Neurobiologie der Psychotherapie

ALMA MATER EUROPAEA Kongressprogramm Neurobiologie der Psychotherapie Freitag, 7. Juni – Sonntag, 9. Juni 2013 Große Aula der Universität Salzburg, ...
Author: Dennis Kurzmann
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ALMA MATER EUROPAEA

Kongressprogramm

Neurobiologie der Psychotherapie Freitag, 7. Juni – Sonntag, 9. Juni 2013 Große Aula der Universität Salzburg, Max Reinhardt Platz, Salzburg Der Kongress befasst sich mit den aktuellen Entwicklungen der Hirnforschung in ihrer Relevanz für die Psychotherapie. Renommierte Referentinnen und Referenten stellen in 20 Hauptvorträgen und in drei WorkshopBlocks die neuesten Befunde aus verschiedenen Forschungsrichtungen vor (z.B. Psychotherapieprozesse, nichtinvasive Neuromodulation, Echtzeit-Neurofeedback, Konnektivität und Synchronisation im Gehirn, NeuroPsychoanalyse,

Meditation,

Achtsamkeit,

Stress

und

frühe

Traumatisierung,

Psychoneuroimmunologie,

Suizidprävention, Fragen des Verhältnisses von Geist und Gehirn). Zudem werden innovative Ansätze der Neurotherapie (z.B. Neurofeedback mit Echtzeit fMRT, nichtinvasive Neuromodulation) auf ihren Nutzen für die Psychotherapie hin zu beleuchten und die Entwicklungspotenziale für die Psychotherapie auszuloten. Wissenschaftliche Leitung Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Christian Schubert, Medizinische Universität Innsbruck HR Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek, Christian-Doppler-Klinik / Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Univ.-Prof. Dr. Peter A. Tass, Forschungszentrum Jülich Kongressanmeldung unter

www.neurobiologiederpsychotherapie.com

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Grußwort des Rektors der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg

Sehr geehrter Kolleginnen und Kollegen, Als Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) heiße ich Sie sehr herzlich in Salzburg willkommen. Es ist für unsere Universität eine Freude, Sie in unserer Stadt begrüßen zu dürfen. Der nunmehr fünfte Kongress zum Thema „Neurobiologie der Psychotherapie“, nach Innsbruck und München bereits zum dritten Mal in Salzburg durchgeführt, macht das nachhaltige und immer noch wachsende Interesse an dieser Thematik deutlich, und zeigt, dass sich der Kongress inzwischen als Institution der Paracelsus Medizinuniversität etabliert. Dies passt ins Bild einer innovativen Weiterentwicklung der Psychotherapie, welche für unsere Universität und für eine Medizin der Zukunft ganz generell ein zentrales Anliegen sein muss. Die

Kooperation

mit

der

Medizinischen

Universität

Innsbruck,

der

Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, der Paris-LodronUniversität Salzburg sowie mit den weiteren Partnern dieses Kongresses ist für uns dabei von großem Wert. Wie bereits die vorangegangenen Kongresse, so ist auch der diesjährige hochrangig besetzt. Den Organisatoren ist es gelungen, international renommierte Neurowissenschaftler(-innen) und Psychotherapieforscher(-innen) sowohl für die Hauptvorträge als auch für die Leitung der Workshops zu gewinnen, was drei spannende Tage des Wissenstransfers und des fachlichen Austauschs erwarten lässt. Informiert wird über einen breiten Wissensstand und hochaktuelle Forschungsergebnisse, die auch für die Weiterentwicklung der Medizin an den Einrichtungen der PMU und der Universitätskliniken in Salzburg wichtige Impulse liefern. So wird es um Themen gehen wie Konnektivität und Synchronisation im Gehirn, dynamische Muster des Veränderungsprozesses, NeuroPsychoanalyse,

Meditation,

Achtsamkeit,

Stress

und

frühe

Traumatisierung,

Psychoneuroimmunologie,

Suizidprävention sowie um Fragen des Verhältnisses von Geist und Gehirn. Für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität relevant ist die Frage nach der Kombinierbarkeit von Psychotherapie, also einer auf Verhalten und Erleben abzielenden Methodik, und neurobiologischen Methoden wie nichtinvasive Neuromodulation oder Echtzeit-Neurofeedback. Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses haben in bewährter Weise wieder der Leiter des Instituts für Synergetik und Psychotherapieforschung an der PMU, Prof. Dr. Dr. Günter Schiepek, und sein Kollege Prof. Dr. Dr. Christian Schubert von der Medizinuniversität Innsbruck inne. Erstmals sind auch der Ärztliche Direktor der Christian-Doppler-Klinik des Universitätsklinikums Salzburg, HR Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek, und Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass, Leiter des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin / Bereich Neuromodulation am Forschungszentrum Jülich im wissenschaftlichen Leitungsteam. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Kongress, anregende Tage und einen angenehmen Aufenthalt in unserer Kultur- und Wissenschaftsstadt Salzburg. Ihr Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch

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Grußwort des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung der Republik Österreich Sehr geehrte Damen und Herren, Die „Neurobiologie der Psychotherapie“ ist nun schon zum fünften Mal Thema dieses international viel beachteten Fachkongresses, davon zum dritten Mal in Salzburg. Mit der Einbindung der Neurobiologie in die Behandlung psychischer Krankheiten wurde in den letzten Jahren an der Paracelsus

Medizinischen

Privatuniversität

ein

viel

versprechendes

Forschungsfeld erschlossen. Diese Wissenschafts- und Fortbildungsveranstaltung in Salzburg, besetzt mit den renommiertesten Referenten der Branche, befasst sich mit den aktuellen Entwicklungen der Hirnforschung in ihrer Relevanz für die Psychotherapie sowie mit den Entwicklungs-potenzialen für eine integrierte, „schulenübergreifende“ Therapie. Das

Angebot

eines

breiten

multidimensionalen

Informationsspektrums

ist

zweifelsohne

ein

Alleinstellungsmerkmal. Dem Organisator und renommierten Psychologen, Herrn Univ.-Prof. Dr. Günter Schiepek, sei deshalb herzlich gedankt, leistet er gerade für den Bereich der Psychotherapieforschung seit vielen Jahren weltweit anerkannte wissenschaftliche Pionierarbeit. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität hat sich seit ihrer Gründung im Jahre 2002 als erste österreichische medizinische Universität mit privater Trägerschaft hervorragend entwickelt. Mit ihren medizinischen Lehr- und Forschungsprogrammen genügt sie höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen und zeigt damit, dass sich auch über private Trägerschaft organisierte und finanzierte Universitäten im wissenschaftlichen Umfeld behaupten können. Es freut mich, dass es der Privatuniversität gelungen ist, einen derartig hochkarätigen internationalen Kongress bereits zum dritten Mal zu organisieren, zumal das Themenfeld für die österreichische Forschung von großer Bedeutung ist. Gerade die Beschäftigung mit den neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung ist für das Gesundheitswesen sowie für die wissenschafts- und gesellschaftspolitischen Fortschritte in unserem Land von großer Relevanz. Wissenschaft und Forschung sind entscheidender Innovations- und Wirtschaftsfaktor unseres Landes. Forschende, Lehrende und Studierende prägen auch das Lebensgefühl und die Identität Österreichs wesentlich mit. Österreich verfügt über eine lange Tradition biowissenschaftlicher Forschung. Ich darf daher den Organisatoren viel Erfolg für diese wissenschaftliche Veranstaltung wünschen und hoffe, dass es auch in Zukunft gelingen wird, derartige wissenschaftliche Kongresse an forschungsorientierten Einrichtungen abzuhalten. Ihr o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

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Grußwort des Präsidenten der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste

Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses „Neurobiologie der Psychotherapie“, Neurobiologie der Psychotherapie ist ein ausgesprochen neues und spannendes Thema, das im Laufe der Jahre immer mehr an substantieller Bedeutung gewinnt. Wir gratulieren Herrn Prof. Günter Schiepek zu seinen jahrelangen Bemühungen in diese Richtung. Wenn man alle vorhergehenden Kongresse Revue passieren lässt sieht man, dass hier ein Themenfeld von internationaler Relevanz nach Salzburg gebracht wurde und wird. Besonders beeindruckend sind die Befunde aus der nichtinvasiven Neuromodulation, mit welcher eine Möglichkeit für eine innovative und effektive TinnitusTherapie geschaffen wurde. Neben weiteren interessanten Themen wird es auf dem Kongress um Methoden der Konnektivitäts- und Synchronisationsanalyse im Gehirn gehen. Die neuronale Synchronisation wird zunehmendes Interesse auch bei älteren Patienten gewinnen und bildet eine neue systemische Facette in der Hirnforschung. Das vorliegende Programm verspricht einen ausgesprochen aufregenden Kongress. Ich wünsche den Veranstaltern, dass sie weiter zu neuen Erkenntnissen in der Hirnforschung gelangen, die dann in der Klinik Niederschlag finden. Ein besonderer Schwerpunkt des Interesses liegt darin, Ansätze der Neurotherapie auf ihren Nutzen für die und auf ihre Kombinierbarkeit mit der Psychotherapie hin zu beleuchten. Den Herren Univ.-Prof. Dr. Dr. Günter Schiepek und Prof. Dr. Christian Schubert gebührt herzliche Gratulation zu dieser Initiative. Ihr Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Felix Unger

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Freitag, 7. Juni 2013 11.00 h

Begrüßung

Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik, Universitätsklinikum der PMU Salzburg

Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka Dekan für akademische Angelegenheiten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg

Univ.-Prof. Dr. Erich Hödl Vize-Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste 11.30 h

Vorträge Möglichkeiten der Integration von Neuro- und Psychotherapien

Günter Schiepek Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien - Eine kleine Rundreise

Damir Lovric 12.40 h

Mittagspause

14.10 h

Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT bei neuropsychiatrischen Erkrankungen

Klaus Mathiak Training der Amygdala-Regulation mit Echtzeit-fMRI-Neurofeedback während emotionaler Stimulation

Annette Brühl 15.20 h

Kaffeepause

15.40 h

Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick

Anna Buchheim The Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence – Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften

Christine Kirchhoff 17.00 h

Workshops

19.00 h

Empfang des Landes und der Stadt Salzburg in der fürsterzbischöflichen Residenz

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Samstag, 8. Juni 2013 9.00 h

Konnektivität und Netzwerke als Basis physiologischer und pathologischer Gehirnfunktion

Christian Grefkes Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion des menschlichen Gehirns

Viktor Jirsa The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics in the Evolution of Psychotherapy

Franco Orsucci 10.45 h

Kaffeepause

11.10 h

Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation mittels Coordinated Reset-Neuromodulation

Peter Tass Neurotechnologische Konzepte der CR-Neuromodulation mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson

Christian Hauptmann 12.20 h

Mittagspause

13.45 h

Podiumsdiskussion: „Neuro-Psychotherapie revisited“ Moderation: Gert Scobel

Reinhold Fartacek, Günter Schiepek, Christian Schubert, Peter Tass, NN 14.30 h

Kaffeepause

14.50 h

Neurobiologische Korrelate der Suizidalität

Reinhold Fartacek Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel der Suizidprävention

Clemens Fartacek und Martin Plöderl 16.00 h

Kaffeepause

16.20 h

"Hat das Gehirn eine Psyche?"

Peter Schneider Jenseits der Kausalität?

Christine Zunke 17.40 h

Workshops

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Sonntag, 9. Juni 2013 9.00 h

Gene lernen aus Stress

Dietmar Spengler Prä- und perinataler Stress – ein Risikofaktor für neuroendokrine Dysfunktionen und allergische Erkrankungen im frühen Kindesalter?

Angelika Buske-Kirschbaum Transylvania-Hypothese revisited: Zum Einfluss des Mondes auf das menschliche Stresssystem

Christian Schubert, Martin Röösli und Jakob Messner 10.45 h

Kaffeepause

11.15 h

Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung – Was wir von der Neurobiologie über meditative Praxis lernen können und was nicht

Thilo Hinterberger Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit

Ulrich Ott Was macht das Internet mit unserem Gehirn?

Gerhard Schüßler 13.00 h

Abschlussstatement und Kongressende

Günter Schiepek und Christian Schubert

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Zuordnungen noch vorläufig (Arbeitstitel)

Workshops am Freitag (7. Juni 2013) Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien(Teil 1)

Damir Lovric

Funktionelle Magnetresonanztomographie: Einführung in die Durchführung und Auswertung

Martin Kronbichler Neurobiologie der Zwangsstörungen

Martin Aigner und Markus Dold Das Synergetische Navigationssystem (SNS) – Neuentwicklung und Anwendungspraxis

Heiko Eckert und Günter Schiepek Prozessmonitoring und Therapieevaluation in der stationären Psychotherapie

Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger Hands-On Echtzeit fMRT und Neurofeedback: Beispiele und Ausblick

Klaus Mathiak Das psychische Immunsystem

Hans Menning Luhmann und wie er die Welt sah: Psychotherapie, Neurobiologie und Systemtheorie

Thomas Maier

Workshops am Samstag (8. Juni 2013) Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien(Teil 2)

Damir Lovric Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie

Christian Schubert Liebe, Neugier, Spiel – Neurobiologie und systemische Praxis

Rainer Schwing Nichtlineare Ansätze in der Suizidprävention – Erste Schritte für die Entwicklung eines Frühwarnsystems

Martin Plöderl

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Einführung in die idiographische Systemmodellierung

Clemens Fartacek Adaptive Neuromodulation: Grundlagen und Anwendungen

Peter Tass und Christian Hauptmann Ansätze der Synchronisations- und Konnektivitätsanalyse

Christian Grefkes Das Unbewusste: Auseinandersetzung mit einem stiefmütterlich behandelten Konzept in der psychosomatischen Forschung

Margit Breuss und Julia Haberkorn

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Abstracts der Hauptvorträge

Möglichkeiten der Integration von Neuro- und Psychotherapien

Günter Schiepek In den letzten Jahren nimmt die Evidenz für neurobiologische Effekte von Psychotherapie stetig zu. Insbesondere die Methodik der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) hat wesentlich dazu beigetragen, dass Veränderungen der funktionellen Neuroanatomie nach und in einigen Fällen auch während Psychotherapie belegt werden konnten. Einige Autoren liefern Modelle zu neurobiolopgischen Funktionsprinzipien der Psychotherapie, auf welche in diesem Vortrag exemplarisch eingegangen wird. Eigene Studien stützen die Hypothese selbstorganisierter Ordnungsübergänge, welche in Neuro- und Psychodynamik synchronisiert auftreten. Hierzu werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt. In Zukunft sollten dabei auch die Veränderungen der Synchronisationsund Konnektivitätsmuster des komplexen Systems Gehirn bei Psychotherapie berücksichtigt werden. Neben dem Nachweis von neuronalen Veränderungen soll es in diesem Vortrag und auf dem gesamten Kongress auch um die Anwendung von innovativen Neurotherapien gehen. Diskutiert wird, inwieweit sich Verfahren des Echtzeit-Neurofeedbacks auf Basis funktioneller Bildgebung einerseits und der adaptiven Neuromodulation mit nicht-invasiven Verfahren der Neurostimulation andererseits mit Psychotherapie, also mit der Förderung von einsichts- und erfahrungsbasiertem Lernen, kombinieren lassen. Diese Frage wird in mehreren Vorträgen dieses Kongresses vertieft und auch auf der Podiumsdiskussion ausführlich behandelt. Ziel ist die Weiterentwicklung der Psychotherapie im Rahmen eines bio-psycho-sozialen Gesamtkonzepts.

Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien - Eine kleine Rundreise

Damir Lovric Die 'Funktionelle Neuroanatomie' ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen gibt es kein therapeutisches Fachgebiet, das die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht die Tatsache, dass sich der komplexe Aufbau des Gehirns häufig schwer zugänglich erweist. Der Vortrag nimmt Sie mit auf eine kleine Entdeckungsreise. Er vermittelt Grundlagen und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse der modernen 'Funktionellen Neuroanatomie'. All das getragen von der Frage, wie sich das Erleben und das Verhalten des Menschen als Resultat zerebraler Aktivität zu verwirklichen vermag.

Echtzeit-Neurofeedback mit fMRT bei neuropsychiatrischen Erkrankungen

Klaus Mathiak Funktionelle Kernspintomographie kann in Echtzeit lokale Hirnaktivität messen und darstellen (fMRI-Brain Computer Interface, fMRI-BCI). Neurofeedback wird zum Erlernen der bewussten Kontrolle von Hirnaktivität

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eingesetzt und moduliert über fMRI-BCIs umschriebene Hirnareale. Wie bei anderen neuromodulatorischen Verfahren werden so psychologische Effekte erzielt, die spezifisch für die Hirnregion seien können. Dysfunktionale Aktivierungsmuster bei neuropsychiatrischen Erkrankungen könnten so normalisiert werden. Allerdings liegt bisher wenig Evidenz vor, dass klinische Populationen von fMRI-Neurofeedback profitieren. Ich werde therapeutische

Effekte

diskutieren,

aber

auch

Probleme

über

das

Verständnis

der

unterliegenden

Lernmechanismen thematisieren. PTSD, Depression und auditorisch verbale Halluzinationen dienen als Beispiele für klinische Erprobungsbereiche. Ein Vergleich der Bildgebungsmethoden bei Hoch- und Ultra-Hoch-Feld-MR zeigt den Einfluss der Kontingenz der Verstärker auf das Lernverhalten. Neurofeedback auf Basis von fMRI-BCI ist ein Werkzeug, das das Verhältnis von Lernenmechanismen, neuralen Netzwerken und Verhalten bei psychischen Störungen neu beleuchten lässt.

Training der Amygdala-Regulation mit Echtzeit-fMRI-Neurofeedback während emotionaler Stimulation

Annette Brühl Die

Amygdala

ist

zentral

in

der

Verarbeitung

von

Emotionen.

Sie

ist

das

Ziel

von

Emotionsregulationsmechanismen. Bei affektiven Erkrankungen ist sie typischerweise überaktiv, überreaktiv und dysreguliert. Erfolgreiche Therapie affektiver Erkrankungen geht mit einer normalisierten Amygdala-Aktivität und –Regulation einher. Ein beträchtlicher Anteil der Patienten mit affektiven Erkrankungen erreicht jedoch mit den aktuell verfügbaren Therapiemethoden keine oder keine ausreichende Besserung. Neurofeedback der AmygdalaAktivität mittels Echtzeit-fMRI ist eine Methode, mit der die bewusste Regulation der Hirnaktivität geübt werden kann, und die daher ein zusätzliches therapeutisches Werkzeug zur Verbesserung der Regulation der (dysregulierten) Amygdala-Aktivität darstellen kann. Die meisten Studien, die bisher Neurofeedback mittels Echtzeit-fMRI benutzt haben, haben gezeigt, dass die Teilnehmer die Aktivität von bestimmten Zielregionen aktiv steigern konnten, also sie heraufregulierten. Im Falle der Amygdala ist jedoch viel mehr die Fähigkeit zur Herabregulation erstrebenswert und mit verbesserter Gesundheit verbunden. Wir haben daher eine Aufgabe entwickelt, bei der die Probanden Neurofeedback nutzen, um die AmygdalaAktivität während Stimulation mit unangenehmen emotionalen Bildern herabzuregulieren. Dazu wurde den Probanden die Aktivität ihrer zuvor funktionell lokalisierten Amygdala rückgemeldet, während sie unangenehme Stimuli betrachteten. Die Probanden sollten versuchen, die Amygdala-Aktivität so niedrig wie möglich zu halten, z.B. mittels kognitiver Strategien wie Neubewertung. Über vier wöchentlichen Trainingssitzungen verbesserte sich die initiale Regulationsfähigkeit der sechs bisher ausgewerteten Probanden deutlich. Diese ersten Daten unterstützen das Konzept, Echtzeit-fMRI Neurofeedback als Trainingsmethode zur Verbesserung der AmygdalaRegulation während Stimulation weiterzuentwickeln. In der Zukunft könnte diese Technik vielleicht zur Unterstützung des Emotionsregulationstrainings in der Psychotherapie bei Patienten mit affektiven Erkrankungen eingesetzt werden.

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Neuro-Psychoanalyse: Ein Überblick

Anna Buchheim Eric Kandel, der international führende Neurobiologe, Psychiater und Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2000, hat mit seinem Plädoyer für eine Intensivierung des Dialogs zwischen der Psychoanalyse und den Neurowissenschaften internationales Aufsehen erregt (Kandel 1998, 2012). Neuere Entwicklungen in den Neurowissenschaften

haben

den

interdisziplinären

Dialog

zwischen

der

Psychoanalyse

und

den

Neurowissenschaften in den letzten Jahren befruchtet und intensiviert (z. B. Solms 2003, Leuzinger-Bohleber et al. 2007, Carhart-Harris & Friston 2010, Solms & Panksepp 2012). In dem Vortrag wird im Überblick dieser Dialog mit seinen wichtigsten Konzepten referiert und auf eigene Forschungsergebnisse der Hanse-NeuropsychoanalyseStudie eingegangen (Buchheim et al. 2012).

Buchheim A, Viviani R, Kessler H, Kächele H, Cierpka M, Roth G, George C, Kernberg O, Bruns G, Taubner S (2012) Changes in prefrontal-limbic function in major depression after 15 months of long-term psychotherapy. PLoS ONE, 7: e33745. doi:10.1371/journal.pone.0033745 Carhart-Harris RL, Friston KJ (2010) The default-mode, ego-functions and free-energy: a neurobiological account of Freudian ideas. Brain 133: 1265–1283 Kandel E.R. (1998) A new intellectual framework for psychiatry. Am J Psychiat 155, 457-469. Kandel E.R. (2012) Das Zeitalter der Erkenntnis. Siedler Verlag, München Leuzinger-Bohleber M, Roth G, Buchheim A (Eds) (2007) Psychoanalyse, Neurobiologie, Trauma. Schattauer Verlag, Stuttgart Solms M (2003). Neuro-Psychoanalyse. Eine Einführung mit Fallstudien. Stuttgart: Klett-Cotta Solms M, Panksepp J (2012) The “Id” Knows More than the “Ego” Admits: Neuropsychoanalytic and Primal Consciousness Perspectives on the Interface Between Affective and Cognitive Neuroscience

The Grass Is Always Greener on the Other Side of the Fence – Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften

Christine Kirchhoff Spätestens seitdem Eric Kandel der Psychoanalyse empfahl, sich durch eine größere Nähe zur Biologie zur „revitalisieren“, wird auch von Psychoanalytikern wieder häufiger hinüber in Nachbars Garten geschaut. Umgekehrt wird die Psychoanalyse auch von Seiten der Neurowissenschaften (wieder)entdeckt. Dieses gegenseitige Interesse wird im Vortrag aus einer psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Perspektive betrachtet: Zum einen wird der Frage nachgegangen, was mit psychoanalytischen Konzepten passiert, wenn sie in neurowissenschaftliche Terminologie übersetzt werden. Dabei werden epistemologische Verschiebungen in den Blick genommen und deren Konsequenzen für das Verständnis von Krankheit und Gesundheit, für den Blick auf die Patienten sowie für das Verständnis von Kultur und Subjekt diskutiert. Außerdem wird, dem Vorgehen der Psychoanalyse gemäß, nach den beteiligten Phantasien gefragt: Was macht den Versuch, psychoanalytische Konzepte auf eine „Organgrundlage“ (Freud) zu stellen, so vielversprechend?

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Konnektivität und Netzwerke als Basis physiologischer und pathologischer Gehirnfunktion

Christian Grefkes Konnektivität bezeichnet die Integration regional spezifischer Verarbeitung im Gehirn, das heißt, das Zusammenspiel

verschiedener

Gehirnregionen.

Untersuchungen

zur

physiologischen

Konnektivität

im

menschlichen Gehirn und deren Veränderungen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen haben sich dabei in den letzten Jahren zu einem zentralen Schwerpunkt der funktionellen Neurowissenschaften entwickelt. Dies hat zu einer Vielzahl von neuen Einblicken in die Organisation kortikaler Netzwerke geführt. Darüber hinaus konnten Netzwerkstörungen als pathophysiologisches Korrelat einer Reihe klinischer Symptome bei Demenz, Schlaganfall oder Depression zugeordnet werden. Für den Kliniker besteht hier doch häufig die Schwierigkeit, den oft komplexen mathematischen Modellen, welchen Konnektivitätsanalysen zu Grunde liegen, methodisch und inhaltlich folgen zu können. Im Rahmen des Vortrags soll ein Überblick über die aktuellen Konzepte und Anwendungen der in-vivo Untersuchung von Konnektivität im menschlichen Gehirn gegeben werden. Es wird ein anwendungsbezogener Überblick hinsichtlich der klinischen und neuropsychologischen Einsatzmöglichkeiten von Konnektivitätsanalysen einschließlich

ihrer

Stärken

Konnektivitätsuntersuchungen

und

Schwächen

gegeben.

im

Ruhezustand

Dabei

(„Resting-State

wird

insbesondere

Konnektivität“)

auf sowie

funktionelle auf

die

Aktivitätsmodellierung mittels Dynamic Causal Modelling eingegangen.

Konnektivität bestimmt die Dynamik und Funktion des menschlichen Gehirns

Viktor Jirsa Menschliches Handeln und Denken ist bestimmt durch die funktionsspezifische Informationsverarbeitung in einzelnen Gehirnregionen und durch die Informationsintegration über Gehirnregionen hinweg. Solche integrativen Prozesse enstehen im Gehirn durch die Emergenz selbstorganisierter oszillatorischer Aktivität im Netzwerk. Wie genau der Zusammenhang zwischen Gehirnfunktion und Gehirnaktivität sich darstellt, ist jedoch bisher unverstanden. Es gibt einige neue Ansatzpunkte, die sich im letzten Jahrzehnt entwickelt haben und uns von der nicht-invasiven

Bildgebung

des

Gehirns

geliefert

worden

sind,

insbesondere

durch

die

funktionale

Kernspintomographie und die Enzephalographie (EEG, MEG). Der Ruhezustand des Gehirns beispielweise ist ein dynamischer Prozess mit transienten, doch hochkohärenten Aktivierungsmustern, die aus sieben bis zehn dominierenden Strukturen bestehen. Diese spannen ein Basissystem auf, in der sich nicht nur die Ruheaktivität des Gehirns darstellt, sondern auch funktional spezifische Aktivierungen bei kognitiver Beanspruchung ablaufen. Diese Prozesse sind überwiegend bestimmt durch die Raum-Zeit-Struktur der Konnektivität des Hirnnetzwerks, die sich aus den synaptischen Stärken und den physiologischen Laufzeitverzögerungen bestimmt. Diese RaumZeit-Struktur stellt den Rahmen dar, in welchem die integrativen Prozesse des Gehirns ablaufen. Ist dieser Rahmen gestört wie im Fall der Epilepsie, der Schizophrenie oder der multiplen Sklerose, dann ist auch die Dynamik des Ruhezustands beeinträchtigt und bietet sich daher als Biomarker an, der das gesunde vom kranken Gehirn zu unterscheiden vermag.

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The Impact of Neurobiology and Nonlinear Dynamics in the Evolution of Psychotherapy

Franco F. Orsucci A common assumption in psychotherapy research has been that change is gradual and linear. At the same time, mental and biological domains were still considered almost as separate as Descartes had envisioned them centuries ago. In the last two decades both of these assumptions have been disconfirmed. The ascent of nonlinear dynamics has provided evidence that in psychotherapy, just as in other complex systems, the process of change is nonlinear and discontinuous. Neurobiological explorations have shown that neuroplasticity is blurring the boundaries between brain and mind, in individual and social contexts. The entire process of change in psychotherapy has probably to be re-designed after this radical change of scenario. New clinical and theoretical directions for psychotherapy are emerging from brain/language dynamics, attachment theory, coupling of complex systems and co-evolutionary processes. The new evolution is producing a redefinition of client and therapist roles in terms of cooperation, autonomy, freedom and bioethics.

Verlernen krankhafter neuronaler Synchronisation mittels Coordinated Reset-Neuromodulation

Peter A. Tass Bei mehreren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen findet sich in charakteristischen Hirnarealen pathologisch gesteigerte Synchronisation. Dieser soll mittels geeigneter Stimulation spezifisch und lang anhaltend entgegengewirkt werden. Die modellbasiert entwickelte Coordinated Reset (CR)-Stimulation zielt darauf ab, durch Desynchronisation pathologische synaptische Konnektivität und neuronale Synchronisation anhaltend zu verlernen. Hierbei werden gezielt Selbstorganisations- und Plastizitätsmechanismen des Nervensystems ausgenutzt. Ziel der Desynchronisation ist es, durch eine Senkung der Koinzidenzrate die Stärke der vormals pathologisch gesteigerten synaptischen Verbindungen zu senken, so dass die Neuronenpopulation von einem stabilen krankhaften Zustand (mit gesteigerter Synchronisation und synaptischer Konnektivität) in einen stabilen desynchronen Zustand mit physiologischer Stärke der synaptischen Konnektivität gelangt. CR-Neuromodulation kann invasiv (z.B. elektrisch) als auch nicht-invasiv (z.B. akustisch) realisiert werden. Über Tiefenelektroden applizierte elektrische CR-Neuromodulation wurde sowohl in MPTP-Affen als auch in ausgeleiteten ParkinsonPatienten erfolgreich erprobt. Akustische CR-Neuromodulation führt zu einer signifikanten Verminderung von Tinnitussymptomatik und zugrunde liegender pathologischer neuronaler Synchronisation. Die experimentellen wie klinischen Ergebnisse bestätigen die theoretischen Vorhersagen und deuten darauf hin, dass CR eine Plattformtechnologie zur Behandlung von Hirnerkrankungen mit pathologischer Synchronisation ist.

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Neurotechnologische Konzepte der CR-Neuromodulation mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und Parkinson

Christian Hauptmann Die CR-Neuromodulation ist ein neuartiges therapeutisches Instrument für die Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, die mit einer erhöhten pathologischen Synchronisation der neuronalen Aktivität einhergehen (z.B. Tinnitus oder Parkinson). Die CR-Stimulation zielt auf die selektive Reduktion der pathologischen Aktivität ab, indem ein Desynchronisationsprozess initiiert wird, der aufgrund der Lernfähigkeit des stimulierten Netzwerks zu einem Verlernen der pathologischen Vernetzungen führt und so eine dauerhafte Reduktion der krankhaften Aktivität zur Folge hat [1,2]. CR kann sowohl invasiv (über implantierte Elektroden [3]) oder nicht-invasiv (z.B. über akustische Stimuli [4]) appliziert werden. Im Rahmen dieses Vortrags erhalten Sie Einblicke in die verwendeten neurotechnologischen Konzepte zur Applikation der CR-Neuromodulation. [1] Tass PA. 2003. A model of desynchronizing deep brain stimulation with a demand-controlled coordinated reset of neural subpopulations. Biological Cybernetics 89: 81–88. [2] Hauptmann C, Tass PA. 2007. Therapeutic rewiring by means of desynchronizing brain stimulation. Biosystems 89: 173–181. [3] Tass PA, Qin L, Hauptmann C, Dovero S, Bezard E, Boraud T, Meissner WG. 2012. Coordinated Reset has sustained after-effects in parkinsonian monkeys. Annals of Neurology (in press). [4] Tass PA, Adamchic I, Freund H-J, von Stackelberg T, Hauptmann C. 2012. Counteracting tinnitus by acoustic coordinated reset neuromodulation. Restorative Neurology and Neuroscience 30: 137-159.

Neurobiologische Korrelate der Suizidalität

Reinhold Fartacek Abstract fehlt

Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel der Suizidprävention

Clemens Fartacek und Martin Plöderl Probleme bei der Vorhersage von psychiatrischen Phänomenen (z.B. manische oder depressive Episoden) sind in den betroffenen wissenschaftlichen Disziplinen weit verbreitet. So auch in der Suizidforschung. Die übliche Vorhersage von suizidalem Verhalten durch Risikofaktoren ist nicht ohne eine übermäßige Zahl an falsch-positiven Vorhersagen möglich. Bisher wurden hauptsächlich lineare statistische Modelle für die Untersuchung von Risikofaktoren herangezogen, obwohl suizidales Verhalten, ähnlich wie andere psychiatrische Phänomene, ausgeprägte nichtlineare Qualitäten aufweist. Langfristige Vorhersagen sind in nichtlinearen und daher meist chaotischen Systemen nicht möglich. Neuerdings erweisen sich jedoch Erkenntnisse aus der Chaos und Komplexitätsforschung zur kurzfristige Vorhersage sogenannter „extreme events“ (oder „Xevents“) durch nichtlineare Prozesscharakteristika in der Geophysik oder Epilepsieforschung als vielversprechend. Dies könnte

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auch für die Suizidforschung Relevanz haben. Doch die methodischen Voraussetzungen dafür sind im Kontext der Suizidforschung nicht selbstverständlich. Im Vortrag wird das idiographische Systemmonitoring (ISM) vorgestellt, das es methodisch ermöglichen soll, nichtlineare Prozesscharakteristika auch in suizidalen Prozessen zu identifizieren. Das Potenzial von ISM zur Überbrückung der Kluft zwischen Forschung und einzelfallorientierter, therapeutischer Praxis, zur Entwicklung individueller Frühwarnsysteme und als computerunterstütztes, adjuvantes Therapietool wird diskutiert.

"Hat das Gehirn eine Psyche?"

Peter Schneider Was geschieht, wen die Psychologie zur Angewandten Neurologie wird, der "psychische Apparat" zum Gehirn? Mit den neuen Antworten, welche uns die Neurowissenschaften geben, ändert sich auch die Art der Fragen, die sinnvollerweise überhaupt noch gestellt werden können. Und mit der neuen Bild-Rhetorik der Neurosciences verändert sich zudem die Weise, wie wir überhaupt noch über Psychisches sprechen und Psychisches - und damit uns selbst - verstehen können: Was bin ich, wenn ich mein Gehirn bin?

Jenseits der Kausalität?

Christine Zunke Die zunehmende Hinwendung der Psychologie zu neurowissenschaftlichen Erklärungen geht mit einem veränderten Selbstverständnis dieser Disziplin einher: Sie begreift sich zunehmend als naturwissenschaftlich. Entsprechend werden Methoden und Erklärungsmuster modifiziert und Leistungen des Bewusstseins als mit neurophysiologischen Hirnprozessen verbunden gedacht. Das viel diskutierte Vermittlungsproblem zwischen mentalen und neuronalen Zuständen wird hierbei längst nicht mehr als Gegenstandswechsel angesehen, sondern als hyperkomplex vorgestellt und bleibt damit wesentlich kausal. Selbst wenn es als prinzipiell unmöglich erkannt wird, alle Determinanten eines hochkomplexen selbstorganisierten Systems anzugeben, muss doch ein durchgehender Kausalzusammenhang angenommen werden. Das alte Grundsatzproblem der wesentlichen Verschiedenheit von Selbstbewusstsein und organischem Material, an dem der Dualismus von Descartes bis Libet scheiterte, wird nun von Konzepten wie Supervenienz, Synergetik oder Emergenz aufgenommen, aber nicht gelöst. Was auf der abstrakten Ebene als erkenntnistheoretischer Widerspruch erscheint, tangiert auch die Praxis nicht-philosophischer Wissenschaften. So gewinnt die Psychologie durch ihre neurowissenschaftliche Wende auf der einen Seite neue Therapieansätze, droht aber auf der anderen Seite das emanzipative Potential, das der klassischen Psychoanalyse mit ihrem Bezug auf ein autonomes Selbstbewusstsein innewohnt, zu verlieren.

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Gene lernen aus Stress

Dietmar Spengler Toxischer Stress kann lebenslange Spuren im Gehirn hinterlassen, die das Risiko für Angst und Depressionen nachdrücklich erhöhen. Vor allem in kritischen Zeitfenstern während der vor- und nachgeburtlichen Entwicklung reagiert das Gehirn äußerst sensibel auf Stress. Dieser ruft im Tierexperiment eine lang anhaltende Überaktivität der zentralen Stressachse hervor, die mit einer erhöhten Cortisol-Sekretion und Expression des hypothalamischen Stresshormons Vasopressin (AVP) einhergeht. DNA-Analysen zeigen hierbei eine starke Beteiligung epigenetischer Mechanismen.

Im

Vergleich

zu

Kontrolltieren

weisen

gestresste

Mäuse

ein

dauerhaft

verändertes

Methylierungsmuster von Stressgenen in Gehirnregionen auf, die für die Stressregulation zuständig sind. Dabei verursacht die verminderte Methylierung des AVP-Gens eine lebenslange Überproduktion dieses Hormons. Diese vermehrte Expression ist zunächst reversibel (soft-wiring) bevor sie auf der Ebene der DNA festgeschrieben wird (hard-wiring). Daraus ergibt sich die Forderung, bei toxischem Stress und schweren Traumata frühzeitig therapeutisch einzugreifen, um in der erfahrungsabhängigen epigenetischen Gedächtnisbildung den Übergang vom soft-wiring in ein hard-wiring zu verhindern.

Prä- und perinataler Stress – ein Risikofaktor für neuroendokrine Dysfunktionen und allergische Erkrankungen im frühen Kindesalter?

Angelika Buske-Kirschbaum Forschungsarbeiten unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass Kinder mit chronisch allergischen Erkrankungen (atopische Dermatitis, allergisches Asthma) unter Stress eine deutlich erniedrigte Konzentration von Cortisol aufweisen.

Diese

Ergebnisse

weisen

auf

eine

reduzierte

Reaktivität

der

Hypothalamus-Hypophysen-

Nebennierenrinden-Achse (HHNA) bei dieser Patientengruppe hin. Mit Blick auf die immunregulative und antiinflammatorische Funktion der HHNA kann vermutet werden, dass eine Hyporeaktivität dieses Systems das Risiko für eine Fehlregulation der Immunantwort unter Stress erhöht, was u.a. die so häufig beobachtete Exazerbation allergischer Symptome unter Belastung erklären könnte. Die Pathogenese einer dysfunktionalen HNNA bei Kindern mit allergischen Erkrankungen ist bislang ungeklärt. Neben genetischen Faktoren könnten jedoch pränatale sowie frühkindliche Belastung von Relevanz sein. Wir postulieren, dass pränatale Belastung über die vermehrte Ausschüttung von fetalem Cortisol zu einer

Hyperreaktivität der HNNA sowie folgend zu einem „shift“ der Immunantwort in Richtung eines allergie-relevanten Immunprofils (TH2-Dominanz, IgE-Produktion) führt. Eine fetale (Fehl)Programmierung der HNNA durch Stress in

utero fördert, insbesondere bei bereits bestehender genetischer Disposition, die allergische Sensibilisierung und Manifestation einer allergischen Erkrankung und ist somit als Risikofaktor der kindlichen Allergie zu betrachten. Im Verlauf der allergischen Erkrankung kommt es in Folge zu a) einer erhöhten Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen sowie b) krankheitsbedingt zu verstärktem chronischem Stress, was langfristig über eine verstärkte negative Feedback-Regulation der HNNA zu einer Hyporeaktivität der HNNA führt.

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„Transylvania-Hypothese“ revisited: Zum Einfluss des Mondes auf das menschliche Stresssystem

Christian Schubert, Martin Röösli und Jakob Messner Die „Transylvania-Hypothese“ geht davon aus, dass der Vollmond menschliches Verhalten und die Physiologie beeinflusst. Ein wissenschaftlicher Beleg dieser Hypothese steht jedoch aus. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen Lunarphasen und Stresssystemaktivität in sogenannten integrativen Einzelfallstudien. Drei gesunde Frauen sammelten jeweils etwa 2 Monate lang in 12-Stunden-Abständen ihren gesamten Harn. Darüber hinaus beantworteten sie täglich eine Reihe von Fragen zur Alltagsroutine und wurden wöchentlich zum Auftreten von emotional bedeutsamen Ereignissen befragt. Die Lunarphasen wurden mittels einer Cosinusfunktion parametrisiert (1 = Vollmond, 0 = Neumond) und Cortisol im Harn mittels ELISA gemessen. Die Zeitreihendaten wurden u.a. mit Random-Effects-Modellen und Allgemeinen Schätzgleichungen (GEE) statistisch ausgewertet. Im Vortrag werden erste Ergebnisse aus diesem Projekt vorgestellt und darauf basierend Vereinbarkeit und Unvereinbarkeit von Wissenschaft, Volkswissen, Astrologie und Esoterik diskutiert.

Meditation zwischen Wissenschaft und Erfahrung – Was wir von der Neurobiologie über meditative Praxis lernen können und was nicht

Thilo Hinterberger Spirituelle Praktiken werden zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Studien und Analysen. Vor allem Ansätze aus östlichen Kulturen finden zunehmend Anwendungsbezüge in unserer Gesellschaft, sowohl im Bereich der Gesundheitsvorsorge als auch in der Therapie und der psychosomatischen Medizin. Für die Akzeptanz dieser Verfahren ist die Untersuchung neurophysiologischer Korrelate in meditativen Zuständen von großem Interesse. Doch was können wir tatsächlich aus diesen Untersuchungen lernen? Hierzu werden die Ergebnisse eigener Studien, welche an Meditierenden aus unterschiedlichen Kulturen durchgeführt wurden, vorgestellt und diskutiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die individuellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelegt, um die Generalisierbarkeit von Aussagen abzuschätzen. Schließlich soll eine Brücke geschlagen werden von den objektiven Studien und Beschreibungen hin zu den subjektiven Erlebnis- und Handlungsqualitäten, welche in einer meditativ ausgerichteten Bewusstseinsschulung unterstützend für unser Dasein entwickelt werden können.

Modifikation neuronaler Regulation durch Achtsamkeit

Ulrich Ott Seit rund 30 Jahren werden bei Patienten mit körperlichen und psychischen Erkrankungen Trainingsprogramme eingesetzt, in denen Übungen zur Entwicklung von Achtsamkeit eine zentrale Rolle spielen. Für die beiden bekanntesten Programme dieser Art, Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) und Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT), liegen inzwischen zahlreiche hochwertige Studien vor, die ihnen eine gute

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Wirksamkeit bescheinigen. Neueste experimentelle Studien mit funktioneller Magnetresonanztomographie versuchen aufzuklären, welche Mechanismen auf neuronaler Ebene für die positiven Wirkungen verantwortlich sind. Der Vortrag stellt ausgewählte Studien zur Verarbeitung von Schmerzreizen und von Angstreizen bei Patienten mit generalisierter Angststörung vor, die zeigen, wie durch Achtsamkeit die neuronale Regulation der beteiligten Hirnstrukturen in spezifischer Weise beeinflusst wird und dies mit einem veränderten Erleben bzw. einer reduzierten Symptomatik einhergeht.

Was macht das Internet mit unserem Gehirn?

Gerhard Schüßler K. Marx „Das Sein prägt das Bewusstsein“ und W. Churchill „we shape our buildings, then they shape us“ waren sich einig: Veränderung der Lebenswelt verändern unsere neurobiologischen Prozesse. Die Menschheit war mit der Nutzung der elektronischen Medien Phone-Internet noch nie in derart kurzer Zeit solchen tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt. Was wissen wir über diese Veränderungen: „ommnia bene succedent?“

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Workshops Freitag, 7. Juni 2013

Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien

Damir Lovric Die 'Funktionelle Neuroanatomie' ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen gibt es keinen (psycho)therapeutischen Fachbereich, der die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht die Tatsache, dass sich der komplexe Aufbau des Gehirns häufig als schwer zugänglich erweist. Der Workshop vermittelt Grundlagen und Funktionsprinzipien und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse der modernen Forschung. Das Bestreben, den Zusammenhang von erkennbarer neuroanatomischer und neurophysiologischer Veränderung und klinischer Symptomatik zu erfassen, dient dabei dem Ziel, die Phänomenologie menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns um seine biologische Grundlage zu erweitern. Teil 1 •

Das Gehirn: Bau- und Funktionsprinzipien



Das Gehirn im Grundriss



Neuronen, Transmitter und Rezeptoren



Von globalen Transmittersystemen, „Dirigenten“ und „Modulatoren“



Entwicklung, Stress und Gesundheit



Das Gehirn als komplexes System

Funktionelle Magnetresonanztomographie: Einführung in die Durchführung und Auswertung

Martin Kronbichler In diesem Workshop soll ein verständlicher Überblick über die Grundlagen der Durchführung und Auswertung funktioneller MRT-Studien gegeben werden. Die behandelten Inhalte umfassen sowohl die Planung und das Design sowie die Grundlagen der Datenverarbeitung und der statistischen Auswertung von fMRT-Studien. Es soll auch ein kritischer Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen solcher Studien gegeben werden. Ebenso werden neuere Entwicklungen der fMRT-Forschung vorgestellt. Die Teilnehmer sollen am Ende des Workshops in der Lage sein, die Aussagen von fMRT-Studien besser und kritischer beurteilen zu können und eine erste Grundlage für eigene Studien mit fMRT erhalten.

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Therapie der Zwangsstörungen

Martin Aigner und Markus Dold Zwangsstörungen kommen mit einer Häufigkeit von 2-3% in der Bevölkerung vor und gehören laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu denjenigen psychischen Erkrankungen, die eine deutliche psychosoziale Funktionsbeeinträchtigung verursachen können. Aktuelle Krankheitsmodelle sowie die psychotherapeutische und pharmakologische

State-of-the-Art

Behandlung

werden

vorgestellt.

Kognitive

Verhaltenstherapie

mit

Expositionsübungen und anschließendem Reaktionsmanagement kann als Goldstandard für die Behandlung von Zwangsstörungen

angesehen

werden.

Im

Rahmen

dieses

Workshops

wird

die

Binnenstruktur

von

Therapieverläufen anhand konkreter Fälle aufgezeigt und praktisches therapeutisches Handeln abgeleitet. Bei keinem oder nur geringem Ansprechen auf psychotherapeutische Interventionen und/oder bei starker Ausprägung der Zwangssymptomatik kann eine zusätzliche Psychopharmakotherapie empfohlen werden. Dafür können Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) als Medikamente der ersten Wahl angesehen werden. Im Vergleich zu den Krankheitsbildern Depression und Angststörungen ist die medikamentöse Behandlung der Zwangsstörung mit geringeren Ansprechraten assoziiert und in der Regel muss ein Antidepressivum über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Bei therapieresistenten Zwangsstörungen kann eine Augmentationsbehandlung mit Antipsychotika - aufgrund der günstigen Nutzen-Risiko-Relation vorzugsweise mit Risperidon oder Aripiprazol - in Erwägung gezogen werden.

Das Synergetische Navigationssystem (SNS) – Neuentwicklung und Anwendungspraxis

Heiko Eckert und Günter Schiepek

Der Workshop gibt einen systematischen Einblick in die Funktionen des Synergetischen Navigationssystems. Erklärt werden die Bedienung und die einzelnen Auswertungsmöglichkeiten, sowie die Interpretation von Daten und Ergebnissen für die klinische Praxis. Hierzu gehört die Darstellung von Rohwerten und ihrer Zeitreihen, dynamische Komplexität und Komplexitäts-Resonanz-Diagramme, Recurrence Plots, SynchronisationsmusterAnalysen, Ampel-Darstellung usw. Auch die Nutzung des Fragebogen-Editors zum Zweck der Erstellung individueller, fallbezogener Fragebögen wird gezeigt. Ziel ist es, Nutzen und Stellenwert der Technologie für Prozessmonitoring und Prozesssteuerung in Praxis und Forschung beurteilen zu können. Dargestellt wird auch der Stand

der

Neuprogrammierung

des

Systems,

womit

eine

weiter

verbesserte

Performance,

weitere

Funktionalitäten sowie Optionen für die Nutzung auch in Bereichen wie Coaching und Beratung ermöglicht werden soll. Berichtet wird auch über die inzwischen mehrjährige Erfahrung mit dem SNS als Therapiesystem. Beschrieben wird, wie SNS-basierte Therapiegespräche geführt werden können und wie sich Methoden wie das Ressourceninterview und idiographische Systemmodellierung in die einzelfallorientierte SNS-Praxis integrieren lassen.

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Prozessmonitoring und Therapieevaluation in der stationären Psychotherapie

Wolfgang Aichhorn und Helmut Kronberger Im Rahmen einer stationären Psychotherapie stellen sich bei einem vielfältigen therapeutischen Angebot in einem komplexen Setting Fragen wie: Was bewirkt Veränderungen? Wo sind die entscheidenden Wendepunkte in einem therapeutischen Verlauf? Wie sehr sind diese Veränderungen therapeutischen Interventionen, äußeren Einflüssen oder aber einem Selbstorganisationsprozess geschuldet? Am Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie (Christian-Doppler-Klinik Salzburg) beantworten PatientInnen täglich online Fragen zu ihrer Behandlung: subjektive Einschätzungen zu ihrem therapeutischen Fortschritt, zur Selbstwirksamkeit, zu ihren Emotionen und Beschwerden, zur therapeutische Beziehung usw. Mittels der Technik des Synergetic Navigation System (SNS) können die Einschätzungen zu diesen Fragen als Zeitreihen visualisiert werden und veranschaulichen typische Muster des Therapieprozesses. Sie zeigen Ordnungsübergänge und geben in

einer

psychodynamischen

Gesamtschau

auch

Hinweise

auf

Wirkfaktoren. Anhand von konkreten

Falldarstellungen werden solche Verläufe diskutiert und mit grundsätzlichen Wirkfaktoren therapeutischen Handelns in Beziehung gesetzt.

Hands-On Echtzeit-fMRT und Neurofeedback: Beispiele und Ausblick

Klaus Mathiak fMRI ist inzwischen eines der am weitesten verbreiteten Verfahren der neurophysiologischen Forschung. Trotzdem wird es häufig wegen methodischer Intransparenz und des indirekten Mechanismus kritisiert. EchtzeitfMRI ermöglicht es anschaulich, sowohl Signalentwicklung und Softwaremechanismen im Einzelfall betrachten. Außerdem ermöglicht es klinische Anwendungen zu erproben. Bisher ist diese Technik wenig verfügbar und standardisiert. In dem Workshop werde ich Software und Anwendungen zeigen, die für die Online-Auswertung geeignet sind. Brain-Computer Interfaces (BCI) werden bei Echtzeit-fMRI eingesetzt, um Neurofeedback zu ermöglichen. Auch hierzu werden Prinzipien und Software vorgestellt. An individuellen Beispielen werden Signalqualität, Lernverläufe und Verstärkermechanismen diskutiert. Am Ende des Workshops sollten die Teilnehmer wissen, welche Methodik und praktische Durchführung hinter Echtzeit- und Neurofeedback-Experimenten steht und welches System für geplante Anwendungen nutzbar ist.

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Das psychische Immunsystem

Hans Menning Analog zum physischen Immunsystem verfügen wir auch über ein psychisches Immunsystem. Die psychische Widerstandskraft ist bei jedem Menschen unterschiedlich, einige verkraften selbst schwerste traumatische Schicksalsschläge und gewinnen „Sinn“ aus ihnen, andere zerbrechen daran. Der Workshop beleuchtet, was ein psychisches Immunsystem umfassen sollte: Ressourcen, Resistenzen, Resilienz, Reifung. Ressourcen sind Kompetenzen, Fähigkeiten, Haltungen, die der psychischen Gesundheit zuträglich sind, wie etwa der Kohärenzsinn (Antonovsky, 1979), die Fähigkeit, Konsistenz, Kongruenz zu den eigenen Gefühlen herzustellen (Grawe, 2004), die Fähigkeit, Gegensätze auszubalancieren, „Learned Ressourcefulness“ (Rosenbaum, 1990), Optimismus, Selbst- und Emotionskontrolle, Selbstbelohnung, Selbstachtung, Selbstwirksamkeit (Bandura, 1982), Hardiness (Kobassa, 1982), die Fähigkeit zur Sinngebung und Umdeutung usw. Resistenz, Widerstand gegen psychische „Erreger“, „Abwehrmechanismen“ zur Erhaltung und Stärkung des Ich, die Fähigkeit, (unbewusste) Konflikte erkennen und neutralisieren zu können, Aggressionskompetenz. Resilienz bedeutet die Fähigkeit, sich wie ein Grashalm nach einem starken Regen wieder aufzurichten, nicht aufzugeben, psychische Kompetenzen aus der Krise zu entwickeln. Reifung schlussendlich ist ein „Wachstumssinn“, der Krisen als Chance zur Sinngebung und Persönlichkeitsentwicklung nutzt. Emergentes Regulativ ist die Fähigkeit zur stetigen Selbstorganisation.

Luhmann und wie er die Welt sah: Psychotherapie, Neurobiologie und Systemtheorie

Thomas Maier Im Dialog zwischen Neurobiologen und Psychotherapeuten schleichen sich oft logische Kategorienfehler ein. Nicht immer bemerken die Dialogpartner dieses Problem. Bisweilen wirkt das, wie wenn sich Blinde mit Gehörlosen über Farben und Töne unterhalten und dabei so tun, als ob sie sich verstünden. Das Leib-Seele-Problem wird zwar benannt, aber selten weiter vertieft. Was bedeuten Sätze wie „das Gehirn denkt“, „der Hippocampus speichert“ oder „die Amygdala fühlt“? Was teilen uns Hirnscans über Therapieeffekte mit? Wer spricht, wenn ein psychotischer Patient Wahninhalte schildert? Wie können zwei Menschen miteinander reden, wenn doch ihre Neuronen keinen Kontakt zueinander haben, um Signale auszutauschen, sondern in reiner Autopoiese nur mit sich selbst kommunizieren? Der Soziologe und Wissenschaftstheoretiker Niklas Luhmann (1927-1998) hat mit seiner Systemtheorie in den 1970er und 1980er Jahren eine Grundlage geschaffen, um einerseits die allgemeine Funktionsweise selbstreferenzieller Systeme zu verstehen, anderseits aber auch, um die Verschränkung von fundamental getrennten Systemarten zu beschreiben. Leib und Seele sind solche unterschiedlichen Systemarten, die je verschiedene Sprachen sprechen und daher nicht direkt miteinander interagieren können. Das Gehirn ist für die Psyche Umwelt und umgekehrt. Dennoch ist die Psyche auf eine überkomplexe Umwelt als Lieferant von Kontingenz angewiesen; diese Umwelt sind der biologische Organismus und die sozialen Systeme. Obwohl Luhmann primär eine Theorie sozialer Systeme entwickelte, kann sein Gedankegebäude als universale Theorie gelten, die auch für die beiden anderen großen Systemarten anwendbar ist: psychische Systeme und biologische Welt. Luhmann geht von der Beschreibung sozialer Systeme aus, als deren Bausteine er nicht etwa

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Menschen, Personen oder Gruppen identifiziert, sondern Kommunikation. Er sieht das Wesen sozialer Systeme in der Kommunikation, die zwischen den Individuen stattfindet, erinnert, aufgeschrieben, gespeichert oder vermieden wird. Die sozialen Systeme sind dabei für ihre autopoietische Funktionsweise darauf angewiesen, dass sie von andersartigen und überkomplexen Systemen umgeben sind, aus deren Rauschen sie ihre Systemelemente beziehen können: Die psychischen Systeme der einzelnen Menschen sowie die materielle Realität (inkl. Biologie). Für soziale Systeme sind die Psychen der Einzelpersonen nicht im Detail durchschau- und vorhersehbar, nur so können diese zu Quellen und Adressaten der Kommunikation werden und Material für soziale Systeme liefern. Umgekehrt ist für die Psyche des Einzelnen ein soziales System nie vollständig durchschaubar. Dies ist die Kontingenz, die überhaupt ein gesellschaftliches Leben ermöglicht: Man hat stets mit allem zu rechnen, ausser mit dem Unmöglichen und dem Vorbestimmten. Das psychische System ist seinerseits in analoger Weise für seine Autopoiese auf überkomplexe und nicht vorhersagbare umgebende Systeme angewiesen, die nicht Punkt für Punkt kausal miteinander verknüpft sind: das soziale System und das biologische System (hauptsächlich das Gehirn). Somit wird klar, dass die Psyche selbstverständlich neuronale Aktivitäten des Gehirns als Basis benützt, aber nicht im Sinne einer direkten Kausalität oder eines Determinismus. Vielmehr sprechen die beiden Systeme gegenseitig nicht verständliche Sprachen (das neuronalen System spricht ausschließlich in Aktionspotenzialen, das psychische System organisiert sich über Sinn), benützen sich aber gegenseitig als Quelle überkomplexen Rauschens. Nicht nur das Gehirn strukturiert also die Psyche, sondern ebenso umgekehrt die Psyche das Gehirn. Im Workshop werden diese Zusammenhänge dargestellt und ihre Konsequenzen für die Psychotherapie diskutiert.

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Workshops Samstag, 8. Juni 2013

Funktionelle Neuroanatomie – Das Gehirn und seine Funktionsprinzipien

Damir Lovric Die 'Funktionelle Neuroanatomie' ist ein faszinierendes Wissensfeld und inzwischen gibt es keinen (psycho)therapeutischen Fachbereich, der die Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung nicht zu berücksichtigen sucht. Dem entgegen steht die Tatsache, dass sich der komplexe Aufbau des Gehirns häufig als schwer zugänglich erweist. Der Workshop vermittelt Grundlagen und Funktionsprinzipien und ermöglicht Einblicke in aktuelle Erkenntnisse der modernen Forschung. Das Bestreben, den Zusammenhang von erkennbarer neuroanatomischer und neurophysiologischer Veränderung und klinischer Symptomatik zu erfassen, dient dabei dem Ziel, die Phänomenologie menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns um seine biologische Grundlage zu erweitern. Teil 2 •

Die Großhirnrinde: Von Feldern und Funktionen



Vom „Ich“ und vom „Selbst“



Fühlen, Erleben, Wollen und Handeln



Das limbische System



Das autonome Nervensystem



Planen, Bewegen, Handeln oder „Wer entscheidet?“



Von pathologischen Synchronisationen und anderen „Störungsmechanismen“

Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie

Christian Schubert Neueren medizinischen Konzeptionen zufolge muss man heute davon ausgehen, dass sämtliche Systeme des Organismus (u.a. Nerven-, Immun-, Hormonsystem) nicht nur untereinander, sondern auch mit der Umwelt vernetzt

sind.

Der

Forschungsbereich

Psychoneuroimmunologie

(PNI)

untersucht

diese

komplexen

Zusammenhänge und gilt als Forschungsbereich, von dem in Zukunft die meisten Innovationen für Theorie und Klinik in der Medizin zu erwarten sind. Auf diesem Fachtag werden grundlegende Forschungsergebnisse der PNI referiert sowie ein erster Einblick in die Zusammenhänge zwischen psychologischen Interventionen und Aktivität des Immunsystems gegeben (u.a. Immunkonditionierung, Hypnose, Stress-Management, Gesprächstherapie). Dabei werden auch die Grenzen herkömmlicher Forschungszugänge (u.a. Prä-Post-Gruppendesigns) in der PNI deutlich, die – ganz im Sinne des biomedizinischen Reduktionismus – darauf ausgelegt zu sein scheinen, immunologische Wirksamkeit von Psychotherapie zu belegen, nicht jedoch neues Wissen von körperlicher

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Erkrankung aus dem Verständnis psychosozialen Dysfunktionierens zu generieren. Um in Zukunft körperliche Erkrankung mit psychotherapeutischen Mitteln gezielt heilen zu können, ist ein Pardigmenwechsel in der medizinischen Forschung unumgänglich. Wir gehen davon aus, dass dies mit einer angemessenen methodischen Berücksichtigung individuell bedeutsamer Realität („Bedeutung“) und dynamischer Komplexität („Zeit“) möglich ist. Eigene (integrative Einzelfall)Studien verwenden daher eine Kombination aus qualitativen Methoden und Zeitreihenanalyse um der Komplexität der PNI methodisch besser zu entsprechen. Die mit diesem Vorgehen erzielten Ergebnisse werden vorgestellt. Schubert C (Hrsg. (2011). Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie. Stuttgart: Schattauer

Liebe, Neugier, Spiel - Neurobiologie und systemische Praxis

Rainer Schwing Mit Neurobiologie und systemischer Praxis begegnen sich zwei Kulturen, die mitunter fremdeln oder nicht so recht wissen, was sie miteinander anfangen sollen. Und doch bietet die neurowissenschaftliche Forschung faszinierende Ansatzpunkte für ein vertieftes Verständnis von psychischen und sozialen Veränderungsprozessen. Sowohl das Gehirn wie auch soziale Systeme funktionieren als komplexe, selbstorganisierende Systeme. Die Anregung von Selbstorganisationsprozessen ist daher ein entscheidendes Wirkprinzip, wenn wir in Therapie und Beratung Veränderungen anstoßen wollen. Dabei gilt: "Was nicht durch den Bauch geht, bleibt im Kopf nicht hängen". Lern-, Entwicklungs- und Veränderungsprozesse werden wesentlich von emotionalen Prozessen getragen und gestärkt. Wie emotionale Prozesse angeregt und genutzt werden, davon können wir aus den Forschungen von Davidson, Siegel und v.a. Panksepp eine Menge lernen. Im Workshop werden diese neurobiologischen Befunde dargestellt, mit systemischer Veränderungsarbeit in Beratung, Therapie und auch Pädagogik in Verbindung gebracht und Schlussfolgerungen für die praktische Arbeit aufgezeigt.

Nichtlineare Ansätze in der Suizidprävention – Erste Schritte für die Entwicklung eines Frühwarnsystems

Martin Plöderl Die Vorhersage von Suiziden ist eine der größten Herausforderungen in der Suizidforschung und Suizidprävention. Jahrzehntelange wissenschaftliche Bemühungen konnten die Vorhersage zwar verbessern, jedoch nur unzureichend. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass sich Vorhersagemodelle auf lineare Annahmen stützen. Das Suizidrisiko wird dabei proportional aus Risiko- und Schutzfaktoren errechnet. In Wirklichkeit ist das Suizidrisiko jedoch ein komplexes, nichtlineares Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Daher wurde in der Suizidforschung immer wieder gefordert, nichtlineare Ansätze zu verwenden. Erst mit den neueren technischen Möglichkeiten eines Echtzeit-Monitorings wie dem Synergetischen Navigationssystem (SNS) ist es möglich, nichtlineare Modelle in der Praxis anzuwenden. Im Workshop soll dies Anhand erster Ergebnisse der Anwendung von SNS mit

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chronisch suizidalen PatientInnen des Sonderauftrages für Suizidprävention demonstriert werden. Der potentielle Nutzen für die Suizidrisikoeinschätzung und Suizidprävention wird diskutiert.

Idiographisches Systemmonitoring am Beispiel der Suizidprävention

Clemens Fartacek Der

Workshop

gibt

einen

gut

verständlichen

und

praxisorientierten

Einblick

in

das

idiographische

Systemmonitoring (ISM) am Beispiel der Suizidprävention. ISM ist eine innovative Methode zur Erfassung und Analyse individueller Dynamiken, die die Methode der idiographischen Systemmodellierung mit internet-basiertem Prozessmonitoring auf Basis des Synergetischen Navigationssystems kombiniert. Das ISM eignet sich so einerseits als adjuvantes Therapietool, das mittels visualisierter Fallkonzeption und individualisiertem Prozessfeedback die Therapie unterstützt. Andererseits bietet ISM als Forschungstool die Möglichkeit spezifische Prozesscharakteristika für die kurzfristige Vorhersage suizidaler Krisen zu erfassen, um dem Ziel prozessorientierter Frühwarnsysteme näher zu kommen. So könnte ISM als Forschungs- sowie schulenübergreifendes Therapietool zur Überbrückung der Kluft zwischen Forschung und Praxis in der Suizidprävention, aber auch anderen Bereichen der Psychotherapie, Psychologie und Psychiatrie, beitragen. Der Workshop wird die Inhalte des Plenarvortrags vertiefen und insbesondere auf das Vorgehen bei der Konstruktion idiographischer Systemmodelle und auf die Gestaltung von Prozess-Feedbackgesprächen eingehen.

Adaptive Neuromodulation: Grundlagen und Anwendungen

Peter Tass und Christian Hauptmann Abstract fehlt

Ansätze der Synchronisations- und Konnektivitätsanalyse

Christian Grefkes Konnektivität bezeichnet die Integration regional spezifischer Verarbeitung im Gehirn, das heißt, das Zusammenspiel

verschiedener

Gehirnregionen.

Untersuchungen

zur

physiologischen

Konnektivität

im

menschlichen Gehirn und deren Veränderungen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen haben sich dabei in den letzten Jahren zu einem zentralen Schwerpunkt der funktionellen Neurowissenschaften entwickelt. Dies hat zu einer Vielzahl von neuen Einblicken in die Organisation kortikaler Netzwerke geführt. Darüber hinaus konnten Netzwerkstörungen als pathophysiologisches Korrelat einer Reihe klinischer Symptome von Patienten mit Demenz, Schlaganfall oder Depression gegenübergestellt werden. Für den Kliniker besteht hier doch häufig die

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Schwierigkeit, den oft komplexen mathematischen Modellen, welchen Konnektivitätsanalysen zu Grunde liegen, methodisch und inhaltlich folgen zu können. Im Rahmen dieses Workshops soll daher ein Überblick über die aktuellen Konzepte und Anwendung der in-vivo Untersuchung von Konnektivität im menschlichen Gehirn gegeben werden. Hierbei soll ein anwendungsbezogener Überblick hinsichtlich der klinischen und neuropsychologischen Einsatzmöglichkeiten von Konnektivitätsanalysen einschließlich ihrer Stärken und Schwächen geboten werden. Folgende Konnektivitätskonzepte werden im Workshop behandelt: (1) Anatomische Konnektivität subsumiert die strukturellen Voraussetzungen für den Informationstransfer mittels der Kartierung von Faserbahnen und deren Eigenschaften. (2) Funktionelle Konnektivität (aufgabenabhängig oder aufgabenunabhängig) beschreibt einen korrelativen Zusammenhang zwischen räumlich verteilten Hirnaktivitäten und gibt somit Hinweise auf gemeinsame Informationsverarbeitung. (3) Effektive Konnektivität beschreibt den kausalen Einfluss der Hirnaktivität in einem Areal auf die Aktivität in einem anderen Areal, also gerichtete Informationsübertragung. (4) Meta-analytische Konnektivität bezeichnet die Untersuchung gemeinsam aktivierter Netzwerken und deren Bezug zu funktionellen Paradigmen über eine große Anzahl an Studien und ermöglicht somit die Modellierung funktioneller Segregation und Integration.

Das Unbewusste: Auseinandersetzung mit einem stiefmütterlich behandelten Konzept in der psychosomatischen Forschung

Margit Breuss und Julia Haberkorn Im psychosomatischen Verständnis hat der Begriff des „Unbewussten“ eine lange Tradition, bietet es doch ein Modell zur Entstehung zahlreicher psychosomatischer Beschwerdebilder. Dennoch besteht auf diesem Forschungsfeld ein Mangel an Untersuchungen mit überdies nur inkonsistenten Forschungsergebnissen. Dies dürfte unter Anderem auf Schwierigkeiten der herkömmlichen Herangehensweise der biomedizinisch geprägten psychosomatischen Forschung beruhen, biopsychische Prozesse, die mit jeweils ganz individuellen, biographisch geprägten Bedeutungszuschreibungen assoziiert sind, in ihrer Dynamik zu erfassen. Die Erzählanalyse nach Jakob ist eine auf psychodynamischen Konzepten beruhende qualitative Forschungsmethode, die es erlaubt, diese Bedeutungen strukturiert zu erfassen und dahinter liegende unbewusste Konzepte theoriegeleitet zu erschließen. Im Workshop werden erste Ergebnisse aus integrativen Einzelfallstudien vorgestellt, in denen mittels Zeitreihenanalyse Zusammenhänge zwischen psychodynamisch relevanten Themen und dem dynamischen Verlauf immunologischer und endokrinologischer Parameter dargestellt werden konnten. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass mit qualitativen Methoden und naturalistischen Forschungsdesigns subtile und komplexe psychodynamische Abläufe, welche immunologisch und endokrinologisch wirksam sind, erfasst werden können.

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Referenten und Workshopleiter Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Aichhorn Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Prof. Dr. Martin Aigner Niederösterreichisches Landesklinikum Tulln Bereich Erwachsenenpsychiatrie Alter Ziegelweg 10 A-3430 Tulln Dr. Margit Breuss Medizinuniversität Innsbruck Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Schöpfstr. 23a A-6020 Innsbruck Dr. Annette Brühl Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Zentrum für Akute Psychische Erkrankungen Lenggstrasse 31 CH-8032 Zürich Prof. Dr. Anna Buchheim, Dipl-Psych. Institut für Psychologie Universität Innsbruck Innrain 52 A-6020 Innsbruck Prof. Dr. Angelika Buske-Kirschbaum Professur für Biopsychologie Technische Universität Dresden Zellescher Weg 19 D-01062 Dresden Dr. Markus Dold TU München Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Klinikum Rechts der Isar Ismaningerstr. 22 D-81675 München Dr. Heiko Eckert Center for Complex Systems Hölderlinstr. 17/1 D-71384 Weinstadt MMag. Clemens Fartacek Sonderauftrag für Suizidprävention Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg HR Univ.-Doz. Dr. Reinhold Fartacek Ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79

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A-5020 Salzburg Priv.-Doz. Dr. Christian Grefkes, MBA Klinik für Neurologie Universitätsklinik zu Köln Kerpener Straße 62 50924 Köln und Max Planck Institute for Neurological Research Research Group Leader "Neuromodulation & Neurorehabilitation" Group Gleueler Str. 50, D-50931 Köln Mag. Julia Haberkorn Medizinuniversität Innsbruck Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Schöpfstr. 23a A-6020 Innsbruck Priv.-Doz. Dr. Christian Hauptmann Institute for Neuroscience and Medicine – Neuromodulation (INM-7) Research Center Jülich D-52425 Jülich Prof. Dr. Thilo Hinterberger Forschungsbereich Angewandte Bewusstseinswissenschaften Abteilung für Psychosomatische Medizin Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Prof. Dr. Viktor Jirsa Institut de Neurosciences des Systèmes Institu national de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) Aix-Marseille Université Faculté de Médicine La Timone 21, Boulevard Jean Moulin F-13385 Marseille Prof. Dr. Christine Kirchhoff, Dipl.-Psych. International Psychoanalytic University Berlin (IPU) Admiralstraße 18 10999 Berlin Dr. Helmut Kronberger Sonderauftrag für Stationäre Psychotherapie Christian-Doppler- Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Dr. Martin Kronbichler MR-Institut Christian-Doppler- Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg und Universität Salzburg Fachbereich Psychologie Hellbrunnerstrasse 34 A-5020 Salzburg

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Dr. Damir Lovric 'me-di-kom' Privatinstitut für medizinische & psychologische Bildung, Karlsruhe und Kölner Institut für psychotherapeutische Forschung, Methodenentwicklung und Weiterbildung Dr. Thomas Maier Kantonale Psychiatrische Dienste Zürcherstrasse 30 CH-9501 Wil Prof. Dr. Dr. Klaus Mathiak Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Universitätsklinikum Aachen Pauwelsstr. 30 D-52074 Aachen Dr. Hans Menning Klinik im Hasel Postfach 31 CH-5728 Gontenschwil Dr. Jakob Messner Institut für Meteorologie und Geophysik Leopold-Franzens Universität Innsbruck Innrain 52 A-6020 Innsbruck. Prof. Franco F. Orsucci, PhD Division of Psychology and Language Sciences University College London Cambridge NHS & University Medical School Cambridge United Kingdom Dr. Ulrich Ott Bender Institute of Neuroimaging FB 6 Psychologie Justus-Liebig-Universität Gießen Otto-Behaghel-Str. 10H D-35394 Gießen Dr. Martin Plöderl Sonderauftrag für Suizidprävention Christian-Doppler-Klinik Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg Prof. Dr. Martin Röösli Institut für Sozial- und Präventivmedizin Schweizerisches Tropeninstitut Basel Steinengraben 49 CH-4051 Basel Prof. Dr. Günter Schiepek Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung Christian-Doppler-Klinik / Universitätsklinikum der PMU Ignaz Harrer Str. 79 A-5020 Salzburg

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Priv.-Doz. Dr. Peter Schneider Fachbereich Psychologie Universität Zürich Bergstrasse 122 CH-8032 Zürich Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, MSc Labor für Psychoneuroimmunologie Klinik für Medizinische Psychologie Department für Psychiatrie und Psychotherapie Medizinische Universität Innsbruck Schöpfstrasse 23a A-6020 Innsbruck Prof. Dr. Gerhard Schüßler Klinik für Medizinische Psychologie Department für Psychiatrie und Psychotherapie Medizinische Universität Innsbruck Schöpfstrasse 23a A-6020 Innsbruck Rainer Schwing, Dipl.-Psych. Praxisinstitut für systemische Beratung Ulanenplatz 6 D-63452 Hanau Gert Scobel ZDF/3sat Redaktion scobel D-55100 Mainz Priv.-Doz. Dr. Dietmar Spengler Max Planck Institut für Psychiatrie Forschungsgruppe Molekulare Neuroendokrinologie Kraepelinstr. 2-10 D-80804 München Prof. Dr. Dr. Peter A. Tass Institute for Neuroscience and Medicine – Neuromodulation (INM-7) Research Center Jülich D-52425 Jülich Dr. Christine Zunke Institut für Philosophie Fakultät IV Carl von Ossiezky-Universität D-26111 Oldenburg

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