M U S E U M, B 1 ä t ter für bildende K u ns t

JM 13. J a h r g a n g 1837. V . D e r P re is des J a h rg . ist 5 th lr d e r des halb. 2£ . u n d w ird das A bonnem ent prS« Bum erando en tri...
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JM 13.

J a h r g a n g

1837.

V .

D e r P re is des J a h rg . ist 5 th lr d e r des halb. 2£ . u n d w ird das A bonnem ent prS« Bum erando en trich tet. Blau un­ te rzeic h n et a u f dies B la tt, au s­ s er bei dem V erleger, a u fallen K . P r. P ostäm tern und in je d er so lid en tiu ch h au d lu n g .

Von diesem B latte ersch ein t w üchentlich 1 Bog. in Q uarto, *•» «ft es die V erständlichkeit des Textes erfordert, w ird eine B eilage gegeben.

M U S E U M ,

B 1ä t t e r f ü r b i l d e n d e K u n s t B erlin , den 27. H arz. Redacteur B r. F . E u g le r .

^

K unstl 1t e r a tu r. D i e M i 11 i a t u r c n u n d M a n u s c r i p t e d e r K ö n i g 1. BayerischenllofbibliothekinAsnhaffenb u r g , bcscliricbcn und erlä u te r t von J o s e p h M e r k e l , Ilofbib.liQthekar und P rofesso r der P h ilologie atn L yce uiji.in Aschaffenburg. N ebst vierzch u Blätl/ern m it Umrissen. AschaiTenburg, 1836. Klein :fol. W i r empfangen in diesem W e r k e einen w ic h ­ tigen Beilrag, zu r G e sch ich te d er d e u ts c h e n K u n st, w c lc h e r . das Material ! für , das S tu d iu m derselben in einer schätzen.«werthen W e is e v e rm e h rt und n a m e n t­ lich zu r Ausfüllung einiger besondren L ü ck e n G e d ­ iegenheit; giebt. Die' beigefiigten A bbildungen, wrelchc von H r n . ‘.L v o n H e f n e r , 1 P rofessor an d er G ew e rb schule z u A schaffenburg, g ezeichn et und gestochen

Verleger G e o rg e G ro p iu s*

sind und das G epräge eines lebendigen E ingehens in den G eist d e r O riginale t r a g e n , dienen d azu , die B ra u c h b a rk eit des W e r k e s in d er a n g edeu leleu B e ­ ziehung w e se n tlich zu erhöhen. D ie interessantesten M inialurw erke d e r Asehaff e u b u r g e r B i b l i o t h e k s i n d ■d i e j e n i g e n * w e l c h e a u f B e­ feh l

des

fürsten g o fer lig t

K a rd in a ls

von

M a in z,

w urden.

A lb erl in D a

den

von

B randenburg,

i52 0

Jahren

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in

d iesen

K ur­

1530

an-

W e r k e il

m it den Lebcnsverhällnissen Alberts in einiger Heziehürig s t e h t, so schickt der Verf. eine kurzgefasste B iograp h ie dieses m e r k w ü r d ig e n M annes, voraus, w e l c h e in scharfcn U m rissen ein lebendiges Bild von seinem C h a ra k te r und seinem S t r e b e n -entwirft. A l b e r t ist fiir die G eschic hte d e r K un st und W is s e n ­ schaft jen er Z e it ein w ic h tig e r M itte lpu nk t; m a n jnöchle v ers u c h t sein, ihn — s o w eit es das V erhältniss eiu es einzelnen d eutschen P rä la le n zn dem ila-

98 Zeigt dem ergriffnen Gemüth rührend das reine bild — W ie uns der Jungfrau Sohn, dem Himmel und Erde ge­ horchen, Heilig in Leben und That lehrte des Vaters Gebot, W ie sein heiliges Blut hinströmt am Stamme des Kreuzes, Welches von Sünde und Tod löset der Menschen Ge­ schlecht, W ie er am Ende der W e lt einst naht als mächtiger Richter, Wägend Verdienst und Schuld, göttlich bestrafet und lohnt. — D ort, wo mitten im Tempel empor zur ätherischen W ö l­ bung Rastlos wechselnder Chor sendet den frommen Gesang, Hemmet die eiserne Schranke den Schwarm andrängenden Volkes, Und reichschimmernde Pracht glänzt dem erstauneten Blick; Röthliche Flammen umglühn zahllos die erhabnen Al­ Ragt, aus mächtigen Steinen gefügt, ein heiliger Tempelj täre, Albert, der edele Fürst, baute das herrliche Werk. W ie von der Sterne Gewühl funkelnd der Himmel er­ D ir, Mauritius, ist es geweiht und jener Maria, glüht. Die des erstandenen Herrn Züge vor Ändern geschautJ W as aus Minen zu Tag Pannonien fördert an Silber, W erke von Marmor schmücken des B aus hochragenden W as von Gold ihm gewährt nimmer versiegender Eingang, Schacht, Unter dem wandelnden Fuss leuchtet das bunte Ge­ W as in den W ellen der Tagus wälzt und der reiche Pakstein. tolus, Ringsum wallet herab von den W änden der Teppiche Scheinet, den einzigen Ort herrlich zu schmücken, ver­ Zierde, eint. W elche des belgischen Volks künstliche Nadel gestickt; Fäden von strahlendem Gold durchziehen das reiche Ge­ Dort steht Carl, der Beherrscher des Reiches, in würdi­ gem Abbild, webe, Strahlend im lockigen Haar tragend des Reichs DiademD i e fein b ild en d e H and h e ll in d ie F lä c h e g e w irk t. W ie er erscheint* wenn Herrschergewalt ausübend im Von Schwibbogen umspannt aus Marmor, schwebet die Rathe, Orgel, E r rechtskräftigen Spruch mächtigen Fürsten ertheilt; Und mit der Vögel Gesang eifert ihr lieblicher Ton, Köstlich verziert umschlingt ihm den Nacken des phrygiW ie von dem Lenze geweckt aus frisch umlaubtem Gesclien Widders zweige Goldenes Vliess, und die Hand fasset das blitzende Schmelzende Klage and Lust tönen in süssem Gewirr. Schwert. Bald auch rauschet sie auf mit dem Klang hellschinetternAlbert selbst steht hier in ähnlichgestaltetcm Bildniss, der Erze, D er aus eigenem Schatz kaufte den kirchlichen Schmuck; Bald nachahmend im Ton mächtiger Trommel Geröll, Edles Gestein umfasst weitleuchtcnd die doppelte Krone, Trommelgetön, Werkzeug des in W uth hinslürmenden Während der Bischofstab kräftig die Rechte umschliesst, Mavors, Mutli einflössend und Lust, feindlichen Kampf zu be­ Doch vor sämmtlichen ragt ein silbergetriebenes Bildwerk. Panzergeschmeide bedeckt schützend die Rittcrgestalt; stehn. Kraft sich. Mit den Gemälden, die hier voll Anmuth prangen, ver­ Held Mauritius ist e s , im Bild auch zeiget die rfc Seine Gebeine bewahrt sorglich der innere Raum.“ — glichen, V. s. w.*) Schwindet d er Göttin Gestalt, welche Apelles erschuf; I>och kein sinnebethörendes W erk ist hier zu erblicken, *) Der Verf. theilt obiges Gedicht als Probe einer An­ Venus, der lockenden, sind heilige Orte versagt — thologie aus lateinischen Dichtern des f5. und 16. W ie von Qualen zerfleischt, Btarkmüthig die Gläubigen Jahrhunderts mit, welche er, besonders in Beziehung litten,

lienisoh ( u n d ®war florenünisch) gebildeten O b e r­ h e rr n d e r gesam m ten K irch e g estattet — m it seinem gro ssen Z eitgenossen Leo X . zu vergleichen. In H alle h a lte er, um der Reform ation G re n z e n zu setz en , ein re ic h e s S tift mit gelehrten C anonicis geg rü nd et, die S tiftsk irc h e (M orilzkirche) p rä c h tig a u sg e s ta lte t u n d mit K u n s tw e rk e n und H eilig thü m ern g esch m ü ck t. D ie B esc h reib u n g , w e lc h e d e r von A lb ert b eg ün ­ stigte D ic h te r G eorg ias Sabinus hievon und von des K u rfü rs te n E rfü llu ng se in er kirch lic h e n F u n c tio n e n g ie b t , 1heilt d e r Verf. in ein er deu tsch en Uebersetzung m i l ; w i r k ö n n e n uns n ic h t enthalt en, hie r d ie­ jenigen D is t ic h e n , w e lc h e sich zu n äc h st a u f G egen ­ stän de d er K u n st b e z ie h e n , folgen zu la s se n , in dem die A n sc h a u lic h k e it d e r D arste llu n g ein e i g e n t ü m ­ liches In teresse g e w ä h r t : „ ln H a l l e , gegen W e s t e n , w o die S aale die Mauern d e r S ta d t bespült,

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D i e e rs te n z w ö l f S e it e n n i m m t , w i e gewöhn* W i r g eh en n u n m e h r zu dem eigenllichen G e­ l i e h , d e r K ale nd er e ia , m i t ringsum laufenden R andg en stä n d e , den das vorliegende W e r k behandelt, Zeichnungen. Von den M onalsbildern sind a u f T. III* Ober, z un äch st zu den Alb ertinischen H andschriften, einige Sc ene n des J a n u a r , März, Mai und N ov em ber w e lc h e mit IMiniaturgemälden v ersehen sind Zwei in Umrissen m itgetheilt, w c lc h e ein e g e m ü t l i c h na. v o n diesen, ein IVlissale u nd ein G ebetbuch, sind von dem b erü h m ten M iniaturmaler N i c o l a u s G l o c k e n ­ iv e Auffassung des Lebens zeigen. U n te r den h ie r a u f folgenden Bildern sin d 33 von t o n von N ürnb erg ausgemalt. N eudörffer sagt von grösserem F o rm a l (11' hoch und 8 ' b re it); tlieils sind d ie s e m : „ Ic h habe n ich t g e h ö rt , dass ein fertiger dies eigene C o m po silio ne n des K ü n s tl e r s , t e i l s „ Illu m in is t, als dieser M ann, N icolaus m ein lieber N a chah m un gen n a c h A lbrecht D ü r e r , so w ie au ch „ F r e u n d , g e w ese n s e i , der au ch darzu fleissig w ar, n a c h L ucas O a n a c h , Martin Sch ön u. a. U n t e r den „ e r illuniinirte dem ßisch off von Mainz ein Messbuch, C o m po silio nen eigner E rfindung w ird zu n ä ch st die „ d a fü r gab e r ihm e 500 fl., und h at auch sonsten D arstellu n g d er K ir c h w e ih e , in Bezug au f de* ch a ­ „viel Fürsten arbeit. S ta r b A. 1560.“ V on vo rzüg licher B edeu tun g ist das eben er­ rak teristisch en A usd ru ck d e r Köpfe und die N a tü r ­ lich ke it des F alten w u rfe s herv orgehoben. S o d an n w ä h n t e M i s s a l e , au f dessen le tz te r S eite sich die ein im posantes Bild d er D reiein ig k eit — in d e r eifolgende Inschrift befindet: I c h N i c k l a s G l o k g e n t i i i n l i c h e n Darstellung d r e i e r , a u f reich v e rs ie r­ k e n d o n z u N u r e n b e r g hab d is s e s B h u c h illu­ m i n i e r t u n d v o l l e n t i m j a r 1 5 2 4 . D ie Male­ tem T h ro n e sitze n d er W e ll k ö n ig e , deren je d e r iu d er L in k en e in e K rystallkugel m it dem K reuze liält reien e n tspre che n im Allgemeinen dem S ty l der und die R e c h te segnend erh ebt. D ie F rohnleichN ü rn b e rg e r S c h u le , w ie sich derselbe u n te r D ürers nam sprocession, trefflich c om po nirt, in d e r Mille Al­ Nachfolgern und A nhängern gestaltete: „ T reu h e rzig e b e r t selbst, in vollem O rn a te und die M onstranz ( r a ­ N aiv etä t (sagt d e r Verf.), h ausm a che ne T üch tig keit, gend. D e r h. Mauritius m it seinen W affe n g efäh rten , from m es Gefühl sp re chen h i e r rü h re n d o d er fröhlich u n d sc halkh aft sich aus; oft n ic h t o h n e zarte E m ­ e in e ritterlic h p rächtige D a rs te llu n g , e t w a im S ty l pfänglichkeit und S in n für die N a tu r und ihre F o r ­ des T h e u e r d a n k , a u f T. I. abgebildet. U n te r den 116 kleineren B ild e rn , w e lc h e sich m atio nen in T h ier- und P fla n z e n w e lt, in L uft und zumeist in den 3' h oh en und 3' b reiten A nfangsbuch­ W a ss e r. In den R and zeichnu ng en begegnet uns eine staben befinden, w e r d e n ebenfalls die be d e u te n d ste n F ü lle von B lu m en , bisw eilen von ausgezeichn eter N a tü rlic h k e it und F ä rb u n g , u m s u rrt von feingeglien a m h a f t g em acht. F ü n f derselben w e r d e n in A b b i l ­ d erten glänzenden Käfern und bun ten S c h m e tte r lin ­ dungen mitgetheilt. Auf dem T itelb latlc des vorlie­ genden W e r k e s sieht man den K urfü rsten m it gefal. g e n , die aus den süssen Kelchen emsig naschen — leie n H änden b e te n d , und G ott-V ate r, der aus W oN P faue n in stolzer F arb enp ra cht, Libellen und S ch n ek k e n , k n a p p e rn d e E ic h h ö rn c h e n , W in d s p ie le un d Ha­ k en au f i h n n ie d e r s c h a u t; auf den F i n g e r s p i t z e n des K urfürsten e rh e b t sic h , in e i g e n t ü m l i c h e r D a rste l­ sen ü b e r die leichtgezogenen A ra b e sk e n b a h n e n h in ­ lu n g , die Seele desselben als 4" h oh er H omunculus, ja g e n d ; kampflustige H ahnen sich zornig m essend; n a c k t und ebenfalls anbetend. A u f 1 . II. sind vier Hasen die m it beh ag lich er S ch ade nfreu de den J ä g e r B u c h s t a b e n m it v erschiedenen heiligen D arstellun ge n braten- elc. v o r A llem zeigt sich R ein eck e Fuchs, e n thalten ; ausserdem ein B e i s p i e l der R a n d v e rz ie ru n ­ d e r S c h e lm , in m anch erlei G eschäften etc. — D an n gen, reich stylisirtes O r n a m e n t von B lättern und B l u ­ ziehen uns w ie d e r Engel a n , die in B lum enk elch en m e n , dazw ischen K a t z e und H u n d , die sich k a m p f ­ auslaufen, K inder die au f Bliithen s c h au k eln ; andre, fer tig g e g e n iib ersteh en . w elc h e tanze n o d e r in Blumen sitzen und musicireri” etc. U eber die A u s f ü h r u n g d er G lo ck en to n ’schen Mi­ auf vaterländische Gcschichte, zu bearbeiten beabsich­ niaturen be m erk t der Verl. Fo lge nd es: „Im Allgemei­ tigt. Gewiss wird er sich durch ein solches Unter­ nen lässt sich über diese kleinen Bilder sagen, dass, nehmen den lebhalten Dank der Freunde der Ge w o seine V o rbilder, D ü r e r , C ran ach u. A ., w e r t , schichte erwerben, indem die Quellen der Art, in welchen sich das Bild der Zeiten oft am Unmittelbar­ v o l l e r w a r e n , auch seine Nachbildungen sich m e h r sten abspiegelt, bisher gewiss noch lange nicht genü­ erheben. D o c h bei aller V erschied enh eit d e r O rigi. nale und der darau s e n tle h n te n G ru nd ideen ist überall gend benutzt sind.

100 ein e d u rc h g e h e n d e G lo c k e n to n s ch e M anier u n d m e h r p ra c tis c h e B eha nd lun gsw eise sichlbar. D ie Färbung i s t in den m eisten frisch und k räftig ; die A u sw a h l u nd N üa n c iru n g d er Farben vers tändig. • In d er Z e ic h ­ n u n g u n d H altun g d e r F ig uren und Köpfe m in d er g lücklich , w e n n au c h von d er N a tu r n ic h t allzu w e i t sich entfe rnen d , b e w ä h r t er sich dagegen in den a n ­ g e b ra c h te n L andschaften als Meister. D e r zarte D u f t ü b er den F e r n e n , die lcichle B e handlung des W a s s e r s , die G o ld lic h te r der Bäume k ö n n e n m it R e c h t gelobt w e r d e n . In den Randeiufassungen ist überall g e m ü th lic b c r F l e i s s , oft ab e r e tw a s u n b e h o l­ fen e ü berlad ene P ra c h t. Dagegen sicht m an m it V e r­ gnügen in e inzelnem B e i w e r k e , besonders den B lu­ m e n , k ü h n e n S c h w u n g un d ü beraus grosse N a t ü r ­ lichkeit/-*) D as G e b e t b u c h , w e lc h e s m it zehn Miniatnrbild e rn von d e r Hand desselben K ünstlers g esch m ü c k t isf, h a t a u f d e r ersten S eite die von K u rfürst A lbert eigenhändig eing etrage ne In s c h rift: Anno D om ini

M D X X X l completum est praesens opus. Sabbato post luvocavit A lbertus Cardinalis M oguntinus m anu pro­ p rio scripsit. D ie B ild e r, m eist eigene C omposition e n von N. G lo c k e n to n , w e r d e n g rösstenlheils als vorzüglich h e rv o r g e h o b e n ; z w e i derselben sind in den A bbildungen (T. V I u n d V II) beigefiigt. V orzüglich in te re ss a n t ist vo n diesen die l e t z t e r e , w e lc h e ein B egräbniss nach dem k irc hlic hen Ri t u a l , mi t c h a ­ ra k te rv o lle r B ehandlung d e r einzelnen P erso n en , darstellt. Besonders in teress an t ist die zollbreite Uaudv e rz ie ru n g dieses B ild es; h ier ren n e n d re i Gepippe, v on w eissen T ü c h e rn u m flattert und lange Pfeile sc h w in g e n d * h in te r drei R eite rn h e r, die mit auffal­ lenden A n g stgeb erd en d u rch d un kle W ald e sp fad e zu e n trin n en suchen. *)

D i e F a m ilie G lo c i e o t o n m ehrere

au sgezeich n ete

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T eutschen gew esen, und

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d e r m it k le in e n M o n a tsb ild c h e n u n d M o-

natsversen g e s c h m ü c k t i s t ; d i e M a l e r e i e n s i n d i n a r t i ­ ger S a u b e r k e i t , o b w o h l o h n e s o n d e r l i c h e n Geist, aus­ geführt..

E in and res, ebenfalls m it M iniaturen g e s c h m ü c k ­ te s G e b e t b u c h Iräg t dieselbe In s c h rif t, w ie das eb engenannle. D ies e n th ä l t, ausser ein P a a r Blät­ te r n von N. G lo c k e n to n , m e h r e re Malereien von H a n s S e b a l d B e l l a m (m it dessen Monogramm versehen ), w e lc h e zu m eist d er eigenen Er f i ndung des K ünstlers ang ehö ren. V orzüglichen W e r t h , in d e r G esam m t-A n o rdn un g, w ie im A usdruck, h a t zun äch st die D arstellung d er B eichtc (auf T. IV ab geb ild et); ebenso w ird das Bild d e r Busse rü hm lich h e rv o rg e ­ hoben. D as G ebet des Bischofes n ach vollendetem M essopfer, in d e r Umgebung seines geistlichen und w e ltlic h e n Gefolges, ist in Bezug au f C h a rak te ris tik , A n o rd n u n g und A usführung gleich lobenswert!» (T* V.) A uch die B ilder d er Messe und d e r C o m m u nio n sind von vorzüglichem W e r t h e . „ W 'ir müssen be­ m e r k e n (fügt d e r Verf. hinzu) dass diese M iniaturen u m so in te re ss a n te r sind , als unseres W issen s von 11. S. Beham k ein e O elgem äldc v o rh a n d e n sind (auch dem R efe ren ten ist kein solches b e k a n n t) ; dass diese Bilder in G eist und B ehan dlu ng vo n sei­ nen K up ferstichen a b w e i c h c n , ja sich w o h l über d ieselb en e rh e b e n , lässt sich durch die ih m h ie r ge­ setzte Aufgabe und d urc h den h ö h ere n S c h w u n g e r ­ k lä r e n , den sein G eist d u rch die A ufforderung, ja vielleicht d u rc h die bestim m te Vorschrift des ku nstlicben den F ü rsten erhie lt.“ E in v ie r te s , im Aufträge des K urfürsten gefer­ tigtes M in ia tu rw e r k enthält Abbildungen des D o m ­ s c h a t z e s , w e lc h e n A lb ert zu H a l l e g esam m elt un d n ach d e r Auflösung des Sliflcs na ch Mainz geb rac ht ha lle. Die B lätter sind 13' hoch und 9' b r e i t; die A b b ildu ng en belaufen sich auf 344. Sieben derselben stellen k o stb a r v e rz ie rte .B ü c h e r d e c k e n v o r; 50 Mon­ stranzen in d e r re ich ste n Fülle gothischer A rchitekt u i l o r me n ; 52 ganze F ig u r e n , u n te r w e lch en beson­ ders die Abbildungen d e r silbernen A p o ste l, ganz im S ty l e A. D ü re rs ausgefülirl, sich au szeic h n en ; 15 B rustbilder und K öpfe, nebst vielen Bildern von tr agbaren A ltären und seltsam gestalteten Reliquiarien. D ie Abbildungen des D om schalzes in d em be­ kan nt e n W e r k e ,, V orzeichnus und Zceigung des hochlo b w ird ig e n Hcirigthunibs d er SlilTlkirchen der heil. S a n k t Moritz und Marien Magdalenen zu Halle. 152041 (übrigens n u r 232 der Zahl nach) sind, w ie sich aus der V ergleichung ergiebt, n i c h t nach den G egen stän­ den selbst, sondern n a c h den Malereien des in R ede G ehen den M in iaturw e rk es gefertigt w o rd en . E s ist

zu bedauern, dass der Verf. über letzteres nicht ge­ nauere und ausführlichere Nachrichten mitgetheilt hat. — H ie ra u f folgen N otiz en ü b er 32 an d ere Manusc rip le d e r AschalFcnburger B iblioth ek, w e lc h e zum T heil ebenfalls reichlich m it M iniaturen g e s c h m ü c k t sind. A u ch h ie r müssen w i r es b e d a u e rn , dass der V erf. n u r flüchtige N olizen m illh e ilt und nirgend in die C h a ra k le ris tik des S ty le s un d d er T ech u ik der v o rh a n d e n e n Malereien n ä h e r eingcht. V ornehm lich gilt dies von den beiden ersten H andschriften, w elch e n a c h Angabe des Verf. aus dem n e u n te n J a h r h u n d e r t h e r r ü h r e n ; ebenso dürften auch die zahlreich en Mi­ n ia tu re n d er dritten H an dschrift (die Evangelien, m i t go ldenen B u c h s t a b e n g e s ch rie b e n ), für die E n lw ik kel ungsgeschichte d er Kunst von n am hafter W ic h o O tig k e it sein — Bei drei a ndren H an d sch riften w e r ­ den diese Mängel d er B eschreibung zum T heil d urch die beigefügten A bbildungen g u t gemacht. D ie älteste u n te r diesen ist ein kleines P s a l t e r i u n i , (No. 32, — T. X und X I ) , w elches d e r Verf. a ls „ w a h rs c h e i n li c h aus dem 12. J a h r h u n d e r t“ herr ü h r e n d , bezeichnet. D ies passt jedoch n ic h t, ind em die Figuren und das a rc h itek to n isch e O rn am en t, besonders in dem zw e ite n Bilde a u f T. X . , bereits v o llk o m m en das G epräge des germ anischen Slyles, w e l c h e r erst im V erlauf des 13. J a h r h u n d e r ts auftr it l, tragen. In teress a n t, obgleich nicht, g erade son­ de rlich geistreich, sind die a b e n t e u e r l i c h e n Figuren d e r R a n d v e iz i c r u n g c n , von denen au f T. X I eine b ed eu te n d e A nzahl zusam m engeslcllt ist. D e r w eite re n E n tw ic k e l u n g des germ anisc hen S ty le s im 13. J a h r h u n d e r t angehörig sind die Minia­ t u r e n eines z w e ite n P s a I t e r s (No. 5, T. — X I ^ X I I I ^ X I V ) . Die |{ and V erzieru n gen , auch die O rn a m e n te des G run des d e r Bilder, scheinen h ier m e h r au f fran­ zösische als deu tsch e A rb eit hinzu deu ten. D ie A b­ bildungen lassen in den einzelnen G estalten bereits, bei d e r m annigfachen Befangenheit im S t y l e jen er Z e it , den H au ch e in e r e i g e n t ü m l i c h e n Grazie un d An mu t h erk en n en , d e r sich v orn eh m lic h in dem Bilde der h. M argaretha au f d em D ra ch en (T. X I I I ) *u dem A u sdru ck ein e r z a rte n Inn igk eit u n d H o h e it gestaltet. E ndlich ein P o n t i f i c a l e ans d em v ie rz e h n te n J a h r h u n d e r t (No. l l2 . — 1* VIII u. I X ) , in dessen A nfangsbuchstaben jedesmal eine S cen e d e r k irc h li­ ch en C erem o nicn da-rgeslcllt isL I n den A b bild un ­

gen auf T. VIII sieht man die gcmuthlichen Darstel­ lu n g en d e r E h e u n d d e r C o n f ir m a t io n ; an f T. I X m e h r e re Beispiele d e r R a n d v e r z i e r u n g e n , reich g e­ sch w u n g e n e s B l ä t t e r w e r k , w elch es a u f anm ulhige W e is e von m en sch lich en u n d t i e r i s c h e n G estalten belebt ist. F . K ugler.

U e b e r

d i e

gegenwärtige K u n st-A u sstellu n g

von Paris.

D ie B e rich te d e r Z eitun gen v e rk ü n d e n uns von den glänzenden E rfo lg en , w e lc h e die diesjährige K u n st-A u ss te llu n g von P aris (eröflnet am 1. März) hervo rb rin gt. D e r K atalog führt 2130 N um m e rn anf. U n te r diesen sind einige G em älde von d eutsc he n K ü n stle rn , u n d w i r dürfen stolz d a ra u f s e i n , dass diese, ganz v orneh m lich der Jerem ia s von E. Bend e ma n n * ) , das lebhafteste Interesse d e r Franzosen e rw e c k e n . Nächst der hohen B ew illigung und L i­ b era lität der Besitzer dieser G em älde v e rd a n k t m an ihre E rsch ein u n g in P aris der t ä t i g e n V erm ittelu ng des K u n sth än d lers, Herrn Sachse zu Berlin, d urch dessen D azw isch cn ku nfl ebenso unsre lelzlc B erliner A usstellung bereits jenen grossen R cic h th u m franzö­ sischer G emälde aufzuw eisen halte. Dies ist ein V erdienst, w e lch es in d e r T h a t in h ohem G rade a n ­ e rk a n n t w e rd e n m uss: w i r sind ü b e rz e u g t, dass der som it cingcleitete Auslausch k ü n stle risc h e r Ideen u nd Bchandlungsw eisen für beide NaTionen, die Deufsclicn w ie die F ranzo sen, n u r von den erspriesslichsfen Folgen sein kann. ,,Im A llgem einen (sagt das J o u r n a l d e s D e b a ls ) ist. die Gesam m t -E rs ch ein u n g d er diesjährigen A us­ ste llu n g , ebenso w ie der E in d r u c k , den sie an f uns m a c h t , e rn s te r Art. D ie ph antastisch en o d er g razi­ ösen G egenstände finden sich nicht im Uebei'fluss, w a h re n d im G e g e n t e i l die historischen S c e n e n , in *)

D e r Jerem ias zeich n u n g K u n st, ist

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d e r u n s c h e in b a r e In terim s-R a h m en * d aria *var, h im vegged ian w o r d en .

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fran zösisch er A uch e in e

A u sstellu n g ,“ um geben es

und

übersandt

102 d en e n m an d ie v e rs c h ie d e n e n V erhä ltn isse des w i r k ­ lichen L e b e n s n a ch zu b ild en b e m ü h t w a r , die Mehr­ zahl a u sm ach en . U nd d ie drei Maler, d ere n W e r k e o h n e Z w e ife l ganz besonders die B e w u n d e r u n g und die K ritik herv o rru fen w e r d e n , h ab e n G egen stän de b e h a n d e lt, d e re n N alu r und d e re n S ty l zum sorgfäl­ ti gsten S tu d iu m nöthigen m ü s se n , sei es u m ih ren I n h a l t genügend aufzufassen, sei es um ih re V e r ­ d ie n s te und Mängel a b sch ätzc n zu k ö n n e n .“ — D ie in R e d e stehenden W e r k e sind d e r Je re m ia s v on E d u a r d B e n d e m a n n , die h. Cäcilie v on P a u l D e l a r o c h c und d e r C hristu s von A r y S c h e f f e r . D as g en an n te B latt spricht sich zu ers t ausführ­ lich ü b e r das W7erk unsres genialen L and sm an nes aus. „In dem J e r e m i a s e rk e n n t man a u f den erste n B lick ein stren g sy m m e tris ch es E le m e n t , w e lc h e s den C o m p o silio n en d e r e rsten M eister aus den Z e i ­ ten d e r W ie d e r g e b u r t d er K ü n ste v e r w a n d t i s t; z u ­ gleich ab e r w ir d man d u rc h die bed eutsam e k ü n stle ­ rische F re ih e it ü b e r r a s c h t, m it w e lc h e r d e r Maler den inn erlich en G e d a n k e n des Bildes, d er v o rn e h m ­ lich in d e r H auptfigur des Jerem ia s w o h l a u sg e d rü c k t i s t , zu e n tw ic k e ln v erm o ch te . W i r w issen n ich t, ob die geringe H öh e des B ild es, im V e rhaltniss zu dessen B reiten -A usd ehn un g, d u rch die lokale B estim ­ m un g d e r Malerei v o rg es ch rieb en w a r ; a b e r sei es, dass d e r K ü nstle r einen gegebenen R a u m auszufüllen h a l t e , sei es dass e r selber das V erhällniss d er be i­ den H au pt-D im en sion en seines Bildes b estim m te, — e r sc h e in t uns ein e r gleich glücklichen E in geb un g gefolgt zu se in , in d em e r den G egenstand in einen R a u m vo n dieser F orm ein fü g te , od er indem er die D im en s io n en seines R ah m en s a u s w ä h l t e , um diesen G eg en sta nd darin zu malen. D e r P r o p h e t Je re m ia s n im m t den M ittelpu nk t der C om position ein. A u f S tein en s itz e n d , die ohne O r d n u n g umherliegen, stim m t die A rt sein er B ew egu ng e b e n s o w o h l m it d e m tiefen S c h m e rz e , den e r empfindet, w ie m it der U nregelm ässigkeit d er T r ü m m e r , au f w e lc h e er sich niedergelassen h a t, überein. Z u seiner R echten und zu seiner L in k en sind G ru p p e n von M ä nn ern , W e i ­ bern und Ki n d e r n , alle n ied erg eb eug t und die v e r ­ schieden en S tufen des U n glücks und der 'V e r z w e i­ flung a u sd rü cken d. H in te r i h n e n , in b ede ute nd er E n tfe rn u n g , b e m e r k t m an die R este des Brandes von Jerusalem . Alle diese G estalten, w ie sie in mannig^ fach er W e is e d u rc h die G e w a lt des furch tba ren Ge* schickes u m h e r g e s tr e u t s i n d , u n d au ch die des alten

P r o p h e t e n , der: « w a r ebenfalls n iedergeb eu gt ist, je­ d o c h u m ein W e n ig e s die ä n d e rn ü b e rr a g t, bilden eine schö ne und grossartige I d e e , w e lc h e den D i­ m en sion en dieses G em äld es ( e t w a 5 bis 6 Fuss H öb e zu 12 bis 15 F. B reite) eine eigene B ed eu tsam k eit giebt. — W a s das V erdie nst d er A usführung an be­ trifft, 60 ist dasselbe in d e r F igu r des Jerem ia s v o r­ n ehm lich b e a ch tu n g sw e rth . Diese übertrifft, in die­ ser R ü c k sic h t, alle übrig en T h eile des W e r k e s , d e ­ ne n m an eine gew isse H ä r te in den B ew eg u n g e n u n d T r o c k e n h e i t des Pinsels v o r w e rfe n k ann . A b er die H altung, d er W 'u rf d e r Z e ich nu ng und d e r C h a ­ r a k t e r des alten P ro p h e t e n ist voller W a h rh e i t, K ra ft und Grösse. Diese Fig ur sc h e in t uns zu der s e h r geringen Z ahl derjenigen, in den letzten D ece nnien hcrvorgebrnchten zu g e h ö r e n , in d en en man eb en so w o h l G rossartigk eit w ie N a tü rlic h k e it findet. D e r K o pf in sb e so n d ere , und die H a n d , w e lc h e ihn s t ü tz t , sind das W e r k eines se h r g e w a n d te n K ü n st­ lers.“ U. s. w . H ie ra u f g eh t d er französische B e ric h te rs ta tte r zu dem ge na nn te n Bilde von A r y S c h e f f e r ü b e r , und b e m e r k t , dass dieser K ü n stle r, d e r in seinen frü h e­ re n b e k a n n te n W e r k e n bereits so Vorzügliches in d e r D arstellung g efühlvoller o d er le idenschaftlicher S cen en geleistet habe, n un auch, und z w a r ebenfalls m it glücklichem E rfo lg e, das Beispiel e in e r n eu en R ic h tu n g au f h öh eren S t y l , im G eiste d er röm ischen S c h u le , v o rn e h m lic h R a p h a e ls , vo rfü h re. D as Bild stellt C h r i s t u s d a r , w e lc h e r die L eid en d e n u nd U n glücklichen zu 6ich v ers a m m e lt; die Figuren sind ein w e n ig u n te r Lebensgrösse, die u n te re Hälfte d er m eisten in W o l k e n v e rh ü llt; nach oben w ird das Bild d u rch einen g e d rü ck ten Bogen begränzt. ,.D iese C om p osition , die w en ig a u sged eh nt und se hr einfach i s t , hat in sich ein seltenes V erd ie n s t, das nemlich, dass die E m pfindungen ebenso w i e , die änsseren F o rm en d e r F ig u re n , m it W 'a h rh e it, Z a rth e it u nd Adel w ie derg egeb eu sind. C hristus nim m t die Mitte des Bildes ei n, und zu seinen S e ite n alle A rten des Leiden s und Unglückes u n t e r den G estalten d e r Mag­ d a le n a , eines S k la v e n , dem seine K e tten gelöset s i n d , ein e r M u tte r, die ih r Kind ve rlo ren hat, einer b ejahrten F r a u , eines farbigen M ann es, w e lc h e r um F re ih e it fle h t, des D ich ters T a s s o , d er in dieser W e l t so Vieles zu leiden h a l t e , von M ärtyrern und von G riech en u n se re r Z e i t , w e lc h e alle kom m en, Hülfe und T r o s t von. d em S o h n e G otte s z u erflehen.

loa D e r K ü n stler h a t freiw illig all jörteri Mittfiln efttsagt, w e lc h e siöh in d e r L eb haftigk eit der Bewegungeri und in d e r Ueberrasclidng eiries b izarre n Effektes d a rb i e te n ; e r b at sich an d er W a h r h e i t , d e r Einfalt und R iihe geballen, w ie sie d er Gegenstand forderte. M ehrere Figuren haben in den G eb erd en o d e r den P hy sio g n o m ieen e tw a s eigenthüm lieh R ührendes. D e r G e fan g en e, dessen A rm e durch die K ellen v e r­ le tz t s in d , die F ra u und ih r Kind iin V orgrunde, die bejah rte F ra u z u r L in k e n , d er K o p f des Tasso e rw e c k e n lebhaft diä A ufm erksam k eit und das In t e r ­ esse des Beschauers. Alle Erzeugnisse des Hrn. A. S cheller, selbst die leichtesten, w a re n stels von Seele e r f ü l l t ; und auch in diesem letzten W e r k e , w o al­ lerdings d er vorgeschriebene S ty l sein reiches und üb erslröm en des T a le n t in e tw a s beengt zu haben s c h e i n t, stra h lt diese schöne u nd h errlic he E ig en­ schaft n o c h lebhaft h erv or.“ (Forts, folgt.)

S u b sc r l p t l o n s - A n z e i g e « L ie d e r von R . R e in ic k mit

3 0 O riginal-R adtrungen Düsseldorfer Künstler* U u lc r dem T ite l: „ L i e d e r e i n e s M a l e r s m i t R a n d Z e i c h n u n g e n s e i n e r F r e u n d e , “ ersch eint obiges W e r k am E n d e dieses Jah res, jedo ch so, dass es noch v o r W e ih n a c h te n überall v e rs a n d t und ausge­ geben sein kann. D e m Verfasser dieser L ied er, d e r selbst als Ma­ ler in D üsseld orf lebt u nd m it den bedeu te n dsten do rtigen K ü nstlern b efreu nd et is t , w u r d e von rtiehren S e iten die ' ehre nv olle A ufforderung zu T he il, seine G ed ich te dem P ublicum im D ru c k zu überge­ b e n ; zugleich erb oten sich seine F reu nd e, das W e r k d urc h R a n d zeich n u n g en in eige nh ä n dig en R a dirun gen zu sch m ü cken . So ist n un das G anze z ugleich an ­ zusehen als e i n e S a m m l u n g O r i g i n a l - R a d i r u n ­ gen D ü sseldo rfer Künstler. E s ersche int in gross Q u a r t o ; d e r Umschlag is t von W i e g m a n n (A rc h ite k t in D üsseld o rf), das T i­ telblatt von R. R e i n i c k . Nach einem einleitend en G ed ich t folgen 28 B lä tte r m it T e x t , d eren v ordere

S e it e jedesmal eine Randzefchflühg ettthält* w ö v o u den m ittleren R aum das dazu geh öilg c Lied felnriimrtit. H ie r a n re i h t sich ein A n h an g rtiit T e x t öhhe Radi* ru ngen, nnd das Gänze beschliksst w ie d e ru m ein radirtes Blatt. N u r die C om positionen des D ire c fo rs W . S c h a d o w und L e s s i n g ’s sind von den K u p ferstech ern K e l l e r und S t e i f e n s a n d (beide in Düsseldorf) r a d i r t , säm m tliche übrige aber von d e n K ün stlern selbst. D ie C om positionen sind von folgenden K ü n s t­ le rn : A c h e n b a c h , J. B e c k e r , B e n d e m a n n , Dahl, Deger, D ielm ann, E h r h a r d , Herrinan, H i l d e b r a n d , H ü b n e r (eine zw e ite Z eic hn un g von H ü b n e r ist von dem K upferstecher M ü l l e r in D üsseldo rf g e sto c h e n ), J a c o b i , J o r d a n , K r e t s c h ­ m e r , L e s s i n g , M ü c k e , A. M ü l l e r , N e r c n z , v. N o r m a n n, P I ü d d e m a n n , R e t h e i , D ire e to r S c h a d o w , S c h i r m e r , A d o lp h S c h r ö d t e r , Sonder* l a n d (z w e i R ad iru n g e n ), S ö h n , S t e i n b r ü c k , Sticlke. D e r K u p ferd ru ck w ird b esorgt von d er Kupfer* d ruc kerei d er Königl. A kadem ie der K ünste in D ü s ­ s e ld o rf, von S c h u l g e n - B e t t e n d o r f , der B u c h ­ d ruck m it neuen zu diesem W e r k gegossenen L e t ­ te r n von der D u M o n t - S c h a u b e r g ’ sehen B uch­ dru c k e re i in Köln ; das P a p ie r ist, schon der S c h w i e ­ ri gk eit des doppelten D ru c k e s w eg e n (K u p fe r- u n d T y p e n d ru c k v e r e i n ig t ) , vom besten französischen C olo m bierpapier g ew äh lt. Um die seh r bed eute nd en K osten des U n te rn e h ­ m en s zu d e c k e n , musste d e r W e g d e r Subseripfion eingeschlagen w e rd e n . D e r S ubscriptionspreis b eträg t für das E x e m p l a r in s c h w a rz e m D ru c k 5 Tlilr. preuss. Cour., so dass die einzelne R adirung m it T e x t a u f 5 Sgr. zu steh en ko m m t. A uch w ird eine gering^ Zahl E x e m p lare in farbigem D ru c k abgezogen; d e re n P re is b e trä g t 10 T h h ’. preuss. C o u r D ie P latte n sind fast säm m tlich fertig u n d der D r u c k bereits begonnen. Mit dem E rsch ein en des W e r k e s t r i t t d er b edeutend e rh ö h te Ladenpreis ein. D üsseldorf, im F e b ru a r 1837.

R. R e i n i c k .

ftfdem Wir die' vorsleh'end mTfgcTheille Anzeige znr K cnnlniss u n s e r e r L e ser b rin g e n , glauben w ir

104 ka u m , dass es n o c h e in e r w e ite r e n E m p feh lun g des von Hrn. R e in ic k u n te r n o m m e n e n Wferkes bei de n Freun» den d e r n e u e re n d eutsc hen K un st bedarf. D ie G e ­ legen he it, eigenhändige Arbeiten von sS m mtliehen be­ d e u te n d s te n K ünstlern der D üsseldorfer S c h u le — und z w a r z u e i n e m P reise, der im V erhältuiss zu dem Kunstw e r l h d e r einzelnen A rbeiten so äusserst geringfügigisl, — zu b e s i t z e n , dürfte in d er T h a t das allgemeinste In teresse des ku n sllicb en d cn Publicuins h ervorrufen. A uch entsinnen w i r uns n ic h t, dass iu d e r K u nstge­ schichte jemals eine ähnliche E rsc h e in u n g herv o rg e­ treten , dass jem als ein ähnliches U nte rne hm en d u rc h das freundschaftliche Z u s a m m e n w irk e n ein e r ganzen, allgemein a n e rk a n n te n S c h u le zu S ta n d e gebracht w o r d e n sei. D enn dies W e r k ist zugleich n ic h t als ein w ilikiih rlich zusam m e ng ebrach tes Al b u m, das in sich k einen Z u sam m en han g, in seiner Z usam m enstel. lung keine in n e re N o th w e n d ig k e it h a t , zu . b e tra c h ­ t e n ; son dern es ist ein G a n z e s , w o alles Einzelne au f einen gem ein sam en Z w e c k hin arb eitet. In je­ dem einzelnen ßl at t e m ac h t sich allerdings die In ­ dividualität des K ü n s tle rs , w e lc h e r dasselbe geschaf­ fen h a t , k lar und e ntschieden bemerklic.li; und doch ist ein gem einsam er G e is t , ein liebevolles Anschliessen an e i n e n P la n d u r c h w e g vo rh errsch en d , und es b ild et sich in dieser W e is e ein G anzes yon anzie­ h e n d ste r Trefflichkeit. D e r Kaden, an w e lc h e n h ie r diese zierlich en S ch m u ckg ebilde aufgereiht w e r d e n , b e ste h t aus den L iede rn von Kcinick deren m e h ­ re r e seit län gerer Z eit aus den Jah rg än g en des d e u t­ schen MusenrAlmanaches den F re u n d e n un sre r gegen» w ä rti g e n P oesie v o r t e i l h a f t b e k a n n t s i n d , und die v o r dem R ich terstu h le der K ritik die g e re c h te s te A n ­ e r k e n n u n g gefunden h aben; so dass auch d er T e x t auf kein e W e is e als ein blosses V eh ik e l für die Lei» stungen d er bildenden K unst b e lr a c h te t w e rd e n darf, sondern Beides in h e ite rs te r E rg änzu ng neb en ein an­ d e r steht. Uns liegt so eben eine be deu te n de A nzahl v on P ro b e d r u c k e n dieses U nte rneh m e ns v o r: k le in e M ei­ s t e r w e r k e der mannigfaltigsten Ar t , die überall, in je d e r einzelnen L in ie , d e n G eist und den C h a r a k te r ihres V erfertig ers zu r S c h a u stellen. D as eben ist d er grosse 'V orzug der R a d ir u n g , dass sie so ganz, bis ins e inzelnste Detail, die eigenlhiimliche Auflas­ s u n g und B ehandlung des K ünstlers darlegt, dass in

i h r d u r c h w e g d ie W e is se , w i e ich dem KGnstler die F o rm e n gestalten, w ie sie von ih m em pfu n den w e r ­ den, ersich tlich m a c h t ; so müssen w i r au c h in die» se r Beziehung das W e r k als ein sch ön es Z eich en d e r Z e it begrüssen, da in d e r K u n st u n serer T age diese an m u th ig e T e c h n ik b ish er leid er gar so se h r v ern a ch ­ lässigt w o rd e n ist* A u k S in n reic h ste ist in diesen B lä ttern d e r gegebene R a u m , . d e r den R a h m e n des G edichte s bildet, b e n u tz t un d iu d e r v e rs c h ie d e n sten u n d originellsten W e is e m it ern s ten oder sch erzh af­ te n C o m positionen a usgefüllt w o rd e n . E benso stehen dieselben in ein em angem essenen V crhällniss zu dem ein ged ruck ten T e x t e , dessen sch ön e und m it k ü n s t ­ lerischem G esch m ac k gebildete L e t t e r n , ab w eic h e n d v o n den n ü c h te r n e n F orm e n unsres g e w öh nlic he n B ü c h e rd ru c k e s , zu d er anuiuthigen A u sstattun g des G anzen w esen tlich beitragen. P r o b e b l ä i t e r und Anzeigen des W e r k e s sind b e ­ reits nach den meisten b e d e u te n d e re n S tä d te n D e u tsc h la n d s , vo rneh m lich den S itzen d e r v erschied enen K u n s lv e r e in e , v e rs a n d t und erfreuen sich mannigfa­ chen Beifalls. In B erlin sind deren in den K u nst­ h an dlu ng en voij George G rop iu s, L ü d e rilz , L. Sachse u. Comp., u. s. w . zu r K enntnis sn ah m e d e r K u n s t­ fr e u n d e ausgclegt. d. R.

Neuer Kupferstich vom Herrn Director R e i n del. D ie Apostel n a c h A. D ü r e r ’s b e rü h m te n Gemäld e ir 'z p N ü rn b e rg ; 2 P la t t e n a u f ein B latt ged ru c k t. Rog. Fol. W eis s P a p ie r 4 T haler. C hinesisch P a p ie r 4 T h a le r %7 S ilbcrgr. 6 Pf. Mit offner S ch rift 8 T haler. — Z u b eziehen von R , WTeigel?s A nstalt fü r K u n st u n d L it e r a tu r zu Leipzig.

N achricht« D ie Zahl d er M itglieder des K u n stv erein cs zu M ü n c h e n ist zu E n d e vorigen J a h r e s an f 1718 ge­ stiegen j die S u m m e d er E in n a h m e betrug im vorigen J a h r e 20,905 Gulden.

Gedruckt bei J* G. B r ü s p h c k e , Breite Strasse Nr. 9.