Julia Heitkamp
Armut und Reichtum – was ist das? Konfis machen sich Gedanken Armut ist out – in mehrerlei Hinsicht. Zwar gehört das Thema zur Kirche, seit es sie gibt, doch im klassischen Themenkanon des Konfirman‐ denunterrichts taucht Armut eher nicht auf. Sie kommt höchstens als Teil der Verkündigung in den Blick, und mit einer ähnlichen Selbstverständlichkeit antworten Jugendliche auf die Frage, was denn zum Christsein dazugehöre: Den Armen helfen. Sich selbst als arm verste‐ hen möchte niemand. Dabei ist Armut richtig in. Als gesellschaftspolitische Frage erfreut sie sich wachsender Be‐ liebtheit, auch in der Kirche. Zu Zeiten von Hartz IV als probatem Mittel, ökonomische und soziale Schwäche zu verwalten, ist das Armsein in der Wirklichkeit angekommen, nicht zu‐ letzt in der Jugendlicher. Es ist die Zeit, Fragen von Armut und Reichtum nicht allein dem schulischen Religionsunterricht zu überlassen, sondern sie angemessen auch in der Konfir‐ mandenarbeit aufzugreifen. 1. Arm und reich – eine KU‐Einheit Wir haben das im Rahmen der gemeinsamen Konfirmandenarbeit der Kirchengemeinden Groß Oesingen und Steinhorst versucht, zweier Landgemeinden am Südrand der Lünebur‐ ger Heide. Eine strukturschwache Gegend, früher Zonenrandgebiet; Arbeitslosigkeit spielt hier nicht spürbar weniger als in städtischem Umfeld eine Rolle, zumal aus Sicht der Tonan‐ gebenden in Kommune und Kirchengemeinde nach wie vor die herkömmliche Familie im beschaulichen Eigenheim den Normalfall darstellt. Die durchgeführte zweieinhalbstündige Einheit ist Teil eines fünfstündigen Konfirmanden‐ tages gewesen. (Auf die andere Hälfte ist hier nicht weiter einzugehen.) Sie besteht aus drei wesentlichen Schritten: einem „Chat“ in Partnerarbeit zur Leitfrage „Was ist für dich Ar‐ mut?“, einer Parlamentsdebatte im Plenum sowie der Erarbeitung zweier ausgewählter neutestamentlicher Texte durch qualifizierte Lektüre und szenisches Nachspielen in vier Teilgruppen. Einführung ins Thema
Plenum
10’
I. Papier‐Chat: Was ist für dich Armut?
Partnerarbeit
30’
II. Parlamentsdebatte: Armut in Deutschland a) Sammlung von Argumenten b) Debatte
Vierergruppen Plenum
15’ 20’
Pause
10’
III. Textarbeit: Mk 12,41–44 (bittende Witwe) bzw. Lk 16,19–31 (reicher Mann und armer Lazarus a) Text lesen, Wichtiges markieren, offene Fragen klären b) Text szenisch nachspielen c) Vorspielen der Szenen d) Diskussion: Wie habt ihr euch in der Rolle gefühlt? Was mögt ihr an der Ge‐ schichte, was stört euch? Was bleibt offen?
2+2 Teilplena Plenum
40’ 25’
Besonders Schritt I interessiert hier. Die Ergebnisse liegen schriftlich vor, bedürfen jedoch der Interpretation, da aufgrund der sehr weit gefassten Fragestellung unausgesprochen unterschiedliche Denkvoraussetzungen vorzuliegen scheinen. Die Stärke dieses Vorgehens liegt in der fehlenden Festlegung auf ein bestimmtes Teilphänomen von Armut – sie kommt in ihrer ganzen Bandbreite in den Blick. 2. „Wenn man nichts zu essen hat.“ In allen Zweiergruppen wird direkt zu Beginn des Schreibdialogs derselbe Ausweis von Ar‐ mut genannt: „Wenn man nichts zu essen hat“ oder zumindest „nicht genug“. Auch wenn in den Familien mancher Konfirmandinnen und Konfirmanden durchaus mit spitzem Bleistift gerechnet werden muss, so trifft doch dieses Armutsmerkmal für keinen der am Gespräch Beteiligten in seinem persönlichen Umfeld zu. Im Sinne dieses Kriteriums würde sich also keiner selbst als arm bezeichnen. Armsein wird mithin – mehr oder weniger nah – allein bei anderen wahrgenommen. Zugelassen wird auf diese Weise nur eine Außen‐, nicht jedoch eine Innenansicht. Dem entsprechend wird Armut nicht nur als „nicht gut“, sondern zuwei‐ len auch als „schlimm“ oder „schrecklich“ bezeichnet, wobei offen bleibt, für wen. Weitere Antworten flankieren die Grunddefinition „kein Essen“/„Hunger“: „kein Geld ha‐ ben“, „keine Arbeit haben“, „auf der Straße leben“, „schlechte Bildung bekommen“, „schlechte Sachen anhaben“, „einen Arzt nicht bezahlen können“ – dies alles mehr oder weniger oft und mehr oder weniger drastisch vorgestellt. An zwei häufig genannten Bei‐ spielen sei das illustriert: Wohnsituation • „Wenn man auf der Straße liegt und nicht weiß, wie es weitergeht.“ – „Wenn man gerade so in einem Block wohnen kann.“ • „Wenn Leute auf der Straße wohnen.“ • „Wenn man nur Second‐Hand‐Sachen trägt, nicht lesen und schreiben kann und auf der Straße lebt.“ • „Wenn man auf einer Straße lebt und kein Essen und kein Geld hat.“ • „Wenn man kein Geld, kein Haus, keine Eltern hat.“ – „Eltern hat man, ja, aber sie le‐ ben unter einer Brücke und man hat nichts zu essen.“ • „Wenn man in so einem verkommenen Haus wohnt.“ • „Dass man kein großes Haus, wenig Geld und kein Essen hat.“ – „Man muss aber auch nicht arm sein, nur wenn man kein großes Haus hat, sondern eine Wohnung.“ – „Es ist wichtig, dass man ein Dach über dem Kopf hat. ...“ – „Oder sie könnten sich kleine Wohnungen leisten.“ • „Wenn man nichts mehr zu essen hat, keinen Job hat, die Miete nicht bezahlen kann oder sogar auf der Straße lebt.“ Niemand der Konfirmandinnen und Konfirmanden wohnt „in einem Block“, verkommene Häuser gibt es jedoch durchaus. Zur Miete wird ebenfalls gewohnt, auch wenn es, wie ge‐ sagt, nicht schick ist. Bildungschancen
• „Dass man kein Geld hat.“ – „Weder für die Schule noch für die Ausbildung.“ – „Keine Arbeit kriegt.“ – „Von Anfang an keine Chance für die Bildung kriegt, nicht lesen und schreiben kann und auf der Straße lebt.“ • „Jedes zweite bis dritte Kind [in Rio de Janeiro] kann nicht zur Schule, weil sie kein Geld haben, um die Schule zu bezahlen und Hefte, Stifte, Bücher, Atlanten usw.“ – „In Afrika, das kann sein. ...“ • „Wenn man kein Geld für z.B. eine Zeitung hat.“ • „Irgendwas muss man dagegen machen, man sollte immer was spenden, selbst wenn es nur 50 Cent sind. So können auch ärmere Kinder z.B. Nachhilfe nehmen, wenn sie Probleme in der Schule haben.“ Insgesamt wird deutlich: Die Jugendlichen nennen wesentliche Indikatoren für Armut. Sie sind sich bewusst, dass Armut in unterschiedlicher Intensität und mit diversen Begleiter‐ scheinungen auftritt. 3. „Armut ist für mich ein Teufelskreis.“ Nicht nur die materielle, sondern auch die soziale Dimension von Armut kommt dabei in den Blick. „Man ist auch arm, wenn man keine Freunde hat.“ Dieses Votum macht (wie wenige weitere) deutlich, dass Armut mit Ausgrenzung einhergeht, auch in drastischer Form als Mobbing. Letzteres Phänomen ist den Konfirmandinnen und Konfirmanden offensichtlich recht präsent, ohne dass es in diesem Zusammenhang weiter vertieft würde. Unklar bleibt vielfach, an welchen Orten und in welcher Nähe oder Ferne Armut gesehen wird. Vermutlich changiert die Vorstellung auch bei den Jugendlichen zuweilen vom einen ins andere, solange deutlich ist: Ich selbst bin nicht arm. • „Hast du gehört, dass in Deutschland Armut ist?“ • „In Afrika, das kann sein.“ • „Wenn man immer nur dreckige und kaputte Sachen an hat.“ – „Sind in deiner Klasse so welche? Bei mir nicht.“ – „Ja, aber ich glaube, er hat Geld und macht nur nichts aus sich.“ • „Hast du wen in der Klasse, der nicht so viel Geld hat?“ – „Nö.“ – „Wo, meinst du, gibt es die meiste Armut?“ – „In Deutschland und in Afrika.“ – „Aber auch in Polen, Uk‐ raine und anderen Ländern aus Osteuropa.“ • „Es gibt viele Sachen, die man vielleicht als Armut ansieht. Ich finde es schrecklich.“ An wenigen Stellen kommt persönliche Betroffenheit und Nachdenklichkeit zum Vorschein oder werden tiefer gehende, ansatzweise analytische Einsichten in die Mechanismen und Abgründe von Armut geliefert:
• „Es ist schlimm, wenn man solche Bilder mit den Armen aus Afrika sieht.“ – „Wir schmeißen manches Mal Essen weg, und die haben nichts.“ – „Das macht jeder mal, außer Arme. In Deutschland leben ja auch viele Arme. Das kann man sich irgendwie gar nicht vorstellen, denn wir haben alles, was wir brauchen.“ – „Aber die meisten, die ich kenne, haben genug Geld.“ • „Armut ist für mich ein Teufelskreis: kein Geld, keine Chance auf Bildung, keine Ar‐ beit, noch weniger Geld.“ – „Vielleicht überleben die Menschen, die mit Armut befal‐ len sind.“ – Armut kann zu noch schlimmerer Armut führen, doch es kann auch wie‐ der bergauf gehen; z.B. dass man einen Job kriegt, sich vielleicht noch besser bilden kann.“ – „Aber jetzt ist es so schlimm.“ Vereinzelt entwischen den Konfirmandinnen und Konfirmanden dann auch recht skurrile Vorstellungen. Nicht nur, dass Menschen „mit Armut befallen“ sind wie mit einer Krankheit (ähnlich dem Aussatz), Armut kann auch vorliegen, wenn „einer keine Sachen hat oder klauen muss“ oder „sogar töten muss, um zu überleben“. Hier geht es wohl auch darum, sich gegenseitig mit drastischen Einfällen zu überbieten. Ähnliches gilt wohl für die Vorstel‐ lung, mittel‐ und elternlose Kinder in Rio de Janeiro verfielen mehr oder weniger grundsätz‐ lich den Drogen. 4. „Steckst du immer was rein?“ An einigen Stellen wird das Augenmerk auch auf das Gegenstück der Armut gelegt: den Reichtum. Die Jugendlichen sind sich durchaus bewusst, dass sie weltweit gesehen zu den Reichen gehören und dass Reichtum auch Verantwortung bedeutet. Die Verantwortung der Reichen drückt sich vor allem in materieller Unterstützung der Armen aus: • „Die reichen Leute sollten den Armen etwas Geld geben.“ – „Man sollte ihnen einen Hort (Unterkunft) geben.“ – „Aber sie sollten kein Geld dafür nehmen, sondern die Armen können ihnen mit der Arbeit helfen.“ – „Sie sollten z.B. ihren Haushalt ma‐ chen.“ – „Den Kindern sollten sie ermöglichen, etwas für ihre Bildung zu tun.“ – „Das wäre gut, damit sie auch noch eine Zukunft kriegen.“ • „... Aber viele spenden ja, was ich übrigens unterstützen würde, wenn ich wüsste, dass es dort ankommt. Aber bei den meisten Organisationen werden die Spenden‐ gelder in die eigene Tasche gesteckt.“ • „Hast du schon mal was in eine Spendendose getan?“ – „Ja, für Kinder in Afrika.“ – „Ich hab mal was bei McDonalds rein getan, ich glaube, dass es auch für Kinder in Af‐ rika war. Steckst du immer was rein? Ich finde, die Reichen sollten was abgeben.“ • „Es müsste mehr gegen Armut getan werden. Was kann man denn machen?“ – „Man kann ein paar Sachen spenden.“ • „Armut gibt es auf vielen Kontinenten, z.B. Afrika, Südamerika, und deswegen soll‐ ten die Länder, die viel Geld haben, an die armen Länder spenden.“ Die persönliche Distanz oder Nähe zum Thema Spenden ist unterschiedlich ausgeprägt. Man kann vermuten, dass gewisse Einlassungen auf dem Mist anderer, z.B. der jeweiligen Eltern, gewachsen sind. Es ist jedenfalls fraglich, ob tatsächlich die „meisten“ Hilfsorganisa‐ tionen Spendengelder veruntreuen; man kann den Eindruck gewinnen, solche Pauschalur‐ teile werden vorgeschoben, um mit gutem Gewissen nicht spenden zu müssen. Desgleichen
fehlt eine weitergehende Reflektion über das Tauschgeschäft Unterkunft gegen Arbeit. Die Gefahr wird nicht gesehen, dass ein modernes Sklaventum fröhliche Urständ feiern könnte. Und schließlich hat es einen ganz eigenen Charme, bei McDonalds für arme Kinder zu spen‐ den. Insgesamt zeigen die Konfirmandinnen und Konfirmanden, dass ihnen das Problem Armut durchaus in vielen Facetten präsent ist. Die eigenen Anteile am Phänomen werden kaum betrachtet. Im Gegenteil kann die Schuld sogar bei den Armen gesucht werden: „Wenn man nicht genug Geld hat, sollte man auch nicht so viel ausgeben.“ Wessen Gedankengut hier möglicherweise reproduziert wird, bleibt offen. Die Nennung Deutschlands und Afrikas als Orte mit der meisten Armut hingegen verdeutlicht eine grundlegende Struktur in der Be‐ trachtung: Arme gibt es in unserer Nähe und es gibt sie weit weg. An dem einen oder ande‐ ren Ort betrifft sie uns. 5. „Frau Präsidentin, meine Damen und Herren ...“ Wären Jugendliche Politiker, dann hätten sie genauso etwas zu sagen wie Erwachsene auch. Schritt II der Einheit, eine gespielte Parlamentsdebatte, soll noch einmal die Aufmerksamkeit der Konfirmandinnen und Konfirmanden auf Lösungsmöglichkeiten lenken, diesmal deutlicher eingegrenzt auf das Thema „Armut in Deutschland“. In der nachträglich aufge‐ schriebenen Zusammenfassung einer 15jährigen Teamerin stellt sich das wie folgt dar: „Die Jugendlichen hatten sehr viele einfallsreiche Ideen wie z.B., dass an den Schulen Schuluniformen eingeführt werden sollten, damit die ärmeren Kinder nicht wegen ihrer Kleidung gedisst (gemobbt) und niedergemacht werden. Außerdem könnte man den Eltern, die nur Hartz IV bekommen, für die Hefte u.ä. ein wenig Geld zu‐ kommen lassen und dafür die Steuern bei den Reicheren erhöhen. Die Konfirman‐ den haben gezeigt, dass sie das Thema nicht unberührt lässt und sie etwas tun wol‐ len, damit die ärmeren Kinder nicht wegen ihrer Kleidung oder ihrer wohnlichen Ein‐ richtung niedergemacht und gedisst werden.“ Auch hier ist wiedergegeben, was ohnehin seit geraumer Zeit allgemein im Schwang ist. Inwieweit die dargebotenen „Lösungen“ überhaupt das Problem lösen, wird nicht weiter hinterfragt. Es fällt auf, dass hier fast nur noch das persönliche und schulische Umfeld der Jugendlichen in den Blick gerät. Wieder ist das Seitenthema Mobbing auf dem Plan, wobei zugleich distanziert von „den ärmeren Kindern“ gesprochen wird, als ob unter Jugendlichen und auch unter Konfirmandinnen und Konfirmanden nicht gemobbt würde.
6. Und was sagt die Bibel? Zwei neutestamentliche Texte sind den Konfirmandinnen und Konfirmanden in Schritt III angeboten worden. Beide stellen Armut und Reichtum einander gegenüber. Die Episode vom Scherflein der Witwe (Mk 12,41–44) bleibt dabei zumindest vordergründig in sehr dies‐ seitigen Vollzügen verhaftet. Sie knüpft an den mehrfach geäußerten Gedanken „Spenden für Arme“ an, hier jedoch mit der Pointe, dass auch Arme eine Verantwortung haben und sie vielleicht viel gewissenhafter wahrnehmen als viele Reiche. Die Witwe jedenfalls gibt „ihr ganzes Leben“. Die Geschichte vom reichen Mann und armen Lazarus (Lk 16,19–31) hebt auf die Konse‐ quenzen ausgelebten Reichtums und durchlittener Armut bei Gott ab. Ganz klar in der luka‐ nischen Linie einer großen Wertschätzung der Armut wird den Reichen die Hölle, den Ar‐ men hingegen der Himmel angesagt – in dieser Konsequenz ziemlich drastisch und durch‐ aus befremdlich. Dieser Text steht quer zu allen Machbarkeitsstudien und bietet auch (wie in weiten Teilen das ganze Neue Testament) keinen alternativen Gesellschaftsentwurf an. Beide Texte lassen sich szenisch gut erschließen. Die Absicht kann hier nicht sein, Lösungs‐ ansätze weiter zu vertiefen. Ziel (der Texterarbeitung wie überhaupt der ganzen Einheit) ist vielmehr, bei den Konfirmandinnen und Konfirmanden ein Bewusstsein für die Wirklichkeit von Armut und Reichtum in unserer Welt zu schaffen. Die Bibel soll weder als Drohung noch als Utopie benutzt werden, sondern als eine bestimmte Sicht auf die eine und die andere Realität ins Spiel kommen. Ob das Ziel mit dieser Einheit erreicht worden ist? Die wesentlichen Stichwörter sind ge‐ nannt worden, Lösungen angedacht. Viel Neues war vermutlich gar nicht dabei. Persönliche Betroffenheit hat es vielleicht kaum gegeben. „Insgesamt kam raus, dass alle diese Situati‐ on nicht gut finden und alle etwas dagegen tun wollen“, resümiert die bereits genannte Teamerin – und schließt ihren Bericht: „Man wird sehen, was daraus wird.“ Julia Heitkamp Pastorin in den Kirchengemeinden Groß Oesingen und Steinhorst (seit Januar 2008) Dorfstraße 18 29393 Groß Oesingen Telefon 05838–232 Telefax 05838–991232
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