Zirkus macht stark

Zirkus macht stark Ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« vom Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt sich vor

ZIRKUS MACHT STARK

Zirkus macht stark

Inhalt 6 Zirkus macht stark: Verein, Büroteam & Beirat 7 Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft – Circus Helene 8 Don Bosco Jugendwerk Bamberg – Zirkus Giovanni 9 Trägerkreis Junge Flüchtlinge – Circus Leopoldini 10 Spielen in der Stadt 11 Kinder- und Jugendzirkus Berlin – CABUWAZI 15 Vuesch – Zirkus Zack und Circus Schatzinsel 16 Kinderzirkus Harlekids 16 Zirkus Ratz Fatz 17 Circus Montelino 18 JOKES Die Circusschule 19 Jugendpfarramt der Nordkirche – Circus ABRAX KADABRAX 20 Bürgerhaus Wilhelmsburg – Zirkus Willibald 21 Circus Projekt Waldoni 22 Bund der Deutschen Katholischen Jugend Darmstadt – Zirkus Datterino 22 Förderverein Grundschule II Stadtallendorf – Zirkus Traumfänger 23 Rambazotti Internationaler Kinder- und Jugendcircus 24 behinderten alternative freizeit – Circus Fantasia 25 Spokuzzi – Zirkuspädagogisches Zentrum Braunschweig 26 Zirkus San Pedro Piccolino 27 Circus Schnick-Schnack 28 Kinder- und Jugendzirkus Bellissima Polaris 29 Zirkusschule Kokolores 30 Kinder- und Jugendzirkus KAOS 31 Springkraut 32 Don Bosco Haus Chemnitz – Kinder- und Jugendzirkus Birikino 33 LeISA – Zirkomania 34 Zentrum für Zirkus & bewegtes Lernen Halle – Zirkus Klatschmohn 35 Deutschland – Nangadef 36 Reit- und Fahrverein Mildstedt – Zirkus MilKi 37 Stark durch Zirkus 38 Circus MoMoLo 39 Kinder- und Jugendzirkus Tasifan

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Der Zugang zu guter Bildung ist ein ent­ scheidender Schlüsselfaktor für die indivi­ duelle Entwicklung eines Menschen. Um auch bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen ein gutes Rüstzeug mit auf ihren Bildungsweg zu geben, un­ter­stützt das Bundesministerium für Bil­dung und Forschung ab 2013 mit dem Pro­gramm »Kultur macht stark. Bünd­ nisse für Bildung« deutschlandweit lokale Bündnisse für Bildung. In diesem Programm schließen sich Part­ ner aus dem kulturellen Bereich, dem Bildungs­bereich und aus dem Sozialraum zu lokalen Bildungsbündnissen zusam­ men, um bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche durch außerschulische An­ge­bote der kulturellen Bildung zu unter­stützen und zu fördern und ih­ nen neue Bildungschancen zu eröffnen. Zugleich sollen diese langfristigen und ver­lässlichen Bildungsbündnisse eine neue soziale Bewegung für gute Bil­dung anstoßen und unterschiedliche Bildungs­ akteure auf lokaler Ebene tragfähig und nachhaltig vernetzen. Zu den vom Bundesministerium aus­ gewählten Verbänden gehört auch der bundesweit tätige Verein »Zirkus macht stark – Zirkus für alle« e.V., der im Sommer 2012 auf Initiative von den Zirkussen CABUWAZI, Berlin, und ABRAX KADA­ BRAX, Ham­burg, gegründet wurde.

Zirkuspädagogische Angebote für bil­ dungs­benachteiligte Kinder und Jugend­ liche sind durch ihre Attraktivität in besonderem Maße geeignet, diese Ziel­ gruppen zu erreichen und zu integrieren. Die Zirkuspädagogik mit ihrer Mischung aus Vergnügen, spannendem Er­leben, Grenzerfahrungen, starken Erfolgs­erleb­ nissen und neuen Formen des Lernens ist bestens geeignet, im ganzheitlichen An­ satz motorische, soziale, emotionale und künstlerisch-kreative Kompetenzen zu fördern. Das unvergleichbar breite Spek­ trum der Artistik, die sich mit anderen Künsten wie Theater, Tanz, Musik, mo­ derne Medien verbindet, bietet für jeden etwas Besonderes. Jeder findet seinen Platz, ist einzigartig und gleichzeitig Teil eines Ganzen. Das gemeinsame künstle­ rische Schaffen ermöglicht die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, also die Erfahrung, nützlich und kompetent zu sein und Anerkennung zu erhalten.

Die Maßnahmen von »Zirkus macht stark« bestehen in Projektwochen, an de­ nen im Durch­schnitt 25 Kinder teilneh­ men, die eine Woche lang außerhalb des Unterrichts Fähigkeiten in verschiede­ nen artistischen Disziplinen erwerben und in einer Abschlussvorstellung vor Publikum vorführen. Das zweite Format ist der Halbjahreskurs, in dem sich die Teilnehmer einmal wöchentlich mit der Zirkus­thematik beschäftigen. Beide Maß­­ nahmenformate sind zusätzliche An­­ge­­ bote und werden im außerunterricht­li­ chen Bereich durchgeführt.

»Zirkus macht stark« sieht seine Ziel­ gruppe in bildungsbenachteiligten Kin­ dern und Jugendlichen vorrangig im Alter von 9 – 15 Jahren. Der Träger der kul­ turellen Bildung muss über zirkuspäd­ agogische Kompetenzen verfügen, die Bil­dungs­einrichtung schafft den Zugang zu der Zielgruppe und der sozialräumli­ che Partner sorgt für die Verankerung der Bündnisse im lokalen Bereich.

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Verein, Büroteam & Beirat

Stuttgart

www.zirkus-macht-stark.de

Der Verein »Zirkus macht stark – Zirkus für alle« e.V. wurde im Juli 2012 auf Initiative der Kinder- und Jugendzirkusse CABU­WAZI und ABRAX KADABRAX gegrün­det und stellte einen Antrag an das Bun­des­ministerium für Bildung und For­­schung für das Förderprogramm »Kul­tur macht stark. Bündnisse für Bildung«, der als einer von ins­gesamt 35 Bundesverbänden und Ini­tia­tiven bewil­ ligt wurde. In den Vorstand des Vereins, der den Cha­ rakter eines Bundes­verbandes trägt, wur­ den gewählt: Karl Köckenberger, Brückenbauer, Geschäftsführer der Grenzkultur gGmbH, als Vorsitzender Andreas Schmiedel, Sozialpädagoge, Theater- und Zirkus­pädagoge, Leiter des Circus ABRAX KADABRAX, als 2. Vorsitzender Gisela Winkler, Diplomgermanistin, Fachautorin, Zirkusarchiv Winkler, als Kassenwartin.

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Die Fördermittel aus dem Programm »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« werden im Rahmen des Pro­­jekts »Zirkus macht stark« an Organisationen in allen Bundesländern weiter­gegeben, die vor Ort lokale Bünd­nisse schließen und zirkuspädagogische Maßnahmen durchführen.

Die Anträge der Zirkuseinrichtungen werden von einer Auswahlkommission geprüft und dem Vorstand zur Annahme bzw. Ablehnung empfohlen.

Für die Verwaltung der Fördergelder, ihre ordnungsgemäße Abrechnung, die Be­ra­ tung und Betreuung der lokalen Bünd­ nisse wurde ein Büroteam gebildet. Ihm gehören seit Frühjahr 2013 an:

Jörg Breitweg, Vorsitzender der LAG Zirkus Bayern

Zur Auswahlkommission gehört neben dem Vorstand ein Beirat, der bisher aus folgenden Personen besteht:

Martin Gerlach, Bundesgeschäfts­ führer der Türkischen Gemeinde Deutschland

Karl Köckenberger als Projektleiter Claudia Lehmann, Bürokauffrau, als Administrative Koordinatorin Ylva Queisser, Soziologin, als Fachkoordinatorin Ute Herberg, kaufmänn. Assistentin, als Projektabrechnerin

Emil Hartmann, Geschäftsführer des Don Bosco Jugendwerks Bamberg Ronald Wendorf, Künstlerischer Leiter der Staatlichen Artistenschule Berlin Prof. Dr. Wolfgang Zacharias, Vorstand Bundesverband der Jugendkunstschulen, Vorstand LKJ Bayern, Vorstand Pädagogische Aktion Spielkultur München

Verein und Büroteam

Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft gGmbH

Das »Helene P.« Kinder- und Jugendhaus Degerloch ist eine von 43 Kinder- und Ju­gend­einrichtungen im Stadtgebiet von Stuttgart und bietet verschiedene Frei­zeit- und Bildungsangebote. Neben Work­shops, Kooperationen mit Schulen, im Kinderbereich und Ferienprojekten veranstaltet es Projektwochen in Schulen und Kooperationsprojekte im Stadtteil. Ein Schwerpunkt des Hauses ist der Zir­ kus­bereich: der Circus Helene. Ziel der verschiedenen Zir­kusangebote ist es, Kinder und Ju­gend­liche in Bewegung zu bringen, soziale Kompetenzen zu fordern und zu för­dern, Kreativität anzuregen und neue Fä­hig­keiten zu erwerben. Mit Spaß können die Kinder ihre Talente er­ proben und spielerisch etwas über ihre eigenen Stär­ken herausfinden. In dem lokalen Bündnis sind das Kin­ der- und Jugendhaus Degerloch, die Wald­schule Degerloch und das BHZ Stutt­­gart e.V., eine Einrichtung der Be­ hin­dertenhilfe, als sozialräumlicher Part­ ner die Kooperationspartner für ein halb­ jähriges Zirkusprojekt. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jah­ ren mit und ohne Behinderung. Der Stadtteil Degerloch ist als Durch­ gangs­­station des öffentlichen Nah­ver­ kehrs zur Stuttgarter Innenstadt ein be­liebter Treffpunkt für Jugendliche

baden-Württemberg

www.jugendhaus.net www.helenep.de und zugleich ein Stadtteil, der mit den üblichen Problemkontexten jugendli­ chen Heranwachsens konfrontiert ist: so­ziale und kulturelle Randständigkeit, Alkohol- und Drogenkonsum, prekäre Lebens­verhältnisse usw. Das Kinder- und

keln. Das »Circus Mortale« genannte Zirkusprojekt wird ein wichtiger Schritt sein, um die Isolation der einzelnen Ein­ richtungen aufzubrechen und nachhalti­ge Projektarbeiten mit den benachteilig­ten Kindern und Jugendlichen zu ent­wickeln.

Jugend­haus Degerloch hat sich zu einer wich­tigen Anlaufstelle entwickelt und sucht nun mit Projekten die Vernetzung in­ner­halb des Sozialraums zu entwic­

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Zirkus Giovanni e.V. www.zirkusgiovanni.de

Der Zirkus Giovanni wurde 1994 im Don Bosco Jugendwerk Bamberg (www.donboscobamberg.de) gegründet – einem Jugend­hilfezentrum, das sich nach dem Vor­bild Don Bosco um junge Menschen kümmert, die im Vergleich zu anderen benachteiligt sind. Entsprechend den ver­­schiedenen Aufgabenstellungen bietet der Zirkus Giovanni ein sozial-, heilpäd­ agogisch/therapeutisches Setting in der Arbeit mit jungen Menschen in sta­tio­ nären und teil­statio­nären erzieherischen Hilfen. Im Focus der Weiter­ent­wicklung stehen immer die Bildung und Erziehung von Benachteiligten mit dem Ziel, den jungen Menschen eine möglichst große Teilhabe zu ermöglichen. Der Zirkus Giovanni hat sich seit der Gründung sehr differenziert weiterent­ wickelt und bietet heute mit seiner Er­ fah­­rung in den erzieherischen Hilfen ein breites Spektrum für Gruppen und Menschen jeden Alters: »Zirkus als Schule fürs Leben« ist das Motto für die regelmä­ ßigen Schulprojektwochen; ein integrati­ ves Nachmittags­training vereint die heil­ pädagogisch betreuten Kinder des Don Bosco Jugendwerks, der Lebenshilfe und die Kinder aus Bamberg und Umgebung;

Zirkus Giovanni Damit das Leben junger Menschen gelingt.

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eine Zirkus­­werkstatt bot über viele Jahre als Brücke zur Arbeit berufliche Basis­ quali­­fika­tionen an; FELuWA heißt ein in­­no­vatives Kooperationsprojekt von Um­­­welt­­bildung und Jugendhilfe. Hinzu kom­men Fortbildungsangebote und die Schu­­lung von Teams (Circus for busi­ ness), Mit­arbeitern und Auszubildenden durch Zir­kus­workshops.

Bamberg

Garelli. Der Kontakt zu Kindern aus »nor­ malen« Familien und ein gemeinsames Erleben und Trainieren im Rahmen eines integrativen Nachmittags­trai­nings ist für sie besonders wichtig. Weitere Bündnispartner sind die BertoldScharfenberg-Schule und die Offene Be­ hin­dertenarbeit der Lebenshilfe Bam­ berg, ein privates Förderzentrum mit För­­derschwerpunkt geistige Ent­wick­­lung. Ziel ist die Förderung und Inte­gra­tion bil­ dungsferner junger Men­schen mit so­zia­ len und emotionalen Benach­tei­li­gun­gen und die Teilhabe am Leben in der Ge­sell­ schaft durch die Be­geg­nung und Inter­ aktion mit anderen Menschen mit und ohne Behinderung. Die Kooperation der Bündnispartner ist langfristig angelegt, um die jungen Menschen nachhaltig zu fördern.

Bündnispartner des Zirkus Giovanni e.V. sind die Bartolomeo-Garelli-Schule (eine Schule für soziale und emotionale Bil­ dung), Wohngruppen der stationären Jugend­hilfe des Don Bosco Jugendwerks und das Projekt »Mode macht Mut«, das den Kindern ermöglicht, gemeinsam mit den Näherinnen kreativ Ideen für Kos­ tüme zu entwickeln und umzusetzen. Ein Teil der Jugendlichen lebt in einer der heilpädagogischen Wohngruppen und besucht die Förderschule Bartolomeo

Bayern

München

Die SchlaU-Schule des Trägerkreises Jun­ ge Flüchtlinge ist eine staatlich aner­kann­ te Ergänzungsschule für junge Flücht­­ lin­ge in München. Rund 220 Ju­gend­­liche werden hier unterrichtet und zu einem Schulabschluss geführt. Die Un­ter­­stüt­ z­ung der Schüler/innen reicht von der Stär­kung der Persönlichkeit der häufig trau­matisierten Jugendlichen über Al­ phabetisierung bis zum Haupt­schul­ab­­ schluss. Hier erwerben sie Schlüssel­qua­ li­fikationen, um im Alltag bestehen zu können. Zirkuspädagogischer Bündnispartner des Träger­kreises Junger Flüchtlinge ist der Circus Leopoldini (www.circus-leopoldini. de). Hier trainieren regelmäßig über 100 Kinder und Jugendliche der Klassen 4-12, fast ausschließlich Schü­ler der Ru­dolfSteiner-Schule Mün­chen-Schwa­bing. Im Frühjahr und Som­mer prä­sen­­tie­­ren sie sich in mehreren Vor­stel­lun­gen der Öf­ fent­lichkeit. Für die 26 Zirkus­schü­ler der 4. Klasse gibt es das »LEOPOLDINCHEN«, die Klassen 5-7 erarbeiten das große Nach­mittags­­pro­gramm des »Circus Leo­­pol­dini«. Die Jugendlichen ab der 8. Klas­se prä­­­sen­­­tieren sich im anspruchs­ vollen Abend­programm des »Leopoldini Varieté« mit rund 30 Schülerartisten zwi­schen 13 und 18 Jahren. Zum Trai­ner­ team gehören Sport­studenten der TU München, Zirkuspädagogen, Schau­spie­

Bayern

Trägerkreis Junge Flüchtlinge e.V. www.schlauschule.de

ler, Artisten, Oberstufenschüler und El­ tern mit Zirkus­erfahrung. Wei­tere Bündnispartner sind ISuS als Part­­ner­schule der SchlaU-Schule und hei­ma­ten e.V. – Netz für Chan­cen­ge­rech­ tig­­keit. Den jungen Flüchtlingen aus So­ malia, Afghanistan, Sierra Leone und an­deren Kriegsgebieten fehlen Mög­ lich­kei­ten, am gesellschaftlichen Leben teil­­zunehmen und sich sportlich zu be­­tätigen. Außerschulische sport­lichkünstleri­sche Aktivitäten werden sich po­

sitiv auf ihren psychischen Zustand und die Lernfähigkeit auswirken.

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Spielen in der Stadt e.V. www.spielen-in-der-stadt.de

Der Verein ist Träger des »Zirkus Pum­ pernudl«, veranstaltet in den Ferien re­ gelmäßig das Familien-Zirkusfestival »Zir­­kus­lust« und als Kooperationsprojekt ver­­schiedener zirkuspädagogischer Ak­ teu­re in München »Kinder Zirkus Attrak­

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tio­nen«. Spielen in der Stadt bietet damit 270 ganztagsbetreute Ferienplätze und offene Mitspielangebote für ca. 5.000 Be­ sucher an und arbeitet u. a. eng mit dem Internationalen Kinder-Zauber-Zirkus »Trau Dich« zusammen. Spielmobile, kulturelle Bildung im ge­ bundenen Ganztag und verschiedene For­schungs- und Fortbildungsprojekte sind weitere Programmbausteine und Maßnahmen von Spielen in der Stadt.

München

Bündnispartner für den Halbjahres-Zir­ kus­kurs von Spielen in der Stadt sind der Jugendtreff Pfiffteen des KJR Mün­chenStadt und die Grund- und Mit­tel­schule an der Guardinistraße. Kinder beider Schulen und die jugendlichen Besucher des Jugend­treffs kommen vorwiegend aus sozial sehr schwachen Verhältnissen, der An­teil der Kinder und Jugendlichen mit Migra­tions­hintergrund beträgt etwa 75%. Mit dem Projekt werden Kontakte zu anderen lokalen Einrichtungen wie einem Kin­der­haus und einem Altenheim hergestellt, der Zirkuskurs soll zu einer festen Insti­tution im Stadtteil entwickelt werden.

Bayern

Berlin

Kinder- und Jugendzirkus Berlin e.V.Cabuwazi www.cabuwazi.de

Der Verein widmet sich speziell den Bünd­nissen zwischen zirkuspädagogi­ schen und Bildungs­einrichtungen. Die Maßnahmen vom Kinder- und Jugend­ zir­kus Berlin werden an den fünf Stand­ orten von CABUWAZI und bei den Bil­ dungs­partnern realisiert. CABUWAZI (www.cabuwazi.de) entstand 1994 als Elterninitiative aus einer Kreuz­ berger Ein­rad­gruppe und entwickelte sich rasch. Zu den beiden ersten Zelten in den Stadtbezirken Treptow und Kreuz­­berg ka­men ein weiterer Platz in Alt­­glienicke und der bereits 1992 gegrün­de­te Zirkus Spring­ling in Marzahn hin­zu. Von Beginn an wurden neben dem Nach­mit­tags­trai­ ning in festen und offenen Grup­­pen in rund 30 verschiedenen artistischen Diszi­ plinen (es trainieren regelmäßig rund 700 Kinder und Jugendliche) kontinuier­lich Projektwochen veranstaltet. Jedes Jahr wer­den an jedem Stand­ort mehrere In­sze­ nierungen her­aus­gebracht – zum Teil von den Jugend­ensembles in der Form eines Zirkus­theaters. Auf­tritte zu den unter­ schied­­lichsten An­läs­sen, Fe­rien­fahrten, Teil­nahme an inter­natio­na­len Festi­vals, Ferien­work­shops und nicht zuletzt die Ver­­an­stal­tung der interna­tio­na­len Zir­kus­­ festi­­vals »Junger Circus Euro­pa« haben CABUWAZI weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt gemacht.

Berlin

2010 ging der Zirkus in die Trägerschaft der Grenzkultur gGmbH über, die im Stadtbezirk Friedrichshain die Zelt­an­ lage des shake! am Ostbahnhof und die Circus Akademie Berlin (mit ein­jähri­ ger Vollzeitausbildung zum Zir­kus­pä­ da­gogen) betreibt. So besteht CABU­ WA­ZI heute aus fünf Standorten in ver­­­schie­denen Bezirken Berlins: großen Jugend­­kultureinrichtungen, die bei allen Gemeinsamkeiten unterschiedliche Aus­ prägungen haben. CABUWAZI wurde für seine vielfältige Arbeit mit mehreren Preisen ausge­zeich­ net, darunter dem Deutschen Kinder­ kulturpreis des Kinderhilfswerks, dem Hanse­Merkur Kinderschutzpreis, dem

Deutschen Förderpreis Jugend in Arbeit, dem Berliner Präventionspreis, dem 1. Bun­des­preis für das Projekt Bewegung und gesunde Ernährung. Eine wichtige Rolle spielt bei CABUWAZI die Vernetzung mit anderen zirkuspäd­ agogischen Einrichtungen. So wurden hier auf seine Initiative hin die LAG Zir­ kus Ber­lin/Brandenburg und die BAG Zirkus­pädagogik gegründet und schließ­ lich 2012 der Verein »Zirkus macht stark«. Eben­so großer Wert wird auf die inter­ natio­nale Zusammenarbeit gelegt, u.a. durch viele Jugendbegegnungen mit Ju­ gend­lichen aus aller Welt und den Einsatz von Europäischen Freiwilligen.

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CABUWAZI-Altglienicke am Stadtrand in einem Neubauviertel nahe dem Flug­hafen Schönefeld verfügt über ein weitläufi­ ges im Grünen gelegenes Zirkus­gelände und das größte Vor­füh­­rungszelt mit 28 m Durchmesser. Die­ser Standort arbei­ tet mit vielen Kin­dern und Jugendlichen aus strukturell schwa­chen Gebieten wie beispielsweise dem »Kosmosviertel« zu­ sammen. Lang­fristi­ge Kooperationen mit benachbarten Schu­len fördern Projekte für eine moderne Schulentwicklung. Bündnispartner für Halbjahreskurse wie Projektwochen sind u. a. die Schule an der Dahme (ISS), die Grundschule am Mohnweg und die Grundschule am Pegasuseck, das Christliche Jugend­dorf­ werk Berlin, die Jobwerkstatt Mädchen, das Jugendwerk Aufbau Ost (mit Hilfen zur Erziehung) und die Medienetage WeTeK Berlin. Die Neubaugebiete in den Sozialräumen Altglienicke und Köll­ nische Vorstadt sind durch eine heteroge­ ne Struktur mit hoher sozialer Belastung gekennzeichnet, in den Schulen wird ein Anteil bildungsbenachteiligter Schüler von ca. 40 – 50% verzeichnet. Durch die Bünd­nisse und die zirkuspädagogische

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und haben fast keine Erfahrungen im außer­schulischen Bildungsbereich. Hier treffen drei Stadtbezirke mit unter­ schiedlichen politischen Hintergründen und Sozialisierungsgeschichten aufein­ ander, es bestehen erhebliche soziale Konflikte zwischen den verschiedenen ethnischen Grup­pen. Im Schenkenland werden Schul­­ver­weigerer mit massiven Be­zie­hungs­störungen, Miss­handlungsund Miss­brauchs­­erfah­rungen und gro­ ßen emo­­tio­na­len Störungen betreut. Die lokalen Bündnisse wollen mit sozial­päda­ go­gi­scher Arbeit und ihren unterschied­

Arbeit wird eine Integration und För­de­ rung von Kindern und Jugendlichen un­ ter­schiedlicher Hintergründe ermöglicht. Dazu werden die Kompetenzen der ver­ schiedenen Bündnispartner genutzt und über die langfristige Zusammenarbeit er­ folgreiche Konzepte der Zirkuspädagogik entwickelt. CABUWAZI-Treptow hat seine Zelte auf dem ehemaligen Grenzstreifen zu Neu­ kölln aufgebaut. Viele hier trainierende Kinder und Jugendliche kommen aus mul­ ti-ethnischen Lebenswelten. Ein Schwer­ punkt der sozialpädagogischen Arbeit be­steht in der Förderung von Toleranz

und Respekt. Dazu tragen auch die vielen internationalen Jugend­begegnungen bei, die hier (wie auf den anderen CABUWAZIPlätzen) regelmäßig stattfinden. Lokale Bildungsbündnisse wurden einge­ gangen u. a. mit der Bouché-Grundschule, der Fallada-Schule (Sonderpäd. Förder­ zentrum), der Rixdorfer Grundschule, dem Schulprojekt Schenkenland, der Kungerkiez-Ini­tiative, dem Kinder- und Jugenddorf Ranken­heim und Lebenswelt Neukölln. An den Schulen mit über 90% Migran­ten­anteil, 95% Transferleistungen, höchstem Anteil an Lernmittel­befreiung im Stadtbezirk Treptow-Köpenick besu­ chen die Kinder wenig Freizeitangebote

Berlin

Berlin

lichen Kompetenzen helfen, diese Kinder und Jugendlichen besser zu inte­grie­ren, Aggres­sionen abzubauen und Bildungs­ ferne zu überwinden. Der Marzahner CABUWAZI-Standort stellt mit seinem Zelt und den zehn Zir­ kus­wagen einen attraktiven, bunten Fleck inmitten der Plattenbauten dieses Neu­ baubezirks dar. Über 300 Marzahner Kinder und Jugend­ liche erproben sich hier jede Woche in ei­ ner breiten Palette von Zirkusdisziplinen. Ihre heraus­ragenden Leistungen bewei­ sen u. a. die bisher über 30 Preise, die sie von vielen internationalen Zirkusfestivals nach Hause brachten. Seit 2001 gibt es das Jugendensemble Da Capo, dessen Mitglieder – neben den eigenen Shows – auch die jüngeren Trainingskinder un­ terstützen. Mit dem Kinderhaus (Kinderheim) Berlin/Mark Brandenburg e.V. und der Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor eG wurde ein lokales Bündnis ab­ ge­schlossen, ein anderes mit der Selma-Lagerlöf-Grundschule und dem Quartiers­büro Marzahn Nord-West so­ wie weitere mit dem Kinderhaus (Kita) Felix des Humanistischen Verbands und der Karl-Friedrich-Friesen Grundschule. Die Kinder als Zielgruppen sind alle ver­ schiedenen Bildungs-Benachteiligungen

ausgesetzt, z. B. durch Gewalt und Sucht­ verhalten der Eltern mit hohem Anteil an ALG II-Beziehern oder dem Status »Integrations­kind« in den Kitas, in denen die Kinder zum Teil aus Einwanderer­ fa­mi­lien südosteuropäischer Herkunft kommen. Bei vielen Kindern sind teilweise Ent­ wick­lungs­störungen wie nicht alters­ge­ rechte Sprachfähigkeit, schlechte Ko­ordi­ nationsfähigkeit und Aggressivität im sozialen Miteinander zu beobachten. Alle Kooperationspartner wollen das Pro­jekt intern evaluieren, die individu­ elle Förderung der Zielgruppen aus dem Praxis­erfolg heraus reflektieren und (ggf. angepasst) das Lokale Bündnis als lang­ fristige Partnerschaft weiterführen.

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Vuesch e.V.

Berlin

CABUWAZI-Kreuzberg hat seinen Stand­ ort unmittelbar am Görlitzer Park inmit­ ten des Problembezirks Kreuzberg mit seinem hohen Anteil von Menschen aus anderen Ländern. In diesem Zelt finden vormittags die Kurse der Zirkus­akademie oder Projektwochen statt und nachmit­ tags Trainingsgruppen. Hier gastieren auch häufig Artisten- und Theater­grup­ pen und in den Ferien werden in jeder Woche Ferienworkshops veranstaltet. So ist das Kreuzberger Zelt ein beliebter Anlaufpunkt für die Familien des Um­ kreises. In lokalen Bündnissen kooperieren die Kreuzberger Zirkuspädagogen mit Schu­ len wie der Nürtingen-Grundschule, dem Hermann-Hesse-Gymnasium, der Bern­ hard-Grzimek-Grundschule, der RosaParks-Grund­schule und sozia­len Ein­­ richtungen wie dem Kotti e.V., der Kinder und Jugendliche besonders im Nach­ mittagsbereich unterstützt, Jugend­woh­ nen im Kiez und der EJF gemeinnützi­ gen AG mit Hilfen zur Erziehung. Die Zielgruppe kommt aus dem Teil Berlins mit einem der höchsten Anteile sozial benachteiligter Familien vor allem nicht­ deutscher Herkunft. Besonders groß ist hier der Bedarf an Maßnahmen zur sozi­ alen und kulturellen Integration. Die Rosa-Parks-Schule beispielswei­ se befindet sich in einem Prozess zur

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Inklusion aller Kinder und vermittelt dem Bündnis heterogene Gruppen mit unter­ schiedlichen Handicaps aus verschiede­ nen sozialen und kulturellen Um­feldern. Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit der Bündnispartner ist die Förderung von Toleranz und Akzeptanz, des gegen­ seitigen Verständnisses, des Sprach­ver­ mö­gens und Interesses an jeweils ande­ ren Kulturkreisen, Nationalitäten und Religionen. CABUWAZI-Friedrichshain ist der Stand­ ort der beiden Zelte in unmittelbarer Nachbarschaft des Ostbahnhofs, der großen O2-Veranstaltungshalle und der berühmten Eastside-Gallery. Hier füllen sich die Zelte an den Vormittagen mit Projektwochenkindern, an den Nach­ mittagen mit den CABUWAZI-Trainings­ kindern und an den Abenden mit Zu­ schauern der verschiedensten Shows von Theater, Varieté, Tanz, Konzerten und Partys. In den Ferien gibt es Workshops und Angebote wie »Oscar lernt Englisch«. In verschiedenen lokalen Bündnissen wer­ den Halbjahreskurse und Projektwochen durchgeführt. Zu den Bündnispartnern gehören u. a. die Reinhold-Burger-Schule

als Integrationsschule in einem sozial schwachen Quartier im Stadtteil Pankow und Pfefferwerk Stadtkultur als freier Träger der Jugendhilfe, die Schule am Fennpfuhl in Lichtenberg mit vorrangig lern- und körperbehinderten Kindern in Kooperation mit dem Jugendtheater an der Parkaue, die Kreuzberger AzizNesin-Grundschule und der Partner AWO Europakita. Hier wird der beson­ dere Integrationsbedarf unterstützt durch eine paritätische Besetzung in den zirkuspädago­gischen Angeboten. An der Georg-Weerth-Schule sollen Jugendliche im Rahmen des Förderprojekts selbst zu Trainern bis hin zum Jugendübungsleiter ausgebildet werden, um jüngere Schüler anleiten zu können, Partner ist Socius als Einrichtung für Schulsozialarbeit. Eine ganz besondere Kooperation stellt das Bündnis von Kita Andreasstraße, Blumen-Grundschule, Ellen-Key-Schule und Einhorn gGmbH als freier Träger der Jugendhilfe dar: Der Campus Eastside im Friedrichshain ist ein Verbund von ver­ schiedenen Bildungsträgern und kann so die Übergänge von Kita zur Grund- und danach zur Oberschule neu gestalten. In den Zirkusgruppen werden Kinder un­ terschiedlicher Altersstufen zusammen­ arbeiten. Allen Bündnissen gemeinsam ist die Unterstützung eines umfassenden Inklusionsprozesses.

Berlin

Im Verein zur Überwindung der Schwer­ kraft können Menschen unterschiedli­ cher Altersstufen, Fähigkeiten und Vor­ aus­setzungen verschiedene artistische Kün­ste erlernen und regelmäßig trainie­ ren. Vuesch bietet mit Kursen, Workshops und offenen Trainingszeiten und als Schnittstelle zu anderen darstellenden Künsten wie Musik, Modern Dance und Puppenspiel ein Experimentierfeld für zeitgenössische Zirkusformen. Zu Vuesch gehören die beiden Ein­rich­tungen Zirkus Zack und Circus Schatz­insel. Zirkus Zack ist seit über 12 Jahren in Berlin aktiv und veranstaltet verschiede­ ne Artistikkurse, Projektwochen, Ferien­ freizeiten und Workshops. Neben der Schu­lung artistischer Fertigkeiten wer­ den bei den Kindern und Jugendlichen Kreativität und Fantasie angeregt und soziale Kompetenzen gefördert. Zu den besonderen Bildungsinhalten zählen bei Zack Umwelt-, Ernährungs-, Stadt- und interkulturelle Bildung. Kooperationspartner in den Bündnissen von Zirkus Zack sind Stützrad e.V. mit ambulanten Hilfen zur Erziehung und die Schule am Königstor als Inte­gra­ tions­schule für Kinder mit und ohne sonder­pädagogischen Förderbedarf. Es werden eine Projektwoche und ein Halb­­jahres­kurs mit Kindern zweier

Berlin

www.vuesch.org

»Will­kom­mensklassen«, welche erst seit kurzem in Deutschland leben, durchge­ führt. Viele der Jugendlichen kommen aus Flüchtlingsfamilien oder haben als minderjährige unbegleitete Flüchtlinge eine eigene Flüchtlingsbiografie. Ziel des Bündnisses ist es, eine besonders be­ nachteiligte Zielgruppe im Sinne eines Empowerment-Ansatzes zu stärken, da­ mit sie sich in ihrem Sozialraum selbst­ bewusst und sozial verhalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kön­ nen. Die Diversität der Gruppe in Bezug auf Sprache, kulturellen Hintergrund und teils traumatische Erfahrungen ist groß, so dass die Gruppenstärke klein ge­ halten werden muss. Der Circus Schatzinsel versteht sich als Zirkusbrücke zwischen den Stadt­be­zir­ ken Friedrichshain und Kreuzberg für eine aktive und tolerante Berliner Jugend.

Bündnispartner sind das Kulturhaus Alte Feuerwache, das Regenbogenhaus vom Fipp e.V. und die Schule am Frie­d­ richs­hain. Zielgruppe sowohl der Pro­ jekt­woche wie des Halbjahreskurses sind Schüler mit sonderpädagogischem För­ der­bedarf, von denen die meisten aus einkommensschwachen und bildungs­ benachteiligten Familien kommen, in denen kaum kulturelle Begegnungen stattfinden, da den Eltern sowohl die finanziellen Mittel wie der Bezug zu Bildung und Kultur fehlen. Innerhalb der Schule wird keine Freizeitbetreuung an­ geboten. Die Bünd­nis­partner wollen über die Dauer der geplanten Maßnahmen hinaus die Angebote aufrecht erhalten und An­laufstellen für die benachteiligten Kinder und Jugend­lichen bleiben.

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Kinderzirkus Harlekids www.harlekids.com

Der Senftenberger Kinderzirkus wur­ de 1997 gegründet, seit 2002 gibt es den Verein Harlekids e. V. Der Zirkus sieht seine Ziele in der Stärkung der kindli­ chen Persönlichkeit, der Entwicklung von Lebenskompetenzen – Grundlagen, um in problematischen Alltagssituationen an­­ge­­messen zu reagieren. Harlekids veranstaltet Zirkusprojekt­wo­ chen an Cottbuser Schulen, Ferienzirkus und eine berufsbegleitende Aus- und Wei­­ter­bildung von Zirkuspädagogen (und vermittelt dabei zusätzliche Lehr­ metho­­­den für die Arbeit mit besonders

zu fördernden Zielgruppen). Im Senf­ ten­berger Ortsteil Brieske steht eine Her­ berge mit Schlaf- und Aufent­halts­räumen und einer Küche zur Verfü­gung, hier werden im Rahmen eines in­te­grativen Arbeitsprojektes schwerbe­hin­­derte Mit­ arbei­ter beschäftigt. 2001 erhielt der Zirkus den Sonderpreis des Bundeskanzlers für innovativste Ju­ gend­hilfeprojekte im Wettbewerb »start social – Hilfe braucht Helfer«. In einem Bündnis mit dem Jugend­­hilfe­­­ träger Würfel e.V. und der Bern­hardKellermann-Oberschule werden bei

Senftenberg

Kin­dern und Jugendlichen, denen es durch ihren sozialen bzw. Migrations­hin­ ter­grund schwer fällt, einen selbständi­ gen Zugang zu Kunst und Kultur zu fin­ den, in regelmäßigen Zirkustrainings die vorhandenen positiven Möglichkeiten und Ei­gen­schaften gefördert und mit dem Interesse an Kunst und Kultur die Teil­­­nahme am gesellschaftlichen Leben un­ter­stützt. Lang­jährig bei Harlekids trai­nierende Jugend­liche wirken dabei als ehrenamtliche Trai­­ner mit.

Circus Montelino

Potsdam

www.circus-montelino.de

Der Zirkus entstand 1998 aus einer AG im Hort der Montessori-Oberschule Pots­ dam, 2002 wurde der Verein Kinder- und Jugendcircus Montelino Potsdam e.V. ge­ gründet. Der Potsdamer Kinder- und Jugendzirkus bietet verschiedene Trainingsgruppen an, Workshops, Mitmachzirkus, Ferien­ frei­­zeiten, Aufführungen und Schul­­ko­ope­rationen. Seit 2007 gibt es in lockerer Folge ein Jugend-Varieté und neu ist der Zeltpunkt Montelino gGmbH im Volkspark Pots­dam. Er ist ein offener Treff der sozialpä­da­

Zirkus Ratz-Fatz

Cottbus

www.ratz-fatz.saos.de

Die Arbeitsgemeinschaft Zirkus der Sachsendorfer Oberschule gibt es seit 2000, ihr Arbeit wird begleitet durch den Bereich Schulsozialarbeit der Stadtverwaltung Cottbus und unter­ stützt vom Förderverein der Schule. »Zirkus statt Gewalt« will Formen des sozialen Miteinanders fördern und die Schule als Lebens- und Erfahrungsraum neu gestalten. Teil­ nehmen können außer den Grund­ 16

schülern auch Jugendliche und Azu­ bis, das Projekt ist stadtteiloffen und ge­nerationsübergreifend. Neben dem wöchentlichen Training werden Feriencamps und Auftritte ver­­anstaltet und Begegnungswochen für Inte­grationsschüler. Im lokalen Bündnis wollen der Jugend­­zirkus, das Kinder- und Fa­mi­ lien­­zentrum Belzig, die Kita Tau­send­ füßler und der Hort der Ge­schwisterBrandenburg

Scholl-Grundschule gemein­sam die Kinder aus bildungsbenachteiligten, einkommensschwachen Familien aus dem Wohnviertel Klin­kengrund, einem sozialen Brenn­punkt in Bad Belzig, durch eine Zir­kus­woche in den Ferien in ihrer Ent­wicklung fördern. Das Ferien­pro­jekt soll zu einer lang­ fristigen Tradi­tion werden.

gogischen Kinder- und Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt Zirkus. Gemeinsam können hier auch Zirkuswagen gebaut werden. Ein lokales Bündnis verbindet den Zelt­ punkt Montelino mit der WeidenhofGrundschule und dem Wohnheim für Asylbewerber Am Nuthetal. An dieser Schule werden viele Kinder mit besonde­ rem Förderbedarf unterrichtet und der Anteil von ausländischen Schülern ist relativ hoch. Das Wohnheim beherbergt vor allem Familien aus Afghanistan, der Russischen Föderation, dem Irak, Kenia und dem Libanon. Diese Kinder sind er­ heblich von Armut und Ausgrenzung be­ droht. In den Zirkus-Halbjahreskursen erleben sie den Stellenwert von Teamarbeit, ler­ nen artistische Arbeit als Kulturleistung kennen und schulen dabei ihre kulturelle Kompetenz und Urteilsfähigkeit. Eigene Begabungen werden entdeckt und Kreativität als zentrale Lebensäußerung erlebt und entwickelt.

Kontakt:

www.saos.de e-mail: [email protected] Fon 0355-4777686

Brandenburg

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JOKES Die Circusschule e.V. www.circusjokes.de

JOKES Die Circusschule ging 1998 aus dem Schulzirkus der integrierten Stadt­ teilschule am Leibnizplatz in Bremen her­ vor, seit 2001 existiert sie als gemeinnützi­ ger Verein für Bewegung, Kultur und In­te­­gration. Ein Team aus Zirkus- und Thea­ter­pädagogen, Künstlern, Sport­ leh­­rern und Jugendlichen mit längerer Zirkus­erfahrung betreut etwa 200 Kinder im Verein und zusätzlich rund 200 Kin­ der an Schulen mit zirkuspädagogischen Kursen. Von der Bundeszentrale für Ge­ sund­heitliche Aufklärung ist JOKES Die Circusschule anerkannt als »Gut Drauf«Jugend­einrichtung. JOKES Die Circusschule ist bereits meh­ rere Bündnisse eingegangen, so mit der Wilhelm-Kaisen-Schule und dem sozial­ räumlichen Partner Strickleiter Süd für zwei Halbjahreskurse und eine Pro­jekt­woche mit 75 Kindern und Ju­gendlichen aus dem Stadtteil Huckel­riede, der als Sa­nierungsgebiet mit sehr unter­schied­ lichen Lebenslagen der Be­völ­­ke­­rung, sehr

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Bremen

hohen Zuwanderer- und Ar­beits­­losen­zahlen einen besonderen För­der­be­darf er­ kennen lässt. Ferner mit der Kita Huckel­riede, dem Kinder- und Familien­zentrum Kornstraße und der AG Stadt-LandÖkologie für einen Halb­­jahres­kurs mit Kindern aus Fami­lien, die oft in finanziel­ ler Not sind, einen Migrationshintergrund haben und von schwierigen sozialen Um­ ständen betroffen sind. Es herrschen enorme Bewegungsdefizite und sprach­ liche Einschränkungen.

Hamburg

Der 1998 gegründete Kinder- und Ju­ gend­zirkus der Evangelischen Jugend Ham­burg hat seinen festen Stand­ort im Ham­burger Stadt­teil Osdorfer Born – ein ausgesprochener Problem­bezirk mit vie­ len Bewohnern mit Mi­gra­tions­hinter­ grund und sozialer Be­nach­tei­li­gung. Der Zir­kus arbeitet hier im Kontext des Bür­ ger­­hauses und will mit den Mitteln der Zirkus­pädagogik bei den Kindern und Jugend­lichen Schlüsselkompetenzen wie Toleranz, Respekt, Teamfähigkeit und Fair­­ness fördern. Für seine Arbeit erhielt ABRAX KADA­ BRAX schon viele Auszeichnungen, da­­ ru­nter den HanseMerkur Preis für Kin­ derschutz, den Kulturpreis Mixed Up des BKJ, den Hamburger Stadtteil­preis und 2013 den Kulturpreis der Kul­tur­stif­tung der Länder und der Deutschen Bank. Neben kontinuierlichen Zirkusprojekten,

Durch die neuen Kooperationen im Rah­ men dieser Bündnisse werden wesent­liche Impulse für die soziale Ent­wick­ lung des Stadtteils ent­stehen. Mit dem Aufbau eines Zirkus­platzes als »Bildungs­ campus« in direk­ter Nach­bar­schaft zur Schule, einer Kinder­tages­stätte und ei­ nem Alters- und Pflege­heim ergeben sich besondere Mög­lich­kei­ten der Ver­ netzung.

Bremen

Hamburg

Circus ABRAX KADABRAX www.abraxkadabrax.de

darunter dem dreijährigen Modell­projekt »Zirkus in der Schule«, bietet ABRAX KADABRAX verschiedene Trai­nings­ gruppen und generationsübergreifende Inklusionsprojekte an. Zu seinen Bündnispartnern im Projekt »Zirkus macht stark« zählen u. a. das Regionale Bildungs- und Be­ra­ tungszentrum, die Stadtteilschule Ge­ schwis­ter Scholl, die Grundschulen Lu­ ru­per Hauptstraße und Barls­heide, die Fridtjof-Nansen-Schule und das Sozial­ raum­team. In den Bündnissen realisiert ABRAX KADABRAX Halb­jahres­kurse und Projektwochen. Im Sozialraum Osdorfer Born/Lurup gibt es eine Vielzahl an so­ zialen Problemlagen, insbesondere vie­ le Jugendliche haben den individuellen Eindruck, in einem Ghetto ohne persönli­ che Perspektive zu leben. Viele Teilnehmer

der zirkuspädagogischen Maßnahmen weisen einen sonderpädagogischen För­ der­bedarf in den Bereichen Lernen oder emo­tionale und soziale Entwicklung auf. In den Zirkuskursen und -projekt­wochen können sie positive Erfahrungen mit sich selbst und anderen machen, die ihre Per­ sön­lichkeits­entwicklung prä­gen und das eigenverantwortliche, soziale Handeln unterstützen. Ziel aller Maß­nahmen ist es, die personalen und sozia­len Kom­ peten­zen der Kinder und Jugend­lichen zu stärken.

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Zirkus Willibald

Hamburg

www.zirkus-willibald.de

Darmstadt

und der Turnclub Wilhelmsburg, es wer­ den zwei Halbjahreskurse für je 25 Kinder und eine Projektwoche im Rahmen einer Reise außerhalb des Unterrichts veran­ staltet. Die Kooperationspartner arbei­ ten eng zusammen und sind inhaltlich wie konzeptionell in den Kursen einge­ bunden. Die Zielgruppe sind Kinder aus der Schule und aus dem Turnclub, die aus belasteten Milieus kommen und mit Problemlagen wie Armut, Gewalt, Drogen, soziale Vernachlässigung, ho­ hem Migrantenanteil und Bildungsferne konfrontiert sind. Alters- und gruppen­ spezifische Angebote des Zirkus werden ihnen eigene Erfolgserlebnisse verschaf­ fen.

Der Kinderzirkus der Elbinseln in Hamburg-Wilhelmsburg entstand 1993 als ein Klassenprojekt der Gesamtschule Wilhelmsburg, seit 2001 steht er in Träger­ schaft des Bürgerhauses Wilhelmsburg. Dieser Stadtteil ist der kinderreichste in Ham­burg, birgt aber viele Probleme, denn viele Kinder der unterschiedlich­ sten Herkunft werden konfrontiert mit Arbeits- und Hoffnungslosigkeit ihrer Eltern und finden nur schwer Zugang zu eigenen Stärken. Im Zirkus wird für sie

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Waldoni wurde 1999 an der Darmstädter Waldorfschule gegründet und hat seit­ dem vielfältige Angebote entwickelt, mit denen der Zirkus im benachbarten sozi­ alen Brennpunktgebiet Eberstadt-Süd tätig ist. Neben den ständigen Zirkus­ gruppen mit verschiedenen artistischen Diszi­plinen gibt es Ferienkurse, Zirkus­ freizeiten, Fitnessangebote für Jung und Alt und eine Bildhauerwerk­statt mit re­ gel­mäßigen Ausstellungen. Zu den sozi­ alen Projekten der Einrichtung gehören u.a. »Drogen- und Gewaltprävention durch Zirkus­pädagogik« und »Haupt­ schul­­ab­schluss für Förderschüler«. 2013 war Waldoni einer der Preisträger von »Aus­ge­zeichnete Orte im Land der Ideen«.

ein interkulturelles Miteinander positiv spürbar und erlebbar, hier werden sie beim Großwerden in einem schwierigen Umfeld unterstützt. Der Zirkus Willibald wurde bereits mit dem »goldenen Floh« für praktisches Ler­ nen ausgezeichnet. Er arbeitet eng mit Kitas und Schulen, Sportvereinen und Jugendhäusern zusammen.

Circus Projekt Waldoni e.V. www.waldoni.de

zweig) und dem Träger der Schul­sozial­­ arbeit im Viertel, Mobile Praxis gGmbH, für einen Halbjahreskurs. Das Brenn­ punktgebiet Darmstadt Eber­stadt-Süd ist ein Erneuerungsgebiet mit einer So­zial­hilfebedürftigkeit, die mehr als dreimal so hoch ist wie in der Ge­samt­­ stadt. Dies und die fehlende gesell­ schaft­liche Integration spezifischer Be­­völ­ke­rungsgrup­pen bilden den Hin­ ter­­­­grund sich entfaltender Konflikte und Proble­­me. Ein weiteres Bündnis mit der Wilhelm-Hauff-Grundschule und Mobile Praxis gGmbH, veranstaltet verschiede­ ne Zirkusprojekte (lau­­fende Grup­pen, Ferienkurse, Projekt­wo­chen) mit Kindern aus dem sozialen Brenn­punkt­vier­tel Eber­stadt-Süd. Viele Kinder dieses Stadt­ teils sprechen schlecht Deutsch, wer­den als übergewichtig und bewe­gungs­arm ein­gestuft. Zirkusprojekte in der Vergangenheit ha­ ben gezeigt, dass bei den teilnehmenden Kindern Verbesserungen im Lern- und

Sozialverhalten eingetreten sind. Durch die Bündnisse und den engen Kontakt zu anderen Akteuren im Stadtteil erfolgt eine gute sozialräumliche Einbindung, der Zirkus kann sich noch besser als zu­

vor im kulturellen Leben des Viertels eta­ blieren und benachteiligte Kinder und Jugendliche – auch in Einzelfallbetreuung durch den Bündnispartner Mobile Praxis – können in ihren Bildungschancen ge­ fördert werden.

Circus Projekt Waldoni e. V. ist bis jetzt zwei Bündnisse eingegangen: mit der Gu­ten­bergschule (Haupt- und Real­schul­

Bündnispartner für den Zirkus Willibald sind die Stadtteilschule Wilhelmsburg

Hamburg

       

Hessen

Gemeinnütziger Verein für Circus- und Kunstpädagogik [email protected] Grenzallee 4-6 64297 Darmstadt Tel: 06151 – 6609930 Fax: 06151 - 6609931

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BDKJ Darmstadt – Zirkus Datterino

Darmstadt

www.bdkj-darmstadt.de Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend präsentiert seit 13 Jahren den Kin­ derzirkus Datterino (www.kinderzirkusdatterino.de). Der Zirkus bietet u. a. einen Mitmachzirkus, Zirkusferienspiele und Projektwochen in Bildungseinrichtungen an. Besonders großen Zuspruch findet im­mer der Sommerzirkus. Seit seiner Grün­dung haben über 3.000 Kinder aus Darmstadt und dem Landkreis Darm­ stadt-Dieburg begeistert an den Zirkus­ wochen teilgenommen. An fünf Darmstädter Grundschulen wer­ den Zirkus-AGs betreut. Im Rahmen des Förderprogramms wurde

ein Bündnis mit der Wilhelm-LeuschnerSchule und der KOMM Beratungsstelle als Schulsozialarbeitsträger eingegan­ gen, das Kinder und Jugendliche aus einem sozial benachteiligten Umfeld an­ sprechen will. Viele Kinder dieser Schule sehen oft keine Perspektive für die Zeit nach dem Schulabschluss. Die ZirkusAG soll ihnen neuartige Erfah­run­gen und Erlebnisse vermitteln und dadurch mögliche Anregungen für die Gestaltung ihrer Zukunft geben. Das hier erreich­ te Selbstwert- und auch Gruppengefühl stärken die Jugendlichen für neue Herausforderungen.

Kassel

Den Kasseler Kinder- und Jugendzirkus gibt es schon seit 20 Jahren und heu­ te trainieren bis zu 300 Kinder und Jugendliche wöchentlich verschiedene artis­ti­sche Disziplinen. Aber natürlich stehen auch viele Auftritte, Workshops, Schnup­pertage auf dem Programm. Rambazotti lädt unter anderem in den Ferien Kinder und Jugendliche zum Mit­ machen ein. 2001 konnte eine ausgediente Militärhalle zum Zirkushaus umgebaut werden, seit­ dem eine ideale Trainingsstätte für große und kleine Artisten. In zwei Halbjahreskursen sind Bündnis­

Förderverein Grundschule II Stadtallendorf e.V.

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www.rambazotti.de partner für Rambazotti: die koopera­ tive Gesamt­schule Heinrich-SchützSchule, das Jugendamt/die Kinder- und Jugend­förderung der Stadt Kassel und die Fridtjof-Nansen-Grundschule. Ziel­ gruppen beider lokalen Bündnisse sind die Kinder und Jugendlichen aus den ausgewiesenen sozialen Brennpunkten Unter­neustadt, Süsterfeld und dem Brücken­hof­zentrum, in denen der Anteil an Familien mit Migrationshintergrund und mit Bezug von ALG II und Sozial­ leistungen unverhältnismäßig hoch ist. Durch das Angebot einer Zirkus-AG soll jungen Menschen die Teilnahme an

Stadtallendorf

www.g2-stadtallendorf.de Seit 2010 existiert an der Grundschule II (Südschule und Waldschule) von Stadt­ allendorf ein Förderverein, der die viel­ fältigen Aktivitäten und Ganz­tags­an­ge­ bote der Schule unterstützt. Die Schule in einem sozialen Brennpunkt erhielt eine Reihe von Auszeichnungen zur Bewe­ gungs- und Gesundheitsförderung und nahm an dem Modellprojekt Hessen IN FORM teil. Ein besonderes Anliegen des För­der­ver­ eins ist das Zirkus- und Akrobatik­projekt »Traumfänger«, das bereits mehr als

Rambazotti Internationaler Kinder- und Jugendcircus e.V.

20.000 Zuschauer begeisterte. »Traum­ fänger« erhielt 2012 für das Programm »Miras Wunderwelt« den Jugend­kultur­ preis des Landkreises Marburg-Bieden­ kopf. In ihren Shows verknüpfen die jun­ gen Artisten Akrobatik, Clownerie, Magie, Musik, Tanz und Kunst. Die Zirkus-AG realisiert beispielhaft eine kreative und vielseitige Sportkultur. Der Förderverein der Grundschule II in Stadtallendorf und der TSV Eintracht Stadt­­allendorf veranstalten mit Kindern der Schule im Rahmen des außerschuli­

Hessen

schen Ganztagsangebots sowie mit Kin­ dern und Jugendlichen aus dem So­zial­­ raum einen Zirkuskurs, der in hohem Maße zur Integration und zur kulturel­ len Entwicklung im Sozialraum beiträgt. Die meisten Teilnehmerinnen werden Mädchen aus Migrationsfamilien sein, die häufig nur an niedrigschwelligen An­ ge­boten in vertrautem Umfeld teilneh­ men dürfen. Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen ist Teil des Kurses.

Hessen

kulturel­ler Bildung ermöglicht werden, die sonst schwer­lich eine solche Chance haben, da ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen. Sie können sich auf spiele­ rische Art und Weise aktiv ausprobieren und somit ungeahnte Fähigkeiten an sich entdecken. Erlernt werden wie ne­ benbei Frustrationstoleranz und Durch­­ halte­­ver­mögen. Es werden grundlegen­ de Erfahrungen wie Vertrauen in seine Mit­menschen, Verlässlichkeit, Teamgeist, und Grup­penzugehörigkeit über geschlech­ter­spezifische und kulturelle Gren­zen hin­weg gemacht.

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Circus Fantasia www.bafev.de

Der Kinder- und Jugendzirkus ist das größte Projekt des Rostocker Vereins Be­ hinderten Alternative Freizeit e. V., der neben dem Zirkus verschiedene freizeit­ pädagogische Angebote und internatio­ nalen Jugendaustausch für Menschen mit und ohne Behinderungen veranstaltet. Fantasia bietet ein vielfältiges Programm mit Zirkuskursen für Kinder- und Ju­ gend­grup­pen aus Kitas, Schulen und Ju­gend­ein­richtungen, mit Work­shops, Pro­­jekt­tagen und -wochen in Schu­len, of­fenen Abendkursen und Fami­lien­ zirkus. Team­bildungsseminare sollen Ju­ gend­­li­chen bei der sozialen Inte­gra­tion in ihre Lebensräume helfen und ihnen

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www.ein-zelt-voller-leben.de

Rostock

Braunschweig

Spokuzzi

Der Verein für Sport, Kultur, Zirkus und Zirkuspädagogik e. V. ist Träger des Zirkus­­pädagogischen Zentrums Braun­ schweig ZPZ, das sich der Aufgabe wid­ met, mit Zirkuspädagogik aktiv gegen zu­nehmenden Bewegungsmangel und

Schlüsselqualifikationen wie Selbstän­ digkeit, Verantwortungs­be­wusst­­sein, Be­ last­­barkeit, Kommu­ni­ka­tion, Lern­fä­hig­ keit und -bereitschaft vermitteln. Daneben finden Multiplikatoren­schu­ lun­­­­gen statt und jährliche Clowns-Con­­ ven­­­tion und Jonglier-Conven­tion, so­wie ver­schiedenste kulturel­le Ver­an­stal­tun­­ gen, beispielsweise Konzerte und The­a­ ter­aufführungen. »Die Fantastischen« nennt sich das Ros­ tocker Förderprojekt, in dem junge Zir­ kus­künstler mit und ohne Beein­träch­ ti­­gun­gen gemeinsam trainieren und im Mai 2014 nach einem Zirkuscamp eine Ab­schluss-Show vorführen wer­ den. Indivi­duelle Unterschiede werden dabei als eigenes Potenzial sichtbar ge­ macht, bewusst genutzt und als Stärke

für die Kinder und die Gruppe erlebt. Bündnis­partner des baf e.V. sind die Werkstatt­schule, in der seit Jahren der Inklusionsgedanke im Zentrum steht, das Asylbewerberhaus Ökohaus e.V. und die Förderschule St. Michael. Das zirkus­ pädagogische Grundkonzept des Circus Fantasia wird im Rahmen des Bünd­nis­ ses an die besonderen Bedürf­nis­se der Ziel­gruppe angepasst und ist somit eine Grundlage für eine langfristige Zusam­ menarbeit.

Mecklenburg-Vorpommern

Zirkus Dobbelino www.spokuzzi.de

Der Verein arbeitet zusammen mit dem Zirkus Dobbelino (www.dobbelino.de), der mit einem eigenen Zelt professio­ nelle Zirkusprojekte für Schulen und in Ferien anbietet und große Erfolge bei Inklusionsprojekten verzeichnen kann.

netz­ung der einzelnen Institutionen, die Stär­kung der Selbst­wahrnehmung und des Selbst­vertrauens der Kinder aus be­nachteiligten und bildungsfernen Familien und ihre kulturelle Bildung als Beitrag zur Unterstützung der Chancen­ gleichheit. Phan­ta­sie- und Kreativitätslosigkeit bei Kin­dern und Jugendlichen vorzugehen. Da­zu nutzt es die Vernetzung von insti­ tu­tio­nellen Bildungseinrichtungen mit freien Künstlern, Artisten und Zirkus­pä­ da­gogen. Der Verein ist wesentlich einge­ bunden in das Förderprogramm »Soziale Stadt«.

Niedersachsen

Das Plankontor Braunschweig sorgt als Bünd­nis­partner für die gesamte Ver­netz­ ung, Schulen stellen den Zugang zu nach­ weislich bildungsbenachteiligten Kin­ dern her und das Zirkus­pädagogische Zen­­trum gestaltet die Zirkus­arbeit in den Projektwochen. Zielstellungen des Bündnisses sind eine nachhaltige Ver­

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Zirkus San Pedro Piccolino www.san-pedro-piccolino.de

Der Zirkus entstand 1992 aus einem Straßenfest und bildet heute eine ei­gen­­ständige Abteilung der DJK GrünWeiß Werl. 50 Kinder und Ju­gend­­li­che trainieren regelmäßig in ver­schie­denen Artistikgruppen, aber auch Ferien­aktio­ nen, Ferienfahrten, Mit­mach­zirkus und

nicht zuletzt das alle zwei Jahre veranstal­ tete internationale Zirkusfestival gehören zum Programm. San Pedro Piccolino wurde u. a. mit dem Jugendkulturpreis ausgezeichnet und er­

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hielt Preise bei vielen internationalen Zir­ kus­festivals. Der Zirkus hat ein Bündnis mit der PetriGrundschule und dem Schul- und Kul­ tur­büro der Stadt Werl abgeschlossen, in dessen Rahmen Halbjahreskurse und

Werl

Familien mit Migrations­hintergrund. Die Maßnahmen haben als Zielgruppe aber auch Kinder der angegliederten Fröbel­ schule, in der viele junge Menschen mit sozial auffälligen Symptomen lernen. Das Schul- und Kulturamt ist eng mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Werl verbunden, so dass sicher gestellt wird, dass mit den zirkuspädagogischen Maßnahmen viele Kinder aus sozial schwachen Migrationsfamilien erreicht und gefördert werden können. Bei ihnen ist der sonderpädagogische Förderbedarf besonders im Bereich der Stärkung des Selbstwertgefühls dringend notwendig.

Projektwochen abgehalten werden. Die Petri-Grundschule hat ihren Einzugs­be­ reich im Werler Norden und Westen, hier wohnen die meisten langzeitarbeitslo­ sen Menschen, Alleinerziehenden und

Nordrhein-Westfalen

Herne

Der Kinder- und Jugendcircus bietet Pro­jektgruppen in 15 verschiedenen ar­ tistischen Disziplinen, viele Workshops, Ferienprojekte und Schulkooperationen und das Projekt Klinik-Clowns in den Kinderkliniken Herne, Duisburg und Düs­sel­dorf. Entstanden ist der Circus aus einem Mitmachprogramm auf einer Fami­ lien­frei­zeit 1996, zwei Jahre später konnte das erste Programm in einer ge­mieteten Zeltstadt gezeigt werden. Seit 2001 ist der Circus Träger der frei­ en Jugendhilfe. Ein wesentlicher Schritt war der Erwerb eines eigenen Zeltes 2006, inzwischen ist eine Zeltstadt auf­ gebaut worden und der Circus ist ein sogenanntes Mehrgenerationenhaus im Rahmen des gleichnamigen Ak­tions­­programms des Bundes. Die wesent­ liche Säule des Circus ist das starke Ehrenamt der »Circus-Familie«. Das wachsende Projekt finanziert sich zu ei­ nem großen Teil aus Spenden. 2007 erhielt Schnick-Schnack den RobertJungk-Preis des Landes Nordrhein-West­ falen. Weitere Auszeichnungen folgten nahezu jährlich. Der Förderverein des Circus hat ein Bünd­nis mit zwei Grundschulen und dem Netzwerk Integration durch Bildung RAA Herne abgeschlossen, das durch den Circus Schnick-Schnack in einem

Nordrhein-Westfalen

Circus Schnick-Schnack e.V. www.schnick-schnack.de

Halbjahreskurs wie in Projektwochen rea­ lisiert wird. Zielgruppe sind Kinder pri­ mär aus Familien mit Migrationshinter­grund und/oder sozialer Benachteilung – in Herne kommen ca. 30 % der Kinder und Jugendlichen aus Einwandererfamilien, von denen wiederum fast drei Viertel in Armutsverhältnissen leben. Mit der Zirkusarbeit sollen sowohl der psychi­ sche und soziale Lernbereich wie der sprachliche Bereich gefördert werden. Die Kooperation mit dem RAA sichert ei­ ne Verstetigung und Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit.

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Kinder- und Jugendzirkus Bellissima Polaris www.kinderzirkusbellissima-polaris.de

Der Kinderzirkus ist ein fester Bestand­ teil der soziokulturellen Land­schaft der Stadt Speyer. Er bietet verschiede­ ne Kurse und Seminare für Kin­der und Jugendliche im Alter von 2 bis 20 Jah­ ren an, kontinuierlich trainieren hier etwa 240 junge Nachwuchsartisten. Ferien- und Schnupperkurse, ein jährli­ ches Zirkusfestival und Kurse und Fort­ bildungen für Erwachsene gehören des Weiteren zum Profil. In Kooperation mit dem ZAK Köln veranstaltet Bellis­ sima Ausbildungsbausteine zum Jugend­ übungsleiter (JULEIKA). Das Bellissima Polaris Varieté gibt regel­ mäßig Vorstellungen für die ganze Fami­

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lie, die das kulturelle Angebot der Stadt bereichern. Bellissima Polaris ist schon im ersten Jahr 2013 verschiedene Bündnisse für Halb­jahreskurse und Projektwochen ein­­­ge­­­gangen, Bündnispartner sind die Pesta­­lozzi-Förderschule, Anima GbdR (viel­fältige Angebote im Gesund­heits­ bereich, u. a. für Kinder mit Handi­caps), die Erlichschule und der Freie Jugend­ hilfe­träger Sepia Ambulante Familienund Jugendhilfe GbdR. Über die Pestalozzi-Schule werden Kin­ der und Jugendliche mit geistigen und körperlichen Behinderungen erreicht. Bildungsziel der zirkuspädagogischen

Speyer

Maßnahmen ist es, vielfältige Mög­lich­ keiten des bewussten Ausdrucks zu ver­ mitteln, Integration, Unterstützung und Förderung auf dem Weg zum Erwachsen­ werden sowie Begleitung durch die Pubertät. Die Förderschule im Erlich unter­stützt neue außerunterrichtliche An­sätze, um die zum größten Teil auslän­ dischen und leistungsschwachen Kinder und Jugendlichen zu motivieren.

Rheinland-Pfalz

Saarbrücken

Zirkusschule Kokolores www.vereinfuerspielundtheater.de/koko

Der Arbeitskreis KinderZirkusSaar eröff­ nete 1996 die Zirkusschule Kokolores; sie gehört dem Verein für Spiel und Theater e. V. an, der daneben das Projekt Spielund Theaterwerkstatt unterhält. Die Zirkusschule konnte 2002 in Saar­ brücken ein eigenes Zeltdorf mit Zel­ ten und Wagen einweihen. Sie will Kin­ dern und Jugendlichen alle Sparten des Zirkus spielpädagogisch näher bringen, in Spiel und Spaß sollen sie die aufregen­ de Welt des Zirkus entdecken und erken­ nen, dass jeder wichtig ist in der Gruppe. Kokolores bietet Artistikkurse für Kin­ der und Jugendliche an, veranstaltet Mitmach-Workshops, Kurse und Fort­ bil­dungen für Erwachsene, Auftritte ge­hören selbstverständlich dazu und Ko­­opera­­tionen mit anderen sozialen Insti­­tutionen. Bündnispartner für Kokolores sind die Gebundene Ganztagsschule Saar­ brücken-Kirchberg und das Stadtteilbüro Mal­statt, sie veranstalten gemeinsam ei­ nen Halbjahreskurs für Kinder aus dem Distrikt Unteres Malstatt, der im Ver­ gleich zur Stadt Saarbrücken eine dop­ pelt so hohe Arbeitslosigkeit und doppelt so hohen Anteil an Migrantenfamilien aufweist. Die Kirchbergschule wird von Kindern aus 44 Nationen besucht. Die drei Bündnispartner arbeiten auch

Saarland

im Arbeitskreis Soziale Einrichtungen Malstatt zusammen mit anderen Ein­ rich­tungen am Thema Benach­teili­gung von Kindern und sind bestrebt, die So­zial- und Unter­stützer­struktur in Malstatt maß­geblich weiterzuentwickeln.

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Kinder- und Jugendzirkus KAOS www.kinderzirkus-kaos.de

Dresden

Dresden

Springkraut e.V. www.springkraut.org

Der Verein Springkraut e. V. Verein zur Förderung von Zirkuskultur wurde 2007 gegründet und veranstaltet Zirkus-Mit­ mach­aktionen, Workshops, Kurse für Ki­ tas, Schulen und Freizeiteinrichtungen und zirkus­pädagogische Fortbildungen. Bei Springkraut finden Auftritte verschie­ dener Zirkuskünstler statt und die Zir­ kus­revue »Springkrauteintopf« brachte großen Beifall ein. Ein Höhepunkt ist die jähr­liche Bunte Republik Neustadt, bei der Spring­kraut ein Programm gestaltet, das mehr als Zehntausend Menschen an­ zieht.

Aus einem Ferienprojekt entwickelte sich beim Kindervereinigung Dresden e.V. 1993 ein Kinderzirkus, in dem heute in einer Zeltstadt mit zwei Zelten und fünf Zirkus­ wagen in Dresden-Leuben wöchentlich rund 120 Kinder und Jugendliche ver­ schiedene Zirkusdisziplinen trainieren, Vor­stellungen im eigenen Zelt und auf Tour­neen geben. Sie können sich aber auch in Kulissenbau, Licht- und Ton­tech­ nik und der Kostümschneiderei betäti­ gen. Ferienzirkus und Projekttage machen

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Kin­der mit der bunten, spannenden Welt des Zirkus bekannt. Bündnispartner in den Projektwochen sind z. B. die Schule am Albertpark – För­ der­­zentrum Sprache und der Wald­spiel­ platz und eine Lernförderschule am Land­ graben. Zielgruppen sind vor­wie­gend Kin­der und Jugendliche mit Sprach­­be­ hin­de­rungen und Lern­schwie­rig­­keiten. Sie kommen aus verschiedenen Stadt­ teilen Dresdens. Durch die gemeinsa­me Ausgestaltung von Aufführungen wird

die Wahr­nehmung der Kinder und Ju­ gend­­lichen mit Behinderung bzw. Be­ nach­­­teiligung in der Öffentlichkeit ge­ stärkt und Ausgrenzung abgebaut.

Sachsen

In Kooperation mit den Bündnispartnern Mittelschule Pieschen und Stadtteil­ zen­trum Emmers sollen Kinder in dem sozialen Brennpunktbezirk Pieschen, der einen hohen Anteil an Familien mit ALG II-Einkommen und mit Mi­gra­tions­ hintergrund und die höchste Jugend­ arbeitslosigkeit in der Stadt Dresden zu verzeichnen hat, erreicht werden. Mit dem Projekt wird eine Bindung zwischen den Kindern und dem Stadtteilzentrum und eine Teilhabe am kulturellen und so­ zia­len Leben ermöglicht. Durch die Zir­ kus­pädagogik wird sowohl eine starke Individualität als auch der Sinn für die Gemeinschaft entwickelt und gefördert.

Sachsen

Springkraut e.V. Verein zur Förderung der Zirkus­kultur verfügt über ein vielfäl­ tiges Team erfahrener Pädagogen und Künstler, die sich gegenseitig gut ergän­ zen.

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Kinder- und Jugendzirkus Birikino www.chemnitzdonbosco.de/Arbeitsfelder/Kinder-und-Jugendzirkus-Birikino

Der Zirkus Birikino entstand 2003 im Don Bosco Haus Chemnitz. Dieses liegt im historischen Stadtteil Sonnenberg, welcher die höchste Bevölkerungsdichte der Stadt und zugleich das jüngste Durchschnittsalter aufweist. Leider leben hier aber auch die meisten arbeitslosen Chemnitzer. Sehr viele Jugendliche su­ chen in punkto Ausbildung und Arbeit ei­ ne sichere Perspektive für sich selbst und ihre Familien. Überdurchschnittlich viele Bewohner sind auf staatliche Hilfen und Leistungen angewiesen. Viele Familien mit Migrationshintergrund bereichern

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mit ihrem kulturellen Hintergrund das Stadtteilleben. Wöchentlich üben bei Birikino rund zwanzig Kinder artistische Disziplinen wie Seiltanz, Akrobatik, Kugellaufen, Jong­lage, Clownerie, Einradfahren, Seil­ sprin­gen usw. Regelmäßig begeistern sie mit ihrem Können bei verschiedenen Ver­ anstaltungen das Publikum. Im Zirkus können sie sich und andere neu erfahren,

Ch e m n i t z

Neues wagen und eigene Grenzen selbst­ bewusst überwinden, gemeinsam Erfolg haben und Träume leben. Bündnispartner sind die Georg-WeerthMittelschule, das Lernförderzentrum »Johann Heinrich Pestalozzi« und der Verein Sonnenberg Sozial e.V., der die Verankerung im Sozialraum sichert. Da­ neben sollen Vernetzungen zu anderen Vereinen, Initiativen und den beiden Kirch­gemeinden des Stadtteils auf- und aus­gebaut werden, um diese Jugend­ kultur­arbeit nachhaltig zu verankern.

Sachsen

Leipzig

LeISA GmbH

Die gemeinnützige Gesellschaft für Jugend-Kultur-Soziales ist 2004 als Zu­ sam­menschluss von drei Jugend­hilfe­trä­ gern entstanden. Sie ist in ver­schie­denen Bereichen der Kultur- und Jugendarbeit tätig und inhaltlicher Trä­ger des sozio­ kultu­rel­len Zentrums »Die VILLA« im Leipziger Zentrum. Künstlerischer Akteur im Sozialraum und Bündnispartner ist der Verein Zirko­ mania (www.zirkomania.wordpress.com), ein Projekt von Mitgliedern des Zoll­ schup­penvereins e.V. Zirkomania bietet Zirkusworkshops und -kurse für Kinder,

Sachsen

Zirkomania www.leisa-leipzig.de

Jugendliche und Erwachsene an und veranstaltet seit 2012 das ZirkomaniaFestival. Ziel ist die Errichtung eines festen Zirkusstandorts in Leipzig mit Infrastruktur für verschiedene künstleri­ sche Projekte.

gend Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Patchworkfamilien, die zum großen Teil eine Förderschule be­ suchen. Ein anderer Teil der Zielgruppe kommt aus der Lessingschule bzw. deren Hort im Sozialraum. Der Bezirk LeipzigMitte zeichnet sich durch einen Span­ nungsbogen zwischen Familien mit sehr geringem und gehobenem Ein­kom­men aus. Daten von demographischen Unter­ suchungen ergeben, dass es für vie­le in Leipzig-Mitte lebende Kinder und Ju­ gend­­liche relevant ist, nicht kommerziel­ le und attraktive Angebote zu nutzen.

Bündnispartner von LeISA für einen Halb­jahreskurs sind Zirkomania und die Fritz-Gietzelt-Schule zur Lernförderung. Ziel­gruppe sind die Besucher des Offenen Kinder- und Jugendtreffs, der sich direkt neben dem soziokulturellen Zentrum »Die VILLA« befindet. Es sind vorwie­

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Zentrum für Zirkus & bewegtes Lernen Halle e.V. www.zzb-halle.de

Halle

Sangerhausen

Deutschland – Nangadef e.V. www.deutschland-nangadef.de

Der Verein fördert Kinder, Jugendliche und Erwachsene in artistischen und thea­ tralen darstellenden Künsten. Er ar­bei­tet vielfältig mit Schulen, Horten und Kin­der­ einrichtungen im Rahmen von Projekten zusammen. Daneben bietet er die neun­ monatige Weiterbildung »Grund­kurs in Zirkuspädagogik« im dritten Jahr­gang an. In seinem Zirkus Klatschmohn trai­ nieren regel­mäßig und begeistert hun­ dert Kinder und Jugendliche. Alle Kurse sind offen für Neu­einsteiger. Zweimal jährlich finden große Produktionen

(Sommerzirkus und Winterzirkus) im Zirkuszelt und an spannenden Orten in der Saalestadt Halle statt. In den Sommerferien geht der Zir­kus Klatschmohn auf Tournee durch ganz Sachsen-Anhalt. Seit 2012 wird im Sommer im Zirkuszelt und im Winter im Thalia-Theater geprobt. Daneben baut der Verein ab Frühjahr 2014 seine eigene Trainingsstätte in einem kulturhistorisch bedeutsamen Backstein­ gebäude in der nördlichen Innenstadt Halles (Paulusviertel).

Der 2005 gegründete Deutsch-Senegale­ si­sche Verein sieht als seine Aufga­ben die Förderung von internationaler Gesin­ nung, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur, des Völker­verstän­di­gungs­ge­dan­ kens und der Entwicklungs­hilfe. Er will auf­merksam machen auf die kulturellen Poten­tiale von bilateralen Projekten. Der Verein unterstützt und organisiert Paten­schaften zwischen sozialen und päda­go­gischen Einrichtungen und för­ dert wirtschaftliche Kontakte.

Im Bündnis mit der Lessing-Grund­ schule, der Pestalozzi-Förder­schule und der FROHE ZUKUNFT Wohnungs­genos­ senschaft eG sowie im Bündnis mit der Wolfgang-Borchert-Grundschule und der GWG Halle-Neustadt eG sollen sozialund bildungsbenachteiligte Kinder kul­ turell gefördert werden. Viele Kinder aus diesem Umfeld stammen aus einem sozi­ al schwachen Milieu und haben erhöhten Förderbedarf. In diesen Bündnissen be­ kommen sie Gelegenheit, in der Gruppe erfolgreich auf das Ziel der gemeinsamen Inszenierung hinzuarbeiten, dabei wer­ den persönliche Talente geweckt und so­ ziale Kompetenzen gefördert. 34

Sachsen-Anhalt

Bündnispartner für das Projekt, das als »MusiCirkus« Bewegung, Musik, Zir­kus, Thea­ter und Jugendkultur vereinen will, sind die Grund­schule Riestedt und der KKJR als Dachver­ein der Träger der Kin­ der- und Jugendhilfe. Die Region Mans­ feld-Süd­harz leidet stark unter dem demo­­gra­fischen Wandel und ist eine der struk­tur­­schwächsten Regionen in Sachsen-Anhalt. So kommt es häufig zu Proble­men mit Jugendlichen, teilweise mit rechts­extremisti­schem Hintergrund. Die Förderung bildungs­benachteiligter Kin­ der und Jugend­licher aus dem gesamten Land­­kreis soll dem entgegenwirken.

Sachsen-Anhalt

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Reit- und Fahrverein Mildstedt und Umgebung e.V. www.zirkus-milki.jimdo.com

Mildstedt

Uetersen

Stark durch Zirkus e.V. www.clown-muecke.de

Der Verein wurde von Jens Ewald aufge­ baut, der als Clown Mücke neben seinen eigenen Auftritten sehr erfolgreich ver­ schiedene Kinderzirkusprojekte durch­­ führt: Klassenreisen, Schulprojekt­wo­­ chen, Ferienprojekte. Im nächsten Jahr kann er sein 25jähriges Jubiläum als Clown und Zirkuspädagoge feiern. Des Wei­teren betreibt er eine mobile Kinder­ zirkus­schule.

Der 1973 gegründete Reitverein sieht seinen Zweck in der Förderung des Volkssports in Form des Reitsports. Er ist selbständiger Ausführender der freien Jugendhilfe. 36

Die Voltis nennt sich die Jugendgruppe des Reitvereins. Das Förderprojekt beinhaltet eine Zir­ kus-AG Zirkus MilKi, mit der vor­ ran­gig bildungsferne Kinder und Ju­

gend­liche erreicht werden sollen, die Soziali­sationsdefizite oder kri­mi­nel­le Karrieren oder individuelle Be­ein­träch­ ti­gun­gen haben. Der Halb­jahres­kurs will der Förderung der Persönlichkeit und des sozialen Lernens von leistungsschwa­ chen und ver­haltensauffälligen Kindern und Jugendlichen dienen, die hier die Möglichkeit haben, sich Bestätigung und Anerkennung zu holen. Partner des lo­ kalen Bündnisses sind neben dem Reitund Fahrverein der Ortsverein Mild­stedt der Arbeiterwohlfahrt und die Regio­ nalschule, deren Schülerschaft sich aus Integrations-, Haupt- und Realschülern zusammensetzt.

Schleswig-Holstein

Im Rahmen des lokalen Bündnisses werden eine Projektwoche und ein Halbjahreskurs im SOS Kinderdorf Harksheide in Norderstedt durchge­ führt. Teilnehmer sind verhaltensauffäl­ lige, extrem benachteiligte Kinder, zum größten Teil mit Migrationshintergrund, die oft sehr großes Leid und Missbrauch erfahren haben und emotionale wie so­ ziale Schwierigkeiten aufweisen. Durch ein Zirkusprojekt haben die meist über­ forderten Kinder die Möglichkeit, oh­ ne Zwang und Druck innerhalb einer Gruppe Lernerfolge zu erreichen und zu präsentieren. Weiterer Bündnispartner ist das Förderzentrum »Erich-KästnerSchule« Norderstedt.

Schleswig-Holstein

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Circus MoMoLo

Jena

www.momolo.de

Der Jenaer Kinder- und Jugendzirkus MoMoLo und sein Träger, der MoMoLo e.V., existieren seit 2006, er wird institu­ tionell gefördert durch JenaKultur und durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. MoMoLo bietet regelmäßige Zirkuskurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, Schulprojektwochen und Zirkus­ ferien. Im Entstehen begriffen ist ein ei­ genständiges Jugend-Varieté. Als »Street Art Camp« bietet das Bündnis 30 Jugendlichen eine altersgerechte Sommerferienwoche. Neben den artisti­ schen Disziplinen können die Teilnehmer

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aus dem sozialen Brennpunkt Jena Lobeda sich u. a. in Graffiti, Hip Hop, Bühnenbau erproben. Die gemeinsame Gestaltung der Freizeit fördert die so­ zialen und kulturellen Kompetenzen, die gerade in diesem Stadtteil durch mangelnde Angebote wenig entwickelt sind. Bündnispartner sind die Staatliche Gemeinschaftsschule »Kaleidoskop« und das Jugendzentrum Eastside, das auch die Einzelfallberatung übernimmt und Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.

Weimar

Tasifan ist ein mobiler Kinder- und Jugend­zirkus, der vor Ort mit Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen zir­ kuspädagogische Projekte verschieden­ ster Art durchführt. In Weimar gibt es mehrmals jährlich Vorstellungen und als »Turnhallensaison« Workshops für Kinder ab sechs Jahren und als Nachwuchsgruppe auch für Vorschulkinder. Andere Angebote sind Sommer- und Ferienaktionen und das Tasifan-Jugend­ varieté.

Thüringen

Thüringen

Kinder- und Jugendzirkus Tasifan www.tasifan.org

Bündnispartner des Zirkus Tasifan sind die Lucas-Cranach-Grundschule in Weimar, das Flüchtlingsheim der Caritas Weimar, die Eisenacher Mosewaldschule und der Kindertreff Eisenach-Nord. Durch ein im Stadtteil Weimar-Nord verankertes Zirkusprojekt soll ein außer­ schulisches kulturelles Bildungsangebot insbesondere für die Kinder aus Flüchtlings- und sozial schwachen Familien installiert werden. Auch der Stadtteil Eisenach-Nord ist geprägt von Menschen mit Migrationshintergrund

und sozialer Benachteiligung. Die Kooperation mit dem Kindertreff wird ei­ ne dauerhafte Arbeit eines Zirkusprojekts ermöglichen.

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Zirkus macht stark – Zirkus für alle e. V. Projektbüro: Bouchéstr. 75 · 12435 Berlin www.zirkus-macht-stark.de • [email protected] Tel.: 030-544 90 15 24 · Fax: 030-544 90 15 29

Impressum: Zirkus macht stark – Zirkus für alle e.V., Berlin 2013 Redaktion: Gisela Winkler · Gestaltung und Herstellung: Marc Berger · Fotos: Anna Bauregger, Max Hofstetter, Astrid Krause, Frank Schilling, Nadine Schneider, Peter Theeg, Willy Weber, Silke Wolf