Stadtwerke der Zukunft

Stadtwerke der Zukunft Heidelberg Ausgabe 1 Sonntag, 9. Januar 2011 So schnell wie das Licht Von Stephanie Rück und Erik Urbanski „Es wird keine Bü...
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Stadtwerke der Zukunft Heidelberg

Ausgabe 1

Sonntag, 9. Januar 2011

So schnell wie das Licht Von Stephanie Rück und Erik Urbanski „Es wird keine Bücher mehr geben!“, blickte Claus Hass bei unserem Gespräch in die Zukunft der Informationstechnologie. Sondern wir als Anwender werden auf Tablet PCs E-Books lesen oder mit Hilfe der 3D-Technik die Bücher direkt vor uns im Raum erscheinen lassen. Claus Haas ist Gruppenleiter der Nachrichtentechnik bei der Stadtwerke Heidelberg GmbH. Er findet, dass die Übertragungstechnik heute schon sehr wichtig ist. Oder möchten Sie ohne Internet, Telefon oder Fernsehen leben? Allein das Telefon wird immer moderner, und im Internet surfen möchte man am liebsten ohne Wartezeiten. „Hierfür gibt es heute schon neue Techniken, nämlich die Glasfaserkabel“, erklärte uns Claus Haas. Die Stadtwerke Heidelberg arbeiten schon heute mit Glasfaserkabeln, um Daten schneller zu übertragen. Wie

In der Glasfaserverbindungskassette läuft alles zusammen. kann so etwas funktionieren? „Bei eine fast unendliche Glasfaserkabeln gibt es eine neue Übertragungsbandbreite (DateiÜbertragungsform, die mit Laser- größe), und es ist möglich, eine technik funktioniert“, sagte uns sehr große Datenmenge in LichtClaus Haas. Damit erreicht man geschwindigkeit zu übertragen. Das heißt, der Anwender hat auch bei der Übertragung von Aktenbergen sehr geringe oder gar keine wissen, wie sie sich die Zukunft Wartezeiten mehr. Weitere Vorvorstellen. Einige haben eigene teile sind, dass man sehr wahrIdeen gesponnen, die anderen scheinlich 3D-Animationen ohne haben mit erfahrenen Kollegen eine Brille sichtbar machen kann. über die innovativen Techniken Auch Schulgebäude könnten und Entwicklungen von heute überflüssig werden, da man sich gesprochen – und darüber, wie Zuhause den Unterrichtsraum virsie die Zukunft verändern werden. tuell animieren und am Unterricht Daraus ist eine ganze Zeitung teilnehmen kann. Und wie würden entstanden. Die halten Sie geraSie es finden, in eine Party hinde in Ihren Händen. Wir wüneinzuschnuppern, bevor Sie aus schen Ihnen viel Spaß beim Ledem Haus gehen? Entscheiden sen und viele Inspirationen für die Sie sich vorher, ob Ihnen die ParZukunft! ty gefällt oder nicht! Dies wären einige Möglichkeiten der WeiterEllen Frings, Leiterin Unterentwicklung der Informationsnehmenskommunikation technik.

Stadtwerke der Zukunft Liebe Leserin, lieber Leser, die Stadtwerke Heidelberg haben sich auf Zukunftskurs begeben und entwickeln eine Strategie „Stadtwerke Heidelberg 2020“. Wo wollen wir in Zukunft stehen, und mit welchen Geschäftsfeldern sichern wir unseren wirtschaftlichen Erfolg? Viele dieser Entscheidungen von heute werden unser Leben von morgen bestimmen. Deshalb wollten wir von 18 jungen Menschen, Auszubildende bei den Stadtwerken Heidelberg,

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Sonntag, 9. Januar 2011

Die Pille für unterwegs

Schön bunt sind sie, die Pillen für unterwegs. Von Johannes Helbig und Thorben Schreyer Als das Jahr 2012 angebrochen war, wurde die Menschheit von einem schrecklichen Ereignis getroffen. Nachdem Ende 2011 ein riesiger Komet die Erde traf, wurden große Flächen der Agrarwirtschaft zerstört. Große Teile des Mutterbodens, auf den die Menschheit angewiesen ist, wurden unbrauchbar. Es begann ein erbitterter Kampf unter den MenImpressum

Stadtwerke der Zukunft ist ein Projekt der Stadtwerke Heidelberg GmbH Redaktion Dr. Andrea Liebers, Dr. Stefan Zeeh und 18 Auszubildende der Stadtwerke Heidelberg V. i. S. d. P.: Ellen Frings, Leiterin Unternehmenskommunikation

schen um Gebiete und Regionen, die noch fruchtbaren Boden besaßen. Die Kämpfe dauerten über fast 30 Jahre hinweg an, und jahrelanges Elend prägte die Menschen. Der Regierung war schon früh klar gewesen, dass diese Situation so kommen musste. Darum beauftragte sie verschiedene Unternehmen, Schutz und Überlebensbunker zu bauen. Eines der Unternehmen waren damals die Stadtwerke Heidelberg. Die Planung und Ausführung dieser großen und schwierigen Aufgabe wurde Fit 2040 genannt. Man erbaute unterirdische „Städte“ mit riesigen Forschungslaboren, um der bevorstehenden Nahrungsknappheit entgegenzuwirken. Nach jahrelanger Forschung gelang es endlich, verschiedene Systeme zu bauen, um Nahrung und Trinkwasser wiederzugewinnen. So erholte sich die Lage der Menschheit ab dem Jahr 2040 allmählich wieder. Man hat nun die verschiedensten Systeme entwickelt, um Menschen mit Nährstoffen zu versorgen. Um am Anfang das eigene Überleben zu sichern, wurden Systeme etwa aus der Raumfahrt

verwendet. Unausgereifte Systeme, wie eine Maschine, die Urin in Trinkwasser verwandelt, wurden so verfeinert, dass der Urin eins zu eins umgewandelt wird. Das heißt ein Liter Urin entspricht einem Liter Trinkwasser. Mit dem Schreyer-Triplex-Verfahren können sogar aus einem Liter Urin drei Liter Trinkwasser gewonnen werden, so dass die Wasserknappheit nahezu besiegt war. Da diese Anlage jedoch extrem teuer ist, war das keine Maschine für die Zukunft. Die Stadtwerke machten sich sofort wieder an die Arbeit, Systeme herzustellen, welche produktiver sind. Dr. Johannes Helbig wurde von dem Hollywoodstreifen „Matrix“ inspiriert und entwickelt die „DocStation-Matrix“. Eine Maschine, an die man sich über einen Stent, wie er auch in Krankenhäusern verwendet wird, anschließen kann. In die Maschine wird ein Stab mit allen notwendigen Nährstoffen eingefügt. Er löst sich auf und gibt die Nährstoffe an den angeschlossenen menschlichen Körper ab. Ein solcher Ernährungsstab hält etwa einen Monat, danach muss er gewechselt werden. Den leeren Stab gibt man zum Beispiel bei den Stadtwerken Heidelberg ab, damit er dort wieder aufbereitet werden kann. Wenn man einmal nicht die Möglichkeit haben sollte, seine „Doc-Station-Matrix“ zu nutzen, gibt es die Pille für unterwegs. Auch diese enthält alle Nährstoffe, die der Mensch braucht. Durch ein spezielles Mittel in der Pille wird auch der Wasserhaushalt konstant gehalten. Da die Pille durch ein sehr teures Verfahren hergestellt wird, und auch die Wirkungsdauer nur sehr gering ist, wird diese allerdings nur ungern genommen. Dank der Stadtwerke Heidelberg und dem Programm Fit 2040 sowie den daraus entstandenen genialen Erfindungen wurden viele Menschenleben gerettet.

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Ökostrom für zukünftige Fortbewegungsmittel Von Ornella Lo Coco und Merlin Pfaus Die Stadtwerke machen es vor und fahren mit Ökostrom. Vorbildlich und umweltschonend. „Der Ökostrom der Stadtwerke Heidelberg heidelberg KLIMA kommt aus der Schweiz und wird durch reine Wasserkraft erzeugt“, erzählte uns Katharina Schimek von der Assistenz der Geschäftsführung. Warum Ökostrom? Der Unterschied zwischen Öko- und Normalstrom liegt in der Erzeugung. Ökostrom wird aus unerschöpflichen Ressourcen wie Wasserkraft, Wind oder der Sonne gewonnen. Die fossilen Energieträger wie Erdöl oder Kohle werden dagegen immer knapper auf der Welt. Die Nutzung von Ökostrom ist eine wichtige Überlegung im Hinblick auf die Zukunft der Stadtwerke Heidelberg. Geplant sind in Kooperation mit der Sparkasse Heidelberg unter anderem der Bau einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge auf dem Gelände der Stadtwerke Heidelberg und die

Die Reporter Ornella Lo Coco und Merlin Pfaus testen gleich einmal den Elektroroller. Anschaffung von Elektrorollern, e-Autos und so genannten Pedelecs, das sind Elektrofahrräder. Die e-Mobile haben viele Vorteile. So sind die Stromkosten im Vergleich zum Kraftstoff gering und betragen beim Elektroroller etwa 50 Cent auf 100 Kilometer.

Katharina Schimek berichtete über e-Mobile bei den Heidelberger Stadtwerken.

Natürlich sind die e-Mobile mit Ökostrom umweltfreundlich, da sie keine Abgase erzeugen. Und der durch sie verursachte Lärm ist gering. Auch das Design der Elektroautos wird zukünftig eine Rolle spielen. So berichtete uns Katharina Schimek von einer Umfrage in Amerika, aus der sich ergab, dass die Befragten mehr Interesse für ein e-Mobil mit dem Design der Firma Apple zeigten. Allerdings ist die Technologie der e-Mobile noch nicht ganz ausgereift. Die überdimensionale Größe der Akkus und die geringe Reichweite der Fahrzeuge sind einer der Nachteile. Außerdem kann das Fehlen der Motorengeräusche im Straßenverkehr zu Unfällen führen. In der Zukunft könnten jedoch Stromtankstellen in den Städten und Gemeinden dafür sorgen, dass die Akkus überall geladen werden können. Alternativ könnten auch die leeren Akkus einfach gegen volle ausgetauscht werden.

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Der Letzte macht das Licht aus Von Martina Siegel und Tobias Gurol Nicht nur wir Menschen sind intelligent, sondern auch unsere Häuser werden sich der menschlichen Intelligenz anpassen – im Zentrum der Gebäude werden die SMART Meter die Rolle des Gehirns übernehmen. Der heutige Stand der Technik ist, dass der SMART Meter die bisher üblichen Zähler durch digitale Systeme ersetzt. Diese sollen dem Kunden helfen, seinen Verbrauch besser zu kontrollieren, um dadurch Kosten zu senken. Der Verbraucher hat mit dem SMART Meter die Möglichkeit, seinen Zählerstand entweder auf einer digitalen Anzeige abzulesen, oder er kann bequem über das Internet oder Handy seinen Verbrauch abrufen. In der Zukunft werden viele verschiedene Systeme zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren. Es wird ein Netzwerk sein, ähnlich wie das heutige Internet, welches Verbindungen zwischen Kunde, SMART Meter und Haushaltsgeräten aufbaut. Im Jahr 2050 werden intelligente Geräte mit intelligenten Zäh-

Gerd Reibold demonstriert die neueste Zählergeneration, den SMART Meter. lern die gesamte Haustechnik steuern. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Haus, in dem Sie sich um fast gar nichts mehr kümmern müssen: Der SMART Meter wird Sie regelmäßig über den Stromverbrauch aller Elektrogeräte informieren und wird automatisch selbst die Stromzufuhr regeln, da das Gerät sich ständig über aktuelle Strompreise informiert. Das heißt, wenn sich der Strompreis

Die Reporter Martina Siegel und Tobias Gurol durften bei ihrer Recherche schon einmal einen SMART Meter in der Hand halten.

im niedrigen Bereich befindet, gibt der SMART Meter der Zukunft eine Nachricht an den Kunden weiter, in der er erfährt, zu welcher Zeit es am günstigsten wäre, zum Beispiel eine volle Waschmaschine einzuschalten. Des Weiteren muss man sich den SMART Meter als allwissende Alarmanlage vorstellen. Der Hausbewohner, der als letzter das Gebäude verlässt, muss einen Knopf oder eine Schaltung betätigen, die dem SMART Meter sagt: „Es ist niemand mehr im Haus.“ Dann beginnt der SMART Meter mit einem Kontrollmodus, der jede elektronische Leitung überprüft, um unnötige Stromoder Energiefresser aufzuspüren und zu vermeiden. Wie oft kommt es vor, dass man beim Verlassen der Wohnung in Gedanken ist und vergisst, das gekippte Fenster im Schlafzimmer zu schließen. Der SMART Meter weiß nun, durch das „Der Letzte macht das Licht aus“ System, dass sich keiner mehr im Haus befindet und unnötig Energie verbraucht wird. Da der intelligente Zähler mit intelligenten Geräten gekoppelt ist, kann er steuern, dass das Fenster sich schließt. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

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Das Haus der Zukunft Neueste Gebäudegeneration bietet Erdbebensicherheit Von Florian Jöst, Jan Geyer, Marco Fuchs und Marius Wolff Januar 2050: Die Stadtwerke Heidelberg treten den Naturgewalten entgegen. Auf einer Pressekonferenz gab gestern ein Sprecher der Stadtwerke Heidelberg bekannt, dass nach einer Planzeit von über einem Jahr das Konzept für das Haus der Zukunft gefunden ist. Das Haus der Zukunft ist so konzipiert, dass es den in unserer Region immer häufiger auftretenden Erdbeben und Überschwemmungen durch den Klimawandel standhält. Grundgerüst des Hauses ist das Metallfundament aus Säulen, die bis zu 100 Meter in den Boden eingelassen sind und aus flexiblem Stahl bestehen. Auf diesen Säulen befindet sich eine Plattform, die dem Grundriss des Hauses entspricht und mit Elektromagneten ausgestattet ist. Darauf kommt das Haus, das ein Metallfundament hat, welches ebenfalls Elektromagneten besitzt. Dadurch wird das Haus in

So werden die Leitungen der Zukunft nicht mehr aussehen. der Schwebe gehalten und ist nicht so anfällig für Erdbeben. Gegen Überschwemmungen ist es durch die in die Hauswände eingelassenen Pumpen geschützt. Diese pumpen das Wasser an der Außenseite ab und speisen es bei Bedarf in das Wasserversorgungssystem des Hauses ein, ansonsten wird es über eine Abwasserpipeline abgeführt.

Auf den Dächern der Stadtwerke Heidelberg stehen sie bereits: Solaranlagen zur Stromerzeugung.

Die Wasserversorgung geschieht wahlweise über Frischwasserpipelines oder im Haus integrierte Wassertanks. Außerdem ist eine kleine Wasseraufbereitungsanlage vorhanden, die Regenwasser in das Frischwasser einspeist. Die Stromversorgung geschieht über Schleifkontakte, die zwischen den beiden Metallfundamenten eingebaut werden. Eine kleine Onshore-Windkraft-Anlage sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen Strom und sorgen für die Warmwassererzeugung. Wegen der Vielzahl von technischen Anlagen und der fehlenden Möglichkeit einen Keller zu bauen, müssen die Häuser mindestens zweistöckig errichtet werden. Wie lang der Bau eines solchen Hauses dauert, hängt von den individuellen Wünschen des Kunden und den Wetterbedingungen ab. Angesetzt ist eine Bauzeit von ungefähr sechs Monaten.

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Sonntag, 9. Januar 2011

GIS ist die Zukunft Interview mit Diplom-Ingenieur Klaus Nething zum Thema Geographische Informationssysteme Wie könnte GIS in 40 Jahren aussehen?

Klaus Nething ist Fachmann für Geographische Informationssysteme. Von Marco Unger, Jonas Rossel und Anne Bendel Der Gruppenleiter Klaus Nething arbeitet seit 1998 bei der Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH im Bereich Netzinformation, Dokumentation und IT. Er ist für die Netzdokumentation im Geographischen Informationssystem (GIS) zuständig. Die Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH setzt das GIS seit etwa zwölf Jahren produktiv ein. Was ist ein GIS genau? GIS ist eine objektorientierte Modellwelt, quasi ein Abbild der realen Welt auf einem Computer. Alle Leitungen und Kabel in Heidelberg sind im GIS der Stadtwerke Heidelberg räumlich erfasst und mit Bezug zum Kataster (Gebäude, Grenzen) vermaßt. Jedes Kabel, jede einzelne Abzweigung, jeder Hydrant oder jede Verbindungsmuffe kann man in dem Informationssystem nachvollziehen. Des Weiteren sind zu jedem Objekt auch Sachinformationen

hinterlegt, wie zum Beispiel aus welchem Material es besteht, wann es verlegt wurde oder ob es bereits saniert wurde. In Kurzform ist ein GIS eine große Datenbank mit Geometrieund Sachinformationen. Für was wird das GIS bei den Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH genutzt? Die komplette Netzdokumentation soll einmal im GIS vorgenommen werden, es werden keine Pläne mehr von Hand gezeichnet. Alle Daten müssen nur einmal erfasst werden und nicht wie früher in Bestandspläne und Übersichtspläne übertragen werden. Für die Sparten Gas und Wasser sind die Informationen bereits vollständig im GIS erfasst. Auch die Sparte Fernwärme ist seit vier Jahren flächendeckend für das Versorgungsgebiet der Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH digital vorhanden. Die Sparte Strom wird seit zwei Jahren in das GIS übertragen. Das soll im Jahr 2015 abgeschlossen sein.

GIS ist die Zukunft, da alle Daten für Statistiken im GIS ermittelt werden können. Auswertungen für etwa die Bundesnetzagentur können per Knopfdruck erstellt werden. Somit hat man eine Effizienzsteigerung durch die konzentrierte Datenhaltung. Es können problemlos Rohrnetzberechnungen durchgeführt werden - und das papierlos. Durch den Einsatz so genannter Toughbooks, das sind kleine wasserdichte und sturzsichere Notebooks, können die GIS-Daten jederzeit überall mit in den Außendienst genommen werden. In naher Zukunft soll GIS online gehen, um die Netzauskunft via Internet möglich zu machen. Es ist gut vorstellbar, dass in Zukunft die Außendienstmitarbeiter ihre Aufträge für den Tag per Toughbook abrufen und direkt zu den Baustellen fahren. Alle vorgenommenen Tätigkeiten werden sofort aktualisiert und sind für alle Außendienstmitarbeiter schneller zugänglich. Wie kommen die Daten in das GIS? Die Daten werden teilweise über GPS aufgenommen oder anhand von Einmessungsskizzen in das GIS übertragen.

GIS macht es möglich: Pläne gibt es heute nicht mehr in Papierform.

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Sonntag, 9. Januar 2011

Eine Plane als Regenschutz Von Martina Gaißer und Nico Krotz „Die Stadtwerke Heidelberg haben keinen Fuhrpark wie man ihn sonst in einem Unternehmen kennt“, betonte Fuhrparkleiter Dieter Grün gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Es gibt nur eine sogenannte Fuhrparkwerkstatt. Die einzelnen Fachabteilungen sind für die Reparaturen und die dafür entstandenen Kosten selbst verantwortlich. „Ich kann nicht in die Zukunft schauen“, beantwortete Dieter Grün uns die Frage, ob es im Jahr 2050 noch Autos gibt. Aber er ist der Meinung, dass es eine Veränderung in der Mobilität gibt. Der Grund hierfür ist der Fortschritt in der Telekommunikation. Weite Geschäftsreisen könnten in der Zukunft durch Videokonferenzen am Computer ersetzt werden. Durch die Fortschritte in der Forschung, so Dieter Grün, können die Antriebe der Fahrzeuge in der Zukunft umweltfreundlicher werden. Bei innerstädtlichen Fahrten könnten zukünftig Elektromotoren eingesetzt werden. So werden auch die Stadtwerke Heidelberg ein Elektroauto anschaffen. Bezüglich der Entwicklung der Autos ist Dieter Grün sich sicher:

Fuhrparkleiter Dieter Grün gab Einblicke in die Vergangenheit und die Zukunft des Fuhrparks. „Die Autos werden kleiner und leichter sein.“ Schon heute macht es die Technik möglich, dass Autos computergesteuert sind, also fahren können, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt. Aber diese Technik wird von der Bevölkerung nicht angenommen, da die Menschen kein Vertrauen in diese Entwicklung haben. Zu den Umweltplaketten gab er

Die Einsatzmöglichkeiten von Elektroautos werden bei den Stadtwerken Heidelberg bereits getestet.

uns auch eine klare Antwort: Sie werden nach und nach überflüssig, da die neuen Autos die aktuellen Euro Normen erfüllen. Dieter Grün fordert, dass man in puncto Sicherheit in der Zukunft mehr für andere Verkehrsteilnehmer tun sollte, nicht nur für den Autofahrer. Er glaubt, dass eine abgeknickte und mit einer Knautschzone versehene Motorhaube Fußgänger, Fahrradfahrer und andere gefährdete Verkehrsteilnehmer vor schweren Verletzungen bei Unfällen schützen könnte. Zum Schluss des Gesprächs gab uns Dieter Grün einen Einblick in die Vergangenheit. Er zeigte uns Bilder des Fuhrparks der Stadtwerke vor 40 Jahren, welche uns sehr beeindruckt haben. Zum Beispiel hatte die Werkstatt kein festes Dach, sondern nur eine Plane, die vor Regen und Wetter schützte. Seitdem hat sich viel verändert. Wer weiß, wo wir in weiteren 40 Jahren stehen werden?

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Sonntag, 9. Januar 2011

LEDs leben länger Die Beleuchtungstechnik der Zukunft verbraucht weniger Energie

Klein, fein, leuchtend: LED-Leuchten. Von Stephanie Lutz, Patrick Ehhalt, Christian Knapp Die Beleuchtung mit Licht aussendenden Dioden, die besser unter ihrem englischen Begriff Light Emitting Diode (LED) bekannt sind, wird zunehmend beliebter. „LEDs finden bereits im Verkehr immer mehr Verwendung“, das berichteten Volker Graser und Rainer Herb von der Abteilung Beleuchtungstechnik bei unserem Gespräch dieser Tage. LEDs sind neben ihrem geringen Stromverbrauch mit 50.000 bis 60.000 Betriebsstunden auch langlebiger und effektiver in der Lichtabgabe. So beträgt bei einer normalen 40 Watt Glühlampe die Lichtabgabe etwa fünf Prozent der eingesetzten Energie. Die restlichen 95 Prozent verpuffen in Wärme. Bei LEDs ist die Lichtabgabe mit 90 Prozent deutlich effizienter. Die Lichtabgabe bei gleicher Leistung wird durch die stetige Weiterentwicklung der LED weiter steigen.

In Heidelberg wird demnächst ein Projekt starten, bei dem die Straße im Steigerweg mit LEDs beleuchtet wird. Die Anschaffung solcher LED-Beleuchtungen ist im Gegensatz zu herkömmlichen Straßenbeleuchtungen etwas teurer. Da die Betriebskosten mit

LEDs jedoch günstiger sind, wird sich das bald mehr als ausgleichen. Die Umwelt kommt durch den Einsatz mit LEDs auch nicht zu kurz, denn durch die Stromersparnis werden bis zu 260 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde eingespart. Wie wird es wohl 2050 aussehen? Wahrscheinlich werden intelligente LED-Schilder aufgestellt, die je nach Verkehrslage den schnellsten, sichersten Weg angezeigen. Oder es wird Schilder geben, die entsprechend der Verkehrslage den Weg zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten weisen. Zudem wird die Beleuchtung je nach Verkehrsfluss und Uhrzeit gesteuert und mehr oder weniger hell. In Zukunft werden viel mehr LEDs auch im Haushalt ihren Einsatz finden, die automatisiert je nach Wunsch an und aus gehen oder hell und dunkel werden. Da der Markt für LEDs sich rasend schnell weiter entwickelt, ergeben sich sicherlich in naher Zukunft unvorsehbare Einsatzmöglichkeiten dieser innovativen Leuchttechnik.

Volker Graser und Rainer Herb von der Abteilung Beleuchtungstechnik standen für das Gespräch bereit.