Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Das Doktorstudium im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte die Ausgangsinformationen über das Studium Studienplan, Organisation und Formen des Stud...
Author: Heiko Böhm
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Das Doktorstudium im Fach

Wirtschafts- und Sozialgeschichte die Ausgangsinformationen über das Studium

Studienplan, Organisation und Formen des Studiums 1) Die Aufgabe postgraduales doktorandes Studium ist hoch qualifizierte wissenschaftliche Arbeiter – die Spezialisten im Fach „Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ bzw. in historischen Sozialwissenschaften auszubilden. Der Schwerpunkt des Studiums liegt in theoretischer, methodischer und fachlicher Vorbereitung. Das Studium realisiert man entweder dreijähriges internes oder fünfjähriges kombiniertes Studium. Als postgradualer Student des Faches kann man der Absolvent der pregradualen Magisterstudien der Geschichtswissenschaften, der Ökonomik oder Soziologie, abgeschlossene Staatsabschlussprüfung, der erfolgreich das Auswahlverfahren durchgekommen ist. Das Studium ist organiziert kombinierte Form der spezialisierten Vorlesungen, Seminare und des individuellen Studiums, in dem der Schwerpunkt der Arbeit der Doktoranden erblickt ist. Individuelles Studium richtet sich nach persönlichem Studienplan, gearbeitet den Student nach der Aufnahme in postgraduales Studium und genehmigt den zugeteilten Konsultant und den Branchenrat. Den Teil des Studienplans ist auch die Zusammenschau der Dissertation. 2) Im Verlauf des Studiums ist der Student verpflichtet nachfolgende Teilprüfungen zu vollbringen: a) aus der Philosophiegeschichte b) nach der Spezialisation entweder aus den Gründen der Soziologie für Historiker oder aus der Geschichte ökonomischer Theorien c) aus zweien Weltsprachen (eine von ihnen muss Deutsch sein) d) schriftliche Prüfung im Umfang ca. 36-45 000 Zeichen aus vergebenem Thema, zusammenhängend mit projektierter Dissertation. Die Reihe und das Datum der Prüfungen wird bestimmt im Studienplan. 3) Postgraduales Studium ist abgeschlossen: a) mündliche rigorose Prüfung, der Vorstellung sind allgemeine und nationale Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Wirtschafts- und Sozialhistoriografie und theoretische und methodische Probleme des Faches b) die Verteidigung der Dissertation auf Grund der opponierten Befunde des Ausbilders und zweier externer Opponenten

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4) Erfolgreiche Absolventen postgradualen Doktorstudiums ist erteilt wissenschaftlicher Grad „Doktor“ (Ph. D.) in der Fachrichtung der Geschichtswissenschaft, die Spezialisation Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Das Studienprogramm Für externen postgradualen Studium kann sich, auf Grund der Vereinbarung mit den Doktoranden, das Programm in mehren Studienjahren verteilen. In den Klammern führen wir die Garanten auf. 1. Studienjahr: Die Probleme und Methoden Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. Myška) Die Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte und die Methoden und Techniken ihre Aufbereitung (Prof. Myška, Doz. Zářický) Geschichte der ökonomischen Theorien (Doz. Ing. Martin Macháček, Ph. D., Ökonomische Fakultät VŠB-TU Ostrau) Philosophie (PhDr. Baran, Lehrstuhl der Philosophie FF OU) Geschichte soziologischen Denkens (Prof. Jan Keller, ZSF OU) 2. Studienjahr: Die Probleme und Methoden historischer Demografie (Prof. Dokoupil) Die Quellen historisch-demografischer Forschungen, die Methoden und Techniken ihre Aufbereitung (Doz. Nesládková) Die Hauptrichtungen und Tendenzen der Entwicklung der Historiografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Prof. Myška, Doz. Nesládková) 3. Studienjahr: Grandes thèmes Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Ende des 20. Jahrhunderts (Prof. Myška, Prof. Dokoupil, PhDr. Kladiwa) (Der schulende Arbeitsplatz wird nicht das Studium der Fremdsprachen organisieren.)

Die Zusammenschau der Disziplin des Studienprogramm

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Die Probleme und Methoden Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1. Das Objekt Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1.1. Der empirische und normative Gesichtspunkt in den Erwägungen über das Objekt Wirtschafts- und Sozialgeschichte 1.2. Wirtschaftsgeschichte und andere historische Disziplinen 1.3. Wirtschaftsgeschichte und ökonomische Disziplinen 1.4. Sozialgeschichte und andere historische Disziplinen 1.5. Sozialgeschichte und die Soziologie 1.6. Sozialgeschichte x Gesellschaftsgeschichte x historische Sozialwissenschaft 2. HistoriografieWirtschafts- und Sozialgeschichte 3. Die Periodisieren Wirtschafts- und Sozialgeschichte 3.1. Der Streit: Realität x Konvention 3.2. Gleichartigkeit oder Heterogenität des Verseinschnitts 4. Die Probleme der Mikroanalyse und Macroanalyse 4.1. Mikroanalyse 4.1.1.„Der Betrieb“ in feudaler Ökonomik 4.1.2.Ideologische Implikationen in der Forschung der kapitalistischen Betriebe 4.1.3.Methodische Propositionen für die Forschung der feudalen Betriebe 4.1.4.Analyse des Investitionsprozesses 4.1.5.Analyse des Herstellungsprozesses 4.1.6.Die Bedeutung des Studiums der Betriebe für Wirtschaftsgeschichte 4.1.7.Die Forschung des Verbrauches und Lebensniveaus in verschiedenen Systemen 4.1.8.Die Vergleichbarkeit der Angaben über Lebensniveau und Verbrauch in der Zeit und dem Raum 4.1.9.Quantitative und unquantitative Methoden während des Studiums des Lebensniveau und Verbrauches 4.2. Makroanalyse 4.2.1.Makroanalyse wie historische Forschung des Nationaleinkommens 4.2.2.Welche Fragen kann man mit der Analyse forschen 4.2.3.Die Komparation des Nationaleinkommens in der Zeit und dem Raum 4.2.4.Die Beschwerlichkeiten und Gefahren der Forschung des Nationaleinkommens 4.2.5.Die Bedeutung der historischen Forschung des Nationaleinkommens 4.2.6.Distribution des Nationaleinkommens und das Wirtschaftswachstum 5. Historische Statistik 5.1. Die Beschwerlichkeiten der statistischen Forschung in Historiografie 5.1.1.Die Zufälligkeit des Komplexes 5.1.2.Die Stufe der Repräsentativkeit des Materials 5.1.3.Institutionaler Charakter der Angaben 5.1.4.Die Unkenntnis der Umstände des Eintrages 5.1.5.Grenzen der Parität in der Zeit 5.2. Technisch-statistische Präferenzen 3

5.2.1.Präferenzen der relativen Zahlen vor absoluten 5.2.2.Die Wahl der Durchsnitte 5.2.3.Präferenzen des beweglichen Durchsnittes 5.2.4.Präferenzen des Kettenindexes 5.2.5.Präferenzen logarithmische Kurve 5.3. Statistische Methode und die Stufe der Demokratiekeit der prüfenden Gesellschaft 6. Die Problematik der Forschung der Gesellschaftsstrukturen 6.1. Die Struktur der Ständesgesellschaft 6.1.1.Die historische Terminologie und die historische Realität 6.2. Die Struktur der Bürgergesellschaft 6.2.1.Die analytischen Kategorien und die historischen Kategorien 6.2.2.Die analytischen Kriterien und die historische Wirklichkeit 6.2.3.Innenständische Differenzierung 7. Die Problematik des Studiums der Preise und der Märkte 8. Wirtschaftsgeschichte und die Probleme der Metrologie 9. Wirtschafts- und Sozialgeschichte und das Studium der Fragen der Ökologie. Die Abhängigkeit des Menschen von der Natur 10. Komparative Methode und das Problem der Generalisierungen in Wirtschafts- und Sozialgeschichte Die Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte und die Methoden und Techniken ihre Aufbereitung 1. Die quellegebildeten Faktoren 2. Die Faktoren, wirkenden auf die Bewahrung der Quellen 3. Klassifizierung der Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 4. Typologie der Quellen 5. Die spezifischen Abzeichen der dreien Grundtypen der Quellen der statistischen Wesenart 5.1. Die Quellen der statistischen Abkunft 5.2. Die Quellen der institutionalen Wesenart, umfassende der Massenerscheinungen 5.3. Die Quellen, berührende sich der individuellen Erscheinungen, auftretende in dem Massenmaßstab 6. Die Verarbeitung der Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der modernen Techniken Geschichte der ökonomischen Theorien 1. Wirtschaftsgeschichte und die Entwicklung der Wissenschaften über der Wirtschaft 1.1. Die allgemeinen Zusammenhänge 1.2. Das vorwissenschaftliche Stadium: Wirtschaftskunde über der Kauflichkeit 1.3. Merkantilismus, Kameralismus, Fyziokratismus, Populacionismus 2. Die volkswirtschaftlichen orientierten Theorien 4

2.1. Die klassische Volkswirtschaft 2.2. Die deutsche historische Schule 2.3. Theorie des Grenzvorteiles 2.4. Neoklassische Theorie 2.5. Welfare Economics 3. Betrieblich-wirtschaftlich orientierte Theorien 3.1. Die Wurzeln des Kaufmannsdenkens 3.2. Die frühen kaufmännischen und geschäftlichen Techniken und sog. Kommerzienrevolution des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Holzschuher, Raymond de Roover, Francesco di Marco Datini uw.) 3.3. Wirtschaftskunden – private Wirtschaft (Karl Heinrich Rau) –Betriebswirtschaft (Edward Baumstark) 3.4. Die moderne Konzeption des 20. Jahrhunderts 4. Mikroökonomische Theorien und die gegenseitige Verflechtung volkswirtschaftlich und betrieblich-wirtschaftlich der orientierten Theorien 5. Die volkswirtschaftlichen Faktoren in der wirtschaftlich-historischen Forschung Die Probleme und Methoden historischer Demografie 1. Das Objekt der historischen Demografie 1.1. Das Objekt der Demografie 1.2. Demografische Geschichte und historische Demografie 1.3. Die Hauprichtungen der historisch-demografischen Forschung 1.3.1.Vorstatistische Epoche 1.3.2.Protostatistische Epoche 1.3.3.Statistische Epoche 1.4. Die Ergebnisse der historisch-demografischen Forschung in tschechischen Ländern 2. Anzahl der Bevölkerung, die Methoden der Analyse 3. Die Verteilung der Bevölkerung und die Migration 3.1. Geografische Mobilität 3.2. Konzentration der Bevölkerung 3.3. Stadt und Land, Urbanisierung 4. Demografische Reproduktion – Begriffe und Methoden der Analyse 4.1. Natalität und Fertilität 4.2. Nupcialität und Divortität 4.3. Mortalität 4.4. Natürlicher Zuwachs 5. Familie, Haushalt 5.1. Geschichte der Familie von Antika bis Gegenwart 5.2. Familie wie das Objekt historisch-demografischen Studiums 5.3. Die Methoden der Forschung der Familien und die Alternativen ihrer weiteren Existenz 6. Strukturen der Bevölkerung 5

6.1. Geschlecht 6.2. Alter 6.3. Familienstand 6.4. Ethnische Zuständigkeit, Sprache, Nationalität 6.5. Kenntnis des Lesen und Schreibens und Ausbildung 6.6. Religionskbekenntnis 6.7. Wirtschaftsaktivität 6.8. Beruf, Beschäftigung, Zuständigkeit zu dem Zweig 6.9. Soziale Mobilität und Sozialgefüge 7. Geschichte des Populationsdenken und der Populationstheorien 7.1. Populationsdenken, Populationstheorien, Populationspolitik 7.2. Die Entwicklung des Populationsdenkens – Antike, Islam, katholische Kirche, Reformation 7.3. Populationstheorien – Merkantilismus und Fysiokratismus, Malthus, Marxismus, die biologischen, soziologischen und ekonomischen Theorien, das Problem des Populationsoptimum 7.4. Die Theorie der demografische Überleitung Die Quellen historischer Demografie 1. Vorstatistiche Epoche 1.1. Paläodemografie 1.2. Früh- und Hochmittelalter 2. Protostatistische Epoche 2.1. Staatsverwaltung 2.2. Kirchenverwaltung 2.3. Stadtverwaltung 2.4. Patrimonialverwaltung 2.5. Die Grundsätze der Kritik und des Exzertes 3. Statistische Epoche 3.1. Die Anfänge der neuzeitlichen Statistik 3.2. Volkszählung 3.3. Evidenz der anderen demografischen und geodemografischen Erscheinungen Die Richtungen und Tendenzen der Historiografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 1. Die zweite bis vierte Generation der Schule Annales (F. Braudel, P. Goubert, J. le Goff, G. Duby, E. Le Roy Ladurie), „la nouvelle histoire“ (G. Bois, A. Burguière) 2. Mentalitätsgeschichte (R. Mandrou, E. Le Roy Ladurie, M. Foucault, F. Furet) 3. „New Economic History“ (Robert W. Fogel) 4. “Business History” (F. Redlich, H. Freudenberger) x “Firmengeschichte” (W. Treue, H. Pohl) x „Unternehmensgeschichte“ (J. Kocka, H. Kaelble, F. Crouzet, B. Heselitz, F. Bergier, T. Pierenkemper)

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5. „Historische Sozialwissenschaft“ (H.-U. Wehler, A. E. Imhof, W. Lepenies, P. Lundgreen, R. Rürup) 6. Historische Antropologie (R. Koselleck, T. Nipperdey, van Dülmen, „die stuttgartere Schule“ – A. Nitsche und die Schüler, Le Roy Ladurie, C. Geertz, M. Sahlins), „Alltagsgeschichte – vie quotidienne“ (G. Levi, J. Kuczynski, H. Medick, N. Davis, „der münsterere Ring“ – H. J. Teutenberg, P. Borschmidt, C. Lipp, R. Charter), „Mikrogeschichte“ (H. Medick, A. Lüdtke) 7. Mentalitätsgeschichte (R. Mandrou, E. Le Roy Ladurie, M. Foucault, F. Furet, H. Medick) 8. „Histoire quantitative“ (J. Marczewski) 9. „Oral History“ 10. „ Ende der Geschichte“ (F. Fukuyama) x „posthistoire“ (A. Gehlen), postmoderne Historiografie (M. Foucault) „Grandes thèmes“ der Welthistoriografie am Ende des 20. Jahrhunderts Sie werden ad hoc nach den Programmen der internationalen Kongresse der Geschichtswissenschaften und der internationalen Kongresse der Wirtschaftsgeschichte mit dem Zusehen zu ca. zehnjähriger Retrospektive bestimmt. Die Studienliteratur für einzelne Disziplinen wird der Doktoranden in einleitenden und weiteren Konsultationen vergeben.

Empfohlene Grundliteratur zu der Aufnahmeprüfung Jindra, Zdeněk a kol.: Úvod do studia hospodářských a sociálních dějin. Sv. 1. O předmětu bádání, genezi a historiografii oboru. Praha 1997. Bucheim, Christoph: Einführung in die Wirtschaftsgeschichte. München 1997. Ambrosius, Gerold – Petzina, Dietmar – Plumpe, Werner: Moderne Wirtschaftsgeschichte. Eine Einführung für Historiker und Ökonomen. München 1996Kula, Witold: Problemy a metody historii gospodarczej. Warszawa 1963. Beutin, Ludwig: Einführung in die Wirtschaftsgeschichte. Köln-Graz 1958. Walter, Rolf: Einführung in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Paderborn-MünchenWien- Zürich 1994. Boelcke, Willi A.: Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Einführung, Bibliographie, Metoden, Problemfelder. Darmstadt 1989.

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Rürup, Reinhart (Hg.): Historische Sozialwissenschaft. Beiträge zur Einführung in die Forschungspraxis. Göttingen 1977. Kocka, Jürgen (Hg.): Sozialgeschichte im internationalen Überblick. Ergebnisse und Tendenzen der Forschung. Darmstadt 1989. Myška, Milan: K diskusi o předmětu hospodářských dějin. In: Slezský sborník 62, 1964, 391-396. Sojka, M.: Dějiny ekonomických teorií. Praha, Nakladatelství Karolinum 2000. (Sojka, M.: Dějiny ekonomických teorií. Praha, VŠE 1991) Vencovský, F.: Dějiny českého ekonomického myšlení do r. 1948. Brno, Nadace Universitas Masarykiana 1997.

Die Kontaktadresse: KHI FF OU Reální 5, 701 03 Ostrava 1 Tel. 597 460 411 Sekretariat: [email protected] Institutsleiter: [email protected]

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