Neue Tische

Neue Betten Fachtagung am Dienstag, dem 5. Mai 2015 Hofgut Laubenheimer Höhe, Mainz

Bauen mit Plan: www.diearchitekten.org Neue Tische – Neue Betten

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Grußworte Gereon Haumann Dipl.-Kaufmann, Präsident DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.

Neue Tische – Neue Betten Zeitgenössisches Bauen für Hotellerie und Gastgewerbe Ein vielversprechender Titel weckt viele Erwartungen. Seit der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Intensivierung der Zusammenarbeit Mitte 2014 mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz hat sich bereits einiges getan: Für die Gastronomie, Hotellerie und den Tourismus haben wir den Schulterschluss geübt, und stellen Ihnen heute erste Ideen in dieser Fachveranstaltung vor. Die Gastronomen und Hoteliers stehen derzeit vor der Herausforderung, dass ihr Standort und ihre Gebäude durch neue Regelungen und zusätzliche Verordnungen ihre besondere Aufmerksamkeit erfordern: Beispielsweise birgt die Musterbeherbergungsstättenverordnung sowohl Chancen als auch Herausforderungen bei den neuen Anforderungen an die Barrierefreiheit. So sind diese in historischen Gebäuden und bestehenden Gasthäusern nur schwer umzusetzen – ebenso wie die strengen Brandschutzbestimmungen. Hierzu braucht es Experten und Geschick in der Umsetzung. Raumkonzepte und frische Ideen 2

Neue Tische – Neue Betten

können notwendige Vorgaben in ein modernes Gesamtbild einbauen, das Regionalität und Identität des Hauses widerspiegelt. Auch Umweltkonzepte leisten nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit; sie können durch Energieeffizienz auch erhebliche Kosten einsparen. Das übergeordnete Ziel bleibt es, neue Gäste zu gewinnen, Stammgäste zu begeistern und durch intelligente Lösungen attraktive Angebote zu schaffen: Damit aus einem Gastraum ein Lebensraum wird. Wir hoffen, mit unserer Auftaktveranstaltung Ideengeber für die Fortentwicklung Ihrer Unternehmen sein zu können und wünschen Ihnen viel Freude.

Gerold Reker Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Uwe Hüser, Staatssekretär, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz

Alle willkommen Barrierefreier Tourismus in Rheinland-Pfalz Ein stufenloser Zugang zum Hotel für jeden Gast, der schwere Koffer und Taschen tragen muss, breite Türen, durch die ein Rollstuhlfahrer ebenso problemlos durchfahren kann wie Familien mit dem Kinderwagen, eine ebenerdige Dusche, Ablageflächen in geringer Höhe, ein gut verständlicher Internetauftritt: Tourismus für Alle ist unser Ziel. Eben echte Gastfreundschaft in Rheinland-Pfalz. Die Architektur – in Hotels, Pensionen, Restaurants oder Ferienwohnungen, aber natürlich auch in der Infrastruktur wie beispielsweise Wanderwegen und bei Sehenswürdigkeiten – spielt hier natürlich eine ganz wichtige Rolle. Barrierefreie Reiseangebote sind ein wichtiger Standortfaktor. Zahlreiche Studien belegen, dass Senioren oft verreisen und ihre Zeit gerne auch im Inland verbringen. Der Anteil älterer Menschen steigt auch in Rheinland-Pfalz und damit auch die Nachfrage nach barrierefreien Urlaubsangeboten. Der hohe Qualitätsanspruch an den Urlaub in Rheinland-Pfalz, der in der

Tourismusstrategie 2015 des Lan­ des fest verankert wurde, schließt ausdrücklich barrierefreie Urlaubs­ angebote mit ein. Das Ministerium für Wirtschaft, Kli­maschutz, Energie und Landesplanung hat die Förderung barriere­ freier touristischer Angebote fest im Blick. Aktuell ausgeschrieben wurde im Rahmen des EU-Förderprogramms EFRE der Wettbewerb „Tourismus für Alle zur Entwicklung barrierefreier touristischer Modellregionen in Rheinland-Pfalz“. Gesucht werden Modellregionen, die touristische Betriebe und Angebote für den barrierefreien Tourismus vorbildlich erschließen und miteinander vernetzen. Barrierefreiheit in Hotellerie und Gastronomie ist ein Plus, mit dem Unter­nehmen ebenso punkten können wie mit ansprechender Architektur. Archi­tekten und Bauherren sind gefordert, bei Neu- und Umbauten die Barrierefreiheit im Blick zu haben. Gute Architektur verbindet Form und Funktion; sie ist Ausdruck unserer Haltung: Herzlich willkommen im Urlaubsland Rheinland-Pfalz!

Architektur macht Gäste Baukultur wirkt, so die seit einigen Jahren beständig formulierte These meiner Kammer. Bauliche Investitionen müssen, damit sie langfristig wertbeständig sind, hohen Qualitätsanforderungen genügen: Funktional wie energetisch, ästhetisch wie wirtschaftlich. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Wer in dauerhafte Qualität investiert, liefert sich nicht immer neuen, rasch aufeinander folgenden Erneuerungsinvestitionen aus. Von den Erstellungskosten geht der Blick beim Bauen immer mehr auf die Kosten des ganzen Lebenszyklusses. Letztlich geht es um eine baukulturelle Qualität, die länger hält und mehr leistet als billige Baumasse von der Stange. Gerade dadurch kann sie zur Erfolgsstrategie werden. Und es muss nicht immer der Neubau sein. Erneuerungen im Bestand erschließen graue Energie und vermeiden Bauschutt. Sie bewahren im Idealfall die dem Gebäude über die Jahre zugewachsenen Nutzungssichten, soziale und kulturelle Aufladungen. So entsteht, was wir Flair nennen oder Einzigartigkeit.

Die Kuratoren der Ausstellung „Alpen Architektur Tourismus“, die ab dem 4. Mai 2015 im Zentrum Baukultur in Mainz Station macht, fordern: „Qualität statt Quantität, Bildung statt Events, Erhaltung und Erneuerung statt Zersiedelung und Allerweltsarchitektur? Die Sensibilität für Kultur und Geschichte bringt uns dazu, aus den Werten des Vorhandenen Neues abzuleiten, das wiederum authentisch und einzigartig ist.“ „Genau“, möchte man da antworten – nicht nur, aber besonders mit Blick auf Architektur im Tourismus, für Hotellerie und Gastgewerbe. Denn Authentisches ist doch, was viele Gäste suchen. In traditionellen Urlaubsregionen wurde dieses naheliegende Rezept nicht immer befolgt. Aber die nächste Welle von Investitionen steht an. In Rheinland-Pfalz heißt das für die einzelnen Betriebe, aber auch für die Urlaubsregionen: Sie sollten die Zeichen der Zeit erkennen und baukulturell aufrüsten, um mithalten zu können. Architekten und Gastronomen, Hoteliers und Innenarchitekten, Touristiker, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner können jetzt diese Herausforderung annehmen.

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Moderation

Programm 9.30 Eintreffen der Teilnehmer

14.00 Best practice 1:

10.00

Regionale Baukultur: Energieeffiziente und barrierefreie Gastlichkeit in Baiersbronn

Begrüßung

Olaf Bartels, 1959 geboren, hat an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg Architektur studiert (Diplom 1987). Er arbeitet als freier Architekturkritiker und -historiker, ist Autor diverser Buchund Zeitschriftenpublikationen, war Mitglied im Redaktionsbeirat Schriftenreihe der Internationale Bauausstellung IBA Hamburg und betreibt Forschung zur Architektur und Architekturgeschichte, Stadtund Stadtbaugeschichte mit dem Schwerpunkt Moderne und Vormoderne im 19. und 20. Jahrhundert sowie Architektur und Stadtplanung in der Türkei. 2000 gründete er mit Filmemachern, Filmwissenschaftlern, Galeristen und Künstlern die Gruppe CINEPLOIS für Raum, Architektur und Stadt im Film. Lehrend war er an Hochschulen und Universitäten in Hamburg, Berlin, Braunschweig, Istanbul und Ankara tätig. Er lebt in Hamburg und Berlin.

Impulsvortrag 1

 erold Reker Präsident der G Architektenkammer Rheinland-Pfalz Uwe Hüser Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz Gereon Haumann Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.

Patrick Schreib Tourismusdirektor Baiersbronn und Jörg Finkbeiner Architekt, Berlin und Baiersbronn

10.20 Impulsvortrag 1:

Romantikhotel Weisses Kreuz und Ansitz zum Löwen (2010 – 2013), Burgeis/Italien, Architekten Stephan Marx und Elke Ladurner Schlanders

Kuhfell, Hirschgeweih, brennende Lieb’ Susanne Waiz Architektin / Kuratorin der Ausstellung „Alpen Architektur Tourismus“, Bozen

14.40 Best practice 2:

R egional – International: Modernität und Identität

15.20 Kaffeepause

11.00 Impulsvortrag 2: 

15.40 Praxischeck:

 lle willkommen – Barrierefreier A Tourismus in Rheinland-Pfalz

Richtig investieren – richtig finanzieren

Uwe Hüser Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung

Sibylle Schwalie Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) 16.00 Best practice 3:

11.20 Kaffeepause 11.40  Im Gespräch 1:

Ziele bauen – Herausforderung Tourismusarchitektur Prof. Dr. Axel Dreyer Hochschule Harz Jan Hamer www.urlaubsarchitektur.de, Hannover Susanne Waiz Architektin / Kuratorin der Ausstellung „Alpen Architektur Tourismus“, Bozen Gereon Haumann Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. Gerold Reker Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz 12.40 Mittagspause

Weintourismus in Rheinland-Pfalz Weingut von Winning, Deidesheim Bernd Hofmann Landschaftsarchitekt, Limburgerhof, Mathias Henrich Architekt, Speyer, Niederberger Weingüter Verwaltung GmbH & Co. KG, Neustadt 16.30 Im Gespräch 2:

Tourismusarchitektur konkret August Moderer Vorsitzender des Tourismus-Ausschusses der IHK für Rheinhessen, Geschäftsführer mainzplus CITYMARKETING GmbH Sibylle Schwalie ISB Rheinland-Pfalz Elke Ladurner Architektin, Schlanders Patrick Schreib Tourismusdirektor Baiersbronn 17.15 Schlusswort

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Susanne Waiz gründete nach dem Architekturstudium an der TU-Wien 1995 ihr eigenes Büro in Südtirol. Neben der Architektur werden auch das Schreiben und Kuratieren zu wichtigen Betä­ti­gungsfeldern. Heute sind die Übergänge zwischen den Bereichen fließend. 2005 ist das Buch „Auf Gebautem bauen – Im Dia­log mit historischer Bausub­ stanz“ im Folio Verlag erschienen. Die bauliche Umsetzung des Themas erfolgte u. a. 2012 bei der Sanierung eines Stadthauses im Bozener Stadt­teil St. Johann. Ausstellungen wie „Der nicht mehr gebrauchte Stall, eine Recherche über den Wandel der Landwirtschaft“, mündeten ebenfalls in Publi­kationen und Architekturpro­ jekte. Ein landwirtschaftliches Betriebsgebäude auf dem Egghof über Bozen wurde im Rahmen des Projek­tes Neue Architektur in Süd­tirol 2006 – 2012 prämiert. Zu den neuesten Projekten zählen die Sanierung eines Stadthauses in der Goethestraße in Bozen mit einer neuen Filiale von Optik Walter auf zwei Geschossen und das Projekt Alpen, Architektur, Tourismus – am Beispiel Südtirol, kuratiert 2014 für Kunst Meran.

Kuhfell, Hirschgeweih, brennende Lieb’ Die drei Requisiten aus der Welt des Tou­ris­ mus sind in fast jedem Südtiroler Gast­be­ trieb anzutreffen. Das Kuhfell als Symbol für den Bauernstand, das Hirschgeweih für die Jagd und die Brennende Lieb’ für die Heimat schlechthin. Alle drei zusammen bezeichnen eine Touris­muskultur, die sich traditioneller regionaler Elemente bedient, um Identität zu stiften und die Vermarktung zu fördern. Kulturwissenschaftler wie Bernhard Tschofen haben diese Liaison zwischen dem Touris­mus und dem Alpinen untersucht und beschrieben. Immerhin schreibt man in den Alpen schon an die 150 Jahre Tourismus­ geschichte und vielfach ist es heute kaum mehr möglich, zwischen „echt“ und „echt touristisch“ zu unterscheiden. In der Architektur hat die Liaison das Stereo­t yp Tirolerhaus hervorgebracht, ein Haus, das zwar nirgendwo wirklich zu Hause, doch in seiner universellen Verbreitung uns allen vertraut ist. Generationen von Architekten haben gegen dieses Klischee angekämpft. „Man darf das regionale nicht im formalen suchen“, postulierte etwa der Brixener Archi­tekt Othmar Barth. Doch diese Warnung fand kein Gehör. Vor dem Zweiten Weltkrieg war es trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse noch möglich, in den Alpen einige Ikonen des Neuen Bauens zu realisieren. In Südtirol bauten u. a. die Tiroler Franz Baumann, Lois Welzenbacher und Clemens Holzmeister sowie der Mailänder Gió Ponti elegante

Sporthotels und Seilbahnstationen. Mit dem einsetzenden Tourismus der Massen in den 1960er und 1970er Jahren gerieten Archi­ tektur und Ortsbezug jedoch zunehmend in den Hintergrund. Bezeichnenderweise redete man nun von der Errichtung neuer „Kubatur“ und „Betten“ und man versuchte, die immer größeren Strukturen in besagtem Tiroler Stil zu mimetisieren. Am meisten gelitten unter dieser Kommerzialisierung hat die traditionelle Baukultur. Sie musste vielerorts dem Tirolerhaus weichen, ihre Vielfalt und Handwerkskunst gerieten in Verges­sen­heit. In den letzten Jahren hat die Architektur in Südtirol eine große Aufwertung erfahren, diese Tendenz beginnt sich nun auch auf Hotels und touristische Infrastrukturen aus-

Susanne Waiz kuratierte für Kunst Meran die Ausstellung Alpen Architektur Tourismus. Zu sehen vom 4. bis zum 30. Mai 2015 im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz im Mainzer Brückenturm. Foto: René Riller, Schlanders

zuwirken. Viele Gäste geben sich heute mit der karierten Tischdecke und anderen alpinen Requisiten und Dekorationen nicht mehr zufrieden: Für ein stimmiges, d. h. glaubwürdiges Ambiente, braucht es auch eine Architektur, die dem Niveau der Speiskarte und dem Wellnessbereich entspricht.

Strata im Resort Rainer/Residenz Königswarte in Sexten/ Moos, Italien, Architekten: Plasma Studio, London, Foto: Cristobal Palma, Santiago de Chile

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Ziele bauen – Herausforderung Tourismusarchitektur

Im Gespräch 1

Prof. Dr. Axel Dreyer lehrt seit 1993 Tourismusmanagement und Marketing an der Hochschule Harz in Wernigerode, wo er auch das Institut für Tourismusforschung leitet. Seit 1996 ist er Honorarprofessor für Sportmanagement an der Universität Göttingen. Dreyer hat zahlreiche Publikationen zu Marketingthemen im Tourismus vorgelegt, darunter bereits Ende der 1990er Jahre zur Servicequalität und zum Kulturtourismus. Als einer der ersten Autoren beschäftigte er sich mit dem Sporttourismus. Zwei Grundlagenwerke zum Wandertourismus und zum Radtourismus (2012) sind unter seiner maßgeblichen Beteiligung erschienen. Aktuell arbeitet er zu den Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Tourismus, mit dem Schwerpunkt Barrierefreiheit. 2007 legte er im Auftrag des Wirt­ schaftsministeriums in SachsenAnhalt eine Studie zur Weinregion Saale-Unstrut vor, seither gilt sein Interesse auch dem Weintourismus. Er ist Sprecher der Kommission Weintourismus / Kulinarik der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft.

Jan Hamer Architekt in Hannover, begann vor acht Jahren besondere Urlaubsdestinationen zu sammeln. Wo er war und wo es schön war, wollten von ihm als zuverlässiger Quelle bald auch Freunde, Bekannte, Freunde von Freunden und Bekannte von Bekannten Empfehlungen hören. Daraus entstand unter dem unprätentiösen Titel „urlaubsarchitektur.de“ ein Internetportal. Am Anfang waren es etwa 30 Unterkünfte, heute gibt es über 330 Häuser auf der Seite, und laufend werden es mehr. Bei der handverlesenen Auswahl der Destinationen geht es Jan Hamer neben der Architektur auch um den individuellen Anspruch, die konsequente Realisierung eines Konzepts und die persönliche Nähe der Betreiber zu ihrem Objekt. „urlaubsarchitektur. de“ ist nicht nur eine Schatzkiste für architekturinteressierte Urlauber, sondern auch ein Vermarktungs­ ins­trument. Im Angebot sind Unter­ künfte für Einsiedler und Paare, Familien und Gruppen, in Form von Ferienhäusern, Appartements und Hotels.

„Tourismus und Architektur gehen vielfäl­ti­ge Beziehungen miteinander ein. Das Stadt­bild beeinflusst die Atmosphäre und prägt die Attraktivität für einen Besuch. Heraus­ragen­ de Bauwerke werden als Sehens­würdigkeiten zum Reiseanlass“, so der Marketingexperte Prof. Axel Dreyer. Als Beispiel zitiert er Südtirol. Neben der Angebotsverzahnung bei Hotelle­rie, Gastgewerbe und Weinbau dort hebt er Baukultur als „gefühlten“ Mehrwert der Kunden und Gäste hervor. Der Architekt Jan Hamer hat seine Suche nach Urlaubszielen professionalisiert. Er zeigt: Viele Reisende setzen auf besondere Orte, die sich durch Quali­tät und Gestaltung abheben. Nicht Luxus steht im Vordergrund, sondern das spektakulär Einfache. Wie Baukultur touristische Infrastruk­tu­ren mit der Identität ländlicher Regionen versöh­nen kann, bewegt Susanne Waiz. „Wahr­neh­ mungen von Fremd­be­stimmt­heit und Ausver­ kauf machen sich breit, wo eine Kulissenwelt ohne Maß gebaut wird“, so Waiz. Ihr Blick richtet sich auf die traditionel­len Bauten und ihre Qualität, um zu lernen. Ihr Ziel ist eigenständig-zeitgenössische Baukultur. Für Gereon Haumann und Gerold Reker steht in Rheinland-Pfalz in den kom­menden Jahren ein ganzes Bündel Heraus­forderun­gen an: Betriebsnachfolgen gehen mit Inves­titio­ nen einher. Zukunfts­fähigkeit in Hotelle­rie, Gastronomie und der touristischen Infra­struk­ tur bezieht den demografischen Wandel und eine sich ändernde Nachfrage ein.

Gesprächsrunde: Prof. Dr. Axel Dreyer Hochschule Harz, Wernigerode

Jan Hamer Architekt, www.urlaubsarchitektur.de

Patrick Schreib ist seit 2008 Tourismusdirektor von Baiersbronn. Nach einer Ausbildung zum Koch im Hotel Traube-Tonbach in Baiersbronn zog es den Schwarzwälder in die Sternegastronomie in die Schweiz und nach Südtirol / Italien. Hier jedoch als Alleinkoch auf eine Berghütte, um dann in Kooperation mit der Internationalen Musikschulakademie / Kulturzentrum Schloss Kapfenburg bei Aalen Betriebswirtschaft (Dipl./BA) in Ravensburg zu studieren. Nach der Stelle des Marketingleiters in Badenweiler im Markgräflerland zog es ihn wieder zurück nach Baiersbronn.

Energieeffiziente und barrierefreie Gastlichkeit in Baiersbronn Baiersbronn im Schwarzwald ist die flächenmäßig größte Gemeinde Baden-Württem­ bergs. 80 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die Gemeinde ist bekannt für ein hochwertiges gastronomisches Angebot und wird wegen der höchsten Dichte an MichelinSternen in Deutschland auch „das Sterne­ dorf“ genannt. Im Rahmen der Initiative „Baiersbronn 2020“ wurden im Jahr 2010 innerhalb von Workshops mit Bürger­betei­ ligung Zukunftsstrategien für unterschiedliche Themenfelder diskutiert. Aus einem dieser Workshops ging das Projekt „Baukultur in Baiersbronn“ hervor, das seither unterschiedliche baukulturelle Projekte und Initiativen beschreibt und fördert. Baiersbronn war zudem Teil von den For­ schungsprojekten „Baukultur in ländlichen Räumen“ und „Baukultur konkret“ des

Die Talstation ist Anlaufpunkt und Raststation für den Wandertourismus in Baiersbronn, Architekten: PARTNERUNDPARTNER-architekten Berlin / Schwarzwald. Foto: Ulrike Klumpp, Baiersbronn

Bundesbauministeriums. Derzeit ist ein zweistufiger Wettbewerb zur Sanierung des „Unterdorfes“ in Vorbereitung mit dem Ziel der Erarbeitung eines Leitbilds für den Haupt­ort, bei dem auch eine öffentliche Präsentation der Arbeiten für die Bürger vorgesehen ist.

Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.

Susanne Waiz Architektin / Kuratorin, Bozen Präsident Architektenkammer Rheinland-Pfalz

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Jörg Finkbeiner ist mit Klaus Günter geschäftsführender Gesellschafter von PARTNTERUNDPARTNER-architekten mit Sitz in Berlin und Baiersbronn im Nordschwarzwald. Nach einer Schreinerlehre studierte er Architek­tur an der TU Berlin und an der E.T.S.A. Sevilla / Spanien. An der TU Berlin war er als studentischer Mitarbeiter und als wissenschaft­licher Mitarbeiter beschäftigt. Seit 2011 berät er als Cradle to Cradle Consultant zum Thema ökoeffektive Architektur. Das Büro ist spezialisiert auf nachhaltiges Bauen mit Holz. Seit 2012 engagiert sich das Büro zudem beim Thema Baukultur. PARTNTERUNDPARTNERarchitekten ist mit Projekten und Vorträgen bundesweit aktiv.

Regionale Baukultur

Gereon Haumann

Gerold Reker

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Best practice 1

Die Tourist Information in Baiersbronn des Büros PARTNERUNDPARTNER-architekten stellt den Werkstoff Holz und die Topografie der weit auseinanderliegenden Ortsteile Baiersbronns augenfällig in den Mittelpunkt der Gestaltung. Foto: Ulrike Klumpp, Baiersbronn

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Regional – International: Modernität und Identität

Best practice 2

Stephan Marx und Elke Ladurner umreißen ihre Planungsphilosophie mit „dalassen – weglassen – zulassen. Für uns Architekten in Südtirol sollte als Corporate Architecture, als gemeinschaftliches Konzept der Ort dienen, das heißt: unsere Art des Wohnens, unsere Landschaft, unsere Baukultur. Diese Faktoren fließen in unsere Projekte mit ein und werden umso mehr zum Diskussionspunkt, da sich unser Arbeitsfeld meist in bebauter Umgebung befindet und somit die Grundaufgabenstellung wie folgt lautet: Was können, was wollen wir dalassen, weglassen, zulassen?“ Stephan Marx studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Diplom 1999), Elke Ladurner in Innsbruck und Venedig (Diplom 1996). Stephan Marx absolvierte ein Praktikum bei Massimiliano Fuksas in Rom. Elke Ladurner war Freie Mitarbeiterin bei Architekt Walter Dietl in Schlanders. Seit 2001 arbeiten die Architekten Marx/Ladurner im Bereich Hochbau und Innenarchitektur für private und öffentliche Bauherrn und nehmen an diversen Wettbewerben teil.

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Thomas Theiner Inhaber des Romantik Hotel Weisses Kreuz und Ansitz zum Löwen in Burgeis/Südtirol. Ausbildung an der Hotelfachschule Kaiserhof in Meran: »Nach Auslandserfahrungen führe ich nun seit 25 Jahren mit meiner Familie in der fünften Generation diesen Hotelbetrieb. Momentan in Thomas Theiner ehrenamtlicher Tätigkeit auch Präsident der Ferienregion Obervinschgau. Das Projekt ist von Architektin Ladurner sehr gut beschrieben worden. Zur Frage, ob gute Architektur zum Erfolgsfaktor eines Betriebes werden kann, glaube ich, dies mit einem eindeutigen Ja beantworten zu können. Vor allem kann Architektur ein gewisses Alleinstellungsmerkmal schaffen, und dies kann im momentan sehr umkämpften Tourismussegment ein Wettbewerbsvorteil sein. Gute Architektur muss auch einen Bezug zur Region schaffen, in Form und Materialsprache, auch wenn dies durchaus zeitgemäß interpretiert werden sollte.«

Der baufällige denkmalgeschützte „Ansitz zum Löwen“, dessen Fassade seit acht Jahrhunderten das malerische Dorfbild prägt, wurde im ersten Bauabschnitt saniert und ausgebaut. Architekten Marx/Ladurner, Schlanders. Foto: René Riller, Schlanders

Romantik Hotel Weisses Kreuz und Ansitz zum Löwen, Burgeis/Italien Das Dorf im Dorf Der Ortskern von Burgeis ist charakterisiert durch eine engmaschige Struktur von land­ wirtschaftlich geprägten Gebäuden mit engen Gassen. So bestand die Heraus­for­de­rung für die Architekten darin, die Ansamm­ lung von mehreren Gebäuden, aus welchem das gesamte Hotel der Familie Thomas und Joachim Theiner besteht, in die Dorf­struktur wie ein „Dorf im Dorf“ einzufügen. Im Juli 2013 konnte das neue Romantik- & Genießerhotel Weisses Kreuz nach nur drei­ monatiger Umbauphase wiedereröffnet werden. Der baufällige denkmalgeschützte „An­sitz zum Löwen“, dessen Fassa­de seit acht Jahr­hunderten das malerische Dorfbild prägt, wurde wieder­gewonnen und ausge­ baut, wobei durch die Zusammenarbeit zwischen Planern und heimischen Handwerks­ unter­neh­men eine schonenden Renovierung der historischen Stuben sowie die Umbauten des ehemaligen Pferdestalls und der Scheune vorgenommen wurden. Der Stadelgedanke wurde modern interpretiert und das Material Holz zum Gestal­tungselement. Bei der Aus­ füh­rung der Um-/Neubauten wurde besonders auf die Verwendung von heimischen Materialien Wert gelegt.

Praxischeck Der zweite Teil des Projektes umfasst den Umbau des Hotels „Weisses Kreuz“, das bereits um 1999/2000 zum Teil umgebaut wurde. Im Erdgeschoss finden eine neue Rezeption, ein eleganter, edler Bar- und Loungebereich in Eichenholz, Leder und warmen Stoffen, mit offenem Kamin und gemütlichen Platzsituationen, eine Bibliothek und zwei neue Essbereiche Platz. Das Hotel wurde um einen Neubau entlang der Hungergasse erweitert. Es sind acht neue Suiten im Obergeschoss, sowie ein großzügiger Beauty- und Saunabereich im Untergeschoss entstanden. Der Holzrahmen mit der aufgelösten Glasfassade nimmt die Formensprache der umliegenden Gebäude mit den typischen Giebeln auf. Bewusst wurde auf Holzbalkone verzichtet, um die fantastische Aussicht nach Süden nicht zu schmälern.

Das Hotel Weisses Kreuz wurde um einen Neubau entlang der Hungergasse erweitert. Architekten Marx/Ladurner, Schlanders. Foto: René Riller, Schlanders

Der Burgeiser Dorfplatz mit dem impo­ san­ten St. Michaelsbrunnen erfährt eine Aufwertung: Im Ansitz zum Löwen befindet sich eine kleine öffentliche Bar, das Touris­ musbüro und der Dorfladen mit regionalen Produkten. Durch seine zentrale Position ist das Projekt zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten Ortes geworden.

Sibylle Schwalie Diplom-Finanz­ wirtin, ist seit 2008 bei der Investitions- und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB) tätig und als Bereichs­leiterin verantwortlich für die Bürgschafts- und Gewährleistungsprogramme der ISB und des Landes sowie für die Gewährung von Investitionszuschüssen an gewerbliche Unternehmen – insbesondere im Rahmen der Programme der Regionalförderung. Nach beruflichen Anfängen in der Steuerverwaltung arbeitet Sibylle Schwalie seit 1998 in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftsförderung des Landes; zuerst im Bürgschaftsund Beteiligungsreferat des Ministeriums der Finanzen und anschließend im Referat für finanzielle Wirtschaftsförderung des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz. Ihre umfangreichen Kenntnisse aus der Beratung gewerblicher und kommunaler Projekte sind eine ideale Basis für ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wirtschaftsförderern und Existenzgründern sowie mit den Sparkassen und Banken, denen die ISB als Partner zur Seite steht.

Richtig investieren – richtig finanzieren Wer in sein Unternehmen investieren oder seinen Betrieb modernisieren möchte, für den ist die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) mit Sitz in Mainz ein wichtiger Partner, wenn es um die Finan­zie­ rung geht. Als Förderinstitut des Landes Rheinland-Pfalz ist sie unter anderem für die Förderung des Mittelstandes verantwortlich, zu dem die Beherbergungsbetriebe im Land zählen. Gerade für mittelständische Unter­ nehmen aus dem Gastgewerbe, die einen stetigen Reinvestitionsbedarf zu bewältigen haben, sind die richtige Finanzierung und Förder­möglichkeiten bei Modernisierungsund Investitionsmaßnahmen von großer Bedeutung. Mit der Kombination aus zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften und Zuschüssen unterstützt die ISB förderfähige Vorhaben von Beherbergungsbetrieben und zeigt im Praxischeck „Richtig inves­tieren, richtig finanzieren“ Möglichkeiten auf, zusammen mit der ISB und den jewei­ligen Haus­ banken die richtigen Finanzierungsmittel zu finden. Die ISB kann dabei auf eine umfangreiche Förderpalette zugreifen und ihren Kunden individuelle Lösungen im Rahmen von einzelbetrieblichen Förderungen bieten. Hierbei bezieht sie auch Mittel des Bundes und der EU ein. Neben der finanziellen Unterstützung steht die ISB Unternehmen mit einem Netzwerk von Wirtschafts­ förderern, Banken, Kammern sowie vielen weiteren Multiplikatoren beratend zur Seite. Weitere Informationen sind unter www.isb.rlp.de oder telefonisch unter 06131 6172-1333 erhältlich.

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Weintourismus in Rheinland-Pfalz

Best practice 3

Mathias Henrich, geboren 1958, Studium der Architektur an der FH Kaiserslautern, Mitarbeit in verschiedenen Büros, seit 17 Jahren als Freier Architekt in Speyer mit eigenem Büro selbstständig. Zahlreiche Projekte im Bereich Denkmalschutz – Revitalisierung alter Bausubstanz, denkmalgerechte Sanierungen, Umnutzung von Industriedenkmälern. Henrich schätzt die Vielfältigkeit des Berufes und plant und baut von der Kindertagesstätte über Industriegebäude und Gewerbe bis hin zu Gebäuden für Gastronomie und Hotels.

Bernd Hofmann geboren 1961, Ausbildung zum Baumschulgärtner, Studium der Landschaftsarchitektur an der Universität Hannover, seit 19 Jahren Geschäftsführer der GbR hofmann_röttgen Landschaftsarchitekten bdla, Mitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Mitglied im bdla. Zahlreiche Projekte im Bereich Weingüter, Denkmalschutz, Tourismus (Golfplätze, Restaurant, Hotels), öffentliche Plätze, Wasserspielanlagen in allen Ausprägungen sowie private Parkund Gartenanlagen, hat bereits verschiedene Projekte zum Thema Weingüter veröffentlicht und mehrere Auszeichnungen erhalten.

Weingut von Winning, Deidesheim Das Weingut von Winning in Deidesheim wurde 2009/2010 umfassend saniert und umgestaltet. Das gesamte Anwesen, Parkanlage und Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die erhöhten Anforderungen an den historischen Bestand mussten bei der Umnut­ zung und Umgestaltung berücksichtigt werden. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude wurden zum Restaurant Leopold und einer Vinothek umgebaut, die historische Sandsteinvilla wurde ebenfalls saniert und umgebaut und neuen Nutzungen zugeführt. Heute befinden sich hier Büros, Verwaltung und Veranstaltungsräume des Weingutes. Die neuen Anforderungen in technischer und gestalterischer Sicht wurden so berücksichtigt, dass die denkmalgeschützten Gebäu­­de des Weingutes ihren ursprünglichen Charak­ter behalten haben. Behutsam wurden alte Fenster der Villa durch Vorsatz­ scheiben den neuen Ansprüchen angepasst, neue Fenster der Nebengebäude wieder in Stahl ausgeführt und die Haustechnik so eingebaut, dass diese nicht sichtbar ist. Die Innenwandflächen wurden in Lehmputz zum Teil als alte Sandsteinwände belassen. In den Räumen im Obergeschoss der Villa wurden nachträglich eingebaute Wände entfernt bzw. Räume durch große Türen miteinander verbunden, um größere Veranstaltungen des Weingutes durchführen zu können. Im Zuge dessen wurde die Außenanlage mit umgestaltet. Für das Restaurant wurden zwei Außensitzbereiche angelegt. Zum einen im Platanenhof, zum anderen gibt es eine Terrasse am Teich mit Bachlauf. Eine Sitz­ bank aus alten Fasslagersteinen rahmt heute die 150 Jahre alte Platane im Platanenhof ebenso wie ein Wasserspiel mit neuem „Wasserdrachen“. Der Kaisergarten ist ein rund 700 Quadratmeter großer Park aus dem 19. Jahrhundert. Zuletzt war dieser

Weingastronomie in Deidesheim: Zwischen Park und Terras­ senbewirtschaftung mündet ein kleiner, kaskadenartiger Bachlauf in einen Teich. Architekt: Mathias Henrich, Speyer, Landschaftsarchitekten: Hofmann & Röttgen, Limburgerhof. Foto: Bernd Hofmann, Limburgerhof

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Neue Tische – Neue Betten

Im Gespräch 2 ungenutzt und verwildert. Der Baumbestand wurde ausgelichtet und nicht mehr stand­sichere Bäume gefällt. Eine denkmal­ geschütz­te Grotte, aus in Kalk getauchte Schlehen­wurzeln, wurde restauriert. Im hinteren Be­reich befindet sich ein kleiner Kinderspiel­platz. Die ovale Rasenfläche wird für Veran­staltungen genutzt. Der kaskadenförmige Bachlauf aus regionalem Sandstein mündet in einen Teich vor der Terrasse des Restau­rants. Wegeflächen des Parks wurden aus Quarzit-Splitt und Einfassungen aus vorhandenem Kalkmergel hergestellt. Vorhandene Sandsteinplatten, Mauer­ab­ deckungen und Stufen wurden teilweise wiederverwendet. Zwischen der alten Sandsteinvilla und dem neuen Parkplatz wurde ein Kräutergarten angelegt.

Nicht nur eine Vinothek, sondern auch das Restaurant Leopold fand im ehemaligen Wirtschaftsgebäude Raum. Foto: Mathias Henrich, Speyer

August Moderer absolvierte die Hotel- und Gastgewerbefachschule in Bad Gleichenberg in der Steiermark. Seine berufliche Weiterbildung führte ihn über verschiedene Hotels und einen anderthalbjährigen Aufenthalt in London auf das Kreuzfahrtschiff M/S Vistafjord zu zwei Weltumrundungen. Von 1982 bis 1996 war er für Hilton International tätigt. Zunächst als Management Trainee im Vienna Hilton, danach folgten Managementstationen im Abuja Hilton Hotel in Nigeria, den beiden Münchner Hilton Hotels, im Jakarta Hilton Hotel in Indonesien, im Dresden Hilton Hotel und schließlich als Direktor im neu eröffneten City Hilton Hotel in Mainz. Seit September 1996 leite er das ehemalige Congress Centrum Mainz. Seit 2012 firmiert die Gesellschaft als mainzplus CITYMARKETING GmbH mit den drei Bereichen Congress, Kultur und Tourismus. Mainzplus CITYMARKETING ist für die Vermarktung von Mainz als Tourismus-, Kultur- und Tagungsdestination verantwortlich und versteht sich als Ansprech- und Servicepartner für nationale und internationale Besucher sowie für die Bewohner von Mainz.

Tourismusarchitektur konkret Tourismusarchitektur heißt Investment. Aufgabe der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ist es, gemeinsam mit den Hausbanken solche Investments als Förderbank des Landes zu unterstützen. Der Fokus der Bereichsleiterin Sibylle Schwalie liegt auf der langfristigen Tragfähigkeit der so geförderten Investitionen. August Moderer sieht in der Architektur einen wichtigen Bestandteil der touristischen Entwicklung einer Stadt und einer Region. Für ihn bietet das bauliche Erbe wie die zeitgenössische Architektur Erlebniswerte, die Reisende anziehen. Die touristische Entwicklung der Landes­haupt­stadt ist ihm ein Anliegen. Marx und Ladurner Architekten und der Tourismusdirektor Patrick Schreib haben unterschiedliche Regionen und Projekte vorgestellt. Sie eint die Er­kennt­nis, dass es auf die intelligente Ver­zah­nung von Qualitäten und Angeboten an­kommt. Zeitgenössisches Bauen und an­gemessenes Sanieren im Bestand sind Eckpunkte einer Strategie, die einzelne Betriebe, kommunales und regionales Enga­gement verzahnt. Wo steht Rheinland-Pfalz mit seinen sehr unterschiedlichen Regionen zwischen Ahrtal und Pfälzerwald? Welche Anstöße können aufgenommen, welche eigenen Strategien entwickelt werden?

Gesprächsrunde: August Moderer Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK für Rheinhessen, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH

Sibylle Schwalie Investitions- und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB)

Elke Ladurner Marx und Ladurner Architekten, Schlanders / Italien

Patrick Schreib Tourismusdirektor Baiersbronn Neue Tische – Neue Betten

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Architektenkammer Rheinland- Pfalz

Veranstalter

Veranstaltungsort

Architektenkammer Rheinland-Pfalz Postfach 1150, 55001 Mainz Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz Telefon: 061 31 99 60-0 E-Mail: [email protected] www.tourismusundarchitektur.de

Hofgut Laubenheimer Höhe Hofscheune Auf der Laubenheimer Höhe 1–3, 55131 Mainz www.hofgut-laubenheimer-hoehe.de

DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. Brückes 18, 55545 Bad Kreuznach Telefon: 06 71 298 32 72 11 E-Mail: [email protected] www.dehoga-rlp.de

mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz Stiftsstraße 9, 55116 Mainz www.mwkel.rlp.de

Bildnachweis Titel: Winzerhäuser im Wein- und Kulturgut Longen-Schlöder, Longuich, Architekt Matteo Thun, Mailand mit Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel, Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. (FH) Johannes Cox, Hanke. Kappes + Kollegen GmbH, Sulzbach, Foto: Linda Blatzek, Trier | Seite 2 links: DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V., rechts: Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz | Seite 3: Kristina Schäfer, Mainz | Seite 4: Olaf Bartels, Hamburg/ Berlin | Seite 5: Elisabeth Hölzl | Seite 6 links: Hochschule Harz, Wernigerode, rechts: urlaubsarchitektur.de | holidayarchitecture.com | Seite 7 links: PARTNERUNDPARTNER-architekten, Berlin/Schwarzwald, rechts: Baiersbronn Touristik | Seite 8 links: Architekten Marx & Ladurner , rechts: Thomas Theiner, Burgeis | Seite 9: Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) | Seite 10 links: Mathias Henrich, Speyer, rechts: Hofmann & Röttgen Landschaftsarchitekten, Limburgerhof | Seite 11: mainzplus CITYMARKETING GmbH Gestaltung: Agentur 42, Bodenheim

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