LEITARTIKEL. Maschinenmarkt

LEITARTIKEL Maschinenmarkt Zweitklassig Deutschlands Maschinenbau – ein Auslaufmodell? Angesichts der Pleitewelle, die in den vergangenen Jahren vor...
Author: Wilhelm Bach
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LEITARTIKEL

Maschinenmarkt

Zweitklassig Deutschlands Maschinenbau – ein Auslaufmodell? Angesichts der Pleitewelle, die in den vergangenen Jahren vor allem über die Branche hinwegbrandete, könnte man auf solche Gedanken kommnen. Die EUKommission wollte es nun ganz genau wissen und ließ vom Ifo-Institut eine Studie anfertigen, die klären sollte, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Maschinenbaus tatsächlich bestellt ist. Die Ergebnisse liegen nun vor und sind ernüchternd. Zwar bescheinigen die Ifo-Forscher dem EU-Maschinenbau alles in allem eine gute Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt, doch trüben zahlreiche Schwachstellen das Bild. Vor allem bei Standardprodukten mußten in den letzten Jahren beträchtliche Marktanteilsverluste hingenommen werden, wodurch sich der „Rückzug in die Nische“ weiter verdichtete. Aus Sicht des einzelnen Herstellers „mag dies eine taugliche Lösung sein“, so die Einschätzung des VDMA. Aus der Gesamtschau aber, warnt der Branchenverband, „in der der Maschinenbau als Lieferant moderner Produktionsmittel die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft mitprägt, kann dies auch als Schwächung des Standorts Europa interpretiert werden“. Noch besorgniserregender erscheint die Erkenntnis, daß sich die internationale Technologieführerschaft der Europäer primär auf den „mechanischen Bereich“ bezieht. Erhebliche Defizite haben die Forscher dagegen bei der Nutzung der sogenannten neuen Technologien ausgemacht, der Mikroelektronik etwa, oder der Sensor- und Steuerungstechnik. Hier hängt Europas Maschinenbau laut VDMA, „im Schlepptau anderer europäischer Industrien, die weltweit zweitklassig sind“. Diese Befunde gelten natürlich auch für den deutschen Maschinenbau, der immerhin rund 40 Prozent der europäischen Produktion auf sich vereinigt. In technischer Hinsicht nimmt er zwar noch immer die Spitzenposition in Europa ein, doch leider auch beim Preis. Was also ist zu tun? Die Empfehlungen des VDMA bleiben reichlich vage. Die Feststellung, der deutsche Maschinenbau habe sich in seiner Struktur wohl noch nicht richtig auf den globalen Wettbewerb eingestellt, ist wenig hilfreich, denn sie gibt keine Auskunft über das „Wie“. Genau darüber gilt es nun nachzudenken – beim Verband, noch mehr aber in den Unternehmen.

JÜRGEN SCHREIER

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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LESERBRIEFE

Maschinenmarkt

Eigensichere Systeme Maschinenmarkt 103 (1997) 6, Seite 26–27

In diesem Artikel wird, neben einer Beschreibung der Möglichkeiten für Automatisierungslösungen mit Produkten der Firma Pepperl + Fuchs, nachfolgende Aussage gemacht: „Will man mit einem Feldbus direkt in Ex-Bereiche hineinfahren, muß dieser der Forderung Eigensicherheit genügen, das heißt, die Energieflüsse auf dem Buskabel dürfen nicht unzulässig groß werden.“ Warum? Ein Feldbussystem im Ex-Bereich muß nicht eigensicher sein! Eigensicherheit ist nur eine von sieben Zündschutzarten, die im Explosionsschutz angewandt werden. Die Auswahl der Zündschutzart erfolgt nach Aufgabenstellung und benötigter Leistung. Grundsätzlich bei Installationen im Ex-Bereich ist die VDE 0165/IEC 79-14 (Errichten elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen) zu beachten. Im Falle der Busleitungen im Ex-Bereich für „nicht eigensichere Systeme“ sind zum Beispiel Leitungen mit einem Mindestquerschnitt von 0,5 mm2 zu verwenden. Die Produktreihe Modex von Firma Bartec basiert auf der Zündschutzart druckfeste Kapselung. Elektrische Komponenten oder elektronische Baugruppen werden hier in speziell entwickelten Kunststoffgehäusen eingebaut. Diese können über Klemmen in erhöhter Sicherheit angeschlossen werden. Interfaceelektroniken für CAN- und Interbus haben ihre Feldtauglichkeit in vielen Anwendungen bereits unter Beweis gestellt. Eingebaut in Modex-Gehäuse, können Busanbindungen, die bisher nur im sicheren Bereich möglich waren, direkt im Ex-Bereich Zone 1 realisiert werden. Genorm6

te Busprotokolle werden durchgängig angewandt, eine neue Busvariante und damit verbunden zusätzliches Know-how ist nicht erforderlich. Alle Modex-Module sind auf die Zündschutzart EEx de geprüft und zugelassen. Dadurch stehen hohe Leistungen zur Verfügung. Aktoren und Sensoren wie zum Beispiel Gassensoren EEx me[ia], Taster EEx d, Magnetventile EEx m oder Leuchtmelder EEx d, die sich beim Anwender im Feld bereits bewährt haben, können direkt im Ex-Bereich angeschlossen werden. Für den Anschluß von eigensicheren Sensoren und Aktoren bietet das Programm Lösungen für jede Anwendung, wie Trennschaltverstärker, Meßumformerspeisegeräte, Barrieren und verschiedenes mehr. Durch das breite Modex-Programm können sehr flexibel Lösungen für unterschiedliche Aufgabenstellungen realisiert werden. Das hier beschriebene System – mit Standardbussen „nicht eigensicher“ – wird bereits in mehreren Anlagen im ExBereich eingesetzt. Es zeigt somit, daß ein Bussystem im Ex-Bereich nicht eigensicher sein muß. ERHARD MÜNCH, Produktmanager, Modex Bartec Componenten und Systeme GmbH, Bad Mergentheim

Erfassen von Stoffströmen Maschinenmarkt 103 (1997) 1/2, Seite 20–22

Leider ist das auf Seite 20 abgedruckte Bild auf dem Kopf stehend dargestellt. Zu sehen ist das an den beiden Schraubenschlüsseln, die in dieser Position so nicht vorhanden sein können. Der entscheidende Fehler an diesem Abdruck liegt in der Beschneidung der Ränder. Hier wurden die Erfassungs- und Luftschleiereinrichtung – und

darum geht es ja in diesem Beitrag – weggeschnitten und sind kaum noch im Ansatz zu sehen. Selbst ein Fachmann kann mit diesem Foto nichts anfangen. Ein Bezug zur erklärenden Prinzipskizze auf Seite 22 ist nicht mehr herzustellen. DIPL.-ING. MANFRED PESTEL, Pestel Umwelttechnik, Köln

PC-Kauf optimal vorbereiten Maschinenmarkt 102 (1996) 46, Seite 48–53.

Ich bin Student an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Maschinenbau. Mit Freuden habe ich Ihren Bericht bezüglich der Verwendung von Computern in Unternehmen gelesen. Besonders im Abschnitt über Betriebssysteme fand ich OS/2 wieder und war sehr erstaunt, daß Sie über OS/2 berichten, zumal OS/2, wie ich oft mit Bedauern feststelle, in Betrieben gar nicht so bekannt ist. Auch berichten nicht viele über OS/2. Das ist sehr schade, da es, wie ich finde, zu den leistungsfähigsten Betriebssystemen gehört, die es gibt. Privat nutze ich nur OS/2 und versuche, meinem Bekanntenkreis OS/2 näherzubringen. Auch in der Fachhochschule betreue ich ein Projekt, bei dem es darum geht, einen WarpServer in ein bestehendes Netz einzubringen und die Clients entsprechend umzustellen. Organisiert bin ich im Team OS/2 Deutschland und vertrete zusammen mit einem Bekannten die Ortsgruppe Bielefeld. Wie gesagt, mehr positive Berichte zu und über OS/2Warp und andere Versionen. Weiter so! Übrigens: Das Team OS/2 ist auch im Internet vertreten unter http://www.teamos2.de oder http://www.teuto.de/ teamos2. KAI RICHTER,

Die Stunde Null Maschinenmarkt 102 (1996) 35, Seite 18–19

Mit Interesse las ich den Artikel von Herrn Bohle zur Währungsunion. Erstaunt war ich über die im Bericht zitierten Aussagen von Herrn Dr. Otmar Franz. Hierzu einige Fakten: Ein Zusammenhang zwischen Währungsunion und Wirtschaftswachstum ist durch nichts zu belegen. Im Maastrichter Vertrag wird nirgends eine europaweite Stabilitätspolitik definiert, eine dem deutschen Stabilitätsgesetz vergleichbare Regelung gibt es nicht. Mit Inkrafttreten des Vertrags wird das deutsche Stabilitätsgesetz de facto abgeschafft. Die Stabilitätskriterien für den Euro sind nirgends festgelegt. Der Außenwert des Euro soll durch qualifizierten Mehrheitsbeschluß vom Europäischen Rat festgelegt werden. Die angesprochenen Inflationskatastrophen werden sich angesichts der Zentralbankpolitik in den westeuropäischen Ländern in absehbarer Zeit mit Sicherheit nicht ereignen. Versteckte Preissteigerungen kann es allerdings durch die Währungsunion selbst geben. Die beschriebene Euroeinführung ist ein klassisches Beispiel für die Problematik von Gresham’s Law (Hortung der stabileren Währung, instabile Währung wird aufgegeben). Bevor eine Tendenz zur Steuersenkung besteht, muß zuerst die Umsatzsteuer in Deutschland auf europäisches Niveau erhöht werden. Selbstverständlich werden die Banken die Umwechselkosten auf die Kunden abwälzen. CARSTEN PRIEBE, Dr. Priebe und Partner Organsiationsberatung, Bretten

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

Team OS/2, Bielefeld

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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BASF Lacke + Farben noch nicht zufrieden Waigel will auf Biegen und Brechen Kohls Lebenswerk, die Europäische Währungsunion, umsetzen. Dafür darf er sich aber nur zu drei Prozent der Wirtschaftsleistung verschulden. Dieses Ziel ist derzeit aber ohne entsprechende Finanzkosmetik oder Sparstriche nicht zu erreichen. Schon jetzt erwarten die Forschungsinstitute für die kommende Steuerschätzung Mindereinnahmen von bis zu 20 Milliarden Mark. Die magischen drei „EuroProzent“ wird Deutschland vermutlich verfehlen.

Strahlende USA In Amerika überschlagen sich die guten Wirtschaftsnachrichten. Das Land scheint sich in einem wirtschaftlichen „Tugendkreis“ zu befinden, in dem jede positive Entwicklung in eine andere mündet und diese stärkt. An die Möglichkeit einer Rezession verschwendet niemand einen Gedanken. Mehr als ein erster Schritt auf einem langen Weg ist dies nicht.

Patentrezept Seit Jahren schon fordert der Sachverständigenrat eine bessere Wirtschaftsund Finanzpolitik, ruft nach einer schlüssigen Finanzpolitik, nach Subventionsabbau und nach einer Eindämmung der viel zu hohen staatlichen Kreditaufnahme. Der Erfolg dieser Rezepte läßt sich bisher kaum demonstrieren, denn die Bundesregierung hält sich nicht an den Rat und seine Ratschläge. Aber für die Therapie der sachverständigen Experten spricht allemal die Plausibilität. 8

Bild: Deutsche Messe AG

Ziel verfehlt

Die beiden großen Inustrieverbände, VDMA und ZVEI, äußerten sich positiv über den Verlauf der diesjährigen Hannover-Messe. Die Elektroindustrie erwartet für das 2. Halbjahr eine Belebung ihrer Branchenkonjunktur. Der Maschinenbau registrierte in Hannover ein stärkeres Interesse der Inlandsbesucher.

Die BASF Lacke + Farben AG (BASF L+F), ein Unternehmen der BASF-Gruppe, erzielte im Geschäftsjahr 1996 bei einem leicht gesunkenen Umsatz von 1,72 Mrd. DM (Vorjahr 1,74 Mrd. DM) ein Ergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 13 Mio. DM (Vorjahr: minus 83 Mio. DM). Damit erzielte das Unternehmen ein positives, aber noch nicht befriedigendes Ergebnis. Die neue BASF L+F konzentriert sich nach Abschluß der Restrukturierung auf die Kernarbeitsgebiete Fahrzeuglacke, Autoreparaturlacke und Industrielacke.

Hannover-Messe im Jubiläumsjahr signalisiert konjunkturelle Trendwende Auch im 50. Jahr seit ihrer Gründung präsentierte sich die Hannover-Messe in blendender Verfassung. Mit rund 305000 Besuchern – im strukturidentischen Vergleichsjahr 1995 kamen 299000 Interessenten (1996: 328000) – erfüllten sich die Erwartungen des Veranstalters deutlich. Nicht eingerechnet ist hierbei die große Zahl der privaten Besucher anläßlich der Jubiläumsfeier am letzten Messetag. Die 7259 Aussteller (1995: 7085, 1996: 7084), die eine Hallenfläche von 252176 m2 (1995: 237292 m2, 1996: 260182 m2) belegten, bewerten den Erfolg ihrer Messebeteiligung ganz überwiegend positiv. Einzelne Branchen beklagen zwar die schwierige wirtschaftliche Situation, insgesamt jedoch blicken die Aussteller der diesjährigen Hannover-Messe nach dem Tiefpunkt im vergangenen Jahr wieder deutlich optimistischer in die Zukunft. Nach einer langanhaltenden Investitionsschwäche im Inland sieht man beim VDMA eine Belebung der Nachfrage. Zahlreiche Aussteller gaben an, daß das Fachbesucherinteressse qualitativ wie quantitativ ihre Erwartungen übertroffen habe. Für 1997 rechnet der deutsche Maschinen- und Anlagenbau

dank der anziehenden Inlandsnachfrage mit einem Produktionsplus von 3%. Auch die Aussteller aus dem Bereich der Elektroindustrie geben sich mittlerweile zuversichtlicher, da es voraussichtlich im 2. Halbjahr zu einer Belebung der Branchenkonjunktur kommen werde. Ein kurzfristiger und nachhaltiger Abbau des Investitionsstaus sei aber nicht zu erwartern, relativiert der ZVEI. Von den 7259 Ausstellern kamen zur diesjährigen Hannover-Messe 3414 Unternehmen aus dem Ausland (Vorjahr 2904). Sie demonstrierten auf rund 80 000 m2 ihre Leistungsstärke in den unterschiedlichsten Angebotsbereichen.

Vacom in Jena erobert festen Platz Die Vacom GmbH in Jena feiert ihr fünfjähriges Firmenjubiläum. In den vergangenen fünf Jahren hat sich aus kleinsten Anfängen heraus ein Unternehmen entwickelt, das sich im Markt für Vakuumtechnik etabliert hat. Zu den zuerst vertretenen Produkten gehörten Vakuumbauteile und -kammern von ITL und Vakuummeßgeräte von Granville-Phillips. Hinzugekommen sind inzwischen Ionenzerstäuberpumpen von Physical Electronics und elektrische Durchführungen von Ceramaseal. Den Höhepunkt bildet die hauseigene Entwicklung des Atmion Weitbereichsmanometers.

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Ein Anfang

W

as in der Praxis üblich ist, wird auf Fachmessen kaum demonstriert: Die Zusammenarbeit zwischen Lackerzeuger und Lackieranlagenhersteller – im Bereich der Verfahrensentwicklung unabdingbar – bleibt bei der Produktpräsentation meist im verborgenen. Seit Anfang der achtziger Jahre treten sie kaum noch gemeinsam auf Messen auf. Nun soll sich das wieder ändern. Ein Anfang ist gemacht. So wurden auf der diesjährigen European Coating Show in Nürnberg, der Fachmesse für Farben und Lacke, auch Lackieranlagen und -geräte präsentiert. Der Anstoß dazu kam von den Lackerzeugern, die dem Veranstalter der Messe zu verstehen gaben, daß zu einer umfassenden Präsentation ihrer Produkte die Verarbeitungstechnik noch fehle. Schon vor zwei Jahren öffnete sich deshalb die Messe den Anlagebauern. Damals war das Ergebnis recht bescheiden. In diesem Jahr fiel es schon besser aus, auch wenn man von der Verarbeitungstechnik als Ausstellungsschwerpunkt nicht sprechen konnte. Die Chancen, daß sich das ändert, stehen jedoch nicht schlecht. Wichtige Voraussetzungen, wie steigende Besucherzahlen aus dem Verarbeitungssektor und ein gutes Renomée im Ausland, sind vorhanden. jk

Geringes Volumen von Einbaumotoren wird für Varity Perkins zum Verkaufsargument Bessere Schalldämmung sowie der Trend zu kleineren Maschinen und Geräten mit höherer Leistung bestimmt derzeit die Auslegung von Dieselmotoren für Industrie-, Land- und Baumaschinen. Varity Perkins, mit mehr als 800 Erstausrüstungskunden in aller Welt und 400 Stützpunkten in 160 Ländern, hat diesen Forderungen mit Neuentwicklungen Rechnung getragen. Das Stammwerk im englischen Peterborough, die Werke in Shrewsbury und Stafford sowie 14 Lizenznehmer in aller Welt produzieren jährlich 300 000 Diesel- und Gasmotoren im Leistungsbereich zwischen 3,5 und 1879 Kilowatt. 1996 erzielte die Gruppe mit 4500 Mitarbeitern einen Umsatz von über 2 Mrd. DM, die deutsche Tochter übrigens rund 80 Mio. DM. Deutschland ist damit nach Großbritannien der zweitwichtigste europäische Markt. David Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Foster, seit 22 Jahren in Deutschland und seit 1985 Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft, stellt derzeit eine Belebung des Geschäftes bei den Landmaschinen- und Industriebranchen fest. Neukonstruktionen der Anwender würden allerdings durchweg eine Bauraumverkleinerung mit sich bringen: „Wo früher ein Sechszylindermotor verwendet wurde, wird jetzt ein Turbo-Vierzylinder gleicher Leistung eingebaut,“ stellt er fest. Zudem sei das Geschäft schnellebiger geworden; die Produktlebenszyklen bei den Maschinenherstellern hätten sich gegenüber früher auf auf fünf Jahre halbiert, quasi im Gegenzug konnten die Ölwechselintervalle auf 500 Stunden verdoppelt werden – eine vor allem von den deutschen Kunden angestoßene Entwicklung. Zu diesen zählen neben Clark und Linde auch Jungheinrich.

Flender Guß will aus Verlustzone Die zum Maschinen- und Anlagenbauer Babcock AG, Oberhausen, gehörende Flender Guß GmbH in Wittgensdorf arbeitet im laufenden Geschäftsjahr darauf hin, die Verlustzone verlassen zu können. Mit 45 000 t erzeugtem Guß solle ein Umsatz von 125 Mio. DM realisiert werden. Im kommenden Geschäftsjahr strebe das Unternehmen erstmals Gewinne an, so Flender-Guß-Geschäftsführer Adolf Lang. Zur Zeit steige der Auftragseingang deutlich.

Debis Systemhaus wächst zweistellig Mit gefüllten Auftragsbüchern ging die Debis Systemhaus GmbH, Leinfelden-Echterdingen, in das neue Geschäftsjahr. Der Auftragsbestand betrug 3,8 Mrd. DM und liegt damit deutlich über dem geplanten Umsatz für 1997. Mit einem Wachstum von 20% stieg der Umsatz 1996 gegenüber dem Vorjahr auf 2,397 Mrd. DM. Der Gewinn verdreifachte sich. Das Produktspektrum umfaßt Planung und Beratung und Softwareprojekte.

Bild: DIHT

KOMMENTAR

Hans Peter Stihl, DIHT-Präsident, fordert die deutsche Wirtschaft zu mehr Engagement in Lateinamerika auf: „Lateinamerika gehört endgültig zu den Wachstumsregionen der Welt. Deutschland hat aufgrund der gewachsenen Beziehungen eine erfolgversprechende Ausgansposition. Aber Deutschlands Vorsprung schmilzt zusehends. Deutlichstes Beispiel ist die bislang noch eher zurückhaltende Beteiligung deutscher Unternehmen am Privatisierungsprozeß. US-Firmen, aber auch Italiener, Spanier und Franzosen haben hier eindeutig die Nase vorn. Wir müssen uns den neuen Herausforderungen und Chancen der Privatisierung in vielen lateinamerikanischen Ländern engagierter stellen.“

TRENDS Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wurden im Februar dieses Jahres von Deutschland Waren im Wert von 67,8 Mrd. DM ausgeführt. Das waren 7,8% mehr als im Februar 1996. Der Index der Ausfuhrpreise ist von Februar bis März 1997 um 0,2% gestiegen und lag damit im März um 0,8% über dem Wert des betreffenden Vorjahresmonats. Von Januar bis September 1996 sind 724 000 Menschen in die Bundesrepublik Deutschland zugezogen. Das waren rund 11% weniger als im Vorjahr (810 000). Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist 1996 um 3% auf knapp 500 Mio. t Steinkohleneinheiten (SKE) gestiegen.

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Lackindustrie stagniert Die Lackindustrie in Deutschland erzeugte im vergangenen Jahr 1,78 Mio. t Lacke und Farben im Wert von 7,95 Mrd. DM. Die Produktionsmenge verharrte damit auf dem Niveau von 1995, die Umsätze stiegen um 1,9% gegenüber dem Vergleichsjahr an. Diese endgültigen Zahlen für 1996 gab der Verband der Lackindustrie in Frankfurt/Main bekannt. In einzelnen Produktionsbereichen verlief die Entwicklung allerdings unterschiedlich.

Burgmann denkt positiv Trotz der angespannten Wirtschaftslage hat der Wolfratshauser Dichtungshersteller Burgmann GmbH & Co. das vergangene Geschäftsjahr wieder mit positiven Zahlen abgeschlossen. Das Unternehmen meldet eine Umsatzsteigerung von über 6,4% auf 329 Mio. DM (1995: 309 Mio. DM). Der Auslandsanteil betrug dabei 60%. Der Auftragseingang erhöhte sich weltweit auf 321 Mio. DM (1995: 315 Mio. DM). Für die Zukunft sieht der Dichtungshersteller in Asien und Südamerika gute Umsatzsteigerungen.

Schmidt + Clemens hinter Vorjahr Die allgemeine konjunkturelle Beruhigung führte im Verlauf des Jahres 1996 auch bei Schmidt + Clemens zu einem Rückgang im Auftagseingang und Umsatz. Insgesamt lag der Auftragseingang der Schmidt + Clemens GmbH + Co., Lindlar, mit 162,5 Mio. DM um 15,5% hinter dem sehr guten Vorjahr (192,4 Mio. DM) zurück. Der Umsatz reduzierte sich um 14,2% auf 158,2 Mio. DM gegenüber 184,4 Mio. DM in 1995. Der Exportanteil lag mit 33,2% leicht über dem Wert des Vorjahres. 10

KORRESPONDENTENBERICHT

Mittel- und Osteuropa: eine wichtige Wachstumsregion VON D R . H ANS D IEBALL , N EUSS Mit einer Umfrage zu den wirtschaftlichen Beziehungen deutscher Unternehmen zu Mittel- und Osteuropa hat der Ost-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Sie liegt nunmehr als komplette Studie vor und wurde von Otto Wolff von Amerongen, dem Vorsitzer des Ausschusses, im Rahmen einer Pressekonferenz am 11. April im Industrieclub Düsseldorf vorgestellt: als praktisch nutzbares Instrument zum Vergleich der Standortvorteile in den einzelnen Staaten Osteuropas, dort zum Teil noch vorhandener Hindernisse und zu erwartender Geschäftsperspektiven. Schon heute, läßt von Amerongen wissen, realisiert Deutschland über 50% des gesamten Osteuropaexports der EU und ist mittlerweile wichtigster Handelspartner für fast alle Staaten östlich der Oder. Und ein Zukunftsmarkt, der bis zum Jahr 2000 ein Außenhandelsvolumen von 250 Mrd. DM in jenen Ländern erwarten läßt, liege damit direkt vor unserer Haustür. Hohen Stellenwert hat die Region Mittel- und Osteuropa inzwischen für deutsche Unternehmen erreicht. „Die Saat“, so stellt von Amerongen dazu fest, „ist aufgegangen, vielleicht werden sogar schon erste Ernten eingefahren.“ Es waren Firmeninhaber und Manager, die schon kurz nach der historischen Wende mit strategischem Weitblick für ein Engagement in Osteuropa eingetreten sind und dort neue Geschäftsfelder entdeckt haben. Für dabei herausragende unternehmerische Leistungen hat die Düsseldorfer Messegesellschaft Nowea einen mit 50 000 DM dotierten Förderpreis gestiftet, der im Sommer dieses Jahres erstmals vergeben werden soll. „So sehr wir auch in der derzeitigen Phase der Globalisierung andere Erdteile fokussieren – wie beispielsweise Asien oder Lateinamerika –, so sehr dürfen wir nicht außer acht lassen, daß ein wichtiger Teil der Zukunft Europas im Osten liegt“, betonte NoweaGeschäftsführer Hartmut Krebs vor der Presse. Nachdem jahrzehntelang der

Zutritt zu den früheren Ostblockstaaten verwehrt oder zumindest sehr erschwert war, gilt es heute, die große Chance für ein Zusammenwachsen zweier Teile unseres Kontinents nicht zu verpassen. Auf dem Wege dorthin – das zeigt die Studie – galt und gilt es, viele Steine aus dem Wege zu räumen: Seit 1989 haben die Nationen Mittelund Osteuropas den Weg marktwirtschaftlicher Reformen beschritten. Die Abkehr vom starren System der Planwirtschaft mit unrentablen Staatsbetrieben, einseitiger Entwicklung von Schwer- und Rüstungsindustrie war mit einer nicht ungefährlichen Anpassungskrise verbunden. Sie ist in den Ländern Ostmitteleuropas – den sogenannten CEFA-Staaten – bereits weitgehend überwunden, im Baltikum, auf dem Balkan und in den Nachfolgestaaten der UdSSR dagegen noch deutlich spürbar. In Ländern wie Polen, Tschechien und Ungarn – dort werden bereits 70% und mehr des Bruttoinlandsproduktes im Privatsektor erwirtschaftet – und der Slowakei kann die Privatisierung als fast abgeschlossen gelten; einigermaßen optimistisch stimmt deren Verlauf auch in den baltischen Staaten. Nach wie vor große Pobleme bestehen in der GUS und in den Balkanstaaten. Bemerkenswert hohe Handelsbilanzüberschüsse erwirtschaftet Rußland heute vor allem durch seine umfangreichen Rohstoffexporte und war dabei im vergangenen Jahr – nach Polen – Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner in Osteuropa – mit einem Außenhandelsumsatz von 24 Mrd. DM, davon 13,6 Mrd. auf Einfuhren und 13,6 Mrd.DM auf Ausfuhren entfallend. Als „Gewinner“ im Handel mit Deutschland, dank konsequenter Wirtschaftspolitik und Öffnung für ausländische Investitionen, nennt die Studie Polen (mit 25 Mrd. DM Außenhandelsumsatz wichtigster östlicher Handelpartner), Tschechien (22 Mrd. DM), Ungarn (14 Mrd. DM) sowie Slowenien (7 Mrd. DM). Zugleich werden diese Länder von deutschen Investoren auch als zunehmend wichtige Absatzmärkte betrachtet.

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Orenstein und Koppel strukturiert um

Jubiläumsfeier im Hause Heinzmann Im Jahr 1897 gründete Joseph Heinzmann in der Nähe von Dresden das

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Werkbild: Reckers

Der Auftragseingang und der Umsatz der O & K-Gruppe verzeichneten 1996 einen Rückgang um jeweils 400 Mio. DM auf rund 1,14 Mrd. DM. Dies ist überwiegend auf die Veräußerung der Rolltreppenaktivitäten Anfang 1996, aber auch auf die marktbedingte Reduzierung des Geschäftsvolumens im Bereich Baumaschinen zurückzuführen. Der Auftragseingang des Bereichs Baumaschinen lag in den für O & K relevanten westeuropäischen Märkten um 20% unter den Ergebnissen des Vorjahres.

Fritz Heinzmann GmbH & Co. zu einem bedeutenden mittelständischen Unternehmen angewachsen.

Die Hermann Reckers Eisengießerei in Rheine-Mesum absolvierte vor kurzem erfolgreich das Wiederholungsaudit des TÜV CERT (Zertifizierungsstelle TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V.) nach DIN EN ISO 9002. Die Herstellung von Rohgußteilen aus Grau- und Sphäroguß wird ergänzt durch den ebenfalls zertifizierten Betriebsbereich der Hermann Reckers Maschinenfabrik in Hörstel-Dreierwalde.

Unternehmen Heinzmann. Von Beginn an hatte die Firma eine vielfältige Produktpalette vorzuweisen, so zum Beispiel Dampfmaschinen, Drehbänke und Revolverköpfe. Ab 1920 konzentrierte sich Heinzmann auf die Herstellung mechani-

scher Drehzahlregler, 1970 kamen hydraulische und 1980 elektronische Drehzahlregler hinzu. Ende 1992 wurden die Produktionsbereiche in einem neuen Werk in Schönau im südlichen Schwarzwald zusammengefaßt. Heute ist die

Parametric im siebten Himmel Mit einem hervorragenden Ergebnis beendete die Parametric Technology Corp. (PTC), Waltham/USA, das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Der Umsatz stieg um 41% auf 198 Mio. Dollar, verglichen mit 141 Mio. Dollar vom Vorjahresquartal. Der Reingewinn kletterte um 44% auf 53 Mio. Dollar (1996: 37 Mio. Dollar). In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 1997 erwirtschaftete die Parametric Technology Corporation insgesamt einen Umsatz von 382 Mio. Dollar und einen Reingewinn von 103 Mio. Dollar.

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PERSONEN Ernst Voss wurde zum Geschäftsführer des Pneumatikunternehmens Ross Europa GmbH, Langen bei Frankfurt/ Main, berufen. Sein Vorgänger, Achatz Graf von der Schulenburg, trat in den Ruhestand. Sverker Martin-Löf, Konzernleiter und Hauptgeschäftsführer der SCA, ist zum Vorstandsvorsitzenden des Verbandes der schwedischen Forstindustrie, Stockholm, gewählt worden. Der Verband der schwedischen Forstindustrie ist eine Branchenorganisation für die Hersteller von Zellstoff, Papier und Schnittholz in Schweden. Volker Prill verstärkt den Support- und Servicebereich bei ISE Scala in Offenbach. In seiner neuen Position ist Volker Prill Ansprechpartner für Kunden, die eine optimale Umsetzung betriebswirtschaftlicher Probleme anstreben. Dr. Fritz Ruppel, seit 1970 Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Armaturen sowie ab 1975 Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Schweiß- und Druckgastechnik, ist am 30. April 1997 mit Vollendung des 65. Lebensjahres aus dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt/Main, ausgeschieden. Jürgen Greiner, Geschäftsführer der Motorola GmbH und General Manager des Geschäftsbereiches Computersysteme mit Sitz in Hamburg, wird das Unternehmen nach fast 14 Jahren zum 30. Juni verlassen. Dr. Udo Meyke ist vom Aufsichtsrat der Windhoff AG, Rheine, zum ordentlichen Vorstandsmitglied der Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Gesellschaft bestellt worden. Er wird in Zukunft für den Bereich Controlling sowie Finanz- und Rechnungswesen der Windhoff-Gruppe verantwortlich sein. Dr. Winfried Haag wurde mit Wirkung vom 5. März zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Widia GmbH berufen. Die Widia GmbH mit Sitz in Essen ist eine Tochtergesellschaft des amerikanischen Cincinnati-MilacronKonzerns. Dipl.-Math. Heinz Breitenstein ist neuer Leiter des CAE-Profitcenters Deutschland der Stuttgarter Sligos Industrie Software Service GmbH, eines Tochterunternehmens der internationalen Sligos-Axime-Gruppe. Ulrich Bornkessel, Direktor Vertrieb und Distribution der Carrier GmbH, München, wurde mit sofortiger Wirkung Prokura erteilt. Neben Ulrich Bornkessel zeichnen Klaus Hartmann, Jürgen Mayhoff und Bert Zeegers als Prokuristen für das Unternehmen. Prof. Dr. Joachim Treusch, Vorsitzender der HelmholtzGemeinschaft Deutscher Forschungszentren und Vorsitzender des Vorstandes der Forschungszentren Jülich GmbH, erhielt vor kurzem das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Stefan Gräbener bekleidet seit 1. April bei der Augsburger Micro Design GmbH die Stelle des Vertriebsleiters Deutschland. Er berichtet in dieser Position direkt an Michael Weidemann, den General Manager des Unternehmens. 13

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KG, Markt Schwaben, wurde mit dem Audi-Lieferantenpreis 1996 ausgezeichnet. Damit erhielt Alusuisse BDW bereits zum zweiten Mal in Folge diesen Preis, der für hervorrragende Lieferqualität verliehen wird.

Friedrich Kocks ist mit seiner Reduzier- und Kalibriertechnologie weiter auf Erfolgskurs. Im Rahmen der Modernisierung der Draht- und Stabstraße für Sonder- und Edelstahl der brasilianischen Gerdau Acos Finos Piratini in Charqueadas liefert das Hildener Unternehmen einen DreiWalzenblock. Dieser ersetzt vier konventionelle DuoGerüste in HV-Anordnung. Thyssen Stahl wird rund 30 Mio. DM in die Modernisierung der Schienenproduktion in Duisburg investieren. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um künftig auch 120 m lange Schienen an die Kunden ausliefern zu können. Außerdem will man ein Lager für die Just-in-time-Auslieferung von Schienen einrichten.

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Werkbild: Dehn + Söhne

STENO

Über 50 Experten aus 30 Versicherungsunternehmen und Institutionen fanden sich auf Einladung des Dehn + Söhne-Geschäftsführers Dr.-Ing. Peter Hasse zum 6. Forum für Versicherer in Neumarkt ein. Die Experten diskutierten über Schutz vor Blitz- und Überspannungen.

Die ALD Vacuum Technologies GmbH, Erlensee, hat für das Böhler Edelstahlwerk eine moderne DESUAnlage (Druck-Elektroschlacke-Umschmelzanlage) konzipiert und im österreichi-

schen Kapfenberg installiert. Sie steigert die Umschmelzkapazität von Böhler auf 16 000 Jahrestonnen. Die Alusuisse Bayerisches Druckguß-Werk GmbH & Co

Eko Stahl, Eisenhüttenstadt, nahm dieser Tage einen neuen, rund 296 Mio. DM teueren Hochofen in Betrieb. Nach der Modernisierung der Sinterlage ist dieser Ofen das zweite große Projekt, das in diesem Jahr fertiggestellt wurde. Die GTI Gesellschaft für technische Informationsverarbeitung mbH gibt den Bezug eines neuen Firmensitzes in Marktheidenfeld (nahe Würzburg) bekannt. Das Softwarehaus entwickelt PCorientierte Visualisierungslösungen wie das Prozeßleitsystem Procon-Win.

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Die Paul Auer GmbH, Mannheim, hat ihr QM-System durch TÜV Cert nach ISO 9001 zertifizieren lassen. Auer fertigt und vertreibt preßluftbetriebene Strahlanlagen und preßluftfreie C. M.-Schleuderradanlagen. Krupp Hoesch Stahlexport, ein Unternehmen der Krupp Hoesch International GmbH, Essen, wird Anfang 1998 im mexikanischen Puebla ein Stahl-Service-Center zur Produktion von Platinen und Tailored Blanks für Volkswagen de Mexiko in Betrieb nehmen. Das neue Center befindet sich in unmittelbarer Nähe des VW-Werks. In Rumänien geht es wieder aufwärts. Zu dieser Einschätzung kommt die neue Broschüre „Geschäftspartner Rumänien“ der Bundesstelle für Außenhandelsinformation (BfAI), Köln. Deutschland ist,

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so die BfAI-Analytiker, derzeit wichtigster Handelspartner Rumäniens. 1995 konnten deutsche Exporteure ihre Ausfuhren nach Rumänien um 27% steigern, 1996 nochmals um 13%. Außerdem stieg die Summe der ausländischen Direktinvestitionen in dem Balkanland 1996 um 80% auf 650 Mio. Dollar. Henkel, Düsseldorf, hat die Geschäftsaktivitäten seiner Metallchemie neu geordnet. Unter dem Namen Henkel Surface Technologies werden ab sofort weltweit die Aktivitäten zur Oberflächenbehandlung sowie die Bereiche Kleben und Dichten der Henkel Metallchemie, von Parker Amchem, Henkel Teroson, Novamax Technologies, Thiem Automotive und Diversified Technology zusammengefaßt. Die DMT Deutschland Magnet Technik (PTY) Ltd.

aus Südafrika verstärkt ihre Präsenz am europäischen Markt für Magnete und Magnetsysteme. So wurden die Tridelta GmbH, die Überspannungsleiter GmbH, beide Hermsdorf, und die Dortmunder Thyssen Magnettechnik GmbH übernommen und in die neugegründete MTD Magnet Technik Deutschland GmbH, Dortmund, eingebracht. Die Precitec GmbH, Gaggenau-Bad Rotenfels, hat ihr QM-System von TÜV-Cert nach ISO 9001 zertifizieren lassen. Das Zertifikat erstreckt sich auf den Geltungsbereich Sensorsysteme und Komponenten für die Fertigungstechnik. Adronit, Wetter/Ruhr, darf sich zu den ISO-Pionieren seiner Branche zählen. Seit kurzem ist das QM-System des Zaun- und Toreherstellers

gemäß ISO 9001 zertifiziert. Neben der Qualität gehört auch das Streben nach höchstmöglicher Unfallsicherheit der Produkte zur Firmenphilosophie von Adronit. Die Hermann Wegerhoff Alarm-Werkzeugfabrik GmbH & Co., Remscheid, ist eine strategische Allianz mit der französischen Virax, einem Hersteller von Rohrbearbeitungswerkzeugen und -maschinen, eingegangen. Ziel ist ein Ausbau der Marktposition in Deutschland und auf den internationalen Märkten. So will man künftig unter der Doppelmarke Alarm/Virax als Komplettanbieter auftreten. Bayern Innovativ lädt am 6. und 7. Juni nach München ein zum 2. Internationalen Forschungs-Forum Bayern, das unter dem Motto steht „Market meets Science“. Der internationale Kongreß wird

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Die 6. Techmo, die vom 22. bis 25. April in den Dortmunder Westfalenhallen stattfand, wird vom Veranstalter als Erfolg gewertet. In einem eher schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sei es der Montage- und Handhabungstechnikmesse gelungen, Zeichen zu setzen, so die P.E. Schall GmbH, Frickenhausen. Die knapp 4000 Fachbesucher und 133 Austeller äußerten sich nach Veranstalterauskunft positiv über den Messeverlauf. Die Swisslog Holding AG, Aarau/Schweiz, plant die

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Werkbild: EOC

begleitet von einer High-TechAusstellung mit 220 Ausstellern, darunter 70 Aussteller aus Großbritannien, dem Partnerland des ForschungsForums. Weitere Auskünfte gibt Barbara Geyer von Bayern Innovativ in Nürnberg, Tel. (09 11) 2 06 71-33.

Die Geschäftsleitung der EOC Normalien GmbH + Co. KG, Lüdenscheid, gibt die Zertifizierung ihres Tochterunternehmens EOC Form System GmbH in Mahlberg nach DIN EN ISO 9002 bekannt. Reiner Rahmede, Geschäftsführungsmitglied der EOC-Gruppe und Geschäftsführer des Werkes Mahlberg, beim Erhalt der Zertifizierungsurkunde.

Übernahme der Harsumer Transnorm-System-Gruppe. Transnorm erzielte 1996 mit mehr als 300 Beschäftigten und Töchtern in Großbritannien, den Niederlanden

und Malaysia einen Umsatz von 75 Mio. DM. Hergestellt werden komplette Materialflußsysteme und Fördertechnikkomponenten wie Kurvengutförderer.

Riello UPS Manufacturing, italienischer Hersteller von unterbrechungsfreien Stromversorgungen, wird das neue Bundeskanzleramt in Berlin mit einer USV-Anlage ausstatten. Der deutsche RielloGeneraldistributor Roton Pleyer & Maisenbacher GmbH, Stuttgart, und die in Berlin zuständige Minhoff GmbH haben diser Tage einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Filterwerke Mann und Hummel GmbH, Ludwigsburg, nahm eine neu eingerichtete Produktion von Luftfiltern in Betrieb. Realisiert wurde von der Industrieplanung Fahrion, Kornwestheim, ein rechnergestütztes Produktions-Gesamtsystem, bei dem Fertigung, Galvanik, Schweißerei, Lackierung, Montage und Versand mechanisiert miteinander verbunden sind, gefertigt werden Metallfilter.

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

ISTA, der Weltdachverband der Stanzwerkzeug-, Vorrichtungs- und Formenbauer, hat sich ein neues Profil „verpaßt“. Sichtbares Kennzeichen ist dabei die Umbennenung in ISTMA Precision International Special Tooling and Machining Association. Neu sind auch die Regionalbüros ISTMA Americas, Asia und Europe, die eine größere Betreuungstiefe gewährleisten sollen. Die deutsche ISTMA Precision hat ihren Sitz in Frankfurt/Main. Das WZL Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre an der RWTH Aachen verantstaltet in Zusammenarbeit mit der Aditec gGmbH, der Universität St. Gallen und der GPS Prof. Schuh am 25. und 26. Juni in Aachen ein Management-Seminar. Es ist dem Thema „Erfolgreich verändern! Von der Strategie zur Umsetzung“ gewidmet. Ein Schwerpunkt der Diskussion wird das Motion-Konzept sein, mit dem Veränderungsprozesse gemanagt werden können. Das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim veranstaltet am 3. Juni seine 3. Fachtagung. Unter dem Motto „Banken und mittelständische Unternehmen“ werden Vertreter von Banken und mittelständischen Betrieben über ihre Erfahrungen „miteinander“ referieren und diskutieren. Die Teilnahmegebühr beträgt 185 DM. Parametric Technology kommt mit BMW ins Geschäft. Der Münchener Automobilhersteller hat die Entscheidung getroffen, für die Entwicklung neuer Basismotoren und Getriebe künftig die Software Pro/Engineer zu verwenden. Das teilt die Parametric Technology GmbH, Unterschleißheim, mit. Modelform und Metaform heißen zwei neue Messen, die vom 30. September bis 4. Oktober im Turiner MesseMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

und Kongreßzentrum Lingotto stattfinden. Als Thema hat man die industrielle Gußformproduktion gewählt, wobei alle Elemente der Produktionskette, also nicht nur Werkzeugmaschinen, gezeigt werden sollen. Bereits jetzt haben sich nach Angaben des Lingotto-Betreibers Expo 2000 über 100 Aussteller angemeldet, darunter ein Viertel aus dem Ausland. Die Sterling Software GmbH, Düsseldorf, und o.tel.o, Düsseldorf, geben den Abschluß einer strategischen Partnerschaft bekannt. Im Rahmen des Vertrags übernimmt o.tel.o die Vermarktung und den Vertrieb der Sterling-EC-EDIProduktfamilie Gentran. Die strategische Allianz erstreckt sich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bei Herberts, Wuppertal, entsteht ein neues StandoxMarketing- und Informationszentrum, für das kürzlich der Grundstein gelegt wurde. Rund 22 Mio. DM läßt sich der Hersteller von Lacksystemen den Bau kosten, der neben einem modernen Werkstattbereich auch Seminarräume für Schulungsteilnehmer aus aller Welt beherbergen wird. Die Wonderware GmbH, München, ist jetzt im Handelsregister eingetragen. Nachdem die kalifornische Wonderware Corporation bereits im Dezember letzten Jahres den endgültigen Vertrag zur Übernahme ihres deutschen Distributors unterzeichnet hatte, wurde jetzt auch die Namensänderung offiziell vollzogen. Wonderware entwickelte windows-basierte Industrieautomationssysteme. VAW alucast in Dillingen kann jetzt eine Zertifizierung nach der EG-Öko-AuditVerordnung vorweisen. Die Gießerei ist damit der zweite VAW-Standort, der die Kriterien der Brüsseler Verordnung erfüllt. Durchgeführt wurde die Umweltprüfung vom Bureau Veritas, Essen. 17

GELD Maschinenmarkt

Zahlungsmittel im Ausland

Michael Vetter ist Wirtschaftsberater in Dortmund.

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MICHAEL VETTER

abhebt, wird mit fünf Mark zur Kasse gebeten. Das Verlustrisiko ist in der Regel begrenzt: Neunzig Prozent des Schadens übernehmen üblicherweise die Banken, vorausgesetzt, EC-Karte und Euroschecks wurden sachgerecht gehandhabt. Der Einsatz von Kreditkarten der unterschiedlichen Anbieter ist weltweit in Geschäften, Hotels und Restaurants sowie an Tankstellen möglich. Zwar fallen neben der Jahresgebühr (je nach Angebot ab 30 Mark) meist eine Auslandsgebühr sowie die Kosten für etwaige Bargeldabhebungen an; der problemlose Umgang mit diesem Zahlungsmittel ist den Aufwand aber wert. Bei einem Verlust sollte man umgehend die jeweilige Sperrstelle informieren; meist gibt es dort einen 24-Stunden-Service. Bei „normalen“ Reiseschecks, die in unterschiedlichsten Währungen erhältlich sind, zahlt der Käufer meist ein Prozent des Gegenwerts als Versicherungs-

Bild: Lechler

Bargeld, Euroschecks, Reiseschecks oder Kreditkarte: Die Vielzahl der möglichen Zahlungsmittel stellt den Auslandsreisenden wieder einmal vor die Qual der Wahl. Eines vorab: Bargeld mitzuführen ist – nicht nur aus Sicherheitsgründen – allenfalls in sehr geringen Mengen zu empfehlen. Zum einen legen die Banken den ungünstigeren Sortenkurs bei der Umrechnung in die jeweilige Landeswährung zugrunde, zum anderen gibt es bei einem eventuellen Rücktausch in Deutschland meist weitaus weniger zurück als beim seinerzeitigen Kauf der Devisen. Wichtig: Münzen werden von den Bankinstituten grundsätzlich nicht zurückgenommen. Also: Kleinere Beträge, um über die ersten ein, zwei Tage zu kommen, reichen in der Regel aus. Bei den erwähnten unbaren Zahlungsmitteln wird zum Devisenkurs getauscht. Dieser wird börsentäglich offiziell ermittelt. Bei den gängigen Währungen ist er meist günstiger als der Sortenkurs beim Bargeldtausch. Vor allem in Europa ist der Euroscheck in Verbinding mit der Euroscheckkarte das bekannteste Zahlungsmittel: Er findet in fast fünfzig Ländern Akzeptanz. Die bei der Einlösung eines Schecks (bitte die individuellen Höchstbeträge beachten!) anfallenden Gebühren belaufen sich auf 1,75 Prozent des auszuzahlenden Betrages; die Mindestgebühr liegt bei 2,50 Mark. Wer von einem Geldautomaten mit der EC-Karte

Bargeld, EC-Karte oder Kreditkarte – das ist hier die Frage.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

gebühr gegen einen möglichen Verlust. Die Einlösung erfolgt am Urlaubsort durch Gegenzeichnen des Scheckformulares. Die erste Unterschrift muß der Erwerber bereits beim Kauf leisten: safety first! Reiseschecks werden vor allem in den USA eingelöst, wo sie sehr beleibt sind.

Praktische Tips zu Kreditkarten Vor allem bei Reisen außerhalb Europas lohnt der Einsatz von Kreditkarten, die mittlerweile hauptsächlich von den Banken und Sparkassen ausgegeben werden. Innerhalb Deutschlands sowie im europäischen Ausland sind EC-Karte, eurocheques sowie PIN (Persönliche Identifizierungs-Nummer) meist ausreichend. Was nun die Kreditkarte anbelangt, so ist in der Regel die Standardkarte völlig ausreichend, es sei denn, man legt gesteigerten Wert auf die Versicherungen und sonstigen Zusatzleistungen der meist auch deutlich teueren Gold- oder Premium-Karten. Bereits vor Beginn einer Auslandsreise sollte geklärt werden, welche Kreditkarten im Zielgebiet akzeptiert werden. Ist diese Frage beantwortet, steht dem vielfältigen Einsatz nichts mehr im Wege: In Restaurants, Tankstellen und auch von vielen Geschäften werden Kreditkarten akzeptiert. Hinzu kommt das unkomplizierte Beschaffen von Bargeld wahlweise an Geldautomaten oder Bankschaltern. Dieser Bargeldservice hat allerdings seinen Preis: Neben der Auslandsgebühr von meist einem Prozent muß in der Regel mit Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

KARTENVERLUST

Wer haftet? Grundsätzlich gilt: Geht eine Kreditkarte verloren, haftet der Karteninhaber gewöhnlich mit maximal 100 Mark. Allerdings gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch Ausnahmen. So muß der Karteninhaber damit rechnen, auch über die 100 Mark hinaus zur Kasse gebeten zu werden, wenn er gegen die Sorgfaltspflicht bei der Aufbewahrung von Kreditkarte und Gehemzahl verstößt. Tip: In jedem Fall sollte man der Beantragung einer Kreditkarte die Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbieters vor allem im Hinblick auf die Haftungsfragen genau studieren, damit es im nachhinein nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt.

zusätzlichen Kosten von zwei, drei Prozent (bitte auf Mindestgebühren achten!) gerechnet werden. Deshalb sollte zumindest für die ersten Urlaubstage eine entsprechende Liquiditätsreserve durch den Eintausch von Bargeld ohne Kreditkarte eingeplant werden. Zur Kreditkartensicherheit: Selbstverständlich sollten Kreditkarten mit ähnlicher Sorgfalt wie Bargeldbehandelt werden. Geht dennoch eine Karte verloren, ist sofort der jeweilige Sperrdienst (RufNummer bitte vor der Reise notieren!) zu informieren. Darüber kann es sinnvoll sein, den Kartenverlust nochmals schriftlich anzuzeigen. In jedem Fall sollte bei der telefonischen Sperre der Name des Gesprächspartners festgehalten werden. 19

HINTERGRUND

Netzwerk

Online-Präsenz als wichtiges Instrument der Wirtschaftsförderung U RSULA H OFMANN

D

er Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Dr. Jürgen Rüttgers, erklärte kürzlich, der „Schlüssel zur Sicherung der Zukunft Deutschlands als Technologiestandort liegt heute mehr denn je in der Fähigkeit, Kreativität zu Innovation und diese wiederum zu neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen zu machen“. Die wissenschaftliche Infrastruktur, innovative Unternehmen und Hochschulen, und auch das Human-Capital sind trotz aller Unkenrufe vorhanden, nur gilt es, vorhandene Potentiale zu mobilisieren und die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bereichen zu optimieren. Dies kann jedoch nur deduktiv verwirklicht, das heißt von übergeordneter Stelle aus erreicht werden.

vor allem von den Stellen realisiert, die aktiv im Technologietransfer tätig und an Netzwerk-Kooperationen interessiert sind. Bislang sind rund 100 Stellen (Ministerien, Kammern, Hochschulen, Forschungseinrichtungen) miteinander vernetzt. Jede Stelle kann ihr Kompetenzprofil und Leistungsangebot auf drei standardisierten Seiten darstellen. Für weiterführende Informationen kann dann direkt auf die individuelle Homepage zugegriffen werden. „Mit diesem Datenbankansatz ist somit ein einzigartiger Verbund für Informations- und Wissenstransfer in Bayern geschaffen worden, mit der Bayern Innovativ GmbH als zentrale Anlaufstelle des gesamten Systems“, erläutert Dr. Josef Nassauer, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg. Mit Suchmaschinen kann der Interessent aus Wirtschaft und

Wissenschaft gezielt nach Kompetenzen, wissenschaftlichen Aufgabengebieten, Dienstleistungen, regionalen Transferstellen oder Mitarbeitern recherchieren. „Aufgrund dieser schnellen Verfügbarkeit von Informationen wird der ‚schnelle Weg zum Markt‘ maßgeblich unterstützt“, so Bayern InnovativGeschäftsführer Nassauer.

Kooperation ist angesagt Dr. Michael Rogowski, Präsident des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., Frankfurt/Main, erhob vor kurzem den Vorwurf, Hochschulen und Unternehmen würden nach wie vor zu wenig zusammenarbeiten. In Bayern jedoch, weiß Geschäftsführer Nassauer, ist die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen in vielen Bereichen bereits hervorragend etabliert. Die Kooperation von Forschungsverbünden mit der Industrie in fundamentalen Entwicklungsprojek-

ten oder die Unterstützung von Forschungsprojekten durch die bayerische Forschungsstiftung sind hierzu als Beispiele zu nennen. Auch zahlreiche Universitätsinstitute kooperieren erfolgreich mit Industriebetrieben, des weiteren ist die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der Fraunhofer-Gesellschaft oder der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt bestens entwickelt, so Nassauer weiter. In drei Bereichen könne die Zusammenarbeit noch intensiviert werden: © Die erweitere Kooperation von Fachhochschulen und deren Anwenderzentren mit Unternehmen in kurzfristig realisierbaren Projekten. © Die fachliche Konzipierung und Ausrichtung von Multiplikator-Plattformen (Symposien, Messen, Technologiebörsen) als Kontaktund Kooperationsbörsen. © Stärkere Nutzung internationalen Wissens mit Hilfe von elektronischen Medien. Dies gilt insbesondere für die gesamte Patentliteratur, die ebenfalls über elektronische Medien wie CD-ROM und Internet zu recherchieren ist.

Mit Workshops fit für Online

Das Land Bayern fördert den Transfer von Informationen und Wissen unter anderem mit dem Angebot des Technologie-TransferNetzes Bayern, einer Initiative der Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg. Hinter der Internet-Adresse http: //www.tt-netz-bayern.de steht die Verknüpfung der Einrichtungen mit öffentlich-rechtlichem Bezug, die als Berater, Vermittler oder Know-how-Träger im Bereich des Technologietransfers tätig sind. Der Eintrag ist für die Teilnehmer kostenfrei und wurde

Gerade kleinere und mittlere Unternehmen meinen teilweise noch mit den traditionellen Informationsquellen auszukommen, dagegen stehen sie der Nutzung von Datenbanken häufig gehemmt gegenüber. Deshalb überrascht es nicht, daß Wirtschaftsminister Rexrodt fürchtet, der innovationsstarke Mittelstand könnte beim Internet den Anschluß verpassen. Die von ihm angekündigte „Internet-Initiative“ soll dem gewaltigen Nachholbedarf der Mittelständler abhelfen. Denn gerade im als innovationsstark geltenden Mit-

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Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Der schnelle Weg zum Markt

Maschinenmarkt Hof

Coburg

Das Technologie-Transfernetz-Bayern: Dieser Begriff steht für die Verknüpfung von Einrichtungen, die im Bereich des Technologietransfers tätig sind.

Münchberg

Bayern Innovativ Bayern International Bayern Kapital

Schweinfurt

Aschaffenburg

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie

Erlangen Vilseck Eckental SulzbachFürth Rosenberg

Kontaktstellen der Landesgewerbeanstalt Bayern Technologietransfer-Institute

telstand, so der Minister, müssen noch Potentiale mobilisiert werden. Mit einem auf diese Unternehmen zugeschnittenen Fitness-Programm haben die Bayern die Nase vorne. So führt die Bayern Innovativ GmbH bereits seit einem Jahr Feldversuche in verschiedenen Regionen Bayerns durch, mit denen – branchenübergreifend, wie es der Kommunikationstechnik entspricht – kleine und mittlere Unternehmen in Workshops die praktische Anleitung zum Einstieg in

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Bayreuth

Bamberg Würzburg

Weiden

Nürnberg Ansbach

Kontaktstellen der Industrie- und Handelskammern Kontaktstellen der Handwerkskammern Regensburg

Universitäten mit Technologietransfer-Stellen Fachhochschulen mit Technologietransfer-Stellen Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Technologietransfer-Stellen

Nördlingen

Innovations-Beratungsstellen Landshut

Passau

Applikations- und Anwenderzentren Technologie- und Gründerzentren

Augsburg

Beratungsstellen für KMU in Angelegenheiten des europäischen Binnenmarktes und der neuen Länder

Freising München

Bayerische Kapitalgesellschaften für Forschung und Technologie

Memmingen

Oberpfaffenhofen Rosenheim Freilassing

Technologieprüfung und -kontrolle Datenbanken und Informationsvermittlungsstellen, Patentinformationen Technologiemesse-Beteiligungen

Kempten Lindau

Burghausen

GarmischPartenkirchen

Fachberatungsstellen und Wirtschaftsreferenten/Wirtschaftsförderer

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HINTERGRUND

Bilder: Bayern Innovativ

Dr. Josef Nassauer, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg: „Es ist für die Wirtschaft ein wesentlicher Vorteil, sich mit Hilfe des Internet zum selbstgewählten Zeitpunkt über vorhandene Angebote im Technologietransfer zu informieren.“

Maschinenmarkt

die Online-Technik erhalten. Die Workshops haben das Ziel, mit online angebotenen Dienstleistungen, zum Beispiel E-Mail, parallele Dokumentenbearbeitung, Homebanking, professioneller umzugehen und die Präsentation des eigenen Unternehmens mit Hilfe einer Homepage im Internet zu bewerkstelligen und zu vervollkommnen. Die Feldversuche wurden bislang in Nürnberg, München, Regensburg, Augsburg und Rosenheim durchgeführt. Über 300 Betriebe wurden so bereits in die Online-Technik eingewiesen.

Erfolgsquote ist deutlich höher Aufgrund der großen Nachfrage werden diese Feldversuche in 1997 in mindestens sechs weiteren Städten beziehungsweise Regionen Bayerns angeboten. Die nächsten Stationen sind: Würzburg, Bayreuth/Grafenwöhr, Ingolstadt und schließlich im Dreiländereck Bayern, Österreich, Schweiz mit den Städten Lindau, Bregenz und St. Gallen, als 22

erster grenzüberschreitender Feldversuch. Daß die Wege zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit Hilfe des Technologie-Transfernetzes Bayern tatsächlich kürzer werden, kann Dr. Nassauer bestätigen. Es sei für die Wirtschaft ein wesentlicher Vorteil, sich zum selbstgewählten Zeitpunkt schnell und anonym über das im Internet vorhandene Dienstleistungsangebot im TT-Netz zu informieren, bevor man dann gezielt persönlichen Kontakt mit den betreffenden Stellen aufnähme, faßt Nassauer die Vorteile kurz zusammen. Mit Hilfe dieser Vorinformation wird die Erfolgsquote bei den Nachfragern deutlich erhöht. Die intensive Nutzung des Angebots belegt den richtigen Weg der Bayern: Im Durchschnitt werden 500 bis 600 Zugriffe im Monat verzeichnet, mit einer mittleren Verweildauer von 25 Minuten. Das heißt, die Internet-Nutzer, die sich ins Netz einwählen, informieren sich intensiv MM und umfassend. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

INNOVATION

Maschinenmarkt

Weniger Verschnitt Das Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) an der Universität Hannover demonstrierte auf der Hannover-Messe die Simulation von gefügten Feinblechen (Tailored Blanks). Bei dem Verfahren stützt sich das Institut auf eigene Untersuchungen über Stoffgesetzlichkeiten und Materialverhalten, die genauere Vorhersagen von Fehlern ermöglichen als bisher. Die sogenannten Tailored Blanks haben den Vorzug, daß man damit Teile mit lokal unterschiedlichen Blechdicken fertigen und hohe Festigkeitsanforderungen auch bei relativ geringem Bauteilgewicht erfüllen kann. Außerdem sind in der Regel nur wenige Fertigungsschritte nötig, und es tritt nicht so viel Verschnitt auf wie sonst üblich.

Hebt tatsächlich ab Als Demonstrationsobjekt für die Leistungsfähigkeit von Mikromotoren zeigte das Institut für Mikrotechnik (IMM) in Mainz den „kleinsten Hubschrauber der Welt“. Er ist 24 mm lang, 8 mm hoch und 0,5 g schwer. Die gegenläufigen Rotoren werden von zwei Hochleistungselektromotoren angetrieben, die 100 000 min–1 – wie es heißt – mühelos erreichen. Bei 40 000 min–1 hebt das kleine Fluggerät ab. Die Motoren im Durchmesser von 1,9 mm wurden in Zusammenarbeit mit der Dr. Fritz Faulhaber GmbH &

Bild: IMM

„Der kleinste Hubschrauber der Welt“ im Größenvergleich – er demonstriert die Leistungsfähigkeit von Mikromotoren.

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MATERIALBEARBEITUNG

Minilaser legt zu bei Leistung as

Dil Bild: it Superlativen ist man meist schnell bei der Hand, und so wird im Zusammenhang mit der Entwicklung des Hochleistungsdiodenlasers gern von einem Technologiesprung gesprochen, der vergleichbar sei mit dem Übergang von der Radioröhre zum Transistor. Doch erst einmal muß der auf der Halbleitertechnik basierende Laser in der Praxis beweisen, daß er den Vor- Zehn einzelne Hochleistungsdiodenlaser wurschußlorbeeren auch ge- den zu einem feuerzeugrecht werden kann. kleinen Stapel mit 300 W Ein Schritt auf dem Weg Ausgangsleistung zusamzu diesem Beweis ist mit mengesetzt. dem 1,5-kW-Laser getan, den die Dilas Diodenlaser GmbH, Mainz, auf der HannoverMesse präsentierte. Damit erschließt sich den Minilasern jetzt auch das Feld der Materialbearbeitung. Das kompakte Lasersystem des Mainzer Unternehmens besteht aus dem etwa schuhkartongroßen Laserkopf, dem Kühlgerät sowie der Steuer- und Stromversorgungseinheit. Im Laserkopf sind dabei sowohl die Strahlquelle als auch die Mikro-Fokussieroptik enthalten. Damit ist auch schon einer der wichtigsten Vorteile des Hochleistungsdiodenlasers gegenüber dem Gasoder Festkörperlaser genannt: die kompakte Bauform. Hinzu kommen noch der mit über 30% deutlich höhere Wirkungsgrad, der um das Zehn- bis Zwanzigfache niedrigere Energieverbrauch, die längeren Wartungsintervalle sowie die einfache Handhabung. In Hannover zeigte Dilas mit der 1,5-kW-Anlage das Schweißen von Blechen, wobei derzeit Dicken von 2 mm bei Edelstahl und 1 mm bei Aluminium möglich sind. Weitere Anwendungen ergeben sich beim Hart- und Weichlöten, beim Oberflächenreinigen, Härten und Umschmelzen. Hinzu kommt die Integration in Werkzeugmaschinen oder die Montage am Roboterarm. Bei so vielen Möglichkeiten fällt auch der Ausblick von Dilas-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Bernhard De Odorico positiv aus: „Für den Kilowattbereich gehe ich in fünf bis acht Jahren von einem Weltmarktvolumen von 1 Mrd. $ aus.“

M

Co. KG, Schönaich, entwickelt. Anwendungsmöglichkeiten für solche Mikroaggregate sieht man in der Mikrochirurgie und Zellbiologie oder beim Dosieren kleinster Substanzen.

Entspiegelte Flächen Auf dem Gemeinschaftsstand „Intelligente Werkstofflösungen“ zeigten die FraunhoferInstitute vom „Verbund optisch-funktionale Oberflächen“, wie man durch Mikrostrukturierung entspiegelte

Oberflächen herstellen kann. Die aufwendige Vakuumbeschichtung wird dadurch vermieden. Das Grundprinzip der vorgestellten Verfahren besteht darin, durch Mikrostrukturierung der Oberfläche einen Brechungsindex hervorzurufen, der zwischen dem Index von Luft und dem des Trägermaterials liegt. Die Mikrostrukturen können über holographische Belichtung erzeugt und über Prägeverfahren direkt in verschiedene Materialien abgeformt werden. Eine andere fertigungstechnische Variante ist die Beschichtung mit einer anorganischen Sol-Gel-Schicht, die nach der thermischen Behandlung eine poröse Submikronstruktur aufweist. Bedarf für Entspiegelung gibt es bei Bildschirmen, in der Bauverglasung und der Solartechnik.

Kleinste Pumpe In Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft hat die Dr. Karl J. Werner Hydraulik Nord Parchim Mikrosysteme GmbH, Parchim, „die im arch rd P kleinste Zahnk No li u a dr ring: Hy Bild

Mikropumpe mit Dimensionen einer Standard-CD – das Aggregat wurde in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt.

pumpe der Welt“ entwickelt und auf der Hannover-Messe vorgestellt. Die Rotorgrößen können zwischen 1 und 10 mm liegen. Damit erreicht die Pumpe Förderleistungen von 10 µl/min bis 1 l/min. Das Unternehmen entwickelt alle Komponenten, die zum Aufbau mikrofluidischer Systeme gebraucht werden. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Werkbild: hde

PRODUKTION UND BETRIEB

Streckumformen

Umformen von Nebenformelementen für Leichtbau-Strukturkomponenten A DOLF N EUBAUER

UND

U DO H ELLWIG

Bleche und Rohre, durch umgeformte Nebenformelemente versteift, sind eine vielversprechende Möglichkeit zur Umsetzung einer modernen Leichtbauweise. Die Geometrie der Nebenformelemente an solchen Strukturbauteilen wird von der Streckumformbarkeit des Feinblechs, den Umformbedingungen und den Produktanforderungen bestimmt.

Moderne Leichtbauweisen verfolgen das Ziel Maschinenmarkt der Maximierung des schwierig zu bestimmenden Quotienten zwischen Eigenschaft und Gewicht einer Leichtbaukomponente. Die Hauptwege zur Erreichung dieses Zieles [1] sind die Verwendung duktiler Werkstoffe, hochfester Werkstoffe, leichter Werkstoffe, von Strukturblechen, von Strukturrohren, von Hohlstrukturen und von Verbundmetallen. Zeitgemäße Leichtbaulösungen sind eine Synthese aus Stoffund Formleichtbau. Erhebliche Gewichtsersparnisse können bei konsequenter Anwendung der sogenannten Wachstumsregel erzielt werden; das heißt, es erfolgt ein Konstruieren nach dem Vorbild der Prof. Dr.-Ing. habil. Adolf Neubauer ist Leiter Technologie der Hiller & Müller KG, Düsseldorf; Prof. Dr.-Ing. Udo Hellwig lehrt an der Technischen Fachhochschule Wildau.

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Nebenformelemente wie Quadrathöcker, Kalotten oder Winkelhöcker erhöhen die Steifigkeit dünnwandiger Blechformteile.

Natur [2]. Die Bauteiloptimierung basiert auf der Simulation des biologischen Wachstums. Als problematisch erweist sich die Frage, wie diese Leichtbaustrukturen effizient im industriellen Fertigungsprozeß gefertigt werden können. Innovative Leichtbaulösungen sind zunehmend die Anwendung von Strukturkomponenten [3], beispielsweise Strukturbleche und -rohre, sowie Verbund- und Hybridwerkstoffe [4].

Geometrien der Nebenformen sind vielfältig In Bild 1 sind die Ziele und Auswirkungen von Strukturkomponenten dargestellt. Die hier betrachteten metallischen Strukturkomponenten basieren auf der umformtechnischen Fertigung von Nebenformelementen in Blechen oder Rohren. Auf dem Gebiet der Entwicklung und Fertigung von flächigen Leichtbauelementen sind Innovationen infolge von Werkstoff- und TechnoloMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

giesubstitutionen sehr verbreitet. Die Vielfalt der Möglichkeiten zeigt Bild 2. Aus einem Vergleich der Vorund Nachteile flächiger metallischer Leichtbauelemente innerhalb einer Schwachstellenanalyse [3] ragen die Strukturbleche und daraus gefertigte Hohlstrukturen besonders hervor. Eine vergleichende Bewertung [3] von Strukturblechen enthält die Tabelle. Strukturbleche sind flächige, ebene oder gekrümmte Blechkomponenten, die durch Nebenformelemente, beispielsweise Sicken, Kalotten, Höcker und andere Formelemente, versteift worden sind. Die Gebrauchseigenschaften eines Strukturbleches werden maßgeblich durch die vom Werkstoff und seiner Anwendung abhängige Geometrie und Anordnung der Nebenformelemente im Blech bestimmt. Strukturbleche bestehen aus meist flächigen Anordnungen von regelmäßig und/oder unregelmäßig angeordneten Nebenformelementen (NFE). Bild 3 zeigt einige Nebenformelemente; die Geometrie wird technologisch von der Streckumformbarkeit des Feinbleches und den Umformbedingungen (Werkzeuggeometrie, hydraulischer Umformdruck) sowie konstruktiv von den Produktanforderungen bestimmt.

Matrizeneinlaufradius beeinflußt Rißbildung Die Nebenformelemente (Bild 3) weisen einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad auf (die Kalotte hat den geringsten Schwierigkeitsgrad, der Konoid den höchsten). Die Reihenfolge des Schwierigkeitsgrades wird durch die Neigung zum Werkstoffversagen infolge Rißbildung bestimmt. Stahlfeinbleche und Aluminiumbleche reagieren – auf Grund des unterschiedlichen Dehnund Einschnürverhaltens – unterschiedlich auf das Werkstoffversagen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Werkzeuggeometrie (Matrizeneinlaufradius) und die Umformgeschwindigkeit (Bild 4). Kleine Werkzeugradien führen bei Aluminiumlegierungen zu frühzeitigen Randrissen am Übergang vom ebenen Blech zum Nebenformelement, das heißt, das vorhandene Umformvermögen des Werkstoffes ist nicht ausgeschöpft. Die Vergrößerung des Matrizeneinlaufradius führt zu einer deutlichen Verschiebung des Risses vom Randin den Kuppenbereich, beispielsweise einer Kalotte. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Werkstoffeinsparung Optische Effekte

Bild 1: Auswirkung von Nebenformelementen in dünnwandigen Blechen und Rohren.

Werkstoffökologie

Design Nebenformelemente im Blech Oberflächengestalt

Energieeinsparung

Reproduzierbare Präzision

Formsteifigkeit

Wärmeübertragung

Kaltverfestigung

Flächiges, versteiftes Leichtbauelement

NE-Komponente

Strangpreßprofil

Blech

Werkstoffverbund

3DRippenplatte

2DRippenplatte

Strukturblech

Hohlstruktur

Geschweißte Platte

3D-Fräsen aus dem Vollen Dünnwandiger Mg-Druckguß

Al-Rippenplatte Hohlplatte (Mehrkammerprofil)

Profilierte Wellplattte Sickenplatte Beulstrukturblech

2-BlechStruktur 3-BlechStruktur 4-BlechStruktur Twin-Blech AufblasProfil

Aufschweißen vonProfilelemente auf Bleche Tailored Blanks

Sandwich -Platte Verbund Blech und Pappe Verbund Blech und Kunststoff Geflecht aus KunststoffFasern

Bild 2: Ausgewählte Varianten für flächige, versteifte Leichtbauelemente.

Strukturrohre können erhabene oder nach innen gerichtete regelmäßige oder unregelmäßige Verformungen ihres Mantels haben. Die Verformungen können axial durchlaufend sein wie bei Drallrohren, nur punktuell auftreten (Wölb- oder Beulrohre) oder tangential umlaufend sein (Wellrohre). Bild 5 zeigt einige Strukturrohre [5]; gegenüber Glattrohren haben sie besondere positive Festigkeitseigenschaften, weswegen sie für bestimmte Belastungsarten geeigneter sind. Die Festigkeitseigenschaften hängen stark von der Struktur ab. Für bestimmte Anwendungen kann eine optimale Struktur hergestellt werden. Strukturrohre beeinflussen die äußere und innere Strömung, reflektieren Schall- und Lichtwellen auf

besondere Weise; die Struktur verleiht dem Körper besondere Schwingungseigenschaften. In den Kombinationsmöglichkeiten der unterschiedlichen Eigenschaften liegt eine große Chance, Strukturrohre den unterschiedlichsten Anforderungen anzupassen und damit komplizierte und klassische technische Aufgabenstellungen einfach und häufig auch auf überraschende Weise zu lösen. Der Werkstoff Stahl spielt für Strukturrohre eine herausragende Rolle, weil er für die verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten der Strukturen besonders geeignet ist. Zudem läßt sich das breite Anwendungsfeld von Stahlrohren durch die Option der Strukturierung sinnvoll und stark vergrößern. 27

PRODUKTION UND BETRIEB

Beulstrukturierte Rohre haben auf dem Rohrumfang gleichmäßig verteilte und axial zueinander versetzte, nach innen gerichtete Beulen. Die Struktur organisiert sich weitgehend selbst, es bedarf keiner Patrizen oder Matrizen zur Formgebung. Weil sich das Rohr axial verkürzt, muß die Stützvorrichtung axial beweglich sein. Bei axial starren Stützkörpern muß dafür gesorgt werden, daß sich der Rohrwerkstoff plastisch verformen kann. Bild 6 zeigt ein für allgemeine Untersuchungszwecke häufig verwendetes Stahlrohr mit nahezu rechteckigen Beulstrukturen. Harte Werkstoffe wie Federstähle neigen dazu, ausschließlich wabenförmige Beulen zu bilden. Die Anzahl der Beulen eines Beulenkranzes hängt zuerst vom Verhältnis Stützabstand zu Durchmesser und danach vom Verhältnis Wanddicke zu Durchmesser ab (Bild 7).

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sich mit der Entwicklung technischer Anlagen zur Strukturierung von Stahlrohren zu beschäftigen. Es ist ein Hauptanliegen der Untersuchungen, zunächst die Umformgrenzen beim Einbringen von Nebenformelementen in ein Blech mittels der hydrostatischen Streckumformung zu ermitteln. Die Nebenformelemente sind für die Fertigung versteifter, flächiger Blechleichtbaukomponenten, zum Beispiel von Strukturblechen, Hohlstrukturen oder auch innovativendünnwandigen Blechkomponenten, erforderlich.

Geometrie der Nebenform ist produktabhängig

d h

Bild 3: Nebenformelemente in Stahlfeinblechen. a Kalotte, b Rille, c Quadrathöcker, d Rundhöcker, e Konoid, f Wabe, g Niere, h Winkelhöcker

Herstellung der Beulstrukturen ist relativ einfach Der energetische und apparative Aufwand zur Herstellung der Beulstrukturen ist, verglichen mit anderen, in der Regel auf der Basis von Tiefziehtechniken hergestellten Strukturen, gering, da die Kräfte, die zur Beulstrukturierung führen, vergleichsweise sehr klein sind. Das in Bild 6 dargestellte Strukturrohr

wurde beispielsweise mit einem Druck von 12 bar bei einem Durchmesser von 50 mm und einer Wanddicke von 0,3 mm verformt. Allein wegen der hohen Festigkeit und der ausgeprägten Elastizität des Werkstoffes Stahl erscheint es lohnend,

Die Geometrie der Nebenformelemente ist produktabhängig. Entsprechend der Produktvielfalt wurden die in Bild 3 dargestellten acht Nebenformelemente ausgewählt, die eine große Praxisrelevanz für den Formleichtbau mittels dünner Bleche haben. Die Nebenformelemente können nur durch partielle Tiefungsvorgänge (nach DIN 8585) in ein Blech eingebracht werden. Der mechanische und hydraulische Tiefungsversuch ist aus der Blechprüfung zur Beurteilung der Streckziehbarkeit von Feinblechwerkstoffen bekannt. Für die mechanische Tiefung ist unter anderem der

Vergleichende Bewertung von Strukturblechen. Bewertungskriterien

Strukurblech gefertigt durch mechanisches hydrostatiStreckumforsches Streckmen (Sicken) umformen

Superplastisches Umformen

FlexoPressen

Rollprofilieren

AufsetzBeulstruktur Technik (Schweißen)

Twin-Blech

Walzstruktur

Werkstückgeometrie

beschränkt (Tiefe)

vielfältig

vielfältig

beschränkt

beschränkt (Rille)

vielfältig

sehr beschränkt

sehr beschränkt

beschränkt

Werkstückgenauigkeit

mittel (hoch)

hoch

hoch

hoch

mittel

gering

mittel

gering

mittel

Mengenleistung

hoch

mittel

gering

gering

hoch

sehr gering

gering

sehr gering

sehr hoch

Flexibilität

gering

mittel

gering

mittel

gering

hoch

gering

gering

gering

Serienfähigkeit

hoch

mittel

gering

gering

hoch

sehr gering

gering

gering

hoch

Anlagenaufwand

mittel (hoch)

mittel (hoch)

sehr hoch

sehr hoch

hoch

mittel

mittel

mittel (hoch) hoch

Werkzeugaufwand

hoch

mittel

hoch

gering

hoch

gering

gering

gering

hoch

Energieeinsatz

mittel

mittel

sehr hoch

hoch

mittel

mittel

gering

mittel

mittel

Werkstoffanforderung

mittel (hoch)

hoch (mittel)

sehr hoch

mittel (hoch) mittel

mittel

hoch

mittel

hoch

Blechformatgröße

pressenabhängig

druckabhängig

anlagenabhängig

großformatig

unbeschränkt

beschränkt

beschränkt

unbeschränkt

28

unbeschränkt

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

Erichsen-Tiefungsversuch nach DIN 50101 gebräuchlich. Der hydraulische Tiefungsversuch (Bulge-Test) ist eine Weiterentwicklung des bekannten mechanischen Tiefungsversuches nach Erichsen. Der hydraulische Bulge-Test stellt eine geeignete Methode zur Aufnahme der Fließkurve für Blechwerkstoffe im Labormaßstab dar und war unter diesem Aspekt Gegenstand umfangreicher Untersuchungen. Bei diesem Versuch wird eine Blechronde oder -platine längs ihres Umfanges fest eingespannt und auf einer Seite einem hydraulischen Druck ausgesetzt. Das Blech beult sich kalottenförmig und wird dabei durch reines Streckziehen (zweiachsiger Zug) umgeformt, weil die feste Einspannung ein Nachfließen verhindert. Die Tiefung hat somit eine Blechdickenabnahme zur Folge, das heißt, es erfolgt ein Umformen aus der Wand. Die Auswertung des Standes der Technik gestattet folgende Grundaussagen: © Bei der hydraulischen Tiefung (hydraulischer Bulge-Test) treten im Vergleich zur Tiefung mit starrem Stempel (Erichsen-Test) unterschiedliche tribologische Umformbedingungen auf, das heißt, es treten unterschiedliche Tiefungen und Versagensvorgänge auf. © Der hydraulische Bulge-Test wurde bisher als reines Blechprüfverfahren im Labormaßstab mit relativ geringer praktischer Anwendung betrachtet. Eine technologische Nutzung dieses Vorganges, beispielsweise zur Fertigung von Nebenformelementen im Blech, wurde bisher nicht verfolgt. © Die Modifizierung des hydraulischen Tiefungsvorganges kann durch Steuerung des hydraulischen Umformdruckes und Variation der Werkzeuggeometrie (Matrizenform und Matrizeneinlaufradius) beim

Einbeultiefe

Maschinenmarkt

19 mm 17 16 15 14 13 12 11 10 0

3

mm

4,5

X5 Cr Ni 18 10, s = 0,4 mm St 14, s = 0,54 mm ZStE 250i, s = 0,8 mm X2 Cr 11, s = 0,95 mm ZSt 420, s = 0,8 mm Al Mg 5 Mn, s = 1 mm

Bild 4: Einfluß des Matrizeneinlaufradius auf die Einbeultiefe beim hydrostatischen Streckumformen einer Kalotte.

hydrostatischen Streckumformen ausgenutzt werden, um reale Werkstückformen, zum Beispiel komplette Blechformteile, industriell zu fertigen [6 und 7]. Mittels eines modifizierten hydraulischen Bulge-Tests sollen die Umformgrenzen sowie die industriellen Nutzungsmöglichkeiten in effizienter Weise untersucht werden. Das realisierte Umformprinzip der hydrostatischen Streckumformung ist schematisch im Bild 8 dargestellt; es werden drei Testvarianten genutzt: © Variante I: Die Matrize ist ein Matrizenring, die Gegenform entfällt. Die Matrize ist nach unten hin offen, und der Tiefungsvorgang kann „unbegrenzt“ erfolgen. Der Umformvorgang wird durch den Riß in der

a

b

c

d

e

f

g

h

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

1,5

Matrizeneinlaufradius

Bild 5: Strukturrohre mit unterschiedlichen Verformungen. a bis d radial verlaufend, e bis h axial verlaufend

29

PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

12

a

Bild 6: Strukturrohr aus Stahl.

Kalottenkuppe beendet. Diese Variante ist geeignet, um das hydrostatische Streckumformverhalten der Blechwerkstoffe zu testen. © Variante II: Der Matrizenring und die Gegenform werden durch eine kompakte Formmatrize mit variablen Formkonturen ersetzt. Die untersuchten Formkonturen befinden sich in einem Umkreis von ungefähr 60 mm Durchmesser. Diese Variante ist geeignet, um den Einfluß der jeweiligen Nebenelementeform und des Matrizeneinlaufradius beim hydrostatischen Streckumformen zu testen. © Variante III: Der Festhalter wird ebenfalls mit einer Formkontur

30

Anzahl der Beulen

10

c

8

d

b

6

e

4 2 0 0

0,5

1

1,5

2

Verhältnis h/D

Bild 7: Anzahl der Beulen in Abhängigkeit von der Stützlänge h und Rohrinnendurchmesser D. a Verhältnis Rohrwanddicke t zu Rohrinnendurchmesser D 0,02, b t/D 0,01, c t/D 0,085, d t/D 0,006, e t/D 0,005

versehen; damit ist es möglich, beim hydrostatischen Streckumformen einen Streck-Stülp-Zug zu verwirklichen. Praxisuntersuchungen [6] zeigten, daß damit kompliziertere

Nebenformelemente wie Quadrathöcker mit größerer Tiefe rißfrei und mit gleichmäßigerer Blechdicke in dünne Bleche eingebracht werden können. Der Versuchsaufbau besteht aus den flexibel ein- und umstellbaren Komponenten wie einer hydraulischen Presse mit 1 MN Schließkraft, Werkzeug-Säulengestell, austauschbare Werkzeugmatrizen und einem Hydraulikaggregat für Drücke bis bis 2000 bar. Die Versuchseinrichtung ist in Bild 9 dargestellt.

Geometrie der Formelemente beeinflußt Werkstoffversagen Die komplexen Untersuchungen konzentrierten sich unter anderem auf praxisrelevante Probleme wie das Umformverhalten der Blechwerkstoffe bei hydrostatischer Streckumformung sowie den Einfluß der Nebenformelementegeometrie. Im Rahmen der Testvariante I wurden über 35 Blechwerkstoffvarianten hinsichtlich des hydrostatischen Streckumformverhaltens untersucht. Im Rahmen der Test-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

,      Hydraulikflüssigkeit

,,      

variante II wurden acht Grundformen für Nebenformelemente (Bild 3) getestet. Die experimentellen Untersuchungen ergaben, daß der Schwierigkeitsgrad – gekennzeichnet durch das Werkstoffversagen beim hydrostatischen Streckumformen – in folgender Reihenfolge der Nebenformelemente zunimmt: Kalotte, Rundhöcker, Quadrathöcker, Rille, Winkelhöcker, Wabe, Niere und Konoid. Verantwortlich für das Umformverhalten ist die Geometrie (Asymmetrie, Form und Lage der Ecken und Absätze). Ergänzende Formänderungsanalysen an berasterten Nebenformelementen zeigten, daß den meisten Nebenformelementen im Grenzformänderungs-Diagramm der Bereich der Streckumformung zugeordnet werden muß.

PRODUKTION UND BETRIEB

Literatur

[1] Kopp, R.: Welche Beiträge leistet die Umformtechnik bei der Lösung anstehender Probleme? 7. Aachener Stahlkolloquium, März 1992. RWTH Aachen. [2] Mattheck, C.: Design der Natur – Der Baum als Lehrmeister. Freiburg: Rombach-Verlag 1995.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Niederhalter

FH

Bilder: Verfasser

FH

Blech

Matrize

Gegenform

Bild 8: Modifizierter hydraulischer Bulge-Test.

[3] Neubauer, A.: Schwachstellenanalyse zu flächigen, versteiften Leichtbauelementen, Teil A. Düsseldorf: Studiengesellschaft Stahlanwendung 1995. [4] Altenbach, H., J. Altenbach und R. Rikards: Einführung in die Mechanik der Laminatund Sandwich-Tragwerke. Stuttgart: Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie 1996.

Bild 9: Versuchseinrichtung zum hydrostatischen Streckumformen von Nebenformelementen.

[5] Pronobis, M.: Vergleich der Methoden zur Stärkung des Wärmeübergangs auf der Innenseite des Rohres. VGB Kraftwerkstechnik 74 (1994) 2, S. 124–127. [6] Neubauer, A., und D. Ulrich: Erkenntnisse aus dem modifizierten hydraulischen Bulge-Test ein Beitrag zur Fertigung versteifter, flächiger Blechkomponenten. Kolloquium Innenhochdruckumformung Fellbach, 5. und 6. März 1996. EFB [7] Schweitzer, K. H.: Bewertung des Hydroformverfahrens zur Herstellung von Freiformen aus Stahl und Edelstahl. Stahl (1995) 4, S. 32–37.

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PRODUKTION UND BETRIEB

Korrosionsschutz

Natürliche Komplexbildner zum Entrosten von Oberflächen P ETER M. K UNZ

Während der Bauteilfertigung, zum Beispiel vor dem Passivieren von Oberflächen, müssen Oxidationsprodukte von den zu beschichtenden Bauteilen entfernt werden. Bislang verwendet man dazu mineralische Säuren, die aufwendig zu entsorgen sind. Nun zeigen Untersuchungen, daß sich auch natürliche Komplexbilder zum Entrosten der Teile eignen.

Der Erfinder der Lösung, die hier vorgeMaschinenmarkt stellt wird, ist die Natur. Sie hält Lösungen bereit, die effizienter sind als die vom Menschen konzipierten Verfahren, und ist dabei in der Regel auch noch unschädlich. Im Sinne von „Sustainable Development“ hat man sich deshalb mit der Frage befaßt, ob durch Verwendung von Mikroorganismen im Produktions- wie auch im Dienstleistungsbereich auf die Synthese energieaufwendiger Stoffe verzichtet werden kann und ob damit der Umgang einfacher und die Entsorgung beherrschbarer wird. Der Entrostungsvorgang findet seine Analogien in der Natur. Deshalb war auch mit einer insgesamt umweltverträglicheren Problemlösung von vorneherein zu rechnen.

Anorganische Säuren als Entrostungsmittel Weil metallische Werkstücke nur in den seltensten Fällen direkt nach ihrer Herstellung weiterbearbeitet werden, bildet sich ohne Schutz bereits nach kurzer Zeit eine Rostschicht auf der Werkstückoberfläche. Diese auch als Flugrost bezeichnete Ausbildung einer oberflächennahen, erkennbar veränderten Schicht erfolgt bereits bei Lagerung in der Umgebungsluft. Vor einer Weiterverarbeitung sind die Werkstücke zu entrosten. Prof. Dr. Peter M. Kunz ist Leiter des Instituts für Biologische Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Mannheim.

32

Meist werden hierzu anorganische Säuren (Beizbäder) verwendet. Vom Rosten spricht man im allgemeinen, wenn Stahl korrodiert (Eisen rostet, Kupfer patiniert, und Silber läuft schwarz an). Das chemische Entrosten geschieht durch Rostumwandlung oder Abbeizen. Rostumwandler bestehen im wesentlichen aus Phosphorsäure neben Fettlösern, Netzmitteln und Korrosionsinhibitoren. Sie reagieren mit dem vorhandenen Rost und dem Untergrund und bilden Eisenphosphat. Beim Beizen werden geeignete Mineralsäuren oder Laugen (je nach Art des Grundmetalls) zum Entfernen von Oxiden und Hydroxiden verwendet. Die Auswahl der Säuren erfolgt in Abhängigkeit von der Löslichkeit des entstehenden Salzes. In der Regel genügt eine 10%ige Schwefel- oder Salzsäure, um in wenigen Minuten die Metalloberfläche zu entrosten. Betroffene Branchen sind alle, die mit metallischen Oberflächen zu tun haben. Das gilt auch für das Bearbeiten von Edelmetallen (Entfernen von Anlauffarben). Die Innovation erstreckt sich auf die Gebiete Prozeß- und Verfahrenstechnik sowie auf den Produktbereich: © So ist sie eine Prozeßinnovation, weil anstelle des Säureangriffs mittels natürlicher Komplexbildner ein Komplex erzeugt wird, der in Lösung geht. © Bei ihr handelt es sich aber auch um eine Verfahrensinnovation, weil mittels von Mikroorganismen isolierten Komplexbildnern gearbeitet und damit die Produktion gesteuert werden kann. Der Verbrauch der Komplexbildner läßt sich einfach messen und nachliefern. © Sie ist schließlich auch eine Produktinnovation, weil es sich um ein in diesem Bereich absolut neues Produkt handelt. Einer der verwendeten Komplexbildner wird in der Medizin verwendet, um Eisenanreicherungen im Körper zu solubilisieren.

Die zur Zeit gängigen Verfahren zum Entrosten von Oberflächen basieren überwiegend auf der Verwendung von Säuren als Beizmittel. Sie müssen aufgrund ihrer relativ hohen Konzentration jedoch mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen behandelt werden. Nicht zu vernachlässigen sind dabei die Säurekonzentrationen innerhalb der Atemluft im Bereich der Beizanwendungen.

Herkömmliche Beizmittel sind aufwendig zu entsorgen Trotz Kreislaufführung sind die Beizen mit der Zeit erschöpft und müssen aufwendig entsorgt werden. Hierzu sind große Mengen entsprechend starker Laugen nötig. Für das dabei entstehende Salz gibt es im allgemeinen keine Anwendungsmöglichkeit. Das Deponieren ist kostenaufwendig, weil neben den Beizchemikalien auch eine Reihe weiterer Hilfsstoffe (zum Beispiel Dispergatoren und Inhibitoren) Anwendung finden, die von der Beize mit der Zeit unbrauchbar gemacht werden. Auch sind mechanische Verfahren zur Rostentfernung geeignet. Sie werden aus technischen und Zeitgründen jedoch allenfalls bei kleinen Roststellen und ebenen Flächen angewandt. Zudem wird hierbei leicht die Metalloberfläche verletzt, wodurch neue Korrosionsangriffsflächen entstehen. In der Regel kommen nur fluidisierte Verfahren in Betracht. Im Gegensatz zur Säureanwendung wird beim biologischen Entrosten ein Komplexbildner verwendet, der dreiwertiges Eisen selektiv komplexieren kann. Es handelt sich um ein Molekül aus der Gruppe der Siderophore. Bis heute wurden über 200 verschiedene Siderophore gefunden. Die Strukturvielfalt ist hierbei recht groß. Man teilt sie in Hydroxamatgruppen (zum Beispiel Desferrioxamin E), Catecholgruppen (wie Enterochelin) oder auch Phenol-, Oxazolin- und Polycarboxylatgruppen (zum Beispiel Rhizobactin) sowie in gemischte Formen ein. Siderophore werden zu den Primärmetaboliten gezählt, weil sie in der logarithmischen Wachstumsphase von Mikroorganismen synthetisiert werden. Die Siderophore stellt man fermentativ her. Der Umgang mit ihnen ist gefahrlos und ihre Entsorgung oder Aufbereitung besser als von konventionellen EntrostungsmitMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

development) offenkundig ist: Man verwendet ein mikrobielles Produkt, das unter „milden“ Bedingungen hergestellt wird (Umgebungsdruck und Temperatur). Außerdem ist es ein hochspezifisches, an der Aufgabe orientiertes Produkt, das gleiche oder sogar bessere Ablösegeschwindigkeiten erwarten läßt als bei Verwendung einer konventionellen Beize, das Grundmetall nicht angreift und sich gut entsorgen läßt. Beim biologischen Entrosten wird ein biologisch gutabbaubares Erzeugnis verwendet, das einen Wachstumsfaktor für Mikroorganismen abgibt.

teln. Eine korrosive Atmosphäre (wie bei der Salz- oder Schwefelsäure-Entrostung) wird nicht erzeugt. Außerdem sind die SiderophorenLösungen nicht als wassergefährdend oder gefährlich eingestuft. Heutzutage werden sie für pharmazeutische Zwecke verwendet (intravenös). Bisher wurde der Nachweis erbracht, daß Siderophore grundsätzlich zum Entrosten von metal- a lischen Oberflächen geeignet sind, wenn man sie auf die Oberfläche aufstreicht oder die Metalloberflächen in eine Siderophoren-Lösung eintaucht. Bemerkenswert ist ihre Wirkung beim anschließenden Passivieren der Oberfläche. Augenblicklich wird die Eignung der Siderophore für solche Zwecke untersucht. Das Entrosten in einem Fermentationssystem erscheint möglich. Verschiedene Siderophore wurden b bisher in ihrer Komplexbildungsfähigkeit zu Eisenoxiden bis hin zu Mischoxiden und Rost getestet (photometrischer Reaktionsnachweis). Weiterhin liegen Applikationsergebnisse an standardisiert verrosteten Blechen vor (Nachweis über spektrometrisches Verfahren mittels polarisiertem Licht). Das Entfernen von Anlauffarben ist möglich.

Für die Feuerverzinkung werden zum Beispiel folgende technische Eigenschaften hinsichtlich der Prozeßverbesserung erwartet: © Es scheint möglich zu sein, den Verbrauch an Chlorchemie einzuschränken, wenn nicht sogar vollständig zu ersetzen (Wegfall der HCIBeize). © Die Umstellung der Produktion auf ungefährliche Stoffe (Minderung der Arbeitsplatzbelastung aufgrund ausdampfender Säuren im Sommer (MAK-Werte) und die Vermeidung wassergefährdender Flüssigkeiten ist realisierbar. © Produktverluste lassen sich reduzieren. Wo solche Verluste noch vorhanden sind, dürfte der Grundmetallabtrag minimiert werden. In solchen Fällen fällt auch weniger Schlamm an, die Verwendung von Inhibitoren entfällt. Eine möglicherweise auftretende Wasserstoffversprödung wird nicht erzeugt. © Der Ausfall maschineller Einrichtungen und der Reparatur von Gebäuden (aufgrund von Korrosion, Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Bilder: Kunz und Willrett

Siderophore-Lösungen zum Entrosten geeignet

Rückgriff auf übliche Mittel kann manchmal nötig sein

c

Rohrschellen, die korrodiert waren (a), mit Hilfe natürlicher Komplexbildner entrostet (b) und anschließend verzinkt wurden (c).

die immer wieder den Prozeßablauf beeinträchtigt, weil HCl-Dämpfe vorhanden sind) wird gemindert. © Siderophore bewirken eine hohe Spezifizierung auf die eigentliche Aufgabe. Der Komplexbildner ist sehr spezifisch verwendbar. © Das Biologische Entrosten ermöglicht einen optimierten Kontroll- und damit Arbeitsablauf. © Ein einfach entsorgbares Entrostungsprodukt ist herstellbar, für Teilmengen oder für nicht mehr regenerierbare Komplexe. © Eventuell ist ein zeitgleiches Entfetten und Entrosten möglich. Es ist davon auszugehen, daß die Behörden auf die Einrichtung einer biologischen Entrostung hinwirken und nach dem neuen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz keine Säure-Beizen mehr genehmigen werden, weil die Nachhaltigkeit des biologischen Verfahrens (sustainable

Beim Beizen findet ein Metallabtrag in die Beizlösung in Höhe von durchschnittlich 33 g Eisen je Quadratmeter Oberfläche statt (Grundmetallabtrag einmal nicht eingerechnet). Geht man davon aus, daß eine Tonne Stahl eine technische Oberfläche von rund 90 m2 hat (Angaben aus der Feuerverzinkung), werden rund 3 kg Eisen je Tonne Stahl abgelöst. Diese Menge ist in etwa 24 kg, also 17,3 l Altsäure gelöst, die je nach Qualität (auch der Vorbehandlung) als Sonderabfall zu entsorgen ist. Weil der Eisenkomplex aus dem biologischen Entrostungsprozeß ein Wachstumsfaktor für Mikroorganismen ist, entsteht künftig kein Sonderabfall mehr. Allerdings kann man heute noch nicht genau sagen, ob nicht in extremen Rostfällen eine kombinierte Lösung mit konventionellen Methoden angewendet werden muß, aus der gegebenenfalls Sonderabfälle entstehen können. Es ist geklärt, daß der beim Entrosten gebildete Eisenkomplex in Kläranlagen durch Verwertung entsorgt werden kann: Wie dargelegt hat die verwendete Komplexbildnergruppe (Siderophore) in natürlichen Systemen die Aufgabe, oxidierte, unlösliche Eisenverbindungen für die Mikroorganismenzelle über Komplexbildung verfüg- und nutzbar zu machen. In biologischen Kläranlagen herrschen dieselben Phänomene – bei einem pH-Wert von 7 und einer ausreichenden Sauerstoffversorgung liegt die Löslichkeit des Eisens bei 10 bis 18 mol/l –, so daß dort der beim Entrosten produzierte Eisenkomplex die StoffwechselproMM zesse unterstützt. 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Teilereinigung

Entölen und Vorbehandeln von Langblechteilen

Vor 20 Jahren galt das Reinigen mit organiMaschinenmarkt schen Lösemitteln noch als das Nonplusultra in der Reinigungstechnik. Das hat sich nahezu schlagartig geändert, als der Betrieb von Anlagen mit FCKW-Lösemittel eingeschränkt wurde. Inzwischen haben sich wäßrige Reiniger am Markt etabliert – und das nicht nur in solchen Anwendungsfällen, in denen polare Schmutzstoffe wie Späne und Staub zu entfernen sind. Daß sich damit auch Öl und Fett von Werkstückoberflächen lösen läßt, zeigt die MTM Meißner Technik Müllenbach GmbH, Marienheide, die 1996 beim Leuchtenhersteller Rudolf von Prusky in Büren eine Reinigungsanlage für gestanzte und gekantete Langblechteile installierte. In Deutschland wird vor allem in vielen kleinen und mittelständischen Metallverarbeitungsbetrieben noch mit organischen Lösemitteln gearbeitet. Laut MTM haben tagtäglich rund drei Millionen Beschäftigte mit solchen Flüssig-

keiten zu tun. Das ist zum Beispiel beim Lackieren, Reinigen und Entfetten von Werkstückoberflächen der Fall. Organische Reinigungsmittel wie Tetrachlorethen, Perchlorethylen (Per) oder Trichlorethen (Tri) gelten als toxisch und dürfen deshalb nur in geschlossenen Prozessen verwendet werden. Um diese Einschränkung beim Reinigen von Blechteilen mit einer Länge bis zu 1600 mm zu umgehen, hat sich der Leuchtenhersteller von Prusky für die Verwendung von wäßrigen Medien entschieden. Gereinigt werden die Langblechteile im mehrstufigen Spritzverfahren. Die dementsprechend gebaute Anlage ist zwischen der mechanischen Fertigung und dem Pulverlack-Beschichten integriert. Sie ent-

Spritzreinigen und Phosphatieren (mit wäßrigem Medium, bei 50 bis 70°C, 120 s lang

Spritzspülen (mit Wasser, bei 50 bis 70°C, 51 s lang)

Spritzspülen (mit destilliertem Wasser, bei 50 bis 80°C, 40 s lang)

Spritzspülen (mit destilliertem Wasser, bei 50 bis 80°C, 30 s lang)

Trocknen (mit Luft, bei etwa 85°C, 80 s lang)

Behandlungprozesse beim Entölen und Phosphatieren von Langblechteilen. Tabelle 1: Technische Daten einer Reinigungsanlage für Langblechteile. Abmessung

m3m3m

18,2 3 1,9 3 3,7

Elektrische Anschlußleistung kW

≈ 18

Heizleistung

130 (Ölheizung)

kW

Tabelle 2: Betriebsaufwand in einem Zeitraum von sieben Monaten. Reinigerverbrauch Wasserverbrauch

Dauerlaufgeschwindigkeit m/min

0,5–2,0

Betriebskosten

Einlaufhöhe

1,25

Entsorgungskosten

34

m

l

50

m3

85

DM/h

12

DM

1500

Werkbild: MTM

In einer Reinigungsanlage werden Langblechteile im Spritzverfahren entölt und phosphatiert. Dazu sind die Behandlungskammern in einem Fördertunnel nacheinander angeordnet, unter dem sich die einzelnen Bäder befinden. Als Reinigungs- und Spülmittel verwendet man wäßrige Medien, die aufbereitet und den Behandlungsprozessen wieder zugeführt werden.

fernt Verunreinigungen wie Öl, Fett und Pigmente. Zur besseren Lackhaftung werden danach die Langblechteile phosphatiert. Bei der kontinuierlich arbeitenden Reinigungsanlage transportiert ein Hängeförderer die Langblechteile durch die Behandlungskammern, wobei dem Spritzreinigen und Phosphatieren drei Spülvorgänge und danach zwei Trocknungsprozesse folgen. Ringförmig angeordnete Spritzdüsen ermöglichen, daß in den einzelnen Kammern die Blechteile gleichmäßig mit Reinigungs- und Spülflüssigkeit beaufschlagt werden. Die einzelnen Kammern sind in einem Fördertunnel zusammengefaßt, der auch die Ein- und Auslaufzone sowie Abtropfbereiche umschließt und unter dem die Badbehälter angebracht sind. Die Kammern werden durch Blenden voneinander getrennt. Dadurch lassen sich – so MTM – die Sprühverluste mindern. Außerdem würde der Wasserdampf der beheizten Bäder weitgehend in den einzelnen Kammern gehalten. Für die Stabilität sorgt ein Rohrrahmengestell. An der Ein- und Auslaufzone sind Schwadenventilatoren angebracht, die ein Austreten von Wasserdampf verhindern. Schrägboden in den Abtropfzonen ermöglichen, daß die mit den Langblechteilen verschleppte Flüssigkeit aufgefangen wird und wieder in den jeweiligen Badbehälter gelangt. Um Wärmeverluste zu reduzieren, sind die beheizten Behandlungskammern isoliert. Die Langblechteile werden im Umluftverfahren getrocknet. Das geschieht mit Hilfe eines Gebläses, das den Trockenkammern Luft zuführt. Beim Durchströmen eines Erhitzers im Aggregatkasten wird die Luft erwärmt und in die Umfluftkanäle gedrückt. Danach gelangt sie über einstellbare Luftlenk-Jalousien in die Trockenkammern. An den Kammerenden befinden sich Luftschleusen, die laut MTM weitgehend Wärmeverluste verhindern. Das Spülwasser wird der Destillation zugeführt, wobei Wasserdampf entsteht, der die Wasch- und Spültanks sowie die erste Trockenkammer auf Betriebstemperatur erwärmt. Währenddessen wird mit dem Destillat die Spüle regeneriert und somit ein abwasserfreier und abfallarmer Betrieb ermöglicht. Das senkt laut MTM die Betriebs- und Entsorgungskosten. MM Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

Büroorganisation

Optimales Raumkonzept ist abhängig von einer Analyse der Arbeitsabläufe J UDITH B IEBERSTEIN

Seitdem sich der Status des einzelnen Mitarbeiters vom Erfüllungsgehilfen ohne Rechte und Freiheiten zum Partner des Unternehmens, der einen Beitrag zum Geschäftserfolg leistet, geändert hat, bemühen sich Büroplaner, Raumformen zu finden, die die Beschäftigten

bei ihrer Arbeit optimal unterstützen. Die Entwicklung der Raumformen vollzog sich vom Großraumbüro über das Zellenbüro bis hin zum Gruppenbüro. Viele Vorteile der einzelnen Raumformen vereinigt das sogenannte Kombibüro in sich.

In Deutschland verrichten rund 75% der Maschinenmarkt Beschäftigten administrative Tätigkeiten. Sie tun dies in den unterschiedlichsten Büroräumen. Die gängigsten Raumformen sind das Großraumbüro, das Zellenoder Gruppenbüro. Alle Büroraumformen sind Ausdruck der Werte und Normen, die zu verschiedenen Zeiten innerhalb der letzten 100 Jahre von den Unternehmen gelebt wurden. Großraumbüros existierten in den USA bereits um die Jahrhundertwende, hatten sich dort aus den riesigen Schreibsälen entwickelt und wurden erst Anfang der 60er Jahre auch in Deutschland salonfähig. Einerseits erlaubt ihre Transparenz die Kontrolle der Mitarbeiter durch ihre Vorgesetzten (ein Aspekt, der bei der vor knapp 100 Jahren in Unternehmen vorherrschenden patriarchalisch-autoritär geprägten Führungsstruktur relevant war), andererseits führte sie zu optimalen Kommunikationsbedingungen. Darüber hinaus ließen sich die damals noch arbeitsteiligen Abläufe im Sinne eines „Arbeitsflusses“ im Großraum besser erledigen als in Einzelbüros.

Extreme Raumformen haben meist Nachteile

Werkbild: Mauser Office

Die Nachteile des Großraumbüros (keine Möglichkeit zu konzentrierter Denkarbeit und vertraulichen Gesprächen, eingeschränkte Aussicht nach draußen, Zugluft) umgeht das Zellenbüro für üblicherweise zwei Mitarbeiter, das das Privileg einer individuell beeinflußbaren Arbeitsatmosphäre nicht nur Führungskräften vorbehält. Abhängig vom Vertrauensverhältnis der beiden Kollegen, kommt hier der Vorteil einer höheren Privatheit zum Tragen. Diese unterstützt ungestörtes Arbeiten, kann im Mitarbeiter aber auch ein Gefühl der Isolation hervorrufen, da die Zimmerwände den Bezug zur Abteilung oder zum Team verhindern. Die genannten Extremformen werden den Anforderungen des Menschen (individuell gestaltbare Arbeitsumwelt, Privatheit) und die der Organisation (Flexibilität, teamorientiertes Arbeiten) gleichzeitig Ein Beispiel für die flexible Umsetzung des Kombibürogedankens: das Zentralsekretariat als großflächiger Doppelarbeitsplatz inmitten der Gemeinschaftszone.

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Dipl.-Kffr. Judith Bieberstein ist Pressereferentin für den Unternehmensbereich Bürosysteme (Führungsgesellschaft: Mauser Waldeck AG) der Rheinmetall AG in Düsseldorf.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

offensichtlich nicht gerecht. Die Entscheidung für die eine oder andere Alternative mündet zwangsläufig in einem Kompromiß und ermöglicht keine Lösung, von der alle Beteiligten profitieren.

Das Gruppenbüro unterstützt funktionale Verbindungen Aus diesem Spannungsverhältnis entwickelte sich Anfang der 80er Jahre das sogenannte Gruppenbüro – ein Raum für bis zu 25 Mitarbeiter. Hierbei werden Bereiche, die untereinander funktionale Verbindungen aufweisen, räumlich zusammengefaßt und gegen von anderen Gruppen ausgehende Störungen abgeschirmt. Der Vorteil des Großraumbüros, mit Kollegen des jeweiligen Arbeitsgebietes spontan kommunizieren zu können, wird beibehalten, umgeht jedoch dessen baulich bedingten Nachteile wie zum Beispiel künstliche Klimatisierung und unzureichendes Tageslicht. Da trotz der relativ kleinen Zahl an Raummitbewohnern der einzelne nie vollkommen ungestört ist, findet man häufig Gruppenbüros, in denen – ähnlich wie im Großraum – mit raumgliedernden Schrank- und Trennwänden sowie Pflanzen versucht wurde, individuelle Einheiten zu schaffen, die jedoch die gewünschte kommunikationsförderliche Übersichtlichkeit des Raumes verhindern. Das Ende der 70er Jahre in Schweden konzipierte und erstmals realisierte Kombibüro beruht auf der Erkenntnis, daß etwa 90% der an einem Schreibtisch durchgeführten Tätigkeiten (Telefonieren, Ablage, Bildschirmarbeit) an den verschiedenen Arbeitsplätzen sich gleichen. Im Gegensatz zur Arbeitsteilung in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts entstehen wieder Positionen, an denen einzelne Teilaufgaben zusammengefaßt werden. Projektarbeiten bei gleichzeitiger Erledigung von Routinetätigkeiten nehmen seit Jahren beständig zu.

Kombibüros berücksichtigen komplexe Arbeitsinhalte Diese neue Komplexität der Arbeitsinhalte wird vom Kombibüro, das sich seit Mitte der 80er Jahre in Deutschland zunehmender Beliebtheit erfreut, berücksichtigt. Es besteht aus 9 bis 14 m2 großen 1-Personen-Büros, die an der Außenfront des Gebäudes angesiedelt sind und unmittelbaren Anschluß an eine – im Inneren des Bürogebäudes Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Bild 1: In den Büroetagen des Bau- und Kommunikations-Centrums der Hebel Malsch GmbH & Co. in Malsch wurde eine Etage nach dem Konzept des Kombibüros eingerichtet.

Kaufmännische Abteilung

Zentralsekretariat

Luftraum Allraum

Allraum

Geschäfts- und Betriebsleitung

Vertrieb

Bild 2: Grundriß eines Kombibürokonzeptes (Maßstab: 1 : 200), bei dem ein Teil des Zentralsekretariats in die Gemeinschaftszone (blau) integriert wurde.

Bild 3: Gemeinschaftsraum und Einzelbüros – räumlich getrennt, aber optisch vereint.

liegende – multifunktionale Gemeinschaftszone haben (Bilder 1 bis 3). Die Arbeitskojen sind so weit standardisiert, daß sie den funktionalen Anforderungen der meisten Arbeitsplätze gerecht werden und dennoch die Möglichkeit einer Anpassung an die individuellen Bedürfnisse ihrer „Bewohner“ offenlassen. Die relativ kleine Grundfläche der Koje macht die zusätzliche Nutzung von Wänden und Elementen der soge-

nannten dritten Ebene notwendig. Griffbereit angebrachte Pinnwände, Sideboards, Bildschirmträger und Schubladenelemente halten Arbeitsund Besprechungsflächen frei von nicht benötigten Utensilien. Verglaste Wände trennen die beiden Arbeitsbereiche, so daß sich der Mitarbeiter zum konzentrierten Arbeiten zurückziehen kann, ohne dabei den Überblick über das Abteilungsgeschehen zu verlieren. In der 37

PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 4: Ebenfalls Bestandteil der Gemeinschaftszone eines Kombibüros: die „Besprechungsinseln“.

Werkbilder: Mauser Office

Maschinenmarkt

Gemeinschaftszone werden solche Arbeitsmittel untergebracht, die von allen Kollegen gleichermaßen benötigt werden (Fax, Kopierer, Hauspoststationen, Besprechungs- und Pausentische, Regenerationszonen). Auch vereinzelte Arbeitsplätze können in dem Gemeinschaftsbereich untergebracht werden. Als das kommunikative Zentrum des Unternehmens oder der Abteilung gibt er darüber hinaus Raum für die informellen und sozialen Aspekte der Büroarbeit (Bild 4).

Optimale Raumausnutzung spart Gemeinkosten Die Freiwilligkeit des Alleinseins, die den Unterschied zwischen Privatheit und Isolation ausmacht, gehört zu den Hauptmerkmalen des Kombibüros. Dem unkomplizierten Wechsel von Einzel- zu Teamarbeit und den damit einhergehenden sozialen Aspekten gibt diese Büroform entsprechenden Raum und Ausstattung. Darüber hinaus haben Befürworter dieser neuzeitlichen Büroarchitektur erkannt, daß unterschiedliche Schreibtischund Raumgrößen zwar die hierarchische Stellung einer Person innerhalb der Organisation wiedergeben, diese Zuordnung dem Platzbedarf für die Bewältigung des in der Realität anfallenden Arbeitspensums jedoch nur ungenügend gerecht wird. Groteske Raumverteilungen, bei denen eine vielreisende Führungskraft, die einen beachtlichen Teil ihrer Arbeitszeit nicht am Schreibtisch sitzt, über sehr viel mehr Fläche verfügt als ein Sachbearbeiter, der große Aktenberge bearbeiten muß, sind die Folge. In Zei38

ten allgemein steigenden Kostendrucks ist aber eine uneffiziente Nutzung teurer„Büro-Quadratmeter“ nicht mehr angebracht. Auch das Kombibüro wird nicht allen Anforderungen gerecht. So unterstützt es nicht die kontinuierliche Arbeit in kleinen Gruppen und behindert spontane Kommunikation. Die Transparenz zwischen Koje und Gemeinschaftszone macht sowohl persönliches Arbeitsverhalten als auch Arbeitsinhalte offensichtlich und legt Auseinandersetzungen hierüber nahe. Die Möglichkeit, sich zwischen Privatheit und Gemeinschaft frei entscheiden zu können, verlangt vom Mitarbeiter verantwortungsvolles, im Sinne des Unternehmens ausgelegtes Handeln. Die Frage ist, ob alle Mitarbeiter mit diesem Angebot umgehen können.

Konzeptionelle Entscheidung ist individuell zu treffen Welches Raumkonzept für ein Unternehmen oder eine bestimmte Abteilung letztendlich optimal ist, kann nur im Rahmen einer genauen Analyse der im Unternehmen stattfindenden Arbeitsabläufe festgestellt werden. Individuelle Erfordernisse und gesetzliche Bestimmungen müssen hierbei ebenso Berücksichtigung finden wie spezifische Erfahrungen der Beschäftigten und unternehmenspolitische Werte und Normen. Der Beschluß für die eine oder andere Büroform wird jedoch durch die dynamischen Veränderungen des Umfeldes, in dem sich ein jedes Unternehmen bewegt, erschwert. Zukünftig eintretende Zustände und Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

PRODUKTION UND BETRIEB

deren Einwirken auf die Organisation können nur unsicher vorausgesehen werden. Da zwischen der Entscheidung zugunsten einer bestimmten Büroform und ihrer Realisierung oft mehrere Jahre vergehen, können sich schon beim Bezug der Räumlichkeiten neue Anforderungen an das Raumkonzept ergeben haben. Noch schwieriger ist es, Veränderungen zu antizipieren, denen sich ein Unternehmen im Laufe der langen Nutzungsdauer eines Gebäudes stellen muß.

Flexible Anpassung der Arbeitsumgebung Folglich sollten Bürohäuser die Bewohner nicht auf eine einzige Raumform festlegen, sondern die flexible Anpassung der Arbeitsumgebung an aktuelle Voraussetzungen zulassen. Wesentlich für die Verwirklichung eines sogenannten multifunktionalen Bürogebäudes ist, daß die Planung bei der kleinsten räumlichen Einheit – dem Arbeitsplatzmodul – beginnt, und dessen Größe und Konfigurationsart möglichst allen Anforderungen im Unternehmen gerecht wird. Der Nutzer des flexiblen Bürohauses kann nun zu jedem Zeitpunkt festlegen, welcher Raumtyp die im Unternehmen oder in einer Abteilung anzutreffenden Arbeitsabläufe am effizientesten unterstützt und mit welchen Funktionen er die fest definierten Flächenmodule belegt. Eine differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Büroraum-

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BÜCHER ZUM THEMA

Konzepte für das Büro der Zukunft © Fuchs, W., Puell, R.: Das KombiBüro Congena: Zukunftsstrategie Kombi-Büro, Callwey Verlag, München 1994, FBO Fachverlag, Baden-Baden 1994. © Jäger, D.: Anforderungen an das Büro der Zukunft, Hahn, H.: Das moderne Bürogebäude, Expert Verlag, Ehningen 1991. © Lorenz, D.: Das optimale Büro. Eine Utopie? Fachvortrag auf einer Kundenveranstaltung der Mauser Office GmbH, 1997. © Puffert, M.: Schule des Handelns, Congena: Zukunftsstrate-

formen sollte nicht außer acht lassen, daß sich stetig verbessernde Nutzungsmöglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien eine Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort zur Folge haben. Fraglich ist, inwieweit es unter diesen Umständen noch sinnvoll ist, jedem Mitarbeiter einen persönlichen Arbeitsplatz zur alleinigen Nutzung zur Verfügung zu stellen. Im Konzept des flexiblen Bürohauses wird der Trend zu nonterritorialem Arbeiten, den Schlagworte wie Telearbeit, Desk-Sharing und MobileWorking beschreiben, berücksichtigt: Beispielsweise können Räume

gie Kombi-Büro, Callwey Verlag, München 1994, FBO Fachverlag, Baden-Baden 1994. © Sieverts, E.: Bürohäuser von morgen Hahn, H.: Das moderne Bürogebäude, Expert Verlag, Ehningen 1991. © Troll, L.: Beschäftigungsmagnet Büro – ein gesamtdeutscher Befund: Materialien aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nr. 1/1994, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg.

eigenen Mitarbeitern für konzentrationsintensive Tätigkeiten vorübergehend zur Verfügung gestellt oder an fremde Unternehmen für die teamorientierte Bearbeitung eines dezentral durchzuführenden Projektes vermietet werden. Unter der Voraussetzung einer vorwiegend territorialen Arbeitsweise ist das Kombibüro die derzeit fortschrittlichste Raumform. Sie ist sozusagen die Synthese der Stärken der beiden Extreme Großraumund Zellenbüro, wodurch die Interessen sowohl der Mitarbeiter als auch der Organisation berücksichtigt werden. MM

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MESSEBERICHT

Antriebstechnik

Aussteller boten auf der Hannover-Messe weitgehend Komplettlösungen an C L AUS -M. S TOTZ

Bild: Deutsche Messe AG

Turnusgemäß präsentierten in diesem Jahr wieder die Hersteller elektrischer und mechanischer Antriebstechnik auf dem weltgrößten Treffen der Branche zahlreichen Fachbesuchern Neuheiten, Weiterentwicklungen und Bewährtes. Im Mittelpunkt stand der Systemgedanke, die optische Verkettung der jeweiligen Antriebseinheiten zu Komplettlösungen aus einer Hand.

Rund 600 Aussteller waren nach Hannover gekommen, um zu zeigen, was die Antriebstechnik heute und morgen zu leisten vermag.

Rund 305 000 Besucher und 7259 AusMaschinenmarkt steller aus 69 Ländern feierten in diesem Jahr den fünfzigsten Geburtstag der HannoverMesse, nicht eingerechnet die große Zahl privater Besucher anläßlich der Jubiläumsfeier am letzten Messetag. Nach dem Tiefpunkt im vergangenen Jahr blicken die Aussteller, mit Ausnahme weniger, wieder optimistischer in die Zukunft. So waren auch die Hersteller mechanischer 40

und elektrischer Antriebskomponenten mit dem Erfolg ihrer Messebeteiligung recht zufrieden.

Kooperationen gewinnen zunehmend an Bedeutung Seit dem gravierenden Konjunktureinbruch 1993 haben sich deren Auftragslage und Kapazitätsauslastung kontinuierlich verbessert. Die Branche hat wieder Tritt gefaßt. Die Auftragseingangszahlen der Monate Januar und Februar lassen ein

Branchenwachstum von 5% in diesem Jahr nicht utopisch erscheinen. Dennoch: Umsatz ist nicht das alleinige Maß aller Dinge. Daher richtet man das Augenmerk im Rahmen der Zukunftssicherung vornehmlich auf eine Verbesserung der Umsatzrendite, denn die Renditeentwicklung der Antriebstechnik zeigt, wie die des Maschinenbaus und vieler anderer Branchen, seit Jahren nach unten. Der wichtigste Trend in der Antriebstechnik ist heute ohne Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

MESSEBERICHT

Zweifel der Systemgedanke. Für viele Unternehmen bedeutet dies, mit anderen Firmen stärker als in der Vergangenheit zu kooperieren, so zum Beispiel die ZF Friedrichshafen AG, die jetzt mit den beiden Servomotorenherstellern Siemens und Indramat eine Systempartnerschaft einging. Ziel der intensiven Zusammenarbeit ist die technologische Verkettung kompletter Antriebssysteme, bestehend aus Servomotoren, Getrieben, Reglern und Steuerungen (Bild 1). Gemeinsam werden die Systempartner ihre Produktkompetenz bündeln und, wie der Leiter des ZF-Geschäftsfeldes Maschinenantriebe, Dr. Reiner Vonderschmidt, betont, „diese Partnerschaft zur Marktausweitung der beteiligten Häuser nutzen“.

Integrierte Frequenzumrichter senken Installationsaufwand Ein anderes Beispiel unter vielen, wie Unternehmen auf sich wandelnde Märkte reagieren, gibt die Fenner GmbH, Nettetal: Um Komplettlösungen anbieten zu können, kooperiert sie nun mit der englischen Firma David Brown Radicon, einem weltweit führenden Hersteller von Drehstrommotoren. Die Antriebsspezialisten vom Niederrhein haben jetzt neben den bekannten Motoren und Getriebekombinationen auch komplette elektronische Antriebssysteme für die Fertigungstechnik im Programm. Darüber hinaus arbeitet Fenner bei Bedarf mit weiteren Partnern zusammen, wenn es kundenspezifische Antriebslösungen zu entwickeln gilt. Neben dem Systemgedanken im „großen Stil“, der zunehmend mit Leben erfüllt wird, fand der Besucher auch den Systemgedanken „im Detail“ realisiert: Elektronik, Elektrotechnik und Mechanik wachsen mehr und mehr zusammen. Wer sich noch an die Größenordnungen von Frequenzumrichtern in der Vergangenheit erinnert, steht heute staunend vor Motoren, in die der Umrichter inzwischen erfolgreich integriert wurde. Derartige Kompaktantriebe präsentierte beispielsweise die Danfoss GmbH, Offenbach, die jetzt mit der Brook Hansen-Gruppe, Huddersfield, eine strategische Allianz einging (Bild 2). Die gemeinsam entwickelten Frequenzumrichtermotoren der Serie FCM 300 in den Größen 80 bis 112 mit Profibusanbindung werden zunächst in einem Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Leistungsbereich von 0,55 bis 4 kW für 380 bis 480 V zur Verfügung stehen. In naher Zukunft soll die neue Baureihe erweitert werden bis zur Motorgröße 132 mit einer Leistung von 7,5 kW. Die wichtigsten Vorteile derartiger Kompaktantriebe sind geringe Installations- und Betriebskosten, weniger EMV-Probleme und keine Verlustleistung in Schaltschränken. Ähnlich argumentiert auch die Mannesmann Dematic AG, Wetter: Sie zeigte anhand ihrer kompakten Antriebseinheiten mit Leistungen bis 1,9 kW bei Spannungen von 380 bis 500 V, welche Perspektiven sich für den Anwender solcher über Bussysteme ansteuerbaren Gerätekombinationen ergeben. In die neuen Getriebemotoren, die vor allem polumschaltbare Motoren und mechanische Verstellantriebe durchaus ersetzen können, wurden „echte“ Vierquadrantengeräte für Start-Stopp-Aufgaben integriert (Bild 3). Der Installationsaufwand beschränkt sich auf die Netzversorgung und die Vernetzung per Datenkabel. Motoren mit integrierten Umrichtern im Normmotorformat stellte auch Siemens, Erlangen, vor: Die Combi Master-Geräte mit einem Leistungsbereich von 120 W bis 7,5 kW haben die Lebensdauer und die Wartungszyklen eines Normmotors. Im Gegensatz zu früher, als der Anwender noch Motoren, Umrichter und entsprechende Filter kaufen mußte, erhält er jetzt ein sorgsam aufeinander abgestimmtes System, was ihm nicht nur Inbetriebnahmekosten, sondern auch Verdrahtungen und Platz im Schaltschrank erspart. Ein PID-Regler verbessert nun die Anwendung der Motoren in Pumpen und Lüftern. Aber auch in Konstruktionen mit konstantem Drehmoment finden diese Motoren neue Aufgaben. In siebenjähriger Entwicklungsarbeit und zweijähriger Testphase in rauher Industrieumgebung entstanden die Integralmotoren der ABB Elektromotoren GmbH, Saarbrücken, die aus Standard-Drehstrommotoren und besonders dafür entwickelten Miniatur-Frequenzumrichtern und EMV-Filtern bestehen. Ausgeführt sind die Motoren in Schutzart IP 55. Ihr Leistungsbereich erstreckt sich von 0,75 bis 7,5 kW. Das Unternehmen sieht die Integralmotoren vor allem

Bild 1: Komplettlösungen aus einer Hand bestehen beispielsweise aus Motor, Getriebe und entsprechender Steuerung.

Bild 2: In Elektromotoren integrierte Frequenzumrichter senken Installations- und Betriebskosten.

bei Lüfter- und Pumpenanwendungen, bei denen man häufig wegen des hohen Installationsaufwands auf drehzahlgeregelte Antriebe verzichtete, als wirtschaftliche Alternative.

Mechanische Antriebstechnik hinkt Entwicklung nicht nach Auffällig ist, daß einige Aufgaben, die früher ausschließlich Sache mechanischer Antriebe waren, peu `a peu von der elektrischen Antriebstechnik übernommen werden. Das dezentrale Synchronisierungssystem Synax von der Indramat GmbH in Lohr zum Beispiel ersetzt mechanische Antriebselemente durch elektronisch geregelten Synchronlauf von einzelnen digitalen Antrieben. Im Gegensatz zum herkömmlichen Maschinenaufbau, bei dem ein Hauptantrieb über eine mechanische Längswelle als Leitachse die Bewegungen der Folgeachsen steu41

MESSEBERICHT

Bild 3: Hohen Anwendernutzen verspricht diese Kombination aus Getriebemotor und Frequenzumrichter.

hinkt der Entwicklung nicht nach, denn auch bei den klassischen Komponenten wie Getrieben, Zahnriemen, Führungen, Lagern, Kupplungen oder Bremsen gibt es immer noch etwas zu verbessern.

Kugelkette aus Kunststoff ersetzt Wälzlagerkäfig Maschinenmarkt

ert, erfolgt hier die Kopplung zwischen Leit- und Folgeachsen per Sercos-Interface. Die in einem der Einzelantriebe oder einem PC integrierte Steuerkarte übernimmt die Funktion des konventionellen Hauptantriebs, der Lichtwellenleiter die der Hauptwelle und die digitalen Einzelantriebe die Aufgaben von Getrieben und Kurvenscheiben aller Art.

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Die „Aufgabenumverteilung“ bedeutet allerdings nicht, daß die mechanische Antriebstechnik einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb unterliegt. Bislang jedenfalls hat die Entwicklung der letzten zehn bis fünfzehn Jahre gezeigt, daß die mechanische gegenüber der elektrischen Antriebstechnik keinen Umsatzverlust zu verzeichnen hatte. Die mechanische Antriebstechnik

So garantiert beispielsweise eine aus Kunststoff gefertigte Kugelkette das erstaunlich ruhige und gleichmäßige Laufverhalten der neuen Kompaktführungen SSR von der THK GmbH, Ratingen. An und für sich ist die Idee nicht neu und in Rotationslagern schon millionenfach umgesetzt. In Linearführungen jedoch gab es diese Technik bislang nicht: Die geheimnisvolle Kette übernimmt quasi eine dem Kugelkäfig im Wälzlager vergleichbare Funktion. Gleichzeitig werden Reibung und Erwärmung der Wälzkörper gering gehalten, weil der Abstand der Kugeln zueinander konstant gehalten und metallischer Kontakt zwischen den Kugeln von der Kette

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MESSEBERICHT

unterbunden wird. Die Japaner liefern derart ausgestattete Kompaktführungen derzeit in fünf Baugrößen mit Tragzahlen von 16,5 bis 71,6 kN je Wagen. Die Abmessungen entsprechen etwa denen der Baureihe SR. Getriebe haben heute einen höheren Wirkungsgrad, sind geräusch- und wartungsärmer und werden zunehmend kompakter und leichter. Um ihre Produkte für den Anwender nicht nur aus technischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht attraktiver zu gestalten, haben viele Hersteller ihre Fertigung systematisiert. Mit der Reduzierung der Teilevielfalt verringern sie Kosten und Lieferzeiten. Auf Variantenreichtum jedoch muß nicht verzichtet werden, da entsprechende Baukastensysteme entwickelt wurden. Ein Beispiel hierfür ist die neue Getriebebaureihe mit Abtriebsdrehmomenten von 2,5 bis 12 kNm, die von Lohmann + Stolterfoht GmbH,

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Bild 4: Laufruhiger Antrieb für Aufzüge hat anstelle des üblichen Schneckengetriebes ein Kegelstirnradgetriebe.

Witten, zusammen mit der ebenfalls zur Mannesmann-Rexroth-Gruppe gehörenden Brueninghaus Hydromatik GmbH für den Einbau in Raupen und Rädern von kleinen, mobilen Geräten entwickelt wurde. Auf engstem Raum ist hier platzsparend ein zweistufiges Getriebe mit einem Verstellmotor A10VT kombiniert.

Sonderkonstruktionen wurden auch in diesem Jahr wieder präsentiert, so etwa von der Röchling Getriebe KG: Neben einer Achse für elektrisch betriebene Flurförderzeuge, bei der es vor allem einen hohen Wirkungsgrad, geringes Verdrehflankenspiel und leisen Lastwechsel zu realisieren galt, zeigten die Meppener eine Baureihe laufruhiger Antriebe für Aufzüge auf der Basis von Kegelstirnradgetrieben anstelle der üblichen Schneckengetriebe (Bild 4). Die Antriebslösung ist aufgrund der guten Zugänglichkeit mit der bewährten Zweikreis-Backenbremsentechnik ausgestattet. Um aufwendige Ausrichtarbeiten und damit oftmals verbundene Fluchtungsfehler zu vermeiden, entschieden sich die Entwicklungsingenieure für eine fliegende Treibscheibenlagerung. Konzipiert ist die Baureihe für Nutzlasten von 630 bis 2000 kg und Geschwindigkeiten von 0,8 bis 2,5 m/s, jeweils bei einfacher Aufhängung. MM

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MESSEBERICHT

Fluidtechnik

Trend zur Bauraumreduzierung auf der Hannover-Messe unverkennbar J OSEF K RAUS

Pneumatische und hydraulische Komponenten werden immer kleiner. Das besagt nicht nur eine auf der Hannover-Messe vorgestellte Studie, sondern wurde auch anhand von Exponaten deutlich, die man im Bereich Fluidtechnik präsentierte. Vor allem bei Ventilen setzt sich der Trend zur Verringerung des Bauvolumens fort, wobei die Anbindung an einen Feldbus ein wichtiger Schritt zur Entwicklung kompakter, modular gebauter Antriebssysteme ist.

Endlich ist er da: der Konjunkturaufschwung Maschinenmarkt bei Investitionsgütern, der schon 1996 in Deutschland erwartet worden war, sich jedoch nicht so recht einstellen wollte. Jedenfalls blickten die Aussteller auf der diesjährigen Hannover-Messe „wieder deutlich optimistischer in die Zukunft“, wie die Deutsche Messe AG bemerkte. Laut Veranstalter hatten zu Beginn der Messe 40,5% der Aussteller die wirtschaftliche Situation ihrer Branche „günstig bis sehr günstig“ eingeschätzt. Am Ende waren es 47,1%.

Zu den Branchen, die 1997 wieder ein Wachstum registrieren, gehört die Fluidtechnik. Für sie entwickelten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen „zur Zeit gut“, stellte die Fachgemeinschaft Fluidtechnik im VDMA schon im Vorfeld der Messe fest. Vielversprechend klingt auch eine von ihr auf der Messe vorgestellte Delphi-Studie, deren Ergebnisse sich in den Exponaten vieler Aussteller fluidtechnischer Antriebskomponenten bereits widerspiegelten: Der Trend zur Bauraumreduzierung war bei pneumatischen und hydraulischen Komponenten unverkennbar. So wird in der Hydraulik eine Bauraumreduzierung um rund 20% erwartet. In der Pneumatik soll sogar in Zukunft eine Minderung bis zu 44

Bild: Deutsche Messe AG

Platzbedarf von Ventilen deutlich verringert

Deutlich größer als 1995 war das Besucherinteresse bei den Herstellern pneumatischer und hydraulischer Komponenten auf der diesjährigen Hannover-Messe.

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MESSEBERICHT

80% realisierbar sein. Was heute bereits möglich ist, wurde auf der Messe vor allem bei Ventilen offensichtlich, für die der Feldbusanschluß häufig Voraussetzung für die Entwicklung kompakter, modular gebauter Antriebssysteme ist. So stellte die Festo KG, Esslingen, Pneumatikventile vor, die gleich um 60% kleiner als bisherige Ausführungen sind und sich für den Feldbusanschluß eignen (Bild 1). Dementsprechend kompakt ist der Ventilträger gebaut, der sich im wesentlichen aus einem Vierplattengehäuse zusammensetzt. In die linke und rechte Endplatte ist ein Anschluß zur zentralen Druckluftversorgung und die Möglichkeit zur Entlüftung integriert. Die untere Abdeckung enthält die Verbraucheranschlüsse, die obere fungiert dagegen als elektrische Verkettungsplatte mit zentralem Anschluß für ein Multipolkabel oder einen Feldbusanschluß.

Binäre Datenleitung senkt Verdrahtungaufwand Auch die SMC Pneumatik GmbH, Egelsbach, zeigte Ventile, deren Bauvolumen verringert ist. Dabei handelt es sich um 3/2-Wege-Stellglieder, die für einen Durchfluß von 16 l/min ausgelegt sind und eine Schaltzeit von 3,5 ms haben. Eine Einzelmontage ist möglich. Jedoch können die Ventile auch auf Vielfachanschlußplatten befestigt werden. Bei anwendungsgerechtem Gebrauch, so heißt es, lassen sich mit den Stellgliedern mehr als 200 Millionen Schaltspiele realisieren. Sie wurden Anfang des Jahres im deutschen Markt eingeführt. Die Kuhnke GmbH, Malente, stellte Miniaturventile vor, deren Baubreite lediglich 10 mm beträgt (Bild 2). Sie sind zu Ventilblöcken montierbar, wobei jedes Ventil einzeln verdrahtet wird. Auf diese Weise lassen sich bis zu 24 Stellglieder ohne Einschränkung bezüglich der Ventilfunktionen zu einer kompakten Einheit zusammenfassen. So können laut Hersteller auf einer einzigen Trägerplatte 3/2-, 5/2- oder 5/3-Wegeventile „gemischt“ montiert werden. Die Anbindung der Ventilblöcke an einen Feldbus ist möglich. Mit einem Feldbus läßt sich die Anzahl der Signaldrähte zwischen der Steuerung und den Ventilen erheblich reduzieren. So soll für Standardaufgaben in der Pneumatik eine Zwei-Draht-Leitung ausreiMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

Bild 1: Ventilträger für Pneumatik-ventile, deren Größe gegenüber bisherigen Ausführungen um 60% reduziert wurde.

Bild 2: Ventilträger und pneumatische Einzelventile, deren Baubreite nur 10 mm beträgt.

chend sein. Eine solche binäre Datenleitung ist der ASI-Bus, für den die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, eine Anschlußbox für Wegeventile entwickelte. Sie ist mit jeweils zwei elektrischen und pneumatischen Anschlüssen ausgestattet. Weil die Stromversorgung der Ventilinseln über den ASI-Bus geschieht, entfällt ein weiterer Anschluß für die elektrische Lastversorgung. Die „Box“ wurde für einen Druckbereich von 2 bis 8 bar ausgelegt. Für den Anschluß an den ASI-Bus ist auch ein Ventilträger der HerionWerke GmbH, Fellbach bei Stuttgart, ausgelegt. Sie kann mit bis zu vier Ventilen bestückt werden. Die Elektronik ist so in den Träger integriert, daß nur zwei Rundsteckverbinder für den Feldbusanschluß und für die Energieversorgungsleitung sichtbar sind. Den getrennten Versorgungsanschluß hat man eingebaut, um bei Notfällen die Versorgungsspannung leicht abschalten zu können, ohne daß die Funktion anderer Busteilnehmer eingeschränkt wird. Um größere Datenmengen zu übertragen, reicht in der Regel eine einfache Zwei-Draht-Leitung für eine 4-Bit-Datenübertragung nicht aus. Für solche Zwecke werden 12-BitLeitungen verwendet. Eine davon ist der Interbus S. Für ihn hat sich die Parker Hannifin GmbH, Köln, entschieden, als sie einen Träger für maximal 16 Ventile konzipierte. Anschlüsse für andere Buslösungen sind jedoch in Vorbereitung: für den Profibus DP, Devise-Net und den ASI-Bus. Sie sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Der Ventilträger ist für 3/2- und 4/2-Wegeventile gebaut. Mit Hilfe von Zwischenplatten wurde eine getrennte Druckluftzuführung realisiert. Dadurch ist der Betrieb mit unterschiedlichen Luftdrücken

möglich, ohne daß die Adressen der Ventile verändert werden müssen. Die Ventiladressierung geschieht automatisch. In der Pneumatik ist die Entwicklung von Feldbusanschlüssen weit vorangeschritten. Auch bei der Numatics GmbH, Sankt Augustin, ist das der Fall. Auf der Messe hat sie dementsprechend Ventilträger mit der Möglichkeit zum Feldbusabschluß vorgestellt. Einer davon wurde vom Industrie-Forum-Design mit dem iF-Siegel für gute Produktgestaltung ausgezeichnet. Bei diesem Träger ist der Feldbusanschluß in die Montageplatte integriert. Numatics zeigte außerdem ein kompakt gebautes Pneumatikventil, das keine beweglichen Dichtelemente hat. Ein nahezu verschleißfreier Betrieb, so heißt es, sei möglich. Die Lebensdauer des Ventils wird mit 200 Millionen Schaltspielen angegeben. Grund für diese hohe Anzahl ist der Einbau einer zylindrischen Hülse mit radial angeordneten Luftkanälen als Teil eines zentralen Steuerungselements im Ventil. In die Hülse wurde ein Kolben eingepaßt, dessen Spiel nur 0,001 mm beträgt. Aufgrund der Luftkanäle läßt sich die Reibung im Stellglied erheblich reduzieren.

Anwendung der Piezotechnik beim Schalten von Ventilen Gegenstand von Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Miniaturpneumatik ist außer der Bauteilreduzierung auch die Anwendung neuer Technologien. So kann die Piezotechnik herangezogen werden, um Schaltvorgänge von Ventilen zu realisieren. Ein solches Ventil wurde von der Joucomatic GmbH, Ölbronn-Dürrn, vorgestellt. Es nutzt die Piezotechnik, um Ventilbewegungen zu erzeugen und aufrechtzuer45

MESSEBERICHT

Maschinenmarkt

a

b

Bild 3: Hydraulische Wegeventile, die über herkömmliche Signalleitungen (a) und mittels Feldbus (b) an eine zentrale Steuerung angeschlossen sind.

halten. Der Energiebedarf des Stellglieds ist niedrig, die Lebensdauer hoch. So reicht eine elektrische Leistung von 7 mW (Stromaufnahme 0,3 mA bei 24 V Spannung) aus, um mehr als eine Milliarde Schaltspiele zu erzeugen.

Feldbusanschluß reduziert Bauvolumen Im Vergleich zur Pneumatik hat der Feldbus in der Hydraulik bislang eine nicht so starke Verbreitung gefunden. Bei hydraulischen Kom-

ponenten ist er noch auf einfache Anwendungen begrenzt. Die Vorteile des Feldbusses zeichnen sich aber auch hier deutlich ab, so daß mit einer Zunahme der binären Datenübertragung in der Hydraulik zu rechnen ist. So hat die Mannesmann Rexroth AG, Lohr, hydraulische Wegeventile für den direkten Anschluß an einen Feldbus vorgestellt (Bild 3). Die Ventile sind in der Busleitung in Reihe geschaltet. Dadurch wurde die Anzahl der Leitungen zwischen Steuerung und

KOMMENTAR

Kleine Antriebe haben große Zukunft In keiner anderen Branche als der Fluidtechnik läuft der Trend zur Bauraumreduzierung derzeit so augenscheinlich ab. So wurden auf der Hannover-Messe Exponate präsentiert, die wesentlich kleiner sind als bisherige Ausführungen. In Zukunft soll eine weitere Verringerung des Bauvolumens möglich sein. Ziel ist die Entwicklung kompakter, modular gebauter Antriebssysteme. Das geht aus einer vor kurzem abgeschlossenen Delphi-Studie hervor, die von der Fachgemeinschaft Fluidtechnik im VDMA ausgewertet wurde. Das Ergebnis hat die Fachgemeinschaft auf der Messe präsentiert. Es zeigte, daß der Trend zur Bauraumreduzierung vor allem in der Pneumatik schon weit fortgeschritten ist. Hier soll bis zum Jahr 2010 eine weitere Verringerung um bis zu 80 Prozent realisierbar sein. In der Hydraulik wird ein Bauvolumen erwartet, das gegenüber den jetzigen Komponenten um rund 20 Prozent kleiner ist. Ansätze dazu waren in Hannover erkennbar.

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In der Pneumatik sollen mit der Verringerung des Bauvolumens „neue Anwendungsfelder“ erschlossen werden, wie die Fachgemeinschaft offenbarte. Sie will sich deshalb „speziell der Thematik Miniaturpneumatik“ annehmen, damit diese Technologie Marktreife erlangt. Arbeitsschwerpunkte sollen die Entwicklung neuer Werkstoffe, Steuer- und Regelkonzepte sein. So gibt man sich überzeugt, daß sich mit der Piezotechnik Schaltvorgänge bei verkleinerten Ventilen verwirklichen lassen. In der Hydraulik ist mit einem Anstieg der Leistungsdichte zu rechnen. Dazu soll außer der Bauraumreduzierung auch die Steigerung des Systemdrucks sowie der Pumpen- und Motordrehzahl beitragen. In welchem Ausmaß das geschieht, war auf der Messe noch umstritten. Zu begrüßen ist jedoch, daß die deutsche Fluidtechnikbranche der ausländischen Konkurrenz bei der Festlegung von Entwicklungstrends nicht das Feld überlassen wird. jk

Ventilen erheblich gesenkt und somit das Bauvolumen reduziert. Der Installationsaufwand ist verringert und einfache Inbetriebnahme laut Hersteller möglich. Weniger die Verringerung des Bauvolumens steht jedoch in der Hydraulik im Vordergrund als die Möglichkeit, mit dem Feldbus Standardsteuerungen zu verwenden und auf eigene Steuerungskonzepte zu verzichten. Entscheidend ist, daß mit der Einführung der digitalen Signalübertragung die Kosten für den Hydraulikantrieb weiter sinken und die Modularität der Systeme vorangetrieben wird. Dadurch besteht die Möglichkeit der einfachen Antriebserweiterung, ohne die Basismaschine in ihrer Standardausführung wesentlich ändern zu müssen. Wie das geschieht, wurde vor allem bei fahrbaren Arbeitsmaschinen deutlich. Für diesen Anwendungsbereich präsentierte die Danfoss Antriebs- und Regeltechnik GmbH, Offenbach, ein modulares Antriebskonzept, bei dem die Signalübertragung zwischen Steuerung und Proportionalventilen über den CANBus geschieht. Ausgelöst werden die Maschinenbewegungen über einen Joystick: einen Steuerknüppel für unterschiedliche Maschinenfunktionen.

Wirtschafliche Impulse deutlich spürbar Auch andere Hersteller, zum Beispiel Bosch, haben modulare Antriebskonzepte mit Feldbusanschluß für fahrbare Arbeitsmaschinen präsentiert. Die zunehmende Anzahl dieser Hersteller zeigt, daß bei Maschinen wie Bagger, Lader oder Krane ein Wechsel von direkt gesteuerten zu elektronisch vorgesteuerten Hydraulikantrieben in Gang gekommen ist. Er wird sicherlich dazu beitragen, daß die wirtschaftliche Entwicklung der Branche jene Impulse erhält, auf die man im vergangenen Jahr vergeblich wartete. So lag 1996 der Gesamtumsatz bei 5,6 Mrd.DM, wobei man gegenüber dem Vorjahr in der Pneumatik das Ergebnis etwas verbessern konnte, in der Hydraulikbranche dagegen ein leichter Rückgang hingenommen werden mußte. In diesem Jahr wird ein besseres Ergebnis erwartet. Anzeichen dafür sieht die Fachgemeinschaft Fluidtechnik in dem im Januar und Februar gestiegenen MM Auftragseingang. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

MESSEBERICHT

Gebrauchtmaschinen

Second-Hand-Messe Resale hat sich etabliert F RANK P FEIFFER

Die Veranstalter der Internationalen Börse für Gebrauchtmaschinen in Karlsruhe können mit der Bilanz der dritten Messe dieser Art zufrieden sein. Mit einem Rekordergebnis von 316 Ausstellern und mehr als 5000 Besuchern betrachten sie ihre Exposition nun als voll etabliert. In allen Angebotsbereichen wurden gute Geschäfte konstatiert. Fast alle Teilnehmer wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein.

Fast die Hälfte der Besucher kam aus Osteuropa Mit einem Ausländeranteil von fast 50% an der Gesamtanzahl der Besucher sieht man in Karlsruhe die internationale Bedeutung der Resale bestätigt. Bemerkenswert ist der mit 42% sehr große Anteil von Gästen aus Osteuropa. In Karlsruhe wurde damit deutlich, daß sich diese Zielgruppe auch von Veranstaltungen im westlichen Teil Deutschlands angesprochen fühlt. Rund 20% der ausländischen Besucher kamen aus Asien, ebenfalls etwa 20% aus den EU-Staaten, 9% aus Afrika sowie jeweils 4% aus arabischen und

Bild: Pfeiffer

Zum nunmehr dritten Mal war das Karlsruher SchauMaschinenmarkt Messegelände platz der Internationalen Börse für gebrauchte Maschinen und Anlagen, der Resale. Teilnahme und Messeverlauf bilanzierend, sehen die Karlsruher Kongreß- und Ausstellungs-GmbH, die Vereinigung Deutscher Händler gebrauchter Maschinen im Fachverband des Deutschen Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM) und der Vogel Verlag Würzburg als Veranstalter ihre Exposition als voll etabliert in diesem Marktsegment an. 316 Aussteller aus 18 Ländern zeigten ihre

Exponate vom 21. bis zum 23. April auf einem Gelände, das mit seinen 22 000 m2 Hallenfläche bereits Kapazitätsgrenzen erkennen läßt. Nicht nur der Anstieg der Ausstelleranzahl – im Vorjahr waren es 225, im Premierenjahr 99 – gibt zu Optimismus Anlaß, auch die Anzahl der Besucher entwickelte sich positiv. Nach rund 2400 im ersten Jahr und etwa 4500 im zweiten fanden nun über 5000 Interessierte aus 81 Ländern den Weg zu den Hallen am Stadtgarten.

Auf dem rund 2000 m2 großen Freigelände der Resale in Karlsruhe waren vor allem Baumaschinen und Gabelstapler zu begutachten.

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lateinamerikanischen Ländern. Am stärksten vertreten waren Indien, die Türkei, Ägypten und Frankreich. Die Präsenz von Delegationen aus Italien, den Niederlanden und der Schweiz läßt erkennen, daß der Gebrauchtmaschinenmarkt auch in entwickelten Industrieländern bedeutsamer wird. Größte Ausstellergruppe in Karlsruhe waren mit 76% die Maschinenhändler. 29% der Aussteller boten Dienstleistungen an, zum Beispiel Reparatur, Nachrüstung, Demontage und Remontage, Spezialtransporte, Gutachten, Finanzierung sowie Vermittlung von Joint-ventures. Obwohl der Bereich Fertigung wiederum im Mittelpunkt der Exponatepalette stand, erachteten es auch in diesem Jahr Hersteller von Baumaschinen oder Landmaschinen für sinnvoll, in Karlsruhe Flagge zu zeigen. Ein geschätzter Anteil von rund 15% der Besucher, die sich für Baumaschinen interessieren, sind für Detlef Tandetzki, Vertriebsleiter Gebrauchtmaschinen bei der Dortmunder Orenstein & Koppel AG, Anlaß genug für eine Teilnahme bei der Resale. „Gebrauchtmaschinen werden immer jünger“, so Tandetzki. „Anstatt zu leasen, greift man häufig zu diesen guterhaltenen Geräten, die schnell verfügbar und preiswert sind.“ Auf 200 m2 Freigelände zeigte O&K auf der Resale Baumaschinen im Wert von rund 400 000 DM.

Geschäftsabschlüsse schon in der ersten Stunde Das Engagement in Karlsruhe wurde offensichtlich belohnt, denn 81% der Aussteller bewerteten das Messeergebnis als sehr gut oder gut und rechnen mit einem erfolgreichen Nachmessegeschäft. Wie die Organisatoren betonen, wurden in allen Angebotsbereichen gute Geschäfte getätigt. „Wir stellen eine allgemeine Zufriedenheit der beteiligten Unternehmen fest“, sagt Alfred Vogel, Vorsitzender der Fachgruppe Gebrauchtmaschinen im FDM. „Bereits in der ersten Stunde wurden Verkäufe getätigt.“ Auch für den EAMTM, den europäischen Verband der Gebrauchtmaschinenhändler, habe das Messeergebnis alle Erwartungen übertroffen. Von der allgemeinen Akzeptanz zeugt die Tatsache, daß 97% der Aussteller im nächsten Jahr wieder an der Resale teilnehmen wollen, die vom 27. bis zum MM 29. April stattfinden wird. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

TAGUNG

Maschinenmarkt

Münchner Management Kolloquium

Erfolgsstrategien

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

B ERNHARD K UTTKAT

nationspunkt im Jahre 1991, mit drei Milliarden Dollar Jahresumsatz, 130 Millionen Dollar Gewinn und einem Weltmarktanteil von vier Prozent. Doch von nun an ging’s bergab, erste Umsatzrückgänge, erster Quartalsverlust, erste Entlassungen. Was war geschehen? Pfeiffer: „Die Wertvorstellungen der Kunden hatten sich geändert, Compaq aber war bei seiner bisher erfolgreichen Strategie – hohe Qualität, hoher Preis – geblieben.“ Rod Canion, Gründer und CEO, sei aus dem Unternehmen ausgeschieden; er, Pfeiffer, sei gekommen, habe die Unternehmensstrategie geändert, alte Strukturen erneuert, die Produktionskosten um 50 Prozent gesenkt, in Mitarbeiter und strategische Partnerschaften investiert. Ebenfalls über Marktführerschaft, allerdings aus der Sicht eines über 100 jährigen Unternehmens, referierte Dr. Jürgen Ritz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Herberts GmbH. Weltmarkt-

führer ist in Sachen Pulverlacke. „Erfolgsbestimmend dafür waren“, so Ritz, „strikte Kosten- und Cash-Flow-Orientierung, Nutzung von Gruppensynergien, schlanke Organisation und unternehmerisch handelnde Manager und Mitarbeiter, die konsequent kunden-, serviceund erfolgsorientiert sind.“ Portfolioanpassung, Organisationsanpassung und Abbau der Beschäftigten um 15 Prozent – so auf den Punkt brachte Dr. Peter Grassmann, Sprecher des Vorstandes von Carl Zeiss, seine Restrukturierungsmaßnahmen, die das rote Zahlen schreibende Stiftungsunternehmen wieder fit machen sollen. Welche Bedeutung der Einkauf für ein Unternehmen hat, verdeutlichte Stefan K. W. ten Hoevel, Leiter Materialeinkauf Nutzfahrzeuge Technischer Einkauf der Mercedes Benz AG, gleich zu Beginn seines Referates „Innovative Einkaufsstrukturen am Beispiel der Einrichtung eines Technischen Einkaufs“ an

Bild: Kuttkat

N

ächster Halt Theresienstraße!“, quäkt es aus dem Lautsprecher im U-Bahn-Wagen. Kurz darauf ist die Station erreicht, Bremsen quietschen, zischend öffnen sich die Türen, Fahrgäste drängen nach draußen, streben aus dem Untergrund nach oben. Hier, in der Theresienstraße, auf dem angrenzenden Gelände der Technischen Universität München, findet das 4. Münchner Management Kolloquium statt. Diese zweitägige Veranstaltung (22. und 23. April 1997), zu der die TCW Transfer-Centrum GmbH, München, eingeladen hatte, stand unter dem Motto „Marktführerschaft: Reorganisation und Innovation“. Lebhaft und kurzweilig präsentierte Professor Horst Wildemann von der TU München dem Auditorium seine Entwicklungsstrategien zur Marktführerschaft. „Wer nur in Kosten denkt“, so sein Credo, „ wird die Märkte nie erobern.“ Reine Kostensenkungsstrategien bewirken allenfalls einen Zeitgewinn. Was also tun? Wildemanns Antwort: „Deutsche Unternehmen müssen wieder offensiver werden, sie müssen sich am Ziel der Marktführerschaft ausrichten und nicht kleinmütig alle Energien bei der Bereinigung innerer Strukturen vergeuden.“ Eckhard Pfeiffer, Präsident und Chief Executive Officer der Compaq Computer Corporation ließ an Hand markanter Unternehmensdaten die Erfolgsstory von Compaq Revue passieren, angefangen von der Unternehmensgründung 1982 bis zum Kulmi-

Den Fragen der rund 470 Teilnehmer zum Thema innovativer Einkauf stellten sich Stefan ten Hoevel, Mercedes Benz AG, (links) und Michael Timmermann, Schmitz-Anhänger GmbH & Co (rechts).

Hand einiger Zahlen: „Das Volumen des Einkaufs im Konzern umfaßt 34 Milliarden Mark, bei einem Umsatz von 72 Milliarden Mark.“ Um Einsparpotentiale auszuschöpfen, habe sich Mercedes Benz entschlossen, zusätzlich zum herkömmlichen, operativen Einkauf einen sogenannten Technischen Einkauf zu institutionalisieren. Auf die Frage eines Teilnehmers, warum denn dazu eine zweite Einkaufsabteilung notwendig gewesen sei, antwortete ten Hoevel: „Das Aufbrechen alter, verkrusteter Strukturen gelingt am ehesten, wenn man Neues schafft, im übrigen belebt Konkurrenz auch hier das Geschäft.“ Nahtlos schloß sich der folgende Vortrag an. Michael Timmermann, kaufmännischer Leiter der Schmitz-Anhänger GmbH & Co., berichtete über die neue Einkaufsstruktur seines Unternehmens, die den Lieferanten einbezieht: „In Workshops haben wir gemeinsam mit unseren Lieferanten die Preise der Kaufteile transparent gemacht, angefangen von den Herstellkosten über Vertriebs- und Gemeinkosten bis hin zum Gewinn.“ Die anschließende Wertanalyse des Kaufteils und die Analyse des Informationsflusses führten für beide zu Verbesserungen und Einsparungen. Die Referate spiegelten die Vielfalt der Maßnahmen wider, die Unternehmen zur Kostensenkung und Wettbewerbssteigerung durchführen. Die vielen Anregungen und Handlungsanleitungen zur Lösung eigener Probleme wirken über den Veranstaltungstermin hinaus. MM 49

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Antriebstechnik

Temperaturentwicklung berücksichtigen bei belasteten Elastomerkomponenten S AMIR M AHFOUDH

UND

H ENNING H ALLMANN

Die Eigenerwärmung in ElastomerkomponenMaschinenmarkt ten ist ein kritischer Faktor: Die Temperatur darf auf Dauer 70 °C nicht überschreiten, weil Elastomerwerkstoffe bereits ab 70 °C beginnen ihre mechanischen Eigenschaften zu verlieren. Darüber

Rechnergestützt läßt sich beim Auslegen und Optimieren von Elastomerbauteilen gleichzeitig auch die Temperaturverteilung unter Last ermitteln.

Bild: Verfasser

Bei der Entwicklung von Antriebskomponenten aus Elastomeren, wie beispielsweise Kupplungen, war die Temperaturentwicklung infolge mechanischer Belastung bislang unbekannt. Ein jetzt entwickeltes Verfahren jedoch ermöglicht es, aus einer viskoelastischen FE-Berechnung Verteilung und Höhe der Temperatur in einem belasteten Bauteil praxisgerecht abzuleiten.

hinaus ist die Wärmeleitfähigkeit von Elastomeren mit 0,1 bis 0,4 W/ mK relativ schlecht, und die negativen Auswirkungen verschärfen sich besonders bei Bauteilen, die ein kleines Verhältnis von Oberfläche zu Volumen haben. Hohe Temperaturen beschleunigen zudem die Alterungsprozesse, was zu einem frühzeitigen Versagen des Gummiteils führt. Temperaturverteilung und höhe sind daher als kritische Einflußfaktoren beim Auslegen und Optimieren von Elastomerbauteilen in jedem Fall zu berücksichtigen. Um Entwicklungszeiten zu verringern, wurde ein Verfahren entwickelt, das neben der Abschätzung der Temperaturverteilung unter mechanischer Belastung die Integration in einen rechnergestützten Entwicklungsprozeß ermöglicht. Zur Zielerreichung sind drei aufeinanderfolgende Schritte notwendig.

Ohne Relaxationsversuche geht es in der Regel nicht Weil die Rückfederung eines entlasteten Elastomerbauteils nie vollständig ist, sind in einem ersten Dipl.-Ing. Samir Mahfoudh ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ingenieurinformatik der Universität GH Essen; Dr.-Ing. Henning Hallmann ist Geschäftsführer der Cimtech Software GmbH, Essen.

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

n

σ (t ) = σ ∞ + ∑ σ 0δ i e( − t / τ

i

)

i =1

σ° und σ∞ werden experimentell ermittelt, wobei σ° die Spannung zur Zeit t0 ist und σ∞ die Restspannung, die nicht mehr von der Zeit abhängig ist. Mit τ i wird die jeweilige Relaxationszeit bezeichnet. Die zugehörigen Werte von δ i, der Multiplikator der Energiefunktion, werden bei Vorgabe geeigneter τ i rechnergestützt durch lineare Interpolation des experimentell ermittelten Relaxationsverlaufs errechnet (Bild 3).

Berechnung der Hysterese mittels Finite-Elemente-Methode Der zweite Schritt ist die viskoelastische Finite-Elemente-Simulation des zu untersuchenden Bauteils, um die Hystereseschleife in jedem einzelnen Element zu berechnen. Der Belastungs- und Entlastungsvorgang wird hierbei in mehrere Berechnungsschritte, beispielswei-

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σe

Spannung σ

σ0 Spannung σ

Schritt zunächst praktische Untersuchungen, sogenannte Relaxationsversuche, an verschieden genormten Probekörpern (Flachproben und Pufferproben) mit unterschiedlichen Dehngeschwindigkeiten durchzuführen. Je größer die Dehnung ist und je länger der Dehnvorgang dauert, desto größer sind Temperaturentwicklung und Restverformung. Bei längeranhaltender Belastung verschieben sich die Moleküle gegeneinander, bis die innere Spannung ein Minimum erreicht [1]. Die neue Lage der Moleküle bleibt nach der Entspannung erhalten. Dieses Verhalten wird als Relaxation bezeichnet (Bild 1). Um den Relaxationsvorgang zu beschreiben, reichen die üblichen elastisch/plastischen Werkstoffgesetze nicht aus. Die entstehende Verlustenergie setzt sich aus drei Teilen zusammen: © Energie, die benötigt wird, um vom beanspruchten in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren. © Energie, die durch die Reibung der Molekülketten verursacht wird. © Energie der plastischen Verformung, die sogenannte dissipierte Energie, die nur mit erheblichem Aufwand durch eine viskoelastische Ergänzung des Werkstoffgesetzes mit dem sogenannten Maxwellmodell nach Bild 2 berechnet werden kann [2].

ε0 a

ε0

εe Verformung ε

b

Restverformung

εe

Verformung ε

Bild 1: Nach kleiner Dehnung erhält das Elastomer seine ursprüngliche Form wieder, die Hystereseschleife ist geschlossen (a); nach großer Dehnung ist das Elastomer länger geworden, die Hystereseschleife ist offen (b).

Bild 2: Mit dem Maxwellmodell läßt sich die Energie der plastischen Verformung nur mit erheblichem Aufwand errechnen.

se 20, aufgeteilt, um einen praxisgerechten Verlauf zu erhalten. Die von der Hystereseschleife umschlossene Fläche gibt den Wert der dissipierten Arbeit und somit der freigewordenen Wärme wieder. Zum Beschreiben des viskoelastischen Verhaltens verwendet man das Maxwellmodell mit drei Feder/ Dämpfer-Elementen. Verglichen mit üblichen linearen Berechnungen sind die Rechenzeiten sehr hoch. Dennoch ist dieser Lösungsansatz notwendig, um eine hinreichende Genauigkeit zu erzielen. Zur Reduzierung der Rechenzeit gibt es keine akzeptablen Alternativen: Ein Maxwellmodell mit weniger als drei Feder/Dämpfer-Elementen gibt den Relaxationsverlauf nur ungenau wieder. Ein gröberes FiniteElemente-Netz mit einer geringeren Anzahl von Elementen ist nur dann zu empfehlen, wenn die Spannungsverteilung homogen ist. Obwohl man in der Regel dreidimensionale FE-Simulationen durchführt, werden die Werkstoffparameter anhand eines uniaxialen Zugversuchs ermittelt. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, einen biaxialen Zugversuch durchzuführen, um genauere

Spannungs/Dehnungs-Diagramme zu erhalten. Dies wäre insbesondere wichtig für Bauteile, in denen ein mehrachsiger Spannungszustand herrscht. Statt dessen werden die mechanischen Versuche mit zwei unterschiedlichen Probekörpern, also sowohl mit einer Flachprobe als auch einer Pufferprobe, durchgeführt. Die Flachprobe unterliegt einer reinen Zugbeanspruchung. Die Pufferprobe hingegen läßt sich mit Zug und Druck beaufschlagen.

Temperaturverteilung resultiert aus Verlustenergie Dank ihrer Form sind im Belastungsfall Zug- oder Druckspannungen sowie Schubspannungen vorhanden. Nach derartigen Untersuchungen stellt man fest, daß die Werkstoffparameter von der Art der Beanspruchung abhängig sind. Daher sind Prüfeinrichtungen zu entwickeln, mit denen sich biaxiale Zugversuche durchführen lassen. In einem dritten Schritt wurde nun ein Programm entwickelt, das aus den Ergebnissen der FE-Simulation die Flächeninhalte der Hystereseschleifen an den Integrationspunkten der finiten Elemente be-

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Spannung σ

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

1,8 N/mm2 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0

Bild 4: Berechneter Temperaturverlauf für eine Elastomerkupplung.

σ°

σ∞

Maschinenmarkt

0

25 100 225 400 625s900 Zeit

experimentelle Werte approximierte Werte

rechnet und diese auf die Knoten extrapoliert. Damit liegen an den Knoten Werte für die dissipierte Energie vor. Sie sind nun als Belastung in Form von Wärmequellen an den jeweiligen Knoten in einer nachfolgenden Berechnung verwendbar, um die Temperaturentwicklung in dem jeweiligen Elastomerbauteil zu ermitteln. Ziel dabei ist das Erkennen möglicher Wärmenester, um noch in der Entwicklungsphase konstruktive Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die beschriebene Vorgehensweise wurde exemplarisch an einer Elastomerantriebskupplung des Wittener

Bilder: Verfasser

Bild 3: Näherungsfunktion zur Ermittlung der viskoelastischen Parameter des Maxwellmodells.

Herstellers Lohmann & Stolterfoht nachvollzogen (Bild 4), um die Simulationsergebnisse mit Messungen vergleichen zu können, die sowohl auf einem quasistatischen als auch einem dynamischen Prüfstand vorgenommen worden waren.

Prüfung der Vorgehensweise an einer Elastomerkupplung Dabei wurde die Kupplung zuerst auf dem quasistatischen Prüfstand durch Verdrehen mit dem Nenndrehmoment belastet und anschließend mit bis zu zwölf Bohrungen für die Aufnahme von Temperaturfühlern versehen. Danach belastete man die

Sensorlager erfassen Drehzahl und Richtung Neben anderen Wälzlagerherstellern bietet jetzt auch die FAG AG, Schweinfurt, Lager mit integrierten Sensoren an: Ihre Rillenkugellager stützen rotierende Wellen ab und messen zusätzlich relative Bewegungen der beiden Lagerringe. Erfaßt werden Drehzahl und Drehrichtung. Hieraus lassen sich Drehbeschleunigung und Anzahl der Umdrehungen ableiten. Die Lager eignen sich besonders für Elektromaschinen und sollen bis zu 50% kostengünstiger sein als Lösungen mit Drehgebern. Sie basieren auf den StandardRillenkugellagern 6204 bis 6210, sind jedoch 8 mm breiter als diese. Das Sensorgehäuse enthält zwei Hall-Sensoren, so daß neben der 52

Drehzahl auch die Drehrichtung erfaßt werden kann. Das abgeschirmte Anschlußkabel ist in Umfangsrichtung am Gehäuse mit Zugentlastung befestigt. Der Impulsgeberring ist kraftschlüssig mit dem Lagerinnenring verbunden. Über einen auf dem Hall-IC aufgebauten Permanentmagnet wird ein Magnetfeld erzeugt. Das analoge Sinussignal des Hall-Generators wird verstärkt und durch einen Schmitt-Trigger umgeformt. Die Signalausgabe erfolgt über eine Endstufe mit aktiv treibenden Transistoren. Der Betrieb des Sensors erfordert eine Spannung von 5 bis 24 V. Erfaßbar sind Drehzahlen bis MM nahe 0 min–1.

Kupplung mit einem zusätzlich zum Nenndrehmoment aufgebrachten Wechseldrehmoment sinusförmig. Hierbei wurden verschiedene Frequenzen gewählt. Sensoren erfaßten die Temperaturentwicklung bis zum Versagen der Kupplung. Von besonderem Interesse ist die Stelle mit der höchsten Temperatur. Auf dem dynamischen Prüfstand wurde an der angetriebenen und mit Wechseldrehmoment beaufschlagten Kupplung die Stelle mit der Maximaltemperatur separat untersucht. Das Resultat ist die Temperaturentwicklung als Funktion der Zeit unter betriebsähnlichen Bedingungen. So kann man beurteilen, ob die festgestellten Temperaturen von Dauer sind und die Funktionsfähigkeit der Kupplung gefährden können. Weil Messungen und Berechnung gut übereinstimmten, ist man mit dem vorgestellten Verfahren in der Lage, aus einer viskoelastischen FE-Berechnung die Temperaturentwicklung in einem belasteten Bauteil abzuleiten. Die Simulationsdauer ist so zu wählen, daß sich ein stationärer Temperaturzustand ergibt. Weil eine genaue Abschätzung der Dauer nicht immer von vornherein möglich ist, ist die Berechnung unter Umständen mit angepaßten Parametern zu wiederholen. Literatur [1] Vollmert, B.: Grundriß der makromolekularen Chemie. Karlsruhe: Vollmert-Verlag 1980. [2] Konter, A.W.A.: Analysis of visco-elastic and elastomeric materials.München: Marc Verlag 1995.

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FIRMENSCHRIFTEN

Maschinenmarkt

Baugruppenträger für Elektronik

Barrierefreies Bauen und Wohnen

Das neue Produktprogramm von Baugruppenträgern zur Aufnahme von elektronischen Komponenten wie VME-Bussteckkarten stellt der Katalog „Perfektion“ auf 165 Seiten vor,

Der „Planungsberater für barrierefreies Bauen, Wohnen und Leben“ gibt Tips und Hinweise zum Planen und Einrichten von rollstuhlgerechten Wohnungen; er wird gegen eine Gebühr von 12 DM abgegeben. BSK e. V., 74236 Krautheim, Tel. (0 62 94) 68-1 10, Fax (0 62 94) 9 53 83

darunter 13 vorkonfigurierte, anschlußfertige Komplettsysteme gemäß VME-Spezifikation. Eine Checkliste vereinfacht die individuelle Konfiguration der Bausteine. Rittal-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG, 35745 Herborn, Tel. (0 27 72) 50 56 93, Fax (0 27 72) 5 36 01

Stahl in Form bringen Rund um das Massivumformen, darunter Gesenkschmieden und Freiformschmieden, geht es in dieser Imagebroschüre „Stahl in Form“, die schlaglichtartig die Unternehmensgeschichte darstellt, das Leistungsspektrum aufzeigt und an Hand von farbigen Abbildungen Einblick gibt in das Betriebsgeschehen. Eine weitere Broschüre zeigt warmfließgepreßte Teile. STB Stahlhammer Bommern Gebr. Schneider, 59033 Hamm, Tel. (0 23 81) 4 09 15, Fax (0 23 81) 4 09 18

Ketten für Antriebe Stahlgelenkketten, vor allem Antriebs- und Förderketten, werden in dieser Broschüre mit ihren wesentlichen technischen Daten vorgestellt, beispielsweise HochleistungsRollenketten, Einfach- und Dreifach-Rollenketten. KAHI-Antriebstechnik GmbH, 32549 Bad Oeynhausen, Tel. (0 57 31) 75 11 97, Fax (0 57 31) 5 21 99

Dimensionieren von Kettentrieben Das Handbuch „Die Auslegung von Kettentrieben“ enthält eine übersichtliche Anleitung zur Berechnung und Auslegung von Kettentrieben. Erläutert werden auch die Einflußfaktoren. Rexnord Kette GmbH & Co. KG, 57501 Betzdorf, Tel. (0 27 41) 2 84-0, Fax (0 27 41) 28 43 62

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

Maschinenmarkt

Die Preise sind heiß EXPORTGESETZ

Zertifizierung Am 10.Juni 1993 hat die russische Regierung ein Gesetz zur Zertifizierung von Gütern und Dienstleistungen erlassen. Zusammen mit dem Anfang 1992 verabschiedeten Verbraucherschutzgesetz soll so der russische Markt vor Produkten und Dienstleistungen niedriger Qualität geschützt werden. Ausführendes Organ dieser Gesetze ist das russische Komitee für Standardisierung, Metrologie und Zertifizierung, Gosstandart. In einer kontinuierlich aktualisierten Liste des staatlichen Zollkomitees der Russischen Föderation sind sämtliche zertifizierungspflichtigen Produkte aufgeführt. Bei einem akkreditierten Zertifizierungsbüro kann erfaßt werden, welche Güter der Zertifizierungspflicht unterliegen. Bei der Zertifizierung wird geprüft, ob ausländische Produkte mit der russischen GOST-Norm übereinstimmen. Je nach Produktart differiert die Überprüfungsmethode. Ab Juli dieses Jahres ist zusätzlich ein GOST-R Konformitätszeichen auf zertifizierungspflichtige Waren vorgeschrieben. Für den Endverbraucher ist dadurch die Konformität der importierten Waren mit dem russischen Standard erkenntlich. Da der Zoll die Zertifikate bereits bei der Einfuhr überprüft, empfiehlt es sich für eine reibungslose Zollabwicklung, die Zertifizierung bereits im Herstellungs- beziehungsweise Exportland vorzunehmen. Gosstandart hat einige ausländische Organisationen für die Durchführung von Zertifizierungen akkreditiert.

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Ergebnisse einer Marktuntersuchung zur Preispolitik in deutschen Unternehmen Diskussionen und vor allem Maßnahmen zur Optimierung von Unternehmensgewinnen konzentrieren sich nach wie vor primär auf die Faktoren Kosten und Absatz. Und das, obwohl über die Ansätze des Lean Managements und Reengineerings Rationalisierungspotentiale in vielen Unternehmen bereits weitgehend ausgeschöpft sind.

MATTHIAS HUCKEMANN otentiale im Kostenund Absatzbereich stehen bei der Optimierung von Unternehmensgewinnen im Mittelpunkt. Der Preis als dritte Stellschraube wird zwar oft in die Überlegungen der Unternehmen integriert, nur selten werden jedoch mögliche Gewinnsteigerungspotentiale eines optimalen Pricing systematisch und konsequent genutzt. Der Preis ist die vernachlässigte dritte Front. Weiterhin läßt sich ein „Gap“ zwischen theoretisch abgeleiteten Preisstrategien und Bauchentscheidungen in der Praxis identifizieren. Und dies zeigt sich auch in der aktuellen Mercuri International Studie „Pricing – Gewinnen durch die richtigen Preise“, an der sich aus 85 Industrieunternehmen (business-to-business) Vorstände, Geschäftsführer und Marketing- beziehungsweise Vertriebsleiter beteiligt haben.

P

Dr. Matthias Huckemann ist Partner der Mercuri Goldmann International GmbH, Düsseldorf-Meerbusch.

Es gibt eine hohe Unzufriedenheit im Markt mit den aktuellen Durchschnittspreisen (46%). Wesentlicher Grund dafür: Die Mehrheit der Unternehmen mußte innerhalb der letzten Monate ihre Preise senken, und zwar in einer Größenordnung, die zum Teil deutlich über 6% liegt. Es gibt offensichtlich einen Bedarf zur kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Preispolitik. Andererseits konnten auch etwa ein Drittel der befragten Unternehmen ihre Preise um mindestens 5% erhöhen. Pauschales „Wehgeschrei“ und allgemeine Schlußfolgerungen zur „richtigen“ Preispolitik sind somit nicht zulässig. Natürlich müssen auch alle Schlußfolgerungen stark branchenspezifisch und abhängig vom jeweiligen Reifegrad des Marktes interpretiert werden.

Preisanpassungen sind zu optimieren Die Höhe der Preisreduzierungen wiederum liegt für 45% der Befragten bei über 6%, so daß von deutlich negativen Einflüssen auf die Margen ausgegangen werden muß. Die zum Ausgleich erforderlichen Umsatzzuwächse sind (branchenabhängig und bezogen auf die deutschen Märkte) nur sehr schwer erreichbar. Umgekehrt sind die erwähnten Preiserhöhungen zu relativieren. Sie liegen nur im Ausnahmefall über 5%, so daß nach einer Bereinigung um die Inflationsrate (absolut) nur ein kleiner Effekt erzielt wird. 45% sind Reaktionen auf den Wettbewerb und

37% auf Kundenanforderungen. Darüber hinaus führen 57% der befragten Industrieunternehmen Preisanpassungen eher situativ durch. Die Anbieter reagieren also zur Zeit eher, als daß sie strategisch (zum Beispiel Berücksichtigung von Produktlebenszyklen) und systematisch vorgehen. Operative Hektik steht vor längerfristigem Agieren. Überraschend: 57% können keine Angaben zur Entwicklung des Absatzes nach der Preisanpassung machen. Damit fehlen wichtige Informationen für zukünftige Preisentscheidungen. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist aus Lieferantensicht das Kaufentscheidungskriterium. Daraus läßt sich der Schluß ableiten, daß kein Kunde allein wegen des Preises ein Produkt kauft. Er muß vielmehr einen wahrnehmbaren, kalkulierbaren Nutzen erkennen. In dieser Erkenntnis liegt eine große, allerdings noch nicht hinreichend berücksichtigte Chance für die Unternehmen. Fazit: Die aktuelle Marktsituation ist bei der Mehrheit der befragten Unternehmen von hohem Wettbewerbs- und einem damit verbundenen Preisdruck gekennzeichnet. Die dabei auftretenden Effekte auf die Margen können (offensichtlich) nicht hinreichend durch Absatzsteigerungen kompensiert werden. Die Verantwortung für die Preisfindung ist auf mehreren Schultern verteilt. Dabei kommen dem Vertrieb (61%) und dem Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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nicht bekannt

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5 und mehr

13

2-5

2

bis 2

28 0

10 20 30 40 Befragte Industrieunternehmen

50 % 60

Entwicklung des Absatzvolumens nach der Preisveränderung

für den Kunden nachvollziehbare Vorteile gegenüber dem Wettbewerb bei Qualität, Service oder anderen Leistungsbestandteilen voraus. Der Verhandlungsspielraum für den Außendienst liegt bei rund der Hälfte der Unternehmen in der Größenordnung von 0 bis 10%. Damit wird diesen Mitarbeitern ein hoher Einfluß auf die Gewinnsituation eingeräumt. 18% wiederum geben ihren Mitarbeitern keinen Verhandlungsspielraum innerhalb der Preispolitik. Paketpreise (Bündeln von mehreren Produkten) werden bei 46% der befragten Unternehmen nur auf Wunsch der Kunden „geschnürt“, in den anderen Fällen gar nicht eingesetzt. Folglich wird dieses Instrument auch nicht proaktiv genutzt. Genau hier aber könnte eine Chance liegen, um in der Zukunft stärker aus der leidigen „Preisdiskussion“ heraus zu bleiben.

Anpassung der Kosten erhöht Anfälligkeit Fazit: Die Konsequenzen von Preisreduzierung auf die Unternehmensgewinne werden viel zu selten in der Praxis konkret berücksichtigt. Ein Ausgleich über Steigerung der Absatzmengen ist zur Zeit in Deutschland und branchenabhängig kaum durchzusetzen. Hochpreisstrategien erfordern lang-

fristig einen einzigartigen wirtschaftlichen Vorteil (USP) für die Kunden. Der muß an erster Stelle vom Kunden gewünscht sein und bezahlt werden. Lassen sich diese Präferenzen trotz eingehender Überprüfung letztlich nicht bilden, wird man sich mit einer Preisreduzierung anfreunden müssen. Das jedoch bedeutet in der Regel aber auch Anpassung der eigenen Kosten und eine hohe Anfälligkeit für das Preisverhalten der Wettbewerber. Immer weniger Kunden akzeptieren pauschale Hinweise zu Qualität, Service oder

STUDIE

Befragung Die Studie „Pricing – Gewinnen durch die richtigen Preise“ kann gegen eine Schutzgebühr von 50,00 DM bestellt werden, und zwar bei: Mercuri Goldmann International GmbH in Düsseldorf- Meerbusch, Fax (0 21 32) 29 81, Tel. (0 21 32) 93 06 20 (Matthias Huckemann). Im Herbst wird außerdem ein Buch zum Thema: Umsetzung von Preisstrategien (Luchterhand Verlag) erscheinen. Die zur Zeit laufende weltweite PricingErhebung kann ab Juli 1997 bei Mercuri International angefordert werden.

Bild: Mercuri

Entwicklung des Absatzvolumens nach Preisanpassung

Produktmanagement (49%) eine herausragende Stellung zu (Mehrfachnennungen). Die Entscheidung über die entsprechenden Preise liegt wiederum überwiegend in der Hand des Managements (z.B. Geschäftsführung, Inhaber) (41%) und der Verkaufsleitung (15%). Instrumente der Preisfindung sind vor allen Dingen die Kostenrechnung (45%) und die Zuschlagskalkulation/Fortschreibung der Listenpreise (85%). Es wird eher der aufgrund der Kostenstruktur erforderliche als der aus dem Markt erzielbare Preis angestrebt. Nach wie vor wird der Preis traditionell interpretiert (Kosten + Gewinn = Preis) und nicht im Sinne des Target Costing (Marktpreis – Gewinn = Zielkosten). Kenntnisse über die Kosten von Zusatzleistungen als Basis für eine entsprechende Preiskalkulation (Schulungen, After Sales Service, 24-StundenService), für die die Kunden bereit sind zu zahlen, sind nur unzureichend vorhanden (rund 50%). Fazit: Die Preisfindung erfolgt viel zu häufig aus dem „Bauch heraus“, nach Gefühl und eigener Erfahrung. Hinzu kommen die nach innen gerichtete Kalkulation der Preise auf Basis der eigenen Kostenrechnung sowie die einfache Fortschreibung von Listenpreisen. Diese handgestrickte Vorgehensweise ist für die Zukunft schlichtweg zu teuer und unzureichend. Die aktuellen Ziele der Preispolitik sind eher offensiv ausgerichtet. 30% der Befragungsteilnehmer streben bessere Margen (bei Preiserhöhung) und 18% größere Absatzmengen (bei Preisreduzierung) an. Gleichzeitig fahren 59% der Unternehmen eine Hochpreisstrategie. Das wiederum setzt aber

Image. Nutzen in Mark und Pfennig ist gefragt. Die Überwachung der Preispolitik liegt in den Händen der Verkaufsleitung (73%) und der Geschäftsleitung (30%). Besonders auffallend ist auch, daß Zielpreise kaum (33%) im Entlohnungssystem berücksichtigt werden, so daß ein wichtiges Steuerungsinstrument nicht zum Einsatz kommt. Fatal gerade auch wegen der hohen Verhandlungsspielräume, die dem Vertrieb gewährt werden.

Ständige Schulung läßt zu wünschen übrig Die Kommunikation der (betriebswirtschaftlichen) Hintergründe für die jeweilige Preispolitik läßt deutlich zu wünschen übrig. Nur 43% informieren ihre Mitarbeiter persönlich und 20% schriftlich. Hier besteht eindeutig die Gefahr von Informationsdefiziten und Demotivation. Außerdem fehlt somit eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung, da die Kommunikation der unternehmerischen Preispolitik hin zum Kunden wiederum durch genau diese Mitarbeiter durchgeführt werden soll (55%). Fazit: Die Mängel in der Preiskonzeption lassen sich allein durch eine professionelle Umsetzung sicherlich nicht hinreichend ausgleichen. Auf jeden Fall müssen die Schularbeiten für die Konzeption von Unternehmen zuerst gemacht werden (Preisfindung, Strategie). Die Erhebung zeigt jedoch darüber hinaus, daß die Situation durch die mangelnde Qualität der Umsetzung weiter verschärft wird. Zu wünschen lassen hier insbesondere die Kommunikation der betriebswirtschaftlichen Hintergründe an die „Umsetzer“, die Qualifikation und die systematischen, regelmäßigen SchulungsMM maßnahmen. 55

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Neubauer, Adolf, und Udo Hellwig Umformen von Nebenformelementen für Leichtbau-Strukturkomponenten Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 26–31 Bleche und Rohre, durch umgeformte Nebenformelemente versteift, sind eine vielversprechende Möglichkeit zur Umsetzung einer modernen Leichtbauweise. Die Geometrie der Nebenformelemente an solchen Strukturbauteilen wird von der Streckumformbarkeit des Feinblechs, den Umformbedingungen und den Produktanforderungen bestimmt.

Kunz, Peter M. Natürliche Komplexbildner zum Entrosten von Oberflächen Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 32–33 Während der Bauteilfertigung, zum Beispiel von dem Passivieren von Oberflächen, müssen Oxidationsprodukte von den zu beschichtenden Bauteilen entfernt werden. Bislang verwendet man dazu mineralische Säuren, die aufwendig zu entsorgen sind. Nun zeigen Untersuchungen, daß sich Komplexbildner zum Entrosten der Teile eignen.

Entölen und Vorbehandeln von Langblechteilen Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 34 In einer Reinigungsanlage werden Langblechteile im Spritzverfahren entölt und phosphatiert. Dazu sind die Behandlungskammern in einem Fördertunnel nacheinander angeordnet, unter dem sich die einzelnen Bäder befinden. Als Reinigungs- und Spülmittel verwendet man wäßrige Medien, die aufbereitet und den Behandlungsprozessen wieder zugeführt werden.

Bieberstein, Judith Optimales Raumkonzept ist abhängig von einer Analyse der Arbeitsabläufe Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 36–39 Seitdem sich der Status des einzelnen Mitarbeiters vom Erfüllungsgehilfen ohne Rechte und Freiheiten zum Partner des Unternehmens, der einen Beitrag zum Geschäftserfolg leistet, geändert hat, bemühen sich Büroplaner, Raumformen zu finden, die die Beschäftigten bei ihrer Arbeit optimal unterstützen. Die Entwicklung der Raumformen vollzog sich vom Großraumbüro über das Zellenbüro bis hin zum Gruppenbüro. Viele Vorteile der einzelnen Raumformen vereinigt das sogenannte Kombibüro in sich.

Stotz, Claus-M. Aussteller boten auf der Hannover-Messe weitgehend Komplettlösungen an Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 40–42 Turnusgemäß präsentierten in diesem Jahr wieder die Hersteller elektrischer und mechanischer Antriebstechnik auf dem weltgrößten Treffen der Branche zahlreichen Fachbesuchern Neuheiten, Weiterentwicklungen und Bewährtes. Im Mittelpunkt stand der Systemgedanke, die optimale Verkettung der jeweiligen Antriebseinheiten zu Komplettlösungen aus einer Hand.

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DOKUMENTATION

Kraus, Josef Trend zur Bauraumreduzierung auf der Hannover-Messe unverkennbar Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 44–46 Pneumatische und hydraulische Komponenten werden immer kleiner. Das besagt nicht nur eine auf der Hannover-Messe vorgestellte Studie, sondern wurde auch anhand von Exponaten deutlich, die man im Bereich Fluidtechnik präsentierte.

Pfeiffer, Frank Secondhand-Messe Resale Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 48 Die Veranstalter der Internationalen Börse für Gebrauchtmaschinen in Karlsruhe können mit der Bilanz der dritten Messe dieser Art zufrieden sein. Mit einem Rekordergebnis von 316 Ausstellern und mehr als 5000 Besuchern betrachten sie ihre Exposition nun als voll etabliert. In allen Angebotsbereichen wurden gute Geschäfte konstatiert.

Mahfoudh, Samir, und Henning Hallmann Temperaturentwicklung berücksichtigen bei belasteten Elastomerkomponenten Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 50–52 Bei der Entwicklung von Antriebskomponenten aus Elastomeren, wie beispielsweise Kupplungen, war die Temperaturentwicklung infolge mechanischer Belastung bislang unbekannt. Ein jetzt entwickeltes Verfahren jedoch ermöglicht es, aus einer viskoelastischen FE-Berechnung Verteilung und Höhe der Temperatur in einem belasteten Bauteil praxisgerecht abzuleiten.

Huckemann, Matthias Ergebnisse einer Marktuntersuchung zur Preispolitik in deutschen Unternehmen Maschinenmarkt 103 (1997) 21, Seite 54–55 Diskussionen und vor allem Maßnahmen zur Optimierung von Unternehmensgewinnen konzentrieren sich nach wie vor primär auf die Faktoren Kosten und Absatz. Und das, obwohl über die Ansätze des Lean Managements und Reengineerings Rationalisierungspotentiale in vielen Unternehmen bereits weitgehend ausgeschöpft sind.

MM-Online Im »Maschinenmarkt« kann mittlerweile online recherchiert werden. Der Zugang erfolgt über die Wirtschaftsdatenbank Genios, die alle Hefte ab MM 1/1995 im Volltext vorhält. Auskünfte über weitere Details bei der Recherche: Genios-Wirtschaftsdatenbank, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 8 87-15 24, Fax (02 11) 8 87-15 20.

Verantwortlich für Leitartikel: Jürgen Schreier; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann, Jürgen Schreier; Geld: Jürgen Schreier; Innovation: Helmut Klemm; Umformen: Bernhard Kuttkat; Oberflächenbehandlung: Josef Kraus; Büroorganisation: Ulrike Gloger; Messebericht Hannover: Josef Kraus, Claus-Martin Stotz; Messebericht Resale: Frank Pfeiffer; Tagung: Bernhard Kuttkat; Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; Management und Organisation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Bernhard Kuttkat, Josef Kraus, Ulrike Gloger, ClausMartin Stotz; Leserbriefe: Jürgen Schreier; Termine: Josef Kraus; Bücher: Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg

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DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Vogel Marktforschung Multimedia bei Entscheidungsträgern der deutschen Industrie (Schutzgebühr 50,– DM) Die neueste Studie „Multimedia bei Entscheidungsträgern der deutschen Industrie“ vermittelt repräsentative Erkenntnisse zum Einsatz von elektronischen Medien und deren Attraktivität für die Entscheidungsträger im verarbeitenden Gewerbe. Die Ergebnisse unterteilen sich zum einen in die Zielgruppe, die einen PC am Arbeitsplatz einsetzen, sowie getrennt in Groß- und Kleinbetriebe. Die Studie kann gegen eine Schutzgebühr von 50,– DM über den Zentralen Marketing-Service des VogelVerlags bezogen werden.

Autoren BIEBERSTEIN, JUDITH, Dipl.-Kffr., c/o Rheinmetall AG, Kennedydamm 17, 40476 Düsseldorf, Tel. (02 11) 4 73-40 48, Fax (02 11) 4 73-41 57

HALLMANN, HENNING, Dr.-Ing., c/o CIMtech Software GmbH, Waldthausenstraße 38, 45127 Essen, Tel. (02 01) 22 85 53, Fax (02 01) 22 84 30

H E L LW I G , U D O , Prof. Dr.-Ing., c/o Technische Fachhochschule Wildau, Friedrich-Engels-Straße 63, 15745 Wildau, Tel. (0 33 75) 5 07-1 70, Fax (0 33 75) 5 00-3 24

H U C K E M A N N , M AT H I A S , Dr., c/o Mercuri International Deutschland GmbH, Theodor-Hellmich-Straße 8, 40667 Meerbusch, Tel. (0 21 32) 93 06-0, Fax (0 21 32) 29 81

KUNZ, PETER M., Prof. Dr., c/o Fachhochschule für Technik Mannheim, Institut für Biologische Verfahrenstechnik, Windeckstraße 110, 68163 Mannheim, Tel. (06 21) 2 92-63 04, Fax (06 21) 2 92-64 70

MAHFOUDH, SAMIR, Dipl.-Ing., c/o Universität GH Essen, Fachbereich 12-IKB, Schützenbahn 70, 45127 Essen, Tel. (02 01) 1 83-22 95, Fax (02 01) 1 83-24 27

NEUBAUER, ADOLF, Prof. Dr.-Ing. habil., c/o Heitkamp & Thumann KG, Postfach 13 04 07, 40554 Düsseldorf, Tel. (02 11) 79 50-2 33, Fax (02 11) 79 50-3 05

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Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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Kompensationslager ist luftgelagert Der gleichbleibende Abstand zwischen Führungsbahn und Lageranlenkungspunkt ist das Hauptmerkmal eines luftgelagerten Kompensations-Flachlagers. Trotz Erhöhung der Last bleibt dieser Abstand innerhalb eines bestimmten Laständerungsbereichs konstant. Ein Kompensationslager mit einem Durchmesser von 80 mm kann Kräfte bis 2400 N bei einem Luftdruck von 5 bar tragen. Ein weiterer Vorteil ist die Meßmöglichkeit des Luftdrucks zwischen Lager und Führungsbahn. Der optimale Lagerluftspalt läßt sich in

Sekundenschnelle mit Hilfe eines Manometers einstellen. Feinwerktechnik Wittemann, 88696 Owingen, Tel. (0 75 51) 6 66 40, Fax (0 75 51) 6 77 45

Schneckengetriebemotor wird direkt montiert Der kompakte Schneckengetriebemotor BS 35 ergänzt nun das Fertigungsprogramm des Herstellers. Bereits in der Standardausführung eröffnen sich viele Anwendungsmöglichkeiten. Der Schnekkengetriebemotor, der sich platzsparend direkt auf der Getriebewelle montieren läßt, leistet bis 0,75 kW und hat einen Hohlwellendurchmesser von 20 mm. Der Achsabstand beträgt 35 mm. Das einteilige Aluminium-Druckguß-

gehäuse nimmt großdimensionierte Kugellager auf. Die Schneckenwelle aus Stahl ist gehärtet und geschliffen; das Schneckenrad ist aus Bronze und hat eine Evolventenverzahnung vom Typ Z1. Vorbereitet ist das Gehäuse zum Anbau von IEC-Normmotoren der Baugrößen 63 und 71 in der Bauform B 14. Benzler Antriebstechnik GmbH, 41748 Viersen, Tel. (0 21 62) 35 04 00, Fax (0 21 62) 35 04 55

Trommelmotor für Gurtförderer Ein Hersteller von Antrieben für Gurtförderer erweiterte nun sein Angebot um Trommelmotoren der Serie PT 135, die einen Außendurchmesser von 137 mm haben. Sie sind wartungsfrei – Deckel und Wellen bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Auch bei den Weiterentwicklungen verwendet man die schon bekannten Deckel, die trotz Demontierbarkeit vollkommen glatt sind, Schraubenlöcher und -senkungen fehlen also. Die Leistung der Motoren reicht von 175 W bis 550 W in der Normalausführung und geht in der Tandemausführung, bei der sich zwei Antriebsein-

heiten in der Trommel befinden, bis 1 kW. Rücklaufsperren und elektromagnetische Bremsen sind Optionen. Procon GmbH. 41844 Wegberg. Tel. (0 24 34) 92 89 00, Fax (0 24 34) 92 89 02

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CNC-Hochleistungsstanzmaschine hat separat plaziertes Steuerpult

CNC-Rohrbiegemaschinen mit automatischem Nachschubschlitten

Mit neu konzipiertem Steuerpult und in ergonomischem Design präsentieren sich die CNC-Hochleistungsstanzmaschinen der F-Serie. Das Steuerpult steht nun separat von der Maschine; außerhalb der Lichtschranken ist der ungehinderte Zugang zu jedem Zeitpunkt möglich. Je nach räumlichen Gegebenheiten kann das Steuerpult seitlich plaziert werden. Ausgerüstet sein können die Maschinen mit einer Steuerung von Siemens oder von Fanuc, die kürzeste Nebenzeiten mit Werkzeugwechseln innerhalb von 1 bis 2,5 s ermöglichen. Die maximale Hubanzahl je Minute ist 900 Hübe. Die Stanzkraft von 300 kN ist unabhängig von der Bearbeitungsgeschwindigkeit.

Zur Herstellung von Krümmerrohren mit Biegeradien kleiner als der Rohrdurchmesser (beispielsweise 0,8 3 D bei einer Rohrabmessung von 35 mm 3 1,5 mm, Werkstoff 1.4512) und zum Biegen von doppelwandigen Rohren ausgelegt ist die CNC-Rohrbiegemaschine HEX 7/8. Ausgerüstet ist die Maschine mit einem kraftunterstützten Gleitschienenvorschub und einem hydraulischen Nachschubsystem, das sich hinter dem Rohrführungsschlitten befindet und hinsichtlich Position, Geschwindigkeit und Druck über die Steuerung eingestellt wird. Auch bei kurzen Abständen zwischen zwei Bögen bietet es die Voraussetzungen, um Spannlängen zu reduzieren.

Ausgelegt sind die Maschinen für Stahlbleche mit Dicken zwischen 0,5 und 8 mm. Die Stanzmaschinen der Baureihe F5 eignen sich für mittelformatige Bleche, die der Baureihe F6 für Bleche im Großformat. Die Verfahrgeschwindigkeiten betragen maximal 115 m/min. Die Stanzmaschinen können nachträglich automatisiert werden. Finn-Power Lillbacka GmbH, 85396 Hallbergmoos, Tel. (08 11) 5 53 30, Fax (08 11) 16 67

Nach Angaben des Herstellers ermöglicht es dieses Fertigungsverfahren, bei einem durchschnittlichen Biegeradius von 1,5 3 D auf dünnwandigere Rohre zurückzugreifen, die einer konventionellen Umformung nicht standhalten würden. Die Maschine ist ausgelegt für einen maximalen Rohrdurchmesser von 76,2 mm. Eaton Leonard GmbH, 71229 Leonberg, Tel. (0 71 52) 7 50 54, Fax (0 71 52) 7 54 83

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Rohrbearbeitungsmaschine mit SPS ist ausgelegt zum Trennen und Sicken Zum spanlosen Trennen von Rohrenden und Rohrringen an geraden und gebogenen Rohren sowie zur Herstellung von Sicken nach DIN 71550 ausgelegt ist die Schneid- und Sickenmaschine Betec S 144. Durch einfaches Umrüsten der Werkzeuge und entsprechende Programmauswahl kann man die Maschine schnell auf verschiedene Rohrdurchmesser, Werkstoffe und Bearbeitungsverfahren einstellen. Die Maschine hat eine SPS mit Klartextbediengerät.

Eduard Müller + Co., 70839 Gerlingen, Tel. (0 71 56) 2 40 27, Fax (0 71 56) 2 40 29

Mehrwalzen-NC-Biegemaschine zum Fertigen von Behältern Zur Herstellung von Tanks und Behältern mit runden, elliptischen, ovalen, quadratischen, rechteckigen oder polygonalen Querschnitten in einem Arbeitsgang ausgelegt ist eine Mehrwalzen-NC-Biegemaschine mit integriertem Schweißautomaten. Nach Angaben des Herstellers dauert die Formgebung eines 2 m langen Kraftstofftanks mit einem quadratischen Querschnitt von 500 mm 3 500 mm rund 30 s; der Tank kann bis zu 4 m lang sein. Gefertigt werden können auch Blechformteile

für Leuchten und Büromöbel. Die Kapazität der Maschine richtet sich nach der Teilegeometrie und kann bis zu 500 Teile je Stunde betragen. Fizit, 60594 Frankfurt, Tel. (0 69) 60 50 19-0, Fax (0 69) 60 50 19-66

Hydraulische Doppelständerpresse hat maximale Preßkraft von 3200 kN Ausgerüstet mit einer PCSteuerung ist die hydraulische Doppelständerpresse DKZ 320, die eine maximale Preßkraft von 3200 kN hat. Das Zubehör umfaßt mechanische Festanschläge, eine Schnittschlagdämpfung sowie Ziehkissen. Die Tisch- und Stößelfläche hat die Abmessungen 1300 mm 3 1000 mm. Maschinenfabrik Lauffer GmbH + Co. KG, 72160 Horb am Neckar, Tel. (0 74 51) 9 02-0, Fax (0 74 51) 9 02-1 00

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Digitales Diktiergerät mit Miniaturkarte Das digitale Diktiergerät Digital Voice Recorder D1000 verfügt über eine auswechselbare Miniaturkarte für kompakte digitale Speicherung. Der spezielle Komprimierungs-Algorithmus reduziert die Dateigröße, so daß mit einer 2MByte-Karte etwa 34 Minuten lang aufgezeichnet werden kann. Mit der Karte können Daten von mobilen Geräten wie Handys, digitalen Kameras oder Voicerecordern zur Weiterverarbeitung auf den PC übertragen werden. Das LC-Display zeigt die verschiedenen Diktierdaten.

Olympus Optical Co. (Europa) GmbH, 20097 Hamburg, Tel. (0 40) 2 37 73-0, Fax (0 40) 23 07 61

Integrierte Maschinenbau-Software Die Erfahrungen von zahlreichen SAP-R3/Einführungen in der Maschinenbaubranche hat sich ein Bielefelder Beratungshaus zu eigen gemacht und das System R3/Engine entwickelt. Das komlette System trägt den Anforderungen des Maschinenbaus Rechnung. Nicht nur die reine Fertigungsabwicklung mit kundenspezifischer Endmontage, sondern auch die komplette Projektplanung bis hin zur Inbetriebnahme von R/3 Engine beim Kunden sind definiert. Die Integration von Produktdatenmanagement und CAD

gewährleistet schnelles und sicheres Design. Eine integrierte Verfügbarkeitsprüfung gestattet einen sofortigen Abgleich mit Standardbaugruppen und Beschaffungskomponenten. Im Kundenprojekt werden Leistungsfortschritt, Kosten und Termine simultan geplant und überwacht. Die Kernprozesse des Folgeschäftes sind integriert. Schmidt, Vogel & Partner Consult Gesellschaft für Organisation und Managementberatung mbH,33602 Bielefeld, Tel. (05 21) 91 44 80, Fax (05 21) 91 44 51

Kompakter Großmengen-Aktenvernichter Ein Großmengen-Aktenvernichter mit einer Gerätetiefe von 60 cm verfügt über zwei Zuführöffnungen. Die neue horizontale Anordnung der zwei Papierzuführungen in der Arbeitshöhe von 1,20 m ermöglicht ein ergonomisches Arbeiten und bietet ein hohes Auffangvolumen für Schnittgut. Auf der einen Seite können komplette Papierkorbinhalte mit verknülltem Papier vernichtet werden. Für glattes Papier aktiviert eine Lichtschranke in der zweiten Eingabeöffnung das Schneidwerk.

EBA Maschinenfabrik Adolf Ehinger GmbH, 72336 Balingen, Tel. (0 74 33) 3 02-0, Fax (0 74 33) 3 02-1 00

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Ultraschallerzeuger mit PC-Steuerung zum Herstellen feiner Dispersionen Bis hinab zu 0,2 µm beträgt der Partikeldurchmesser von Dipsersionen, die mit Hilfe von Ultraschall erzeugt werden. Für solche Dispersionen wurde ein Ultraschallgenerator konzipiert, dessen Leistung je nach Bauart bis zu 2000 Watt beträgt und der in Produktionsanlagen zusammen mit Reaktoren eingebaut wird. In einer Anlage können eine beliebige Anzahl an solchen Generatoren und Reaktoren parallel oder seriell angeordnet sein. Der Leistungseintrag der Generatoren läßt sich über eine PC-Steuerung regu-

lieren. Ist die richtige Frequenz eingestellt, wird laut Hersteller ein Wirkungsgrad von über 90% erzielt. Die Leistung der Generatoren kann den Gegebenheiten angepaßt werden. Dr. Hielscher GmbH, 14513 Teltow, Tel. (0 33 28) 43 73, Fax (0 33 28) 43 74 44

Kugeldüse für Reinigungsanlagen bleibt nach Umrüsten ausgerichtet Für Anlagen zum Reinigen, Phosphatieren oder Beschichten wurde die Kugeldüse Memospray entwickelt, bei der die Düsenstellung aufgrund der Zwangsjustierung auch nach einem Düsenwechsel erhalten bleibt. Der Austausch der Düsen kann mit einem einzigen Handgriff vorgenommen werden. Daher ist laut Hersteller auch der Wechsel an schwer zugänglichen Stellen ohne Schwierig-

keiten möglich. Die Innengeometrie der Düse wurde den Angaben zufolge derart ausgelegt, daß sich praktisch darin kein funktionsstörender Schmutz ansammeln kann. Die Kugeldüse ist aus verstärktem Polypropylen und einem Keramikeinsatz gefertigt. Lechler GmbH + Co. KG, 72544 Metzingen, Tel. (0 71 23) 9 62-0, Fax (0 71 23) 9 62-4 50

Energiesparende Druckstrahlanlage Versuche haben gezeigt, daß die Druckstrahlkabine Ventus die über die Druckluft zugeführte Energie effizient nutzt. Den Angaben zufolge wird zum Beispiel mit derselben Energiemenge eine Leistung erreicht, die um das 2,5fache höher liegt als bei vergleichbaren Saugstrahlmaschinen (bei gleichem Luftverbrauch). Dieses Ergebnis werde aufgrund der strömungstechnischen Bauform und der Anordnung der Düsen erzielt, heißt es. Der beim Bearbeiten der Teile anfallende Staub wird über eine zentrale Leitung aus der Kabine direkt zur Aufberei-

tung in eine Zyklone gesaugt. Für das Absaugen benötige man – so heißt es – einen relativ geringen Unterdruck und damit eine niedrige Ventilatorleistung. Die Anlage gibt es in mehreren Ausführungen. Munk & Schmitz Oberflächentechnik, 51083 Köln, Tel. (02 21) 8 39 08-0, Fax (02 21) 8 39 08-39

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Modular gebaute Reinigungsanlage arbeitet mit Kohlenwasserstoffen Das Arbeitsmedium der Reinigungsanlage TD 3001 sind chlorierte oder unhalogenierte Kohlenwasserstoffe (CKW oder KW A 3 VBF). Mit beiden Flüssigkeiten wird laut Hersteller eine hohe Qualität bei der Werkstückreinigung erreicht. Dabei können die Werkstücke aus nahezu allen Werkstoffen hergestellt sein. Die Anlage wird auf der Frontseite von Hand beschickt. Das Reinigen und Trocknen geschieht in einer geschlossenen Kammer unter Vakuumbedingungen, wobei der gesamte Behandlungsprozeß fünf Schritte umfaßt: zweimal

Tauchen, Spritzen, Dampfentfetten und Trocknen. Die Anlage ist modular gebaut. EVT Eiberger Pföhler GmbH, 75433 Maulbronn, Tel. (0 70 43) 92 07 03, Fax (0 70 43) 92 07 05

Automatische Gleitschliffanlage Zum Gleitschleifen von Oberflächen wurde eine Trommelanlage konzipiert, bei der laut Hersteller die Wirkung zweier bislang getrennter Verfahren zusammengefaßt ist: das Entfetten und Sandstrahlen von Bauteilen. Effizientes Bearbeiten hoher Stückzahlen ist möglich. Im Gegensatz zum Sandstrahlen wird vermieden, daß Luft durch Staub verunreinigt wird. Die Betriebsflüssigkeit

wird den Angaben zufolge nicht wie bei üblichen Waschanlagen aufgeheizt. Ein Nacharbeiten der Werkstücke, wie Gewindeschneiden oder Ausblasen, sei nicht erforderlich, heißt es. Die Gleitschliffanlage ist so gebaut, daß nur wenig Verschleißteile vorhanden sind. WKD Walter Krupp GmbH, 53333 Meckenheim, Tel. (0 22 25) 9 20 10, Fax (0 22 25) 1 75 32

Anwärmstation erhitzt Metallrohlinge in 3 min auf eine Temperatur von 400 °C Zum Erwärmen von Leichtmetallrohlingen, zum Beispiel Felgen, wurde eine Anwärmstation konzipiert, die mit Hilfe eines Hochdruckbrenners die Teile innerhalb von 3 min auf eine Temperatur von 400 °C erwärmt. Die Anlage arbeitet automatisch, wodurch laut Hersteller ein hoher Durchsatz möglich ist. Vor dem Erwärmen wird die vertikal orientierte Brennkammer mit Hilfe einer pneumatischen Hubeinrichtung beschickt. Der Brenner mit Hochdruckgebläse richtet die Flamme direkt auf den Roh-

ling. Eine hohe Energieausnutzung wird erreicht. Helmut Spohn GmbH, 73240 Wendlingen, Tel. (0 70 24) 31 28, Fax (0 70 24) 5 26 73

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Sicherheitsleitstand für die Zutrittskontrolle Mit einem auf der diesjährigen Cebit erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten Sicherheitsleitstand IF 6010 erweitert ein Hersteller sein Angebot für komplexe Zutrittskontrollsysteme als Teil eines übergreifenden Sicherheitskonzeptes. Auf einfache Bedienung des auf dem ClientServer-Prinzip aufgebauten Leitstandes wurde besonderer Wert gelegt. TCP/IP-Verbindungen sichern plattformübergreifende Systemzugriffe im LAN und WAN. Eventuelle

durch die Offenheit entstehenden Sicherheitslücken werden durch ein dreistufiges Sicherhseitsverfahren ausgeschaltet, so der Hersteller. Innerhalb des grafischen Leitstandes werden die sicherheitsrelevanten Produkte wie Zutrittsterminals, Türen, Schleusen, Kontakte, Brandmelder, Kameras im Lageplan als Icons dargestellt. Interflex Datensysteme GmbH, 78591 Durchhausen, Tel. (0 74 64) 3 82-0, Fax (0 74 64) 3 92-1 11

Notsignalanlage schützt bis zu sechs Personen Auf der diesjährigen Cebit stellte ein Hersteller eine neue Variante eines Personen-Notsignalsystems vor. Mit Diricall Compact können bis zu sechs Personen mit einem Alarmsender ausgestattet werden, der in Notsituationen unmittelbar Signale an eine Zentrale sendet. Drei verschiedene Alarmanlagen stehen zur Verfügung: manueller Alarm, willensunabhängiger Alarm und Pullcord-Alarm. Der manuelle Alarm wird von der Person selbst ausgelöst; der willensunabhängige Alarm wird automatisch ausgelöst, wenn sich die Person über einen bestimmten Zeitraum nicht bewegt; der Pullcord-Alarm

wird ebenfalls automatisch ausgelöst, und zwar in Situationen, in denen der Alarmsender der zu schützenden Person entrissen wird. Im Falle eines Notrufs kann die gefährdete Person mittels Personenkenncode identifiziert werden. Ascom AG, CH-3000 Bern 14, Tel. (0 31) 9 99 21 11, Fax (0 31) 9 99 21 17

Sicherheitssoftware gegen Makroviren Speziell auf die starke Verbreitung von Makroviren über die Programme Word und Excel zielt eine neuartige Anti-Virus-Software namens Norman Virus Control. Weil herkömmliche Scanmethoden an ihre Grenzen stoßen, wurde diese neuartige Methode entwickelt: Das Programm scannt Dateien auf Makros und eventuelle Makroviren. Bei Entdeckung einer infizierten Datei wird diese sofort gereinigt. Das Scannen läuft

transparent im Hintergrund. Der Anwender muß sich weder um den Virenschutz kümmern, noch muß er seine Arbeit am Rechner unterbrechen. Die Software nutzt schnelle und besonders effektive heuristische Analysemethoden, um die Makroviren zu entdecken und zu entfernen. Norman Data Defense Systems GmbH, 42697 Solingen, Tel. (02 12) 2 67 18-0, Fax (02 12) 2 67 18-15

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Programmierbarer Universalumrichter Vorgestellt wurden die neuen Universalumrichter Motormaster MM4 und MM5, deren Leistungsbereich von 750 W bis 2,2 kW am Einphasennetz und von 750 W bis 4 kW am Dreiphasennetz reicht. Die Umrichter sind anwenderspezifisch programmierbar. Vorhandene Funktionsblöcke lassen sich mittels Software beliebig verknüpfen. Selbst umrichterinterne Größen werden so regelungs- und steuerungstechnisch direkt zugänglich. Für Anwender, die diese freie Programmierbarkeit nicht benötigen, gibt es StandardKonfigurationen in Form vordefinierter Makros. Ohne Zusatzinvestitionen und ohne zusätzliche Technologie-Einheiten sollen sich die Umrichter so nahezu beliebig programmieren lassen. Insgesamt stehen sechzig komplexe Funktionsblöcke zur Verfügung. Ein- und Ausgangs-

größen dieser Blöcke können frei vorgegeben werden, ebenso Maßstabsfaktoren und Bereichsangaben für die analogen Eingänge. Bedient und programmiert wird über ein abnehmbares Bauteil mit Klartextdisplay menügeführt in drei Sprachen oder an einem PC. Parameter lassen sich per PC kopieren. Kimo GmbH, 91058 Erlangen, Tel. (0 91 31) 60 69 37, Fax (0 91 31) 60 69 35

Linearführungen für Konstruktionsprofile Konstruktionsprofile eignen sich für den Bau von Einrichtungen der Handhabungstechnik, beispielsweise wenn es um Transportaufgaben geht, oder um die genaue Positionierung von Werkstücken. Sie bieten außerdem den Vorteil hoher Flexibilität bei der Anpassung solcher Anlagen an veränderte Bedingungen. Angeboten werden jetzt Linearführungssysteme, die problemlos mit allen gängigen Konstruktionsprofilen verbunden werden können. Die Führungsschiene TKVD 25 K ist im Fuß mit zwei Nuten versehen, in die Spannpratzen oder -leisten hineingreifen können. Diese stehen für die Nutabstände 40, 45, und 50 mm zur Verfügung. Zusammen mit dem Führungswagen KWVE bildet die Schiene eine vierreihige Kugelumlaufeinheit für ein breites Anwendungsspektrum. Die Trag-

schienen LFS sind Verbundschienen. In einen Tragkörper aus eloxiertem Aluminium sind Laufwellen aus Stahl eingewalzt. In Verbindung mit Laufrollen ergibt sich eine extrem flache Linearführung. Ein spezieller Laufwagen wird nicht benötigt, die Führung besteht lediglich aus Konstruktionsprofilen, Laufrollen und Tragschienen. Die Laufrollen werden mit Nutensteinen befestigt. INA Wälzlager Schaeffler KG, 91072 Herzogenaurach, Tel. (0 91 32) 8 20, Fax (0 91 32) 82 49 50

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Aktenkoffer für PC und Drucker Für Netebook-Computer und die notwendigen Peripheriegeräte wie etwa einen tragbaren Drucker gibt es jetzt einen ergonomisch gestalteten und funktionellen Koffer. Das Aus- und Einpacken einzelner Hardware ist damit nicht mehr notwendig, alle Geräte sitzen frei zugänglich in der Kofferschale. Der Kofferdeckel kann ganz abgenommen werden. Eine derartige Ausstattung folgt ihrem Anwender als Zweitbüro, wohin man möchte. Zu den herausragenden Leistungs-

merkmalen zählt die zentrale Stromversorgung. Novo Organisationsmittel GmbH, 53119 Bonn, Tel. (02 28) 9 89 84-0, Fax (02 28) 9 89 84 99

Bürokopierer kann faxen und drucken Als Bürokommunikationssystem für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche wird der Kopierer Nashuatec D 420 vorgestellt. Bei optimaler Auslegung arbeitet das modulare Gerät als Digitalkopierer, Faxgerät und hochauflösender Laserdrucker mit Netzwerkkompatibilität. Die digitale Kopiereinheit hat bei einer Geschwindigkeit von 20 Seiten pro Minute eine Auflösung von 400 dpi. Im offenen Sorter unterhalb der Kopiereinheit können bis zu 99 Kopiensätze angefertigt und mit optionalem Finisher endgerarbeitet werden.

NRG Office System GmbH, 30021 Hannover, Tel. (05 11) 67 42-0, Fax (05 11) 63 55 12

Elektronische Schreibtafel mit Kopierer Die elektronische Schreibtafel KX-B730 ist mit vier Schreibflächen ausgestattet, die viel Platz für Texte, Tabellen oder Grafiken bieten. Damit bietet die Tafel wesentlich mehr Kapazität als die Vorgängermodelle. Mit Hilfe eine „Blätterfunktioen“ besteht jederzeit Zugriff auf die Flächen: Per Tastendruck können auch die drei verborgenen Flächen sichtbar gemacht werden. Die jeweils aktuelle Seite läßt sich mit Markierungsstiften beschreiben und einfach trocken abwischen.

Auf Knopfdruck läßt sich das Aufgeschriebene oder Angeheftete als Fotokopie ausgeben. Panasonic Deutschland GmbH, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 85 49-0, Fax (0 40) 85 49 28 55

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Leistungsfähiges Diensteprogramm für PC unter Windows 95 Die Version 2.0 der Norton Utilities bietet zu den klassischen Funktionen – Wiederherstellen verlorener oder versehentlich gelöschter Dateien, Systemanalyse, Systemdoktor zum Reparieren von Diskette und Festplatte, Defragmentiertool, das auch die ausgelagerte Datei optimiert – einige neue, nützliche Dienste. So überwacht der „Registrytracker“ Änderungen an der Registrierungsdatei und den INI-Dateien. Der Registry-Editor ermöglicht

das komfortable Bearbeiten der Registrierungsdatei. Nützlich ist „Overview“; damit werden alle Programmfunktionen zur Auswahl aufgelistet, beispielsweise Festplatte defragmentieren oder Speicher optimieren. Auch zum individuellen Einrichten von Windows bietet das Programm Unterstützung. Symantec (Deutschland) GmbH, 40237 Düsseldorf, Tel. (02 11) 99 17-0, Fax (02 11) 99 17-2 22

Deinstallationsprogramm für PC mit Überwachungsroutine Mit neuer, übersichtlicher Bedienoberfläche zeigt sich die Version 4 des Deinstallationsprogramms Uninstaller für Windows 95. Der Startbildschirm enthält die Buttons der Funktionen AnwendungsCleap, Dateien-Cleap, QuickCleap, Wiederherstellen und Protokolle. Die zur Löschung vorgesehenen Dateien werden farblich markiert aufgelistet: Grün suggeriert unbedenkliches Löschen (trifft nicht immer zu); Gelb mahnt zur Vorsicht; Rot bedeutet, die Datei auf der Platte zu lassen. Gute Leistung bringt der Uninstaller, beim Säubern der Systemund Registrierdateien. Hier

spürt er auch das auf, was Löschroutinen von Anwendungsprogrammen zurückgelassen haben. Die Installationsüberwachung dokumentiert alle Veränderungen. Micro Basic GmbH, 85622 Weißenfeld, Tel. (0 89) 90 49 90 49, Fax (0 89) 90 49 90 90

Internetfähiges Informationssystem zur Kommunikation in Arbeitsgruppen Die unternehmensweite Organisation aller Aktivitäten und die Kommunikation in Arbeitsgruppen vereinfacht die neue Version 4.1 des internetfähigen Groupwaresystems Teamworks. Zusätzlich zu den Zeit-, Kontakt- und Projektplanungsfunktionen ist eine Deutschlandkarte enthalten, in der beliebig selektierte Adressen angezeigt werden können. Von einer ausgewählten Adresse oder einem

Ort lassen sich die nächstgelegenen Adreßeinträge anzeigen und editieren. In einer Adreßmaske kann man die Internet-Adresse eintragen und die Web-Seiten direkt per Mausklick aufrufen, darauf eine Verknüpfung ablegen oder als Anlage per E-Mail verschicken. CAS Software GmbH, 76131 Karlsruhe, Tel. (07 21) 9 63 81 88, Fax (07 21) 96 38-2 99

TERMINE

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Kongresse, Kolloquien, Seminare Zweier-Konferenz: EWU für München Einsteiger und Was bedeutet der 4. und Euro für Ihre DV (Software-Anpassung 5. 6. oder Software-Neueinführung)?

1495 DM

Euroforum Deutschland GmbH, Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf, Tel. (02 11) 96 86-3, Fax (02 11) 96 86-5 02 Seminar: Der verlockende US-Markt

Reutlingen 6. 6.

320 DM

Birmingham/Großbritannien 9. bis 13. 6.

870 Pfund

Export-Akademie BadenWürttemberg, Sefex-Seminare für die exportierende Wirtschaft, Alteburgstraße 150, 72762 Reutlingen, Tel. (0 71 21) 2 71-7 22, Fax (0 71 21) 1 71-7 23 Intergalva ’97 – 18. Internationale Verzinkungskonferenz und 5. Internationale Bandverzinkungskonferenz European General Galvanizers Association, Croudace House, Godstone Road, Caterham, GB-Surrey CR3 6RE, Tel. (0044 18 83) 33 12 77, Fax (0044 18 83) 33 12 87

Lackiertechnik-Treff: Öko-Audit – Osnabrück was kommt auf uns zu, was kostet es? 11. 6.

kostenlos

Deutsche Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e.V., Aderstraße 94, 40215 Düsseldorf, Tel. (02 11) 37 04 57, Fax (02 11) 37 04 59 Tagung: Oberflächen- und Wärmebehandlungstechnik

Chemnitz 16. bis 18. 6.

455 DM

München 19. und 20. 6.

1595 DM

Freiberg 19. und 20. 6.

320 DM

Berlin 23. und 24. 6.

1265 DM (bis 31. 5.: 1035 DM)

Schwäbisch Gmünd 26. 6.

290 DM

GFE e.V. – Institut für Physikalische und Mechanische Technologien Chemnitz, Lassallestraße 14, 09117 Chemnitz, Tel. (03 71) 2 71 04-11, Fax (03 71) 2 71 04-28 Seminar: Härteprüftechnik unter besonderer Berücksichtigung der Härteprüfung dünner Schichten Haus der Technik e.V., Hollestraße 1, 45127 Essen, Tel. (02 01) 18 03-1, Fax (02 01) 18 03-2 69 48. Berg- und hüttenmännischer Tag TU Bergakademie Freiberg, Dezernat Wissens- und Technologietransfer, Akademiestraße 6, 09596 Freiberg, Tel. (0 37 31) 39-33 39 oder -43 09, Fax (0 37 31) 39-36 33 Online Cooperation – Internationale Konferenz für Teleworking ICEF GmbH – International Conferences, Exhibitions & Fairs, Am Hofgarten 18, 53113 Bonn, Tel. (02 28) 20 11 90, Fax (02 28) 21 19 44 oder 22 26 43 Seminar: Miralloy – eine galvanisch erzeugte Kupfer-Zinn-Legierung Degussa AG, Arbeitsgebiet Galvanotechnik, Klarenbergstraße 53–79, 73525 Schwäbisch Gemünd, Tel. (0 71 71) 6 07-01, Fax (0 71 71) 6 07-2 64

V ORSCHAU AUF MM 22 VOM 26. 5. 1997

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Schleifmaschinen „Unser Support, also die Beratung und der Service, muß weltweit stimmen“, so formuliert Dr. Werner Redeker, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Hamburger Schleifring GmbH, das Haupterfordernis für die nächsten Jahre.

Themen Spanende Fertigung C-Technik Informationstechnik

Steuerungen Der Industrie-PC ist auf dem Vormarsch, doch die Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ist noch längst nicht tot. Denn in vielen Fällen ist sie wegen ihrer Ausstattung und der leichten Bedienbarkeit dem PC noch überlegen.

Hannover-Messe Aussteller aus dem gesamten Spektrum des Bereichs Werkstoffe waren in diesem Jahr auf der Hannover-Messe vertreten. Entwicklungsschritte sind eine ganze Menge gemacht worden, einige kleiner, andere größer.

Arbeitsschutz Elektronische Baugruppen Management

Sie lesen außerdem: Erodieren Die Wirksamkeit der funkenerosiven Bearbeitung läßt sich steigern, wenn man den Abtragprozeß mit Ultraschall unterstützt. Beim Herstellen tiefer Schlitze wird dies besonders deutlich. Sicherheitsschuhe Ein für seine atmungsaktiven Stoffe bekanntes Unternehmen legt bei Sicherheitsschuhen zusammen mit Schuhherstellern großen Wert auf ergonomischen und physiologischen Komfort. Controlling Das Controlling erbringt eine – wenngleich wichtige – unternehmensinterne Dienstleistung und ist deshalb auf der Stabsebene, nicht in der „Linie“, anzusiedeln.

Datenspeicherung Gute Aussichten, die 3,5-″-Diskette abzulösen, hat die 120-MByte-Diskette im 3,5″-Format. Daneben gibt es aber auch magneto-optische Speichermedien, die in der Speicherszene sehr beliebt sind.

III

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 21

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