2009
welche Farbe wählen, welches Instrument spielen, welchen Beruf lernen...
sich aus einander setzen
Huus am Schärme, Hägendorf Böglihuus, Derendingen Begleitetes Wohnen, Derendingen Begleitetes Wohnen, Wangen bei Olten
Jahresbericht der Stiftung Kinderheime Solothurn
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Spendenkonto PC 46-1020-5 SKSO | Jahresbericht 2009
Liebe Leserin, lieber Leser
3
Leben findet dort statt, wo man sich auseinandersetzt Liebe Leserin, lieber Leser Leben findet dort statt, wo man
Als Institution ist die SKSO gefordert, sich
sich auseinandersetzt.
auseinander zu setzen mit der Gesellschaft, der
‚Auseinandersetzung’ bedeutet
Umwelt, den Veränderungen. Wir wollen keinen Still-
Bewegung und Fortschritt.
stand, auch wenn das manchmal einfacher wäre.
Ohne Auseinandersetzung bleiben nur der Stillstand und
So sind wir ganz konkret am Nachdenken darüber,
das ‚Treten am selben Ort’. In
wo wir mit unseren Mitarbeitenden und
unseren Institutionen findet
Ressourcen für die Gemeinden und Sozialregionen
‚Auseinandersetzung’ auf allen
weitere, andere, neue Angebote anbieten
Ebenen statt. Bei den Bewoh-
können. Angebote, die den heutigen Bedürfnissen
nern, bei den Mitarbeitenden,
entsprechen.
bei der Leitung und auch in der Trägerschaft. Die Fragestellungen sind einfach anders.
• Wie können wir mithelfen, dass weniger Platzierungen nötig sind? • Wie können wir mithelfen, dass Eltern und Kinder
Zu unseren Aufgaben in der
nicht getrennt werden müssen?
sozialpädagogischen Arbeit gehört es, unsere Bewohner
Das sind Fragen, die uns beschäftigen und mit
‚weiter’ zu bringen in ihrer Ent-
denen wir uns intensiv auseinander setzen.
wicklung. Das geht nur über die
Erste Schritte in diese Richtung sind wir schon
Auseinandersetzung mit sich
gegangen. Der Stiftungsrat hat entschieden, die-
selber, mit anderen Mustern,
sen Weg weiter zu verfolgen. Weitere Schritte wer-
anderen Strategien für das
den folgen. Wir setzen uns auseinander und bleiben
Leben. - Das ist Beziehungs-
in Bewegung.
arbeit. Sie ist anstrengend für
Und wir freuen uns darauf.
die Bewohner und die Betreuer. Aber es lohnt sich.
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit und für jegliche Unterstützung. Im Namen der Kinder und Jugendlichen, der Mitarbeitenden und des Stiftungsrates Fredy Meury Geschäftsführer SKSO
SKSO | Jahresbericht 2009
Stiftungsrat
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Ist die SKSO eine vertrauenswürdige Institution? Für Spenderinnen und Spender stellt sich immer wieder die Frage, ob sie einer Spenden sammelnden Organisation vertrauen können oder nicht. Auch unsere Stiftung ist für gewisse Ausgaben auf Spenden angewiesen, zum Beispiel für • Anschaffungen für die Zimmer unserer Bewohner oder unsere Häuser allgemein • Ausflüge und Ferien • Mal- oder andere Therapien, die nicht durch die Krankenkasse übernommen werden • Freizeitaktivitäten wie Fussball, Tennis, Karate, Tanzen etc. • musische Bereiche wie Flöten-, Gitarren- oder Schlagzeugunterricht Das alles sind Kosten, welche wir nur über den Spendenfonds bezahlen können.
Das ZEWO-Gütesiegel In der Schweiz zertifiziert die Stiftung ZEWO vertrauenswürdige gemeinnützige Organisationen. Der Stiftungsrat der SKSO hat beschlossen, das ZEWO-Gütesiegel zu erlangen.
Schoggi-Verkauf...
In der Folge hat sich unsere Stiftung dem strengen Aufnahme- und Zertifizierungsverfahren der ZEWO gestellt. Insbesondere mussten die Unterschriftenregelung und die Rechnungslegung angepasst
Der traditionelle Schoggiverkauf wurde auch dieses Jahr
werden.
durch Frau Therese Steinemann, Subingen, organisiert mit
In einem umfassenden Fragebogen musste die SKSO beweisen,
einem Erlös von Fr. 20’715.70.
dass sie transparent und offen kommuniziert. Viele Unterlagen
Wir danken den treuen Verkäuferinnen und Verkäufern, die
haben wir eingeschickt, sie wurden durch Fachexperten überprüft.
unsere Schoggi an Ständen und an der Haustür verkaufen.
Auch ein Besuch eines ZEWO-Vertreters in einer unserer Institutionen gehörte zum Aufnahmeverfahren.
Es macht uns Sorgen, dass der Erlös aus dem Schoggiverkauf jedes Jahr etwas zurück geht und wir bitten
Das Aufnahmeverfahren ist nun abgeschlossen und wir freuen uns,
die Kirchgemeinden, den Verkauf unserer Kinderheim-
schon bald als erste Institution des KiJuB* im Kanton Solothurn mit
Schoggi doch wieder bei den traditionellen Anlässen wie
dem ZEWO-Label ausgezeichnet zu sein.
Suppentagen, Familiengottesdiensten usw. einzuplanen. mehr zu ZEWO unter www.zewo.ch Herzlichen Dank.
*www.kijub.ch
SKSO | Jahresbericht 2009
Stiftungsrat
5
Liebe Leserinnen liebe Leser
Insgesamt wohnen und leben
Der Stiftungsrat traf sich an vier Sitzungen zur Behandlung der
rund 30 Kinder, Jugendliche und
statuarischen Geschäfte und zur Diskussion von Grundsatzthemen.
junge Erwachsene in unseren
An der September-Sitzung pflegte er traditionell den Austausch mit
Institutionen. Neben der sozial-
den Mitgliedern der Hauskommission Schärme.
pädagogischen Begleitung
Nach einigen ‘mageren’ Jahren mit finanziellen Verlusten freuen wir
ist uns die intensive Zusam-
uns, im Jahr 2009 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
menarbeit mit den Eltern ein grosses Anliegen. Ein wei-
Der Schoggiverkauf wurde dieses Jahr noch durch Frau Therese
terer Schwerpunkt ist die schu-
Steinemann, Subingen, organisiert. Der Erlös beträgt rund
lische Begleitung, das Lern-
Fr. 20’715.70. Auf Ende Jahr hat sie dieses langjährige Engagement
coaching. Die Jugendlichen
abgegeben. Der Verkauf wird nun SKSO intern organisiert.
unterstützen wir intensiv bei der Lehrstellensuche.
Wir danken den treuen Verkäuferinnen und Verkäufern, die unsere Schoggi an Ständen oder an den Haustüren verkaufen.
Da viele unserer Kinder und Jugendlichen mit belastender
Ich bedanke mich bei den Firmen und Vereinen, den privaten
Vergangenheit zu uns kommen,
Spendern und Spenderinnen und auch bei den Kirchgemeinden und
setzen wir uns auch für eine
Pfarreien des Kantons für die finanzielle Unterstützung durch
therapeutische Begleitung ein.
Kollekten aus Gottesdiensten, Taufen, Hochzeiten oder Konfirmationen.
Neu betreuen wir neben unseren bekannten Bereichen
Ich bedanke mich bei all denen, die unsere Arbeit tatkräftig unter-
(Böglihuus, Huus am Schärme
stützen, auch bei den Mitarbeitenden der SKSO, welche täglich mit
und Begleitetes Wohnen) seit
den Kindern und Jugendlichen arbeiten und ihre Arbeit sehr gut
dem 1. Juli 2009 eine Familie
machen.
mit vier Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren zu Hause in der
Ruedi Köhli, Grenchen
eigenen Wohnung. Indem wir
Präsident des Stiftungsrates SKSO
dort ambulante sozialpädagogische Unterstützung anbieten, konnten wir die Platzierung der Kinder in einer Institution und damit eine Trennung von den Eltern vermeiden. Daneben bieten wir für einweisende Behörden massgeschneiderte Hilfen an bei der Ausübung von verfügten, schwierigen begleiteten Besuchsrechten.
SKSO | Jahresbericht 2009
Böglihuus
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Böglihuus in Böglihuus - Bericht der Bereichsleiterin Anfang 2009 waren wir im
weibliche Jugendliche aufzu-
zum Umorganisieren gezwun-
Böglihuus mit zwei Projekten
nehmen. Zudem fiel die wich-
gen und auch die Jugendlichen
beschäftigt: dem ‘Familienpro-
tige Entscheidung der SKSO,
waren gefordert, Alternativen
jekt’ (Betreuung einer Fami-
in die ambulante Familienhilfe
zu entwickeln. Eine spannende,
lie mit vier Kindern, entstan-
einzusteigen.
herausfordernde Aufgabe für eine frisch zusammen gewür-
den aus einer Notsituation) und dem neuen ‘Konzept Sozialpä-
Ferien
dagogische Intervention bei
Eine Woche Sommerferien ver-
Jugendlichen’.
brachten wir mit Zelten am Bie-
Alltag
Im Februar verbrachten wir –
lersee mit sieben Jugendlichen.
Im August begann der Alltag
Jugendliche, Familie und Mit-
Drei von ihnen waren neu. Ziel
im Böglihuus mit obiger Gruppe
arbeitende – ein Wochen-
dieses Lagers war, die neue
und einem weiteren Jugend-
ende auf dem Hasliberg. Viel
Gruppe in einem anderen Rah-
lichen. Dazu kam die Aufgabe,
Schnee, super tolle Pisten für
men zusammen zu bringen,
das neue Jugendkonzept umzu-
die Jugendlichen, ausgedehnte
sich gegenseitig kennen zu ler-
setzen. Jede Person im Team
Winterspaziergängen mit den
nen. Als Team konnten wir erste
hatte eine etwas andere Hal-
Kleinkindern, viele Gespräche,
Erfahrungen mit der erlebnis-
tung, viele Fragen und Unsi-
Spielabende, dies alles hat
orientierten Pädagogik sam-
cherheiten mussten geklärt
unserer gemischten Gruppe gut
meln. Lageralltag: Kajak fahren,
werden. In diesem intensiven
getan.
schwimmen, Velo fahren, wan-
Prozess konnten wir uns auf
felte Gruppe.
dern und Gestalten der Abende.
die kompetente Unterstützung
Entscheide getroffen
Die Jugendlichen haben zusam-
unseres Supervisors verlassen.
Im März und April setzte dann
men mit dem Team auf dem
eine wahre Flut von Anfragen
offenen Feuer feine Menus
für Jugendliche ein. Die SKSO
gezaubert. Das eher kühle und
hat entschieden, künftig auch
manchmal nasse Wetter hat uns
Bögli SKSO | Jahresbericht 2009
Böglihuus
7
Bewegung... Die Jugendlichen
Ruth Märki, Mitarbeiterin im Bög-
‘bewegen’ sich
lihuus, ist in eine Weiterbildung in
Mit Freude haben wir die Entwicklung
‘Erlebnispädagogik’ (Diplomlehr-
der gruppendynamischen Prozesse
gang Systemische Prozessgestal-
beobachtet. Waren die Jugendlichen
tung, Dauer 1 1/2 Jahre) einge-
zu Beginn noch auffallend unruhig,
stiegen. Sie erzählt, wie es dazu
stellte sich nach und nach eine gewisse
kam und was sie bei den ersten
Sicherheit im Umgang mit den vorgegebenen Alltagsstrukturen ein. Allmäh-
Modulen erlebt hat.
Sommerferien am Bielersee
lich sind die Jugendlichen in der Lage,
Will ich Gepäck schleppen
Probleme zu benennen, sie kennen ihre
und draussen schlafen?
Möglichkeiten und sie helfen mit, nach
Angefangen hat es damit, dass
Lösungen zu suchen.
unsere Bereichsleiterin eine interne Weiterbildung organi-
Heute kann ich sagen, dass die Grup-
siert hat: Von Planoalto war
penpädagogik und die Konzeptvorgaben
Andrea Zuffellato ins Böglihuus
im Böglihuus gelebt werden. Jedoch ein
eingeladen. Sie hat uns Mitar-
Thema steckt noch in den ‘Kinderschuhen’: Die Umsetzung der erlebnispäda-
beitenden ‘Erlebnispädagogik’ Freizeit
näher gebracht: Zuerst Theorie
gogisch orientierten Anlässe muss noch
im Trockenen, dann etwas
weiter erarbeitet und diskutiert wer-
Praxis bei Dauerregen im Gar-
den. Wir müssen uns fragen, was alles
ten – was bei allen ein bisschen
wir mit unseren Strukturen und den
Überwindung kostete.
personellen Ressourcen umsetzen können. Eine Mitarbeiterin hat sich der Aus-
Und die Erlebnispädagogik
bildung zur Erlebnispädagogin gestellt
hat mich nicht mehr losgelas-
(nächster Bericht). Bereits konnten wir
sen: ‘Soll ich mit meinen 49
fachlich gestützte Inputs umsetzen, z. B. das Sommerlager.
Jahren diese Weiterbildung WC-Ämtli
machen? Ja, aber immer draussen sein bei jedem Wetter und
Der Start des Konzepts ‘Sozialpädago-
dann noch Gepäck schlep-
gische Interventionen bei Jugendlichen’
pen und draussen schlafen und
ist mehr als gelungen! Im Team sowie
meine Kondition, reicht die
in der Jugendgruppe ist eine gute, wert-
wohl?’ ‘Aber ich liebe es draus-
schätzende Stimmung deutlich spürbar.
sen zu sein, Feuer zu machen,
huus
herumzustromern…’ Ein gross-
Regina Giger
zügiges und schnelles Okay
Bereichsleiterin Böglihuus
vom Chef, mein eigenes inneres
SKSO | Jahresbericht 2009
Okay - und schon begann das ‘Sofarunde’
Abenteuer:
Böglihuus
8
Definitiv wasserdicht
das Ende. Es gab noch einen
Ich freue mich auf die Fort-
Zuerst ein Wochenende im
letzten Sprung ins Ungewisse
setzung. Dem Böglihuus-Team
Alpstein mit zwanzig mir unbe-
- im Sturm mit dem Kajak
werde ich weitergeben, was ich
kannten Leuten. Das Erleb-
zurückfahren. Eine Mutprobe,
gelernt habe. Mit den Jugend-
nis war dicht, waren es auch
die alle geschafft haben. Super.
lichen haben wir bereits einiges
unsere Kleider? Wir waren froh,
Nach diesen elf Tagen bin ich
davon im Sommerlager am Bie-
die Schlussrunde an der Sonne
nun definitiv wasserdicht und es
lersee erlebt. Sie können sich
zu geniessen.
soll mir niemand mehr kommen
auf weitere kleinere Abenteuer
und neidisch sein auf eine Wei-
einstellen.
Zweite Runde: Griechenland.
terbildung in Griechenland.
Einige Sprüche musste ich mir
Ruth Märki
vorher anhören. ‘Dem sagst
Soziokulturelle Animatorin
du Arbeit, das ist ja Urlaub pur
Böglihuus
an der Sonne!’ Ich gebe zu, so stellte ich mir das natürlich auch vor: Viel Sonne, schöne
Das Buch zum Thema: Lexikon Erlebnispädagogik
Strände.
Theorie und Praxis der Erlebnispädagogik aus systemischer Perspektive Andrea Zuffellato und Astrid Habiba Kreszmeier
Das Abenteuer Griechenland begann - natürlich - wieder nass
«Selbstvertrauen in die innere Gewissheit, den Herausforderungen
und dies fünf Tage lang, beglei-
des Lebens gewachsen zu sein. Es entsteht aus imaginären und effek-
tet von Stürmen. Wir hatten
tiven Vergleichen der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen und
Kajaks dabei, um irgendwann
Aufgaben des Alltags. ... Erlebnispädagogik stärkt das Selbstvertrauen
damit loszufahren.
insofern, als sie die Menschen in neue und ungewohnte Lebenserfah-
Schlussendlich erreichten wir
rungen führt, ihnen Schritte zutraut und ihren Fähigkeiten vertraut. Die
nach einer langen, unvergess-
Wagnisse des Lernens erweitern den Horizont der Menschen und ver-
lichen Odyssee mit den Kajaks
grössern ihren Erfahrungsschatz.»
‘den schönen Strand mit Sonne’ doch noch. Das war aber nicht
Informationan zur Erlebnispädagogik unter www.planoalto.ch
Bögli Kajakfahren auf dem Bielersee
SKSO | Jahresbericht 2009
Böglihuus - Lerncoaching
9
Lerncoaching ‘Hier lerne ich, was ich noch nicht so gut kann’ Die schulische Begleitung und
Die unterschiedlichen Antwor-
Gehst du gern ins Lern-
Unterstützung der Jugendlichen
ten verdeutlichen, dass jeder
coaching?
ist eine der Hauptaufgaben der
Jugendliche andere Bedürfnisse
Diese Frage beantworteten
sozialpädagogischen Betreu-
hat und dass im Lerncoaching
die Meisten mit Ja. Dass man
ungspersonen im Böglihuus.
darauf eingegangen wird.
manchmal nicht gerne geht
Das bedeutet, dass im Bögli-
Was bringt dir das Lern-
streng der Tag war, sind ehr-
huus-Alltag die Jugendlichen bei
coaching?
liche und verständliche Antwor-
den schulischen Aufgaben, beim
‘Das Lerncoaching hilft mir, in der
ten der Jugendlichen.
Lernen für Prüfungen, beim
Schule bessere Noten zu schrei-
Erarbeiten von Vorträgen für die
ben’. Dies war eine häufige Ant-
Würdest du freiwillig ins
Schule und bei der Berufswahl
wort auf die Frage, was das
Lerncoaching gehen?
von den Mitarbeitenden Unter-
Lerncoaching denn bringt. Bes-
Auffallend bei der Frage, ob
stützung erhalten.
sere Noten sind eine direkte
man auch freiwillig ins Lerncoa-
Auswirkung, welche die Jugend-
ching gehen würde, waren die
Zusätzlich gehen alle Schüler
lichen sofort spüren, die Auf-
altersspezifischen Antworten.
obligatorisch einmal pro Woche,
trieb geben und das Selbstbe-
Die jüngeren Jugendlichen ant-
bei Bedarf zweimal, ins interne
wusstsein stärken.
worteten mit ‘eher nicht’. Die
oder es darauf ankommt, wie
Lerncoaching, wo sie individuell begleitet und gefördert werden.
Jedoch an Themen zu arbeiten,
stufe würden auch freiwillig ins
Die Leiterin des Lerncoachings
die nicht direkt in der näch-
Lerncoaching gehen.
arbeitet eng mit den Lehrper-
sten Prüfung abgefragt werden,
sonen, den Berufsberatungen
ist vor allem für die jüngeren
Den Jugendlichen Erfolgs-
und den Bezugspersonen der
Jugendlichen schwer nach zu
erlebnisse im schulischen und
Jugendlichen zusammen.
vollziehen.
im beruflichen Bereich ermögli-
So kam von ihnen eher die
chen, dafür steht das Lern-
Was machst du im Lern-
Rückmeldung: ‘Manchmal bringt
coaching im Böglihuus.
coaching?
mir das Lerncoaching viel, manch-
Bei einer Umfrage unter den
mal nichts’.
Nachgefragt hat Jasmin Wernli
Jugendlichen, was sie im Lern-
Sozialpädagogin in Ausbildung
coaching machen, kamen viele
Böglihuus
unterschiedliche Antworten: Hausaufgaben machen, lernen, Vorträge vorbereiten und üben, Bewerbungen schreiben, schauen
huus
wo zur Zeit meine Schwächen in der Schule sind oder auch mal diskutieren.
SKSO | Jahresbericht 2009
Jugendlichen ab der 2. Ober-
Begleitetes Wohnen
10
‘ich kann, weil ich BeWo Wangen bei Olten und Derendingen - Bericht der Bereichsleitung ‘Ich kann, weil ich will, was ich
Gleichzeitig geht es darum, sich
Sich auseinandersetzen
muss’ - der Spruch an der Pin-
das notwendige Können anzu-
mit Zwängen
wand im BeWo Derendingen ist
eignen, um nach dem Aus-
‘Ich muss nur sterben’, sagt
einleuchtend, gleichzeitig sper-
tritt aus dem BeWo das Leben
eine Bewohnerin jeweils, wenn
‘Ich kann,
rig und er regt zu Gedanken-
erfolgreich und eigenständig
wir etwas Bestimmtes ultimativ
weil ich will,
spielen an – was ist, wenn ich
zu meistern (Selbstdisziplin,
von ihr fordern oder sie auf ihre
was ich muss’
z.B. die Reihenfolge ändere?
Durchhaltevermögen, Zuverläs-
selbst gesteckten Ziele hinwei-
sigkeit, Haushaltführung…).
sen, deren Schritte zur Verwirk-
Was ist,
Das sind hohe Ziele.
lichung sie nicht geht (z.B. Ziel
wenn ich
Lehrabschluss - aber nicht ler-
bei dieser
nen wollen).
Aussage die
Wenn ich in die Wohngemeinschaft eintrete, muss ich den Spruch jedes Mal lesen, fast
Sich auseinandersetzen
zwanghaft, und darüber grü-
mit seinem Willen
beln – bis mich ein Bewohner
Für die Bewohner steht immer
Sich auseinandersetzen
in die Realität holt, z.B. mit der
wieder im Zentrum heraus zu
mit dem, was wirklich
Frage: ‘Wer hat mein Sandwich
finden, was sie wirklich wollen
funktionieren könnte
geklaut?!’
(z.B. bei der Berufswahl), was
Die Begleitung der jungen
Reihenfolge
ihnen wichtig ist und wie sie
Erwachsenen orientiert sich
Sich auseinandersetzen
ihren Willen verwirklichen kön-
an Zielen, an Lösungen und an
mit seinem Können und
nen (z.B. Lebensziele, familiäre
ihren persönlichen Ressourcen.
Noch-nicht-Können
und freundschaftliche Bezie-
Gemeinsam mit dem Bewohner
Das BeWo ist organisiert und
hungen). Darum ist ein wich-
ist dies ist ein ständiges Suchen
strukturiert, das stimmt. Aber
tiger Teil unserer Begleitung
und Ringen bei der Frage, wie
gleichzeitig schaffen wir im
Motivationsarbeit.
Können, Wille und äussere Rea-
BeWo auch Raum zum Experimentieren und zum Erfahrungen sammeln, z.B. dadurch, dass die Bewohner in unbetreuten Zeiten Verantwortung für sich und die Gemeinschaft
ändere?
lität möglichst zufriedenstellend
Begleitetes unter einen Hut gebracht werden können.
Andreas Santschi
Bereichsleiter BeWo
übernehmen müssen.
Was wichtig ist...
Sich mit Technik auseinandersetzen und Verantwortung übernehmen
SKSO | Jahresbericht 2009
Begleitetes Wohnen
11
will, was ich muss’ Nachgefragt bei einigen BeWo-Bewohnerinnen und Bewohnern Wie erlebst du es, wenn du dich
• Die unschönsten Momente:
zusammen mit dem BeWo-Team
im Moment nichts, als ich
zungen mit anderen Bewohnern?
mit Problemen auseinander-
Streit mit anderen Bewoh-
• ‘Ich erlebe Auseinander-
setzen musst?
nern hatte, wenn ich Geld
setzungen als extrem
• ‘Meine Bezugsperson bleibt
ausgeben musste.
gut, aber es führt auch immer
Was würdest du ändern, wenn du
Vorwürfe und kommen so zu
zu langen Diskussionen. Dies
im BeWo-Team wärst?
keiner Lösung.’
nervt mich, weil ich am näch-
• ‘Ich weiss ehrlich gesagt
sten Tag wieder früh aufstehen muss.’
nicht, was ich anders machen
Was hat dich im vergangenen Jahr im BeWo besonders beschäftigt?
• ‘Das Zusammenleben mit den
• ‘Na ja, ab und zu gut. Ab und zu ganz und gar nicht gut.’
würde.’ • ‘Ich würde die Hausarbeiten streichen.’ • ‘Ich würde veranlassen, dass jeder Bewohner Sofa, TV und
Mitbewohnern ist nicht immer
Kühlschrank in seinem Zim-
leicht und lustig. Wenn neue
mer hat.’
Bewohner einziehen, ver-
Was fällt Dir zum Begriff ‘Auseinandersetzung’ ein?
• ‘Gewalt’ • ‘Immer schön ruhig und sachlich bleiben.’ • ‘Streiten’ • ‘Schlägerei’
ändert dies die ganze WG.
Wie erlebst du die Zeiten, in
Einerseits empfinde ich das
denen das Team abwesend ist?
Nachgefragt hat
als anstrengend, andererseits
• ‘Geil!’
Marco Jäggi, Ausbildungs-
ist es extrem spannend.’
• ‘Jeder macht was er will und
praktikant, BeWo Wangen
vergisst leider oft dabei die Was war der schönste, was der
Wohnen
Regeln.’
unschönste Moment im
• ‘Chaotisch’
vergangenen Jahr?
• ‘Ruhig’
• Die schönsten Momente: Jahresessen mit dem BeWo, der Eintritt ins BeWo, wenn ich Geld bekommen habe.
SKSO | Jahresbericht 2009
anstrengend.’ • ‘Wir machen einander schnell
immer sachlich. Das finde ich
Alltag
Wie erlebst du Auseinanderset-
Sich mit andern auseinandersetzen
Huus am Schärme
12
Sich auseinandersetzen - mit sich, mit der Zukunft, mit der Gruppe Ab August 2009 lebten im Huus am Schäme nur noch Jungs, das hat sich einfach so ergeben. In einer reinen Bubengruppe kommt es fast immer zu Auseinandersetzungen. Jeder will wissen, welchen Platz er in der Hackordnung einnimmt und so kommt es häufig vor, dass sich zwei oder mehrere auf nicht-ganz-erwachsenengerechte Art aneinander messen.
‘In der letzten Zeit habe ich Für den Jahresbericht 2009 haben sich die Kinder und Jugendlichen mit Fragen zur Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft, Gruppenleben und zu den Gruppensitzungen auseinander gesetzt. Hier ein paar Gedanken: ‘In der letzten Zeit habe ich
Die Gruppensitzungen
öfters Mist gebaut, doch ich
sind da, ...
möchte am Schärme bleiben können. Mein Ziel ist es, die
...um Dinge zu besprechen wel-
Kaufmännische Lehre auf einer
che nicht gut sind, oder um zu
Bank zu machen.’
schauen, was geändert werden muss.
‘Mich nerven die vielen StreiteWünsche für die Zukunft
reien. Ich finde es toll, mit den
...um Dinge zu lernen, zum Bei-
andern Kindern Tischfussball
spiel anständig zu sein.
zu spielen. Wenn ich gross bin, möchte ich einmal Banker wer-
...damit ich sagen kann was
den wie mein Halbbruder.’
mich beschäftigt und was mich nervt. Am liebsten möchte ich
‘Seit ich im Huus am Schärme
später ins Bett gehen können.
bin, bin ich lieber geworden.
Badeplausch
Ich möchte einmal einen Beruf
Bei den Jungs nachgefragt hat
erlernen und eine Frau und Kin-
Christian Burgener, Sozial-
der haben. Am Besten gefällt
pädagoge, Huus am Schärme
es mir hier, wenn ich mit den anderen Kindern spielen kann.’
Huus am Schärme Gemeinsamer Ausflug mit dem Böglihuus in den Europapark, Rust
SKSO | Jahresbericht 2009
Huus am Schärme
13
Huus am Schärme - Bericht der Bereichsleitung
öfters Mist gebaut..’ Auseinandersetzung mit
Sich auseinandersetzen
der Umwelt
im Team
In der wöchentlichen Kindersitzung bringen die Kinder
Das Jahresmotto der SKSO
Veränderungen in der Teamzu-
Anliegen ein und besprechen Fragen und Probleme,
‘Umwelt’ setzten die Kinder
sammensetzung und die Wech-
die alle betreffen. Sie lernen und üben Zuhören, faires
u.a. mit dem Bau von Solarge-
sel in der Kindergruppe veran-
Kritisieren und Kritik einstecken, auf gute Weise die
räten und Solarfahrzeugen um
lassten die Mitarbeitenden, sich
eigene Meinung vertreten und sich freuen, sich durch-
und beschäftigten sich so fast
vertiefter mit Fragen wie der
gesetzt zu haben oder zu akzeptieren, sich anpassen
nebenbei und auf spielerische
eigenen und gemeinsamen Hal-
zu müssen. Diese Auseinandersetzung geschieht zwi-
Weise mit Fragen der Umwelt.
tung und der pädagogischen
Gemeinsam Lösungen finden
schen den Kindern und auch zwischen Kindern und
Arbeit auseinander zu setzen.
Mitarbeitenden. Ich bin immer wieder überrascht von
In diesen Zusammenhang passt
den kreativen Ideen und Lösungsvorschlägen.
auch die Umstellung der Hei-
Es ist und kommt gut, denn
zung des Huus am Schärme von
alle sind ‘chribelig’ darauf, aus
In akuten kritischen Situationen wird die Gruppe an
Öl auf Pellets. Und durch die
jedem Tag einen guten Tag zu
einen gemeinsamen Tisch gerufen und das aktuelle
sanfte Innenrenovation wurden
machen.
Problem sofort besprochen. Die Absicht ist, Fragen
die Räume farbiger und dank
und Probleme MIT der Gruppe zu lösen. Dies ist ein
einigen Neuanschaffungen auch
Andreas Santschi
intensives Lernfeld – wir sind uns bewusst, dass dies
wohnlicher.
Stellvertretend für Philipp Ganz
ein hoher Anspruch an die Jugendlichen ist.
Bereichsleiter Huus am Schärme
Natürlich bewegten sich die KinIm Berichtsjahr gab es häufige Ein- und Austritte.
der viel in der tollen Umge-
Durch diese Wechsel sind auch die Mitarbeitenden
bung des Huus am Schärme mit
ausserordentlich gefordert. Die Kinder stehen noch
Spielwiese und Wald, im Bas-
immer im Prozess, ihren Platz an ihrem neuen Wohn-
sin, beim Pingpong-Spielen am
ort ‚Huus am Schärme’ und in der Gruppe zu finden.
neuen Tischtennistisch und auf dem selbst aufgebauten Spielturm. Zwischendurch gab es Ausflüge wie z.B. in den Europapark (wir waren eingeladen) oder zur Sommerrodelbahn in Langenbruck.
SKSO | Jahresbericht 2009
Mitarbeitende - eingetreten 2009
14
Sich mit der neuen Arbeitsstelle auseinander setzen
Seit August 2009 arbeite Im August 2009 habe ich mein
ich im Huus am Schärme in
Ausbildungspraktikum im Rah-
Hägendorf. Zuvor habe ich
men meiner Ausbildung zum
fünf Jahre in Bern gearbeitet
Das Huus am Schärme kenne
Sozialpädagogen an der BFF
und dort, berufsbegleitend,
ich bereits sehr gut, da ich dort
Bern im BeWo in Wangen bei
meine Ausbildung zum Sozi-
zuerst mein Praktikum machte
Olten begonnen. Ich wurde
alpädagogen abgeschlossen.
und dann die Ausbildung zur
vom Team und den Bewohnern
Simone Schärer
Sozialpädagogin (2000 bis
von Anfang an als vollwertiges
Im Huus am Schärme nehme
2006). Nach Einblicken und
Teammitglied akzeptiert und
ich mich der Anliegen und
Erfahrungen in zwei anderen
konnte mich dadurch schnell
Alltagsnöte der Bewohner an
Institutionen und nach meinem
und gut einleben und fühle mich
und nebenher setze ich mich
Mutterschaftsurlaub bin ich seit
sehr wohl.
auch mit der Botanik ausei-
Dezember 2009 im Böglihuus.
Die Zusammenarbeit im Team
nander, da ich die Verant-
schätze ich extrem. Persön-
wortung für den Schärme-
Hier musste ich mir zuerst
liche Anliegen und Unklarheiten
Garten übernommen habe.
ein Bild von meinem neuen
sowie Probleme der Bewohner
So versuche ich, sowohl den
Arbeitsort, vom Team und den
werden immer ernst genommen
drei Bezugskindern als auch
Bewohnern machen und mich
und angemessen behandelt.
dem Umschwung gerecht zu
mit dem neuen Konzept aus-
werden. Gut, bin ich es mir
einandersetzen. Mit einem
Für die zweite Hälfte des Prak-
als gelernter Bahnbetriebs-
Arbeitspensum von 30 % ist
tikums habe ich mir vorgenom-
disponent gewohnt, verschie-
dies nicht ganz einfach. Es war
men ein Projekt zu realisieren,
dene Aufgaben gleichzeitig
mir wichtig, mich möglichst
welches allen zugute kommen
anzupacken. Ich bin trotz-
schnell im Böglihuus zu inte-
soll: die Bewohner des BeWo
dem froh, habe ich bei dieser
grieren. Ich habe mich mit den
Derendingen und BeWo Wangen
Herausforderung tolle
Regeln und Strukturen ver-
werden gemeinsam mit ihren
Kolleginnen und Kollegen an
traut gemacht, ich hole mir
Betreuern ein verlängertes
meiner Seite!
Tipps von meinen Arbeitskol-
Wochenende am Meer verbrin-
Mein Ziel ist es, den Kindern
legen und versuche Schritt für
gen, entspannen und gleichzei-
und Jugendlichen einen Ort
Schritt, eine Beziehung zu den
tig den Gruppenzusammenhalt
zu bieten an dem sie, etwas
Jugendlichen aufzubauen. Ich
fördern.
geschützt vor Wind und Wet-
setze mich mit ihren Themen
Ausserdem möchte ich mich
ter, ihre Herausforderungen
und Anliegen auseinander. Es
in der mir verbleibenden Zeit
des Lebens gestärkt anpa-
ist mir wichtig, die Jugendlichen
verstärkt mit den Ressorts
cken und an den gesammel-
positiv zu beeinflussen und sie
Sicherheit und Infrastruktur
ten Erfahrungen wachsen
in ihrem Alltag zu stärken und
beschäftigen.
können.
zu unterstützen.
Marco Jäggi
Christian Burgener
Simone Schärer
Ausbildungspraktikant
Sozialpädagoge
Sozialpädagogin
BeWo Wangen bei Olten
Huus am Schärme
Böglihuus
Christian Burgener
die
Marco Jäggi
SKSO | Jahresbericht 2009
Mitarbeitende - eingetreten 2009
15
Ruth Märki
Hola soy Jimena! Me inte-
Das Gegenüber wahrnehmen
gre hace un año al Böglihuus y
– mich mit ihm auseinander-
estoy encargada de la limpieza .
setzen - mit all seinen Bedürf-
Familia, sinceridad y amor son
nissen, Erfahrungen und Zie-
Ich habe gerade meinen
las palabras con las que me
len war und ist ein wichtiger
50. Geburtstag gefeiert.
identifico.
Faktor in meiner sozialpädago-
Berufe: Gärtnerin und sozio-
Creo en el ”trabajo en equipo”
gischen Tätigkeit. Diese begann
kulturelle Animatorin.
para que las cosas funcionen.
mit einem Praktikum in einer
Ich arbeite seit 27 Jahren
El dia a dia junto a la miembros
Wohngruppe mit kognitiv beein-
mit Kindern und Jugend-
de Böglihuus me dio la oportu-
trächtigten Menschen. Dort
lichen in verschiedenen
nidad de conocer distintas cul-
habe ich auch während meiner
Institutionen, in den letz-
turas, costumbres, idiomas y
Ausbildung zum Sozialpädago-
ten Jahren vor allem in Insti-
con esto, la tolerancia, a darme
gen gearbeitet.
tutionen mit systemischem
cuenta que la amistad es el
Nach einiger Zeit hatte ich den
Ansatz. Dieser gesamt-
mejor regalo que se puede dar
Wunsch, mich neuen Auseinan-
heitliche Blick ist mir in der
y recibir.
dersetzungen zu stellen. Im
Neuen
Januar 2009 konnte ich im Huus
Arbeit sehr wichtig.
Jimena Salas
Pierre Frésard
SKSO | Jahresbericht 2009
In meiner Freizeit bin ich
Hallo, ich bin Jimena! Vor einem
am Schärme beginnen.
viel draussen unterwegs mit
Jahr habe ich im Böglihuus
Mit Kindern und Jugendlichen
Schneeschuhen, Ski, Kajak,
angefangen zu arbeiten, ich
zu arbeiten bedeutet, sich
Velo, zu Fuss. Bewegung ist
bin hier verantwortlich für die
regelmässig auseinanderzu-
für mich sehr wichtig.
Reinigungsarbeiten.
setzen. In diesem Sinne fin-
Was ich wusste bei Arbeits-
Familie, Ehrlichkeit und Liebe
den regelmässige Gespräche
beginn im Böglihuus: ein
sind die Dinge, die mir am wich-
mit den Bewohnern statt und
neues Konzept für Jugend-
tigsten sind.
das System Familie spielt
liche. Was ich antraf: Eine
Ich glaube an Teamarbeit, damit
eine ebenso wichtige Rolle
Familie (Mutter und 4 Kin-
alles funktioniert wie es soll.
wie der Alltag der Kinder und
der) und 2 Jugendliche.
Der Alltag mit den Menschen
Jugendlichen.
Was mich faszinierte: Diese
im Böglihuus gibt mir die Mög-
Kombination.
lichkeit, verschiedene Kulturen,
Die Bedürfnisse der Kinder und
Ich dachte mir, wenn eine
Traditionen und Sprachen ken-
Jugendlichen ändern sich, Ziele
Institution ein neues Konzept
nenzulernen und dadurch auch
und Perspektiven entwickeln
macht und umsetzen möchte
die Toleranz. Dies macht mir
sich - und verändern sich wie-
und dann eine Familie auf-
bewusst, dass Freundschaft das
der. Und genau diese Faktoren
nimmt, dann muss sie ziem-
schönste Geschenk ist, welches
möchte ich durch eine positive
lich innovativ und flexibel
man geben und empfangen
und wertschätzende Pädagogik
sein. Und das gefällt mir.
kann.
beachten und respektieren.
Ruth Märki
Jimena Fernandez Salas
Pierre Frésard
Soziokulturelle Animatorin
Mitarbeiterin Ökonomie
Sozialpädagoge
Böglihuus
Böglihuus
Huus am Schärme
Mitarbeitende SKSO
16
...die sich täglich auseinandersetzen Begleitetes Wohnen Santschi Andreas
100
Bereichsleiter
Bättig Margot
70
Soz.Päd. Mitarbeiterin
Pfister Vreni
70
Soz.Päd. Mitarbeiterin
Ruf Peter
70
Soz.Päd. Mitarbeiter
Jäggi Marco
80
Ausbildungspraktikant
Böglihuus Giger Regina
100
Bereichsleiterin
Eberhard Christina
20
Sozialpädagogin
Etzensperger Sebastian
85
Sozialpädagoge
Märki Ruth
85
Soziokulturelle Animatorin
Schärer Simone
30
Sozialpädagogin
Widmer Roland
90
Soz.Päd. Mitarbeiter
Tschui Melanie
40
FABE i.A.
Steiner David
90
Soz.Päd. Mitarbeiter
Wernli Jasmin
60
Sozialpädagogin i.A.
Kopp Edelgard
25
Lerncoach / EDV
Peter Judith
20
Mitarbeiterin Ökonomie
Salas Jimena
15
Mitarbeiterin Ökonomie
SKSO | Jahresbericht 2009
Mitarbeitende SKSO
17
mit den Kindern und Jugendlichen Familienprojekt (Derendingen)
Eberhard Christina
60
Sozialpädagogin
Tschui Melanie
60
FABE i.A.
Huus am Schärme Ganz Philipp
100
Hug Martina
80
Heil- und Sozialpädagogin
Bereichsleiter
Burgener Christian
80
Sozialpädagoge
Frésard Pierre
70
Sozialpädagoge
Geissmann Marc
80
Sozialpädagoge i.A.
Ajila Stéphanie
40
Sozialpädagogin i.A.
Mildner Myriam
80
Soz.Päd. Mitarbeiterin
Hochuli Isabella
60
Mitarbeiterin Ökonomie
Umiker Yvonne
50
Mitarbeiterin Ökonomie
Lerch Claudia
30
Leitung Schulwerkstatt/Homepage
Geschäftsführung, Administration Meury Alfred
100
Geschäftsführer
Kopp Christian
50
Sekretariat/Buchhaltung
Kirschbaum Brigitte
45
Administration/QL/Medien
Total Stellenprozente: 2035
am 31.12.2009
Fotos Seiten 16+17: Ausflug mit den Mitarbeitenden, Juni 2009
SKSO | Jahresbericht 2009
Meine Motivation
18
mache ich das Interessierst du dich wirklich für mich? Bewohner sagen es hie und da: ‘Du machst das nur, weil es dein Job ist’ und fragen damit kritisch: ‘Interessierst du dich wirklich für mich?’ Die Antwort ist meist zweierlei: ‘Ja, es ist meine Arbeit und ich verdiene Geld damit. Aber wenn ich bei der Arbeit bin, denke ich nicht daran, sondern an dich und deine Zukunft, an der wir gemeinsam bauen.’
Was motiviert mich? • Spannende Begegnungen: Ich lerne interessante
Was motiviert mich?
junge Leute kennen. Die Begegnungen bereichern auch mich persönlich. • Andere Lebenskonzepte: Tagtäglich bin ich mit fremden Lebenskonzepten konfrontiert, die mich immer wieder überraschen. • Arbeit mit Sinn: mich motiviert die Überzeugung, dass ich als Sozialpädagoge etwas Sinnvolles und Zukunftgerichtetes mache. • Gute Arbeitsbedingungen: Ein tolles BeWo-Team und viel Selbständigkeit mit angemessener Verantwortung.
• Unterschiedliche Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und anleiten. • Etwas aufbauen können und weiterentwickeln. • Das unlineare Leben als Mittelpunkt begreifen, mich überraschen lassen. • Der Mix zwischen langfristiger Planung und kurzfristigen Interventionen. • Die viele Abwechslung und die ständig neuen Herausforderungen. • Die spürbare gegenseitige Unterstützung, Philipp Ganz
auch bereichs- und stufenübergreifend.
Andreas Santschi Bereichsleiter BeWo
Philipp Ganz Bereichsleiter Schärme
Andreas Santschi
Philipp Ganz
Regina Giger
SKSO | Jahresbericht 2009
Meine Motivation
19
nur, weil es mein Job ist? ‘Stille Freuden’
Neu im Stiftungsrat und in der Hauskommission Schärme
Mein Arbeitsalltag als Bereichsleiterin gestaltet sich sehr
Mein Name ist Cornelia Bauer-Beuggert.
vielfältig, abwechslungsreich und hoch anspruchsvoll.
Ich bin 39 Jahre, verheiratet, und habe
Meine grösste Motivation ist es zu erreichen, dass wir im
zwei Kinder im Alter von 10 und 8 Jahren.
Böglihuus den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht
Ich lebe in Hägendorf, wo ich auch meine
werden.
Kindheit und Schulzeit verbracht habe.
Dabei bereitet es mir viel Freude, wenn Jugendliche kleine
Ebenso arbeite ich in Hägendorf an der Pri-
Schritte auf ihrem Weg in die Erwachsenenwelt machen.
marschule als Werklehrerin (50%).
Erfolge, wie das Finden einer Lehrstelle, das Erreichen von
In meiner Freizeit lese ich sehr gerne,
guten Schulnoten oder eine gute, neu gewachsene Beziehung
engagiere mich in einer Fasnachtszunft in
zur Herkunftsfamilie und das Erreichen von persönlichen Zie-
Olten und mache Motorradtouren.
len sind meine ‘stillen’ Freuden! Zudem ist es sehr motivierend, mit einem Team zusammen
Durch meine Arbeit als Werklehrerin
zu arbeiten, das gemeinsam nach Lösungen sucht und sich
komme ich immer wieder in Kontakt mit
gegenseitig unterstützt.
Kindern, die am Schärme zu Hause sind. Darum hat mich die Anfrage für den
Es ist für mich eine grosse Herausforderung, so vielen
Stiftungsrat und die Hauskommission
verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. In diesen
des Huus am Schärme sehr gefreut. Im
Herausforderungen fühle ich mich wohl. Ich freue mich an
Moment habe ich neben Familie und Arbeit
allen Fortschritten und beziehe aus den gemachten Erfah-
die nötige Zeit, um mich in diesen Gremien
rungen den Mut und die Kraft, die Aufgabe als Bereichs-
zu engagieren.
leiterin auszufüllen.
Ich freue mich auf die ‘Herausforderung Stiftungsrat’, auf das Kennenlernen der
Regina Giger
Hintergründe einer solchen Organisation.
Bereichsleiterin Böglihuus
Ebenso freut es mich, die Kinder, die ich von der Schule her kenne, im Huus am Schärme wieder zu treffen. Cornelia Bauer Stiftungsrätin
Cornelia Bauer
SKSO | Jahresbericht 2009
Statistik
20
wer - was - warum - wann - wieviel? Bewohnerinnen / Bewohner Total verrechnete Aufenthaltstage
2005
2006
2007
2008
2009
10’831
10’072
9’558
9’234
9137
Anzahl Bewohnerinnen / Bewohner
42
39
47
40
42
Austritte Total
13
12
16
17
11
Eintritte Total
16
11
17
8
11
Anschlusslösungen nach dem Austritt In selbständiges Wohnen
3
5
7
5
2
Zu den Eltern
6
4
7
10
8
Ins Begleitete Wohnen SKSO
2
0
3
0
3
In andere Institutionen
2
3
2
2
1
Auslastung der Institutionen in % (bezogen auf das Budget) Durchschnittliche Auslastung aller Institutionen Huus am Schärme, Hägendorf
95.72
89.01
88.77
90.29
104.44
103.48
91.23
94.24
108.35
99.53
Böglihuus, Derendingen
93.94
93.99
95.21
66.67
112.60
Begleitetes Wohnen Wangen und Derendingen
79.56
80.21
74.04
93.88
104.01
Alter der Kinder und Jugendlichen 0 – 3 Jahre
0
0
0
2
2
4 – 6 Jahre
4
1
3
1
1
7 – 12 Jahre
11
13
8
10
7
13 – 16 Jahre
12
11
13
10
18
über 16 Jahre
15
14
23
17
14
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter Anzahl Mitarbeitende ganzes Jahr Stellen Total am 31. Dezember
39
35
34
34
35
22.43
20.66
18.35
16.55
20.35
wer - was - warum - wann - wieviel? Statistik - sich mit Zahlen auseinander setzen
SKSO | Jahresbericht 2009
Ausbildung abgeschlossen
21
Ein Meilenstein
Mit Zuversicht in die Zukunft
Nach einem Jahr Praktikum, zweieinhalb Jahren als
Im Sommer 2010 ist es soweit: ich werde meine Ausbildung zur
Miterzieher und nun schon fast 3 Jahren in der Aus-
Sozialpädagogin beendet haben.
bildung befinde ich mich auf der Zielgeraden meines
Als ich die Ausbildung begann, habe ich mir immer vorgestellt, mich
langen Weges zum Sozialpädagogen, der sich durch-
in vier Jahren sicher, kompetent und eben – fertig ausgebildet - zu
aus von Zeit zu Zeit steinig zeigte.
fühlen.
Auf diesem Weg begegnete ich sehr unterschiedlichen
Ich muss allerdings feststellen, dass die Sozialpädagogik ein sehr
Situationen und Herausforderungen, die ich zu bewäl-
grosses und umfassendes Gebiet ist und wir in der Ausbildung zwar
tigen hatte. Ich konnte viele verschiedene Erfah-
Vieles anschneiden, aber nicht vertiefen konnten. Meine Erwar-
rungen machen.
tungen an die Ausbildung wurden in dieser Hinsicht zwar enttäuscht, auf der anderen Seite habe ich viele Anstösse bekommen.
Die praxisbegleitende Ausbildung war für mich sehr
Ich freue mich sehr darauf, Zeit zu haben, mich mit bestimmten
wertvoll, da ich besser lerne, wenn ich die Theorien
Themen näher auseinanderzusetzen.
fortlaufend mit der Praxis verknüpfen kann. Im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer. Heute weiss Obwohl der voraussichtliche Abschluss im Sommer
ich, dass der praktische Teil meines Studiums, d.h. die Zeit am
2010 ein wichtiger Meilenstein in meinem beruflichen
Schärme, essentiell war für mein heutiges Wissen. Durch die alltäg-
Werdegang ist, habe ich damit nicht ausgelernt. In
lich sich ändernden Situationen mit den Kindern und Jugendlichen
der Institution kann ich das theoretisch gelernte wei-
habe ich am meisten gelernt. Ich hatte das grosse Glück, nach
terhin anwenden und habe die Möglichkeit, dieses
meinem Praktikumsjahr am Schärme bleiben zu können und hatte
Wissen mit weiteren Erfahrungen anzureichern.
somit die Möglichkeit, doch noch einen grossen Teil meines Studi-
Da in unserer Ausbildung sehr generalistisches Wis-
ums praxisbegleitend zu absolvieren und viel Theorie in der Praxis
sen vermittelt wurde, das oft aufgrund der gros-
zu erproben, zu überprüfen und mir eine eigene Meinung dazu zu
sen Menge nur kurz angeschnitten werden konnte,
bilden.
möchte ich mich in verschiedenen Bereichen weiter
Somit werde ich die ersten Schritte als frisch ausgebildete Sozial-
vertiefen und zusätzliche Erfahrungen sammeln.
pädagogin - trotz dem Gefühl, nicht fertig ausgebildet zu sein - mit Zuversicht gehen können.
Marc Geissmann Sozialpädagoge i.A.
Stéphanie Ajila Gonzales-Thoma
Huus am Schärme
Sozialpädagogin i.A. Huus am Schärme Ich hatte in der Ausbildung die Möglichkeit, viel Theorie in der Praxis zu erproben, zu überprüfen und mir eine eigene Meinung dazu zu bilden...
Marc Geissmann
SKSO | Jahresbericht 2009
Stéphanie Ajila
Jahresrechnung
22
Die Zahlen 2009 Bilanz
BILANZ
Aktiven
Flüssige Mittel
211’205.71
Debitoren
101’710.05
Trans. Aktiven Liegenschaften Mobilien, Anlagevermögen
29’845.45 1’126’082.05 102’502.00
Kreditoren
45’791.80
Trans. Passiven
187’558.15
Hypotheken
700’000.00
Zweckgebundene Fonds
89’823.20
Eigenkapital Total
488’754.40 1’571’345.26
1’511’927.55
1’571’345.26
1’571’345.26
Aufwand
Ertrag
Gewinn
Rechnung
Passiven
BETRIEB Personal-Aufwand Sachaufwand Abschreibungen
59’417.71
1’660’407.45 469’428.50 35’738.85
Beiträge einweisende Behörden
2’166’961.40
Zinsertrag
329.20
Verpflegung Personal
14’972.50
Ausserordentlicher Ertrag
14’126.26
Derendingen, 23. Februar 2010
Total
Christian Kopp
Gewinn
Buchhaltung
2’165’574.80
2’196’389.36
30’814.56 2’196’389.36
2’196’389.36
Aufwand
Ertrag
Hägendorf, 23. Februar 2010
STIFTUNG
Oswald Löffel
Projekte
Revisor
Verwaltung
43’131.30
Hypothekarzinsen
18’981.25
50’000.00
Genehmigung
Mieteinnahmen
120’000.00
Genehmigt durch den Stiftungsrat
Schoggiverkauf
20’715.70
am 11. März 2010
Total
Rudolf Köhli, Präsident
Gewinn
Alfred Meury, Geschäftsführer
112’112.55
140’715.70
28’603.15 140’715.70
140’715.70
Aufwand
Ertrag
Die vollständige, revidierte
SPENDEN
Jahresrechnung 2009 nach Swiss
Ausgaben
GAAP FER sowie der Revisionsbericht
Spendeneingang
mit Anhang können bezogen werden
Einlage in Spendenfonds
12’188.00
bei
[email protected]
Total
49’497.25
37’309.25 49’497.25
49’497.25
SKSO | Jahresbericht 2009
Adressen
23
So erreicht man uns Huus am Schärme Allerheiligenstr. 21 4614 Hägendorf
Präsidium Stiftungsrat
Tel. 062 216 17 47
Rudolf Köhli
Fax 062 216 67 97
Tel. 079 366 59 17
Zwinglistrasse 9 Bereichsleiter: Philipp Ganz
2540 Grenchen
[email protected]
Tel. 032 654 10 20 Fax 032 654 10 30
Huus am Schärme, Hägendorf
[email protected]
Böglihuus Hauptstrasse 96 4552 Derendingen
Geschäftsführung SKSO Alfred Meury
Tel. 032 682 18 40 Böglihuus, Derendingen
Tel. 079 774 62 81 Fax 032 682 42 47
Le Coinat 1 2950 Courgenay
Bereichsleiterin: Regina Giger
Tel. 079 435 79 74
[email protected]
Tel. 032 471 30 50 Fax 032 471 30 52
Begleitetes Wohnen
[email protected]
Tel. 062 212 86 87 Tel. 079 262 03 13 Fax 062 212 86 88
Sekretariat SKSO Christian Kopp
Bereichsleiter: Andreas Santschi
Schluchtbachstrasse 35
[email protected]
4552 Derendingen Tel. 079 505 86 71
BeWo Standort Wangen
Tel. 032 682 16 83
Dorfstrasse 229
[email protected]
4612 Wangen b.Olten BeWo Wangen
Tel. 062 212 86 87
[email protected]
Bewo Standort Derendingen Güterstrasse 2 4552 Derendingen Tel. 032 682 50 20 www.skso.ch
SKSO | Jahresbericht 2009
BeWo Derendingen
[email protected]
www.skso.ch