utochthone Weine aus Italien

Weinschulung Italien Autochthone Weine aus Italien Italien ist eines der reichsten Länder der Welt, was die Vielfalt der Rebsorten angeht. In seinen...
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Weinschulung Italien

Autochthone Weine aus Italien Italien ist eines der reichsten Länder der Welt, was die Vielfalt der Rebsorten angeht. In seinen Weinbergen wachsen rund 350 bekannte Varietäten. Einige sind weltberühmt: Nebbiolo und Sangiovese etwa. Aus ihnen werden die grossen piemontesischen und toskanischen Rotweine hergestellt. Andere haben nur regionale oder lokale Bedeutung. Weitere 330 namentlich bekannte Rebsorten existieren nur noch als genetisches Material in Genbanken. Und schliesslich gibt es schätzungsweise 1200 Sorten, die noch gar nicht katalogisiert sind, weil von ihnen nur noch einzelne Stöcke existieren. Italien besitzt also einen grossen Rebenschatz. Ihn zu erforschen wir die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte sein. Worauf beruht der Erfolg internationaler Sorten? Freilich haben auch in Italiens Weinbergen die internationalen Erfolgssorten in den letzten Jahrzehnten Fuß gefasst und viele einheimische Reben verdrängt. Vor allem die Rebsorte Merlot erfreut sich bei den Winzern nahezu aller italienischer Regionen großer Beliebtheit. Sie verspricht, Weine von internationalem Format zu liefern, die den Geschmacksvorlieben vieler Weinfreunde weltweit entgegenkommen. Die rote Syrah und die weiße Sauvignon-Rebe haben in vielen Regionen ebenfalls die Weinberge erobert, während Cabernet Sauvignon und Chardonnay nach einem stürmischen Vormarsch mittlerweile an ihre Grenzen gestoßen zu sein scheinen und wieder rückläufig sind. Warum gibt es noch vergleichsweise wenig grosse Weine aus autochthonen Rebsorten? Insgesamt ist der Anteil der internationalen Sorten am italienischen Rebensortiment nie über 15 Prozent hinausgegangen. Das bedeutet: 85 Prozent der Weinberge sind mit autochthonen Sorten bestockt, die schon seit Jahrhunderten in Italien heimisch sind und sich perfekt an bestimmte Umgebungen angepaßt haben. Neben den bereits erwähnten könnte man – nur um die wichtigsten zu nennen - Sorten wie Arneis (Piemont), Prosecco (Treviso), Verdicchio (Provinz Ancona), Montepulciano (Umbrien, Marken, Abruzzen), Piedirosso (Kampanien, Basilicata, Apulien), Cannonau (Sardinien), Gaglioppo (Kalabrien), Nerello Mascalese, Frappato, Inzolia, Cataratto (Sizilien) aufführen. Sie haben sich in ihren Anbaugebieten in langen Ausleseprozessen gegen andere Sorten durchgesetzt und sich dabei als qualitativ überlegen erwiesen. Ähnliches lässt sich von Dutzenden anderer autochthoner Sorten sagen.

Wie viele autochthone Reben gibt es in Italien? Von den 350 Varietäten, die zwischen dem Aostatal und Sizilien angebaut werden, sind etwa 330 einheimische, also autochthone Rebsorten. Nur wenige dieser Sorten sind so weit verbreitet und so weltberühmt wie Sangiovese und Nebbiolo, aus denen Weine wie der Chianti Classico, der Vino Nobile di Montepulciano und der Brunello di Montalcino bzw. Barolo und Barbaresco gewonnen werden. Die Bedeutung der meisten Autochthonen liegt in einem eng umrissenen lokalen Bereich: der Corfina (Wein: Amarone aus Verona), der Sagrantino (Wein: Montefalco Sagrantino aus Umbrien) oder der roten Aglianico (Wein: Taurasi aus Kampanien und Aglianico del Vulture aus der Basilikata). Wieder andere sind nur Einheimischen oder Fachleuten geläufig, weil aus ihnen einfache Weine gewonnen werden, die keine supranationale Bedeutung haben. Dazu gehört etwa der hellrote Groppello vom Gardasee, der weisse Timorasso aus dem piemontesischen Tortona oder der schwarzrote, tanninreiche Tintilia, dessen gleichnamige Rebsorte zwar ursprünglich aus Spanien stammt, die aber seit langem in der kleinen mittelitalienischen Region Molise eine neue Heimat gefunden hat. Diese Weine sind keine Hochgewächse im Weltmassstab, schmecken aber sehr delikat und sind ebenso unverwechselbar wie in ihrem Charakter einzigartig.

Was bedeutet autochthon? Die Bezeichnung autochthon kommt aus dem Griechischen und enthält das Wort „chton“ = Erde. Autochthon bedeutet also „bodenständig“, „an Ort und Stelle entstanden“. Autochthone Reben sind also einheimische Sorten, die seit langer Zeit in einem bestimmten Anbaugebiet einer bestimmten Region kultiviert werden. Sie haben sich an den Boden und an die klimatischen Bedingungen angepasst. Sie haben bewiesen, dass sie in dem betreffenden Bereich besonders gute Weinqualitäten ergeben. Mehr noch: Häufig hat der Wein, der aus ihnen gewonnen wird, dem Gebiet ein Gesicht gegeben. Er hat seine Landschaftsgestalt geformt (Valtellina, Südtirol, Toskana) hat seine Kultur geprägt (Handwerk, Naturkenntnis, Bräuche), die Kunst beeinflusst (wie etwa das bacchantische Element in zahlreichen Renaissance-Fresken und –Gemälden zeigt). Besonders augenfällig sind die Verbindungen zwischen lokalem Wein und lokaler Küche (Barolo/Trüffel; Lambrusco/Mortadella; Vin Santo/Cantuccini; Lacryma Christi/Pizza). Ohne den Wein und seine Verwurzelung an einem bestimmten Ort waren viele lokale Gerichte und Spezialitäten vermutlich bis heute unentdeckt geblieben. Das heisst: Erst wenn ein Landstrich mit einer Rebsorte bzw. einem Wein identifiziert wird, kann man von territorialer Identität sprechen.

Wie alt muss eine Sorte sein, um als autochthon zu gelten? Entscheidend ist, dass die Sorte seit langer Zeit – in Expertenrunden ist oft von 200 Jahren die Rede – an Ort und Stelle vorhanden ist und sich gegen alle Versuchungen, marktgängigere oder modischere Sorten zu pflanzen, behauptet hat.

Woher stammen die autochthonen Reben? Autochthon bedeutet nicht, dass auch der Ursprung der Reben in dem Anbaugebiet selbst liegen muss, für das sie heute repräsentativ sind. Oft sind sie über Umwege dorthin gelangt. Ausserdem wissen wir, dass fast alle Varietäten, die in Italien angebaut werden, aus Griechenland stammen. Griechische und phönizische Kaufleute hatten sie, als sie zwischen 700 bis 300 Jahre v.Chr. den Mittelmeerraum besiedelten, aus ihrer Heimat mitgebracht und in ihren neuen Kolonien in Sizilien und in Süditalien ausgepflanzt. In „Magna Graecia“, wie die Kolonien damals hiessen, haben diese Reben ein neues Habitat gefunden und sind, sofern sie den natürlichen Ausleseprozess bis in die Gegenwart überstanden haben, zu eigenständigen Sorten mutiert.

Besonderheiten des Weinbaus in Italien. Die Besonderheiten des italienischen Weinbaus haben mit der stiefelförmigen bzw. der schmalen und langgezogenen Form dieses nicht sehr einheitlichen Landes zu tun. Es reicht von den Alpen bis nach Apulien und Sizilien und ist charakterisiert durch den Apennin, durch Ebenen, Hänge und Hügel, Seen und Flüsse. Diese machen die Unterschiede in Klima und Bodenbeschaffenheit aus. Die Stärke des italienischen Weinbaus liegt genau in diesen unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und der Bodenbeschaffenheit, die einzigartige Alternativen und Kombinationen hervorbringen. Was seine Weinbau-gebiete und Kellereien betrifft, hat Italien in den letzten 30 Jahren einen radikalen Wandel erlebt. Es wurde eine Verbesserung der Produktionstechniken angestrebt, um dadurch dem neuen Geschmack in Sachen Wein näher zu kommen und einen Anbau höchster Qualität auf breiter Ebene möglich zu machen.

Klassifikationen IGT

(Indicazione Geogafica Tipica):

IGT heißt die 1992 eingeführte, an vielen Orten erst später in Kraft getretene Kategorie für regionale Landweine. Rebsorten, Jahrgang und Region sind auf dem Etikett vermerkt.

DOC

(Denominazione di Origine Controllata):

So wird seit 1963 ein Gebiet mit bestimmtem Weinstil auf bestimmte Weise definiert; es gibt Vorschriften über zugelassene Rebsorten und Grenzen der Anbaugebiete. Teilweise überschneiden sich verschiedene DOC-Gebiete.

DOCG

(Denominazione di Origine Controllata e Garantita):

Seit 1983 ist dies die höchste Stufe des italienischen Weinrechts, die nur wenigen Weinen vorbehalten ist (z.B. Barolo, Barbaresco, Chianti); es gelten die strengsten gesetzlichen Vorschriften über die Produktion, z.B. ha-Erträge, Mindestalkoholgehalt, Mindestwert an Säure, Pflanzdichte, Ausbau und Lagerung; die Vergabe erfolgt nur nach einer geschmacklichen Prüfung durch Önologen.

Tafelweine

Weine ohne besondere Qualitätsmerkmale, ohne Herkunftsbezeichnung und Jahrgang. Diese Weine können ebenfalls eine gewisse Qualität und Ursprünglichkeit besitzen. Zur Zeit gibt es in Italien im Bereich Qualitätsweine 32 DOCG-, 334 DOC- und 124 IGT-Weine. Die ebenfalls erzeugten Tafelweine stellen die Basis dieser virtuellen Pyramide dar.

DOCG (Riserva) Denominazione d’origine controllata e garantita

DOC Denominazione d’origine controllata

IGT Identificazione geografica tipica

VdT Vino da tavola / Tafelwein (Dies können Tischweine sein, aber auch gehobene Qualitätsweine, wenn die im Wein enthaltenen Traubensorten für DOC und DOCG nicht gestattet sind

Weinbauregionen Italien

Region AOSTA-TAL Anbaufläche: 570 ha Gesamtproduktion: 31.000 hl DOC-Produktion: 7.298 hl Gemessen an italienischen Standards muß das Aosta-Tal als kleine weinproduzierende Region betrachtet werden. Aus seinen felsigen Böden bezieht es die kleinste Produktionsmenge Italiens. Die Weine haben oft französische Namen wie Petit Rouge, Blanc del Morgex et de la Salle, ein Hinweis auf die französische Sprachtradition und nicht auf den französischen Einfluß auf den Weinbau. Charakterisiert wird die Region durch das 100 km lange Tal des Flusses Dora Baltea, in dem in der Talsohle und an den Hängen Obst- und Weinbau betrieben werden. Der Weinbau profitiert vom besonderen Mikroklima, das durch die die kalten Winde ablenkenden Bergmassive begünstigt wird und so eine der trockensten und geschütztesten Zonen Europas bildet. Der auf Terrassen angelegte Weinbau war jedoch weder früher noch heute ein leichter Broterwerb.

Region PIEMONT Anbaufläche: 56.574 ha Gesamtproduktion: 3.267.000 hl DOC-Produktion: 1.837.201 hl Piemont, die Region am "Fuße der Berge". Vom Alpenbogen der französisch-italienischen Grenze ziehen sich die Täler fächerartig zu den Ebenen von Novara und Vercelli. Im Süden grenzt die Ebene an die lieblichen Hügelgebiete des Monferrato und der Langhe, der einzigen Züge des Apenninenzugs in Richtung Po-Ebene mit terziären Böden und tiefen Kalk-Kernen, über die sich starke Mergel-, Sand- oder Konglomerat-Schichten gelegt haben. Der Weinbau basiert hauptsächlich auf einheimischen Sorten, die seit Jahrhunderten angebaut werden und sich den Böden der Region angepaßt haben. Königsrebe ist hier die Nebbiolo-Traube, die Mutter der berühmtesten Piemonteser Weine: Barolo, Barbaresco, Gattinara, Ghemme. Diese DOCG-Weine und viele weitere mit DOC-Bezeichnung sind geprägt vom Charakter dieser Rebe. Die verbreitetste Rebsorte ist hingegen die Barbera-Traube, die in den letzten Jahren mit neuen Vinifizierungstechniken einen sagenhaften Aufschwung erlebte und so berühmte Weine wie den Bricco dell'Uccellone hervorbrachte. Unter den weißen Sorten dominieren Moscato und Cortese. Der Asti Spumante mit seiner feinen, charakteristischen Süße ist auch der am meisten verbreitete Wein der Region. Wie er weist auch der Gavi, gekeltert aus der Cortese-Traube, das DOCG-Prädikat auf. Bedeutend sind neben diesen noch die authochtonen Sorten Arneis und Favorita, erstere schon recht bekannt auch in Deutschland und für letztere haben sich in jüngster Zeit einige Winzer starkgemacht.

Region LOMBARDEI Anbaufläche: 26.703 ha Gesamtproduktion: 1.485.000 hl DOC-Produktion: 678.230 hl In der Lombardei haben sich drei Haupt-Weinbauzentren ausgebildet: die Valtellina (Veltlin) im Norden in der Provinz Sondrio, das Oltrepò Pavese im Südwesten in der Provinz Pavia und das Franciacorta-Gebiet in den Hügeln der Provinz Brescia. Valtellina ist das weite Tal der Adda, wo die Weinberge an den sonnenbeschienenen Hängen in winzige Parzellen und Terrassen zerstückelt sind. Hier ist eine der wenigen Gegenden außerhalb des Piemont, wo die lokal Chiavennasca genannte Nebbiolo-Traube gedeiht und große Weine hervorbringt. Im Oltrepò Pavese an der Grenze zum Piemont, einem Hügelgebiet mit außergewöhnlicher Produktionskapazität und besonderer Eignung für feine Weißweine, die die Basis für große italienische Schaumweine bilden. Das Franciacorta-Gebiet im Südosten des Iseo-Sees erlangte Weltruhm durch den Anbau der Pinot-Sorten und des Chardonnays und die daraus erzeugten hochfeinen Schaumweine nach der klassischen Methode der Flaschengärung.

Region VENETIEN Anbaufläche: 72.852 ha Gesamtproduktion: 9.066.000 hl DOC-Produktion: 1.965.300 hl Venetien erstreckt sich von den Alpen bis zur Adria und grenzt im Norden an Trentino-Südtirol, im Osten an Österreich und Friaul Julisch-Venetien, im Westen an die Lombardei und im Süden an die Emilia-Romagna. Landschaftlich besteht die Region aus zwei sehr unterschiedlichen Zonen: einer Ebene, die vom Schwemmland der Flüsse gebildet wird und an der Adria mit der besonderen Delta- u. Lagunenformation des Po ihren Abschluß findet und den Bergen mit einem Voralpen- und einem Alpenteil. Die gute Wasserversorgung ermöglicht eine stark landwirtschaftliche Nutzung mit Anbau von Weizen, Mais, Reis, Zuckerrüben, Tabak, Obst und Gemüse, Oliven und Reben. Der Weinbau konzentriert sich auf die Hügel Veronas bis hin zum Gardasee mit weltbekannten Anbaugebieten wie Soave und Valpolicella, die Colli Berici und Colli Euganei in der Provinz Vicenza, Breganze im Hügelgebiet Vicenzas zwischen Brenta und Astico, die Geröllebene entlang des Piave und die Hügel von Conegliano-Valdobbiadene, an denen die Prosecco-Reben für den aktuellen InWein aus Italien wachsen. Mit knapp 20% Anteil an der italienischen Produktion von Weinen mit Ursprungsbezeichnung steht Venetien damit an erster Stelle unter den Regionen Italiens. Auf einem weiteren Gebiet ist diese Region führend: im Weinexport nach Deutschland belegt sie unangefochten den Spitzenplatz.

Region SÜDTIROL / TRENTINO Anbaufläche: 12.694 ha Gesamtproduktion: 1265.000 hl DOC-Produktion: 867.191 hl Das überwiegend bergige, oder besser gebirgige Gebiet der beiden Provinzen Bozen und Trento - geläufiger Südtirol und Trentino genannt -erstreckt sich von der Hauptwasserscheide der Alpen nach Süden bis an die Nordspitze des Gardasees. Ebene Flächen findet man hier nur an den Überschwemmungsrändern der Etsch und den ihren Lauf begleitenden Terrassen und an ihren Zuflüssen. Der Weinbau hat hier eine lange Tradition, gleiches gilt für den Export über die Alpen und in die Anrainerstaaten Österreich und Schweiz. Die klimatischen Bedingungen sind hier für den Weinbau sehr günstig, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 17° C, und die Niederschläge sind gleichmäßig verteilt. Verbreitet ist hier der Anbau der Burgundersorten Pinot Bianco, Pinot Grigio, Pinot Nero und Chardonnay, und die Region gehört zu den führenden in der Herstellung von Schaumweinen nach der klassischen Methode der Flaschengärung. In Südtirol befindet sich z.B. die höchstgelegene Sektkellerei Europas auf einer Höhe von über 1.000 m ü.M. Verstärkt zugewandt hat man sich im Trentino in den letzten Jahren den autochthonen Rebsorten Teroldego und Nosiola, die mit neuen Vinifizierungsmethoden eine neue Blüte erleben.

Region LIGURIEN Anbaufläche: 4.763 ha Gesamtproduktion: 168.000 hl DOC-Produktion: 27.000 hl Ligurien liegt auf einem 246 km langen Küstenstreifen. Genua bildet die Verbindung zwischen der Riviera di Ponente, die sich bis zur französischen Côte d'Azur erstreckt und der Riviera di Ponente, die bis zur Toskana reicht. Die ligurischen Berge fallen fast direkt ins Meer ab und lassen nur wenig Raum für Ebenen, die fast ausschließlich aus Überschwemmungsablagerungen gebildet werden. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen hat der Mensch im Verbund mit der durch die Alpen vor Nordwind geschützten Lage und dem durch das tyrrhenische Meer milden Klima diesen Landstrich in eines der produktivsten Agrargebiete verwandelt. Im Gebiet um San Remo wachsen Blumen und Pflanzen, Orangen und Zitronen in der ganzen Region. Die mittleren Lagen der Riviera di Ponente sind reich an Olivenhainen, aus denen das fein-milde, berühmte ligurische Olivenöl stammt, während in den Cinque Terre die Weinberge in den steilsten Lagen auf kleinen Terrassen dem Berg abgerungen wurden.

Region FRIAUL JULISCH-VENETIEN Anbaufläche: 19.060 ha Gesamtproduktion: 1.154.000 hl DOC-Produktion: 721.790 hl Friaul Julisch-Venetien ist die östlichste Region im Norden Italiens und grenzt im Norden an Österreich und im Osten an Slowenien. In geographischer Hinsicht präsentiert sie sich als Landschaft mit zwei Gesichtern, den Julischen und Karnischen Alpen im Norden der Region und den Ebenen, die zur Adria im Süden hin abfallen. Unter Kennern gilt die Region als Heimat hervorragender Weißweine aus den Hügelgebieten des Collio und der Colli Orientali del Friuli sowie aus den anderen Anbauzonen Annia, Aquileia, Carso, Grave, Isonzo u. Latisana. Angepflanzt werden hier die heimischen weißen Reben Tocai Friulano, Ribolla Gialla, Verduzzo Friulano, Picolit und die roten Tazzelenghe, Refosco dal Peduncolo Rosso neben einer Vielzahl internationaler Edelreben, mit denen die Rebberge des Friaul nicht erst seit dem Aufkommen gewisser Modeweine bestockt sind.

Region EMILIA-ROMAGNA Anbaufläche: 58.720 ha Gesamtproduktion: 7.141.000 hl DOC-Produktion: 1.001.423 hl Am Nordhang des tosco-emilianischen Apennins liegt diese Region und erstreckt sich über einen großen Teil der PoEbene von Piacenza bis zur Adria. Ihren Namen verdankt sie der römischen Straße, die der Konsul Emilius Lepidius hier im 2. Jh. v. Chrl. von Piacenza nach Rimini bauen ließ. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch große Kontraste zwischen weiten Ebenen und den Bergregionen der Emilia. Auf den stark landwirtschaftlich genutzten Flächen werden in der Ebene in großem Maße Weizen und daneben Reis und Mais angebaut und nicht zu vergessen die großen Obst-Kulturen. Kulinarisch bestens bekannt ist sie dank ihrer weltweit beliebten Spezialitäten wie Parmaschinken, Parmigiano Reggiano-Käse, gefüllter Pasta usw. Im Weinbau unterscheiden sich Emilia und Romagna deutlich, denn die Emilia liebt lebhafte oder perlende Weine wie den Lambrusco, der ein hervorragender Begleiter zu vielen würzigen und gehaltvollen Gerichten ist. In der Romagna werden stille Weine bevorzugt, hier ist der erste weiße DOCG-Wein beheimatet - Albana di Romagna.

Region MARKEN Anbaufläche: 24.092 ha Gesamtproduktion: 1.717.000 hl DOC-Produktion: 342.746 hl An der Adria im Süden der Emilia-Romagna und im Osten der Toskana und Umbriens erstreckt sich die Region Marken. In sanft gewellten Hügeln fällt das Land zum Meer ab, Ebenen gibt es praktisch nicht. Diese für den Weinbau besonders geeigneten Hügel liegen von den Seewinden geschützt und vom Licht und der Wärme der Sonne begünstigt. Natürlich hat auch hier die Innovation im Weinbau Einzug gehalten und die traditionelle "Alberello"-Erziehung der Reben wurde zugunsten von kostengünstigeren Spaliersystemen aufgegeben. Die Weinproduktion basiert auf den roten Rebsorten Sangiovese und Montepulciano und bei den weißen Sorten auf Verdicchio. Der Verdicchio dei Castelli di Jesi in der klassischen Amphorenflasche ist auch im Ausland sehr bekannt.

Region TOSKANA Anbaufläche: 64.059 ha Gesamtproduktion: 2.000.000 hl - 2003 DOC-Produktion: 1.368.584 hl Die Toskana - die Traumregion der Deutschen schlechthin. Ihre sanften Hügel beeindrucken nicht nur durch die wunderschöne Landschaft sondern auch durch die Olivenbäume und die Reben für die berühmten Weine, die hier auf den vielfach ton-, mergel- und kalkhaltigen Böden wachsen. Der Chianti ist der weltweit bekannteste italienische Wein. Die Winzertradition der Toskana ist jahrtausendealt und geht auf die Epoche der Etrusker zurück. Auch die Erneuerung des italienischen Weinbaus in den letzten 25 Jahren geht zum großen Teil auf Impulse aus der Toskana und dem Piemont zurück. Wichtigste Rebsorte ist die Sangiovese-Traube mit ihren verschiedenen Klonen, so z.B. dem Sangiovese Grosso für den Brunello di Montalcino. Im Rahmen des Forschungsprojektes Chianti Classico 2000 liegen die ersten Ergebnisse einer Klonselektion für Neu- und Wiederanpflanzungen vor. Darüberhinaus hat der Cabernet Sauvignon an der tyrrhenischen Küste ideale Anbaubedingungen gefunden und ergibt so großartige Weine wie den "Sassicaia", der demnächst nicht mehr zu der Kategorie der Vini da Tavola gehört, sondern als Bolgheri DOC-Unterzone Sassicaia firmieren wird.

Region UMBRIEN Anbaufläche: 16.897 ha Gesamtproduktion: 978.000 hl DOC-Produktion: 175.786 hl Das grüne Herz Italiens wird diese mittelitalienische Region genannt, die als einzige nicht ans Meer angrenzt und eine variationsreiche Landschaftsstrukur mit Hügeln und Bergen aufweist und nur sehr wenigen, ebenen Flächen. Durchzogen wird sie vom Tiber, in den zahlreiche Nebenflüsse münden. Hier liegt auch der Trasimenische See, der größte See Mittel- und Süditaliens. Eine stark landwirtschaftlich geprägte Region, in der Hanf u. Flachs, Tabak, Oliven und Wein angebaut werden. Hier findet man auch die berühmten schwarzen Trüffel in der Gegend von Norcia. Ein kontinentales Klima mit starken Temperatur-schwankungen und häufigeren Niederschlägen auf den Apenninhöhen charakterisieren die Region. Die ältesten Zeugnisse über den Weinbau Umbriens finden sich schon bei Plinius dem Älteren. Im Weinstädtchen Torgiano, aus dem einer der beiden DOCG-Weine der Region kommt, befindet sich heute ein hervorragend bestücktes Weinmuseum. Aus Umbrien stammt auch der bekannte weiße Orvieto aus dem gleichnamigen, oberhalb des Tiberlaufs gelegenen Städtchen, wo die Weinkeller einstmals in Tuffsteingewölben lagen.

Region ABRUZZEN Anbaufläche: 33.781 ha Gesamtproduktion: 4.153.000 hl DOC-Produktion: 687.000 hl Die Region Abruzzen liegt zwischen dem Mitteilteil des Zentralapennins und der Adria und ist zum Teil durch hohe Berge wie den Gran Sasso, den höchsten Apenningipfel, gekennzeichnet. Abgesehen von einigen Gegenden in den unteren Abruzzen vereint die Region die Vorteile ausreichender Niederschläge und hoher Sonnenscheindauer mit einem ausreichend milden Klima. Die bedeutenden Bergmassive bewirken ausreichende Luftströmungen und beschränken die Temperaturschwankungen. Getreide und Kartoffeln gehören zu den wichtigen Agrarprodukten der Abruzzen neben dem Wein natürlich. Olivenhaine erstrecken sich auf einem breiten Streifen entlang der Adriaküste. Besonders gelitten haben die Abruzzen unter der Reblausplage und erst in den 60er Jahren gelang eine wirkliche Wiederherstellung des Weinbaus. Auch in Deutschland erfreut sich der wichtigste Wein der Region, der Montepulciano d'Abruzzo zunehmender, großer Beliebtheit als vollmundiger und gleichzeitig samtiger Rotwein.

Region LATIUM Anbaufläche: 47.281 ha Gesamtproduktion: 3.643.000 hl DOC-Produktion: 606.153 hl Von der Toskana "stiefelabwärts" reisend gelangt man nach Latium mit seiner Hauptstadt Rom, wohin bekanntlich viele Wege führen. Getreide, Mais und Gemüse werden neben Wein in dieser Region angebaut. Gegenden vulkanischen Ursprungs wie die Albaner Berge, die Sabiner Berge usw. eignen sich besonders für den Weinbau. Auch die Olive gedeiht auf vulkanischen Böden und Kalkböden gut. Schon von den Etruskern lernten die Latiner, die Ureinwohner Latiums, den Rebbau. Von hier stammen so weltbekannte Weine wie der Frascati, der zu den ersten italienischen Weinen gehörte, die nach Deutschland exportiert wurden. Legendenumwoben ist der Est! Est!! Est!!! di Montefiascone, den der Diener eines Kardinals als Vorkoster während einer Reise nach Rom entdeckt haben soll. Bei den weißen Sorten herrschen die Trebbiano- und Malvasia-Sorten vor, bei den roten findet man Cesanese, Sangiovese, Montepulciano, Merlot, Ciliegiolo und auch Cabernet.

Region MOLISE Anbaufläche: 7.681 ha Gesamtproduktion: 346.000 hl DOC-Produktion: 40.560 hl Bis 1963 bildete Molise mit den Abruzzen im Norden eine einzige Region. Die überwiegend bergige Region ist gekennzeichnet durch einen Küstenstreifen mit mediterranem Klima und das gebirgige Landesinnere mit einem kontinentalen Klima, in dem die meisten Niederschläge sich auf die Herbstmonate konzentrieren. Die Wirtschaft ist stark agrarisch geprägt, angebaut werden vorwiegend Weizen, Mais,Kartoffeln und Gemüse. Olivenund Weinbau sind einigermaßen entwickelt. 70% der Weinberge liegen in der Provinz der Regionalhauptstadt Campobasso. Die roten Rebsorten werden bis auf Höhen über 500 m ü.M. angebaut.

Region APULIEN Anbaufläche: 107.571 ha Gesamtproduktion: 7.580.000 hl DOC-Produktion: 259.900 hl Apulien ist die am Absatz des "Stiefels" gelegene Region. Landschaftlich weist sie weite, zum Meer hin leicht abfallende Ebenen und einige Höhenzüge auf. Die rote Erde, auf der Wein, Getreide, Olivenbäume und Obst u. Gemüse wachsen, ist ein Überbleibsel des Zerfalls der Kalkböden. Eine stark landwirtschaftlich orientierte Region mit intensivem Hartweizenanbau und entsprechender Pasta-Produktion. Im Weinbau wetteifern Apulien und Sizilien Jahr für Jahr um die Spitzenposition der größten Weinproduktion Italiens. Menge geht jedoch keineswegs einher mit niedriger Qualität. In den vergangenen Jahren hat sich in den Weinkellern Apuliens ein großer Wandel vollzogen, neue Techniken hielten Einzug und immer mehr Produzenten gehen dazu über, ihre Weine selbst abzufüllen und nicht mehr an Abfüller zu verkaufen. Charaktervolle Qualitätsweine wachsen in dieser Region, so z. B. - um nur einige Beispiele zu nennen, um das Stauferschloß Friedrichs II. Castel del Monte im gleichnamigen Anbaugebiet, im Salento oder der Provinz Taranto, wo die Rebsorte Primitivo beheimatet ist, die die Urrebe des Zinfandel sein soll. Die bekanntesten Weine der Region sind sicher die feinen Rosés, eine Spezialität der Region.

Region BASILIKATA Anbaufläche: 10.841 ha Gesamtproduktion: 525.000 hl DOC-Produktion: 17.550 hl Die Basilikata liegt an der "Fußsohle" des italienischen Stiefels zwischen Kampanien, Kalabrien und Apulien und verfügt nur über einen schmalen Zugang zum Tyrrhenischen und Jonischen Meer. Der Name stammt aus byzantinischer Zeit und ersetzte den antiken Namen Lukanien, abgeleitet vom alten Volk der Lukanier, die die ersten Bewohner waren. Die Basilikata ist eine überwiegend bergige und hügelige Region, gebildet von den Ausläufern des südlichen Apennins. Nördlich von Potenza erhebt sich in den Bergen der Kegel des Vulture, der vulkanischen Ursprungs ist. Seismische Aktivitäten kommen nicht eben selten vor und zeigen manchmal katastrophale Auswirkungen. In der Landwirtschaft der Region spielen Herdenhaltung und typische Mittelmeerkulturen die Hauptrolle. Das wichtigste Weinbauzentrum liegt um das Vulkanmassiv des Vulture herum. Die Aglianico-Rebe ist der König des lukanischen Weinbaus. Sie wurde von den Griechen um das 7. u. 6. Jh. v. Chr. auf dem Vulture eingeführt und verdankt ihren Namen der Vulgarisierung des Namens "Hellenico". Der Aglianco del Vulture,der einzige DOC-Wein der Region ist ein vollmundiger, kräftiger und langlebiger Rotwein.

Region KAMPANIEN Anbaufläche: 37.314 ha Gesamtproduktion: 2.64.000 hl DOC-Produktion: 134.560 hl Kampanien - die "Campania felix" der alten Römer, ein wahrhaft bacchantischer Boden, auf dem ein Volk lebt, das die Kunst beherrscht, alles Schwere singend zu ertragen. Im Rücken der vulkanischen Formationen des Vesuvs und der Campi Flegrei, die das Panorama des Golfs von Neapel verschönern, dehnt sich die kampanische Tiefebene. Das neapoletanische Hinterland wird vom Talkessel von Benevento gebildet, eine aus dem Tertiär stammende Berggegend. Trotz der sehr unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit ist die Landwirtschaft in der ganzen Region sehr entwickelt. Besonders fruchtbar sind die Ebenen mit intensivem Anbau von Obst, Gemüse, Südfrüchten, Trauben und Getreide. Weinberge gibt es überall, angefangen von den Inseln Capri und Ischia. Den Anbau von Weinreben und die Keltertechniken brachten die Griechen nach Kampanien mit. Es entstand eine Weinerzeugung mit beachtlicher Qualität, die vor allem dem milden und über das Jahr sehr gleichmäßigen Klima und der vulkanischen Erde zu verdanken war. Aus dieser Region stammen der gehaltvolle rote Taurasi DOCG sowie die feinen Weißweine Greco di Tufo und Fiano di Avellino DOC.

Region KALABRIEN Anbaufläche: 28.015 ha Gesamtproduktion: 717.000 hl DOC-Produktion: 53.708 hl In der Stiefelspitze Italiens gedeiht und blüht außer dem für Italien fast typischen Tourismus eine gutgehende Landwirtschaft. Orangenhaine, Olivenplantagen und Weingärten bereichern das Bild dieser Region, die überwiegend von Gebirgsmassiven beherrscht wird. Diese bewirken ein sehr unterschiedliches Klima innerhalb der Region mit dem typischen Mittelmeerklima an den Küsten und heißen Sommern und kalten, niederschlagsreichen Wintern auf den Höhen im Landesinneren. Zahlreiche Standorte der Region eignen sich hervorragend für den Anbau von Zitrusfrüchten, Oliven, Gemüse und Weinreben. Eine Legende erzählt, daß Athleten der Magna Grecia bei der Rückkehr von einer der ersten Olympiaden mit Krimisa-Wein aus der Zone des heutigen Cirò anstießen. Die Weinbautradition der Region kann folglich auf einige Jahrtausende zurückblicken.

Region SIZILIEN Anbaufläche:130.808 ha Gesamtproduktion: 6.834.000 hl DOC-Produktion: 166.834 hl Vom südlichsten Punkt des italienischen Festlandes ist Sizilien nur durch die schmale Straße von Messina getrennt. Die Region umfaßt neben der größten Insel Italiens und des Mittelmeers auch die Gruppen der Ägadischen, Äolischen, Pegalischen Inseln und Ustica und Pantelleria. Die 1039 km lange Küste präsentiert sich im Norden zerklüftet, im Osten zur Straße von Messina hin fast gradlinig und wird nur vom Golf von Catania unterbrochen, in dessen Hinterland sich eine weite Ebene öffnet. Dann wird die Küste wieder zerklüftet, reich an Buchten und kleinen Halbinseln. Im Süden verläuft sie wieder gleichmässiger mit einer einzigen Einbuchtung bei Gela. 4 Fünftel der Insel sind hügelig oder bergig, den Rest bilden Ebenen. Die einzige wirkliche Bergkette liegt im Norden der Insel. Aus der Landschaft ragt bei Catania das grandiose Massiv des Ätnas hervor, andere aktive Vulkane befinden sich auf den kleineren Inseln um Sizilien herum. Im Landesinneren wird die Landwirtschaft noch extensiv betrieben und zum großen Teil als Großgrundbesitz organisiert. Hier findet man den Getreideanbau. An den Küstenstreifen reihen sich die Zitrusplantagen aneinander. Auch im Olivenanbau spielt Sizilien eine wichtige Rolle. Der Weinbau hat seine wichtigsten Zentren im westlichen Teil der Insel, obwohl auch z.B. die Gebiete um den Etna, Vittoria und Agrigento allmählich bekannter werden. Sizilien liegt mit Apulien mengenmäßig an der Spitze der italienischen Weinbauregionen. Aber auch qualitativ hat sich in den letzten Jahre eine enorme Entwicklung vollzogen durch eine systematische Erforschung der einheimischen Rebsorten wie Inzolia, Grillo, Cattarratto, Grecanico bei den weißen Trauben und Nerello Mascalese, Periccone usw. bei den roten Sorten. Die Anbaugebiete für Weine mit Ursprungsangabe wurden im Zuge der Neuordnung durch das Gesetz 164/92 erweitert und so ist auch der Anteil der Qualitätsweine stetig gewachsen. Bekanntester Wein der Insel ist zweifelsohne der Marsala, der sich ebensogut als Aperitif wie als Dessertwein eignet.

Region SARDINIEN Anbaufläche: 42.098 ha Gesamtproduktion: 979.000 hl DOC-Produktion: 194.342 hl Sardinien ist die zweitgrößte Insel des Mittelmeers und Italiens. Aufgrund ihrer geographischen Lage und ihres kulturellen Hintergrunds unterscheidet sie sich sehr vom italienischen Festland. Aus der sardischen Kultur der Bronzezeit sind z.B. bis heute die "nuraghi" erhalten geblieben, deren Bedeutung immer noch nicht entschlüsselt ist. Wie Korsika existierte die Insel schon vor Entstehung der Alpen des Apennins im Mittelmeer. Die Täler der Flüsse Tirso, Flumendos und Oliena begrenzen das Massiv des Gennargentu im Zentrum der Insel, das das höchste, wildeste und eindrucksvollste Sardiniens ist. Die heutige Ökonomie der Insel basiert auf Tourismus und Agrarwirtschaft. Wichtige Anbaukulturen sind Oliven, Gemüse und Wein, obwohl die Anbaufläche im Zuge der Rodungen stark zurückgegangen ist und zwar von 68.000 ha in 1989 auf knapp 44.000 ha in 1996. Weitere Bedeutung haben der Anbau von Artischocken, Mandeln, Südfrüchten, Tabak. Kork produzieren in großen Mengen die Korkeichen der Gallura. Ebenfalls aus der Gallura stammt der einzige DOCGWein der Insel, der Vermentino di Gallura. Die Tendenz der letzten Jahre zu leichten, frischen und delikaten Weißweinen hat den Vermentino-Weinen der Insel zu einem neuen Aufschwung verholfen, gelten sie doch als ideale Sommerweine. Die bekannteste Rotweinrebe Sardiniens ist zweifelsfrei Cannonau, wie auch Moncia und Girò eigentlich spanischen Ursprungs sind und irgendwann zwischen dem 15. und 18. Jh. nach Sardinien gebracht wurden.

Die Rebsorten Italiens Weissweinsorten: Albana Die Sorte stammt aus der Emilia-Romagna und liefert trockene und liebliche Weine, sowie Perlweine. Einer der besten Albana-Weine kommt aus dem Ort Bertinoro (Forli), z. T. auch aus der Umgebung von Brisighella.

Arneis Arneis stammt aus den Roero-Bergen im Piemont und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Wein ist interessant und gelangt noch verhältnismäßig wenig in den Export. Er ist meist jung zu trinken, feinblumig, vollmundig und fruchtig im Geschmack. Er gehört zu den besten Weinen des Piemont.

Arricante Die Arricante ist die sizilianische Haupttraube für die weißen Weine um den Etna. Die Weine sind meist fruchtig und fein. Sie kommen jedoch kaum in den Export, sondern verbleiben in Sizilien.

Catarratto Diese Rebsorte ist in West-Sizilien vorherrschend und dem heißen Klima angepasst. Sie wird dort oft mit anderen Sorten gemeinsam verarbeitet.

Chardonnay Weine aus der edlen weißen Sorte aus dem Burgund erfreuen sich großer Beliebtheit in Italien. Bei zu hohen Erträgen sind italienische Chardonnays meist unerfreulich. Bei qualitätsorientierter Erzeugung sind sie hingegen oft ausgezeichnet. Durch ihre Struktur eignet sich der Chardonnay für den Barrique-Ausbau. Chardonnay wird viel im Veneto und Friaul angebaut und bringt dort besonders schöne Ergebnisse. Sehr gut gelingt er auch im Piemont und im Trentino.

Cortese

Die Traube ist vor allem im Piemont anzutreffen. Sie hat den Gavi (di Gavi) bekannt gemacht. Die Weine sind zumeist trocken und hochangesehen, werden aber von vielen Konsumenten als Gavi qualitativ völlig überschätzt. Was nicht aus der Zone Gavi bzw. Gavi di Gavi stammt wird als Cortese etikettiert und kann als schöner Alltagsweißwein genossen werden - zu sehr vernünftigen Preisen. Die Cortese wird heute fast nur noch reduktiv ausgebaut, was ihr Potential meist nicht zur Geltung bringen kann. Sie kommt auch im Oltrepò Pavese und vereinzelt im Veneto vor.

Garganega

Diese Sorte ist vor allem im Veneto anzutreffen. Sie ist eine der Hauptsorten für den Soave. In diesem Wein ist sie meist mit etwa 20% Trebbiano di Soave verschnitten. Sie wird bei Qualitätsweinen auch reinsortig verwendet.

Grechetto

Die Sorte Grechetto ist vermutlich griechischen Ursprungs und eine der wichtigsten Sorten in Umbrien. Sie ergibt Weine mit ausgeprägtem Eigencharakter. In der Toskana ist sie als Pulcinculo und in Latium als Greghetto bekannt.

Malvasia

Die Sorte wird in ganz Italien angebaut und ist sehr ertragreich. Daher dient sie meist der Produktion von Massenwein und dem Verschnitt mit anderen Weißweinen. Aus ihr werden trockene Weine bereitet, wie der Fiorano oder der Malvasia del Collo und auch liebliche Varianten, wie der Colli di Parma. Die Sorte dient auch als Verschnittpartner für Rotweine und findet beispielsweise Anwendung im Chianti. Der Malvasia delle Lipari ist ein exzellenter Vertreter eines bukettreichen, lagerfähigen Likörweins aus dieser Sorte.

Nosiola Die Nosiola ist eine seltene autochtone Rebsorte aus dem Trentino und gedeiht in dieser Region am besten. Man erzeugt einen trockenen, eigenständigen Wein aus ihr, der sehr erfrischend ist und vorzüglich zu Fisch passt.

Picolit Dies ist der Name der Rebsorte für den gleichnamigen Wein - einen der teuersten Likörweine Norditaliens. Seine gegenwärtige Qualität wird leider nur noch selten seinem Ruf gerecht.

Pinot Bianco Die Sorte, in Deutschland als Weißburgunder bekannt, stammt aus dem Burgund und wird in Italien vielfach als Massenwein auf den Markt gebracht. Im Veneto, Trentino und in der Lombardei entstehen jedoch Weine von erstaunlicher Qualität. Im Friaul sind Weine aus dieser Sorte besonders eigenständig im Charakter.

Pinot Grigio Der Pinot Grigio, in Deutschland als Grauburgunder bekannt, erfreut sich großer Beliebtheit. Jedoch leidet sein Ruf darunter, dass man ihn allzu häufig als billigen und oft langweiligen Massenwein produziert und anbietet. Von sehr guter Qualität können Weine aus dieser Sorte trotzdem sein. Im Friaul gelingen sie vielleicht am besten. Hervorragende Beispiele kommen aus Norditalien. Oft ist das Preis-Leistungs-Verhältniss der Pinot Grigios aus dem Veneto sehr interessant.

Prosecco

Prosecco ist die weiße Rebsorte der Marca Treviciana aus dem Veneto. Aus ihr wird ein lieblicher oder trockener Schaum- oder Perlwein erzeugt, der nicht nur in Italien sehr beliebt ist. Die Qualitäten sind jedoch sehr unterschiedlich. Prosecco sollte immer jung getrunken werden. Als Stillwein ist die Sorte in Deutschland eher selten - und dies, obwohl es einige besonders köstliche Weißweine aus dieser Sorte gibt.

Ribolla Gialla

Die Ribolla ist eine uralte italienische Rebsorte. Von ihr gibt es eine weiße und eine rote Variante. Die weiße Ribolla Gialla bringt im Collio die besten Ergebnisse hervor. Die Sorte findet immer mehr Freunde als sortenreiner, sehr trockener Wein. Jung getrunken, ist die Ribolla Gialla oft ein ungemein fruchtiger, frischer und delikater Wein. Ob sich diese Sorte zum Ausbau im Barrique eignet, ist sehr umstritten.

Sauvignon blanc Die hochwertige und in der ganzen Welt angebaute Sorte, die ursprünglich aus dem Bordelais stammt, ist in Norditalien stark verbreitet. Sie ergibt fruchtige, geschmacklich intensive Weine. Im Veneto wird sie am intensivsten angebaut. In dieser Region und im Friaul bringt sie beachtliche Ergebnisse.

Tocai Die italienische Rebsorte hat nichts mit dem ungarischen "Tokajer" und seinen Reben gemein. Tocai liefert in Venetien und der Lombardei schöne, leichte Weißweine. Gut sind Weine aus dieser Sorte auch im Friaul. Im Friuli-Venezia Giulia ist sie die am meisten angepflanzte weiße Rebsorte. Im Collio erzeugt man mitunter hervorragende, körperreiche und charaktervolle Weißweine aus ihr. Tocai gibt es auch als leichten Rotwein im Gebiet Colli Berici im Veneto.

Trebbiano

Die Trebbiano ist eine der ältesten und heute die verbreitetste Weißweintraube Italiens. Etwa 130.000 Hektar italienischer Weinbergsflächen sind mit ihr bepflanzt. Ihre größte Verbreitung hat sie in der Emilia-Romagna. Zumeist sind die aus ihr gewonnenen Weine von minderer Qualität oder dienen dem Verschnitt mit anderen Weinen. Bei entsprechender Sorgfalt werden jedoch schöne, leichte Weißweine von hoher Qualität aus der Sorte bereitet. In Umbrien findet man sortenreine Trebbiano-Weine, die eine wahre Gaumenfreude sein können.

Verdicchio

Die ausgezeichnete Rebsorte Verdicchio ist die wichtigste Sorte in den Marken. Die bekanntesten Weine, die aus ihr erzeugt werden, sind der Verdicchio dei Castelli di Jesi und der Verdicchio di Matelica. Letzterer kommt auch als Schaumwein in den Handel. Man erzeugt viel Massenwein aus ihr. Wirklich gut ist der Verdicchio delle Marche.

Verduzzo Sie ist eine alte Rebsorte aus dem Friaul. Trocken ausgebaut kann sie sehr ansprechend sein, aber auch als leicht süßer Dessertwein ist sie gut - eine angenehme Alternative zum süßen Picolit.

Vernacchia Die alte Sorte aus der Toskana hat nichts mit der roten Vernatsch (Schiava) gemein. Die Vernacchia hat einen eigenständigen Charakter. Zumeist sind die aus ihr bereiteten Weine fein und leicht. Sie können einem guten Chablis durchaus ebenbürtig sein. Der heute bekannteste aus ihr erzeugte Weißwein ist der Vernacchia di San Gimignano in der Toskana. Er war angeblich schon der Lieblingswein Michelangelos und erhielt 1966 als erster italienischer Wein das DOC-Prädikat. 1993 bekam er DOCG-Status.

Rotweinsorten: Aglianico

Die Aglianico ist eine edle süditalienische Rebsorte. Sie ist wahrscheinlich griechischen Ursprungs. Einige der besten italienischen Rotweine basieren auf dieser Sorte. In Kampanien wird der Taurasi aus ihr erzeugt. Aus der Provinz Potenza in der Basilicata kommen der Aglianco del Vulture und der Canneto, ebenfalls aus der Aglianico erzeugt

Barbera

Die besonders im Piemont verbreitete Traube wird in Italien auf etwa 90.000 Hektar angepflanzt. Reinsortig ausgebaut wird sie neben dem Piemont auch in der Lombardei und in der Emilia-Romagna. Dort erbringt sie in der Regel einen säurebetonten, wenig körperreichen Wein mit einem besonderen Bukett. Einige Barberas können im Alter von 10 bis 15 Jahren eine beachtliche Struktur annehmen. Man unterscheidet Barbera d'Asti (fruchtiger), Barbera d'Alba (kraftvoller), außerdem Barbera del Moferrato, Barbera dei Colli Tortonesi und andere Typen. Sie erbringen Spitzenweine aber auch gesichtslose Massenware. Bei den Qualitätsweinen ist die Barbera sicherlich eine der wichtigsten Rebsorten des Piemont. Bei den Massenprodukten ist sie der Umsatzträger schlechthin.

Bonarda (Croatina)

Urspünglich ist die Sorte in den Novara-Bergen im Nord-Piemont heimisch. Dort gibt es sie reinsortig oder als Verschnittpartner in anderen Weinen, z.B. im Fara. Sie wird auch im Oltrepò Pavese (Lombardei) angebaut und heißt dort Croatina. Insgesamt sind die aus ihr erzeugten Weine leicht und angenehm - Weine für jeden Tag, die jung getrunken werden wollen.

Brachetto Brachetto ist eine seltene und interessante Sorte, die sich gut für die Herstellung von Dessertwein eignet. Brachetto kommt hauptsächlich perlend in die Flasche und hat geschmacklich oft ein interessantes Verhältnis von Süße und Tannin. Aus ihr wird der leichte, frische, liebliche schäumende Rotwein Brachetto d'Acqui erzeugt. Andere aus ihr erzeugte Weine sind der Brachetto d'Asti, der Brachetto Moirano und der Brachetto d'Alba.

Brunello

Die Brunello-Traube ist eine Spielart der Rebsorte Sangiovese und bringt den wohl berühmtesten Wein der Toskana hervor, den Brunello di Montalcino. Der Brunello di Montalcino ist in seiner Art einzigartig - was seinen Geschmack als auch seinen Preis bertifft. Der Rosso di Montalcino kann als kleiner Bruder des Brunello angesehen werden und ist aus derselben Traube. Er ist jünger zu genießen und in manch schlechten oder mittleren Jahren kann er in seiner Art besser sein als sein großer Bruder. Der Rosso di Montalcino gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Cabernet Sauvignon

Cabernet, die große Rebsorte aus Bordeaux, wird mittlerweile in ganz Italien angebaut. Cabernet kann in Italien als einfacher Wein für jeden Tag ins Glas kommen, aber auch die höchsten Gaumenfreuden verkörpern. Er wird oft auch im Verschnitt mit anderen Sorten verwendet.

Canaiolo Nero Die Canaiolo Nero ist eine der wichtigsten Traubensorten neben dem Sangiovese für den Chianti. Reinsortig ausgebaut ist sie hingegen selten wirklich gut. Von der Sorte existiert auch eine weiße Variante.

Cannonau

Die wichtigste Sorte Sardiniens, die Cannonau, ist verwandt mit der französischen Grenache und der spanischen Garnacha. Sie wird in Italien sowohl für trockene als auch für süße Weine verwendet und erbringt bei qualitätsorientierter Erzeugung ausgezeichnete Rotweine.

Corvina Die Corvina-Traube hat ihre Heimat in Norditalien. Sie ist Hauptbestandteil bekannter Rotweine, zu denen der Valpolicella, der Amarone und der Bardolino gehören. Sie wird wegen ihrer Leichtigkeit gerne mit Rondinella und vereinzelt noch mit Molinara verschnitten. Die Corvina kann auch außergewöhnlich kraftvolle reinsortige Weine erbringen.

Dolcetto Dolcetto stammt aus dem südlichen Piemont. Die aus ihr erzeugten Weine fallen meist trocken aus und haben einen charmanten, feinen und eleganten Charakter. Je nach Anbaugebiet fallen sie im Geschmack recht verschieden aus. Der Wein wird in vielen Gemeinden der Langhe und des Monferrato erzeugt. Aus Alba kommen Weine mit ungewöhnlicher Kraft und Tiefe.

Gropello Diese Rotweinsorte hat im Riviera del Garda-Gebiet in der Lombardei seine Heimat. Die Weine, die eigenständig, frisch und fruchtbetont sind, kommen entweder als Gropello oder als Riviera del Garda Bresciano in die Regale.

Malvasia Nera

Malvasia Nera ist die rote Variante der Malvasia, die weniger bedeutend ist als die weiße. Im Piemont und in Südtirol hat sie DOC-Status. In Apulien wird die rote Traube mit Negro Amaro verschnitten

Merlot

Die bedeutende Traube aus dem Bordelais hat sich in Italien fest etabliert. Im Nordosten Italiens, an den Colli Berici, am Piave, im Collio und an vielen anderen Orten, trifft man heute auf diese Sorte, wo sie teilweise bemerkenswerte Rotweine hervorbringen kann. Auch aus Umbrien und aus Aprilia in Latium kommen gute Merlots. Der Masseto ist der momentan am meisten bewunderte Merlot Italiens.

Monica

Die Monica ist spanischen Ursprungs und kommt in Italien nur auf Sardinien vor. Die Sorte eignet sich zur Produktion von trockenen und fruchtigen Weinen. Sie ist zumeist leicht und weniger körperreich. Im Campidano erzeugt man den roten Monica di Cagliari aus ihr, der schwer, süß und weich ist.

Montepulciano

Montepulciano heißt eine Stadt in der Toskana. Montepulciano heißt aber auch die Hauptsorte der Abruzzen. Sie ist noch in einigen anderen italienischen Anbaugebieten verbreitet. Die Sorte dient meist Erzeugung von Massenware, ist aber auch Grundlage für einige hervorragende Rotweine. Zu ihnen gehören unter anderen der Montepulciano d'Abruzzo, der Montepulciano del Molise, der Montepulciano di Basilicata, der Rosso Conero.

Morellino Die Morellino ist eine Spielart der bekannten Sorte Sangiovese. Im Süden der Toskana erzeugt man aus ihr den Morellino di Scansano, der vollmundig und fein sein kann. Er wird auch im Barrique ausgebaut, was gut zu ihm passt.

Moscato (Zibibbo) Die süße Muskateller-Sorte wird viel in Italien angebaut. Vorzüglich kann sie im Piemont als Moscato d'Asti oder Asti Spumante sein. Hier hat sie mit einem schlechten, durch billige Massenprodukte beschädigten Ruf zu kämpfen - zu unrecht: aus Moscato wird einer der schönsten, leichten Dessertweine überhaupt erzeugt. In Süditalien wird die Sorte auch Zibibbo genannt und kommt unter anderem als opulenter, unvergleichlicher Passito in die Flasche.

Nebbiolo (Spanna, Chiavennasca, Picutener) Dies ist die Traube, die für die großen Piemont- und Lombardei-Weine verantwortlich ist: Barolo, Barbaresco, Gattinara, Ghemme, Lessona, Valtellina und andere. Der Name Nebbiolo kommt von nebbia, Nebel. Er bezieht sich auf die Eigenschaft dieser Sorte, dort am besten zu gedeihen, wo im September morgens häufig Nebel zu finden ist. Dies trifft für das Piemont und die Lombardei zu. Im nördlichen Piemont macht Nebbiolo den Hauptanteil des Fara, des Sizzano und des Ghemme aus. Im Aostatal wird Nebbiolo reinsortig in großer Höhe als Nebbiolo di Carema angebaut. Nebbiolo wird regional unterschiedlich genannt: Spanna im nörtlichen Piemont, Chiavennasca in der Veltlin-Lombardei und Picutener im Aosta-Tal.

Negro Amaro Die Negro Amaro ist eine gute, in Süditalien sehr verbreitete Rotweinsorte. Ihre hohe Qualität wirkt sich auf die Klasse der großen, schweren Rotweine aus der Region Salento aus.

Nerello Mascarese Dies ist eine wertvolle Sorte aus dem DOC-Gebiet des Etna. Aus ihr werden dort vorzügliche, eigenständige Weine erzeugt.

Nero d'Avola (Calbrese)

In Sizilien wird diese Sorte, die auch Calbrese genannt wird, hoch geschätzt. Sie eignet sich für das heiße Klima der Region.

Pinot Nero

In seiner Qualität ist die große Rotweintraube des Burgund, dort Pinot noir genannt, in Italien sehr unterschiedlich. Man begegnet ihr häufiger in Norditalien, wo es etwas kühler ist. Für den Spumante wird sie ebenfalls erfolgreich verwendet. Insgesamt kommen die italienische Pinot noirs nicht an die Qualität der Französischen heran.

Primitivo Primitivo ist eine beachtliche Sorte aus Apulien aus der Gegend südlich von Bari. Sie liefert zum Teil sehr alkoholstarke Rotweine, wie der Gioia del Colle. Dies verwundert nicht, ist sie doch mit dem Zinfandel in Kalifornien verwandt.

Raboso

Die Raboso ist eine interessante Sorte aus dem Veneto. Seit einiger Zeit werden aus ihr eigenständige Rotweine mit tiefer Farbe und aromatischem Bukett erzeugt.

Refosco

Sie ist eine autochtone Rebsorte aus dem Friaul. Wegen Ihrer Robustheit ist sie eigentlich nicht dem üblichen internationalen Geschmack angepasst, der geschmacklich zugänglichere Weine bevorzugt. Jedoch findet sie immer mehr Zuspruch, da sie in der modernen Version immer weniger hart und tanninreich ausfällt. Auch wird sie erfolgreich in Cuvées verwendet. In den Colli Orientali del Friuli bringt sie einen wirklich bemerkenswerten Rotwein von intensiver Farbe und Bukett und großer Ausdruckskraft hervor.

Rossese Rossese ist eine ligurische Sorte. Sie liefert schmackhafte Weine, die jung getrunken werden sollten.

Sagrantino Die Sagrantino liefert die wuchtigen Weine von Montefalco in Umbrien.

Sangiovese

Die Sangiovese ist neben der Barbera die am stärksten verbreitete Rebsorte Italiens und die wichtigste Rotweinsorte in der Toskana. Die Toskana ist vermutlich auch ihre Heimat. In der sich nördlich an die Toskana anschließenden EmiliaRomagna wird aus Sangiovese der Sangiovese di Romagna gewonnen. Auch in den Landschaften Marche, Umbrien, Abruzzo, Latio und auf der Insel Elba gehört sie zum Rebensortiment. Sie ist Grundlage für den Chianti (Classico), den Brunello di Montalcino, den Vino Nobile di Montepulciano, den Caramino, diverse Rosso Toscana und einige Spitzen-Vino da Tavola.

Schiava (Vernatsch)

Im Trentino eine wichtige Traube, aus der mittlerweile guter Wein gemacht wird. Auch in Südtirol, wo sie überwiegend der Herstellung von Massenwein dient, produziert man inzwischen immer mehr qualitativ hochwertige Rotweine mit ihr. In Südtirol als Vernatsch bekannt, findet man die Schiava am Kalterer See und im St. Magdalener. In Deutschland, speziell in Würtemberg, ist die Schiava ebenfalls eine viel angebaute Rebsorte. Dort heißt sie Trollinger.

Schioppettino

Die seltene, autochtone Sorte aus dem Friaul ergibt einige vorzügliche Weine.

Teroldego

Die Teroldego ist eine autochtone Sorte aus dem Trentino. Am besten ist sie in bestimmten Lagen im Campo Rotaliano. Sie ist eine der interessantesten Sorten im Trentino. In der Gegend um Messocorona und Messolombardo baut man die Reben auf dem Schwemmland der Wildbacher Noce an.

Vespolina

Die Vespolina wird im nördlichen Piemont reinsortig als leichter Tischwein, oder verschnitten mit Nebbiolo, wie im Fara, verwendet. Sie ergibt einen nicht zu körperreichen, tanninhaltigen Rotwein.