Schloss-Postille Informationsheft der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz
Herbstausgabe 2016
Lichtblicke im Herbst Seite 0
Herzlich Willkommen
Herbstausgabe 2016
Liebe Leserinnen und Leser! Passend zur herbstlichen Jahreszeit weht ein frischer Wind durch unser Schloss. Wir freuen uns sehr, Ihnen unsere neue Pflegedienstleitung vorstellen zu können. Frau Tamara Jung und ihre Stellvertreterin Frau Karina Stanzel bilden unser neues starkes Team. Wir wünschen viel Erfolg! An dieser Stelle möchten wir uns auch herzlich bei Herrn Kleemann für seine Unterstützung während der letzten Monate bedanken und gönnen ihm seinen wohlverdienten Ruhestand. Viele schöne Veranstaltungen gab es in den letzten Monaten, über die wir Ihnen berichten möchten und insbesondere die Besuche der Kinder brachten Leben in unser Haus. In dieser Ausgabe kommt auch wieder eine unserer Bewohnerinnen, eine echte Meerholzerin, zu Wort. Frau Maria Hermann erzählt Ihnen ihre Lebensgeschichte. Es grüßt Sie ganz herzlich unser Redaktionsteam
Christine Kaiser Elke Kraus Inhaltsverzeichnis Was erwartet Sie in dieser Ausgabe .......................................... 1 Gedanken unserer Seelsorgerin ................................................. 2 Veranstaltungskalender September .......................................... 3 Veranstaltungskalender Oktober ............................................... 4 Veranstaltungskalender August ................................................. 5 Von unseren Bewohnern ............................................................ 6 Neue Mitarbeiter ....................................................................... 7 Neue Mitarbeiter / Dienstjubiläum.............................................. 8 Schlossnachrichten: Shanty-Chor, Schmidchen Schleicher ........ 9 Schlossnachrichten: Schlossparkführung .................................. 10 Schlossnachrichten: Verabsch. Praktikant, Spielmannszug ........ 11 Schlossnachrichten: Kindergarten, Schlossgarten ...................... 12 Schlossnachrichten: Reisebusausflug, Töpfern mit Kindern ....... 13 Schlossnachrichten: Neue Pflegedienstleitung ab 01. Sept. ........ 14 Lebensgeschichte Ria Hermann ................................................. 15 .................................................................................................. 16 Herbstgedicht ........................................................................... 17 Kurzgeschichte .......................................................................... 18 Küchenwochen, Festivitäten zum 70-jährigen, Impressum ......... 19
Seite 1
Gedanken unserer Seelsorgerin
Herbstausgabe 2016
Liebe Leserin, lieber Leser, es ist Herbstzeit – Erntezeit. In vielen Gärten und auf den Feldern wird jetzt geerntet, was den Sommer über gewachsen ist. Vielleicht hatten Sie selbst auch einmal einen Garten mit Kartoffeln und Bohnen, Möhren und Lauch und Obstbäumen? Ich kann mich noch gut an den großen Garten meiner Großmutter erinnern und wie im Herbst nicht nur geerntet, sondern auch eingekocht wurde, um das ganze Obst und Gemüse haltbar zu machen. Und da standen sie dann, Einmachgläser gefüllt mit Äpfeln, Birnen, Mirabellen, Bohnen, Gurken, Beeren, fein säuberlich beschriftet, auf den grob gezimmerten Regalbrettern im feuchtkalten Gewölbekeller mit dem gestampften Boden, neben Kisten mit Äpfeln, den Mostfässern und den beiden Kartoffelhorden für die fest- und die mehlig kochenden. Nun kann er kommen, der Winter und weitere Winter: die Vorräte sind haltbar gemacht. Ein Haltbarkeitsdatum gab es nicht im Keller meiner Großmutter und auch für sie selbst schien es keines zu geben. Das hat der Rhythmus der Jahreszeiten garantiert. Das Bestellen des Gartens, das Ernten, das Einkochen. In meiner kindlichen Vorstellung ging das ewig so weiter. Einmachgläser sind ein Symbol für Sorgfalt und Liebe, für Verlässlichkeit und Haltbarkeit. Niemals kann ein Gefrierschrank das leisten. Aber Einmachgläser zu füllen heißt auch: einen Keller haben, im Garten arbeiten, da bleiben, aushalten und auch, eines Tages zu ahnen, dass diese Gläser nicht mehr von mir geöffnet werden, sondern dass ich etwas geschafft habe, von dem andere profitieren oder es genießen werden. Herbstzeit – Erntezeit, das ist auch ein Bild für unser Leben. Was haben wir im Leben gesät und geerntet? Wo sind wir dran geblieben? Wo haben wir auch manchmal ausgehalten, ja uns durchgebissen und nicht klein beigegeben, sondern mit Beharrlichkeit, Liebe und Verlässlichkeit etwas geschaffen, was nicht nur wir, sondern auch andere, die nach uns kommen, genießen können? Ja, was bleibt von meinem Leben? Was sind Vorräte und Schätze, die ich weitergebe an Kinder, Enkel und Urenkel, aber auch an Menschen, die jetzt mit mir leben? Und zugleich können wir uns auch fragen: Was wurde mir überlassen? Wo konnte ich von der Arbeit, der Ernte anderer profitieren? Welche „Gläser“ durfte ich öffnen? Ich wünsche Ihnen für diese Herbstzeit, dass sie auf eine reiche Ernte schauen und sich daran freuen können!
Ihre Pfarrerin Kerstin Reinold
Seite 2
Veranstaltungskalender September
Herbstausgabe 2016
September 2016 Datum 1.9
Uhrzeit/Ort ab 10.00 alle Häuser 16.00 /Mufu-Raum 16.00 / HiP HG Kastanie
2.9 3.9 4.9
10.00 / WB Gräfin Thekla
Gottesdienst mit Alois Klein Mitarbeiterbrunch (bis 15 Uhr) bei der Fischerhütte "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll
14.0 0 / HiP Begegnungsstätte
Einrichtungsbeiratssitzung der APBereiche
10:30 / Begegnungsstätte 11.30 / am Schlossteich
5.9
6.9 7.9 8.9
13.00 / Schlosshof 15.30 / WB Wichern 11.00 Musikzimmer 16.00 / HiP HG Kastanie
9.9 10.9 11.9 12.9
Beschreibung Hl. Kommunion von Diakon Robert Kümmel EB-Sitzung Haus Ysenburg "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll
10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 15.30 / WB Gräfin Thekla
13.9
15.00 / Aufenthaltsraum
14.9
15.30 / WB Wichern
15.9 16.9 17.9 18.9 19.9 20.9 21.9 22.9 23.9 24.9 25.9 26.9 27.9 28.9 29.9 30.9
18.00 / Kaisersaal 10.15 / Tagesbetreuung 13.00/ nach Absprache 10:30 / Begegnungsstätte
15.30 / Begegnungsstätte 11.00 Musikzimmer 10.30 / Haus Y Mufu-Raum
10.00 Schlosskirche 14.00 / nach Absprache
Reisebusausflug zum Palmengarten in Frankfurt „Heimatklänge und Gebabbel“ mit Brigitte Göbel und Barbara Noll Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll
Gottesdienst mit Kerstin Reinold "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll "Liederstammtisch" mit Barbara Noll Gottesdienst Haus Wichern mit Abendmahl - Pfarrerin Kerstin Reinold Diavorführung "Auf Patenreise im Hochland von Guatemala" von Alois Klein Treffen des Ehrenamtlichen Besuchsdienstes Gottesdienst Tagesbetreuung mit Abendmahl / Reinold Kleiner Ausflug mit H. Streit und B. Noll Gottesdienst mit Kerstin Reinold
Schlagerkonzert mit der Gruppe "SCHWUNG" Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold Gottesdienst Haus Ysenburg mit Kerstin Reinold Gottesdienst Seniorenkino im Kinopolis Hanau
Seite 3
Tag Do
Fr Sa So Mo
Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr
Veranstaltungskalender Oktober
Herbstausgabe 2016
Oktober 2016 Datum Uhrzeit/Ort 1.10 2.10 10:30 / Begegnungsstätte 3.10 4.10 5.10 6.10 11.00 Musikzimmer 09.00-13.00 HiP
7.10 8.10 9.10 10.10
09.00-13.00 Mufu-Raum
11.10 12.10 13.10
Gottesdienst Erntedank mit Reinold, Kümmel, Klein Tag der deutschen Einheit
Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold Deku-Moden in der Begegnungsstätte Deku-Moden im Haus Ysenburg
15.30 / WB Gräfin Thekla
Gottesdienst mit Diakon Robert Kümmel "Liederstammtisch" mit Barbara Noll
15:00 / Kaisersaal
Rentnertreffen anlässlich 70 Jahre Pflegeeinrichtungen
Di
15.30 / WB Wichern
Alleinunterhalter "Bucky" mit einem musik. Herbstspaziergang "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll
10:30 / Begegnungsstätte
15.30 / HiP HG Kastanie
10.30 / Haus Y Mufu-Raum 19:30 / Kaisersaal
EB-Sitzung Haus Ysenburg Gottesdienst Haus Ysenburg mit Kerstin Reinold
Fr
Sa 10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 15.30 / WB Gräfin Thekla
18.10
15.30 / WB Wichern
19.10
15.30 / Begegnungsstätte
20.10 21.10 22.10 23.10 24.10
11.00 Musikzimmer
Gottesdienst mit Pfarrerin Kerstin Reinold "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll "Liederstammtisch" mit Barbara Noll „Heimatklänge und Gebabbel“ mit Brigitte Göbel und Barbara Noll Diavorführung "Ein Sommerurlaub an der Nordsee" von und mit Alois Klein Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold
15.30 / HiP HG Kastanie
Kleiner Ausflug mit H. Streit und B. Noll Gottesdienst mit Alois Klein "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll "Liederstammtisch" mit Barbara Noll Gottesdienst Haus Wichern mit Diakon Robert Kümmel "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll
10.15 / Tagesbetreuung
Gottesdienst Tagesbetreuung mit Robert Kümmel
10:30 / Begegnungsstätte
Gottesdienst mit Diakon Robert Kümmel "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll Seniorenkino im Kinopolis Hanau
13.00/ nach Absprache 10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 15.30 / WB Gräfin Thekla
25.10 26.10 27.10 28.10 29.10 30.10 31.10
Mi Do
Vortrag "110 Jahre Kaiserbesuch im Kinzigtal" mit Werner Kürle und Kurt Hanselmann
15.10 16.10 17.10
Tag Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
16.00 / Mufu-Raum
14.10
Beschreibung
15.00 / Aufenthaltsraum
10.00 / WB Gräfin Thekla 14.00 / nach Absprache
Seite 4
So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
Veranstaltungskalender November
Herbstausgabe 2016
November 2016 Datum 1.11 2.11 3.11
Uhrzeit/Ort 15.30 / WB Wichern 15.30 / HiP HG Kastanie ab 10.00 alle Häuser 11.00 Musikzimmer 14:30 / Kaisersaal
4.11 5.11 6.11 7.11
Beschreibung „Heimatklänge und Gebabbel“ mit Brigitte Göbel und Barbara Noll "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll Hl. Kommunion von Diakon Robert Kümmel Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold Jubiläumsfeier anlässlich 70 Jahre Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz
10:30 / Begegnungsstätte
Gottesdienst mit Pfarrerin Kerstin Reinold "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll Einrichtungsbeiratssitzung der AP-Bereiche Gottesdienst Haus Wichern mit Alois Klein "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll Feier des Ehrenamtlichen Besuchsdienstes mit Fest-Menü Gottesdienst Tagesbetreuung mit Pfarrerin Kerstin Reinold Vortrag "Der 30-jährige Krieg Teil III" mit Hans Kreutzer Kleiner Ausflug mit H. Streit und B. Noll Gottesdienst mit Diakon Robert Kümmel "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll "Liederstammtisch" mit Barbara Noll „Heimatklänge und Gebabbel“ mit Brigitte Göbel und Barbara Noll Gottesdienst zum Buß- und Bettag mit Abendmahl / Reinold
15.30 / Begegnungsstätte
"Saxo-Wolfi"mit seinem singenden Saxofon
17.11 18.11 19.11
11.00 Musikzimmer
Andacht im WB Gräfin Karoline mit Pfarrerin Kerstin Reinold Gottesdienst Haus Ysenburg mit Kerstin Reinold
20.11
10:30 / Begegnungsstätte
21.11
10.00 / WB Gräfin Thekla
10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 14.00 / Begegnungsstätte
8.11 9.11 10.11 11.11
15.00 / Aufenthaltsraum 15.30 / HiP HG Kastanie 18.00 / Kaisersaal 10.15 / Tagesbetreuung 19:30 / Kaisersaal
12.11 13.11 14.11
13.00/ nach Absprache 10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 15.30 / WB Gräfin Thekla
15.11 16.11
15.30 / WB Wichern
10.30 / Haus Y Mufu-Raum
15.30 / WB Gräfin Thekla
22.11 23.11 24.11 25.11 26.11 27.11 28.11
15.30 / WB Wichern 15.30 / HiP HG Kastanie
10:30 / Begegnungsstätte 10.00 / WB Gräfin Thekla 14.00 / nach Absprache
29.11 30.11
15.30 / WB Wichern 15.30 / HiP HG Kastanie
Gottesdienst Ewigkeitssonntag mit Gedenken an Verstorbene Pfarrerin Kerstin Reinold / Diakon Robert Kümmel "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll "Liederstammtisch" mit Barbara Noll Alleinunterhalter "Schmidtchen Schleicher" mit Oldies u. Liedern "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll
Gottesdienst zum 1. Advent mit Diakon Robert Kümmel "Erinnerungsrunde" mit Barbara Noll Seniorenkino im Kinopolis Hanau „Heimatklänge und Gebabbel“ mit Brigitte Göbel und Barbara Noll "Sing- und Schmunzelkreis" mit Barbara Noll Seite 5
Tag Di Mi Do
Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi
Veranstaltungskalender Von unseren BewohnernMai
Herbstausgabe2016 Herbstausgabe 2016
Wir trauern um: Stirbu, Oskar
Haus im Park
Verstorben am 08.06.2016
Schneider, Heribert
Haus im Park
Verstorben am 14.06.2016
Alles im Leben hat seine Zeit, jedes Ding hat seine Stunde unter dem Himmel. Für das Geboren werden gibt es eine Zeit und eine Zeit für das Sterben. Kohelet
Neue Bewohnerinnen und Bewohner Pyschik, Christian Brzezina, Heinz Becker, Ingrid Kollosche, Gustav Greiner, Thomas Topal, Mahmut Stichel, Willi
WB Gräfin Thekla WB Gräfin Thekla Haus im Park WB Gräfin Thekla WB Gräfin Thekla WB Gräfin Karoline Haus im Park
seit Juni 2016 seit Juni 2016 seit Juli 2016 seit Juli 2016 seit Juli 2016 seit August 2016 seit August 2016
Wir begrüßen unsere neuen Bewohnerinnen und Bewohner sehr herzlich! Wir hoffen, dass sie sich in unsere Gemeinschaft gut einleben!
Gute Laune ist ein Kapital, das man sich nicht nehmen lassen darf.
Walter Scheel (Bundespräsident von 1974-79, † 24. August 2016) Seite 6
Von Menschen, Menschen,die die hier arbeiten Von hier arbeiten Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Herbstausgabe2016 Herbstausgabe 2016
Herzlich Willkommen !
Christian Famulla
Anita Buttler
Technischer Dienst
Soziale Betreuung
seit 1. Juni 2016
seit 1. Juni 2016
Jasmin Schneider Pflegekraft
Tessa-Luis Beyer
seit 1. Juli 2016
Pflegefachkraft
Simon Kral
Tanja Niebusch
seit 1. Juli 2016
Praktikant Verwaltung seit 1. August 2016
Pflegefachkraft seit 1. August 2016
Christian Wagner
Tamara Jung Pflegedienstleitung
Pflegekraft
seit 1. Sept. 2016
seit 1. August 2016
Seite 7
Schlossnachrichten Veranstaltungen Von Menschen, die hier arbeiten
Herbstausgabe2016 Winterausgabe 2013 / 2014 Herbstausgabe 2016
Unsere modernen Einrichtungen im historischen Schloss Meerholz mit seinen zugehörigen Häusern bauen auf 70 Jahre Erfahrung in der Pflege. Wir betreuen Senioren, jüngere Menschen mit Behinderungen sowie Menschen im Wachkoma und geben ihnen ein Zuhause in Geborgenheit und im Geist christlicher Nächstenliebe. Unser Träger ist der Evangelische Verein für Innere Mission in Frankfurt. Wir suchen
Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte • Mitarbeiter in den Wohnbereichsküchen • Bundesfreiwilligendienst in Pflege, Betreuung od. techn. Dienst •
Adresse für Ihre Bewerbung und mehr Informationen: Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz Gloria Weigand Hanauer Landstr. 2-10 | 63571 Gelnhausen T:06051 6009 119 |
[email protected]
Dienstjubiläum
10 Jahre Angela Simmat Haus Ysenburg
Seite 8
Schlossnachrichten
Herbstausgabe 2016
Shanty-Chor aus Roth begeistert im Schloss Meerholz
Nachdem der Shanty-Chor aus Gelnhausen-Roth bereits im Herbst letzten Jahres die Gäste der Tagesbetreuung im kleineren Rahmen erfreut hatte, so sangen sie nun vor größerem Publikum. In der Begegnungsstätte im Haus im Park fanden sich Mitte Juni viele Bewohner der Pflegeeinrichtungen ein, um dem Männerchor zu lauschen. Dieser war mit einer Reihe von Seemannsliedern und Schlagern im Gepäck gekommen. Mit Akkordeon und Mundharmonika wurden die Lieder untermalt. Viele bekannte Melodien animierten zum Mitzusingen und Mitschunkeln. Auch die Sänger, die das Konzert ehrenamtlich gaben, hatten sichtlich Spaß. Da einige der Lied-Wünsche noch unerfüllt blieben, würde man sich im Schloss Meerholz über einen weiteren Auftritt im nächsten Jahr freuen, an dem wieder gesungen und geschunkelt werden darf. Christine Kaiser
Schmidtchen Schleicher im Haus Wichern Ebenfalls im Juni brachte der Alleinunterhalter Günter Schmidt alias „Schmidtchen Schleicher“ mit seinem Akkordeon wieder Schwung ins Haus Wichern. Bei bekannten volkstümlichen Melodien hielt es viele nicht mehr auf ihren Plätzen. Tanzen war jetzt angesagt.
Seite 9
Schlossnachrichten
Herbstausgabe2016
Schlossparkführung mit Irmela Löw im Rahmen des Jubiläumsjahres Der Streifzug durch den Schlosspark von Landschaftsarchitektin Irmela Löw am 2. Juli stieß auf reges Interesse. In der Begegnungsstätte zeigte sie zunächst, wie der Park vor 180 geplant wurde, wie er sich über die Jahre entwickelt hat und wie dessen Charakter sich heute darstellt. Im Auftrag der Stadt Frankfurt stellte sie aus den historischen Plänen und der aktuellen Situation ein Parkpflegewerk zusammen, welches Stück für Stück in den nächsten 30 Jahren umgesetzt werden soll. Die gut 70 Besucher lauschten gespannt den interessanten Ausführungen von Frau Löw, in denen sie erklärte, dass früher mehrere Wege vom Schloss zum Schlossweiher führten. Auch hatte der Weiher früher nur eine Insel. In den 60er-Jahren wurde er das erste Mal ausgebaggert, dabei entstand eine zweite Insel. Wichtig für den Schlosspark seien auch die sogenannten Sichtachsen, die über die Jahrzehnte zugewachsen waren und nun wieder freigelegt werden sollen. Früher gab es im Schlosspark auch einen großen Nutzgarten auf dem heutigen Areal der Feuerwehr. Dieser hatte etwa die gleiche Größe, wie der obere Schlossgarten. Bis in die 1930er Jahre stand hier auch ein Gärtnerhaus. Es wurde Obst und Gemüse für die Eigenversorgung angebaut. Künftig soll hier mit einer Streuobstwiese zwischen Feuerwehr und Haus im Park auch wieder der alte Charakter hergestellt werden. Natürlich ist ein wichtiger Teil des Parkpflegewerkes der Erhalt der Bäume, die damals von Graf Carl aus aller Welt hier angesiedelt wurden. Bei Überalterung wird versucht, dieselbe Baumsorte wieder am selben Ort anzusiedeln. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die Informationen vor Ort im Schlosspark zusammen erkundet bevor der Nachmittag bei Wildbratwurst in lockerer Runde ausklang. Pfarrer Martin Barschke dankte Irmela Löw und erklärte, dass es der Inneren Mission neben der Gestaltung auch wichtig wäre, dass das Gelände auch zunehmend einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden könne. Christine Kaiser
Mitglieder des Festausschusses in Aktion beim gemütlichen Ausklang
Irmela Löw gibt vor Ort Informationen
Seite 10
Schlossnachrichten
Herbstausgabe 2016
Praktikant Samuel Maniura verlässt die Verwaltung Mit selbstgemachten Leckereien verabschiedete sich der Praktikant Samuel Maniura Anfang Juli. Sein Talent auf der Bühne stellte er im Fasching unter Beweis, als er in der Bütt die Bewohner im Kaisersaal bestens unterhielt. Nun überraschte er mit seinen Kochkünsten. Mit Bisquit-AnanasBällchen und lecker gefüllten Blätterteigtäschchen dankte er dem Team der Verwaltung, wo er im vergangenen Jahr viel gelernt hat. Die Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtungen wünschen ihm für seinen weitern Lebensweg alles Gute!
Der Spielmannszug Eidengesäß spielte am Haus im Park Ein heißer Julitag im Schlosspark Meerholz mit schmissigen Melodien und Eis zur Abkühlung – so kann man einen Sommertag gut aushalten. Der Spielmannszug Eidengesäß spielte vor dem Haus im Park. Die Bewohner und Angehörigen waren bei hochsommerlichem Wetter zahlreich auch aus anderen Bereichen gekommen. Eine Mischung aus schmissigen Märschen brachte sofort Schwung in die Zuhörer. Horst Schaper führte mit Witz und Charme durchs Programm, wo nun auch volkstümliche Melodien für begeisterten Applaus sorgten. Die Musiker des Spielmannszuges haben sich an diesem Sonntag Zeit genommen, waren ehrenamtlich gekommen, um die Bewohner mit diesem Konzert zu erfreuen. Als Dank des Hauses gab es nach viel Applaus in fröhlicher Runde Eis für alle und den Wunsch, ein solches Konzert vielleicht im nächsten Jahr zu wiederholen.
Seite 11
Schlossnachrichten
Herbstausgabe 2016
Kindergartenkinder bringen Bewohner zum Strahlen Die Bewohner des Hauses Wichern saßen am 13. Juli nach dem Frühstück bereits erwartungsfroh im Aufenthaltsraum, als zwei Gruppen des ganz in der Nachbarschaft liegenden Kindergartens Maria Königin eintrafen. Die Kinder haben mit ihren Erzieherinnen ein Musical zur Vogelhochzeit eingeübt. Dieses hatten sie bereits zum Pfarrfest aufgeführt und nun wollten sie es auch den Bewohnern des Hauses Wichern zeigen. Gemäß dem Text „Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute…“ waren zwei der Kinder als Brautpaar verkleidet und standen vor einer gebastelten Kirche im Miniformat, was allein vom Zuschauen schon Entzücken bereitete. Brautmutter ist während des gesungenen Vortrages ebenfalls deutlich zu erkennen mit Kopfschmuck als Eule, die „Abschied mit Geheule“ nimmt. Das Lied wurde von Frau Brecht, einer der vier Erzieherinnen, die das Stück einstudiert haben, begleitet. Die Begeisterung der Kinder sprang sofort auf die Bewohner über, die sich über die besondere musikalische Einlage sehr gefreut haben. Mit dem gemeinsamen Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ verabschiedeten sich die Kinder bis zum hoffentlich baldigen nächsten Besuch.
Der Schlossgarten – Oase für unsere Bewohner Wie bereits einmal im vergangen Jahr, so wurde auch in diesem Jahr wieder ein angenehmer Sonnentag im Juli von den Bewohnern des Wohnbereiches Gräfin Karoline zum Verweilen im Freien genutzt. Die Soziale Betreuung hat die Aktion für die Bewohner schon länger in Vorbereitung, um dann, wenn das Wetter passt, sofort loslegen zu können. Für die Bewohner, die dann auch die Wiese spüren konnten, die Sonne
auf der Haut und dem Vogelgezwitscher lauschen, ist dies immer etwas Besonderes. Einige Tage später trafen sich die Bewohner der Bereiche Gräfin Thekla und Gräfin Karoline unter dem Mammutbaum zum gemeinsamen Singen, das Maria Götz von der Sozialen Betreuung mit ihrem Akkordeon begleitete, was ein ganz besonderes Flair hatte.
Seite 12
Schlossnachrichten
Herbstausgabe 2016
Spezialreisebusausflug am 10. August Es ging nach Frankfurt zu einer 100-minütigen Rundfahrt auf dem Main.
Die Gruppe wartet vor dem Schiff
Eine Schifffahrt die ist lustig…
Kaffeetrinken auf dem Schiff
Töpfern während der Kinderspaßwoche Ende August Die Stadt Gelnhausen veranstaltet jedes Jahr in der letzten Sommerferienwoche eine „Kinderspaßwoche“. Hierbei werden Einrichtungen, Schulen und Initiativen kontaktiert, um Kindern ein kostenloses Sommerferienangebot zu ermöglichen. In diesem Jahr wurden die Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz bezüglich eines kreativen Angebotes angefragt, da im Rahmen der Ferienspiele vor zwei Jahren bereits ein Töpfervormittag hier hat stattfinden können, der sowohl den Kindern , als auch den Begleitpersonen sehr gut gefallen hat. Den Kindern dies bei uns erneut zu möglich zu machen, war selbstverständlich eine Ehrensache. So trafen dann am 24. August neun von zehn angemeldeten Kindern im Alter von 7-12 Jahren ein und bekamen zunächst als Vorbereitung zum Töpfern eine Vorstellung der bereits von den Bewohnern fertig gestellten Gegenstände, eine kurze Geschichte des Tons und eine Erklärung des Brennofens. Von der hauseigenen Töpferei aus, in der sich gewöhnlich bis zu vier Bewohner unter der Anleitung der Ergotherapeutin Frau Jasmin Filges kreativ verwirklichen, machte sich die Kindergruppe mit Frau Filges auf den Weg in das Haus Ysenburg, wo bereits alles für sie vorbereitet war. Die Kinder waren mit viel Engagement dabei und produzierten unter anderem Tassen, Türschilder, Tierfiguren und Schalen. Als weitere Anleiter beteiligten sich eine Bewohnerin, Frau Ikram Mohamed, die regelmäßig an der Töpfergruppe teilnimmt, sowie Frau Gudrun Ruby, die als ehemalige therapeutische Mitarbeiterin ehrenamtlich zur Unterstützung gekommen war. Alexandra Meier
Seite 13
Schlossnachrichten
Herbstausgabe 2016
Ab 01. September neue Pflegedienstleitung Ab dem 1. September übernimmt Frau Tamara Jung die Aufgabe der Pflegedienstleitung sowie Frau Karina Stanzel die Aufgabe der stellvertretenden Pflegedienstleitung in den Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz. Damit verabschiedet sich Herr Otto Kleemann, der diese Aufgabe seit Mai vorübergehend übernommen hatte. Frau Jung und Frau Stanzel konnten bereits im Rahmen des Kompetenzteams unter der Leitung von Herrn Kleemann ihre neuen Aufgaben ausführlich kennen lernen. Die Geschäftsführer der Inneren Mission, Holger Hothum und Martin Barschke, dankten Herrn Kleemann für seinen Einsatz und wünschten zugleich Frau Jung und Frau Stanzel alles Gute für ihre neue Aufgabe. Mit einem Grillfest im Innenhof wurde der Wechsel gebührend gefeiert. Impressionen von der Grillfeier
Seite 14
Schlossnachrichten Lebensgeschichten
Herbstausgabe Herbstausgabe2016 2016
Ria Hermann – mit Leib und Seele Meerholzerin Ria Hermann ist 1928 in Meerholz geboren und auf den Namen Maria Herbert getauft. Ihre Eltern betrieben einen Bauernhof mitten im Ort, der den Meerholzern als „Juste-Hof“ bekannt war. Sie hat einen Bruder, der einige Jahre jünger als sie ist. Der Ur-Urgroßvater mütterlicherseits war noch im Dienste des Grafen Gustav tätig, der 1929 starb. Gräfin Thekla blieb bis zu ihrem Tod im Jahre 1939 weiterhin im Schloss. Die Familie von Ria Hermann hat aus der Dienstzeit des Ur-Urgroßvaters einige Erinnerungsstücke aus dem gräflichen Haus überlassen bekommen, zum Beispiel ist so ein Hut von Gräfin Thekla erhalten geblieben. Nach dem Tod von Gräfin Thekla wurde das Schloss in den Kriegswirren mit wenig Sinn für die wertvolle Ausstattung zum großen Teil leergeräumt. Umso wertvoller sind heute die Gegenstände, die gerettet werden konnten. Das Leben auf dem Bauernhof, im Stall und auf dem Feld, war damals mit viel Arbeit verbunden. Ausschließlich mit den eigenen Erzeugnissen war die Versorgung des Lebens zu leisten. Der Hof hatte Kühe, Pferde, Schweine, Schafe, Katzen, Hunde und Hühner. Fleisch, Milch und Eier gab es von den Tieren aber es wurde auch Obst und Gemüse angebaut. Der Bauernhof lieferte nach dem Krieg Obst und Kartoffeln auch an das Pflegeheim Meerholz, das 1946 entstand. Die prägendste Zeit ihres Lebens war wohl die Kriegszeit, das Kriegsende und die direkte Nachkriegszeit. 1945 – sie war damals 16 Jahre alt – standen die Amerikaner bereits in Langenselbold. Nicht weit von ihrem Bauernhof in Richtung Langenselbold, am sogenannten „Spitalsgarten“, waren Flagg-Abwehrstände stationiert, die in den letzten Kriegstagen von der Heerversorgung abgeschnitten waren. Ria Hermann kann sich erinnern, dass sie die Soldaten daher täglich mit Essen versorgte. Eines Tages wünschten diese Männer, Ria sollte ihren Großvater mitbringen. Die deutschen Soldaten sahen sich in einer aussichtslosen Situation und wollten fliehen - ohne Uniformen. Das war nicht so einfach und es war riskant, Uniformen verschwinden zu lassen. Der Großvater organisierte Zivilkleidung und in einer Nacht- und Nebelaktion wurde diese gewechselt. Die Uniformen aber wurden mit einem Wagen zum Backhaus gebracht, wo sie versteckt hinter Holzwällen erst mal lagen. Die Soldaten entkamen unerkannt, aber die Uniformen waren noch da, denn durch ein Feuer wäre die Sache aufgeflogen. Als keine Verteidigung in Meerholz mehr vorhanden war, kamen die Amerikaner und die Übernahme verlief unerwarteter Weise friedlich. Ria Hermann erzählt, dass sie hier erstmals einen dunkelhäutigen Menschen gesehen hatte und davon irritiert war. Einige Häuser mussten geräumt werden, da die amerikanischen Offiziere Quartier haben wollten, aber auch das lief in Meerholz wohl recht friedlich ab. Doch noch immer waren die Uniformen im Backofen des Backhauses versteckt. Es war in der Karwoche, als dies alles geschah und zu Ostern sollte gebacken werden. Irgendwann wurde also der Ofen mit viel Holz angeheizt und die Uniformen verbrannten, was einen furchtbaren Gestank gab. Da aber kurz danach nochmal Holz nachgelegt und nun Kuchen und Brot gebacken wurde, fiel dies nicht weiter auf und endlich konnten dann auch alle Beteiligten aufatmen. Ria Hermann erlernte auf einem Hof in Marköbel die Tätigkeiten einer Hauswirtschafterin, die für den Bauernhof wichtig waren. Später schor sie zum Beispiel die eigenen Schafe, hat selbst die Schur gewaschen und zu Wolle gesponnen und strickte daraus vielerlei Kleidungsstücke.
Seite 15
Lebensgeschichten
Herbstausgabe 2016
Als der Krieg zu Ende war, kamen auch Flüchtlinge nach Meerholz. In der gleichen Straße zog eine Familie mit einem kleinem Mädchen aus dem Sudetenland ein, einige Zeit später auch noch ein junger Mann von 24 Jahren. Der junge Mann fand nach Kriegsgefangenschaft in Meerholz seine Familie wieder. Die Schwester war 20 Jahre jünger als der Bruder, der im Sudetenland das Priesterseminar besuchte und katholischer Pfarrer werden wollte. Nun aber wollte er in Meerholz tanzen lernen und auch Ria ging in die Tanzstunde. Da sie den gleichen Heimweg hatten, begleitete er sie nach Hause, sie lernten sich kennen und verliebten sich. Als evangelisches Mädchen einen katholischen Freund zu haben, war damals schwierig. Der evangelische Pfarrer von Meerholz unterstützte das junge Paar, wofür Ria Hermann ihm noch heute dankbar ist. Nach einem Jahr heirateten die beiden. Ihr Vater, der den Bauernhof betrieb, musste in der letzten Kriegszeit noch an die Front. Er geriet in russische Gefangenschaft, hatte jedoch auch Glück und kam wegen gesundheitlicher Probleme als erster zurück. Wieder zu Hause nahm er einen größeren Umbau der Scheune vor und starb dann mit nur 47 Jahren. Ria Hermann war nun 20 und bewirtschaftete zusammen mit ihrer Mutter den Hof. Die Arbeit auf dem Bauernhof war für Ria das was ihr lag, aber für ihren Mann nicht vorstellbar. Nachdem sie geheiratet hatten und bereits der erste Sohn geboren war, entschieden sich die beiden, einen großen Schritt zu gehen und den Hof zu verkaufen. Ihr Mann arbeitete zunächst bei der Post und später bei der Kreisverwaltung, bei der er sehr rührig war. Er gründete unter anderem die Heimatstelle des Kreises und war maßgeblich bei der Gründung der Partnerschaft zwischen Gelnhausen und Marling beteiligt. In Meerholz gründete er den Geschichtsverein und rief auch das Heimatmuseum ins Leben. Ria hatte ihm bei seinen Aktivitäten den Rücken freigehalten und auch tatkräftig mit angepackt. Sie kann sich erinnern, dass sie daheim auf der Terrasse viel Vorarbeit für die Ausstellung im Heimatmuseum geleistet hatte. Später bekam er für sein Engagement u. a. das Bundesverdienstkreuz und den Karlspreis verliehen. Ria Herbert war auch selbst sehr aktiv im Frauenkreis der evangelischen Kirchengemeinde tätig. Für ihren Mann Kurt hat sie in ihrem Leben zwar einiges geopfert, aber auch viel bekommen, wie sie sagt. Mit der großen Liebe ihres Lebens, mit der sie fast 60 Jahre verheiratet war, hat sie zwei Söhne bekommen, die ebenfalls in Meerholz wohnen. Als sie vor drei Jahren nicht mehr alleine wohnen konnte, haderte sie zunächst mit ihrem Schicksal und ihr größter Wunsch war es, in Meerholz zu bleiben, um die Glocken hören zu können. Sie wagte den Schritt, im Haus Wichern einziehen, wo sie selbst noch einige Jahre zuvor die „Kaffeestubb“ aktiv unterstützte und hier oft ein- und ausging. Nun sitzt sie selbst bei jeder Mahlzeit hier und hat ihren inneren Frieden wieder gefunden. Sie ist interessiert an den kulturellen Veranstaltungen des Hauses und verpasst nur selten die Gottesdienste. Heute ist sie dankbar, wie sie sagt, dass sie hier in der Gemeinschaft mit anderen Bewohnern leben kann und gut versorgt ist. Ria Hermann möchte an dieser Stelle ihrer Familie und ihren Freunden ein herzliches Dankeschön aussprechen, die sie in der Anfangszeit hier im Haus sehr unterstützt haben und die sie weiterhin nicht nur besuchen sondern am Leben in Meerholz teilhaben lassen. Christine Kaiser
Seite 16
Herbstgedicht
Herbstausgabe 2016
Bild: br.de
Im Herbst Der schöne Sommer ging von hinnen, Der Herbst, der reiche, zog ins Land. Nun weben all die guten Spinnen So manches feine Festgewand. Sie weben zu des Tages Feier Mit kunstgeübtem Hinterbein Ganz allerliebste Elfenschleier Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain. Ja, tausend Silberfäden geben Dem Winde sie zum leichten Spiel, Sie ziehen sanft dahin und schweben Ans unbewusst bestimmte Ziel. Sie ziehen in das Wunderländchen, Wo Liebe scheu im Anbeginn, Und leis verknüpft ein zartes Bändchen Den Schäfer mit der Schäferin. Wilhelm Busch
Seite 17
Kurzgeschichte
Herbstausgabe 2016
Ein Kreislauf der Freude Eines Tages kommt ein Landwirt, den der Bruder Pförtner gut kennt. In der Hand hat er eine große Weintraube mit herrlich gelben, saftigen Beeren. „Bruder Pförtner, ich habe die schönste Weintraube aus meinem Weinberg mitgebracht. Raten Sie mal, wem ich damit eine Freude machen will?“ Der Bruder überlegt: „Wahrscheinlich dem Abt oder sonst einem Pater, ich weiß es nicht.“ „Ihnen!“ „Mir?“ Der Bruder wird ganz rot vor Freude. „Mir? Sie haben an mich gedacht?“ Er findet kaum Worte. „Ach ja“, sagt der Bauer glücklich, „wir sprechen so oft miteinander, und ich brauche so oft Ihre Hilfe, warum soll ich Ihnen nicht mal eine Freude machen?“ Und die Freude, die er im Gesicht des anderen sieht, die macht ihn selbst innerlich froh. Der Bruder Pförtner legt die Weintraube vor sich hin. Ach, die ist viel zu schön, um etwas davon abzupflücken. Den ganzen Nachmittag erfreut er sich an ihrem Anblick. Dann hat er eine Idee: „Wenn ich die jetzt unserem Vater Abt schenke, was für eine Freude wird der haben!“ Und der Bruder gibt die Traube weiter. Der Abt freut sich wirklich. Und als er abends einen kranken Pater in seinem Zimmer besuchen will, da kommt ihm der Gedanke: „Den kannst du sicher mit dieser Traube froh machen“. So wandert die Traube weiter. Und sie bleibt nicht bei dem Kranken. Schließlich bringt sie ein Mönch wieder zum Bruder Pförtner, um ihm eine Freude zu machen. Er wusste natürlich nicht, dass die Weintraume von ihm ausgegangen war. So hatte sich der Kreis geschlossen. Ein Kreis der Freude.
Seite 18
hÇáxÜx fv{ÄÉáá~≤v{x u|xàxà
Seite 19