PARTNERSCHAFT EUROPA-MITTELMEER TUNESIEN Nationales Richtprogramm 2005-2006

I.

ÜBERSICHT

1.

EINLEITUNG

Wichtigste Leitfäden der Programmierung 2005-2006 sind die Strategie der Kommission für die finanzielle Zusammenarbeit mit Tunesien für den Zeitraum 2002-2006 (LSP) sowie die verschiedenen Elemente, die den aktuellen politischen Rahmen bilden, und da insbesondere die neue Nachbarschaftspolitik. Diese Prioritäten wurden mit der Agenda der tunesischen Seite, den Bedürfnissen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Assoziationsabkommens und den Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit verknüpft. Da die Halbzeitüberprüfung des LSP zeitlich mit der Programmierung für 2005-2006 zusammenfällt, wurde beschlossen, die Anpassungen am LSP über das Nationale Richtprogramm (NRP) 2005-2006 und die vorgezogenen Komponenten des NRP 2002-2004 vorzunehmen. Auf diese Weise kommt das Gleichgewicht zwischen den Elementen der politischen Betreuung im Rahmen der Partnerschaft/Nachbarschaft und den programmierten Maßnahmen auf kohärente Weise über den gesamten Zeitraum 2002-2006 hinweg zum Ausdruck. Die jüngsten Elemente wurden im LSP weitgehend vorweggenommen, so dass das gegenwärtige Strategiepapier alle geplanten Maßnahmen umfasst. Außerdem kann man auf das Begleitprogramm zum Assoziationsabkommen (P3A) zurückgreifen, wenn unter Umständen noch Maßnahmen durchgeführt werden müssen, die zur Umsetzung der Aktionspläne im Rahmen der neuen Nachbarschaftspolitik dienen. 2.

LEITLINIEN DES STRATEGIEPAPIERS UND DES NRP 2002-2004

Tunesien zählt zu den MEDA-Partnern mit den gemessen an den Mittelbindungen höchsten Auszahlungsquoten (57% in der Zeit von 1995 bis Ende 2003). Die wesentlichen Merkmale des LSP 2002-2006 entspringen der Notwendigkeit, zur Erreichung der Ziele des Assoziationsabkommens beizutragen, unter anderem zur Einführung des Freihandels und zum Aufbau der Mechanismen des Binnenmarktes. Die Ziele der Zusammenarbeit werden im LSP wie folgt umschrieben: 1) Konsolidierung des Rechtsstaats und der verantwortungsvollen Regierungsführung (Good Governance), 2) Liberalisierung des Außenhandels und Süd-Süd-Integration, 3) Wirtschaftsreformen und Stärkung der marktwirtschaftlichen Institutionen, 4) Modernisierung des Dienstleistungssektors und Ausbau der Infrastrukturen und 5) Valorisierung der Humanressourcen und sozialer Schutz. Um der Zusammenarbeit eine stärkere Wirkung zu verleihen, wurden die finanziellen Mittel im Rahmen von MEDA II auf eine begrenzte Anzahl vorrangiger Sektoren konzentriert. Dabei wird in der Praxis ein ausgewogenes Verhältnis zwischen politischen und wirtschaftlichen/sozialen Maßnahmen gesucht. Einige der eingeleiteten Projekte sind als problematisch einzustufen. Die Umsetzung der MEDA-Projekte der sog. dritten Generation in den Bereichen Good Governance, Rechtsstaatlichkeit und Zivilgesellschaft ist heikel. Das Projekt "Zivilgesellschaft" konnte nicht in die Praxis umgesetzt werden, das Projekt "Unterstützung der Medien" ist soeben unterzeichnet worden, und die Prüfung des Projekts "Modernisierung der Justiz" wird in Kürze beginnen.

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Für den Zeitraum 2002-2004 ist Tunesien Schwerpunkt der Europäischen Initiative für Demokratie und Menschenrechte (EIDMR). Bevorzugter Begünstigter ist hier die Zivilgesellschaft als ergänzender Faktor zu MEDA (die Hilfe des Programms wird in aller Regel über Regierungsstellen geleitet). Die EIDHR leistet auch einen Beitrag zur Intensivierung der Kontakte mit den tunesischen Behörden in diesem speziellen Bereich. Auf der Grundlage einer indikativen Mittelausstattung von insgesamt annähernd 250 Mio. € sieht das nationale Richtprogramm (NRP) in Übereinstimmung mit dem LSP folgende Tätigkeitsschwerpunkte vor: • Verbesserung der Qualität der Governance, insbesondere durch Stärkung der Institutionen im Hinblick auf die Förderung der Rechtsstaatlichkeit: Entwicklung der Medien und Modernisierung der Justiz (rund 30 Mio. €). • Fortführung der Liberalisierung der Wirtschaft, damit sie besser von der Euro-Med Freihandelszone mit der Europäischen Union profitieren kann: Programm für den wirtschaftlichen Übergang, Begleitprogramm zum Assoziationsabkommen (P3A), Programme zur Modernisierung der Häfen und der Industrie (168 Mio. €). • Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Jugendlichen: Programme zur Modernisierung der Hochschulbildung und Zugang zum Gemeinschaftsprogramm TEMPUS (52 Mio. €). Die Fragen im Bereich Justiz und Inneres (Justizsektor, Migrationsströme, neue Formen der Kriminalität) werden im Programm zur Modernisierung der Justiz und im P3A umfassend berücksichtigt, das ebenfalls den Zeitraum 2005/06 abdeckt. Im Rahmen des P3A sind ferner spezifische Maßnahmen im Zusammenhang mit den Anforderungen der Agenda von Doha vorgesehen, und es können eventuelle Aktionen gefördert werden, die zur Einleitung der Umsetzung der Aktionspläne im Rahmen des größeren Europa dienen. 3.

HALBZEITÜBERPRÜFUNG

3.1

Einleitung

Die Länderstrategiepapiere (LSP) sind als Instrumente der Steuerung, des Managements und der Überprüfung/Überarbeitung der Programme der Gemeinschaftshilfe konzipiert. Mit diesem entscheidenden Management-Instrument soll sichergestellt werden, dass die Außenhilfe die Prioritäten und Ziele der Gemeinschaftspolitik widerspiegelt. Die LSP 20022006 für die Mittelmeer-Partnerländer wurden im Dezember 2001 abgeschlossen. Im Hinblick auf die fortwährende Verbesserung der Qualität dieser LSP hat der Rat im März 2003 Schlussfolgerungen zur Verwendung eines gemeinsamen Rahmens für die LSP angenommen. In diesen Schlussfolgerungen fordert der Rat die Kommission auf, für jedes LSP eine Halbzeitüberprüfung nach den geltenden Regeln vorzunehmen, und legt die wichtigsten Leitlinien für diese Überprüfung fest. Dabei werden vier Parameter als Basisbezugspunkte für die Prüfung aufgestellt: (i) die aktuelle Lage des Landes, (ii) neue Ziele oder Initiativen der Gemeinschaftspolitik, (iii) Ergebnisse und Leistungsbilanz und (iv) Lehren aus den gewonnenen Erfahrungen und mögliche Verbesserungen. In Bezug auf die Mittelmeerregion lautet die allgemeine Schlussfolgerung, dass aufgrund des eher allgemein gehaltenen Inhalts der LSP 2002-2006 und der Tatsache, dass sie erst vor relativ kurzer Zeit angenommen wurden, keine grundlegende Überarbeitung erforderlich ist. Die geringfügigen Änderungen an den LSP beziehen sich auf die bereits ermittelten Punkte 3

im Zusammenhang neuen Initiativen oder Zielen der Gemeinschaftspolitik (s.u.). Da die Halbzeitüberprüfung zeitlich mit der Programmierung 2005-2006 zusammenfällt, wurde beschlossen, die Anpassungen an den LSP über das NRP 2005-2006 und die vorgezogenen Komponenten des NRP 2002-2004 vorzunehmen. 3.2

Allgemeine Lage des Landes seit 2001

Die Politik der Regierung ist im X. Entwicklungsplan festgeschrieben, der sich wie das LSP über den Zeitraum 2002-2006 erstreckt. Der Inhalt dieses Plans wird im Strategiepapier zusammengefasst. Die politische Lage hat sich nicht wesentlich verändert und ist vom verstärkten Kampf gegen den internationalen Terrorismus geprägt. Die Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Lage erfordert keine grundlegende Neuausrichtung. Tunesien befindet sich wie andere Länder der Region wirtschaftlich in einer schwierigen Phase, die auf die anhaltenden Auswirkungen des internationalen Terrorismus (11. September 2001 und das Attentat vom 11. April 2002 in Djerba) und den Irak-Krieg zurückzuführen ist, worunter vor allem der Tourismus leidet. Dennoch wird es dem Land dank einer soliden Wirtschaftführung und ausreichender Regenfälle in den Jahren 2002/2003 gelingen, diese schwierige Lage zu überwinden. Die tunesische Regierung zeigt sich äußerst besorgt angesichts des Drucks, der durch die vorgezogene Umsetzung des im Assoziationsabkommen mit der EU vorgesehenen Zollabbaus und die Verschärfung des Wettbewerbs insbesondere durch die Erweiterung der EU und die Aufhebung der Multifaserabkommen ausgelöst wird. 3.3

Neue politische Strategien/Initiativen der EU

Während des Haushaltsjahrs 2002-2003 hat die Kommission eine Reihe politischer Orientierungslinien angenommen, die bereits in naher Zukunft wesentliche Auswirkungen auf unsere Beziehungen zu den Mittelmeer-Partnerländern haben werden. Insbesondere mit der Mitteilung "Erweiterung der Europäischen Union und die neue Nachbarschaftspolitik" wird ein neuer Rahmen für die Beziehungen zum südlichen Mittelmeerraum geschaffen. In der Mitteilung wird auf die zunehmende gegenseitige Abhängigkeit zwischen der EU und ihren benachbarten Partnern mit Blick auf Stabilität, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung hingewiesen. Während des kommenden Jahrzehnts sollte sich die Union daher bemühen, in Partnerschaft mit diesen Ländern eine Zone des Wohlstands und der guten Nachbarschaft eines "Ringes befreundeter Staaten" - zu entwickeln, mit denen die EU enge, friedliche und kooperative Beziehungen unterhält. Im Gegenzug zu nachgewiesenen konkreten Fortschritten bei der Verwirklichung der gemeinsamen Werte und der effektiven Umsetzung politischer, wirtschaftlicher und institutioneller Reformen sollte die EU ihren Nachbarstaaten die Aussicht auf Teilnahme am Binnenmarkt bieten. Dazu zählt auch die weitere Integration und Liberalisierung zur Förderung der Freizügigkeit und des freien Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs (die vier Freiheiten). Für die Periode bis 2006, werden die Länder südlich vom Mittelmeer aufgefordert werden, aktiv an den Nachbarschaftsprogrammen (MEDA finanziert), die ausgearbeitet werden, teilzunehmen. Diese Programme streben eine Verstärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den Mittelmeerländern der EU an. Das NRP 2005-2006 bildet eine Schnittstelle mit dieser neuen Politik. Im aus dem NRP 20022004 hervorgegangenen Programm zur Umsetzung des Assoziationsabkommen (P3A), dessen Umsetzung sich über den Zeitraum 2004-2006 erstrecken dürfte, können eventuelle Aktionen

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vorgesehen werden, die zur Einleitung der Umsetzung der Aktionspläne im Rahmen der neuen Nachbarschaftspolitik und zur Stärkung von "Good Governance" dienen könnten. Die weiteren politischen Orientierungslinien betreffen folgende Aspekte: den Gipfel von Doha und den Handel, Fragen im Bereich Justiz und Inneres, die Förderung von Good Governance, Menschenrechte und Demokratisierung in der MED-Region und die auf dem Gipfel für nachhaltige Entwicklung von Johannesburg vereinbarten Umweltinitiativen. Die Einleitung der neuen WTO-Welthandelsrunde - Entwicklungsagenda von Doha -führt sowohl zu neuen Öffnungen der Märkte als auch zur Festlegung neuer Regeln, die durch die Zusage zur Stärkung der materiellen Unterstützung der Entwicklungsländer im Hinblick auf die Stärkung ihrer Kapazitäten untermauert werden. Hauptziel der neuen Runde ist es, die Integration der Entwicklungsländer in das Welthandelssystem auf eine Art und Weise zu fördern, die zur Bekämpfung der Armut beiträgt. Die Förderung des Handels war bei der Programmierung des laufenden Programms (2002-2004) im Rahmen des P3A weitgehend berücksichtigt worden. Mit den Schlussfolgerungen der Europäischen Räte von Tampere (1999), Santa Maria Da Feira (2000) und Sevilla (2002) wurde eine gemeinsame Politik festgelegt, die auf die Einbeziehung von Fragen im Bereich Justiz und Inneres in die Außenpolitik der EU ausgerichtet war. Neben der Erklärung von Barcelona liefert der Aktionsplan von Valencia (2002) zusätzliche Anhaltspunkte für die verstärkte Zusammenarbeit mit der MED-Region in den drei wichtigsten Bereichen Migration, Reform des Justizapparats und Bekämpfung der Kriminalität. In Tunesien wurden die Fragen im Bereich Justiz und Inneres bereits bei der Programmierung 2002-2004 weitgehend berücksichtigt (Programm zur Modernisierung der Justiz, P3). Bessere Governance, Förderung der Demokratie und Achtung der Menschenrechte sind die grundlegenden Ziele der Außenpolitik der EU. In Übereinstimmung mit den Schlussfolgerungen des Berichts des UNDP über die menschliche Entwicklung in der arabischen Welt hat die Kommission unlängst eine Mitteilung mit dem Titel "Intensivierung der EU-Maßnahmen für die Mittelmeer-Partnerländer in den Bereichen Menschenrechte und Demokratisierung" angenommen, die auf die Erzielung einer größtmöglichen Wirkung der Instrumente ausgerichtet ist, die der EU und ihren Mittelmeer-Partnerländern im Bereich Menschenrechte und Demokratie zur Verfügung stehen. In der Mitteilung werden Arbeitsleitlinien aufgezeigt, die auf die Förderung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten in Zusammenarbeit mit den Mittelmeer-Partnern ausgerichtet sind. Die Mitteilung enthält zehn konkrete Empfehlungen zur Verbesserung des politischen Dialogs zwischen der EU und ihren Mittelmeer-Partnern und für die finanzielle Zusammenarbeit im Rahmen der EU in Menschenrechtsfragen. Die Wirksamkeit der Umsetzung wird durch drei sich gegenseitig ergänzende Ebenen gestärkt: politischer Dialog und Finanzhilfe, MEDAProgramm und Hilfe im Rahmen der Europäischen Initiative für Demokratie und Menschenrechte (EIDMR) sowie durch die nationale und die regionale Dimension. Der Bericht der Weltbank über Governance in der MENA-Region von 2003 stellt ebenfalls einen wichtigen Bezug dar. Die Programme der dritten Generation waren im Rahmen der Programmierung 2002-2004 ebenfalls gut vertreten. Schlüsselfragen der Good Governance sollen in der für 2006 vorgesehenen SAF V in Angriff genommen werden.

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Auf dem Gipfel von Johannesburg wurde das weltweite Engagement für die nachhaltige Entwicklung erneut bekräftigt, und zwar in Form eines pragmatischen und ehrgeizigen Programms mit klar abgesteckten und messbaren Zielen, das die zunehmende Bedeutung von Umweltfragen bei der Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele (Millenium Development Goals) deutlich zum Ausdruck brachte. Schlüsselsektoren für die Aktion der EU sind dabei Wasser und Energie. So hat die EU in Johannesburg zwei Partnerschaften geschlossen, eine für den Bereich Wasser, die andere für den Bereich Energie. Die europäische Wasserinitiative ("Water for Life") ist auf die Koordinierung der bestehenden Finanzierungsmechanismen unter besonderer Berücksichtigung von drei Parametern ausgerichtet: Wasserversorgung, Hygiene und integriertes Ressourcenmanagement. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird das konkrete Follow-up in den Mittelmeerländern im Rahmen des bestehenden Finanzinstruments (d.h. MEDA) abgewickelt, doch müssen weitere Entwicklungen, wie beispielsweise die Unterstützung zugunsten der grenzübergreifenden Wassereinzugsgebiete in Afrika, in naher Zukunft genau im Auge behalten werden. Im Rahmen der Programmierung 2005-2006 ist eine Zinsvergütung für Umweltprojekte vorgesehen. Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, dass diese neuen Initiativen bereits in die Programmierung im Rahmen des laufenden LSP einbezogen wurden, und dass diese Bereiche in der Reaktionsstrategie des LSP 2002-2006 erfasst sind. Daher sind sie für die Halbzeitüberprüfung von geringfügiger Bedeutung. 3.4

Ergebnisse

Die Umsetzung der Zusammenarbeit hat sich 2002 spürbar verbessert. Generell kommen die Umsetzung und Prüfung der für den Zeitraum 2002-2004 programmierten Maßnahmen zufriedenstellend voran, wobei die aufgestellten Prioritäten weiterhin Gültigkeit besitzen. Bei einigen Programmen, die auf einen früheren Programmierungszyklus zurückgehen, sind gewisse Schwierigkeiten aufgetreten (Krankenversicherung, Wettbewerbsfähigkeit, Privatisierung, Schaffung von Arbeitsplätzen), die jedoch keinen Grund zur Änderung der laufenden Programmierung bilden. Schwierig ist die Zusammenarbeit im Bereich der Governance (die sog. MEDA-Projekte der dritten Generation), was beispielsweise darin zum Ausdruck kommt, dass keine Einigung über das Programm "Zivilgesellschaft" im Wert von 1,5 Mio. € erzielt werden konnte (was zur Streichung des Programms geführt hat), sowie in der langen Reifungsphase des mit 2,15 Mio. € dotierten Projekts "Unterstützung der Medien" (das soeben unterzeichnet wurde) und des mit 25 Mio. € ausgestatteten Programms "Justiz" (dessen Prüfung in Kürze beginnen wird, und wo man nunmehr in die Phase der Erörterung seiner reellen Tragweite eingetreten ist). Im Übrigen treten bei der Strukturanpassungsfazilität III Schwierigkeiten im Bereich der "flexiblen Tranche" für Telekommunikation (12,6 Mio. €) auf. 3.5

Lehren

Die hier erwähnten Schwierigkeiten sind kein Grund für eine Änderung der laufenden Programmierung. Generell lassen sich aus den gegenwärtigen Problemen für die zukünftige Programmierung folgende Lehren ziehen: 6

• Es gilt eine Überdimensionierung der Programme (Beispiele: Privatisierung, Wettbewerbsfähigkeit) gegenüber dem politischen Engagement des Begünstigten bei der betreffenden Reform und den Aufnahmekapazitäten der begünstigten Einrichtungen zu vermeiden (insbesondere seit dem Inkrafttreten der Regel N+3). • Ferner scheint es nicht vernünftig, für 2005-2006 weitere Operationen der 3. Generation vorzusehen, da die aus der Programmierung 2002-2004 hervorgegangenen Projekte immer noch nicht in die operationelle Phase eingetreten sind. Aspekte von eminenter Bedeutung, die in den Bereich Governance fallen, werden im Rahmen der für 2006 programmierten SAF V berücksichtigt. • Bei der Programmierung gilt es die Notwendigkeit zu berücksichtigen, dass die Durchführung für die jeweils zu unterstützenden Aktionen zum geeigneten Zeitpunkt erfolgt (z.B. Privatisierung). • Bei der Programmierung der SAF IV und V gilt es die von der tunesischen Regierung geäußerten Vorbehalte gegenüber dem Mechanismus der flexiblen Tranchen (und ihres geringen Einheitsbetrags) für die Maßnahmen der Haushaltshilfe sowie die Schwierigkeit zu berücksichtigen, dass zahlreiche Auflagen vorzusehen sind, deren Erfüllung von den Marktbedingungen abhängt. 4.

FORTSCHRITTE BEIM ASSOZIATIONSABKOMMEN

Das Abkommen mit Tunesien wurde im Juli 1995 unterzeichnet und trat am 1. März 1998 in Kraft. 1996 entschied sich Tunesien einseitig für die vorzeitige Umsetzung des Zollabbaus. Seit 2001 kommt dieser Zollabbau für verschiedene eingeführte Waren zur Anwendung, die auch in Tunesien hergestellt werden. Dies hat zur Folge, dass die tunesische Wirtschaft auf ihrem inländischen Markt dem internationalen Wettbewerb direkt ausgesetzt ist. Auf der Tagung des Assoziationsrates vom 30. September wurde die Einsetzung von sechs Unterausschüssen zu folgenden Themen beschlossen: 1) Binnenmarkt; 2) Industrie, Handel und Dienstleistungen; 3) Verkehr, Umwelt und Energie; 4) Forschung und Innovation; 5) Landwirtschaft und Fischerei sowie 6) Justiz und Sicherheit. Diese Unterausschüsse kommen ergänzend zu den Foren hinzu, die direkt im Rahmen des Assoziationsausschusses tätig sind: Arbeitsgruppe soziale Angelegenheiten, Ausschuss für die Zusammenarbeit im Zollwesen und Wirtschaftlicher Dialog. Die Gründung weiterer Unterausschüsse, beispielsweise für "Menschenrechte, Demokratisierung und Governance" wäre ebenfalls denkbar, sofern sich beide Seiten dafür aussprechen. Die Unterausschüsse sollen zur Umsetzung des Assoziationsabkommens und der Nachbarschaftspolitik beitragen, bei der Tunesien zu den Pilotländern zählen wird. Ferner gilt es in diesem Zusammenhang die bevorstehende Aufnahme von Verhandlungen über die Liberalisierung der Dienstleistungen zu erwähnen. Im Bereich des Süd-Süd Handels hat Tunesien am 24 Februar 2004 ein Freihandelsabkommen im Rahmen der Initiative von Agadir mit Ägypten, Marokko und Jordanien abgeschlossen.

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5.

PRIORITÄTEN DES NRP 2005-2006

Der Gesamtbetrag für diesen Programmierungszyklus beläuft sich auf 144 Mio. €. Das NRP 2005-2006 stellt eine Ergänzung des vorangegangenen Richtprogramms dar. Leitfaden der Programmierung ist das LSP 2002-2006 sowie die verschiedenen Elemente des aktuellen politischen Rahmens: Mitteilung zur neuen Nachbarschaftspolitik, Bericht des UNDP von 2002 über die menschliche Entwicklung in der arabischen Welt, Bericht der Weltbank über Governance in der MENA-Region von 2003, Mitteilung "Menschenrechte und Demokratie" in den MEDA-Ländern, Migrationsströme und andere Fragen im Bereich Justiz und Inneres, Konfliktverhütung (Resolution 1373 des UN-Sicherheitsrats) und die Auswirkungen des 11. September (Dialog der Kulturen und Zivilisationen), die Agenda von Doha und die Agenda von Johannesburg sowie natürlich die Unterstützung der Reformen in den von der Umsetzung des Assoziationsabkommens betroffenen Sektoren einschließlich der Aspekte im Zusammenhang mit Good Governance. Diese Punkte sind im LSP weitgehend vorgezogen worden, so dass das gegenwärtige Strategiepapier alle geplanten Operationen abdeckt. In der Mitteilung "Intensivierung der EU-Maßnahmen für die Mittelmeer-Partnerländer in den Bereichen Menschenrechte und Demokratisierung" werden praktische Maßnahmen im Hinblick auf eine stärkere und operationellere Einbeziehung von Fragen der Menschenrechte und Demokratie auf allen Ebenen des Politischen Dialogs mit den Mittelmeer-Partnern vorgeschlagen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen die Aufstellung nationaler und regionaler Aktionspläne für Menschenrechte und Demokratie mit denjenigen MEDAPartnern, die bereit sind, sich in dieser Hinsicht zu engagieren. Gemäß dieser Mitteilung (Empfehlung Nr. 7) ist eine Mittelzuweisung für diejenigen Länder vorgesehen, die 2004 nationale Aktionspläne annehmen. Damit werden diejenigen Länder, die in diesem Bereich gute Fortschritte erzielen, in den Genuss eines zusätzlichen Betrags zur Finanzierung von Maßnahmen kommen, die nicht unbedingt in unmittelbarem Zusammenhang mit Menschenrechten und Demokratisierung stehen. Diese zusätzliche Mittelausstattung wird 2005 im Rahmen der Überprüfung des Programmierungszyklus 2006 zugewiesen. Im Programmierungszyklus 2005-2006 wird auch den Prioritäten Rechnung getragen, die bei der Aufstellung des Rahmens und der Modalitäten der Halbzeitüberprüfung des LSP festgelegt worden waren. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass bei der Vorlage des LSP festgestellt wurde, dass die in Betracht zu ziehenden Korrekturen als unwesentlich einzustufen sind, da das LSP 2002-2006 erst im Dezember 2001 angenommen wurde und damit relativ aktuell ist, und da die darin festgelegten Leitlinien relativ allgemein gehalten sind. Da die Halbzeitüberprüfung zeitlich mit dem Programmierungszyklus 20052006 zusammenfällt, wurde beschlossen, die Anpassungen am LSP über das Nationale Richtprogramm (NRP) 2005-2006 und die vorgezogenen Komponenten des NRP 2002-2004 vorzunehmen. Die bei der Halbzeitüberprüfung des LSP festgestellten Prioritäten kommen daher in den NRP zum Ausdruck. Bei der Programmierung 2005-2006 wurden die Prioritäten des LSP 2002-2006 mit den verschiedenen Elementen des aktuellen politischen Rahmens wie der von Tunesien selbst aufgestellten Agenda und den Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit verknüpft. Im Einklang mit den jüngsten Leitlinien wurde der Schwerpunkt a priori auf die Haushaltshilfe zur Unterstützung der von der Umsetzung des Assoziationsabkommens betroffenen Sektoren gelegt.

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Mit Blick auf die vollständige Liberalisierung des Handels und die Assoziierung mit der EU nach 2007 erscheint eine Betreuung der Reformen zur Liberalisierung der Wirtschaft und zur Verbesserung der Governance von vorrangiger Bedeutung. Folglich wird im NRP 2005-2006 eine Strukturanpassungskomponente vorgesehen, was mit den im Strategiepapier 2002-2006 unter dem Kapitel "Wirtschaftsreformen und Stärkung der marktwirtschaftlichen Institutionen" genannten Prioritäten voll und ganz in Einklang steht. Der UNDP-Bericht 2002 zur menschlichen Entwicklung in den arabischen Ländern kommt zu der Feststellung, dass diese Region unter drei grundlegenden Defiziten leidet, unter anderem an einer unzulänglichen Entwicklung der Humanressourcen und des Wissens. Tunesien investiert jedoch in die qualitative Verbesserung seiner Humanressourcen. Diese Anstrengungen kommen übrigens im X. Entwicklungsplan (2002-2006) gut zum Ausdruck, denn derzeit kann das Bildungs- und Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte angesichts der Herausforderungen im Zusammenhang mit der internationalen Konkurrenz noch nicht als angemessen bezeichnet werden. Diese Themen zählen ebenfalls zu den Schwerpunkten, die im Strategiepapier unter dem Kapitel "Valorisierung der Humanressourcen" gesetzt wurden. 5.1

Maßnahmen im Rahmen des NRP 2005-2006

Die im Rahmen des NRP 2005-2006 vorgesehenen Maßnahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen: a)

Kapitel: Wirtschaftsreformen

Governance, marktwirtschaftliche Institutionen, Agenda von Doha SAF V (70 Mio. €): • Ziel: Fortsetzung des Reformzyklus im Hinblick auf die vollständige Liberalisierung des Handels und der Assoziierung mit der EU nach 2007, insbesondere in den Bereichen Governance, Dienstleistungen und Haushaltsreform. • Ergebnisse: Makroökonomische Konsolidierung; Reform des Finanzrahmengesetzes (Einbeziehung des gesamten öffentlichen Sektors in den Haushalt, Haushaltsführung nach Programmen und ergebnisorientierte Haushaltsführung); Fortführung der Reform des Finanzsektors; Rückzug des Staates und zunehmende Öffnung der Infrastrukturen und öffentlicher Dienstleistungen für Privatanbieter; unternehmerisches Umfeld und Entwicklung des privaten Sektors; Liberalisierung der Dienstleistungen; Ausbau des sozialen Netzes. Reformen der Sektoren Energie und Transport. b)

Kapitel: Valorisierung der Humanressourcen

UNDP-Bericht über die menschliche Entwicklung 2002: Bildung und Wissen Berufliche Bildung (30 Mio. €): • Ziel dieses Projekts ist die Unterstützung der Fortführung der gegenwärtigen Reform des Sektors und die Konsolidierung der Ergebnisse des Projekts MANFORM (MEDA I) in enger Koordinierung mit den Maßnahmen anderer externer Geber. Es geht darum, der tunesischen Wirtschaft qualifizierte Arbeitskräfte zu verschaffen, die den Kriterien der Beschäftigungsfähigkeit nach Maßgabe des Bedarfs der Wirtschaftsteilnehmer

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entsprechen, damit das Land der härteren Konkurrenz in einer Freihandelszone mit der EU gewachsen ist. • Ergebnisse: Die Ergebnisse werden nach dem sektorweiten Ansatz (Sector Wide Approach - SWAP) festgelegt. Dabei kann man folgende Schwerpunkte setzen: Steuerung durch Evaluierung und Ausrichtung am Bedarf der Wirtschaftsteilnehmer, Orientierung am Bildungssystem und am Arbeitsmarkt, Ausdehnung des kompetenzorientierten Ansatzes und innovativer Ausbildungsformen, allgemeine Einführung eines Qualitätssicherungskonzepts, Autonomie der Bildungsanstalten und Öffnung des Sektors für private Anbieter. Höhere Schulen (30 Mio. €): • Ziel dieses Projekts ist die Unterstützung der Fortführung der gegenwärtigen Reform des Sektors zur Vermeidung der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kosten im Zusammenhang mit der hohen Abbruchquote an höheren Schulen (d.h. Verbesserung der internen und externen Rentabilität) und die Entwicklung von Ausbildungsgängen auf der Sekundarschulebene, die stärker auf den Bedarf des Arbeitsmarkts und der modernen Hochschulbildung abgestimmt sind. • Ergebnisse: Die Ergebnisse werden nach dem sektorweiten Ansatz festgelegt. Dabei kann man folgende Schwerpunkte setzen: Konzipierung von Schulprojekten, Verbesserung der Orientierungsund Evaluierungsmechanismen, allgemeine Einführung des kompetenzorientierten Ansatzes, Einführung eines Qualitätssicherungskonzepts, Anpassung des Angebots und Modernisierung der Unterrichtsmethoden (z.B. Einsatz pädagogischer Hilfsmittel und der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). c)

Kapitel: Wirtschaftsinfrastrukturen

Agenda von Johannesburg – Umwelt Abwasserentsorgung - ONAS IV (Zinsvergütung 10 Mio. €): • Es handelt sich um die Fortführung des nationalen Programms für städtische Abwasserentsorgung, das an die kleinen und mittleren tunesischen Städte gerichtet ist. Dabei geht es um die Finanzierung des Ausbaus der Abwassersammelsysteme und des Baus von Kläranlagen in den betreffenden Städten. Das Projekt fügt sich reibungslos in den Rahmen der tunesischen Umweltschutzpolitik und der Politik zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung ein, die auch durch die beständige Zunahme der städtischen Bevölkerung und die Ausweitung der Trinkwassergewinnung notwendig wird. Mit dem Projekt lassen sich die Grundwasserressourcen schützen und die organische Belastung durch Ableitungen ins Mittelmeer verringern. Auf diese Weise wird auch ein Beitrag zur Verbesserung und zum Schutz der Meeresumwelt geleistet. 5.2

FEMIP (EIB)

Im Rahmen des Barcelona-Prozesses hat die EIB ihre finanzielle Partnerschaft mit den Mittelmeerländern dank der Schaffung eines neuen Instruments - der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP, Oktober 2002) weiter intensiviert. Ende 2003 wurde beschlossen, die FEMIP durch Hinzufügung neuer Finanzinstrumente und die Änderung bestimmter organisatorischer Aspekte zu stärken, um auf diese Weise die Maßnahmen zur Förderung des privaten Sektors und die Zusammenarbeit mit den Partnerländern noch weiter ausbauen zu können. 10

Es ist geplant, den jährlichen Umfang der EIB-Darlehen im Rahmen der FEMIP schrittweise von 1,4 auf 2 Mrd. € zu erhöhen. Diese Mittel sind zur Förderung breiter angelegter Tätigkeiten, insbesondere zur Entwicklung des Privatsektors bestimmt. Von vorrangiger Bedeutung sind überdies Projekte in den Bereichen Umwelt und Humankapital sowie Projekte im gemeinsamen Interesse der Union und der Mittelmeer-Partnerländer oder zur Stärkung der "Süd-Süd"-Zusammenarbeit. Die Finanzierung aus eigenen Mitteln der Bank wird im Vorund Nachfeld der Projekte durch Mittel aus dem Gemeinschaftshaushalt für technische Hilfe ergänzt. Mit diesen Mitteln wird Hilfestellung bei der Vorbereitung und Durchführung von Investitionsprojekten geleistet. Im Übrigen wird die EIB auch weiterhin beträchtliche Risikokapitalmittel für die Entwicklung des privaten Sektors einsetzen. Im Rahmen der gewählten Prioritäten haben EIB und Kommission in gemeinsamem Einvernehmen folgende Ziele aufgestellt: • Verringerung der schädlichen Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf die Umwelt. • Angleichung der Umweltnormen an die internationalen Abkommen und Verträge (europäische Richtlinien, Kyoto usw.) In diesen Bereichen werden für die Darlehen der EIB Zinsvergütungen gewährt (die aus Haushaltsmitteln finanziert werden). II.

ANGABEN ZU DEN PROJEKTEN

1.

SAF V

1.1

Hintergrund und Begründung

Die SAF V dient zur Vollendung des Reformzyklus, der mit der SAF I im Hinblick auf die vollständige Liberalisierung des Handels und die Assoziierung mit der EU nach 2007 eingeleitet wurde. Als Ziel sollte hier der Aufbau eines leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Privatsektors angestrebt werden, der ein reales Wachstum von über 6% pro Jahr erzielen kann. Die tunesischen Behörden haben großes Interesse an seiner solchen Operation gezeigt, die die Schlüsselfragen der Good Governance (leistungsorientierte Haushaltsführung) und der Liberalisierung der Dienstleistungen (als wichtigste Quelle für zusätzliches Wachstum) in Angriff nimmt. 1.2

Ziel

Vollendung des Reformzyklus im Hinblick auf die Freihandelszone und die Assoziierung mit der EU nach 2007. 1.3

Erwartete Ergebnisse

Das Spektrum der erwarteten Ergebnisse kann unter anderem folgende Aspekte umfassen: • Weitere Konsolidierung des makroökonomischen Rahmens. • Reform des Finanzrahmengesetzes (nach Zielen ausgerichtete Haushaltsführung)1. • Verbesserung des unternehmerischen Umfelds und Entwicklung des privaten Sektors. 1

Einbeziehung des gesamten öffentlichen Sektors in den Haushalt, Haushaltsführung nach Programmen und ergebnisorientierte Haushaltsführung.

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• Weitere Öffnung der Infrastrukturen und staatlichen Unternehmen für den privaten Sektor (insbesondere feste Abfälle usw.) • Reform des Finanzsektors. • Liberalisierung der Dienstleistungen (Private Finanzierungsquellen). • Ausweitung und stärkere Zielausrichtung des sozialen Netzes. • Das Programm wird so zur Beschleunigung der Reformen beitragen, insbesondere in den Sektoren Energie und Transport. Was den Sektor Energie angeht, ist die Reform im Elektrizitätssektor von besonderer Bedeutung, ebenso wie die Förderung eines effizienteren Management der Energienachfrage und eine Harmonisierung der Regeln und Standards mit denen der EU. Was den Transportsektor angeht, werden die Reformen ebenfalls alle Transportmodi und die Harmonisierung der Regeln und Standards, sowie der Maßnahmen bezüglich aller Aspekte der Sicherheit, umfassen. Bei der Einrichtung und Prüfung der SAF V wird sowohl den Ergebnissen und Evaluierungen der SAF III und SAF IV als auch der Anforderung einer sektoralen Konzentration Rechnung getragen, die zur Gewährleistung der Wirksamkeit des Programms erforderlich ist. 1.4

Leistungsindikatoren

Die Benchmarks zur Messung der mit der SAF V unterstützten Reformen werden während der Phase der Planung und Prüfung nach Maßgabe der Programminhalte festgelegt. Für die FAS V können folgende Leistungsindikatoren aufgegriffen bzw. aufgestellt werden: • Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze und Beschäftigungsquote bei Erstbewerbern. • Anteil des staatlichen Sektors an der Wirtschaft (BIP), nach Sektoren. • Inländische und ausländische private Investitionen (off-shore und on-shore), nach Sektoren (Fertigungsindustrie/Agroindustrie/Dienstleistungssektor usw.). • Öffentliche Investitionen und Investitionen der staatlichen Unternehmen nach Sektoren. • Struktur der Ausfuhren und Diversifizierung ihrer Zusammensetzung. • Struktur der Einfuhren nach Kategorien (Investitionsgüter/ Verbrauchsgüter/ Zwischenprodukte usw.). • Entwicklung der Börsen und Finanzmärkte. • Zuwachsrate der Ausfuhren. • Wachstum des BIP. • Inflation. • Leistungsbilanzdefizit. • Haushaltsdefizit. • Verschuldungsquote (Auslandsverschuldung). • Stand der Reserven (weniger Einfuhren von Waren und Dienstleistungen). Da einige Reformen keine unmittelbaren Auswirkungen zeigen, können sie nicht anhand von statistischen Indikatoren gemessen werden, sondern an der Einführung von Reformen des Rechts- und Regelungsrahmens und an strukturellen und institutionellen Verbesserungen, z.B. an der Einführung einer Art "Rahmengesetz", das die allgemeinen Konzessionsbedingungen und die sektorspezifischen Besonderheiten festlegt. 1.5

Kurzbeschreibung des Programms

Es stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit des makroökonomischen Rahmens: Sie ist von maßgeblicher Bedeutung für die Einhaltung des im Assoziationsabkommen vorgegebenen Zeitplans. Die Herausforderung besteht darin, bis 2004 den Nachweis zu erbringen, dass sich die Öffnung "auszahlt". Andererseits muss schon jetzt der neue makroökonomische Rahmen

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für die Jahre 2005-2006 aufgestellt werden. Dabei wird die Anhebung der Sparquote eine wesentliche Komponente für die Wahrung der globalen Gleichgewichte darstellen. Die Haushaltsführung ist der Dreh- und Angelpunkt für jedes öffentliche Dienstleistungssystem. Eine leistungsorientierte Ausrichtung des Systems würde die interne Bereitschaft zu mehr Verantwortung stärken. Es gilt daher den Rückzug des Staates zu beschleunigen, denn allem Anschein nach haben diejenigen Länder ein hohes und anhaltendes Wachstum vorzuweisen, in denen der private Anteil an den Bruttoanlageinvestitionen deutlich höher als der im X. Entwicklungsplan festgelegte Anteil ist (70-80% anstelle von 58%). Hauptquelle für zusätzliches Wachstum ist der Dienstleistungssektor, der von der geplanten Liberalisierung des Dienstleistungsverkehrs nur profitieren kann. Dafür bedarf es der beiderseitigen Beseitigung der Zugangshindernisse (Niederlassungsrecht, Beschränkungen für Portfolio-Investitionen) und Handelshindernisse, um auf diese Weise gegenseitige Investitionen, Partnerschaften und eine Intensivierung des Handels mit Dienstleistungen innerhalb der einzelnen Branchen anzuregen. Im Übrigen zählen gerade die Unternehmensdienstleistungen zu den Hauptquellen für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die in Tunesien besonders vielversprechend und noch unzureichend ausgeschöpft sind. Doch gerade dieser Teilsektor ist für die Steigerung von Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit als vorrangige Ziele des X. Entwicklungsplans von ausschlaggebender Bedeutung. Eine weitere eindeutige Priorität ist die Reform des Finanzsektors. Diese Reform geht bereits mit einer schrittweisen Liberalisierung des Kapitalverkehrs einher, was in den mit dem IWF vereinbarten Leitlinien festgelegt wurde. Die Entwicklung bestimmter Indikatoren seit 2002 gibt jedoch weiter Anlass zur Sorge: Die Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze ist von 74.000 (2001) auf 63.000 zurückgegangen, und für 2003 rechnet man nur noch mit 57.000. Im Jahr 2002 sind nicht nur die Investitionspläne drastisch zurückgeschraubt worden, sondern auch die effektiv realisierten privaten Investitionen haben einen beträchtlichen Rückgang erfahren, und dieser Trend wird 2003 weiter anhalten. Im ersten Jahr der Umsetzung des X. Entwicklungsplans ist somit eine deutliche Kluft zwischen den erzielten Ergebnissen und den angepeilten Zielen zu verzeichnen: Der private Sektor hat nicht den Platz eingenommen, den der öffentliche Sektor ihm zur Verfügung gestellt hat. Bei den künftigen Strukturmaßnahmen wird man daher auch auf die Wiederherstellung des Vertrauens abstellen müssen. 1.6

Träger des Programms

Ministerium für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung 1.7

Begünstigter

Staatshaushalt 1.8

Auflagen

Umsetzung der makroökonomischen und strukturellen Maßnahmen vereinbarten Fristen 1.9

innerhalb der

Indikative Mittelausstattung

70 Mio. €.

13

2.

HUMANRESSOURCEN

Das Humankapital ist die wichtigste Ressource Tunesiens und sein bester Einsatz für ein ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum. Für die beiden ausgewählten Bereiche "Berufliche Bildung" und "Höhere Schulbildung" hat Tunesien mittelfristige Strategien aufgestellt. Diese beiden Sektorstrategien stehen mit den Strategien für die Grundschulbildung und die Hochschulbildung in Einklang, die bereits von der Gemeinschaft gefördert werden. Dieser Kontext lässt es gerechtfertigt erscheinen, dass die beiden geplanten Förderprogramme nach einem sektorweiten Ansatz (SWAP) geplant werden, wie er im Programm zur "Modernisierung des Hochschulwesens" (MEDA II) zum Einsatz kommt. Die Finanzierungsmodalitäten werden bei der Projektermittlung festgelegt; dabei wird der Haushalshilfe Vorzug gegeben, sofern die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. 2.1

Berufliche Bildung

a)

Hintergrund und Begründung

Seit 1995 hat Tunesien eine kohärente Reform des Systems der beruflichen Bildung MANFORME - eingeleitet und umgesetzt. Dies geschah in enger Koordinierung mit einem Programm zur Modernisierung des Unternehmenssektors, das auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ausgerichtet war. Diese Schwerpunkte werden im X. Entwicklungsplan (2002-2006) bestätigt. Es besteht die Notwendigkeit und eine echte Perspektive für die Konsolidierung der Errungenschaften der sektorweiten Reform und für die Ausweitung dieser Reform auf das gesamte System der beruflichen Bildung. Mit dem neuen Programm "Berufliche Bildung" wird die gegenwärtige Reform unter Berücksichtigung der tatsächlich erzielten Fortschritte und auf der Grundlage der Ergebnisse des Projekts MANFORM (MEDA I) sowie der anderen Maßnahmen der Außenhilfe weiter unterstützt und konsolidiert. Dabei wird die tunesische Regierung im Vorfeld des Programms eine enge Koordinierung mit allen weiteren ausgehandelten Unterstützungsmaßnahmen in diesem Sektor gewährleisten. b)

Ziel

Die tunesische Wirtschaft muss über qualifizierte Arbeitskräfte verfügen können, die den Kriterien der Beschäftigungsfähigkeit nach Maßgabe des Bedarfs der Wirtschaftsteilnehmer entsprechen, damit das Land der härteren Konkurrenz in einer Freihandelszone mit der EU gewachsen ist. c)

Erwartete Ergebnisse

Konsolidierung der mit dem Programm MANFORME erzielten Fortschritte in Einklang mit der im X. Entwicklungsplan (2002-2006) vorgesehenen Komponente "Allgemeine und berufliche Bildung" im Hinblick auf die Ausweitung der Reform auf das gesamte tunesische System der beruflichen Bildung.

14

Denkbar wären hier etwa folgende Ergebnisse: • Verstärkte Kohärenz des Systems der beruflichen Bildung mit dem allgemeinen Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt. • Stärkung der Funktion des Managements der Humanressourcen und der Ermittlung von Fähigkeiten im betrieblichen Umfeld (insbesondere KMU). • Ausbau der Kapazitäten für das Angebot an privater beruflicher Bildung. • Stärkung der Partnerschaft zwischen dem Bildungssystem, den Unternehmen (insbesondere KMU) und den Berufsverbänden. • Konsolidierung der Steuerung des gesamten Systems. • Stärkung der an das Arbeitsumfeld geknüpften Ausbildungsformen, insbesondere die berufliche Lehre und das duale Ausbildungssystem sowie die Weiterbildung. • Ausweitung des kompetenzorientierten Ansatzes in der beruflichen Bildung. • Allgemeine Einführung eines Qualitätssicherungskonzepts (Normung der Ausbildungsprogramme und Zertifizierung der Anbieter von Ausbildungsprogrammen). • Fortführung und Aktualisierung der Ausbildung der Ausbilder in Bildungsplanung, Pädagogik und technischer Bildung. • Durchführung einer Informations- und Kommunikationskampagne. • Förderung der Funktionsautonomie und des Management der Ausbildungsstätten. Die Ergebnisse werden im Anschluss an den Projektfindungsprozess näher ausgeführt. d)

Leistungsindikatoren

Da es sich hier um ein sektorales Unterstützungsprogramm handelt, erfolgt die Wahl der Indikatoren bei der Projektfindung. Dabei wird es sich um überprüfbare Indikatoren handeln, mit denen unter anderem folgendes gemessen werden soll: • Steuerung der beruflichen Bildung durch die Nachfrage der Wirtschaftsteilnehmer. • Solide Partnerschaft zwischen dem System der beruflichen Bildung und den Unternehmen und Berufsorganisationen. • Diversifizierung des Angebots. • Verbesserung der internen und externen Rentabilität des Systems. • Einführung eines Qualitätssicherungskonzepts. e)

Kurzbeschreibung des Programms

Die Leitlinien des X. Entwicklungsplans stehen mit der festgestellten Problematik in Einklang und werden im Gesamttätigkeitsprogramm für die berufliche Bildung umgesetzt. Mit der Reform der beruflichen Bildung soll im Wesentlichen dafür gesorgt werden, dass Tunesien über qualifizierte und kompetente Arbeitskräfte verfügt, die zum einen den fachlichen Anforderungen des produktiven Sektors gerecht werden und zum anderen die Voraussetzungen erfüllen, die für die Beschäftigungsfähigkeit der tunesischen Erwerbsbevölkerung gelten. Wichtigstes Anliegen ist dabei die Konsolidierung und kontinuierliche Fortführung der Neuausrichtung der beruflichen Bildung auf den Bedarf der Wirtschaftsteilnehmer durch Ausweitung des kompetenzorientierten Ansatzes und der an das Arbeitsumfeld gekoppelten Ausbildungsformen. Dabei wird die Kohärenz mit dem Bildungssystem auf der einen Seite 15

und den anderen Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt auf der anderen Seite sichergestellt, um die Stellensuchenden in die Lage zu versetzen, einen Arbeitsplatz zu suchen, zu finden und zu halten. Die parallel dazu stattfindende Modernisierung des Systems der weiterführenden Schulen wird ebenfalls zur Neuausrichtung der beruflichen Bildung auf den fachlichen Bedarf der Unternehmen führen, so dass sie nicht zu einer vorübergehenden Unterbringung gescheiterter Schüler degeneriert. Neben der Regenerierung von Lehrplänen und Ausbildungsgängen sind weitere erhebliche Forschritte bei der internen (Systemsteuerung, Regionalisierung, Dezentralisierung, Autonomie der Bildungseinrichtungen, Qualitätssicherungskonzept) und externen Effizienz des Systems (Zusammenwirken mit den Unternehmen, Angleichung zwischen Beschäftigung und Bildung, zwischen Beschäftigungsnomenklaturen und Referenzsystem für die Ausbildung, Synergieeffekte mit anderen Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt). Angesichts eines echten politischen Engagements im Bereich der Entwicklung der Humanressourcen und des Vorhandenseins einer Strategie zur Modernisierung dieses Teilsektors wird die Gemeinschaftsaktion in Form eines Programms zur Unterstützung der Sektorpolitik erfolgen. f)

Träger des Programms

Ministerium für allgemeine und berufliche Bildung. g)

Begünstigte

Von dem Programm werden die Einrichtungen der beruflichen Bildung und die Unternehmen profitieren. Die Unterstützung wird über den Staatshaushalt geleitet. Zielgruppen: Stellensuchende, Angestellte und Arbeiter. h)

Auflagen

Fortführung der Reformpolitik der beruflichen Bildung und Zusage der tunesischen Behörden zur Aufstellung eines mittelfristigen Ausgabenrahmens für den Sektor auf der Grundlage der Erfahrungen, die über das Programm zur Modernisierung des Hochschulbildungssektors gewonnen wurden. i)

Indikative Mittelausstattung

30 Mio. € 2.1

Höhere Schulbildung

a) Hintergrund und Begründung Das Humankapital ist die wichtigste Ressource Tunesiens und sein bester Einsatz für ein ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum. Angesichts der Öffnung Tunesiens gegenüber dem Weltmarkt, des zunehmenden Wettbewerbsdrucks durch die einkommensschwachen Länder, der Einführung neuer Technologien und einer stärker differenzierten Nachfrage der europäischen Märkte sind neue Entwicklungsstrategien aufgestellt und umgesetzt worden. Diese neuen Strategien und diese neuen Technologien werden immer komplexer und sind mit

16

immer höheren Anforderungen an qualifizierte und vielseitig einsetzbare Arbeitskräfte verbunden. Daher ist die Qualität des Arbeitskräftepotentials von ausschlaggebender Bedeutung für die Konsolidierung des gegenwärtigen Wachstums und die weitere mittel- und langfristige Entwicklung. Im Hinblick auf seine Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Partnerschaft Europa-Mittelmeer, aber auch darüber hinaus, hat Tunesien daher damit begonnen, die Qualität und Anpassungsfähigkeit seiner Arbeitskräfte zu verbessern. Nach der Inangriffnahme der Reform der Grundbildung, die bereits recht weit fortgeschritten ist, und der Hochschulbildung, die soeben angelaufen ist, wobei beide Reformen beträchtliche Unterstützung seitens der internationalen Gemeinschaft einschließlich der Europäischen Union erhalten haben, wird das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit und der Modernisierung der tunesischen Wirtschaft nun über eine tiefgreifende Reform des Zwischenglieds, der weiterführenden Bildung an allgemeinbildenden höheren Schulen und Fachschulen verfolgt. Aspekte von strategischer Bedeutung (für das Assoziationsabkommen): • Verbesserung der kurzfristigen Beschäftigungsfähigkeit von jungen Menschen und Verringerung der Arbeitslosigkeit von Erstbewerbern auf dem Arbeitsmarkt und damit Einschränkung des wirtschaftlich und sozial bedingten Migrationsdrucks. • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der tunesischen Wirtschaft und Integration in den Mittelmeerraum. • Erhöhung des Bildungsniveaus der Abiturienten, die Hochschulfächer mit Zukunft studieren wollen. • Deckung der steigenden Nachfrage Jungendlicher, die eine technisch orientierte höhere Schulbildung absolviert haben (Angestellte mit ausführenden und leitenden Befugnissen und Techniker in untergeordneter Stellung) und damit Verringerung des Drucks auf den Hochschulsektor. b)

Ziel

Ziel des Programms ist die Steigerung der internen und externen Wirksamkeit, der Effizienz und Gerechtigkeit der allgemeinen und technischen höheren Schulbildung. Es wird ferner einen Beitrag zur Anhebung des Qualitätsniveaus der Humanressourcen des ganzen Landes leisten, so dass Tunesien besser auf wirtschaftliche und soziale Veränderungen vorbereitet sein wird. c)

Erwartete Ergebnisse

Als Anhaltpunkt können hier folgende Ergebnisse angeführt werden: • Verbesserung des Bildungsniveaus der Schüler der verschienen bestehenden oder noch einzurichtenden Ausbildungsgänge. • Kohärenz des Bildungsangebots mit einer vom kompetenzorientierten Ansatz geleiteten Grundbildung, mit einer modernisierten Hochschulbildung und mit dem Anspruch der Absolventen des Systems auf sofortige Beschäftigungsfähigkeit. • Verringerung der Schulabbruchquote und der Zahl der Schüler, die das Klassenziel nicht erreichen, durch eine Stärkung der Informations- und Orientierungssysteme und die Einrichtung effektiver Übergangsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Ausbildungsgängen der höheren Schulbildung.

17

• Valorisierung der Inhalte und des Image der praktischen Berufsausbildungsgänge und bessere Verknüpfung mit den Systemen der beruflichen Bildung. • Öffnung des höheren Schulsystems nach außen: Partnerschaften mit Unternehmen und Anpassungsfähigkeit an das regionale sozioökonomische Umfeld. • Modernisierung der Unterrichtsmethoden und der Erstausbildung/Weiterbildung der Lehrkräfte. • Verbesserung der Verwaltung des Bildungssystems und schulischen Umfelds. Bestmögliche Nutzung von Synergieeffekten mit dem privaten Bildungswesen im Sekundarbereich. Die Ergebnisse werden im Anschluss an den Projektfindungsprozess näher ausgeführt. d)

Leistungsindikatoren

Da es sich im Prinzip um ein Programm zur Unterstützung der Sektorpolitik der tunesischen Regierung handelt, kann die Auswahl der Indikatoren erst nach einer tiefgreifenden Untersuchung der Sektorstrategie des Landes und der von der tunesischen Regierung aufgestellten Prioritätenliste erfolgen. Dabei geht es um die Ermittlung überprüfbarer Indikatoren, mit denen unter anderem folgendes gemessen werden soll: • Verbesserung der Qualität (z.B. Fortbildung von Lehrern). • Diversifizierteres und flexibleres Bildungsangebot (z.B. Übergangsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Ausbildungsgängen). • Verbesserung der internen Rentabilität des Systems (z.B. Verringerung des Anteils der Schüler, die eine Klasse wiederholen müssen oder ihre Ausbildung abbrechen). • Verbesserung der externen Rentabilität des Systems (z.B. Anteil der Abiturienten, die sich für Berufsausbildungsgänge im Hochschulbereich entscheiden). e)

Kurzbeschreibung des Programms

Bei der Reform der Sekundarschulebene geht es im wesentlichen um die Modernisierung des gesamten Systems, um dieses besser auf die wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse Tunesiens abzustimmen. Im Übrigen wird mit dieser Reform der Aufbau eines umfassenden Systems für die Heranbildung der Humanressourcen vervollständigt, da sie die Zwischenstufe zwischen einer vollständig erneuerten und auf dem kompetenzorientierten Ansatz beruhenden Grundbildung einerseits und einer dynamischeren und gestärkten Hochschulbildung andererseits bildet, die geeignet ist, die zukünftigen Herausforderungen der Wirtschaft und der tunesischen Gesellschaft allgemein zu bewältigen. Neben der Regenerierung von Lehrplänen und Ausbildungsgängen sind weitere erhebliche Forschritte bei der internen (Systemsteuerung, Regionalisierung, Dezentralisierung, Unterrichtspraktiken, Schaffung von Übergangsmöglichkeiten) und externen Rentabilität des Systems (Angleichung an die Ausbildungsgänge auf der nachgelagerten Hochschulebene und bei den verkürzten Lehrplänen, Angleichung zwischen Ausbildung und Berufstätigkeit). Die Leitlinien des X. Entwicklungsplans stehen mit der festgestellten Problematik in Einklang und nehmen neben weiteren Prioritäten Bezug auf die Beschäftigungsfähigkeit, den Ausbau und die Diversifizierung der Aufnahmekapazitäten, die Ausbreitung der wissensbasierten Wirtschaft und das regionale Gleichgewicht.

18

Angesichts eines echten politischen Engagements im Bereich der Entwicklung der Humanressourcen und des Vorhandenseins einer Strategie zur Modernisierung dieses Teilsektors wird die Gemeinschaftsaktion in Form eines Programms zur Unterstützung der Sektorpolitik erfolgen. f)

Träger des Programms

Ministerium für allgemeine und berufliche Bildung. g)

Begünstigte

Von dem Programm werden die höheren Schulen und die Unternehmen profitieren. Die Unterstützung wird über den Staatshaushalt geleitet. Zielgruppen: Schüler und ihre Familien sowie die Lehrerschaft. h)

Auflagen

Fortführung der Reformpolitik im Bereich der höheren Schulbildung und Zusage der tunesischen Behörden zur Aufstellung eines mittelfristigen Ausgabenrahmens für den Sektor auf der Grundlage der Erfahrungen, die über das Programm zur Modernisierung des Hochschulbildungssektors gewonnen wurden. i)

Indikative Mittelausstattung

30 Mio. € 2.2

TEMPUS

a)

Hintergrund und Begründung

Angesichts der bedeutenden Rolle der Hochschulbildung in der Entwicklung der Humanressourcen und der beruflichen Fähigkeiten einerseits und der Bedeutung des Austauschs für das gegenseitige Verständnis zwischen den Kulturen andererseits ist eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und Tunesien im Bereich der Hochschulbildung geboten. Gemessen an den Teilnehmern steht Tunesien beim Programm TEMPUS an dritter Stelle, und den Kandidaten wurde vom wissenschaftlichen Sachverständigengremium eine äußerst gute Qualität bescheinigt. Bei der Halbzeitevaluierung (Oktober 2003) wurde die von der tunesischen Regierung aufgestellte Prioritätenliste als gutes Beispiel genannt, da diese Prioritäten auf eine Stärkung der Bereiche abstellen, in denen die Reform des Hochschulwesens zum Tragen kommt. In diesem Sinne besteht eine gute Synergiewirkung zwischen dem Projekt "Modernisierung des Hochschulwesens" und den im Rahmen des Programms TEMPUS-MEDA finanzierten Tätigkeiten. Überdies könnte die Beteiligung Tunesiens an mehreren regionalen TEMPUS-Projekten in kleinem Maßstab dazu beitragen, die mit der Reform erzielten Fortschritte auf regionaler Ebene zu verbreiten und damit Impulse für das Hochschulwesen der anderen Länder der Region auslösen.

19

b)

Spezifisches Ziel

Beitrag zur Reform und zur Entwicklung des Hochschulwesens und zum gegenseitigen Verständnis der Kulturen. c)

Erwartete Ergebnisse und Leistungsindikatoren

Unterstützung der Reform des Hochschulwesens: Entwicklung und Neugestaltung der Studienpläne in den vorrangigen Disziplinen; Reform und Weiterentwicklung der Strukturen und der Hochschuleinrichtungen und ihrer Verwaltung; Vermittlung der Qualifikationen, die im Rahmen der Wirtschaftsreform benötigt werden (Verbesserung des Zusammenwirkens zwischen Wirtschaft und Bildungssystem). d)

Beschreibung des Programms

Beteiligung gemeinsamer europäischer Projekte am Programm TEMPUS III (gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen, Maßnahmen zur Reform und Weiterentwicklung des Hochschulwesens, Förderung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen sowie zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen, Förderung der Mobilität von Dozenten, Verwaltungspersonal der Hochschulen und Studenten), strukturelle bzw. ergänzende Maßnahmen, individuelle Zuschüsse für Dozenten, Wissenschaftler, Ausbilder, Mitarbeiter der Universitätsverwaltungen, höhere Ministerialbeamte, Planer und sonstige Experten, einschließlich der Übernahme von Kosten für Studienbesuche zur Förderung der Qualität, Entwicklung und Umstrukturierung des Hochschulwesens. Besonderer Wert sollte dabei auf die Komplementarität zwischen diesen Tätigkeiten und den Maßnahmen gelegt werden, die im Rahmen des Gemeinschaftsprogramms zur Unterstützung der Modernisierung des Hochschulwesens durchgeführt werden, insbesondere im Wege der Kohärenz der Prioritätenliste, die von den tunesischen Behörden vorzulegen ist. e)

Indikative Mittelausstattung

Angesichts des Interesses, das das Programm ausgelöst hat, wird die indikative Mittelausstattung für die Teilnahme Tunesiens am Programm TEMPUS III auf rund 2 Mio. € für 2005 und auf weitere 2 Mio. € für 2006 veranschlagt. 3.

ZINSVERGÜTUNG FÜR (ABWASSERENTSORGUNG)

3.1

Hintergrund und Begründung

DARLEHEN

DER

EIB:

ONAS IV

Eines der Ziele der Europa-Mittelmeer-Politik besteht in der Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. In diesem Zusammenhang werden aus dem Gemeinschaftshaushalt Zinsvergütungen für Darlehen der EIB für Investitionen zur Förderung des Umweltschutzes gewährt. Der Fortführung dieser Unterstützung wird auch für den Zeitraum 2005-2006 weiterhin Vorrang eingeräumt. Dabei ist daran zu erinnern, dass die EIB bereits im Rahmen von MEDA I und MEDA II Darlehen mit Zinsvergütung zur Finanzierung von Projekten zur Entsorgung industrieller Abwässer sowie fester Abfälle (Hausmüll) und zur Reinigung und Aufwertung des Sees im Süden von Tunis gewährt hat. Ein weiteres Projekt zur Sanierung des ehemaligen Industriegebiets von Taparura wird zurzeit geprüft.

20

Die Umweltproblematik und die Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung der Wasserressourcen bleiben jedoch vor allem in den Städten und den Küstengebieten bestehen. Diese Gebiete sind nach wie vor mit gravierenden Problemen im Bereich der Abwasserentsorgung konfrontiert: Mängel an der Kanalisation, an den Abwassersammel- und -beseitigungssystemen sowie die Tatsache, dass es kaum Kläranlagen gibt, sind mit großen Gefahren sowohl für die Qualität der Wasserressourcen als auch für die menschliche Gesundheit verbunden. Außerdem beeinträchtigen diese Probleme die Investitionen in der Touristikbranche, die einen wesentlichen Sektor für das weitere Wirtschaftswachstum des Landes darstellt. Strategische Bedeutung: Der Umweltschutz im weitesten Sinn zählt zu den Prioritäten der Zusammenarbeit der EU mit den Drittländern, insbesondere im Rahmen des MEDAProgramms. Dies trifft ganz besonders auf die Zinsvergütungen für EIB-Darlehen zu. 3.2

Spezifisches Ziel

Abwasserentsorgung in den kleinen und mittleren Städten: • Die EIB hat bereits Programme zur Abwasserentsorgung in Tunesien finanziert, die von der nationalen Abwasserbehörde ONAS (Organisation Nationale pour l'Assainissement de l'Eau) umgesetzt wurden und den Bau von Kläranlagen und der daran angeschlossenen Kanalisation für verschiedene große und mittlere Städte gestatteten. In diesem Zusammenhang hat die ONAS im Rahmen des X. Plans für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Tunesiens (2002-2006) um weitere Unterstützung der Investitionen und der neuen Abwasserprogramme ersucht. Dieses neue Projekt sollte unverzüglich geprüft werden. 3.3

Erwartete Ergebnisse

• Beitrag zu ausgewogeneren Umweltbedingungen in den Stadtgebieten • Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung • Verringerung der Verschmutzung der jeweiligen Wassereinzugsgebiete der ausgewählten Städte. 3.4

Leistungsindikatoren

Die Leistungsindikatoren werden im Rahmen der Projektprüfung festgelegt und im Wesentlichen entweder auf den Normen für die Verschmutzung oder auf den Lebensbedingungen der betroffenen Bevölkerungsgruppen beruhen. 3.5

Beschreibung des Programms

Das geplante Projekt fügt sich nahtlos in den X. Entwicklungsplan Tunesiens ein. Die Maßnahme wird im Rahmen der Projektprüfung durch die EIB näher festgelegt und im Laufe der Jahre 2004-2005 vorbereitet. Es handelt sich um die Fortführung des nationalen Programms für städtische Abwasserentsorgung, das an die kleinen und mittleren tunesischen Städte gerichtet ist. Dabei geht es um die Finanzierung des Ausbaus der Abwassersammelsysteme und des Baus von Kläranlagen in den betreffenden Städten. Das Projekt fügt sich reibungslos in den Rahmen der tunesischen Umweltschutzpolitik und der Politik zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung ein, die auch durch die beständige Zunahme der städtischen Bevölkerung 21

und die Ausweitung der Trinkwassergewinnung notwendig wurde. Mit dem Projekt lassen sich die Grundwasserressourcen schützen und die organische Belastung durch Ableitungen ins Mittelmeer verringern. Auf diese Weise wird auch ein Beitrag zur Verbesserung und zum Schutz der Meeresumwelt geleistet. 3.6

Träger des Programms

ONAS. 3.7

Endbegünstigter

ONAS. 3.8

Darlehensnehmer

Tunesische Republik. 3.9

Indikative Mittelausstattung

10 Mio. € 4.

Horizontale Fragen

Wie für die vorherige Programmierung, wird die Frage der Reduzierung der Diskriminierung zwischen Geschlechtern die Aufmerksamkeit der Dienststellen der Kommission in der Entwicklungsprogrammfindung bekommen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird den Frauenrechten gewidmet werden. Die "Good Governance", die nachhaltige Entwicklung und der Umweltschutz sind horizontale Fragen, die allen Programmen gemeinsam sind.

22

Übersicht über die Mittelbindungen STRATEGISCHE PROGRAMM

PRIORITÄT

/ INDIKATIVER MITTELBINDUNG BETRAG 2005 2006

WIRTSCHAFTSREFORMEN, MARKTWIRTSCHAFTLICHE INSTITUTIONEN. AGENDA VON DOHA

% DES BUDGETS 48,62%

70 Mio. € 70 Mio. €

70 Mio. € - SAF V

44,44%

VALORISIERUNG DER 64 Mio. € HUMANRESSOURCEN. UNDP-BERICHT - Berufliche Bildung

30 Mio. €

30 Mio. €

- Höhere Schulbildung

30 Mio. €

30 Mio. €

- TEMPUS

4 Mio. €

2 Mio. €

WIRTSCHAFTSINFRASTRUKTUREN. AGENDA VON JOHANNESBURG – UMWELT

10 Mio. €

- Abwasserentsorgung (Zinsvergütung)

10 Mio. €

10 Mio. €

INSGESAMT

144 Mio. €

72 Mio. € 72 Mio. € 100%

2 Mio. € 6,94%

23

Indikatoren im Zusammenhang mit den Millennium-Zielen Indikatoren 1. Anteil der Bevölkerung, der mit weniger als 1$ pro Tag auskommen muss, in % 2. Anteil der unterernährten Kinder (% der Kinder unter 5) 3. Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf (pro 1.000) 4. Netto-Schulanmeldungsquote 5. Anteil der Kohorte, die die 5. Klasse erreicht

1995 2,0

1999 n.v.

2000 n.v.

2001 < 2,0

2002 n.v.

9,0

n.v.

n.v.

n.v.

4,0

33,0 97,8 91,0

n.v. 98,2 92,1

30,2 n.v. 93,0

27,0 99,0 n.v.

n.v. n.v. n.v.

6. Verhältnis Mädchen/Jungen in Grundschulen und höheren Schulen 7. Anteil der Geburten, die von geschultem Personal betreut werden, in % 8. Anteil der einjährigen Kinder, die gegen Masern geimpft sind, in % 9. Anteil der HIV-infizierten Frauen in der Altergruppe 15-24, in % 10. Anteil der Bevölkerung mit nachhaltigem Ländl. Zugang zu einer verbesserten Gebiete: Wasserversorgung, in % Städt. Gebiete:

0,89

0,91

1,01

n.v.

1,03

81,0

82,0

n.v.

90,0

n.v.

91,0

84,0

n.v.

92,0

n.v.

n.v.

n.v.

n.v.

n.v.

0,2

n.v.

n.v.

58

n.v.

n.v.

n.v.

n.v.

91

n.v.

n.v.

Quellen: Weltbank /MDG, UNDP, UNICEF, UNESCO, UNAIDS.

24

Wirtschaftliche Lage

Tunisia - Selected Economic Indicators, 1997-2002 1997

1998

1999

2000

2001

5,4

4,8

6,1

4,7

5,0

1,7

---

---

---

15,6

15,0

14,9

3,7

3,1

2,7

3,0

2,9

3,1

Broad money (M2, end of year; % change)

14,2

6,0

18,6

13,2

11,3

5,2

Consolidated government balance (% of GDP)

-4,6

-3,6

-3,9

-3,8

-3,8

-3,5

Current account balance (% of GDP)

-3,1

-3,4

-2,1

-4,2

-4,3

-3,5

1,9 3,0

1,9 2,7

2,3 3,2

1,8 2,6

2 2,5

2,3 2,9

External debt (% of GDP) (end of year)

60,7

56,8

59,7

59,6

60,2

61,0

Debt service (in % of exports of GNFS)

19,2

18,9

18,5

22,6

15,6

17,2

Exchange rate (dinar/euro) (end of year)

1,3

1,3

1,3

1,3

1,3

1,5

100,56

100,47

101,5

100,8

98,3

94,0

9,2

9,3

9,5

9,6

9,7

9,8

2155

2052

2130

2210

2045

2074

Real GDP growth (in %) Unemployment rate CPI inflation (avg; in %)

Official net international reserves (end of year) In billions of US dollars in months of imports

Real effective exchange rate (1995=100) 1/ Population (million) GDP per capita, in USD

2002

Source : IMF, various national sources. 1/ A negative sign implies a real depreciation and, therefore, a gain in international competitiveness.

25

Zusammenarbeit der Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten mit Tunesien – Geplante Auszahlungen für 2003 (in Mio. €, Zuschüsse und Darlehen) Sektoren

EG

E

F

Bildung Gesundheit Wasser und Abwasser Regierung und Zivilgesellschaft Verkehr und Lagerung Kommunikation Banken und Finanzdienstleistungen Unternehmen/ Privatsektor Energie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei Industrie, Bergbau und Bauwesen Handel und Tourismus Umweltschutz Gleichstellung Warenhilfe Haushaltshilfe/ SAF Nahrungsmittelhilfe Schuldenerleichterungen Soforthilfe Unterstützung von NRO Sonstige

27,45 19,90

0,70

18,13

0,40

16,2 1,00 30,00 38,90

0,25 0,00 0,00

0,93

Insgesamt

26.92

B

DK

D

EL

35,53

9,50 3,50 0,40

0,00 61,56

0,50

L

NL

A

P

FI

S

UK

48,35 23,90 38,00 57,43

1,00

2,18 0,00 16,20

5,00

76,95

6,00

13,00

2,70

1,00

5,10

1,00

97,09

16,63

0,10 3,80 119,9

Insges.

4,00 3,00 8,00

3,50 34,50

0,04

3,70 0,00 76,96 0,00 31,00 25,20 0,00 0,00 0,00 1,80 6,30 445,97

31,00

0,70 1,50 143,21

I

16,20

0,00 15,06

0,00 8,80 0,00 0,00 25,20

IR

1,00 1,00 69,00

0,04

26

Filename: tunisie_nip05_06_de.doc Directory: H:\30 - EUROMED Template: C:\Documents and Settings\kinsesh\Application Data\Microsoft\Templates\Normal.dot Title: Partnerschaft Europa-Mittelmeer Tunesien Nationales Richtprogramm 2005-2006 Subject: Partnerschaft Europa-Mittelmeer Tunesien Nationales Richtprogramm 2005-2006 Author: kinsella Keywords: Partnerschaft Europa-Mittelmeer Tunesien Nationales Richtprogramm 2005-2006; Comments: Creation Date: 29/06/2004 10:16 AM Change Number: 2 Last Saved On: 29/06/2004 10:16 AM Last Saved By: kinsella Total Editing Time: 1 Minute Last Printed On: 29/06/2004 11:20 AM As of Last Complete Printing Number of Pages: 26 Number of Words: 9.391 (approx.) Number of Characters: 53.531 (approx.)