DE UTSCHLANDS WI RTSCHAFTS- UND FI NAN ZZ E I T U N G

Hochzeit mit Hindernissen Wie Börse-Chef Kengeter seine Fusionspläne retten will S. 28

Trendviertel 2016 Wo Leipzig sich für Investoren lohnt S. 32

DIENSTAG, 12. JULI 2016

G 02531 NR. 132

PREIS 2,80 €

Kurz notiert

Saudi-Arabiens König Salman: radikaler Umbau.

Dax

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STAND: 22:00 UHR

dpa

Konflikt um Staatshilfen für Italiens Banken: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble pocht darauf, dass Italien die EU-Regeln für Bankenhilfen einhält. Danach müssen erst Aktionäre und Gläubiger der Institute herangezogen werden, bevor der Staat einspringt. Italien will jedoch vor allem Sparer schonen. Als Kompromiss ist eine separate Entschädigung von privaten Besitzern von Bankanleihen im Gespräch. Seite 11

Vorbild Deutschland

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Gabriel erhöht den Druck auf TTIP-Unterhändler: Sigmar Gabriel drängt zum Beginn der letzten Verhandlungsrunde des Jahres in Brüssel zu mehr Engagement beim transatlantischen Handelsabkommen. Es müssten endlich Ergebnisse erzielt werden, fordert der Vizekanzler im Handelsblatt. Seite 11

Zeitenwende in Saudi-Arabien: Das Königreich will die Abhängigkeit vom Öl beenden und ein moderner Industriestaat werden. Deutsche Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle, sagt Energieminister Khalid Al-Falih im Handelsblatt-Interview. Mathias Brüggmann, Klaus Stratmann Berlin audi-Arabien steht vor einem radikalen Umbau seiner Wirtschaft: Ausgerechnet der größte Erdölexporteur der Welt will unabhängig vom wichtigsten Rohstoff werden. „Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, ein hochentwickeltes Industrieland zu werden. Unsere Vorbilder sind Länder wie Deutschland, Japan oder Südkorea“, sagt der saudi-arabische Energieminister Khalid Al-Falih im Interview mit dem Handelsblatt. Die Regierung habe deshalb beschlossen, schrittweise die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Der Wandel der saudischen Wirtschaft trägt den Namen „Vision 2030“. Geplant sind zahlreiche Privatisierungen von Staatsfirmen, der Aufbau eines Mittelstandes und die Diversifizierung der Wirtschaft. „Westliche Unternehmen spielen dabei die Schlüsselrolle“, sagt Khalid Al-Falih, der zugleich Chairman des weltgröß-

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Saudi-Arabien Bruttoinlandsprodukt 2015

Anteil der Ölindustrie

42,8 % HB

QUELLE: GEN. AUTHORITY FOR STATISTICS

ten Ölproduzenten Saudi Aramco ist. Bei der Modernisierung der eigenen Wirtschaft setzt er auch auf deutsche Firmen: „Am besten sollten auch die Zulieferer zu uns kommen.“ Gerade wurde bekannt, dass Siemens einen ersten, 500 Millionen Euro umfassenden Gasturbinen-Deal im Rahmen der „Vision 2030“ abschließen wird. Zuvor hatte Thyssen-Krupp in Saudi-Arabien einen Großauftrag für Aufzüge und Fahrtreppen an Land gezogen. Den Staatshaushalt will das Königreich künftig nicht mehr über Petro-Dollar, sondern über einen Zwei-Billionen-Dollar-Fonds finanzieren. Ein Großteil des Geldes soll aus dem größten Börsengang aller Zeiten kommen: 2018 sollen erstmals Aktien von Saudi Aramco gehandelt werden. Analysten schätzen den Börsenwert auf fünf Billionen Dollar. Geld ist in Saudi-Arabien kein knappes Gut.

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Thalia bekommt einen neuen Eigentümer: Advent gibt seine Mehrheitsbeteiligung an den einst zur Douglas-Gruppe gehörenden Buchhandlungen an ein Konsortium unter Führung der Verlegerfamilie Herder ab. Damit endet das Engagement des Finanzinvestors bei Douglas endgültig. Seite 16

> Schwerpunkt Seiten 4 bis 7

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Mehr Gewinn für Stada: Der Arzneimittelhersteller setzt sich neue Wachstumsziele und will die komplexen Strukturen vereinfachen. „Wir brauchen 60 Prozent Kontinuität und 40 Prozent Erneuerung“, sagt Matthias Wiedenfels, der neue CEO, dem Handelsblatt. Seite 19

Theresa May löst Cameron ab Britische Innenministerin wird neue Premierministerin Großbritanniens. rei Prioritäten hat sich Theresa May gesetzt: Großbritannien brauche eine starke Führung, es müsse geeinigt werden und brauche dringend Lösungen, damit es zu einem Land werde, das für jedermann funktioniere – nicht nur für die wenigen privilegierten Menschen. Das hat sich die britische Innenministerin für ihren nächsten Job vorgenommen. Voraussichtlich ab Mittwoch ist die 59-Jährige neue Premierministerin Großbritan-

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niens. Der überraschende Rückzug ihrer Konkurrentin Andrea Leadsom am Montag machte das möglich – sowie die Ankündigung von Noch-Premier David Cameron, bereits Mitte der Woche zurückzutreten. Damit ist seine Nachfolge zwei Monate eher geregelt als gedacht. May wird zur ersten konservativen Regierungschefin des Landes nach Margaret Thatcher. In sechs Jahren als Innenministerin hat sich May einen Ruf als harte Politikerin erworben, die

gegen Hassprediger, Whistleblower und illegale Einwanderer vorgegangen ist. Ihren Stil beschrieb sie kürzlich so: „Ich bin keine theatralische Politikerin, ich packe einfach die Arbeit an, die vor mir liegt.“ Dazu gehört jetzt vor allem eins: der Austritt aus der EU. Man werde dies zu einem Erfolg machen, versprach May am Montag. Carsten Herz, Katharina Slodczyk > Bericht Seiten 10, 11

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imago

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Sorgen um die Deutsche Bank: Die Vertrauenskrise vom Anfang des Jahres schien die Deutsche Bank schon überwunden zu haben. Aber nach dem Kursrutsch wächst die Sorge der Investoren wieder – das zeigt ein Blick auf die Krisenbarometer. Seite 31

Titelthema Aufbruch in Saudi-Arabien

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DIENSTAG, 12. JULI 2016, NR. 132

Saudi-Arabien

Ein Königshaus reformiert sich Mit der „Vision 2030“ will sich Saudi-Arabien zum Industriestaat wandeln. Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman macht den Petrostaat fit für die Zeit nach dem Öl. Mathias Brüggmann Berlin ie kleinen Nachbarstaaten und ihre Schon jetzt steht er mit einer Förderkapazität Erfolge waren dem Petro-Riesen von zwölf Millionen Barrel ( je 159 Liter) am Tag Saudi-Arabien schon seit langem einsam an der Weltspitze. Er verfügt über die ein Dorn im Auge. Der Zwergstaat nach Venezuela größten Ölvorkommen und über Katar hatte mit seinem Einstieg bei eine lange eigene industrielle Produktionskette. VW, EADS, Hochtief, Sainsbury‘s, Lagardère, Fadel Gheit, Analyst bei Oppenheimer, berechnet Shell und anderen Perlen der europäischen Wirtden Wert Aramcos mindestens 15-mal so hoch schaft ebenso Aufsehen erregt wie mit dem Einwie den von Exxon-Mobil, also mit gut fünf Billiowerben der Fußball-WM 2022 und dem Umbaunen Dollar. Der Verkauf von fünf Prozent des Giplan für das ganze Land – der „Qatar Vision ganten brächte also 250 Milliarden Dollar. 2030“. Die Vereinigten Arabischen Emirate steDie „Vision 2030“ sieht auch den Aufbau neuer hen mit dem Staatsfonds ADIA in der Weltspitze Wirtschaftszweige vor. Sie sollen mit Milliardender Geldrangliste und mit der Glitzerstadt Dubai Investitionen des auch mit Privatisierungserlösen im internationalen Rampenlicht. Saudi-Arabien von Aramco gespeisten, weltgrößten Staatsfonds geschaffen werden. Zwei Billionen Dollar schwer gilt indes als arg konservativ, langweilig und wesoll der Public Investment Fund (PIF) werden. gen der gewaltigen Öleinnahmen als träge. Jetzt „Es können aber sogar mehr werden“, sagt Al-Fakontert die Vormacht am Golf. lih. Damit könnte er Apple, Google, Microsoft Seinen Plan hat Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman auch „Vision 2030“ getauft. Und er ist und Warren Buffetts Investmentgesellschaft noch radikaler als beim kleinen Bruder Katar. Vor Berkshire Hathaway kaufen – die wertvollsten gut einem Jahr habe er „kurz vor börsennotierten Konzerne. einem Nervenzusammenbruch“ Doch nur die Hälfte des gigangestanden, berichtete ein Beratischen Anlagevermögens soll ins ter des Sohns von König Salman Ausland fließen und mit den so Staatsfonds kürzlich. Denn der 30-Jährige erzielten Dividenden den saudisoll für seinen Regenten-Vater schen Staatshaushalt deutlich die Wirtschaft reformieren. Aber unabhängiger von den Öleinnahnach Antritt seines Amtes als Vimen machen. Die andere Hälfte ze-Thronfolger im April 2015 soll den industriellen Umbau des blickte er erst einmal in ein geKönigreichs pushen und einen waltiges Haushaltsloch von 200 Mittelstand in der Wüste erblüMilliarden Dollar. Riad verbrannhen lassen. „Die Investmenterte wegen des drastisch abgeträge und nicht mehr das Öl werden die Hauptquelle unserer stürzten Ölpreises seine in den Staatseinnahmen“, ist Prinz Mofetten Jahren reichlich angehäufDollar könnte der weltten Währungsreserven schneller größte IPO bringen – fünf hammed sicher. Bislang hat PIF 160 Milliarden Dollar unter seials mit Benzin getränktes Papier. Prozent von Saudi Aramnen Fittichen und ist beim TaxiBeim gleichen Ausgabenniveau co sollen an die Börse. Angreifer Uber und bei Koreas wie 2015 wäre das Königreich – Bauriesen Posco beteiligt. der größte Ölexporteur der Welt Quelle: Analystenschätzung Schon jetzt sind deutsche Dax– 2017 pleite gewesen. Konzerne wie Siemens, Daimler, Doch Prinz Mohammeds ReakMAN und Linde in Saudi-Arabien tion war nicht Panik, sondern ansässig. Für die neue Metro in Provokation: Er mahnte nicht nur Reformen an, sondern stellt seither das gander Hauptstadt Riad sind Siemens und Thyssenze Land vom Kopf auf die Füße. Er kürzte den Krupp im Rennen. Und die Vision 2030 zielt laut Volker Treier vom Deutschen Industrie- und HanStaatshaushalt um ein Viertel und strich die masdelskammertag (DIHK) gerade auf Bereiche, in siven Subventionen von Benzin, Strom und Wasser. Zudem will er nun erstmals eine Mehrwertdenen deutsche Unternehmen gut aufgestellt seien. „Die staatlichen Ausgaben für den Ausbau steuer einführen und Abgaben auf Luxuswaren der Infrastruktur, der Energieversorgung, der Bilsowie die Unternehmensbesteuerung erhöhen . Khalid Al-Falih ist als neuer Energieminister dung und der Gesundheitsversorgung bleiben in und Chairman des Ölgiganten Saudi Aramco eidiesem und im nächsten Jahr rekordverdächtig hoch. Hier winken große Chancen auch für deutner der wichtigsten Helfer beim Umsetzen der königlichen Vision. Und der Konzern spielt eine sche Lieferanten sowie für Industrieansiedlungen aus Deutschland“, ist der DIHK-AußenwirtSchlüsselrolle: 2018 soll ein erster Teil des Ölrieschaftsexperte sicher. sen an die Börse. Prinz Mohammed spricht von „bis zu fünf Prozent“. Damit würde es der weltDoch die königliche Revolte im Führungsstaat größte IPO werden und den 25 Milliarden Dollar des sunnitischen Islams findet in schwierigen Zeischweren Börsengang von Chinas Internethändten statt: Das Wirtschaftswachstum war mit 1,5 lers Alibaba 2014 in den Schatten stellen. Prozent im ersten Quartal so niedrig wie seit der Saudi Aramco wird gerade auf den IPO vorbeFinanzkrise nicht mehr. Der Nicht-Ölsektor reitet und mit anderen Produktionsfirmen zum schrumpfte sogar um 0,7 Prozent. Zwei Drittel weltgrößten Industriekonglomerat fusioniert. der Arbeitnehmer beschäftigt bisher der Staat.

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250 MILLIARDEN

ahalid Al-Falih hat sich gerade im „Haus der Deutschen Wirtschaft“ in Berlin-Mitte mit deutschen Managern getroffen und über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen. Es gibt viel zu tun in Saudi-Arabien. Das Land plant einen Komplettumbau. Al-Falih, einer der mächtigsten Männer im weltweiten Ölgeschäft, nimmt sich im Anschluss an sein Treffen mit Wirtschaftsvertretern ausgiebig Zeit für ein Gespräch mit dem Handelsblatt. Es ist sein erstes Interview mit einer europäischen Zeitung, seit er im Mai sein Ministeramt angetreten hat.

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Eure Exzellenz, Sie als Saudi-Arabiens Energieminister und Chairman von Saudi Aramco, dem weltgrößten Ölkonzern, sind der wichtigste Mann auf den globalen Ölmärkten. Gern würden wir wissen: Wie entwickelt sich der Ölpreis in nächster Zeit? Es ist ja immer gefährlich, den Ölpreis vorauszusagen, egal, wer du bist. Der Preis wird ja auf dem Markt gebildet und ist von vielen Faktoren beeinflusst. Momentan haben wir aber eine gesunde Nachfrage nach Öl, aber es gibt auf einigen wichtigen Märkten ökonomischen Gegenwind. Wir hoffen, dass dies keinen großen Nachfragerückgang auslöst. Noch schwieriger ist die Ange-

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Aufbruch in Saudi-Arabien

KHALID AL-FALIH

„Ein Haushalt ohne Öl macht mich glücklich“ Der saudische Energieminister über den Umbau seines Landes, die starke Abhängigkeit von Erdöleinnahmen, den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Rolle deutscher Unternehmen in seinem Land.

Marko Priske für Handelsblatt

Ist das Ölkartell Opec denn eigentlich noch im Fahrersitz der internationalen Ölmärkte oder längst nur noch eine Randfigur? Die Opec ist weiterhin eine wichtige Institution auf dem Ölmarkt. Viele glauben, der Opec ginge es nur um einen hohen Ölpreis – aber das stimmt nicht. Die Opec spielt vielmehr eine wesentliche Rolle dabei, entscheidende Förderländer zusammenzubringen und mit anderen bedeutenden Produzenten zu koordinieren und somit die Volatilität des Ölmarktes zu begrenzen.

botsseite. Denn der Preisrückgang hat zu verringerten Investitionen und zu einem erheblichen Rückgang des Ölangebots aus unkonventionellen Quellen geführt. Sie meinen das Öl aus Fracking in den USA und aus Ölsänden in Kanada? Ja, das führt zu einem Rückgang des Angebots von in Kürze einer Million Barrel Rohöl am Tag. Zugleich hat sich die Nachfrage erholt. Angebot und Nachfrage sind jetzt wieder ausbalanciert. Aber es sind noch riesige Lagerbestände aus den letzten Jahren auf dem Markt, einige Hundert Millionen Barrel überschüssiges Öl. Es wird noch lange Zeit brauchen, dieses Überangebot abzubauen. Daneben gibt es die Finanz-Community, die je nach Gefühl mit Öl spekuliert und auf die Preise ebenso einwirkt wie Währungsschwankungen. Zudem führen Unruhen und Unfälle in Förderländern zu Lieferausfällen, wie wir sie in Nigeria oder in Kanada sehen. Das alles beeinflusst den Ölpreis und macht es unmöglich, die Ölpreisentwicklung vorherzusagen. Aber im Vergleich zu vor einem Jahr entwickelt sich der Ölpreis jetzt in die richtige Richtung, ist der Markt ausgeglichen. Aber kann Saudi-Arabien mit einem Ölpreis von derzeit rund 50 Dollar je Fass leben?

Vita Khalid Al-Falih Der Minister Seit 7. Mai ist Khalid AlFalih Saudi-Arabiens Minister für Energie, Industrie und Rohstoffe. Der 1960 in Riad Geborene ist damit der mächtigste Mann in der Welt des Öls, denn SaudiArabien gibt im Ölkartell Opec die Richtung vor. Der „Öl-König“ So nennt ihn das „Forbes“-Magazin. AlFalih ist nicht nur Minister, sondern nach sieben Jahren als CEO nun Chairman des Konzerns Saudi Aramco.

Es geht ja gar nicht um Saudi-Arabien. Denn langfristig führt ein Ölpreis, wie wir ihn jetzt haben, dazu, dass nicht genügend Einnahmen generiert werden und damit investiert werden kann. Das wiederum führt dazu, dass in Zukunft eine höhere Nachfrage nicht befriedigt werden kann. Das heißt: Wir brauchen einen höheren Preis als 50 Dollar, um langfristig ein Gleichgewicht zu erreichen. Wie viel Dollar pro Barrel wünscht sich SaudiArabien denn? Die ganze Industrie braucht mehr Erlöse für mehr Investitionen in die Ölförderung. 110 Dollar, was vor ein paar Jahren bezahlt wurde, ist aber zu viel. Das Optimum liegt irgendwo dazwischen. Aber welchen Ölpreis braucht denn Ihr Land, um mit seinem Haushalt zurechtzukommen? Das ist nicht die Frage. Der Markt beschert ja nicht einen Preis, um das saudische Budget auszugleichen. Das müssen wir selbst hinkriegen. Und deshalb setzen wir auf den Umbau unseres Landes, unsere „Vision 2030“, die Entkopplung unseres Staatshaushaltes vom Ölmarkt. Aber diesen Plan würden wir auch umsetzen, wenn der Ölpreis wieder auf über 100 Dollar stiege. Wir werden bei unserer Vision den Fuß nicht vom Gas nehmen.

Haben Sie denn eine Vorstellung, einen Wunsch, wie groß der Ölanteil am globalen Energieverbrauch sein sollte? Öl wird ein wichtiger Bestandteil des internationalen Energiemix bleiben, wenngleich sein Anteil sinken wird im Laufe der Jahre – wegen erneuerbarer Energien, höherer Energieeffizienz und anderer Energiequellen. Das heißt aber nicht, dass die Menge des benötigten Rohöls sinkt, im Gegenteil: Der Ölbedarf steigt, vor allem aus SaudiArabien und anderen Opec-Ländern. Denn in Amerika, der Nordsee und China gehen die Ressourcen zur Neige. Der Opec-Marktanteil wird daher steigen. Einige Länder setzen alles daran, den Anteil der fossilen Brennstoffe massiv zu reduzieren. Deutschland beispielsweise setzt massiv auf erneuerbare Energien und will eine annähernd kohlendioxidfreie Volkswirtschaft werden. Für wie realistisch halten Sie solche Ziele? Es ist nicht meine Aufgabe, die politischen Ziele einzelner Staaten zu bewerten. Ich habe allerdings größten Respekt vor der deutschen Regierung und der deutschen Bevölkerung. Man führt hier einen intensiven energiepolitischen Diskurs und hat sich ehrgeizige Ziele für eine Dekarbonisierung des Landes gesetzt. Deutschland ist ein extrem wettbewerbsfähiges Land. Wenn irgendein Land auf der Welt es schafft, Kohlendioxid zu reduzieren und dabei die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, dann ist es Deutschland. Wir beobachten wie andere Länder auch die Entwicklung in Deutschland mit großem Interesse. Ist das eine Blaupause für andere Länder? Der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien hier in Deutschland ist bewundernswert. Allerdings muss man sich diesen Kurs leisten können, wenn man die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes nicht insgesamt gefährden will. Das mag in Deutschland funktionieren – aber nicht überall auf der Welt. Man könnte das deutsche Modell zum Beispiel sicher nicht als Vorbild für Saudi-

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Aufbruch in Saudi-Arabien

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Saudi-Arabien: Wichtige Kennzahlen Währungsreserven in Mrd. US-Dollar

Bruttoinlandsprodukt

Öl- und Gasproduktion

Wachstum in Prozent

Anteil am Bruttoinlandsprodukt

732

39,5 % Förderung

+10,0 %

+4,8 %

> Fortsetzung von Seite 5

445

2011

Es gab bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Ankündigungen Saudi-Arabiens, den Ausbau der Photovoltaik massiv voranzutreiben und Kernkraftwerke zu bauen, um die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Welche Ergebnisse können Sie heute schon vorweisen? Es gibt eine Reihe von Pilotprojekten. Saudi Aramco hat eine Reihe von kleineren Photovoltaik-Parks in Betrieb. Aber das ist ja auch erst der Anfang. Die Saudi Electricity Company hat derzeit eine Ausschreibung für ein Photovoltaik-Projekt mit 300 Megawatt (MW) laufen, damit dringen wir in den Bereich der großtechnischen Anlagen vor. Das nimmt sich eher bescheiden aus. Schließlich waren einmal 40 000 Megawatt das Ziel. Ja, das stimmt. Wir haben uns dieses ambitionierte Ziel gesetzt. Und es bleibt auch bestehen. Aber es ist ein langfristiges Ziel, und wir werden es nur Schritt für Schritt erreichen können. In einer ersten Phase streben wir an, Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 9 500 MW zu bauen.

3,3 % Raffination

Industrieproduktion 2010

Arbeitslosenquote

59 % 64 %

2005

Saudi-Arabien hat einen gigantischen Energieverbrauch pro Kopf der Bevölkerung. Was muss sich ändern? Natürlich setzen wir stark darauf, die Energieeffizienz zu erhöhen. Das beginnt bei der Produktion und endet beim Energieverbrauch. Wir haben bereits ein Effizienzprogramm implementiert, das neue Standards definiert. Solche Programme helfen uns dabei, Ressourcen für die kommenden Generationen zu schonen und unsere Verpflichtungen zur Kohlendioxidreduktion zu erfüllen.

2015

in Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Welche Ziele setzt sich Saudi-Arabien? Wir haben uns auf der Pariser Klimakonferenz Ende vergangenen Jahres zu ehrgeizigen Kohlendioxidreduktionen bekannt. Wir sind davon überzeugt, dass wir diese Ziele erreichen können. Wir werden danach schrittweise weitere Reduktionen anstreben.

Sie werden den Öleinsatz im eigenen Land reduzieren müssen. Was sind die Alternativen? Erdgas oder Sonnenergie? Wir werden Öl durch Erdgas ersetzen, wir werden gleichzeitig den Anteil der Erneuerbaren an unserer Energieversorgung erheblich erhöhen. Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen sind dabei im ersten Schritt vordringlich, mittelfristig setzen wir auch auf Kernkraftwerke.

2015

462

Arabien oder China nutzen. Jedes Land hat seine eigenen, ganz spezifischen Voraussetzungen und muss seinen eigenen Weg finden.

Ihr Land galt bislang als Bremser im Klimaschutz. Sind die Zeiten unwiderruflich vorbei? In der Klimaschutzfrage und beim Ende vergangenen Jahres in Paris geschlossenen Abkommen ist Saudi-Arabien jetzt voll an Bord. Der Eindruck, dass Saudi-Arabien sich den Klimaschutzzielen verweigert, ist absolut falsch. Wir sind froh, dass ein flexibles Abkommen erreicht wurde, in dem jedes Land sein eigenes Programm zum Klimaschutz einbringt. Da machen wir voll mit und integrieren unsere Klimaschutzziele in unseren Staatsreformplan „Vision 2030“. SaudiArabien ist im Moment stark vom Öl abhängig, und jedes Abkommen, das diesen Rohstoff berührt, trifft Saudi-Arabien überproportional. Wir nehmen die Klimaschutzziele an, reduzieren unsere Abhängigkeit vom Öl und bauen unsere Wirtschaft um. Für all das brauchen wir aber auch die Kooperation und das Verständnis der internationalen Gemeinschaft für unsere besondere Lage.

+3,5 %

57,2 % Sonstige

46 %

2015

2016

5,5 %

HANDELSBLATT // FOTO: ARABIAN EYE, GETTY IMAGES // QUELLEN: WORLD BANK, IMF, OXFORD ECONOMICS, GTAI, GENERAL AUTHORITY FOR STATISTICS (SAUDI-ARABIEN)

HANDELSBLATT

QUELLE: UNTERNEHMEN

Türkei Syrien Irak

Israel

Iran

Jordanien Kuwait Riad

Ägypten Dschidda Mekka

SAUDIARABIEN

Vereinigte Arabische Emirate

Katar VAE

Oman

Bereitet es Ihnen als Chairman Westliche Unternehmen spielen Rotes Sudan Meer von Saudi Aramco keinen Kumdabei die Schlüsselrolle. Es gibt eimer, wenn Ihr Land anstrebt, 2030 ne Reihe kompetenter saudischer Jemen Eritrea Unternehmen. Aber wir sind davon einen Haushalt ohne den Einfluss von Öl zu haben? überzeugt, dass wir unsere Ziele weArabisches Meer Nein, im Gegenteil. Das macht mich glücksentlich schneller und zu geringeren KosÄthiopien lich. Die starke Abhängigkeit des saudi-arabiten erreichen, wenn wir Konzerne aus dem HANDELSBLATT schen Staatshaushalts von Saudi Aramco hat mir Ausland als Partner gewinnen. Das beweist aus lange Sorgen bereitet. Es ist richtig, dass sich die unserer Sicht Saudi Aramco. Das Unternehmen Regierung schrittweise aus dieser Abhängigkeit hat sich nicht zuletzt deshalb zum wertvollsten lösen will. Unternehmen der Welt entwickelt, weil wir mit Partnern zusammengearbeitet haben. Mit exterGleichzeitig will Saudi-Arabien sich stärker als nen Partnern lassen sich Großprojekte leichter Standort für energieintensive Branchen expoumsetzen, zugleich wächst das Know-how der nieren. Wie passt das zu Ihren Klimaschutzzieheimischen Industrie. len? Wir sehen energieintensive Industrien – etwa BaWie steht es um die Zusammenarbeit mit deutsischemie, Stahl und Aluminium – als Ausgangsschen Unternehmen? punkt für die weitere wirtschaftliche EntwickSiemens ist ein gutes Beispiel für die fruchtbare lung und Industrialisierung unseres Landes. Wir Zusammenarbeit mit einem deutschen Unternehbieten optimale Bedingungen für energieintensimen. Siemens hat in die Montage von Gasturbive Prozesse, wollen dabei aber nicht stehen bleinen in Saudi-Arabien investiert. Wir haben Interesse daran, so etwas zu wiederholen. Wir würben. Ziel ist es, die Wertschöpfungsketten zu verden uns freuen, wenn Siemens Windturbinen in längern und zu diversifizieren. Mit unseren HäSaudi-Arabien herstellen würde. Am besten sollfen, Eisenbahnlinien und Autobahnen können wir bereits heute einen wesentlichen Teil der erten auch die Zulieferer zu uns kommen. Wir stelforderlichen Infrastruktur anbieten. Wir arbeiten len gern ein attraktives Umfeld für diese Unteraußerdem intensiv daran, die jungen Leute in unnehmen bereit. serem Land auszubilden und sie zu motivieren, diesen Entwicklungsprozess aktiv zu gestalten. Lassen Sie uns noch etwas genauer über Saudi Alles zusammen bildet unser Programm „Vision Aramco sprechen. Wie sieht der Zeitplan für die 2030“, das unsere Ziele für die nächsten andertPrivatisierung aus? halb Dekaden definiert. Wir wollen die VorausDie Größe und die Komplexität des Börsengangs setzungen dafür schaffen, ein hochentwickeltes von Saudi Aramco machen eine generalstabsmäßige interne Vorbereitung erforderlich. Der ZeitIndustrieland zu werden. Unsere Vorbilder sind plan ist außerdem abhängig von einer Reihe exLänder wie Deutschland, Japan oder Südkorea. terner Faktoren, etwa von der BörsenentwickWelche Rolle spielen dabei westliche Unternehlung, den Ölpreisprognosen und den Bedingunmen? gen an den Finanzmärkten.

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Aufbruch in Saudi-Arabien

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Staatsverschuldung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2010

42 %

57 %

2016

kunft, in der nicht täglich auf die Anzeigentafeln mit den Ölpreisnotierungen geschaut werden muss. Sie wollen Innovationen, Unternehmer werden, eine bessere Zukunft für sich als einen Job als Bürokrat im Staatsdienst. Sie wollen ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen. Die „Vision 2030“ ermöglicht genau das und erntet deshalb großen Zuspruch gerade bei der Jugend.

31 %

Altersstruktur in Prozent der Gesamtbevölkerung 27 %

19 %

46 %

0-14

15-24

25-54

5 % 3 % 65 J. u. älter 55-64 Jahre

Obwohl es dabei doch sehr viel um große Infrastrukturvorhaben geht? Es geht in der „Vision 2030“ nicht vor allem um Makroökonomie, um den Bau von Eisenbahnen, Häfen und Industriestädten. Das ist alles wichtig und notwendig. Im Mittelpunkt steht aber vor allem, Saudi-Arabien zu einem lebenswerteren Land zu machen für junge Menschen und die Lebensqualität hier zu verbessern. Bei vielen gilt Saudi-Arabien als veraltet. Wir wollen das völlig ändern und junge Saudis und junge Talente aus aller Welt zum Leben hier einladen. … aber es herrschen doch sehr strikte Regeln. Wir wollen in Abwägung mit unserem Erbe, unserer Kultur und unserer Religion den Menschen ermöglichen, hier zu entspannen, ihre Kinder großzuziehen, Unterhaltung zu genießen, Shoppen zu gehen und ihr hier hart verdientes Geld auszugeben. Das schafft Mehrwert im Königreich. Sie sprachen vom Ausgeben. Eines der Ziele der Teilprivatisierung von Saudi Aramco ist es, mit dem eingenommenen Geld den weltgrößten Staatsfonds aufzubauen. Ist denn schon entschieden, wo das Geld investiert werden soll? Dieser Public Investment Fund (PIF) ist bisher beim Finanzministerium angesiedelt und wird nun als eigenständiger Fonds ausgegliedert. Er wird der größte Staatsfonds der Welt werden. Welche Bank wird den Börsengang begleiten? Gerüchten zufolge ist die Wahl bereits auf die Deutsche Bank gefallen. Stimmt das? Wir haben noch nicht entschieden, welche Banken beteiligt sein werden.

Marko Priske für Handelsblatt

Sie sprechen über die „Vision 2030“, den kompletten Umbau der Wirtschaft Ihres Landes. Wann wird Saudi-Arabien einen Haushalt haben, der nicht mehr vom Ölpreis abhängig ist? Naja, auch sehr fortgeschrittene Wirtschaften nutzen Öl als Einnahmequelle. Sogar Deutschland über die Besteuerung von Benzin. So wird auch die saudische Regierung nicht die Einnahmen aus dem Ölgeschäft verbannen, Öl ist unser Hauptrohstoff, ein Segen für uns. Und auch der Wohlstand der Welt, ihre Zivilisation basie-

Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad: „Schrittweise aus der Abhängigkeit von Öleinnahmen lösen“. Unten: Minister Al-Falih mit den HandelsblattRedakteuren Klaus Stratmann (l.) und Mathias Brüggmann (r.)

ren auf der Nutzung von Öl, dieser segensreichen Ressource. Und so wird unser Königreich nicht die Öleinnahmen verringern, sondern so hohe Erlöse aus Ölverkäufen erzielen wie möglich. Aber daneben werden wir neue Wirtschaftszweige und neue Einnahmequellen schaffen. Aber wie realistisch sind diese Pläne angesichts von nur noch 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum im ersten Quartal? Wobei der Nicht-Ölsektor sogar mit einem Minus von 0,7 Prozent abschloss? In Deutschland liebt man Autos und das schnelle Fahren. Aber wenn man von der einen Autobahn abfährt auf eine andere, muss man bremsen. Das ist auch bei uns so. Wir mussten in den letzten Monaten etwas bremsen, damit wir wieder Vollgas geben können. Aber wenn man Saudi-Arabiens Bruttoinlandsprodukt heute anschaut, muss man doch die gewaltige Entwicklung sehen. Aber noch heute sind Staatsausgaben und der Ölsektor die Lokomotiven unserer Wirtschaft. Das jetzt zu ändern und neue Wirtschaftszweige aufzubauen braucht Zeit. Aber wir haben die ersten Schritte gemacht: Die Staatsausgaben wurden beschnitten, und Haushaltsdisziplin wurde eingeführt. Das führt in einer Wirtschaft, die stark an staatlichen Investitionen hängt, natürlich erst einmal zu einer Abkühlung. Aber in Kürze wird Wachstum entfesselt durch den erfolgreichen Umbau. Was bedeutet dieser Umbau für die saudische Gesellschaft? Unsere Gesellschaft ist vor allem erst einmal eines: sehr jung. Meine Generation ist in der Minderheit. Die Jungen setzen auf Wissen und Technik und sind den Wegen der Vergangenheit gegenüber skeptisch. Sie träumen von einer Zu-

Mit zwei Billionen Dollar Kapital? Das ist die angepeilte Größe. Es können aber sogar mehr werden. Denn bisher ist der PIF auf Infrastrukturinvestitionen in Saudi-Arabien fokussiert. Nun wird er auch neue strategische Investitionen tätigen, auch um die „Vision 2030“ umzusetzen. Aber sehr viel wird auch im Ausland angelegt. Um so enorme Einnahmen zu generieren zur Diversifizierung unserer Staatseinnahmen. Dazu dient auch die Einführung von Steuern und Abgaben. Das ist ja völlig neu für Saudi-Arabien. Ja, bisher haben wir fast keine Steuern. Nun wird so schnell wie möglich eine Mehrwertsteuer eingeführt, ohne damit die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen. So werden zusätzliche Einnahmen generiert und wird der saudische Haushalt unabhängiger von Öleinnahmen. Spielt denn die Brexit-Entscheidung in Großbritannien eine Rolle bei Ihren Anlageüberlegungen? Der Brexit hat natürlich sehr ernste Folgen für Großbritannien und die EU. Aber beide bleiben ja bestehen und werden weiter sehr große Wirtschaftsmächte bleiben. Wenn sich der Schock erst einmal gelegt hat, kommen die Märkte wieder in Ordnung. Wir haben volles Vertrauen in die Führung Europas und Großbritanniens, eine vernünftige Lösung zu finden. Und dann wird es keinen Schock für die globalen Märkte geben. Eure Exzellenz, vielen Dank für das Interview. Die Fragen stellten Mathias Brüggmann und Klaus Stratmann.

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