusammenarbeit mit der Privat-Universität Witten-Herdecke die Jahrestagung statt. Sie behandelte in einem Zukunftsworkshop das Thema „Das Stadtwerk - vom funktionalen Versorger zum Zugpferd der kommunalen Verwaltung?“, der von Prof. Birger P. Priddat, Professor für politische Ökonomie und Dekan der Fakultät für „Public Management & Governance“ an der Zeppelin University in Friedrichshafen, entwickelt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Trianel-Partner Salzburg AG wird die Tagung in diesem Jahr in Salzburg durchgeführt. Partnerkonzept überzeugt im Markt. Das Partnerschaftskonzept der TEET stieß im Wirtschaftsjahr wiederum auf reges Interesse. Nach Partnern in Frankreich, Spanien und Belgien wurden neue Partner in Norwegen, Österreich und der Schweiz gewonnen. Dies ist ein konsequenter Schritt im Hinblick auf die zunehmende Internationalisierung der Energiehandelsmärkte. Im Geschäftsjahr 2006 wird das Partnerschaftskonzept weiter ausgebaut. Bereits Anfang 2006 wurden weitere Stadtwerke aus Deutschland für eine partnerschaftliche Kooperation gewonnen; unter den zurzeit 21 Partnern finden sich 15 nationale und sechs internationale Energieversorger.

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Strom-Eigenerzeugung Bauen für mehr Unabhängigkeit. Nach dem Abschluss wesentlicher Projektverträge, wie des Gasliefervertrags, des EPC-Vertrags zur schlüsselfertigen Errichtung der Anlage und des Vertragspakets zum Netzanschluss, wurde am 4. Mai 2005 der Baubeschluss für das kommunale Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop einstimmig von allen Gesellschaftern gefällt. Mit dem Baubeschluss haben die 28 Gesellschafter Stromlieferverträge mit der Projektgesellschaft unterzeichnet und eine Kapitalerhöhung in der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG (TPH) beschlossen. Daraufhin wurde das Grundstück von DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH erworben. Der Anschluss und die Nutzung des RWE-Übertragungsnetzes wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der RWE Transportnetz Strom GmbH vertraglich vereinbart. Der Auftrag zur Planung, schlüsselfertigen Errichtung und Inbetriebnahme der GuD-Anlage wurde an die Siemens AG, Bereich Power Generation, als Generalunternehmer vergeben; ebenso wurde ein langfristiger Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der Anlagenkomponenten mit Siemens abgeschlossen. Mit der Fortum Service Deutschland GmbH wurde die technische Betriebsführung in Hamm-Uentrop vereinbart. Die kaufmännische Betriebsführung wurde an die Trianel European Energy Trading GmbH vergeben. Den Zuschlag für die Dienstleistungen in den Bereichen Personal, IT und Marketing/Öffentlichkeitsarbeit hat das Konsortium aus Stadtwerke Hamm GmbH und Trianel European Energy Trading GmbH erhalten. Nach einer vergleichsweise kurzen Arrangierungsphase für ein Projekt dieser Größe konnte im Einklang mit dem Beginn der Bauaktivitäten der Financial Close erzielt werden. Damit wurde der Kreditvertrag für den Bau des Gemeinschaftskraftwerks im Berichtsjahr offiziell abgeschlossen. Die Fremdfinanzierung des max. 449,5 Mio. € umfassenden Investitionsvorhabens wird durch die WestLB AG, Düsseldorf, sichergestellt; 20 Prozent der Kraftwerksfinanzierung tragen die am Kraftwerk beteiligten Stadtwerke und Regionalversorgungsunternehmen selbst. Stromabnehmer des im Kraftwerk erzeugten Stroms sind die Gesellschafter und Eigenkapitalgeber. Den Kommanditisten steht proportional zu ihrer Kommanditeinlage ein Anteil an der Kraftwerkskapazität zu, den sie im Rahmen von langfristigen Stromlieferverträgen bedarfsweise abrufen können. Die Marktrisiken beim Brennstoffeinkauf und beim Stromverkauf werden von den Stromabnehmern übernommen. Mit dem ersten Spatenstich, der am 1. September 2005 in Hamm-Uentrop erfolgte, startete das Bauvorhaben in die konkrete Bauphase. Die von der TEET im Auftrag organisierte Veranstaltung zeigt die hohe Bedeutung, die dem Projekt im politischen Umfeld und in Branchenkreisen geschenkt wird. Zu den rund 200 Teilnehmern gehörten u. a. Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Helmut Diegel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, und Thomas Hunsteger-Petermann, Oberbürgermeister der Stadt Hamm. Die hohe Beteiligung auch von öffentlicher Seite zeigte die Bedeutung dieses Projektes als eines der größten und wichtigsten industriellen Investitionsvorhaben in Deutschland. Die Aufnahme des kommerziellen Betriebs ist für September 2007 geplant; nach heutigem Kenntnisstand liegt die Fertigstellung im Terminplan. Investition in Kohlekraftwerk steigert Unabhängigkeit. Mit dem Ziel, die Eigenerzeugungskapazitäten deutlich auszubauen und damit eine wachsende Unabhängigkeit vom Großhandelsmarkt zu erreichen, wurde die TEET in 2005 von einer Reihe von kommunalen Energieversorgungsunternehmen mit der Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines zweiten Kraftwerksprojektes beauftragt. Die Projektpartner haben sich unter den Aspekten der Risikodiversifizierung beim Primärenergieträgereinsatz und der Sicherung von Erzeugungskapazitäten im Grundlastbereich für die Entwicklung eines Kraftwerks auf Steinkohlebasis entschieden.

Investitionen Im Berichtsjahr investierte die Trianel European Energy Trading GmbH rund 7.419 T€ (2004: 2.188 T€). Davon entfielen 237 T€ (2004: 149 T€) auf Software, insbesondere auf eine Erweiterung für PSI, das Energiedatenmanagement First Sale und PM-Gas.Net. Zudem wurde im Geschäftsjahr eine Anzahlung für die Erweiterung des PSI-Handelssystems in Höhe von 45 T€ geleistet. In Sachanlagen investierte die Gesellschaft 432 T€ (2004: 248 T€), insbesondere in Hardware. Die wesentlichen Investitionen in das Anlagevermögen betreffen die Finanzanlagen. Durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,7 Mio. € wurde das Stammkapital der Trianel Energy Management GmbH von 730 T€ auf 2,5 Mio. € erhöht. Des Weiteren wurde in 2005 der Beteiligungsansatz an der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG von 500 T€ auf 5.245 T€ aufgestockt. Im TEET-Konzern wurden rd. 5.789 T€ (2004: 942 T€) investiert. Die Investitionen betreffen mit 4.845 T€ (2004: 500 T€) Investitionen in Finanzanlagen.

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Personal und Sozialbereich Dank der Geschäftsführung. Engagierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter sind eine wertvolle Ressource für die Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) als Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Mit langjähriger energiewirtschaftlicher Expertise, Erfahrungen in wettbewerbsbestimmten Märkten und Innovationsfreudigkeit der Mitarbeiter sichert sich die TEET ihre herausragende Marktposition, die im Jahr 2005 durch signifikantes Wachstum sowohl im Kerngeschäft als auch im Projektgeschäft ausgebaut wurde. Die Geschäftsführung dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement, ihre Kreativität und ihren kompetenten persönlichen Einsatz, die wesentlich zum Erfolg beigetragen haben. Dies gilt auch für den Betriebsrat, der auf betrieblicher Ebene eng mit dem Unternehmen zusammengearbeitet hat. Personaldecke weiter ausgebaut. Zum Bilanzstichtag waren 52 Vollzeit-Mitarbeiter bei der TEET tätig. Im Berichtsjahr erhöhte sich damit der Personalstand der TEET um zehn neue Mitarbeiter. Personaleinstellungen erfolgten vor allem in den Bereichen Risikomanagement & Analyse sowie in den Bereichen Projektentwicklung und ErzeugungsPortfoliomanagement. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter betrug 34,38 Jahre. Unter Berücksichtigung der Tochtergesellschaften ENETKO GmbH mit 20 Mitarbeitern zum Bilanzstichtag (gegenüber 18 im Jahr 2004) und Trianel Energie B.V. mit vier Mitarbeitern (gegenüber einem Mitarbeiter in 2004) lag die Zahl der Gesamtbelegschaft der Trianel-Gruppe bei 76 Mitarbeitern. Er erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr (61 Mitarbeiter) um 25 Prozent. Funktionen des Rechnungswesens und der Personalverwaltung wurden wie in den Jahren zuvor durch ein Gesellschafterunternehmen erbracht. Organisationsentwicklung im Visier. Das rasche Wachstum des Unternehmens durch die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten macht die organisatorische Anpassung und Ausrichtung der Prozesse erforderlich. Dazu wurde im Berichtsjahr ein Organisationsentwicklungsprozess angestoßen. Die Ausgangsbasis dafür war eine Ende 2004 gemeinsam mit den Mitarbeitern durchgeführte Organisationsanalyse, bei der Stärken und Schwachstellen der Organisation identifiziert wurden. Aus dieser Organisationsanalyse wurden für die TEET die Schwerpunktthemen Strategie, Planung, Führung sowie Kommunikation aufgegriffen, denen mit verschiedenen Maßnahmen im Jahr 2005 begegnet wurde. Zum Anstoß und zur Begleitung der Organisationsentwicklung bildete sich ein fachübergreifendes Organisationsentwicklungsteam. Ein weiteres Element der Organisationsentwicklung war die Erarbeitung einer Unternehmensvision und der damit verbundenen Werte und Verhaltensweisen. Das gemeinsame Verständnis dieser Vision, die in einem Workshop mit allen Mitarbeitern der TEET im September 2005 formuliert wurde, ist ein wichtiger Input für das im laufenden Berichtsjahr 2006 gestartete Strategieprojekt. Personalentwicklung startet durch. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde erstmals ein FührungskräfteEntwicklungsprogramm aufgelegt, an dem im Laufe des Geschäftsjahres 2006 Mitarbeiter der TEET und der ENETKO GmbH mit Führungsverantwortung teilnehmen. Für weitere Mitarbeiter der TEET wird ein Personalentwicklungsprogramm in 2006 angeboten.

B.

LAGE DER GESELLSCHAFT

Darstellung der Vermögenslage Die Bilanzsumme der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) zum 31. Dezember 2005 beträgt 185.361 T€ (Bilanzsumme des Konzern: 218.036 T€) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 85.755 T€ (Konzern: 92.539 T€) oder rund 86,1 Prozent (Konzern: 73,7 Prozent) erhöht. Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf der Erhöhung der Kundenforderungen und der Finanzanlagen bzw. auf einer Erhöhung der Kundenverbindlichkeiten. Ursächlich für den Anstieg der Kundenforderungen und der Kundenverbindlichkeiten ist im Wesentlichen die allgemeine Zunahme der Geschäftstätigkeit. Durch den starken Anstieg der Bilanzsumme sank die Eigenkapitalquote auf 13,7 Prozent (2004: 22,4 Prozent). Für den Konzern sank die Eigenkapitalquote auf 12,0 Prozent (2004: 18,5 Prozent).

Darstellung der Finanzlage Der Cashflow der TEET aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 4,216 Mio. € nach -2,685 Mio. € im Vorjahr. Der Cashflow des Konzern aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 4,265 Mio. € nach -1,049 Mio. € im Vorjahr. Die Veränderung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit war im Wesentlichen bedingt durch eine Abnahme des Working Capitals. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beruht insbesondere auf Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen, hier insbesondere für die Beteiligung der TEET an der Kapitalerhöhung der Trianel Power Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG. Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit spiegeln sich die Einzahlungen aus der Aufnahme eines Kredits wider.

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Insgesamt hat sich damit der Finanzmittelbestand um 3,496 Mio. € erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag 28,418 Mio. €. Der Finanzmittelbestand des Konzerns hat sich um 5,186 Mio. € erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag 35,143 Mio. €.

Darstellung der Ertragslage Der Umsatz der Trianel European Energy Trading GmbH betrug im Jahr 2005 1.297 Mio. €. Der Konzern-Außenumsatz der Trianel-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2005 1.417 Mio. €. Der Jahresüberschuss der Trianel European Energy Trading GmbH errechnet sich zu rd. 1,645 Mio. € und liegt damit im Plan (Jahresüberschuss nach Ergebnisanteil Minderheiten Konzern: 1,860 Mio. €). Bei der Bewertung dieses Ergebnisses ist zu berücksichtigen, dass auf Grund der weiterhin hohen Veränderungsrate in den geschäftlichen Rahmenbedingungen, des starken Wachstums des Unternehmens und der Ausdehnung der Aktivitätsfelder fortwährend aus dem laufenden Geschäft ein hoher Aufwand in die Weiterentwicklung aller Ressourcen des Unternehmens investiert wird. Rund ein Drittel der im Unternehmen geleisteten Arbeitsstunden geht in Entwicklungsprojekte der unterschiedlichsten Art. Dabei wurden einige neue Projekte angestoßen, die in der ursprünglichen Wirtschaftsplanung nicht berücksichtigt waren. Vor diesem Hintergrund ist das Geschäftsjahr 2005 hinsichtlich des erzielten operativen Ergebnisses als sehr großer Erfolg zu werten und bedeutet zugleich eine wichtige Weichenstellung für die Investitionen in den nächsten Jahren.

C.

VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG MIT HINWEIS AUF WESENTLICHE CHANCEN UND RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Positives Ergebnis setzt sich fort. Insgesamt wird für das Geschäftsjahr 2006 wieder ein positives Ergebnis der Trianel European Energy Trading GmbH (TEET) erwartet. Aufgrund verschiedener Spreadpositionen und für das Unternehmen ungünstiger Marktpreisentwicklungen im Frühjahr wird das Ergebnis voraussichtlich geringer ausfallen als geplant. Die gleichen Spreadpositionen führen für 2007 und die Folgejahre im umgekehrten Maße zu einer Aufhellung der erwarteten Ergebnisse. Gute Ausgangsposition im Gasmarkt gezielt nutzen. Im deutschen Gasmarkt wird der Ordnungsrahmen durch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes und das zum 1. August 2006 einzuführende neue Gasnetzzugangsregime zu signifikanten Verbesserungen für unabhängige Gasunternehmen führen. Die TEET wird dieser weiteren Marktöffnung mit einem Ausbau der Gas-Dienstleistungen für die kommunalen Gesellschafter und Partner Rechnung tragen. Dadurch lässt sich die Wertschöpfungsstufe des Großhandels schneller erschließen und Stadtwerke können ihre Gasbezugskonditionen verbessern. Weiteres Augenmerk wird die TEET auf die Analyse der verschiedenen langfristigen Beschaffungskonzepte der Gesellschafter und deren Kostenpotenziale richten. Ziel ist es, geeignete Wege zur Neupositionierung der Stadtwerke außerhalb der etablierten Lieferketten und Vertragsstrukturen aufzuzeigen. Aktuell befindet sich das Speicherprojekt in einer abschließenden Planungsphase, die bereits das Basic Engineering beinhaltet. Der endgültige Baubeschluss soll im Sommer 2006 getroffen werden. Die Speicheranlage soll bis 2008 errichtet werden, so dass der befüllte Speicher zu Beginn des Gaswirtschaftsjahres 2008/09 zur Verfügung stehen kann. Investition in Kohlekraftwerk schafft ersten Meilenstein. Mit dem Ziel, die Eigenerzeugungskapazitäten deutlich auszubauen und damit eine wachsende Unabhängigkeit vom Großhandelsmarkt zu erreichen, wurde die TEET in 2005 von einer Reihe von kommunalen Energieversorgungsunternehmen mit der Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines zweiten Kraftwerksprojektes beauftragt. Im laufenden Geschäftsjahr konnte mit der Auswahl eines geeigneten Kraftwerksstandortes ein wesentlicher Meilenstein gesetzt werden. Zunächst ist geplant, einen Kraftwerksblock mit einer Nettoleistung von 750 Megawatt zu realisieren. Die Aufnahme des wirtschaftlichen Betriebs ist für spätestens Ende 2012 vorgesehen bei einer voraussichtlichen Bauzeit von vier Jahren. Nach Abschluss der Studie sind die nächsten Schritte die Gründung einer Projektgesellschaft, der Beginn der notwendigen Detailplanung und Konzeptionierung sowie die Ausschreibung des Anlagenbaus. Zur Planung gehört vor allem die Einleitung des gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahrens einschließlich der umweltrechtlichen Prüfung nach Bundesimmissionsschutzgesetz Anfang 2007. Professionelle Instrumente minimieren Risiken. Die TEET betreibt die Früherkennung sowie standardisierte Erfassung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken durch ein Risikomanagementsystem. Ziel ist es, die mit den Tätigkeiten der Gesellschaft verbundenen Risiken bei Maximierung der Portfoliowerte und Sicherung der Marge bei Versorgungs- und Dienstleistungsgeschäften zu kontrollieren. Gleichzeitig sollen die bestehenden Chancen mit dem einhergehenden Ergebnispotenzial erkannt werden. Das Risikomanagementsystem entspricht somit den Vorgaben gem. KonTraG und vor dem Hintergrund der Durchführung von Risikomanagementtätigkeiten für die Tochtergesellschaft Trianel Energy Management GmbH den Vorgaben gem. KWG und den damit einhergehenden Rechtsverordnungen. Die Risiken werden nach ihrer Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Hierbei wird die potenzielle Schadenshöhe der Risiken am betrieblichen Ergebnis und Eigenkapital ausgerichtet. Das regelmäßige und vollständig in die Planungs- und Controllingprozesse integrierte Risikoreporting ermöglicht eine systematische Analyse der Risikosituation, auf deren Basis sich konkrete Steuerungsmaßnahmen ableiten lassen. Die Effizienz und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems werden durch das interne Kontrollsystem und die Auditoren überwacht und sind Gegenstand der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Ver- und Entsorgung

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Aufgrund volatiler Preisentwicklungen besteht für die TEET als Energiehandelsunternehmen ein Preisrisiko aus den eingegangenen offenen Handelspositionen. Dieses Risiko wird durch eine Kombination aus dynamischen und statischen Limits eingedämmt, die das Volumen der offenen Positionen begrenzen. Mit dem Adressausfallrisiko wird das Risiko beschrieben, dass Geschäftspartner insolvent werden können. Falls die TEET in Vorleistung tritt oder sich der Wert noch abzuwickelnder Handelsgeschäfte ändert, können hieraus Verluste entstehen. Zur Begrenzung dieses Risikos setzt die TEET ein selbst entwickeltes, mehrstufiges Rating-System zur Bonitätsklassifizierung ihrer Handelspartner ein, das das individuell zulässige Handelsvolumen von dem Rating abhängig macht. Beispielsweise bedingt durch unterschiedliche und nicht ausreichend aufeinander abgestimmte Zahlungsfristen und zeitpunkte oder unerwartete, da z. B. von der Marktpreisentwicklung abhängige, Verpflichtungen zur Stellung von Barsicherheiten, besteht für die TEET das Risiko eines möglichen Liquiditätsengpasses. Diesem Risiko begegnet die TEET durch hierauf bezogene Produktfreigaberichtlinien und -limits sowie eine regelmäßige Überwachung aktueller und erwarteter Liquiditätskennzahlen. Auch operationellen Risiken wird in der TEET als Handels- und Versorgungsunternehmen besonderes Augenmerk gewidmet. So kann eine falsche Einschätzung bzw. Anmeldung der Energieabgabe für den Folgetag zu erheblichen Regelenergiekosten für die TEET führen. Durch schriftlich dokumentierte, laufend aktualisierte Geschäftsprozesse sowie den Einsatz professioneller Softwaresysteme wird dem Auftreten von kostspieligen Fehlern im betrieblichen Ablauf weitestmöglich entgegengewirkt. Um den Bestand des Unternehmens zu schützen, begrenzt ein durch Risikokapital abgesichertes Gesamtlimit die genannten Risiken, soweit ihr Eintreten als nicht völlig unwahrscheinlich anzusehen ist. Ähnlich gelagerte Risiken bestehen in den Beteiligungsgesellschaften der TEET: in der Trianel Energy Management GmbH sowie - mit wesentlich geringeren Preis- und Adressausfallrisiken - in der ENETKO GmbH, der Trianel Energie B.V. und der Trianel Service GmbH. Im Rahmen der Entwicklung eines kommunalen Kraftwerks hat sich die TEET an den Gesellschaften Trianel Vermögensverwaltungs GmbH und Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG beteiligt. Dort bestehen kurzfristig Risiken während der Bauphase und mittelfristig durch den Kraftwerksbetrieb. Soweit am Stichtag Verträgen für Folgejahre ein Wert nicht eindeutig zugemessen werden konnte, wurden dem Vorsichtsprinzip folgend Rückstellungen gebildet. Neben diesen sich aus dem Handels-/Dienstleistungs-, Erzeugungs- und Liefergeschäft ergebenden Risiken besteht für die Trianel-Gruppe weiterhin ein Risiko aus der weiteren Entwicklung der Rahmenbedingungen in den von der TrianelGruppe bedienten Energiemärkten. Hier ist abzuwarten, ob Maßnahmen der Regulierungs- und Kartellbehörden die Geschäftsmöglichkeiten eines unabhängigen Marktakteurs spürbar und nachhaltig verbessern werden. Dieser Gefahr begegnet die Trianel-Gruppe durch neue Geschäftsideen, wie z. B. den Ausbau der Aktivitäten zur Entwicklung von kommunalen Kraftwerken in Form des Steinkohle-Kraftwerksprojekts oder der Einführung neuer Dienstleistungs- und Beratungsprodukte. Organisation auch in 2006 im Fokus. Im laufenden Geschäftsjahr 2006 kommt dem Ausbau der Organisation sowie der Professionalisierung und Konsolidierung der Geschäftsprozesse und IT-Systeme eine wichtige Bedeutung zu. Dies wird als wesentliche Voraussetzung für das Wachstum der Trianel-Gruppe und das Engagement in neue Geschäftsbereiche angesehen, wie den Ausbau des Gasgeschäftes und die Vorbereitung auf die Übernahme der kaufmännischen Betriebsführung des GuD-Kraftwerks in Hamm-Uentrop. Die Organisationsentwicklung, die als kontinuierlicher Verbesserungsprozess etabliert wurde, wird auch im Geschäftsjahr 2006 fortgeführt und mit dem Aufbau von Kompetenzen im Personal- sowie Organisations-Entwicklungsbereich maßgeblich gestärkt. Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass durch diese Maßnahmen ein wichtiges Fundament für das weitere Wachstum der TEET und ihrer Beteiligungs- und Projektentwicklungsunternehmen gelegt wird.

D. VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM SCHLUSS DES GESCHÄFTSJAHRES Die schleppende Liberalisierung des Gasmarktes führt dazu, dass sich dort noch kein richtiger Wettbewerb entfaltet hat. Infolgedessen bleibt das Produktangebot im Gasbereich auch im Jahr 2006 hinter den Erwartungen zurück. Dies betrifft insbesondere die Absicherung von finanziellen Preisrisiken, die aus der Ölindexierung der Gaslieferverträge resultieren. Trotz intensiver Bewerbung des Produktes bei Energiemessen und -konferenzen zu Beginn des Jahres konnten hier noch keine nennenswerten Erfolge realisiert werden.

E. VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente. Die originären Finanzinstrumente beinhalten auf der Aktivseite im Wesentlichen die Forderungen, die flüssigen Mittel und die Finanzanlagen. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zum Rückzahlungsbetrag bewerteten Verbindlichkeiten. Die Höhe der finanziellen Vermögenswerte in der Bilanz gibt das maximale Ausfallrisiko an. Sollten hier Ausfallrisiken bestehen, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst.

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Von der Trianel European Energy Trading GmbH werden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Preisrisiken eingesetzt. Dabei dürfen beispielsweise finanzielle Swaps, Futures und Optionen mit Bezug auf Energie oder Emissionszertifikate zum Einsatz kommen. Für diese Geschäfte sind Risikorichtlinien entsprechend den Ausführungen zum Risikomanagementsystem in Abschnitt C. vorgegeben.

F. BERICHTERSTATTUNG NACH § 108 ABS. 2 NR. 2 GO NRW Gegenstand des Unternehmens ist der Handel im In- und Ausland mit Energie mit dem Ziel, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft folgende Aufgaben wahrnehmen: 1.1

Handel mit

a)

Energie (Strom, Gas, Öl, Kohle),

b)

Energiederivaten und energiebezogenen Finanzderivaten,

c)

auf die Versorgung bezogenen Finanzprodukten wie Wetterderivaten und Emissionszertifikaten (i. S. d. Kreditwesengesetzes/KWG: Eigengeschäfte),

1.2 Erbringung folgender, auf Energiederivate bezogener Finanzdienstleistungen i. S. d. KWG: a) die Vermittlung von Geschäften über die Anschaffung und die Veräußerung von Energiederivaten oder deren Nachweis (i. S. d. KWG: Anlagenvermittlung), b)

die Anschaffung und die Veräußerung von Energiederivaten im fremden Namen für fremde Rechnung (i. S. d. KWG: Abschlussvermittlung),

c)

die Verwaltung einzelner in Energiederivaten angelegter Vermögen für andere mit Entscheidungsspielraum (i. S. d. KWG: Finanzportfolioverwaltung),

d)

die Anschaffung und Veräußerung von Energiederivaten im Wege des Eigenhandels für andere (i. S. d. KWG: Eigenhandel),

1.3

Vertrieb von Energie

1.4

Erbringung von beratenden und sonstigen entgeltlichen Dienstleistungen im unmittelbaren Bereich der Energieversorgung.

Die im Anhang und im Lagebericht gegebenen Erläuterungen und Daten veranschaulichen, dass wir dem unserer satzungsmäßigen Aufgabenstellung folgenden öffentlichen Zweck voll gerecht wurden.

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VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale) a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bornknechtstraße 5 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

98,00

Gesellschafter:

T€

%

20,98

21,41

20,98

21,41

1,50

1,53

Stadtwerke Annaberg-Buchholz Energie AG

0,35

0,36

Stadtwerke Chemnitz AG

8,04

8,20

Stadtwerke Halle GmbH

DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH LVV Leipziger VersorgungsVerkehrsgesellschaft mbH Neubrandenburger Stadtwerke GmbH

und

13,89

14,17

Stadtwerke Hoyerswerda GmbH

3,70

3,78

Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH

3,94

4,02

Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg GmbH

5,60

5,71

1,97

2,01

6,48

6,61

10,57

10,79

Stadtwerke Nordhausen - Holding Versorgung und Verkehr GmbH Stadtwerke Rostock AG

für

SWE Stadtwerke Erfurt GmbH

Gegenstand des Unternehmens: Die Gesellschaft erwirbt, hält und verwaltet für ihre Gesellschafter Aktien an der im Handelsregister des Amtsgerichtes Leipzig -HRB 444- eingetragenen VNG Verbundnetz Gas AG sowie Anteile an anderen Unternehmen der Versorgungsbranche und nimmt die sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten, insbesondere das Stimmrecht in der Hauptversammlung bzw. Gesellschafterversammlung der jeweiligen Gesellschaft, an der Beteiligungen bestehen, wahr und leitet alle im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit erzielten Einkünfte und sonstigen Vorteile an den jeweiligen Inhaber der Aktien/Anteile unmittelbar weiter. Öffentlicher Zweck: Zeck der Gesellschaft war es, den Kommunen in den neuen Ländern die Möglichkeiten zu geben, eine Beteiligung an der 1991 von der Treuhandanstalt verkauften Verbundnetz Gas AG zu erwerben. Dieser Zweck wurde mit Ablauf des Jahres 2000 vollständig erreicht. Nunmehr besteht der Zweck darin, die Aktien der 8 kommunalen Unternehmen, die Aktien erworben haben, zu bündeln und treuhänderisch zu verwalten.

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b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Lux, Matthias

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

291,06

100,0

213,33

100,0

868,00

100,0

77,73

36,44

Bilanzsumme

291,06

100,0

213,33

100,0

868,00

100,0

77,73

36,44

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

120,99

41,6

112,89

52,9

67,00

7,7

8,10

7,18

Aktiva

Rückstellungen

%

49,93

17,2

92,66

43,4

583,00

67,2

-42,73

-46,11

Verbindlichkeiten

120,14

41,3

7,78

3,6

218,00

25,1

112,36

1.444,22

Bilanzsumme

291,06

100,0

213,33

100,0

868,00

100,0

77,73

36,44

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

208,66

169,21

599,00

8,68

1,22

273,00

22,07

42,73

21,00

185,42

117,68

841,00

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

3,95

3,68

2,00

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,01

0,03

13,79

13,66

12,00

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5,69

5,63

5,00

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

8,10

8,03

7,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

8,10

8,03

7,00

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

3,88

4,74

1,17

%

Eigenkapitalrentabilität:

7,18

7,66

11,67

%

Cashflow:

8,10

8,03

7,00

T€

10,15

25,07

2,41

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

T€ %

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

41,57

52,92

7,72

%

Fremdkapitalquote:

58,43

47,08

92,28

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Ver- und Entsorgung

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

Seite 225 von 486

e) Lage des Unternehmens Gegenstand der VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH ist das Erwerben, Halten und Verwalten von Aktien an der VNG Verbundnetz Gas AG, Leipzig, (VNG AG), sowie von Anteilen an anderen Unternehmen der Versorgungsbranche. Derzeit hält die VNG VuB für ihre Gesellschafter treuhänderisch Aktien an der Verbundnetz Gas AG, Leipzig, im Umfang von 25,789 % des Grundkapitals der VNG AG und nimmt die sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten, insbesondere das Stimmrecht in der Hauptversammlung der VNG AG wahr. Veränderungen im Gesellschafterkreis haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.

Konsortialvertrag Zwischen der VNG VuB den 12 Gesellschaftern und der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, die ebenfalls Aktien der VNG AG hält, wurde ein Konsortialvertrag geschlossen. Im Berichtsjahr führte der nach dem Vertrag einzurichtende Konsortialausschuss mehrere Sitzungen durch.

Wirtschaftliche Lage Die Gesamtleistung der VNG VuB lag mit ca. 217 T€ planmäßig über dem Vorjahreswert (170 T€). Dabei war das abgelaufene Geschäftsjahr wesentlich durch zusätzliche Leistungen im Zusammenhang mit der zukünftigen Positionierung der kommunalen Aktionärsgruppe geprägt. Während der Personalaufwand im Jahr 2005 den Vorjahreswert um ca. 21 T€ unterschritten hat, stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf ca. 185 T€ (Vorjahr 117 T€) an. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr setzen sich im Wesentlichen aus dem Aufwand für Rechts- und Unternehmensberatung sowie Steuerberatung zusammen. Der Anstieg ist auf erhöhte Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der zukünftigen Positionierung der kommunalen Aktionäre an der VNG AG zurückzuführen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit übersteigt den Vorjahreswert leicht. Bei Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 6 T€ lag der Jahresüberschuss mit 8 T€ auf Vorjahresniveau.

Risiken Im Dezember des Geschäftsjahres 2003 hat das für die Gesellschaft zuständige Finanzamt Halle-Nord eine Betriebsprüfung für den Veranlagungszeitraum 1999 und 2000 begonnen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Prüfungsfeststellungen vor. In den Jahren 1999 und 2000 hat die VNG VuB ursprünglich von ihr gehaltene Aktien an der VNG AG an ihre Gesellschafter veräußert. Etwaige Steuereffekte aus diesen Aktienerwerbsvorgängen sind von den Gesellschaftern zu tragen.

Erwartungen und Ausblick Die Gesellschaft setzt ihre Geschäftstätigkeit in der treuhänderischen Verwaltung der Aktien ihrer Gesellschafter fort. Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von ca. 7,7 T€.

Ver- und Entsorgung

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH Halle (Saale)

Seite 226 von 486

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Äußere Hordorfer Straße 12 06114 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

255,65

Gesellschafter: Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau Fehr Umwelt Ost GmbH Stadtwirtschaft GmbH Halle

T€

%

76,69

30,00

102,26

40,00

76,69

30,00

Gegenstand des Unternehmens: Erfassung, Sammlung und Logistik von Wertstoffen auf der Grundlage der Verpackungsverordnung und aller begleitenden Verordnungen in den jeweils gültigen Fassungen unter Berücksichtigung von gemeindlichen Belangen, vornehmlich im Gebiet der Stadt Halle (Saale) sowie gegebenenfalls in den umliegenden Kreisen. Die Gesellschaft kann weitere Aufgaben im Rahmen der Duales System Deutschland AG wahrnehmen. Öffentlicher Zweck: Als Unternehmen, welches sich auf dem Gebiet der Abfallbeseitigung betätigt, ergibt sich dessen öffentlicher Zweck aus § 116 Abs. 2 GO-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Blümel, Regina

(bis 30.11.2005)

Winter, Thomas Bevollmächtigter:

Ver- und Entsorgung

Günther, Peter

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

(seit 01.12.2005)

Seite 227 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

22,41

1,8

61,66

3,7

106,00

6,7

-39,25

-63,66

Umlaufvermögen

1.224,38

97,7

1.610,49

95,7

1.455,00

92,6

-386,11

-23,97

5,99

0,5

10,23

0,6

11,00

0,7

-4,24

-41,45

1.252,78

100,0

1.682,38

100,0

1.572,00

100,0

-429,60

-25,54

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

626,57

50,0

715,32

42,5

605,00

38,5

-88,75

-12,41

Rückstellungen

206,82

16,5

308,95

18,4

162,00

10,3

-102,13

-33,06

Verbindlichkeiten

419,39

33,5

658,11

39,1

805,00

51,2

-238,72

-36,27

Bilanzsumme

1.252,78

100,0

1.682,38

100,0

1.572,00

100,0

-429,60

-25,54

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

2.762,96

5.115,55

6.573,65

154,94

180,39

89,14

2.314,96

4.127,33

4.798,60

Personalaufwand

40,75

68,50

597,70

Abschreibungen

28,83

53,94

101,86

411,90

685,87

1.112,85

13,50

11,31

9,77

134,85

371,62

75,17

51,60

160,30

-132,98

1,99

1,30

2,93

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

81,26

210,02

205,23

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

81,26

210,02

205,23

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern

Ver- und Entsorgung

13,62

0,10

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

Seite 228 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

2,94

4,11

3,12

%

14,90

41,56

51,34

%

110,09

263,95

307,08

T€

2.917,90

5.295,93

370,15

T€

1,40

1,29

8,97

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

1,79

3,67

6,74

%

Eigenkapitalquote:

50,01

42,52

38,49

%

Fremdkapitalquote:

49,99

57,48

61,51

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

5.238,00

5.569,00

5.563,00

Mg

Wertstoffaufkommen LVP

M M

6.506,00

6.742,00

6.880,00

Mg

Wertstoffaufkommen Papier

M

0,00

18.600,00

18.889,00

Mg

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten

Wertstoffaufkommen Glas

Ver- und Entsorgung

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

Angaben in

Seite 229 von 486

e) Lage des Unternehmens Die WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH konzentrierte sich im Geschäftsjahr 2005 auf die korrekte Umsetzung der Leistungsverträge, die im Ergebnis der bundesweiten Ausschreibung der Einsammlung, des Transportes und der Sortierung von Leichtverpackungen (LVP) sowie der Einsammlung und des Transportes von Getrenntglas durch die DSD GmbH (bis 14. Dezember 2005 DSD AG) mit dieser geschlossen werden konnten. Nachdem sich in 2004 auf Grund der Neuausschreibung DSD die Umsätze um ca. 20 % reduzierten und die Neuorientierung des Unternehmens im operativen Bereich zwingende Änderungen erforderte, hat sich die Bindung von Subunternehmen auch im Geschäftsjahr 2005 bewährt. Die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 entsprach im Wesentlichen den Erwartungen der Gesellschaft. Im Vertragsgebiet Halle wurde im Geschäftsjahr 2005 gegenüber der DSD GmbH eine Tonnage von 6.506,14 Mg LVP und 5.238,44 Mg Getrenntglas eingesammelt. Der Wegfall des PPK-Vertrages mit der DSD GmbH und der Stadt Halle hat sich im Geschäftsjahr 2005 planmäßig ausgewirkt, so dass Umsätze in Höhe von TEUR 2.353 nicht erwirtschaftet werden konnten. Das im Juli 2004 durch die Staatsanwaltschaft Halle eröffnete Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Geschäftsführer der WER Halle GmbH ist noch nicht abgeschlossen. Auch in 2005 bestätigte das Unternehmen durch die externe Entsorgungsfachbetriebeüberprüfung die Gültigkeit ihres Entsorgungsfachbetrieb-Zertifikates.

Wirtschaftliche Lage Im Geschäftsjahr 2005 erzielte die Gesellschaft eine Gesamtleistung von TEUR 2.792 und konnte somit die Erwartungen um 4,6 % übertreffen. Die variablen Kosten orientieren sich am Mengenaufkommen und betragen TEUR 2.329. Für die Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH ist ein Deckungsbeitrag von TEUR 463 auszuweisen, wobei die absolute Abweichung gegenüber dem Plan um TEUR 72 auf mengenindizierten Einflüssen beruht. Die Summe des sonstigen betrieblichen Aufwandes beträgt für das Geschäftsjahr TEUR 412 und somit übersteigen die Fixkosten die Erwartungen um TEUR 120. Aufgrund der hohen Liquidität der Gesellschaft konnte das geplante Finanzergebnis nahezu verdoppelt werden und stellt sich mit TEUR 13 dar. Das Ergebnis vor Steuern beträgt TEUR 133. Unter Berücksichtigung des Steueraufwandes der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 in Höhe von TEUR 52 konnte ein Jahresergebnis in Höhe von TEUR 81 erzielt werden.

Ausblick Für 2006 ist ebenfalls abzusehen, ein ausgeglichenes Ergebnis bei gegebener Liquidität zu erreichen. Vor allem sind für den Zeitraum ab 1. Januar 2007 Ausschreibungen für die bestehenden Leistungsverträge Glas und LVP angekündigt. Der Termin für die Veröffentlichung ist für März 2006 zu erwarten. Die Abgabe der Angebote soll im April/Mai 2006 und die Vergabe der Aufträge im 2. Halbjahr 2006 erfolgen. Die WER wird sich bei der zu erwartenden getrennten Ausschreibung für die Sammlung von Leichtverpackungen und deren Sortierung an der Ausschreibung für die Sammlung beteiligen. Wie sich bei den Ausschreibungen der DSD-Verträge für den Zeitraum 2004 bis 2006 gezeigt hat, ist mit deutlichen Erlösschmälerungen bei diesen Ausschreibungen zu rechnen.

Ver- und Entsorgung

WER-Wertstofferfassung und Recycling Halle GmbH

Seite 230 von 486

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Liebenauer Straße 130 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

26,00

Gesellschafter: Hallesche Wasser und Abwasser GmbH

T€

%

26,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Planung, Installation, Betriebsführung, Wartung und Reparatur von haustechnischen Anlagen aller Art, Bewirtschaftung von Zähl- und Messeinrichtungen der Ver- und Entsorgungswirtschaft sowie die Bewirtschaftung Sanierung von Versorgungsanlagen einschließlich deren baulicher Hüllen, ferner die Ausführung Hausmeisterdiensten einschließlich Grünflächenarbeiten und Winterdienst sowie die Planung, Vorbereitung Durchführung von Tief- und Rohrleitungsbaumaßnahmen.

die und von und

Öffentlicher Zweck: Als Unternehmen, welches sich auf dem Gebiet der Abwasserentsorgung und der Wasserversorgung betätigt, ergibt sich dessen öffentlicher Zweck aus § 116 Abs. 2 GO-LSA.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Ver- und Entsorgung

Dr. Gaudig, Lutz

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

Seite 231 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

291,22

29,7

316,08

33,3

279,88

42,6

-24,86

-7,87

Umlaufvermögen

688,87

70,2

633,60

66,7

375,13

57,2

55,27

8,72

0,74

0,1

0,84

0,1

1,31

0,2

-0,10

-11,90

980,83

100,0

950,51

100,0

656,33

100,0

30,32

3,19

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

224,61

22,9

224,61

23,6

124,61

19,0

0,00

0,00

Rückstellungen

306,99

31,3

299,49

31,5

262,17

39,9

7,50

2,50

Verbindlichkeiten

449,23

45,8

426,41

44,9

269,55

41,1

22,82

5,35

Bilanzsumme

980,83

100,0

950,51

100,0

656,33

100,0

30,32

3,19

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Ver- und Entsorgung

2004

2003

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

%

Seite 232 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

2004

2003

T€

T€

T€

3.297,16

3.365,99

2.466,24

162,98

195,80

113,77

859,06

870,13

587,78

1.865,06

1.974,60

1.440,37

Abschreibungen

101,61

108,48

91,87

sonstige betriebliche Aufwendungen

324,22

368,01

290,68

4,19

2,06

4,40

1,28

1,43

241,36

172,28

Personalaufwand

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

314,39 -0,35

10,98

8,24

6,46

4,08

306,49

234,90

157,21

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

9,30

6,98

6,37

%

Eigenkapitalrentabilität:

136,45

104,58

126,16

%

Cashflow:

408,10

343,38

249,08

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

61,79

68,50

69,73

T€

Personalaufwandsquote:

53,90

55,44

55,83

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

29,47

33,25

42,64

%

Eigenkapitalquote:

22,90

23,63

18,99

%

Fremdkapitalquote:

77,10

76,37

81,01

%

Umsatzrentabilität:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Beglaubigung von Wasserzählern

10.160,00

10.015,00

10.731,00

Anzahl

Jahresstichtagsablesungen

11.000,00

13.560,00

12.790,00

Anzahl

operativer Zählerwechsel

1.750,00

1.660,00

2.040,00

Anzahl

turnusmäßiger Zählerwechsel

7.500,00

8.010,00

8.030,00

Anzahl

Ver- und Entsorgung

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

Seite 233 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen

Die W + H Wasser- und Haustechnik GmbH wurde mit dem Gesellschaftsvertrag vom 14. Dezember 1998 gegründet. Sie ist ein 100 %iges Tochterunternehmen der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH und nahm am 1. Januar 1999 ihre operative Tätigkeit mit einem Meister und 9 gewerblichen Mitarbeitern der ehemaligen Zählerwerkstatt der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH auf. Am 1. Juli 2000 stellte die W + H Wasser- und Haustechnik GmbH 15 ehemalige Mitarbeiter der Energie- und Haustechnik GmbH ein. Entsprechend einer Vereinbarung vom 1. Dezember 2003 wurden beginnend mit dem 1. Dezember 2003 stufenweise 14 Mitarbeiter der HWA übernommen. Am 1. Dezember 2003 und am 1. März 2004 übernahm die W + H jeweils 6 Mitarbeiter der HWA GmbH. Der Sitz der Gesellschaft ist:

Liebenauer Str. 130 06110 Halle/S.

Niederlassungen:

Lange Str. 17 06110 Halle/S. Harzgeroder Str. 57 06124 Halle/S. Kaiserslauterner Str. 06132 Halle

Gegenstand:

Beschaffung, Eichung und Prüfung sowie Installation und Wechsel von Hausund Wohnungswasserzählern. Die Gesellschaft kann ferner Wasserzählerdaten erfassen, aufbereiten und an den Wasserversorger übermitteln. Planung, Installation, Betriebsführung, Wartung und Reparaturen von haustechnischen Anlagen aller Art, die Bewirtschaftung von Zähl- und Messeinrichtungen der Ver- und Entsorgungswirtschaft sowie die Bewirtschaftung von Versorgungsanlagen einschließlich deren baulicher Hüllen.

Die HWA und die W + H haben mit Wirkung vom 1. Januar 2000 für einen Zeitraum von 5 Jahren einen Rahmenvertrag über die komplette Wasserzähler- und Standrohrbewirtschaftung im Versorgungsgebiet der HWA abgeschlossen. Der Rahmenvertrag wurde in 2003 neu gefasst. Mit Datum vom 20. Dezember 2005 wurde einer Verlängerung des Rahmenvertrages bis 31. Dezember 2011 zugestimmt. Entsprechend der Vereinbarung vom 25. Juni/4. Juli 2003 zwischen der HWA und der W + H wurden die mit der Bewirtschaftung der Standrohre verbundenen Geschäftsaktivitäten ab 1. Juli 2003 auf unbestimmte Zeit von der HWA auf die W + H übertragen. Im Geschäftsjahr 2000 wurde mit der EVH ein Rahmenvertrag (Laufzeit 6 Jahre) über den Turnuswechsel von Gas- und Wärmemengenzählern im Netzgebiet von Halle und die Durchführung von Reparaturarbeiten im Rahmen des Turnuswechsels abgeschlossen. Gemäß dem am 11. Dezember 2003 zwischen HWA und W + H unterzeichneten Rahmenvertrag übertrug die HWA ab 1. Januar 2004 die Errichtung von Trinkwasserhausanschlüssen an die W + H. Zwischen der W + H und der HWA besteht seit dem 1. Januar 1999 auf unbestimmte Zeit ein Dienstleistungsvertrag über die kaufmännische Betriebsführung der Wasser- und Haustechnik GmbH. Dieser Vertrag wurde in 2003 neu gefasst. Am 8. April 1999 erfolgte die Eintragung in die Handwerksrolle, Registriernummer: 2006530 als Installateur und Heizungsbauer. Dadurch ist das Unternehmen in die Lage versetzt worden, seine Leistungen auch gegenüber Drittkunden als Fachbetrieb anzubieten. Die Geschäftsfelder der W + H Bewirtschaftung der Hauptsammelkanäle der Stadt Halle (Saale) sowie die Wartung und Instandhaltung von Fernwärmestationen der EVH GmbH und einer Reihe von Wohnungsunternehmen wurden erfolgreich in das Unternehmen integriert.

Ver- und Entsorgung

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

Seite 234 von 486

Aufgrund der zunächst einseitigen Produktausrichtung der W + H auf die HWA war der wirtschaftliche Bestand der W + H entscheidend von der Zahlungsfähigkeit der HWA abhängig. Mit Aufnahme der oben erwähnten neuen Geschäftsfelder konnte die W + H ihren Kundenkreis erweitern. Damit wurde das Risiko des nicht Fortbestehens der Gesellschaft reduziert. Das Risikomanagement der W + H in das Risikomanagement der Stadtwerke Halle GmbH integriert.

2.

Geschäftsverlauf und Geschäftslage

Kurzübersicht der Geschäftstätigkeit 2005 •

Bewirtschaftung des Zählerbestandes der HWA (48.176 Stück) ca. 7.500 Stück turnusmäßiger Zählerwechsel ca. 1.750 Stück operative Zählerwechsel



Regenerierung von Großwasserzählern Qn 15 – Qn 150 (136 Stück)



Bewirtschaftung des Standrohrbestandes der HWA



Beglaubigung von Wasserzählern bis Qn 60 für die HWA (10.160 Stück)



Befundprüfung von Wasserzählern (181 Stück)



Installationsleistungen Wasser für Drittkunden (Kundenanlagen)



Jahresstichtagsablesung von ca. 11.000 Zählern November/Dezember für die HWA



Bewirtschaftung von ca. 368 Stück Zählern für Abwassergebührenminderung der HWA



Sammelkanal Bewirtschaftung



Fernwärmeservice Bewirtschaftung



Installationsleistungen Warmwasser/Heizung für Drittkunden (Kundenanlagen)



Turnuswechsel von Gas- und Wärmemengenzählern im Netzgebiet von Halle und Durchführung von Reparaturarbeiten im Rahmen des Turnuswechsels für die EVH.



Errichtung von Hausanschlüssen Wasser, sowie Realisierung von Kleininvestitionen im Bereich Wassernetze im Auftrag der HWA.

Umsatz- und Auftragsentwicklung Gegenüber 2004 sind die Umsatzerlöse um 2,0 % auf TEUR 3.297 gesunken. Diese Entwicklung wurde in erster Linie durch rückläufige Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Standrohrgeschäft sowie den Umsatzerlösen aus der Auswechslung von Gas- und Wärmemengenzählern im Netzgebiet der Stadt Halle (Saale) verursacht. Der gesunkene Materialaufwand resultiert im Wesentlichen aus dem gesunkenen Fremdwasserbezug sowie geringeren Lagerentnahmen im Geschäftsjahr. Die geringeren Aufwendungen aus Fremdwasserbezug sind auf den Rückgang des Standrohrgeschäftes zurückzuführen. Der gesunkene Personalaufwand liegt in einer leicht rückläufigen Mitarbeiterzahl sowie Rückstellungsverpflichtungen für Altersteilzeit, Überstunden und Berufsgenossenschaft begründet.

in

geringeren

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt TEUR 345 (Vj: TEUR 307). Der kurzfristige Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva - kurzfristige Schulden) ist mit TEUR -6 nahezu ausgeglichen (Vj: TEUR 41).

Investitionen In 2005 wurden hauptsächlich Investitionen in mobile Technik getätigt.

Ver- und Entsorgung

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

Seite 235 von 486

Finanzlage der Gesellschaft Im Jahr 2005 konnte ein Gewinn von TEUR 306 erwirtschaftet werden. Dieses Ergebnis wird an die HWA in voller Höhe abgeführt. Die Liquidität des Unternehmens war während des gesamten Geschäftsjahres gegeben gesichert.

Personal Zum Stichtag waren in der Wasser- und Haustechnik GmbH 56 Mitarbeiter und 5 Auszubildende (Vorjahr: 58 Mitarbeiter und 6 Auszubildende) beschäftigt.

Nachtrags- und Prognosebericht Das positive Jahresergebnis 2005 zeigt, dass die Geschäftstätigkeit der Wasser- und Haustechnik GmbH im Jahr 2005 erfolgreich war. Um die positive Geschäftsentwicklung auch im Jahr 2006 und in den folgenden Jahren fortzusetzen, muss sich das Unternehmen weiter stabilisieren und auf dem Markt expandieren. Zur Stabilisierung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft trägt der im Dezember 2005 verlängerte Rahmenvertrag zwischen der HWA und der W + H über die komplette Wasserzähler- und Standrohrbewirtschaftung im Versorgungsgebiet der HWA bei. Das Ende der Vertragslaufzeit wurde auf den 31. Dezember 2011 festgesetzt. Zurzeit laufen weitere Verhandlungen mit dem Ziel für städtische und andere Rechtsträger Dienstleistungen zu übernehmen. Um die bis zum heutigen Zeitpunkt entwickelte Leistungsfähigkeit der Gesellschaft weiter zu verbessern und sich weiterhin am Markt zu behaupten, wurde der am 11. November 1999 zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der W + H und der Gewerkschaft Öffentliche Dienste - Transport und Verkehr - Kreisverwaltung Halle/S. - abgeschlossene Tarifvertrag mit den wesentlichen Bestandteilen der leistungsbezogenen Entlohnung (80 %-110 %), flexiblen Arbeitszeitregelung sowie einer Jahressonderzahlung für jeden Mitarbeiter in Höhe bis zu 4 % des Bruttojahresdurchschnittverdienstes bei Übererfüllung der Planvorgaben geändert. Mit Wirkung vom 1. Januar 2006 wurde mit ver.di ein neuer Tarifvertrag geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt gilt eine einheitliche Vergütungstabelle ohne automatische Steigerungsmöglichkeiten aufgrund der Betriebszugehörigkeit sowie eine geänderte leistungsbezogene Entlohnung (80 %-115 %). Für das Jahr 2006 wird ein Jahresergebnis etwa wie in 2005 erwartet. Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach Schluss des Geschäftsjahres nicht ereignet.

Risikobericht Bestandsgefährdende Risiken oder sonstige Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage liegen zurzeit nicht vor.

Ver- und Entsorgung

W+H Wasser- und Haustechnik GmbH

Seite 236 von 486

2.1 VERKEHR

Verkehr

Seite 237 von 486

EasternAirCargo GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

P.O.B 1 04029 Leipzig

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Mitteldeutsche Flughafen AG

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Transportdienstleistungen aller Art, insbesondere Vermittlung und Koordination von Transportdienstleistungen, Frachtcharterflügen, Transportdienstleistungen im Namen und im Auftrag von Fluggesellschaften, Luftfrachtersatzverkehr zu Flughäfen, Flugzeugabfertigung und damit zusammenhängende Nebengeschäfte. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck dieses Unternehmens ist in der Standortsicherung und der Wirtschaftsförderung sowie der Arbeitsplatzsicherung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Geschäftsführer

Blank, Stephan

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

47,14

5,0

23,71

3,3

10,51

1,5

23,43

98,82

Umlaufvermögen

896,05

94,7

696,31

96,3

707,88

98,4

199,74

28,69

3,41

0,4

3,16

0,4

1,06

0,1

0,25

7,91

946,59

100,0

723,18

100,0

719,45

100,0

223,41

30,89

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Verkehr

2004

2003

EasternAirCargo GmbH

%

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2005 T€

Passiva Eigenkapital

2004 %

2003

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

%

25,00

2,6

25,00

3,5

25,00

3,5

0,00

0,00

Rückstellungen

133,40

14,1

114,16

15,8

28,96

4,0

19,24

16,85

Verbindlichkeiten

788,20

83,3

584,02

80,8

665,49

92,5

204,18

34,96

Bilanzsumme

946,59

100,0

723,18

100,0

719,45

100,0

223,41

30,89

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

2004

2003

T€

T€

T€

3.519,27

2.638,37

1.834,89

86,65

37,92

43,16

2.999,80

2.242,27

1.641,18

Personalaufwand

422,01

367,05

341,34

Abschreibungen

12,58

7,21

9,19

156,07

147,46

119,54

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

2,30

2,15

8,26

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

6,66

8,31

11,56

11,11

-93,86

-236,51

sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern

1,12

0,98

1,05

Erträge aus Verlustübernahmen

0,00

94,84

237,56

aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

9,99

0,00

0,00

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

0,28

-3,59

-12,95

Eigenkapitalrentabilität:

39,95

-379,35

-950,25

%

Cashflow:

22,57

-87,63

-228,37

T€

600,99

669,07

469,51

T€

11,70

13,71

18,18

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

3,41

3,28

1,46

%

Eigenkapitalquote:

2,64

3,46

3,47

%

Fremdkapitalquote:

97,36

96,54

96,53

%

Umsatzrentabilität:

Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Verkehr

EasternAirCargo GmbH

Angaben in

Seite 239 von 486

ee) Leistungsdaten

Frachtaufkommen

Verkehr

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

1.444

1.128

1.049

EasternAirCargo GmbH

Angaben in

t

Seite 240 von 486

e) Lage des Unternehmens Branchenentwicklung Das Wachstum im internationalen Frachtverkehr betrug 2005 an den deutschen Verkehrsflughäfen 9,1 %. Nach einem Wachstum von 14,2 % im Vorjahr kann man 2005 durchaus als ein schwieriges Jahr für die Branche bezeichnen.

Geschäftsentwicklung der EasternAirCargo GmbH 2005 gelang der EAC eine weitere Steigerung des Frachtumschlages um 28 % gegenüber dem Vorjahr auf 1.444 Tonnen. Damit wurde der Plan um 179 Tonnen (14 %) übertroffen. Ein konsequenter Ausbau des Produktportfolios und eine gezielte Vermarktung dieser Produkte haben diese Entwicklung ermöglicht. Im Oktober wurde die EAC zum Cargo Sales Agent der Aeroflot - Russian Airlines ernannt. Dies ist ein bedeutender Schritt für die weitere Etablierung der EAC am deutschen Markt. Die Verbindungen über den Transitpunkt Dubai wurden durch Linien nach Nordafrika und in den Iran ergänzt. Die Kooperation „just2CIS“ wurde aufgekündigt, die EAC hat stattdessen ein Netzwerk von Verkaufsagenten aufgebaut.

Ertragslage Die EasternAirCargo GmbH konnte gegenüber dem Vorjahr um TEUR 881 höhere Umsatzerlöse von TEUR 3.519 erzielen. Die Aufwendungen für die Betriebsleistungen beliefen sich auf TEUR 3.590. Insgesamt resultiert daraus ein Jahresüberschuss von TEUR 10 (im Vorjahr Jahresfehlbetrag TEUR 95). Insgesamt ergibt sich entsprechend des Ergebnisabführungsvertrages eine Gewinnabführung an die Mitteldeutsche Flughafen AG von TEUR 4. Der verbleibende Betrag in Höhe von TEUR 6 ist an die stille Gesellschafterin abzuführen.

Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 224 auf TEUR 947 erhöht. Zur Finanzierung der Investitionen und der laufenden Geschäftstätigkeit nahm die EasternAirCargo GmbH im Jahr 2005 Fremdmittel in Höhe von TEUR 100 auf, welche ausschließlich von der Mitteldeutschen Flughafen AG als Darlehen zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahr 2005 konnten Tilgungen eines Darlehens in Höhe von TEUR 100 vorgenommen werden. Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Mitteldeutschen Flughafen AG weisen zum Stichtag einen Saldo in Höhe von TEUR 250 auf. Der Saldo ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Investitionen Die EasternAirCargo GmbH hat 2005 eine Luftfrachtabfertigungssoftware erworben. Weitere nennenswerte Investitionen sind im Berichtsjahr nicht vorgenommen worden.

Personalentwicklung Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die EasternAirCargo GmbH insgesamt an beiden Standorten 7 Mitarbeiter (Vorjahr: 5 Mitarbeiter).

Gesellschaftsrechtliche Entwicklung Die Mitteldeutsche Flughafen AG ist Alleingesellschafterin der EasternAirCargo GmbH. Zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und der EasternAirCargo GmbH besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.

Risikofrüherkennungssystem Die EasternAirCargo GmbH verfügt über ein angemessenes Risikomanagementsystem im Rahmen des Konzernverbundes, um bestandsgefährdende Risiken i. S. des KonTraG zu identifizieren sowie Maßnahmen zu deren Bewältigung aufzeigen und einleiten zu können.

Verkehr

EasternAirCargo GmbH

Seite 241 von 486

Der Aufbau eines Risikomanagementsystems wird für die gesamte Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG fortgesetzt. Die Zielsetzung besteht darin, das Risikomanagement und dessen Prozesse in die bereits bestehenden Organisationseinheiten und organisatorischen Regelungen langfristig zu etablieren und mittels eines an Kennziffern orientierten, dynamischen Systems die Integration in die Konzern-Berichterstattung und Unternehmensplanung zu vollziehen.

Ausblick Die gefestigte Positionierung der EAC am Luftfrachtmarkt lässt eine durchaus positive Prognose für das Jahr 2006 zu. Sowohl der weitere Ausbau des Agentennetzwerkes im Ausland als auch die Entwicklung im Heimatmarkt wird zu einer weiteren Stabilisierung der EAC führen. Der Bekanntheitsgrad der EAC steigt weiterhin und ermöglicht auch den Zugang zu anderen Geschäften. Wir erwarten für 2006 den Abschluss von weiteren Verträgen als Frachtverkaufsagent, erste Entwicklungspotenziale wurden hier bereits erkannt und verfolgt. Insgesamt besteht für das Geschäftsjahr 2006 die Zielsetzung in einer Steigerung des Luftfrachtaufkommens auf 1.700 Tonnen. Zur Optimierung der Verkaufsaktivitäten werden im Jahr 2006 die Verantwortungsbereiche neu strukturiert. Neben dem Verkauf an die Endkunden (Sales Manager) wird eine gezielte Airline-Akquise eingeführt (Commercial Manager). Im längerfristigen Zeitraum rechnet die EasternAirCargo GmbH mit dem nachhaltigen Ausbau eines rentablen Geschäftsbetriebes.

Verkehr

EasternAirCargo GmbH

Seite 242 von 486

Flughafen Dresden GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Flughafenstraße 01109 Dresden

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

3.065,71

Gesellschafter:

T€

%

Freistaat Sachsen

132,94

4,34

Landkreis Kamenz

25,56

0,83

Landkreis Meißen Mitteldeutsche Flughafen AG

25,56

0,83

2.881,64

94,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Betrieb und Ausbau des Verkehrsflughafens Dresden sowie sämtliche Geschäfte, die mit dem Betrieb des Verkehrsflughafens, dessen Ausbau und der auf dem Verkehrsflughafen errichteten Anlagen zusammenhängen, einschließlich der dazugehörigen Nebengeschäfte. Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung Ihrer Aufgaben an anderen Unternehmen und Idealvereinen beteiligen. Die Gesellschaft kann insbesondere Dienstleistungen der Mitteldeutschen Flughafen Aktiengesellschaft und ihrer Beteiligung in Anspruch nehmen oder für diese Gesellschaft erbringen. Öffentlicher Zweck: Flughäfen sind Dreh- und Angelpunkte der Logistik. Alle größeren Unternehmen im Gemeindegebiet sind auf die Frachtmöglichkeiten angewiesen. Der öffentliche Zweck ist daher in der Standortsicherung und der Wirtschaftsförderungzu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Hupe, Michael Vorsitzender

Stein, Volkmar

1. stellv. Vorsitzender

Rhode, Bernd

2. stellv. Vorsitzender

Leonhardt, Albrecht Domschke, Steffen Kadura, Wolfgang Klein, Lothar Köhler, Dieter Reidner, Wolf Karl Steinbach, Arndt

Verkehr

Flughafen Dresden GmbH

Seite 243 von 486

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

2,00

2,01

2,02

c) Beteiligungen unmittelbar ASD Air Service Dresden GmbH

T€

%

25,56

100,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

215.295,95

96,6

222.016,00

96,6

229.159,74

91,0

-6.720,05

Umlaufvermögen

7.008,90

3,1

7.669,65

3,3

22.605,63

9,0

-660,75

-8,62

487,46

0,2

45,36

0,0

18,96

0,0

442,10

974,65

222.792,31

100,0

229.731,02

100,0

251.784,33

100,0

-6.938,71

-3,02

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

% -3,03

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

179.084,96

80,4

188.398,42

82,0

210.340,77

83,5

-9.313,46

-4,94

17,48

0,0

20,93

0,0

24,53

0,0

-3,45

-16,48

4.513,24

2,0

3.228,89

1,4

2.327,93

0,9

1.284,35

39,78

38.882,75

17,5

37.766,71

16,4

38.902,84

15,5

1.116,04

2,96

293,88

0,1

316,08

0,1

188,27

0,1

-22,20

-7,02

222.792,31

100,0

229.731,02

100,0

251.784,33

100,0

-6.938,71

-3,02

Sonderposten für Investitionszulagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Verkehr

Flughafen Dresden GmbH

Seite 244 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

37.486,94

34.184,83

32.687,03

3.071,98

861,35

1.139,03

Materialaufwand

17.737,84

15.990,74

15.178,76

Personalaufwand

8.525,96

8.468,69

8.351,12

Abschreibungen

12.039,26

11.826,90

11.858,19

7.151,95

5.965,16

4.415,16

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

143,74

250,62

342,19

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

839,59

827,41

729,06

-5.591,95

-7.782,10

-6.364,04

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Erträge aus Verlustübernahmen Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

638,31

531,36

675,86

6.230,26

8.313,46

7.039,89

0,00

0,00

0,00

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

4.327,75

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-9.313,46

-4.000,00

-17.942,35

0,00

0,00

22.270,10

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

-16,62

-24,32

-21,54

%

-3,48

-4,41

-3,74

%

5.809,01

3.513,45

4.818,30

T€

203,81

180,65

173,47

T€

21,02

24,16

24,69

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

96,52

96,57

90,99

%

Eigenkapitalquote:

80,38

82,01

83,54

%

Fremdkapitalquote:

19,62

17,99

16,46

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

1.788.797

1.626.248

1.559.400

Anzahl

36.301

34.863

33.024

Anzahl

7.005

7.116

5.447

Anzahl

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Fluggastaufkommen Flugzeugbewegungen Luftfrachtaufkommen

Verkehr

A A

Flughafen Dresden GmbH

Angaben in

Seite 245 von 486

e) Lage des Unternehmens Branchenentwicklung Die 19 internationalen Verkehrsflughäfen der ADV haben im Jahr 2005 insgesamt 165,4 Mio. Passagiere (gewerblich, inklusive Transit) abgefertigt, d. h. 6,3 % mehr als im Vorjahr. Die geographische Segmentierung des Lokalaufkommens entwickelte sich dabei unterschiedlich: innerdeutsches Verkehrsaufkommen +3,2 %, innereuropäisch +8,4 % und interkontinental +4,8 %. Das Wachstum in der Passage wurde überwiegend durch das Segment des Low-Cost-Verkehrs im innerdeutschen und Europa-Verkehr generiert. Dieses Verkehrssegment verzeichnete in 2005 einen Zuwachs um 38,4 % und steht mit 31 Mio. Passagieren bereits für einen Anteil von insgesamt 18,9 % am Lokalaufkommen der internationalen Verkehrsflughäfen. Der traditionelle Linien- und Ferienflugverkehr konnte Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich verzeichnen. Bei den Flugzeugbewegungen wurde mit rund 2,23 Mio. Bewegungen im Gesamtverkehr der Vorjahreswert um 3,5 % überboten. Im gewerblichen Verkehr wurde erstmals die Schwelle von 2 Mio. Bewegungen überschritten. In der Luftfracht (Flugzeugfracht) hat sich die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung fortgesetzt. Mit einer Aufkommensmenge von knapp über 3 Mio. Tonnen wurde das Vorjahresergebnis um 9,1 % überschritten. Die Ausladungen stiegen um 10,9 %, die Einladungen um 7,0 %. Das Luftpostaufkommen blieb durch die anhaltende generelle Abnahme der Briefpost und einer weiteren Ausdünnung des Nachtluftpostnetzes mit einer Veränderungsrate von -20,6 % für 2005 gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich rückläufig.

Verkehrsentwicklung am Flughafen Dresden Im Jahr 2005 setzte sich im Verkehrsaufkommen der 2003 begonnene positive Trend fort. Mit insgesamt 1,789 Mio. abgefertigten Fluggästen wurde das höchste Fluggastaufkommen überhaupt erreicht und zum dritten Mal die Grenze von 1,7 Mio. Passagieren überschritten. Das entspricht einer Steigerung um 10,0 % gegenüber 2004. Die Anzahl der Flugzeugbewegungen erhöhte sich um 4,1 % auf 36.301 Starts und Landungen. Die Entwicklung im Linienflugverkehr im Jahr 2005 (Flugzeugbewegungen +7,3 %; Fluggäste +16,3 %) verlief seit Jahresbeginn sehr positiv. Es gab im ersten Halbjahr zwei Streckeneinstellungen (Kopenhagen, Mannheim), die sich aber nicht besonders stark auf das Fluggastaufkommen auswirkten. Starke Impulse für das Verkehrswachstum gingen dagegen auch am Flughafen Dresden von Low-Cost-Angeboten aus. Germanwings und dba bedienten erfolgreich die Strecken Köln/Bonn, Stuttgart, Hamburg (seit 27. November 2005) und München. Auch die Aufstockung der Verbindung nach Wien durch Austrian Airlines und die Produktverbesserungen der Cirrus auf der Strecke nach Zürich (u. a. Swiss-Code-Share) sorgten für zusätzliches Fluggastaufkommen. Im Jahr 2005 verringerten sich im Touristikverkehr die Flugzeugbewegungen um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr. Das Sitzplatzangebot verringerte sich um 1,5 % (ca. 14.300 Plätze weniger im Angebot als 2004). Die Auslastung lag mit +0,4 % knapp über dem Vorjahr. Damit erreichte das Fluggastaufkommen im Jahr 2005 trotz weniger Bewegungen das Vorjahresniveau. Mit Beginn des Winterflugplanes 2005/2006 wurde ein Air Berlin-Flug pro Woche nach Palma de Mallorca als so genannter Euro-Shuttle-Flug dem Linienverkehr zugeordnet, was ca. 2.500 Fluggäste betraf. Beliebtestes Urlaubsziel ab Dresden im vergangenen Jahr war Antalya, gefolgt von Palma de Mallorca und Teneriffa. Insgesamt lag das Luftfrachtaufkommen am Flughafen Dresden im Jahr 2005 leicht unter Vorjahreswert (-1,6 %). Dies ist der Stagnation im LKW-Ersatzverkehr geschuldet (-1,9 %). In der Flugzeugfracht, die am Flughafen Dresden vorrangig über die Beiladung zu Linienmaschinen realisiert wird, gab es einen leichten Zuwachs um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Ertragslage Die Flughafen Dresden GmbH erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von EUR 37,5 Mio. und konnte damit erneut ein Wachstum zum Vorjahr ausweisen (+9,7 % zu 2004). Daran hatte die positive Verkehrsentwicklung 2005 maßgeblichen Anteil. Die Erlöse aus Verkehrsleistungen stiegen um 11,2 % auf EUR 23,3 Mio. Auch im Geschäftsbereich Non-Aviation wurde eine Stärkung der Umsätze erreicht. Es konnten Erlöse in Höhe von EUR 11,2 Mio. erwirtschaftet werden. Dies ist ein Zuwachs von 7,2 %.

Verkehr

Flughafen Dresden GmbH

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Die Erlöse aus Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen erreichten mit EUR 2,1 Mio. den Vorjahreswert. Sie bewegten sich damit im vertraglich vereinbarten Rahmen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von EUR 3,1 Mio. finden sich Einmaleffekte wieder. Dies ist einerseits eine Kompensationszahlung durch den ehemaligen Gastronom in Höhe von EUR 1,0 Mio. im Zusammenhang mit dem Pächterwechsel des Restaurationsbetriebes. Andererseits wurde mit den ADL-Fluggesellschaften und den Mineralölgesellschaften eine Einigung über die Zahlung von Entgelten nach dem Hamburger Abkommen erzielt. Somit erfolgte in Höhe von EUR 0,7 Mio. eine Teilauflösung der Rückstellung aus dem Vorjahr. Allerdings umfasste die Einigung eine Verzichtserklärung der Flughäfen für die zukünftige Erhebung von Gestattungsentgelten von den Mineralölgesellschaften. Ungeachtet der positiven Erlösentwicklung setzte die FHD weiter auf ein striktes Kostenmanagement. Die externen Materialaufwendungen betrugen EUR 8,6 Mio. und liegen damit um 10,9 % über dem Vorjahresniveau. Die Ursachen für die vermehrten Aufwendungen liegen u. a. in erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen an den Flugbetriebsflächen, erhöhten Sicherheitsdienstleistungen sowie in der Unterhaltung des Entwässerungssystems und gestiegenen Energiekosten. Der interne Materialaufwand aus Leistungen verbundener Unternehmen stieg im Vergleich zum Vorjahr verkehrsbedingt um 10,9 % auf EUR 9,2 Mio. Die Personalaufwendungen lagen mit EUR 8,5 Mio. auf dem Vorjahresniveau (+0,7 %). Die Abschreibungen in Höhe von TEUR 12.039 beinhalten planmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen (TEUR 11.832; Vorjahr: TEUR 11.533) sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen (TEUR 207), u. a. aufgrund der Übernahme von nur teilweise weiter nutzbaren Vermögensgegenständen des früheren Gastronomiebetreibers. Der sonstige betriebliche Aufwand in Höhe von EUR 7,2 Mio. ist im Vorjahresvergleich (EUR 6,0 Mio.) um 19,9 % gestiegen. Dies ist vor allem auf eine Rückstellung für Lärmschutzmaßnahmen des im Oktober 2005 ergangenen Planfeststellungsbeschlusses zurückzuführen (EUR +2,1 Mio.). Demgegenüber wurde der Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit/Marketing (inkl. Streckenförderung) und Versicherungen gesenkt. Das Finanzergebnis betrug EUR -0,7 Mio. und ist somit weiterhin negativ (Vorjahr: EUR -0,6 Mio.). Die Zunahme ergibt sich auf Grund der Verringerung der Zinserträge aus der Darlehensgewährung gegenüber der Muttergesellschaft zur Erfüllung von Verlustausgleichsansprüchen. Im Ergebnis der o. g. Entwicklungen konnte die FHD das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung gegenüber dem Vorjahr um EUR 2,1 Mio. auf EUR -6,2 Mio. verbessern. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg im Vergleich zu 2004 um EUR 1,8 Mio. auf EUR 6,0 Mio. und war damit ausreichend zur Finanzierung aller Investitionen des Jahres 2005 (positiver Wert Cashflow). Die Cash Earnings nach DVFA/SG stiegen von EUR 3,5 Mio. auf EUR 7,8 Mio. Zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und der Flughafen Dresden GmbH besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Entsprechend dieses Vertrages erfolgt der Verlustausgleich durch die Konzernmutter.

Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme der Flughafen Dresden GmbH hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 6,9 Mio. auf EUR 222,8 Mio. verringert. Das Anlagevermögen der Gesellschaft verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 6,7 Mio. auf EUR 215,3 Mio. Das Umlaufvermögen reduzierte sich gegenüber dem Jahr 2004 um EUR 0,7 Mio. auf EUR 7,0 Mio. Darin sind Forderungen aus dem Verlustausgleich gegenüber der Mitteldeutschen Flughafen AG in Höhe von EUR 6,2 Mio. abzüglich der Vorwegausschüttung von EUR 5,0 Mio. enthalten. Die Eigenkapitalausstattung der FHD hat sich u. a. aufgrund der disquotalen Vorwegausschüttung an die MFAG in Höhe von EUR 5,0 Mio. vermindert und beträgt 80,4 % (Vorjahr 82,0 %) der Bilanzsumme. Das Fremdkapital erfuhr eine Erhöhung auf EUR 43,7 Mio. Diese ist insbesondere der Bildung von Rückstellungen (+ EUR 1,3 Mio.) sowie der umfänglicheren sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber der Mitteldeutschen Flughafen AG (+ EUR 1,8 Mio.) begründet. Die Liquidität des Unternehmens war im Berichtsjahr jederzeit sichergestellt.

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Investitionen Wie bereits in den Vorjahren beschränkte sich die FHD mit einem Investitionsvolumen von EUR 5,4 Mio. auch 2005 auf einige wenige Schwerpunktinvestitionen, die der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes dienten bzw. deren Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden konnte. Im Mittelpunkt der in 2005 getätigten Investitionen stand die weitere Vorbereitung zur Sanierung/Verlängerung der Startund Landebahn, die Errichtung einer Lagerhalle für die Schenker Deutschland AG, der Bau einer Kleinflugzeughalle, Infrastrukturmaßnahmen sowie Grundstückskäufe.

Personalentwicklung Die Flughafen Dresden GmbH beschäftigte im Jahresmittel 199 Mitarbeiter-/innen (ohne Geschäftsführer). In der Ausbildung befinden sich zwei Bürokauffrauen, ein Kraftfahrzeugmechatroniker und ein Energieelektroniker. Im Bereich Marketing absolviert eine BA-Studentin der Fachrichtung Sport-, Veranstaltungs- und Marketingmanagement seit Oktober 2005 ihre praktische Ausbildung. Im Januar 2005 wurden die Besitzstände der Mitarbeiter-/innen auf der Grundlage des Tarifvertrages der Mitteldeutschen Flughafen Aktiengesellschaft für den Zeitraum von drei Jahren auf Wunsch kapitalisiert und an die Mitarbeiter-/innen ausgezahlt. Der Kapitalisierungsbetrag wurde für die Jahre 2006 und 2007 abgegrenzt. Gleichzeitig erfuhren die Mitarbeiter/-innen eine Tariferhöhung von 2 %, welche tarifvertraglich vereinbart war. Ausdruck der arbeitsmarktpolitischen Bedeutung des Standortes Flughafen Dresden ist die Beschäftigung von gegenwärtig insgesamt 1.570 Arbeitnehmer (Vorjahr 1.496 Arbeitnehmer) bei der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG, bei Luftverkehrsgesellschaften, Restaurant- und Cateringbetrieben, sonstigen Dienstleistern und Behörden.

Umweltschutz Gewässerschutz Der Zustand von Abwasserkanälen ist laut gesetzlicher Regelungen durch die Eigentümer regelmäßig durch Zustandskontrolle zu erfassen und zu dokumentieren. Notwendige Sanierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung eines regelkonformen Zustandes des Kanalsystems sind nachfolgend durchzuführen. Nach dem Aufbau eines Geo-Informationssystems (GIS) zur Kanalzustandsdokumentation liegt der Schwerpunkt der diesbezüglichen Tätigkeit derzeit bei der Organisation einer fortwährenden Zustandserfassung und nachfolgenden Sanierung der befahrenen Kanalabschnitte. Dabei erfolgt die Prioritätensetzung entsprechend der erfassten Schadensklassen. Für die kontinuierliche Instandhaltung des Kanalsystems werden somit auch in den kommenden Jahren regelmäßige finanzielle Aufwendungen, welche sich im Wesentlichen nach den festgestellten Kanalzuständen richten, notwendig sein. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten im Jahre 2005 die Planungen zur Sanierung/Verlängerung der Start- und Landebahn (SLB) und die damit verbundene Anpassung des bestehenden Entwässerungssystems. Mit der Realisierung der Entwässerung maßgeblicher Flächen der neuen Start- und Landebahn über Versickerungsmulden wird durch die FHD ein entscheidender Beitrag zum Gewässerschutz erbracht, da somit Hochwasserabflüsse in die umliegenden Gewässer (insbesondere den Seifenbach) reduziert werden und eine naturnahe Entwässerung dieser Flächen gewährleistet wird. Schwerpunkte der stetigen Arbeit im Gewässerschutz bilden die Optimierung des Anlagenbetriebes mit der Zielstellung einer sicheren Einhaltung der behördlichen Grenzwerte und die sichere Beherrschung von Havariefällen bei Austreten von wassergefährdenden Stoffen.

Lärmschutz Die laufenden Bestrebungen der Bundesregierung zur Novellierung des „Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm“ werden durch die Stabsstelle Umweltschutz verfolgt. Daraus resultierende notwendige Maßnahmen sind somit rechtzeitig planbar. Der aus den laufenden Novellierungsbestrebungen derzeit absehbare Handlungsbedarf ist durch die mit der Planfeststellung zur Sanierung/Verlängerung der SLB festgesetzten Schallschutzauflagen vollständig abgedeckt.

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Die Realisierung der Schallschutzauflagen des Planfeststellungsbeschlusses ist erst nach dem Erreichen der Bestandskraft des Beschlusses vorgesehen. Derzeit werden lediglich entsprechende Antragstellungen von Anspruchsberechtigten registriert.

Altlasten Im Rahmen des Grundwassermonitorings im Zentralbereich des Flughafens konnte eine abnehmende Belastung nachgewiesen werden. Es besteht jedoch nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften weiterer Bedarf zur Überwachung der nachweislich vorhandenen Kontamination. Die im Auftrag der FHD erarbeitete gutachterliche Einschätzung hinsichtlich des noch vorhandenen Schadstoffpotentiales im Bereich und insbesondere an der Grundwassermessstelle 1 (GWM1) wurde durch die zuständige Behörde im Juli 2005 bestätigt. Insbesondere wurde dabei der vorliegende Grundwasserschaden durch das Umweltamt als „nach derzeitigem Kenntnisstand tolerabel“ eingeschätzt. Dem gutachterlichen Vorschlag einer längerfristigen Überwachung der Grundwasserqualität wurde durch das Umweltamt als geeignete Maßnahme zur Kontrolle des vorliegenden Grundwasserschadens ebenfalls zugestimmt. Nunmehr sind über einen Zeitraum von drei Jahren noch vier der bisher zwölf beprobten Messstellen weiter zu kontrollieren. Nach Abschluss dieses Zykluses ist eine erneute Gefährdungsbewertung vorzunehmen. Auch für die im Bereich des ehemaligen Tanklagers der NVA/Bundeswehr erfolgte Altlastensanierung läuft zur Kontrolle des Sanierungserfolges ein Grundwassermonitoring mit halbjährlichem Kontrollrhythmus. Dieses wird nach Behördenfestlegungen noch im Jahr 2006 fortgeführt. Die vorgesehene Beendigung des Monitoring im Jahre 2005 konnte durch die FHD auf Grund punktueller Änderungen der Belastungssituation an einer der beprobten Messstellen noch nicht vorgeschlagen werden. Die Möglichkeit der Beendigung des Monitorings wird auf Basis der Ergebnisse des Jahres 2006 erneut geprüft.

Gesellschaftsrechtliche Entwicklung Die gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse haben sich im Berichtsjahr nicht verändert. Die Leistungen und Beziehungen zwischen den Gesellschaften der Unternehmensgruppe haben sich weiter gefestigt.

Risikofrüherkennungssystem Das bestehende Risikomanagementsystem der Gesellschaften der Mitteldeutschen Flughafen AG wurde im Jahr 2002 mit Unterstützung der BDO Unternehmensberatung, Hamburg, qualitativ weiterentwickelt und ist seitdem Bestandteil des Risikofrüherkennungssystems der gesamten Unternehmensgruppe. Die Definitionen und Wertgrenzen für bestandsgefährdende Risiken und die Prozesse zur Risikofrüherkennung und quantifizierung sowie zur Risikobewältigung wurden im Frühjahr 2005 in einem aktualisierten konzerneinheitlichen Risikohandbuch dokumentiert. Die einzelnen Gremien im Regelkreis des Risikomanagements wurden damit etabliert. Es ist vorgesehen, die Erfassung und Berichterstattung der in das Risikomanagementsystem aufgenommenen Risiken rechnergestützt durch den Einsatz einer zertifizierten Branchenlösung vorzunehmen. Die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems einschließlich dessen Dokumentation im Risikohandbuch ist ein permanenter Prozess. Im Berichtsjahr wurde der Schwerpunkt auf die Überprüfung der identifizierten Risiken im Wege einer vollständigen Risikoinventur gelegt. Auf Grundlage dieser aktualisierten Risikoinventur begann im 2. Halbjahr 2005 der im Risikohandbuch festgelegte Prozess der monatlichen Überprüfung der inventarisierten Risiken durch die Etablierung eines ständigen Tagesordnungspunktes in der Leiterrunde der Gesellschaft. Einen wesentlichen Aspekt der laufenden Überprüfung stellt die Integration in das Management-Informationssystem der Flughafen Dresden GmbH dar. Hierzu zählen ständig verfügbare Auswertungen zur Nachfragesituation, zu den Streckenauslastungen, zu den Endzielen sowie zu den Kapazitätsauslastungen im Infrastruktur- und im Non-Aviation-Bereich. Ergänzt wird das System um zum Teil über Auswertungsprogramme generierbare Informationen aus der Markt- und Konkurrenzbeobachtung. Mit dem Gesamtsystem der Risikofrüherkennung verfügt die Unternehmensleitung über ein Instrumentarium ständig abrufbarer Informationen, um Risiken frühzeitig zu identifizieren und angemessene Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen.

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Chancen und Risiken Das Jahr 2005 blieb weitgehend verschont von großen internationalen Krisen, wodurch der Weltluftverkehr weiter wachsen konnte. So nahm beispielsweise der Verkehr an den europäischen Flughäfen, gemessen als Passagieraufkommen, um 5,8 % zu. Die positive Grundstimmung in der Industrie schlug sich auch in Rekordbestellungen der Airlines bei den großen Flugzeugherstellern Airbus und Boeing nieder, die jeweils etwa 1.000 Neubestellungen in die Auftragsbücher nehmen konnten. Wachstumsmärkte bleiben Südostasien und der mittlere Osten. Aufgrund der stark gestiegenen Kerosinpreise waren insbesondere im Langstreckenbereich triebstoffsparende Neuentwicklungen stark nachgefragt. Die hohen Treibstoffkosten führten dazu, dass viele Airlines 2005 keine dem Konjunkturzyklus entsprechenden Ergebnisse ausweisen können, da die Kostenerhöhungen nur in geringem Umfang an die Kundschaft weitergegeben werden konnten. Preiselastizität und -sensibilität bleiben sehr hoch. Auch von Seiten der Politik kommen wenig positive Impulse. Neue EU-Verordnungen zur Luftsicherheit, ein unverändert von der Vorgängerregierung übernommener Entwurf zum Fluglärmgesetz oder auch die deutsche Interpretation der Arbeitszeitregelungen führen bei Flughäfen und damit direkt oder indirekt auch bei Airlines zu nicht immer sachlich zu rechtfertigenden Kostenerhöhungen. Dennoch konnte der Luftverkehr in Deutschland analog der europäischen Entwicklung wieder deutlich zulegen. Starker Wachstumstreiber blieb der Europaverkehr (+8,4 %), während sich das Wachstum im Interkontinentalverkehr von 16,6 % in 2004 auf 4,8 % abschwächte. Der Flughafen Dresden konnte diese guten Werte bei den Passagieren mit +10 % noch signifikant übertreffen. Die Flugzeugbewegungen stiegen um 4,2 %, allerdings vor allem bedingt durch die Aktivitäten zum Flughafenfest am 17./18. September, bei dem durch Rundflüge etc. knapp 1.000 Flugzeugbewegungen zusätzlich generiert wurden. Insgesamt setzt sich der Trend zu größeren Maschinen, d. h. Passagierwachstum ohne ein Mehr an Bewegungen, fort. Diesen Trend nutzt der Flughafen durch eine Fokussierung der Entgeltordnung auf passagierabhängige Komponenten. Die wichtigsten Wachstumsimpulse gingen 2005 wiederum vom Linienverkehr aus, und hier insbesondere von den innerdeutschen Strecken. Die Frequenzerhöhung von Germanwings nach Stuttgart führte zu einer Aufkommensverdoppelung gegenüber 2004. Mit dem Einstieg Ende November 2005 auf der Strecke nach Hamburg ergab sich sogar eine Verdreifachung der Passagierzahlen zum Vormonat. Selbst der Verkehr nach Frankfurt, seit Jahren durch den Aufbau von München als zweiten Lufthansa-Hub von Aufkommensrückgang geprägt, konnte um 4 % zulegen. Aber auch die internationalen Linienstrecken entwickelten sich gut, so stieg Wien um 42 % und Zürich um 57 %. Durch eine dritte tägliche Anbindung kann Wien nunmehr auch effizient als Umsteigeflughafen nach Osteuropa genutzt werden. Mit der Aufnahme von Dresden in das Euroshuttle-Konzept der Air Berlin wird Palma de Mallorca seit dem Winterflugplan 2005/06 dem Linienverkehr zugerechnet. Das Euroshuttle-Konzept bedeutet, dass ein Großteil der Kapazitäten nicht mehr über Reiseveranstalter, sondern durch direkten Ticketverkauf an den Endkunden („Einzelplatzverkauf“) gefüllt werden muss. Der Einzelplatzverkauf läuft nach Aussagen der Airline gut an, die Auslastung lag im Winter bereits um 75 %. Nach der Fußball-WM 2006 wird Air Berlin ein weiteres Flugzeug in Dresden stationieren, wodurch die Anbindung an die Drehkreuze Palma de Mallorca (ganzjährig) und Nürnberg (Winter) deutlich verbessert und damit auch für den BusinessKunden attraktiv gemacht werden soll. Die aufgezeigte Tendenz wird sich 2006 fortsetzen. Im Deutschlandverkehr wird es wiederum Produktverbesserungen, d. h. höhere Kapazitäten und niedrige Preise, geben. Mit Friedrichshafen wird eine neue Regionalverbindung aufgebaut. Der Städtetourismus wird die weitere Nachfrage nach Flugreisen nach Dresden generieren. Die wiedereröffnete Frauenkirche wird im Sommer 2006 ein Besuchermagnet, begleitet von der Eröffnung des historischen Grünen Gewölbes und neuer Hotels, z. B. dem Steigenberger Hotel de Saxe und dem Maritim-Hotel am Internationalen Kongresscenter Dresden, wodurch auch letzteres an Attraktivität gewinnt. Für eine Nachfrageerhöhung bei Events und Kongressen verspricht sich der Flughafen Impulse durch die 2005 gegründete KongressInitiative Dresden. Diese unterstützt beispielsweise den Streckenaufbau nach Friedrichshafen durch Werbemaßnahmen. Auch die Wahl zur „Stadt der Wissenschaft“ wird dieses Segment im Jahr 2006 stützen. Der Charterbereich verzeichnete mit rund 634.000 Passagieren exakt die gleiche Höhe wie im Vorjahr, blieb also bei der Verkehrssteigerung vollkommen außen vor. Wiederum ist es trotz Anreizen wie die Unterstützung bei Werbemaßnahmen oder durch Reisetage am Flughafen nicht gelungen, die Veranstalter zur Bereitstellung von mehr Kapazitäten für den Dresdner Markt zu bewegen. Leider wird sich diese Tendenz auch in 2006 fortsetzen, was die Etablierung von Substitutionsprodukten, wie den Euro-Shuttle der Air Berlin, unabdingbar macht. Im Non-Aviation-Bereich konnte vor allem in dem wichtigen Erlösbringer Parkplätze die Steigerung der Passagierzahlen in verbesserte Erlöse umgesetzt werden. Hier wurde eine mengen- und preisinduzierte Umsatzsteigerung von 17 % erzielt. Auch die Konzessionseinnahmen wurden um 15 % erhöht. Leichte Rückgänge gab es bei den Mieten und Konzessionen im Bereich Gastronomie und Werbung. In beiden Segmenten kam es zu einem Wechsel des Vertragspartners. Daraus resultierte zum einen durch den Übergang bedingte Umsatzrückgänge im Originärgeschäft, zum anderen sind die 2001 bei Terminaleröffnung realisierten Konditionen heute am Markt nicht mehr zu erzielen. Verkehr

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Dies ist ebenfalls deutlich spürbar bei den Verhandlungen mit sonstigen Mietern (Autovermietung, Reisebüros, Retail), die weiterhin auf verminderte Mietkonditionen drängen, weswegen die Mieteinnahmen trotz verbesserten Vermietungsstands nur um 1 % gesteigert werden konnten. Schwierig gestaltet sich auch die Ansiedelung weiterer Einzelhandelsgeschäfte. Das Angebot ist für den täglichen Bedarf eines Passagiers ausreichend und Mietkonditionen in Verbindung mit der Kundenfrequenz für sonstige Geschäfte (z. B. Textil, Apotheke, Drogerie) derzeit nicht attraktiv genug. Planungsseitig wird an der Erschließung verfügbarer Außenflächen entlang der B97n gearbeitet, die aufgrund ihrer hervorragenden Erreichbarkeit auf Nachfrage stoßen sollten. Bislang konnten Interessenten aufgrund der fehlenden Baugenehmigung keine konkreten Angebote unterbreitet werden. Mit der Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses für die Sanierung/Verlängerung der Start- und Landebahn im Oktober durch das Regierungspräsidium Dresden kann dieses Projekt wie geplant weiterverfolgt werden. Beim Bundesverwaltungsgericht eingereichte Sammelklagen von insgesamt 24 Klägern aus dem näheren Umfeld (Weixdorf) richten sich nicht gegen das Projekt, sondern betreffen im Wesentlichen Lärmschutz- und Ausgleichsmaßnahmen sowie die Regelungen zum Nachtflugbetrieb und setzen damit nicht die Sofortvollziehbarkeit des Beschlusses außer Kraft. Im zweiten Quartal 2006 erfolgen die Vergabeverhandlungen der insgesamt vier Lose für die Bauhauptleistungen. Erste Begleitmaßnahmen sollen im Sommer 2006 beginnen. Zu Einschränkungen in den Betriebszeiten wird es erst ab März 2007 kommen. Der aktuelle Stand zum Umfang der Einschränkungen wird zeitnah den Airlines kommuniziert, damit diese sich im Rahmen der Umlaufplanung darauf einstellen und durch frühzeitige Anpassungen die Kapazitätsverluste möglichst gering halten können. Gerechnet wird derzeit mit einem Rückgang von etwa 7 % bei den Passagieren gegenüber dem Planwert für 2006. Infolge der Verlängerung der SLB Richtung Nordost und die damit einhergehende Anpassung der Rollwege (TWY „H“ und „E“) werden sich die betrieblichen Rahmenbedingungen für die am Flughafen stationierten Hubschrauberstaffeln (Polizei und Luftrettung) deutlich verschlechtern. Da gleichzeitig die EADS Bedarf für die derzeit von den Staffeln in der Halle 285 genutzten Flächen angemeldet hat, baut der Flughafen für die Staffeln eine neue Hubschrauberhalle. Mieter ist in beiden Fällen direkt oder indirekt der Freistaat Sachsen. Die Fertigstellung soll bis Ende 2006 erfolgen. Aufgrund der EU-Verordnungen VO(EG)2320/2002 und 1138/2004 erließ das SMWA Auflagen zu Erhöhung des Sicherheitsstandards am Flughafen Dresden. Nach diesen sind ab dem 1. Januar 2006 sämtliche Personen und Waren, die auf das Flughafengelände gelangen sollen, einer Kontrolle zu unterziehen. Dafür werden alle Zugänge in den Luftsicherheitsbereich des Flughafens nachgerüstet oder geschlossen. Insbesondere die Hauptzufahrt (Tor 14) muss zur Erfüllung der beauflagten Funktion komplett umgestaltet werden. Die Bauarbeiten werden sich bis in den Herbst 2006 hinziehen. Da zum einen die Airlines nicht bereit sind, signifikante Kostenerhöhungen mitzutragen, und zum anderen die Flughäfen die Rechtsposition vertreten, dass Kosten der öffentlichen Sicherheit durch die öffentliche Hand zu tragen sind (ein entsprechendes Gerichtsverfahren ist vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig), beantragt der Flughafen einen partiellen Kostenersatz durch die beauflagende Behörde. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass der Flughafen einen Teil der entstehenden Kosten selbst tragen muss, wodurch es zu einer spürbaren Ergebnisverschlechterung gegenüber dem Plan kommen wird.

Verkehr

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Flughafen Leipzig/Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

P.O.B. 1 Leipzig 04029

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

5.112,92

Gesellschafter: Freistaat Sachsen Landkreis Delitzsch Landkreis Leipziger Land Mitteldeutsche Flughafen AG Stadt Schkeuditz

T€

%

247,98

4,85

12,78

0,25

25,56

0,50

4.806,14

94,00

20,45

0,40

Gegenstand des Unternehmens: (1) Betrieb und Ausbau des Verkehrsflughafens Leipzig/Halle sowie sämtliche Geschäfte, die mit dem Betreib des Verkehrsflughafens, dessen Ausbau und der auf dem Verkehrsflughafen errichteten Anlagen zusammenhängen, einschließlich der dazugehörigen Nebengeschäfte. (2) Die Gesellschaft kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben an anderen Unternehmen und Idealvereinen beteiligen. Die Gesellschaft kann insbesondere Dienstleistungen der Mitteldeutschen Flughafen AG und ihrer Beteiligungen in Anspruch nehmen oder für diese Gesellschaften erbringen. Öffentlicher Zweck: Flughäfen sind Dreh- und Angelpunkte der Logistik. Alle größeren Unternehmen im Gemeindegebiet sind auf die Frachtmöglichkeiten angewiesen. Der öffentliche Zweck ist daher in der Standortsicherung und der Wirtschaftsförderung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Verkehr

Malitzke, Eric

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

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Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Stein, Volkmar

1. stellv. Vorsitzender

Funke, Dieter

2. stellv. Vorsitzender

Schubert, Detlef

(bis 20.06.2005)

Bauer, Ludwig Dr. Pohlack, Thomas

(seit 20.06.2005)

Enke, Jörg Fiedler, Ulrich Köpping, Petra Reidner, Wolf Karl Teichmann, Roland

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

2,00

2,00

2,10

Aufsichtsrat

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

FAL Flughafen Abfertigungsgesellschaft Halle/Leipzig mbH Leipzig

25,00

100,00

FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH Leipzig

25,56

100,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

642.361,56

93,0

569.423,45

95,4

579.527,87

83,7

72.938,11

12,81

Umlaufvermögen

47.617,31

6,9

27.463,57

4,6

112.543,43

16,3

20.153,74

73,38

758,90

0,1

76,21

0,0

70,13

0,0

682,69

895,80

690.737,78

100,0

596.963,23

100,0

692.141,43

100,0

93.774,55

15,71

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

417.835,05

60,5

347.022,69

58,1

462.186,94

66,8

70.812,36

20,41

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Verkehr

2004

2003

%

26.069,07

3,8

5.440,61

0,9

4.379,99

0,6

20.628,46

379,16

246.637,32

35,7

244.261,37

40,9

225.551,16

32,6

2.375,95

0,97

196,34

0,0

238,55

0,0

23,35

0,0

-42,21

-17,69

690.737,78

100,0

596.963,23

100,0

692.141,43

100,0

93.774,55

15,71

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

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bb) GuV 2005

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

2004

2003

T€

T€

T€

47.036,28

42.448,30

41.363,93

9,38

12,80

2.770,30

1.291,17

5.193,13

Materialaufwand

29.444,06

28.092,63

26.427,54

Personalaufwand

10.986,60

10.280,25

10.473,01

Abschreibungen

25.650,61

29.987,10

29.077,36

sonstige betriebliche Aufwendungen

31.394,75

9.964,84

10.223,12

841,87

1.833,28

2.434,41

22,78

3,34

17,35

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Aufwendungen aus Verlustübernahmen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Erträge aus Verlustübernahmen Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust Ausschüttung

7.359,10

7.002,57

6.480,38

-54.200,06

-39.745,17

-33.707,31

697,89

759,56

636,72

54.897,95

40.504,73

34.344,03

0,00

0,00

0,00

-38.504,73

-32.000,00

-90.568,94

0,00

0,00

90.568,94

38.504,73

32.000,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

-116,71

-95,42

-83,03

Angaben in

%

-13,14

-11,67

-9,24

%

-29.247,34

-10.517,64

-5.266,66

T€

176,65

172,93

186,23

T€

22,05

23,50

22,50

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

92,95

95,29

83,65

%

Eigenkapitalquote:

60,49

58,13

66,78

%

Fremdkapitalquote:

39,51

41,87

33,22

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

2.127.895

2.041.046

1.955.070

Anzahl

Flugzeugbewegungen

37.905

39.316

40.303

Anzahl

Luftfrachtaufkommen

14.803

7.977

11.061

t

Luftfracht- und Luftpostaufkommen

15.641

12.575

17.559

t

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Fluggastaufkommen

Verkehr

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

Angaben in

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e) Lage des Unternehmens Branchenentwicklung „Im Jahr 2005 hat die Luftverkehrsbranche erneut eine erfreuliche Marktentwicklung verzeichnet.“ Bernd M. Nierobisch, Hauptgeschäftsführer der ADV. So konnten die 19 internationalen Verkehrsflughäfen der ADV mit insgesamt 165,4 Mio. Passagieren (gewerblich) einen Zuwachs zum Vorjahr von 6,3 % verzeichnen. Das Wachstum wurde überwiegend durch das Segment des Low-CostVerkehrs im innerdeutschen und Europa-Verkehr generiert. Demgegenüber kommt der traditionelle Linien- und Ferienflugverkehr lediglich auf Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich. Im gewerblichen Verkehr überschritt die Anzahl der Flugzeugbewegungen erstmals die 2-Mio.-Schwelle (+ 4,1 %). In der Luftfracht (Flugzeugfracht) wurde im Jahr 2005 mit einer Aufkommensmenge von knapp über 3 Mio. t das Vorjahresergebnis um 9,1 % übertroffen. Mit der weiteren Ausdünnung des Nachtluftpostnetzes reduzierte sich das Luftpostaufkommen um 20,6 % auf ca. 157 Tsd. t.

Verkehrsentwicklung am Flughafen Leipzig/Halle Auch der Flughafen Leipzig/Halle blickt auf eine positive Entwicklung im Jahr 2005 zurück. So steigerte der Flughafen im Jahr 2005 mit 2.122 Tsd. abgefertigten Passagieren im gewerblichen Verkehr bei leicht rückläufigen Flugzeugbewegungen (30.287; -2,9 %) die Fluggastzahlen gegenüber dem Vorjahr um 4,7 %. Das maximale Abfluggewicht (MTOW) der abgefertigten Flugzeuge lag mit 731 Tsd. Tonnen ebenfalls 4,3 % über dem Vorjahresniveau. Das Aufkommen an Flugzeugfracht hat sich am Standort gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Passagier-Linienverkehr verzeichnete gegenüber dem Vorjahr bei leicht rückläufigen Flugzeugbewegungen (- 2,8 %), getragen durch den Ausbau an Low-Cost-Angeboten, ein überdurchschnittliches Passagierwachstum (+ 18,5 %) auf 735 Tsd. Linienfluggäste. Die Entwicklung ist gekennzeichnet durch: •

Einstellung unrentabler Verbindungen mit kleinem Fluggerät von Cirrus Airlines zum Winterflugplan 2004 (London, Saarbrücken, Zürich)



Aufnahme einer Verbindung nach London-Stansted durch Air Berlin (3 mal pro Woche) ab Februar 2005, Frequenzerhöhung ab Mitte Dezember 2005 (7 mal pro Woche) mit Anschlussmöglichkeit von/nach Manchester und Glasgow



Frequenzerhöhungen Wien (zusätzliche Morgenverbindung aus dem Nightstop) seit Winterflugplan 2005 (von 12 mal auf 18 mal pro Woche)



Zuordnung des Euro-Shuttles von Air Berlin ab Sommerflugplan 2005 zum Linienverkehr (7 mal pro Woche)



Aufnahme Flugverbindung nach Köln/Bonn durch Germanwings ab Ende September 2005 (14 mal pro Woche) mit direkter Anbindung an das europäische Streckennetz von Germanwings.

Im Touristikverkehr nahmen die Passagierzahlen im Vorjahresvergleich bei um 1,3 % rückläufigen Flugzeugbewegungen um 1,1 % auf 1.375 Tsd. Urlaubsreisende ab. Die Nachfrageschwäche im traditionellen Touristikverkehr geht einher mit einer deutlichen Steigerung der dem Linienverkehr ab dem Sommerflugplan 2005 zugeordneten Low-Cost-Verbindungen. Die wichtigsten Touristikdestinationen im Jahr 2005 waren die Länder Spanien, Türkei, Griechenland und Bulgarien. Passagierzuwächse gegenüber dem Vorjahr konnten insbesondere in den europäischen Zielländern Türkei (+ 3,0 %) und Griechenland (+ 4,1 %) verzeichnet werden. Die abgefertigte Luftfrachttonnage hat sich mit 14.803 t gegenüber der Aufkommensmenge des Vorjahreszeitraums (7.977 t) infolge der Betriebsaufnahme des DHL-Gateways im August 2005 annährend verdoppelt (+85,6 %). Der Luftpostumschlag wurde zum April 2005 planmäßig eingestellt und wird damit letztmalig berichtet. Mit einem Aufkommen von 838 t ist ein Rückgang zum Vorjahr von 81,8 % zu verzeichnen.

Entwicklung Non-Aviation-Markt am Flughafen Leipzig/Halle Wesentliche Maßnahmen im zurückliegenden Geschäftsjahr waren der im Zusammenhang mit dem Bau der Start- und Landebahn Süd erforderliche Umzug des General Aviation Terminals (GAT) in die hierfür umgebauten Räumlichkeiten im Terminal A und der Umbau der Rampengerätestation zum DHL-Gateway. Verkehr

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

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Der Vermietungsstand von Gewerbeflächen am Flughafen Leipzig/Halle betrug 2005 durchschnittlich 84,6 % (+ 0,5 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Die vermietbaren Flächen im Zentralgebäude und im Terminal B waren dabei zu durchschnittlich 86,7 % ausgelastet (+ 1,5 Prozentpunkte). Die Parkplatzkapazitäten für Passagiere waren im zurückliegenden Geschäftsjahr zu 53,9 % ausgelastet. Die Auslastungszahlen weisen dabei gegenüber dem Vorjahr Steigerungen um insgesamt 2,3 % (1,2 Prozentpunkte) auf. Den relativen Steigerungen steht eine geringfügige Abnahme der absoluten Nutzerzahlen gegenüber, die in der im Vorjahresvergleich geringeren Kapazität der freigegebenen Saisonparkplätze begründet ist.

Ertragslage Die Umsatzerlöse der FLH im Geschäftsjahr 2005 lagen mit 47,0 Mio. € um 4,6 Mio. € (+ 10,8 %) über dem Vorjahresniveau. Die Verkehrserlöse in Höhe von 30,4 Mio. € verbesserten sich um 2,9 Mio. € (+ 10,6 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit spiegeln sie insbesondere das Mengenwachstum bei den Passagier- und MTOW-Zahlen wider. Gleichzeitig wirkte sich die erstmalige Erhebung eines Sicherheitsentgeltes in Höhe von 0,7 Mio. € aus. Die Non-Aviation-Erlöse betrugen im zurückliegenden Geschäftsjahr 13,8 Mio. €. Sie sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Mio. € (+ 13,2 %) gestiegen. Dabei verzeichnete der Flughafen Leipzig/Halle Zuwächse in fast allen Ertragspositionen dieses Geschäftsfeldes, insbesondere in den Bereichen Mieten und Parkerlöse. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr (1,3 Mio. €) um 1,5 Mio. € (+ 114,6 %), insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen aus Konzessionsabgaben, auf 2,8 Mio. € gestiegen. Die Materialaufwendungen betrugen im zurückliegenden Geschäftsjahr 29,4 Mio. €. Sie lagen damit um 1,3 Mio. € (+ 4,8 %) höher als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist vor allem auf höhere Energiekosten (0,3 Mio. €), Bewachungsleistungen (0,3 Mio. €) sowie Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Bau der Start- und Landebahn Süd (0,6 Mio. €) zurückzuführen. Der Personalaufwand erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 0,7 Mio. € (+ 6,9 %) auf 11,0 Mio. €. Die Ursachen sind neben tariflichen Faktoren insbesondere auf auflagenbedingte Kapazitätsmaßnahmen bei der Werksfeuerwehr und der Projektrealisierung Start- und Landebahn Süd zurückzuführen. Das Volumen der Abschreibungen der Flughafen Leipzig/Halle GmbH verringerte sich im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Mio. € (- 14,5 %) auf 25,7 Mio. €. In Vorjahren gebildete Sonderabschreibungen reduzieren die Abschreibungen auf den Bestand. Aus Gründen des vorgesehenen Abrisses von Anlagen im Baufeld der neuen Start- und Landebahn Süd wurden im Vorjahr zusätzliche Abschreibungen notwendig. Insgesamt stellen die Abschreibungen mit die größte Aufwandsposition dar. Flugbetriebsflächen, die über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben werden, beeinflussen dabei das Abschreibungsvolumen maßgeblich. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 31,4 Mio. € sind im Vorjahresvergleich (10,0 Mio. €) um 21,4 Mio. € (215,1 %) gestiegen. Ursache des Anstiegs sind dabei Rückstellungszuführungen für Lärmschutzauflagen in Höhe von 21,0 Mio. €. Hier waren zukünftige Aufwendungen für planfestgestellte Lärmschutzmaßnahmen zu dem Projekt Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld im Jahr der Vollziehbarkeit der Planfeststellungsbeschlüsse, dies war das Geschäftsjahr 2005, den Rückstellungen zuzuführen. Dieser investitionsnahe, aber nicht aktivierungsfähige Aufwand ist als Bestandteil der projektbezogenen Eigenkapitalzuführungen zu beurteilen. Bereinigt um den Sonderfaktor Lärmschutzrückstellungen ergibt sich für das Jahr 2005 eine Steigerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 0,4 Mio. €, wobei hierin noch Abrisskosten im Zusammenhang mit dem Bau der Startund Landebahn Süd in Höhe von 2,2 Mio. € enthalten sind. Das Finanzergebnis betrug insbesondere infolge notwendiger Fremdmittelaufnahmen für die Durchführungen des Investitionsprogramms -6,6 Mio. € (Vorjahr EUR -5,2 Mio. €). Das Unternehmensergebnis hat sich mit -54,9 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (- 40,5 Mio. €) um 14,4 Mio. € (- 35,5 %) rückläufig entwickelt. Bereinigt um die gesellschafterfinanzierten Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Bau der SLB Süd (24,4 Mio. €) ergibt sich ein Unternehmensergebnis in Höhe von -30,5 Mio. € und somit eine Verbesserung von 10,0 Mio. € (+ 24,7 %) zum Vorjahr. Verkehr

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Zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und der Flughafen Leipzig/Halle GmbH besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Entsprechend dieses Vertrages erfolgt der Verlustausgleich durch die Konzernmutter.

Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme der Flughafen Leipzig/Halle GmbH hat sich gegenüber dem Vorjahr um 93,8 Mio. € (+ 15,7 %) auf 690,7 Mio. € erhöht. Das Anlagevermögen 642,4 Mio. €.

der

Gesellschaft

erhöhte

sich

gegenüber

dem

Vorjahr

um

72,9

Mio.



auf

Das Umlaufvermögen erhöhte sich gegenüber 2004 um 20,2 Mio. € auf 47,6 Mio. €. Hauptursache dafür ist die Erhöhung der Forderung aus dem Verlustausgleich für das Jahr 2005 gegenüber der MFAG. Die Eigenkapitalausstattung der Flughafen Leipzig/Halle GmbH erhöhte sich um 70,8 Mio. € und beträgt 60,5 % der Bilanzsumme. Das Fremdkapital erhöhte sich um 23,0 Mio. € auf 272,9 Mio. €. Die Liquidität des Unternehmens war im Berichtsjahr jederzeit sichergestellt.

Investitionen Der Zugang an Investitionen im Geschäftsjahr 2005 betrug 99,9 Mio. €. Im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit stand dabei mit insgesamt 88,0 Mio. € das Projekt Start- und Landebahn Süd. Für dieses Vorhaben wurden im Berichtsjahr 55,2 Mio. € Bauinvestitionen und 32,8 Mio. € Grunderwerb abgerechnet. Nach der Absichtserklärung der Deutschen Post World Net vom 9. November 2004 folgte am 21. September 2005 die offizielle Vertragsunterzeichnung zur Verlagerung des DHL-Drehkreuzes nach Leipzig/Halle. Die Investitionen für die DHL-Frachtansiedlung beliefen sich im Jahr 2005 auf 6,9 Mio. €. Die Übergabe der Flächen an die DHL zur Errichtung eigener Aufbauten erfolgte vertragsgemäß am 2. Januar 2006. Die Inbetriebnahme der Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld ist für Oktober 2007 vorgesehen.

Personalentwicklung Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH beschäftigte im Jahresmittel 299 Mitarbeiter (Vorjahr 281 Mitarbeiter) einschließlich 17 Auszubildende (Vorjahr 17 Auszubildende) in gewerblichen und technischen Berufen. Im Jahresmittel ist die Mitarbeiterkapazität der Flughafen Leipzig/Halle GmbH um 18 Mitarbeiter in Erfüllung gesetzlicher und behördlicher Auflagen sowie im Zusammenhang mit dem Start-und-Landebahn-Projekt gestiegen. Die FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH, ein Tochterunternehmen der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, beschäftigte im Jahresmittel 20 Mitarbeiter (Vorjahr 26 Mitarbeiter). Innerhalb der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG gilt seit 1. Juli 2002 ein Haustarifvertrag, welcher mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen wurde. Dieser Haustarifvertrag ist Grundstein für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe, unter dem erwartet zunehmenden Kosten- und Konkurrenzdruck im Markt. Die Tarifvertragsparteien unterzeichneten am 8. September 2004 die neuen Tarifverträge der Mitteldeutschen Flughafen AG. Mit der Neufassung des Vergütungsrahmentarifvertrages, der mit Wirkung vom 8. September 2004 in Kraft getreten ist, wurden die Ergebnisse des Projektes „Stellenneubewertung“ rechtsverbindlich festgestellt. Die Umsetzung der Stellenneubewertung erfolgte im letzten Quartal 2004. Im Jahr 2005 erfolgte die vertragliche Tariferhöhung von 2 %. Im Januar 2005 wurde durch den überwiegenden Teil der Mitarbeiter/-innen der Unternehmensgruppe Gebrauch vom tarifvertraglichen Recht auf Kapitalisierung und Auszahlung des Besitzstandsanspruchs für den Zeitraum 2005 bis 2007 gemacht. Der Kapitalisierungsbetrag wird auf drei Jahre abgegrenzt. Ausdruck der arbeitsmarktpolitischen Bedeutung des Standortes Flughafen Leipzig/Halle ist die Beschäftigung von gegenwärtig insgesamt ca. 2.400 Arbeitnehmern (Vorjahr ca. 2.200 Arbeitnehmer) bei der Unternehmensgruppe Mitteldeutsche Flughafen AG, bei Luftverkehrsgesellschaften, Restaurant- und Cateringbetrieben, sonstigen Dienstleistern und Behörden. Darüber hinaus waren im Geschäftsjahr 2005 am Standort Leipzig/Halle im Rahmen der Investitionsvorhaben bis zu 700 Beschäftigte bei den Bau-Auftragnehmern tätig. Verkehr

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Umweltschutz Lärmschutz Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH führte im Jahr 2005 das Schallschutzprogramm gemäß Planfeststellungsbeschluss zur Start- und Landebahn Nord fort und wird die Maßnahmen in 2006 abschließen. Insgesamt wurden ca. 1.300 Wohnhäuser, 10 Kindertagesstätten und Schulen mit Schallschutz ausgerüstet, die Gesamtkosten werden sich auf 16,3 Mio. € belaufen. Gemäß Planfeststellungsbeschluss zur Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld vom 4. November 2004 ist der Flughafen Leipzig/Halle verpflichtet, weitere Schallschutzmaßnahmen im Schutzgebiet des Flughafens durchzuführen. Das neue Nachtschutzgebiet umfasst eine Fläche von ca. 200 km² mit ca. 8.000 Wohneinheiten und ist in seinem Umfang damit einmalig in Deutschland. Das Schallschutzprogramm ist seit Mitte 2005 bereits angelaufen. Anträge zur Durchführung von Schallschutzmaßnahmen können laut Planfeststellungsbeschluss bis fünf Jahre nach Inbetriebnahme der Start- und Landebahn Süd an den Flughafen gestellt werden. Für die Realisierung der Schallschutzmaßnahmen aus den Auflagen des Planfeststellungsbeschluss 2004 werden bis zum Jahr 2012 Kosten von rund 21 Mio. € erwartet, wofür vorsorglich Rückstellungen in 2005 gebildet wurden.

Gewässerschutz Am Standort des Flughafens Leipzig/Halle werden halbjährlich Untersuchungen des Grund- und Oberflächenwassers durchgeführt. Die Auswertung der Messergebnisse führte zu keinen Feststellungen über maßgebliche Abweichungen bzw. Auffälligkeiten von den im Planfeststellungsbeschluss festgeschriebenen Grenzwerten. Schwerpunkte der stetigen Arbeit im Gewässerschutz bilden die Optimierung des Anlagenbetriebes mit der Zielstellung einer sicheren Einhaltung der behördlichen Grenzwerte und die sichere Beherrschung von Havariefällen beim Austreten von wassergefährdenden Stoffen.

Altlasten Am Standort des Flughafens Leipzig/Halle wurden im Jahr 2005 im Rahmen des Altlastenfreistellungsverfahrens der Total Fina Elf Deutschland GmbH Altlastenuntersuchungen bis zur Stufe der Detailuntersuchung durchgeführt. Im Ergebnis der Untersuchungen wurde festgestellt, dass von den nachgewiesenen Bodenverunreinigungen keine Gefahren für Schutzgüter zu erwarten und somit keine Sanierungsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr entsprechend dem Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (BBodSchG) und den Bedingungen des Freistellungsverfahrens erforderlich waren. Dementsprechend erfolgte der vollständige Rückbau der Tankstellenanlagen unter ingenieurtechnischer Baubegleitung mit der Prämisse der Beseitigung von baubedingtem kontaminiertem Erdaushub gemäß den abfallrechtlichen Bestimmungen. Nach Fertigstellung des Rückbaus des Tanklagers lagen die Bodenbelastungen unterhalb der durch die zuständigen Behörden vorgegebenen Schadstoffgehalte, damit kann eine künftige unsensible Nachnutzung im Rahmen des Flughafenbetriebes uneingeschränkt erfolgen.

Gesellschaftsrechtliche Entwicklung Die gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse haben sich im Berichtsjahr nicht verändert. Die Leistungen und Beziehungen zwischen den Gesellschaften der Unternehmensgruppe haben sich weiter gefestigt. Die Leistungsverträge werden jährlich hinsichtlich Mengen und Preise überprüft und bei Bedarf neu definiert.

Risikofrüherkennungssystem Das bestehende Risikomanagementsystem der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, mit dem Risikofrüherkennungssystem als Bestandteil, wurde im Jahr 2002 mit Unterstützung der BDO Unternehmensberatung, Hamburg, weiterentwickelt und ist seitdem Bestandteil des Risikofrüherkennungssystems der Mitteldeutschen Flughafen AG.

Verkehr

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Die Definitionen und Wertgrenzen für bestandsgefährdende Risiken und die Prozesse zur Risikofrüherkennung und -quantifizierung sowie zur Risikobewältigung wurden im Frühjahr 2005 in einem aktualisierten konzerneinheitlichen Risikohandbuch dokumentiert. Die einzelnen Gremien im Regelkreis des Risikomanagements wurden damit etabliert. Die Erfassung und Berichterstattung der in das Risikomanagementsystem aufgenommenen Risiken ist rechnergestützt durch den Einsatz einer zertifizierten Branchenlösung vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems einschließlich dessen Dokumentation im Risikohandbuch ist ein permanenter Prozess. Im Berichtsjahr wurde der Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Risikofrüherkennungssystems für die Hauptgeschäftsfelder der Unternehmensgruppe und dessen Integration in das Management-Informationssystem gelegt. Hierzu zählen ständig verfügbare Auswertungen zur Nachfragesituation, zu den Streckenauslastungen, zu den Endzielen sowie zu den Kapazitätsauslastungen im Infrastruktur- und Non-AviationBereich. Ergänzt wird das System um zum Teil über Auswertungsprogramme generierbare Informationen aus der Marktund Konkurrenzbeobachtung. Darüber hinaus wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr die Risikoinventur auf dem 31. Dezember 2005 aktualisiert. Gleichzeitig wurden die bis dahin an den Standorten Dresden und Leipzig/Halle parallel betriebenen Programme als Server-Lösung am Standort Dresden zentralisiert. Derzeit erfolgen mit externer Unterstützung einer Softwarefirma die Arbeiten zur zeitnahen Überspielung der Risikoinventuren auf das zentrale System, womit die Daten und Auswertungen für ein quartalsweises Risikoreporting zur Verfügung stehen. Folge des zentralen Systems mit allen relevanten Risikodaten der Unternehmensgruppe ist für das Jahr 2006 eine Überprüfung des Benutzer- und Berechtigungskonzepts. Mit der fortlaufenden Überprüfung der Risiken im Rahmen der Leiterrunden wurde der definierte Prozessablauf durch die Flughafen Leipzig/Halle GmbH Anfang 2006 eingeführt. Im Rahmen des Risikomanagementsystems wurde nach Unterzeichnung des DHL-Ansiedlungsvertrages als neu hinzugekommener Schwerpunkt das Vertragscontrolling umgesetzt. Mit dem Gesamtsystem der Risikofrüherkennung verfügt die Unternehmensleitung über ein Instrumentarium ständig zugriffsfähiger Informationen, um Risiken frühzeitig zu identifizieren und angemessene Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen.

Ausblick Nachdem bereits im Jahr 2004 wieder eine Marktbelebung zu verzeichnen war, hat sich die Prognose, wonach das Jahr 2005 ein Wachstumsjahr im Luftverkehr werden sollte, sowohl für die Branche als auch für den Flughafen Leipzig/Halle bestätigt. Der Flughafen erwartet für das Jahr 2006 die Fortsetzung des nachhaltigen Entwicklungstrends in der Luftverkehrsnachfrage. Die Tendenzen in den ersten Monaten des Jahres 2006, erweiterte Angebote im Low-CostSegment sowie Sondereffekte wie die Fußball-Weltmeisterschaft stützen grundsätzlich diese Erwartungen. Ferner zeichnen sich Chancen auf überproportionale Entwicklungsschritte infolge der DHL-Ansiedlung und des Ausbaus des Luftfrachtbereiches ab. Allerdings bleiben die Aussichten auch mit Risiken behaftet. Die aktuell positiven Wachstumsprognosen 2006 für Deutschland müssen sich für wesentliche Konjunkturimpulse auf die Luftverkehrsnachfrage längerfristig verstetigen. Der Branche droht aus der Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen, aus neuen EU-Verordnungen, aus der Abwälzung hoheitlicher Aufgaben auf die Flughäfen oder die Luftverkehrsgesellschaften, aus erhöhten Versicherungsprämien, aus den Überlegungen des Gesetzgebers zum Abbau so genannter Subventionen (z. B. Kerosinsteuer), aus der nationalen Umsetzung der europäischen Arbeitszeitvorschriften, aus den hohen Ölpreisen und aus der Novellierung des Fluglärmgesetzes das Risiko ständig steigender Belastungen. Daraus resultierende Zusatzkosten bei einer hohen Preiselastizität der Nachfrage sowie bei zusätzlich geschaffenen Kapazitäten und der verstärkte Eintritt der Regionalflughäfen verschärfen die Konkurrenz und den Preisdruck im Markt. Der Luftverkehrsmarkt in Deutschland und Europa ist durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. So erreichte der Low-Cost-Verkehr im Jahr 2005 bereits einen Marktanteil von nahezu 20 % im Passagesegment. Kostensteigerungen durch höhere Kerosinpreise und gestiegene Sicherheitsaufwendungen verschärfen den Wettbewerb zwischen dem klassischen Netzverkehr und dem kostenoptimierten Punkt-zu-Punkt-Verkehr weiter. Geschaffene Überkapazitäten und die Vielzahl von Regionalflughäfen im Markt erhöhen den Preisdruck auf die etablierten Airports bei der Sicherung bestehender und der Gewinnung neuer Angebote. Weiterer Wettbewerb wird durch die gut ausgebaute Infrastruktur der mitteldeutschen Region zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern hervorgerufen. Am 4. November 2004 wurde der Flughafen Leipzig/Halle GmbH der Planfeststellungsbeschluss für die Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld vom Regierungspräsidium Leipzig überreicht. Dieser sichert nachhaltig die Zukunft des Standortes Leipzig/Halle und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Verkehr

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Die Vollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses ist mit dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes Leipzig vom 19. Mai 2005 gegeben. Eine Entscheidung des Gerichtes im Hauptsacheverfahren stand zum Berichtszeitpunkt noch aus. Der Bau der Start- und Landebahn Süd mit deren Verlängerung auf 3.600 Meter und mit paralleler Ausrichtung zur Nordbahn wurde am 6. Juli 2005 begonnen. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für Ende 2007 vorgesehen. Damit wird die Möglichkeit der zeitgleichen Nutzung beider Start- und Landebahnen rund um die Uhr geschaffen. Der hieraus hervorgehende Standortvorteil bringt den Flughafen Leipzig/Halle - vor dem Hintergrund zunehmender Kapazitätsengpässe und sich verschärfender Beschränkungen an anderen Flughäfen - in eine in der Bundesrepublik Deutschland und dem benachbarten Ausland hervorgehobene Wettbewerbssituation, die für den Passagier- und den Frachtverkehr gleichermaßen von immenser Bedeutung ist. Am 21. September 2005 wurde der Vertrag zur Errichtung des europäischen Luftdrehkreuzes für den internationalen Luftfrachtverkehr am Flughafen Leipzig/Halle von DHL unterzeichnet. Diese Ansiedlung wird die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region und des Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen. Aus der Signalwirkung der DHLAnsiedlung heraus ist ein hohes Potential an Folgeeffekten für weitere wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Impulse sowie einer hohen Nachfrage nach Ansiedlungsflächen im Umfeld des Flughafens gegeben. Ein besonderer Schwerpunkt der Geschäftsführung liegt in der vertragsgemäßen Erfüllung der gegenüber DHL eingegangenen Verpflichtungen. Die Aktivitäten des Flughafens konzentrieren sich weiterhin auf die Gewinnung flughafenaffiner Ansiedlungen und auf die Stabilisierung und den Ausbau des angebotenen Linien- und Touristikflugverkehrs. Dabei werden die Bemühungen fortgesetzt, das Marktpotential im Einzugsbereich der Gesellschaft durch attraktive Verbindungen zu den deutschen und europäischen Wirtschaftszentren sowie den touristischen Zielgebieten zu erschließen und im Low-Cost-Markt Verbindungen zu den europäischen Metropolen zu gewinnen. Im klassischen Produktsegment zielt der Flughafen Leipzig/Halle 2006 auf eine Reihe neuer Verbindungen, zusätzlicher Frequenzen und Produktverbesserungen. Die Bedeutung des Linienaufkommens wird durch Angebotserweiterungen im Low-Cost-Verkehr zunehmen, wobei der Touristikverkehr noch ca. 60 % des Passagieraufkommens ausmacht. Markt- und Nachfragerisiken bleiben im Segment des klassischen Touristikverkehrs weiterhin bestehen. Im Sommerflugplan 2006 werden 32 Fluggesellschaften wöchentlich 328 Flüge zu 72 Zielen anbieten. Im Vergleich hierzu wurden in der Vorjahressaison 311 wöchentliche Flüge zu 64 Destinationen durch 32 Airlines durchgeführt. Neu im Flugplan sind die griechischen Inseln Mykonos und Santorin sowie die italienischen Städte Palermo und Brindisi. Mit der Aufnahme von 14 wöchentlichen Verbindungen nach Paris schafft Air France ab 26. März die Möglichkeit, zweimal täglich vom Flughafen Leipzig/Halle aus ohne Zwischenstopp die französische Metropole zu erreichen. Des Weiteren bietet die neue Linienverbindung Zugang zum weltweiten Streckennetz, das Air France-KLM über den Flughafen Paris Charles de Gaulle offeriert. Angeboten werden mehr als 225 attraktive Umsteigeverbindungen, unter anderem nach New York, San Francisco, Miami, Toronto, Hongkong oder Johannesburg. Im Low-Cost-Segment baut Air Berlin in der Sommersaison die Mallorca-Verbindungen von sieben auf elf wöchentliche Starts pro Woche aus. Die Mitte Dezember 2005 auf sieben wöchentliche Flüge ausgebaute Nonstop-Verbindung nach London mit direktem Anschluss nach Manchester und Glasgow wird ab 2. Mai 2006 um die Anbindung nach Belfast erweitert. Des Weiteren wird Hapag-Lloyd Express (HLX), die zum TUI-Konzern gehörende Niedrigpreis-Airline, ab 27. März 2006 zweimal täglich (außer sonnabends) nonstop von Leipzig/Halle nach Stuttgart fliegen. Trotz der erreichten Entwicklungen erweist es sich als schwierig, Low-Cost-Anbieter zum Aufbau weiterer, vor allem europäischer Verbindungen zu finden, die bereit sind, derartige Strecken zu akzeptablen Konditionen mit einem Erfolg versprechenden Produkt und einem Ausgleich in der Tragung des geschäftlichen Risikos zu bedienen. Erschwerend hierbei wirken sich auch Kaufkraftdefizite im mitteldeutschen Wirtschaftsraum und geschaffene Konkurrenzsituationen aus. Ein außergewöhnlicher Höhepunkt für die Region ist die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vom 9. Juni bis 9. Juli 2006. Das Zentralstadion in Leipzig ist offizieller Austragungsort für insgesamt fünf WM-Spiele. Es werden an den fünf Spieltagen insgesamt ca. 18.000 zusätzliche WM-Passagiere am Flughafen erwartet. Eine reibungslose Abfertigung wird durch die rechtzeitige Fertigstellung der ohnehin notwendigen Ertüchtigung des Terminal A gewährleistet. Die Erweiterungen der Abfertigungsanlagen im Terminal A verbessern darüber hinaus die jetzt schon erfolgreich betriebenen Abfertigungen von Bundeswehrflügen und ermöglichen zukünftig auch die Abfertigung in Spitzenbelastungszeiten. Die Bedeutung des Non-Aviation-Segments für die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens Leipzig/Halle wird weiter zunehmen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr stabilisierte sich dessen Anteil an den Gesamtumsatzerlösen auf über 30 %. Der Flughafen verstärkt in diesem Markt seine Aktivitäten zum Abbau von Leerständen und zur Ausweitung eines attraktiven und nachfrageorientierten Flächen- und Dienstleistungsangebots. Zur Ansiedlung flughafenaffinen Gewerbes wurde die landseitige Erschließung des neuen Frachtgebietes Süd weitestgehend abgeschlossen. Derzeit werden intensive Gespräche mit einer Reihe von Investoren und zukünftigen Nutzern geführt. Erste Verträge sollen im Sommer 2006 geschlossen werden. Die Bezugsfertigkeit für eine erste Frachtumschlaghalle ist für das zweite bzw. dritte Quartal 2007 geplant. Verkehr

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Die durch den Flughafen fertig gestellten Kapazitäten und die in Realisierung befindlichen Vorhaben mit ihrer Ausrichtung auf die erkennbare mittelfristige Nachfrage werden zunächst die Ergebnissituation weiterhin deutlich beeinflussen und die Notwendigkeit zur Steigerung des Geschäftsvolumens in den Bereichen Aviation und Non-Aviation ebenso untermauern wie das Ziel, weitere Kosteneinsparungspotentiale zu erschließen.

Verkehr

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Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Verkehrslandeplatz 06188 Oppin

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

1.000,00

Gesellschafter: Gemeinde Brachstedt

T€

%

6,00

0,60

14,00

1,40

Landkreis Saalkreis

411,00

41,10

Mitteldeutsche Baustoffe GmbH

158,00

15,80

Stadt Halle (Saale)

411,00

41,10

Gemeinde Oppin

Gegenstand des Unternehmens: Betrieb und Ausbau des Flugplatzes Halle/Oppin. Öffentlicher Zweck: Flughäfen sind Dreh- und Angelpunkte der Logistik. Alle größeren Unternehmen im Gemeindegebiet sind auf die Frachtmöglichkeiten angewiesen. Der öffentliche Zweck ist daher in der Standortsicherung und der Wirtschaftsförderung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Scherbel, Renate Vorsitzender

Bichoel, Knut

stellv. Vorsitzender

Dr. Pohlack, Thomas

(seit 20.06.2005)

Bauersfeld, Martin Funke, Dieter

(bis 20.06.2005)

Koch, Torsten Müller, Klaus Müller, Peter Nölle, Ludger Radel, Klaus Volkmann, Dirk

Verkehr

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

1.986,33

87,7

2.108,72

84,8

2.234,80

78,8

-122,39

-5,80

Umlaufvermögen

148,69

6,6

204,29

8,2

208,25

7,3

-55,60

-27,22

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

Passiva Sonderposten mit Rücklagenanteil Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

10,85

0,5

6,76

0,3

10,81

0,4

4,09

60,50

120,04

5,3

167,75

6,7

382,32

13,5

-47,71

-28,44

2.265,91

100,0

2.487,53

100,0

2.836,18

100,0

-221,62

-8,91

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

979,99

43,2

1.077,19

43,3

1.174,39

41,4

-97,20

-9,02

71,96

3,2

94,38

3,8

256,96

9,1

-22,42

-23,76

1.208,08

53,3

1.309,56

52,6

1.400,42

49,4

-101,48

-7,75

5,88

0,3

6,40

0,3

4,41

0,2

-0,52

-8,13

2.265,91

100,0

2.487,53

100,0

2.836,18

100,0

-221,62

-8,91

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

483,10

470,13

469,78

sonstige betriebliche Erträge

169,94

344,82

275,13

Personalaufwand

260,52

260,95

293,05

Abschreibungen

133,40

132,75

138,01

sonstige betriebliche Aufwendungen

151,51

145,61

162,51

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

50,55

55,40

64,43

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

57,06

220,23

86,92

4,01

0,33

232,56

-4,01

-0,33

-232,56

5,33

5,33

4,77

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

47,72

214,57

-150,42

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

47,72

214,57

-150,42

außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern

Verkehr

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

Seite 263 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

9,88

45,64

-32,02

-100,00

-100,00

-100,00

%

181,12

347,32

-12,40

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

81,63

101,87

93,11

T€

Personalaufwandsquote:

39,89

32,02

39,34

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

87,44

84,77

78,80

%

0,00

0,00

0,00

%

100,00

100,00

100,00

%

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität: Eigenkapitalquote: Fremdkapitalquote:

Angaben in

ee) Leistungsdaten

Flugbewegungen

Verkehr

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

27.478,00

27.785,00

29.754,00

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

Angaben in

Anzahl

Seite 264 von 486

e) Lage des Unternehmens Die Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin konnte im Jahr 2005 auf 15 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken, was nicht zuletzt auf die positive Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt in den vergangenen Jahren zurückzuführen ist. Mit 27.478 registrierten Flugbewegungen im Jahr 2005 wurde die seit 2001 anhaltende Konstanz damit fortgesetzt. Der Flugplatz Halle/Oppin bietet den ansässigen Firmen eine gesicherte Standortbasis, die es ermöglicht die Firmenstrategien auf innovative Entwicklung und Rentabilität auszurichten. In diesem Sinne besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Firmen und der Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin als Betreiber des Flugplatzes. Die Bedeutung des Standortes Oppin für den Rettungsflug wurde Ende des Jahres 2005 durch die Standortbestätigung der Firma Hubschrauber Sonder Dienst für die nächsten vier Jahre untermauert. Hinsichtlich der dauerhaften Einrichtung eines Hubschrauberstützpunktes für die Bundespolizei gestalteten sich die Verhandlungen zur Finanzierung mit entsprechenden Banken und letztendlich der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle problematisch. Es wird eine 100-prozentige Absicherung der zu finanzierenden Summe in Form von Bürgschaften oder eines Pachtvertrages mit 15 Jahre Laufzeit vorausgesetzt. Weder Bürgschaft noch ein 15 Jahrespachtvertrag konnten bisher geklärt werden, da z.B. der Pachtvertrag unmittelbar von Entscheidungen des BMI abhängig ist und nicht nur von der Bundespolizei. Zwischenzeitlich haben sich am Flugplatz jedoch Veränderungen ergeben, die möglicherweise eine Alternative zum Neubau ergeben. Dies wird sich in den nächsten Wochen oder Monaten entscheiden. Von Bedeutung bleibt aber nach wie vor, die Bundespolizei hier am Standort zu halten, weil damit entsprechende Einnahmen gewährleistet werden können. Die Vermietung und Verpachtung als eine der Haupteinnahmequellen verlief auch im Jahr 2005 auf der Basis langfristiger Miet- und Pachtverträge planmäßig. Kurzzeitige Leerstände traten nur bedingt durch Mieterwechsel auf. Im Bereich der Flugzeughangarvermietung zeichnete sich Ende des Jahres 2005 eine verstärkte Nachfrage ab. Diese ist bedingt durch die Bauarbeiten und die Ansiedlung der Firma DHL am Flughafen Leipzig-Halle. Durch die 100-prozentige Vermietung der vorhandenen 28 Einzelhangars, liegen derzeit acht Anträge vor, die nicht bedient werden können. Hier gilt es Möglichkeiten zu erschließen, um eventuell noch eine Halle mit maximal 10 Einzelhangars zu bauen. Die Chancen der Bindung dieser Kunden an den Flugplatz Halle/Oppin bestehen jetzt und sollten zur Erhöhung bzw. Stabilisierung der Einnahmen im Bereich des Flugbetriebes genutzt werden. Erste Gespräche mit verschiedenen Anbietern und möglichen Investoren haben in den Monaten Februar/März 2006 bereits stattgefunden und es sollen entsprechende Angebote unterbreitet werden. Die Vermietung im Bereich des Wohnblockes lag bei 100 Prozent. Zum Jahresende gab es einige Wohnungskündigungen, die zu vorübergehendem Leerstand von 1 bis 2 Wohnungen im Jahr 2006 führen werden. Die Gaststätte Schnitzel-Tower hat auch im Jahr 2005 mit stabilen Gästezahlen überzeugt und brachte dem Flugplatz entsprechenden Zulauf. Auf der Grundlage des Pachtvertrages wurde ab Januar 2006, unter Einbeziehung der erreichten Jahresergebnisse, eine Pachtzahlung ausgehandelt. Zu einem Schwerpunkt in der Kostenentwicklung haben sich die kontinuierlichen Gaspreiserhöhungen gestaltet. Trotz eines Minderverbrauches von ca. 5.000 m³ Heizgas gegenüber dem Vorjahr sind Mehrkosten von rund 5.800,- Euro entstanden und es ist mit weiteren Preissteigerungen in diesem Bereich zu rechnen. Auch durch eine Öffnung des Gasmarktes ist mittelfristig nicht mit einer Minimierung dieser Kosten zu rechnen. Ebenfalls negativ, aber in geringerem Umfang, wirken sich die gestiegenen Bereitstellungskosten für Elektroenergie aus.

Verkehr

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

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Durch das im Haushaltsjahr 2005 erreichte positive Ergebnis kann der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag weiter abgebaut werden. Dennoch darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf Grund der angespannten finanziellen Situation eine Reihe dringend notwendiger Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen nur als Notlösungen vorübergehend geklärt werden konnten. Vorhandene Defizite im Bereich der Gebäudeinstandhaltung müssen über die Sicherung stabiler Einnahmen langfristig ausgeglichen werden. Die für 2005 vorgesehene Aufstellung eines 10-cbm Tankcontainers für Super-Plus Kraftstoff durch die Firma Total Deutschland GmbH, konnte auf Grund von Verzögerungen bei der Baugenehmigung noch nicht realisiert werden, ist aber für das Frühjahr 2006 vorgesehen. Die Personalstruktur der Gesellschaft wird im Bereich Luftaufsicht geändert. Von bisher 3 vollbeschäftigten Angestellten ist vorgesehen auf 2 zu reduzieren und den erforderlichen weiteren Stundenbedarf durch eine Honorarkraft abzusichern. Somit sind Einsparungen von Kosten im Bereich Gehälter und soziale Aufwendungen realisierbar. Sowohl auf der Basis des Ausbaus und der Erweiterungen am Flugplatz Leipzig-Halle, als auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der Allgemeinen Luftfahrt, kann tendenziell eine stabile Entwicklung des Flugplatzes Halle/Oppin und damit der Flugplatzgesellschaft mbH eingeschätzt werden. Mit der Nichtigkeits- und Verfassungswidrigkeitserklärung des § 14 (3) Luftsicherheitsgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht im Februar 2006, haben sich mögliche Auswirkungen hinsichtlich Erweiterungen zur Gewährleistung der Sicherheit am Platz nicht wesentlich reduziert. In Zukunft ist durchaus mit zusätzlichen Kosten zur Gewährleistung der Auflagen des Luftsicherheitsgesetzes zu rechnen.

Verkehr

Flugplatzgesellschaft mbH Halle/Oppin

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Hallesche Verkehrs-AG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Freiimfelder Straße 74 06112 Halle (Saale)

Rechtsform:

AG

Stammkapital in T€:

51.129,19

Gesellschafter: Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe der Stadt Halle (Saale) mbH

T€

%

51.129,19

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist der öffentliche Personennahverkehr mit Straßenbahn, Omnibussen, Mietwagenverkehr mit Omnibussen, Gelegenheitsverkehr mit Omnibussen sowie die Errichtung und der Betrieb von Einrichtungen des ruhenden Verkehrs (Parkhäuser etc.) Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Unternehmen die dem öffentlichen Verkehr dienen, sind explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Kaufmännischer Vorstand:

Girard, Francois

Technischer Vorstand:

Pietsch, René

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Milewski, Thomas Dr. Bergner, Annegret Dr. Haerting, Gesine Haupt, Hanna Heft, Frank Uwe Kunze, Hans-Joachim Maluch, Heinz Richter, Ulrich

Aufsichtsrat

Verkehr

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

16,30

16,60

14,60

Hallesche Verkehrs-AG

Seite 267 von 486

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen (BEKA) mbH

2,40

0,63

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

7,16

11,18

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

9,90

33,00

Saalebus GmbH

12,50

50,00

Servicegesellschaft Saale mbH

25,50

51,00

T€

%

0,42

0,66

mittelbar Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

386.682,83

94,5

376.478,03

93,5

358.099,56

94,9

10.204,80

2,71

Umlaufvermögen

22.023,62

5,4

25.414,47

6,3

18.633,71

4,9

-3.390,85

-13,34

581,50

0,1

618,08

0,2

700,75

0,2

-36,58

-5,92

409.287,95

100,0

402.510,58

100,0

377.434,01

100,0

6.777,37

1,68

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

83.582,74

20,4

83.582,74

20,8

83.582,74

22,1

0,00

0,00

266.071,97

65,0

253.484,78

63,0

241.119,69

63,9

12.587,19

4,97

Rückstellungen

14.710,15

3,6

14.090,26

3,5

12.028,73

3,2

619,89

4,40

Verbindlichkeiten

34.521,88

8,4

40.348,92

10,0

29.234,82

7,7

-5.827,04

-14,44

Rechnungsabgrenzungsposten

10.401,21

2,5

11.003,88

2,7

11.468,03

3,0

-602,67

-5,48

409.287,95

100,0

402.510,58

100,0

377.434,01

100,0

6.777,37

1,68

Sonderposten aus Zuwendungen Dritter

Bilanzsumme

Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

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bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

35.567,87

34.484,17

33.607,54

378,13

333,34

718,03

sonstige betriebliche Erträge

43.129,50

43.845,79

46.322,33

Materialaufwand

23.722,24

22.776,75

22.753,12

Personalaufwand

35.525,95

36.123,09

40.313,71

Abschreibungen

10.740,43

9.911,28

9.171,08

7.961,83

8.383,90

7.269,81

140,75

154,99

140,84

1.051,31

1.176,98

1.200,22

214,49

446,29

80,80

69,84

70,55

80,80

144,65

375,73

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen

und

Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

0,41

1,09

0,00

%

Eigenkapitalrentabilität:

0,17

0,45

0,00

%

Cashflow:

10.885,08

10.287,01

9.171,08

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

50,83

46,22

43,59

T€

Personalaufwandsquote:

75,88

80,49

90,13

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

93,32

92,46

93,78

%

Eigenkapitalquote:

20,42

20,77

22,14

%

Fremdkapitalquote:

79,58

79,23

77,86

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Beförderte Personen

i i

60.611,07

58.695,45

57.973,83

in 1.000

Fahrplan-km

11.066,72

11.272,85

11.573,30

in 1.000

Nutz-Wagen-km

i

14.186,64

14.710,93

15.388,36

in 1.000

Personen-km

i i

385,43

361,35

368,22

in Mio.

1.526,78

1.554,41

1.587,84

in Mio.

Platz-km

Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

Seite 269 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Geschäftstätigkeit

Wirtschaftliches Umfeld - Ergebnisverbesserung In Anbetracht des verstärkten Wettbewerbsdrucks im ÖPNV und der angespannten finanziellen Lage von Bund, Ländern, Städten und Kommunen hat die Hallesche Verkehrs-AG im Geschäftsjahr 2005 den eingeschlagenen Weg zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Effektivität planmäßig und zielstrebig fortgesetzt, was sich in den erreichten wirtschaftlichen Ergebnissen im Jahr 2005 widerspiegelt. Im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stand auch im Jahr 2005 die langfristige Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens durch schnellstmögliche Schaffung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen und die damit verbundene Reduzierung des Zuschussbedarfs sowie die weitere Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV gegenüber dem Individualverkehr. Das Geschäftsjahr 2005 war, wie in den vorangegangenen Jahren, von einer sehr intensiven Bautätigkeit im gesamten Stadtgebiet geprägt, die zu wesentlichen Einschränkungen und Behinderungen im Verkehrsraum führte. Insgesamt konnte die HAVAG im Jahr 2005 trotz schwieriger äußerer Rahmenbedingungen durch einen zielgerichteten und effektiven Ressourceneinsatz, Angebotsoptimierungen, die konsequente Umsetzung des Rationalisierungskonzeptes sowie die schrittweise Umsetzung der Beschleunigungsmaßnahmen im Rahmen des Maßnahmenprogrammes „Mobilitätsprojekt 2005“ die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens deutlich steigern. Maßstab für die stetige Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der HAVAG ist die weitere Verbesserung des Kostendeckungsgrades - ohne Berücksichtigung der Aufwendungen aus Gewinnabführung sowie ohne Sonderabschreibungen und Rückstellungen für Abfindungsleistungen - auf 61,8 % (2004: 58,1 %) und die Reduzierung des Zuschussbedarfs auf T € 32.258 (2004: 33.784 T€). Rückwirkend zum 01.01.2005 hat die HAVAG im März 2005 zusammen mit der ABELLIO Beteiligungsgesellschaft mbH aus Essen und der Vetter GmbH aus Salzfurtkapelle im Ergebnis eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens die Omnibusbetriebe Saalkreis mbH übernommen. Der Anteil der HAVAG beträgt 33 %. Die wirtschaftliche Entwicklung der Tochterunternehmen Saalebus GmbH und Servicegesellschaft Saale mbH verlief im Geschäftsjahr 2005 positiv. Die Hallesche Verkehrs-AG hat erstmalig im Jahr 2005 zur Absicherung der finanziellen Risiken aus der Erhöhung der Dieselkraftstoffkosten als neues Finanzinstrument den Abschluss von zwei Rohwarengeschäften (so genannte Absicherungsgeschäfte) bei der Deutschen Bank gewinnbringend eingesetzt.

Angebots- und Nachfrageentwicklung Im Jahr 2005 ist gegenüber dem Vorjahr eine Leistungsreduzierung um 206 Tsd. Nutz-Zug-km (1,8 %) bzw. um 524 Tsd. Nutz-Wagen-km (3,6 %) zu verzeichnen. Diese ist im Wesentlichen mit längerfristigen Sperrungen im Straßenbahnverkehr auf Grund der Baumaßnahme LeunaBad-Dürrenberg im Überlandbereich und Sperrungen des Riebeckplatzes im Oktober 2005 zu begründen. Die damit verbundene Reduzierung der Zug-km Straßenbahn (347 TKm) wurde nur zum Teil durch zusätzliche Schienenersatzverkehrsleistungen (ca. 140 Tkm) kompensiert. Die zum Fahrplanwechsel 18.12.2005 im Zuge der Angebotsoptimierung vorgenommenen Reduzierung des Leistungsangebotes um ca. 13,2 % hatte im Geschäftsjahr 2005 nur geringfügige Auswirkungen auf die Leistungsentwicklung gegenüber dem Vorjahr. Für die Erbringung der Leistungen im ÖPNV standen im Jahr 2005 durchschnittlich 220 Straßenbahntrieb- und -beiwagen sowie 62 eigene und 32 angemietete Omnibusse zur Verfügung. Im Geschäftsjahr 2005 ist trotz umfangreicher Baumaßnahmen im Stadtgebiet von Halle und den damit verbundenen Einschränkungen und Behinderungen im Verkehrsraum, einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote in Sachsen Anhalt von 21,8 % und dem weiter anhaltenden Einwohnerrückgang in der Stadt Halle (-1.134 Personen bzw. -0,5 %) ein Anstieg der Fahrgastzahlen um 1,9 Mio. auf 60,6 Mio. (2004: 58,7 Mio.) zu verzeichnen. Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf Steigerungen beim attraktiven Tarifangebot für Studenten (nachfrageorientiertes Semesterticketmodell; + 0,9 Mio. Fahrgäste) zurückzuführen.

Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

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Weiterhin ist zu beachten, dass zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses 2004 das Testat zum Nachweis des betriebsspezifischen Schwerbehindertenquotienten noch nicht vorlag. Aus diesem Grund wurde bei der Berechnung der Beförderungsfälle 2004 der vom Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt festgesetzte Schwerbehindertenquotient von 3,77 % zum Ansatz gebracht. Für die Ermittlung der Beförderungsfälle für Schwerbehinderte 2005 wurde der betriebsindividuell nachgewiesene und testierte Quotient in Höhe von 5,82 % berücksichtigt (Steigerung gegenüber 2004: ca. 1,2 Mio. Beförderungsfälle). Investitionstätigkeit Auch im Geschäftsjahr 2005 war die Investitionstätigkeit zur Absicherung eines qualitativ hohen, bedarfsorientierten Angebotes schwerpunktmäßig auf den Aus- und Umbau des Streckennetzes sowie auf die Modernisierung und Erneuerung des Fahrzeugparks ausgerichtet. Im Jahr 2005 sind unter Verwendung von € 24,0 Mio. Zuwendungen des Landes und Bundes, Investitionszuschüssen der Stadt Halle für das Straßenbahnprojekt Halle/Neustadt bis Riebeckplatz/Hauptbahnhof sowie Zuweisungen nach dem ÖPNV-Gesetz Investitionsmaßnahmen in Höhe von € 33,4 Mio. realisiert worden. Davon wurden insgesamt € 11,3 Mio. (Fördermittelanteil: € 8,5 Mio.) für die Erneuerung des Fuhrparks im Straßenbahnbereich eingesetzt. Für den Ersatz, die Erweiterung und die Modernisierung mobiler (Busse, Straßenbahnen und sonstige Fahrzeuge) und stationärer Technik (Maschinen / Ausrüstungen, Hard- und Software) innerhalb des eigenen Anlagevermögens wurden € 1,3 Mio. verwendet. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit des Unternehmens waren im Berichtszeitraum weiterhin Gleisbauvorhaben wie z. B.: • die Fortführung des Straßenbahnprojektes Halle/Neustadt bis Hauptbahnhof mit dem Bau von Straßenbahn- und Straßenanlagen, der Fertigstellung der Ingenieurbauwerke Waisenhausring, der Trasse im BA 11 und der Fertigstellung der Eisenbahnüberführungen Delitzscher Straße mit € 5,5 Mio., • die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnanlage am Riebeckplatz einschließlich der Umbindung im Bereich Merseburger Straße und Magdeburger Straße mit € 5,6 Mio., • die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Straßenbahngleisanlage mit behindertengerechten Bahnsteigen auf dem Marktplatz mit € 1,1 Mio., • die Weiterführung des Lückenschlusses Brandbergweg (Leitungsumverlegungen) und die Fertigstellung der Gleisbauund Straßenbauarbeiten an der Gleisschleife Kröllwitz mit € 2,1 Mio., • der Ausbau der Gleisanlagen Leuna-Bad Dürrenberg und Spergauer Straße in Leuna mit € 1,4 Mio.. Darüber hinaus wurde der Ausbau der „Neuen“ Wagenhalle sowie die Umgestaltung der Außenanlagen im Betriebshof Freiimfelder Straße fortgeführt. Außerdem wurde der Ausbau der Hauptwerkstatt mit dem Neubau des Zentrallagers fertig gestellt. Die Finanzierung in Höhe von € 2,0 Mio. erfolgte mit Zuweisungen gemäß dem ÖPNV-Gesetz des Landes Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2005 wurde mit einem Investitionsumfang von € 0,4 Mio. die im Jahr 2004 begonnene Beschaffung von stationären Fahrausweisautomaten einer neuen Generation fortgesetzt und deren datentechnische Anbindung realisiert.

Personal Der Personalbestand konnte im Zuge der schrittweisen Umsetzung der Personalkonzeption des Unternehmens durch sozial verträgliche Regelungen (Altersteilzeit- und Abfindungsmodelle) stichtagsbezogen zum 31. Dezember 2005 um 53 Personen - ohne Auszubildende - gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Unter Beachtung der zusätzlich vorgenommenen Arbeitszeiterhöhungen im Instandhaltungsbereich (von 32 h/Woche auf 35 h/Woche) reduzierte sich die Anzahl der Vollbeschäftigten - ohne Auszubildende - um 45,9 VbE. Die nachstehende Übersicht zeigt die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen von 2005 im Vergleich zu 2004 jeweils zum Stichtag am Jahresende auf:

Produktionspersonal Verwaltungs- und sonstiges Personal Auszubildende

Verkehr

31.12.2005 676 222 34 932

Hallesche Verkehrs-AG

31.12.2004 711 240 32 983

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Forschung und Entwicklung Die Hallesche Verkehrs-AG ist seit dem 01.09.2005 zusammen mit den Städten Halle und Leipzig, dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV), den Leipziger Verkehrsbetrieben und fünf weiteren Partnern am Forschungs- und Entwicklungsprojekt MOSAIQUE beteiligt. Zielsetzung des Projektes ist es, in der Region ein wirksames Verkehrsmanagement aufzubauen, das unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen die Qualität des Verkehrsablaufs erhöht, die Verkehrsteilnehmer besser informiert und die erforderlichen Prozesse optimiert. Im Projekt werden entsprechende neue Verfahren entwickelt und im Korridor Halle-Leipzig demonstriert, um sie anschließend in den Dauerbetrieb zu überführen. Bezogen auf die Stadt Halle sollen durch MOSAIQUE die geplanten Arbeiten im Kröllwitz-Korridor unterstützt werden. Die Einrichtung eines neuen P&R-Parkplatzes soll mit einer optimierten Signalsteuerung, einer Information für die Autofahrer und einer effektiven Wirkungskontrolle maßgeblich ergänzt werden, um so die Akzeptanz der getätigten Investitionen noch zu erhöhen. Die Entwicklungsarbeiten werden direkt auf den Randbedingungen und Bedürfnissen der beteiligten Region Halle-Leipzig aufsetzen, gleichzeitig aber auch auf andere Regionen übertragbar sein. Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt MOSAIQUE soll die Zusammenarbeit der Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen in einem gemeinsamen Zukunftsthema gefördert werden. Das Projekt ist daher gezielt auf eine Integration in die Initiative Mitteldeutschland ausgerichtet.

Geschäftsverlauf Entwicklung der Erträge

2005 Erlöse aus Straßenbahn- und Omnibusbetrieb Erlöse aus dem Verkauf von Zeitfahrausweisen an Beschäftigte und Fahrpartner u.a. Ausgleich verbundbedingter Belastungen Ausgleichszahlungen gemäß § 45a PBefG und § 148 Abs. 5 SGB IX Erträge aus Vermietung von Reklameflächen an Straßenbahnen und Bussen Erhöhtes Beförderungsentgelt Übrige Umsatzerlöse Umsatzerlöse Andere aktivierte Eigenleistungen Übrige Erträge - davon Zuzahlungen des Gesellschafters zur Abdeckung der Aufwendungen Gesamterträge Ohne Betriebskostenzuschüsse

2004

Veränderungen T€ % 1.224 4,8

T€ 26.657

T€ 25.433

165 1.193 28.015

175 1.074 26.682

-10 119 1.333

-5,7 11,1 5,0

6.373

6.242

131

2,1

569 533 78 35.568 378 43.484

665 650 245 34.484 333 44.152

-96 -117 -167 1.084 45 -668

-14,4 -18,0 -68,2 3,1 13,5 -1,5

(32.258) 79.430 47.172

(33.784) 78.969 45.185

(-1.526) 461 1.987

(-4,5) 0,6 4,4

Insgesamt ist im Geschäftsjahr 2005 - ohne Berücksichtigung der Gesamtertragssteigerung von T€ 1.987 gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Betriebskostenzuschüsse

-

eine

Die Umsatzerlöse aus Straßenbahn- und Omnibusbetrieb erhöhten sich aufgrund der im Rahmen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes durchgeführten Tarifanpassungen zum 01.08.2004 bzw. 01.08.2005 und des Beförderungszuwachses (3,3 %) gegenüber dem Vorjahr um € 1,2 Mio. bzw. um 4,8 %. Die Steigerung bei den Ausgleichszahlungen nach § 45a PBefG und § 148 SGB IX um T€ 131 sowie bei den Ausgleichsleistungen für verbundbedingte Belastungen um T € 119 ist auf Zahlungen zurückzuführen, die das Vorjahr betreffen. Weitere Ertragssteigerungen sind in den Positionen Erträge aus Schadenersatz (T€ 210) und Erträge aus Auflösung Rückstellungen (T€ 513) zu verzeichnen. Die Betriebskostenzuschüsse des Gesellschafters konnten im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um T € 1.526 reduziert werden. Gegenüber den geplanten Zuschüssen ist eine Unterschreitung von T € 212 zu verzeichnen. Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

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Kostensituation und Finanzlage der Gesellschaft Neben den genannten Ertragssteigerungen ist die Verbesserung des Jahresergebnisses im Wesentlichen auf Aufwandsreduzierungen zurückzuführen. Im Ergebnis der schrittweisen Umsetzung des Rationalisierungskonzeptes der HAVAG konnte der Gesamtaufwand im Geschäftsjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr - ohne Berücksichtigung der im Zuge der Umsetzung der Personalkonzeption gebildeten Rückstellungen sowie ohne Berücksichtigung der außerplanmäßigen Abschreibungen und der Gewinnabführung - um T€ 420 reduziert werden. Insbesondere ist der Personalaufwand im Vorjahresvergleich - ohne Berücksichtigung der Rückstellungen für Altersteilzeit- und Abfindungsregelungen - um T€ 796 gesunken. Bei den Material- und Fremdleistungskosten ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um T€ 945 zu verzeichnen. Diese ist insbesondere mit erhöhten Aufwendungen für Antriebsenergie (T€ 279), Handelsware (T€ 102), Fremdleistungskosten für Schienenersatzverkehre (T€ 192), Betreiberentgelt Rosengarten (T€ 105) sowie erhöhten Materialaufwendungen im Bereich Fahrzeuginstandhaltung Straßenbahn zu begründen. Dem gegenüber stehen Einsparungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, Abschreibungen und Zinsaufwendungen von insgesamt T€ 568. Gemäß dem mit der Stadt Halle abgeschlossenen Verkehrsbedienungsfinanzierungsvertrag wurden die Betriebskostenzuschüsse in Höhe von T€ 32.258 zweckgebunden für den Verlustausgleich im Öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt. Der mit den Nebengeschäften (Wohnungswesen, Parkraumbewirtschaftung, Leistungen für Dritte usw.) erzielte Gewinn in Höhe von T€ 145 wird gemäß dem abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrag an die VVV abgeführt. Die nachstehende Übersicht zeigt anhand des Kostendeckungsgrades die Entwicklung des Ergebnisses in den Jahren 2000 bis 2005 Jahr Kostendeckungsgrad in % 1 2000 51,9 1 2 53,7 2001 1 2 54,1 2002 1 2003 55,6 1 3 58,1 2004 1 4 61,8 2005 1 2 3 4

Ohne Betriebskostenzuschüsse Ohne außerplanmäßige Abschreibungen und außerordentliche Aufwendungen Ohne Gewinnabführung und ohne Sonder-Afa Ohne Gewinnabführung, Sonder-Afa und Rückstellungen für Abfindungen

Die Liquidität der Gesellschaft war durch die stetige monatliche Bereitstellung der Mittel durch den Gesellschafter, der Abgeltungszahlungen gemäß § 45a PBefG und § 148 Abs. 5 SGB IX sowie der Investitionszuschüsse jederzeit gesichert.

Risikomanagementsystem Mit dem vorhandenen Risikomanagementsystem verfügt das Unternehmen über ein internes Überwachungs- und Steuerungsinstrument, welches eine zuverlässige und effiziente Risikofrüherkennung ermöglicht und damit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) entspricht. Zielsetzung des Risikomanagementsystems ist die Früherkennung von Risiken, die verbesserte Abschätzung ihrer Auswirkungen sowie die Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen. Der kontrollierte Umgang mit den identifizierten, dokumentierten und bewerteten Risiken trägt dazu bei, die sich daraus ergebenden Chancen, den Geschäftserfolg nachhaltig zu steigern, konsequent zu nutzen. Als bestandsgefährdende Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw. Ertragslage des Unternehmens werden auch zukünftig Risiken wie, die europäische Marktöffnung, die Problematik des Beihilferechts, die ungünstige allgemeine tarifliche Entwicklung gegenüber Mitbewerbern sowie die Nichtanerkennung des steuerlichen Querverbundes eingestuft. Die HAVAG sieht in den genannten Finanzierungs- und Wettbewerbsrisiken und insbesondere in den daraus abgeleiteten Gegensteuerungsmaßnahmen Chancen für die zukünftige wirtschaftliche Weiterentwicklung des Unternehmens.

Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

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Durch die bereits in den Vorjahren eingeleiteten und im Geschäftsjahr 2005 konsequent fortgeführten Gegensteuerungsmaßnahmen, wie die konsequente Umsetzung des Rationalisierungskonzeptes, die schrittweise Schaffung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen sowie dem Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages mit der VVV, werden alle Voraussetzungen geschaffen und Chancen genutzt, um auch zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können, das Betriebsergebnis deutlich zu verbessern und die Aufgabenträger durch die damit verbundene Reduzierung des Zuschussbedarfs nachhaltig finanziell zu entlasten. Durch die zum 01.01.2005 im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens gemeinsam mit der ABELLIO aus Essen und der Vetter GmbH vollzogene Übernahme der Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH (OBS) konnte die HAVAG ihre Marktposition im regionalen Umfeld stärken. Die Verbindung des Regionalverkehrs der OBS mit dem Stadtverkehr der HAVAG bietet bedeutende Möglichkeiten zur Erschließung von angebotsseitigen und betrieblichen Synergieeffekten. Ziel ist es, durch die Umsetzung von Maßnahmen wie z.B. die Reduzierung von Parallelverkehren, Anschlusssicherungen, Angebotsoptimierungen im Rahmen einer gemeinsamen Fahrplanung, die Optimierung der Stationierung und Instandhaltung der Fahrzeuge und die integrierte Nutzung der Marketing- und Vertriebsinfrastruktur der HAVAG nicht nur Qualitätsverbesserungen sondern auch deutliche Effizienzsteigerungen zu erreichen. Die genannten Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung und der Finanzierung des ÖPNV werden jährlich im Zuge der Fortschreibung der mittelfristigen Planung der HAVAG systematisiert und bewertet. Von großer Bedeutung ist neben der kontinuierlichen Überwachung der Einhaltung der Lösungsvorschläge und Empfehlungen zur Gegensteuerung durch die interne Revision insbesondere die regelmäßige jährliche Fortschreibung bzw. Überarbeitung des Risikohandbuches in Bezug auf geänderte externe und interne Einflüsse. Als unterjähriges Kontrollmittel dient der HAVAG im Wesentlichen die monatliche Komplexanalyse, in der die Kosten-, Ertrags- und Erfolgsentwicklung des Unternehmens zeitnah dokumentiert wird, und auf deren Basis von den Führungskräften Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. In Zusammenarbeit mit der WIBERA erfolgte im Jahr 2005 im Hinblick auf die Erschließung weiterer Rationalisierungspotentiale eine Überprüfung aller Unternehmensprozesse. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Prüfung bzw. der daraus abzuleitenden Maßnahmen wird im Jahr 2006 eine Fortschreibung der mittelfristigen Planung erfolgen, mit der Maßgabe, den Zuschussbedarf weiter zu reduzieren.

Ausblick

Im Jahr 2005 erfolgte die Überarbeitung des neuen Vorschlages der EU-Kommission für die Zugangsverordnung im ÖPNV (VO 1191), die möglicherweise im Jahr 2006 noch verabschiedet werden könnte, und direkte Vergaben an voll beherrschte Unternehmen voraussichtlich regeln wird. Auch im Jahr 2006 und in den Folgejahren gilt es, den Fortbestand des Unternehmens durch die schnellstmögliche Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Maßstab und durch eine weitere deutliche Reduzierung des Zuschussbedarfs zu sichern. Die Schwerpunktaufgaben des Unternehmens bestehen auch weiterhin darin, die Qualität und Wirtschaftlichkeit des ÖPNV-Angebotes durch konsequente Umsetzung des Rationalisierungskonzeptes der HAVAG und einen zielgerichteten, effektiven Ressourceneinsatz zu verbessern und die Fahrgastzahlen durch ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und die weitere Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV-Angebotes gegenüber dem Individualverkehr dauerhaft zu stabilisieren. Die Wirtschaftsplanung für das Jahr 2006 sieht eine weitere Senkung der Betriebskostenzuschüsse auf € 30,6 Mio. vor. Diese Ergebnisverbesserung soll durch die genannten Rationalisierungsmaßnahmen und insbesondere durch Aufwandssenkungen im Zuge der zum Fahrplanwechsel Dezember 2005 im Sinne einer angemessenen Bedienung vorgenommenen Angebotsoptimierung erreicht werden. Die wirtschaftliche Zielstellung für die kommenden Jahre besteht darin, durch Erschließung Rationalisierungspotentiale den Zuschussbedarf bis zum Jahr 2009 auf € 23,3 Mio. zu reduzieren.

weiterer

Auch im Jahr 2006 stehen die Fortführung der Straßenbahngleisstrecke von Halle/Neustadt bis Hauptbahnhof einschließlich Riebeckplatz (Fertigstellung aller Bauleistungen im Rahmen des Straßenbahnprojektes), die Fertigstellung der Gleisanlage in der Straßenbahnschleife Kröllwitz und die Fertigstellung der Gleisanlagen in Leuna im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit. Darüber hinaus soll planmäßig die Finanzierung der Schlussrate für die bereits gelieferten 30 Niederflurstraßenbahnen vom Typ MGT K erfolgen. Für das Geschäftsjahr 2006 sind Gesamtinvestitionen von € 31,5 Mio. vorgesehen.

Verkehr

Hallesche Verkehrs-AG

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Mitteldeutsche Flughafen AG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Terminalring 11 04435 Flughafen Halle/Leipzig

Rechtsform:

AG

Stammkapital in T€:

8.200,00

Gesellschafter:

T€

%

Freistaat Sachsen

5.498,92

67,06

Land Sachsen-Anhalt

1.113,56

13,58

Stadt Dresden

511,68

6,24

Stadt Halle (Saale)

423,12

5,16

Stadt Leipzig

652,72

7,96

Gegenstand des Unternehmens: Übernahme, Besitz und Verwaltung von Geschäftsanteilen an Verkehrsflughäfen und sonstigen Flugplätzen sowie von Anteilen an auf Verkehrsflughäfen/sonstigen Flugplätzen tätigen Unternehmen sowie die Führung der Unternehmensgruppe und Erbringung von Dienstleistungen für die der Unternehmensgruppe angehörenden Unternehmen im Zusammenhang mit der Anlegung, dem Betrieb und dem Ausbau von Verkehrsflughäfen und Flugplätzen einschließlich der auf ihnen errichteten Anlagen sowie der dazugehörenden Nebengeschäfte. Öffentlicher Zweck: Flughäfen sind Dreh- und Angelpunkte der Logistik. Alle größeren Unternehmen im Gemeindegebiet sind auf die Frachtmöglichkeiten angewiesen. Der öffentliche Zweck ist daher in der Standortsicherung und der Wirtschaftsförderung zu sehen.

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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b) Besetzung der Organe Vorstand:

Stein, Volkmar

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Hermsen, Willi

stellv. Vorsitzender

Biesold, Karl-Heinz

stellv. Vorsitzender

Dr. Daehre, Karl-Heinz Dr. Metz, Horst Dr. Paqué, Karl-Heinz Gerber, Dietmar Haus, Sabine Häußler, Ingrid Hilbert, Dirk Jurk, Thomas Kastner, Dietmar Laepple, Klaus Landgraf, Ralf Schubert, Detlef

(seit 16.12.2005)

Tiefensee, Wolfgang

(bis 21.11.2005)

Vollbrecht, Frank

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

21,60

16,00

16,00

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

25,00

100,00

Flughafen Dresden GmbH

2.881,64

94,00

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

4.806,14

94,00

500,00

100,00

EasternAirCargo GmbH

PortGround GmbH

mittelbar

T€

%

ASD Air Service Dresden GmbH

24,03

94,00

FAL Flughafen Abfertigungsgesellschaft Halle/Leipzig mbH Leipzig

23,50

94,00

FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH Leipzig

24,03

94,00

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

570.529,23

77,8

515.351,25

77,3

652.706,90

84,6

55.177,98

10,71

Umlaufvermögen

162.412,63

22,2

151.174,11

22,7

118.929,57

15,4

11.238,52

7,43

68,93

0,0

0,17

0,0

0,24

0,0

733.010,80

100,0

666.525,53

100,0

771.636,72

100,0

66.485,27

9,97

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

532.801,42

72,7

492.224,71

73,8

537.476,59

69,7

40.576,71

8,24

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

2004

2003

%

68,76 40.447,06

1.615,77

0,2

1.354,23

0,2

1.142,59

0,1

261,54

19,31

Verbindlichkeiten

198.593,60

27,1

172.946,58

25,9

233.017,53

30,2

25.647,02

14,83

Bilanzsumme

733.010,80

100,0

666.525,53

100,0

771.636,72

100,0

66.485,27

9,97

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

3.717,88

3.221,41

3.039,60

sonstige betriebliche Erträge

152,22

143,87

226,26

Materialaufwand

844,15

696,63

708,57

1.949,33

1.722,14

1.552,85

34,36

30,61

26,49

798,43

729,42

851,67

5.338,80

4.695,69

3.625,62

61.719,16

50.844,34

43.728,24

6.004,88

6.340,06

5.718,65

-62.137,41

-52.302,23

-45.694,99

0,21

0,14

0,14

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-62.137,62

-52.302,38

-45.695,12

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-62.137,62

-52.302,38

-45.695,12

Umsatzerlöse

Personalaufwand Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Aufwendungen aus Verlustübernahmen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern

Verkehr

4,00

Mitteldeutsche Flughafen AG

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

-1.671,32

-1.623,59

-1.503,33

Angaben in

%

-10,44

-9,61

-7,84

%

-62.103,26

-52.271,77

-45.668,64

T€

124,84

140,22

136,08

T€

50,37

51,17

47,55

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

0,01

0,01

0,01

%

Eigenkapitalquote:

72,69

73,85

69,65

%

Fremdkapitalquote:

27,31

26,15

30,35

%

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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e) Lage des Unternehmens Branchenentwicklung

„Im Jahr 2005 hat die Luftverkehrsbranche erneut eine erfreuliche Marktentwicklung verzeichnet.“ (Bernd M. Nierobisch, Hauptgeschäftsführer der ADV). So konnten die 19 internationalen Verkehrsflughäfen der ADV mit insgesamt 165,4 Mio. Passagieren (gewerblich) einen Zuwachs zum Vorjahr von 6,3 % verzeichnen. Das Wachstum wurde überwiegend durch das Segment des Low-CostVerkehrs im innerdeutschen und Europaverkehr generiert. Demgegenüber kam der traditionelle Linien- und Ferienflugverkehr lediglich auf Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich. Im gewerblichen Verkehr überschritt die Anzahl der Flugzeugbewegungen erstmals die 2-Mio.-Schwelle (+4,1 %). In der Luftfracht (Flugzeugfracht) wurde im Jahr 2005 mit einer Aufkommensmenge von knapp über 3 Mio. t das Vorjahresergebnis um 9,1 % übertroffen. Mit der weiteren Ausdünnung des Nachtluftpostnetzes reduzierte sich das Luftpostaufkommen um 20,6 % auf ca. 157 Tsd. t.

Luftverkehrsmarkt MFAG

Auch die Flughäfen der Mitteldeutschen Flughafen AG blicken auf eine insgesamt positive Entwicklung im Jahr 2005 zurück. Beide Flughäfen erreichten in der Anzahl der Fluggäste im Passagierlinienverkehr zweistellige Zuwachsraten. Mit einem Plus bei den gewerblichen Gesamtpassagierzahlen von 10 % konnte der Flughafen Dresden einen neuen Rekord an Fluggästen verbuchen. Das Aufkommen an Flugzeugfracht hat sich am Standort Leipzig/Halle gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Flugzeugbewegungen (gewerblich) lagen im Geschäftsjahr 2005 mit 59.473 Starts und Landungen in etwa auf Vorjahresniveau (+0,3 %; Flughafen Leipzig/Halle -2,9 %; Flughafen Dresden +3,9 %). Gleichzeitig ist das für die Erlöse aus Landeentgelten maßgebliche Aufkommen nach den Höchstabfluggewichten (MTOW) der gewerblichen Luftfahrzeuge durch den Einsatz größeren Fluggerätes im Vorjahresvergleich um 8,6 % (Flughafen Leipzig/Halle +4,3 %; Flughafen Dresden +14,3 %) gestiegen. Das Fluggastaufkommen (gewerblich) erreichte im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 3.905,1 Tsd. Passagieren einen Zuwachs von 7,1 % gegenüber dem Vorjahresniveau (Flughafen Leipzig/Halle +4,7 %; Flughafen Dresden +10,0 %). Der Linienverkehr, insbesondere getragen vom Ausbau an Low-Cost-Angeboten, erreichte ein Wachstum der Passagierzahlen am Standort Leipzig/Halle von 18,5 % und am Standort Dresden von 16,3 %. Im Konzern war im Linienverkehr insgesamt eine Zunahme an Flugzeugbewegungen um +3,2 % sowie des Passagieraufkommens um +17,2 % zu verzeichnen. Im Touristikverkehr nahmen die Flugzeugbewegungen um 0,8 % ab.

Passagierzahlen

im

Geschäftsjahr

2005

bei

um

2,1

%

rückläufigen

Am Flughafen Leipzig/Halle gingen die Passagierzahlen bei um 1,3 % rückläufigen Flugzeugbewegungen um 1,1 % zurück. Der Flughafen Dresden erreichte bei einem Rückgang der Flugzeugbewegungen um 3,8 % noch ein Passagieraufkommen auf Vorjahresniveau. Die Nachfrageschwäche im traditionellen Touristikverkehr ging einher mit einer deutlichen Steigerung der dem Linienverkehr zugerechneten Low-Cost-Verbindungen. Die Flugzeugfracht hat sich mit 12.495 t gegenüber der Aufkommensmenge des Vorjahres infolge der Betriebsaufnahme des DHL-Gateways am Standort Leipzig/Halle (im August 2005) mehr als verdoppelt (+104,0 %; Flughafen Leipzig/Halle 111,5 %; Flughafen Dresden 3,8 %). Die Gesamttonnage beim Luftfrachtaufkommen lag mit 21.808 t um 44,5 % über dem Vorjahresniveau (Flughafen Leipzig/Halle +85,6 %; Flughafen Dresden -1,6 %).

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Die EasternAirCargo GmbH erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Mengenwachstum an Luftfracht um 28,0 % auf 1.444 t. Davon betrug das Aufkommen am Standort Leipzig/Halle 664 t (Vorjahr 454 t). Der Luftpostumschlag am Flughafen Leipzig/Halle wurde im 1. Halbjahr 2005 eingestellt. Mit einem Aufkommen von 838 t ist ein Rückgang zum Vorjahr von 81,8 % zu verzeichnen. Dies entspricht - mit der Verlegung von geflogener Post auf den Straßentransport durch die Deutsche Post World Net - dem allgemeinen Trend an den deutschen Verkehrsflughäfen und hatte bereits 2002 die Einstellung der Nachluftpostabfertigung am Flughafen Dresden zur Folge.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse bestehen im Wesentlichen aus der erhobenen Konzernumlage, die sich nach den Selbstkosten der MFAG bemisst, sowie aus den Umsätzen für Personaldienstleistungen. Infolge der weiteren Zentralisierung von Aufgaben im Konzernverbund, insbesondere des Übergangs der Personalstellen der Flughafengesellschaften auf die Mitteldeutsche Flughafen AG, haben sich die Umsatzerlöse im Berichtsjahr mit 3,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (3,2 Mio. EUR) um 15,4 % erhöht. Wesentlichen Einfluss auf das Jahresergebnis der MFAG hat das Beteiligungsergebnis infolge der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit den Tochtergesellschaften. Das Beteiligungsergebnis beträgt -61,7 Mio. EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr (-50,8 Mio. EUR) um -10,9 Mio. EUR erhöht. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus Aufwendungen für planfestgestellte Lärmschutzmaßnahmen an beiden Flughafenstandorten in Höhe von insgesamt 23,4 Mio. EUR. Bereinigt um diese Rückstellungszuführungen bliebe eine Verbesserung des Beteiligungsergebnisses von 12,5 Mio. EUR zu konstatieren, welche maßgeblich sowohl auf den Zuwachs der (konsolidierten) Umsatzerlöse um 8,6 Mio. EUR als auch auf die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge (konsolidiert) um 3,5 Mio. EUR zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Erträge werden hierbei insbesondere durch die weitestgehende Auflösung der in 2004 gebildeten Rückstellungen aus Konzessionsabgaben sowie von Abstandszahlungen an die Flughafen Dresden GmbH bestimmt. Diesen gestiegenen Gesamtleistungen stehen Erhöhungen des (konsolidierten) Materialaufwandes um 1,9 Mio. EUR, insbesondere aus höheren Energiekosten (+0,5 Mio. EUR), Bewachungsleistungen (+0,5 Mio. EUR) sowie Fremdleistungen (+0,9 Mio. EUR), erhöhte Personalaufwendungen der Tochtergesellschaften (+1,1 Mio. EUR) und rückläufige Abschreibungen (-4,0 Mio. EUR) gegenüber. Das Zinsergebnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich (-1,6 Mio. EUR) um 0,9 Mio. EUR auf -0,7 Mio. EUR. Neben gestiegenen Zinsaufwendungen, verursacht durch die weitere Aufnahme von Fremdmitteln, insbesondere zur Finanzierung der Investitionstätigkeit der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, sind hierfür die rückläufigen Zinsaufwendungen aus der Verzinsung von Ansprüchen aus den Ergebnisabführungsverträgen maßgebend. Im Rahmen des Liquiditäts- und Zinsmanagements setzt die Gesellschaft zur Optimierung von Kreditkonditionen und zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken variable Finanzierungen, Festsatzkredite und Zinsderivate ein. Das Finanzergebnis betrug somit im Geschäftsjahr insgesamt -62,4 Mio. EUR. Es ging gegenüber dem Vorjahr (-52,5 Mio. EUR) um 9,9 Mio. EUR zurück. Der Jahresfehlbetrag beträgt im Geschäftsjahr 2005 -62,1 Mio. EUR (Vorjahr -52,3 Mio. EUR). Bereinigt um die Aufwendungen für Lärmschutzmaßnahmen der Flughafengesellschaften ergibt sich ein deutlich über den Erwartungen liegendes Unternehmensergebnis in Höhe von -38,7 Mio. EUR und eine Verbesserung von 13,6 Mio. EUR zum Vorjahr.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme hat sich im (Vorjahr: 666,5 Mio. EUR) erhöht.

abgelaufenen

Geschäftsjahr

um

66,5

Mio.

EUR

auf

733,0

Mio.

EUR

Die Finanzanlagen haben sich infolge weiterer Zuzahlungen in die Kapitalrücklage der Flughafen Leipzig/Halle GmbH (103,0 Mio. EUR) sowie Ausschüttungen der Flughafengesellschaften (47,8 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr (515,3 Mio. EUR) um 55,1 Mio. EUR auf 570,4 Mio. EUR erhöht. Infolgedessen erhöhte sich das Anlagevermögen auf 570,5 Mio. EUR. Das Umlaufvermögen erhöhte sich insbesondere aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen, vor allem zur Finanzierung der Investitionstätigkeit der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, aus Forderungen gegen Gesellschafter sowie aus sonstigen Vermögensgegenständen (insbesondere Umsatzsteuerforderungen) bei gleichzeitigem Rückgang der liquiden Mittel um 11,2 Mio. EUR auf 162,4 Mio. EUR (Vorjahr: 151,2 Mio. EUR).

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Mitteldeutsche Flughafen AG

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Die Eigenkapitalausstattung der Mitteldeutschen Flughafen AG hat sich unter Berücksichtigung der weiteren Zuführungen der Aktionäre zur Investitionsfinanzierung (102,7 Mio. EUR) und des aufgetretenen Jahresfehlbetrages um 40,6 Mio. EUR auf 532,8 Mio. EUR erhöht. Die Eigenkapitalquote betrug 72,7 % an der erhöhten Bilanzsumme (Vorjahr: 73,8 %). Infolge der erhöhten Investitionstätigkeit, insbesondere der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, hat sich im Rahmen des Liquiditätsmanagements der MFAG im Berichtsjahr der Fremdmittelbestand bei Kreditinstituten um 9,4 Mio. EUR erhöht. Vorläufige Zahlungen des Freistaates Sachsen für Mitaktionäre bzw. Mitgesellschafter zur Finanzierung der Start-undLandebahn-Projekte wurden zum Bilanzstichtag als Verbindlichkeiten ausgewiesen. Aus diesem Grund betragen die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 17,0 Mio. EUR (Vorjahr 17,4 Mio. EUR). Die Verpflichtungen der MFAG aus den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen belaufen sich zum 31. Dezember 2005 auf 26,7 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen nahmen aus diesem Grund um 16,6 Mio. EUR auf 32,8 Mio. EUR zu. Das Fremdkapital erhöhte (Vorjahr: 174,3 Mio. EUR).

sich

somit

zum

Bilanzstichtag

um

25,9

Mio.

EUR

auf

200,2

Mio.

EUR

Die Vermögensstruktur zeigte die hohe Anlagenintensität der Gesellschaft, wonach 77,8 % (Vorjahr 77,3 %) des gesamten Vermögens langfristig im Anlagevermögen gebunden sind. Das Anlagevermögen der Mitteldeutschen Flughafen AG war im Geschäftsjahr 2005 in Höhe von 93,4 % durch Eigenkapital gedeckt (Vorjahr 95,5 %). Die Liquidität der Mitteldeutschen Flughafen AG war jederzeit gesichert.

Investitionen

Das Investitionsvolumen innerhalb der immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrug im Geschäftsjahr 33,8 TEUR und ist hauptsächlich auf den Kauf von Betriebs- und Geschäftsausstattungen zurückzuführen. Investitionen innerhalb des Finanzanlagevermögens sind unter der Vermögenslage beschrieben.

Personalentwicklung

Bei der Mitteldeutschen Flughafen AG waren im Jahr 2005 durchschnittlich 30 produktiv beschäftigte Mitarbeiter (Vorjahr 25 Mitarbeiter) tätig. Der Anstieg resultiert aus der Wirkung des Personalübergangs der Personalbereiche der Flughafengesellschaften auf die Mitteldeutsche Flughafen AG im III. Quartal 2004. Innerhalb der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG gilt seit 1. Juli 2002 ein Haustarifvertrag, welcher mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen wurde. Dieser Haustarifvertrag ist Grundstein für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe, unter dem erwartet zunehmenden Kosten- und Konkurrenzdruck im Markt. Die Tarifvertragsparteien unterzeichneten am 8. September 2004 die neuen Tarifverträge der Mitteldeutschen Flughafen AG. Mit der Neufassung des Vergütungsrahmentarifvertrages, der mit Wirkung vom 8. September 2004 in Kraft getreten ist, wurden die Ergebnisse des Projektes „Stellenneubewertung“ rechtsverbindlich festgestellt. Die Umsetzung der Stellenneubewertung erfolgte im letzten Quartal 2004. Im Jahr 2005 erfolgte die vertragliche Tariferhöhung von 2 %. Im Januar 2005 wurde durch den überwiegenden Teil der Mitarbeiter/-innen der Mitteldeutschen Flughafen AG Gebrauch vom tarifvertraglichen Recht auf Kapitalisierung und Auszahlung des Besitzstandsanspruchs für den Zeitraum 2005 bis 2007 gemacht. Der Kapitalisierungsbetrag wird auf drei Jahre abgegrenzt.

Gesellschaftsrechtliche Entwicklung

Die gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse haben sich im Berichtsjahr nicht verändert. Zwischen der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen wurde mit Datum 19. Dezember 2005/18. Januar 2006 ein aufschiebend bedingter Aktienkaufvertrag geschlossen. Demnach verkauft die Stadt Leipzig mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend ab dem 1. Januar 2004 einen Aktienanteil von 5,86 % an den Freistaat Sachsen.

Verkehr

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Seit der Neustrukturierung der Unternehmensgruppe haben sich die Leistungen und Beziehungen zwischen den Gesellschaften gefestigt. Der Berichtszeitraum diente deren weiterer Ausbildung und Etablierung.

Risikofrüherkennungssystem

Das bestehende Risikomanagementsystem der Gesellschaften, mit dem Risikofrüherkennungssystem als Bestandteil, wurde im Jahr 2002 mit Unterstützung der BDO Unternehmensberatung, Hamburg, weiterentwickelt und ist seitdem Bestandteil des Risikofrüherkennungssystems der Mitteldeutschen Flughafen AG. Die Definitionen und Wertgrenzen für bestandsgefährdende Risiken und die Prozesse zur Risikofrüherkennung und quantifizierung sowie zur Risikobewältigung wurden im Frühjahr 2005 in einem aktualisierten konzerneinheitlichen Risikohandbuch dokumentiert. Die einzelnen Gremien im Regelkreis des Risikomanagements wurden damit etabliert. Die Erfassung und Berichterstattung der in das Risikomanagementsystem aufgenommenen Risiken ist rechnergestützt durch den Einsatz einer zertifizierten Branchenlösung vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems einschließlich dessen Dokumentation im Risikohandbuch ist ein permanenter Prozess. Im Berichtsjahr wurde der Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Risikofrüherkennungssystems für die Hauptgeschäftsfelder der Unternehmensgruppe und dessen Integration in das Management-Informationssystem gelegt. Hierzu zählen ständig verfügbare Auswertungen zur Nachfragesituation, zu den Streckenauslastungen, zu den Endzielen sowie zu den Kapazitätsauslastungen im Infrastruktur- und Non-AviationBereich. Ergänzt wird das System um zum Teil über Auswertungsprogramme generierbare Informationen aus der Marktund Konkurrenzbeobachtung. Darüber hinaus wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr die Risikoinventur auf dem 31. Dezember 2005 aktualisiert. Gleichzeitig wurden die bis dahin an den beiden Standorten parallel betriebenen Programme als Server-Lösung am Standort Dresden zentralisiert. Derzeit erfolgen mit externer Unterstützung einer Softwarefirma die Arbeiten zur zeitnahen Überspielung der Risikoinventuren auf das zentrale System, womit die Daten und Auswertungen für ein quartalsweises Risikoreporting zur Verfügung stehen. Folge des zentralen Systems mit allen relevanten Risikodaten der Unternehmensgruppe ist für das Jahr 2006 eine Überprüfung des Benutzer- und Berechtigungskonzepts. Mit der fortlaufenden Überprüfung der Risiken im Rahmen der Leiterrunden wurde der definierte Prozessablauf durch die Flughafen Dresden GmbH und durch die PortGround GmbH im 2. Halbjahr 2005 eingeführt. Für den Standort Leipzig/Halle ist die Routine für Anfang 2006 geplant. Hier war nach Unterzeichnung des DHL-Ansiedlungsvertrages im Rahmen des Risikomanagementsystems als neu hinzugekommener Schwerpunkt das Vertragscontrolling umzusetzen. Mit dem Gesamtsystem der Risikofrüherkennung verfügt die Unternehmensleitung über ein Instrumentarium ständig zugriffsfähiger Informationen, um Risiken frühzeitig zu identifizieren und angemessene Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen. Erklärung des Vorstandes gemäß § 312 Abs. 3 AktG Die Mitteldeutsche Flughafen AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die der Gesellschaft im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die genannten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Berichtspflichtige Maßnahmen lagen im Geschäftsjahr 2005 nicht vor.

Ausblick

Nachdem bereits im Jahr 2004 wieder eine Marktbelebung zu verzeichnen war, hat sich die Prognose, wonach das Jahr 2005 ein Wachstumsjahr im Luftverkehr werden sollte, sowohl für die Branche als auch für die Mitteldeutsche Flughafen AG bestätigt. Die Unternehmensgruppe erwartet für das Jahr 2006 die Fortsetzung des nachhaltigen Entwicklungstrends in der Luftverkehrsnachfrage. Die Tendenzen in den ersten Monaten des Jahres 2006, Kapazitätsaufstockungen für die Sommerflugplanperiode, erweiterte Angebote im Low-Cost-Segment sowie Sondereffekte wie die FußballWeltmeisterschaft und der Städtetourismus, insbesondere für Dresden, stützen grundsätzlich diese Erwartungen. Ferner zeichnen sich Chancen auf überproportionale Entwicklungsschritte infolge von Großansiedlungen, des Ausbaus des Luftfrachtbereiches in Leipzig/Halle und der DHL-Ansiedlung ab. Allerdings bleiben die Aussichten auch mit Risiken behaftet. Die aktuell positiven Wachstumsprognosen 2006 für Deutschland müssen sich für wesentliche Konjunkturimpulse auf die Luftverkehrsnachfrage längerfristig verstetigen.

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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Der Branche droht aus der Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen, aus neuen EU-Verordnungen, aus der Abwälzung hoheitlicher Aufgaben auf die Flughäfen oder die Luftverkehrsgesellschaften, aus erhöhten Versicherungsprämien, aus den Überlegungen des Gesetzgebers zum Abbau so genannter Subventionen (z. B. Kerosinsteuer), aus der nationalen Umsetzung der europäischen Arbeitszeitvorschriften, aus den hohen Ölpreisen und aus der Novellierung des Fluglärmgesetzes das Risiko ständig steigender Belastungen. Daraus resultierende Zusatzkosten bei einer hohen Preiselastizität der Nachfrage sowie bei zusätzlich geschaffenen Kapazitäten und der verstärkte Eintritt der Regionalflughäfen verschärfen die Konkurrenz und den Preisdruck im Markt. Der Luftverkehrsmarkt in Deutschland und Europa ist durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. So erreichte der Low-Cost-Verkehr im Jahr 2005 bereits einen Marktanteil von nahezu 20 % im Passagesegment. Kostensteigerungen durch höhere Kerosinpreise und gestiegene Sicherheitsaufwendungen verschärfen den Wettbewerb zwischen dem klassischen Netzverkehr und dem kostenoptimierten Punkt-zu-Punkt-Verkehr weiter. Geschaffene Überkapazitäten und die Vielzahl von Regionalflughäfen im Markt erhöhen den Preisdruck auf die etablierten Airports bei der Sicherung bestehender und der Gewinnung neuer Angebote. Weiterer Wettbewerb wird durch die gut ausgebaute Infrastruktur der mitteldeutschen Region zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern hervorgerufen. Der Flughafen Leipzig/Halle GmbH wurde am 4. November 2004 der Planfeststellungsbeschluss für die Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld vom Regierungspräsidium Leipzig überreicht. Dieser sichert nachhaltig die Zukunft des Standortes Leipzig/Halle und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Vollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses ist mit dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes Leipzig vom 19. Mai 2005 gegeben. Eine Entscheidung des Gerichtes im Hauptsacheverfahren stand zum Berichtszeitpunkt noch aus. Der Bau der Start- und Landebahn Süd mit deren Verlängerung auf 3.600 Meter und mit paralleler Ausrichtung zur Nordbahn wurde am 6. Juli 2005 begonnen. Die Fertigstellung des Gesamtprojektes ist für Ende 2007 vorgesehen. Damit wird die Möglichkeit der zeitgleichen Nutzung beider Start- und Landebahnen rund um die Uhr geschaffen. Der hieraus hervorgehende Standortvorteil bringt den Flughafen Leipzig/Halle - vor dem Hintergrund zunehmender Kapazitätsengpässe und sich verschärfender Beschränkungen an anderen Flughäfen - in eine in der Bundesrepublik Deutschland und dem benachbarten Ausland hervorgehobene Wettbewerbssituation, die für den Passagier- und den Frachtverkehr gleichermaßen von immenser Bedeutung ist. Am 21. September 2005 wurde der Vertrag zur Errichtung des europäischen Luftdrehkreuzes für den internationalen Luftfrachtverkehr am Flughafen Leipzig/Halle von DHL unterzeichnet. Diese Ansiedlung wird die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region und des Unternehmens nachhaltig positiv beeinflussen. Aus dieser Signalwirkung heraus ist ein hohes Potential an Folgeeffekten für weitere wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Impulse sowie einer hohen Nachfrage nach Ansiedlungsflächen im Umfeld des Flughafens gegeben. Ein besonderer Schwerpunkt der Geschäftsführung liegt in der vertragsgemäßen Erfüllung der gegenüber DHL eingegangenen Verpflichtungen. Das zentrale Infrastrukturprojekt der Flughafen Dresden GmbH für die Jahre 2005 bis 2007 ist die Sanierung und Verlängerung der Start- und Landebahn. Der Planfeststellungsbeschluss wurde im Oktober 2005 durch das Regierungspräsidium Dresden erteilt. Die beim Bundesverwaltungsgericht eingereichten Klagen betreffen im Wesentlichen Lärmschutz und Ausgleichsmaßnahmen sowie die Regelungen zum Nachtflugbetrieb und setzen die sofortige Vollziehbarkeit des Beschlusses nicht außer Kraft. Durch den Neubau mit verschobener Achslage und gleichzeitiger Verlängerung auf 2.850 Meter können wesentliche operative Einschränkungen der derzeitigen Situation (Reichweitenlimitierung im Mittelstreckenbereich, Hindernissituation durch Nähe zu Gebäuden und Vorfeldpositionen) eliminiert werden. Infolge der verschobenen Achslage direkt neben der bestehenden Bahn kann ein Großteil der Baumaßnahmen während des Betriebs oder bei nächtlichen Betriebspausen realisiert werden. Trotzdem wird es ab März 2007 zu Betriebseinschränkungen kommen, in deren Folge die Gesellschaft mit einem baubedingten Rückgang der Passagierzahlen rechnet. Die Aktivitäten des Konzerns konzentrieren sich weiterhin auf die Gewinnung flughafenaffiner Ansiedlungen und auf die Stabilisierung und den Ausbau des angebotenen Linien- und Touristikflugverkehrs. Dabei werden die Bemühungen fortgesetzt, das Marktpotential im Einzugsbereich der Gesellschaft durch attraktive Verbindungen zu den deutschen und europäischen Wirtschaftszentren sowie den touristischen Zielgebieten zu erschließen und im Low-Cost-Markt Verbindungen zu den europäischen Metropolen zu gewinnen. Im klassischen Produktsegment zielen die Flughäfen der Unternehmensgruppe 2006 auf eine Reihe neuer Verbindungen, zusätzlicher Frequenzen und Produktverbesserungen. Die wichtigsten Wachstumsimpulse werden am Flughafen Dresden weiterhin vom Linienverkehr ausgehen. Durch die Angebotserweiterung im Low-Cost-Verkehr wird die Bedeutung des Linienaufkommens auch am Standort Leipzig/Halle zunehmen, wobei der Touristikverkehr dort noch ca. 60 % des Passagieraufkommens ausmacht. Trotz der erreichten Entwicklungen erweist es sich als schwierig, Low-Cost-Anbieter zum Aufbau weiterer, vor allem europäischer Verbindungen zu finden, die bereit sind, derartige Strecken zu akzeptablen Konditionen mit einem Erfolg versprechenden Produkt und einem Ausgleich in der Tragung des geschäftlichen Risikos zu bedienen. Erschwerend hierbei wirken sich auch Kaufkraftdefizite im mitteldeutschen Wirtschaftsraum und geschaffene Konkurrenzsituationen aus.

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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Mit der Freigabe des Bodenabfertigungsmarktes am Flughafen Leipzig/Halle durch die Änderung der Bodenabfertigungsdienstverordnung (BADV) vom 9. September 2005 sind die Risiken des Eintritts weiterer Wettbewerber in das Kerngeschäftsfeld der PortGround GmbH an diesem Standort gewachsen. In dem bereits seit längerer Zeit außerhalb der BADV liberalisierten Geschäftsbereich der Frachtabfertigung hat sich im Jahr 2005 der Wettbewerb mit weiteren Anbietern bereits verschärft. Mit der vertraglichen Bindung umsatzstarker Kunden, der Verbesserung der Servicequalität und den Aktivitäten zur Zusammenarbeit mit namhaften Netzwerkanbietern stellt sich die PortGround GmbH diesem Wettbewerb. Die Bedeutung des Non-Aviation-Segments für die wirtschaftliche Entwicklung der Flughäfen wird weiter zunehmen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr stabilisierte sich dessen Anteil an den Gesamtumsatzerlösen auf über 30 %. Die Gesellschaften verstärken in diesem Markt ihre Aktivitäten zum Abbau von Leerständen und zur Ausweitung eines attraktiven und nachfrageorientierten Flächen- und Dienstleistungsangebots. Die durch die Flughäfen fertig gestellten Kapazitäten und die in Realisierung befindlichen Vorhaben mit ihrer Ausrichtung auf die erkennbare mittelfristige Nachfrage werden zunächst die Ergebnissituation der Unternehmensgruppe weiterhin deutlich beeinflussen und die Notwendigkeit zur Steigerung des Geschäftsvolumens in den Bereichen Aviation und NonAviation ebenso untermauern wie das Ziel, weitere Kosteneinsparungspotentiale zu erschließen. Der Konzernverbund besitzt mit seinen modernen Luftverkehrsinfrastrukturen, seinen Anbindungen an die Verkehrsträger Straße und Schiene, seinem Areal an Entwicklungsflächen, seinen Mitarbeitern sowie seinen wettbewerbsfähigen Tarifverträgen das Potential, um an den Entwicklungen in einer Wachstumsbranche teilzuhaben und die Geschäftsergebnisse nachhaltig zu steigern. Erste Ansiedlungserfolge im europäischen Wettbewerb und steigende Projektanfragen bestätigen die bislang verfolgte Strategie und das Marktpotential der Mitteldeutschen Flughafen AG.

Verkehr

Mitteldeutsche Flughafen AG

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Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Karl-Liebknecht-Stráße 8 04107 Leipzig

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

64,03

Gesellschafter:

T€

%

Burgenlandkreis

1,28

2,00

DB Regio Aktiengesellschaft

3,20

5,00

GbR der Verkehrsunternehmen Omnibusund Reiseverkehr Heinz Wittig (LVW), Omnibusverkehrsgesellschaft mbH „Heideland“ (OVH), Reiseverkehr Schulze OHG, Schmidt-Reisen und Döllnitzbahn GmbH GbR der Verkehrsunternehmen PVG Muldental mbH, Busund Reiseunternehmen Alberto Ludwig, Reise- und Omnibusunternehmen Volker Kaltofen, Vetter Reisen GmbH, Omnibusnahverkehr Runge und dem OmnibusReiseunternehmen Naundorf Gesellschaft bürgerlichen Rechts der Verkehrsunternehmen RVL Regionalverkehr Leipzig GmbH und THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH Gesellschaft bürgerlichen Rechts der Verkehrsunternehmen Sax-Bus Eilenburger Busverkehr GmbH, Auto-Webel GmbH, Omnibusverkehr Leupold OHG und Busverkehr Geißler GmbH Hallesche Verkehrs-AG

1,28

2,00

1,28

2,00

1,28

2,00

1,28

2,00

7,16

11,18

Landkreis Delitzsch

1,28

2,00

Landkreis Döbeln

0,64

1,00

Landkreis Leipziger Land

1,28

2,00

Landkreis Merseburg-Querfurt

1,28

2,00

Landkreis Saalkreis

1,28

2,00

Landkreis Torgau-Oschatz

1,28

2,00

Landkreis Weißenfels

1,28

2,00

10,23

15,98

Muldentalkreis

1,28

2,00

Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH

1,92

3,00

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

1,28

2,00

Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt mbH Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis mbH

1,28

2,00

1,28

2,00

Regionalverkehrsgesellschaft Weißenfels GmbH

1,28

2,00

Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH

Verkehr

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

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Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

7,93

12,38

10,23

15,98

Verkehrsgesellschaft Döbeln GmbH

0,64

1,00

Zweckverband Leipzig

1,60

2,50

Stadt Leipzig für

den

Nahverkehrsraum

Gegenstand des Unternehmens: Die Gesellschaft hat im Mitteldeutschen Verkehrsverbundgebiet Aufgaben des öffentlichen Personennahverkehrs im Sinne der ÖPNV-Gesetze für den straßengebundenen Verkehr und den Schienenverkehr, insbesondere auf dem Gebiet der konzeptionellen Planung und der Koordinierung des betrieblichen Leistungsangebots, zu erfüllen und die tarifliche Integration dieses Verkehrs durch einen Gemeinschaftstarif herbeizuführen und künftig sicherzustellen sowie die im Rahmen des Verbundverkehrs von den Verbundunternehmen erzielten Einnahmen zu erfassen und zuzuschneiden. Die Gesellschaft handelt gegenüber den Gesellschafter interessen- und wettbewerbneutral. Öffentlicher Zweck: Das Unternehmen erbringt Leistungen der Personenbeförderung im Öffentlichen Personennahverkehr. Der öffentliche Zweck ergibt sich daher aus § 116 Abs. 2 GO-LSA und ist in der Betätigung im öffentlichen Verkehr zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Dr.-Ing. Meier, Werner Vorsitzender 1. stellv. Vorsitzender

Dr. Lütke Daldrup, Engelbert Girard, Francois

2. stellv. Vorsitzender

Bichoel, Knut Carmincke, Michael

(seit 01.06.2005)

Däumler, Lutz Dr. Gey, Gerhard Dr. Graetz, Manfred Dr. Menke, Rudolf Dr. Pohlack, Thomas Dr. Vetter, Wolfdietrich

(seit 07.10.2005)

Dr. Voigt, Thomas Eichner, Steffen Erben, Rüdiger Gäuer, Thomas

(bis 06.10.2005)

Glowienka, Andreas Günther, Ekkard Hahn, Michael Harbig, Dietmar

(seit 01.08.2005)

Heft, Frank Uwe Heininger, Klaus Juhrs, Ronald Meyer, Otto

(seit 01.08.2005)

Naacke, Christoph Parnow, Wolfgang Verkehr

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

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Aufsichtsrat:

Pfeilsticker, Albert Pietsch, René Pohl, Anja Reiche, Harri Riese, Lothar Rößler, Uwe

(bis 31.05.2005)

Runge, Wilfried Schulze, Hans-Peter Stoye, Angelika Thieme, Ronny

(seit 01.08.2005)

Völker, Birk

(seit 01.08.2005)

Webel, Wolfgang Wigger, Stephan Georg beratendes Mitglied

Bauer, Ludwig

beratendes Mitglied

Dr. Rhode, Bernd

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

2,94

2,61

2,00

Aufsichtsrat d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

T€

%

0,24

0,0

Anlagevermögen

439,95

Umlaufvermögen

1.700,50

Aktiva Ausstehende Einlagen

Rechnungsabgrenzungsposten Treuhandvermögen außerhalb der Bilanzsumme

Bilanzsumme

Verkehr

2003

T€

%

20,3

482,98

12,5

394,24

9,4

-43,03

-8,91

78,3

3.364,41

87,2

3.768,77

90,2

-1.663,91

-49,46

30,61

1,4

9,22

0,2

13,81

0,3

21,39

232,00

1.485,35

68,4

1.256,08

32,6

229,27

18,25

2.171,29

168,4

3.856,61

132,6

-1.685,32

-43,70

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

T€

4.176,82

%

Veränderungen T€

100,0

%

Seite 287 von 486

2005

2004

Passiva

T€

%

T€

Eigenkapital

396,63

18,3

Sonderposten für Investitionszulagen

364,94

16,8

Rückstellungen

145,94

Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Treuhandverbindlichkeiten Bilanzsumme

außerhalb

der

Bilanzsumme

2003

Veränderungen T€

%

T€

%

380,72

9,9

312,37

7,5

15,91

4,18

387,80

10,1

274,65

6,6

-22,86

-5,89

6,7

873,78

22,7

611,96

14,7

-727,84

-83,30

1.238,78

57,1

2.096,81

54,4

2.976,45

71,3

-858,03

-40,92

25,00

1,2

117,50

3,0

1,39

0,0

-92,50

-78,72

1.485,35

68,4

1.256,08

32,6

229,27

18,25

2.171,29

168,4

3.856,61

132,6

-1.685,32

-43,70

4.176,82

100,0

%

bb) GuV

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

2005

2004

2003

T€

T€

T€

347,74

401,30

274,80

961,61

1.508,13

760,27

Materialaufwand

1.653,94

2.274,42

1.456,88

Personalaufwand

1.038,74

1.099,98

930,12

171,28

136,24

115,75

Abschreibungen Zuschüsse Gesellschafter

1.937,93

2.001,73

1.774,88

sonstige betriebliche Aufwendungen

399,03

417,86

323,02

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

20,27

21,00

16,15

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

4,54

3,65

0,33

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

0,00

0,00

0,00

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

0,00

0,00

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

0,00

0,00

0,00

%

Eigenkapitalrentabilität:

0,00

0,00

0,00

%

Cashflow:

171,28

136,24

115,75

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

59,52

86,79

54,48

T€

Personalaufwandsquote:

79,33

57,61

89,86

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

3,44

3,15

1,61

%

Eigenkapitalquote:

18,27

14,64

7,48

%

Fremdkapitalquote:

81,73

85,36

92,52

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Verkehr

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

Angaben in

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ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Verkehr

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

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e) Lage des Unternehmens Organisationsstruktur

Im August 2005 wurde die Erweiterung des Verbundraumes um den Landkreis Altenburger Land vorgenommen. Damit erstreckt sich der Mitteldeutsche Verkehrsverbund nun über die drei Ländergrenzen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nach der Übernahme von Verkehrsleistung durch die Connex-Gruppe in Sachsen-Anhalt betreibt dies Unternehmen nun zwei Linien im Verbundraum und ist als Gesellschafter integriert worden. Insgesamt traten die Connex Verkehr GmbH, die Nahverkehrkehrsservicegesellschaft Thüringen (NVS) sowie der Landkreis Altenburger Land als neue Gesellschafter dem MDV bei. Dabei ist die Gesellschaftsstruktur unverändert geblieben. Mit einem Anteil von 51 % halten die Aufgabenträger die Mehrheit der Gesellschafteranteile. Die verbleibenden 49 % werden von den im Verbundraum tätigen Verkehrsunternehmen des straßen- und schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gehalten.

Entwicklungen und Aufgabenschwerpunkte in 2005

Die Verkehrsnachfrage entwickelte sich im MDV auch im Jahr 2005 weiterhin positiv. Unter Berücksichtigung der ungünstigen Rahmenbedingungen, insbesondere bei der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung sowie sinkender Schülerzahlen, konnte im bisherigen Verbundgebiet gegenüber dem Vorjahr erneut eine weitere Steigerung bei den Fahrgastzahlen und den Tarifeinnahmen erzielt werden. Unter Berücksichtigung der Verbunderweiterungen im August 2004 und August 2005 ist das Verkehrsaufkommen im MDV insgesamt um 10,6 % auf 167 Mio. Fahrgäste gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die abgegrenzten Tarifeinnahmen erhöhten sich um 20,0 % auf 127,3 Mio. EUR. Im Verbundgebiet des Jahres 2001 (Pool A) konnten die Tarifeinnahmen bei einem Fahrgastzuwachs von 1,4 % um 7,1 % auf 104,8 Mio. EUR gesteigert werden. Aus der Erweiterung des Jahres 2004 wurden bei 19,6 Mio. beförderten Fahrgästen Einnahmen von 20,7 Mio. EUR erzielt. Die Verbunderweiterung zum 1. August 2005 bewirkte eine Steigerung der Tarifeinnahme in Höhe von 1,8 Mio. EUR. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im MDV werden von den Konsolidierungsbemühungen des Bundes, der Länder und der kommunalen Gebietskörperschaften wesentlich mitbestimmt. So ist auch die Entwicklung in der Verbundgesellschaft stetig auf eine Effizienzsteigerung ausgerichtet. Die Beschlussfassungen des Bundes zu ÖPNVFinanzierungen in Verbindung mit dem Haushaltsbegleitgesetz im Dezember 2003 führten bei den Verbundunternehmen auch im Jahr in 2005 zu weiteren Einnahmeausfällen durch Kürzungen bei den Ausgleichsleistungen für Schüler, Auszubildende und Schwerbehinderte, die durch geplante Tarifanpassungsmaßnahmen nur zum Teil ausgeglichen werden konnten. Diese Belastung der Unternehmen wird sich im Jahr 2006 weiter erhöhen. Wesentlicher Arbeitsschwerpunkt in 2005 war die Erweiterung des Verbundgebietes um den Landkreis Altenburger Land. Mit dieser Erweiterung hat sich die Fläche des Verbundgebietes auf fast 8.000 km² vergrößert. Somit bietet das System „Mitteldeutscher Verkehrsverbund“ für nunmehr 1,9 Mio. Einwohner den Nutzen der Tarifvereinfachung und des integrierten Gesamtangebotes. Die Umstellung fand im Rahmen einer sehr aktiven Öffentlichkeitsarbeit und einer positiven Berichterstattung in den Medien statt und wurde fristgerecht und ohne Probleme umgesetzt. Im Rahmen der Verbunderweiterung hat die Verbundgesellschaft für die Verkehrsunternehmen die Beantragung und Abwicklung der Fördermaßnahmen für die Maßnahmen zur Umstellung auf den Verbundtarif und die Durchführung der Beschaffungen mit den notwendigen Vergabeverfahren durchgeführt. Die Maßnahmen umfassen insgesamt ein Volumen von ca. 1,1 Mio. EUR. Die Verbunderweiterung erforderte die Integration der neuen Verkehrsunternehmen in das Einnahmeaufteilungsverfahren des MDV. Dazu wurden die notwendigen Regelungen und Abstimmungen im Vorfeld mit den Beteiligten geklärt. Nach den bis zum Jahresende 2005 ausgewerteten Analysen wurden die mit der Erweiterung verbundenen Zielstellungen vollständig umgesetzt. Sowohl bei den Fahrgastzahlen als auch bei den Einnahmen wurden die prognostizierten Eckdaten erreicht. Damit konnte der positive Trend seit der Verbundeinführung auch im Erweiterungsgebiet fortgeführt werden. Zur Fortschreibung der laufenden Einnahmeaufteilung aufgrund von Angebotsveränderungen wurde die datenbasierte Neuberechnung von Einnahmeansprüchen im Zusammenhang mit der Flughafenstrecke abgeschlossen. Weiterhin wurden auf der von der Lausitzbahn GmbH betriebenen Strecke Leipzig-Geithain Erhebungen mit den beteiligten Verkehrsunternehmen abgestimmt und realisiert. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Verbundgesellschaft lag in 2005 weiterhin in der Vorbereitung des neuen Einnahmeaufteilungsverfahrens. Erstmals konnte auf der Basis einer Modellrechnung die Wirkungstendenzen der neuen EAV dargestellt werden. Dazu wurden die realen Einnahmen des dritten Verbundjahres als Bezugsbasis verwendet. Die endgültige Fertigstellung des Systems „automatische Fahrgastzählung“ war auch im Jahr 2005 ein wesentlicher Aufgabenschwerpunkt, wobei die operative Einführung der zugehörigen Datenmanagement, Planungs- und Auswertungssoftware-Tools, insbesondere Stichproben- und Messfahrtenplanung bei den Verkehrsunternehmen durch die Verbundgesellschaft weiter begleitet und aktiv unterstützt wurde.

Verkehr

Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

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Daneben wurden die notwendigen Anpassungen der Vertragsregelungen für den Ausgleich der verbundbedingten Aufwendungen (Ausgleich von Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlusten) weiter entwickelt und hinsichtlich der haushaltsrechtlichen Prüfung mit den Aufgabenträgern erörtert. Im Jahr 2005 gelang es außerdem, eine Regelung zur Abgeltung von zusätzlichen Vertriebsaufwendungen zwischen den Verkehrsunternehmen zu erarbeiten. Damit konnte die Basis zum „Anreiz für einen attraktiven Vertrieb“ erweitert werden. Im August 2005 wurde eine Tariferhöhung durchgeführt, die zu einer entsprechenden Erhöhung der Tarifeinnahmen in den Folgemonaten geführt hat. In diesem Rahmen hat die Verbundgesellschaft die Tarifgestaltung federführend vorbereitet und die Unternehmen bei der technischen und organisatorischen Umstellung unterstützt (Aktualisierung der Tarifdatenbank, Schulungen der Mitarbeiter etc.) sowie die Öffentlichkeitsarbeit dazu durchgeführt. Das in 2003 in Halle eingeführte neue Semesterticket wurde in 2005 fortgeführt. Die Teilnehmerzahl an dem Angebot konnte weiter sichtbar gesteigert werden. Die Verhandlungen zur Weiterentwicklung des Angebotes mit der Ausweitung auf die Relation Halle-Leipzig bzw. das gesamte Verbundgebiet waren auch im Jahr 2005 ein Schwerpunkt im Bereich der Tarifarbeit. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2005 wurde mit der Übernahme des Nordharznetzes in Sachsen-Anhalt durch die Connex Sachsen-Anhalt GmbH ein weiteres SPNV-Unternehmen in den Verbundtarif integriert. Im Rahmen der Geschäftsbesorgung für den Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) wurde eine verkehrliche Untersuchung für den Korridor Leipzig-Weißenfels-Erfurt eingeleitet. Gemeinsames Ziel der SPNVAufgabenträger ZVNL und NVS Thüringen ist dabei mittelfristig die Stärkung der Achse Leipzig-Erfurt. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme wurden verschiedene Varianten entwickelt und bewertet. Nach Abstimmung der Varianten mit den einzubeziehenden Partnern in den benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen die Ergebnisse in die SPNV-Angebotsplanung des ZVNL einfließen. Das Linienkonzept für das mitteldeutsche S-Bahnnetz mit dem City-Tunnel Leipzig als zentralem Bauwerk wurde im Hinblick auf Linienführung und Bedienungshäufigkeit vor dem Hintergrund der zukünftig vorhandenen Infrastruktur modifiziert. Für die Eisenbahnstrecke Leipzig-Grimma-Döbeln-Verbandsgrenze wird eine integrierte Potenzialstudie durchgeführt, mit der beispielhaft auch für andere Strecken die nachhaltige Stärkung der Nachfrage verfolgt wird. Für die Eisenbahnstrecke Leipzig-Zeitz-Gera wurde die Haltekonzeption im Hinblick auf eine Vereinheitlichung der Produkte RegionalExpress und RegionalBahn untersucht. In Ergänzung dazu wurde eine Variantenuntersuchung mit dem aktualisierten Verkehrsmodell mit dem Ergebnis durchgeführt, dass eine Verstetigung der Bedienung auf einen Stundentakt voraussichtlich eine deutliche Nachfragesteigerung bewirken wird. Eine durch Auflassung von schwach nachgefragten Zugangsstellen mögliche Beschleunigung ist demgegenüber von untergeordneter Bedeutung. Weiter wurde im Berichtszeitraum die Ausschreibung für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Nahverkehrsraum Leipzig begleitet, für den ZVNL die eingegangenen Angebote ausgewertet sowie die Angebotskonzeption für den SPNV im Nahverkehrsraum Leipzig für den Fahrplan 2005/2006 vorbereitet, die als Grundlage für die Bestellung bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen diente und im Dezember 2005 umgesetzt wurde. Anlässlich der Vorbereitungen zur FIFA Fußball-WM 2006 wurde unter Berücksichtigung der Erfahrungen vom FußballLänderspiel aus dem vergangenen Jahr ein Maßnahmenkonzept für den SPNV für die im Juni 2005 stattfindenden Spiele des FIFA-Confederations Cup erarbeitet und dieses gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und dem ZVNL als zuständigem Aufgabenträger umgesetzt. Begleitend zu den Spielen wurden Vororterhebungen des An- und Abreiseverkehrs durchgeführt und wichtige Erkenntnisse für die Fortschreibung des SPNV-Angebotskonzepts abgeleitet, die sich unmittelbar an den FIFA-Confederations Cup anschloss. Um den ÖPNV zu stärken und gleichfalls einen reibungslosen verkehrlichen Ablauf zu gewährleisten, diente die Eintrittskarte gleichfalls als Fahrausweis in Teilbereichen des MDV. Hierbei unterstützte die Verbundgesellschaft die Verhandlungen und sicherte die Kommunikation zwischen den Verbundpartnern. Darüber hinaus plante die Verbundgesellschaft die notwendigen Verstärkungen im SPNV. Die durch das Kombiticket realisierten Einnahmen wurden im Anschluss an den Confederations Cup auf Grundlage der Zuschauerbefragung nachfrageorientiert auf die Verkehrsunternehmen verteilt. Auch für die Fußball-WM 2006 wurde ein Kombiticketvertrag abgeschlossen, der es den Stadionbesuchern ermöglicht mit der Eintrittskarte am Spieltag die öffentlichen Verkehrsmittel im MDV zu nutzen. Gleichfalls plante die Verbundgesellschaft die im SPNV notwendigen Verstärkerleistungen, wobei zu berücksichtigen war, dass nicht nur an den Spieltagen, sondern während des gesamten Zeitraumes der Fußball WM zu den Rahmenveranstaltungen (Fan-Fest) große Besucherzahlen in Leipzig erwartet werden.

Verkehr

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Weitere planerische Aufgaben in 2005 waren: •

Fortschreibung des integrierten Verkehrsmodells des MDV für das erweiterte Verbundgebiet



Entwicklung eines übergreifenden Spät- und Nachtverkehrskonzeptes für den MDV



Analyse der Regionalbuslinien im sächsischen Teil des MDV-Gebietes in Bezug auf die Verknüpfungspotentiale und den regionalen Schienenverkehr



Abschluss der Studie „RBL-Funktionen für den MDV-Regionalverkehr“ im sächsischen Teil des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes und Vorbereitung einer möglichen Umsetzung

Mit dem Informationskonzept für Haltestellen im Verbundgebiet wurde im Jahr 2005 ein Gestaltungsrahmen beschlossen, der bei der Neueinrichtung von Haltestellen berücksichtigt werden soll. Dabei umfasst die Empfehlung Aussagen zu den notwendigen Informationsbestandteilen sowie zum Design von Haltesstellenmasten und -schildern. Im Jahr 2005 wurden alle Kommunikationsmaßnahmen des MDV darauf ausgerichtet, die Verbundvorteile und den Verbundnutzen stärker in den Blickpunkt zu rücken. Basis dafür war eine Ende 2004 durchgeführte Marktuntersuchung zum Bekanntheitsgrad des MDV. Diese zeigte unter anderem auf, dass es in der Bevölkerung noch Informationsdefizite zur flexiblen Nutzung der Verbundtickets in allen Nahverkehrsmitteln gibt. Darüber hinaus wurden folgende Schwerpunktthemen seitens des MDV kommunikativ begleitet: •

Stufenweise Einführung des erweiterten Nachtverkehrs im Großraum Leipzig mit Kampagnen „Nachtverkehr“ im Frühjahr des Jahres und zum DB-Fahrplanwechsel im Dezember



Verbundintegration des Landkreises Altenburger Land: Hierzu gab es eine Kampagne, die schwerpunktmäßig das Altenburger Land und dessen unmittelbare Randbereiche einschließlich des Korridors von/nach Leipzig abdeckte, in geeigneter Form aber auch das übrige Verbundgebiet bediente.



Freizeitverkehr: Im Frühjahr wurde die Herausgabe des Faltplanes „Fahr Rad!“ erstmals durch eine Kampagne begleitet. Diese beinhaltete unter anderem auch eine Medienkooperation mit der Leipziger Volkszeitung, über die die LVZ-Leser den Faltplan ins Haus zugestellt bekamen. Im September wurde in Kooperation mit den anderen vier sächsischen Verbünden der Entdeckertag durchgeführt. Dabei trat der MDV in diesem Jahr als federführender Verbund auf.



Tarifanpassung: Neben einer sehr frühzeitigen Information der Bevölkerung über die bevorstehende Tarifanpassung mittels Pressemeldungen und den bewährten Informationsbroschüren wurde im Jahr 2005 die PR-Arbeit mit weiteren Maßnahmen vertieft. Da in redaktionellen Berichterstattungen der Medien Hintergründe tariflicher Anpassungen oft nur unzureichend oder nicht korrekt wiedergegeben werden, haben wir den Tarifwechsel mit mehreren Anzeigenschaltungen in den Tageszeitungen begleitet. Durch diese offensive Argumentation in der Öffentlichkeit blieben negative Berichterstattungen weitestgehend aus.

Für eine verstärkte Kommunikation der Partnerschaft Verkehrsunternehmen/MDV wurde die Konstante „Partner im Verbund“/„Wir fahren im Verbund“ entwickelt. Mit dieser Konstante wird den Fahrgästen aufgezeigt, dass „ihr“ Verkehrsunternehmen Partner im Verbund ist und ihnen hier die Verbundvorteile zur Verfügung stehen. Neben entsprechenden Aufklebern an den Fahrzeugen gibt es hierzu auch zahlreiche Rumpfflächenwerbungen an Bussen und Bahnen. Die Kundenzeitschrift „Nahverkehr Mitteldeutschland“ wurde in vier Ausgaben veröffentlicht. Mit der Zeitung sollen auch die Verbundvorteile für die Fahrgäste dargestellt werden. Außerdem wird mit ihr die kontinuierliche Kommunikation während der durchgeführten Kampagnen untersetzt.

Realisierung des Wirtschaftsplans 2005

Der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2005 wurde auf der Gesellschafterversammlung am 06.12.2004 beschlossen. In der Gesellschafterversammlung am 20.07.2005 wurde zusätzlich beschlossen, die nicht verbrauchten Mittel aus 2004 von TEUR 140 ins Jahr 2005 zu übertragen. Auf dieser Basis erfolgte die Finanzierung des Betriebsaufwandes der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 durch Abschlagszahlungen der Gesellschafter entsprechend § 5 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages sowie durch Fördermittel des Freistaates Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt. Weitere Erträge wurden aus der Realisierung des Geschäftsbesorgungsvertrages mit dem ZVNL sowie aus dem Verkauf der Fahrplanhefte 2005/06 entsprechend den mit den Verkehrsunternehmen des Verbundes geschlossenen Verträgen erzielt. Insgesamt betrachtet standen den Aufwendungen von TEUR 3.268 Erträge einschließlich Fördermittel von TEUR 1.330 gegenüber. Die von den Gesellschaftern gezahlten und aus dem Vorjahr übertragenen Zuschüsse (TEUR 2.309) mussten daher nur in Höhe von TEUR 1.938 in Anspruch genommen werden, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Der nicht verbrauchte Zuschussbetrag von TEUR 371 wurde passiviert. Er resultiert im Wesentlichen aus der Verschiebung von Maßnahmen in das Jahr 2006 (TEUR 252). Dies betrifft im Wesentlichen die Weiterentwicklung des neuen Einnahmeaufteilungsverfahrens. Verkehr

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Dafür wurden unter Berücksichtigung der Übertragung aus dem Vorjahr Eigenmittel von TEUR 190 (ohne die Maßnahmen der Verbunderweiterung) geplant, wovon nur TEUR 13 verbraucht wurden. Darüber hinaus wurden insbesondere im Personalaufwand und in der Fahrplanproduktion TEUR 119 eingespart. Das Budget für die Verbunderweiterung wurde eingehalten und die Aufwendungen somit insgesamt aus den Zuschüssen des Freistaates Thüringen und des Landkreises Altenburger Land gedeckt. Über die weitere Verwendung werden die Gesellschafter entscheiden. Die Geschäftsführung empfiehlt, die nicht verbrauchten Zuschüsse von TEUR 252 für die nach 2006 verschobenen Maßnahmen auf das Folgejahr zu übertragen. Die Einsparungen von TEUR 119 sollen für die sachsen-anhaltinischen Gesellschafter entsprechend ihres Anteils als Eigenmittel für den länderfinanzierten Teil des Mosaique-Projektes verwendet werden. Die auf die übrigen Gesellschafter entfallenden Anteile sollen auf die Betriebskostenzuschüsse des Jahres 2006 angerechnet werden. Die Bilanzsumme verminderte sich von TEUR 2.601 zum 31. Dezember 2004 auf TEUR 2.171 zum 31. Dezember 2005. Diese Minderung um TEUR 430 resultiert im Wesentlichen aus der Einigung zu dem in Vorjahren strittigen Einnahmeanspruch DB Regio, durch den einen Rückgang bei den Forderungen gegen Gesellschafter und bei den Rückstellungen zu verzeichnen war. Der MDV verfügt über eine mehrjährige Planung, die zurzeit bis 2010 reicht. Der darin eingebundene Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2006 wurde von der Gesellschafterversammlung am 06.12.2005 beschlossen.

Ausblick auf 2006

Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein wesentliches Anliegen für 2006 die weitere Absicherung der Finanzierungsgrundlagen für die Verbundarbeit. Im Freistaat Sachsen besteht mit der Finanzierungsverordnung für den ÖPNV eine Grundlage für eine langfristige Grundfinanzierung der verbundbedingten Mindereinnahmen und der Aufwendungen für die Verbundgesellschaft. Für das Land Sachsen-Anhalt stand eine vergleichbare Regelung über eine Basisfinanzierung der Ausgleichsleistungen für die Durchtarifierungsverluste noch aus. Mit dem Land konnte nunmehr eine Änderung des Verbundvertrags vereinbart werden, nach der der Förderzeitraum von derzeit 5 auf 11 Jahre verlängert wird. Die Vorbereitungen zur Einführung des neuen Einnahmeaufteilungsverfahrens werden mit hoher Priorität weitergeführt. Zur Realisierung der neuen EAV wird neben der Datenbereitstellung für die EAV-Modellrechnungen die Ausgestaltung des Übergangs in den laufenden, operativen Betrieb der AFZ nach Abschluss der Einführungsphase mit den damit verbundenen technischen und kommerziellen Arbeiten sein. Darüber hinaus werden mit Hilfe der Ergebnisse der Modellrechnungen die Eingangsparameter der neuen EAV weiter verfeinert und spezifiziert. Zur Fortschreibung des Tarifs wird zum 1. August eine Tariferhöhung vorbereitet, die zur Verbesserung der Ertragslage der Unternehmen erforderlich ist. Für die Weiterentwicklung des Tarifs sind Marktanalysen durchzuführen. Nach der erfolgreichen Etablierung des Semestertickets in Halle ist eine Weiterentwicklung dieses Modells mit den Partnern zu verhandeln. Auf Initiative der Verbundgesellschaft hat sich ein Konsortium mit Verbundpartnern, der Industrie und Wissenschaft an einer Ausschreibung des Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Thema „Verkehrsmanagement 2010“ beteiligt. Die Projektsskizze wurde unter 114 Bewerbungen als eine von 8 für die Förderung gewählt. Die Konkretisierung der Projektbeschreibungen sowie die Vorbereitung der Antragstellungen wurden in Abstimmung mit dem BMBF und den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt vorgenommen. Die Fördermittelbescheide des Bundes ergingen im September 2005 und im März 2006. Die ergänzenden Förderungen der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt werden in 2006 beschieden. Damit können im Laufe des Jahres 2006 die Projektarbeiten aller Partner intensiviert werden. Das Projekt erstreckt sich mit einer Laufzeit von 3 ½ Jahren bis in das Kalenderjahr 2009. Von Seiten des MDV werden im Forschungsprojekt u. a. die Aktivitäten im Bereich Marktforschung/ Evaluation in die Wege geleitet. Hierzu zählen - in Abhängigkeit vom jeweiligen Demonstrator - Erhebungen sowie Telefonbefragungen mit dem Ziel Kundenzufriedenheit, Verhaltensänderungen und Verbesserungspotentiale zu erkennen.

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Im Rahmen der Geschäftsbesorgung für den ZVNL sind für das Jahr 2006 folgende wesentlichen Vorhaben vorgesehen: •

Erarbeitung von Betriebs- und Infrastrukturkonzepten im Zuge geplanter Eisenbahnvorhaben (u. a. Ausbaustrecke Leipzig-Chemnitz, City-Tunnel Leipzig, Strecke Leipzig-Weißenfels mit Weiterführung Richtung Erfurt)



Unterstützung des ZVNL bei der Planung von Zugangs- und Verknüpfungsstellen



Unterstützung des ZVNL bei der Umsetzung des Gutachtens „Potenzialanalyse für Zubringerverkehre P+R und B+R“.



Weiterführung der Erarbeitung und Abstimmung von SPNV-Konzepten für die Großveranstaltungen „Confederations Cup 2005“ und „Fußball-Weltmeisterschaft 2006“ in Leipzig



Verbesserung der Verknüpfung Bahn/Bus mit Schwerpunkt Mittelzentren, S-Bahn Leipzig-Halle und der Ausbaustrecke Leipzig-Chemnitz einschließlich der Durchführung und Auswertung von Erhebungen.



Fortschreibung der SPNV-Angebotskonzeption im Nahverkehrsraum Leipzig für den Fahrplan 2005/2006. Aus dieser Konzeption wird im Auftrag des ZVNL das Fahrplanangebot für den ab Dezember 2005 gültigen Eisenbahnfahrplan entwickelt.



Durchführung einer Pilotstudie zur Potenzialerschließung am Beispiel der Regionalbahnstrecke Leipzig-GrimmaDöbeln-Verbandsraumgrenze

Auch im Jahr 2006 wird die Fußball-WM einen Themenschwerpunkt darstellen. Hier stehen noch Verhandlungen zum Volunteerticket, die Vorbereitung und Realisierung der Öffentlichkeitsarbeit sowie die nachfolgende Einnahmeaufteilung an. Im Rahmen der Marktforschung wird der Freizeitmarkt im Verbundgebiet näher beleuchtet. Hierzu gehört die Potentialbestimmung eines Freizeittickets und die Eruierung von Freizeitzielen und deren ÖPNV-Anbindung. Die Kommunikationsmaßnahmen 2006 sind darauf ausgerichtet, die Tarif- und Verkehrsangebote zu kommunizieren sowie weitere Fahrgastpotenziale zu erschließen und gelegentliche Nutzer stärker an den ÖPNV zu binden. Deutlich verstärkt wird beispielsweise die Kommunikation im Segment Freizeit. So enthält die etablierte Publikation „Fahr Rad“ nunmehr auch zahlreiche Angebote im anhaltischen und thüringischen Teil des MDV (bisher Schwerpunkt Sachsen). Intensiviert wird hierbei die Kooperation mit LVZ und MZ, über die der Faltplan in den Großräumen Leipzig und Halle direkt in die Haushalte verteilt wird. Im Spätsommer wird es eine Kampagne zum allgemeinen Freizeitverkehr in der Region geben (Arbeitstitel „Entdecke die Region“), an die sich im Dezember eine weitere Kommunikationsmaßnahme mit Blickpunkt Freizeitangebote in den Oberzentren anschließt (Arbeitstitel „Erfahre die Stadt“). Basis für die Kampagnen zum Freizeitverkehr ist eine Kooperation mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), der in unserem Auftrag eine Schwachstelleanalyse für alle MDV-Bereiche durchführt. Die ersten Ergebnisse liegen hier in Kürze vor und werden in die Kampagnenplanung einfließen. Nach dem Tarifwechsel startet darüber hinaus eine Kampagne zu Fahrkartenabonnements. Gemeinsam mit allen Verbundunternehmen sollen Gelegenheitsfahrer auf die günstigen Abo-Angebote aufmerksam gemacht werden, um diese stärker an die Unternehmen zu binden. Hierbei dienen die Fahrzeuge der Verbundpartner (sowohl im Innen- als auch im Außenbereich) als Hauptwerbemedium/-informationsträger. Zur optimalen Verbreitung aller Informationen und Untersetzung der einzelnen Werbemaßnahmen gibt es im Jahr 2006 erstmals eine umfangreiche und flächendeckende Medienkooperation mit der Leipziger Volkszeitung und der Mitteldeutschen Zeitung. Schwerpunkt der Kooperation sind Schaltungen von Eckfeld- und Stopperanzeigen zu Sonderkonditionen. Der finanzielle Einsatz liegt hierbei bei lediglich 1EUR pro 1.000 Leser. Bestandteil der Kooperation ist auch die Verteilung der Kundenzeitschrift „Nahverkehr Mitteldeutschland“ durch die LVZ und die MZ in die Haushalte der Mittelzentren.

Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung

Als wesentliche Risiken der künftigen Entwicklung werden durch die Geschäftsführung insbesondere die vollständige und termingerechte Bereitstellung von beantragten Fördermitteln und der gemäß § 5 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages von den Gesellschaftern zu leistenden Abschlagszahlungen eingestuft. Das im Geschäftsjahr 2002 eingeführte Risikomanagementsystem hat sich in der praktischen Anwendung als verbesserungsbedürftig erwiesen. Es wurde 2005 stärker auf die spezifischen Gegebenheiten zugeschnitten und effizienter gestaltet. Das überarbeitete Risikohandbuch datiert vom 21.09.2005 und wurde zum 17.10. 2005 in Kraft gesetzt.

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OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Kaolinstraße 12 06126 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

30,00

Gesellschafter: Abellio Beteiligungsgesellschaft mbH

T€

%

10,20

34,00

Hallesche Verkehrs-AG

9,90

33,00

Vetter GmbH Omnibus- und Mietwagenbetrieb

9,90

33,00

Gegenstand des Unternehmens: I.

Gegenstand des Unternehmens ist die Beförderung von Personen im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere die Durchführung von Linien-, Gelegenheits- und Schülerverkehr.

II.

Gegenstand der Gesellschaft sind weiter die Planung, Effizienzprüfung und die Gestaltung eines kundenorientierten und wirtschaftlich Öffentlichen Personennahverkehrs sowie alle mit der Durchführung der Verkehrsleistungen im Zusammenhang stehende Tätigkeiten, wie auch das Erbringen von Kraftfahrzeuginstandsetzungsleistungen, Nutzfahrzeugserviceleistungen sowie entsprechenden Serviceleistungen.

III. III. Die Gesellschaft kann gleichartige oder ähnliche Unternehmen im Inland errichten, erwerben und sich an solchen beteiligen oder deren Vertretung übernehmen sowie Zweigniederlassungen errichten. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Unternehmen die dem öffentlichen Verkehr dienen, sind explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Beirat:

Dr. Vetter, Wolfdietrich

(seit 09.03.2005)

Gäuer, Thomas

(bis 15.09.2005)

Vorsitzender

Scheuerle, Georg

stellv. Vorsitzender

Geithe, Michael Czok, Bodo Peter Dressel, Uwe Haak, Matthias Iffahrt, Klaus-Dieter Rost, Jochen

Verkehr

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c) Beteiligungen unmittelbar Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH

T€

%

1,28

2,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

6.198,39

66,5

6.613,00

69,0

-414,61

Umlaufvermögen

3.100,50

33,3

2.956,00

30,8

144,50

4,89

15,42

0,2

14,00

0,1

1,42

10,14

9.314,32

100,0

9.583,00

100,0

-268,68

-2,80

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

% -6,27

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

5.371,44

57,7

5.240,00

54,7

131,44

2,51

Sonderposten für Investitionszulagen

1.089,03

11,7

1.409,00

14,7

-319,97

-22,71

83,17

0,9

107,00

1,1

-23,83

-22,27

2.759,66

29,6

2.825,00

29,5

-65,34

-2,31

11,02

0,1

2,00

0,0

9,02

451,00

9.314,32

100,0

9.583,00

100,0

-268,68

-2,80

Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Verkehr

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bb) GuV 2005

2004

T€

T€

10.480,35

9.557,00

858,28

666,00

Materialaufwand

3.436,02

2.672,00

Personalaufwand

5.498,51

5.569,00

Abschreibungen

1.123,38

1.245,00

sonstige betriebliche Aufwendungen

1.018,73

903,00

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

Erträge aus Beteiligungen

0,98

2,00

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

15,09

11,00

Aufwendungen aus Verlustübernahmen

37,52

44,00

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

97,83

112,00

142,69

-309,00

15,53

17,00

127,16

-326,00

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

-1.362,90

-1.037,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-1.235,74

-1.363,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

Angaben in

1,21

-3,41

%

1,92

-4,94

%

1.250,55

919,00

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

61,62

51,37

T€

Personalaufwandsquote:

48,49

54,48

%

31.12.2005

31.12.2004

Sachanlagenintensität:

65,43

68,04

%

Eigenkapitalquote:

57,67

54,68

%

Fremdkapitalquote:

42,33

45,32

%

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

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e) Lagebericht Der Landkreis Saalkreis als Gesellschafter hatte im Jahr 2003 beschlossen, das Unternehmen OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH im Zuge einer Ausschreibung zu veräußern. Die Verkehrsunternehmen Hallesche Verkehrs-Aktiengesellschaft, Halle (HAVAG) und ABELLIO GmbH Essen, (ABELLIO) erwarben am 9. März 2005 die Anteile an der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2005. Entsprechend einer in der Übernahmekonzeption von HAVAG und ABELLIO vereinbarten Verfahrensweise erfolgte ein Weiterverkauf von Gesellschaftsanteilen an das regionale Verkehrsunternehmen Vetter GmbH, Salzfurtkapelle. Die Gesellschafter halten folgende Anteile: ABELLIO GmbH, Essen

34,0 %

Hallesche Verkehrs-Aktiengesellschaft, Halle

33,0 %

Vetter GmbH, Salzfurtkapelle

33,0 %.

In diesem Zusammenhang wurde ein neuer Gesellschaftsvertrag geschlossen und der Gegenstand des Unternehmens neu definiert. Das Stammkapital erhöhte sich auf TEUR 30. Dr. Wolfdietrich Vetter wurde zum Geschäftsführer bestellt. Die Betriebsaufnahme durch die neuen Gesellschafter erfolgte zum 14. März 2005. Die wirtschaftliche Situation der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH stellte sich vor dem Hintergrund des Verkaufes der Gesellschafteranteile durch den Landkreis Saalkreis im Jahr 2004 wie folgt dar: TEUR 9.557

Gesamtumsatz: Jahresfehlbetrag davon Jahresfehlbetrag nach Sparten: Regionalverkehr Stadtverkehr für HAVAG Mietwagen/Gelegenheitsverkehr Technischer Bereich Handelsware/Vermietung Arbeitskräfte im Jahresdurchschnitt

326 -43 -168 -182 +33 +34 199

Fahrplan-km für den Landkreis Saalkreis

3.752.486

Fahrzeugbestand (KOM) gesamt

118

Produktivität der Verkehrsbereiche in EUR/Arbeitsstunde

31,18

Ab April 2005 begann die Phase der Reorganisation/Restrukturierung der OBS GmbH. Dabei bestehen nur geringe tarifrechtliche Spielräume. Geringfügige Spielräume für Leistungsoptimierungen ergeben sich weiterhin aus dem abgeschlossenen Verkehrsfinanzierungsvertrag mit dem Landkreis Saalkreis und die Einbindung der OBS GmbH in den MDV (Tarifpolitik). Der mit dem Landkreis Saalkreis abgeschlossene Verkehrsfinanzierungsvertrag stellt in den nächsten Jahren einen zuverlässigen Finanzierungsrahmen für die Jahre bis 2009 bzw. 2011 dar. Die vereinbarten Betriebskostenzuschüsse sinken jedoch von TEUR 1.190 in 2006 auf TEUR 870 für 2009. Einzelmaßnahmen zur Restrukturierung im Jahr 2005 sind: 1.

Die Reorganisation im Bereich Mietwagen- und Gelegenheitsverkehr Hier wurde ab dem 1. Juli 2005 auf der Grundlage einzelvertraglicher Regelungen das Entlohnungsniveau des Fahrpersonals an die Marktsituation angepasst. Es wurden zwei Reisebusse verkauft und stattdessen zwei moderne Fahrzeuge vom Gesellschafter Vetter GmbH gemietet. Im Bereich Mietwagenverkehr erfolgte im Zuge einer Umsetzung eine Personalreduzierung um eine Arbeitskraft. Verkehr

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2.

Durch die Wiedereröffnung eines Informationspunktes in Halle-Neustadt ab 15. August 2005 wurde der Kundenservice aktiviert.

3.

Im Jahre 2005 erfolgte eine Reduzierung des Personals um 15 Personen. Dazu wurden für acht Beschäftigte befristete Arbeitsverträge nicht verlängert. Sieben Beschäftigte sind aus Altersgründen ausgeschieden. Es wurden Abfindungen in Höhe von TEUR 49,5 gezahlt.

4.

Investitionen in die Erneuerung des Fuhrparks zur Senkung der Fahrzeugkosten und zur Qualitätsverbesserung wurden im nachfolgendem Umfang durchgeführt: •

Erneuerte Fahrzeuge:

12 KOM für insgesamt TEUR 533



Verkaufte Fahrzeuge:

16 KOM für insgesamt TEUR 249 (Verkaufserlös).

Die Finanzierung der Investitionen erfolgte ausschließlich durch Fremdkapital (TEUR 444) und Verkaufserlöse. Durch das Land Sachsen-Anhalt standen keine Fördermittel zur Verfügung. 5.

Reorganisation des Betriebsablaufes/Betriebsorganisation: •

Aufbau einer dreischichtig besetzten Einsatzleitung und einer Anrufbuszentrale

Hier wurden im Jahr 2005 Investitionen in ein entsprechendes Raumkonzept und die technische Ausstattung ausgelöst. Diese Maßnahmen werden sich erst ab dem Jahr 2006 auswirken. •

Aus Kostengründen und zur Erhöhung der Effizienz von Betriebsabläufen wurde Anfang 2006 ein Gebäude geschlossen, das bis dahin als Einsatzleitung und Sozialbereich für die Fahrer genutzt wurde. Die vorbereitenden Arbeiten erfolgten im Jahr 2005. Seit 2006 befindet sich die Einsatzleitung im Hauptgebäude der Gesellschaft.



Zur Verbesserung der Betriebssicherheit und des äußeren Erscheinungsbildes wurde im Jahr 2005 mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches begonnen.

Aus den vorgenannten Maßnahmen ergab sich für das Wirtschaftsjahr 2005 eine Investitionssumme in Höhe von TEUR 98 und einmalige kostenwirksame Belastungen in Höhe von TEUR 121. 6.

Zur Ergebnisverbesserung erfolgte per 1. April 2005 eine Anpassung der Kilometerpreise Subunternehmerleistungen im Auftrag der HAVAG. Eine Kostendeckung konnte damit nicht erreicht werden.

für

Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 764 erhöht; TEUR 307 resultieren aus dem Mehrverbrauch von Kraftstoffen aufgrund von Mehrleistungen und Preissteigerungen. Die Beschäftigung von Subunternehmern im Auftrag der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH ist im Jahr 2005 im Vergleich zu 2004 um TEUR 338 angestiegen. Der wesentliche Teil dieser Subunternehmerleistungen wurde an die Vetter GmbH beauftragt, vorwiegend im Bereich Stadtverkehr für die HAVAG. Einen Anstieg gab es auch durch Mehrleistungen der Firma Jummrich, Wettin, im Bereich Schüler- und Linienverkehr. Im Jahr 2006 werden Einsätze im Anrufbusverkehr durch weitere Unternehmen hinzukommen. Der Einsatz von Subunternehmern erfolgt in jenen Bereichen, in welchen eine Beschäftigung von OBS-Mitarbeitern zu den Bedingungen des geltenden Haustarifvertrages wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Ein Einsatz von OBS-Mitarbeitern zu diesen Bedingungen führt kurzfristig zu einem deutlichen Anstieg des Betriebsverlustes und mittelfristig zum Leistungsverlust.

Verkehr

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Die Entwicklung der wirtschaftlichen Situation der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH im Jahr 2005 stellt sich wie folgt dar:

Gesamtumsatz: Jahresüberschuss davon Jahresüberschuss nach Sparten: Regionalverkehr Stadtverkehr für HAVAG Mietwagen/Gelegenheitsverkehr Technischer Bereich Handelsware/Vermietung Arbeitskräfte im Jahresdurchschnitt Fahrplan-km für den Landkreis Saalkreis Fahrzeugbestand (KOM) gesamt Produktivität der Verkehrsbereiche in EUR/Arbeitsstunde

TEUR 10.480 +127 159 (inkl. TEUR 113 Buchgewinn) -164 +67 (inkl. TEUR 130 Buchgewinn) +29 +36 184 3.964.778 114 32,28

Im Geschäftsjahr 2005 konnten erste Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Produktivität des Unternehmens durchgeführt werden. Die lt. Haustarif der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH im Jahr 2004 vereinbarten Schritte zur Erhöhung des Lohnniveaus haben dazu geführt, dass ein Teil der Kosteneinsparungen nicht absolut wirksam werden konnte. Der Tarifvertrag war bis 28. Februar 2006 befristet, eine neue Vereinbarung wurde noch nicht geschlossen. Die Auswirkungen von vier Lohnerhöhungen in 16 Monaten konnten durch die kostensenkenden Maßnahmen im Wesentlichen lediglich komprimiert werden. Die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im allgemeinen Branchenvergleich konnte vorwiegend aus diesem Grund noch nicht erreicht werden. Daher wurden für das Jahr 2006 weitere Maßnahmen eingeleitet. Das insgesamt um TEUR 453 verbesserte Jahresergebnis ist in Höhe von TEUR 122 durch geringere Abschreibungen bedingt, da die Investitionen seit mehreren Jahren geringer sind als die jährlichen Abschreibungen. Die Ausgleichszahlungen gemäß § 45a PBefG für den Schülerverkehr erhöhten sich um TEUR 111. Im Verlauf des Jahres 2005 wurden zwei Risiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH für die Jahre 2006 und 2007 erkennbar. Diese bestehen in nicht abwägbaren Wirkungen der Haustarifverhandlungen auf die Kostenstruktur des Unternehmens und möglichen bzw. bereits angezeigten Einnahmeverlusten der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH ab 2007 infolge der Neuregelung der Einnahmeaufteilung innerhalb des MDV. Nach ersten offiziellen Informationen des MDV tritt ab 2007/2008 mit Wirkung für die Folgejahre eine mögliche Mindereinnahme aus der Einnahmeaufteilung in Höhe von TEUR 950 bis TEUR 1.200 ein. Die vorgesehene Einnahmeaufteilung wurde gegenüber dem MDV von der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH bereits kritisiert. Zur Verbesserung der Transparenz der Einnahmeaufteilung verlangt die OBS eine neue Fahrgastzählung. Um diese vorzubereiten und zu begleiten, begann die OBS ab dem I. Quartal 2006 mit eigenen repräsentativen Zählungen und lässt diese durch ein Planungsbüro begleiten. Möglichen wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung soll auch durch eine Optimierung des Schülerverkehrs ab 2006/2007 entgegengewirkt werden. Vorbereitende Maßnahmen wurden in 2005 begonnen. Seit dem IV. Quartal 2005 wird an einer rechnergestützten Optimierung des Schülerverkehrs durch Reduzierung von Kapazitätsspitzen des Leistungsumfanges und unproduktiver Leerfahrten gearbeitet. Erste Ergebnisse sollen im Mai 2006 vorliegen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die erwarteten wirtschaftlichen Effekte aus der Einführung flexibler Anrufbusse für die OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH im Jahre 2006 noch nicht gesichert. Der Beginn des Anrufbusbetriebes ist am 1. April 2006 erfolgt. Für das Geschäftsjahr 2006 besteht die Aufgabe, die begonnene Reorganisation des Unternehmens fortzuführen.

Verkehr

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

Seite 300 von 486

In der Übernahmekonzeption ist vorgesehen, die Anzahl der Arbeitskräfte per 31. Dezember 2006 auf 171 sozial verträglich zu senken. Der Bereich Werkstatt wurde in 2006 aus der OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH ausgegliedert, um eine Kostensenkung bei der Gesellschaft zu erzielen und die Stärkung des Werkstattstandortes Halle-Neustadt zu erreichen. Auf dem Wege einer Verpachtung des Gebäudes und von Stellflächen an die ONC Omnibus- und Nutzfahrzeugzentrum Salzfurtkapelle GmbH soll dies durch den Aufbau einer EVOBUS-Vertragswerkstatt ab 1. April 2006 erreicht werden. Das für den Betrieb der Werkstatt notwendige bewegliche Anlagevermögen wird an ONC verkauft. Die Liquiditätslage der Gesellschaft war angespannt, aber gegeben. Dies ist auch auf die Vereinnahmung von TEUR 249 aus Fahrzeugverkäufen zurückzuführen. Zur Überbrückung kurzzeitiger finanzieller Engpässe ist für 2006 der Abschluss eines Kontokorrentkredits vorgesehen.

Verkehr

OBS Omnibusbetrieb Saalkreis GmbH

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PortGround GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

P.O.B. 1 04029 Leipzig

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

500,00

Gesellschafter: Mitteldeutsche Flughafen AG

T€

%

500,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Durchführung von allen land- und luftseitigen Fluggast-, Fracht-, Post- und Luftfahrzeugabfertigung, wleche den Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar fördern. Die Gesellschaft kann insbesondere Dienstleistungen der Mitteldeutschen Flughafen AG und ihrer Beteiligungen in Anspruch nehmen oder für diese Gesellschaften erbringen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ist als Annex zur Betätigung der Mitteldeutschen Flughafen AG zu sehen, da die Port Ground GmbH Dienstleistungen für diese erbringt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Näther, Dierk

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

Veränderungen T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Anlagevermögen

3.311,40

36,4

4.070,44

53,1

4.992,62

56,7

-759,04

-18,65

Umlaufvermögen

4.703,45

51,7

3.594,28

46,9

3.807,24

43,2

1.109,17

30,86

Rechnungsabgrenzungsposten

1.083,09

11,9

6,63

0,1

6,71

0,1

9.097,94

100,0

7.671,35

100,0

8.806,57

100,0

Aktiva

Bilanzsumme

Verkehr

PortGround GmbH

1.076,46 16.236,20

1.426,59

18,60

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2005 T€

Passiva Eigenkapital

2004 %

2003

T€

%

T€

Veränderungen T€

%

%

490,42

5,4

490,42

6,4

490,42

5,6

0,00

0,00

Rückstellungen

1.343,17

14,8

1.146,00

14,9

1.183,29

13,4

197,17

17,21

Verbindlichkeiten

7.264,36

79,8

6.034,93

78,7

7.132,87

81,0

1.229,43

20,37

Bilanzsumme

9.097,94

100,0

7.671,35

100,0

8.806,57

100,0

1.426,59

18,60

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

18.561,90

17.275,50

17.215,15

214,02

166,87

164,97

Materialaufwand

6.399,52

6.371,80

6.109,30

Personalaufwand

10.657,73

10.629,65

10.686,50

Abschreibungen

1.444,21

1.659,36

1.903,39

sonstige betriebliche Aufwendungen

719,02

629,64

715,88

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

42,72

35,82

23,95

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Erträge aus Verlustübernahmen

183,31

171,11

234,19

-585,16

-1.983,36

-2.245,19

5,80

4,86

4,11

590,96

1.988,22

2.249,29

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

0,00

0,00

0,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2005

2004

2003

-3,18

-11,51

-13,07

-120,50

-405,41

-458,65

%

853,26

-328,86

-345,90

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

59,99

63,20

62,12

T€

Personalaufwandsquote:

56,76

60,94

61,49

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

36,12

53,06

56,69

%

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

Eigenkapitalquote:

5,39

6,39

5,57

%

Fremdkapitalquote:

94,61

93,61

94,43

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Verkehr

PortGround GmbH

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e) Lage des Unternehmens Branchenentwicklung

„Im Jahr 2005 hat die Luftverkehrsbranche erneut eine erfreuliche Marktentwicklung verzeichnet.“ (Bernd M. Nierobisch, Hauptgeschäftsführer der ADV). So konnten die 19 internationalen Verkehrsflughäfen der ADV mit insgesamt 165,4 Mio. Passagieren einen Zuwachs zum Vorjahr von 6,3 % verzeichnen. Das Wachstum wurde überwiegend durch das Segment des Low-Cost-Verkehrs im innerdeutschen und Europaverkehr generiert. Dieses Segment wuchs im Jahr 2005 im innerdeutschen und innereuropäischen Verkehr weiterhin und erreichte im Jahr 2005 einen Anteil von 15 % des gesamten Verkehrsaufkommens. Demgegenüber kam der traditionelle Linien- und Ferienflugverkehr lediglich auf Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich. Im gewerblichen Verkehr überschritt die Anzahl der Flugzeugbewegungen erstmals die 2-Mio.-Schwelle (+4,1 %). In der Luftfracht wurde im Jahr 2005 mit einer Aufkommensmenge von knapp über 3 Mio. Tonnen das Vorjahresergebnis um 9,1 % übertroffen. Mit der weiteren Ausdünnung des Nachtluftpostnetzes reduzierte sich das Luftpostaufkommen um 20,6 % auf ca. 157 Tsd. Tonnen.

Verkehrsentwicklung an den Standorten der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden

Auch die Flughäfen der Mitteldeutschen Flughafen AG blicken auf eine insgesamt positive Entwicklung im Jahr 2005 zurück. Beide Flughäfen erreichten in der Anzahl der Fluggäste im Passagierlinienverkehr zweistellige Zuwachsraten. Mit einem Plus bei den gewerblichen Gesamtpassagierzahlen von 10 % konnte der Flughafen Dresden einen neuen Rekord an Fluggästen verbuchen. Das Aufkommen an Flugzeugfracht hat sich am Standort Leipzig/Halle gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Flugzeugbewegungen (gewerblich) lagen im Geschäftsjahr 2005 mit 59.473 Starts und Landungen in etwa auf Vorjahresniveau (+0,3 %; Flughafen Leipzig/Halle -2,9 %; Flughafen Dresden +3,9 %). Das für die Ertragslage wesentliche Aufkommen nach den Höchstabfluggewichten (MTOW) der gewerblichen Luftfahrzeuge ist dabei im Vorjahresvergleich um 8,6 % (Flughafen Leipzig/Halle +4,3 %; Flughafen Dresden +14,3 %) gestiegen. Dies in Verbindung mit den gestiegenen Passagierzahlen spricht für den Einsatz größeren Fluggerätes und eine verbesserte Auslastung. Das Fluggastaufkommen (gewerblich) erreichte im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 3.905,1 Tsd. Passagieren einen Zuwachs von 7,1 % gegenüber dem Vorjahresniveau (Flughafen Leipzig/Halle +4,7 %; Flughafen Dresden +10,0 %). Der Linienverkehr, insbesondere getragen von dem Ausbau an Low-Cost-Angeboten, erreichte ein Wachstum in den Passagierzahlen am Standort Leipzig/Halle von 18,5 % und am Standort Dresden von 16,3 %. Im Konzern war im Linienverkehr insgesamt eine Zunahme an Flugzeugbewegungen um +3,2 % sowie des Passagieraufkommens um +17,2 % zu verzeichnen. Im Touristikverkehr nahmen die Passagierzahlen im Geschäftsjahr 2005 bei um 2,2 % rückläufigen Flugzeugbewegungen um 0,8 % ab. Am Flughafen Leipzig/Halle gingen die Passagierzahlen bei um 1,3 % rückläufigen Flugzeugbewegungen um 1,1 % zurück. Der Flughafen Dresden erreichte bei einem Rückgang der Flugzeugbewegungen um 3,9 % noch ein Passagieraufkommen auf Vorjahresniveau. Die Nachfrageschwäche im traditionellen Touristikverkehr ging einher mit einer deutlichen Steigerung der dem Linienverkehr zugerechneten Low-Cost-Verbindungen. Die Flugzeugfracht hat sich mit 12.495 t gegenüber der Aufkommensmenge des Vorjahres infolge der Betriebsaufnahme des DHL-Gateways am Standort Leipzig/Halle (August 2005) mehr als verdoppelt (+104,0 %; Flughafen Leipzig/Halle 111,5 %; Flughafen Dresden 3,8 %). Die Gesamttonnage beim Luftfrachtaufkommen lag mit 21.808 t um 44,5 % über dem Vorjahresniveau (Flughafen Leipzig/Halle +85,6 %; Flughafen Dresden -1,6 %).

Verkehr

PortGround GmbH

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Der Luftpostumschlag am Flughafen Leipzig/Halle wurde im 1. Halbjahr 2005 eingestellt. Mit einem Aufkommen von 838 t ist ein Rückgang zum Vorjahr von 81,8 % zu verzeichnen. Dies entspricht - mit der Verlegung von geflogener Post auf den Straßentransport durch die Deutsche Post World Net - dem allgemeinen Trend an den deutschen Verkehrsflughäfen und hatte bereits 2002 die Einstellung der Nachluftpostabfertigung am Flughafen Dresden zur Folge.

Ertragslage

Die PortGround GmbH (PG) konnte im Jahr 2005 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 18.562 zu über 99 % gegenüber verbundenen Unternehmen erzielen. Damit wurde das Niveau des Vorjahres (TEUR 17.275) um mehr als 7 % und die Planung (TEUR 17.185) um über 8 % deutlich übertroffen. Ursachen dafür waren, bei etwa unveränderter Anzahl von Abfertigungen zum Vorjahr (+0,3 %), die gestiegene Anzahl abgefertigter Fluggäste (+7,1 %), das hauptsächlich durch das DHL-Engagement sprunghaft gestiegene Luftfrachtaufkommen (+44,5 %) und die auch in 2005 über den Erwartungen liegende Nachfrage nach Sonderleistungen bei der Flugzeugabfertigung, insbesondere bei der Flugzeugenteisung. Der Gesamtaufwand einschließlich Abschreibungen belief sich im Jahr 2005 auf TEUR 19.221 und konnte damit, trotz der genannten Leistungszuwächse, in etwa auf Vorjahresniveau (TEUR 19.290) gehalten werden. Hierzu trugen insbesondere Reduzierungen bei den internen Leistungsabnahmen und gesunkene Abschreibungen (durch Investitionszurückhaltung) bei. Die Tarifsteigerungen im Personalbereich (+2 %) konnten durch die temporäre Nichtbesetzung vollständig kompensiert werden. Insgesamt ergibt sich damit ein Jahresergebnis vor Ergebnisabführungsvertrag in Höhe von TEUR -591 (Vorjahr TEUR 1.988). Die deutliche Verbesserung des Ergebnisses sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber den Planungszielen ergibt sich aus den hohen Leistungszuwächsen und aus verhaltener Aufwandsentwicklung. Die Mitteldeutsche Flughafen AG ist Alleingesellschafterin der PG. Zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und der PG besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Entsprechend dieses Vertrages erfolgt der Verlustausgleich durch die Konzernmutter. Der gemäß Wirtschaftsplan 2005 erwartete Verlustausgleich von (TEUR 2.117) konnte durch die genannte Ergebnisverbesserung um 72,1 % reduziert werden.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der PG beträgt TEUR 9.098. Darin ist mit TEUR 3.311 das Anlagevermögen enthalten, welches zum Großteil aus den Abfertigungsgeräten und -fahrzeugen besteht. Aufgrund der im Berichtsjahr erforderlichen Darlehensneuaufnahmen zur Auszahlung der Kapitalisierungsbeträge für die tariflichen Mitarbeiter gemäß des im September 2004 geschlossenen Konzerntarifvertrages, erhöhten sich trotz des durchgeführten Verlustausgleiches 2004 und der verhaltenen Investitionstätigkeit die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber der Mitteldeutschen Flughafen AG im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.097.

Investitionen

Das Investitionsvolumen der PG betrug im Geschäftsjahr 2005 insgesamt TEUR 686. Darüber hinaus lagen am Ende des Berichtsjahres Obligos in Höhe von TEUR 1.651 vor. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um drei Enteisungsfahrzeuge (TEUR 930), welche vor dem Hintergrund weiterer Flugaufstockungen durch DHL am Flughafen Leipzig/Halle für die Winterperiode 2006/2007 benötigt werden.

Personalentwicklung

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die PG an beiden Standorten 313 Mitarbeiter (Vorjahr 311 Mitarbeiter) einschließlich aller geringfügig beschäftigten Aushilfen und 6 Auszubildende (Vorjahr 7 Auszubildende). Innerhalb der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG gilt seit 1. Juli 2002 ein Haustarifvertrag, welcher mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen worden ist. Durch die Neuverhandlung dieses Tarifvertrages im September 2004 mit Wirkung vom 1. Januar 2005 konnte Planungssicherheit für die Tarifentwicklung in den nächsten drei Jahren erreicht werden. Außerdem wurde der Tarifvertrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bis einschließlich 2009 verlängert, welcher auch im Jahr 2005 wesentliche Voraussetzung für die Bewältigung des gestiegenen Arbeitsaufkommens mit geringerer Beschäftigtenzahl war. Im Januar 2005 wurde durch den überwiegenden Teil der Mitarbeiter/-innen der PG Gebrauch vom tarifvertraglichen Recht auf Kapitalisierung und Auszahlung des Besitzstandsanspruchs für den Zeitraum 2005 bis 2007 gemacht. Der Kapitalisierungsbetrag wird auf drei Jahre verteilt.

Verkehr

PortGround GmbH

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Gesellschaftsrechtliche Entwicklung

Die gesellschaftsrechtlichen Verhältnisse haben sich im Berichtsjahr nicht verändert. Die seit Gründung der Mitteldeutschen Flughafen AG definierten Leistungsbeziehungen bildeten die Grundlage für den konzerninternen Leistungsaustausch. An der Fortentwicklung dieser Leistungsbeziehungen zu marktähnlichen bzw. marktvergleichbaren Bedingungen wurde im Berichtsjahr weiter gearbeitet.

Risikofrüherkennungssystem

Das bestehende Risikomanagementsystem der Gesellschaften, mit dem Risikofrüherkennungssystem als Bestandteil, wurde im Jahr 2002 mit Unterstützung der BDO Unternehmensberatung, Hamburg, weiterentwickelt und ist seitdem Bestandteil des Risikofrüherkennungssystems der Mitteldeutschen Flughafen AG. Die Definitionen und Wertgrenzen für bestandsgefährdende Risiken, die Prozesse zur Risikofrüherkennung und quantifizierung sowie zur Risikobewältigung wurden im Frühjahr 2005 in einem aktualisierten konzerneinheitlichen Risikohandbuch dokumentiert. Die einzelnen Gremien im Regelkreis des Risikomanagements wurden damit etabliert. Die Erfassung und Berichterstattung der in das Risikomanagementsystem aufgenommenen Risiken ist rechnergestützt durch den Einsatz einer zertifizierten Branchenlösung vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems einschließlich dessen Dokumentation im Risikohandbuch ist ein permanenter Prozess. Im Berichtsjahr wurde der Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Risikofrüherkennungssystems für die Hauptgeschäftsfelder der Unternehmensgruppe und dessen Integration in das Management-Informationssystem gelegt. Hierzu zählen ständig verfügbare Auswertungen zur Nachfragesituation, zu den Streckenauslastungen, zu den Endzielen sowie zu den Kapazitätsauslastungen im Infrastruktur- und Non-AviationBereich. Ergänzt wird das System um zum Teil über Auswertungsprogramme generierbare Informationen aus der Marktund Konkurrenzbeobachtung. Darüber hinaus wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr die Risikoinventur auf dem 31. Dezember 2005 aktualisiert. Gleichzeitig wurden die bis dahin an den beiden Standorten parallel betriebenen Programme als Server-Lösung am Standort Dresden zentralisiert. Derzeit erfolgen mit externer Unterstützung (Softwarefirma) die Arbeiten zur zeitnahen Überspielung der Risikoinventuren auf das zentrale System, womit die Daten und Auswertungen für ein quartalsweises Risikoreporting zur Verfügung stehen. Folge des zentralen Systems mit allen relevanten Risikodaten der Unternehmensgruppe ist für das Jahr 2006 eine Überprüfung des Benutzer- und Berechtigungskonzepts.

Chancen und Risiken

Nachdem bereits im Jahr 2004 wieder eine Marktbelebung zu verzeichnen war, hat sich die Prognose, wonach das Jahr 2005 ein Wachstumsjahr im Luftverkehr werden sollte, sowohl für die Branche als auch für die Mitteldeutsche Flughafen AG bestätigt. Wesentlich zum Wachstum im Passagieraufkommen wird an beiden Flughäfen der Linienverkehr und hier insbesondere das verstärkte Engagement der Low-Cost-Airlines beitragen. Der PG ist es gelungen, sich auf die spezifischen Leistungsanforderungen dieser Luftverkehrsgesellschaften einzustellen und auch betriebswirtschaftlich ausgewogene Dienstleistungsangebote für dieses Marktsegment anzubieten. Außer diesen Faktoren ist eine deutliche konjunkturelle Belebung mit einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Belebung des Passagierluftverkehrs. Grundsätzlich rechnen beide Standorte im Jahr 2006 mit weiteren Zuwächsen bei der Passagierentwicklung. Die weitere Entwicklung der PG wird durch die Standortentscheidung der DHL für das Luftdrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle wesentlich mitgeprägt. So wurde bereits durch die Betriebsaufnahme des DHL-Gateways in der zweiten Jahreshälfte 2005 und die vorläufige Beauftragung der PG mit der Abfertigung der DHL-Frachtmaschinen ein wirtschaftlicher Sondereffekt durch zusätzliche Umsätze von TEUR 367 realisiert. Dieser Sondereffekt wird sich auch bis zur geplanten Aufnahme der Selbstabfertigung durch die DHL in der zweiten Jahreshälfte 2006 fortsetzen und ist entsprechend im genehmigten Wirtschaftsplan der PG berücksichtigt. Gleichzeitig sind mit der Freigabe des Bodenabfertigungsmarktes am Flughafen Leipzig/Halle durch die Änderung der Bodenabfertigungsdienst-Verordnung (BADV) vom 9. September 2005 die Risiken des Eintritts weiterer Wettbewerber in das Kerngeschäftsfeld der PG an diesem Standort gewachsen. Diese Freigabe geschah ebenfalls im Zusammenhang mit den Anforderungen der DHL bei der Standortauswahl für ihr zukünftiges Europadrehkreuz. Verkehr

PortGround GmbH

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In dem bereits seit längerer Zeit außerhalb der BADV liberalisierten Geschäftsbereich der Frachtabfertigung hat sich im Jahr 2005 der Wettbewerb mit weiteren Anbietern bereits verschärft. Als Gegenmaßnahmen wurden vertragliche Bindungen umsatzstarker Kunden, Verbesserungen der Servicequalität z. B. durch moderne IT-Systemlösungen und Bemühungen zur Zusammenarbeit mit namhaften Netzwerkanbietern eingeleitet. Ähnliche präventive Schritte werden auch im Bereich der Bodenabfertigungsdienste unternommen. So befindet sich mit der Deutschen Lufthansa AG - als Hauptkunden - bereits eine dreijährige Verlängerung des Abfertigungsvertrages für beide Standorte bis einschließlich 2008 in Vorbereitung. Aufgrund der durch den Kunden bestätigten hohen Servicequalität der PG bei der Abfertigung der DHL-Flugzeuge wurde die Basis für eine längere enge Zusammenarbeit geschaffen. So ist z. B. geplant, große Teile der Ausbildung des zukünftigen Abfertigungspersonals der DHL durch die PG durchführen zu lassen. Darüber hinaus laufen u. a. intensive Abstimmungen über die gemeinsame Nutzung von Abfertigungsgeräten und die langfristige Erbringung von sonstigen Serviceleistungen am Flugzeug für die DHL durch die PG. Nach Unterzeichnung des Framework Agreements zwischen der MFAG, FLH und der DHL im September 2005 sind intensive Vorbereitungen zur Übernahme der Flugzeugenteisungstätigkeit für die DHL angelaufen. Diese beziehen sich u. a. auf die Ausschreibung für 12 weitere Spezialfahrzeuge zur Flugzeugenteisung vor dem Hintergrund langer Beschaffungsfristen. Ebenfalls wurden bereits innerhalb der PG Aktivitäten zur Erhöhung des eigenen qualifizierten Mitarbeiterbestandes für die Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Enteisung eingeleitet. Darüber hinaus sind jedoch weitere Personalaufstockungen zur Abdeckung des daraus ab Winter 2007/2008 resultierenden Bedarfs absehbar. Die Höhe der Ergebnisverbesserung im Jahr 2005 bestätigt den Sachverhalt, dass die wirtschaftliche Entwicklung der PG stark auslastungsgeprägt ist. Vor allem durch den „DHL-Sondereffekt“ ist die PG der Zielstellung eines eigenwirtschaftlichen Geschäftsbetriebes näher gekommen. Zielstellung der PG ist es, trotz der erweiterten Liberalisierung im Bodenabfertigungssegment weiterhin hohe Marktanteile zu sichern und beständige Aufträge durch die DHL zu generieren, um mit dem Auslaufen der tariflichen Besitzstandsansprüche bzw. der Kapitalisierungsabgrenzungen im Jahr 2008 erstmals ein positives Geschäftsergebnis zu erreichen.

Verkehr

PortGround GmbH

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Saalebus GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Freiimfelder Straße 74 06112 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter:

T€

%

Hallesche Verkehrs-AG

12,50

50,00

Vetter GmbH Omnibus- und Mietwagenbetrieb

12,50

50,00

Gegenstand des Unternehmens: Erbringung von Leistungen der Personenbeförderung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie im Gelegenheitsverkehr und Reiseverkehr. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Unternehmen die dem öffentlichen Verkehr dienen, sind explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Schlicht, Rüdiger Wolf, Hans-Jürgen

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

(bis 31.12.2005)

Girard, Francois Dr. Vetter, Wolfdietrich Pietsch, René

Verkehr

Saalebus GmbH

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

187,02

43,2

125,50

29,3

0,39

0,1

61,52

49,02

Umlaufvermögen

239,71

55,4

303,54

70,7

324,79

99,9

-63,83

-21,03

6,22

1,4

432,94

100,0

429,04

100,0

325,18

100,0

3,90

0,91

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

26,48

6,1

24,18

5,6

52,52

16,2

2,30

9,51

55,00

12,8

82,00

25,2

30,15

7,0

12,37

2,9

16,67

5,1

17,78

143,73

Verbindlichkeiten

376,31

86,9

337,48

78,7

173,99

53,5

38,83

11,51

Bilanzsumme

432,94

100,0

429,04

100,0

325,18

100,0

3,90

0,91

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

Sonderposten mit Rücklagenanteil Rückstellungen

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

1.963,05

1.869,65

1.980,25

58,89

56,83

2,75

Materialaufwand

547,23

549,20

637,84

Personalaufwand

892,25

901,83

892,54

Abschreibungen

40,23

3,90

0,31

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

sonstige betriebliche Aufwendungen

545,44

489,38

465,48

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,59

0,63

0,04

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

8,66

0,51

0,07

-11,28

-17,71

-13,20

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

5,98

1,65

-19,56

-19,55

-15,70

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

2,30

0,20

2,50

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

2,30

0,20

2,50

sonstige Steuern

Verkehr

Saalebus GmbH

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

0,12

0,01

0,13

%

9,51

0,82

5,01

%

Cashflow:

42,53

4,09

2,82

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

51,84

46,99

49,58

T€

Personalaufwandsquote:

44,13

46,81

45,01

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

43,20

29,23

Eigenkapitalquote:

6,12

5,64

16,15

%

Fremdkapitalquote:

93,88

94,36

83,85

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Verkehr

Saalebus GmbH

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e) Lage des Unternehmens Der Geschäftsverlauf der Gesellschaft gestaltete sich planmäßig. Der Erfolgsplan 2005 wurde durch den Aufsichtsrat am 15. Dezember 2004 bestätigt. Das Geschäftsjahr 2005 verlief weiterhin stabil. Die Liquidität war jederzeit gesichert und die Vermögens- sowie Finanzlage war geordnet. Dem Unternehmenszweck beeinträchtigende Vorgänge und Geschäftsrisiken sind nicht aufgetreten. Insgesamt wurde eine Verkehrsleistung von 1.083.091 km erzielt. Das Geschäftsjahr 2005 schloss mit einem Jahresüberschuss von 2 T€ bei einer Bilanzsumme von 433 T€ (Vj: 429 T€) ab; der Brutto-Cashflow (Cashflow I) beträgt 48,5 T€ nach 5,7 T€ im Vorjahr und die (Bar-) Liquidität 1. Grades 18,9 %. Der Personalbestand 2005 betrug durchschnittlich insgesamt 37 Mitarbeiter.

Verkehr

Saalebus GmbH

Seite 311 von 486

Servicegesellschaft Saale mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Große Ulrichstraße 57 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

50,00

Gesellschafter:

T€

%

Hallesche Verkehrs-AG

25,50

51,00

Leipziger Servicebetriebe GmbH

24,50

49,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Dienstleistungen in der Stadt Halle (Saale) und den umliegenden Landkreisen jedweder Art, insbesondere in den Bereichen -

Sicherheits- und Kontrolldienste, u. a. Fahrausweisprüfung Reinigung und Pflege von Fahrzeugen Reinigung und Pflege von Gebäuden, Glas und sonstigen baulichen Anlagen Landschaftsbau und Vegetationspflege Parkraumbewirtschaftung Beförderungsleistungen aller Art zu Freizeit- und Erholungszwecken, soweit sie nicht unter Personenbeförderungsgesetz und das Luftverkehrsgesetz fallen Vermietung von Beförderungsmitteln aller Art zu Freizeit- und Erholungszwecken außer PKW und Bussen

das

Die Gesellschaft darf ferner alle sonstigen Geschäfte betreiben, die der Erreichung und der Förderung ihres Gesellschaftszweckes unmittelbar oder mittelbar dienlich sind. Sie ist berechtigt, sich an anderen Unternehmen zu beteiligen und Betriebe anderer Unternehmen für deren Rechnung zu führen. Sie darf Zweigniederlassungen errichten. Öffentlicher Zweck: Am Gegenstand des Unternehmens wird deutlich, dass sich der öffentliche Zweck dieses Unternehmens aus § 116 Abs. 2 GO-LSA ergibt, da es sich im ÖPNV betätigt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Aufsichtsrat:

Büttner, Angelika

(bis 30.06.2005)

Milewski, Thomas

(seit 01.07.2005)

Vorsitzender

Girard, Francois

stellv. Vorsitzender

Heininger, Klaus Pietsch, René

Verkehr

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

80,37

44,0

8,34

5,6

72,03

863,67

Umlaufvermögen

101,77

55,7

139,58

93,7

-37,81

-27,09

0,50

0,3

1,00

0,7

-0,50

-50,00

182,64

100,0

148,93

100,0

33,71

22,63

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

66,27

36,3

51,92

34,9

14,35

27,64

Rückstellungen

69,30

37,9

45,75

30,7

23,55

51,48

Verbindlichkeiten

47,07

25,8

51,26

34,4

-4,19

-8,17

Bilanzsumme

182,64

100,0

148,93

100,0

33,71

22,63

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

%

bb) GuV 2005

2004

T€

T€

1.037,92

509,27

sonstige betriebliche Erträge

20,57

41,80

Materialaufwand

63,54

104,31

Personalaufwand

760,78

298,54

Abschreibungen

18,52

15,56

185,20

129,88

Umsatzerlöse

sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,49

0,55

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

30,95

3,34

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

16,44

1,40

0,17

0,01

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

14,34

1,92

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

14,34

1,92

sonstige Steuern

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität:

2005

2004

Angaben in

1,38

0,38

%

Eigenkapitalrentabilität:

27,62

3,85

%

Cashflow:

32,86

17,49

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

20,36

21,20

T€

Personalaufwandsquote:

71,87

54,17

%

Verkehr

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Seite 313 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

Sachanlagenintensität:

33,05

5,39

%

Eigenkapitalquote:

36,28

34,86

%

Fremdkapitalquote:

63,72

65,14

%

31.12.2005

31.12.2004

2,88

0,50

%

18,70

15,60

TEUR

ee) Leistungsdaten

Umsatzrendite bezogen auf % Betriebsergebnis Wertschöpfung je Mitarbeiter gesamt T

Angaben in

E

Verkehr

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Seite 314 von 486

e) Lage des Unternehmens A. Darstellung des Geschäftsverlaufes

1.

Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die verhaltene Entwicklung der Gesamtwirtschaft, der harte Verdrängungswettbewerb im Dienstleistungsmarkt und der Mangel in den Haushalten der Kommunen prägten im Geschäftsjahr 2005 die Entwicklung der Branche. 2.

Leistungsbereiche, Umsatz und Auftragsentwicklung

Die SGS konnte im Geschäftsjahr 2005 Umsatzerlöse in Höhe von T€ 1.038 (Vorjahr T€ 509) verzeichnen. Davon entfielen T€ 557 (Vorjahr T€ 397) auf die Fahrausweisprüfung, T€ 426 (Vorjahr T€ 100) auf die Reinigung und T€ 54 (Vorjahr T€ 12) auf den Winterdienst. Die deutliche Umsatzsteigerung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen daraus, dass die Leistungen erstmalig ein volles Geschäftsjahr erbracht wurden. 3.

Beschaffung und Investitionen

Die wesentlichen Positionen, die im Geschäftsjahr eingekauft wurden, fallen auf Fahrzeuge (Miete und Leasing), Reinigungsmittel, Miete und Telekommunikation. Dabei wurden bestehende Rahmenverträge bzw. Konditionen anderer Unternehmen genutzt. Investitionen wurden in Höhe von T€ 91 getätigt. Der Hauptteil fällt dabei die Beschaffung der MDE Geräte und der Software FAKS Dispo für die Erfassung und Unterstützung der Fahrausweisprüfung. 4.

Finanzierungsmaßnahmen

Fremdkapitalaufnahmen waren im Geschäftsjahr nicht erforderlich. Die für die Investitionen notwendigen finanziellen Mittel sind durch die laufende Geschäftstätigkeit erwirtschaftet worden bzw. standen als liquide Mittel zur Verfügung. 5.

Personal- und Sozialbereich

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 52 Arbeitnehmer beschäftigt, zum 31. Dezember 2005 waren es 54. Der Personalaufwand im Geschäftsjahr betrug T€ 761. Die Entlohnung der Mitarbeiter erfolgt nach einer firmeninternen Arbeitsvertragsrichtlinie. Ausgaben für Aus- und Weiterbildung im Geschäftsjahr betrugen T€ 7. Unterweisungen zum Arbeitsschutz erfolgten entsprechend den gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr einen Dienstleister zum Thema Arbeitsschutz vertraglich gebunden. Berufskrankheiten und schwere Arbeitsunfälle sind im Berichtszeitraum nicht vorgekommen. 6.

Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

In den Sitzungen des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung vom 18. April 2005 wurde der Jahresabschluss des Rumpfgeschäftsjahrs 2004 festgestellt. Das Ergebnis wurde der Gewinnrücklage zugeführt. Seit April 2005 hat die SGS weitere Aufgaben in der Gebäude- und Fahrzeugreinigung für die HAVAG übernommen. Aufgrund der zunehmenden Aufgaben wurde im Sommer ein Teamleiter für die Reinigung eingestellt. In Abstimmung mit den Gesellschaftern hat Frau Angelika Büttner zum 30. Juni 2005 ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin bei der SGS beendet. Herr Thomas Milewski wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2005 als Geschäftsführer für die SGS bestellt. Im Geschäftsjahr wurden in der Fahrausweisprüfung gemeinsam mit der HAVAG Mobile-Daten-Erfassungs-Geräte und die Software F.A.K.S. sowie F.A.K.S.-Dispo (Fahrausweisabrechnungs- und -kontrollsystem) in der Fahrausweisprüfung eingeführt. Dabei hat die SGS Investitionen in Höhe von T€ 62 in Soft- und Hardware realisiert. Die schon im Winter 2004/2005 erbrachten Winterdienstleistungen an den Straßenbahnhaltestellen der HAVAG wurden auch für die Saison 2005/2006 beauftragt. Dabei wurden im Geschäftsjahr gegenüber 10-15 geplanten Einsätzen tatsächlich mehr als 30 Winterdiensteinsätze geleistet. In der Sitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung vom 23. November 2005 wurde die Planung für das Geschäftsjahr 2006 bestätigt. Weiterhin wurde auf Hinweis des Landesverwaltungsamtes die Änderung des Gesellschaftsvertrages bezüglich des Zweckes der Gesellschaft vorbereitet. Die SGS wird im Rahmen des Jahresabschlusses der Verwaltungsgesellschaft für Versorgungs- und Verkehrsbetriebe Halle (Saale) mbH als Organgesellschaft im Konsolidierungskreis der VVV vollkonsolidiert. Seit Januar 2005 ist die SGS in die Berichterstattung der VVV einbezogen.

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B. Darstellung der Lage

1.

Vermögenslage

Der Buchwert des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2005 beträgt T€ 80 (Vorjahr T€ 8). Die Gesellschaft verfügt zum Ende des Geschäftsjahres über ein Eigenkapital von T€ 66 (Vorjahr T€ 52). Dies sind 36 % (Vorjahr 35 %) der Bilanzsumme. Das Anlagevermögen ist damit zu rd. 82 % (Vorjahr 650 %) durch Eigenkapital finanziert. 2.

Finanzlage

Die verfügbaren liquiden Mittel zum 31. Dezember 2005 belaufen sich auf T€ 68 (Vorjahr T€ 85). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betragen T€ 45 (Vorjahr T€ 51). Es ergibt sich ein Liquiditätsgrad 1. Grades von 144 % (Vorjahr 165 %). Die Liquidität war über das gesamte Geschäftsjahr gesichert. 3.

Ertragslage

Der Jahresüberschuss vor Steuern beträgt im Geschäftsjahr T€ 31 (Vorjahr T€ 3). Dies entspricht einer BruttoUmsatzrendite von 3,0 % (Vorjahr 0,6 %). Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt im Geschäftsjahr T€ 14 (Vorjahr T€ 2). Dies entspricht einer Netto-Umsatzrendite von 1,4 % (Vorjahr 0,4 %). In den folgenden Jahren wird bei stetigen Umsätzen eine Fortführung des Unternehmenserfolges angestrebt.

C. Hinweise auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Als wesentliches Risiko der SGS wird der ausschließliche Umsatz mit der HAVAG eingeschätzt. Jedoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit von Schäden aufgrund der Vertragslage und der von den Gesellschaftern getragenen Philosophie auf mittlere Sicht gering. Die Einbindung in den VVV Konzern wird jedoch auch als wesentliche Chance gesehen. Durch die Verflechtung der Gesellschaften können durch die Erbringung von Leistungen Einsparungen und Synergieeffekte realisiert werden. In der Ausweitung der Leistungserbringung auf die Unternehmen des VVV Konzerns liegen große Potenziale für die SGS. Die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft wird in monatlich stattfindenden Beratungen anhand der Kostenrechnung des Vormonats ausgewertet. Eine Vorschau der wirtschaftlichen Entwicklung wird vierteljährlich für das Geschäftsjahr und jährlich im Rahmen der mittelfristigen Planung aktualisiert. Die Liquidität wird permanent überwacht. Mit der Einrichtung eines formalen Risikomanagementsystems wurde begonnen. Es wird in der ersten Hälfte des Jahres 2006 abgeschlossen sein.

D. Berichterstattung nach § 289 Abs. 2 Nr. 2 HGB

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, liegen nicht vor.

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2.2 WOHNUNGSWIRTSCHAFT

Wohnungswirtschaft

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Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Kaolinstraße 4 06126 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

255,65

Gesellschafter: GWG Gesellschaft für WohnGewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

und

T€

%

255,65

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Instandhaltung und Instandsetzung, Betreuung und Sanierung von Gebäuden und baulichen Anlagen. Das Unternehmen ist berechtigt, zur Realisierung des Gesellschaftszweckes Grundstücke zu erwerben, zu bebauen und zu belasten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie Hilf- und Nebenbetriebe errichten, erwerben und pachten. Öffentlicher Zweck: Es handelt sich um ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft, dessen öffentlicher Zweck sich aus § 116 Abs. 2 GOLSA ergibt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dietzmann, Matthias

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

133,87

10,8

112,17

8,3

163,85

11,6

21,70

19,35

Umlaufvermögen

1.050,13

84,8

1.197,03

88,7

1.226,00

86,6

-146,90

-12,27

53,93

4,4

40,70

3,0

25,43

1,8

13,23

32,51

6,48

0,5

6,44

0,5

6,40

0,5

0,04

0,62

1.237,93

100,5

1.349,89

100,5

1.415,27

100,5

-111,96

-8,29

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten Treuhandvermögen außerhalb der Bilanzsumme

Bilanzsumme

Wohnungswirtschaft

Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH

%

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2005

2004

2003

Veränderungen T€

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

306,78

24,8

306,78

22,7

306,78

21,7

0,00

0,00

Rückstellungen

470,29

38,0

546,77

40,5

521,48

36,8

-76,48

-13,99

Verbindlichkeiten

460,86

37,2

496,35

36,8

587,02

41,5

-35,49

-7,15

6,48

0,5

6,44

0,5

6,40

0,5

0,04

0,62

1.237,93

100,5

1.349,89

100,5

1.415,27

100,5

-111,96

-8,29

Treuhandverbindlichkeiten Bilanzsumme

außerhalb

der

Bilanzsumme

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

6.200,14

6.944,99

7.071,00

-43,95

40,78

1,21

55,66

66,88

122,50

Materialaufwand

2.962,77

3.440,15

3.858,98

Personalaufwand

2.101,72

2.348,12

2.346,87

Umsatzerlöse Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

Abschreibungen

82,95

118,68

146,24

sonstige betriebliche Aufwendungen

849,80

694,27

557,97

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

11,21

13,45

16,51

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn/Bilanzverlust

4,67

9,64

15,56

221,14

455,24

285,61

5,71

5,82

5,74

215,43

449,43

279,88

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005 Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

2004

2003

Angaben in

3,47

6,47

3,96

%

70,22

146,50

91,23

%

298,38

568,10

426,12

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

85,09

90,42

91,07

T€

Personalaufwandsquote:

33,83

33,29

32,62

%

Wohnungswirtschaft

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dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

10,79

7,53

9,54

%

Eigenkapitalquote:

24,78

22,73

21,68

%

Fremdkapitalquote:

75,22

77,27

78,32

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Wohnungswirtschaft

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e) Lage des Unternehmens Entwicklung der Branche

Das Jahr 2005 war weiterhin von rezessiven Tendenzen gekennzeichnet. Das Erreichen der prognostizierten Talsohle im Baugewerbe blieb aus. Im Wohnungsbau betrug der Rückgang des Auftrageinganges im Vergleich zu 2004 etwa 20 % im Gebiet der neuen Bundesländer. Der Preisdruck regionaler Anbieter infolge Überkapazitäten am Markt nahm weiterhin zu. Hier ist keine Verbesserung zu erwarten. Einige Mitwettbewerber verringerten bzw. beendeten ihr Engagement in auswärtigen Märkten und versuchten sich mit äußerst niedrigen Preisen nach Zeiten der Abstinenz erneut in das Marktgeschehen einzubringen, was nur teilweise gelang. Osteuropäische Anbieter spielten in unserem Marktsegment entgegen der Erwartungen keine Rolle. Bei einigen potentiellen Auftraggebern ist hingegen die Bereitschaft zur Vergabe von Leistungen „Aus einer Hand“ zunehmend zu beobachten. Dabei wird besonders das Angebot zur Eigenorganisation der Objekte gern angenommen. Dadurch verringert sich für den Kunden der Betreuungs- und Koordinierungsaufwand spürbar. Ausdruck dieser Verfahrensweisen sind auch personelle Anpassungen unserer Kundschaft. Weiterhin sind im Jahr 2006 einige Effekte aus der für 2007 angekündigten Mehrwertsteuererhöhung, bedingt durch Vorzieheffekte zu erwarten. Problematisch wird sich im weiteren Jahresverlauf die Streichung der Eigenheimzulage im Wohnungsbau auswirken, da die dort tätigen Firmen aus dem Neubau im Um- und Ausbau verstärkt anbieten werden.

Darstellung des Geschäftsverlaufes

Ende des Jahres 2004 lief die Investitionszulage aus. Daher sind die Geschäftsjahre 2004 und 2005 nur bedingt vergleichbar. Dennoch hat sich der Geschäftsverlauf im Jahr 2005 positiv - im Vergleich mit der Gesamtbranche entwickelt. Die weiterhin steigenden Materialpreise wurden wiederum durch Effektivitätssteigerungen kompensiert. Auch im Abfallmanagement wurden erhebliche Anstrengungen zur Kostendämpfung unternommen. Hier scheint jetzt, besonders vor dem Hintergrund der Mitte 2005 geradezu explodierten und auch aktuell eklatant ansteigenden Entsorgungspreis für Bauabfälle und Reststoffe, das Ende dieser Entwicklung erreicht. Preisliche Anpassungen werden in diesem Bereich erfolgen. Die Strategie der erweiterten Kernkompetenz, d.h. die Einbeziehung von Nachunternehmern und der Einsatz von Leiharbeitern zur Kompensation von Auftragsspitzen, war erfolgreich und führte zu den erwarteten Ergebnissen. Die Arbeit mit dem Risikomanagementsystem hat sich bewährt. Es gelang am Markt im Wettbewerb interessante Objekte zu akquirieren und diese erfolgreich zu realisieren. Neue Kunden, die mit unserer Arbeit sehr zufrieden sind, wurden gewonnen. Der Gesellschaft ist hier ein großer Schritt in Richtung Marktpräsenz gelungen. In allen Gewerken ist das operative Ergebnis positiv. Es wurden planmäßig Investitionen im Maschinen- und Fahrzeugbestand getätigt. Bei Ausschreibungen wurden durch diese Investitionen konkurrenzfähige Preise nach einer Einführungsphase erzielt.

Personal

Die hauptsächlich durch altersbedingtes Ausscheiden freigewordenen Führungspositionen in den Gewerken wurden mit nachrückenden Mitarbeitern besetzt. Dabei entstanden keinerlei Reibungsverluste. Im Zuge der Personalentwicklung müssen demzufolge für die freigewordenen Stellen Nachfolgeregelungen hauptsächlich für Stellvertreterpositionen von Meistern gefunden werden. Das Schulungsprogramm unter Beteiligung eines externen Trainers wurde gut angenommen. Erste Erfolge in der täglichen Arbeit sind bei den beteiligten Mitarbeitern beobachtbar. Die planmäßige Schulung soll zukünftig innerhalb der Personalentwicklung weiterlaufen. Dabei werden im nächsten Schritt die weichen Akquiseinstrumente des technischen Personals besonders geschult werden. Die Lehrlingsausbildung läuft planmäßig kontinuierlich weiter und wird die eigene Nachwuchsentwicklung flankieren. Die im Personalbereich stattgefundenen Umbesetzungen und laufende Anpassungen an die Saisonkurve und Grundauslastung trugen nicht unwesentlich zur Ergebnisstabilisierung auch unter schwierigeren äußeren Bedingungen bei. Diese Verfahrensweise wird daher beibehalten und entwickelt. Wohnungswirtschaft

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Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Bilanzsumme hat sich mit T€ 1.238 gegenüber T€ 1.350 um 9,3 % verringert. Unverändert zum Vorjahr ist das Anlagevermögen vollständig durch Eigenkapital abgedeckt. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr um T€ 112 verringerten Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote geringfügig um 2,1 Prozentpunkte erhöht. Bezogen auf die Bilanzstruktur, ergaben sich auf der Aktivseite Veränderungen, insbesondere durch die Verringerung des Finanzmittelfonds (Wertpapiere und flüssige Mittel) um T€ 197, dem Erhöhungen der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um T€ 28 sowie des Anlagevermögens gegenüberstehen. Auf der Passivseite ist die Verringerung der Bilanzsumme im Wesentlichen auf die verminderten Rückstellungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten von insgesamt T€ 100 geprägt. Die Liquidität der Gesellschaft war jederzeit gesichert. Investitionen wurden vollständig aus Eigenmitteln getätigt. Durch die veränderte Verfahrensweise im Umgang mit freien liquiden Mitteln konnten bessere Ergebnisse erzielt werden. Die Ertragslage der Gesellschaft stellt sich im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß nicht mehr so positiv dar. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verringerte sich um T€ 234 auf T€ 221 (Vorjahr T€ 455). Ursächlich hierfür sind die in nicht unerheblichem Umfang in das Jahr 2004 vorgezogenen Investitionen der Muttergesellschaft aufgrund des Auslaufens der Investitionszulage zum 31. Dezember 2004, welche für nachfolgende Perioden nicht wieder erwartet werden konnten. Das erreichte Ergebnis liegt dennoch über den Planansätzen. Dies ist überwiegend auf die weitere Erhöhung der Effektivität im Umfeld nachgebender Verkaufspreise zurückzuführen. Hierbei wurden u. a. die Personalkosten so optimiert, um ein Abdecken der Grundlast mit eigenen hoch qualifizierten Mitarbeitern zu erreichen. Des Weiteren ist es gelungen, den negativen Einfluss der weiter gestiegenen Materialpreise auf die Ertragssituation durch den Abschluss langfristiger objektbezogener Lieferverträge zu begrenzen. Das nach Abzug der sonstigen Steuern verbleibende Ergebnis von T€ 215 wird aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages an die GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien HalleNeustadt mbH, Halle (Saale), abgeführt.

Risikomanagement und bestehende Risiken

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar, die den Bestand der Gesellschaft gefährden oder einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten. Risiken bestehen gegenwärtig im Bereich der Entsorgung von gewerblichen Abfällen aufgrund der stark gestiegenen Preise. Derzeitig ist in diesem Bereich keine Entspannung der Situation zu erkennen. Die Gesellschaft versucht dieser Entwicklung, soweit möglich mit konsequenter Abfalltrennung zu begegnen. Probleme bereiten weiterhin gestiegene Rohstoff- und insbesondere Kraftstoffpreise, die nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben konnten. Weiterhin ergeben sich durch die nachlassende Investitionstätigkeit unserer traditionellen Auftraggeber auch weiterhin Kapazitätsüberhänge am Markt, denen nur mit einer flexiblen Angebotsstrategie begegnet werden kann. Das Nachfragevolumen wird sich auch weiterhin negativ entwickeln. Das im Unternehmen eingerichtete Risikomanagementsystem wird entsprechend den spezifischen Bedürfnissen der Gesellschaft weiterentwickelt. Die gewonnenen Erkenntnisse insbesondere aus der Risikoanalyse fließen zeitnah in den Entscheidungsprozess ein und werden u. a. durch Auslösen entsprechender Gegensteuerungsmaßnahmen zeitnah berücksichtigt.

Sponsoring/karitative Zuwendungen

Die Gesellschaft fördert unverändert die Frauenhandballmannschaft des SV Union Halle- Neustadt sowie den Halleschen FC und schloss dazu für die Saison 2005/06 jeweils einen Sponsoringvertrag ab. Darüber hinaus wurden Schulen und Vereine im Umfeld mit Sach- und Geldspenden unterstützt.

Ausblick

Für die Gesellschaft wird es in der Zukunft existenziell wichtig sein, sich in einem schrumpfenden Markt zu behaupten und gleichzeitig neue Geschäftsfelder, die auf den vorhandenen Stärken aufbauen, zu entwickeln. Hierfür bieten sich unter anderem Dienstleistungen im Umfeld für Versorger an. Erste Schritte in diese Richtung sind getan.

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Seite 322 von 486

Des Weiteren werden Geschäftsfelder im Zusammenhang mit immobiliennahen Dienstleistungen sicherlich an Bedeutung gewinnen. Zukünftig wird auch das Angebot von Leistungen aus einer Hand auch bei komplexen und umfangreicheren Arbeiten zunehmend nachgefragt werden. Für diese Geschäftsfelder ist die Gesellschaft gut aufgestellt und wird die Marktentwicklungen offensiv begleiten. Die Stärken der Gesellschaft liegen in Ihrer regionalen Präsenz und Akzeptanz bei allen potentiellen Auftraggebern. Aus dieser Marktposition heraus ist es möglich, bei ausgewählten Objekten überregional anzubieten. Auch hier wird wie bisher die Bonitätsprüfung der Auftraggeber eine herausragende Rolle spielen, um die Ausfallrisiken auf dem erreichten Niveau zu halten. Momentan wird der Internetauftritt der Gesellschaft überarbeitet und um ein Angebot zur Finanzierung von handwerklichen Bauleistungen erweitert. In der täglichen Angebotsarbeit ergibt sich hier möglicherweise eine Marktnische. Die Gesellschaft möchte hier aber nur als Vermittler von Finanzmitteln auftreten und sich nicht ins Risiko begeben. Im Erfolgsfall sollten hier die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden. Die Aktivität kann nur zur Diversifizierung unseres Angebotsportfolios beitragen. Durch die steuerliche Anrechnungsmöglichkeit ergeben sich möglicherweise Potentiale bei privaten Aufraggebern. Dazu wird im Bereich dieser potentiellen Kunden die Werbung, auch mit dem Angebot zur Finanzierung der Leistungen, intensiviert.

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EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale) * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Am Stadion 5 06122 Halle (Saale)

Rechtsform:

Eigenbetrieb

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Zweck des EigenBetriebes ist die Einbringung gebäudewirtschaftlicher Leistungen zum Raum-, Bewirtschaftungs-, Sanierungs-, Modernisierungs- und Unterhaltungsbedarf an städtischen und städtisch angemieteten Gebäude einschließlich Neu- und Erweiterungsbau. Zweck des EigenBetriebs ist ferner die bedarfsgerechte Versorgung der Organisationseinheiten der Stadtverwaltung mit Gebäuden und Räumen und den dazugehörigen Grundstücken. Im Rahmen der sachgerechten Bewirtschaftung wird der EigenBetrieb hinsichtlich des Betriebsvermögens des EigenBetriebs sowie der angemieteten Gebäude in folgenden Bereichen tätig: -

Finanzen, Buchhaltung, Controlling Verträge, Ausschreibung, Vergabe Neu- und Erweiterungsbau, Projektplanung Instandhaltung (Bauunterhaltung/Reparaturen), Instandsetzung (Modernisierung) Umbau und Verbesserung Abgang durch Abriss Energiemanagement Bewirtschaftung Beschaffung Gebäudeverwaltung einschl. der Verwaltung von Leerstandsobjekten Pflege und Unterhaltung der Außenanlagen für bebaute Grundstücke.

Der EigenBetrieb kann mit Leistungen nach Absatz 1 auch für städtische Eigenbetriebe, Gesellschaftern, Anstalten und Stiftungen tätig werden. Bei Maßnahmen, in die städtische Mittel einfließen, ist die Leistungsübernahme in Form von Betreuung und Kontrolle durch den EigenBetrieb einfließen, erforderlich. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck des Unternehmens ergibt sich aus einem Annex. Das Unternehmen zeichnet sich verantwortlich für die Betreuung von Immobilien anderer städtischer Unternehmen.

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Wohnungswirtschaft

EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale)

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b) Besetzung der Organe Betriebsleitung:

Nagel, Bernd Thomaschewski, Sieglinde

Betriebsausschuss:

Vorsitzender

Dr. Pohlack, Thomas

(seit 01.06.2005)

Vorsitzender

Funke, Dieter

(bis 31.05.2005)

Dr. Bergner, Annegret Dressel, Viola Dr. Haerting, Gesine Krause, Johannes Maluch, Heinz Röhr, Christine

31.12.2004 T€ 0,64

Betriebsausschuss

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

335.531,87

90,7

329.227,43

97,9

6.304,44

Umlaufvermögen

34.141,17

9,2

7.053,37

2,1

27.087,80

384,04

233,04

0,1

11,42

0,0

221,62

1.940,63

369.906,07

100,0

336.292,22

100,0

33.613,85

10,00

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

2004

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2003

% 1,91

325.087,79

87,9

323.467,83

96,2

1.619,96

0,50

Sonderposten für Investitionszulagen

9.352,24

2,5

4.080,60

1,2

5.271,64

129,19

Rückstellungen

3.202,67

0,9

2.470,32

0,7

732,35

29,65

31.315,48

8,5

3.245,78

1,0

28.069,70

864,81

947,90

0,3

3.027,69

0,9

-2.079,79

-68,69

369.906,07

100,0

336.292,22

100,0

33.613,85

10,00

Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Wohnungswirtschaft

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bb) GuV 2004

2003

T€

T€

Umsatzerlöse

13.502,29

33.496,21

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

25.959,98

480,23

14.022,41

13.438,48

Materialaufwand

33.300,03

30.634,75

Personalaufwand

13.539,00

13.730,59

Abschreibungen

6.379,48

6.118,89

sonstige betriebliche Aufwendungen

5.429,96

3.179,13

51,50

37,59

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,07

Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern

-5.112,28

-6.210,92

-20,00

20,00

155,19

173,15

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag

-5.247,47

-6.404,07

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-5.247,47

-6.404,07

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2004

2003

-38,86

-19,12

Angaben in

%

-1,59

-1,94

%

1.132,01

-285,19

T€

154,47

123,16

T€

25,31

28,96

%

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

90,71

97,90

%

Eigenkapitalquote:

87,88

96,19

%

Fremdkapitalquote:

12,12

3,81

%

31.12.2004

31.12.2003

521,00

530,00

295,00

300,00

Cash-Flow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Anzahl Gebäude SV Anzahl Gebäude VV Mietfläche Anmietung Stadt Mietfläche Drittvermietung Mietfläche Vermietung an die Stadt

Wohnungswirtschaft

S t S tm ²m ²m ²

Angaben in

Stück Stück

24.990,00



45.058,00



617.758,00



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e) Lage des Unternehmens I.

Darstellung der Geschäftsfelder und des Geschäftsverlaufes

Der EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement (EB ZGM) befand sich in 2004 im zweiten Wirtschaftsjahr nach Gründung. Der Mitarbeiterstand vom 1. Januar 2004 mit 362 Mitarbeitern reduzierte sich zum Wirtschaftsjahresende 2004 auf 338 Mitarbeiter (= 325 verfügbare Vollzeitarbeitskräfte). Dies bedeutet eine geringfügige Abweichung von 0,25 verfügbaren Vollzeitstellen (VZS) zum Soll des Fachkonzeptes in Höhe von 325,25 VZS. Das bedeutet gleichzeitig eine Personalreduzierung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2004 gegenüber dem Ausgangsdatum der Betriebsgründung vom 1. Januar 2003 um 63 Mitarbeiter durch Rückführung in die Kernverwaltung und sonstigen Abgang. Die Personaleinsparung basiert auf dem von der Stadt Halle (Saale) bestätigten Fachkonzept des EB ZGM. Der im Fachkonzept vorgesehene Personalabbau entsprach dabei nicht dem prognostizierten Flächenabbau (resultierend aus finanziellen Gründen und politischen Entscheidungen). Entgegen dem Fachkonzept ging die Fläche zum 31. Dezember 2004 nicht zurück. Die Personalreduzierung erfolgte durch Umstrukturierung (Übernahme von Mitarbeitern durch die Stadt), altersbedingte Abgänge und Umsetzung von Altersteilzeit-/Rentenmodellen und somit sozialverträglich. Das von der Stadt übertragene Aufgabenspektrum des EB ZGM wurde erfüllt, sowohl als Bewirtschafter und Verwalter des dem Eigenbetrieb übertragenen und nicht übertragenen Immobilienvermögens der Stadtverwaltung Halle (Saale) wie auch in der Erfüllung der infrastrukturellen Dienstleistungen. Allerdings wurden zum 01. Mai 2004 11 Mitarbeiter der Abteilung Vergabe VOB, VOF, VOL in die neu in der Kernverwaltung beim Fachbereich Recht angegliederte Zentrale Vergabestelle umgesetzt, was in den Organisationsabläufen kaum Änderungen mit sich brachte. Die für zwei Jahre nach Betriebsgründung vereinbarte Begleitung der agiplan Techno Soft AG, Mülheim/Ruhr (aTS), zur Strukturierung und Optimierung des Eigenbetriebes endete am 11. November 2003 durch Insolvenz der beauftragten Beraterfirma. Grundlegendes Arbeitsergebnis war lediglich das Grundgerüst für die Erarbeitung des Fachkonzeptes mit dem Entwurf der Umstrukturierung und der Personalbemessung für die jeweiligen Arbeitsbereiche des Betriebes. Da die Kündigung der Beraterfirma ersatzlos erfolgte, erarbeiteten der kaufmännische Betriebsleiter und der technische Betriebsleiter in der Folgezeit eigenständig in Abstimmung mit dem Konsolidierungsbeauftragten der Stadt Halle (Saale) in mehrfacher Überarbeitung das Fachkonzept bis zu seiner abschließenden und bestätigten Form "Stand 03/2004". Mit Wirkung vom 1. Mai 2004 trat, nach Zustimmung zum Organisationsstellenplan durch den Personalrat des EB ZGM, die neue Organisationsstruktur gemäß Festlegung der Arbeitsaufgabenzuordnung des bestätigten Fachkonzeptes in Kraft und wurde durchgesetzt. Parallel erfolgte die Umstrukturierung der Hausmeisterdienste in Form von territorialen Poolbildungen zur zentralisierten Aufgabenabarbeitung. Nach Wechsel des kaufmännischen Betriebsleiters/Betriebsleiterin zum 1. Juli 2004 fanden, bedingt durch die Kommunalwahlen am 13. Juni 2004 und die Neukonstituierung des Stadt- rates zwischen dem 21. Juni 2004 und dem 2. November 2004 keine Betriebsausschusssitzungen statt. Im Wirtschaftsjahr 2004 wurde das Vermieter-Mieter-Modell mit den städtischen Einrichtungen eingeführt. Die Vermietung an Dritte wurde weiter fortgesetzt. Die Durchführung der Projekte im Rahmen der Verwendung investiver Mittel, die weiterhin als Kompensation der nicht in der Kaltmiete verankerten Abschreibungen gelten, erfolgte, wie durch die Kernverwaltung der Stadt Halle (Saale) festgelegt, in Verwaltung der jeweiligen mittelbewirtschaftenden Fachbereiche bzw. Einrichtungen als Investitionszuschuss an den EB ZGM. Die Dienstleistungen (Telekommunikation, Postdienst, Fuhrpark, Materialbeschaffung, Bewirtschaftung und Instandhaltung von Sportbauten) für die städtischen Fachbereiche wurden auf der Grundlage von Leistungsvereinbarungen sowie der städtischen Festlegungen und der Weiterberechnung des Aufwandes der Vertragspartner des EB ZGM in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Durch die Betriebskostenzuschüsse der Stadt Halle (Saale) wurden die fehlenden Kostendeckungen bezüglich des eigenen Personal- und Sachkostenaufwandes, der Dienstleistungen für die Stadt Halle (Saale) und des Aufwandes für die Betriebskosten und Instandhaltung der Gebäude des Verwaltungsvermögens ausgeglichen. Hierbei unberücksichtigt blieben die Abschreibungen.

Wohnungswirtschaft

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Darstellung der Lage Vermögenslage Grundlage des Vermögens des EB ZGM bildet das so genannte Sondervermögen. Bei dem Sondervermögen handelt es sich um Immobilien, die aus dem Gesamtbestand der Stadtverwaltung Halle (Saale) dem EB ZGM gemäß Beschluss des Stadtrates vom 18. Dezember 2002 übertragen wurden; bestimmtes Immobilienvermögen verblieb aber bei der Stadt Halle (Saale). Das Anlagevermögen stellt mit einem Anteil an der Bilanzsumme von 90,7 % den bedeutendsten Vermögenswert des EB ZGM dar. Es hat sich im Wirtschaftsjahr 2004 wie folgt entwickelt:

Anfangsbestand zum 01.01.2004 Zugänge - Investitionen (T€ 6.430)/Grundstücksübertragungen durch die Stadt Halle (T€ 5.876)/Nacherfassung von Anlagevermögen aufgrund Inventur (T€ 2.920) Abgänge - Verkauf (T€ 967) und Inventur (T€ 1.575) Abschreibungen Endbestand zum 31.12.2004

T€ 329.227 15.226 -2.542 -6.379 335.532

Bei den Investitionen handelt es sich überwiegend um Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden sowie um Neubaumaßnahmen. Die wesentlichsten Investitionen im Wirtschaftsjahr 2004 setzen sich wie folgt zusammen (ohne Technische Anlagen und Maschinen und ohne Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung):

T€ BBS I Metall/Elektrotechnik Gymnasium Christian Wolff Stadtmuseum, Christian-Wolff-Haus Südstadtgymnasium Schule Bertolt Brecht (TH) Kindertagesstätte Spielkiste Pferderennbahn - Hauptgebäude Kindertagesstätte Käthe Duncker Galerie Marktschlößchen Gertraudenfriedhof - Sozialgebäude

2.564,4 932,8 573,4 382,1 253,3 185,3 147,0 134,3 129,2 108,3 5.410,1

Die Anlagen im Bau setzen sich zum 31. Dezember 2004 wie folgt zusammen:

T€ Turnhalle Grundschule "Bertolt Brecht" Sanierung Kita "Kinderwelt" Planungsleistungen für verschiedene Projekte Endbestand zum 31.12.2004

253 185 406 844

Die Verwendung investiver Mittel erfolgte, wie durch die Kernverwaltung der Stadt Halle (Saale) festgelegt, in Verwaltung der jeweiligen mittelbewirtschaftenden Fachbereiche bzw. Einrichtungen. Per Investitionsleistungsvereinbarung mit dem Eigenbetrieb bearbeitet das ZGM die übertragenen Bauausgabemittel als Bauherrenvertretung für die Stadtverwaltung in der Außenwirkung bis zur Baufertigstellung und Objektübergabe an den Nutzer. Die Abarbeitung erfolgte weiterhin wie in 2003 noch als Übergangsphase teilweise unter Mitwirkung der Struktureinheiten Objekte 1 und Objekte 2. Im Wirtschaftsjahr 2004 stellt sich die Lage der abzuarbeitenden Investitionsmittel komplizierter dar. Im Laufe des gesamten Wirtschafts- bzw. Haushaltsjahres waren die im Haushalt der Stadt Halle (Saale) eingestellten Mittel nur auf Beantragung verfügbar, d.h., es bestand nicht rechtzeitig ein Zugriff auf einen grundsätzlich verfügbaren Haushalt. Das geplante investive Gesamtbudget im Rahmen der Mittelübertragung an den EB ZGM betrug T€ 11.327,9. Hinzu kamen T€ 4.397,4 Haushaltsausgabereste aus 2003. Dieses geplante Investitionsbudget wurde durch über- und außerplanmäßige Ausgaben sowie endgültige Haushaltssperren um T€ 893,3 reduziert. Allerdings waren zum Geschäftsjahresende aus diesem Budget von T€ 11.327,9 durch Haushaltsfreigabe für den EB ZGM nur T€ 5.853,9 verfügbar. Somit stand insgesamt mit den verfügbaren Haushaltsausgaberesten eine Gesamtsumme von T€ 10.251,3 zur Abarbeitung für den EB ZGM zur Verfügung. Hiervon wurden auf Grund der überwiegend zeitlich zu späten Verfügbarkeit nur 63 % = T€ 6.430,4 zum Jahresende 2004 bilanzwirksam.

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Übertragbare Haushaltsausgabereste und nicht freigegebene Mittel wurden teilweise in das Jahr 2005 als neuer Mittelansatz übertragen. Somit kam es nur zu einer Haushaltsrestbildung von T€ 2.663,8 (aber einem in 2005 neu einzustellenden Mittelansatz der ursprünglich im Haushalt 2004 geplanten Vorhaben in Höhe von T€ 7.587,0). Aus den verfügbaren Mitteln erfolgte hauptsächlich die Fortführung von Investitionsmaßnahmen oder der Beginn von Maßnahmen mit Fortführung im Jahr 2005. Als große Investitionsmaßnahme konnte die BBS I Metall/Elektrotechnik abgeschlossen werden. Die allgemeine Rücklage von T€ 329.847 zum 01. Januar 2004 erhöhte sich um T€ 6.867 auf T€ 336.714 zum 31. Dezember 2004. Von dem Erhöhungsbetrag entfallen T€ 5.876 für die Übertragung des Stadtarchivs und das Grundstück der Grundschule "Am Ludwigsfeld" und T€ 991 auf Finanzierungsbeiträge der Stadt Halle (Saale) für durch sie unmittelbar finanzierte Sanierungs- und Neubaumaßnahmen an Gebäuden, die beim EB ZGM bilanziert sind. Die Rückstellungen entwickelten sich im Wirtschaftsjahr 2004 wie folgt:

01.01.2004

T€ Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Personalrückstellungen Altersteilzeitverpflichtungen Übrige Personalrückstellungen (z.B. Urlaub, Überstunden, Jubiläen) Rückstellung für unterlassene Instandhaltung Rückstellung für ausstehende Rechnungen Übrige sonstige Rückstellungen

Auflösung Zuführung 31.12.2004

Inanspruchnahme T€

T€

T€

T€

20

0

20

0

0

1.828

274

61

910

2.403

91

91

0

243

243

1.919

365

61

1.153

2.646

59

59

0

384

384

392 80 2.450 2.470

288 72 784 784

104 0 165 185

0 164 1.701 1.701

0 172 3.202 3.202

Finanzlage Das langfristig gebundene Vermögen ist zu 100,4 % (Vorjahr 100,0 %) durch langfristig verfügbare Mittel gedeckt. Nachweis der Deckung:

Anlagevermögen Deckung: Eigenkapital Sonderposten Rückstellungen für Altersteilzeit von T€ 2.403; Vorjahr T€ 1.828 Überdeckung

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2004 T€ 335.532

2003 T€ 329.227

325.088 9.352

323.468 4.080

2.403 336.843 1.311

1.828 329.376 149

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Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2003 ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Die Überdeckung hat sich erhöht. Die Liquidität war im Wirtschaftsjahr 2004 - und ist auch weiterhin - ständig gesichert. Ausdruck dafür ist der um 1,4 Mio. € gestiegene Kassenbestand am 31. Dezember 2004 zum Vorjahr. Die hohe Liquidität im Wirtschaftsjahr 2004 konnte durch folgende Maßnahmen gesichert werden: •

Monatlicher Zufluss der Mieterlöse von der Stadt Halle (Saale) und Dritten. Dabei waren in den Gesamtmietkalkulationen die Nebenkostenvorauszahlungen entsprechend den vorliegenden Abrechnungen um 1,2 Mio. € - entspricht 4,4 % der Summe der Nebenkostenvorauszahlungen - zu hoch angesetzt. Dieser Rückzahlungsbetrag wird durch die Stadt Halle (Saale) zur Sicherung des noch offenen Saldos der Forderungen und Verbindlichkeiten aus den Rechnungen des Jahres 2002 dem EB ZGM wieder zugeführt.



Die Betriebskostenzuschüsse der Stadt Halle (Saale) zum Ausgleich der Personal- und Sachkosten für die Dienstleistungen und der Bewirtschaftungskosten des Leerstandes sind monatlich zugeflossen. Der Wirtschaftsplan des Jahres 2004 war in sich hinsichtlich der eingeordneten Betriebskosten im Rahmen der Aufwendungen für bezogene Leistungen zu hoch angesetzt.



Es erfolgte eine kontinuierliche Abrechnung der Dienstleistungen für die Stadt Halle (Saale) für Fahr- und Postdienste, Betrieb der Telefonanlagen und der Tankstelle, Materialbewirtschaftung und Leistungen für Sportbauten. Der Zahlungseingang der Fachbereiche hat sich gegenüber dem Vorjahr wesentlich verbessert und ist Ausdruck der gewachsenen Qualität der Aufgabenerfüllung und des Organisationsablaufes in diesen Bereichen. Es erfolgte eine ständige Abstimmung der Einnahmen und Ausgaben. Die Verrechnung dieser Dienstleistungen erfordert jedoch nach wie vor einen hohen Aufwand und es sollte hinsichtlich der weiteren Konsolidierung und der damit erforderlichen Kostensenkung diese Verfahrensweise auf den Prüfstand gestellt und in gemeinsamen Festlegungen mit der Stadtverwaltung effektiver gestaltet werden.

Zur Sicherung des Ausgleiches der Forderungen und Verbindlichkeiten durch die Stadt Halle (Saale), insbesondere des verbliebenen Saldos aus dem Wirtschaftsjahr 2003 (T€ 1.669), wurde in Abstimmung mit dem FB 20 zum Bilanzstichtag der Betriebskostenzuschuss um T€ 442 reduziert und zur Minimierung der Forderungen eingesetzt. Mit dieser Festlegung und der vereinbarten Rückzahlung der 1,2 Mio. € aus der Abrechnung der Nebenkosten der Stadt Halle (Saale) im Jahr 2005 ist der Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten ausgeglichen und ein weiterer Beitrag zur dauerhaften Liquidität des EB ZGM gegeben.

Ertragslage In der Gewinn- und Verlustrechnung werden alle Erträge und Aufwendungen aus der Realisierung der durch die Stadt Halle (Saale) an den EB ZGM übertragenen Aufgaben erfasst. Eine organisatorische Trennung der Aufgaben des Sondervermögens und außerhalb des Sondervermögens (Verwaltungsvermögen) und der übrigen Dienstleistungen wurde nicht vorgenommen. Die Sachkonten sind jedoch soweit untergliedert, dass zumindest eine Zuordnung der Aufwendungen für Nebentätigkeiten möglich ist, die an die Stadt weiterberechnet werden. Die Erstellung einer verlässlichen Mieterstatistik über m²-Mietfläche, Miete und Mietnebenkosten auf der Grundlage der abgeschlossenen Mietverträge ist für das Jahr 2004 noch nicht in vollem Umfang möglich. Das Modul SAP-RE war im Hinblick auf die Drittvermietung nur für einen Teil der Mietverträge in Nutzung; bezüglich der an die Stadt vermieteten Immobilien wurde es noch gar nicht genutzt. Ab dem 01. Januar 2005 kam das Modul SAP-RE für alle Mietverträge zum Einsatz. Ebenso erfolgt noch keine wertmäßige Erfassung der nicht vermieteten Immobilien. Die Entwicklung der Ertragslage im Wirtschaftsjahr 2004 ist bestimmt durch folgende Sachverhalte: •

Abschluss von Mietverträgen mit der Stadt Halle mit Wirkung zum 1. Januar 2004 und Vereinbarung von Betriebskostenvorauszahlungen (Vorjahr Ermittlung der Mieten anhand der zuzuordnenden angefallenen Aufwendungen), die sich in einer Reduzierung der Umsatzerlöse von T€ 19.665 und der Zunahme der Erträge aus Bestandserhöhungen an unfertigen Leistungen von T€ 25.917 niedergeschlagen haben,



Erträge aus Inventurplusdifferenzen beim Anlagevermögen von T€ 2.920,



Rückgang der Betriebskostenzuschüsse u.ä. Zuschüsse von T€ 3.013,



Erhöhung der Instandhaltungsaufwendungen um T€ 2.233,



Verluste aus Anlagenabgängen aufgrund von Inventuren und Veräußerung von T€ 2.245.

Mit der Stadt Halle wurde eine Durchschnittsmiete von 1,18 €/m² vereinbart.

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Der Aufwand für Instandhaltung und Instandsetzung betrug im Wirtschaftsjahr 2004 T€ 9.718. Das verfügbare Instandhaltungsbudget aus Mieten einschließlich Graffitibeseitigung sowie Wartung technischer Anlagen betrug im Wirtschaftsjahr 2004 insgesamt T€ 6.890. Die Mittel wurden vollständig in Anspruch genommen. Davon entfielen auf die Instandhaltung für Bau und technische Anlagen einschließlich Graffitibeseitigung T€ 6.177 und auf die Wartung von technischen Anlagen T€ 713. Diese Instandsetzungs- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen beinhalteten zum größten Anteil nicht unmittelbar planbare Maßnahmen bzw. Leistungen. In einer Größenordnung von ca. T€ 1.920 wurden planmäßige Instandhaltungsmaßnahmen realisiert, hauptsächlich an Schulgebäuden. Hierbei handelte es sich vorwiegend um dringend notwendige Fenstererneuerungen, wie z. B.: •

Grundschule "Am Ludwigsfeld"

173,2 T€



Grundschule "Kastanienallee"

176,5 T€



Grundschule "Wolfgang Borchert"

177,7 T€



Grundschule "Dölau"

83,8 T€



Grundschule "Dorothea Erxleben"

194,5 T€



Sekundarschule "Kastanienallee"

189,3 T€



Gymnasium Giebichenstein "Thomas Müntzer, Haus 2"



Ausgleichsklassen "Christian Gotthilf Salzmann"

76,6 T€ 132,2 T€.

Außerdem fand eine umfassende Instandsetzung der Sanitäranlagen der Grundschule "Diemitz/Freiimfelde" (T€ 100,5) statt. Die Realisierung nicht aktivierungsfähiger Bauleistungen an dem Sondervermögen (Finanzierung aus Zuschüssen) und dem Verwaltungsvermögen (Finanzierung aus Haushaltsausgaberesten) ergab eine Summe von T€ 1.620. Weiterhin erbrachte der technische Bereich des EB ZGM Leistungen mit übertragenen Mitteln aus Leistungsvereinbarungen mit Fachbereichen der Kernverwaltung sowie Spendenmitteln und Versicherungseinnahmen aus Brandschäden in Gesamthöhe von T€ 1.208. Hierbei betraf der größte Anteil (ca. 77 %) am Gesamtvolumen die Maßnahmen für den FB 40 - Bereich Sport und Bäder. Diese Dienstleistungen der Mitarbeiter des EB ZGM wurden ohne Verrechnung der Personal- und Sachkosten erbracht. Zusätzlich übernahm der EB ZGM im technischen Bereich für mehrere Fachbereiche der Kernverwaltung u.a. bauliche Verkehrssicherungs- und Abbruchleistungen in Höhe von T€ 421. Diese Leistungen sind nicht Bestandteil der Instandhaltungsausgaben des EB ZGM, sondern wurden von den jeweiligen Fachbereichen aus dem Buchungskreis 8000 direkt finanziert. Die Personal- und Sachkosten der Mitarbeiter des EB ZGM hierfür wurden nicht in Rechnung gestellt. Bei den getätigten Abbruchleistungen handelte es sich lediglich um Objekte des Verwaltungsvermögens. Abgänge bzw. Rückbau von Sondervermögen des EB ZGM erfolgten nicht. Weiterhin führte der Eigenbetrieb Baubetreuungstätigkeiten im Rahmen der satzungsgemäßen Möglichkeiten für Dritte aus. Dies erfolgte in einer Einnahmegrößenordnung von T€ 140, wobei T€ 100 auf die Leistungen des ZGM für das Multimediazentrum entfielen, T€ 37 auf Leistungen für das „Hospital St. Cyriaci et Antonii zu Halle“ und T€ 3 für Leistungen des "Eigenbetriebes Psychiatrisches Krankenhaus Halle" (PKH). Die Personalabrechnung erfolgte vom Fachbereich Personalservice der Stadt Halle (Saale). Die Personalkosten konnten trotz des Anstieges der Rückstellungen für Altersteilzeit (+ T€ 575) und für Urlaub, Mehrstunden und Jubiläen (+ T€ 153) um insgesamt T€ 192 gesenkt werden. Übersicht der Personalkostenstruktur:

Durchschnittliche Vollzeitstellen Löhne und Gehälter Je Vollzeitstelle Aufwand soziale Abgaben Je Vollzeitstelle Altersversorgung Je Vollzeitstelle Summe Je Vollzeitstelle

Wohnungswirtschaft

Angestellte 211 7.525.378,51 35.631,53 1.596.811,49 7.560,66 372.264,01 1.762,61 9.494.454,01 45.159,31

Arbeiter Summe 125 336 3.204.507,04 10.729.885,55 25.636,06 31.915,19 681.633,06 2.278.444,55 5.453,06 6.777,05 158.404,57 530.668,58 1.267,24 1.578,43 4.044.544,67 13.538.998,68 32.356,36 40.491,61

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Der Verlust im Wirtschaftsjahr 2004 in Höhe von T€ 5.247 ist auf folgende, nicht geplante und auch nicht beeinflussbare Fakten zurückzuführen: •

in der Miete sind keine Abschreibungen berücksichtigt (Saldo Ertrag aus Auflösung Sonderposten und Abschreibungen)



der Saldo zwischen Erträgen und Aufwendungen aus Inventurdifferenzen des Anlagevermögens beträgt

676,5 T€

der Saldo aus Erträgen und Aufwendungen des Vorjahres (periodenfremd) und aus Auflösung von Rückstellungen ist positiv

299,8 T€



./. 6.121,5 T€

./. 5.145,2 T€ Der Wirtschaftsplan 2004 sah unter Absetzung der Abschreibungen ein ausgeglichenes Ergebnis vor. Der Saldo zwischen dem Verlust der GuV und der Summe der nicht geplanten und auch nicht beeinflussbaren Fakten hat ein negatives Ergebnis von T€ 102,3. Die Ursache dafür ist die Überschreitung der geplanten Personalkosten aus der Zuführung von Rückstellungen für Altersteilzeit.

Ausblick und Risiken der künftigen Entwicklung

Es ist auch weiterhin an der Verbesserung der Aufbau- und Ablauforganisation zu arbeiten, insbesondere hinsichtlich der Abwicklungen der Dienstleistungen für die Stadt Halle (Saale). Dabei sind speziell die Festlegungen des GB II (Planen, Bauen und Straßenverkehr) vom 15. Juli 2005 zur Aufarbeitung der Feststellungen aus der Prüfung des Jahresabschlusses 2003 des EB ZGM in vollem Umfang umzusetzen. In diesem Zusammenhang ist die weitere Regelung der Verwaltertätigkeit für die Stadt Halle (Saale) ein wesentliches Ziel. Gemäß Investitionsprogramm des EB ZGM sind für das Wirtschaftsjahr 2005 im Haushaltsplan der Stadt Halle (Saale) T€ 10.220 Investitionszuschüsse eingeordnet. Da der Haushaltsplan noch nicht genehmigt ist, können nur Fortführungsmaßnahmen abgearbeitet werden. Im ersten Halbjahr 2005 wurden durch die Objektbereiche umfangreiche Zuarbeiten für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung Public-Private-Partnership-Projekte zusätzlich zum laufenden Arbeitsaufwand erstellt. Eine Beurteilung der Entwicklung und der finanziellen Möglichkeiten des EB ZGM bei Durchsetzung des vorgegebenen Umfanges der Projekte im Rahmen eines Public-Private-Partnership-Modells kann zzt. noch nicht eingeschätzt werden. Erfolgt auch zukünftig die bedarfsgerechte Bereitstellung der finanziellen Mittel durch die Stadt Halle (Saale) in Form von Mieten, Betriebskostenzuschüssen und Auslagenerstattungen, wird die Liquidität des EB ZGM gesichert sein. Für das Wirtschaftsjahr 2005 ist nach Abzug der Abschreibungen wiederum ein ausgeglichenes Ergebnis geplant. Solange aber die Abschreibungen nicht in die Mietkalkulation für die an die Stadt vermieteten Immobilien eingehen, werden auch zukünftig Jahresfehlbeträge erwirtschaftet. Gemäß § 12 EigVO ist der Aufgabenträger zu einer angemessenen Eigenkapitalausstattung und ggf. zum Verlustausgleich verpflichtet. Vor diesem Hintergrund werden derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken gesehen.

Wohnungswirtschaft

EigenBetrieb Zentrales GebäudeManagement der Stadt Halle (Saale)

Seite 332 von 486

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Am Bruchsee 14 06122 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

12.782,30

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

12.782,30

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Die Gesellschaft bewirtschaftet, verwaltet, betreut und errichtet Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen, insbesondere Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen und Eigenheime. Bei der Bereitstellung von Mietwohnungen sind in angemessener Weise soziale Belange zu berücksichtigen. Die Gesellschaft kann alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen, bebaute und unbebaute Grundstücke erwerben, belasten und veräußern sowie Erbbaurechte ausgeben, soweit die Ertragslage des Unternehmens dies zulässt. Sie kann Gemeinschaftsanlagen und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbebauten für soziale, wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen sowie Dienstleistungen bereitstellen, soweit die Ertragslage des Unternehmens dies zulässt. Die Gesellschaft ist berechtigt, andere Unternehmen zu erwerben oder sich an solchen zu beteiligen oder Zweigniederlassungen zu errichten, soweit dies dem Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar dienlich ist und die Ertragslage des Unternehmens dies zulässt. Die Gesellschaft wird sich grundsätzlich an den Regeln über das öffentliche Vergabewesen orientieren. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Die Wohnungswirtschaft wird explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Mittinger, Udo Vorsitzender

Dr. Meerheim, Bodo

stellv. Vorsitzender

Misch, Werner Doege, Eberhard Dr. Schwabe, Hartmut Falgowski, Stefan Raschke, Peter Schindler, Martina Schuster, Manfred Zeidler, Michael

Wohnungswirtschaft

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

Seite 333 von 486

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

14,00

16,00

15,00

c) Beteiligungen unmittelbar Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH

T€

%

255,65

100,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

304.750,51

85,4

306.979,15

86,3

307.892,51

83,5

-2.228,64

Umlaufvermögen

51.800,99

14,5

48.554,29

13,7

60.634,00

16,5

3.246,70

6,69

112,74

0,0

50,77

0,0

46,72

0,0

61,97

122,06

3.285,62

0,9

2.822,25

0,8

2.546,04

0,7

463,37

16,42

356.664,24

100,9

355.584,21

100,8

368.573,24

100,7

1.080,03

0,30

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

162.163,63

45,5

154.030,23

43,3

150.804,53

40,9

8.133,40

5,28

10.449,28

2,9

10.723,81

3,0

9.258,64

2,5

-274,53

-2,56

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten Treuhandvermögen außerhalb der Bilanzsumme

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszulagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Treuhandverbindlichkeiten Bilanzsumme

außerhalb

Bilanzsumme

Wohnungswirtschaft

der

2004

2003

% -0,73

19.118,94

5,4

22.745,17

6,4

28.835,62

7,8

-3.626,23

-15,94

164.794,37

46,2

167.939,45

47,2

179.645,56

48,7

-3.145,08

-1,87

138,02

0,0

145,56

0,0

28,89

0,0

-7,54

-5,18

3.285,62

0,9

2.822,25

0,8

2.546,04

0,7

463,37

16,42

356.664,24

100,9

355.584,21

100,8

368.573,24

100,7

1.080,03

0,30

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

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bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

45.246,64

45.673,31

46.387,55

526,90

-720,84

126,48

594,86

816,17

791,81

1.594,41

4.826,70

3.152,99

Materialaufwand

20.717,07

22.429,27

20.961,84

Personalaufwand

5.135,17

5.181,95

5.228,65

Abschreibungen

6.245,11

6.589,94

6.665,58

sonstige betriebliche Aufwendungen

1.806,74

1.965,08

1.660,25

215,43

449,43

279,88

5,18

5,36

6,16

850,40

1.022,36

1.206,71

Umsatzerlöse Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

und

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen

3,31

0,18

7.844,18

8.608,56

9.625,12

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

7.282,25

7.297,52

7.810,14

außerordentliche Erträge

5.982,81

3.891,14

3.749,26

außerordentliche Aufwendungen

6.284,43

9.602,40

11.366,01

-301,62

-5.711,25

-7.616,75

außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

343,17 1,37

1,46

1,39

6.636,09

1.584,81

192,00

1.584,81

192,00

663,61 5.972,48

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

14,67

3,47

0,41

%

4,25

1,04

0,13

%

12.884,51

8.174,93

6.857,58

T€

383,70

401,55

397,31

T€

10,71

10,24

10,36

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

85,31

86,19

83,40

%

Eigenkapitalquote:

45,47

43,32

40,92

%

Fremdkapitalquote:

54,53

56,68

59,08

%

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Wohnungswirtschaft

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Angaben in

Seite 335 von 486

ee) Leistungsdaten

Gewerbeeinheiten Leerstand Gewerbeeinheiten Wohneinheiten Leerstand Wohneinheiten

Wohnungswirtschaft

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

E i%

121,00

132,00

135,00

Einheiten

23,14

28,79

30,37

%

E i%

11.850,00

12.103,00

12.653,00

15,62

17,05

17,77

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

Einheiten %

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e) Lage des Unternehmens 1.

Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses

1.1

Rahmenbedingungen

Die Wohnungsmarktsituation in den neuen Bundesländern bleibt nach wie vor problematisch, zunehmend bestimmt von Überalterung, wachsender Mobilität und sozialer Ungleichheit. Auch für die Stadt Halle (Saale) setzt sich die problematische Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt fort, dokumentiert in dem Wohnungsmarktbericht der Stadt Halle (Saale) 2005. Der Wohnungsmarkt der Stadt ist zudem von widersprüchlichen Tendenzen geprägt. Hierbei sind folgende Entwicklungen positiv zu bewerten: Die Zahl der leer stehenden Wohnungen ist seit dem Höchststand Ende 2002 zur Jahresmitte 2005 um 17 Prozent aufgrund der bisher realisierten Maßnahmen im „ Stadtumbau Ost“ gesunken, während die Zahl der Haushalte als wesentlicher Nachfrageparameter für den Wohnungsmarkt fast stabil geblieben ist. Der Rückgang der Bevölkerung hat sich gegenüber der Situation in 2002 deutlich abgeschwächt. Einwohner mit Hauptwohnsitz am 31.12. d. J.

Stadt Halle (Saale) dar. Halle-Neustadt

2002

2003

2004

2005

237.951

238.078

237.093

235.959

53.405

51.985

51.234

50.293

Quelle: Fachbereich Bürgerservice der Stadt Halle (Saale) Als größter Vermieter in Halle-Neustadt bewirtschaftete die Gesellschaft zum Stichtag 31. Dezember 2005 35,5 % des im Stadtteil vorhandenen Wohnungsbestandes (insgesamt rund 33.400 Wohnungen, ca. 21 Vermieter). Negativ wirkt sich u. a. die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt aus. Der Beschäftigungsrückgang ist immer noch nicht gestoppt. Die Alterung der Bevölkerung hat ein erhebliches Ausmaß erreicht, die Stadt Halle (Saale) ist vom demografischen Wandel stark betroffen. Die Älteren ab 60 Jahre bilden die einzige wachsende Altersgruppe. Alle anderen Altersgruppen entwickeln sich stark rückläufig. Die Segregation nach Alter und sozialen Merkmalen ist deutlich gestiegen und erzeugt Interventionsbedarf. Die innerstädtische Mobilität ist erstmals nach drei rückläufigen Jahren wieder deutlich angestiegen und liegt auf hohem Niveau. Dies wird als Folge des Umzugsmanagements im Stadtumbau gesehen. In den nächsten Jahren sind die Wohnungsgesellschaften weiterhin gefordert, den Stadtumbau unter städtebaulichen und wohnungspolitischen Gesichtspunkten mit wirtschaftlicher Effizienz und unter Beachtung sozialer Belange mit der Kommune gemeinsam umzusetzen. Die kommunalen Wohnungsunternehmen leisten hier einen Hauptanteil bei der Umsetzung der örtlichen Stadtentwicklungskonzepte. Stadtumbau als komplexer und vielschichtiger Prozess kann nur in der Einheit von Abriss und Aufwertung erfolgreich sein. Bei der Umsetzung der Stadtumbaukonzepte in Sachsen-Anhalt lag auch im Geschäftsjahr 2005 das Hauptgewicht auf dem Abriss nicht benötigter Wohnungsbestände. Damit wurde ein weiterer Rückgang des Leerstandes erreicht. Im Vergleich zu den anderen ostdeutschen Ländern hat das Land Sachsen-Anhalt den größten prozentualen Rückgang beim Leerstand durch Abriss zu verzeichnen.

Wohnungswirtschaft

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1.2

Geschäftsergebnis und Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung der GWG ist positiv verlaufen. Das Unternehmen hat auch im Jahr 2005 gegen den allgemeinen Trend wichtige betriebswirtschaftliche Kennziffern positiv gestalten können. Das belegen das unternehmensinterne Controllingsystem ebenso wie die vorliegenden betriebswirtschaftlichen Analysen Dritter. Die Gesellschaft bewegt sich deshalb - trotz der nach wie vor unsicheren äußeren Rahmenbedingungen - bei allen unternehmerischen Entscheidungen auf sicherem Fundament. Das Geschäftsjahr 2005 konnte wiederum mit einem Jahresüberschuss abgeschlossen werden. Der Jahresüberschuss wurde von T€ 1.585 im Geschäftsjahr 2004 auf T€ 6.636 im Jahr 2005 gesteigert. Dieses Ergebnis wurde im Wesentlichen durch die Senkung der Leerstandsverluste und durch die Optimierung der Geschäftsprozesse erzielt. Das Unternehmen bewirtschaftete zum Stichtag 31.12.2005 einen eigenen Hausbesitz von: 31.12.2005 Wohneinheiten Gewerbeeinheiten

31.12.2004

Anzahl

Fläche (m2)

Anzahl

Fläche (m2)

11.850

672.589

12.103

689.249

121

15.053

132

15.393

11.971

687.642

12.235

704.642

Im Rahmen der Wohnungseigentumsverwaltung betreute die Gesellschaft zum Stichtag 553 Wohn- und 2 Gewerbeeinheiten mit einer Fläche von insgesamt 29.930 m (31. Dezember 2004 541 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit 2 einer Fläche von insgesamt 29.133 m ). Das Programm „Stadtumbau Ost“ stellt neben der zusätzlichen Entlastung von Altverbindlichkeiten nach § 6a Altschuldenhilfegesetz einen elementaren Beitrag zur Bewältigung der Leerstandsproblematik und zur Stabilisierung der Wohnungsunternehmen und der Städte dar. Der Gesellschaft liegt für insgesamt 2.885 Wohnungen (167.504,97 m2) die Bestätigung der KfW auf zusätzliche Entlastung von Altverbindlichkeiten nach dem Abriss vor. Der beantragte Entlastungsbetrag beläuft sich auf insgesamt T€ 11.819. Bis zum 31. Dezember 2005 nahm die Gesellschaft bereits 60 % der gemäß § 6a Altschuldenhilfegesetz beantragten Wohnungen (2.885 Wohnungen) vom Markt. Darin enthalten sind sechs Gebäude mit 311 Wohnungen, welche zum Stichtag bereits stillgelegt waren und nach Vorliegen der Fördermittelbescheide sofort abgerissen werden können. Auch in 2005 haben sich wie in den Vorjahren wieder mehr als 80 % der vom Leerzug betroffenen Mieter für eine Wohnung bei der GWG entschieden. Der Abriss wird durch die GWG mit Eigenmitteln vorfinanziert. Die Summe der durch die KfW gezahlten Teilentlastung für die 14 bereits abgerissenen Gebäude mit 1.413 Wohnungen beläuft sich zum Berichtszeitpunkt auf insgesamt T€ 5.887 (49,8 %). Die bewilligten Abriss-Fördermittel werden gemäß Städtebauförderrichtlinie in Höhe von € 60 je m2 in jährlichen Raten bis 2007 durch die Stadt Halle (Saale) bzw. in Höhe von € 56 je m2 als diskontierter Einmalbetrag durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt gezahlt. Die Gesellschaft erhielt bis zum 31. Dezember 2005 für die bereits abgerissenen Gebäude Abriss-Fördermittel in Höhe von insgesamt T€ 3.105. Der die Fördermittel übersteigende Kostenanteil wird aus Eigenmitteln getragen.

Wohnungswirtschaft

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Die Abrisskosten von Gebäuden, für die per 31. Dezember 2005 die komplette Kostenabrechnung vorlag, mussten durch die Gesellschaft in Höhe von rund 18% der insgesamt angefallenen Kosten (€ 73 je m2) aus Eigenmitteln finanziert werden. Die Fortsetzung der zielgruppenspezifischen Investitionen wirkte sich weiterhin erfolgreich auf die Leerstandsentwicklung aus. Die Leerstandsquote im Gesamtbestand entwickelte sich rückläufig von 17,0% per 31. Dezember 2004 auf 15,6% per 31. Dezember 2005. Im Kernbestand war zum Stichtag 31. Dezember 2005 ein Leerstand von 11,0% (per 31. Dezember 2004 12,3%) zu verzeichnen. Komplett leer gezogene und nicht mehr bewirtschaftete Gebäude/Wohnungen sind dabei nicht mehr Bestandteil der Betrachtung. Die GWG hat im Geschäftsjahr 2005 neben den Maßnahmen zum Abbau von Leerständen durch Abriss ihr anspruchvolles Investitionsprogramm fortgeführt. Insbesondere die komplexe Modernisierung und Sanierung des Kernbestandes und die zielgruppenspezifische Produktentwicklung hat sich weiterhin mit Erfolg auf die Leerstandsentwicklung ausgewirkt. Die kontinuierliche und intensive Fortsetzung des Bau- und Sanierungsprogramms der Gesellschaft trägt zur stetigen Verbesserung der Wohnqualität in Halle-Neustadt bei. Guter Wohnstandard in Kombination mit der Schaffung eines differenzierten Wohnangebotes und die Profilierung neuer Produkte gehen einher mit einem hohen Maß an sozialer Kompetenz und Engagement am Standort. Die Gesellschaft wird als der größte Vermieter und profilbestimmendes Unternehmen im Stadtteil Halle-Neustadt somit auch ihrem Anspruch als Stadtteilentwickler gerecht. Das Investitionsprogramm 2005 konnte planmäßig realisiert werden. Neben der komplexen Sanierung und Modernisierung von zwei Wohngebäuden, den Ergänzungsinvestitionen an weiteren sechs Gebäuden sowie einem Punkthochhaus wurde das Produktangebot „Studentisches Wohnen“ erweitert und der Neubau einer Seniorenwohnanlage vorbereitet. Öffentliche Fördermittel standen für keine der in 2005 durchgeführten investiven Maßnahmen zur Verfügung. Die Investitionen wurden teilweise mit KfW-Darlehen bzw. Kapitalmarktdarlehen (insgesamt T€ 5.051) finanziert. Der die Fremdfinanzierung übersteigende Kostenanteil wurde aus Eigenmitteln getragen. Im Geschäftsjahr durchgeführte Maßnahmen der Werterhaltung und -verbesserung: T€ Modernisierung

8.815

Instandsetzung

4.441

Instandhaltung

1.961

Neubau

139 15.356

Für den Abriss von Wohngebäuden wurden insgesamt T€ 1.186 aufgewendet. In der Marketingausrichtung konzentrieren sich die Aktivitäten neben der bereits erfolgreichen Ausrichtung auf die Zielgruppe der Älteren und die der Studenten auf die Profilierung neuer Produkte und die Einbeziehung neuer Zielgruppen. Ziel ist eine stärkere Angebotssegmentierung, nicht nur nach demografischen Kriterien, sondern auch nach unterschiedlichen Lebensphasen und Wohnwerten der einzelnen Zielgruppen. Mit diesem Marketing-Ansatz will die Gesellschaft ihre Marktposition noch stärker ausbauen. Bei der zielgruppenspezifischen Produktentwicklung steht für die Alleinstellung und Vermarktung des Bestandes die Quartiers- bzw. Viertelbildung im Vordergrund.

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Neben der Weiterentwicklung der Wohnangebote für Studenten und Auszubildende unter der Dachmarke „BlockhouseCity“ wird mit der Fortführung der Vermarktung von Wohnadressen eine schnelle Wiedervermietung der Sanierungsobjekte und eine positive Außenwirkung dieser Bestände angestrebt. Der Neubau einer seniorengerechten Wohnanlage (mit integrierter Begegnungsstätte und erstmals mit einer Pflegeeinrichtung) auf einem durch Abriss frei gewordenem Grundstück wird das Wohnungsangebot für ältere Menschen ab 2006 erweitern. Die GWG strebt durch eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Maßnahmen die Senkung offener Forderungen aus der Vermietung sowie durch präventive Arbeit die Vermeidung von Rückständen an. Kontinuierlich wird einerseits ein Abbau von Ertragsausfällen aus der Vermietung für das Unternehmen und andererseits auch der Erhalt der Wohnung für die betreffenden Mieter angestrebt. Damit zeigt das kommunale Unternehmen GWG seine hohe soziale Verantwortung und Kompetenz in der Stadt Halle (Saale). Der Gesellschaft ist es im Geschäftsjahr 2005 erstmalig gelungen, die Mietenrückstandsquote auf unter 2% zu reduzieren. Der Personalbestand verringerte sich im Geschäftsjahr um zwei Beschäftigte. Das Modell der Altersteilzeit wurde fortgeführt. Im Berichtszeitraum befanden sich sieben Auszubildende im Unternehmen. Für die Mitarbeiter mit Kundenkontakten wurden wohnungswirtschaftlich orientierte Englisch-Sprachkurse organisiert, um die Möglichkeiten der Kommunikation mit ausländischen Bürgern noch besser gestalten zu können. Zur Förderung junger Mitarbeiter wurde erneut ein Nachwuchsseminar ins Leben gerufen. Veränderte bzw. sich verändernde Rahmenbedingungen erfordern ein stetiges Überprüfen und Anpassen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Im Unternehmen arbeitet vor diesem Hintergrund seit Beginn des Geschäftsjahres 2005 eine interne Projektgruppe Strategie. Diese hatte die Aufgabe, ein Handlungskonzept zu entwickeln, das flexibel genug ist, um auf Markterfordernisse nicht nur reagieren, sondern zielorientiert agieren zu können. Das erarbeitete Strategiekonzept ist mit Konzepten aus den Bereichen Zielgruppen, Außenwirkung der Gesellschaft und Personal/Organisation untersetzt. Zur Umsetzung des Handlungskonzeptes erarbeitet die Projektgruppe zurzeit entsprechende Maßnahmepläne, die kurzbzw. mittelfristig zur Umsetzung gebracht werden sollen. Im Sinne des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) führt die GWG ein Risikomanagement durch, welches weiterhin ständig aktualisiert und angepasst wird. Ein Kernstück der Informationsaufbereitung stellen die monatlichen Chefzahlen dar. Sie enthalten in zusammengefasster Form wesentliche aktuelle Kennzahlen und Einschätzungen aus allen Bereichen des Unternehmens (einschließlich der Tochtergesellschaft Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH). Eventuelle Risiken werden systematisch aufgedeckt und damit frühzeitig beeinflussbar. Das Tochterunternehmen Bau und Haustechnik Halle-Neustadt GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2005 wiederum ein positives Ergebnis. Für die kommenden Jahre wird weiterhin ein zufrieden stellender Geschäftsverlauf erwartet.

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1.3 1.3.1

Darstellung der Lage Vermögens- und Finanzlage

VERMÖGENSLAGE Über Höhe und Zusammensetzung des Vermögens verschafft nachfolgende Strukturbilanz einen Überblick: 31.12.2005 T€ Lang- u. mittelfristig gebundenes Vermögen

31.12.2004

%

T€

Veränderung

%

T€

304.748

85,4

306.367

86,0

-1.619

51.916

14,6

49.864

14,0

2.052

Gesamtvermögen

356.664

100,0

356.231

100,0

433

Eigenmittel

172.612

48,4

166.251

46,7

6.361

Lang- und mittelfristige Fremdmittel

164.225

46,0

168.757

47,3

-4.532

19.827

5,6

21.223

6,0

-1.396

356.664

100,0

356.231

100,0

433

Kurzfristig gebundenes Vermögen

Kurzfristige Fremdmittel Gesamtkapital

Das Vermögen der Gesellschaft hat sich in 2005 um T€ 433 erhöht. Der Vermögenszuwachs auf der Aktivseite gegenüber dem Vorjahr ist primär auf den Anstieg der Flüssigen Mittel und sonstigen Wertpapiere in Höhe von T€ 2.799 zurückzuführen, welchem Rückgänge des Anlagevermögens (vor allem durch außerplanmäßige Abschreibungen) in Höhe von T€ 1.619 gegenüberstehen. Insbesondere der in 2005 erwirtschaftete Jahresüberschuss von T€ 6.636 führte zu einem Anstieg der Eigenmittel auf 48,4 % am Gesamtkapital. Die Eigenkapitalausstattung liegt über dem branchenüblichen Durchschnitt. Dem langfristig gebundenen Vermögen steht ausreichend langfristiges Fremd- und Eigenkapital gegenüber. Die Vermögensverhältnisse der Gesellschaft weisen damit ein ausgewogenes Verhältnis aus. Die stabilen Vermögensverhältnisse der Gesellschaft spiegeln sich in den in der Anlage zum Lagebericht aufgeführten Kennzahlen wider.

FINANZLAGE Die Finanzlage der Gesellschaft stellt sich auch im Geschäftsjahr 2005 unverändert positiv dar. Cashflow

2005 T€

2004 T€

Jahresergebnis

6.636

1.585

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

12.236

9.158

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-8.640

-14.034

-798

-8.875

2.798

-13.751

28.631 31.429

42.382 28.631

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Der Cashflow von T€ 12.236 aus der laufenden Geschäftstätigkeit reichte aus, um die planmäßigen Tilgungen von T€ 4.036 fristgerecht zu bedienen. Darüber hinaus konnten die Investitionen in nennenswertem Umfang innenfinanziert werden. Die Gesellschaft ist im Geschäftsjahr jederzeit in der Lage gewesen, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

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1.3.2

Ertragslage

Die Aufgliederung des Jahresüberschusses in 2005 von T€ 6.636 zeigt den Beitrag der einzelnen Bereiche wie folgt: 2005

2004

Veränderung

T€

T€

T€

Betriebsergebnis

12.139

10.679

1.460

Finanzergebnis

-6.777

-7.132

355

1.480

954

526

439

2.795

-2.356

Außerordentliches Ergebnis

-302

-5.711

5.409

Ertragsteuern

-343

0

-343

6.636

1.585

5.051

Verbrauch der Rückstellung für Bauinstandhaltung Neutrales Ergebnis

Jahresüberschuss

Die Analyse der Ertragslage lässt deutlich die hohe Ertragskraft des Hauptgeschäftes der Wohnungsgesellschaft erkennen. Diese basiert auf soliden Mieteinnahmen und der Senkung der Leerstandsverluste. Die weitere Umsetzung der planmäßigen Investitionen in den Kernbestand sowie die Beseitigung leer stehender Wohnungen werden voraussichtlich zu weiterhin stabilen Mieten und rückläufigem Leerstand führen.

2

Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht)

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft wird sich im Wesentlichen weiter auf die Vermietung des konkurrenzfähigen Bestandes konzentrieren. Das Portfolio wird durch den Neubau eines mehrgeschossigen, altengerechten Wohnbaus sinnvoll ergänzt und trägt zur positiven Stadtentwicklung bei. Die Modernisierung und Instandsetzung von nicht oder nur teilweise sanierten Bestandsobjekten wird auf hohem Niveau fortgesetzt. Das Mietniveau wird in den sanierten Gebäuden dem Marktstandard angemessen, aber sozial verträglich angepasst. Der Vermietungserfolg wird vorrangig durch wettbewerbsfähige Wohnungszuschnitte erreicht, welche sich von uniformen Angeboten anderer Marktteilnehmer im industriell gefertigten Wohnungsbau deutlich abheben. Passend zugeschnittene und treffsichere Marketingmaßnahmen tragen zum Erfolg der Vermietungstätigkeit bei. Neben den zielgruppenspezifischen Investitionen ist der Abbau von verlustbringenden Wohnungsbeständen die Grundlage für eine erfolgreiche geschäftliche Zukunft. Die Voraussetzung für die wirtschaftliche Umsetzung der geplanten Abrissmaßnahmen ist die Gewährung von Fördermitteln aus dem Programm Stadtumbau-Ost in der bisherigen Form. Hier ergeben sich Risiken aus einer veränderten Fördermittelpolitik seitens des Bundes und der Länder.

3

3.1

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung (Risikobericht)

Chancen der künftigen Entwicklung

Die Gesellschaft wird in den kommenden Jahren weiterhin Modernisierungen und Instandsetzungen im Kernbestand vornehmen. Dazu gehört auch die Errichtung eines altengerechten, barrierefreien Neubaus. Risiken aus der Vermietung dieses Neubaus zeichnen sich nicht ab, da eine große Nachfrage nach dieser Wohnform auch künftig zu verzeichnen ist. Die Vermietung des Kernbestandes wird wesentlich durch das Einkommensniveau in Halle (Saale) und in Sachsen-Anhalt bestimmt. Die Modernisierung von nicht bzw. nur teilsanierten Gebäuden wird das Portfolio der Gesellschaft und die Qualität der angebotenen Wohnungen weiter verbessern. Im Jahr 2010 ist das Land Sachsen-Anhalt Ausrichter der Internationalen Bauausstellung. Die GWG als kommunaler Vermieter hat sich bereit erklärt, einen Beitrag am IBA-Projekt der Stadt Halle (Saale) mit einem kreativen Umbauprojekt zu leisten. Das Unternehmen hat dafür den Um- und Teilrückbau eines Wohngebäudes vorgesehen, der durch gestalterische Ideen innovativ als „IBA-fähiges“ Bauvorhaben umgesetzt werden soll.

Wohnungswirtschaft

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

Seite 342 von 486

Der Entwurf beinhaltet einen gestaffelten Baukörper, der Wohnungsangebote für junge Familien ebenso enthält wie Service-Wohnen für ältere Menschen und so die Idee des Generationen-Wohnens umsetzt. Der Rückbau von Wohnobjekten im Rahmen des Programms „Stadtumbau Ost“ wird von der Gesellschaft weiterhin als Chance klassifiziert. Über die bestätigte zusätzliche Teilentlastung von Altschulden ist es in den kommenden fünf Jahren möglich, die Belastung durch Altkreditverbindlichkeiten in den zum Abriss vorgesehenen Wohnungsbeständen gefördert abzubauen. Zusammenfassend kann das im Jahr 2003 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau eingereichte Sanierungskonzept für die Jahre 2004 bis 2010 bisher als großer Erfolg gewertet werden. Das Konzept erwies sich bisher als schlüssig und wird daher auch künftig die Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes sein.

3.2

Risiken der künftigen Entwicklung

Die stufenweise Erhöhung des Mietniveaus im Gesamtbestand wird in dem geplanten Umfang durchsetzbar sein, Risiken sind nur in Beständen mit sozial schwacher Kundenklientel erkennbar. Da die Segregation von Bevölkerungsgruppen weiter anhält, sind die angebotenen Produkte noch stärker auf Zielgruppen anzupassen. Hieraus erwächst ein steigender Bedarf an Investitionen für alternative Wohnformen. Die Gesellschaft wird in den kommenden Geschäftsjahren Beiträge zur Haushaltskonsolidierung der Gesellschafterin leisten. Geplant sind hier u. a. Grundstücksankäufe. Der damit verbundene Liquiditätsabfluss wird durch zahlungswirksame Erträge teilkompensiert und belastet die Liquidität des Unternehmens in einem vertretbaren Umfang. Aus dem Anstieg der Kapitalmarktzinsen kann sich ein Risiko höherer Refinanzierungskosten für fremdfinanzierte Investitionen ergeben.

4

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

(Nachtragsbericht) Die Gesellschaft hat aufgrund des in 2005 vollzogenen Rückbaus von Wohnfläche gemäß § 6a Altschuldenhilfegesetz den Antrag auf Teilentlastung per 15. Dezember 2005 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt. Aufgrund fehlender Kassenmittel auf Seiten der KfW im Haushaltsjahr 2005 erfolgte die Auszahlung der Teilentlastung an die Kreditinstitute in Höhe von T€ 2.476 erst per 20. Januar 2006. Die daraus resultierende Reduzierung der Altverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird damit erst zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2006 wirksam. Für zwei Modernisierungsvorhaben im Laufe des Geschäftsjahres 2006 wurde am 08. März 2006 ein Darlehensvertrag mit der Landesbank Baden-Württemberg in Höhe von T€ 1.000 abgeschlossen. Eine weitere, durch zinsgünstige KfWDarlehen finanzierte Sanierungsmaßnahme ist durch die Erteilung der Kreditzusage Anfang März 2006 ebenfalls abgesichert. Das durchleitende Kreditinstitut hierfür wird die Deutsche Kreditbank AG sein. Die Gesellschaft schloss mit Datum vom 16. Dezember 2005 einen Grundstückskaufvertrag mit der Firma EPITEC GmbH über den Verkauf des Grundstückes in der Hallorenstraße/Azaleenstraße in Halle-Neustadt. Die Firma EPITEC GmbH beabsichtigt, auf diesem Grundstück ein Seniorenstift zu errichten. Die in diesem Kaufvertrag integrierten Rücktrittsrechte der Käuferin bewirken, dass eine Kaufpreisfälligkeit erst nach dem 30. April 2006 gegeben ist.

5

Finanzinstrumente

Eine Finanzanlage im Sinne des § 266 HGB stellt die Stufenzinsanleihe des Landes Sachsen-Anhalt dar. Sie wurde zur Besicherung eines Avals erworben, vom Land Sachsen-Anhalt als Schuldner emittiert und ist aufgrund der Rückzahlung zu 100 % sehr risikoarm. Derivative Finanzinstrumente werden von der Gesellschaft nicht eingesetzt.

Wohnungswirtschaft

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

Seite 343 von 486

Anlage zum Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Analyse der Geschäftstätigkeit hat die Gesellschaft Kennzahlen ermittelt, die die Leistungsfähigkeit des Unternehmens unterstreichen: Zur Vermögenslage 2005

2004

Eigenmittelquote (Anteile des Eigenkapitals inklusive Sonderposten am Gesamtkapital)

%

48,4

46,7

Anlagendeckungsgrad (Durch langfristiges Eigenkapital und Fremdkapital gedecktes Anlagevermögen)

%

110,5

109,4

Durchschnittlicher Buchwert (Buchwert der Wohn- und Geschäftsbauten je m2 Wohn-/ Nutzfläche)

€/m2

430

422

Durchschnittliche Verschuldung (Langfristige Kredite je m2 Wohn-/Nutzfläche z. 31.12. d. J.)

€/m2

213

208

Zur Finanzlage 2005 EBIDTA (Jahresüberschuss vor Abschreibungen, Nettozinszahlungen und Steuern)

T€

Dynamischer Verschuldungsgrad (Rückzahlungsdauer der langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten)

2004

25.405,4

25.153,1

14,5

17,7

Jahre

Zur Ertragslage 2005

2004

Gesamtkapitalrentabilität (Anteil Jahresüberschuss zuzüglich Zinsaufwand am Gesamtkapital)

%

4,1

2,9

Anteil des Kapitaldienstes an der Nettokaltmiete (Zinsaufwand + planmäßige Tilgungen/Ist-Miete)

%

37,2

39,1

Erlösschmälerungsquote (Mietausfall durch Leerstand)

%

14,3

15,2

€/m2

21,91

31,42

Investitionen (Aktivierte und nicht aktivierte Baumaßnahmen und Instandhaltung)

Wohnungswirtschaft

GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH

Seite 344 von 486

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Magdeburger Straße 36 06112 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

102.258,38

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

102.258,38

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Gegenstand des Unternehmens umfasst die Errichtung, Betreuung, Bewirtschaftung und Verwaltung von Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen, darunter Eigenheime und Eigentumswohnungen. Die Gesellschaft kann außerdem alle im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen, Grundstücke erwerben, belasten und veräußern sowie Erbbaurechte ausgeben. Sie kann Gemeinschaftsanlagen und Folgeeinrichtungen, Läden, Gewerbebauten, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen bereitstellen und ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten, andere Unternehmen zu erwerben oder sich an solchen zu beteiligen. Die Gesellschaft darf auch sonstige Geschäfte betreiben, sofern diese dem Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar dienlich sind. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 116 Abs. 2 GO-LSA. Unternehmen die der Wohnungswirtschaft dienen, sind explizit in dieser Norm aufgeführt.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Wohnungswirtschaft

Dr. Wahlen, Heinrich

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Seite 345 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Sänger, Frank

Ehrenmitglied

van Emmerich, Horst

stellv. Vorsitzender

Zojesky, Hans-Peter Bauersfeld, Martin David, Dirk Dr. Pohlack, Thomas

(seit 18.09.2005 als Vertreter der Oberbürgermeisterin mit Vollmacht)

Ewert, Gertrud Fiedler, Christian Funke, Dieter

(bis 30.04.2005 als Vertreter der Oberbürgermeisterin)

Koch, Melanie Krause, Hans-Jürgen Matschke, Wolfgang Rothe, Uwe Tannenberg, Heidrun

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

25,52

27,71

24,20

Aufsichtsrat

c) Beteiligungen unmittelbar AVW Assekuranz der Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG

T€

%

0,52

0,20

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

Veränderungen T€

T€

%

T€

%

T€

%

Anlagevermögen

502.596,46

93,3

499.508,06

91,2

495.779,66

92,0

3.088,40

0,62

Umlaufvermögen

36.182,47

6,7

48.314,03

8,8

42.757,65

7,9

-12.131,56

-25,11

79,57

0,0

14,11

0,0

225,82

0,0

65,46

463,93

538.858,51

100,0

547.836,20

100,0

538.763,14

100,0

-8.977,69

-1,64

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

%

Seite 346 von 486

2005

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Eigenkapital

229.784,97

42,6

224.522,13

41,0

224.075,21

41,6

5.262,84

2,34

15.043,18

2,8

15.437,35

2,8

11.788,87

2,2

-394,17

-2,55

9.840,37

1,8

13.047,56

2,4

14.630,20

2,7

-3.207,19

-24,58

284.189,64

52,7

294.829,13

53,8

288.265,57

53,5

-10.639,49

-3,61

0,35

0,0

0,03

0,0

3,29

0,0

0,32

1.066,67

538.858,51

100,0

547.836,20

100,0

538.763,14

100,0

-8.977,69

-1,64

Sonderposten aus Zuwendungen Dritter Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV

Umsatzerlöse

2005

2004

2003

T€

T€

T€

69.255,87

69.086,51

70.896,22

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen andere aktivierte Eigenleistungen

480,28

752,02

-647,29

2.152,39

2.065,86

1.935,91

sonstige betriebliche Erträge

5.909,23

5.995,28

8.056,88

Materialaufwand*

31.848,47

32.271,65

30.410,47

Personalaufwand

11.531,10

12.132,81

13.432,28

Abschreibungen

10.460,92

9.914,53

9.788,03

7.042,38

8.278,41

9.719,06

86,21

0,05

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

379,92

387,47

413,02

13.245,56

14.611,36

15.339,09

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

4.135,46

1.078,42

1.965,79

außerordentliche Erträge

6.836,63

12.450,90

7.910,19

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

9.101,52

13.075,73

9.368,21

-2.264,89

-624,83

-1.458,01

5,47

6,68

6,38

1.865,10

446,92

501,40

Gewinnvortrag/Verlustvortrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

501,40 686,51

44,69

1.178,59

903,62

501,40

* beinhalten Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung, Verkaufsgrundstücke und andere Lieferungen und Leistungen

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Seite 347 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

2,69

0,65

0,71

%

0,82

0,20

0,22

%

12.326,03

10.361,45

10.289,43

T€

312,44

296,20

272,01

T€

14,82

15,57

16,74

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

93,25

91,17

92,01

%

Eigenkapitalquote:

42,64

40,98

41,59

%

Fremdkapitalquote:

57,36

59,02

58,41

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

501,00

540,00

609,00

Einheiten

31,70

34,80

38,10

%

22.389,00

23.055,00

25.140,00

20,00

23,00

27,70

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Gewerbeeinheiten Leerstand Gewerbeeinheiten Wohneinheiten Leerstand Wohneinheiten

Wohnungswirtschaft

E i% E i%

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Einheiten %

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e) Lage des Unternehmens I.

Allgemeine Situation

Der Arbeits- und Wirtschaftsstandort Halle hat im Rahmen des Strukturwandels nach wie vor anspruchsvolle Aufgaben. Die früher standortprägende Industrieproduktion wurde in den letzten Jahren weit zurückgedrängt. Dieser Sektor hat nur noch begrenzte Beschäftigungseffekte. In jüngerer Zeit profitiert allerdings auch die Stadt Halle (Saale) von Industrieansiedlungen in der Wirtschaftsregion Leipzig/Halle, z. B. im Automobil- und Logistikbereich. Die Stadt entwickelt sich außerdem weiter zum Wissenschafts- und Medienstandort. Sie kann auf die aufstrebende Entwicklung vieler kleiner Unternehmen dieser Branchen mit zusätzlichen Beschäftigungseffekten verweisen. Die Bevölkerungsentwicklung verläuft derzeit positiver als ungünstige demografische Prognosen vorhersagten. Der Wohnungsmarkt in Halle ist auch weiterhin von einem Überangebot gekennzeichnet. Er hat sich jedoch in 2005 weiter stabilisiert. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen zwei Prozesse: Zum einen wurde das Angebot durch den Rückbau von Wohnungsbeständen reduziert. Zum anderen weisen Bevölkerungsverluste und Abwanderungen seit 2000 eine rückläufige Tendenz auf. Sie waren auch im Berichtszeitraum weniger ausgeprägt. Wie im Vorjahr hat sich die Zahl der Haushalte weiter positiv entwickelt. Die wohnungswirtschaftlichen Negativeffekte des Bevölkerungsrückganges werden durch die Stadtumbaumaßnahmen erkennbar gebremst. Der Rat der Stadt Halle hat in den letzten Jahren wegweisende Beschlüsse zur Gestaltung des Stadtumbaus gefasst. Leitvorstellung war, den Strukturwandel zumindest in Teilbereichen steuerbar zu machen und einen möglichst konsensgeprägten Rahmen für die räumliche und soziale Entwicklung der einzelnen Stadtteile zu geben. Insbesondere in den Großsiedlungsbereichen zeigen sich in der Folge dieser Stadtpolitik deutlich positive Tendenzen.

II.

Geschäftsverlauf 2005

Wohnungsbestand Zum 31. Dezember 2005 bewirtschaftete die Gesellschaft 22.619 Wohnungen und 529 Gewerbeeinheiten.

Eigene Einheiten Restitutionsbehaftete Einheiten Verwaltete Einheiten aus Treuhandverhältnissen /WEG Gesamt

Wohnungswirtschaft

Wohnungen 22.389 175 55

Gewerbe 501 26 2

22.619

529

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

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Im Geschäftsjahr wurde der eigene Wohnungsbestand durch Verkäufe (349 Wohnungen), den Abgang von Rückbaubeständen (671 Wohnungen) sowie Abgänge aus Wohnungsveränderungen (29 Wohnungen) reduziert. Zeitgleich erfolgten Ankäufe (16 Wohnungen) und Umgliederungen aus dem Restitutionsbestand in den eigenen Wohnungsbestand (367 Wohnungen). Per Saldo reduzierte sich der Wohnungsbestand um 666 Wohnungen auf 22.389 Wohnungen.

Entw icklung des eigenen Wohnungsbestandes 28.000 26.944

27.000

26.955 26.456

26.000 25.140

25.000 24.000

23.055

23.000

22.389 22.000 21.000 2000

2001

2002

2003

2004

2005

Der Bestand setzte sich zum Stichtag zu 67 % aus industriell und zu 33 % aus konventionell gefertigten Wohnungen zusammen. Der Anteil der sanierten Wohnungen hat sich zum 31. Dezember 2005 auf ca. 47 % erhöht. Die Gesellschaft verwaltete am Ende des Berichtszeitraumes noch 175 restitutionsbehaftete Wohnungen (Vorjahr 567). Aufgrund negativer Restitutionsentscheidungen wurden im Geschäftsjahr 367 Wohnungen in den eigenen Bestand überführt. Die Verwaltung aus Treuhandverhältnissen und WEG hat mit 55 Wohnungen eine untergeordnete Bedeutung. Die Gliederung des Portfolios in Kern-, Verkaufs- und Rückbaubestände wurde wie in den Vorjahren geprüft und bei neuen Markterkenntnissen entsprechend angepasst. Die Gesellschaft hat ihr Portfolio durch Zukauf von 16 Wohnungen erweitert.

Vermietungssituation und Wohnungsleerstand Sanierte Wohnungsbestände konnten bis auf den fluktuationsbedingten Leerstand wie in den Vorjahren vollständig und mit marktgerechten Mieten vermietet werden. Von den im Berichtszeitraum komplex sanierten 540 Wohnungen waren 76 Wohnungen bereits teilsaniert. Die sanierten Bestände konnten unmittelbar nach Baufertigstellung zu 96 % vermietet werden. Im Berichtszeitraum lag die Fluktuationsrate wie im Vorjahr bei 14,1 %. Die Anschlussvermietungsquote betrug im Geschäftsjahr 107,2 %. Der erstmals in 2003 erzielte Leerstandsabbau konnte auch im Geschäftsjahr weiter fortgeführt werden. Investitionen und Rückbau sowie intensive Vermietungsstrategien haben dazu geführt, dass der Wohnungsleerstand gegenüber 2004 um weitere 3,0 % auf 20,0 % gesenkt werden konnte.

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

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Leerstandsentwicklung

30% 29% 28% 27% 26% 25% 24% 23% 22% 21% 20%

29,2% 27,7%

24,6% 23,0%

20,1% 2002

2003

Jun 04

2004

2005

Die weiter geplante Leerstandssenkung wird vor allem durch Produktverbesserungen bewirkt, insbesondere durch die Sanierung nachfragesicherer Bestände. Entscheidend sind außerdem eine leistungsfähige Vermietungsorganisation, zielgruppen- und objektspezifische Marketingaktivitäten, aber auch Portfolioreduzierungen durch Rückbau und Verkauf leerstandsgeprägter Wohnimmobilien. Die Erlösschmälerungen bei den Sollmieten wurden im Berichtszeitraum um TEUR 1.712 auf TEUR 11.515 vermindert. Dies bedeutet eine Senkung um 12,9 %. Gemessen am Gesamtmietsoll entspricht dies einer Verminderung von 22,0 % auf 19,4 %. Für das Jahr 2006 plant die Gesellschaft, die durch den Leerstand verursachten Erlösschmälerungen auf 16,7 % zu reduzieren und den bestandsbezogenen Leerstand auf 18,4 % zu senken.

Mietentwicklung Die Sanierungsmaßnahmen in 2004, gestiegene Neuvermietungspreise und mietspiegel-begründete Mieterhöhungen führten im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr zu einer Erhöhung der stichtagsbezogenen Sollmiete um 7,3 % (Vorjahr: 3,8 %) auf EUR 3,81/m²/mtl. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich damit die Steigerungsrate der stichtagsbezogenen Sollmiete fast verdoppelt. Die Investitionen aus dem Jahresbauprogramm 2005 wurden im IV. Quartal des Berichtszeitraumes fertig gestellt und werden somit erst in 2006 miethöherelevant.

Verkaufstätigkeit Im Geschäftsjahr wurden 52 Kaufverträge abgeschlossen (Vorjahr 83). Verkauft wurden unrentable und nicht zur Sanierung vorgesehene Objekte.

Investitionstätigkeit Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2005 ein Investitionsprogramm in Höhe von TEUR 20.336 realisiert. Sanierungsschwerpunkte bildeten dabei wie im Vorjahr die Herrichtung von Siedlungsbeständen aus den 30er Jahren in guten Lagen und von ausgewählten Plattenbauten in der Innenstadt. Für Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen wurden TEUR 7.836 (Vj. TEUR 7.292) aufgewendet.

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

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Investitionstätigkeit 30.000

20.000

27.546 20.336

19.866 16.175 5.238

10.000

0 2000

15.284

2001

2002

2003

2004

2005

Rückbau Die Gesellschaft plant bis zum Jahre 2010 den Rückbau von ca. 5.400 Wohnungen. Die Schwerpunkte für den Rückbau liegen in den Großsiedlungen, insbesondere in den Stadtteilen "Silberhöhe" und "Südstadt" sowie im Innenstadtbereich, betreffen aber auch ruinöse Altbauten. Im Geschäftsjahr wurden 19 Objekte mit 675 Wohnungen vollständig zurückgebaut. Damit sind bis Ende 2005 im Rahmen des Stadtumbaus 1.853 Wohnungen rückgebaut worden. Zur vollständigen Realisierung der Rückbauplanung ist die Gesellschaft auf Fördermittel von Bund und Land angewiesen. Eine weitere Unterstützung für die Rückbauvorhaben stellt die Teilentlastung von Altschuldenverbindlichkeiten gemäß § 6a Altschuldenhilfe-Gesetz (AHG) dar. Der Antrag wurde im Jahr 2001 bei der KfW gestellt. Er umfasst den Rückbau von 5.402 Wohnungen bis zum Jahre 2010 und eine Teilentlastung in Höhe von TEUR 23.222. In 2003 wurde der Gesellschaft der Bescheid über eine zusätzliche Teilentlastung nach § 6a AHG in Antragshöhe erteilt. Für die im Geschäftsjahr realisierten Rückbauobjekte wurden bei der KfW Mittel in Höhe von TEUR 2.749 beantragt. Einschließlich der Mittelabrufe aus den Vorjahren wurden bis zum Bilanzstichtag TEUR 6.769 abgerufen.

Vermögenslage Das Vermögen der Gesellschaft besteht zu 93,3 % aus Anlagevermögen und zu 6,7 % aus Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen erhöhte sich im Berichtsjahr per Saldo durch Verkäufe, Rückbaumaßnahmen, außerplanmäßige Abschreibungen und Zuschreibungen sowie aufgrund der Investitionsmaßnahmen um TEUR 3.088. Die Bilanzsumme beträgt zum 31. Dezember 2005 TEUR 538.858. Sie verminderte sich im Berichtszeitraum um TEUR 8.978. Der Kernbestand wurde im Berichtszeitraum wie in den Vorjahren nach dem Ertragswertverfahren bewertet. Die dabei zugrunde gelegten Prämissen wurden den aktuellen Planungen angepasst. Grundstücke, bei denen ein Verkauf vorgesehen ist, sind auf den erzielbaren Verkaufserlös abgeschrieben worden. Rückbauobjekte wurden entsprechend ihrer Restnutzungsdauer abgeschrieben.

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Im Geschäftjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Wohn- und Geschäftsbauten gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag wie folgt vorgenommen: TEUR Kernbestand

2.137

zum Verkauf vorgesehene Grundstücke

1.896

zum Rückbau vorgesehene Grundstücke

3.973

Bodenabwertung nach Rückbau

1.095

Bei Objekten, bei denen die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vorjahre entfielen, erfolgten Zuschreibungen in Höhe von TEUR 513.

Sanierte/teilsanierte Objekte

TEUR 120

unsanierte Objekte

393

Insgesamt ist das Ergebnis des Geschäftsjahres aus der Bewertung des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 8.588 negativ beeinflusst. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft konnte im Berichtszeitraum trotz des zu großen Teilen fremdfinanzierten umfangreichen Investitionsprogramms von 41,1 % auf 42,6 % zum Bilanzstichtag 2005 erhöht werden. Dabei ist der Sonderposten für Zuwendungen nicht berücksichtigt.

Finanzlage Der erwirtschaftete Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit zeigt in den letzten drei Jahren eine deutlich steigende Tendenz. Er betrug im Berichtsjahr TEUR 17.615 (2003: TEUR 8.515; 2004: TEUR 15.946). Im Geschäftsjahr wurden Kredite in Höhe von TEUR 5.759 aufgenommen (Vj. TEUR 15.055). Zur Verminderung von Zinsaufwendungen hat die Gesellschaft auf den Abruf von zugesagten Darlehen verzichtet und entsprechend ihre Bautätigkeit aus Eigenmitteln vorfinanziert. Die ausstehenden Kreditmittel sind jederzeit abrufbar. Die im Geschäftsjahr geleisteten planmäßigen Tilgungen (ohne Sondertilgungen) von Finanzkrediten betrugen TEUR 7.819 (Vj. TEUR 6.668). Die Gesellschaft war im Berichtszeitraum jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Ertragslage In 2004 war der Umsatz der Gesellschaft im Vorjahresvergleich aufgrund der Bestandsreduzierung um TEUR 1.809 zurückgegangen. In 2005 konnte der Umsatz der Gesellschaft trotz abnehmender Bestände im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 169 erhöht werden. Einer Verbesserung der Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung (TEUR 131) und der Erlöse aus der Betreuungstätigkeit (TEUR 72) steht eine Verminderung der Erlöse aus Lieferungen und Leistungen mit TEUR 34 gegenüber. Die Verbesserung der Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung resultiert mit TEUR 1.054 aus der Steigerung der Mieterlöse nach Abzug der Erlösschmälerungen und mit TEUR -921 aus der Verminderung der Erlöse aus der Abrechnung der Betriebs- und Heizkosten sowie mit TEUR 2 aus der Verminderung der Aufwendungszuschüsse. Aufgrund des erheblichen Leerstandsabbaus in 2005 konnten die Erlösschmälerungen um insgesamt TEUR 1.712 vermindert werden. Somit konnten durch Bestandsabgänge bedingte Verminderungen der Sollmiete (TEUR 658) überkompensiert werden. Die Verringerung der Erlöse aus der Abrechnung der Betriebskosten resultiert aus der Reduzierung der Bestände. Die Steigerung der Erlöse aus der Betreuungstätigkeit um TEUR 72 wird durch Erlöse aus ehemals restitutionsbehafteten Objekten mit TEUR 211 beeinflusst, die der Gesellschaft im Geschäftsjahr aufgrund vermögensrechtlicher Negativbescheide zugeordnet worden sind. Ohne Zuordnung der 363 Wohnungen aus dem Restitutionsbestand ist ein weiterer Rückgang der Betreuungstätigkeit durch die Aufgabe der Treuhandverwaltung zu verzeichnen.

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Seite 353 von 486

Die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen betreffen Leistungen des Regiebetriebes gegenüber Dritten. Sie gingen um TEUR 34 gegenüber dem Vorjahr zurück. Ursache ist ein höherer Einsatz des Regiebetriebes in der Investitionstätigkeit. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.056 auf TEUR 4.135 (Vj: 1.079). Insbesondere die Reduzierung der Aufwendungen führte zur Ergebnissteigerung. Neben Verminderungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 1.236), bei den Zinsaufwendungen durch Teilentlastung, Umschuldungen und zinsgünstige Prolongationen (TEUR 1.366) und bei den Personalaufwendungen (TEUR 602) konnten auch die Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung (TEUR 423) weiter gesenkt werden. Das Ergebnis der Hausbewirtschaftung betrug TEUR 3.743 (Vj. TEUR 1.732). Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um TEUR 2.011 ist im Wesentlichen auf eine Steigerung der Mieten nach Erlösschmälerungen mit TEUR 1.054 zurückzuführen. Aufwandssenkungen durch Zinsentlastungen mit TEUR 1.499, die Verminderung der Verwaltungskosten mit TEUR 902 sowie Verminderungen der nicht umlagefähigen Betriebskosten mit TEUR 382 wirkten positiv. Dies konnte die Steigerungen der planmäßigen Abschreibungen mit TEUR 595 und der Instandhaltungskosten mit TEUR 356 kompensieren. Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr im dritten Jahr in Folge mit einem positiven Ergebnis ab. Sie erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Überschuss in Höhe von TEUR 1.865 und liegt damit deutlich über dem erwirtschafteten Jahresüberschuss des Vorjahres in Höhe von TEUR 447.

III.

Personal und Organisation

Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren die Zahl ihrer Mitarbeiter deutlich reduziert. Auch im Berichtszeitraum endeten die Arbeitsverhältnisse von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Geänderte leistungswirtschaftliche Aufgabenstellungen erfordern Umstrukturierungen im Personalbereich. Um dem qualitativ gerecht zu werden, hat die Gesellschaft im Berichtszeitraum 25 Arbeitsverhältnisse neu begründet. Vor allem die Bereiche Stadtumbau und Quartiersmanagement, aber auch Investitionsplanung, Portfolioanalyse und Controlling wurden qualitativ und quantitativ verstärkt. Von den zum 31. Dezember 2005 beschäftigten 252 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 165 Bürokräfte, 57 Mitarbeiter im Regiebetrieb und 30 Hausmeister. Die Vergütung erfolgte nach dem Vergütungstarif der Wohnungswirtschaft. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr die Arbeit am Qualitätshandbuch fortgeführt.

IV.

Risikobericht

Das Risikomanagementsystem weist die für das Unternehmen wesentlichen Risiken aus. Die Kennziffern zu den Risiken werden durch ein regelmäßiges Reporting ermittelt und durch die verantwortlichen Abteilungen interpretiert. Die Entwicklung der ergebnisrelevanten Risiken wird durch das Controlling des Unternehmens überwacht. Von den Entscheidungsträgern werden erforderliche Maßnahmen der Gegensteuerung eingeleitet. Als wichtige Risikofaktoren wurden die Entwicklung des Leerstandes, die Mieten- und Forderungsentwicklung, die Realisierung von Investitionen bzw. Desinvestitionen sowie die Realisierung von Verkäufen identifiziert. Für erkennbare, quantifizierbare Risiken ist im Geschäftsjahr angemessene Vorsorge getroffen worden.

V.

Bildung einer Holding über die kommunalen Wohnungsunternehmen/Haushaltskonsolidierung

Die Stadt Halle (Saale) beabsichtigt seit längerem, ihre beiden kommunalen Wohnungsunternehmen zusammenzuführen. Der Stadtrat beauftragte am 26. November 2003 die Geschäftsleitungen beider Gesellschaften, bis zum 30. Juni 2004 unter Einbeziehung eines Beratungsunternehmens ein wirtschaftlich-organisatorisches Konzept einschließlich eines Maßnahmen-Zeitplans zur Gründung einer Holding zu erarbeiten. Das von den beiden Gesellschaften gemeinsam mit der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft entwickelte Konzept wurde dem Gesellschafter fristgemäß vorgelegt. Dessen Entscheidung steht noch aus. Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

Seite 354 von 486

VI.

Künftige Entwicklung der Gesellschaft

Die Gesellschaft wird in den nächsten Jahren ihre Marktposition durch die Realisierung der Leitziele ihrer mittelfristigen Planung sichern. Chancen sieht die Gesellschaft in der weiteren Sanierung nachfragestabiler Wohnungsbestände und in der Bereinigung ihres Portfolios durch Verkauf und Rückbau leer stehender oder leerstandsbedrohter Bestände. Sie wird außerdem durch Aufwertungsmaßnahmen und den Zukauf qualifizierter oder qualifizierbarer Wohnungsbestände ihr Wohnungsangebot verbessern. Am 14. Juni 2005 fasste der Rat der Stadt Halle (Saale) Beschlüsse zur Sanierung des kommunalen Haushaltes. Konsolidierungsbeiträge werden auch von Leistungen erwartet, welche die städtischen Beteiligungsgesellschaften in den nächsten Jahren zu erwirtschaften haben. Die beiden kommunalen Wohnungsgesellschaften sollen einen Teil dieser Leistungen erbringen. Die Gesellschaft beabsichtigt in Abstimmung mit ihrem Gesellschafter, im Jahr 2006 zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes städtische Liegenschaften im Wert von TEUR 26.500 zu erwerben. Zum Berichtszeitpunkt hat die Gesellschaft damit begonnen, in ausreichendem Umfange Maßnahmen einzuleiten, welche geeignet sind, die Liquidität für Grunderwerbsmaßnahmen in diesem Umfang zu sichern. Ziel der Gesellschaft ist es, den von ihr geforderten Beitrag zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes so zu leisten, dass ihre Kernaufgaben - Stadtumbau und qualitätsvolle, sozialverträgliche Wohnraumversorgung - nicht beeinträchtigt werden. Auch im Jahr 2006 ist ein umfangreiches Investitions- und Instandhaltungsprogramm geplant. Es wird TEUR 28.629 betragen. Damit führt die Gesellschaft die bereits in den beiden Vorjahren realisierten hohen Investitionsvolumen fort. Der Schwerpunkt liegt weiterhin in der Sanierung von Objekten in der Innenstadt und von Siedlungsbeständen in vermietungssicheren Lagen. Die Gesellschaft wird den Stadtumbauprozess durch Rückbauaktivitäten und Aufwertungsmaßnahmen weiter intensiv mitgestalten. Der Verkauf aus dem eigenen Wohnungsbestand wird in 2006 wieder ein Niveau erreichen, das zwischen dem der Geschäftsjahre 2004 und 2005 liegt. Für das Folgejahr wird mit einem positiven Geschäftsverlauf gerechnet.

Wohnungswirtschaft

Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH

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2.3 WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND STADTENTWICKLUNG

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Seite 356 von 486

Bio-Zentrum Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Heinrich-Damerow-Straße 3 06120 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,56

Weinbergweg 22 06120 Halle (Saale)

Gesellschafter:

T€

%

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

12,53

49,00

Stadt Halle (Saale)

13,04

51,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb eines biologischen Forschungs- und Transferzentrums in Halle. Dazu gehören insbesondere: a) b) c)

die Förderung gemeinsamer Projekte der Wirtschaft und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf dem Gebiet der Biowissenschaften, die Beratung der Wirtschaft und sonstiger Dritter bei der Anwendung oder Einführung neuer Technologien, die Bereitstellung von Laborflächen und Arbeitsmöglichkeiten für neu im Bereich der Biowissenschaften tätige Firmen, für Einrichtungen, die auf dem Gebiet mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammenarbeiten ("Institute an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg") und für Forschungstätigkeiten der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg auf diesem Gebiet.

Öffentlicher Zweck: Mit der auf höchstem Niveau betriebenen Grundlagenforschung in Zusammenarbeit mit der Bio-Zentrum Halle GmbH sollen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die Industriestruktur der gesamten Region positiv zu beeinflussen. Die gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch Firmen Aninstitute und Projektgruppen der Universität schafft optimale Bedingungen für das angestrebte enge Zusammengehen von Grundlagen- und angewandter Forschung. Der öffentliche Zweck ist daher in der stetigen Wirtschaftsförderung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Noll, Sabine Prof. Dr. Lukas, Wolfgang

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Bio-Zentrum Halle GmbH

Seite 357 von 486

c) Beteiligungen unmittelbar BIO Mitteldeutschland GmbH

T€

%

4,70

5,96

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

13.360,72

91,6

12.040,16

80,3

14.433,28

93,4

1.320,56

10,97

Umlaufvermögen

1.173,79

8,0

2.958,18

19,7

1.016,65

6,6

-1.784,39

-60,32

48,51

0,3

1,07

0,0

48,51

14.583,03

100,0

15.451,01

100,0

-415,31

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

14.998,34

2003

100,0

%

-2,77

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

5.796,12

39,7

5.694,49

38,0

5.508,99

35,7

101,63

1,78

Sonderposten mit Rücklagenanteil

7.537,75

51,7

7.961,41

53,1

8.388,52

54,3

-423,66

-5,32

Rückstellungen

112,90

0,8

107,65

0,7

343,39

2,2

5,25

4,88

Verbindlichkeiten

696,84

4,8

643,67

4,3

467,28

3,0

53,17

8,26

Rechnungsabgrenzungsposten

439,43

3,0

591,12

3,9

742,82

4,8

-151,69

-25,66

14.583,03

100,0

14.998,34

100,0

15.451,01

100,0

-415,31

-2,77

Bilanzsumme

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Bio-Zentrum Halle GmbH

Seite 358 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse

2004

2003

T€

T€

T€

1.404,04

1.194,80

1.358,87

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

17,50

175,10

77,80

120,44

131,67

104,31

Personalaufwand

121,97

111,94

71,17

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

102,42

93,90

90,28

1.237,41

1.069,59

1.098,71

80,93

76,87

111,15

161,11

303,00

391,98

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

59,49

116,76

155,67

sonstige Steuern

-0,01

0,74

0,36

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

101,63

185,50

235,95

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

101,63

185,50

235,95

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

7,24

15,53

17,36

%

Eigenkapitalrentabilität:

1,75

3,26

4,28

%

Cashflow:

204,04

279,40

326,22

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

385,50

375,39

513,66

T€

7,91

7,45

4,62

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

67,59

68,89

70,08

%

Eigenkapitalquote:

39,75

37,97

35,65

%

Fremdkapitalquote:

60,25

62,03

64,35

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

96,30

99,50

99,50

Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Auslastung vermietbare Fläche

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

% m ²

8.374,00

Bio-Zentrum Halle GmbH

Angaben in

% m²

Seite 359 von 486

e) Lage des Unternehmens Darstellung des Geschäftsverlaufs und Lage der Gesellschaft

1.1

Gesamtentwicklung

Das Geschäftsjahr 2005 schließt mit einem Jahresüberschuss von 101.626,05 €, obwohl die gesamtwirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik Deutschland, aber insbesondere im Land Sachsen-Anhalt, für mittelständische Unternehmen speziell in dieser Branche immer schwieriger wird.

1.2

Vermietung des Forschungsverfügungsgebäudes

Unter den gesamtwirtschaftlichen Vorgaben und Rahmenbedingungen hatte für die Bio-Zentrum Halle GmbH die Sicherung des Mieterbestandes und deren Betreuung hinsichtlich betriebs- und finanzwirtschaftlicher Problemstellungen erste Priorität, wobei die Insolvenz einer Firma Mitte des Jahres 2005 nicht zu vermeiden war. Die Insolvenz führte zu einem vorübergehenden Leerstand von ca. 250 m² und einem Forderungsverlust von 9.777,90 €. Weiterhin zog im Oktober 2005 eine Firma in eine eigene Immobilie in Lützen, wobei für diese leer gewordene Fläche von ca. 190 m² ein Nachmieter für das I. Quartal 2006 eine Option hat. Als besonders kompliziert stellte es sich heraus, geschlossene zweite Finanzierungsrunden für biotechnologisch ausgerichtete Start-Up-Unternehmen aufzubauen. Das 1998 fertig gestellte Forschungsverfügungsgebäude der Bio-Zentrum Halle GmbH lässt gegenwärtig bauseitig noch keine gravierenden Mängel erkennen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb gefährden könnten. Es muss jedoch bemerkt werden, dass die Instandhaltungskosten aufgrund des Dauerbetriebs der Haustechnik kontinuierlich ansteigen. Zur Sicherung der Betriebsfähigkeit der umfangreichen und hoch technisierten Haustechnik und der damit verbundenen 24-stündigen Überwachung mittels einer Gebäudeleittechnik wurde im Dezember 2000 ein Dienstleistungsvertrag zum technischen Gebäudemanagement mit der Energieversorgung Halle GmbH abgeschlossen. Der Leerstand beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 = 310 m², d. h. es ist eine Auslastung von 96,3 % zu verzeichnen, wobei für insgesamt 260 m² Optionen vergeben sind. Es ist auch mittelfristig nicht absehbar, dass sich die Firmen aus dem Haus so stabilisieren, dass mit einem Auszug in eigene Laborgebäude zu rechnen ist. Die geringen erwirtschafteten Überschüsse von Start-Up-Unternehmen werden in der Regel dazu verwendet, neue Forschungsgebiete aufzunehmen und damit die Präsenz am Markt zu sichern. Freie Flächen sind demnächst im Gebäude der Bio-Zentrum Halle GmbH nur zu erwarten, falls Firmen aufgrund fehlender Finanzmittel Insolvenzanträge stellen müssen.

1.3

Projekte, Dienstleistungen, Vermarktung und Kooperation

Die Bio-Zentrum Halle GmbH ist ein Unternehmen der Stadt Halle (Saale) und der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg. Wesentliches Ziel der Gesellschaft ist die regionale Wirtschaftsförderung, wobei der Ideensatz einer Firmengründung oft aus der Suche nach effizienter Nutzung beruht, der aus der Neustrukturierung verfügbarer Wirtschafts- und Wissenschaftspotenziale resultiert. Das betrifft insbesondere die Technologieorientierung, der sich die Bio-Zentrum Halle GmbH widmet. Deshalb stehen zunächst der Gründungsaspekt und, wie schon unter der Gesamtentwicklung dargestellt, die Bestandspflege über intensive Beratungen und Betreuungen im Vordergrund. Weiterhin besteht die Aufgabe, angewandte Forschung und unternehmerische Aktivitäten zu verknüpfen. Schwerpunkte sind dabei die biologischen, biomedizinischen und nanotechnologischen Fachrichtungen einschließlich der angrenzenden Gebiete, wobei den Firmen eine umfangreiche Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Die angesiedelten Technologietransferaufgaben und das damit neben der Bereitstellung adäquater Räumlichkeiten verbundene Dienstleistungsangebot umfasst:

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Bio-Zentrum Halle GmbH

Seite 360 von 486

1. Konkrete Hilfe bei Aus- und Neugründungen: •

Beratung für Firmengründer, z. B. hinsichtlich Genehmigungsverfahren und Abstimmung mit den beteiligten Behörden;



Spezifische Fördermittelinformationen und Venture Capital Information;



Unterstützung bei Finanzierungsrunden;



Hilfe bei Projektanbahnungen und -abrechnungen im Netzwerk;



Unterstützung bei der Präsentation auf Messen und Tagungen;

2. Regionale und überregionale Vernetzung: •

Organisation von Tagungen und Seminaren;



Erstellung und Durchsetzung eines Vermarktungskonzeptes für die Region;



PR-Aktivitäten und Firmenakquisition;

Diese Aufgaben werden im Wesentlichen im Rahmen der Betriebsführungsvereinbarung von der TGZ Halle Technologieund Gründerzentrum Halle GmbH wahrgenommen. Die Bio-Zentrum Halle GmbH ist mit ihren Transferaufgaben wesentlicher Bestandteil des Biotechnologie-Konzeptes des Landes Sachsen-Anhalt. Dies wird dadurch verdeutlicht, dass die Bio-Zentrum Halle GmbH seit dem Jahr 1998 Gesellschafterin der Bio-Region Halle-Leipzig Management GmbH ist bzw. der umgegründeten BIO-Mitteldeutschland GmbH ab 2003. Auch im Geschäftsjahr 2005 war die Sensibilisierung von biotechnologisch ausgerichteten Firmen für die Mitarbeit an europäischen Projekten ein weiterer Schwerpunkt. Dazu gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Innovation Relay Centre Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt. Dies erfolgte im Wesentlichen durch PR-Aktivitäten auf nationalen und internationalen Messen wie z. B. der BIO 2005 in Philadelphia, der Bio Australia in Perth und der Biotechnika in Hannover, zu der gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Österreich, den Niederlanden, Finnland und Kanada ein Stand federführend organisiert wurde, auf dem täglich u. a. auch wissenschaftliche Vorträge während eines Forums angeboten wurden. 22 Referenten aus den beteiligten Ländern gestalteten das Forum, wobei aus Deutschland neben Start-ups auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Fraunhofer Gesellschaft und die Max-Planck Gesellschaft mit Referenten vertreten waren. Der „weinberg campus e.V.“, der inzwischen 56 Mitglieder von Start-up-Unternehmen bis zu namhaften Einrichtungen hat, konnte 2005 eine funktionsfähige Geschäftsstelle aufbauen. Das gemeinsame Marketing soll weiterhin als Hauptzielrichtung bestehen bleiben und wird durch Förderer und Sponsoren unterstützt. Weiterhin wird aber gleichzeitig versucht, Einfluss auf die Entwicklung der städtischen Infrastruktur am Standort zu nehmen.

1.4

Vermögenslage

Das Vermögen der Gesellschaft ist, wie bereits in den Vorjahren, mehrheitlich in Sachanlagevermögen gebunden. Bei dem Finanzanlagevermögen handelt es sich um zwei Sparkassenbriefe mit einer Laufzeit von einem Jahr bis zum 22.05.2006 bzw. 04.09.2006.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres

Es kann über keine Vorgänge nach Schluss des Geschäftsjahres berichtet werden, welche die Entwicklung der Gesellschaft nachhaltig beeinflussen.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft und Risiken der künftigen Entwicklung

3.1

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Künftiger Schwerpunkt wird weiterhin ein umfassendes Marketingkonzept zur Sicherung des Biotechnologiestandortes im Süden von Sachsen-Anhalt sein und damit verbunden nicht nur die Beibehaltung des Mieterbestandes durch entsprechende Betreuung und Beratung der Firmen, sondern auch die Unterstützung des Bio-Nanotechnologie-Konzeptes im Netzwerk weinberg campus. Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Bio-Zentrum Halle GmbH

Seite 361 von 486

Dies bedeutet gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft die zielstrebige Entwicklung der Nanotechnologie bis 2006/2007, verbunden mit der Errichtung und der inhaltlichen Ausgestaltung eines neuen Forschungsverfügungsgebäudes durch die TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH. Weiterhin sollten mittelfristig eigene Überlegungen für die privatwirtschaftliche Entwicklung/ Ausrichtung nach Ablauf des Zweckbindungszeitraumes fortgeführt werden bzw. wie sich der Biotechnologiestandort durch privatwirtschaftliche Modelle weiter entwickeln könnte. Der Wirtschaftsplan 2006 und die Entwürfe für 2007 und 2008 beinhalten folgende Größen:

Jahr

Aufwendungen

Erlöse aus. Vermietung u. a.

TEURO

TEURO

2006

890

890

2007

862

2008

862

Erlöse aus Projektleistung

Gesellschafter Komplementär finanzierung TEURO

Ergebnis

0

0

0

870

0

0

8

870

0

0

8

TEURO

TEURO

Die Projektleistungen sind nicht planbar, da diese erst im laufenden Wirtschaftsjahr z. B. durch das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt vertraglich bestätigt werden.

3.2

Hinweise und Risiken der künftigen Entwicklung

Für das in Richtung Biotechnologie spezialisierte Zentrum könnten sich von außen wirkende Risiken aufzeigen. Wesentliche Rolle spielt hierbei die künftige Gesetzgebung: Könnte es zum Ausstieg aus der Gentechnik durch politische motivierte Sicherheitsforderungen in Deutschland oder Sachsen-Anhalt kommen? Nichtabsehbare Folgen aus der Verlagerung der Ingenieurwissenschaften von Halle nach Magdeburg. Bleiben die Biound Materialwissenschaften mittelfristig in Halle? Welche Auswirkungen hat die Spezialisierung des Landes Sachen-Anhalt als Nr. 1 in der grünen Biotechnologie in Deutschland? Führt dies zur Vernachlässigung anderer Teilbereiche? Wird sich die konjunkturelle Lage von mittelständischen Unternehmen, insbesondere der Biotechnologie in Deutschland weiter verschlechtern? Die dargestellte Problematik kann zu erheblichen Mietausfällen führen und damit das Fortbestehen des Betriebes gefährden. Eine mögliche Nutzungsänderung wäre mit erheblichen intensiven Aufwendungen verbunden und würde den schon bestehenden Leerstand an Büroflächen in Halle nur noch vermehren. Weiterhin könnten strukturelle Veränderungen im Rahmen der Wirtschaftsförderung nicht absehbare Auswirkungen auf den Bestand der Einrichtungen in dieser Form haben, wobei es aufgrund der gewährten GA-Förderung und den damit verbundenen Rahmenbedingungen zu erheblichen finanziellen Rückforderungen kommen könnte.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Bio-Zentrum Halle GmbH

Seite 362 von 486

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Marktplatz 1 06100 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH & Co. KG

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Erwerb, die Erschließung und Vermarktung von Industriegrundstücken im Wirtschaftsraum Halle-Saalkreis. Öffentlicher Zweck: Die Gründung der stadteigenen Gesellschaft war ein wichtiger Baustein zur Entwicklung des gemeindeübergreifenden Industriegebietes "An der A 14". Der öffentliche Zweck ist in der Standortsicherung und Wirtschaftsförderung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Götte, Dieter

(seit 11.08.2005)

Walter, Hans Dieter

(bis 11.08.2005)

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

23.563,85

100,0

23.519,07

100,0

24.661,02

100,0

44,78

0,19

Bilanzsumme

23.563,85

100,0

23.519,07

100,0

24.661,02

100,0

44,78

0,19

2005

Aktiva

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

2004

2003

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

%

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2005

2004

2003

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

Veränderungen T€

%

23.486,27

99,7

23.459,19

99,7

24.468,95

99,2

27,08

0,12

Rückstellungen

15,00

0,1

28,41

0,1

96,20

0,4

-13,41

-47,20

Verbindlichkeiten

62,58

0,3

31,47

0,1

95,87

0,4

31,11

98,86

Bilanzsumme

23.563,85

100,0

23.519,07

100,0

24.661,02

100,0

44,78

0,19

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

2,63

385,55

-239,96

49,88

43,07

597,59

Materialaufwand

11,04

385,55

756,97

sonstige betriebliche Aufwendungen

18,36

274,29

27,57

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

52,41

67,31

0,42

0,22

0,19

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

75,53

-164,13

-426,69

sonstige Steuern

44,44

45,62

83,76

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

31,09

-209,76

-510,45

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

31,09

-209,76

-510,45

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität:

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

0,13

-0,89

-2,04

%

31,09

-209,76

-510,45

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

99,67

99,75

99,22

%

Fremdkapitalquote:

0,33

0,25

0,78

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

353,64

353,64

353,64

ee) Leistungsdaten

Gesamtfläche Grund und Boden

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

h

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

Angaben in

ha

Seite 364 von 486

e) Lage des Unternehmens A. Darstellung des Geschäftsverlaufs

Gemäß Beschluss des Stadtrates der Stadt Halle (Saale) vom 22. November 2000 wurde zum Zweck der B-Planung, der Erschließung sowie der Baulandbeschaffung des gemeindeübergreifenden Industriegebietes "An der A 14" die Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG sowie deren Komplementärin, die Verwaltungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH, Halle, gegründet. Die Gründung der stadteigenen Gesellschaft war ein wichtiger Baustein zur Entwicklung des gemeindeübergreifenden Industriegebietes "An der A 14". Die Stadt beabsichtigte, in Kooperation mit den Nachbargemeinden Peißen, Dölbau, Queis und Reußen in diesem Areal kurzfristig rund 230 ha gewerbliche Bauflächen - zunächst zugeschnitten auf die Bedürfnisse eines neuen Produktionsstandortes für BMW München nebst den anzusiedelnden Zulieferbetrieben - zu entwickeln. Mit Schreiben vom 5. Juli 2001 teilte die BMW-Group der Stadt Halle mit, dass das Standortangebot Halle leider nicht weiter verfolgt wird. Stadtverwaltung und Stadtrat waren sich generell einig darüber, dass die Aufwendungen für die Erschließung und Baureifmachung nur zu rechtfertigen sind, wenn bei einem negativen Verfahrensergebnis auch eine alternative Verwertung des Industriegebietes an andere Investoren erfolgen kann. Es war ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft, ohne Unterbrechung die Vermarktung des vorbereiteten Industriegebietes an andere Investoren zu betreiben. Um dies in hinreichender Weise zu ermöglichen, war über die erfolgten Aufwendungen hinaus weiterer Aufwand notwendig. Die Vermarktung des Areals an andere Investoren wurde und wird intensiv weiter betrieben. Es erfolgt weiterhin eine permanente Recherche zu expandierenden Unternehmen. Zusammen mit der Stadt Leipzig erfolgen Akquisitionsaktivitäten zur Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich der Automobilzulieferindustrie. Insbesondere wird erwartet, dass durch die Ansiedlungsentscheidung von DHL am Interkontinentalflughafen Leipzig/Halle neue positive Impulse für eine erfolgreiche Ansiedlung ausgehen. Insgesamt wurde das Industriegebiet 10-mal bei unterschiedlichen Rankings angeboten. Exemplarisch seien hier die Karmann AG und der Produktionsstandort der Fa. Dell genannt. Gemäß der Ansiedlungsphilosophie wird das Industriegebiet ausschließlich für großflächige Ansiedlungen im industriellen Bereich angeboten, wobei die Höchstzahl der anzusiedelnden Firmen bei drei liegt. Weiterhin sollten die Investoren aus Branchen mit hohem Wachstumspotential kommen und eine ausstrahlende Funktion für die Region aufweisen.

B. Darstellung der Lage

Die B-Pläne haben in ihrer derzeitigen Fassung Rechtskraft. Zurzeit besteht Bedarf zu Änderungen und Ergänzungen für den B-Plan Nr. 2 und den städtebaulichen Vertrag zum B-Plan Nr. 1, die sich aus der abschließenden Klärung der Problematik der Bilanzierung der Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen ergeben. Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2004 wurden die textlichen Vorbereitungen für die aus planungstechnischen Gründen erforderlichen Änderungen an der Satzung des Planungsverbandes und für die Anpassung des Erschließungsvertrages und des städtebaulichen Verfahrens durchgeführt. Das Umlegungsverfahren ist seit 14. Mai 2004 rechtskräftig. Die neuen Rechtsverhältnisse sind seit März 2005 in die Grundbücher übertragen. Der Abschluss der archäologischen Untersuchungen wurde mit Schreiben des Landesamtes für Archäologie vom 29. Oktober 2002 bestätigt. Mit den betroffenen Landwirten, welche die Flächen bereits vor den Eingriffen der Archäologen gepachtet hatten, wurden im Geschäftsjahr 2004 entsprechende temporäre Nutzungsvereinbarungen abgeschlossen und nach Abschluss des Umlegungsverfahrens an die neue Bodenordnung angepasst. Die Grundstücke werden zurzeit weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Im Geschäftsjahr 2005 erfolgte vereinbarungsgemäß eine erneute Anpassung der Nutzungsverträge, insbesondere hinsichtlich der Heraufsetzung der Nutzungsgebühren und der Übertragung der auf den Grundstücken liegenden Lasten auf die Nutzer. Hieraus ergibt sich eine positive Auswirkung auf das Ergebnis der Gesellschaft, die sich bereits im Geschäftsjahr 2005 widerspiegelt und in den Folgejahren ihre volle Entfaltung findet. Im Geschäftsjahr 2005 erfolgten weitere Beratungen mit dem Landesbetrieb Bau( ehemals Autobahnamt) und der Stadt Halle für Baumaßnahmen im Zusammenhang mit den ggf. vor einer Ansiedlung auf dem Baufeld erforderlichen Maßnahmen zum Bau der Anschlussstelle Halle-Ost der BAB 14 und des zugleich zu errichtenden südlichen Anschlusses der Erschließungsstraße an die L 165.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

Seite 365 von 486

Es wurde vereinbart, zunächst auf die vierspurige Weiterführung der AS Halle-Ost bis zum Anschluss an die geplante äußere Erschließungsstraße des Industriegebietes zu verzichten, da dafür die wirtschaftliche Begründung zur Zeit fehlt. Nach Vermessung und Umlegung beträgt die Gesamtfläche an Grund und Boden (Baufläche einschl. Erschließungs- und Ausgleichsflächen) 353,6382 ha mit einem Wert von ca. EUR 22,3 Mio. Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 31 erhöht. Dies ergibt sich im Wesentlichen aus dem erzielten Jahresüberschuss. Zum Bilanzstichtag ergibt sich ein Rücklagenbestand in Höhe von TEUR 23.430. Das Bankguthaben beträgt zum Stichtag TEUR 1.163.

C. Hinweise auf Risiken der künftigen Entwicklung/sonstige Angaben

Auf eine Anfrage des Stadtrates im Februar 2003 hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Halle zur weiteren Verwertung des Industriegebietes unter anderem ausgeführt: “Die Stadt Halle (Saale) hat in einem Zeitraum von nur 7 Monaten im Jahr 2000/2001 die Planungssicherheit für das 430 ha große Industrie- und Gewerbegebiet Halle-Saalkreis mit einer ca. 230 ha großen Baufläche hergestellt. Lagemerkmale, Flächengröße und Planungsstand charakterisieren das Industriegebiet als einen für industrielle Großprojekte hervorragend geeigneten Standort. Die Baufläche soll aufgrund ihrer Exklusivität einem bis max. drei technologieorientierten industriellen Großvorhaben vorbehalten bleiben. Bisher haben die Bemühungen zu keiner konkreten Ansiedlung geführt. Ursachen hierfür sind nicht mangelnde Qualität des Standortes, zurückhaltende Akquisitionsbemühungen oder eine unzureichende Servicequalität. Vielmehr zeigt das Feedback der Unternehmen, dass vorrangig aus konjunkturellen Gründen bei sehr wenigen Unternehmen Kapazitätserweiterungen anstehen. Bei der künftigen Verwertung der Flächen kann man davon ausgehen, dass sich die Erfolgschancen erhöhen. Es hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass der Industriestandort Halle zunehmend bekannter wird. Die Stadt Halle wird neuerdings bei Standortrecherchen ab einer bestimmten Größenordnung direkt angesprochen und zur Angebotsabgabe aufgefordert.“ Risiken für den überschaubaren Folgezeitraum zeichnen sich insofern ab, da die Stadt Halle an Vereinbarungen mit dem Land Sachsen-Anhalt arbeitet, die die Grundstücke der Gesellschaft betreffen. Diese sollen in einem noch zu bestimmenden, insbesondere steueroptimiertem Verfahrensweg einer Landesgesellschaft zur wirtschaftlichen Verwertung übertragen werden. Hintergrund ist, dass das Land Sachsen-Anhalt für die Stadt Halle einer Zahlungsverpflichtung bei einem anderen Beteiligungsunternehmen der Stadt Halle nachkommt. Zur Kompensation soll die Stadt Halle einen relevanten Gegenwert darstellen. Juristischer Eigentümer des Industriegebietes soll die Gesellschaft bleiben. Die Stadt Halle wird weit reichende Mitspracherechte bezüglich der wirtschaftlichen Verwertung des Industriegeländes im Sinne der bisherigen Vermarktungsstrategie erhalten. Bei der noch ausstehenden vertraglichen Gestaltung dieses Kompensationsgeschäftes ist insbesondere darauf zu achten, dass der Gesellschaft selbst kein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG

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Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Marktplatz 1 06100 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Erschließung, die Bewirtschaftung, die Entwicklung, die Vermarktung, Verwaltung und Vermietung von Immobilien sowie die Beteiligung an anderen Gesellschaften mit vergleichbarem Gesellschaftszweck einschließlich der Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei diesen Gesellschaften. Öffentlicher Zweck: Die Gründung der stadteigenen Gesellschaft war ein wichtiger Baustein zur Entwicklung des gemeindeübergreifenden Industriegebietes "An der A 14". Der öffentliche Zweck ist in der Standortsicherung und Wirtschaftsförderung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Götte, Dieter

(seit 11.08.2005)

Walter, Hans Dieter

(bis 11.08.2005)

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

346,18

100,0

406,02

100,0

319,55

100,0

-59,84

-14,74

Bilanzsumme

346,18

100,0

406,02

100,0

319,55

100,0

-59,84

-14,74

2005

Aktiva

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

2004

2003

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH

%

Seite 367 von 486

2005

2004

2003

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Eigenkapital

%

338,10

97,7

355,85

87,6

271,29

84,9

-17,75

-4,99

Rückstellungen

5,15

1,5

10,69

2,6

7,29

2,3

-5,54

-51,82

Verbindlichkeiten

2,94

0,8

39,48

9,7

40,96

12,8

-36,54

-92,55

Bilanzsumme

346,18

100,0

406,02

100,0

319,55

100,0

-59,84

-14,74

bb) GuV 2005

2004

T€ Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

2,54

Materialaufwand Personalaufwand sonstige betriebliche Aufwendungen

T€

T€

235,48

29,31

1,25

1,66

235,48

29,31

416,90

28,98

0,27

0,19

2,12 18,05

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

2003

0,11

0,07

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-17,75

-415,45

-27,13

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-17,75

-415,45

-27,13

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-17,75

-415,45

-27,13

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

% -4,99

-53,86

-9,09

%

-17,75

-415,45

-27,13

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

Angaben in

T€ 83,48

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

97,66

87,64

84,90

%

Fremdkapitalquote:

2,34

12,36

15,10

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH

Seite 368 von 486

e) Lage des Unternehmens A. Darstellung des Geschäftsverlaufs

Gemäß Beschluss des Stadtrates der Stadt Halle (Saale) am 22. November 2000 (Beschluss Nr. III/2000/01121) wurde zum Zweck der Beplanung, der Erschließung sowie der Baulandbeschaffung des gemeindeübergreifenden Industriegebietes „An der A14“ die Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG sowie deren Komplementärin, die Verwaltungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH, gegründet. Die Oberbürgermeisterin wurde bevollmächtigt, hierfür sämtliche erforderlichen Handlungen vorzunehmen. Da der Inhalt der Satzung die Tätigkeiten der Verwaltungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH auf die Entwicklung des Industriegebietes Halle-Saalkreis „An der A14“ einschränkte, hat der Stadtrat der Stadt Halle in seiner Sitzung am 19.06.2002 (Vorlage Nr. III/2002/02411) Änderungen in der Satzung der Verwaltungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH beschlossen. Die Oberbürgermeisterin als gesetzliche Vertreterin der Stadt Halle (Saale) wurde beauftragt, in einer Gesellschafterversammlung der Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH die Änderungen des Gesellschaftsvertrages vorzunehmen. Die Gesellschafterversammlung der Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH mit Sitz in Halle (Saale) hat mit Datum vom 17. Juli 2002 folgende Änderungen beschlossen: 1.

Der Name der Gesellschaft wird geändert. Die Firma der Gesellschaft soll zukünftig lauten: „Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH“

2.

Der Gegenstand des Unternehmens wird wie folgt erweitert: „Gegenstand des Unternehmens ist weiterhin der Erwerb, die Erschließung, die Bewirtschaftung, die Entwicklung, die Vermarktung, Verwaltung und Vermietung von Immobilien sowie die Beteiligung an anderen Gesellschaften mit vergleichbarem Gesellschaftszweck einschließlich der Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei diesen Gesellschaften. Die Gesellschaft kann alle mit dem Unternehmensgegenstand in Zusammenhang stehenden Aufgaben übernehmen. Sie kann insbesondere auf den Gebieten der Wohnungs- und Gewerbeimmobilienwirtschaft, Bauwirtschaft, Haus- und Energietechnik, Grundstücks- und Projektentwicklung, Entwicklungs-, Erschließungs- und Sanierungsträgerschaft tätig werden. Im Rahmen dieser Aufgaben kann die Gesellschaft auch Informations- und Koordinierungstätigkeiten übernehmen.“

3.

Die Vorschriften über den Beirat werden im § 6 Ziffer 1 wie folgt geändert: „1. Der Gesellschafter kann durch Beschluss einen aus 5 Personen bestehenden Beirat bestellen. In diesem Fall hat der Oberbürgermeister das Recht, 2 Beiratsmitglieder zu benennen. Die übrigen Beiratsmitglieder werden vom Stadtrat der Stadt Halle (Saale) berufen.“

Die Eintragungen der Änderungen der Satzung im Handelsregister sind am 03.06.2003 erfolgt. Ziel der Satzungsänderungen war, dass die Gesellschaft künftig möglichst kurzfristig und flexibel auf sich ergebende Aufgabenstellungen in den Bereichen der Entwicklung von Liegenschaften reagieren kann. Die Gesellschaft wurde mit diesen Änderungen in die Lage versetzt, vergleichbar zu der Entwicklung des Industriegebietes Halle-Saalkreis an der A14 auch andere Entwicklungsmaßnahmen auszulösen, um nach entsprechendem Fortschritt der Aktivitäten die Gründung von förderfähigen Tochtergesellschaften zur Fortführung der Projekte durchzuführen.

B. Darstellung der Lage

Nach Einstellung der Aktivitäten zur Ansiedlung der Dauerausstellung „Phänomena“ konzentrierte sich die Gesellschaft auf die Vermarktung des Industriegebietes Halle-Saalkreis und die ihr übertragene Geschäftsführungsaufgabe für die Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalkreis mbH & Co. KG. Mit der Wirtschaftsförderung Halle wurde im Geschäftsjahr über eine Zusammenarbeit bei weiteren Projekten beraten. Dazu gehören z. B. das Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet Halle-Queis und die Gewerbeentwicklung im Industriegebiet Halle-Trotha und Sennewitz. Die weitere Entwicklung bei diesen Projekten bleibt abzuwarten. Das Eigenkapital hat sich im Geschäftsjahr um ca. T€ 18 vermindert, was ausschließlich auf den eingetretenen Jahresverlust zurückzuführen ist. Das Bankguthaben beträgt zum Stichtag T€ 77.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH

Seite 369 von 486

C. Hinweise auf Risiken der künftigen Entwicklung/sonstige Angaben

Die Stadt Halle hat zur beabsichtigten Optimierung der Strukturen zur Förderung der Ansiedlung und Betreuung von Unternehmen ein Gutachten in Auftrag gegeben. Der Untersuchungsrahmen des Gutachtens enthält unter anderem auch eine Prüfung der Möglichkeiten, die Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH als Instrument der Wirtschaftsförderung künftig noch effizienter einzusetzen. Das Ergebnis des Gutachtens liegt zwischenzeitlich vor und war Gegenstand einer Beratung einer entsprechenden Vorlage im Stadtrat der Stadt Halle. Der Stadtrat hat im Ergebnis die Oberbürgermeisterin beauftragt, bis Dezember 2005 einen umsetzungsorientierten Maßnahmeplan zu erstellen. Dabei ist u. a. zu prüfen, ob die Ausgliederung von Tätigkeitsfeldern der städtischen Wirtschaftsförderung nicht unter Zuhilfenahme bereits vorhandener städtischer Gesellschaften, so laut Gutachten insbesondere der Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH, erfolgen kann. Diesbezügliche Entscheidungen lagen zum Bilanzstichtag nicht vor bzw. sind zwischenzeitlich auch nicht bekannt gemacht worden.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH

Seite 370 von 486

MMZ Mitteldeutsches Multimedia Zentrum Halle GmbH * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Mansfelder Straße 56 06112 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung sowie der Betrieb des Mitteldeutschen Multimediazentrums in Halle als Dienstleistungszentrum (spezialisiertes Technologie- und Gründerzentrum), in welchem junge Firmen auf den Gebieten multimedialer Arbeiten tätig sind. Das Unternehmen ist Eigentümer der zu errichtenden Gebäude für das MMZ. Die Gesellschaft ist Ansprechpartner der Fördermittelgeber, für die Errichtung des MMZ. Öffentlicher Zweck: Die MMZ GmbH stellt multimediale Ausrüstung und Arbeitsplätze bereit. Damit werden die entsprechenden Unternehmen an den Standort Halle gebunden. Der öffentliche Zweck ergibt sich aus der Standort- und Arbeitsplatzsicherung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Schumann, Udo

(bis 31.05.2005)

Hagen, Katerina Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Dr. Pohlack, Thomas

1. stellv. Vorsitzender

Engelmann, Dieter Dr. Schmidt, Andreas El-Khalil, Milad Höfflin, Andreas Kapetsis, Janis Kleine, Thilo

(bis 19.09.2005)

Krischok, Marion Matschke, Wolfgang Vogel-Jahn, Jürgen

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor. Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

Seite 371 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

14.101,72

86,5

8.597,06

79,1

5.504,66

64,03

Umlaufvermögen

2.207,21

13,5

2.268,42

20,9

-61,21

-2,70

0,06

0,0

1,15

0,0

-1,09

-94,78

16.308,99

100,0

10.866,64

100,0

5.442,35

50,08

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

5.678,41

34,8

4.462,14

41,1

1.216,27

27,26

Sonderposten mit Rücklagenanteil

9.347,51

57,3

5.659,43

52,1

3.688,08

65,17

30,81

0,2

16,14

0,1

14,67

90,89

Verbindlichkeiten

1.252,26

7,7

728,93

6,7

523,33

71,79

Bilanzsumme

16.308,99

100,0

10.866,64

100,0

5.442,35

50,08

2004

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

2003

%

bb) GuV 2004

sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern

2003

T€

T€

175,24

116,23

78,89

56,26

1,43

2,46

221,54

63,66

3,98

12,09

-122,65

5,94

3,18

6,35

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-125,83

-0,41

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-125,83

-0,41

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2004

2003

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

Angaben in

% -2,17

-0,01

%

-124,39

2,05

T€

175,24

116,23

T€

45,02

48,40

%

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

Seite 372 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

86,47

79,11

%

Eigenkapitalquote:

34,82

41,06

%

Fremdkapitalquote:

65,18

58,94

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

Seite 373 von 486

e) Lage des Unternehmens I.

Darstellung des Geschäftsverlaufes

1.

Gesamtentwicklung

Die Gesellschaft, die am 15.12.1999 gegründet wurde, hatte im Jahr 2004 die Aufgabe, die Rohbauarbeiten abzuschließen und die Ausbauarbeiten zu beginnen. Mit einer Verzögerung von ca. 1,5 Monaten konnte im Juli 2004 mit dem Ausbau begonnen werden. Der Verwaltungshaushalt der GmbH wurde im Jahre 2004 mit 174.000 € durch städtische Zuschüsse gestützt. Der Jahresabschluss 2004 schließt bei einer Bilanzsumme von 16.308.988,96 EURO mit einem Fehlbetrag von 125.825,27 EURO ab.

2.

Investitionstätigkeit

Der Rohbau, der im Juli beendet wurde, hatte fachlich keine wesentlichen Probleme bereitet. Jedoch forderte die mit dem Rohbau beauftragte Firma wegen einer Preisexplosion bei Bewehrungs- und Profilstahl während der von der Gründungsbau-Firma verursachten Verschiebung der Rohbauzeit eine Erhöhung der vereinbarten Auftragssumme sowie Schadenersatz. Mit rechtsanwaltlicher Unterstützung konnte ein Vergleich über 173 TEUR Mehrkosten aus Preiserhöhungen sowie über 125 TEURO Schadensersatzpauschale (Bauzeitverschiebung) geschlossen werden. Nach dem Richtfest am 08.07.2004 begann der Ausbau mit den Arbeiten zur Schließung des Gebäudes gegen Witterungseinflüsse, so dass im Dezember der Innenausbau trotz Kälte weiter geführt werden konnte. Die rechtzeitig erstellte Bauheizung sicherte den haustechnischen Ausbau, damit der fünfgeschossige Baukörper, der parallel zur Mansfelder Strasse entsteht (sog. Schwebekörper) Ende August 2005 zur Nutzung bereit steht. Ein besonders zu beachtendes Problem stellt der gegenüber der Saale offene Baukörper dar. Durch den Luftauslass, auf dessen Betonierung wegen unverhältnismäßig hoher Sicherungsaufwendungen für das abzureißende Nachbargebäude verzichtet wurde, könnte bei großem Hochwasser Wasser eintreten. Deshalb ist unmittelbar nach Abriss des Nachbargebäudes dieser Schacht zu betonieren. Gleichzeitig wurden alle Planungsarbeiten unter Einbeziehung feststehender und potentieller Mieter sowie die Ausschreibungsarbeiten weitergeführt. Die Zeitverzögerungen durch die Gewerke „Gründung“ und „Rohbau“ haben dazu geführt, dass die Bauzeit über den geplanten Rahmen verlängert werden muss und damit finanzielle Mehrbelastungen für die Leistungsphase 8 „Bauüberwachung“ in Höhe von 689 TEURO entstehen. Im Jahre 2004 wurden Bauleistungen in Höhe von 5.494.124,34 EURO abgerechnet. Alle Arbeiten zur Errichtung des MMZ-Gebäudes wurden aus bereitgestellten Eigenmitteln der Gesellschafterin vollständig vorfinanziert. Der Zufluß an Fördermitteln (80 % der förderfähigen Investitionen) betrug im Wirtschaftsjahr 2004 3.447 TEURO.

II

Stand der Vermietung

Der noch zu Beginn des Jahres 2004 schleppende Vermietungsfortschritt ist insbesondere darauf zurück zuführen, dass zu diesem Zeitpunkt das Kerngeschäft des Mitteldeutschen Multimediazentrums Halle GmbH auf den Bau der Immobilie an der Mansfelder Straße 56 ausgerichtet war. Mit der Erweiterung des Kerngeschäfts auf die konzentrierte und strategisch inhaltliche Profilierung des Mitteldeutschen Multimediazentrums wurde im letzten Quartal 2004 eine geeignete Konzeption zur Mieter- und Nutzerstruktur des MMZ ermittelt. Darauf aufbauend wurden aktive Bemühungen zur geeigneten Vermietung des MMZ eingeleitet. Bis Jahresende wurde über ca. 80 % der frei vermietbaren Nutzfläche mit potentiellen Mietinteressenten verhandelt. Die Nachfrage nach Mietflächen und die Bearbeitung von Mietwünschen ist auch für das folgende Kalenderjahr 2005 anwachsend, so dass voraussichtlich bis Mitte 2006 mit einer Auslastung von ca. 90 – 100 % der frei vermietbaren Nutzund Büroflächen im MMZ gerechnet werden kann. Der zuverlässigen und planmäßigen Fertigstellung des Schwebekörpers zum 31. August 2005 und des Kubus zum 31. Dezember 2005 kommt dabei entscheidende Bedeutung zu.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

Seite 374 von 486

Der Stand der Vermietung spiegelt sich in der folgenden Aufstellung wieder: Kategorie I Vertragsverhandlungen sind soweit gediehen, dass der Mietvertrag unterschrieben ist: 15 Unternehmen mit insges. 2.431 m² Mietfläche Kategorie II Vertragsverhandlungen soweit gediehen, dass ein Mietvertragsentwurf für die mietergerechte Raumstruktur ausgegeben wurde: 4 Unternehmen mit insges. 160 m² Mietfläche Kategorie III Vertragsverhandlungen aufgenommen mit Erfassung der notwendigen Raumstrukturen und Vorbereitung der Mietvertragsentwürfe: 6 Unternehmen mit insges. 1.320 m² Dabei wird gesichert, dass die Nebenbestimmungen des Fördermittelbescheides (> 55 % der vermietbaren Flächen sind an KMU zu vermieten) eingehalten werden.

III.

Voraussichtliche Entwicklung und Risiken

- bautechnische Entwicklung und mögliche Risiken Bis zum Schließen des für das Hochwasser offenen Luftaustrittes bestehen bautechnische Risiken (Voraussetzung: Abriss des Gebäudes „An der Hulbe 2“). Weitere besondere Risiken liegen in der Anerkennung der von der Geschäftsleitung zu bean-tragenden finanzielle und inhaltliche Erweiterung der bestehenden HU-Bau und vom Landes-betrieb Bau und der Investitionsbank Sachsen-Anhalt zu bestätigenden Veränderungen ein-schließlich des finanziellen Zusatzbedarfs, der durch die Bauzeitverlängerung infolge von Insolvenz etc. entstanden sind. Die Finanzierungslücke beträgt rd. 5,6 Mio. EUR. Ein adäquater Antrag an die Gesellschafterin zur Bereitstellung des prozentualen Eigenanteiles wird ebenfalls zu stellen sein. Für 2005 sind von der Stadt Halle zusätzliche Mittel in Höhe von 493 TEUR zugesagt. Im Falle einer Ablehnung des Antrages auf Erhöhung der Fördermittelzuwendungen aufgrund der entstandenen Mehrbedarfe, besteht die Gefahr der Überschuldung der Gesellschaft. Die Geschäftsleitung ist in diesem Fall dazu gezwungen, große Teilbereiche, insbesondere die Präsentations- und Produktionsbereiche des Hauses, nicht auszubauen. Dies wiederum gefährdet die konzentrierte inhaltliche Ausrichtung des Hauses. Die Darstellung eines Alleinstellungsmerkmals des Mitteldeutschen Multimediazentrums Halle GmbH wäre dann nur noch schwer möglich und würde langfristig die gesamte Auslastung des Gebäudes in Frage stellen. Die Mehrbelastung, die durch die Aufnahme eines Zwischenkredites in Höhe von ca. 1 Mio. € (wegen 5 % Einbehalt der Fördermittel bis zur Vorlage des geprüften Verwendungsnach-weises) für die MMZ GmbH entsteht, wurde in den Wirtschaftsplänen 2005 und 2006 berücksichtigt. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden der Schwebekörper und die Tiefgarage ab 01. September 2005 bezugs- und nutzungsfertig, der Kubus am 01. Januar 2006 und die speziellen Produktionsbereiche am 01. April 2006. Die Termineinhaltung genießt bei allen Entscheidungen oberste Priorität, um das betriebswirtschaftliche Risiko für die Gesellschaft so gering wie möglich zu halten. Es ist darauf zu achten, dass die nunmehr geplanten Fertigstellungstermine nur gehalten werden können, wenn Bauherr, Architekt und beauftragte bzw. noch zu beauftragende Baufirmen reibungslos zusammenarbeiten.

- betriebswirtschaftliche Entwicklung und mögliche Risiken Entscheidende Bedeutung für die positive betriebswirtschaftliche Entwicklung des Mitteldeut-schen Multimediazentrums kommt neben der Auslastung der frei vermietbaren Hauptnutz-flächen der Auslastung der vorgehaltenen speziellen Produktions- und Präsentationsräume zu.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

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Von der gemäß HU-Bau verfügbaren 5.700 m² Hauptnutzfläche sind 4.000 m² Büro- und Arbeitsflächen dauerhaft an Unternehmen vermietbar. Eine weitere Fläche von ca. 1.000 m² steht für spezielle Produktionsräume, zum teil für Präsentationen, Beratungen und Konferenzen zur Verfügung. Die verbleibenden ca. 700 m² entfallen auf die Foyers sowie Lagerräume des Hauses. Ursprünglich wurde von einer dauerhaft vermietbaren Büro- und Arbeitsfläche im Umfang von 4.900 m² ausgegangen. Die sich aus der veränderten Nutzungsstruktur ergebenden ertragswirtschaftlichen Auswirkungen sind in die Aktualisierungen der Wirtschaftspläne auszunehmen. Um insbesondere die nutzungsspezifischen Räumlichkeiten wie Mehrzwecksaal, Produktionsstudios oder Kongreß- und Meetingräume (ca. 1.00 m²) wirtschaftlich auslasten zu können, ist eine inhaltliche Profilierung des Mitteldeutschen Multimediazentrums notwendig. Darauf sind auch die beschriebenen Mieter- und Nutzerstrukturen zu orientieren und unternehmerische Schwerpunktträger zu binden. Im gleichen Maße ist der grundlegende Ausbau professioneller Marketing- und Präsentationsmaßnahmen dringend notwendig, da eine geeignete Auslastung dieser hoch spezialisierten Bereiche im MMZ nur mit einer konsequenten Orientierung auf den gesamten nationalen und internationalen Markt realistisch erscheint. Aufgrund begrenzter finanzieller Mittel für die gezielte Vermarktung der Produktionsbereich und die inhaltliche Arbeit des MMZ ergibt sich für die MMZ GmbH ein nicht zu unterschätzendes betriebswirtschaftliches Risiko. Dies besteht sowohl in einem potenziellen Leerstand aufgrund geringerer Vermarktungsaktivitäten als auch in dem damit verbundenen notwendigen Wartungsaufwand für nicht vermietete Räume. Die mit Kaufvertrag vom 12. Januar 2001 durch die Gesellschaft übernommene Investitionsverpflichtung in Form der Schaffung von 125 Arbeitsplätzen ist bei Nichteinhaltung mit Sanktionen verbunden. Die zur Einschätzung der damit verbundenen Risiken notwendigen Erhebungen sind mit dem Stand der Vermietung durchzuführen und ggf. geeignete Maßnahmen zur Vermeidung einzuleiten.

- regionalwirtschaftliche und politische Entwicklungen und mögliche Risiken Die landespolitische Entscheidung, Halle zu einem Medienzentrum für Sachsen-Anhalt zu entwickeln, wurde bisher konsequent umgesetzt. Diese Konzeption bleibt bestehen. Deshalb sind auch zukünftig alle Anstrengungen zu unternehmen, die innere (Firmen-Mix) und gebäudetechnische Struktur den medialen Forderungen zu entsprechen.

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung

MMZ Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle GmbH

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Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Große Ulrichstraße 57 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter:

T€

%

City-Gemeinschaft Halle e.V.

1,25

5,00

Förderverein Pro Halle e.V.

6,25

25,00

Förderverein Stadtmarketing Halle e.V.

1,25

5,00

Saale-Tourist e.V.

1,25

5,00

Stadt Halle (Saale)

15,00

60,00

Gegenstand des Unternehmens: Konzipierung, Positionierung und Vermarktung eines unverwechselbaren Profils der Stadt Halle im nationalen und internationalen Rahmen. Die Gesellschaft führt Tätigkeiten im öffentlichen Interesse aus. Die Gesellschaft verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Sofern sie wirtschaftliche Zwecke verfolgt, sind diese lediglich untergeordneter Art. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig und nützlich erscheinen. Öffentlicher Zweck: Konzipierung, Positionierung und Vermarktung eines unverwechselbaren Profils der Stadt Halle im nationalen und internationalen Rahmen. Die Gesellschaft führt Tätigkeiten im öffentlichen Interesse aus. Die Gesellschaft verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Sofern sie wirtschaftliche Zwecke verfolgt, sind diese lediglich untergeordneter Art. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig und nützlich erscheinen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Meyer-Mertel, Lothar

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

28,16

10,0

22,03

6,6

5,96

2,6

6,13

27,83

Umlaufvermögen

210,14

74,9

312,32

93,3

221,00

97,4

-102,18

-32,72

42,24

15,1

0,26

0,1

280,54

100,0

334,60

100,0

226,96

100,0

-54,06

-16,16

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

109,74

39,1

106,24

31,8

173,55

76,5

3,50

3,29

Sonderposten mit Rücklagenanteil

38,80

13,8

Rückstellungen

52,75

18,8

67,85

20,3

42,00

18,5

-15,10

-22,25

Verbindlichkeiten

70,85

25,3

154,47

46,2

11,41

5,0

-83,62

-54,13

8,40

3,0

6,03

1,8

2,37

39,30

280,54

100,0

334,60

100,0

-54,06

-16,16

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

%

41,98 16.146,15

226,96

100,0

bb) GuV

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge

2005

2004

2003

T€

T€

T€

237,30

28,94

1.461,23

815,23

Materialaufwand

104,83

16,44

Personalaufwand

665,21

299,22

Abschreibungen

225,60

23,83

18,47

12,38

2,11

908,09

585,34

51,21

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

1,56

1,90

0,10

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

3,50

-67,31

148,55

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

3,50

-67,31

148,55

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

3,50

-67,31

148,55

sonstige betriebliche Aufwendungen

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

1,47

-232,58

2003

Angaben in

%

3,29

-38,78

594,20

%

Cashflow:

21,97

-54,93

150,66

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

81,27

98,16

225,60

T€

Personalaufwandsquote:

39,16

35,45

10,56

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

9,77

6,20

2,62

%

Eigenkapitalquote:

39,12

31,75

76,47

%

Fremdkapitalquote:

60,88

68,25

23,53

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

ee) Leistungsdaten Angaben in

Anzahl Messeteilnahmen

A

16,00

9,00

Anzahl

Anzahl organisierter Veranstaltungen

Events, A

44,00

8,00

Anzahl

27.266,00

16.087,00

Anzahl

Teilnehmer an Stadtführungen

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

n A

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

Seite 379 von 486

e) Lage des Unternehmens Überblick

Konnten der Aufbau des Unternehmens, die Strukturierung der Abteilungen und die Einarbeitung des Personals mit dem Geschäftsjahr 2004 weitgehend als abgeschlossen betrachtet werden, war das Jahr 2005 für die Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH (im folgenden: SMG) insbesondere das Jahr der Konsolidierung und Bewährung am Markt: Es wurden wichtige Kommunikations- und Arbeitsnetzwerke innerhalb der Stadt Halle geschaffen, private Partnerschaften ausgebaut, zusätzliche Arbeitsfelder übernommen und wichtige Instrumentarien des Marketing entwickelt und erfolgreich angewendet. Weiterhin wurde der unter dem Slogan „Halle verändert“ stehende Stadtmarketingprozess in Kontinuität überführt. Insgesamt darf das Geschäftsjahr 2005 als überaus erfolgreich für das Stadtmarketing in Halle und - mit Blick auf das ausführende Unternehmen - die Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH gewertet werden. Die Stadt wurde nicht zuletzt durch die von der SMG angeschobenen oder wesentlich mitgetragenen Aktivitäten rund um die Kulturhauptstadtbewerbung international zunehmend in ein publizistisch positives Licht gestellt und hat im Vorfeld der 1200-Jahr-Feierlichkeiten an Profil gewonnen. Der offene Umgang mit Transformationsproblematik und Strukturwandel, der unter der Dachmarke „Halle verändert“ kommuniziert wird, hat sich als sehr sinnreich herausgestellt und viel positive Aufmerksamkeit und Anerkennung weit über Halle hinaus erfahren. Auch wenn hier nicht der Ort und der Anlass einer umfassenden und detaillierten Darstellung der Stadtmarketingstrategie, seiner Instrumente und Erfolge sein kann, lässt sich doch eine durchweg positive Resonanz auf die gewählten Instrumente und Konzepte verbuchen. So wurden (und werden) die Ansätze der SMG inzwischen auch in der bundesweiten Fachöffentlichkeit als innovative Erfolgsmodelle im Stadtmarketing gewertet. Die GmbH ist seit dem Beginn des Geschäftsjahres 2005 voll handlungsfähig gewesen. Die Personalsituation ist weitgehend stabilisiert und durch überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit ausgezeichnet. Soweit die betriebsnotwendige Förderung durch die Stadt Halle und der Unterstützungswille der privaten Gesellschafter fortgesetzt werden, kann darüber hinaus kontinuierliches und nachhaltiges Stadtmarketing im Sinne des Gesellschaftszwecks gewährleistet werden.

Im Einzelnen:

Partnerschaften Im Sinne wie Unternehmungen prioritär wirtschaftlicher Basis sich am kaufmännischen Erfolg messen lassen müssen, ist es legitim, Stadtmarketinggesellschaften, darüber hinaus auch und gerade am Grade der internen, netzwerkbildenden Partnerschaften zu messen. Hier sind neben den wichtigen Partnern der Citygemeinschaft, des Fördervereins Stadtmarketing und des Saale-Tourist, die nach wie vor die SMG in Einzelprojekten unterstützen, insbesondere die Unternehmen zu nennen, die sich im Zusammenschluss „Pro Halle e.V.“ gefunden haben. So konnte die Mitgliederanzahl des Verbandes (auf ca. 20 Mitglieder) dank ehrenamtlicher Unterstützung aus dem Unternehmerkreise verdreifacht werden, womit auch eine Konsolidierung und Aufstockung der finanziellen Unterstützung des Verbandes an die SMG möglich wurde.

Einzelabteilungen Tourismus Von erheblicher Bedeutung für das Unternehmen sowohl in strategischer, finanzieller als auch personeller Hinsicht war die seit längerem vorbereitete Übernahme touristischer Leistungsbereiche. Unter Rückgriff auf im wesentlich eingearbeitetes Personal, wurden die Strukturen in Management und Service grundlegend überarbeitet. Anstelle der Tourist-Information in der „Rolltreppe“ wurde eine Präsenz am Marktplatz gesucht und erfolgreich aufgebaut. Die Erreichbarkeit der Einrichtungen wurde wesentlich verbessert. Das Angebot im Bereich der Gruppenführungen wurde ausgeweitet und intensiviert. Das Sortiment an Souvernirs und Merchandising wurde komplett überarbeitet und wesentlich ergänzt. Das Personal wurde in Einzelgespräche und Trainings auf ein erweitertes Servicespektrum vorbereitet, die Fremdsprachenkenntnisse wurden ausgebaut. In der Folge dieser Maßnahmen konnten nahezu sämtliche Kennzahlen und Umsätze in diesem Bereich teilweise verdrei- bis verfünffacht werden. Das gesamte touristische Kommunikationssortiment wurde systematisch überarbeitet, aktualisiert und auch in der Gestaltung modernisiert und an die Gestaltungen der Landesmarketinggesellschaft angepasst. Insgesamt wurden die Zusammenarbeit mit der Landesmarketinggesellschaft intensiviert und das touristische Marketing ausgebaut. Es wurden insgesamt 14 touristische Präsentationen, Besucherreisen und Pressereise durchgeführt (sechs mehr als im Vorjahr), die Stadt Halle wurde auf 16 touristischen Messen und Workshops vertreten (sieben mehr als im Vorjahr). Zugleich wurden neue touristische Kommunikationsmedien sowie Gruppen- und Individualreiseprogramme geschaffen. Stadtführungen wurden im Jahr 2005 insgesamt von 27.266 Personen genutzt, 41 % mehr als im Vorjahr. Die Tourist-Information wurde von 48.000 Menschen betreten (in den Vorjahren wurde die Frequenz nicht erfasst). Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH

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Durch Zusammenlegung bislang räumlich getrennter Einheiten wurden neue Leistungseinheiten geschaffen. So wurde das „Kongressbüro“ um touristische Leistungsbereiche ergänzt und hat - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in 2006 anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten - auch Aspekte des begleitenden Eventmanagements realisiert. Auch in diesem Bereich ist eine erhebliche Zunahme der von der Abteilung abgewickelten Kongresse und Tagungen zu verzeichnen. Ende 2005 befanden sich ca. 30 Kongresse und Tagungen mit insgesamt ca. 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verwaltung der Abteilung. Darüber hinaus lagen zentrale Veranstaltungen im Rahmen der „Kulturhauptstadtbewerbung“ in dieser Abteilung, das Management des „Kulturstadthauses“ sowie die Organisation von Städtepräsentationen. Die Stadt Halle verzeichnet insgesamt seit 2005 wieder deutlich steigende touristische Zuwachsraten um ca. 8 %.

Marketing und Kommunikation Die Kräfte der Abteilungen Marketing und Kommunikation (die befristet um zwei Stellen erweitert wurden), waren im Zeitraum der Berichterstattung neben den grundlegenden Aufgaben der Konzeptentwicklung und Strategie in der ersten Jahreshälfte im wesentlichen durch die von der SMG initiierte Kulturhauptstadtbewerbung sowie überschneidend mit Schwerpunkt in der zweiten Jahreshälfte für die 1200-Jahr-Feier der Stadt Halle gebunden. Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, die zahlreichen Einzelaktivitäten in diesem Zusammenhang darzustellen (es sei hier auf die entsprechenden anderweitig vorliegenden Dokumentationen verwiesen); gleichwohl darf auch in diesem Bereich eine überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit der SMG konstatiert werden. Mit den Instrumenten der Kulturhauptstadtbewerbung und des Stadtjubiläums wurde im Berichterstattungszeitraum ein überregionaler Medienwert geschaffen, der etwa dem 100-fachen der dafür aufgewendeten Mittel entspricht (lokale Effekte sind hierbei unberücksichtigt). Damit wurde ein wichtiger Beitrag zum angestrebten Imagewandel der Stadt geleistet. Ein weiterer wichtiger Schritt zum Ausbau von Marketingkooperationen wurde mit der Gründung des „Tagungsdreieck Magdeburg-Halle-Dessau“ unternommen, die unter Federführung der SMG in enger Partnerschaft mit der Stadt Magdeburg realisiert wurde. Die Initiative, die sich eine gemeinschaftliche und sowohl kosten sparende als auch effektivere Vermarktung der drei Städte als Tagungsstandorte vorgenommen hat, wird finanziell von der Landesmarketinggesellschaft unterstützt. Weitere städteübergreifende Kooperationen sind in Vorbereitung.

Citymanagement Etwas schwächer, wenn auch nicht unerfolgreich in der Präsenz stellt sich die Abteilung Citymanagement dar; hier dürfte sich die insgesamt problematische Einzelhandelssituation in der Bundesrepublik Deutschland, die sich auch auf die Partizipations- und vor allem Finanzierungsbereitschaft der Partner auswirkt, sowie die im Zusammenhang damit stehende Kaufkraftentwicklung eine Rolle spielen; andererseits ist es unabhängig davon nicht gelungen, die Akteure des im Vorjahr mit großen Anstrengungen initiierten „Business Improvement Districts“ (BID) Obere Leipziger Straße an das Modellprojekt einer auf Umlagefinanzierung basierenden Eigentümergemeinschaft zu binden, was auch an der durch juristische Unklarheiten gegebene Zurückhaltung des Landes Sachsen-Anhalt zu erklären sein dürfte. Stattdessen entwickelte sich eine nicht minder engagierte „Immobilien- und Standortgemeinschaft Oberer Boulevard“, an der neben Eigentümern auch Gewerbetreibende beteiligt sind. Positiv ist derweil die Kooperation mit der City-Gemeinschaft verlaufen, die ihrerseits zusätzliche Aktivitäten entwickelt hat, die nicht selten in unmittelbarer Partnerschaft mit der SMG verliefen.

Strategisches Segment Die im Vorjahr entwickelte Stadtmarketingstrategie wurde im Jahr 2005 verfeinert und den Realitäten angepasst. So wurde neben bestehenden Arbeitsgruppen (aus den Bereichen Tourismus, Event, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit) ein „Zukunftsforum“ mit prominenten Vertretern hallescher Institutionen, Unternehmen und Einrichtungen ins Leben gerufen und zur Arbeitsfähigkeit vorbereitet. Im Rahmen dieses Zukunftsforums werden ab 2006 wesentliche Thesen der weiteren Stadtentwicklung hergeleitet werden.

Perspektiven der Geschäftsentwicklung Naturgemäß und sinnvoller weise sind die Ressourcen der SMG im abgelaufenen und laufenden Geschäftsjahr im wesentlichen durch das Stadtjubiläum gebunden, zumal hier nicht nur wesentliche touristische Belange, sondern auch auf Fragen aus dem Bereich Eventmanagement und Marketing berührt sind. Sämtliche hieraus resultierenden Aktivitäten mit Zielrichtung auf die Stadt Halle sind dabei auf Anregung der SMG realisiert worden. In den Folgejahren wird ein besonderes Augenmerk der SMG sein, die Effekte, die mit der Kulturhauptstadtbewerbung und dem Stadtjubiläum gesetzt sind, in eine nachhaltige Entwicklung einer kreativen Kulturstadt zu überführen und mit Themen wie der Totenmaske von Luther und Natur- und Kunstprojekten (2007), der „Himmelsscheibe von Nebra“ und dem Festival „Theater der Welt“ (2008), Mitteldeutscher Barockmusik und Händels Todestag (2009) sowie nicht zuletzt der Internationalen Bauausstellung (2010) mit Leben zu erfüllen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Hierbei wird der Entwicklung der hierin gegebenen touristischen Potentiale eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, zumal hier gleichermaßen wirtschaftlich viel versprechende Effekte für die SMG erwartet werden müssen. Obwohl die Abteilung Kongress- und Eventmanagement und die Neuakquisition von Kongressveranstaltungen im Sinne der Erzeugung positiver Effekte für Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel sowie im Sinne des Imagegewinnes für die Stadt Halle derzeit sehr erfolgreich verläuft, wird versucht werden müssen, dieses Segment stärker als bisher den wirtschaftlichen Eigeninteressen der SMG unterzuordnen; ein Beibehalt der Realisierungsqualität wäre nur durch Aufstockung personeller Ressourcen zu erreichen, was lediglich durch eine gleichzeitige Erlössteigerung in diesem Segment zu rechtfertigen wäre. Um die erreichten Erfolge im Tourismus zu festigen, soll die Zusammenarbeit mit der Landesmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt intensiviert werden; mit Blick auf den Landesvermarktungsschwerpunkt „Gartenträume“ wird die Realisierung eines touristischen Stützpunktes mit Blick auf Busreiseveranstalter in der Fährstraße geprüft, mit dem zugleich das Park- und Flussareal rund um die Burg Giebichenstein einer verbesserten touristischen Nutzung zugeführt werden soll. Darüber hinaus wird besondere Aufmerksamkeit dem touristischen Konzept „Himmelswege“ zum Thema „Himmelsscheibe von Nebra“ zukommen und die touristische Präsenz am Marktplatz gefestigt und ausgebaut werden müssen.

Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklungen Die SMG hat kaum oder nur geringe Eigenfinanzierungsmöglichkeiten und wird auf lange Sicht von der institutionellen Förderung durch die Stadt Halle und der anderen Gesellschafter abhängen. Ein vollständiges oder teilweises Ausbleiben dieser Förderungen hätte entscheidenden Einfluss auf die Unternehmenspräsenz oder gar den Unternehmensbestand. Diese Situation wird verschärft, da es keine längerfristigen verbindlichen Regelungen mit der Stadt Halle und den Gesellschaftern gibt. Insgesamt ist die finanzielle Ausstattung der SMG im Vergleich zu anderen Stadtmarketing- und Touristikorganisationen in Deutschland eher gering und lässt keine größeren oder überregional angelegten Kampagnen oder Aktivitäten zu. Aus diesem Grunde setzt die SMG nach wie vor im Wesentlichen auf Methoden der Öffentlichkeitsarbeit und Public Relation (anstelle kostenintensiver Mediawerbung), nutzt zielgerichtet Projekte und Themen mit öffentlicher Relevanz zur Erzeugung größtmöglicher Effekte und Synergien im Sinne des Auftrages und sucht Partnerschaften zur gemeinschaftlichen Realisierung von Projekten. Nach wie vor ist ein erhebliches Geschäftsrisiko in der steuerlichen Veranlagung der Gesellschaft zu sehen; eine Vereinbarung mit der Stadt Halle oder ein entsprechender Zuwendungsbescheid, aus dem hervorgeht, dass der Zuschuss aus allgemeinen strukturellen Gründen im Sinne einer institutionellen Förderung erfolgt und nicht auf einer Gegenleistung basiert, stand zum Zeitraum der Berichterstattung unmittelbar vor dem Abschluss.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Heinrich-Damerow-Straße 3 06120 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

26,00

Gesellschafter:

T€

%

envia Mitteldeutsche Energie AG

3,90

15,00

Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

1,30

5,00

15,60

60,00

5,20

20,00

Stadt Halle (Saale) Stadt- und Saalkreissparkasse Halle

Gegenstand des Unternehmens: (1) Gegenstand des Unternehmens der Gesellschaft ist es, in der Region Halle Hilfestellung im Umgang mit neuen Technologien anzubieten, um die Leistungsfähigkeit, insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen und deren Gründung, zu fördern und den Arbeitsmarkt nachhaltig zu sichern. (2) Kleinen und mittleren Unternehmen vermittelt die Gesellschaft zur Stärkung der Leistungsfähigkeit sowie zur Sicherung und zum Ausbau von Arbeitsplätzen Beratungsdienste in den Bereichen Technologietransfer und Innovation, der Qualifizierung auf dem Gebiet neuer Technologien sowie Personal- und Informationstransfer. (3) In Ergänzung ihrer Dienstleistungen und zur Ausnutzung der vorhandenen Kenntnisse führt die Gesellschaft Projekte, z.B. aus den Bereichen Technologietransfer, Informationsvermittlung durch. (4) Die Gesellschaft kann Beratungsfelder Dritten übertragen. Die Übertragung bedarf einer vertraglichen Vereinbarung. (5) Die Beratung und Förderung führt die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und Fachhochschulen sowie ihren Technologieberatungsstellen, mit den Kammern, Gewerkschaften und Verbänden durch. Ferner arbeitet die Gesellschaft mit Unternehmen und Gesellschaften, welche sich die Bereitstellung von Beteiligungskapital zur nachhaltigen Förderung von Innovation zum Ziel gesetzt haben, zusammen. (6) Nach Bedarf und sofern es die Belange des TGZ Halle rechtfertigen, kann sich die Gesellschaft auch an Unternehmen und Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Region Halle beteiligen. Öffentlicher Zweck: Ausgehend vom Gegenstand des Unternehmens ist der öffentliche Zweck in der Wirtschaftsförderung, Arbeitsplatz- und Standortsicherung zu sehen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

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b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Noll, Sabine Prof. Dr. Lukas, Wolfgang

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Szabados, Dagmar

stellv. Vorsitzender

Engelmann, Dieter

(seit 01.07.2005)

Dr. Andrick, Jürgen Dr. Bergner, Annegret Dr. Eismann, Wolfgang

(seit 01.03.2005)

Dr. Sitte, Petra Felke, Thomas Funke, Dieter

(bis 06.06.2005)

Holtgreve, Franz

(bis 30.06.2005)

Matschke, Wolfgang

(bis 28.02.2005)

Schröder, Barbara

(seit 01.07.2005)

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2005

2004

2003

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

27.703,29

82,3

21.226,46

87,6

20.312,81

90,6

6.476,83

30,51

Umlaufvermögen

5.884,46

17,5

2.980,35

12,3

2.099,26

9,4

2.904,11

97,44

56,29

0,2

21,48

0,1

3,38

0,0

34,81

162,06

33.644,05

100,0

24.228,29

100,0

22.415,45

100,0

9.415,76

38,86

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

13.148,42

39,1

11.047,83

45,6

9.896,75

44,2

2.100,59

19,01

Sonderposten mit Rücklagenanteil

17.471,87

51,9

11.163,50

46,1

10.300,56

46,0

6.308,37

56,51

308,71

0,9

192,62

0,8

198,20

0,9

116,09

60,27

2.127,81

6,3

1.128,40

4,7

1.201,88

5,4

999,41

88,57

587,24

1,7

695,94

2,9

818,07

3,6

-108,70

-15,62

33.644,05

100,0

24.228,29

100,0

22.415,45

100,0

9.415,76

38,86

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

%

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bb) GuV 2005

Umsatzerlöse

2004

2003

T€

T€

T€

1.634,82

1.418,76

1.498,97

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

27,00

135,50

77,50

271,91

191,70

196,40

Personalaufwand

470,51

457,12

402,69

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen

332,64

328,68

296,82

1.041,46

866,92

811,53

100,05

111,51

158,29

159,90

204,74

420,13

31,03

52,91

136,87

6,88

0,75

28,89

121,99

151,08

254,37

39,54

39,54

121,99

190,62

254,37

0,00

0,00

39,54

29,28

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Gewinnvortrag/Verlustvortrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

7,46

10,65

16,97

%

0,93

1,37

2,58

%

Cashflow:

454,63

479,77

551,19

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

241,72

194,00

221,61

T€

24,33

26,18

22,71

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

76,98

75,61

69,65

%

Eigenkapitalquote:

39,08

45,60

44,15

%

Fremdkapitalquote:

60,92

54,40

55,85

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

94,20

92,80

98,50

%

8.036,00

8.036,00

6.450,00



Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Auslastung vermietbare Fläche

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

% m ²

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

Angaben in

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e) Lage des Unternehmens Darstellung des Geschäftsverlaufs und Lage der Gesellschaft

1.1

Gesamtentwicklung und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nachdem Anfang des Geschäftsjahres 2005 Unternehmensinsolvenzen im TGZ einen Leerstand verursacht hatten, konnten im IV. Quartal des Geschäftsjahres die Firmen im TGZ, entgegen der bundesweiten wirtschaftlichen Situation, stabilisiert werden. In diesem Unternehmensumfeld hatte für die TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH die Sicherung des Mieterbestandes und deren Betreuung hinsichtlich betriebs- und finanzwirtschaftlicher Problemstellungen erste Priorität bzw. bestand die Notwendigkeit, für die frei gewordenen bzw. neu geschaffenen Flächen Start-ups bzw. neue Mieter zu akquirieren. Weiterhin nahmen die Realisierung und nutzerspezifische Planung des Investitionsprojektes BIO-NANO-Zentrum einen großen Anteil der Geschäftstätigkeit ein, wobei u. a. wieder ein Schwerpunkt die Klärung des weiteren Abbruchs der Landesheilanstalt zu Lasten der Stadt Halle war. Dies konnte bei einer Anhörung am 17. Oktober 2005 im Landesverwaltungsamt positiv geklärt werden, so dass 2006 der Restabbruch erfolgen kann. Der Bau wurde am 04.11.2004 mit den Aushubarbeiten begonnen, die Grundsteinlegung erfolgte am 14.12.2004 und das Richtfest am 27.08.2005. Der Bau konnte rechtzeitig vor Einbruch des Winters geschlossen werden, so dass die technischen Gewerke mit dem Ausbau beginnen konnten und die Fertigstellung des Labortraktes im Herbst 2006 aus heutiger Sicht realistisch ist. Die Umsetzung des Investitionsprojektes zielt insbesondere auf den Ausbau und eine weitere Sicherung des Standortes Halle als BIO-NANO-Zentrum hin, wobei durch die zeitliche Verschiebung von 18 Monaten sowohl der nationale als auch der internationale Anschluss gefährdet sind und für den Standort Halle neue Projekte akquiriert werden müssen.

1.2

Vermietung von Forschungsverfügungsgebäuden

Auf dem Technologiepark „weinberg campus“ in Halle (alt: Wissenschafts- und Innovationspark), in unmittelbarer Nähe zu Instituten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zum Max-Planck-Institut und zur Fraunhofer-Gesellschaft, erwarb die TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH schrittweise 30.400 m² Bauland, auf dem bisher drei Neubauten entstanden sind und ein Altbau saniert wurde. Ein weiterer Neubau befindet sich in der Realisierungsphase.

Mit einem realisierten Investitionsvolumen von ca. 24,5 Mio. € wurden 8.036 m² Hauptnutzfläche geschaffen, die unterschiedlich genutzt werden können. Es werden Büroräume, Technikumsräume, S1- und S2-Labore und Räume für die Tierhaltung angeboten. Der anfängliche Branchenmix der Nutzer war breit gestreut, von der Soft- und Hardwareentwicklung, Automatisierungstechnik, innovativen Ingenieurbüros für Technologieentwicklung, Ingenieurbüros für Bauwesen, Umwelttechnik, Messgeräteentwicklung, Medizintechnik bis hin zur Biotechnologie. Mit der Eröffnung des TGZ II im Jahr 2000 erfolgte eine spezialisierte Ausrichtung auf die Biomedizin, Bioinformatik, wobei sonstige Firmengründungen nicht vernachlässigt wurden. Ingesamt zeichnet sich aber auf dem „weinberg campus“ in Halle eine biotechnologische/ biomedizinische und nanotechnologische Ausrichtung ab. Dies spiegelt sich auch in den ersten notwendigen umfangreichen Instandsetzungen im TGZ I wieder und stellte eine wichtige Voraussetzung zur weiteren Nutzung durch Firmen dar. Insgesamt ist das TGZ im Durchschnitt mit 94,2 % ausgelastet gewesen, wobei die Leerstandszeiten zur Generalinstandsetzung der Räumlichkeiten genutzt wurden. Zum Bilanzstichtag ist ein Leerstand von 106 m2 zu verzeichnen, welcher einer Auslastung von 98,7 % entspricht, wobei zu vermerken ist, dass alle bisherigen Seminarräume (gesamt ca. 150 m2) als Büroräume umgenutzt wurden und gegenwärtig dauervermietet sind. Insgesamt erfolgten im Geschäftsjahr 9 Existenzgründungen, davon 6 aus dem akademischen Bereich und 3 Ansiedlungen. Die Mieterstruktur im TGZ und Bio-Zentrum Halle setzt sich wie folgt zusammen: 48 % 17 % 12 % 4% 8% 5% 4% 2%

Biotechnologie Biomedizin Verfahrenstechnik Technologieentwicklung Nanotechnologie Softwareentwicklung Umwelttechnik Querschnitts- und Servicebereiche

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

Seite 386 von 486

1.3

Projekte, Dienstleitungen, Vermarktung und Kooperation

Im TGZ Halle fanden im Geschäftsjahr 2005 wiederum zahlreiche Veranstaltungen zu Themen des Technologietransfers, der Biotechnologie, zu Datenbankenrecherchen und zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für industrielle und wissenschaftliche Kooperationen auf europäischer Ebene statt. Außerdem nutzte die TGZ Halle GmbH die Teilnahme an verschiedenen Messen, wie der Hannover Messe Industrie, der BIO 2005 in Philadelphia sowie der Bio Australia in Perth, zur Darstellung des Leistungsspektrums der Firmen aus den Zentren und der Präsentation des „weinberg campus“. Eine wichtige Veranstaltung war die Biotechnika in Hannover, zu der gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Österreich, den Niederlanden, Finnland und Kanada ein Stand federführend organisiert wurde, auf dem täglich u. a. auch wissenschaftliche Vorträge während eines Forums angeboten wurden. 22 Referenten aus den beteiligten Ländern gestalteten das Forum, wobei aus Deutschland neben Start-ups auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Fraunhofer Gesellschaft und die Max-Planck Gesellschaft mit Referenten vertreten waren. Das Konzept „weinberg campus“ und die damit verbundene gesamte Marketingstrategie wurden zielgerichtet auf das Netzwerk ausgedehnt und erfolgreich national und international publiziert. Der „weinberg campus e. V.“ hat inzwischen 56 Mitglieder, von Start-up-Unternehmen bis zu namhaften Einrichtungen und hat seit August 2005 eine funktionsfähige Geschäftsstelle. Das gemeinsame Marketing soll weiterhin als Hauptzielrichtung bestehen bleiben und wird durch Förderer und Sponsoren unterstützt. Weiterhin wird aber gleichzeitig versucht, Einfluss auf die Entwicklung der städtischen Infrastruktur am Standort zu nehmen. Die Stadtverwaltung hat sich im September 2005 entschlossen, dem Standort den Namen „weinberg campus“ zu geben.

Das TGZ Halle arbeitet außerdem u. a. mit •

an dem EU-Projekt Innovation Relay Centre Niedersachsen/Sachsen-Anhalt



an dem länderübergreifenden Projekt „Regionale Innovationsstrategie“ und



im Regionenmarketing

und ist selbst verantwortlich für die Projekte: •

Akquisition und Finanzierung von Firmen für das Forschungsverfügungsgebäude der Bio-Zentrum Halle GmbH und deren Verwaltung



Unterstützung des technologieorientierten Gründungsgeschehens, insbesondere auf den Gebieten der BIO-NANOTechnologien und angrenzender Gebiete



„Mitnet“ Mitteldeutsches Innovations- und Technologie-Netzwerk, welches die Technologie- und Gründerzentren in Wolfen, Merseburg und Halle in ihren Interessenlagen verbindet



NEMO - Netzwerkmanagement - Ost des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit ; Thema: Cell Tech Bio Reaktor

Die vertraglichen Beziehungen zur Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH wurden zum 31.07.2005 im beiderseitigen Einvernehmen gelöst. Die im Geschäftsjahr 2005 angefallenen Aufgaben im Segment der Projektarbeit wurden wie folgt realisiert: •

Den Firmen des TGZ und der Region Halle wurde eine breite Palette von Veranstaltungen und gemeinsamen Messeständen angeboten und durch die Mehrheit der Firmen fachspezifisch wahrgenommen.



Im Rahmen der Mitarbeit im Innovation Relay Centre Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt und der Zusammenarbeit mit der Bio-Zentrum Halle GmbH wurde speziell die Weiterentwicklung, ferner 8 Neugründungen als auch 3 Ansiedlungen von Klein- und mittelständischen Unternehmen unterstützt.

1.4

Investitionstätigkeit

Neben mehreren kleineren Einzelinvestitionen war und ist die Realisierung des BIO-NANO-Zentrums mit einem Investitionsumfang von ca. 33 Mio. EUR bei einer 90 %igen Förderung durch die Europäische Union, Bund und Land Sachsen-Anhalt vorrangig.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH

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Die Investition für das BIO-NANO-Zentrum hatte sich aufgrund von strittigen Fragen über die Standortauswahl auf dem „weinberg campus“ und die Gebäudegestaltung wesentlich, d. h. um 18 Monate verzögert, was zu wesentlichen Mindereinnahmen durch Mietausfälle in den Jahren 2006 und 2007 führen wird. Weiterhin sind vorbereitete Existenzgründungen aufgrund der Baubeginnverzögerung an andere Standorte gegangen. Der Baubeginn war im Spätherbst 2004 und das Richtfest am 27.08.2005. Anfang November 2005 war das Gebäude bauseitig geschlossen, so dass die TGA-Gewerke den Ausbau trotz des Winters beginnen und fortführen können. Die Fertigstellung des Labortraktes ist für Herbst 2006 geplant. Der Reinraum und der GMP-Bereich folgen 2007. Zur Vorbereitung der Inbetriebnahme des BIO-NANO-Zentrums des späteren Facility-Managements wird während der Projektphase eine zusätzliche Arbeitskraft benötigt, die dann von dem Facility-Manager übernommen wird.

2.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft und Risiken der künftigen

2.1

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Entwicklung

Im vergangenen Geschäftsjahr wurde das BIO-NANO-Zentrum weiter realisiert, welches mit einem Investitionsumfang von ca. 33 Mio. € - bei einer ca. 90 %igen Förderung durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Sachsen-Anhalt - errichtet wird. Die Gesamtfinanzierung für die Investition ist gesichert. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Land Sachsen-Anhalt gibt es momentan noch Schwierigkeiten bei der Finanzierung der kompletten Ausstattung einzelner Nutzer, die aber schrittweise weiter geklärt wird. Mit der Fertigstellung des Labortraktes ist Ende 2006 zu rechnen, so dass im 1. Halbjahr 2007 die Inbetriebnahme erfolgen kann. Optionsmietverträge bzw. Absichtserklärungen für den nichtkommerziellen Teil von der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg, der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft für 45 % der Flächen liegen vor. Die Betreibung und Nutzung des Reinraumes erfolgt vorrangig durch die BioService GmbH, wobei außeruniversitäre Einrichtungen und Klein- und mittelständische Unternehmen über Werkverträge eine Nutzungsmöglichkeit haben sollen. Die Ausstattung durch den Nutzer ist - wie bereits erwähnt - momentan erst teilfinanziert. Ein weiterer wesentlicher Schritt ist die Nutzung des GMP-Bereiches von der Protepharm GmbH i. G., wobei die nutzerspezifische Planung und technologische Abstimmung mit dem Nutzer begonnen hat. Die Produktionsaufnahme ist für Sommer 2008 vorgesehen. Der Wirtschaftsplan 2006 und die Entwürfe für 2007 und 2008 beinhalten folgende Größen:

Jahr

Erlöse Aufwendungen aus Vermietung u.a. aus Projektleistung

GesellschafterKomplementärfinanzierung

Anlaufverluste BIO-NANOZentrum

T-€

T-€

T-€

T-€

T-€

2006

1.206

901

280

25

0

2007

1.456

1.150

190

35

81

2008

1.456

1.189

190

35

42

Die Gesellschafter haben zusätzlich eine Nachschuss- und Patronatserklärung abgegeben.

2.2

Hinweise und Risiken der künftigen Entwicklung

Für das in Richtung Bio-Nanotechnologie spezialisierte Zentrum könnten sich von außen wirkende Risiken aufzeigen. Wesentliche Rolle spielt hierbei die künftige Gesetzgebung: •

Könnte es zum Ausstieg aus der Gentechnik durch politisch motivierte Sicherheitsforderungen in Deutschland oder Sachsen-Anhalt kommen?



Nichtabsehbare Folgen aus der Verlagerung der Ingenieurwissenschaften von Halle nach Magdeburg. Bleiben die Bio- und Materialwissenschaften mittelfristig in Halle?

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Welche Auswirkungen hat die Spezialisierung des Landes Sachen-Anhalt als Nr. 1 in der grünen Biotechnologie in Deutschland? Führt dies zur Vernachlässigung anderer Teilbereiche?



Wird sich die konjunkturelle Lage von mittelständischen Unternehmen, insbesondere der Biotechnologie, in Deutschland weiter verschlechtern?

Die dargestellte Problematik kann zu erheblichen Mietausfällen führen und damit das Fortbestehen des Betriebes gefährden. Eine mögliche Nutzungsänderung wäre mit erheblichen intensiven Aufwendungen verbunden und würde den schon bestehenden Leerstand an Büroflächen in Halle nur noch vermehren. Weiterhin könnten angedachte strukturelle Veränderungen im Rahmen der Wirtschaftsförderung nicht absehbare Auswirkungen auf den Bestand der Einrichtungen in dieser Form haben, wobei aufgrund der gewährten GA-Förderung und den damit verbundenen Rahmenbedingungen es zu erheblichen finanziellen Belastungen kommen könnte. Die „Ergebnisse und Empfehlungen zur strategischen Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung der Stadt Halle“ vom 29.05.2005 sollten so umgesetzt werden, dass funktionierende und effizient arbeitende Einrichtungen nicht zu Schaden kommen, sondern die Kompetenzen dieser sinnvoll genutzt werden, um den von ihnen vertretenen speziellen Standort bzw. das Fachgebiet weiter auszubauen, um daraus einen Vorteil für die Stadt Halle bzw. übergreifend für die Region zu ziehen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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2.4 GESUNDHEIT, SOZIALES, BILDUNG UND SPORT

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Seite 390 von 486

ARGE SGB II Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Neustädter Passage 6 06122 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter:

T€

%

Agentur für Arbeit Halle

12,50

50,00

Stadt Halle (Saale)

12,50

50,00

Gegenstand des Unternehmens: (1) Gegenstand der ARGE ist die Wahrnehmung von Aufgaben der Grundsicherung der Arbeitssuchende für die Agentur und die Stadt, die der ARGE durch Gesetz zugewiesen sind oder ihr von den Gesellschaftern auf der Grundlage einer gesonderten Vereinbarung übertragen werden. (2) Weitere Aufgaben können der Gesellschaft durch einstimmigen Beschluss der Gesellschafterversammlung übertragen werden, sofern die Übertragung der Aufgabe gesetzlich zulässig ist. Die der Gesellschaft durch die Übertragung weiterer Aufgaben entstehenden Kosten sind vom jeweiligen Aufgabenträger zu übernehmen. (3) Die ARGE ist selbstlos tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Zwecke. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der ARGE fremd sind und/oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck der GmbH ergibt sich aus der Tätigkeit des Unternehmens. Er ist in der Arbeitsplatzbeschaffung und im Sozialstaatsprinzip zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Radig, Christine Tempel, Sylvia

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Krause, Johannes Behrens, Markus Böhme, Ingeborg Godenrath, Thomas Haupt, Ute Ilse, Dorothea Koehn, Gottfried Schröter, Reinhard Szabados, Dagmar Weber, Winfried

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ARGE SGB II Halle GmbH

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Umlaufvermögen

25,00

100,0

25,00

100,0

0,00

0,00

Bilanzsumme

25,00

100,0

25,00

100,0

0,00

0,00

2005

Aktiva

2004

%

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

19,75

79,0

22,25

89,0

-2,50

-11,24

5,25

21,0

2,75

11,0

2,50

90,91

25,00

100,0

25,00

100,0

0,00

0,00

Rückstellungen

Bilanzsumme

bb) GuV 2005

2004

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

0,01

0,00

sonstige betriebliche Aufwendungen

2,51

2,75

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-2,50

-2,75

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-2,50

-2,75

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-2,50

-2,75

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

Angaben in

% -11,24

-11,00

%

-2,50

-2,75

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

79,00

89,00

%

Fremdkapitalquote:

21,00

11,00

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ARGE SGB II Halle GmbH

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e) Lage des Unternehmens Kurzvorstellung Gründung

Die ARGE SGB II Halle GmbH wurde durch Abschluss des Gesellschaftsvertrages am 15.12.2004 offiziell gegründet.

Gesellschafter

Gesellschafter sind, jeweils mit einem Anteil von 50 Prozent, die Agentur für Arbeit Halle und die Stadt Halle (Saale). Die Eintragung in das Handelsregister beim Amtgericht Halle-Saalkreis erfolgte am 16.03.2005 unter der Nummer HRB 15208. Das Stammkapital beträgt 25.000 € und verteilt sich zu je 50 Prozent auf die beiden Gesellschafter.

Aufsichtsrat

Die Gesellschaft hat einen Aufsichtsrat. Dieser setzt sich aus der Oberbürgermeisterin oder einem von ihr schriftlich bevollmächtigtem Vertreter der Stadtverwaltung und einem Vertreter der Agentur sowie 4 vom Stadtrat und 4 von der Agentur benannte Vertreter zusammen. Der Aufsichtsrat tagt mindestens halbjährlich.

Sitz

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Halle (Saale).

Gegenstand

Der Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrnehmung der den Gesellschaftern nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) obliegenden Aufgaben (Integration und Leistungsgewährung).

Ziele

Es ist Ziel der Gesellschaft, bürgernah und effizient erwerbsfähige Hilfebedürftige (Kunden) bei der Aufnahme oder Beibehaltung einer Erwerbstätigkeit zu unterstützen, die individuelle Beschäftigungsfähigkeit nach den Prinzipien des Förderns und Forderns wiederherzustellen oder zu verbessern, durch Qualifizierungsmaßnahmen attraktiver auf dem Ersten Arbeitsmarkt zu platzieren, den Lebensunterhalt der Kunden und den mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen zu sichern sowie deren Eigeninitiative zu stärken. Diese Ziele sollen hauptsächlich durch die Bereitstellung von persönlichen Ansprechpartnern erreicht werden, die den Kunden bei der Bewältigung der beruflichen und finanziellen Herausforderungen zur Seite stehen. Durch Unterhaltung eines effektiven Fallmanagements, soll es ermöglich werden, Eingliederungsleistungen und Beschäftigungsgelegenheiten optimal auf die Kunden anzupassen und Sozialleistungen zielgenau zu verteilen.

Zielerreichung

Zur Erreichung der Unternehmensziele arbeitet die Gesellschaft eng mit der Agentur für Arbeit Halle und der Stadt Halle (Saale) sowie mit regional ansässigen Unternehmen, Bildungsträgern, Vereinen und sozialen Einrichtungen zusammen.

Gesellschaftsstruktur Personal

In der ARGE SGB II Halle GmbH sind per 31.12.2005 382 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Das Personal setzt sich hierbei zusammen aus 244 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Agentur für Arbeit Halle und 138 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Halle (Saale). Die ARGE SGB II Halle GmbH beschäftigt kein eigenes Personal. Vielmehr stellen ihr die Agentur für Arbeit Halle und die Stadt Halle (Saale) das notwendige Personal zur Erfüllung der ihr übertragenen Aufgaben unentgeltlich zur Verfügung.

Geschäftsführung

Für die Wahrnehmung der laufenden Geschäftsführung wurde eine Geschäftsführerin aus dem Bereich der Agentur für Arbeit Halle bestellt. Diese wird durch eine stellvertretende Geschäftsführerin aus dem Bereich der Stadt Halle (Saale) unterstützt.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ARGE SGB II Halle GmbH

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Organisation

Organisatorisch wird die Aufgabenerledigung durch 3 Sachbereiche wahrgenommen, welche wiederum in insgesamt 21 Teams gegliedert sind. Ein Bereich hiervon betreut ausschließlich jugendliche Kunden unter 25 Jahren sowie Rehabilitanden. Die beiden weiteren Bereiche betreuen die weiteren Kunden und erledigen die anfallenden Arbeiten, getrennt nach deren örtlicher Herkunft. In allen drei Bereichen werden die Aufgaben Arbeitsvermittlung, Fallmanagement und Leistungsgewährung erbracht. Darüber hinaus werden in speziellen Teams Widerspruchsund Klageverfahren betreut, Sachverhalte im Außendienst ermittelt, der Unterhalt geprüft sowie Integrationsleistungen bearbeitet.

Situationsbericht 2005 Bedarfsgemeinschaften

Zu Jahresbeginn wurden durch die ARGE SGB II Halle GmbH 21.314 Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 37.285 Kunden betreut. Bis Dezember 2005 erhöhte sich die Zahl der Bedarfsgemeinschaften auf 24.898 mit einer Kundenzahl von insgesamt 42.035. Dies entspricht einer Erhöhung um 16,8 Prozent.

Höhe der Förderungen

An die Bedarfsgemeinschaften wurden insgesamt 166.085.000 € ausgezahlt, wovon 91.861.00 € Regelleistungen und 70.753.00 € Leistungen für Unterkunft und Heizung waren.

Mitarbeiterstruktur

Im Januar 2005 waren 259 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Diese Zahl erhöhte sich aufgrund des stark ansteigenden Arbeitsanfalles bis 31.12.2005 um 123 auf nunmehr insgesamt 382 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon sind 244 Mitarbeiter der Bundesagentur und 138 Mitarbeiter der Stadt Halle (Saale). Die Personalkosten beliefen sich im Berichtszeitraum auf 13.599.928 €, wovon für Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit 9.004.838 € und für kommunale Mitarbeiter 4.595.089 € aufgewendet wurden.

Diensträume

Die ARGE SGB II Halle GmbH ist seit Beginn ihrer Tätigkeit in der Neustädter Passage 6 ansässig. Bis Oktober 2005 wurden von hier aus alle Tätigkeiten ausgeführt. Die Neustädter Passage 6 ist zudem Sitz der Geschäftsführung. Seit 01.11.2005 befinden sich die Eingangszone sowie die Teams Arbeitgeberträger und Unterhalt/Ermittlung in den hierfür angemieteten Räumlichkeiten der Neustädter Passage 3, einem kundenfreundlichen und hellem Gebäude in unmittelbarer Nähe der Neustädter Passage 6. Dieser Umzug entspannte die Platzsituation aufgrund der oben beschriebenen Personalentwicklung etwas, jedoch nicht hinreichend (s. Ausblick und Prognose).

Statistik

Die Mitarbeiter der Gesellschaft bearbeiteten im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 78.553 Kundenvorsprachen. Im Rahmen der Betreuung konnten insgesamt 4.485 Kunden wieder in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden. Zur Vorbereitung der Kunden auf den ersten Arbeitsmarkt wurden insgesamt 3.672 Trainingsmaßnahmen, 5.660 Arbeitsgelegenheiten und 201 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen vermittelt. Im Berichtsjahr sind insgesamt 8.050 Widersprüche eingegangen, von denen 6.277 erledigt werden konnten (davon 1.312 Stattgaben).

Sonderprojekte Jahresringe

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Die Bundesregierung startete im Jahr 2005 unter den ARGEn und kommunalen Trägern der Bundesrepublik einen Ideenwettbewerb zur nachhaltigen Integration älterer Arbeitsuchender in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die ARGE SGB II Halle GmbH lieferte mit „Jahresringe Halle“ das beste Konzept der neuen Bundesländer und belegte damit Rang 7 unter insgesamt 267 eingereichten und 62 in die engere Auswahl gezogenen Konzepten.

ARGE SGB II Halle GmbH

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Langfristiges Ziel des Beschäftigungspaktes ist die dauerhafte Wiedereingliederung von ALG II Empfängerinnen und -Empfängern ab 50 in den allgemeinen Arbeitsprozess •

mittels Schaffung regulärer Arbeitsplätze in den Unternehmen des Wirtschaftsdreiecks Halle-Dessau-Leipzig,



durch das Eröffnen von Wegen in selbständige Tätigkeit bzw.



durch das Finden von Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement.

Das Netzwerk von „Jahresringe Halle“ ist sowohl inhaltlich als auch strukturell offen. Der Zielerreichung dienen Teilprojekte in anerkannten halleschen Bildungseinrichtungen und Vereinen, in denen die langzeitarbeitslosen Frauen und Männer ab 50 Jahre auf freiwilliger Basis qualifiziert werden. Die Ausbildung orientiert sich an den Anforderungsprofilen der regionalen Unternehmen, aber auch an den individuellen Voraussetzungen und Vorstellungen der Arbeitsuchenden. Darüber hinaus erleichtern Praktika und Probearbeitsverhältnisse den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. Der Beschäftigungspakt „Jahresringe Halle“ kontaktiert dazu Unternehmen des Wirtschaftsdreiecks Halle-DessauLeipzig, vor allem Klein- und Mittelstandsunternehmen. Jugend in Arbeit

Neben dem Projekt „Jahresringe Halle“, welche die Wiedereingliederung älterer arbeitsfähige Hilfebedürftiger zum ziel hat, widmet sich der Förderpreis „ Jugend in Arbeit“ der Eingliederung Junger Menschen bis 25 Jahre in den regulären Arbeitsmarkt.

Risikobewertung geringes Risiko

Durch die gewählte Vertragsgestaltung sind die Risiken der Gesellschaft als minimal anzusehen. Die ARGE SGB II Halle GmbH erwirtschaftet weder Gewinne noch Verluste nach handelsrechtlichen oder steuerrechtlichen Vorschriften. Dies begründet sich darin, dass alle Aufwendungen für die Gesellschaft zunächst von der Agentur für Arbeit Halle getragen werden. Durch Abrechnung nach einem vorgegeben Schlüssel werden diese Aufwendungen der Stadt Halle (Saale) in Rechnung gestellt. Die Gesellschaft verbucht keine eigenen Geschäftsvorfälle; sie ist damit als GmbH lediglich als rechtliche Hülle zu betrachten.

Ausblick und Prognose effiziente Eingliederung

Für das Jahr 2006 wird vorrangig das Ziel verfolgt, Leistungen zur Eingliederung so effizient und punktgenau zu erbringen, dass erwerbsfähige Hilfebedürftige unter Berücksichtigung des Grundsatzes Fördern und Fordern in die Lage versetzt werden, den eigenen Lebensunterhalt sowie den der mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen nachhaltig aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln aufzubringen und somit deren Hilfebedürftigkeit zu überwinden. Durch aktive Arbeitsförderungsmaßnahmen sollen die passiven Leistungen an die Kunden (wie z.B. Regelleistungen, Kosten der Unterkunft etc.) noch gezielter eingesetzt werden.

Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadt Halle (Saale), den zuständigen Fachabteilungen der Agentur für Arbeit Halle sowie den anerkannten Trägern der Freien Wohlfahrt soll weiter vertieft und optimiert werden. Die Integrationsleistung erfolgt neben den Eigenleistungen zu einem wichtigen Teil durch professionell arbeitende Bildungsträger. Selbstverständlich hierbei ist die permanente Überprüfung der Effektivität der eingeleiteten Eingliederungsmaßnahmen. Durch Fortsetzung und Intensivierung der gemeinsamen Aktivitäten zwischen der ARGE SGB II Halle GmbH und den Kammern und Verbänden sind weitere Ressourcen zu erschließen, die Kunden in eine dauerhafte Beschäftigung zu überführen.

Prüfung Zielerreichung

Es wird angestrebt, die Wirksamkeit der Maßnahmen und Arbeitsweisen durch ein Prozess- und Finanzcontrolling zu überwachen, um die Arbeitsmarktinstrumente und bereitgestellten Mittel zielgenau einsetzen zu können.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Personalentwicklung

Die stark ansteigende Zahl der Bedarfsgemeinschaften macht eine weitere Anpassung der Personalstärke notwendig, um kundenorientierte, schnelle und effektive Bearbeitung der Vorgänge zu gewährleisten. So ist geplant, die Mitarbeiterzahl auf insgesamt 466 Personen zu erhöhen. Diese Erhöhung bedingt eine zusätzlich Anmietung von Büroraum, da die Kapazitäten der Mietobjekte Neustädter Passage 3 und 6 bereits jetzt erschöpft sind.

Organisation

Es ist angedacht, im Jahr 2006 eine Neugliederung der Bereiche vorzunehmen, um die Struktur der Gesellschaft optimal auf die sich weiter entwickelnden Rahmenbedingungen und Kundenzahlen anzupassen. Die hierzu erforderlichen Planungen stehen vor dem Abschluss und sind bis zum Ende des I. Quartals umsetzbar.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Bugenhagenstraße 30 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

30,00

Gesellschafter:

T€

%

Blindenund Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin

9,60

32,00

6,60

22,00

Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland, Leipzig Stadt Halle (Saale)

9,00

30,00

4,80

16,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von Maßnahmen zur Eingliederung blinder und sehbehinderter und von Blindheit bedrohter Personen in Arbeit, Beruf und Gesellschaft. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke i. S. der §§ 51 ff. Abgabeordnung 1977. Ein Gewinn wird nicht bezweckt. Etwaige Überschüsse werden nur für die vertragsgemäßen Zwecke verwendet. Die Gesellschafter erhalten keine Gewinnanteile und in ihrer Eigenschaft als Gesellschafter auch keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln der Gesellschaft. Die Gesellschafter dürfen bei Auflösung oder Aufhebung der Gesellschaft oder bei Wegfall ihres bisherigen Zwecks nicht mehr als ihre eingezahlten Kapitalanteile bzw. den gemeinen Wert ihrer Sacheinlagen zurückerhalten. Geschäftsanteile dürfen an die Gesellschaft höchstens zum Nennwert veräußert werden. Es darf keine Person durch Ausgaben, die den Zwecken der Gesellschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ist in der beruflichen Rehabilitation von blinden und sehbehinderten Menschen zu sehen. Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von Maßnahmen zur Eingliederung blinder und sehbehinderter und von Blindheit bedrohter Personen in Arbeit, Beruf und Gesellschaft. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke i. S. der §§ 51 ff. Abgabeordnung 1977. Ein Gewinn wird nicht bezweckt.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

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b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Verwaltungsrat:

Bonan, Robert Vorsitzender

Dr. Kulczak, A.

(seit April 2005)

Vorsitzender

Wolff, Christian

(bis März 2005)

Bahn, Wolfgang Baumeister, Lutz Buschke, Birgit Fischer, Toralf Hagemann, Martin Ideker, Thomas Kehl, Peter Krahl, Hans-Joachim Kuhne, Ingeborg Laux, Jens Lawall, Christof

(bis Januar 2005)

Springer, K.-D.

(seit Februar 2005)

Szabados, Dagmar

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

21.315,06

78,7

23.760,80

81,9

24.233,20

82,4

-2.445,74

-10,29

Umlaufvermögen

5.759,64

21,3

5.267,26

18,1

5.181,26

17,6

492,38

9,35

Bilanzsumme

27.074,71

100,0

29.028,07

100,0

29.414,46

100,0

-1.953,36

-6,73

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

5.812,26

21,5

6.518,73

22,5

6.205,93

21,1

-706,47

-10,84

7.483,30

27,6

8.458,54

29,1

8.750,59

29,7

-975,24

-11,53

2005

Aktiva

Passiva Eigenkapital Sonderposten aus Zuwendungen Finanzierung des Anlagevermögens Rückstellungen Verbindlichkeiten

zur

2004

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

%

1.060,70

3,9

761,81

2,6

824,71

2,8

298,89

39,23

12.718,45

47,0

13.231,29

45,6

13.631,61

46,3

-512,84

-3,88

57,70

0,2

1,62

0,0

-57,70

-100,00

29.028,07

100,0

29.414,46

100,0

-1.953,36

-6,73

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2003

27.074,71

100,0

Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH

Seite 398 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

6.315,02

6.318,27

6.264,14

sonstige betriebliche Erträge

1.318,62

480,09

572,82

Materialaufwand

437,66

481,31

486,75

Personalaufwand

4.303,19

3.965,69

3.906,14

Abschreibungen

2.662,18

1.192,89

1.215,84

771,79

879,93

887,60

212,85

94,90

50,19

sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

und

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

30,95

66,86

93,11

402,85

416,63

429,97

-700,24

23,69

53,96

6,24

2,93

4,06

-706,48

20,75

49,91 30,00

-706,48

20,75

19,91

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

-11,19

0,33

0,80

%

Eigenkapitalrentabilität:

-10,84

0,32

0,81

%

Cashflow:

1.955,70

1.213,64

1.265,75

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

84,82

74,71

74,31

T€

Personalaufwandsquote:

56,37

58,33

57,13

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

69,33

72,92

75,09

%

Eigenkapitalquote:

21,47

22,46

21,10

%

Fremdkapitalquote:

78,53

77,54

78,90

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

51.587,00

54.239,00

57.191,00

Tage

8.577,00

4.388,00

0,00

Tage

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Abrechnungstage Maßnahmen DRM

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

T T

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Angaben in

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e) Lage des Unternehmens 1.

Geschäftsverlauf

Die im Jahr 2004 angeschobenen Veränderungsprozesse im Bereich der sozialen Leistungen haben sich im Geschäftsjahr 2005 dynamisch entwickelt. Ausgehend von der schlechten Haushaltslage im Bundeshaushalt gestaltete sich die finanzielle Situation bei den Trägern der beruflichen Rehabilitation zunehmend kompliziert. Darüber hinaus führten gesetzliche Änderungen im Sozialgesetzbuch (SGB II) zu Veränderungen in der Zuständigkeit für berufliche Rehabilitationsfälle. In der Folge kam es im Berufsförderungswerk zu leichten Einbrüchen bei der Zuweisung von Aufträgen durch die Bundesagentur für Arbeit und weiteren Rehabilitationsträgern. Zunehmend kompliziert gestaltete sich die betriebswirtschaftliche Situation, weil es nicht gelang, bei den Kostensatzverhandlungen für das Jahr 2005 die notwendige Steigerung zu erreichen. Einer weiteren Erhöhung der durchschnittlichen Kapazität und damit einem ausgeglichenen Haushalt zuzustimmen, war unter Berücksichtigung der o. g. Problematik nicht möglich. Im Ergebnis der Verhandlungen musste für das Geschäftsjahr 2005 erneut von einem geplanten Verlust von TEUR 56 ausgegangen werden. Dass im Jahresdurchschnitt dennoch 143 Teilnehmer (Vorjahr: 151 Teilnehmer) in vorbereitenden und Hauptmaßnahmen waren, ist vor allen Dingen dem aufgeschlossenen Belegungsverhalten der Rentenversicherung zu verdanken. Obwohl sich auch bei Eignungsabklärungs- und Arbeitserprobungsmaßnahmen (EA/AP) das nachlassende Anmeldeverhalten fortgesetzt hat (nur ca. 50 % der geplanten Belegung wurden erreicht), konnten die damit verbundenen Einnahmeverluste weitestgehend ausgeglichen werden. Hier wirkten sich vor allen Dingen die stärkere Nachfrage nach funktionellen Belastungserprobungen (FBE) und weiteren Assessmentangeboten aus. Auch das kostenpflichtige Angebot externer Sehhilfenberatungen brachte zusätzliche Einnahmen. Maßgeblich für den operativ erfolgreichen Abschluss des Wirtschaftsjahres 2005 waren jedoch die durch zusätzlich realisierte Berufsorientierungsmaßnahmen (BOM) und Reintegrationsmaßnahmen (REIN) für Versicherte der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland (Rechtsnachfolger der LVA Sachsen-Anhalt) erzielten Einnahmen. Diese Teilnehmer (nicht sehbehindert oder blind) erbrachten eine zusätzliche Einnahme von TEUR 427 (Vorjahr: TEUR 258). Wie in den Vorjahren mussten auch im Jahr 2005 die für die Baufinanzierung aufgenommenen Darlehen bedient werden. Für Zinsen wurden TEUR 403 aufgewendet und TEUR 475 getilgt. Bei der Belegung mit 51.587 Belegungstagen (Vorjahr: 54.239) ergab sich daraus eine Belastung des Kostensatzes durch Darlehenszinsen von EUR 7,81 pro Tag und Rehabilitand. Hinzu kommen hohe Fixkosten durch die Bewirtschaftung der denkmalgeschützten Gebäudestruktur. Zunehmend wirken sich diese unabwendbaren Belastungen ungünstig auf den Wettbewerb mit anderen Anbietern (Düren, Würzburg, Mainz) aus, deren Betriebskosten geringer sind, was bei der ohnehin größeren Kapazität niedrigere Tageskostensätze möglich macht. Dazu kommt eine verstärkte Präsenz von regionalen Anbietern (BBW Chemnitz), die potenzielle Teilnehmer aus Sachsen im wohnortnahen Bereich übernehmen. Immer deutlicher wird, dass der Wettbewerb vor allen Dingen über den Preis der Maßnahmen läuft. Qualitative Aspekte (z. B. der fachdienstübergreifende Standort) sind oft nicht der Maßstab für die Vergabe von Rehabilitationsaufträgen durch die Rehabilitationsträger. Hinzu kamen im Berichtszeitraum Kommunikationsverluste mit den im Zusammenhang mit dem SGB II geschaffenen Arbeitsgemeinschaften und den optierenden Stellen bzw. den Arbeitsagenturen. Die Strukturänderungsprozesse in den Dienststellen haben dazu geführt, dass jahrelang bewährte Kommunikationswege durchschnitten, fachlich spezialisierte Rehabilitationsexperten in andere Arbeitsbereiche versetzt wurden und bei den neuen Partnern oft Unkenntnis über die Leistungspalette eines Berufsförderungswerkes für Blinde und Sehbehinderte besteht. Ebenfalls problematisch hat sich die im Jahr 2005 vollzogene Fusion der Landesversicherungsanstalten Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zur Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland ausgewirkt. Auch hier mussten neue Partner auf der Arbeitsebene mit der Spezialaufgabe des BFW Halle vertraut gemacht werden. Die in den vergangenen Jahren angewendete Strategie, unabwendbare Kostensteigerungen durch eine weitere Erhöhung der Kapazität aufzufangen, ist in diesem Kontext sicher keine dauerhafte Lösung, zumal sich bereits Ende des Jahres 2005 längerfristig anhaltende Belegungsrückgänge andeuteten. Sparsamer Umgang mit den Budgets, verantwortungsvoller Einsatz von Personal und sinnvolle Investitionen waren auch für das Jahr 2005 zwingende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg des BFW Halle. Der Ausbau der Maßnahmen im Bereich RehaAssessment wurde weiter fortgesetzt. Die Akzeptanz dieser Maßnahmen hat sich im Berichtsjahr erhöht.

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Weiterhin als konstanter Leistungsbereich gestalteten sich die Angebote von individuellen Maßnahmen für die Bereiche Sehhilfenerprobung und -beratung. Im Jahr 2005 wurden 62 privat finanzierte Sehhilfenberatungen und -erprobungen durchgeführt. Im Bereich der elektronischen Hilfsmittel (EH-Bereich) hat sich die Belegung weitestgehend stabilisiert. Dem zunehmenden Bedarf an wohnortnahen Schulungsmaßnahmen ist der EH-Bereich im Jahr 2005 mit gesteigertem Einsatz gerecht geworden. Ca. 30 Tage von insgesamt 405 Schulungstagen wurden ambulant geleistet. Hinzu kommen 347 Erprobungstage (Bildschirm, Braille) im Rahmen des RehaAssessment, bei denen 101 Personen erprobt wurden. Die Kooperationsvereinbarung mit der Prof.-Georg-Lenz-Klinik in Masserberg ist zu einem festen Bestandteil der Arbeit im Assessmentbereich geworden. Diese wichtige Schnittstelle zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation verkürzt u. U. Wartezeiten und erleichtert den Rehabilitationsträgern die Entscheidung über den Rehabilitationsverlauf des Versicherten. Für das Berufsförderungswerk Halle ergibt sich eine Erweiterung des Einzugs- und Wirkungsbereiches, da die Masserberger Klinik deutschlandweit die einzige Rehabilitationsklinik für Augenerkrankungen ist. Auf Kundenwünsche der Rehabilitationsträger wurde flexibel eingegangen. So erhielt das BFW Halle im Auftrag der Bundesagentur in Nürnberg den Zuschlag für das Projekt: „Feststellung der Maßnahmewirkung auf die subjektive Beschäftigungsfähigkeit durch eine Assessment-Maßnahme für Maßnahmeteilnehmer § 421i SGB III und Nichtteilnehmer“, welches kurzfristig vom Assessmentbereich durchgeführt wurde und das neben einer Einnahme von TEUR 10 auch die Reputation des BFW Halle bei der Bundesagentur stärkt. Die Unternehmenspolitik des BFW Halle erforderte auch im Jahr 2005 bei allen Mitarbeitern ein erhebliches Engagement. Die Diskussion über Strategie und Leitbild des BFW Halle wurde fortgesetzt, um die Unternehmensstruktur noch stärker auf Kundenorientierung auszurichten. Der durchschnittliche Mitarbeiterstamm hat sich trotz der zusätzlich übernommenen Aufträge nicht wesentlich verändert. Er betrug 2005 bei den Angestellten 74, bei den gewerblichen Arbeitnehmern 16 Stellen. 5 Auszubildende (davon 1 Ausbildungsring) und 3 Zivildienstleistende unterstützten die Stammbelegschaft. Die Behindertenquote unter den Mitarbeitern beträgt 21,14 %. Im Jahr 2005 beendeten 7 Mitarbeiter ihre Tätigkeit. 4 neue Mitarbeiter haben ihre Tätigkeit im Berichtszeitraum aufgenommen. 7 Mitarbeiter befinden sich in Altersteilzeit. Im Jahr 2005 haben die im BFW Halle angesiedelten Projekte KONUS-neue Tätigkeitsfelder und Sensorische Welt (gefördert von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland) ihre Arbeit erfolgreich fortgesetzt. Folgende Projekte konnten begonnen werden: •

Projekt EPB (European Practice for the Blind): Auslandspraktika im Rahmen LEONARDO-Mobilität



Projekt ProVIPTrain (Training der Angestellten in Spezialeinrichtungen)



Projekt TELEOBA (Tele-learning ohne Barrieren)



Projekt PRIAMOS (Auto-Mobilität von Menschen mit Seheinschränkungen)

Auf der Basis der „gemeinsamen Empfehlung Qualitätssicherung“ der Rehaträger wurde das Qualitätsmanagementsystem des BFW Halle auch im Jahr 2005 weiter entwickelt. Erfolgreich wurde im Januar 2005 das 1. Überwachungsaudit realisiert. Die Arbeitsgruppe Qualität wurde zu einem wichtigen Instrument in der Umsetzung der Qualitätspolitik. Von ihr wurden interne Audits durchgeführt und ausgewertet. Verbesserungsmaßnahmen wurden eingeleitet, mit der Geschäftsleitung besprochen und entsprechende Verfahrensanweisungen aktualisiert. Es gelang, die Qualitätsbelange auf breite Schultern im Unternehmen zu legen. Die Ergebnisse der letzten Rehabilitandenbefragung wurden 2005 umgesetzt. Einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung neuer Angebote, der Erschließung neuer Kundengruppen und der Verbreitung aktueller Angebote hatte die im Jahr 2005 geleistete Öffentlichkeitsarbeit. Fortwährend effektiv erwies sich die im Rahmen der Strukturänderung installierte Stelle „Zentrale Kontakt- und Clearingstelle“ als Schnittstelle zwischen Kundenkontakt und Fachbereichen des BFW.

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Folgende öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen fanden im BFW Halle im Berichtszeitraum statt (Auswahl): •

Tag der offenen Tür mit Forum zu speziellen Augenerkrankungen



Schulungsveranstaltung des Prüfärztlichen Dienstes der DRM



Workshop mit RWTH Aachen



Fortbildungsveranstaltung des VBS/VdS



Integratives Torballturnier



Jahresversammlung der Krebsgesellschaft



internationaler Projektworkshop e-learn-VIP



Besuche des Blindenverbandes Estland und ARLA-Institut Helsinki, Finnland



Ringvorlesung „Rehabilitation“



Verwaltungsrat des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen-Anhalt e.V.



Besuch der Partnereinrichtung aus Krakow, Polen

Maßgebliche Effekte für die Öffentlichkeitsarbeit erzielten auch im Jahr 2005 die zahlreichen nationalen und internationalen Projekte, Arbeitsgruppen und Tagungen, bei denen Mitarbeiter und Rehabilitanden des BFW tätig waren. Besonders hervorzuheben sind dabei die Aktivitäten des Assessmentbereiches bei Augenärztetagungen und Low-VisionVeranstaltungen mit Verbänden und Universitäten sowie die Präsentation der Projektmitarbeiter beim Kongress der Weltblindenorganisation (WBO) im August 2005 in Chemnitz.

2.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft

Vermögenslage Die Vermögenslage der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 zeigt wiederum, dass das Anlagevermögen die wesentliche Position der Bilanzsumme darstellt. Im Wesentlichen erfolgte die Finanzierung des Anlagevermögens durch Eigenkapital, Investitionszuschüsse und Darlehen. Die Bilanzsumme des BFW Halle hat sich um TEUR 1.953 vermindert. Auf der Aktivseite ist diese Verminderung insbesondere auf das um TEUR 2.396 gesunkene Sachanlagevermögen zurückzuführen, wobei den Investitionen in das Sachanlagevermögen von TEUR 218 Abschreibungen auf Sachanlagen von TEUR 2.614 gegenüberstehen. Das BFW Halle hat dabei neben der planmäßigen Abschreibung auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 975 noch außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.639 vorgenommen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen das Gebäude der gewerblichen Ausbildung (Haus 2) sowie das Ausbildungsgebäude und resultieren aus der im Jahr 2005 beginnenden verminderten Nutzung dieser Gebäude. Insbesondere das Gebäude der gewerblichen Ausbildung wird aufgrund rückläufiger Rehabilitandenzahlen im Bereich der gewerblichen Ausbildung nur noch eingeschränkt genutzt. Da durch die verminderte Nutzung dieser Gebäude der beizulegende Wert gesunken ist, wurde die außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Auf der Passivseite resultiert die Verminderung der Bilanzsumme insbesondere aus dem um TEUR 706 gesunkenen bilanziellen Eigenkapital sowie den um TEUR 975 gesunkenen Sonderposten aus Zuwendungen. Die Verringerung des bilanziellen Eigenkapitals ist auf den ausgewiesenen Jahresfehlbetrag zurückzuführen. Die Abnahme des Sonderpostens ist auf die Auflösung des Sonderpostens zurückzuführen. Die Auflösung entfällt mit TEUR 252 auf die planmäßige Auflösung und mit TEUR 723 auf die außerplanmäßige Auflösung des Sonderpostens. Die außerplanmäßige Auflösung wurde entsprechend der außerplanmäßigen Abschreibung notwendig. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten in Berufsförderungswerken wurde in der Vergangenheit eine erfolgsneutrale Auflösung des Sonderpostens durch Umbuchung des Auflösungsbetrages in eine zweckgebundene Rücklage vorgenommen. Mit dem Ende des eingeschränkten Gewinn- oder Verlustausgleichs durch Ablauf des Übergangszeitraums (1999 bis 2003) konnte ab 2004 auch eine erfolgswirksame Auflösung durchgeführt werden. Das BFW Halle nimmt die erfolgswirksame Auflösung ab dem Jahr 2005 vor, woraus sich ein Ertrag aus der planmäßigen Auflösung (TEUR 252) und aus der außerplanmäßigen Auflösung (TEUR 723) ergibt. Das wirtschaftliche Eigenkapital (bilanzielles Eigenkapital zuzüglich Sonderposten aus Zuwendungen) beträgt zum 31. Dezember 2005 TEUR 13.296, was einer wirtschaftlichen Eigenkapitalquote von 49,1 % entspricht, die weiterhin als solide betrachtet werden kann.

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Die Rückstellungen sind um TEUR 299 gestiegen, was mit TEUR 305 insbesondere Altersteilzeitrückstellungen betrifft, da die Altersteilzeitregelung im Jahr 2005 ausgeweitet wurde. Die Investitionsdarlehen sind aufgrund der planmäßigen Tilgung um TEUR 475 gesunken.

Liquiditätslage Die Liquiditätslage ist dadurch gekennzeichnet, dass auch 2005 die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit aus dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanziert werden konnten. Die Cash Earnings sind mit TEUR 1.286 (Vorjahr: TEUR 1.273) weiter positiv und Ausdruck einer guten Innenfinanzierungskraft. Der Finanzmittelbestand ist um TEUR 593 gestiegen.

Ertragslage Die Ertragslage des BFW stellt sich anhand einer betriebswirtschaftlichen Analyse wie folgt dar:

2005 TEUR Umsatzerlöse

%

Vorjahr TEUR %

Veränderung TEUR

6.315

91,4

6.318

92,9

-3

596

8,6

480

7,1

116

Betriebsleistung

6.911

100,0

6.798

100,0

113

Materialaufwand

438

6,2

481

7,1

-43

Personalaufwand

4.303

62,3

3.966

58,3

337

Abschreibungen

1.023

14,8

1.193

17,5

-170

6

0,1

3

0,0

3

772

11,2

879

12,9

-107

Betriebsaufwand

6.542

94,6

6.522

95,8

20

Betriebsergebnis

369

5,4

276

4,2

93

Finanzerträge

244

3,5

162

2,4

82

Finanzaufwendungen

403

5,8

417

6,1

-14

Finanzergebnis

-159

-2,3

-255

-3,7

96

Neutrale Erträge

723

10,5

0

0,0

723

1.639

23,7

0

0,0

1.639

-916 -706

-13,2 3,1

0 21

0,0 0,5

-916 -727

Andere Erträge

Erfolgsunabhängige Steuern Andere Aufwendungen

Neutrale Aufwendungen Neutrales Ergebnis Jahresergebnis

Obwohl im Berichtsjahr mit 51.587 Abrechnungstagen ca. 5 % weniger Maßnahmetage gegenüber dem Vorjahr (54.239 Abrechnungstage) anfielen, blieben die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Von der Tageskostensatzsteigerung in den vorbereitenden und Hauptmaßnahmen abgesehen, konnte dies nur mit zusätzlichen Maßnahmen außerhalb des geplanten Spektrums erreicht werden. Die Tageskostensätze für die vorbereitenden und Hauptmaßnahmen stiegen 2005 gegenüber dem Vorjahr um 4,4% und betrugen für die berufliche Rehabilitation EUR 83,11. Die Kosten/Tag für die Spezialmaßnahmen und für den Internatszuschlag blieben mit EUR 403,92 und EUR 27,61 gegenüber dem Vorjahr konstant.

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Insbesondere durch einen Anstieg der Sondermaßnahmen der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland konnte ein Rückgang der Umsatzerlöse verhindert werden. Mit diesen Maßnahmen, die der Berufsorientierung und Reintegration von nicht blinden und sehbehinderten Menschen dienen, wurden zusätzliche Erlöse von TEUR 427 (Vorjahr: TEUR 258) erzielt. Die anderen Erträge haben sich um TEUR 116 erhöht, was insbesondere aus der erstmaligen ertragswirksamen Auflösung des Sonderpostens zurückzuführen ist. Die Erträge aus der planmäßigen Auflösung des Sonderpostens betragen im Jahr 2005 TEUR 252. Die Erträge aus Projekten sind um TEUR 119 gesunken. Bei den Betriebsaufwendungen haben sich insbesondere die Materialaufwendungen (TEUR -43), die planmäßigen Abschreibungen (TEUR -170) sowie die sonstigen Aufwendungen (TEUR -107) vermindert. Dagegen sind die Personalaufwendungen um TEUR 337 gestiegen. Ursachen für die Zunahme des Personalaufwands 2005 waren Tariferhöhungen sowie die Ausweitung der Altersteilzeit, was eine Erhöhung der Altersteilzeitrückstellungen nach sich zog. Die Zuführungen zur Rückstellung für Altersteilzeit betragen im Jahr 2005 TEUR 305 (Vorjahr: TEUR 59). Zielstellung der Ausweitung der Altersteilzeit ist es, mittel- und langfristig Personal sozialverträglich abzubauen, das nicht bzw. durch Honorarkräfte ersetzt wird, um dadurch Personalkosten einzusparen. Das Betriebsergebnis hat sich somit um TEUR 93 auf TEUR 369 verbessert, wobei zu berücksichtigen ist, dass im Jahr 2005 die Auflösung des Sonderpostens ertragswirksam erfolgte und damit das Betriebsergebnis um TEUR 252 verbessert hat. Das Finanzergebnis verbesserte sich mit TEUR -159 (Vorjahr: TEUR -255). Während sich die Finanzaufwendungen durch die planmäßig sinkenden Darlehenszinsen reduzierten, konnten durch die höhere Liquidität sowie ein effektives Anlageverhalten die Finanzerträge im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Das negative neutrale Ergebnis (TEUR -916) ist auf die im Berichtsjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Gebäude der gewerblichen Ausbildung sowie das Ausbildungsgebäude zurückzuführen, die als neutrale Aufwendungen dargestellt sind. Korrespondierend erfolgte die außerplanmäßige Auflösung des Sonderpostens anteilig in Höhe der außerplanmäßigen Abschreibungen des bezuschussten Anlagevermögens in Höhe von TEUR 723. Damit sind die außerplanmäßigen Abschreibungen Ursache für den ausgewiesenen Jahresfehlbetrag.

Finanzinstrumente Wesentliche originäre Finanzinstrumente für die Gesellschaft stellen die Wertpapiere des Anlagevermögens, die kurzfristigen Forderungen, liquiden Mittel sowie die Verbindlichkeiten aus Investitionsdarlehen der Sozialversicherungsträger dar. Derivative Finanzinstrumente werden von der Gesellschaft nicht genutzt. Das Bonitätsoder Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste entstehen. Wesentliche Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungseinschränkungen sehen wir derzeit nicht. Bei Wertpapieren des Anlagevermögens erfolgt die Anlage nahezu vorwiegend im eigenen Währungsraum, so dass kein Währungsrisiko besteht. Ein Zinsrisiko - d.h. mögliche Wertschwankungen eines Finanzinstrumentes aufgrund von Bewegungen des Marktzinssatzes - liegt vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten über einem Jahr vor. Solche längeren Laufzeiten sind im operativen Bereich nicht von materieller Bedeutung, jedoch bei den Wertpapieren des Anlagevermögens und der Verbindlichkeiten aus Investitionsdarlehen der Sozialversicherungsträger. Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind sowohl variabel verzinslich als auch fest verzinslich angelegt. Ein Zinsänderungsrisiko besteht somit nur bei den festverzinslich angelegten Wertpapieren. Außerdem hält die Gesellschaft Anteile an offenen Immobilienfonds. Bei den Verbindlichkeiten aus Investitionsdarlehen sind feste Verzinsungen vereinbart.

3.

Zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Nach der derzeitigen Auslastungs- und Anmeldestatistik zeichnet sich im BFW Halle eine rückläufige Belegung ab. Der Planung für das Jahr 2006 wurde eine durchschnittliche Belegung von 140 Rehabilitanden unterstellt. Die Organisationsreformen bei den einzelnen Rehabilitationsträgern werden sich weiter fortsetzen. Dies stellt ein beträchtliches Risiko für die Haushalte der kommenden Jahre dar. Der Preis, die Dauer der Maßnahmen sowie erfolgreiche Integration der Absolventen werden für die Rehabilitationsträger künftig zunehmend ein entscheidendes Kriterium für die Vergabe von Aufträgen darstellen. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern der beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen wird sich vor diesem Hintergrund 2006 weiter verstärken. Die sanierten denkmalgeschützten Baulichkeiten bedingen hohe Instandhaltungs- und Energiekosten. Diese Kosten, zu denen gleichfalls die Abschreibungen und Zinszahlungen gehören, belasten das Jahresergebnis weiterhin wesentlich.

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Die spezielle Kompetenz der Mitarbeiter im BFW Halle , die sich in der Ergebnisqualität der beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen niederschlägt, ist für eine Spezialeinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen im Sinne einer ganzheitlichen, einzelfallorientierten, effizienten Vorsorge und Rehabilitation rund ums Auge unerlässlich. Gleichzeitig ermöglicht sie, Strukturen zu entwickeln und Strategien zu arbeiten, die es ermöglichen, neue Einnahmefelder zu erschließen und zu etablieren. Im Jahr 2005 konnte als Ergebnis der Preisverhandlungen der Rehabilitationsträger mit dem BFW Halle eine Steigerung der Preise um 0,5 % für alle Maßnahmen, die im Jahr 2006 beginnen, erzielt werden. Dies stellt sich wie folgt dar:

Tageskostensätze

2006 EUR/Tag

2005 EUR/Tag

Berufliche Rehabilitation Spezialmaßnahmen Eignungsabklärung/Arbeitserprobung Internatszuschlag

83,53 405,95 118,20 27,75

83,11 403,92 117,60 27,61

Trotz der erreichten Preiserhöhung wird es 2006 ohne zusätzliche Maßnahmen kaum möglich sein, den sich abzeichnenden Belegungsrückgang zu kompensieren. Anliegen des BFW Halle ist es, die erfolgreiche Unternehmenspolitik der vergangenen Jahre fortzusetzen und das Unternehmen im Jahr 2006 nach betriebswirtschaftlichen Vorgaben zu führen. Dabei kommt dem frühzeitigen Erkennen und Gegensteuern von potentiell die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des BFW Halle gefährdenden Risiken eine große Bedeutung zu. Um den negativen Auswirkungen der rückläufigen Auslastung auf die Ertragslage der Gesellschaft zu begegnen, hat die Gesellschaft ein Konsolidierungskonzept für das BFW erstellt. Das Konzept geht von drei Belegungsszenarien (140/120/100 Teilnehmer) aus und schreibt Reaktionsschritte zur Umsetzung der Szenarien fest. Planungsrechnungen für die Jahre bis 2010 zur Ertragslage, Liquiditätslage sowie Vermögenslage wurden vorgenommen sowie Kosteneinsparungsmaßnahmen entwickelt. Dabei ist die Gesellschaft mehr denn je in besonderem Maße vom den Rehabilitationsträgern abhängig und unterliegt somit in besonderer Weise politischen Entscheidungen und Gesetzesänderungen.

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Eigenbetrieb für Arbeitsförderung * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Langestraße 17 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

Eigenbetrieb

Stammkapital in T€:

25,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

25,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Durchführung von Beschäftigungsmaßnahmen für Arbeitslosengeld II-Empfänger und von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Bereich der Verwaltung, Förderung von Jungendwerkstätten, Verwaltung von Fördermitteln des Landes, der Europäischen Union und des Bundes zur Förderung von Beschäftigungsmaßnahmen bei Verbänden und Vereinen. Öffentlicher Zweck: Ziel des Eigenbetriebes ist es, entsprechend der Satzung auch in den kommenden Jahren Arbeitslosengeld II-Empfänger unter Anwendung von Förderrichtlinien in befristeten Arbeitsverträgen zu beschäftigen. Der öffentliche Zweck ist daher die Wirtschaftsförderung.

b) Besetzung der Organe Betriebsleitung: Betriebsausschuss:

Otto, Peter Vorsitzende

Szabados, Dagmar Dr. Köck, Uwe-Volkmar

(bis 26.10.2005)

Godenrath, Thomas Ilse, Dorothea Krause, Johannes Nagel, Elisabeth

Betriebsausschuss

(seit 26.10.2005)

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

0,05

0,60

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 406 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2004 T€

%

T€

%

Veränderungen T€

2.666,72

100,0

8.095,51

99,9

-5.428,79

-67,06

0,55

0,0

8,70

0,1

-8,15

-93,68

2.667,27

100,0

8.104,21

100,0

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

25,00

0,9

30,52

0,4

-5,52

-18,09

105,26

3,9

45,84

0,6

59,42 129,62

Verbindlichkeiten

2.537,01

95,1

8.027,85

99,1

Bilanzsumme

2.667,27

100,0

8.104,21

100,0

Aktiva Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen

2003

%

-5.436,94 -67,09

-5.490,84

-68,40

-5.436,94 -67,09

bb) GuV 2004

2003

T€

T€

Umsatzerlöse

17.499,83

4.871,81

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

-3.301,57

2.716,63

269,40

244,83

Materialaufwand

4.926,54

2.010,89

Personalaufwand

9.402,47

5.708,00

138,64

108,86

Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit

0,00

5,52

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag

0,00

5,52

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

0,00

5,52

sonstige betriebliche Aufwendungen

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 407 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Angaben in

2004

2003

Umsatzrentabilität:

0,00

0,11

Eigenkapitalrentabilität:

0,00

22,09

%

Cashflow:

0,00

5,52

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

20,07

18,47

T€

Personalaufwandsquote:

64,99

72,87

%

31.12.2004

31.12.2003

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

0,94

0,38

%

Fremdkapitalquote:

99,06

99,62

%

31.12.2004

31.12.2003

ee) Leistungsdaten

Eigene Maßnahmen mit Entgelt Eigene Maßnahmen Mehraufwandsentschädigung Maßnahmen Verbänden

bei

Vereinen

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Angaben in

A

103,00

82,00

Anzahl

mit A

4,00

0,00

Anzahl

n und A n

153,00

32,00

Anzahl

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 408 von 486

e) Lage des Unternehmens In diesem Jahr besteht der Eigenbetrieb für Arbeitsförderung der Stadt Halle (EfA) 5 Jahre. Die Zahl der im EfA beschäftigten Personen hat sich von Jahr zu Jahr erhöht. Diese Steigerung hat 2 Ursachen: 1.

Die im Jahr 2003 begonnenen zwei Sonderprogramme der Bundesregierung zur Beschäftigung von Sozialhilfe- und Arbeitslosenhilfeempfänger wirkten sich 2004 aus. In diesen Programmen betrug die Förderzeit 6 Monate. Programmende war 31.12.2004.

2.

Im Oktober begann ein neues Förderprogramm JUMP PLUS PLUS. Die Förder- dauer beträgt 6 Monate. Ab dem Monat Oktober bis einschließlich Januar konnte der EfA monatlich 150 Arbeitnehmer einstellen.

Mit dem Programm Jump Plus sollte verhindert werden, dass mit Einführung des Sozialgesetzbuches II (SGB II) und der damit verbundenen Änderung der Förderung, die Beschäftigungsmöglichkeiten wegbrechen. Dem EfA ist es gelungen, für alle Förderprogramme die erforderlichen Projekte zu erarbeiten. Am 15.12.2004 wurde durch den Stadtrat ein Nachtragswirtschaftsplan beschlossen. Im Nachtragswirtschaftsplan wurde das Gesamtvolumen um 4.938.603 EURO erhöht, bei gleichzeitiger Reduzierung des Kommunalzuschusses um 566.000 EURO. Auf Beschluss des Stadtrates vom 15.12.2004 wurden dem Eigenbetrieb für Arbeitsförderung Mittel in folgender Höhe zur Verfügung gestellt:

Beschäftigung für Sozialhilfeempfänger Regie-ABM

2.434.000 EURO 500.000 EURO 2.934.000 EURO

Kostenübernahme Fachbereich Soziales

143.645 EURO

Über die einzelnen Förderprogramme akquirierte der Eigenbetrieb für Arbeitsförderung zusätzliche Mittel. Fördermittel der Agentur für Arbeit - Jump Plus - Arbeit für Langzeitarbeitslose (AfL)

2.521.498 EURO 2.929.858 EURO

Fördermittel des Landes - ESF + Jump PLus - ABM Vereine

4.899.647 EURO 543.600 EURO 10.894.603 EURO ==============

Für die Durchführung von Maßnahmen hatte der Eigenbetrieb im Jahr 2003 13.972.248 EURO ============== zur Verfügung.

Die erhaltenen Zuschüsse der Stadt und die Fördermittel der Agentur für Arbeit bzw. die Fördermittel des Landes waren zur Durchführung der Maßnahmen im abgelaufenen Wirt-schaftsjahr höher als in den vergangnen Jahren. Unter großen Anstrengungen ist es dem EfA gelungen, unter Einbeziehung von bewährten Partnern, entsprechende Projekte zur Beschäftigung zu erarbeiten. Wichtige Partner für die Umsetzung der Projekte waren: 1. Fachbereiche der Stadt

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Verwaltung KITA Liegenschaften Grünflächen Schule, Sport und Bäder Zentr. Gebäudemanagement Umwelt

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 409 von 486

2. Bildungsträger

EURO-Schulen Berufliches Bildungswerk Berufliches Bildungsinstitut

3. Jugendwerkstätten der Stadt:

JW Frohe Zukunft JW Bauhof in den Franckeschen Stiftungen JW RESO Goldberg Jugendzentrum St. Georgen

4. Sportvereine, Vereine der Wohlfahrtspflege und kulturelle Einrichtungen.

Maßnahmen im Bereich der Arbeitsbeschaffung (ABM) Im Jahr 2004 wurden 11 AB-Maßnahmen mit 26 AN durchgeführt. 5 ABM mit 10 AN wurden 2004 beendet. Für 3 Maßnahmen liegen Schlussbescheide der Agentur für Arbeit vor. 6 Maßnahmen mit 17 AN laufen im Jahr 2005 weiter. Maßnahme „Pakte“

Im Jahr 2004 hat der Eigenbetrieb für Arbeitsförderung die Abrechnung des Sonder-programms „Pakte“ weitergeführt. 20 Maßnahmen wurden 2004 abgerechnet. Bescheide des Fördermittelgebers liegen noch nicht vor. Maßnahmen SHE, AfL und Jump Plus

Im Jahr 2004 wurden im EfA 95 Projekte mit 1.508 SHE- und Arbeitslosenhilfeempfängern mit ergänzender Sozialhilfe durchgeführt. Die Laufzeit der Projekte betrug 6 Monate, so dass es eine Differenz zwischen der Zahl der durchschnittlich Beschäftigten und den Arbeits-verträgen bzw. Beschäftigungsvereinbarungen gibt.

Diese 95 Projekte untergliedern sich in Rahmenprogramm Jump Plus AfL

55 Projekte 577 AN 27 Projekte 616 AN 13 Projekte 315 AN 95 Projekte 1.508 AN ===========================

Zusätzlich wurden durch den EfA Praktikumsmaßnahmen bei Bildungsträgern finanziert. Die Teilnehmer hatten Verträge mit den Trägern. Rahmenprogramm Jump Plus AfL

135 AN 200 AN 140 AN 475 AN ======

Zum 31.12.04 endeten die Förderprogramme Rahmenprogramm, Jump Plus und AfL. Mit Einführung des Sozialgesetzbuches II (SGB II) übernahm die in Halle gebildete „ARGE SGB II Halle GmbH“ die Weiterfinanzierung von im 2. Halbjahr 2004 begonnenen Projekte. Jump Plus SHE Finanzierung Stadt Halle

450 AN 44 AN 41 AN 535 AN ======

Zu Beginn des Jahres 2005 waren im EfA 535 Arbeitnehmer beschäftigt. Während des gesamten Geschäftsjahres 2004 bestanden keine Zahlungsprobleme.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 410 von 486

Aufgaben und Entwicklung des Eigenbetriebes für Arbeitsförderung im Jahr 2005

Das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) verlor zum 31.12.2004 seine Gültigkeit. Mit Wirkung vom 01.01.2005 trat das Sozialgesetzbuch II (SGB II) in Kraft. Nach dem SGB II werden Empfänger von Arbeitslosengeld >II (ALG II) durch eine Arbeitsgemeinschaft Stadt Halle und Agentur für Arbeit in der „ARGE SGB II Halle GmbH“ betreut. Nach § 16 SGB II gibt es für ALG II-Empfänger unterschiedliche Beschäftigungsprojekte. Die Umsetzung der neuen Gesetze und die Zusammenarbeit mit der ARGE sind die Voraus-setzung für die Tätigkeit des EfA im Jahr 2005. Die Einführung des SGB II erforderte die Änderung der Betriebssatzung. Ab dem 01.01.2005 beschäftigt der EfA keine Sozialhilfe-empfänger, sondern jetzt sind es Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II). Die Finanzierung dieser Maßnahmen obliegt der ARGE. In Vorbereitung der Bildung der ARGE und der Einführung des SGB II wurde der Eingliederungstitel der ARGE auf die einzelnen Förderungen, wie ABM, BSI, Beschäftigung mit Mehraufwand, Entgelt und andere aufgeteilt. Im Jahr 2005 sollen in der Stadt Halle 1.400 AN mit Mehraufwand beschäftigt werden, 620 davon im EfA. Unter Berücksichtigung der Laufzeit der Projekte und der Arbeitnehmer, die zu Beginn des Jahres 2005 im Eigenbetrieb tätig waren, werden ca. 700 ALG II-Empfänger beschäftigt.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Eigenbetrieb für Arbeitsförderung

Seite 411 von 486

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Kantstraße 1 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

100,00

Gesellschafter:

T€

%

Bauverein für Kleinwohnungen e. G.

25,00

25,00

EnD-I WWS GmbH

25,00

25,00

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

50,00

50,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Unterstützung und Pflege hilfsbedürftiger, alter und behinderter Personen insbesondere durch Zurverfügungstellung und Organisation von betreutem Wohnen und das Errichtenlassen von Wohnraum, der für die zuvor genannten Zwecke tauglich ist. Öffentlicher Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist die Unterstützung und Pflege hilfsbedürftiger, alter und behinderter Personen insbesondere durch Zurverfügungstellung und Organisation von betreutem Wohnen und das Errichtenlassen von Wohnraum, der für die zuvor genannten Zwecke tauglich ist. Der öffentliche Zweck ist daher in der Gesundheitsvorsorge zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Aufsichtsrat:

Fritschek, Andreas Vorsitzende

Szabados, Dagmar Dr. Greuel, Mechthild

(seit 12.07.2005)

Dr. Schädlich, Michael Funke, Dieter

(bis 01.06.2005)

Godenrath, Thomas

(seit 12.07.2005)

Schunke, Michael

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

Seite 412 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

4.523,37

98,4

4.606,70

98,2

2.432,55

84,8

-83,33

-1,81

Umlaufvermögen

73,17

1,6

79,93

1,7

437,35

15,2

-6,76

-8,46

0,63

0,0

6,43

0,1

-5,80

-90,20

4.597,18

100,0

4.693,06

100,0

2.869,91

100,0

-95,88

-2,04

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

1.481,34

32,2

1.477,76

31,5

1.294,88

45,1

3,58

0,24

118,89

2,6

11,30

0,2

6,60

0,1

3,80

0,1

4,70

71,21

Verbindlichkeiten

2.985,65

64,9

3.208,70

68,4

1.571,23

54,7

-223,05

-6,95

Bilanzsumme

4.597,18

100,0

4.693,06

100,0

2.869,91

100,0

-95,88

-2,04

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszulagen Rückstellungen

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003 T€

T€

T€

372,60

166,48

20,71

45,98

11,48

17,60

Materialaufwand

106,06

64,42

Personalaufwand

12,00

29,01

Abschreibungen

88,49

48,22

sonstige betriebliche Aufwendungen

42,45

43,99

33,10 8,46

Umsatzerlöse Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

0,03

12,67

152,25

154,20

3,57

-97,11

außerordentliche Aufwendungen

47,43

50,16

-27,37 47,84

außerordentliches Ergebnis

-47,84

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

3,57

-97,11

-75,20

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

3,57

-97,11

-75,20

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

Seite 413 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

0,96

-58,33

2003

Angaben in

%

0,24

-6,17

-5,49

%

92,07

-48,89

-75,20

T€

404,79

230,06

15,81

T€

2,96

12,61

105,75

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

98,39

98,16

84,76

%

Eigenkapitalquote:

32,22

31,49

45,12

%

Fremdkapitalquote:

67,78

68,51

54,88

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

100,00

95,00

%

66,00

66,00

Anzahl

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Stand der Vermietung Wohnungsbestand

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

% A

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

Angaben in

Seite 414 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Allgemeines

Die Gesellschaft vermietete und verwaltete ab April 2004 bzw. November 2004 neu errichtete bzw. sanierte alten- und behindertengerechten Wohnungen in der Otto-Kilian-Straße 38 und 39 sowie Cansteinstraße 3 und 4. Die 66 Wohnungen waren zum 31. Dezember 2005 komplett vermietete. Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 hat die „Akazienhof“ gGmbH ihre Gesellschaftsanteile an der ewia GmbH auf die PaulRiebeck-Stiftung zu Halle an der Saale übertragen; ein entsprechender Gesellschafterbeschluss lag vor.

2.

Tätigkeit der Gesellschaft

Wesentlicher Inhalt der Tätigkeit der Gesellschaft war im Jahr 2005 die Vermietung des Wohnungsbestandes in der OttoKilian-Straße 38 und 39 sowie Cansteinstraße 3 und 4. Die Vermietung und Verwaltung des Wohnungsbestandes der ewia GmbH wurden durch die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale wahrgenommen.

3.

Geschäftsverlauf und finanzielle Situation der Gesellschaft

Zum 31. Dezember 2005 verfügt die ewia GmbH über ein Eigenkapital in Höhe von T€ 1.481 und weist einen Jahresüberschuss in Höhe von T€ 4 aus. Sie erzielte erstmals einen Gewinn aus ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit. Das Ergebnis liegt damit leicht unter dem Plan. Im Jahr 2005 hat die Gesellschaft Zinsen von T€ 147,5 im Zusammenhang mit den für die Bauvorhaben aufgenommenen Kredite aufgebracht. Kurzfristige Gesellschafterdarlehen von T€ 141 wurden planmäßig getilgt. Die Liquiditätslage wurde durch diese Zahlungen belastet, aber erstmals hat sich die Finanzlage etwas entspannt.

4.

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Wesentliche Chancen und Risiken ergeben sich aus dem weiteren Ausbau der Vermietungstätigkeit. So beabsichtigt die ewia GmbH, ihr Angebot an Wohnraum erheblich zu erweitern. Es ist geplant, die Immobilien Ernst-Eckstein-Straße 2327a und Gustav-Hertzberg-Straße 13–17 vom Bauverein für Kleinwohnungen e. G. zu erwerben. Die Finanzierung soll sowohl mit Eigenmitteln als auch durch Darlehen finanziert werden. Die für das Bauvorhaben aufzubringenden Eigenmittel müssen durch die Gesellschafter zur Verfügung gestellt werden, da die ewia GmbH aufgrund ihrer Tätigkeit am Markt nicht über die erforderlichen Eigenmittel verfügt. Mit der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (Saale) und der Bank für Sozialwirtschaft werden zurzeit Gespräche für eine Kreditfinanzierung geführt. Gleichzeitig werden auch andere Finanzierungsmöglichkeiten, u. a. Teilfinanzierung über wohnungswirtschaftliche Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, geprüft. Für das Geschäftsjahr 2006 wird ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Nach Einschätzung der Geschäftsführung gibt es derzeit keine weiteren Risiken, die den Bestand des Unternehmens gefährden oder seine Entwicklung beeinträchtigen könnten.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

Seite 415 von 486

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Am Wasserwerk 1 06132 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

25,56

Gesellschafter: Stadtwerke Halle GmbH

T€

%

25,56

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist es, als Komplementärin die Geschäftsführung und die Verwaltung des Betriebsvermögens der FTZ Freizeit Tourismus Zentrum GmbH & Co. KG, Halle (Saale) (jetzt: Maya mare GmbH & Co. KG), zu übernehmen, deren Unternehmensgegenstand die Errichtung und der Betrieb eines Freizeit und Tourismus Zentrums, insbesondere eines Freizeitbades mit angeschlossener Sauna, Fitness-Zentrum etc., auf dem Gelände des Alten Wasserwerks in Halle-Beesen unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Gebäude ist. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck der Gesellschaft ergibt sich aus dem Unternehmensgegenstand, in der Übernahme der Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG und in der Verwaltung deren Betriebsvermögens als Komplementärin.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Gaudig, Lutz Sello, Ute

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

Seite 416 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

44,48

98,8

44,65

98,8

42,02

100,0

-0,17

-0,38

0,56

1,2

0,56

1,2

0,00

0,00

45,04

100,0

45,22

100,0

42,02

100,0

-0,18

-0,40

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

36,98

82,1

35,53

78,6

34,47

82,0

1,45

4,08

Rückstellungen

3,50

7,8

2,26

5,0

2,59

6,2

1,24

54,87

Verbindlichkeiten

4,57

10,1

7,43

16,4

4,96

11,8

-2,86

-38,49

Bilanzsumme

45,04

100,0

45,22

100,0

42,02

100,0

-0,18

-0,40

2005

Aktiva Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

2004

2003

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

%

Seite 417 von 486

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Umsatzerlöse

5,32

5,71

6,74

sonstige betriebliche Aufwendungen

4,04

4,43

5,46

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,70

0,57

1,09

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

1,97

1,85

2,37

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

0,52

0,49

0,35

sonstige Steuern

0,31

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

1,45

1,06

2,02

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

1,45

1,06

2,02

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

27,31

18,48

29,99

%

Eigenkapitalrentabilität:

4,09

3,06

6,23

%

Cashflow:

1,45

1,06

2,02

T€

Umsatzrentabilität:

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

Angaben in

%

Eigenkapitalquote:

82,10

78,57

82,03

%

Fremdkapitalquote:

17,90

21,43

17,97

%

ee) Leistungsdaten Keine Angaben

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

Seite 418 von 486

e) Lage des Unternehmens Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Lage der Gesellschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um preisbereinigt 0,9 % gekennzeichnet. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (1,6 % Wirtschaftswachstum) nur abgeschwächt fortgesetzt. Für die Wirtschaft in den neuen Bundesländern wird im abgelaufenen Jahr mit einem unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 % gerechnet. Diese, nur leicht positive Wirtschaftsentwicklung hat zu keiner Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt geführt. Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt liegt mit 20,3 % weiterhin auf sehr hohem Niveau und über dem Durchschnitt der Neuen Bundesländer. Die FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH (FTZ) wurde von der Stadtwerke Halle GmbH, als deren alleinige Gesellschafterin, gegründet, um als Komplementärin für die Maya mare GmbH & Co. KG die Geschäftsführung sowie die Verwaltung des Betriebsvermögens zu übernehmen. Gegenstand der Maya mare GmbH & Co. KG ist die Errichtung eines Freizeit und Tourismus Zentrums, insbesondere eines Erlebnisbades mit Nebenanlagen auf dem Gelände des alten Wasserwerkes in Halle-Beesen unter Einbeziehung denkmalgeschützter Gebäude.

Risiken der Geschäftsentwicklung und Ausblick

Da die FTZ ausschließlich als Komplementärin der Maya mare GmbH & Co. KG tätig ist, ergeben sich die Unternehmensrisiken aus deren Geschäftstätigkeit. Die Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG hat im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich verschärfende Wettbewerbssituation und die sich verändernde Nachfragesituation folgende mittelfristige Strategie festgelegt. Grundsätzlich werden aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungsszenarien in den Einzelbereichen Bad, Sauna, Fitness folgende Zielsetzungen verfolgt. Der in den Besucherzahlen rückläufige Bereich Bad wird seine Angebote zielgruppenspezifisch anpassen. Hier soll einerseits mit Investitionen (z. B. zur Attraktivierung des Außenbereichs für den Sommerbetrieb) sowie mit speziellen Angeboten (z. B. spezielle Jugendangebote, Themenabende), die die Zielgruppe der Familien ansprechen sollen, reagiert werden. Andererseits soll auch im Bereich Bad die Zielgruppe der gesundheitsbewussten Erwachsenen mit speziellen Angeboten (sog. Vital-Tagen und der Schaffung einer Schwimmstrecke) angesprochen werden. In den Bereichen Sauna und Fitness sind weiterhin ebenfalls die gesundheitsbewussten Erwachsenen die Zielgruppe. Der Besucher soll sich in diesen Bereichen absolut wohl fühlen, entspannen, seine Freizeit genießen können und gleichzeitig etwas für die Erhaltung und/oder Wiederherstellung seiner Gesundheit und Fitness tun können. Zur Umsetzung dieser Strategie sind im Bereich der Investitionen die Schaffung von Wellnessangeboten und die Verbesserung und Erweiterung des Saunaangebotes vorgesehen. Die Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG schätzt ein, dass es fast ausschließlich nur über die Steigerung der Umsätze in den Hauptumsatzbereichen Bad, Sauna, Fitness und Gastronomie möglich sein wird, den jährlichen, für ein ausgeglichenes Ergebnis notwendigen, Betriebskostenzuschuss der Hauptgesellschafterin zu senken. Weitere wesentliche Kosteneinsparungen werden, wenn das Angebotsniveau gehalten werden soll, nicht möglich sein. Die Liquidität der Maya mare GmbH & Co. KG wird im Geschäftsjahr 2006 durch einen ertragswirksamen Betriebskostenzuschuss bis zur Höhe des erwarteten Jahresverlustes durch die Hauptgesellschafterin gesichert. Ein entsprechender Beschluss wurde durch den Aufsichtsrat der Stadtwerke Halle GmbH am 1. Dezember 2005 gefasst. Zwischen der Maya mare GmbH & Co. KG und der Stadtwerke Halle GmbH wurde im Januar 2006 eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Somit erwartet die Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG ein ausgeglichenes Jahresergebnis 2006. Zur Sicherung der Liquidität und zum Ausgleich künftiger Fehlbeträge werden auch zukünftig Zuschüsse der Gesellschafter notwendig sein. Wesentliche Chancen sind in der aktuellen Situation der Gesellschaft nicht erkennbar. Sie können sich allenfalls mit einer u. U. in der Zukunft erfolgenden Verbesserung der Situation der Maya mare GmbH & Co. KG ergeben.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

FTZ Freizeit Tourismus Zentrum Verwaltung GmbH

Seite 419 von 486

Maya mare GmbH & Co. KG a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Am Wasserwerk 1 06132 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH & Co. KG

Stammkapital in T€:

10.225,84

Gesellschafter: FAB Freizeit-Anlagen BautenBetriebsgesellschaft mbH Hallesche Wasser und Abwasser GmbH Stadtwerke Halle GmbH

und

T€

%

521,52

5,10

1.278,23

12,50

8.426,09

82,40

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb eines Freizeit- und Tourismuszentrums, insbesondere eines Freizeitbades mit angeschlossener Sauna, Fitness-Zentrum etc., auf dem Gelände des Alten Wasserwerks in Halle-Beesen unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Gebäude sowie die Verwertung der nicht für das Freizeitund Tourismuszentrum benötigten Grundstücks- und Gebäudeteile. Öffentlicher Zweck: Die Maya mare GmbH stellt der Bevölkerung ein Freizeitbad mit angeschlossener Sauna und Fitness Bereich zur Verfügung. Der öffentliche Zweck ergibt sich aus kulturellen und gesundheitlichen Belangen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Dr. Gaudig, Lutz Sello, Ute

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Maya mare GmbH & Co. KG

Seite 420 von 486

Aufsichtsrat:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Birth, Siegfried Böcker, Udo Dr. Heinrich, Holger Dr. Meerheim, Bodo Gärtner, Steffen Geuther, Joachim Junghans, Torsten Kocian, Burkhard Koehn, Gottfried Lange, Hendrik Nebelung, Barbara Philipp, Lothar Scholze, Friedemann Weihrich, Dietmar Zrout, Lutz

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

21.959,83

97,6

23.724,06

97,3

25.043,94

97,1

-1.764,23

-7,44

Umlaufvermögen

542,03

2,4

670,55

2,7

737,02

2,9

-128,52

-19,17

0,53

0,0

0,53

0,0

0,43

0,0

0,00

0,00

22.502,39

100,0

24.395,15

100,0

25.781,38

100,0

-1.892,76

-7,76

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

5.265,78

23,4

5.503,67

22,6

5.428,78

21,1

-237,89

-4,32

10.399,45

46,2

11.547,23

47,3

12.697,29

49,2

-1.147,78

-9,94

152,55

0,7

318,42

1,3

182,95

0,7

-165,87

-52,09

6.653,94

29,6

6.984,92

28,6

7.415,14

28,8

-330,98

-4,74

30,68

0,1

40,90

0,2

57,22

0,2

-10,22

-24,99

22.502,39

100,0

24.395,15

100,0

25.781,38

100,0

-1.892,76

-7,76

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszulagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

2004

2003

Maya mare GmbH & Co. KG

%

Seite 421 von 486

bb) GuV 2005

Umsatzerlöse andere aktivierte Eigenleistungen

2004

2003

T€

T€

T€

2.756,02

2.844,80

2.772,25

4,71

sonstige betriebliche Erträge

1.264,59

1.258,88

1.347,39

Materialaufwand

1.238,02

1.206,45

1.366,92

Personalaufwand

1.502,55

1.352,01

1.245,75

Abschreibungen

2.468,47

2.398,99

2.514,37

558,30

601,48

695,25

5,69

8,52

5,50

315,25

345,80

346,80

sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-2.051,57

-1.792,53

-2.043,95

außerordentliche Erträge

1.850,00

1.832,36

1.604,10

außerordentliches Ergebnis

1.850,00

1.832,36

1.604,10

36,55

39,83

40,80

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-238,11

0,00

-480,65

Veränderung des Kapitalkontos

-238,11

sonstige Steuern

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-480,65

0,00

0,00

0,00

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

-8,64

0,00

-17,34

Angaben in

%

-4,52

0,00

-8,85

%

2.230,35

2.398,99

2.033,72

T€

100,63

115,60

108,41

T€

37,33

32,95

30,24

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

97,58

97,24

97,13

%

Eigenkapitalquote:

23,40

22,56

21,06

%

Fremdkapitalquote:

76,60

77,44

78,94

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

265.195,00

270.156,00

266.884,00

Anzahl

Cashflow: Gesamtleistung je Mitarbeiter: Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Besucher

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

A

Maya mare GmbH & Co. KG

Seite 422 von 486

e) Lage des Unternehmens Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Lage der Gesellschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im Jahr 2005 durch ein geringes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um preisbereinigt 0,9 % gekennzeichnet. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (1,6 % Wirtschaftswachstum) nur abgeschwächt fortgesetzt. Für die Wirtschaft in den neuen Bundesländern wird im abgelaufenen Jahr mit einem unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 % gerechnet. Diese, nur leicht positive Wirtschaftsentwicklung hat zu keiner Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt geführt. Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt liegt mit 20,3 % weiterhin auf sehr hohem Niveau und über dem Durchschnitt der Neuen Bundesländer. Die Gesamtbesucherzahl sank im Geschäftsjahr 2005 gegenüber dem Jahr 2004 um 2,7 %. Dabei weisen die Besucherzahlen innerhalb der einzelnen Bereiche unterschiedliche Entwicklungen auf. Im Bereich Bad ging die Besucherzahl, nach den Rückgängen der Jahre 2003 und 2004, nochmals um 10,5 % zurück. Dies ist u. a. auf die ungeplante 4-wöchige Schließung des Wellenbeckens, aufgrund verdeckter Baumängel, zurückzuführen. Im Bereich Sauna gingen die Besucherzahlen, nach Zuwächsen im Vorjahr um 5,5 % zurück und lagen damit wieder auf dem Niveau des Jahres 2003. Der Bereich Fitness entwickelte sich - wie alle Jahre seit der Eröffnung - positiv. Bedingt durch die Verlagerung in neue attraktive Räumlichleiten bisher nicht genutzter Altsubstanz und der mit der Neueröffnung als „Viva mare - Der Club für Fitness und Gesundheit“ verbundenen Marketingaktivitäten konnte bei den Besucherzahlen ein Zuwachs um 42,9 % erzielt werden. Dabei konnte sowohl die Anzahl der Mitglieder (um 20,6 % auf 638) als auch die Anzahl der Kursteilnehmer erheblich gesteigert werden. Ähnlich wie die Besucherzahlen verlief die Entwicklung bei den Umsatzerlösen, wobei hier insgesamt gegenüber 2004 ein Rückgang um 3,1 % zu verzeichnen war. Dabei gingen die Umsätze im Badebereich um 8,7 % und in der Sauna um 4,2 % zurück, während die Umsätze des Fitnessbereichs um 23,9 % stiegen. Auch hier war ein Grund für den Rückgang der Umsätze in den Bereichen Bad und Sauna die schon genannte ungeplante 4-wöchige Schließung des Wellenbeckens und die damit verbundenen Besucherrückgänge und Preisnachlässe. Die sonstigen betrieblichen Erträge, welche überwiegend die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse ausweisen, blieben auf Vorjahresniveau. Die Kosten für Strom, Wärme und Wasser/Abwasser stellen den Hauptanteil des Materialaufwandes dar. Alle 3 Verbräuche konnten gegenüber den Vorjahren weiter gesenkt werden. Während dadurch die Kosten für Wasser/Abwasser stagnierten und die Kosten für den Strombezug um 6,3 % gesenkt werden konnten, stiegen die Kosten für den Wärmebezug - trotz Verbrauchseinsparung von 4,5 % - aufgrund von Preissteigerungen um 15,4 %. Die Aufwendungen für Instandhaltung liegen, bedingt durch die Generalinstandsetzung des gesamten Wellenbeckens weit über den Plangrößen und dem Vorjahr. Der Materialaufwand stieg insgesamt um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,1 %. Diese Erhöhung resultiert aus der gestiegenen Anzahl von Mitarbeitern, einer höheren Zahl von Aushilfen sowie einer geleisteten Einmalzahlung an alle Mitarbeiter. Die Abschreibungen liegen mit 2,47 Mio. EUR über dem Vorjahr. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Fertigstellung und Neueröffnung des Fitnessclubs zurückzuführen. In Summe liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 7,2 % unter denen des Jahres 2004. Das Betriebsergebnis verschlechterte sich um 16,6 % gegenüber dem Vorjahr. Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Darlehenszinsen um TEUR 28 gegenüber dem Vorjahr (8,3 %). In den außerordentlichen Erträgen wird der Betriebskostenzuschuss der Hauptgesellschafterin Stadtwerke Halle GmbH in Höhe von 1.850 TEUR (Vj: 1.832 TEUR) gezeigt. Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 2005 mit einem Jahresverlust von 238 TEUR ab. Bereinigt um die Zuschüsse des Hauptgesellschafters liegt das Jahresergebnis um 14,0 % schlechter als das des Geschäftsjahres 2004. Die Ursachen für die notwendigen Betriebskostenzuschüsse der Maya mare liegen letztlich in den im Verhältnis zu den Umsatzerlösen zu hohen Fixkosten begründet, aufgrund der bislang insgesamt unbefriedigenden Auslastung des Bades.

Investitionen

Die Gesellschaft hat im Jahr 2005 Investitionen in einer Gesamthöhe von 711 TEUR getätigt. Die wesentlich größte Investition war die Verlagerung des Fitnessstudios in bisher ungenutzte Gebäude der Altsubstanz des Alten Wasserwerkes. Weitere Investitionen betrafen den Badebereich, die Technik und ein neues Kassensystem.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Maya mare GmbH & Co. KG

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Liquidität

Die Liquidität der Maya mare GmbH & Co. KG war im abgelaufenen Geschäftsjahr zu jedem Zeitpunkt gesichert. Dies erfolgte unter Inanspruchnahme eines ertragswirksamen Betriebskostenzuschusses von der Hauptgesellschafterin Stadtwerke Halle GmbH in Höhe von 1.850 TEUR.

Personal

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Maya mare GmbH & Co. KG 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 40), davon 7,25 Auszubildende und 1,8 ruhende Arbeitsverhältnisse. Mit durchschnittlich 3,3 Mitarbeitern bestand außerdem ein befristetes Arbeitsverhältnis.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2006 wird eine leichte Steigerung in den Besucherzahlen und Umsätzen aller Bereiche angestrebt. Grundsätzlich verfolgt die Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG folgende strategische Zielsetzung. Der in den Besucherzahlen rückläufige Bereich Bad wird seine Angebote zielgruppenspezifisch anpassen. Hier soll einerseits mit Investitionen (z. B. zur Attraktivierung des Außenbereichs für den Sommerbetrieb) sowie mit speziellen Angeboten (z. B. spezielle Jugendangebote, Themenabende), die die Zielgruppe der Familien ansprechen sollen, reagiert werden. Andererseits soll auch im Bereich Bad die Zielgruppe der gesundheitsbewussten Erwachsenen mit speziellen Angeboten (sog. Vital-Tagen und der Schaffung einer Schwimmstrecke) angesprochen werden. In den Bereichen Sauna und Fitness sind weiterhin ebenfalls die gesundheitsbewussten Erwachsenen die Zielgruppe. Der Besucher soll sich in diesen Bereichen absolut wohl fühlen, entspannen, seine Freizeit genießen können und gleichzeitig etwas für die Erhaltung und/oder Wiederherstellung seiner Gesundheit und Fitness tun können. Zur Umsetzung dieser Strategie sind im Bereich der Investitionen die Schaffung von Wellnessangeboten und die Verbesserung und Erweiterung des Saunaangebotes vorgesehen. Die Geschäftsführung der Maya mare GmbH & Co. KG schätzt ein, das es fast ausschließlich über die Steigerung der Umsätze in den Hauptumsatzbereichen Bad, Sauna, Fitness und Gastronomie möglich sein wird, den jährlichen, für ein ausgeglichenes Ergebnis notwendigen, Betriebskostenzuschuss der Hauptgesellschafterin zu senken. Weitere wesentliche Kosteneinsparungen werden, wenn das Angebotsniveau gehalten werden soll, nicht mehr möglich sein. Die Liquidität der Gesellschaft wird im Geschäftsjahr 2006 durch einen ertragswirksamen Betriebskostenzuschuss bis zur Höhe des erwarteten Jahresverlustes durch die Hauptgesellschafterin gesichert. Ein entsprechender Beschluss wurde durch den Aufsichtsrat der Stadtwerke Halle GmbH am 1. Dezember 2005 gefasst. Zwischen der Maya mare GmbH & Co. KG und der Stadtwerke Halle GmbH wurde im Januar 2006 eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Somit erwartet die Geschäftsführung ein ausgeglichenes Jahresergebnis 2006. Zur Sicherung der Liquidität und zum Ausgleich künftiger Fehlbeträge werden auch zukünftig Zuschüsse der Gesellschafter notwendig sein.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Maya mare GmbH & Co. KG

Seite 424 von 486

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Glauchaer Straße 68 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

Stiftung

Stiftungsvermögen in T€:

301,94

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

301,94

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Satzung der Oelhafe-Zeysesche-Stiftung/§ 2 Stiftungszweck 1. Unterstützung sozial benachteiligter Einwohner der Stadt Halle 2.

Der Stiftungszweck wird verwirklicht insbesondere durch a) Vermietung und Verpachtung von Grundbesitz b) Verwaltung des Grundbesitzes

3.

Die Erträge werden dem unter Ziff.1 definierten Zweck zugeführt. Ein Rechtsanspruch auf die Gewährung von Stiftungsmitteln besteht nicht.

4.

Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff AO.

Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ist eine sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der benachteiligten Teile der Bevölkerung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Stiftungsvorstand:

Dr. Cremer, Manfred Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Funke, Dieter

(bis 31.05.2005)

stellv. Vorsitzender

Geier, Egbert

(seit 29.11.2005)

Szabados, Dagmar

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

Seite 425 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

301,94

75,7

301,94

77,5

301,94

78,2

0,00

0,00

Umlaufvermögen

96,77

24,3

87,43

22,5

84,16

21,8

9,34

10,68

Bilanzsumme

398,71

100,0

389,37

100,0

386,10

100,0

9,34

2,40

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

398,71

100,0

389,37

100,0

386,10

100,0

9,34

2,40

398,71

100,0

389,37

100,0

386,10

100,0

9,34

2,40

2005

Aktiva

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

14,50

10,92

12,83

sonstige betriebliche Aufwendungen

5,80

8,36

5,70

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,64

0,71

0,95

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

9,33

3,27

8,08

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

9,33

3,27

8,08

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

4,06

2,54

3,68

5,27

0,73

4,40

sonstige betriebliche Erträge

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität:

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität:

2,37

0,84

2,12

%

Cashflow:

9,33

3,27

8,08

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität: Eigenkapitalquote: Fremdkapitalquote:

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

75,73

77,54

78,20

%

100,00

100,00

100,00

%

0,00

0,00

0,00

%

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

Seite 426 von 486

ee) Leistungsdaten

Ackerfläche Gartenfläche Verkehrsfläche

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

m ² m ²m ²

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

220.361,00

220.361,00

220.361,00



70.374,00

70.374,00

70.374,00



100,00

100,00

100,00



Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

Seite 427 von 486

e) Lage des Unternehmens Die wirtschaftliche Lage der Oelhafe-Zeysesche-Stiftung ist gefestigt und stabil. Kreditverpflichtungen bestehen nicht. Die Stiftung ist in der Lage, ihren satzungsmäßigen Zweck zu erfüllen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Oelhafe-Zeysesche-Stiftung

Seite 428 von 486

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale) a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Kanstraße 1 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

Stiftung

Stiftungsvermögen in T€:

12.628,88

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

12.628,88

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Gewährung von Unterkunft und Verpflegung, kulturelle Betreuung alter sozial-benachteiligter Bürger der Stadt Halle (Saale) durch Betrieb eines Pflegeheimes und altengerechter Wohnformen. Öffentlicher Zweck: Gewährung von Unterkunft und Verpflegung, kulturelle Betreuung alter sozial-benachteiligter Bürger der Stadt Halle (Saale) durch Betrieb eines Pflegeheimes und altengerechter Wohnformen.

b) Besetzung der Organe Stiftungsrat:

Vorsitzende

Szabados, Dagmar

stellv. Vorsitzender

Dr. Marquardt, HansJochen Dr. Brockmann, Justus Dr. Greuel, Mechthild Godenrath, Thomas

Stiftungsvorstand:

Fritschek, Andreas

c) Beteiligungen unmittelbar

T€

%

"Akazienhof" gGmbH

12,53

49,00

ewia Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH

50,00

50,00

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

Seite 429 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

55.008,88

92,5

27.899,61

93,8

24.245,18

94,7

27.109,27

97,17

Umlaufvermögen

4.390,90

7,4

1.811,58

6,1

1.321,13

5,2

2.579,32

142,38

38,15

0,1

20,08

0,1

22,65

0,1

18,07

89,99

59.437,94

100,0

29.731,27

100,0

25.588,96

100,0

29.706,67

99,92

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

16.178,87

27,2

8.170,57

27,5

8.033,34

31,4

8.008,30

98,01

Sonderposten aus öffentlicher Förderung

26.922,26

45,3

11.458,88

38,5

7.953,12

31,1

15.463,38

134,95

1.173,82

2,0

402,47

1,4

25,82

0,1

771,35

191,65

820,68

1,4

344,20

1,2

401,46

1,6

476,48

138,43

13.932,70

23,4

9.269,91

31,2

9.174,36

35,9

4.662,79

50,30

409,60

0,7

85,24

0,3

0,87

0,0

324,36

380,53

59.437,94

100,0

29.731,27

100,0

25.588,96

100,0

29.706,67

99,92

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten aus nicht öffentlicher Förderung Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

Erlöse aus Pflegeleistungen

14.765,06

5.285,61

5.266,49

sonstige betriebliche Erträge

3.685,48

944,51

937,29

Materialaufwand

2.337,74

866,12

900,78

Personalaufwand

10.041,49

3.592,14

3.557,37

Abschreibungen

1.689,07

689,93

726,17

Erträge aus öffentlicher und nicht-öffentlicher Förderung sonstige betriebliche Aufwendungen

1.244,99

4.124,07

1.240,67

3.214,80

4.694,72

1.799,55

11,75

17,26

Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

und

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufsvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

1,54 38,74 1,32 452,02

378,40

400,33

1.999,36

144,63

77,52

8,99

7,40

7,34

1.990,37

137,23

Gewinnvortrag/Verlustvortrag Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

70,18 -30,58

1.990,37

137,23

39,60

0,00

0,00

0,00

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

Seite 430 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

13,48

2,60

1,33

%

12,30

1,68

0,87

%

3.680,76

827,16

796,35

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

60,10

56,13

60,52

T€

Personalaufwandsquote:

54,42

57,66

57,34

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

90,90

92,59

93,29

%

Eigenkapitalquote:

27,22

27,48

31,39

%

Fremdkapitalquote:

72,78

72,52

68,61

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

A A

413,00

158,00

Anzahl

9,00

9,00

Anzahl

Pflegeplätze für Menschen mit A geistiger und seelischer Behinderung n

194,00

65,00

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Altenpflegeplätze Kurzzeitpflegeplätze

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

63,00

Angaben in

Anzahl

Seite 431 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Allgemeines

Die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale konnte im Jahr 2005 ihre erfolgreiche Tätigkeit fortsetzen. Hierbei war die Arbeit von einer anhaltenden Nachfrage nach den Angeboten der Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe der Stiftung geprägt. Auf der Grundlage eines Beschlusses des Stadtrates der Stadt Halle (Saale) hat die Gesellschafterversammlung der „Akazienhof“ gemeinnützige Heimgesellschaft der Stadt Halle (Saale); „Akazienhof“ gGmbH) wesentliche Aktiva und Passiva per 1. Januar 2005 auf die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale übertragen. Der erste Jahresabschluss nach der Übertragung wurde zum 31. Dezember 2005 erstellt. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes, die Voraussetzung für die Umschreibung der Grundstücke auf die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale) ist, liegt vor. Die „Akazienhof“ gGmbH wurde als Grundstückseigentümer im Grundbuch gestrichen; alle Grundstücke wurden in der Ersten Abteilung auf die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale übertragen. Die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale konnte ihre Position als einer der größten Anbieter auf dem Gebiet der Altenhilfe in Halle (Saale) behaupten. Zurzeit bietet die Stiftung 388 Plätze in den Altenpflegeheimen und 177 Plätze in Heimen für Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen an. Ein wichtiger Faktor für die Personal- und Kapazitätserhöhung der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale war die Übergabe des Bauvorhabens „Haus der Generationen“ in den Franckeschen Stiftungen an die zukünftigen Bewohner im Januar 2005. Somit konnte die Kapazität an Altenpflegeheimplätzen um 18 % gesteigert werden. Der Geschäftsanteil der „Akazienhof“ gGmbH an der ewia-Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH, Halle (Saale; ewia GmbH), wurde auch zum 1. Januar 2005 auf die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale übertragen. Die Stiftung ist nunmehr mit 50 % an der „Akazienhof“ gGmbH beteiligt. Ein entsprechender Beschluss der Gesellschafterversammlung lag vor.

2.

Wirtschaftliche Situation

Die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale konnte im Jahr 2005 ein positives Ergebnis erzielen. Der Jahresüberschuss betrug TEUR 1.990 und lag damit um TEUR 1.853 über dem des Vorjahres, was ursächlich mit T€ 1.716 mit der Übertragung der „Akazienhof“ gGmbH zusammenhängt. Die wirtschaftliche Situation der Stiftung war im Jahr 2005 stabil. Die Personalkosten sind durch die Ost-West Angleichung um 1,5 % auf 94,0 % bestimmt worden. Die Personalkosten machen insgesamt 69,9 % der Gesamtkosten aus. Im Jahr 2004 lag der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten noch bei 62,3 %. Die Steigerung ist nicht nur durch Tarifabschlüsse, sondern vor allem durch die Einstellung von Fach- und Hilfspersonal für das Altenpflegeheimes Haus der Generationen, zu erklären. Die Angebote der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale waren im Jahr 2005 durchschnittlich wie folgt ausgelastet: Einrichtung

Kapazität

Altenpflegeheim Akazienhof

151 Plätze

98,5

Altenpflegeheim Riebeckpark

147 Plätze

98,3

Altenpflegeheim Haus der Generationen

60 Plätze

80,9

Hausgemeinschaften für Demenzkranke

30 Plätze

100,0

Tagespflege für alte Menschen

25 Plätze

81,6

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

durchschnittliche Auslastung in %

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

Seite 432 von 486

Kurzzeitplage Haus im Park

9 Plätze

87,3

Förderwohnheim für geistig Behinderte

99 Plätze

100,0

Wohnheim für seelisch Behinderte

48 Plätze

97,1

AWG für geistig und seelisch Behinderte

30 Plätze

100,0

Tagesstätte für geistig Behinderte

17 Plätze

93,4

Die augenscheinlich niedrige Auslastung des Altenpflegeheimes Haus der Generationen ist der Anlaufphase geschuldet. Am 01. Februar 2005 sind die ersten Bewohner in das Altenpflegeheim Haus der Generationen gezogen; eine volle Auslastung wurde im Juni 2005 erreicht. Die vom Unternehmen sanierten bzw. neu gebauten 72 alters- bzw. behindertengerechten Wohnungen im Dachgeschoss Riebeckpark, Haus im Park und Hauses 14 in der Beesener Straße waren zum 31.12.2005 alle vermietet.

3.

Entwicklung im Jahr 2006

3.1. Chancen Die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale, als kommunale Stiftung der Stadt Halle (Saale), beabsichtigt, ihr Leistungsspektrum zu erweitern. Auch im Jahr 2006/2007 wird die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale ihre sozialen Angebote auf den Gebieten der Alten- und Behindertenhilfe bürger- und patientennah realisieren bzw. weiterentwickeln. Im Jahr 2006 wird sich das Bild der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale in der Öffentlichkeit in der Form weiter entwickeln, dass die Stiftung als ein Garant für eine vielseitige und zuverlässige Hilfe wahrgenommen wird. Der stetige Zuwachs an sozialen Leistungen, beispielhaft nachzuvollziehen auf dem Gebiet der altengerechten Wohnungen oder des Neubaus des Altenpflegeheims im Haus der Generationen, hat bewiesen, dass die Paul-RiebeckStiftung zu Halle an der Saale ihr Leistungsspektrum nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ und organisatorisch als Ertrag für sich und die Region formulieren kann. Die strategische Entwicklung basiert dabei immer auf der Grundlage der jährlichen Unternehmensplanung in Orientierung an Effektivität und Effizienz, den Bedingungen des sozialen Marktes, der demografischen Entwicklung und der Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ebenso hervorzuheben ist das durch gelebte Fachlichkeit angestrebte Ziel der Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale in der neuen Form eines Beratungsangebotes für Familien und Angehörige demenzerkrankter Menschen tätig zu werden. Ab Mai 2006 können Familien von Menschen mit dementiellen Beeinträchtigungen und natürlich Menschen mit Demenz selbst erstmalig in Halle den „Grünen Weg“ beschreiten, die Kombination sozialpädagogischer und medizinisch-fachlicher Beratung, einer ambulanten Tagesbetreuung bis hin zum geschützten Wohnen in Hausgemeinschaften. Neue Wege werden über Vernetzung mit externen Kooperationspartnern beschritten. Unser externer Kommunikationsschwerpunkt soll auf sozialen, kulturellen und generationsübergreifenden Projekten in Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern liegen. Es ist geplant, dass die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale den Aktivitäten im Rahmen des Themenjahres der Franckeschen Stiftungen 2006 teilnimmt. Der Nutzen für unser Unternehmen liegt in der Wahrnehmung durch eine breite Öffentlichkeit und im Besonderen in der Integration des neuen Altenpflegeheims im „Haus der Generationen“ in das Bewusstsein der halleschen Bevölkerung. Es sollen des weiteren Projekte mit anderen sozialen Einrichtungen als auch mit den sozialwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg initiiert werden.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

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Es ist unser Ziel, unsere sozialen Leistungen weiterhin zielgruppennah und in Orientierung an den aktuellen Bedingungen zu gestalten. Umgesetzt in die Praxis wird dies bedeuten, dass die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale bestehende Kerndienstleistungen weiter entwickelt verbunden mit dem Blick in Zukunft den eigenen Bestand auch durch den Zugewinn neuer Dienstleistungen zu sichern.

3.2. Risiken Risiken für die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale können sich aus der angestrebten Änderung des Rahmenvertrages für die Vergütung der Leistungen für die Betreuung für Menschen mit Behinderungen im Land SachsenAnhalt ergeben. Zurzeit werden die zu erbringenden Leistungen und die Refinanzierung zwischen den einzelnen Einrichtungen und den Kostenträgern separat in Pflegesatzverhandlungen vereinbart. Das neue Verfahren gemäß Rahmenvertrag nach § 79 SGB XII soll auf der Zahlung einer Grundpauschale einschließlich Investitionsbetrag für jeden vereinbarten Platz und einer Maßnahmepauschale für jeden belegten Platz beruhen. Die Pauschalen sollen dann landesweit einheitlich sein und berücksichtigen in keiner Weise mehr die Gegebenheiten der einzelnen Einrichtungen. In den Pflegesatzverhandlungen für die Altenpflege und den Verhandlungen zur Vergütung im Behindertenbereich mit den jeweiligen Kostenträgern werden seit einigen Jahren die Personalkosten nicht kostendeckend refinanziert. Die Tarifzugehörigkeit der Unternehmen wird nicht beachtet, denn die Berechnungen der Kostenträger erfolgen grundsätzlich nur auf der Grundlage des Tarifvertrages öffentlicher Dienst Land, der auf niedrigeren Lohn- und Gehaltsgrößen basiert. Aus diesem Grund ruft die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale konsequent die Schiedsstelle an, um auf diese rechtswidrige Situation hinzuweisen. Ein weiteres Risiko könnte die allgemeine Reformpolitik im Bereich des Pflegeversicherungsgesetzes darstellen. Die derzeitige politische Diskussion, die Pflegestufe 1 in der stationären Altenpflege abzuschaffen und die Kosten für die Pflegestufe 2 auf das Niveau der Pflegestufe 1 abzusenken, kann zu drastischen Umstrukturierungen bis hin zur Schließung einzelner Altenpflegeheime führen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle (Saale)

Seite 434 von 486

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale) a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Zscherbener Straße 11 06124 Halle (Saale)

Rechtsform:

Eigenbetrieb

Stammkapital in T€:

1.533,88

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

1.533,88

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Das Psychiatrische Krankenhaus ist ein Krankenhaus der Spezialversorgung und nimmt im Rahmen der Krankenhausplanung des Landes Sachsen-Anhalt an der bedarfsgerechten stationären und teilstationären Versorgung der Bevölkerung teil. Im Psychiatrischen Krankenhaus werden Kranke untergebracht, ärztlich versorgt und gepflegt mit dem Ziel, Krankheiten und Leiden festzustellen, zu heilen oder zu lindern. Öffentlicher Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines psychiatrischen Krankenhauses mit dem Ziel einer ausreichenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung in dem Einzugsgebiet durch ein bestmögliches medizinisches Angebot unter Wahrung wirtschaftlicher Geschäftsführung.

b) Besetzung der Organe Krankenhausleitung:

Dr. Langer, Bernd Erge, Ilona Ernst, Birgit

Krankenhausausschuss:

Vorsitzende

Szabados, Dagmar Dr. Haerting, Gesine Dr. Heinrich, Holger Eberhard, Eveline Haupt, Hanna Haupt, Ute

Krankenhausausschuss

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

0,19

0,14

0,13

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

Seite 435 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

5.950,28

61,0

6.492,75

65,9

6.998,12

69,0

-542,47

-8,36

Umlaufvermögen

2.796,84

28,7

2.397,18

24,3

2.219,97

21,9

399,66

16,67

Ausgleichsposten für Fördermittel nach dem KHG

1.008,41

10,3

966,35

9,8

924,29

9,1

42,06

4,35

9.755,53

100,0

9.856,28

100,0

10.142,38

100,0

-100,75

-1,02

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

2.778,44

28,5

2.705,99

27,5

2.699,37

26,6

72,45

2,68

Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG

5.076,83

52,0

5.568,60

56,5

6.025,38

59,4

-491,77

-8,83

84,09

0,9

91,10

0,9

98,11

1,0

-7,01

-7,69

1.097,73

11,3

953,35

9,7

734,90

7,2

144,38

15,14

Verbindlichkeiten

718,44

7,4

537,25

5,5

584,62

5,8

181,19

33,73

Bilanzsumme

9.755,53

100,0

9.856,28

100,0

10.142,38

100,0

-100,75

-1,02

2005

Aktiva

Bilanzsumme

Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand Rückstellungen

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

2004

2003

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

%

Seite 436 von 486

bb) GuV 2005

Erlöse aus Krankenhausleistung sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

2004

2003

T€

T€

T€

7.133,67

6.933,11

6.564,26

161,73

203,71

118,02

970,55

976,36

922,28

5.798,20

5.738,96

5.478,63

Abschreibungen

574,75

601,32

627,23

Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens sonstige betriebliche Aufwendungen

143,72

149,37

202,84

42,06

42,06

42,06

512,09

550,79

572,44

150,05

154,30

208,14

Personalaufwand

450,02

418,39

344,96

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

23,86

17,73

22,47

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

73,56

7,43

-59,16

1,11

0,81

0,62

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

72,45

6,62

-59,78

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

72,45

6,62

-59,78

sonstige Steuern

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

Angaben in

1,02

0,10

-0,91

%

2,68

0,25

-2,17

%

647,20

607,93

567,45

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

54,04

46,65

49,74

T€

Personalaufwandsquote:

79,48

80,41

81,99

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

60,99

65,76

68,67

%

Eigenkapitalquote:

28,48

27,45

26,61

%

Fremdkapitalquote:

71,52

72,55

73,39

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

41.500,00

41.881,00

40.927,00

Tage

1.638,50

1.651,50

1.547,00

Stck.

25,33

25,36

26,46

Tage

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Berechnungstage Fallzahlen Verweildauer Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

T S tT

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

Angaben in

Seite 437 von 486

e) Lage des Unternehmens Die Finanzierung des Krankenhauses erfolgt auf Grundlage der Festlegungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes, der Bundespflegesatzverordnung und des Landeskrankenhausgesetzes. Die Pflegesatzvereinbarung für das Jahr 2005 wurde mit den Kostenträgern am 15.04.2005 abgeschlossen. Die Genehmigung der Krankenhauspflegesätze erfolgt auf der Grundlage von § 18 Abs. 5 des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz-KHG) in der Fassung des Art. 11 des Gesundheitsstrukturgesetzes (GSG) vom 21.12.1992 (BGBl. I S. 2309) und in der Verordnung zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Bundespflegesatzverordnung-BPflV) in der Fassung von Art. 1 der Verordnung zur Neuordnung des Pflegesatzrechts vom 26.09.1994 (BGBl. I S 2750), zuletzt geändert durch Art. 4 des Gesetzes zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssicherungsgesetz-BeSichG) vom 23.12.2002 (BGBl. I S. 4637). Das Krankenhaus wird nach den Bestimmungen des Krankenhausgesetzes Sachsen Anhalt (KHG LSA) gefördert. Die Prüfung der Pflegesatzvereinbarung auf Rechtmäßigkeit und Vollständigkeit nach den Bestimmungen des KHG, der BPflV und des Landeskrankenhausgesetzes ergab keine Beanstandungen. Der Pflegesatzvereinbarung wurde am 09.05.2005 gemäß § 18 Abs. 1 S. 3 KHG durch das Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen- Anhalt zugestimmt. Der Genehmigungsbescheid des Ministeriums für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales vom 09.05.2005 hatte für die im Krankenhausplan des Landes aufgenommenen 100 stationären Betten in der Summe von Basis- und Abteilungspflegesatz einen Betrag von 185,50 € und für die 40 tagesklinischen Plätze einen Betrag von 111,26 € zum Inhalt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Budget 2005 um 147.329 EUR erhöht werden. Folgende Sachverhalte führten zu dieser Steigerung: •

Berücksichtigung der Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen aller Krankenkassen gemäß § 71 (3) SGB V in Höhe von 26.356 EUR,



die Erhöhung des Personalbestandes entsprechend der Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) um 0,79 VZS (entspricht 34.005 EUR),



die Verankerung des zusätzlichen Personalaufwandes für die Bereitschaftsdienste der Ärzte nach vereinbartem Arbeitszeitmodell in Höhe von 86.968 EUR.

Unberücksichtigt blieben die tariflichen Veränderungen im Bezug auf die Ost- Westangleichung zum 01.07.2005 von 92,5 % auf 94 % des Westniveaus. Deshalb wurde in der Budget- und Entgeltvereinbarung festgeschrieben, dass diesbezüglich eine Ausgleichszahlung in 2006 erfolgt. Zusammenfassend war festzustellen, dass die vereinbarten Pflegesätze bei Erreichung der geplanten Belegung und unter Einhaltung des Niveaus der Personal- und Sachaufwendungen ein ausgeglichenes Ergebnis sichern können. Als Anlage ist eine Übersicht der Pflegesätze im Vergleich 2004/2005 beigefügt. Die Leistungskennziffern der Belegung konnten im Jahr 2005 im Abgleich zu den Vorgaben des Budgets 2005 nicht im vollen Umfang erreicht werden. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Reduzierung der Berechnungstage (BT) um 0,9 % (361 BT). Zusätzlich lag die in 2005 erreichte Belegung mit 314 BT unter dem vereinbarten Budget 2005. Die entsprechende Erlösausgleichsrechnung für 2005 nach Bundespflegesatzverordnung § 12 Abs. 4 und § 21 Abs. 2 ist vorgenommen worden und beträgt 16.291. Die Erlöse der Krankenhausleistung konnten trotzdem zum Vorjahr um insgesamt 200,6 T€ (5,6 %) erhöht werden, da höhere Pflegesätze vereinbart werden konnten und erstmalig Erlöse aus der ambulanten Behandlung im Krankenhaus (PIA) erzielt werden konnten. Die detaillierte Ermittlung der Erlöse aus Krankenhausleistungen und die Darstellung ausgewählter Leistungs- und Effektivitätskennzahlen ist in der Anlage unter Punkt 3 ersichtlich. Die Mindererlöse von ca. 35.200 € zum Budget im Ergebnis der geringeren Auslastung im teilstationären Bereich werden entsprechend der Bundespflegesatzverordnung mit 40 % ausgeglichen, so dass zur Sicherung eines neutralen bzw. positiven Ergebnisses eine Senkung der Kosten bzw. eine Steigerung der sonstigen Erträge im Jahre 2005 erforderlich gewesen war. Das Ergebnis des Jahres 2005 konnte diesen Erfordernissen im vollen Umfang gerecht werden. Es ergibt sich ein Gewinn von 72.450,44 € (entspricht 0,97 % der Erlöse). Der Grund dafür liegt insbesondere in den geringeren Personalaufwendungen im Vergleich zur Planung 2005. Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

Seite 438 von 486

Die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2005 im Vergleich zum Vorjahr 2004 zeigt im Personalaufwand eine Steigerung von 1,03 %. Als Begründung ist hierfür anzuführen, dass bei der Nachbesetzung von Altersteilzeitstellen und der sonstigen Neubesetzungen von Stellen u. a. bei Feststellung der Erwerbsunfähigkeit weitaus geringere Personalkosten je Mitarbeiter angefallen sind, da die Mitarbeiter weitaus jünger sind. Des Weiteren war mit der Neuregelung für Zahnersatz und Krankengeld eine Entlastung der Arbeitgeberanteile in den Lohnnebenkosten verbunden, da dieser Beitragsanteil alleinig durch den Arbeitnehmer zu tragen ist. Die Erhöhung der Erträge gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % (164,7 T€) bei gleichzeitiger Erhöhung des Aufwandes um nur 1,4 % (98,9 T€) ermöglichte die Steigerung des Jahresüberschusses zu 2004 um 65,8 T€. Der Sachaufwendungen sowohl für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als auch für bezogene Leistungen konnten im Vergleich zu 2004 reduziert werden, da durch wirtschaftliche Entscheidungen im Rahmen von Ausschreibungen z. B. der Hausreinigung kostengünstigere Verträge abgeschlossen werden konnten. Als weiterer Grund ist der Ausbau der Instrumente der Kostenkontrolle zu nennen, der eine größere Anzahl von Mitarbeitern des Krankenhauses in die Verantwortung einbezogen hat. Das Eigenkapital erhöht sich im Ergebnis des Jahresgewinnes um 72.450,44 €. Die sonstigen Rückstellungen sind in 2005 auf 1.097,7 T€ um 144,4 T€ (Vorjahr 218,4 T€) angestiegen. Die Ursachen dafür liegen hauptsächlich im weiteren Anwachsen der Rückstellungen für Altersteilzeit um 55,6 T€ (Vorjahr 94,8 T€), den höheren Rückstellungen für Personalaufwendungen im Rahmen der Bereitschaftszeitzuschläge, dem Urlaub und sonstigen Personalaufwendungen um 6,8 T€ (Vorjahr 53,9 T€) und einer weiteren Erhöhung der Rückstellungen für unterlassene Instandsetzung um 18,5 T€ (Vorjahr 77,8 T€). Zusätzlich war eine Rückstellung in Höhe von 70,1 T€ für die Archivierung von Geschäftsunterlagen, als Pflichtrückstellung zu bilden. Die Budget- und Entgeltverhandlungen für das Jahr 2006 sind für den 10.04.2006 mit den Vertretern der Kostenträger vereinbart. Nach Einschätzung der Krankenhausleitung zeichnen sich derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken ab. Auch mittelfristig können bestandsgefährdende Risiken ausgeschlossen werden, wenn es dem Krankenhaus gelingt, adäquate Pflegesätze zu verhandeln und das Behandlungsspektrum entsprechend dem Bedarf weiterzuentwickeln, um die finanzielle Stabilität und die Auslastung des Krankenhauses zu sichern. Als Chance zur weiteren Entwicklung wird auch die Umsetzung des Beschlusses des Stadtrates vom 14.06.2005 zum Rechtsformwechsel des Krankenhauses in eine gGmbH gesehen. Voraussetzung ist, dass der Kaufpreis von einem realistischen Ertragswert ausgeht, um auch mittelfristig den Bestand des Krankenhauses nicht zu gefährden.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Seite 439 von 486

Anlage 1. Übersicht der Pflegesätze

Pflegesatz 2005 Euro

Pflegesatz 2004 Euro

Differenz Euro

47,63 137,47 185,10

46,83 136,41 183,24

0,80 1,06 1,86

24,70

24,14

0,56

86,56 111,26

81,55 105,69

5,01 5,57

stationäre Betten Basispflegesatz Abteilungspflegesatz Summe

tagesklinische Plätze Basispflegesatz Abteilungspflegesatz Summe

2. Entwicklung der Erlöse aus Krankenhausleistung

2005 Euro vollstationär Erlöse aus Basispflegesatz Erlöse aus Abt.pflegesatz Zwischensumme

2004 Euro

Differenz Euro

Entwicklung in %

1.563.345,86 4.525.573,98 6.088.919,84

1.541.737,42 4.491.493,37 6.033.230,79

21.608,44 34.080,61 55.689,05

101,4 % 100,8 % 100,9 %

125,78

125,78

0,00

100,0 %

213.871,86 748.415,01 962.286,87

216.224,13 730.491,66 946.715,79

-2.352,27 17.923,35 15.571,08

98,9 % 102,5 % 101,6 %

Ausgleichsbeträge aus BPflV

14.545,00

-46.964,00

61.509,00

-31,0 %

ambulant Erlöse aus Behandlungspauschale PIA

67.791,48

0,00

67.791,48

7.133.668,97

6.933.108,36

200.560,61

vorstationär teilstationär Erlöse aus Basispflegesatz Erlöse aus Abt.pflegesatz Zwischensumme

Erlöse aus Krankenhausleistung

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

102,9 %

Seite 440 von 486

3. Übersicht von ausgewählten Leistungs- und Effektivitätskennzahlen

Veränderungen 2005 Behandlungs-/Berechnungstage stationär Behandlungs-/Brechnungstage TS Behandlungs-/Berechnungstage vorstationär PKH gesamt Durchschnittserlös je Fall Durchschnittserlös je Behandlungstag PKH gesamt Fallzahl stationär Fallzahl teilstationär PKH gesamt Verweildauer stationär Verweildauer teilstationär Durchschnittliche Verweildauer PKH Auslastung d. Planbetten stationär Auslastung d.Planbetten teilstationär Durchschnittliche Auslastung PKH

2004

32.834 8.666 1 41.501

32.903 8.958 1 41.862

140 1346,5 292 1638,5 24,38 29,68 25,33 89,96 85,97 89,10

140 1383 268,5 1651,5 23,81 33,36 27,18 89,95 88,17 89,57

absolut

%

-69 -292 0 -361 0 0 0 -37 24 -13 1 -4 -2 0 -2 0

99,8 % 96,7 % 100,0 % 99,1 %

100,0 % 97,4 % 108,8 % 99,2 % 102,4 % 89,0 % 93,2 % 100,0 % 97,5 % 99,5 %

4. Personalkosten 2005

Anzahl VK Gesamt

134,94

Angestellte Arbeiter

121,05 13,89

BruttoArbeitgeberanteile/ Aufwendungen Personalkosten Personalverdienst soziale Abgaben für Altersversorgung 2005 gesamt kosten/VK Euro Euro Euro Euro 4.634.035,61 938.743,16 225.420,90 5.798.199,67 42.968,72 € 4.272.765,06 361.270,55

882.071,58 56.671,58

207.261,61 18.159,29

5.362.098,25 436.101,42

44.296,56 € 31.396,79 €

5. Entwicklung des Eigenkapitals

Anfangsbestand

Eigenkapital

Zugänge

Entnahme

Endbestand

01.01.2005 Euro

Euro

Euro

31.12.2005 Euro

2.705.989,43

72.450,44

0,00

2.778.439,87

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Psychiatrisches Krankenhaus Halle (Saale)

Seite 441 von 486

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Röntgenstraße 1 06120 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

3.067,75

Gesellschafter:

T€

%

Krankenhaus Martha-Maria gGmbH Nürnberg

1.503,20

49,00

Stadt Halle (Saale)

1.564,55

51,00

Gegenstand des Unternehmens: Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages die bestmögliche medizinisch und pflegerische Versorgung von stationären und ambulanten Patienten nach den Grundsätzen der christlichen Krankenpflege und Seelsorge in den bestehenden Krankenhausbetriebsstätten in Halle oder in künftig neu zu errichtenden Krankenhäusern, ferner die Ausbildung und Fortbildung in pflegerischen Berufen. Diese Krankenhäuser sollen nach ihrem Umfang und nach ihren Einrichtungen den Bestimmungen für die staatlich geförderten Krankenhäuser im Sinne des Krankenhausfinanzierungsrechts entsprechen. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke im Sinne des Abschnittes ¿Steuerbegünstigte Zwecke¿ der Abgabenordnung. Öffentlicher Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Krankenhauses mit dem Ziel einer ausreichenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung in dem Einzugsgebiet durch ein bestmögliches medizinisches Angebot unter Wahrung wirtschaftlicher Geschäftsführung.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung:

Hoffmann, Dieter Pastor Straka, Klaus

Aufsichtsrat:

Vorsitzender

Cramer, Andreas

stellv. Vorsitzender

Lübben, Torsten Därr, Heinz Dr. Brockmann, Justus Haupt, Ute Müller, Roswitha Szabados, Dagmar Weiß, Isa

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

Seite 442 von 486

31.12.2005

Aufsichtsrat

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

3,50

4,00

3,50

c) Beteiligungen unmittelbar Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe gGmbH

T€

%

12,50

50,00

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

2.300,81

1,6

2.300,81

1,6

2.300,81

1,6

0,00

Anlagevermögen

67.661,46

48,1

62.074,33

43,1

55.527,59

38,5

5.587,13

9,00

Umlaufvermögen

58.638,33

41,7

68.112,05

47,3

74.604,01

51,7

-9.473,72

-13,91

0,56

0,0

0,58

0,0

6,67

0,0

-0,02

-3,45

11.926,18

8,5

11.644,44

8,1

11.348,98

7,9

281,74

2,42

562,13

0,4

2005

Aktiva Ausstehende Einlagen

Rechnungsabgrenzungsposten Ausgleichsposten für Fördermittel nach dem KHG

2004

2003

Treuhandvermögen innerhalb der Bilanzsumme

Bilanzsumme

% 0,00

140.527,34

100,0

144.132,22

100,0

144.350,19

100,0

-3.604,88

-2,50

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

31.650,43

22,5

31.379,94

21,8

31.015,84

21,5

270,49

0,86

58,91

0,0

48.675,77

34,6

43.008,89

29,8

35.828,83

24,8

5.666,88

13,18

0,07

0,0

0,18

0,0

0,56

0,0

-0,11

-61,11

4.904,39

3,5

5.216,05

3,6

5.523,39

3,8

-311,66

-5,98

114,28

0,1

138,28

0,1

97,29

0,1

-24,00

-17,36

7.709,48

5,5

6.926,65

4,8

5.220,32

3,6

782,83

11,30

47.414,00

33,7

57.462,23

39,9

66.101,82

45,8

-10.048,23

-17,49

562,13

0,4

144.350,19

100,0

-3.604,88

-2,50

Sonderposten aus Zuschüssen und Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand Sonderposten aus Übertragungsvertrag Sonderposten aus Zuwendungen Dritter Rückstellungen Verbindlichkeiten Treuhandverbindlichkeiten Bilanzsumme

innerhalb

Bilanzsumme

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

der

140.527,34

100,0

144.132,22

100,0

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

Seite 443 von 486

bb) GuV 2005

Erlöse aus Krankenhausleistung Erlöse aus Wahlleistung Erlöse aus ambulanten Krankenhauses Nutzungsentgelte der Ärzte

Leistungen

des

Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sonstige betriebliche Erträge

2004

2003

T€

T€

T€

52.768,11

51.543,02

50.863,59

83,38

52,98

53,38

685,64

543,33

361,34

547,96

511,73

506,47

-18,63

-19,30

499,72

5.798,45

4.760,65

3.708,26

Materialaufwand

19.997,86

17.697,62

16.687,19

Personalaufwand

33.646,63

32.970,70

33.281,01

Abschreibungen

4.625,76

4.414,58

4.390,30

Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens Zuschüsse öffentliche Hand

1.171,28

1.171,53

39.464,46

283,53

295,52

298,23

4.771,32

3.907,46

3.925,58

94,22

110,92

171,04

Aufwendungen für nach dem KHG geförderte, nicht aktivierungsfähige Maßnahmen Aufwendungen aus der Auflösung des Ausgleichspostens für Eigenmittelförderung Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens sonstige betriebliche Aufwendungen

696,83

58,59

107,98

1,80

0,05

0,01

1.268,71

1.287,95

39.527,35

5.616,84

6.069,32

5.615,42

7,28

7,28

7,28

130,56

115,54

61,31

Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

und

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

5,05

0,01

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

463,64

501,85

311,41

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

186,70

136,50

1,56

sonstige Steuern

6,44

1,25

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

270,49

364,10

309,85

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

439,49

392,47

115,93

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

375,96

317,08

33,31

334,03

439,49

392,47

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

0,50

0,69

0,60

%

Eigenkapitalrentabilität:

0,86

1,18

1,01

%

4.896,25

4.778,67

4.700,15

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

71,44

68,24

66,82

T€

Personalaufwandsquote:

56,20

57,45

59,44

%

Cashflow:

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

Seite 444 von 486

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

47,81

42,70

38,21

%

Eigenkapitalquote:

22,52

21,77

21,49

%

Fremdkapitalquote:

77,48

78,23

78,51

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

588,00

588,00

588,00

Stück

18.324,00

19.201,00

20.205,00

Anzahl

9,00

8,40

8,40

ee) Leistungsdaten

Aufgestellte Betten stationär Fallzahl (ohne interne Verlegungen) Verweildauer (Ist)

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

S tA T

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

Angaben in

Tage

Seite 445 von 486

e) Lage des Unternehmens Geschäftsverlauf 2005 und Lage der Gesellschaft

Die Sanierung und Rekonstruktion des ehemaligen Bezirkskrankenhauses wurde mit dem 2. Bauabschnitt im Jahre 2005 fortgeführt. Ende des Jahres 2005 war der aufgestockte und umgebaute Westflügel für 2 Pflegestationen in Betrieb, der Anbau für die Küche und das Casino sowie der Innenhofausbau West für die Funktionsbereiche Innere Medizin, Neurologie, Urologie und H N O sowie Physiotherapie weitgehend fertig gestellt. Mit Abschluss des Innenausbaues findet im 1. Quartal 2006 die Einweihung des 2. Bauabschnittes statt. Entsprechend der Abstimmung mit der Planungsbehörde wird auch ein Linksherzkathetermessplatz eingerichtet. Die bei der Durchführung des 2. Bauabschnittes aufgetretenen standsicherheitstechnischen Probleme der EDV-Zentrale führten in 2005 zu deren Abriss und zu einem im Bauvorhaben integrierten Neubau. Zur Feststellung der Ursache wurde ein Beweissicherungsverfahren in die Wege geleitet, in dessen Rahmen die Klärung der Ursache und damit die Feststellung des Haftenden erfolgen soll. Im Rahmen des 2. BA wurde die Erneuerung der Zentralsterilisation vorgenommen, da die alten Sterilisatoren das nach § 4 Abs. 2 MPBetreibV geforderte Validierungsverfahren nicht mehr erfüllten. Die Maßnahme konnte unterbrechungsfrei bei laufendem Krankenhausbetrieb realisiert werden. Für die Finanzierung des 2. BA hatte die Landesregierung Sachsen-Anhalt Euro18.866.670 und die Kostenträger mit Zuwendungsvertrag (Benutzerbeiträge) Euro 7.565.586 zur Verfügung gestellt. Nach Hochrechnung der Kosten ist mit keiner Überschreitung der Fördersumme zu rechnen. Nach Abschluss des 2. Bauabschnittes soll unverzüglich mit dem 3. Bauabschnitt begonnen werden. Auch dieser wird durch die Landesregierung mit EUR 38.022.880 gem. Förderbescheid vom 19.12.2003 finanziert. Mit diesem letzten Bauabschnitt wird der gesamte Zentralflügel sowie das Hauptgebäude mit allen Dachflächen unter denkmalschutzrechlichen Bestimmungen von Grund auf saniert und modernisiert. Aufgrund der strukturellen Weiterentwicklung des Krankenhauses wird über die ursprüngliche Planung hinaus eine Station für Intermeditcare (IMC) einschließlich Stroke-unit eingerichtet sowie ein Zentralarchiv geschaffen. Parallel zu den geförderten Baumaßnahmen hat das Krankenhaus auf einem in 1999 erworbenen, angrenzenden Grundstück einen dauerhaft befestigten Besucher- und Mitarbeiterparkplatz errichtet. Damit stehen den Mitarbeitern und Besuchern insgesamt 537 Parkplätze, davon 385 Mitarbeiterparkplätze und 152 Besucherparkplätze zur Verfügung. Gleichzeitig konnten die im 2. Bauabschnitt geforderten Ausgleichspflanzungen realisiert werden. Für den laufenden Krankenhausbetrieb 2005 wurden wiederum 588 Planbetten, einschließlich 18 ITS-Betten, vorgehalten. Mit dem am 01. Januar 1995 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung des Gesetzes des Landes Sachsen-Anhalt zum Bundesgesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze vom 24. 01. 1995 werden erstmals im Landeskrankenhausplan keine Planbetten mehr ausgewiesen, vielmehr bezieht sich die Krankenhausplanung in Sachsen-Anhalt auf medizinische Schwerpunkte und Fachdisziplinen, Leistungen und Versorgungsaufgaben. Demzufolge wurde antragsgemäß dem Krankenhaus eine überregionale Versorgungsaufgabe mit den nachfolgenden Spezifizierungen zugewiesen. Die Verteilung der aufgestellten Betten in den Fachdisziplinen wurde bedarfsgerecht vorgenommen. Die Ermittlung des Nutzungsgrades erfolgt informativ, wobei die einzelnen Fälle bei der Ermittlung des Nutzungsgrades nach der entlassenen Fachabteilung zugeordnet wurden (mit Überlieger). Fachabteilung Chirurgie I Chirurgie II Innere Medizin I Innere Medizin II Frauenheilkunde/Geburtshilfe HNO Kinderheilkunde Neonatologie Urologie Orthopädie I Orthopädie II Neurologie Intensivmedizin Gesamt

Schwerpunkte Visceralchirurgie, Unfallchirurgie Thoraxchirurgie Gastroenterologie, Kardiologie Pneumologie, Schlafmedizin

Betten 67 20 74 78 48 44 34 6 53 39 39 68 18 588

Nutzungsgrad 73,61 43,27 82,85 87,68 50,96 69,65 49,44 21,60 63,89 74,09 83,16 88,51 85,53 74,38

Nicht erfasst sind in der vorgenannten Statistik die Tagespatienten der I T S, dagegen sind die Kurzlieger mit der entsprechend abgerechneten DRG unter Berücksichtigung der Grenzverweildauern enthalten. Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

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Seite 446 von 486

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2005 wurde wiederum geprägt durch das Ergebnis der Budgetverhandlung, wobei der landesweit festgelegte Basisfallwert in Höhe von EUR 2.620,30 (ohne Kappung EUR 2.744,19) ein wesentlicher Faktor war. Individuell für das Städt. Krankenhaus Martha-Maria konnte ein Basisfallwert von EUR 2.564,38 (ohne Ausgleiche und Berichtigungen EUR 2.629,73) sowie ein Casemix-Index von 1,017 bei 18.928,429 Bewertungsrelationen verhandelt werden. Bei der Berechnung wurden analog dem Vorjahr die Erlöse für Überlieger (2004 zu 2005) gesondert ermittelt und einbezogen. Die Gesamtfallzahl des Jahres 2004 konnte mit 18.605 Fällen auch für das Jahr 2005 vereinbart werden. Der Erlösausgleich wurde vorläufig mit EUR 1.558.772,68 vereinfacht ermittelt und wird im Jahre 2006 nach einer genauen Erlösanalyse mit EUR 1.449.606,47 endgültig festgestellt. Das Krankenhaus wird demnach EUR 109.166,21 Nachforderung geltend machen. Die Budgetverhandlung 2005 wurde unter den Bedingungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes, der Bundespflegesatzverordnung, des Krankenhausentgeltgesetzes, der Verordnung zum Fallpauschalensystem für Krankenhäuser für das Jahr 2005, einschl. DRG-Fallpauschalenkatalog 2005, der Verordnung zur Bestimmung besonderer Einrichtungen im Fallpauschalensystem für Krankenhäuser für das Jahr 2005, Sozialgesetzbuch Fünftes Buch, Fallpauschalen- und Sonderentgeltkatalog 2005, Beitragssicherungsgesetz (alle Gesetze in der Fassung des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung vom 14. November 2003) geführt. Demzufolge konnte keine Budgetsteigerung über den „Deckel“ hinaus vereinbart werden. Lediglich der Zukauf von Leistungsänderungen mit EUR 439.612 (zu 21 % des Erlösbudgets) überstieg das Budget 2004, ebenso die Veränderungsrate 2005 BMG gemäß § 71 Abs. 3 SGB V mit 0,38 %, die BAT-Anpassung Ost/West von 91 % auf 92,5 % (+ 0,81 % halbjährlich) und zur Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen 0,2 % des Gesamtbudgets. Weitere Berücksichtigung fanden die zusätzlichen Kosten aufgrund der Umsetzung des Gesetzes über die Berufe in der Krankenpflege (Praxisanleitung) mit EUR 22.500 sowie die zusätzlichen Kosten aufgrund der Abschaffung des AiP mit EUR 47.545. Dagegen wurden die stationären Leistungen des Schlaflabors als künftig ambulante Leistung ausgegliedert mit EUR 66.000. Der vorläufige Erlösausgleich für das Jahr 2005 im DRG-Bereich wurde mit insgesamt EUR 99.511,83 (EUR 248.779,58 Mindererlös, davon 40 %) ermittelt. Der Erlösausgleich nach § 6 Abs. 1 KHEntG für tagesbezogene Entgelte beträgt EUR 12.361,17, für Nachforderungen des Zuschlages der Ausbildung EUR 40.099,08. Dagegen ergibt sich ein Ausgleich zugunsten der Kostenträger nach § 15 Abs. 2 KHEntG in Höhe von-EUR 109.352,19. Die Instandhaltungspauschale in Höhe von 1,1 % wurde im Gesamtbudget berücksichtigt. Der Sollstellenplan des Krankenhauses veränderte sich im Wesentlichen durch die Zuführung von über das Budget finanzierten 3,0 VK zur Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen zwecks Einhaltung der gemäß § 4 ArbZG vorgeschriebenen Ruhepausen im Zentral-OP. Demzufolge ergab sich ein budgetabhängiger Sollbedarf an Planstellen von 704,84 VK, zuzüglich 5,0 VK im Fort- und Weiterbildungsinstitut und 2,26 VK für das Akademische Lehrkrankenhaus = 712,10 VK (ohne ruhende Arbeitsverhältnisse und ohne 3,0 VK Gestellungsverträge). Nicht im Sollstellenplan enthalten sind die jeweiligen Planstellen aus Drittmitteln und ABM-Maßnahmen, die entsprechend der einzelnen Bewilligungsbescheiden geführt werden. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass der akademische Lehrkrankenhausvertrag ab 01.01.2006 nicht mehr mit dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, sondern mit der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg neu geschlossen werden muss und hierbei die bisherige Kostenerstattung entfällt. Die seit dem Jahre 2003 erfolgte Abgabe von Arzneimitteln aus der Krankenhausapotheke zur unmittelbaren Anwendung in den Ambulanzen der ermächtigten Krankenhausärzte wurde auch im Jahr 2005 entsprechend der mit allen Kassenverbänden geschlossenen Arzneimittelverträge nach § 129a SGB V verstärkt fortgesetzt. Durch den Beauftragten für das Risikomanagement wurde das im Jahre 2003 eingeführte System entsprechend des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) nach periodisch durchgeführten Prüfungen fortgeschrieben und die Ergebnisse dem Aufsichtsrat im Rahmen der Jahresabschlussprüfung vorgestellt. Das Geschäftsjahr 2005 konnte positiv abgeschlossen werden. Der Jahresüberschuss beträgt EUR 270.493, die Abschreibungen für aktivierungspflichtige Eigenmittelfinanzierungen in Höhe von EUR 63.533 werden den Rücklagen entnommen. Somit ergibt sich ein Bilanzgewinn von EUR 334.026. Der Gewinnvortrag des Jahres 2004 in Höhe von EUR 439.491 wird der Betriebsmittelrücklage zugeführt. Im Jahresabschluss sind betriebsüblich zu bildende Rückstellungen im Personalkostenbereich (Bereitschaftsdienste, Urlaube, Jubiläumszuwendungen, Insolvenzgeld) in Höhe von EUR 1.067.692 enthalten sowie für den Instandhaltungsbereich (u. a. Instandsetzung Außenanlagen, Brandschutz innen, HBO-Zentrum, Dachreparaturen Hauptgebäude sowie Parkplatz) EUR 5.183.395. Sonstige Rückstellungen wurden u. a. noch für Prüfungskosten, für ausstehende Eingangsrechnungen, für Rückzahlungsverpflichtungen und erstmals auch für Archivierungskosten in Höhe von EUR 1.098.295 gebildet. Zusätzlich wurden Steuerrückstellungen von EUR 360.100 vorgesehen.

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Seite 447 von 486

Die liquiden Mittel des Krankenhauses mit TEUR 6.962 zum 31. Dezember 2005 beinhalten den Betriebs- und Fördermittelbereich und decken den erforderlichen Finanzbedarf. Der Instandhaltungsbereich beinhaltet Aufwendungen in Höhe von TEUR 2.652 unabhängig von den geförderten Baumaßnahmen. Im Jahr 2005 hat sich das Krankenhaus der Fremdbewertung nach den Qualitätsstandards KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) unterzogen und das KTQ-Qualitätssiegel erhalten. Der kontinuierliche Prozess der Verbesserung des eingeführten Qualitätsmanagements soll weiter fortgesetzt werden. Gleichzeitig beteiligt sich das Städt. Krankenhaus Martha-Maria als eines von 5 ausgesuchten Krankenhäusern in der Bundesrepublik an einem Forschungsprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“. Das Projekt wird durchgeführt durch die RuhrUniversität Bochum „Sackler-Stiftung für Schmerztherapie“ und die Universität Witten/Herdecke „Institut für Pflegewissenschaft“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin (SGIKM) sowie der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS). Am Ende des Projektes in 2006 soll die entsprechende Zertifizierung des Krankenhauses stehen. Zur Stärkung der Ausbildung des Städtischen Krankenhauses Martha-Maria und des St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhaus wurde am 11.03.2005 die „Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe gGmbH“ gegründet. Der Betrieb wird in der dem Diakoniewerk Martha-Maria gehörenden Liegenschaft Fährstr./Riveufer in Halle stattfinden. Mit diesem Schritt soll auch das Risiko der neuen Ausbildungsfinanzierung nach § 17a KHG minimiert werden. Zum Jahresende 2005 hat das Krankenhaus zur Stärkung seines Profils entsprechend der Festlegungen im Krankenhausplan 2005 und in Abstimmung mit der Landesregierung und den Kostenträgern die Fachrichtung Kinderheilkunde an das St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhaus abgegeben. Im Gegenzug wurde die Traumatologie einschließlich der Handchirurgie des St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhauses zum gleichen Zeitpunkt übernommen. Das nahezu identische Budgetvolumen wird mit dem Kostenträger verhandelt. Zur Absicherung der Geburtshilfe im Städtischen Krankenhaus Martha-Maria wurde die Vorhaltung eines pädiatrischen Dienstes durch das St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhaus vereinbart.

Ausblick

Das Land Sachsen-Anhalt hat aufgrund des geänderten Krankenhausgesetzes vom 13. August 2004 die pauschalen Fördermittel nach § 6 Abs. 1 KHG LSA für das Jahr 2005 noch nach altem Recht (Planbetten und Fallzahlen 2002) festgelegt und somit dem Krankenhaus EUR 1.099.466,64 bewilligt. Damit konnten zwar die dringend notwendigen Investitionen durchgeführt, jedoch kein Ausgleich für die Abschreibungen, Modernisierungen und Anpassungen an den aktuellen technischen Stand, insbesondere im EDV-Bereich, erreicht werden. Entsprechende Anträge wurden der Landesregierung zugeleitet. Diese wird jedoch erst über die Zuweisung des Jahres 2006 nach der Landtagswahl am 26.03.2006 entscheiden und sich hierbei an der finanziellen Situation des Landes orientieren. Die Budgetverhandlung 2006 konnte bisher nicht aufgenommen werden. Zum einen fehlt die Vereinbarung eines Landesbasisfallwertes nach § 10 KHEntgG, zum anderen sind noch keine seitens der Kostenträger aufzunehmende Verhandlungen über die abzuschließende Leistungs- und Qualitätsvereinbarung erfolgt. Strittig sind u. a. die Korrektur des Basisfallwertes 2005 aufgrund festgelegter Ausgleichskriterien durch die Schiedsstelle sowie das Anrechnen von Codiereffekten und von Wirtschaftlichkeitsreserven nach § 10 Abs. 3 Punkt 3 KHEntgG. Auch die Kappungsregelung ist strittig. Die vom BMG festgesetzte Veränderungsrate nach § 71 Abs. 3 SGB V soll von 1,41 % auf 0,63 % aufgrund des Gesetzes zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung herabgesetzt werden. Das Verfahren befindet sich im Vermittlungsausschuss. Ziel der Verhandlung für 2006 ist es, das für 2005 vereinbarte Mengengerüst, gegroupt nach dem neuen Fallpauschalenkatalog 2006 mit den geänderten Bewertungsrelationen und sich dem daraus ergebenden CMI unter Berücksichtigung der geänderten Fachabteilungsstruktur (Pädiatrie/Unfallchirurgie) zu vereinbaren und die in der Festlegung des landesweiten Basisfallwertes unstrittig festgelegten Sachverhalte auch im Krankenhaus umzusetzen. Strittige Sachverhalte sollen mit Ausgleichsmechanismen versehen werden. Darüber hinausgehende Forderungen der Kostenträger nach Budgetkürzungen sollen abgewehrt werden. Bei der Ermittlung des Erlösausgleiches nach § 3 Abs. 6 KHEntgG für das Jahr 2005 sollen die gesetzlichen Ausgleichsregelungen zur Anwendung kommen und eine Mehrerlösermittlung zugunsten der Kostenträger aufgrund veränderter Codierungen (Upcoding) abgelehnt werden, da durch den Anstieg der Bewertungsrelationen die Veränderung des Krankengutes nachgewiesen werden kann.

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Seite 448 von 486

Für das Jahr 2006 gibt es derzeit noch keinen für das Krankenhaus zu berücksichtigenden Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes. Da sich die Länder der Bundsregelung bisher nicht angeschlossen haben, hat die Geschäftsführung - wie in den Vorjahren - eine Betriebsvereinbarung dahingehend geschlossen, dass anstelle der nicht finanzierbaren Tarifsteigerungen 2003 und 2004 ein zusätzlicher Freizeitausgleich von 5 Arbeitstagen den Beschäftigten gewährt wird. Im Hinblick auf die Umsetzung der Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes ab 01.01.2007 prüft die Geschäftsführung z. Zt. modellhaft eine kostenneutrale Realisierung. In diesem Zusammenhang ist nicht ausgeschlossen, dass künftig ein alternativer Tarifvertrag zum jetzigen BAT-Ost TdL zur Anwendung kommen wird. Durch die geänderten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen wird die Geschäftsführung weiterhin alle Maßnahmen zur Kostenbeeinflussung, zum Erhalt des Patientenpotentials, zur Verbesserung von Krankenhausstrukturen und zur Prozessoptimierung treffen. Hierzu gehört die Ausschöpfung der alternativen Behandlungsformen nach dem GKVModernisierungsgesetz (GMG) ebenso, wie das Angebot eines medizinischen Versorgungszentrums und die Spezialisierung in fachlichen Schwerpunkten. So beteiligt sich das Krankenhaus gemäß § 116b Abs. 1 SGB V bei Leistungen im Rahmen von § 137g SGB V an dem DMP-Brustkrebs und DMP-Diabetes. Der Beitritt zum DMP-Koronare Herzkrankheit wird zur Zeit geprüft. Bezüglich des Aufbaues eines Brustzentrums nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und S3-Leitlinie sowie dessen Zertifizierung wird eine Kooperation mit dem bereits zertifizierten St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhaus angestrebt. Durch die landesplanerische Gewährung des Schwerpunktes „Kardiologie“ und der gleichzeitigen Einrichtung eines Herzkathetermessplatzes ist der Aufbau dieses Schwerpunktes mit den niedergelassenen Kardiologen als „Rhythmologisches Zentrum“ notwendig. Die seit dem 1. Januar 2004 durchgeführten stationsersetzenden Eingriffe im Krankenhaus nach § 115b SGB V im Rahmen des ambulanten Operierens werden entsprechend des erweiterten Kataloges für 2006 verstärkt angeboten. Parallel hierzu wurden Verträge mit niedergelassenen Chirurgen geschlossen, die sich auch am Notfalldienst des Krankenhauses in der Rettungsstelle beteiligen. Die integrierte Versorgung gemäß §§ 140a ff. SGB V über INTEGRA (i. V. m. dem Diakonie-Krankenhaus Halle) wird verstärkt und über die Kardiologie hinaus auch auf andere Bereiche ausgedehnt. Über die enge Kooperation mit dem St. Elisabeth/St. Barbara Krankenhaus hinaus sollen entsprechende Bestrebungen auch mit dem Diakoniekrankenhaus Halle erfolgen. Kooperationen mit Kurzzeitpflegeeinrichtungen, RehaEinrichtungen und ambulanten Pflegediensten werden weiter verstärkt. Durch das Freiziehen der ehemaligen Kinderklinik können die räumlichen Voraussetzungen für ein medizinisches Versorgungszentrum nach § 95 Abs. 1 SGB V geschaffen werden. Noch in 2006 soll eine Gesellschaftsgründung erfolgen. Gleichzeitig kann hier der Aufbau eines neuen Pathologischen Institutes erfolgen. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. Nachdem nahezu alle Dienstleistungen aus dem Krankenhaus ausgegliedert sind, ist es wirtschaftlich, organisatorisch und strukturell sinnvoll, diese in einer Servicegesellschaft zusammenzufassen. Die Vorbereitungen hierzu sollen in 2006 erfolgen. Zur Stärkung der medizinischen Struktur soll noch in 2006 ein traumatologisch-orthopädisches Zentrum gegründet und damit auch der neuen Weiterbildungsordnung entsprochen werden. Das Krankenhaus verfügt mit der Vorhaltung der Fachrichtung Unfallchirurgie und Orthopädie über entsprechende fachliche und räumliche Kapazitäten. Entsprechende Überlegungen gibt es auch für ein pneumologisch-thoraxchirurgisches Zentrum. Auch hier werden durch das Krankenhaus die Fachrichtungen Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Pneumologie und die Thoraxchirurgie vorgehalten. Mit Schreiben vom 1. September 2004 informiert die BOSS-Branchen-Organisation und Software-Systeme AG das Krankenhaus, dass ab diesem Zeitpunkt eine Fusion mit der GWI AG erfolgt ist. Zwischenzeitlich ist GWI wiederum von der Agfa-Gevaert übernommen worden. Die vorübergehende gemeinsame Betreuung der KIS-Anwendung durch die Fa. BOSS AG und GWI neigt sich dem Ende zu, da die Fa. Boss ihre Unterstützung zum Ende 2006 einstellt. Für das Krankenhaus bleibt als Alternative die Migration mit der Fa. GWI oder das Wechseln zu einem anderen IT-Anbieter. Im Hinblick auf die Fortführung der ursprünglich mit der Fa. Boss geschlossenen Verträge, der Einbeziehung der digitalen Bildverarbeitung in der Radiologie (RIS/PACS), dem EDV-gesteuerten Laborsystem und dem bereits vorhandenen OP-/ Anästhesiesystem, zeichnet sich eine Weiterführung der Krankenhaus-EDV mit GWI ab, besonders unter Berücksichtigung des engen Zeitrahmens für den Umstieg in 2006. Hierbei wird auch die Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg gGmbH und das Diakoniekrankenhaus Halle mit einbezogen, um u. a. Synergieeffekte zu nutzen. Nachdem die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ständigen Veränderungen unterworfen sind und auch regionale Entwicklungen Auswirkungen auf das Krankenhaus haben, wird die Geschäftsführung auch künftig kurzfristig und adäquat reagieren müssen. Hinzu kommen die massiven Vorstellungen der Kostenträger über Strukturen, Qualität und Versorgungsformen, die bisher noch nicht zu überblickende Auswirkungen auf die Krankenhäuser haben werden. Zusätzlich wird der Kostendruck in den Krankenhäusern wesentlich erhöht durch die ungeklärte Tarifsituation, vor allem im ärztlichen Bereich (bei zusätzlicher Einbeziehung des Arbeitszeitgesetztes), der Kostensteigerung im Sachkostenbereich, u. a. die Energiekosten und letztlich durch die Prävention „ambulant vor stationär“. Daher wird das Städt. Krankenhaus Martha-Maria den eingeschlagenen Weg der Kooperation auf allen Ebenen und gegebenenfalls Fusion mit umliegenden Krankenhäusern weitergehen und so versuchen, strategische Ziele zu festigen, medizinische Leistungen zu strukturieren und wirtschaftliche Effekte zu nutzen. Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Städtisches Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH

Seite 449 von 486

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Glauchaer Straße 68 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

Stiftung

Stiftungsvermögen in T€:

12.372,01

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

12.372,01

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Zweck der Stiftung ist es, sozial benachteiligten Einwohnern der Stadt Halle Unterkunft, Verpflegung und kulturelle Betreuung zu gewährleisten. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch den Betrieb des Senioren-, Wohnund Pflegeheims Hospital St. Cyriaci et Antonii und durch altersgerechte Wohnungen. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus dem Stiftungszweck und ist vorrangig in gesundheitlichen Aspekten der Bevölkerung zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Stiftungsvorstand:

Dr. Cremer, Manfred Vorsitzende

Szabados, Dagmar

stellv. Vorsitzender

Dr. Marquardt, HansJochen Dr. Greuel, Mechthild Haupt, Hanna Jeltsch, Joachim

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

Seite 450 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

29.845,66

96,0

30.251,02

97,5

28.617,49

98,8

-405,36

-1,34

Umlaufvermögen

1.213,49

3,9

764,12

2,5

329,72

1,1

449,37

58,81

16,46

0,1

5,76

0,0

15,78

0,1

10,70

185,76

31.075,61

100,0

31.020,91

100,0

28.963,00

100,0

54,70

0,18

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

17.587,60

56,6

15.849,10

51,1

15.717,06

54,3

1.738,50

10,97

4.534,39

14,6

4.679,60

15,1

4.824,81

16,7

-145,21

-3,10

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten aus Zuwendungen zur Sachanlagevermögens Rückstellungen

Zuschüssen Finanzierung

Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

und des

2004

2003

%

148,24

0,5

1.444,84

4,7

1.333,36

4,6

-1.296,60

-89,74

8.785,15

28,3

9.021,91

29,1

7.070,81

24,4

-236,76

-2,62

20,22

0,1

25,47

0,1

16,96

0,1

-5,25

-20,61

31.075,61

100,0

31.020,91

100,0

28.963,00

100,0

54,70

0,18

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

Seite 451 von 486

bb) GuV 2005

sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand

2004

2003

T€

T€

T€

1.257,54

978,01

1.061,30

959,01

911,56

834,63

2.902,30

2.647,17

2.514,97

Abschreibungen

759,76

1.020,68

990,24

Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand sonstige betriebliche Aufwendungen

145,21

145,21

145,86*

658,38

437,67

458,65

Erträge aus anderen Wertpapieren Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

104,01

102,93

110,63

20,39

14,75

22,43

166,61

165,51

223,07

530,38

259,82

203,61

120,37

122,20

-120,37

-122,20

22,56

7,41

11,01

1.738,51

132,04

70,40

und

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Erträge

1.230,69

außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

1.230,69

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

-863,88

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-731,84 1.738,51

0,00

70,40

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Angaben in

Umsatzrentabilität:

39,07

3,14

1,81

%

Eigenkapitalrentabilität:

10,97

0,83

0,45

%

2.498,27

1.152,72

1.060,64

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

89,17

84,63

78,70

T€

Personalaufwandsquote:

50,86

49,71

49,39

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

86,74

88,64

89,52

%

Eigenkapitalquote:

56,60

51,09

54,27

%

Fremdkapitalquote:

43,40

48,91

45,73

%

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

Angaben in

Seite 452 von 486

ee) Leistungsdaten 31.12.2005 Altenpflegeplätze

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

A %

236,00

Anzahl

Auslastung

100,00

%

Auslastung Betreutes Wohnen

%

90,60

91,00

%

Auslastung Pflegeplätze

%

97,90

98,80

%

Wohnungen

A

61,00

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

Anzahl

Seite 453 von 486

e) Lage des Unternehmens Die Stiftung St. Cyriaci et Antonii zu Halle verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke entsprechend der Stiftungssatzung. Sie konnte auch im Berichtsjahr 2005 die positive Bilanz im Zweckbetrieb als auch in der Vermögensverwaltung weiter fortführen. Der geplante Bau des Brückensteges unter der Genzmer Brücke wurde fertig gestellt. Die feierliche Übergabe erfolgte am 31.08.2006. Der mittelfristig geplante Ausbau des Dachgeschosses in der Glauchaer Str. wird im Jahr 2006 fortgesetzt. Außerdem ist der Bau eines Schiffsanlegesteges geplant. Dadurch gewinnt der Standort unserer Stiftung an Attraktivität.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Stiftung Hospital St. Cyriaci et Antonii

Seite 454 von 486

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Glauchaer Straße 68 06110 Halle (Saale)

Rechtsform:

Stiftung

Stiftungsvermögen in T€:

343,97

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

343,97

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Satzung der Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung / § 2 Stiftungszweck 1. Unterstützung sozial benachteiligter blinder und sehschwacher Einwohner der Stadt Halle 2. Der Stiftungszweck wird verwirklicht insbesondere durch a) Vermietung und Verpachtung von Grundbesitz b) Verwaltung des Grundbesitzes 3. Die Erträge werden dem unter Ziff. 1 definierten Zweck zugeführt. Ein Rechtsanspruch auf die Gewährung von Stiftungsmitteln besteht nicht. 4. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff AO. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck der Stiftung ergibt aus deren Zielen und ist in erster Linie im sozialen Bestreben und dort im Bereich der Krankenpflege zu sehen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Stiftungsvorstand:

Dr. Cremer, Manfred Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Funke, Dieter

(bis 31.05.2005)

Szabados, Dagmar

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

Seite 455 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

343,97

71,9

343,97

72,2

344,78

75,2

0,00

0,00

Umlaufvermögen

134,41

28,1

132,61

27,8

113,75

24,8

1,80

1,36

Bilanzsumme

478,38

100,0

476,58

100,0

458,53

100,0

1,80

0,38

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

478,38

100,0

476,58

100,0

458,53

100,0

1,80

0,38

478,38

100,0

476,58

100,0

458,53

100,0

1,80

0,38

2005

Aktiva

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

sonstige betriebliche Erträge

13,54

22,64

8,21

sonstige betriebliche Aufwendungen

12,32

5,18

12,78

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,58

0,59

0,93

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

1,80

18,05

-3,64

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

1,80

18,05

-3,64

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

3,39

11,96

1,85

-1,58

6,09

-5,48

cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

2003

Umsatzrentabilität:

Angaben in

%

Eigenkapitalrentabilität:

0,38

3,84

-0,78

%

Cashflow:

1,80

18,05

-3,64

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Sachanlagenintensität: Eigenkapitalquote: Fremdkapitalquote:

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Angaben in

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

71,90

72,17

75,19

%

100,00

100,00

100,00

%

0,00

0,00

0,00

%

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

Seite 456 von 486

ee) Leistungsdaten

Ackerfläche Gartenfläche

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

m ²m ²

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

474.374,50

474.374,50

474.374,50



2.159,00

2.159,00

2.159,00



Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

Seite 457 von 486

e) Lage des Unternehmens Die wirtschaftliche Lage der Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung ist gefestigt und stabil. Kreditverpflichtungen bestehen nicht. Die Stiftung ist in der Lage, ihren satzungsmäßigen Zweck zu erfüllen.

Gesundheit, Soziales, Bildung und Sport

Wilhelm-Herbert-Marx-Stiftung

Seite 458 von 486

2.5 KULTUR

Kultur

Seite 459 von 486

Eigenbetrieb Kulturinsel * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Große Ulrichstraße 51 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

Eigenbetrieb

Stammkapital in T€:

0,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

0,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Das neue theater/schauspiel halle wird als Eigenbetrieb der Stadt Halle Saale nach den Bestimmungen des Gesetzes über kommunale Eigenbetriebe im Land Sachsen-Anhalt und nach den Bestimmungen der Satzung geführt. Der Zweck des Eigenbetriebes ist die Unterhaltung eines Theaters im Bereich der als Kulturinsel bezeichneten Gebäudekomplexes in Halle. Es hält ein kulturelles Angebot, mit welchem keine kommerziellen Zwecke verfolgt werden, für die Stadt Halle (Saale) und darüber hinaus für das regionale und überregionale Umland - in Form von Gastspielen bereit. Öffentlicher Zweck: Der wesentliche Zweck des Unternehmens umfasst kulturelle Aufgaben und ist damit öffentlicher Natur.

b) Besetzung der Organe Intendant:

Verwaltungsdirektor/-in: Theaterausschuss:

Sodann, Peter

(bis 31.07.2005)

Werner, Christoph

(seit 01.08.2005)

Dr. Richter, Inge Vorsitzende

Häußler, Ingrid Brankatschk, Stanislaw Dr. Bartsch, Erwin Dr. Bergner, Annegret Dr. Mahn, Eva Dr. Marquardt, HansJochen Dr. Wöllenweber, HansDieter Klaus, Oliver Christoph Zeidler, Michael

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2004/2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Kultur

Eigenbetrieb Kulturinsel

Seite 460 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2004 T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

19.449,79

95,3

19.813,93

97,7

-364,14

-1,84

Umlaufvermögen

965,84

4,7

456,15

2,3

509,69

111,74

Bilanzsumme

20.415,63

100,0

20.270,09

100,0

145,54

0,72

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

19.351,03

94,8

19.726,79

97,3

-375,76

-1,90

67,49

0,3

80,78

0,4

-13,29

-16,45

Rückstellungen

154,51

0,8

133,17

0,7

21,34

16,02

Verbindlichkeiten

367,61

1,8

328,74

1,6

38,87

11,82

Rechnungsabgrenzungsposten

475,00

2,3

0,60

0,0

474,40

79.066,67

20.415,63

100,0

20.270,09

100,0

145,54

0,72

Aktiva

Sonderposten für Investitionszulagen

Bilanzsumme

2003

%

bb) GuV 2004

2003

T€

T€

Umsatzerlöse

859,76

850,56

sonstige betriebliche Erträge

463,81

566,77

4.868,93

4.826,88

710,12

599,71

Zuschüsse Gesellschafter

5.768,10

5.366,60

Inszenierungsaufwendungen

1.073,64

976,63

818,79

910,42

6,01

12,19

-373,79

-517,52

Personalaufwand Abschreibungen

sonstige betriebliche Aufwendungen sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit sonstige Steuern

1,96

6,56

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag

-375,76

-524,08

Veränderungen der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-450,60

-352,56

74,85

-171,52

Kultur

Eigenbetrieb Kulturinsel

Seite 461 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cash-Flow: Gesamtleistung je Mitarbeiter:

31.07.2004

31.07.2003

-43,70

-61,62

Angaben in

%

-1,95

-2,63

%

334,37

75,64

T€

11,31

12,06

T€

367,86

340,56

%

31.7.2004

31.7.2003

Sachanlagenintensität:

95,27

97,72

%

Eigenkapitalquote:

94,79

97,32

%

Fremdkapitalquote:

5,21

2,68

%

31.7.2004

31.7.2003

Angaben in

88.411,00

76.329,00

Anzahl

482,00

4.271,00

Anzahl

Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Besucher Vorstellungen, Veranstaltungen

Kultur

A A

Eigenbetrieb Kulturinsel

Seite 462 von 486

e) Lage des Unternehmens 1.

Gründung, Rechtsform und räumliche Entwicklung

Das neue theater/schauspiel halle wurde am 08. April 1981 gegründet. Nachdem es viele Jahre als kommunaler Regiebetrieb, als Haushaltsstelle der Stadt Halle (Saale), geführt wurde, wird es seit dem 1. August 1996 als kultureller Eigenbetrieb der Stadt Halle (Saale) betrieben. Seit Gründung des Eigenbetriebes konnte sich das neue theater auf der Kulturinsel räumlich und inhaltlich erweitern. Bis zum Oktober 1998 hatten sich als feste Spielstätten der Große Saal (bis zu 400 Plätzen), das „Tintenfaß“ (100 Plätze) und der Hof als Spielstätte im Sommer und im Winter etabliert. Im Oktober 1998 wurden die „Kommode“ (200 Plätze) und die „Galerie in der Kommode“, eine Kunstgalerie, geöffnet. In monatlich wechselnden Ausstellungen werden hauptsächlich Werke von Künstlern der Stadt Halle (Saale) und des näheren und ferneren Umlandes präsentiert. Von September 1999 bis April 2003 nutzte die Künstlerin Constanze Dinnebier die ehemaligen Räumlichkeiten der Besucherabteilung und betrieb hier „Das offene Atelier für Mode und Kostüm“. Von Mai 2003 bis Februar 2004 wurden diese Räume sowie Teile des ehemaligen Requisitenlagers gemäß eines Beschlusses des Stadtrates vom 25.06.2003 umgebaut. Hier öffnete am 29.02.2004 die Zentrale Vorverkaufskasse für die Theater und Orchester der Stadt Halle (Saale). Das Funktionsgebäude - „Spiegelstraße 13“ - wurde im November 1999 übergeben und wird seit Frühjahr 2000 genutzt. Büroräume, Umkleide- und Aufenthaltsräume der technischen Gewerke, das Musikzimmer, eine Werkstatt und die Buchbestände der Theaterbibliothek, das Archiv und einer kleiner Teil der DDR-Literatursammlung sind hier untergebracht. Von April 2001 bis Dezember 2002 mussten der Große Saal und das Tintenfaß als Spielstätten geschlossen werden, da umfangreiche Umbauarbeiten am Foyer, den Künstlergarderoben, den technischen Funktionsräumen, des Kostümfundus, der neuen Probebühne und der Kantine in der dritten Etage durchgeführt wurden. Zeitgleich wurde mit dem Ausbau des Puppentheaters der Stadt Halle (Saale) begonnen. Das Puppentheater bezog im Oktober 2002 die neue Spielstätte auf der Kulturinsel und eröffnete das neue Haus am 18. Oktober 2002 feierlich. Das Tintenfaß wird künftig vom Puppentheater genutzt. Das neue theater schloss mit der Eröffnung des Großen Saales am 13.12.2002 den Ausbau der Kulturinsel nach über 22jähriger Bautätigkeit ab. Im Wirtschaftsjahr 2001/2002 begann in Halle-Trotha der Aus- und Umbau eines Kulissenmagazins. Die Arbeiten waren im Dezember 2003 beendet. Eine Pension, bestehend aus vier Gästezimmern, wurde im Januar 2003 ihrer Bestimmung übergeben.

Die wirtschaftliche Entwicklung vollzog sich in vier Etappen: In der ersten Etappe wurde das Rechnungswesen von der Kameralistik auf die kaufmännische Buchführung umgestellt. Im Wirtschaftsjahr 1998/1999 - in der zweiten Etappe - wurden dem Eigenbetrieb der von ihm genutzte Grund und Boden sowie die Gebäude im Sondervermögen zugeordnet. Damit verbunden war eine Änderung der Eigenbetriebssatzung zum 16.07.1998. Im Laufe der Spielzeit 2000/2001 - in der dritten Etappe - wurden technische Anlagenwerte neu erfasst und aus der Gebäudesubstanz im Wesentlichen des Kammertheaters herausgelöst. Eine vierte Etappe hat mit den Vorbereitungsarbeiten für die Integration des Regiebetriebs Puppentheater in den Eigenbetrieb neues theater begonnen. Zum 01.08.2005 wurde der neue Eigenbetrieb der Stadt Halle gegründet, die Kulturinsel. Den Kern des Eigenbetriebs bilden die beiden Ensembles, das neue theater und das Puppentheater. Die daraus weiter zu erwartenden Synergieeffekte gilt es nun, stufenweise zu identifizieren.

Kultur

Eigenbetrieb Kulturinsel

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2.

Personelle Ertragslage und Entwicklung

Das Wirtschaftsjahr 2004/2005 zählt zu den erfolgreichsten Wirtschaftsjahren seit Gründung des neuen theaters. Alle Spielstätten konnten mit einem ausgewogenen Repertoire bespielt werden. 81.835 Zuschauer besuchten 454 Veranstaltungen. Damit liegen die Zuschauerzahl mit 93 % und die Vorstellungszahl mit 94 % leicht unter den Zahlen des Vorjahres. Die Spielzeit 2003/2004 wies das höchste Besucherergebnis aus. Die Umsatzerlöse konnten gehalten werden und liegen mit rund einem Prozent unter denen des Vorjahres. Dabei musste das Theater mit 75.800 € weniger Zuschuss vom Land auskommen (vergleiche auch Anhang - Tabelle 1). Die Zuschauerzahlen und die Einnahmen aus dem Theaterbetrieb hätten mindestens die Ergebnisse der vorangegangenen Spielzeit erreicht oder sogar übertroffen, hätte nicht die Theaterleitung die Räumlichkeiten des neuen theaters für zwei Festivals im Oktober 2004 und im Mai 2005 kostenfrei bzw. zu überaus günstigen Konditionen bereitgestellt. Die Zahl der Mitarbeiter konnte stabil gehalten werden. Per 31.07.2005 waren 63,3 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im künstlerischen Bereich tätig, 31,6 % im technischen Bereich beschäftigt sowie 5,1 % in der Verwaltung (vergleiche auch Anhang - Tabelle 2). Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wurde der bereits in den Vorjahren begonnene Prozess des Stellenabbaus weiter verfolgt. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Verträgen im Rahmen der Vertragsgespräche des designierten Intendanten im Juni 2005 gelöst. Die kostensenkenden Auswirkungen zeigen sich erst in der kommenden Spielzeit.

3.

Vermögens- und Finanzlage

Der Berichtszeitraum war gekennzeichnet durch die Vorbereitung des Wechsels der Theaterleitung. Der langjährige Intendant Peter Sodann übergab die Leitung an den designierten Intendanten Christoph Werner. Das hatte zur Folge, dass von acht geplanten Inszenierungen im Berichtszeitraum nur sechs aufgeführt werden. Ab Monat April 2005 wurde die neue Spielzeit künstlerisch und organisatorisch vorbereitet. Die Fusion von neuem theater und Puppentheater führte auch zu einer Reihe von baulichen Veränderungen, die im Berichtszeitraum vorbereitet wurden. Vier Neuinszenierungen wurden vorbereitet, die am 17. September 2005 Premiere hatten. Drei Neuinszenierungen gingen ab Mai in die Probenphase. Verträge im Bereich Regie, Bühnenbild und Kostüme sowie Musik und Verträge mit Gästen bzw. Vorverträge mit künftigen Mitarbeitern wurden geschlossen. Zusätzliche Probenräume waren erforderlich. Zur Entwicklung der künftigen Werbestrategien werden ebenfalls vorbereitende Verträge geschlossen. Der dazu erforderliche Finanzbedarf konnte größtenteils aus erübrigten Mitteln der Spielzeit 2004/2005 gedeckt werden. Der Betrag von rund € 42.000, der gemäß Ergebnisverwendungsvorschlag auf neue Rechnung vorgetragen werden soll, konnte nicht mehr aus eingesparten Mitteln abgefangen werden. Infolge dessen schließt das Wirtschaftsjahr mit einem Jahresverlust in Höhe von € 492.543,24 ab.

4.

Zukunft

Die Kulturinsel - bestehend aus dem neuen theater/schauspiel halle und dem Puppentheater der Stadt Halle (zwei sehr verschiedene, sehr leistungsstarke künstlerische Ensembles von überregionaler Bedeutung), fünf festen Spielstätten, einer Kunstgalerie, einer Bibliothek, einer Pension, diverser gastronomischer Einrichtungen, einer Zentralen Theater- und Konzertkasse - ist ein bundesweit einmaliges Ensemble.

Kultur

Eigenbetrieb Kulturinsel

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Diese Theater-Kultur in einer Zeit lebendig zu halten, in der bei erheblich steigenden Kosten die öffentlichen Zuschüsse künftig einschneidend gekürzt werden, stellt eine große Herausforderung für die künstlerische und kaufmännische Leitung des neuen theaters dar. Strukturell weiterführende Überlegungen zur Vereinheitlichung der Betriebsform der Ensembles auf der Kulturinsel münden in der Umsetzung des Konzepts zum 01.08.2005, den Regiebetrieb Puppentheater in den Eigenbetrieb neues theater zu integrieren und einen gemeinsamen Eigenbetrieb KULTURINSEL zu gründen. Das Ziel der Theaterleitung der Kulturinsel ist auch weiterhin, die künstlerische Qualität des neuen theaters und des Puppentheaters zu erhalten und auszubauen und das Bedürfnis der Zuschauer nach Unterhaltung auf höchstem Niveau zu befriedigen. Doch werden die Rahmenbedingungen zunehmend komplizierter. Die beiden Hauptrisiken der künftigen Entwicklung der Kulturinsel sind zum einen die rückläufige Entwicklung der Wohnbevölkerung der Stadt Halle (Saale) und deren zunehmende Überalterung und zum anderen die Kürzungen der Zuwendungen durch Stadt und Land, die auf Dauer zu Einschränkungen der künstlerischen Arbeit führen können. Das heißt: 1. Die Theaterleitung hat sich in den nächsten Jahren darauf einzustellen, dass die Wohnbevölkerung der Stadt Halle (Saale) einen weiteren starken Rückgang zu verzeichnen hat und damit die Zahl der potentiellen Zuschauer sinkt. Auch steigt das Durchschnittsalter der Besucher infolge der Abwanderung junge Bürger stetig an. Bisher hat sich dieser bereits andauernde Prozess noch nicht nachteilig auf die Besucherzahlen des neuen theaters ausgewirkt. In Kombination mit der weiterhin stark über dem Bundesdurchschnitt liegenden Arbeitslosenquote sowie rückläufiger Nettoeinkommen sind negative Folgen künftig nicht auszuschließen. Die konjunkturelle Lage wirkt sich zwangsläufig auch auf die Kulturbetriebe aus. Das neue theater kann sich nicht von der gesamtwirtschaftlichen Situation abkoppeln. Konkret heißt das: 2. Die Stadt Halle (Saale) ist bestrebt, das Haushaltsdefizit mittels eines Haushaltskonsolidierungsprogramms abzufedern, welches u. a. vorsieht, den städtischen Zuschuss an das neuen theater um 589.000 € bis 2009 weiter zu kürzen. Dazu haben die beiden Ensemble der Kulturinsel, der Eigenbetrieb neues theater/schauspiel halle und der Regiebetrieb Puppentheater der Stadt Halle, ein gemeinsames Haushaltskonsolidierungskonzept erarbeitet, welches auch vom Stadtrat verabschiedet wurde. Die Kerngedanken sind hierbei strukturelle Maßnahmen, die dem Ziel dienen, Stellen abzubauen und im Falle von tarifbedingten Personalkostensteigerungen geeignete Maßnahmen einzuleiten, damit diese abgefangen werden können. Natürliche Abgänge, Vertragslösungen sowie ausgewählte personalwirtschaftliche Maßnahmen sind Schwerpunkte der Umsetzung der Sparmaßnahmen. Zurzeit wird ein Fachkonzept für die Kulturinsel erarbeitet. Dieses setzt sich mit den Ergebnissen einer Strukturuntersuchung der Sprechtheater auseinander. Es ist mit weiteren finanziellen Einschnitten in doppelter Höhe zu rechnen. Strukturell weiterführende Überlegungen zur Vereinheitlichung der Betriebsform der Ensembles auf der Kulturinsel münden in dem Konzept, den Regiebetrieb Puppentheater in den Eigenbetrieb neues theater zu integrieren und zum Beginn der Spielzeit 2005/2006 einen gemeinsamen Eigenbetrieb KULTURINSEL zu gründen.

Kultur

Eigenbetrieb Kulturinsel

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Thaila Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater * a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen Anschrift:

Thaliapassage 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

Eigenbetrieb

Stammkapital in T€:

0,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

0,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Der Zweck des Eigenbetriebes ist die Unterhaltung eines Kinder- und Jugendtheaters, das als Repertoiretheater geführt wird. Es hält ein kulturelles Angebot für Menschen ab drei Jahre für die Stadt Halle und darüber hinaus für das regionale und überregionale Umland bereit. Öffentlicher Zweck: Der wesentliche Zweck des Unternehmens umfasst kulturelle Aufgaben und ist damit öffentlicher Natur.

b) Besetzung der Organe Intendant:

Hahn, Annegret

Theaterausschuss:

Vorsitzende

Häußler, Ingrid

stellv. Vorsitzender

Dr. Marquardt, Jochen El-Khalil, Milad

Hans-

Ewert, Gertrud Heinemann, Jens Preuk, Erhard Schramm, Rudenz Thieme, Brigitte

31.07.2004

Theaterausschuss

31.07.2003

T€

T€

0,20

0,27

* Ein festgestellter Jahresabschluss 2004/2005 lag zum Redaktionsschluss des Beteiligungsberichtes noch nicht vor.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten 2004 T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

3.539,70

86,9

3.679,00

93,1

-139,30

-3,79

Umlaufvermögen

522,94

12,8

266,00

6,7

256,94

96,59

11,84

0,3

8,00

0,2

3,84

48,00

4.074,49

100,0

3.953,00

100,0

121,49

3,07

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

3.554,90

87,2

3.683,00

93,2

-128,10

-3,48

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Sonderposten für Investitionszulagen

2003

%

8,08

0,2

10,00

0,3

-1,92

-19,20

72,96

1,8

52,00

1,3

20,96

40,31

Verbindlichkeiten

147,80

3,6

193,00

4,9

-45,20

-23,42

Rechnungsabgrenzungsposten

290,75

7,1

15,00

0,4

275,75 1.838,3 3

4.074,49

100,0

3.953,00

100,0

Rückstellungen

Bilanzsumme

121,49

3,07

bb) GuV 2004

2003

T€

T€

Umsatzerlöse

137,37

145,00

sonstige betriebliche Erträge

236,67

197,00

2.690,69

2.669,00

Personalaufwand Abschreibungen

309,47

300,00

3.738,30

3.653,00

Aufwendungen für selbständige Künstler

154,05

155,00

Sachaufwendungen für Spielbetrieb

526,48

419,00

sonstige betriebliche Aufwendungen

560,67

566,00

2,43

1,00

-126,59

-113,00

1,64

1,00

Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag

-128,23

-114,00

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-128,23

-114,00

Zuschüsse öffentliche Hand

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschaftstätigkeit sonstige Steuern

Kultur

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität: Cash-Flow: Gesamtleistung je Mitarbeiter:

31.07.2004

31.07.2003

-93,35

-78,62

Angaben in

%

-3,48

-3,00

%

181,24

186,00

T€

5,84

4,89

T€

719,37

780,41

%

31.7.2004

31.7.2003

Sachanlagenintensität:

86,78

92,99

%

Eigenkapitalquote:

87,25

93,17

%

Fremdkapitalquote:

12,75

6,83

%

31.7.2004

31.7.2003

Angaben in

38.982,00

42.844,00

514,00

738,00

Anzahl Anzahl

Personalaufwandsquote:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Besucher Vorstellungen, Veranstaltungen

Kultur

A A

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e) Lage des Unternehmens I.

Ablauf der Spielsaison 2003 / 2004

Der Beginn der Spielzeit 2003 / 2004 konzentrierte den Gesamtbetrieb auf die Präsentation des Großprojektes HOTEL NEUSTADT, eines temporären Hotels in der Scheibe A in Halle-Neustadt. Für 6 Wochen verlagerten sich sämtliche Betriebsabläufe nach Halle-Neustadt. Von mehr als 100 Jugendlichen wurde es entwickelt, entworfen und gebaut sowie geleitet und betrieben. Es war das Ergebnis von Arbeitsgruppen, die über verschiedene Aspekte des Wohnens in der Stadt, der Betriebsorganisation eines Hotels, des Umbauens und Gestaltens von Plattenbauten mehrere Monate lang gearbeitet haben. Gleichzeitig fand vom 19.09.-02.10.03 ein internationales Festival statt, bei dem das Hotel und seine BetreiberInnen eine zentrale Rolle spielte: Das Thalia Theater lud ca. 60 internationale Künstler und Theatergruppen nach Halle- Neustadt ein, um dort vor Ort, innerhalb der schrumpfenden Großwohnsiedlung an künstlerischen Ansätzen des Umgangs mit der Umstrukturierung solcher Gebiete und des Lebensumfeldes ihrer Bewohner zu arbeiten. Das Hotel war Unterkunft, Dreh- und Angelpunkt des Festivals HOTEL NEUSTADT. Rund 8.000 Besucher nahmen an den Veranstaltungen des HOTEL NEUSTADT teil. Dieses Projekt hat mit seiner Vielschichtigkeit weit über die regionalen Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erregt. Stellvertretend für das gesamte Team erhielt der beteiligte Architekt B. Foerster-Baldenius den Erich-Schelling Architekturpreis. Während der Architektur-Biennale 2004 (September 2004), der 9. Internationalen Architekturausstellung, war unser Projekt HOTEL NEUSTADT im Deutschen Pavillon „Deutschlandschaften“ vertreten. Mit Stolz kann das Thalia Theater auf die Veröffentlichung des Buches zu diesem Projekt verweisen, welches im Alexander Verlag erschien und über die Durchführung des Projektes berichtet. Um theaterinterne Abläufe noch gewährleisten zu können, fand die erste Theaterpremiere der neuen Spielzeit ALIBABA UND DIE VIERZIG RÄUBER am 25.09.2003 im benachbarten Neustadtcenter statt - ein Stück mit Musik und viel Phantasie, welches in der Spielzeit mit über 40 Vorstellungen und Abstechern auf eine positive Bilanz verweisen kann. Der Theaterjugendklub GUSTAV brachte am 04.10.2003 unter der Leitung unseres Schauspielers Sebastian Schindegger die Tragödie FAUST. EINS. von J.W. von Goethe auf der Probebühne II Weidenplan zur Aufführung. Mit dem 7. Oktober kehrte das Theater in seine Stammräume zurück und die Proben für drei Produktionen starteten. Bis Dezember brachte das Thalia Theater drei Inszenierungen zur Premiere: PINOCCHIO (13.11.2003) nach Carlo Collodi für Kinder auf der Bühne des Großen Thalia Theaters, BLACKOUT INNERES DUNKEL (19.11.2003) von Luca de Bei am 19.11.2003 als deutschsprachige Erstaufführung für Jugendliche im Kleinen Thalia Theater und TOTENTROMPETEN (10.12.2003) von Einar Schleef im Lichtstudio am Hallmarkt im Abendspielplan. PINOCCHIO schaffte es leider nicht, an den Erfolg von MAX UND MORITZ des Vorjahres anzuknüpfen. BLACKOUT - INNERES DUNKEL trat die Nachfolge des Erfolgs von STONES als Jugendstück an, obwohl das Thema und die Umsetzung des Stückes auf komplexere theatralische Vorgänge und damit auf höhere Rezeptionsansprüche setzt. Mit der Produktion TOTENTROMPETEN nahm sich das Thalia Theater zum zweiten Mal der Pflege des Werkes von Einar Schleef an. Totentrompeten ist Einar Schleefs bekanntestes Stück und wurde mit dem renommierten Mühlheimer-Dramatiker-Preis ausgezeichnet. Im Januar 2004 gastierte das Thalia Theater sehr erfolgreich mit dieser Produktion in Sangerhausen innerhalb des Festival SchleefBlock1 zum 60. Geburtstag des vor zwei Jahren verstorbenen, international bekannten Theaterreformers, Regisseurs, Bühnenbildners und Dramatikers. Im Januar 2004 verwandelte sich das gesamte Große Thalia Theater in einen KÄFIG VOLLER NARREN (15.01. bis 04.02.2004). Grundschulen hatten hierbei die Möglichkeit, ihren Schulfasching in allen Räumen und Sälen des Großen Hauses auf ungewöhnliche Weise zu feiern. Über 50 Mitarbeiter unseres Hauses boten eine Reihe von Spiel- und Mitspielaktionen innerhalb eines närrisch-circensischen Jahrmarktes an. Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

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Das Thalia Theater knüpfte damit an die Spuknächte im Kaufhaus am Markt an und schaffte für die Grundschulen ein Spielangebot besonderer Art. Für die Trilogie DAS GIRAFFENKIND (Wieder ein Jahr umsonst - Der Schmerzpunkt - Das Giraffenkind) von Christophe Pellet wurden die Proben fortgesetzt. Unsere Besucher erhielten hierbei die Möglichkeit, die Entstehung dieser Inszenierung während der Probenphase zu verfolgen und ab 16. Januar bis zur Premiere (25.02.2004), der deutschsprachigen Erstaufführung, Einblick in den Entstehungsprozess dieses neuen Stückes zu nehmen. In dieser Trilogie sieht man das Leben - es ist ein Panorama aus Jugend und Alter und hält den Ablauf des Lebens fest. Es zeigt, wie wir waren und was wir sind. Mit der Umsetzung des Bilderbuchs MEIN OPA HAT DIE TASCHEN VOLLER BUNTSTIFTE (18.02.2004) von Wilhelm Schlote auf die Bühne für die kleinsten Theaterbesucher wird das zweite mobile Stück für Kindertagesstätten und Grundschulen angeboten. In 27 Vorstellungen im Haus und auf Abstechern konnten in dieser Spielzeit 1.250 kleine Besucher die Geschichte der kleinen Charlotte und ihres Großvaters als Buntstiftmaler verfolgen und selbst mit Buntstiftmalen daran teilhaben. Im März brachten wir in einer deutschen Erstaufführung das schwedische Stück VOM MOND GEFALLEN (25.03.2004) von Lucas Svensson für junge Theaterbesucher ab 8 Jahre auf die Bühne. DIE RENATENENTE (16.04.2004) von Katharina Schlender, eine abstruse Familiengeschichte auf ein Weihnachtsfest voller Pleiten, vervollständigte unseren Familienspielplan. Vom 12.05.-16.05.04 fand an unserem Theater in Zusammenarbeit mit dem Bureau du Théâtre et de la Danse / AFAA und dem Büro der Beauftragten für deutsch-französische kulturelle Angelegenheiten in Sachsen-Anhalt die 2. WOCHE DES FRANZÖSISCHEN THEATERS statt. Eröffnet wurde dieses Festival mit der Premiere des Stückes GANZE TAGE GANZE NÄCHTE (12.05.2004) von Xavier Durringer im Großen Saal des Puschkinhauses. Ging es während des Festivals im vergangenen Jahr vorrangig um das Vorstellen bereits bekannter französischer Autoren und das Knüpfen erster Kontakte zu den Partnern in Frankreich, so konzentrierte sich die diesjährige französische Woche auf Beiträge neuer und experimenteller Dramatiker. Einen Höhepunkt dieses Festivals stellte neben weiteren Inszenierungen, Lesungen und 2 Gastspielen die szenische Lesung DER SPRINGER IN DER SCHWEBE, die im halleschen Stadtbad mit den Schauspielern des Thalia Theaters von dem bekannten französischen Regisseur und Dramatiker, Lyonel Spycher, zur Aufführung gebracht und zweimal gezeigt wurde. Mit großer Unterstützung unserer Partner gelang es, die renommiertesten zeitgenössischen französischen Autoren von Theatertexten nach Halle einzuladen. Neben guter Resonanz aus dem Publikum haben wir durchweg positive Reaktionen sowohl von den geladenen Gästen als auch unseren Partnern (Bureau du Théâtre, Land, Cafés) bekommen. Mit Stolz konnten wir den Besuchern der französischen Woche den neu sanierten Foyerbereich des Puschkinhauses sowie den Spiegelsaal des Puschkinhauses anlässlich der Premiere der Produktion „Ganze Tage - Ganze Nächte“ präsentieren. Nach der erfolgreichen Open Air - Inszenierung ROMEO UND JULIA in der vergangenen Spielzeit präsentierten wir in diesem Jahr auf dem Campus vor dem Audimax unsere Sommerproduktion TARTUFFE (25.06.2004) von Moliere, die in Zusammenarbeit mit Gernot Schulz, dem Architekten des Gebäudes und Schöpfer des Platzes, entstand.Obwohl die Besucherresonanz an das positive Ergebnisse des letzten Jahres leider nicht anknüpfen konnte, war trotz der ungünstigen Witterungsbedingungen eine sehr positive Zuschauerreaktion zu bemerken, die zeigt, dass der Stadtraum als Spielort gern angenommen wird. Parallel zu den Proben im Mai und Juni für diese letzte Premiere vor der Sommerpause wurde als Koproduktion zu den Händelfestspielen LA CUISINE - EIN GESELLSCHAFTSSPIEL (05.-12.06.2004) unter der Leitung von Ch. Marneffe ausgerichtet. In einem Pavillon vor dem Opernhaus verwandelten Maskenbildnerinnen des Thalia Theaters und französische Künstlerinnen das Antlitz der Besucherinnen und Besucher in das des jeweils anderen Geschlechts. Das Vorher und Nachher wurde fotografiert. Diese etwas andere und ungewöhnliche Produktion erfreute sich großen Zuspruchs und war zu allen Terminen ausgebucht.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

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An den großen Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfend boten wir auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität in der Zeit vom 01.06 bis zum 05.07.2004 sieben Vorlesungen im Rahmen der KINDERUNIVERSITÄT an, die die Kinder im Audimax der Universität und in der Kinderstadt HALLE AN SAALE besuchen konnten. Nun schon zum 7. Mal trafen sich an unserem Theater am 28. und 29.06.2004 Schultheatergruppen aus Halle und dem Saalkreis, um die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren und in Workshops neue Erfahrungen zu sammeln. In der Zeit vom 11.06. bis 16.07.04 veranstaltete das Thalia Theater Halle zum zweiten Male die Kinderstadt HALLE AN SAALE. Kindern zwischen 6 und 14 Jahren wurde hier die Möglichkeit gegeben, eine Stadt mit allen ihren Handlungsmöglichkeiten zu gestalten und zu beleben. „Halle an Salle“ war ein Partizipationsprojekt. Kinder konnten von Beginn an entscheiden, wie ihre Stadt aussehen soll, wie sie funktionieren kann und schließlich bauten sie sie mit auf und belebten sie über fünf Wochen. Von Beginn an arbeiteten wir mit Schulen aus Halle und Saalkreis zusammen. In Unterrichtsstunden und Projekttagen wurden stadtrelevante Themen besprochen. Darüber hinaus war auch dieses Jahr die Vernetzung mit Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt Halle ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Ca. 20 Einrichtungen beteiligten sich an der Vorbereitung und an der Durchführung der Kinderstadt 2004. 7800 Besucher und der häufig geäußerte Wunsch von Kindern, Lehrern und Eltern, dass es eine dritte Kinderstadt geben sollte sowie die große Resonanz in der Presse zeigen den Erfolg der zweiten Kinderstadt.

II.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Umsatzerlöse des Wirtschaftsjahres setzen sich wie folgt zusammen: 2003 / 2004 in €

2002 / 2003 in €

Vorstellungserlöse : Thalia am Markt *) Sonstige Spielstätten Großes Thalia Theater Kleines Thalia Theater Puschkinhaus Thalia-Wiese Gastspiele und Abstecher

44.385,92 27.930,25 17.185,40 1.878,50 1.861,00 44.127,88 137.368,95

2 22 37 13 0 1 70 145

*) Diese Spielstätte existiert nicht mehr. Die Erlöse aus Eintrittskarten, Hausvermietungen und Gastspielen verringerten sich im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2002 / 2003 um ca. T€ 8. Mit Wirkung vom 01.03.2004 wurde das Thalia Theater Halle gemäß Stadtratsbeschluss III/2000/00513 vom 13.12.2000 an die Zentrale Vorverkaufskasse und das Kartenverkaufssystem Ticket-online angeschlossen. Im Ergebnis dessen sind Ticketgebühren für jede ausgegebene Karte abzuführen sowie Mietkosten für die Nutzung der Räumlichkeiten der Kulturinsel fällig. Diese zusätzlichen Aufwendungen belasten das Budget des Thalia Theaters erheblich. Da das Thalia Theater im Personalbereich der Kasse auf keine Einsparungen verweisen kann, sind diese Kosten nur durch Umlage auf die Eintrittskarten durch Erhöhung der Kartenpreise auszugleichen. Mit Wirkung vom 01.03.2004 erhöhte das Thalia Theater im Ergebnis des Beschlusses der Theaterausschusssitzung vom 13.02.2004 die Eintrittspreise in folgenden Preisbereichen: Kinder- und Studententicket Erwachsenticket Fünferkarten Familienkarten

Kultur

4,00 € 7,00 € 16,00 € 28,00 € 12,00 € 16,00 €

auf auf auf auf auf auf

4,50 € 8,00 € 18,50 € 33,00 € 12,50 € 16,50 €

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

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Die Vorstellungs- und Besucherstatistik dieses Wirtschaftsjahres stellt sich wie folgt dar: Vorstellungen/ Veranstaltungen

Besucher

Sonstige Spielstätten

180

19.421

Großes Thalia Theater (eigene Vorstellungen)

79

6.710

Kleines Thalia Theater

125

5.739

Puschkinhaus

10

415

Thalia – Wiese

4

1.011

Kunst- u. Kulturzentrum (theaterpädagogische Aktivitäten)

20

558

Gastspiele im Hause

11

335

Gastspiele des Thalia Theaters

9

808

Abstecher

67

2.291

Hausvermietungen

9

1.694

514

38.982

Von der Stadt Halle wurden Betriebskostenzuschüsse von insgesamt T€ 3.699 geleistet, davon entfallen T€ 168 auf Zuschüsse zur Finanzierung und Abschreibung auf bewegliche Anlagengüter. Weiterhin erhielt das Theater von der Stadt Halle Projektzuschüsse für die Durchführung des Großprojektes Hotel-Neustadt in Höhe von T€ 39. Damit ergibt sich ein Zuschuss von 95,89 € pro Besucher. Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung - davon für Altersversorgung

2003 / 2004 in €

2002 / 2003 in €

2.199.969,48 490.716,63

2.163.119,68 505.817,34

2.690.686,11 88.887,27

2.668.937,02 79.219,91

Der Stellenplan weist 66 Stellen aus. Dabei zeigt sich die Struktur am 31. Juli 2004 wie folgt: Anzahl Angestellte, Künstler Arbeiter

47 17 64

Bezüglich der personellen Entwicklung ist auf die Einsparung von insgesamt 8 Stellen zum vorangegangenen Wirtschaftsjahr zu verweisen. Die Streichung dieser Stellen sind im Rahmen der von der Stadt geforderten Sparmaßnahmen und der Haushaltskonsolidierung unumgänglich. Die gestrichenen Stellen betreffen zum einen die Stellen für 3 vollbeschäftigte Reinigungskräfte, deren BMT- Verträge bereits mit Wirkung vom 01. Januar 2003 unter Zahlung einer Abfindungssumme aufgelöst wurden. Bei den 5 anderen Stellen handelt es sich um auslaufende Künstlerverträge in den Bereichen Dramaturgie, Schauspiel, Öffentlichkeitsarbeit und Ausstattung/Technik.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

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Das Eigenkapital entwickelte sich im Wirtschaftsjahr wie folgt: Stand 31.07.2004 € 3.683.123,31 0,00 -128.227,63 3.554.895,68

Allgemeine Rücklage Verlustvortrag Jahresverlust

Stand 31.07.2003 € 3.850.444,38 -54.357,34 -112.963,73 3.683.123,31

Entsprechend des Beschlusses des Stadtrates vom 15. Dezember 2004 war der Verlust des Vorjahres in Höhe von € 167.321,07 durch die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage auszugleichen. Das Thalia Theater schließt das Wirtschaftsjahr 2003/2004 mit einem Jahresverlust von € 128.227,63 ab. Der Verlust entstand hauptsächlich durch Plankostenüberschreitungen im Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen und Abschreibungen auf übertragene Gebäude und bauliche Anlagen. Entwicklung der Rückstellungen:

Weihnachtsgeld Jahresabschluss Altersteilzeit

III.

Stand 31.07.2003 € 36.400,00 15.232,00 0,00 51.632,00

Inanspruchnahme € 36.400,00 15.232,00 0,00 51.632,00

Zuführung € 33.300,00 18.884,00 20.779,38 72.963,38

Stand 31.07.2004 € 33.300,00 18.884,00 20.779,38 72.963,38

Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2004 / 2005

Das Thalia Theater braucht einen breiten Spielplan, um für jede Altersgruppe ein differenziertes Mehrfachangebot machen zu können. Zur Vorstellung dieses Angebotes findet in unserem Haus, alljährlich Anfang September, ein PÄDAGOGENFORUM statt, bei dem sich interessierte Pädagogen informieren können, welche Stücke in dieser Spielzeit am Thalia Theater gezeigt werden. In der ersten Besuchergruppe für drei- bis sechsjährige Kinder bieten wir in dieser Spielzeit: Albert Wendt PRINZESSIN WACHTELEI MIT DEM GOLDENEN HERZEN, ein Märchenspiel für eine Schauspielerin und Paula Fünfeck DER FEINGESCHMECKTE SUPPENKOCH UND DIE LIEBENDE BRATWURST, eine Fressoper für kleine Kinder. Für die ab sechsjährigen Kinder werden zwei weitere Produktionen angeboten: PETER UND DER WOLF von Sergej Prokofjew, eine Tanztheaterproduktion im Großen Thalia Theater und SINDBAD DER SEEFAHRER für die ältesten Kinder im Kindergarten und die Grundschüler. Ebenfalls für die Grundschulen und für acht- bis zwölfjährige Kinder produzieren wir das Musical EMIL UND DIE DETEKTIVE in Koproduktion mit dem Kinderchor der Stadt Halle. Die Aufführung ist für das Große Thalia Theater geplant. Eine weitere Produktion für die Altersklasse ab 8 wird das FORUMTHEATER, Theater zum Mitmachen, sein. Hierbei handelt es sich um den Nachfolger unserer erfolgreichen Inszenierung KÖNIG MACIUS. Außerdem wird es für Groß und Klein wieder FASCHING am Thalia Theater geben diesmal unter dem Motto „In 3 Stunden durch die Welt“1 Haus - viele Welten. Entdeckt werden können die Geheimnisse der Schattenwelt, die Pirateninsel, das Eisland, das Schlaraffenland oder die geheime Unterwelt. Und am Ende winkt natürlich wieder ein Preis für das schönste Kostüm und den witzigsten Narren. Weiterhin wird für die Altersgruppe ab 14 Jahre und für die Schulklassen, die musikalische Produktion SONNENALLEE, nach dem gleichnamigen Film von Leander Haußmann und Thomas Brussig, angeboten. Zur Aufführung kommt diese Inszenierung ebenfalls in unserem Großen Thalia Theater. PERLINO von Fabrice Melquiot, eine Entdeckung unserer französischen Theaterwoche und Teil der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem Bureau du Théâtre et de la Danse / AFAA und dem Thalia Theater, ist ein Stück für das Familientheater, die Sonntagsvorstellung und eine Aufführung für Grundschulen.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

Seite 473 von 486

Für ein jugendliches Publikum bieten wir ebenfalls ein breitgefächertes, differenziertes Angebot an: LEVEL 13 von Alexander Schmidt, RITZEN von Walter Kohl, THE TOWER OF BABEL und FAUST I von Johann Wolfgang von Goethe, nehmen die Wünsche von Jugendlichen nach einerseits realitätsnahen Stücken, politisch-brisanten Themen und dem Wunsch der Schulen nach Klassikern auf. Vom 22.09.-26.09.2004 fanden die mittlerweile zur Tradition gewordenen 14. WERKSTATT TAGE, unter dem Motto „Simulation und Spiel - Neue Medien im Kinder- und Jugendtheater“, statt. Die WERKSTATT TAGE werden im 2-jährigen Wechsel mit einem Projekt, wie dem internationalen Festival HOTEL NEUSTADT ausgerichtet. Mit HOTEL NEUSTADT waren wir vom 12. September bis 7. November an der 9. Architektur-Biennale in Venedig beteiligt. Auch in unserem Abendspielplan wird es wieder neue Angebote geben. So wird in unserem Grossen Thalia Theater das Stück EDEN, des irischen Autors Eugene O`Brien, aufgeführt und in unserer Außenspielstätte, dem Lichtstudio Halle, PARASITEN von Marius von Mayenburg. Einen ebenfalls festen Platz im Spielplan hat auch, die bereits zum 3. Mal stattfindende FRANZÖSISCHE WOCHE eingenommen. Der Schwerpunkt wird, wie auch schon in den vergangenen Jahren, auf der Vorstellung neuer französischer Autoren liegen. Eröffnet wird die 3. französische Woche mit einer Eigenproduktion des Thalia Theaters DER SPRINGER IN DER SCHWEBE wird vom Autor, Lionel Spycher, höchstpersönlich inszeniert. Ein weiterer fester Programmpunkt wird die jährlich, im April, stattfindende WALPURGISNACHT sein. Durch Unterstützung der Universität Halle, werden wir auch in dieser Spielzeit wieder die Möglichkeit haben, eine KINDERUNI, in den Räumlichkeiten der Universität anzubieten. Auch zu den Händel-Festspielen 2005, die unter dem Thema „Händels biblische Gestalten“ stehen, wird das Thalia Theater wieder mit einer Produktion vertreten sein. Der Beitrag, der unter Kooperation mit den Händel-Festspielen entsteht, wird Durs Grünbein`s VOM SCHNEE sein. Um eine angemessene Atmosphäre im Rahmen des Stückes herzustellen, wird ein alter Anatomiehörsaal als Zuschauerraum genutzt. Ein weiterer Höhepunkt dieser Spielzeit ist das interaktive Stadtentwicklungsdrama LOS TOPOS - DIE SENKE DES HANK, welches in Kooperation mit Club real und Peanutz- Architekten entsteht. Die riesige Baugrube im Zentrum von Halle soll hierfür als Aufführungsort dienen. Die Fläche wird zum Schauplatz eines Pionierdramas mit widerstreitenden Ideen zur Nutzung von Standortressourcen und den damit einhergehenden weltanschaulichen Konzepten. LOS TOPOS DIE SENKE DES HANK ist ein Theaterstück und eine sich durch Akteure und Publikum stetig verändernde experimentelle Landschaft. Die Infrastruktur der Aktion besteht aus einem multifunktionalen temporären Bauwerk und einem Traktor mit verschiedenen landwirtschaftlichen Geräten. Den Abschluss der Spielzeit bildet, wie schon in den letzten Jahren, das Sommertheater auf dem halleschen Universtitätsplatz, diesmal mit dem historischem Klassiker CYRANO DE BERGERAC von Edmond Rostand. Das Thalia Theater hat nach drei Jahren sein junges Ensemble verabschiedet und beginnt mit acht Schauspielabsolventen die Kerngruppe eines Ensembles neu aufzubauen. Repertoire muss neu entwickelt werden, die Spielplangestaltung hat auch schauspielerische Entwicklungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. Alle Schauspieler beginnen mit der Mindestgage, aber nicht mit einem Minimum an Leistungswillen und Leistungsvermögen. Der Ruf des Theaters, eine gute Ausgangsbasis für einen Absolventen sowohl im Sinne der Ensemblearbeit als auch in der Entwicklung seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten zu bieten, muss gehalten werden. Die Anforderungen müssen in einem breiten Spielangebot gesteigert werden. Das Theater muss den Spagat zwischen Auftrag und Ensemble aushalten. Für die nächste Spielzeit sind große Produktionsfestivals und internationale Kooperationen angedacht. Die dafür notwendigen Mitarbeiter gibt es in dieser Spielzeit noch nicht. Ab Januar 2005 muss wieder ein mindestens dreiköpfiges Team an der Vorbereitung der Großprojekte der nächsten und übernächsten Spielzeit arbeiten. Der Erfolg des Theaters auf überregionaler und internationaler Ebene wird mit den außergewöhnlichen Theaterexperimenten erzielt. Internationale Zusammenarbeit im Sinne der Kulturhauptstadt Halle bedarf einer langfristigen konzeptionellen Vorarbeit. Die geforderten finanziellen Einschränkungen durch Haushaltskonsolidierung und Kürzung des Landeszuschusses können sinnvoll nur durch strukturelle Veränderungen innerhalb des Hauses erreicht werden. Die Leitung des Thalia Theaters schlägt vor, die Bereiche Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/Besucherservice und die Theaterpädagogik ebenfalls ins Puschkinhaus zu verlagern, um doppelte Kosten für Pförtner, Reinigung usw. zu sparen. Die notwendigen Baumaßnahmen im Puschkinhaus erlauben es, über eine Heizung mit Erdwärme ernsthaft nachzudenken, um langfristig Betriebskosten sparen zu können.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

Seite 474 von 486

Im künstlerisch-organisatorischen Bereich sind die Grenzen der Einsparung erreicht. Schlanker kann ein Theaterbetrieb nicht mehr arbeiten. Es kann nur noch geprüft werden, welche dienstleistenden Bereiche ausgelagert werden können, ohne die Ensemblestruktur zu zerstören. Das Thalia Theater arbeitet im künstlerischen Bereich hoch effizient im Sinne des ihm gestellten Auftrages. Weitere strukturelle Veränderungen wären mit Einführung eines Branchentarifvertrages leistbar. Plan-Ist-Vergleich für das Wirtschaftsjahr 2003 / 2004

Plan in T€

Ist in T€

Abweichungen in T€

1. Umsatzerlöse

138

137

-1

2. Zuschüsse des Aufgabenträgers

3.699

3.738

+39

3. Sonstige betriebliche Erträge

509

237

-272

4.346

4.112

-234

4. Sachaufwendungen für den Spielbetrieb

763

526

-237

5. Honorare für selbständige Künstler

149

154

+5

6. Personalaufwendungen

2.697

2.691

-6

7. Abschreibungen

272

309

+37

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

465

560

+95

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0

-2

-2

10. Sonstige Steuern

0

2

+2

4.346

4.240

-106

0

-128

-128

11. Jahresverlust

Gegenüber dem Erfolgsplan wird ein um T€ 128 verschlechtertes Ergebnis ausgewiesen. Dieses ist hauptsächlich auf Plankostenüberschreitungen im Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen und Abschreibungen auf übertragene Gebäude zurückzuführen. Im Wirtschaftsjahr 2003/2004 wurden Abschreibungen auf übertragene Gebäude in Höhe von T€ 183 vorgenommen. Entsprechend der Festlegungen des Stadtrates sind diese Abschreibungen, durch Entnahmen aus der allgemeinen Rücklage auszugleichen.

Kultur

Thalia Theater Halle/Kinder- und Jugendtheater

Seite 475 von 486

Zoologischer Garten Halle GmbH a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Fasanenstraße 5a 06114 Halle (Saale)

Rechtsform:

GmbH

Stammkapital in T€:

26,00

Gesellschafter: Stadt Halle (Saale)

T€

%

26,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Betrieb und Verwaltung des Zoologischen Garten Halle sowie die Sicherung seiner zukünftigen Entwicklung. Öffentlicher Zweck: Der Zoologische Garten Halle dient in erster Linie sowohl kulturellen als auch wissenschaftlichen Zwecken. Im öffentlichen Bereich ergeben sich auch Ziele des Tourismus die letztlich der Wirtschaftsförderung dienen.

b) Besetzung der Organe Geschäftsführung: Beirat:

Jacob, Andreas Vorsitzender stellv. Vorsitzender

Dr. Marquardt, Jochen Töpper, Gernot

Hans-

Andrä, Erwin Dr. Pohlack, Thomas

(seit 21.07.2005 09.10.2005)

bis

Dr. Schmidt, Andreas Funke, Dieter

(bis 20.07.2005)

Leibrich, Birgit Patzschke, Steffen Szabados, Dagmar Willecke, Thomas

Beirat

Kultur

(seit 10.10.2005)

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

T€

T€

T€

2,98

1,47

2,60

Zoologischer Garten Halle GmbH

Seite 476 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

32.357,90

96,3

29.454,24

97,5

29.592,33

97,2

2.903,66

9,86

Umlaufvermögen

1.259,06

3,7

749,63

2,5

837,82

2,8

509,43

67,96

0,84

0,0

0,30

0,0

0,32

0,0

0,54

180,00

33.617,81

100,0

30.204,17

100,0

30.430,48

100,0

3.413,64

11,30

Passiva

T€

%

T€

%

T€

%

T€

%

Eigenkapital

10.477,59

31,2

10.911,99

36,1

11.485,65

37,7

-434,40

-3,98

Sonderposten für Investitionszulagen

17.684,03

52,6

17.748,04

58,8

17.964,53

59,0

-64,01

-0,36

620,77

1,8

560,23

1,9

544,38

1,8

60,54

10,81

4.834,75

14,4

983,86

3,3

435,25

1,4

3.850,89

391,41

0,68

0,0

0,06

0,0

0,68

0,0

0,62

1.033,33

33.617,81

100,0

30.204,17

100,0

30.430,48

100,0

3.413,64

11,30

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

2004

2003

%

bb) GuV 2005

2004

2003

T€

T€

T€

890,61

685,64

636,53

4.434,36

4.371,38

4.132,84

743,03

692,27

719,93

Personalaufwand

2.648,18

2.590,17

2.544,77

Abschreibungen

Umsatzerlöse sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand

1.396,03

1.385,83

1.135,35

sonstige betriebliche Aufwendungen

809,34

931,04

752,85

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

11,67

16,16

21,41

169,12

38,59

8,84

-429,07

-564,73

-370,96

5,34

8,93

5,21

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

-434,40

-573,66

-376,17

Bilanzgewinn/Bilanzverlust

-434,40

-573,66

-376,17

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sonstige Steuern

Kultur

Zoologischer Garten Halle GmbH

Seite 477 von 486

cc) Kennzahlen zur Ertragslage Umsatzrentabilität: Eigenkapitalrentabilität:

2005

2004

2003

-48,78

-83,67

-59,10

Angaben in

%

-3,98

-4,99

-3,17

%

961,63

812,18

759,17

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

78,31

75,48

72,26

T€

Personalaufwandsquote:

49,73

51,22

53,36

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Sachanlagenintensität:

95,93

97,20

96,96

%

Eigenkapitalquote:

31,17

36,13

37,74

%

Fremdkapitalquote:

68,83

63,87

62,26

%

31.12.2005

31.12.2004

31.12.2003

Angaben in

288.722,00

252.403,00

247.938,00

Anzahl

1.650,00

2.043,00

2.071,00

Anzahl

Cashflow:

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur Angaben in

ee) Leistungsdaten

Besucher

A A

Tierbestand

Kultur

Zoologischer Garten Halle GmbH

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e) Lage des Unternehmens Die im Geschäftsjahr 2005 erreichte Gesamtbesucherzahl von 288.722 bestätigt den positiven Trend der letzten zwei Jahre. Der hallesche Zoo gewinnt trotz steigender Attraktivität der Kultur- und Freizeitangebote in unserer Stadt wieder Marktanteile als innerstädtisches Naherholungsgebiet für Familien aus Halle. Diese Entwicklung beruht wesentlich auf den finanziellen Leistungen der Gesellschafterin und den Aktivitäten des Zoos, aber es soll erwähnt werden, dass die Mehrzahl der deutschen Zoos in den letzten Jahren ein zunehmend positives Interesse der Bevölkerung registrieren. Man sieht nicht nur begeistert Zoo-Doko-Soaps unterschiedlichen Gehalts, sondern man interessiert sich dafür, was in (s)einem Zoo passiert. Wie in vielen anderen Zoos zeigte sich im Berichtszeitraum ebenfalls für den halleschen Zoo der Trend hin zur Familienbzw. Jahreskarte. Es wird künftig notwendig, die tatsächlich erzielte durchschnittliche Einnahme pro Besucher ständig zu beobachten und mit den Planansätzen zu vergleichen. Der Geschäftsverlauf 2005 bestätigte wiederum die derzeit erreichbaren Besucherzahlen zu den Saisonhöhepunkten bezogen auf den Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die vor diesem Zeitraum zu verzeichnenden Besucherzahlen zu Ostern, zu Pfingsten oder zum Zoofest waren durchschnittlich um 100 bis 300% höher. Viele Familien, unmittelbar nach der Wende noch den alten Traditionen treu, haben heute zu Ostern und zu Pfingsten andere Freizeitziele und ein Zoofest ist mittlerweile ein hallesches Fest unter vielen. Gegenüber der Zeit vor 1993 sind dies etwa 50.000 Besucher jährlich, auf die der Zoo (und die Zoogastronomie) zu den Saisonhöhepunkten momentan nicht mehr zählen kann. Unverändert gegenüber den Vorjahren war im Berichtszeitraum das Geburtengeschehen bei unseren Tieren. Humboldtpinguine und Totenkopfaffen brachten die höchsten Nachwuchszahlen, aber auch bei den Waldrapps, den Rotfußseriemas, den Krallenaffen und auch bei den Pudus, den Zebras und den Trampeltieren, um einige zu nennen, gab es mehrfachen Nachwuchs. Die größte Publikumsbeachtung fand allerdings die Geburt eines weiblichen Indochina-Tigers. Unter den weiteren Tierzugängen sind auf jeden Fall zu erwähnen die Nilkrokodile und die Mississippi-Alligatoren für die neue Krokodilanlage und die Gebirgsloris. Ungewöhnliche Tierverluste sind im Jahr 2005 nicht aufgetreten. Aus Platzgründen in andere Zoos abgegeben werden musste unter anderem ein weiblicher Indochina-Tiger, das junge Löwenpaar und leider auch die beiden weiblichen China-Leoparden. Der starke Rückgang der Individuenzahl gegenüber den Vorjahren ist auf die Aufgabe der Vogelvolieren im Biergarten und auf die Schließung des Aquariums zum Jahresende 2005 zurück zu führen. Diese Schließung wurde unumgänglich, da die schlechte Gebäudesubstanz eine Modernisierung als Aquarium nicht zulässt. Allerdings ist der Zoo finanziell in absehbarer Zeit nicht in der Lage, durch substanzerhaltene Maßnahmen diese Anlage unter einem anderen Thema dem Besucher wieder zugänglich zu machen. Im Geschäftsjahr 2005 wurden die Rücklagemittel aufgebraucht und die zu erwartenden Zuschüsse der Stadt und die künftige Ertragslage der Gesellschaft werden keine Bildung nennenswerter Rücklagen für Planungsleistungen, Investitionen oder kostenintensive Sanierungen ermöglichen. Die Umsatzerlöse und die sonstigen betrieblichen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um etwa 10% gestiegen, im Wesentlichen als Ergebnis der Eintrittspreiserhöhungen zum 01.01.2005 und der im Berichtszeitraum erreichten Besucherzahl. Auf der Aufwandseite ergaben sich im Jahr 2005 keine nennenswerten Abweichungen zum Planansatz. Grundlage dieses Ergebnisses war die Einhaltung der geplanten Personalkosten, unabwendbare Überschreitungen einzelner Planansätze konnten durch Einsparungen oder Unterlassungen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Festzuhalten bleibt, dass die Gesellschaft im Jahr 2005 Zinsaufwendungen in Höhe von fast 290 T€ zu tragen hatte. Die entstandene Unterdeckung zwischen Einnahmen und Ausgaben ist wie in den Vorjahren auch durch die Belastung durch Abschreibungen entstanden und muss wiederum mit dem Eigenkapital verrechnet werden. Die Arbeiten im Rahmen des Komplexen Bauvorhaben verliefen im Berichtszeitraum weitgehend plan-mäßig. Im Oktober 2005 wurden das neue Krokodilhaus eröffnet und bietet den Besuchern einen neuen Erlebnisbereich. Die Arbeiten an der neuen Elefantenanlage wurden durch den harten Winter kaum beeinträchtigt, so dass die neue Attraktion wie geplant im Sommer 2006 eröffnet werden kann. Bauverzüge durch strengen Frost gab es dagegen an den Bauvorhaben Parkhaus und Zooeingang, die bedingt durch die Technologie und den engen Bauzeitenplan auch nicht aufholbar sind. Der Umbau Reilsche Villa mit Biergarten beginnt planmäßig im Sommer 2006. Durch tägliche konsequente Kontrolle und ständige Suche nach Einsparmöglichkeiten ist es bisher gelungen, den finanziellen Rahmen einzuhalten. Hervorzuheben ist die überwiegend sehr kooperative Haltung der bei unseren Bauvorhaben beteiligten städtischen Ämter. Umgebaut wurde mit Rücklagemitteln die kaum genutzte Cafeteria in eine moderne Papageienanlage für Gebirgsloris, die der Zoo-Förderverein mit 30 T€ bezuschusst hat. Über die Versicherung weitgehend ausgeglichen werden konnte der Totalverlust durch Brand bei einem erst vier Wochen alten LKW.

Kultur

Zoologischer Garten Halle GmbH

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Die wichtigste Aufgabe in den kommenden Jahren ist die Erhöhung des Anteils auswärtiger Besucher. Erste Maßnahmen des neuen Marketingkonzeptes zeigen gute Wirkung. Als sehr gut eingeschätzt werden kann die häufige und positive Berichterstattung über den Zoo in der halleschen Presse. Allerdings wurde im Berichtszeitraum deutlich, dass „Klein, aber fein“ bei der Betreuung verschiedener Besuchergruppen oder bei Sonderaktionen sehr schnell Fragen nach Aufwand und finanziellem Ergebnis aufwerfen. Weiter verstärkt werden müssen die Bemühungen um Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen, um Gästen unserer Stadt einen interessanten Tagesaufenthalt mit Zoobesuch anbieten zu können. Ständig werden die Ausgaben kritisch geprüft. Die unabwendbaren Preiserhöhungen vor allem bei Energie und Wasser, aber auch bei den Gebühren lassen aber bereits eine Grenze erkennen, bei der die Attraktivität gefährdet ist und die Aufgaben des Zoos nicht ausreichend erfüllt werden können. Die Bemühungen um weitere Einsparmaßnahmen müssen erhöht werden, um in den kommenden Jahren unseren Besuchern ein preisgerechtes Angebot bieten und unseren Tieren optimale Bedingungen erhalten oder neu schaffen zu können. Bisher ist es gelungen, mit Hilfe der Gesellschafterin und des Zoobeirats und durch ein leistungsbereites Zoo-Team für alle Probleme gute Lösungen zu finden. Auch die Ergebnisse des Jahres 2005 haben den halleschen Zoo weiter voran gebracht auf dem Weg zu „Deutschlands schönster Bergzoo“. Risiken für die künftige Geschäftsführung existieren nach Auffassung der Geschäftsführung nicht. Vorgänge von besonderer Bedeutung sind auch nach Abschluss des Geschäftsjahres nicht bekannt.

Kultur

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2.6 BETEILIGUNGSMANAGEMENT

Beteiligungsmanagement

Seite 481 von 486

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale) a) Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Anschrift:

Universitätsring 6a 06108 Halle (Saale)

Rechtsform:

Anstalt des öffentlichen Rechts

Stammkapital in T€:

10,00

Gewährsträger: Stadt Halle (Saale)

T€

%

10,00

100,00

Gegenstand des Unternehmens: Zweck der Anstalt ist die Durchführung des Beteiligungsmanagements der Stadt Halle (Saale) im Sinne von § 118 Absatz 4 der Gemeindeordnung des Landes Sachsen Anhalt. Öffentlicher Zweck: Der öffentliche Zweck ergibt sich aus § 118 Abs. 4 GO-LSA. Danach hat eine geeignete Stelle das Beteiligungsmanagement zu gewährleisten. Die BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale) ist diese geeignete Stelle.

b) Besetzung der Organe Vorstand:

Verwaltungsrat:

Schneider, Gerhard

(bis 23.09.2005)

Stellvertreter des Vorstandes

Lork, Heinrich

(seit 23.09.2005)

Vorsitzende

Häußler, Ingrid Bönisch, Bernhard Dr. Rumpff, Klaus Funke, Dieter

(bis 31.05.2005)

Knöchel, Swen Richter, Stefan Schlereth, Ludwig

Verwaltungsrat

Beteiligungsmanagement

31.12.2005

31.12.2004

T€

T€

4,00

2,00

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

Seite 482 von 486

d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

T€

%

T€

%

Veränderungen T€

Anlagevermögen

150,08

40,9

48,76

63,9

101,32

Umlaufvermögen

93,35

25,4

27,49

36,1

65,86

2005

Aktiva

Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Bilanzsumme

Passiva Eigenkapital

2004

4,08

1,1

0,00

0,0

4,08

119,82

32,6

0,00

0,0

119,82

367,33

100,0

76,25

100,0

291,08

T€

%

T€

%

T€

0,00

0,0

10,38

13,6

-10,38

141,18

38,4

47,00

61,6

94,18

173,41

47,2

18,87

24,8

154,54

Verbindlichkeiten

52,74

14,4

0,00

0,0

52,74

Bilanzsumme

367,33

100,0

76,25

100,0

291,08

Sonderposten aus Zuwendungen Finanzierung des Anlagevermögens Rückstellungen

zur

%

%

381,74

bb) GuV 2005

sonstige betriebliche Erträge

T€

T€

591,07

21,20

Materialaufwand

19,90

Personalaufwand

350,27

Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentliche Erträge außerordentliche Aufwendungen außerordentliches Ergebnis sonstige Steuern

2004

21,61 114,49

20,82

84,80

0,38

10,00 224,71 -214,71 0,29

Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss

-130,20

0,38

Bilanzverlust/Bilanzgewinn

-130,20

0,38

Beteiligungsmanagement

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

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cc) Kennzahlen zur Ertragslage 2005

2004

Umsatzrentabilität:

%

Eigenkapitalrentabilität: Cashflow:

Angaben in

-108,59

3,78

%

0,38

T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter:

T€

Personalaufwandsquote:

%

dd) Kennzahlen zur Vermögensund Kapitalstruktur 31.12.2005 Sachanlagenintensität: Eigenkapitalquote: Fremdkapitalquote:

31.12.2004

19,69

Angaben in

%

0,00

13,61

%

100,00

86,39

%

ee) Leistungsdaten entfällt

Beteiligungsmanagement

BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale)

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e) Lage des Unternehmens Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf der BMA BeteiligungsManagementAnstalt Halle (Saale) - im Folgenden „BMA“ oder „Anstalt“ genannt wurde im Wirtschaftjahr 2005 im Wesentlichen durch fünf Ereignisse geprägt: 1.

Aufbau ordnungsmäßiger Geschäftsführung

Der Aufbau einer ordnungsmäßigen Geschäftsführung ist bis zum Bilanzstichtag nahezu abgeschlossen worden. Ein internes Regelwerk ist in Kraft gesetzt worden. Berechtigungen, Prozessabläufe und Verantwortlich-keiten wurden eindeutig geregelt sowie ein internes Reporting implementiert. Die gesetzlichen Verpflichtungen angemessener Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Brandschutz sind eingeleitet worden. Software zur automatisierenden Unterstützung der Beteiligungs-verwaltung und des Beteiligungs-controllings wurde angeschafft und ist einsatzfähig. Der wiederholte und aufgedrängte Umzug in neue Geschäftsräume wurde zum Jahres-wechsel 2005/2006 erfolgreich durch-geführt.

2.

Rolle der BMA

Ihre Rolle im kommunalen Umfeld hat die BMA definiert. Das Umfeld akzeptiert diese Rolle. Die Beteiligungsunternehmen akzeptieren die Rolle der BMA als Beteiligungsmanager für die Stadt. Die anfängliche Kontaktscheu hat sich zwischenzeitlich gelegt. Immer häufiger wird die BMA als kompetenter Ansprechpartner wahrgenommen. Besonders geschätzt wird die Wahrnehmung der Rolle eines Moderators zwischen Kernverwaltung und Beteiligungsunternehmen. Die Stadtverwaltung hat die BMA rasch als beratenden Ansprechpartner akzeptiert. Der Informationsaustausch ebenso wie Prozessabläufe sind seit geraumer Zeit etabliert. Als Aufsichtsbehörde sieht das Landesverwaltungsamt bei Nachfragen zu der wirtschaftlichen Betätigung kommunaler Beteiligungsunternehmen die BMA als Ansprechpartner an. Die Anstalt wird insoweit als Erfüllungsgehilfe der Stadt tätig. Der Finanzausschuss hat Beteiligungsmanager der BMA insbesondere bei Fragen der Jahresabschlüssen der Beteiligungsunternehmen als kompetenten Berater kennen gelernt.

Genehmigung von

Der Stadtrat hat sein Vertrauen in die Anstalt insbesondere durch die Übertragung folgender Aufgaben zum Ausdruck gebracht:

3.

Abbau der Altdefizite aus dem Haushalt 2005

Für die Haushaltssatzung 2005 der Stadt Halle (Saale) ist die BMA vom Stadtrat beauftragt worden, ein Konzept zum Abbau der Altdefizite zu erarbeiten. Mit der Umsetzung des letztlich beschlossenen Konzepts hat der Stadtrat ebenfalls die BMA beauftragt. Dabei wird die Anstalt vom Ausschuss für Finanzen, städtische Beteiligungs-verwaltung und Liegenschaften begleitet. Der Stadtrat behält sich das abschließende Entscheidungsrecht vor. Die Haushaltssatzung 2005 der Stadt Halle (Saale) ist nicht beanstandet worden, was u. a. auf die Mitwirkung der BMA im Hinblick. auf das Konzept zum Abbau der Altdefizite zurückzuführen ist. Die Umsetzung des Konzeptes hat die BMA vorangetrieben und z. T. sogar bis zur Entscheidungsreife geführt.

4.

Strategisches Beteiligungsmanagement

Im Rahmen des strategischen Beteiligungsmanagements hat die BMA die städtischen Vertreter bei der Steuerung der Beteiligungsunternehmen unterstützt. Bei den Entscheidungen über die Genehmigung der Planung zahlreicher und wirtschaftlich bedeutsamer Beteiligungsunternehmen konnte Ende des Jahres 2005 bei Beteiligungen mit einer Gewinnsituation eine nennens-werte Erhöhung der Ergebnisziele sowie bei den übrigen Beteiligungen eine Eindämmung des Zuschussbedarfes erreicht werden.

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5.

Beteiligungsbericht über das Jahr 2003

Den Beteiligungsbericht über das Jahr 2003 hat die Anstalt als eigene ihr satzungsgemäß übertragene Aufgabe erstellt. Damit wurde erstmals ein Beteiligungsbericht der Stadt Halle (Saale) erarbeitet, ohne dabei auf die Unterstützung externer Berater außerhalb des kommunalen Umfeldes zurückgreifen zu müssen.

Lage der Anstalt

Die Finanzierung der Anstalt wird seit der Anlaufphase durch Investitions- bzw. Ertragszuschüsse der Stadt Halle (Saale) abgesichert. Die Anstalt ist zum Stichtag bilanziell überschuldet. Die Überschuldung beruht auf zwei außerordentlichen Ereignissen, die zu einem außergewöhnlich hohen Jahresfehlbetrag führten. Zum einen entstanden Kosten für einen aufgedrängten Umzug aus den bisherigen Geschäftsräumen trotz eines langfristigen Mietvertrages. Zum anderen entstanden nicht geplante Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des früheren Vorstandes. Ein Insolvenztatbestand ist gleichwohl nicht erfüllt. Die Stadt Halle (Saale) als Gewährsträgerin haftet nach der Anstalt für deren Verbindlichkeiten unbeschränkt (vgl. § 4 Satz 1 des Anstaltsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt). Die Abberufung des Vorstandes, Bestellung des Stellvertreters und die Genehmigung des Wirtschaftsplanes 2006 sind in den beiden Sitzungen des Verwaltungsrates vom 23. September und vom 30. November 2005 beschlossen worden.

Ausblick

In den Mittelpunkt wird die Anstalt folgende Aktivitäten stellen: Eine Beteiligungsrichtlinie, die vom Stadtrat der Stadt Halle (Saale) zu beschließen ist, soll eine angemessene Legitimation für die Tätigkeit der BMA schaffen. Verbindliche Regelungen sollen das Zusammenwirken von Stadtrat, Stadtverwaltung, Beteiligungsunternehmen und den städtischen Vertretern in den Aufsichtsgremien mit der BMA eindeutig und effizient ausgestalten. Ein Beteiligungsreporting soll in seinen Grundzügen ebenfalls in der Beteiligungsrichtlinie verankert werden. Den Aufbau und die Erstellung des Reportings sieht die BMA als eine wesentliche Grundlage für zukünftige städtische Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Beteiligungsportfolio an. Zum strategischen Beteiligungsmanagement strebt die BMA eine Weiterentwicklung der Beteiligungsunternehmen an. Neben strategischen Optionen sollen Steuerungsgrößen gemeinsam mit den Geschäftsführungen und mit der Stadt entwickelt und festgelegt werden. Die Verleihung der Dienstherrenfähigkeit der BMA wird angestrebt, um zukünftig auch Beamte beschäftigen zu dürfen. Im folgenden Wirtschaftjahr wird ein positives Ergebnis erwartet, wodurch der Tatbestand der bilanziellen Überschuldung beseitigt werden soll.

Risikomanagement

Ein System zur Früherkennung von Risiken ist zwischenzeitlich implementiert worden. Besonderes Augenmerk wird auf die Zufriedenheit der städtischen Entscheidungsträger mit der Unterstützung durch die BMA gerichtet, zumal sich die Anstalt aus Zuschüssen von der Stadt finanziert.

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