Altersversorgung nicht ohne Lebensversicherung!

Altersversorgung – nicht ohne Lebensversicherung! Jochen Ruß Mai 2017 www.ifa-ulm.de These 1: Die Zukunft der Lebensversicherung liegt in der Absi...
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Altersversorgung – nicht ohne Lebensversicherung!

Jochen Ruß Mai 2017

www.ifa-ulm.de

These 1: Die Zukunft der Lebensversicherung liegt in der Absicherung eines lebenslangen Einkommens!

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© Mai 2017

Altersversorgung – nicht ohne Lebensversicherung!

Warum fast jeder ein lebenslanges Einkommen braucht.

Sicherungsniveau vor Steuern der gesetzlichen Rentenversicherung

80%

20%

44,6%

40%

47,6%

60% 48,1%

(Rentenversicherungsbericht 2015, Seite 12)

100%

52,0%

„Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen. In Zukunft wird der erworbene Lebensstandard nur erhalten bleiben, wenn die finanziellen Spielräume des Alterseinkünftegesetzes und die staatliche Förderung genutzt werden, um eine zusätzliche Vorsorge aufzubauen.“

2009

2014

2020

2029

0%

Früher reichte die gesetzliche Rente meist für die wichtigsten Grundbedürfnisse im Alter. In Zukunft ist das „selbst angesparte Geld“ nicht mehr nur für „Luxus“, sondern auch für Grundbedürfnisse. Geld, das für Grundbedürfnisse im Alter angespart wird, sollte man sich auf jeden Fall in Form einer lebenslangen Rente ausbezahlen lassen. Ein garantiert lebenslanges Einkommen muss zentraler Baustein der persönlichen Ruhestandsplanung sein. Denn wer lebenslange Ausgaben hat, braucht ein lebenslanges Einkommen. 3

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Warum fast niemand ein lebenslanges Einkommen will. 1. Unterschätzen der Lebenserwartung

Anmerkung: Die Zahlen wurden aus Sterbetafeln des statistischen Bundesamtes Gesamtbevölkerung, Generationentafeln, Sterblichkeitstrend V2) berechnet.

Menschen unterschätzen ihre eigene Lebenserwartung systematisch. Alter heute

Restlebenserwartung

d.h. bis Alter:

50

33,3 (M) / 37,5 (F)

83,3 (M) / 87,5 (F)

60

23,7 (M) / 27,5 (F)

83,7 (M) / 87,5 (F)

70

15,2 (M) / 18,0 (F)

85,2 (M) / 88,0 (F)

Warum wird die eigene Lebenserwartung unterschätzt? Todeszeitpunkt der Generation der Eltern und Großeltern stellt einen „mentalen Anker“ dar. Einfaches Rechenbeispiel: Die Lebenserwartung steigt um ca. 2,5 Jahre pro Jahrzehnt, also 7,5 Jahre pro Generation. Wir im Durchschnitt 15 Jahre länger als die Generation unserer Großeltern. Wer typische Lebensdauern dieser Generation im Hinterkopf hat, unterschätzt seine eigene Lebenserwartung dramatisch.

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Warum fast niemand ein lebenslanges Einkommen will. 2. „Fokus auf den Normallfall“

Anmerkung: Die Zahlen wurden aus Sterbetafeln des statistischen Bundesamtes Gesamtbevölkerung, Generationentafeln, Sterblichkeitstrend V2) berechnet.

Die Lebenserwartung ist eine Art „Normalfall“. Ich weiß aber nicht, ob der Normalfall eintritt  Ich brauche eine Rentenversicherung.

Würden Sie Ihr Haus gegen Feuer versichern, wenn es mit einer Wahrscheinlichkeit von 23% abbrennt?

Lesebeispiel: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau, die heute 50 Jahre alt ist, mindestens 95 wird, beträgt ca. 23%. Diese Wahrscheinlichkeit steigt sehr schnell an! 5

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Warum fast niemand ein lebenslanges Einkommen will. 3. „Schubladendenken“ Die Rentenversicherung liegt nicht in der mentalen Schublade „Versicherung“, sondern „Investment“. Menschen fragen sich nicht: Welche Risiken werden damit reduziert? Sondern: Welche Rendite kann ich erzielen? Die Rentenversicherung ist aber nur in zweiter Linie ein Investment. In erster Linie ist sie eine Versicherung gegen das Risiko, länger zu leben als das Geld reicht.

Setzt man eine realistische Lebenserwartung an, so kann die erwartete Rendite nach Steuern durchaus attraktiv sein. Aber viel wichtiger: Die Rendite passt sich dem Bedarf an! Wer lange lebt, braucht viel Geld. Für ihn weist die Rentenversicherung eine extrem hohe Rendite auf. Wer früher stirbt, braucht weniger Geld. Für ihn weist die Rentenversicherung auch eine geringere Rendite auf. Der Versicherer organisiert diesen Ausgleich zwischen den Versicherten.

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These 2: Der klassische Deckungsstock wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

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Die Rolle des „klassischen Deckungsstocks“ 1. Die Nachfrageseite = klassischer Deckungsstock benötigt hoch

VA erste Generation

Konventionelle Versicherung

Klassik + ÜB in Fonds

Risiko für den Anbieter; Solvenzkapital

niedrig

Statisches Hybrid

VA zweite Generation

Fondspolice ohne Gar. vertrieblich nicht erfolgreich

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UWP

Indexpolice (Tranchen)

Modifizierte Klassik

Dynamisches Hybrid / I-CPPI

Select-Tarife

Höchststandsfonds

Strohfeuer Nische

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vertrieblich nachhaltig erfolgreich

Die Rolle des „klassischen Deckungsstocks“ 2. Die Kundensicht – Was können Versicherer eigentlich besonders gut? Risikoausgleich im Kollektiv und in der Zeit biometrisch

Kapitalanlage

Risikoausgleich schafft großen Nutzen für Kunden! Das darf nur ein Lebensversicherer. Das funktioniert auch bei niedrigen Zinsen.

Probleme resultieren aus den früher „dazugegebenen“ Garantien. Klassische Produkte sind heutzutage vor allem ein wichtiger Baustein für chancenreichere Garantieprodukte. Die meisten Versicherer versuchen, die Vorteile des Risikoausgleichs zu erhalten, diesen aber mit neuen Garantien zu kombinieren. Dies wird oft fälschlicherweise als „Abschied von der Klassik“ bezeichnet. 9

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Die Rolle des „klassischen Deckungsstocks“ 3. Die Anbietersicht – Wechselwirkungen mit dem Bestand Isolierte Betrachtung eines Produktes ist bei einer Analyse aus Anbietersicht nicht ausreichend. Wechselwirkungen mit dem Bestand sind relevant. Welche Strategie ist sinnvoller?

A

AB

Sinnvoll designte Klassik kann auch für den Anbieter Risiko reduzierend wirken.

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