Vertrauen zahlt sich aus

Consumer Barometer BIO Trends und Treiber im Sektor Consumer Markets Thema: Consumer Trust Ausgabe 4 | 2016 Vertrauen zahlt sich aus Das Consumer ...
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Consumer Barometer

BIO

Trends und Treiber im Sektor Consumer Markets Thema: Consumer Trust

Ausgabe 4 | 2016

Vertrauen zahlt sich aus Das Consumer Barometer von KPMG beleuchtet quartalsweise aktuelle Entwicklungen, Trends und ­Treiber im Handel und Konsumgütermarkt. Auf Basis vierteljährlicher gemeinsamer Konsumenten­ befragungen von KPMG und dem IFH Köln werden neueste Trends im Handel und Konsumentenverhal­ ten analysiert. Im Fokus dieser Ausgabe steht das Thema Kundenvertrauen. Für die Kurzstudie wurden mehr als 500 Konsumenten repräsentativ über ein Online-Panel befragt.

Bereits seit Jahrzehnten hat sich das Vertrauen der Verbraucher gegenüber einem Unternehmen oder einer Marke zum entscheidenden Faktor entwickelt, um die Kunden nachhaltig zu binden und ihnen beim Kauf ein gutes Gefühl zu geben. Auch die Werbung setzt dieses Schlüsselwort seit Langem gezielt ein. Um ihre Produkte und Services in das beste Licht zu rücken, stellen Unternehmen verstärkt ihre ­Vertrauenswürdigkeit in den Fokus der Marketing­ aktivitäten. Diese wird jedoch zunehmend auf den Prüfstand gestellt. Dabei kratzen nicht erst jüngste Daten­pannen oder Rückrufaktionen von Lebens­ mitteln bis hin zu explodierenden Smartphones am Vertrauen der Verbraucher. Auch ihre Anspruchs­ haltung an die Unternehmen ist gestiegen: Sie sind heute besser informiert, anspruchsvoller und ­kritischer als je zuvor.

Jahrzehntelang wurde der Zusatz „Made in ­Germany“ als vertrauensstiftendes Label wahr­ genommen, das Verbrauchern Sicherheit beim Kauf garantieren sollte. Das aktuelle Consumer Barometer widmet sich folgenden Fragen: Welche Aspekte zahlen heute auf das Vertrauen der Verbraucher ein? Her­s teller, Handel, Gütesiegel oder Ver­brau­cher­ orga­ni­s ationen – wessen Wort genießt beim Kon­s umen­ten die höchste Glaubwürdigkeit? Und zeigen sich hier branchenspezifische Unterschiede? Welchen Marken vertrauen die Kunden besonders und wie lässt sich Ver­ trauensverlust durch Rück­rufaktionen und Co. möglichst vermeiden?

Vertrauen in Marken, Hersteller oder Händler wird über Jahre hinweg aufgebaut und kann in Sekunden verloren gehen. Dabei müssen es nicht einmal große mediale Skandale sein. Auch mangelnde Aufklärung oder schlechte Kommunikation im Krisenfall können über Nacht für einen Vertrauensverlust sorgen. Es ist daher nicht überraschend, dass Vertrauen für neun von zehn Konsumenten ein zentrales Kriterium beim Kauf darstellt. Einen Vertrauensvorsprung vor Herstellern und Händlern genießen in Deutschland nach wie vor die Verbraucherorganisationen. Mark Sievers Head of Consumer Markets bei KPMG

Kernergebnisse im Überblick Die wichtigsten Zahlen

90 % 81 % 85 %

 er Studienteilnehmer nennen Vertrauen d als zentrales Kriterium beim Einkauf.  er Befragten sind bereit, für Produkte, d denen sie vertrauen, mehr zu bezahlen.  er Konsumenten vertrauen vor allem d den Verbraucherorganisationen.

86 % 95 % 70 %

 er Verbraucher wünschen sich im Fall d von Rückrufaktionen mehr Transparenz.  er Konsumenten geben Produkt­sicher­ d heit als ein wichtiges Kriterium beim Thema Vertrauen in eine Marke an. der Befragten vertrauen Händlern.

Insgesamt zeigt sich die hohe Relevanz des Themas Vertrauen beim Einkauf – für neun von zehn Befragten ist dieses Kriterium von Bedeu­ tung. Nach der guten Qualität der Produkte und dem Wohlbefinden während des Einkaufs ist dies der drittwichtigste Aspekt für die Studien­ teilnehmer.

Auffällig ist ein Vertrauensbonus seitens der weiblichen Verbraucher: In allen Produktkate­ gorien vertrauen Frauen nahezu ausnahmslos stärker auf Händler, Hersteller, Verbraucherorga­ nisationen oder Gütesiegel als Männer. Vor allem Gütesiegeln messen Erstere deutlich größere Glaubwürdigkeit bei als männliche Konsumenten.

Knapp 86 Prozent der Befragten wünschen sich im Fall von Rückrufaktionen mehr Informationen über die Hintergründe, 92 Prozent erwarten sogar eine lückenlose Aufklärung. Sowohl durch die Medien als auch durch den Hersteller selbst möchten 87 bzw. 86 Prozent der Studienteilneh­ mer informiert werden. Dabei besteht durchaus eine gewisse Markentreue: Nur 30 Prozent wechseln infolge einer Rückrufaktion tatsächlich zu den Produkten eines anderen Unternehmens.

Dem Urteil von Verbraucherorganisationen bringen Kunden hohe Glaubwürdigkeit entgegen. Im Schnitt aller betrachteten Produktkategorien vertrauen etwa 85 Prozent der Befragten diesen unabhängigen Organisationen. Hier wird ins­ besondere ein Vorsprung gegenüber Händlern deutlich, denen lediglich etwa 70 Prozent der Konsumenten Vertrauen entgegenbringen.

Befragungsergebnisse im Detail 1. Vertrauen macht den Unterschied Auf Platz 3 – hinter den Faktoren Qualität und Wohlfühlen – ist Vertrauen für die Befragten eine der Topprioritäten beim Einkauf. Mit zunehmendem Alter spielt für die Kaufent­ scheidung das Vertrauen eine immer größere Rolle. So geben mehr als 90 Prozent der über 50-Jährigen an, dass dieses Kriterium für sie beim Kauf „eher wichtig“ oder „absolut wichtig“ ist. Dagegen sind bei den 16- bis 19-Jährigen nur knapp 70 Prozent dieser Meinung.

2 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

Verbraucher zahlen bei Produkten, denen sie vertrauen, gerne mehr – bei Rückrufaktionen können Informationen helfen, das Vertrauen in die gewohnte Marke weiterhin aufrecht­ zuerhalten.

© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

Wichtige Kriterien beim Kauf im Allgemeinen Gute Qualität

98

Wohlfühlen

90

Vertrauen

90

Günstiger Preis

85

Große Auswahlmöglichkeiten

81

Sonderangebote

80

Nachhaltigkeit

84

77

75

Gute Marken

74

Regionale Produkte

66

Produkte aus Deutschland

65

Kompetente Beratung

62

Fair Trade

61

Einkaufsspaß/Einkaufserlebnis

66

60

Bioprodukte 41

45

53

38

Verbrauchermeinungen zum Thema Vertrauen

86 % 81 % 81 % 30 %

„Ich wünsche mir mehr Informationen über die Hintergründe von Rückrufaktionen.“

„Für Produkte, denen ich vertraue, zahle ich gerne mehr.“

„Unternehmen reagieren überwiegend richtig, wenn es zu Rückrufaktionen kommt.“

„Nach Bekanntgabe einer Rückrufaktion wechsle ich in der Regel zu einer anderen Marke.“

Im Faktor Vertrauen steckt zweifaches Umsatzpotenzial: Neben Qualität und Wohlfühlen gilt es nicht nur als eine der Topprioritäten beim Einkauf. Vielmehr sind zudem vier von fünf Konsumenten (80 Prozent) sogar bereit, mehr für Produkte zu bezahlen, denen sie v­ ertrauen. Dies ist eine Chance für alle Unternehmen, die das Thema umfassend auf die Agenda setzen – und zugleich ein Risiko für diejenigen, die dies versäumen. Mark Sievers Head of Consumer Markets bei KPMG

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© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

2. Was bedeutet Vertrauen für den Einkauf? Mit einer Fokussierung auf Produktsicherheit und -informationen schaffen Marken Vertrauen beim Kunden. Auch nachhaltigkeitsbezogene Themen sind in Deutschland relevant für die Bildung von Ver­ trauen. Das bestätigen zugleich die Ergebnisse der Connected Consumer Survey von KPMG International*, die aufzeigt, dass Konsumenten

in Deutschland in dieser Hinsicht viel bewusster sind als der globale Durchschnitt. Kunden in Deutschland fordern vor allem Ehrlich­ keit, Transparenz und qualitativ gute Produkte. Im Krisenmanagement ist eine offene Kommu­ nikation mit dem Verbraucher unabdingbar – egal über welches Medium.

Verbraucherpräferenzen beim Thema Vertrauen Produktsicherheit

95

Ausreichende Produktinformation

95

Offene Kommunikation/ Transparenz

88

Förderung der Gesundheit/ Wohlbefinden

87

Einhaltung des Werbeversprechens

87

Datenschutz und Datensicherheit

91

83

84

Nachhaltigkeit

83

Einfache Kontaktmöglichkeiten (persönlich und digital)

73

Fortschrittlichkeit/Aktualität

71

Label bzw. Siegel von Verbraucherorganisationen

66

73

53

Vertrauen beim Einkauf

„Keine Versprechungen, die niemals gehalten werden können (wie 48 Stunden lang Schutz usw.).“

„Dass drin ist, was draufsteht.“

„Korrekte Angaben auf der Verpackung.“

„Dass man sich auf die vom Hersteller gemachten Angaben verlassen kann.“

„Dass man weiß, wie ein Produkt entstanden ist und wo es herkommt.“

„Dass die Produkte keine Schadstoffe enthalten. Dass ich gesunde Lebensmittel bekomme.“

„Gute Qualität und günstig, jedoch nicht billig.“

* Connected Consumer Survey, KPMG International, 2017 4 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

Erwartungen an das Krisenmanagement

92 % 87 % 86 % 86 %

„Ich erwarte eine lückenlose Aufklärung der Vorkommnisse.“

„Ich möchte umgehend durch die Medien informiert werden.“

„Ich möchte direkt von dem Hersteller des Produkts informiert werden.“

„Ich erwarte eine Entschädigung in Form eines neuen Produkts.“

Verbraucherorganisationen genießen aus Konsumentensicht einen teils deutlichen Ver­ trauens­vorsprung, vor allem gegenüber Händlern und Herstellern. Diese sollten einen k­ laren Fokus auf Produktsicherheit und umfassende Produktinformationen legen – denn dies sind für 95 Prozent der Konsumenten zentrale Kriterien, mit denen Vertrauen gestiftet werden kann. Dr. Kai Hudetz Geschäftsführer des IFH Köln

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© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

Branchenvergleich 1. Elektronikprodukte Beim Kauf von Elektronikprodukten vertrauen Konsumenten vor allem auf Verbraucherorgani­ sationen: Diese rangieren mit etwa 87 Prozent bei der Gesamtheit der Befragten an erster Stelle – vor Händlern, Herstellern und Gütesie­ geln. Letztere stehen allerdings insbesondere

bei Frauen hoch im Kurs: Weibliche Verbraucher sprechen Gütesiegeln mehr Glaubwürdigkeit zu als die männlichen Kunden. Wenn auch mit geringem Abstand, vertrauen Frauen Gütesiegeln bei Elektronikprodukten noch etwas stärker als Verbraucherorganisationen (circa 1 Prozentpunkt).

Vertrauen in Elektronikprodukte Vertrauen in …

Gesamt

Männlich

68

… Händler

… Hersteller

–3

78

80

4

–1

1

0

0

87

… Verbraucherorganisationen

… Gütesiegel

Weiblich

–7

7

Die befragten Verbraucher denken bei Elektronikmarken, denen sie besonders vertrauen, an Samsung, Sony und Philips.

LG

Philips

Miele AEG

Samsung Sony Bosch

Apple

Siemens

6 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

Panasonic

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2. Körperpflege- und Drogerieprodukte Auch beim Kauf von Körperpflege- und Droge­ rieprodukten ist die größte Vertrauensquelle die Verbraucherorganisation. Zwischen den Geschlechtern herrscht hinsichtlich des Ver­ trauens­zuspruchs zu Herstellern von Körper­ pflege- und Drogerieprodukten Uneinigkeit. Während den Aussagen, Informationen und

Produkt­versprechen von Letzteren fast 80 Pro­ zent der weiblichen Befragten vertrauen, sind es unter den Männern nur 65 Prozent. Damit rangieren in diesem Produktbereich in Bezug auf das entgegengebrachte Vertrauen bei Frauen die Hersteller fast gleichauf mit den Gütesiegeln.

Vertrauen in Körperpflege- und Drogerieprodukte Vertrauen in …

Gesamt

Männlich

71

… Händler

… Hersteller

–5

73

5

–7

86

… Verbraucherorganisationen

79

… Gütesiegel

Weiblich

8

–3

3

–7

7

Bei Körperpflege- und Drogerieprodukten sind für die Befragten Dove, Balea und Duschdas die vertrauenswürdigsten Marken.

Vichy

Duschdas

Axe

Dove Fa Balea Schauma

Linola

Rival de Loop Adidas

7 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

3. Lebensmittel Bei Lebensmitteln haben Hersteller den nie­drigs­ ten Vertrauenswert im Vergleich der vier im Rahmen dieser Studie betrachteten Branchen.

Vertraut wird jedoch den Eigenmarken des Han­dels: Neben den Produkten bekannter Her­steller schafften es auch die Preiseinstiegs-­ Handelsmarken wie Ja! und gut & günstig bei den Studienteilnehmern in puncto Vertrauens­ würdigkeit unter die Top 10.

Auch das Vertrauen in die Händler ist im ­Vergleich zu anderen Produktkategorien bei Lebensmitteln am geringsten. Ihren Aussagen, Informationen und Produktversprechen bringen nur etwa 66 Prozent der Befragten Vertrauen ­entgegen.

Vertrauen in Lebensmittel Vertrauen in …

Gesamt

Männlich

66

… Händler

… Hersteller

–4

63

4

–6

85

… Verbraucherorganisationen

75

… Gütesiegel

Weiblich

6

–1

1

–6

6

Bei Lebensmitteln genießen die Traditionsmarken Maggi, Knorr und Dr. Oetker besonders hohes Vertrauen bei den befragten Verbrauchern.

Dr. Oetker

Landliebe Iglo

Barilla

Maggi Milka

Nestlé

8 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

Ja!

Knorr

gut & günstig

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4. Fashion und Accessoires Verbraucherorganisationen sind auch bei Mode und Accessoires die Favoriten der Befragten: Circa 81 Prozent geben an, ihnen zu vertrauen. Der Geschlechterunterschied fällt hierbei ver­ gleichsweise gering aus.

Die größte Abweichung im Geschlechterver­ gleich ergibt sich in Bezug auf die Gütesiegel. Hier beträgt der Unterschied zwischen den Angaben der befragten weiblichen Studien­ teilnehmer (circa 80 Prozent) und dem der Männer (rund 68 Prozent) etwa 12 Prozent­ punkte. Frauen schenken somit in dieser Waren­ gruppe Güte­siegeln ebenso viel Vertrauen wie den Verbraucherorganisationen.

Der Vorsprung der Verbraucherorganisationen gegenüber Gütesiegeln, Herstellern und Händ­ lern ist bei dieser Produktkategorie am gerings­ ten. In puncto Vertrauen liegen zwischen dem Spitzenwert der Verbraucherorganisationen (81 Prozent) und dem Schlusslicht – den Her­ stellern mit 65 Prozent – rund 16 Prozentpunkte.

Vertrauen in Fashion und Accessoires Vertrauen in …

Gesamt

Männlich

69

… Händler

… Hersteller

65

81

… Verbraucherorganisationen

–4

4

–5

5

–2

74

… Gütesiegel

Weiblich

2

–6

6

Bei der Warengruppe Mode sind H&M, Esprit und C&A diejenigen Marken, die das höchste Vertrauen der befragten Kunden genießen.

Hugo Boss

s.Oliver

H&M C&A

Adidas

Esprit

Levis

Nike

Basis: n = 530; Top-10-Nennungen Quelle: KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/IFH Institut für Handelsforschung GmbH, 2016

9 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

Puma

Zara

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Ausblick: Vertrauen 2.0 Die Ergebnisse der vorliegenden Befragung bestätigen den hohen Stellenwert, den der Faktor Vertrauen für Konsumenten einnimmt. Zudem zeigen sie, dass im Fall von Rückruf­ aktionen oder anderen Krisenfällen insbesondere eine transparente, lückenlose Aufklärung ­gefordert ist. Für Hersteller und Händler gilt es vor allem, Transparenz zu schaffen: Konsumenten wech­ seln nicht grundsätzlich zur Konkurrenz, sobald etwas Negatives vorfällt. Ein umfassendes und kundenorientiertes Beschwerde- und Krisen­ management kann negative Auswirkungen auf die Verkaufszahlen begrenzen oder die Gefahr verringern, den Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Eine ähnlich hohe Relevanz des Themas Ver­ trauen bestätigt die Connected Consumer Survey* von KPMG International auch im ­Hinblick auf den Onlineeinkauf. In dieser glo­ balen Umfrage wurde der Faktor Vertrauen nach dem Preis als wichtigstes Kriterium für die Entscheidung angegeben, auf welcher Website Onlinekäufe getätigt werden.

10 |  Consumer Barometer | Consumer Trust

Wie die vorliegende Befragung gezeigt hat, gilt für deutsche Konsumenten Produktsicherheit als wichtigstes Kriterium bei der Bildung von Vertrauen in eine Marke. Dagegen identifiziert die globale KPMG-Studie Connected Consumer* Datenschutz und Datensicherheit als Topkriterien für Vertrauen im Onlinehandel – noch vor Pro­ duktsicherheit. Im Zuge des Zusammenwach­ sens der Kanäle in Richtung Omni-­Channel bzw. Omni-Business empfiehlt es sich daher für die Unternehmen, das Thema Daten­sicherheit auf der Agenda zu haben. Der Generationenvergleich in puncto Vertrauen zeigt bei der globalen KPMG-Befragung Connec­ ted Consumer* deutliche Differenzen bezüglich der Relevanz von Produktsicherheit. Die Bedeu­ tung steigt mit dem Alter: Während mehr als 60 Prozent der Babyboomer diesem Kriterium höchste Priorität beimessen, sind es unter den Millennials nur etwa 40 Prozent.

* Connected Consumer Survey, KPMG International, 2017

© 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, a­ ngeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Der Name KPMG und das Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

KPMG-Sektor Consumer Markets Auf der Basis langjähriger Erfahrung und Fach­ expertise unterstützen wir Sie dabei, frühzeitig aktuelle Entwicklungen und Trends zu erkennen sowie die daraus resultierenden Potenziale zu ­nutzen. Sprechen Sie mit uns! Der Sektor Consumer Markets von KPMG ver­ öffentlicht regelmäßig Studien zum Einzelhandel und zur Konsumgüterindustrie. Dabei stützen wir uns neben unserem Best Practice-Know-how auch auf die Mitarbeit externer Spezialisten.

Impressum

Herausgeber KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ludwig-Erhard-Straße 11–17 20459 Hamburg Redaktion Mark Sievers (V. i. S. d. P.) Head of Consumer Markets T +49 40 32015-5840 [email protected]

Consumer Barometer

Consumer Markets Trends und Treiber im Sektor Thema: Verpackung

Ausgabe 3 | 2016

Plastik und was sonst nicht mehr in die Tüte kommt Entwicklungen, Trends und beleuchtet quartalsweise aktuelle KonsumentenbefraDas Consumer Barometer von KPMG rkt. Auf Basis vierteljährlicher gemeinsamer Treiber im Handel und Konsumgüterma Handel und Konsumentenverhalten Köln werden neueste Trends im gungen von KPMG und dem IFH die Kurzstudie wurden mehr als steht das Thema Verpackung. Für analysiert. Im Fokus dieser Ausgabe über ein Online-Panel befragt. 500 Konsumenten repräsentativ Point of Sale Im Zuge von Omni-Channel ist der Coffee-to-go, nahezu überall: Der tägliche Becher des Modeeindie Onlinebestellung und -lieferung Lebensmitkaufs nach Hause, mehrfach verpackte Einkauf eine neue tel im Supermarkt und bei jedem von Müll zählen die Plastiktüte – beim Verursachen in der EU. Rund Deutschen zu den Spitzenreitern Einzelne hierder erzeugt ll 213 Kilo Verpackungsmü den ersten Blick zulande pro Jahr. Das spricht auf zeigt aber auch, gegen unser Umweltbewusstsein, Leben sind. wie präsent Verpackungen in unserem BundesumweltEin Aktionsplan von Handel und Plastiktüten ministerium hat sich das Ziel gesetzt, aus dem Einkaufsalltag zu verbannen.

nun eine Seit Juli 2016 verlangen viele Händler gänzlich von Gebühr dafür oder haben sich gleich wachsen aber diesen verabschiedet. Gleichzeitig prüche sowie auch Design- und Informationsans Versandtauglichkeit Anforderungen hinsichtlich der Entwicklung aus der Verpackung. Wie wird diese n? der Sicht der Verbraucher wahrgenommeVerThema Worauf legen Konsumenten beim können sie packung besonderen Wert? Worauf hat die Produktverzichten? Welche Relevanz und welche verpackung nach Warengruppen lassen sich darHandel den für Implikationen sich das aus ableiten? Diesen Fragen widmet vorliegende Consumer Barometer.

auseinander: Obwohl beim Thema Verpackung noch deutlich Wunsch und Wirklichkeit gehen mit wenig Umverpackung beim Kauf gezielt auf Produkte knapp 72 Prozent der Verbraucher Einkaufskriterium nennen, Umweltfreundlichkeit als wichtiges achten und gut drei Viertel deren als in jedem anderen EU-Land. noch mehr Verpackungsmüll erzeugt wird hierzulande aktuell pro Kopf im Hinblick auf Verpackungsdie Situation zusätzlich – sowohl Der wachsende Onlineanteil verschärft Lösungen zur Reduktion der Verauf den Verpackungsmüll. Neue und Händlern. anforderungen als auch in Bezug Herstellern von ebenfalls auf die Agenda sandverpackungen gehören deshalb Mark Sievers KPMG Head of Consumer Markets bei

Seeking customer centricity The omni business mode l

Trends im Handel 2025

2016 Global Consum Top of Mind Survey er Executive

kpmg.com/CM

survey

Erfolgreich in Zeiten von Omni-Business

www.kpmg.de Sie sind an weiteren Publikationen des Sektors Consumer Markets interessiert? Dann besuchen Sie uns im Internet unter www.kpmg.de/consumermarkets oder senden Sie eine E-Mail an [email protected] Alle Ausgaben des Consumer Barometers sowie die Registrierungsmöglichkeit für den Newsletter finden Sie unter www.kpmg.de/consumerbarometer

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