LEITARTIKEL

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EMO real Größe ist nur eine der Sinnesempfindungen der Kleinheit, spottete der irische Literat Shaw um die Jahrhundertwende und hatte dabei wohl anderes im Sinn als Maschinen. Wie universell sein Wink in puncto Relativität war, spürt man jedoch bei der Frage nach der EMO. Vielen ist sie unbekannt, für den Werkzeugmaschinenbau ist sie die bedeutendste Messe der Welt. Nicht nur erstere sollten dazulernen und in der Zeit vom 10. bis zum 17. September nach Hannover kommen, wo auf der EMO das Machbare in der Metallbearbeitung demonstriert wird. Bei den Herstellern von Werkzeugmaschinen wirbelt die Euromondiale alle zwei Jahre ganze Windhosen von Staub auf. Die als EMO bekannte Werkzeugmaschinenausstellung – vom internationalen Verband CECIMO abwechselnd in Hannover, Mailand und Paris ausgetragen – gilt als Leitmesse, an der die Hersteller ihren Innovationszyklus ausrichten und an der man teilnehmen muß. In diesem Herbst ist erneut Niedersachsens Hauptstadt der Wallfahrtsort für eine Branche, die zwar ihren soliden Mittelstand rühmt, durch spektakuläre Konkurse aber an Glanz verloren hat. Mehr denn je wünscht man diesmal, daß der EMOLorbeer ein Omen für die Zukunft der Metaller sein möge. „Wachstum ist angesagt“, verkündet HansJürgen Marczinski, Generalkommissar der EMO und Verbandsoberer des heimischen Werkzeugmaschinenbaus. Mit rund 2200 Ausstellern und einer Nettostandfläche von mehr als 162 000 Quadratmetern wird die EMO ’93 um gut zehn Prozent übertroffen. Nach 1989 ist dies das zweitbeste Ergebnis aller zwölf Veranstaltungen seit 1975. Den Ruf als Weltmesse unterstreicht eine Auslandsbeteiligung von 56 Prozent. „90 Prozent des Weltangebots sind vertreten“, so Marczinski. Zudem hat man mit Hannover Deutschlands bedeutendsten Messeplatz, der für die Expo 2000 weiter aufrüstet. Da verhallen Einwände wie die des privaten Veranstalters der regionalen Nürnberger Metallmesse Paul E. Schall, der die Investitionen in „noch schönere und noch exklusivere Messegelände“ kritisiert, die Wirtschaftlichkeit der Verbandsmessen in Frage stellt und fehlenden Realitätsbezug beklagt. Real ist für Hersteller und Käufer eines: die EMO als erstrangige Investitionshilfe und als ideales Forum zur Produktpräsentation.

FRANK PFEIFFER

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40-UB-MM-33-Werner UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Primäraluminium stärker gefragt Arbeit wird immer teurer statt billiger. Doch dafür sind steigende Löhne am wenigsten verantwortlich zu machen. Als eigentliche Kostentreiber erweisen sich die Sozialabgaben. Gleichmäßig verteilt auf die vergangenen 27 Jahre, wäre dieser Brocken wohl noch verkraftbar gewesen. Doch mehr als vier Fünftel dieser Zusatzbelastung sind in den vergangenen vier Jahren durchgesetzt worden.

Vorsorge Der Mahnruf an den Gesetzgeber lautet, die arbeitsrechtlichen Pflichten der Unternehmen auf ein ökonomisch vertretbares Maß zurückzuführen und steuerliche Finanzierungsmöglichkeiten besser als bisher zu gestalten. So sollten etwa nach Ansicht der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Beiträge für Pensionskassen nicht sofort, sondern erst dann besteuert werden, wenn der Arbeitnehmer die Leistung erhält.

Schöne neue Welt Die schöne neue Welt der Telekommunikation soll eigentlich am 1. Januar beginnen. Dann soll Schluß sein mit dem TelefondienstMonopol der dann herrscht Wettbewerb auf dem Markt. Zwar behauptet Unternehmenschef Ron Sommer gern, man freue sich auf den Wettbewerb. Aber so ernst scheint er es nicht gemeint zu haben. Denn die Telekom bemüht sich, den Start der neuen Konkurrenten nach Kräften zu erschweren. 6

Werkbild: Astrum

Immer teuerer

Bayerns Ministerpräsident, Dr. Edmund Stoiber, informierte sich im Rahmen eines „Hausbesuchs“ bei der Astrum GmbH, Erlangen, über die Erfolsstory des Unternehmens, das fünf Jahre nach seiner Gründung bereits 75 Mitarbeiter beschäftigt. Wichtigstes Produkt ist das Personaleinsatz-Planungssystem SP-Expert.

QM-Experten für Leitungsaufgaben haben am Markt die besten Chancen Eine qualifizierte Ausbildung im Qualitätsmanagement gilt bei der Stellenvergabe als wesentliche Voraussetzung. Das hat eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ), Frankfurt/Main, ergeben, die sich auf die Stellenangebote im Qualitätsmanagement in den überregionalen Printmedien im ersten Halbjahr 1997 bezog. 53,7% aller Stellenangebote forderten eine allgemeine Aus- und Weiterbildung im Qualitätsmanagement. Weitere 26,3% wollten von den Bewerbern ausdrücklich den Nachweis eines DGQZertifikats. Berücksichtigt man die Tatsache, daß neben der DGQ lediglich vier weitere akkreditierte Personalzertifizierer im Qualitätsmanagement ihre Dienste am Markt anbieten, zeigt die Hochrechnung, daß der Großteil der 53,7% auf die DGQ entfällt. Bei nur 20% der öffentlich ausgeschriebenen Stellen wurden keine speziellen Kenntnisse vorausgesetzt. Hierarchisch gegliedert, bezogen sich 40% der Stellenangebote auf die Position eines Leiters Qualitätsmanagement; in

33% der Stellenanzeigen wurde nach Qualitätsmanagern oder Qualitätsingenieuren gesucht. An die Ebene der Sachbearbeiter und Assistenten richteten sich 16% der Stellenangebote. Daß nur 6% der Stellenangebote einen qualifizierten QM-Auditor und 5% einen auf Qualitätsmanagement spezialisierten Berater suchten, sei ein Indiz für die derzeitige Sättigung dieser beiden Segmente. Auch die rückläufige Nachfrage nach QM-Beratern verdeutlicht den stagnierenden Bedarf laut DGQ.

In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres blieb die Produktion von Primäraluminium in Europa nahezu auf demselben Stand wie im Vorjahr. Gleichzeitig weist die Produktion von Aluminiumhalbzeug auf eine steigende Nachfrage für Primäraluminium hin, wie die European Aluminium Association, Brüssel, mitteilt. Insgesamt wird für den Verbrauch von Primäraluminium in der westlichen Welt mit Wachstumsraten in der Größenordnung von 4 bis 5% gerechnet.

Böwe Systec will weiter wachsen Die Böwe Systec AG, Augsburg, weist für das erste Halbjahr 1997 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 8,2 (Vorjahr: 5,5) Mio. DM aus. Das Ergebnis nach Steuern sei auf 4,3 (Vorjahr: 3) Mio. DM gestiegen, so der Vorstand des Unternehmens. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 1997 erwarte man bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen und den derzeitigen Wechselkursen eine Fortsetzung des Wachstums der Böwe Systec-Gruppe. Auch beim Ergebnis rechne man mit einer weiterhin positiven Entwicklung.

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KOMMENTAR

Erfolg der Mitarbeiter

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itarbeiter sind das wichtigste Kapital im Unternehmen. Nach diesem Grundsatz wird in deutschen Unternehmen nicht oft, aber immer öfter gehandelt, wie auf der Jahrestagung der Kasseler AGP Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e.V. – in diesem Jahr war man zu Gast bei Hewlett Packard – zu erfahren war. Innerhalb der vergangenen 50 Jahre haben 2000 Unternehmen mit 1,9 Millionen Arbeitnehmern aus Mitarbeitern Mitunternehmer gemacht. Der positive Effekt der Mitarbeiterbeteiligung liegt auf der Hand: Er besteht vor allem in der Verbesserung der Eigenkapitalquote des Unternehmens. Die Gewerkschaften allerdings kritisieren die Partnerschaftsidee, vertreten sie doch die Auffassung, das finanzielle betriebliche Volumen für motivierende Entgeltmodelle sei vielfach nicht vorhanden. Daß das Modell dennoch Biß hat, zeigt die zunehmende Anzahl von Unternehmen, die Formen der partnerschaftlichen Betriebsgestaltung praktizieren, wie HP, Gastgeber der Jahrestagung. Die Vision von AGP-Geschäftsführer Lezius für die Jahrtausendwende lautet: „Im Jahr 2005 sollten Arbeitnehmer nicht mehr nur allein über einen Arbeitsvertrag verfügen, sondern auch über einen Gesellschaftsvertrag: Mitarbeiter werden Mitunternehmer.“ Voraussetzung ist jedoch Mut auf Seiten der Mitarbeiter und der Unternehmer. Urs

In kleinen und mittleren Unternehmen gibt es die meisten tödlichen Unfälle Die Betriebe der gewerblichen Wirtschaft meldeten den Aufsichtsbehörden in den Jahren 1993 und 1994 insgesamt 1158 tödliche Arbeitsunfälle. Dabei blieb der Bergbau unberücksichtigt. Das entspricht einer durchschnittlichen Unfallquote von 0,22 auf 10 000 Beschäftigte. Mit 0,26 haben Klein- und Mittelbetriebe eine wesentlich höhere Unfallquote als Großbetriebe (0,12). Zu diesen Ergebnissen kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die eine statistische Analyse der tödlichen Arbeitsunfälle in der gewerblichen Wirtschaft 1993/94 durchführte und deren Resultate jetzt in einem Forschungsbericht veröffentlicht wurden. Obwohl die Anzahl der Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

tödlichen Unfälle in den vergangenen Jahren auf einem niedrigen Niveau verharrte, zeichnen sich einige besorgniserregende Trends ab. Besonders im Arbeitsbereich „Baustelle“ nahmen die tödlichen Unfälle zu. Ereigneten sich 1993 mehr als ein Drittel (35%) der Arbeitsunfälle mit Todesfolge auf Baustellen, war es 1994 schon fast die Hälfte (44%). Bei den anderen Tätigkeiten steht der innerbetriebliche Transport und Verkehr (35,1 %) an erster Stelle, gefolgt von lnstandhaltungsarbeiten (21,4%) und Fertigungsarbeiten (18,4 %). Die Analyse zeigt, daß Verhaltensfehler (43,3%) und organisatorische Mängel (31,9%) die mit Abstand häufigsten Unfallursachen sind.

SAP-Entwicklung anhaltend positiv Die SAP AG, ein führender Anbieter betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware, hat im zweiten Quartal an den sehr positiven Geschäftsverlauf vom ersten Quartal anknüpfen können. Der Umsatz im zweiten Quartal erhöhte sich gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 52% auf 1,37 Mrd. DM und der Gewinn vor Steuern um 56% auf 401 Mio. DM. In den ersten sechs Monaten wuchs der Umsatz um 51% auf 2,4 Mrd. DM. SAP erklärt den günstigen Verlauf mit der dynamischen Verfassung des Marktes für Standardsoftware.

Marbach Heilbronn legt weiter zu Die Karl Marbach GmbH + Co., Stanzformtechnik, Heilbronn, legt weiter zu. Mit einem Gruppenumsatz von über 110 (Vorjahr: 102) Mio. DM hat das mittelständische Unternehmen eine führende Position in der Stanzformtechnik eingenommen. Wie der geschäftsführende Gesellschafter Karl Marbach ausführte, hat vor 25 Jahren

der erste Einsatz der Lasertechnik bei Marbach einen Qualitätsschub gebracht. Heute beschäftigt die Gruppe europaweit rund 500 Mitarbeiter und ist mit sieben eigenen Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, der Schweiz sowie über Partnerunternehmen in Großbritannien, Spanien, der Türkei, Tschechien, der Slowakei und Ägypten tätig.

Wellpappe packt den Aufschwung In den ersten fünf Monaten des Jahres 1997 haben die im Verband der WellpappenIndustrie (VDW), Darmstadt, organisierten Unternehmen mit gut 2,2 Mrd. m2 rund 2,2% mehr Verpackungen verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Der Wellpappenbedarf ist ein verläßliches Barometer für die Menge der produzierten Waren. Das Absatzhoch spricht deshalb für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland“, wertet VDWGeschäftsführerin Angelika Christ das positive Zwischenergebnis. Der Umsatz lag allerdings mit einem Minus von 8,7% deutlich unter dem Vorjahresniveau.

TRENDS Nach VDMA-Angaben verbuchte der deutsche Maschinen- und Anlagenbau im Juni ein reales Auftragsplus von 16%. Die Inlandsorders stiegen um 10%, die Auslandsbestellungen um 21%. Der Index der Erzeugerpreise in Deutschland kletterte von Mai auf Juni um 0,1 Prozentpunkte und lag damit um 1,4% über dem Wert vom Juni 1996. Die Kunden der deutschen Stromversorger kauften im 1. Halbjahr 1997 rund 229 Mrd. kWh Strom und damit 0,4% weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Durch einen Rückgang der Einfuhrpreise von Mai auf Juni waren die Importe im Juni um 0,2% billiger als im Vormonat, so das Statistische Bundesamt.

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Ascad-Systemhaus neu formiert Ende Juni hat das Bochumer Systemhaus Ascad das Geschäftsjahr 1996/97 mit knapp über 100 Mio. DM Umsatz abgeschlossen. Ascad verzeichnete damit ein Umsatzplus von 25% im Vergleich zum Vorjahresabschluß. Anfang des Jahres ging Ascad mit neuem Firmenauftritt an den Markt; die bisherige Aufteilung in drei eigenständige Unternehmen wurde zugunsten einer einheitlichen Firmierung aufgegeben.

Reifenhäuser ist zufrieden Die Reifenhäuser GmbH & Co. Maschinenfabrik, Troisdorf, ein führender Kunststoffmaschinenbauer, schließt sein Geschäftsjahr 1996/97 bei einem Umsatz von 312 Mio. DM mit zufriedenstellendem Ergebnis ab. Die Auftragseingänge für das Geschäftsjahr 1997/98 werden getragen von den Geschäftsbereichen Rohranlagen, Verpackungsfolien und Synthesefaseranlagen. Die im vergangenen Jahr begonnenen firmeninternen Restrukturierungen zeigen erste Erfolge.

Gildemeister mit Überschuß Die Gildemeister AG, Bielefeld, schreibt wieder schwarze Zahlen. Wie Vorstandsvorsitzender Rüdiger Kapitza hervorhob, seien im Konzern 1996 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 1,3 (1995: minus 13,3) Mio. DM und der Jahresüberschuß auf 7,6 (minus 22,8) Mio. DM gestiegen. Im ersten Halb-jahr des laufenden Geschäftsjahres nahm der Umsatz auf 360 Mio. DM nach 310 Mio. DM zu. Beim Auftragseingang wurde im ersten Halbjahr im Konzern ein Anstieg auf 397 (Vorjahr: 359) Mio. DM registriert. 8

IM BLICKPUNKT

Mahr setzt auf Triaden-Strategie U DO S CHNELL Im Mittelpunkt der weltweiten Aktivitäten der Göttinger Mahr-Gruppe steht die sogenannte Triaden-Strategie. „Die weltweite Information und Kommunikation hat dazu geführt“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Dipl.Ing., MBA, Thomas Keidel, „daß wir in einer Art Global Village leben. Unsere Kunden sind weltweit präsent, und wir müssen dahin, wo unsere Kunden sind.“ Mit der Triade sind die Regionen NAFTA (North American Free Trade Agreement), Europa und Süd-Ost-Asien gemeint. Ziel des Unternehmens ist es, bis zur Jahrtausendwende ein Drittel des Ertrages und des Umsatzes aus diesen Regionen zu erwirtschaften. Derzeit werden noch rund 60% des Umsatzes in Europa erwirtschaftet und jeweils rund 15% im Bereich der NAFTA und in Süd-OstAsien. Um die Notwendigkeit der Triaden-Strategie zu verdeutlichen, führt Keidel Fakten über diese Märkte auf: Zwei Drittel des gesamten Welt-Bruttosozialproduktes werden dort erwirtschaftet, rund 80% des Meßtechnikpotentials liegen dort, und auch rund 80% der Weltbevölkerung sind in diesen drei Regionen angesiedelt. Außerdem „Unsere Kunden sind weltweit präsent, und wir müssen dahin, wo unsere Kunden sind“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter der Mahr-Gruppe, Dipl.-Ing., MBA, Thomas Keidel.

sind diese Märkte durch einen starken Intra-Triaden-Handel, einen schwachen Inter-Triaden-Handel und abgeschottete Märkte gekennzeichnet. Mahr ist eine mittelständische Unternehmensgruppe der Investitionsgüterbranche, deren Namen traditionell mit den Begriffen Fertigungsmeßtechnik, Qualität und Innovation verbunden ist. Außer Meßgeräten zum Prüfen der Werkstückgeometrie sind auch Spinn- und Dosierpumpen und hochgenaue Kugelführungen als universelles Bauelement für mechanische Konstruktionen wesentliche Bestandteile des Produktprogrammes. Hauptkunden sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau, feinwerktechnische Betriebe unddie Hersteller von Synthesefasern, Elastomeren, deren Zulieferer und allgemein die kunststoffverarbeitende Industrie. Von seiner Wettbewerbsposition steht das Unternehmen nach eigener Einschätzung zwischen globalen, also weltweit operierenden Unternehmen, und kontinentalen, also hauptsächlich in einem Kontinent operierenden Unternehmen. Mit der Realisierung der Triaden-Strategie soll Mahr in die Reihe der global operierenden Unternehmen aufsteigen. Dazu ist es aber notwendig, so führt Keidel weiter aus, den Umsatz in einen Bereich zwischen 250 und 500 Millionen Mark zu bringen. „Sonst kann Mahr sich seine Struktur nicht leisten und ist nicht als Global Player anerkannt“, resümiert Keidel. Nach einer schwierigen Zeit anfangs der neunziger Jahre hat sich der konsolidierte Umsatz der Mahr-Gruppe von 145 Millionen Mark im Jahr 1994 über 165 (1995) hin zu 170 Millionen Mark im Jahr 1996 entwickelt. Für das Jahr 1997 rechnet man mit einem Ergebnis von 190 Millionen Mark. Für die Jahre 1998 und 1999 sind 220 beziehungsweise 250 Millionen Mark Umsatz geplant. Um in den außereuropäischen Märkten Fuß zu fassen, hat das Unternehmen dort eigene Niederlassungen gegründet. In der NAFTA sind dies Cincinnati und Charlotte in den USA, Monterrey in Mexiko und seit Anfang dieses Jahres in Brasilien. In Süd-Ost-Asien verfügt Mahr über Niederlassungen in Hongkong und in Beijing und seit Anfang 1997 in Korea.

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Die Witzenmann GmbH Metallschlauch-Fabrik in Pforzheim, ein führender Hersteller von Metallschläuchen, Kompensatoren, Metallbälgen und Fahrzeugteilen, erzielte 1996 einen Umsatz von 227 Mio. DM (1995: 207 Mio. DM). Dies entspricht einem Umsatzplus von 10%. Der Exportanteil lag bei 32% (Vorjahr: 30%). Der Auftragseingang belief sich 1996 auf 232 Mio. DM (Vorjahr: 214 Mio. DM), was einem Zuwachs um 8% entspricht. Auch das erste Halbjahr 1997 verlief für die Witzenmann GmbH planmäßig. In den ersten Monaten wurde ein Umsatz von über 126 Mio. DM realisiert, womit der Vorjahreswert um 9% übertroffen wurde. Auch der Auftragseingang stieg um 9% auf über 130 Mio. DM. Die

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Werkbild: Witte

Auslandsimpulse für Witzenmann

Das Unternehmen Witte Gerätebau in Bleckede, Hersteller von Werkstück-Spannsystemen aus Aluminium, hat durch den Bau einer rund 1 000 m2 großen Halle die Produktions- und Lagerkapazitäten erheblich erweitert.

Exportquote erhöhte sich auf 35%. Für 1997 erwartet die Witzenmann GmbH eine deutliche Steigerung des Umsatzes auf knapp 250 Mio. DM.

Deutsche Psion im Erfolgsrausch Mit einem Umsatzwachstum um 45% hat die Psion GmbH, Bad Homburg, deutsche Tochter des

britischen Pocketcomputerherstellers, das erste Halbjahr 1997 hinter sich gebracht und dabei mit 14,5 Mio. DM fast den Gesamtjahresumsatz von 1995 (15,4 Mio. DM) erzielt. Maßgeblich dazu beigetragen habe der im Herbst letzten Jahres auf den Markt gebrachte Highend-Palmtop-Computer der Serie 3c. Entsprechend zufrieden mit dem Lauf der Dinge zeigte sich denn auch DeutschlandGeschäftsführer Hans Stadler: „Wir haben eine sehr gute Gewinnsituation und einen positiven Cash-flow.“ Nicht zuletzt die Erschließung neuer Vertriebskanäle und die Gewinnung neuer Vertriebspartner seien mit ausschlaggebend für diesen Erfolg gewesen. Für das Gesamtjahr 1997 rechnet Stadler mit einem Umsatz von 33 Mio. DM (plus 35%).

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Deutsche Wirtschaft vertraut Hongkong Die deutsche Industrie hat Vertrauen in die Zukunft Hongkongs. Dies erklärte der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) anläßlich der Übergabe der britischen Kronkolonie an die VR China. Die Einschätzung wird bestätigt durch Umfragen des deutschen Delegiertenbüros in Hongkong, wonach die Hälfte der rund 250 deutschen Niederlassungen ihre Geschäftsaktivitäten in den nächsten Jahren ausweiten wolle, nur zwei bis drei deutsche Unternehmen wollten Hongkong verlassen. Der derzeitige Bestand deutscher Direktinvestitionen beträgt 1,9 Mrd. DM. Die zuversichtliche Beurteilung der wirtschaftlichen Zukunft Hongkongs fußt in der Einsicht, daß Chinesen pragmatisch denken und handeln.

MWM AG steigert Umsatz Das Geschäftsjahr 1996 der Motoren-Werke Mannheim AG wurde geprägt von einer stagnierenden bis nachlassenden Konjunkturentwicklung im Inland, einem mäßigen Wachstum auf den europäischen Märkten und

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CAD ’98

Wieder zweigeteilt

D

ie nächste Computermesse CAT soll vom 16. bis 19. Juni 1998 auf dem Messegelände in Stuttgart stattfinden. Wie der Veranstalter – die Messe Stuttgart – bekanntgab, ist wieder eine Gliederung in zwei Themenbereiche vorgesehen. Auf der CAT Engineering ’98 sollen prozeßorientierte Problemlösungen für die Produktentwicklung im Mittelpunkt stehen. Dabei werden Internet/Intranet-Konzepte vorgestellt. Auch eine EDMSonderschau ist wieder geplant. Die neu konzipierte CAT Bau mit Baumanagement + Logistik ’98 will dem Nachholbedarf im Hinblick auf Computerunterstützung und Management gerecht werden. Die diesjährige CAT war aus der Sicht der Aussteller „die beste seit langem“, sagen die Veranstalter. Die Anzahl der Besucher hat sich in etwa stabilisiert. Insgesamt kamen zur CAT ’97 – wie berichtet – 23 000 Besucher – im Jahr zuvor waren es 23 400.

von steigender Nachfrage in einzelnen mittel- und fernöstlichen Regionen. Trotz der schwierigen Wettbewerbssituation steigerten die Motoren-Werke Mannheim AG 1996 den Umsatz von 419 Mio. DM auf 462 Mio. DM, was einem Anstieg von 10,3% entspricht. Der Auftragseingang lag 1996 bei 475,2 Mio. DM (Vorjahr: 410,5), was einer Erhöhung um 15,8% entspricht.

Alutec investiert für die Zukunft Die Alutec Metallwaren GmbH & Co. konnte Ende Mai ihr neues Domizil in Sternenfels beziehen. Für rund 6,5 Mio. DM entstand im Gewerbepark Sternenfels ein Firmenneubau: Rund 3 000 m2 nimmt die Produktionsfläche ein, je 400 m2 umfassen der Verwaltungsbereich und Sozialeinrichtungen zur Aluminium-

bearbeitung. Alutec produziert und vertreibt Metallwaren, vor allem jedoch Preß-, Stanz- und Profilteile aus Aluminium. Das erst 1988 mit zehn Mitarbeitern gegründete Unternehmen expandierte in den vergangenen Jahren kräftig und beschäftigt zur Zeit rund 80 Mitarbeiter.

GSH überwacht bundesweit Die Güteschutzgemeinschaft Hartschaum (GSH) wurde im Dienst bauaufsichtlich vorgeschriebener Überwachung erneut unbefristet als Überwachungsstelle für die Fremdüberwachung von Hartschaum-Dämmstoffen nach den neuen Landesbauordnungen bundesweit anerkannt, wobei die Anerkennung als Zertifizierungsstelle im Sinne der neuen Bauordnungen der Länder befristet bis zum 31. Dezember 1998 erfolgte. Die GSH, Stuttgart, verfügt über ein Eigenprofil als neutrale Fachorganisation und agiert damit getennt von Fachverbänden, das heißt, sie betreibt kein Lobbying. Der Name GSH steht für mehr als 35 Jahre Gütesicherung von Hartschaum-Dämmstoffen.

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PERSONEN Dipl.-Kfm. Stephan Gais, geschäftsführender Gesellschafter der Mahr-Gruppe, Göttingen, übernimmt die Verantwortung für Produktion, Logistik, Finanzen sowie den Geschäftsbereich Feinprüf Spinnpumpen. Dipl.-Ing. MIT BEZUG AUF Thomas Keidel, geschäftsführender Gesellschafter der Mahr-Gruppe, ist künftig verantwortlich für die Bereiche Vertrieb und Entwicklung. Roland Bechtel wurde zum neuen Geschäftsführer der Ferromatik Milacron Maschinenbau GmbH in Malterdingen bestellt. Er gehört seit 26 Jahren der Cincinnati MilacronGruppe an und wird in enger Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft die führende Position des Unternehmens weiter ausbauen. Adolf Hüttl, Mitglied des Siemens-Vorstands und Vorsitzender des Bereichsvorstands Energieerzeugung (KWU), ist für sein „vorbildliches Engagement um die Energiewirtschaft“ das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen worden. Dr rer.nat. Günther Perthen ist seit Anfang Juni neuer Geschäftsführer der Helios Meßtechnik GmbH in Niedernhall. Klaus-Dieter Szepat ist Vertriebsleiter im gleichen Unternehmen. Helios stellt Meßgeräte beziehungsweise Meßsysteme her. Hiltmar Schubert, langjähriger Vorsitzender des wissenschaftlich-technischen Rates (WTR) der FraunhoferGesellschaft (FhG) und Senatsmitglied, feierte am 24. Juli seinen 70. Geburtstag. Mehr als 20 Jahre leitete der promovierte Chemiker zudem das Fraunhofer-Institut für Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe. Dipl.-Ing. Reinhold Schwulera, Direktor der Siemens AG, Unternehmensbereich Automatisierungstechnik, wurde vom ZVEI-Fachverband Meßtechnik und Prozeßautomatisierung in seinem Amt als Vorsitzer bestätigt. Andreas Hadler ist neuer Inhaber der Fritz Baublies Rollierwerkzeuge in Renningen/ Malmsheim. Der gelernte Kaufmann und Jurist übernimmt die Geschäftsführung von Fritz Baublies, der sich im Alter von 70 Jahren aus dem aktiven Geschäftsleben zurückgezogen hat. Das Unternehmen firmiert nun unter dem Namen Baublies Rollierwerkzeuge, Inhaber: Andreas Hadler. Dipl.-Ing. Andreas Kandt wurde mit Wirkung vom 1. Juni zum Mitglied der Geschäftsführung der Krupp Kautex Maschinenbau GmbH, Bonn, berufen. Die Tochtergesellschaft der Krupp Kunststofftechnik GmbH, Essen, zählt zu den führenden Anbietern von Blasformmaschinen für die Automobil- und Verpackungsindustrie. Egon Plew wurde mit Wirkung zum 1. Juni zum Gesamtgeschäftsführer des Krefelder Handelshauses Fischer-Jung GmbH ernannt. Das Unternehmen gehört zum global agierenden Itochu-Konzern. Plew zeichnet verantwortlich für die bundesweiten Aktivitäten des Stammhauses in Krefeld sowie für die auf Bau- und Recyclingtechnik spezialisierten Schwesterfirma in Fischbach. 11

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Zudem übernimmt Heller den Service für bereits ausgelieferte Maschinen der „Schwäbischen“ in den genannten Regionen.

Die Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG, Aalen, ist von General Motors als bester Zulieferer für Feinbohrwerkzeuge auszeichnet worden, und das zum vierten Mal in Serie. Insgesamt gehören 29 deutsche Firmen zu den Top-Lieferanten von GM, darunter zwei Werkzeughersteller. Bei der Michael Krause Werkzeugmaschinen GmbH, Mayen, waren die Technologietage, die sich mit dem Retrofitting von Max-MüllerMaschinen befaßten, ein voller Erfolg. Schwerpunktmäßig ging es dabei um den Aufbau neuer Maschinen auf alten Drehmaschinenbetten bei gleichzeitiger Verbesserung von Genauigkeit, Bearbeitungsqualität und Bedienungskomfort. Wegen des starken Zuspruchs sollen die Technologietage am 10. und 11. Oktober wiederholt werden. Die Hardinge Inc., Elmira/ USA, feierte dieser Tage ihre zehnjährige Präsenz in Deutschland. 1995 hat der US-Hersteller seine Angebotspalette an Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen sowie CNC-

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Werkbild: Neuefeind

STENO

Das Qualitätsmanagementsystem der metallverarbeitenden ZN Neuefeind Zerspanungstechnik GmbH in Roetgen, nahe der belgischen Grenze, wurde vor kurzem von der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH zertifiziert. Das Unternehmen ist auf CNC-Fräsen, -Bohren und -Drehen spezialisiert.

Beabeitungszentren und Zubehör um das Schleifmaschinenprogramm der Schweizer Kellenberger AG erweitert. Zuletzt ist der Fräsmaschinenhersteller Hansvet übernommen worden. Im Jubiläumsjahr tätigte Hardinge beträchtliche Investitionen in Europa, unter anderem am Standort Krefeld, dem Sitz der deutschen Hardinge GmbH. Eroglu jetzt vor Ort präsent: Der größte türkische Hersteller von Spannwerkzeugen hat sich zur Gründung eines Vertriebscenters in Deutschland entschlossen. Die Eroglu Präzisionswerkzeuge Vertriebs GmbH offeriert von ihrem Sitz in Mössingen aus

eine breite Palette preiswerter Werkzeuge, wobei die Belieferung nun tagesaktuell erfolgen kann. Eroglu-Spannzeuge werden schon seit Jahren über Händler und Vertriebspartner in Deutschland angeboten. Die Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH, Nürtingen, und die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH, Waldmössingen, sind eine Vertriebskooperation für Frankreich, Großbritannnien und die USA eingegangen. Künftig werden die CNC-Rundtischmaschinen und Bearbeitungszentren aus Waldmössingen über die HellerNiederlassungen vermarktet.

Für T. S. Harrison, Heckmondwike/UK, hat sich die Teilnahme an der Metaltech ’97 in Malaysias Haupstadt Kuala Lumpur ausgezahlt. Nach Aussagen von William Tan vom malaysischen Vertriebspartner Tes Jaya Machine Tool Sdn Dhd konnten während der Messe sechs Harrison-Drehzentren des Typs Alpha Ultimate verkauft werden. Heckert, Chemnitz, nahm kürzlich einen Großauftrag des Lkw-Herstellers Kamaz, Republik Tatarstan, herein. Geliefert werden Maschinen und Ausrüstungen im Wert von rund 2 Mio. DM zum Aufbau einer neuen Motorenfertigung. Die Grindtec, die vom 19. bis 22. März kommenden Jahres auf dem Augsburger Messegelände aus der Taufe gehoben werden soll, verspricht schon heute ein voller Erfolg zu werden. Nach Aussagen des Messeveranstalters AFAG ist das Interesse an der neuen SchleiftechnikFachmesse groß. Mehrere

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Verbände unterstützen die fachlichen Aktivitäten der Grindtec, darunter der Fachverband Deutscher PräzisionsWerkzeugschleifer (FDPW), der seinen Verbandstag im Rahmen der Grindtec ’98 abhalten will, sowie der Bundesverband Schleif- und Schneidtechnik (BVS). Ceratonia Diamant & Systeme, Eltmann, präsentiert sich in diesem Jahr erstmals auf der EMO in Hannover. Den deutschen Generalvertreter der amerikanischen Norton Diamond Films finden Besucher auf deren Stand. Als Highlight präsentieren beide Firmen CVD-Diamanten in verschiedenen Ausführungen für die Verwendung in der Werkzeugherstellung. Die SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH, Magdeburg, hat ihr QM-System vom Bureau Veritas nach ISO 9002 zertifizieren lassen. Dazu Geschäftsführer Dirk Pollak: „Für uns ist diese Zertifizierung nicht nur eine notwendige Auszeichnung, sondern auch eine Bestätigung unserer Unternehmensstrategie, da es gelungen ist, die hohen Qualitätanforderungen der ISO 9002 in nur sechs Monaten nachzuweisen.“ Die Messcomp ’97 steht vor der Tür. Über 400 Firmen, darunter mehr als 259 Direktaussteller, haben sich zur 11. Kongreßmesse für industrielle Meßtechnik angesagt, die vom 9. bis 11. September in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen abgehalten wird. Der diesjährige Messcomp-Kongreß steht unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr.-Ing. K. W. Bonfig (Universität Siegen). Die FIST (24. bis 26 September in Strasbourg) dürfte mit voraussichtlich 600 Ausstellern und einer Fläche von 5250 m2 ihre Position als größte Zuliefermesse Ostfrankreichs weiter ausbauen. Präsentiert werden Dreh-, Guß- und Schmiedeteile, Stanz- und Tiefziehteile, Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

verbindungstechnische Produkte, Gummi- und Kunststoffartikel. Hinzu kommen verschiedene Dienstleistungen wie Blechbarbeitung, Werkzeug- und Formenbau und Oberflächenveredelung. Rückle, Römerstein, und die Fertigungstechnik Weißenfels GmbH haben eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft, die Rückle Rundtischsysteme GmbH, gegründet. Diese vermarktet Rundteiltische, Wendespanneinrichtungen und Komponenten. Die Beratung erfolgt durch das Büro Süd in Römerstein und das Büro Nord in Weißenfels. Die Euromold ’97, die vom 3. bis 6. Dezember in Frankfurt/Main stattfindet, präsentiert im Rahmen einer Sonderschau ein ganz besonderes „Bonbon“, nämlich einen Modellbausatz der Dresdner Frauenkirche. 13 Firmen zeigen dabei die einzelnen Stufen für die Wiederherstellung des kriegszerstörten Gotteshauses. Für die Einzelteile wurden verschiedene moderne Fertigungsverfahren wie LOM, Multijet Modelling, Stereolithographie, Sinterund FDM-Technik angewandt. Der Modellbausatz kann käuflich erworben werden; aus dem Ertrag wird der Wiederaufbau der „echten“ Frauenkirche gesponsort. Parker Hannifin verfügt jetzt über eine Werksvertretung in Ost-Brandenburg. Es handelt sich dabei um die Industriehydraulik Vogel & Partner GmbH mit Sitz in Senftenberg. Die Autofact ’97, eine Kongreßmesse, die dem Einsatz der Computertechnik in Entwicklung und Produktion gewidmet ist, rückt unaufhaltsam näher. Vom 4. bis 6. November stellt die amerikanische Society of Manufacturing Engineers in Detroit, in rund 60 Seminaren und Vortragsveranstaltungen neue Abwendungen und aktuelle Trends in der C-Technik vor, außerdem über 200 neue Produkte. 13

AUSSENHANDEL Maschinenmarkt

Bei Präzisionswerkzeugen (Maschinenwerkzeugen) rangieren die Deutschen in Japan traditionell an der Spitze der Lieferländer. Deutsche Werkzeuge genießen wegen ihrer hohen Qualität nach wie einen guten Ruf. Umgekehrt haben die japanischen Produzenten ihre Erzeugnisse in den letzten Jahren verbessert und damit wettbewerbsfähiger gemacht. Die Folge war, daß der Preiswettbewerb spürbar zugenommen hat, weshalb die Marktchancen für deutsche Lieferanten jetzt hauptsächlich bei technologisch innovativen Produkten liegen. Für diese Produkte können natürlich auch höhere Preise durchgesetzt werden. Das berichtet die BfAI-Korrespondentin aus Tokio. In neuen TechnologieBereichen, etwa in der

Hochgeschwindigkeitsoder Trockenbearbeitung, führen unverändert die europäischen Unternehmen; die japanischen Anbieter erreichen hier noch nicht den Weltstandard. Generell hat sich die japanische Wirtschaft mittlerweile vom Konjunkturrückschlag des Jahres 1992 erholt – eine Entwicklung, die sich 1996 im Maschinenbau fortsetzte. Entsprechend kräftige Zuwächse gab es denn auch am Markt für Maschinenwerkzeuge. Bei Hartmetallwerkzeugen war bereits 1995 ein Plus um 11,7 Prozent auf 193,2 Milliarden Yen zu registrieren. Schnellstahlwerkzeuge legten um 11,1 Prozent auf 94,6 Milliarden Yen zu, Diamantwerkzeuge um 3,4 Prozent auf 84,3 Milliarden Yen. Vor allem die Automobilindustrie verzeich-

BfAI-Info-Service

Die Bundesstelle für Außenhandelsinformation (BfAI) – Ihre Informationsquelle für Außenhandel – hat eine neue Marktanalyse im Rahmen der Serie „Markt in Kürze“ herausgegeben: „Japan, Maschinenwerkzeuge“ (24 S. Best.-Nr. 5417, Preis 24 DM). Weitere relevante Marktberichte sind: „Großbritannien, Maschinenwerkzeuge für die Metallbearbeitung“ (Best.-Nr. 2653, 12 DM), „Polen, Maschinenwerkzeuge“ (Best.-Nr. 4760, 18 DM), „Schweden, Maschinenwerkzeuge für die Metallbearbeitung“ (Best.Nr. 3639. 15 DM), „Schweiz,

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Maschinenwerkzeuge“ (Best.-Nr. 2842, 12 DM). Auskünfte über Handelsanfragen aus dem Ausland (nicht nur zu Japan) zum Thema Werkzeuge und Maschinenwerkzeuge erteilt Herr Thorwesten, Tel. (0221) 2 05 73 59. BfAI: Agrippastraße 87–93, 50676 Köln, Postfach 10 05 22, 50445 Köln, Tel. (0221) 20 57-222, Fax (0221) 20 57-212, -262, -275. BfAI-Außenstelle Berlin: Scharnhorststraße 36, 10115 Berlin, Postfach 65 02 68, 13302 Berlin, Tel. (030) 20 14-52 16, Fax (030) 20 14-52 04.

zeuge (Einfuhr-Marktanteil 54 Prozent) und Hartmetallwerkzeuge (Marktanteil 41 Prozent).

ISO-Norm kommt Was die Normen anbetrifft, so enthält der Japan Industrial Standard (JIS) auch Bestimmungen für Maschinenwerkzeuge. Allerdings ist geplant, daß der JIS bis 1998 in Einklang mit den internationalen ISO-Standards gebracht wird. Nach wie vor müssen sich deutsche Exporteure von Präzisionswerkzeugen durch das Gestrüpp des mehrstufigen japanischen Distributionssystems kämpfen. Entsprechend wichtig ist deshalb die richtige Auswahl des Importeurs. Doch zeichnet sich mittlerweile eine gewisse Tendenz zur Verringerung der eingeschalteten Handelsstufen ab. Eine gute Möglichkeit, um am japanischen Markt Fuß zu fassen, ist die Teilnahme an einer Fachmesse. In Frage kommen für Präzisionswerkzeughersteller unter anderem die Japan International Machine Tool Fair (JIMTOF) in Tokio und die Osaka International Trade Fair.

Neue Trends Branchenbeobachter in Tokio rechnen damit, daß der Trend, Schnellstahl durch Hartmetall zu substituieren, anhalten wird. Mit zunehmender Verbreitung der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung dürfte auch Hartmetall mehr und mehr durch Keramik und Cermets ersetzt werden. Die Maschinenwerkzeugimporte Japans nahmen 1995 – gestützt durch den starken Yen – um 23 Prozent auf 31,4 Milliarden Yen zu. Dabei lagen die Hartmetallwerkzeuge mit 18,4 Milliraden Yen erneut an der Spitze, gefolgt von Schnellstahlwerkzeugen mit 3,4 Milliarden Yen und Diamantwerkzeugen mit zwei Millliarden Yen. Zu den wichtigsten Lieferländern gehörten 1995 Schweden mit einem Liefervolumen von 7,5 Milliarden Yen. Aus Deutschland wurden Werkzeuge im Wert von 7,2 Milliarden Yen eingeführt. Die Lieferungen aus den USA beziffert die BfAI mit 4,8 Milliarden Yen. Das deutsche Angebot konzentrierte sich 1995 besonders auf Schnellstahlwerk-

Bild: MM-Archiv

Präzisionswerkzeuge: Deutsche stark in Japan

net einen wachsenden Bedarf an Diamantwerkzeugen, was damit zusammenhängt, daß der Anteil des Werkstoffs Aluminium im Auto steigt. Von den 373 japanischen Präzisionswerkzeugherstellern sind über die Hälfte mittelständisch strukturiert und beschäftigen nur vier bis neun Personen. Während die Auslieferungen von Hartmetallwerkzeugen und Schnellstahlwerkzeugen 1996 weiter zunahmen (plus 5,2 beziehungsweise plus vier Prozent), hat sich der Absatz von Diamantund CBN-Werkzeugen im vergangenen Jahr nur geringfügig verändert (minus 0,2; plus 1,4 Prozent).

Am japanischen Markt für Maschinenwerkzeuge stehen die Zeichen wieder auf Wachstum.

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HINTERGRUND

Maschinenmarkt

Schwierige Situation Deutsche Hersteller von Spannsystemen sehen sich mit Stagnation im Inland konfrontiert bei einem Blick über die Grenzen Anlaß zum Optimismus. So konnte sich die Branche vom Einbruch während der Krisenjahre 1991 bis 1993 bis heute nicht ganz erholen. In diesem Zeitraum fiel das Produktionsvolumen um rund 45% von 1,2 Milliarden auf etwa 630 Millionen Mark. Bis 1996 stieg es erneut bis auf 1 Milliarde Mark, doch im Zuge der Krise hatte sich ein struktureller Wandel auf dem Markt vollzogen.

F RANK P FEIFFER

„Der Verdrängungswettbewerb wird fortbestehen, und nur die Guten und die Schnellen werden wachsen“, sagt Heinz-Dieter Schunk, Geschäftsführer der Fritz Schunk GmbH & Co. KG in Lauffen.

Werkbild: Schunk

D

ynamische Prozesse wie der des Zerspanens sind ohne solche Komponenten undenkbar, die bewegliche Teile sicher und genau fixieren. Spannsysteme erfüllen diese Aufgabe. Sie bestimmen die Lage von Werkstück oder Werkzeug zur Bearbeitungsachse, stützen beide gegen die Komponenten der Schnittkräfte ab und führen sie. Obwohl sie als integraler Bestandteil jedes Zerspanungsprozesses in beträchtlichem Umfang benötigt werden, kann man heute mit Spanneinrichtungen wie dem klassischen Dreibacken-Drehfutter kaum mehr am Markt bestehen. Die Strategie der Hersteller zur Existenzsicherung ist die Konzeption innovativer Erzeugnisse für neue Techniken wie die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung, ist das noch schnellere Reagieren auf die Belange des Anwenders.

Harter Wettbewerb im Standardsektor

Den technischen Aspekt betreffend, kann der Praktiker aus einer Vielzahl unterschiedlicher Spannprinzipien wählen, sei es zum Halten der Werkzeuge oder der Werkstücke. Werkzeuge lassen sich in steilem oder im Hohlschaftkegel spannen, werden mechanisch, durch inneren Öldruck im Halter oder durch dessen temperaturbedingtes Aufweiten und Schrumpfen fixiert. Kombinierbare Werkstück-

Heinz-Dieter Schunk, Geschäftsführer der Fritz Schunk GmbH & Co. KG, Lauffen, bemerkt dazu: „Die Märkte sind noch internationaler geworden; der Wettbewerb nimmt deshalb an Schärfe zu, besonders bei einfachen Spannsystemen. Was hochgenaue Systeme betrifft, so sind nur wenige Anbieter in der Lage, die heute geforderten Produkte in Serie zu Preisen anzubieten, die der Markt akzeptiert.“ Wolfgang Kelch, Geschäftsführer der Kelch GmbH + Co., Schorndorf, bestätigt die zunehmend weltweite Ausrichtung des Marktes und verweist auf einen weiteren Aspekt, der das Geschäft hemmt: „Die Produktionstätigkeit in der mechanischen Bearbeitung stagniert seit einiger Zeit. Außerdem sind die in der Industrie eingesetzten Werkzeuge leistungsfähiger geworden, eine Tatsache, die bei Stagnation

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Große Vielfalt in der Technik

Spannmodule nutzen neben mechanischen Elementen Magnete, Vakuumkomponenten oder Schrumpffolien als Spannmedium. In bezug auf den Markt sind die Grenzen zwischen Spannzeugen zum Fixie-

ren von Zerspanungswerkzeugen und denen von Werkstücken unscharf. Eines läßt sich jedoch für beide Erzeugnisgruppen feststellen: Die wirtschaftliche Situation der heimischen Produzenten ist kompliziert und birgt nur

Werkbild: Kelch

Wolfgang Kelch, Geschäftsführer der Kelch GmbH + Co., Schorndorf: „Entgegen allen Beteuerungen wird der Mittelstand von der Politik vernachlässigt.“

Volker Göbel, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Fellbacher AMF Andreas Maier GmbH & Co.: „Das Marktvolumen geht im Inland zurück, im Ausland steigt es dagegen stetig“.

Impulse für den Markt durch mehr Service Chancen für die deutschen Hersteller, verlorenes Terrain zurückzugewinnen, ergeben sich aus dem vorhandenen Innovationspotential, mit dem den Anforderungen zeitgemäßer Techniken entsprechen kann. HeinzDieter Schunk: „An die Spannsysteme werden immer höhere Anforderungen bezüglich der Genauigkeit gestellt. Dafür gibt es drei Gründe. Erstens soll die Standzeit der Werkzeuge verlängert werden, zweitens sind höhere Oberflächengüten am Werkstück gefordert, und drittens müssen Rundlauffehler und Unwuchten besei-

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tigt werden, die sich aufgrund steigender Drehzahlen bei der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung HSC verstärkt auswirken.“ Wolfgang Kelch konkretisiert: „Für die HSC-Bearbeitung werden Spannmittel verwendet, die weitgehend rotationssymmetrisch sind und deren Restunwucht auf ein Minimum reduziert ist. Außer Hydrodehnspannfuttern sind dies in zunehmendem Umfang Schrumpffutter für zylindrische Schaftwerkzeuge. Die Kombination aus hochgenauer Maschinenspindel, feingewuchtetem Spannzeug und fortschrittlicher Hohl-

Deutschland hat wettzumachen.“ Was bringen die nächsten Monate für die Branche? Wolfgang Kelch bleibt zurückhaltend: „Die prognostizierte Marktbelebung für 1997 hat sich zumindest im Inland bis jetzt nicht eingestellt. Alle Hoffnungen ruhen nun auf der zweiten Jahreshälfte.“ Skeptisch äußert sich auch Heinz-Dieter Schunk: „Soweit man den deutschen Markt betrachtet, kann man mit Sicherheit im absehbarer Zeit keine großen Sprünge erwarten. Der Verdrängungswettbewerb wird fortbestehen, und nur die Guten und die Schnellen werden wachsen.“

Die Politiker sind gefordert

Werkbild: AMF

naturgemäß absatzhemmend wirkt.“ Anders ist die Situation außerhalb Deutschlands. Volker Göbel, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Fellbacher AMF Andreas Maier GmbH & Co.: „Das Marktvolumen geht im Inland zurück, im Ausland steigt es dagegen stetig. Immer mehr Firmen investieren im Ausland und verlagern Bereiche ihrer Fertigung dorthin. Dadurch wandern auch Maschinen und damit ebenfalls Spannvorrichtungen ins Ausland. Der Bedarf wird in erster Linie als Neuinvestition in Deutschland getätigt, alle weiteren Investitionen werden jedoch vom Ausland direkt angestoßen.“ Einen „wesentlich verschärften Wettbewerb“ registriert auch Cathrin Blümle von der Blümle KG in Stuttgart für ihr Unternehmen. Der Anteil am Umsatz, der im Ausland erzielt wird, habe sich in den vergangenen Jahren um 15 Prozent erhöht.

schaftkegel-Aufnahme ergibt exzellente Arbeitsergebnisse bei HSC.“ Volker Göbel von AMF nennt einen anderen Weg zum Erfolg: „Durch die Weiterentwicklung unserer Organisation kann man kürzere Durchlaufzeiten und damit einen höheren Lagerumschlag erreichen. Indem man Teams bildet, sind heute Spannsysteme auf Kundenwunsch innerhalb weniger Tage lieferbar. Unterstützt wird dieses Bemühen von den Mitarbeitern, die in Deutschland überwiegend ein hohes Qualifikationsniveau haben. Dieses Potential müssen wir nutzen, um Nachteile, die der Standort

Einig sind. sich die Fachleute, was die begleitende Unterstützung ihrer Anstrengungen von seiten der Politik betrifft. Volker Göbel: „Parallel zu unseren Aktivitäten ist es notwendig, daß unser Staat für den Standort Deutschland die Grundlagen schafft. Generell findet man wenig Vertrauen in Wirtschaft und Politik. Dadurch wird der Investitionswille stark eingeschränkt; die Firmen warten ab.“ Den Unmut der Hersteller unterstreicht Wolfgang Kelch: „Entgegen allen Beteuerungen wird der Mittelstand von der Politik vernachlässigt. An der Reformfähigkeit der Politik in bezug auf diese Tatsache bestehen erhebliche Zweifel. Das mindeste, was not tut, ist eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, das heißt Reduzierung administrativer Hemmnisse, Senkung von Lohnzusatzkosten und Öffnung von Tarifverträgen für betriebsnahe Regelungen.“ MM

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INNOVATION

Maschinenmarkt

Mini-Touch-Panel auf PC-Basis Die Analog-Digital-Technik GmbH, Darmstadt, hat ein Mini-Touch-Panel auf PC-Basis entwickelt. Das monochrome 5,2-Zoll-LCD-Display mit 230 3 240 Pixel stellt auf einer Fläche von 200 mm 3

DIN-Norm erwünscht

D

150 mm 3 65 mm 70 TouchFelder zur Verfügung. Durch PCMCIA-Karten oder IDE-ATASpeicher sei das Panel sehr flexibel und werde allen Industrieanwendungen gerecht, betont der Hersteller. Anschließen lassen sich Laufwerke für Floppy, IDEHarddisk und ein Drucker. Als Option gibt es einen Steckplatz für eine ISA-PC-Karte.

ie DIN 2500 kennt unterschiedliche Gewindeflansche, wie den mit kreisrunder oder ovaler Form, den mit oder ohne hervorstehendem Ansatz. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Werden sie miteinander verbunden, ist die Schraube das haupttragende Element. Nun hat die MAN Gutehoffnungshütte, Oberhausen, eine flanschähnliche Verbindung entwickelt, bei der die Schraube nur die Lage der im Kraftfluß liegenden Spannelemente sichert. Die Zulassung für Druckbehälter ist ihr bereits erteilt. Und dabei wird es wohl nicht bleiben. So prophezeit man ihr auch eine Verwendung als Maschinenbauteil, weil Nachteile der geschraubten Flanschverbindung beseitigt wurden wie Dichtheitsprobleme aufgrund der Schraubenrelaxation, die zum Teil eine extreme Dichtungsstauchung not- Schraubenverbinwendig macht, wenn die Schrau- dung, die Flanschanben angezogen sind. Bei der neuar- schlüsse überflüssig tigen Verbindung wird das Dicht- machen kann. element dagegen nur so stark verformt, wie es zum Abdichten erforderlich ist. Auch die Verformung des Bundes ist nicht so extrem. Aber noch mangelt es an Anwendungen in der Praxis, trotz positiver Verlautbarungen. Schuld daran ist weniger die kurze Zeit, die seit der Entwicklung verstrich, eher die zögerliche Haltung vieler Anwender hinsichtlich nicht genormter Sicherheitsteile. Eine baldige jk Normung der Verbindung wäre förderlich.

Mehr Realismus in virtuellen Welten Am Rapid Prototyping Laboratory der kalifornischen Stanford University versucht eine Forschungsgruppe, das Erlebnis in virtuellen Welten noch realistischer zu gestalten. Um Tasteindrücke zu simulieren, wurde von den Wissenschaftlern eine Art Matte entwickelt, die bei Berührung einen realistischen Eindruck von der Oberfläche beliebiger Gegenstände vermitteln soll. Die Matte ist mit einer Vielzahl kleiner Kolben besetzt, die analog mit dem Ablauf der übrigen Simulation unterschiedlich weit herausgeschoben oder zurückgefahren werden. Struktur und Größe eines Gegenstands, der in einer virtuellen Welt berührt wird, sollen sich dadurch annäherungsweise erfahren lassen, heißt es.

Bild: MAN GHH

Bild: Analog-Digital-Technik

Flexibles Mini-Touch-Panel.

ger, woraus ein deutlich geringerer Energieverbrauch resultiert. Transportierbar sind alle Spänearten bei Naß- und Trockenbearbeitung. Außenliegende Antriebsketten senken den Verschleiß; offene Rinnen erleichtern die Wartung.

KOMMENTAR

Späneförderanlage überbrückt 60 m

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300 000 Seiten jährlich digitalisiert Gegenüber dem konventionellen Transport mit Scharnierband- oder Schubstangenförderern hat das patentierte

Zugklappenprinzip vor allem bei langen Förderwegen mehrere Vorteile. So ist das Gewicht um rund 60% niedri-

Bild: Knoll

Die bislang größte Späneförderanlage, die auf dem innovativen Zugklappenprinzip basiert, wurde von der Knoll Maschinenbau GmbH, Saulgau, bei der F. Wieland Electric GmbH in Bamberg installiert, einem Hersteller von Komponenten der elektrischen Verbindungstechnik. Die Anlage mit einem Investitionsvolumen von rund 1,6 Mio. DM entsorgt Abprodukte von 60 spanenden Werkzeugmaschinen. Vier bis zu 60 m lange Förderstränge übernehmen kurz gebrochene Messingspäne mit anhaftendem Kühlschmierstoff, die zuvor von senkrechten Kratzbandförderern auf 6 m Höhe gebracht worden sind, und führen diese nach Kühlschmierstoffabscheidung einem bereitstehenden Sammelcontainer zu.

Zugklappen-Späneförderer wiegen nur 60% soviel wie übliche Scharnierbandförderer. Das wirkt sich besonders bei langen Förderstrecken positiv aus. Bei dieser Großanlage sind rund 60 m zu überbrücken.

Die Bayerische Staatsbibliothek hat damit begonnen, Bücher im Volltext über das Internet zugänglich zu machen. Wie es heißt, sollen in den nächsten fünf Jahren jährlich rund 300 000 Seiten digitalisiert und online zur Verfügung gestellt werden. Durch das Projekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, sollen Erfahrungen bei der Einrichtung und Nutzung digitaler Bibliotheken gesammelt werden. Dabei will man überprüfen, wie sich die gemeinsame Präsentation von digitalisierten Papierdokumenten und Mikrofilm-Beständen realisieren läßt. Bisher bieten die Bibliotheken meist nur allgemeine Informationen und Kataloge über das Internet an. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Spanende Fertigung

Schleifprozesse simulieren mit der Finite-Elemente-Methode H ANS -W ERNER H OFFMEISTER

UND

T HOMAS W EBER

Mit einem FEM-Prozeßmodell und einer darauf aufbauenden Simulation ist es möglich, den Einfluß einzelner Kenngrößen im Schleifprozeß zu untersuchen und im voraus optimale Maschineneinstellparameter zu ermitteln. Versuche ergaben eine gute Übereinstimmung zwischen den Resultaten des realen Prozesses und den Ergebnissen der Simulationsrechnung.

Das Schleifen wird vorwiegend als EndbearMaschinenmarkt beitungsverfahren angewendet, so daß auftretende Bearbeitungsfehler in nachfolgenden Prozeßschritten nicht mehr ausgeglichen werden können. Aus diesem Grund sind die sichere Beherrschung des Prozesses und die Gewährleistung der Reproduzierbarkeit der erzeugten Qualität von großer Bedeutung. Zum Ermitteln der optimalen Maschineneinstellparameter für eine vorliegende Schleifaufgabe werden üblicherweise Versuchsreihen gefahren. Dieser Zeitund Kostenaufwand ist in der industriellen Praxis aber oft nicht möglich, so daß als Ergebnis nicht mit den technologisch maximalen und damit meist auch wirtschaftlichen Parametern geschliffen wird.

Ein Ausweg ergibt sich durch die Anwendung von Prozeßmodellen. Mit einem Prozeßmodell und einer darauf aufbauenden Simulation können der Einfluß einzelner Größen beim Schleifprozeß näher untersucht und im voraus optimale Einstellparameter ermittelt werden. Am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der Technischen Universität BraunDr.-Ing. Hans-Werner Hoffmeister ist Oberingenieur und Leiter der Abteilung Fertigungstechnik am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig. Dipl.-Ing. Thomas Weber ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an diesem Institut.

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Werkbild: Winter

Längsformabweichung als Basis für die Simulation

Der Wärmeeintrag ins Werkstück ist das größte Problem beim Schleifen. Rechnerunterstützt läßt sich dieser negative Effekt vorausbestimmen und anhand der Prozeßparameter minimieren.

schweig wurde daher eine Simulation für das Schleifen mit kontinuierlichem Abrichten auf Basis der Finite-Elemente-Methode entwickelt [1, 2 und 3]. Die interessierende Größe bei der Simulation ist die Längsformabweichung ∆yw des Werkstückes.

Die Längsformabweichung ∆yw ist die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt auf der geschliffenen Oberfläche. Ihre prinzipielle Entstehung durch die Wärmeentwicklung in der Kontaktzone beschreibt Bild 1. Zu Beginn des Schleifprozesses hat das Werkstück Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

über der Höhe eine konstante Temperatur ϑ0, die im allgemeinen der Umgebungstemperatur entspricht. Während des Schleifens entsteht Wärme, die in das Werkstück, die Schleifscheibe und die Umgebung abfließt [4 und 5]. Im Werkstück entstehen Temperaturgradienten mit dem höchsten Wert in der Kontaktzone, woraus eine thermische Ausdehnung des Werkstückes resultiert. Dies bewirkt unter anderem eine Verlagerung des Werkstückes in Richtung der Schleifscheibe, was zu einem erhöhten Werkstoffabtrag über das eigentliche Fertigmaß hinaus führt. Nach Beendigung des Schleifprozesses und der Werkstückabkühlung kommt es zu einer entsprechenden Längsformabweichung. Die wärmephysikalischen Vorgänge, die die Ausdehnung des Werkstückes während des Schleifprozesses bewirken, wurden auf Basis der Finite-ElementeMethode (FEM) simuliert. Hierzu entwickelte man ein dreidimensionales FEM-Modell des Werkstückes. Um den Wärmeeintrag in das Werkstück zu simulieren, wird auf die Modellvorstellung von Jaeger zurückgegriffen [8]. Dieses analytische Modell beschreibt eine zweidimensionale Temperaturverteilung in einem Körper, wenn sich eine Wärmequelle mit konstanter Intensität gleichförmig über eine adiabate Oberfläche bewegt. Im Schleifprozeß stellt die Schleifscheibe die Wärmequelle dar, die sich mit der Vorschubgeschwindigkeit vft über das Werkstück hinwegbewegt. Der Betrag der Wärmequelle ergibt sich aus dem Produkt aus Wärmeverteilungsfaktor kw und Schnittleistung Pc. Die Schnittleistung ist das Produkt aus Schleiftangentialkraft Ft und Schnittgeschwindigkeit vc.

Einfluß des Kühlschmiermittels stellt man durch Anlegen von Kühllasten an den Seitenflächen des Werkstückmodells ein. Den Ablauf der Prozeßsimulation zeigt Bild 3. Als Eingangsgrößen werden aus dem zu untersuchenden Schleifprozeß Werkstoffkennwerte, Maschineneinstellgrößen und der Parameter Schleiftangentialkraft benötigt. Aus den Werkstückabmessungen und den Maschineneinstellgrößen wie Zustellung fr generiert der Preprozessor ein FEM-Netz. Anschließend erfolgt eine Berechnung der Temperaturwerte und der Temperaturverteilung im Werkstückmodell. Weil ein vollständiger Schleifprozeß berechnet wird und

nicht nur ein Ausschnitt, geschieht die Berechnung zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Temperaturberechnung ist zeitabhängig und nichtlinear. Zeitabhängigkeit entsteht aufgrund der Bewegung der Wärmequelle, weil dadurch der auf das Werkstückmodell wirkende Wärmestrom zeitlich begrenzt ist; die Temperaturabhängigkeit der Werkstoffkennwerte bewirkt die Nichtlinearität.

, , ,  

Verschiebungswerte werden ermittelt

,, 

In einem zweiten Berechnungsschritt werden die sich aus der Temperaturverteilung ergebenden Spannungsverschiebungswerte ermittelt.

Temperaturberechnung zeitabhängig und nichtlinear

Bild 2 zeigt vereinfacht den Aufbau des FEM-Netzes mit Wärmequelle und Kühlung im Bereich der Schleifkontaktzone. Bei der Wärmequelle wird von einer dreieckigen Verteilung ausgegangen, wobei das Maximum in Schleifrichtung liegt [6, 7 und 9]. Im Modell liegt die Wärmequelle an den Kontaktbögen an, die sukzessive mit der Vorschubgeschwindigkeit entfernt werden. Mit dem Entfernen dieser Elemente während der Berechnung wird der Werkstoffabtrag berücksichtigt. Den Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

vft

Schleifscheibe

Gewünschte Werkstückkontur

fr

ϑ0

hw

Werkstück Spannelement Schlitten

ϑ

Deformation des Werkstückes durch thermische Expansion

hw

• Q

ϑ0

ϑ

Reale Kontur nach Abkühlung

hw

∆yw

ϑ0 ϑ

Bild 1: Entstehung der Längsformabweichung ∆yw an einem Werkstück durch Schleifen. · fr Zustellung, hw Werkstückhöhe, Q Wärmemenge, vft Vorschubgeschwindigkeit, ϑ Temperatur, ϑ0 konstante Temperatur bei Schleifbeginn Schleifrichtung

Kühlung

Schleifscheibenbezugspunkt D

Wärmequelle Kühlung

Bild 2: Erwärmung und Abkühlung eines FEM-Werkstückmodells zur Simulation des Wärmeeintrags beim Schleifen nach Jaeger [8].

Kühlung

Kühlung

21

PRODUKTION UND BETRIEB

Mit dem Postprozessor stellt man die Ergebnisse aus den jeweiligen Berechnungsschritten dar und arbeitet sie zur weiteren Untersuchung auf. Aus den berechneten Verschiebungswerten wird die Qualitätskenngröße Längsformabweichung bestimmt.

vft

Eingangsgrößen Werkstoffkennwerte Maschineneinstellung Schleiftangentialkraft

Für einen CD-Schleifversuch zeigt Bild 4 die Temperaturverteilung im Werkstückmodell. Das dargestellte FEM-Modell entspricht einem Zeitpunkt von ungefähr 6 s nach Schleifbeginn. Gerechnet wurde mit einem Wärmeverteilungsfaktor von 45%, das heißt, 45% der aus der Schnitt-

Ft

vc

Bild 3: Schrittfolge einer FEMSchleifprozeßsimulation. Ft Tangentialkraft, lw Werkstücklänge, vc Schnittgeschwindigkeit, vft Vorschubgeschwindigkeit, ∆yw Längsformabweichung

lw

Preprozessor Netzerstellung Berechnung Temperatur Spannung Verschiebung

Postprozessor Ergebnisdarstellung: Temperaturwerte und -verlauf im Werkstück

Postprozessor Ergebnisdarstellung: Verschiebungswerte und -verlauf im Werkstück ∆yw

Qualitätskenngröße Formabweichung ∆yw

Verschiebung -10,0 µm 5,0

Werkstückaußenseite

Schle

ifrichtu

ng

Temperatur 20 °C 208

15,0 25,0

339

Schleif

602 Werkstückinnenseite

35,0

richtun

471

g

A

55,0

734 deformiert Vergrößerungsfaktor 100 unverformt

828

Bild 4: Errechnete Temperaturwerte beim Planschleifen eines 60 mm × 20 mm großen Teils aus Stahl C15 mit einer 420-mm-Scheibe 81A602G13V266; Vorschubgeschwindigkeit vft 300 mm/min, Schnittgeschwindigkeit vc 35 m/s, Schleifbreite ap 15 mm, Zustellung fr 1 mm, Konditioniervorschub frd 0,5 mm, bezogenes Zeitspanungsvolumen Q’w 5 mm3/mm s, Tangentialkraft Ft 132 N, 45% Schnittleistung Pc 4,6 kW.

22

45,0

B

Schleif

richtun

g

Bild 5: Errechnete Verschiebung (A) und errechnete Deformation (B) bei der Fertigungsaufgabe aus Bild 4.

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PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

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Schleifrichtung 10 µm Längsformabweichung ∆yw

leistung und Schleifzeit ermittelten thermischen Energie gehen in das Werkstück ein. Aus Symmetrie- und Rechenzeitgründen wurde nur das halbe Werkstück modelliert, so daß die eine Seitenansicht die Werkstückinnenseite darstellt. Entsprechend der Tischvorschubgeschwindigkeit wurden die Kontaktbögen entfernt und simulieren dadurch den Werkstoffabtrag. Während der Berechnung wirkte auf die Werkstückaußenseite und -oberseite eine Kühlung. Das bewirkte ein Nacheilen der Isothermen entgegen der Schleifrichtung in der Werkstückinnenseite im Verhältnis zur Werkstückoberseite aufgrund der dort wirkenden Kühlung. Die höchsten Temperaturwerte von etwa 800 °C traten erwartungsgemäß in der Mitte der Kontaktzone auf. Bild 5 zeigt die Ergebnisse aus der sich anschließenden SpannungsDehnungs-Berechnung zum gleichen Zeitpunkt wie die Temperaturverteilung in Bild 4. Aufgetragen wurden die Verschiebungswerte in der y-Maschinenachse, wobei der

0 -5 -10 -15 -20 -25

berechnet: ∆ yw= 46 µm gemessen: ∆ yw = 48 µm

-30 -35 -40 0

10

20

30

40

Werkstück mm 60

Werkstücklänge lw

Bild 6: Errechnete Längsformabweichung über der Werkstücklänge bei der Fertigungsaufgabe aus Bild 4.

Maximalwert 55 µm betrug. Dieser Wert trat in dem noch abzuschleifenden Werkstoff auf. Von Interesse war deshalb nicht der Maximalwert der Verschiebung, sondern der Wert,

der sich im Schleifscheibenbezugspunkt D einstellte (siehe Bild 2). Beim Bestimmen der Längsformabweichung wurde davon ausgegangen, daß der Betrag der Verschiebung, um den sich der Bezugspunkt D verschoben hatte, dem entsprach, was im realen Schleifprozeß zuviel beziehungsweise zuwenig abgeschliffen wurde. Die Deformation verdeutlicht die Aufwölbung des Werkstückes aufgrund der eingebrachten thermischen Energie. Sie wurde mit einem Vergrößerungsfaktor von 100 aufgetragen.

Wärmeverteilungsfaktor nimmt verschiedene Werte an In Bild 6 sind die Verschiebungswerte zu unterschiedlichen Berechnungszeitpunkten, die mit der Werkstücklänge korrelieren, aufgetragen. Das gewünschte Fertigmaß ist mit der Nullinie identisch. Die Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Wert entspricht der Längsformabweichung. Im Versuch wurde eine Formabweichung von 48 µm ermittelt; die Simulation ergab bei einem

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PRODUKTION UND BETRIEB

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9

90

kw 25%

Bilder: Verfasser

Pc mit kw

60 Wärmeverteilungs40 faktor

kw 45%

kw 30%

kw 15%

20

0

Pc ohne kw

kW

C15

90MnCrV8 TiAI6V4 IN100

Schnittleistung Pc

Längsformabweichung ∆yw

µm

6

4

2

0

C15

90MnCrV8 TiAI6V4 IN100

Bild 7: Schnittleistung, Längsformabweichung und Wärmeverteilungsfaktor beim Schleifen von Teilen aus unterschiedlichem Werkstoff; Schleifbreite ap 10 mm, Scheibendurchmesser ds 440 mm, Zustellung fr 1 mm, Tangentialkraft Ft 190 N, bezogenes Zeitspanungsvolumen Q’w 10 mm3/mm s, Schnittgeschwindigkeit vc 30 m/s, Vorschubgeschwindigkeit vft 600 mm/min.

Wärmeverteilungsfaktor von 45% eine Längsformabweichung von 46 µm. Der Wärmeverteilungsfaktor ist keine Konstante. Er hängt sowohl

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von der Schleifscheibe-WerkstoffPaarung als auch von den Maschineneinstellparametern ab. Es zeigte sich zum Beispiel, daß beim Schleifen des Einsatzstahls C15 bei Stei-

gerung der Tischvorschubgeschwindigkeit der Wärmeverteilungsfaktor von 45% auf 55% stieg. Bild 7 verdeutlicht die Längsformabweichungen von unterschiedlichen Werkstoffen bei gleichem Zeitspanungsvolumen. Es konnte aufgezeigt werden, daß bei identischen Einstellbedingungen der Anteil der Schnittleistung, der als thermische Energie in das Werkstück einfließt, auch vom Werkstoff und seinen Eigenschaften abhängig ist. Die Titanlegierung TiAl6V4 und die Nickelbasislegierung IN 100 haben niedrigere Wärmeverteilungsfaktoren als die beiden anderen Werkstoffe. Der Einsatzstahl C15 und der Kaltarbeitsstahl 90MnCrV8 sind im Temperaturbereich bis 800 °C um den Faktor 4 besser wärmeleitfähig. Die beiden Stähle können deshalb die Wärme aus der Kontaktzone leichter abführen als TiAl6V4 und IN 100 und haben somit einen höheren Wärmeverteilungsfaktor kw. Die Wärmekapazität liegt hingegen bei allen vier Werkstoffen unge-

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PRODUKTION UND BETRIEB

fähr in der gleichen Größenordnung, so daß sich ihr Einfluß im Verhältnis zur Wärmeleitfähigkeit auf die Wärmeverteilungsfaktoren nicht so stark auswirkt. TiAl6V4 und IN 100 sind Werkstoffe aus dem Flugtriebwerksbau und schwer zerspanbar, wodurch sehr hohe Schleifkräfte bei der Bearbeitung auftreten. Dementsprechend hoch ist auch die Schnittleistung. Daraus erklärt sich, warum trotz eines niedrigeren Wärmeverteilungsfaktors von 25% im Vergleich zu 45% bei C15 die Titanlegierung TiAl6V4 im Versuch eine fast dreifach höhere Längsformabweichung aufwies.

Simulation ist geeignet zur Parameteroptimierung Das Feinbearbeitungsverfahren Schleifen stellt einen komplexen Prozeß dar, der von vielen Größen beeinflußt wird. Insbesondere bei erhöhten Anforderungen bezüglich Qualität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit ist der Einsatz von leistungsstarken und sicher ablaufenden Schleifverfahren unumgäng-

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lich. Ein Problem ist unter anderem der verstärkte Wärmeeintrag in die Werkstückrandzone, der zu sehr großen Formabweichungen führen kann. Zur Beschreibung der wärmephysikalischen Vorgänge beim Schleifen wurde eine Simulation auf der Basis der Finite-ElementeMethode erstellt. Mit dieser Simulation ist es möglich, die Längsformabweichung von Werkstücken im vorhinein zu berechnen. Entsprechende Schleifversuche ergaben eine gute Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen des realen Schleifprozesses und der Simulationsrechnung. Eine wichtige Kenngröße bei der Simulation ist der Wärmeverteilungsfaktor kw. Er gibt an, wieviel der im Prozeß erzeugten Wärme in das jeweilige Werkstück eingeht. Es zeigte sich, daß dieser Faktor sowohl von dem zu schleifenden Werkstoff als auch von den Maschineneinstellparametern abhängt. Die Simulation kann demzufolge als ein Hilfsmittel zur Ermittlung von optimierten Maschineneinstellparametern genutzt werden.

Literatur [1] Westkämper, E., D. Lange und H.-W. Hoffmeister: Near Process Quality Control in Profile Grinding of Difficult to Machine Materials. WGP-Annalen. München: Carl-Hanser-Verlag 1994. [2] Hoffmeister, H.-W.: Hohe Zerspanungsleistungen durch Schleifen mit CD (Continuous Dressing) – sichere, werkstoffangepaßte und wirtschaftliche Prozeßführung. Dissertation TU Braunschweig 1996. [3] Westkämper, E., H.-W. Hoffmeister und Th. Weber: Process Simulation and Monitoring – Simulation of Longitudinal Shape Deviation in Grinding. VII. Workshop on Supervising and Diagnostics of Monitoring Systems Karpacz/Polen, 10.–15. März 1996. [4] Tönshoff, H. K. und andere: Modelling and Simulation of Grinding Processes. Annals of the CIRP 41 (1992) 2, S. 677–688. [5] Rowe, W. B., und andere: Avoidance of Thermal Damage and Prediction of the Damage Threshold. Annals of the CIRP 37 (1988) 1, S. 327–330. [6] Choi, H.-Z.: Beitrag zur Ursachenanalyse der Randzonenbeeinflussung beim Schleifen. Düsseldorf: VDI-Verlag 1986. [7] Yamakawa, J., S. Kawamura und S. Okuyama: Effect of Plastic Zone near Workpiece Ends on Grinding Burrs. Bulletin Japan Society of Precision Engineering 23 (1989) 3, S. 224–229. [8] Jaeger, J. C.: Moving Sources of Heat and the Temperatures at Sliding Contacts. Journal and Proceedings of the Royal Society of New South Wales 76 (1942) 3, S. 203–224. [9] Shaw, M. C.: The Galileo Principle. Annals of the CIRP 41 (1992) 1, S. 393–396.

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PRODUKTION UND BETRIEB

Schneidtechnik

Laserstrahlschneiden spart aufwendige Nacharbeit Das Laserstrahlschneiden liefert Schnitte mit hoher Kantenqualität und bietet als weiteren Vorteil eine sehr geringe Wärmeeinflußzone. Dafür ist das Verfahren auf den ersten Blick auch sehr kostenintensiv. Jedoch wird bei der Kostenrechnung oft vergessen, daß durch das Laserstrahlschneiden bei den nachfolgenden Fertigungsschritten oft erheblich eingespart werden kann.

Den Weg zum Laserschneidspezialisten heute noch Maschinenmarkt finden längst nicht alle Unternehmen, die diese Technik vorteilhaft einsetzen könnten. Dabei bietet sie, wie an ausgewählten Beispielen gezeigt wird, dem Konstrukteur und dem Anwender einen Freiraum, wie er sich mit anderen Fertigungsmethoden nur schwer erreichen läßt. Über die hervorragenden technischen Möglichkeiten des Laserschneidens ist viel gesagt worden. Grundlage all dieser vorteilhaften

Eigenschaften sind letztlich die einzigartigen Merkmale des Laserstrahles. Er ist eng gebündelt und transportiert extrem hohe Energien. Da es sich dabei um Lichtstrahlen handelt, sind sie über Spiegel leitbar und durch Linsen fokussierbar. Der CO2-Schneidlaser hat einen Fokussierpunktdurchmesser von etwa 0,2 mm. Die darin vereinigte Energie des Laserstrahls bringt eine Arbeitstemperatur in der Größenordnung von 4000 K. Wozu dieses Werkzeug in der Lage ist, mögen beispielhaft drei Bauteile aus der Praxis der Hildener Contura Laserschneiden GmbH zeigen. Bei gelaserten Maschinenelementen (Bild 1) wurden die Teile aus 8 mm dickem Kohlenstoffstahl ausgeschnitten, und zwar mit solch guter Kantenqualität und Präzision, daß sie ohne jede weitere Nacharbeit eingebaut werden können. Dabei ist es völlig ohne Belang, in welchem Gefügezustand das zu schneidende Blech vorliegt. Vergütetes Vormaterial kann ohne weiteres geschnitten werden. Mit dem gleichen Werkzeug wurde ein Wappentier (Bild 2) aus 2 mm dickem Edelstahlblech

Bild 1: Aufgrund der hohen Kantenqualität müssen diese Maschinenelemente nicht nachgearbeitet werden.

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erzeugt. Dieses Beispiel belegt eindrucksvoll, daß auch sehr kleine Bohrungen und Durchbrüche im Zehntel-Millimeter-Bereich mit dem Laserstrahl möglich sind. Praktisch ist nahezu jede Form laserbar: Schriftzüge, perforierte Bleche mit nicht mehr stanzbaren Lochungen und beliebige Konturen.

Wärmeeinflußzone nur 10% der Werkstoffdicke Ein weiterer entscheidender Vorzug zeigt sich an einem Funktionsteil für ein Unterwasserlabor (Bild 3). Diese High-Tech-Komponente aus 2 mm dickem Edelstahl 1.4301 muß höchsten Anforderungen genügen. Die Wärmeeinflußzone beträgt etwa 10% der Werkstoffdicke. Das heißt, beim Trennschneiden von legierten Stählen mit dem Laser ist das Materialgefüge bei 2 mm dickem Edelstahl nur 0,2 mm Millimeter von der Schnittkante entfernt durch das Schneiden noch verändert. Diese geringe Wärmeeinflußzone ermöglicht nicht nur das Lasern von dünnen Stegen oder von langen, dünnen Spitzen, sondern sie spart Nacharbeit selbst an hochwertigen Komponenten. Angesichts des technisch Machbaren stellt sich die Frage, ob das Potential des Laserstrahlschneidens inzwischen voll genutzt wird. Fachleute verneinen dies. Auch heute noch, mehr als 20 Jahre nach Einführung in die Metallbearbeitung, herrscht vielfach noch Unklarheit über die praktische Anwendung. Zum Teil mag das in den nicht einfach verständlichen physikalischen Grundlagen dieser Technik begründet sein und zudem darin, daß hohe Investitionen erforderlich sind. Die maschinellen Einrichtungen sind teuer, und ihre Bedienung erfordert qualifiziertes Personal. Für die meisten der überwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen der Blechbearbeitung sind Investitionen in diesem Umfang oft nicht zu vertreten. Hier bieten Laserschneidzentren, die diese Technik als Dienstleistung allen Unternehmen zur Verfügung stellen, einen Ausweg an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Blechverarbeiter hat Zugang zu einem High-Tech-Verfahren, ohne indes die Risiken einer solchen Investition tragen zu müssen. Um entscheiden zu können, in welchen Fällen das Laserschneiden wirtschaftliche Vorteile verspricht, muß der gesamte Prozeß bis hin zur Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Werkbilder: Contura

Maschinenmarkt

Bild 2: Der Laserstrahl ermöglicht auch das Schneiden von kleinen Bohrungen und Durchbrüchen.

Bild 3: Die Wärmeeinflußzone beträgt bei diesem Bauteil nur 10% der Materialdicke.

Montage des einbaufertigen Teiles in die Betrachtung einbezogen werden. Richtwerte lassen sich nicht definieren; streng genommen muß jedes Teil gesondert untersucht werden. Abgesehen von den Anwendungsfällen, in denen der Laser die einzige Lösung einer Fertigungsaufgabe darstellt, steht das Laserschneiden im Wettbewerb mit anderen Verfahren. Für den Anwender stellt sich das Problem, den Aufwand im Einzelfalle zuverlässig abzuschätzen und das jeweils kostengünstigste Verfahren auszuwählen. Ungeeignet sind dafür Kostenvergleiche unterschiedlicher Schneidverfahren, die sogenannten Schnittmeterkosten, die sich aus dem Maschinenstundensatz der Schneidanlage einerseits und der jeweiligen Schneidgeschwindigkeit andererseits ergeben. Dieser Ansatz läßt die Rationalisierung des Laserbetriebes ebenso außer acht wie die indirekten Kostenvorteile der Laserbearbeitung. Letztere sind in vielen Fällen entscheidend. Rationalisierungsansätze bietet beispielsweise die Programmerstellung. Der Aufwand ist – bezogen auf das Produkt – um so größer, je kleiner die Losgröße und je komplexer das Teil geformt ist. Unter ungünstigen Umständen kann der Programmieraufwand den Schneidaufwand übertreffen.

die Software über Übersetzungsprogramme für DXF-Files, so daß jetzt CAD-Programme auf DOS-Basis unmittelbar verwendet werden können. Sehr schwierige Konturen, die sich nicht oder nur schwer programmieren lassen, können über einen Scanner eingelesen werden. Ist die Kontur des Teiles und gegebenenfalls der Schachtelplan eingegeben, so ist das Programmiersystem in der Lage, technische Festlegungen selbsttätig zu treffen. Unter Berücksichtigung von Werkstoff, Bauteilgeometrie, Maschinen- und Verfahrensparametern werden die Prozeßparameter so optimiert, daß das gewünschte Schneidergebnis erzielt wird. Dabei ist insbesondere die Bauteilerwärmung durch die eingekoppelte Laserenergie abzuschätzen. Die wärmephysikalischen Eigenschaften des Werkstoffs und die Konturformen bestimmen die in das Werkstück abgeleitete Energie. Alle hierzu notwendigen Daten stammen aus einer Technologiedatenbank, die mit Ergebnissen aus der angewandten Forschung und experimentellen Schneidversuchen sowie Daten aus der einschlägigen Literatur gefüllt ist. Neben den prozeßbedingten Kosten sind für die Bewertung des Laserschneidens die folgenden qualitativen Vorzüge ausschlaggebend: © sehr schmale Wärmeeinflußzone, © senkrechte Schnittfugen, © geringe Rauhigkeit der Schnittflächen und © Bartfreiheit. Dadurch können Nacharbeiten wie das Richten der Zuschnitte oder das Abschleifen der Schnittkanten entfallen. Im Gegensatz zu anderen Schneidverfahren ermöglicht das Laser-

Programmiersystem optimiert Prozeßparameter In dieser Hinsicht hat die Contura GmbH jetzt durch moderne Programmierarbeitsplätze eine entscheidende Verbesserung erzielt. Für den Kunden ist vor allem der erweiterte Kommunikationsspielraum von Interesse, den das Programmiersystem bietet. Unter anderem verfügt 28

strahlschneiden einen wesentlich höheren Bearbeitungsgrad – oft liefert der Laser einbaufertige Teile. Dadurch können Bearbeitungsschritte wie Bohren und Fräsen reduziert oder sogar vermieden werden. In vielen Fällen erweist es sich als sinnvoll, die ebene Vorform mit dem Laser auszuschneiden und anschließend durch Biegen, Abkanten oder Schweißen weiterzubearbeiten. Ein ganz entscheidender Aspekt des Lasereinsatzes ist die Maßhaltigkeit der Zuschnitte infolge des fehlenden Wärmeverzugs. Auch bei großflächigen Werkstücken lassen sich mittels Laserschneiden Wiederholgenauigkeiten von einigen hundertstel Millimetern realisieren. Damit wird oftmals erst die Voraussetzung für die Rationalisierung nachfolgender Fertigungsschritte geschaffen.

Laserstrahlschneiden als Dienstleistung Entscheidenden Einfluß gewinnt derzeit auch die Dauer des Produktionsdurchlaufes, die im allgemeinen bei einer Kalkulation unberücksichtigt bleibt. In dieser Hinsicht ist der Anbieter von Laserschneid-Dienstleistungen doppelt im Vorteil: Nicht nur, daß die meist kleinen Unternehmen rasch reagieren können, auch die Verfahrenstechnik des Laserns zeichnet sich durch zeitsparende Abwicklung aus. Immer öfter kommt es dem Kunden auf kürzeste Lieferung an. Sei es, daß ein Baufortschritt gehemmt würde oder kurzfristig eine Änderung am Prototyp erforderlich wird – immer bedeutet die schnellste Lieferung eine erhebliche Ersparnis, die oft weit über den Auftragswert hinausgeht. Theoretisch können Kleinserien innerhalb eines Tages ausgeliefert werden. Die dargestellten Zusammenhänge zeigen, daß Laserstrahlschneiden in vielen Fällen ökonomisch sinnvoll eingesetzt werden kann. Die Einsparungen liegen jedoch nicht unbedingt im Schnitt selbst. Hier sind andere Verfahren oftmals billiger. Wichtiger ist die Qualitätssteigerung im Zuschnitt durch den Laser und in der Folge das erhebliche Potential für Einsparungen in nachfolgenden Fertigungsschritten. Entscheidend für den ökonomisch sinnvollen Lasereinsatz ist letztlich, die qualitativen Vorteile der lasergeschnittenen Teile in Kostenvorteile in der gesamten MM Fertigungskette umzusetzen. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Lasertechnik

Präzisionsbearbeitung mit dem Nd: YAG-Laser Für das Schneiden, Bohren oder Beschriften im Mikrobereich eignen sich der Nd:YAGund der Excimer-Laser besonders gut. So lassen sich beispielsweise Bohrungen bis zu einem Durchmesser von 10 µm realisieren. Als Erprobungsund Beratungszentrum für die Laserfeinbearbeitung steht die FH Münster interessierten Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite.

Die Lasermaterialbearbeitung von hoher PräMaschinenmarkt zision hat das Labor für Lasertechnik der Fachhochschule Münster (Fachbereich Physikalische Technik) im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) geförderten Verbundprojektes „Erprobungs- und Beratungszentrum“ übernommen. Zum Feinschneiden, -bohren, -abtragen, -beschriften und -schweißen werden unterschiedliche Nd:YAG- und Excimer-Laser eingesetzt. Alle Lasersysteme verfügen über hohe Strahlqualitäten (Nd:YAG-Laser bis zu einem K-Wert von 0,8) und sind mit CNC-Präzisionspositioniertischen gekoppelt. Beliebige Bearbeitungsgeometrien können über ein angeschlossenes CAD-Programmiersystem erstellt werden. Zur Qualitätsanalyse steht eine umfangreiche Meßtechnik mit 3D-Laserprofilometer, Rastertunnelmikroskop sowie ein Rasterelektronenmikroskop (REM) mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie zur Verfügung.

ten Bohrungen mit Durchmessern zwischen 200 µm und 1 mm wurden durch Laserschneiden hergestellt. Eine unvermeidbare Konizität der Bohrungsinnenwände konnte durch eine Verfahrensoptimierung auf vernachlässigbare Werte reduziert werden. Ein an der Strahlaustrittsseite häufig auftretender Schmelzgrad ist ebenfalls vernachlässigbar. Bohrungen mit kleinerem Durchmesser bis in den Bereich von 10 µm werden mit speziellen Laserbohranlagen im Einzelpulsoder Perkussions-Bohrverfahren eingebracht, das heißt, auf eine Relativbewegung zwischen Laserstrahl und Bauteil kann verzichtet werden.

Demonstrationen oder Verfahrensentwicklungen bis hin zu Musterteilen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Arbeiten betrifft vor allem das Laserfeinschneiden, zunehmend aber auch das Laserbohren. Das Laserbohren läßt sich gegenüber dem spanenden Bohren dann vorteilhaft einsetzen, wenn kleine Bohrungsdurchmesser erzielt werden sollen, der Bohrprozeß verschleißfrei sein soll, eine hohe Prozeßgeschwindigkeit gefordert ist, weiche Metalle zu bohren sind oder die Bohrungen unter einem Winkel schräg eingebracht werden sollen. Bild 1 zeigt Präzisionsbohrungen in Keramik sowie Edelstahl. Bei den abgebildeten Bauteilen handelt es sich um Musterteile, die für Pilotphasen für unterschiedliche Anwendungen in der Strömungstechnik eingesetzt wurden. Die dargestell-

Pulsfrequenz des Lasers liegt im kHz-Bereich

Bild 1: Mit dem Laser erzeugte Präzisionsbohrungen in Keramik- und Edelstahlbauteilen für die Fluidtechnik.

Als Erprobungs- und Beratungszentrum für Laserfeinbearbeitung hat die FH Münster bereits für eine ganze Reihe von Interessenten aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Medizintechnik, Dentaltechnik, Feinwerktechnik, Pneumatik und Fluidik Dienstleistungen in Form von einfachen Auskünften, 30

Bilder: FH Münster

Verschleißfreies Einbringen von Präzisionsbohrungen

Bild 2: Matrix von Mikrobohrungen in Si-Halbleitern für ein Feinstsieb.

Die REM-Aufnahme in Bild 2 zeigt eine Matrix von Mikrobohrungen für ein Feinstsieb in Silizium mit einer Werkstoffdicke von 0,5 mm. Für jede Bohrung wurden einige 100 Laserpulse benötigt. Bei einer Pulsfrequenz im kHz-Bereich bedeutet dies jedoch eine Bearbeitungszeit pro Bohrung von weniger als 1 s. Die dicht beieinanderliegenden Bohrungen haben auf der Strahleintrittsseite einen Durchmesser von nur 100 µm. Auf der Strahlaustrittsseite verjüngt sich dieser bis auf etwa 40 µm. Die Rasterelektronenmikroskopaufnahme bestätigt, daß hochqualitative Bohrungen auch bis in den Mikrometerbereich mit dem Perkussionsbohrverfahren hergestellt werden können. Mikrorisse konnten trotz des temperaturempfindlichen Werkstoffs nicht nachgewiesen werden. Bei den abgebildeten Mikrobohrungen handelt es sich um repräsentative Bohrungen in ein Siliziumsubstrat. Bohrungen mit ähnlicher Qualität wurden auch in verschiedenen Metallen sowie weiteren keramischen Bauteilen und Halbleitern erzielt. Für die Kooperation mit der Industrie stehen für die Feinbearbeitung verschiedene Mikroschweißanlagen für Anwendungen in der Dentaltechnik sowie dem Uhren- und Goldschmiedehandwerk zur Verfügung. Feinschnitte mit einer Fugenbreite bis zu 20 µm werden mit einem Nd:YAG-Laser in Metall und Keramik eingebracht. Ein Excimerlaser mit Präzisionsbearbeitungseinheit wird für das Feinstrukturieren und MM -abtragen eingesetzt. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Fertigungsmeßtechnik

Fertigen und Prüfen kombinieren mit Universalprüfmaschinen UND

J ÜRGEN F ROMM

Früher waren Universalprüfmaschinen reine Einzweckmaschinen, die ausschließlich für die zerstörende Werkstoffprüfung eingesetzt wurden. Durch die technische Weiterentwicklung, vor allem durch die Einführung der Digitaltechnik, haben sich neue Möglichkeiten eröffnet. Die heutigen Prüfmaschinen können auch für weit komplexere Fertigungs- und Prüfaufgaben eingesetzt werden.

Die klassische Aufgabe der UniversalprüfmaMaschinenmarkt schine besteht in der zerstörenden Werkstoffprüfung. Damit wird auch noch heute ein wesentlicher Teil der Kundenforderungen abgedeckt. Für diese Art der Prüfung werden aus dem zu untersuchenden Werkstoff genormte Proben entnommen und bis zum Bruch belastet. Aus dieser Prüfung werden Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Werkstoffs hinsichtlich bestimmter Anwendungen gezogen. Die Prüflinge werden stichprobenartig aus der Produktion entnommen, können aber auch in Form von Mustern oder Prototypen aus Forschung und Entwicklung vorliegen. Die Prüfmaschine steht dazu in der Regel nicht in der Fertigung, sondern im Labor. Die Prüfung selbst ist ein eigenständiger Vorgang, unabhängig vom Fertigungsablauf. Die Proben können üblicherweise nicht weiterverwendet werden, da sie durch die Prüfung zerstört wurden. Zunehmende Qualitätsanforderungen zwingen Hersteller und Lieferanten mehr und mehr zu Prüfungen direkt in der Produktionslinie. Diesem Anspruch genügen die oben erwähnten stichprobenartigen Prüfungen nicht mehr. Zusätzlich wird immer öfter die 100%-Kontrolle gefordert, die im Rahmen der QualiDipl.-Ing. (FH) Harald Noller ist Vertriebsleiter im Unternehmensbereich Projekte der Zwick GmbH & Co., Ulm. Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Fromm ist Produktmanager Automatisierungstechnik in diesem Unternehmen.

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tätssicherung auch eine Rückkopplung der Prüfergebnisse auf den Produktionsprozeß ermöglicht. Damit scheidet die zerstörende Prüfung aus, es müssen alternative Ansätze entwickelt werden. Für eine solche integrierte Werkstoffprüfung müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden: Zuerst ist es erforderlich, die Prüfmaschine rein räumlich innerhalb der Fertigung anzuordnen und vor allem in den meist automatisierten Produktionsprozeß zu integrieren. Zweitens muß die Maschine selbst in der Lage sein, schlüssige Erkenntnisse über qualitätsbestimmende Eigenschaften oder Verhal-

tensweisen zu ermitteln, ohne die Proben zu beschädigen. Weiterhin muß sie sich als kombinierte Produktions- und Prüfmaschine einsetzen lassen, die spezifische Fertigungsschritte, beispielsweise Einpreßvorgänge, übernimmt. Zuletzt muß die Maschine diese Prozesse automatisch kontrollieren und daraus qualitative Aussagen ermöglichen.

Eigenschaften von zwei Maschinen Mit herkömmlichen Prüfmaschinen wären diese Anforderungen nicht zu bewältigen. Dies änderte

Handhabungssystem zur Prüfung im Rundmagazin.

Werkbild: Zwick

H ARALD N OLLER

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Steuern des Antriebs über die Prüfkraft So ermöglicht es der kontinuierliche Datenfluß während des Prüfvorgangs, den Antrieb – und damit die Beanspruchung – in Abhängigkeit von den Meßwerten zu regeln und zu überwachen. Die FahrbeweMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Integration der Maschine in den Produktionsprozeß Die moderne Prüfmaschine bietet die Möglichkeit, den Antrieb nicht nur nach vorgegebenen Weg- oder Drehwinkelpositionen zu regeln, sondern auch nach aktuell und direkt am Bauteil gemessenen Kraftoder Längen- und Winkelmeßwerten. Zusammen mit der Fähigkeit, daraus „intelligente“ Entscheidungen ableiten zu können, erfüllt die Prüfmaschine die Voraussetzungen, die im qualitätslenkenden Produktionsprozeß zunehmend gefordert werden. Die digitale Meß- und Regeltechnik ermöglicht: © eine hohe Meßwertauflösung, die Werte besser als das 0,000001fache der Nennkraft oder unter 0,1 µm erreicht, © eine hohe Meßwerterfassungsrate mit 50 Meßdatensätzen pro Sekunde, © die exakte Synchronisation der Meßsignale, wobei der größtmögliche Zeitversatz etwa 0,001 s beträgt, © einen sehr großen, stufenlosen Geschwindigkeitsbereich, der von 1 µm/min bis 1 m/min reicht, © eine niedrige Positionierunsicherheit, die kleiner als 1 µm ist, und © eine driftfreie Antriebsregelung.

Bild 1: Produktionsintegrierter Einpreßvorgang an Bauteilen mit einer Prüfmaschine.

40

60 kN mm 40

30

30

20

20

60 kN

10 10 0 0 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 s 3,5 Zeit t

lokale Steifigkeit

gung der Traverse kann also nicht nur nach vorgegebenen Positionsdaten wie bei der Werkzeugmaschine, sondern auch in Abhängigkeit von der Prüfkraft gesteuert werden. Das kann zum einen ein Grenzwert sein, der zwar angefahren, aber nicht überschritten werden darf. Ebenso ist es möglich, die aktuelle Geschwindigkeit bei Erreichen einer bestimmten Kraft zu ändern oder in einen anderen Regelmodus umzuschalten. Das zeitgleiche, kontinuierliche Messen von Kraft und Weg dient aber nicht nur zur Regelung und Überwachung des Prüfvorgangs. Die während des Prüfablaufs ermittelten Meßwerte ermöglichen bereits wertvolle Informationen, ohne daß die Probe bis zum Bruch belastet werden muß. Um die gewonnenen Daten auch für die spätere Nutzung zu erhalten, werden sie erfaßt und weiterverarbeitet (Anzeige der Kraft-WegKennlinie, Umrechnung in abgeleitete Größen, Bestimmung komplexer Kenngrößen). Sie dienen so beispielsweise als Basis für die statistische Prozeßkontrolle (SPC).

Einpreßkraft

sich mit der Einführung der digitalen Meß- und Regeltechnik in Verbindung mit SPS, die in der Produktionstechnik schon länger bekannt ist. Mit dieser Technik ausgestattet, ist die Prüfmaschine zum einen wesentlich „intelligenter“ geworden und läßt sich für Aufgaben einsetzten, die früher nicht möglich waren. Zum anderen ist die elektronische Kommunikation mit anderen Maschinen und übergeordneten Rechnersystemen möglich. Damit sind die technischen Voraussetzungen für die Integration dieser Prüfmaschinen in den Produktionsprozeß gegeben. Der Knackpunkt ist, daß die Prüfmaschine zugleich die Eigenschaften einer Werkzeugmaschine und einer Meß- und Datenerfassungsanlage besitzen muß. Erstere kommt aus dem Fertigungsbereich und hat die Aufgabe, Werkstücke durch Bearbeiten „in Form“ zu bringen. Die Geometrie des Werkstückes ist bereits vorher bekannt. Die Bewegung des Bearbeitungswerkzeuges wird vor dem Start definiert, während die Geometrie erst nach dem Bearbeiten überprüft wird. Die Meßmaschine dagegen beeinflußt nicht die Form und den Charakter des Werkstücks, sondern ermittelt nur Kennwerte. Die moderne Prüfmaschine vereinigt nun die Fähigkeiten einer Werkzeug- und einer Meßmaschine: Als Werkzeugmaschine beansprucht sie die Probe mechanisch und verformt sie spanlos durch Ziehen, Drücken, Biegen, Scheren oder Verdrehen. Durch diesen dynamischen Vorgang versetzt sie die Probe erst in den Zustand, in dem die zu prüfende Eigenschaft wirksam und damit meßbar wird, zum Beispiel das Kraftverformungsverhalten. Als Meßmaschine mißt sie zeitgleich den dazu vom Antrieb erzeugten und auf die Probe übertragenen Weg sowie die sich als Reaktion darauf einstellende Kraft und gegebenenfalls auch die Verformung. Durch die ebenfalls zeitgleiche Verarbeitung der Meßwerte ist die Maschine zusätzlich in der Lage, ihrerseits auf diese Messung zu reagieren.

Bild 2: Kraft und Steifigkeit in Abhängigkeit von der Zeit beim Einpressen von Lamellen in die Nuten eines Rotors.

Mit dieser Präzision beim Messen und Weiterverarbeiten der Meßwerte läßt sich die Prüfmaschine nicht nur für Prüfaufgaben, sondern auch als kombinierte Fertigungs- und Prüfmaschine in den Produktionsprozeß integrieren. So zum Beispiel als „intelligente“ Presse, mit der ein Bolzen in eine Paßbohrung oder ein Kugellager auf eine Welle gepreßt wird. Bei diesem Gerät wird der Kraft-Weg-Verlauf zeitgleich mit dem Einpressen gemessen. Der Produktionsschritt wird also direkt kontrolliert – und nicht erst nach Beendigung des Arbeitsschrittes (Bild 1). Dies wäre bei solchen Vorgängen auch nicht möglich, weil die Einpreßkraft nur während des Einpreßvorgangs ansteht. Weil der Kraft-Weg-Verlauf sofort analysiert wird, kann direkt festgestellt werden, ob die Produktionsstufe ordnungsgemäß ablief. Durch die Auswertung der gemessenen und gespeicherten Kennwerte lassen sich Trends und Tendenzen unmittelbar in der Pro33

PRODUKTION UND BETRIEB

duktion feststellen. Die ermittelte Kennlinie gibt noch weitergehende Aufschlüsse (Bild 2). So zeigt ein annähernd linearer Verlauf bis zur vorgegeben Höchstkraft, deren Steigung im vorgegebenden Toleranzbereich liegt, daß der Vorgang in Ordnung war. Ein zu starker oder zu flacher Anstieg der Linie weist darauf hin, daß die Toleranzen der Teile zu groß waren. Ein „zittriger Verlauf“ wäre ein Indiz für eine zu große Oberflächenrauhigkeit. Eine Kennlinie, die am Ende abflacht oder gar abbricht, könnte einen Defekt signalisieren. Selbst kleine, visuell nicht mehr erkennbare Änderungen der Steilheit, die „in der Strichstärke untergehen“, können noch über eine rechnerische Differentation erkannt und analysiert werden.

Hohe Zuverlässigkeit setzt 100%-Kontrolle voraus Die Forderungen nach höherer Produktzuverlässigkeit und Funktionssicherheit, vornehmlich für Einsatzbereiche, bei denen die Sicherheit von Menschen vorrangig ist, setzen eine 100%-Kontrolle voraus. An dieser Stelle bieten sich zwei Aufgabenbereiche für die modernen Universalprüfmaschinen an. Dies sind zum einen reine Prüfaufgaben, die jedoch im laufenden Prozeß erfolgen müssen; zum anderen die Kombination von Fertigungs- und Prüfaufgaben. Die reinen Prüfaufgaben lassen sich wieder in zwei Gruppen unterteilen. Da ist zunächst das Prüfen der Belastbarkeit von Bauteilen oder Bauteilverbindungen. Diese werden nicht bis zum Bruch, sondern lediglich bis zu einem noch unkritischen Grenzwert belastet. Die Analyse der Meßdaten zeigt dann, ob sich Ansätze erkennen lassen, die die Sicherheit des zu prüfenden Teils in Frage stellen. Dies wird zum Beispiel „im großen“ bei der Belastungsprüfung von Brücken oder Flugzeugtragflächen praktiziert. Als zweite Möglichkeit gibt es die Funktionsprüfung durch Messung und Analyse des die Funktion charakterisierenden Kraft-Weg-Verlaufes. Beispiele dafür sind die Ausrückkraft einer Pkw-Kupplung oder der Kraft-Wegverlauf eines Gewehrschlosses. Zu diesem Aufgabenbereich gehört auch die Härteprüfung, die eigentlich nur eine spezifische Art der Druckprüfung ist, mit dem Eindringkörper anstelle Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Werkbilder: Zwick

Maschinenmarkt

Bild 3: Ein Härtemeßkopf in einer Universalprüfmaschine, ist ein Beispiel für Funktionsprüfung an Bauteilen.

der oberen Druckplatte. Der Härteeindruck, zudem wenn er an einer unkritischen Stelle erzeugt wird, macht das Bauteil nicht unbrauchbar (Bild 3).

Neue Möglichkeiten für die Härteprüfung Neu ist dabei die erweiterte Härteprüfung. Im Gegensatz zu den bisherigen Härteprüfverfahren mit Einpunktmessung werden Prüfkraft und Eindringtiefe kontinuierlich gemessen. Die Aussagefähigkeit der Meßdaten ist damit wesentlich größer. Aus der Kennlinie können weitere signifikante Kenndaten bestimmt und ihre Korrelation mit anderen Werkstoffeigenschaften, beispielsweise die Zugfestigkeit, mitermittelt werden. Der zweite Aufgabenbereich, das kombinierte Fertigen und Prüfen, wurde überhaupt erst durch die Digitaltechnik möglich. Er wird sicher zunehmend an Bedeutung gewinnen. Beispiele dafür sind das bereits beschriebene Einpressen von Bauteilen, das gleichzeitige Prüfen und Setzen („aufs Maß bringen“) von großen Schrauben- oder Blattfedern oder das Richten von Wellen und dergleichen. Dabei wirkt die Prüfmaschine gleichzeitig als hochpräzise Presse und PrüfeinMM richtung. 35

PRODUKTION UND BETRIEB

Qualitätsmanagement

Quality Function Deployment unterstützt Produktplanung R AINER G ÖPPEL

Quality Function Deployment gilt als ein universell einsetzbares und systematisches Planungs- und Kommunikationsinstrument für die Arbeit interdisziplinärer Teams. Es wird eingesetzt, um vorhandenes Wissen und Know-how bei komplexen Aufgabenstellungen transparent aufzubereiten und Sicherheit für Entscheidungen zu bekommen. Quality Function Deployment hat sich heute zu einem umfassenden Methodenpool entwickelt, der Methoden zur Qualitäts-, Technologie-, Kosten- und Zuverlässigkeitsplanung umfaßt.

90% der Kunden, die mit der Qualität eines Maschinenmarkt Produktes unzufrieden sind, werden dieses fortan meiden. Jeder dieser Kunden wird seinen Unmut mindestens neun und teilweise über 20 weiteren Personen mitteilen. Außerdem verursacht jeder Fehler über dem akzeptablen Durchschnitt der Marktführer einen Rückgang des Verkaufsvolumens um mindestens 3 bis 4%. Die Erkenntnis aus solchen Untersuchungsergebnissen ist einfach. Es ist unbedingt notwendig, die Bedürfnisse , Erwartungen und Wünsche der Kunden bei der Gestaltung von Produkten zu berücksichtigen und schließlich zu verwirklichen. Mitarbeiter in den Entwicklungs- und Marketingabteilungen tragen entscheidend dazu bei, ob Produkte vom Kunden akzeptiert werden. Durch die Anwendung von QFD wird der Fokus aller Unternehmensaktivitäten vom Marketing, Entwicklung, Produktion bis zum Vertrieb und Kundendienst auf den Kunden und seine Bedürfnisse ausgerichtet. QFD verknüpft die im Unternehmen vorhandenen Informationen und das Know-how der Spezialisten, macht gegenseitige Abhängigkeiten Dipl.-Ing. (FH) Rainer Göppel ist Leiter des TMS Steinbeis-Transferzentrums Managementsysteme, Ulm.

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und Wechselwirkungen in ihrem Zusammenhang transparent und ermittelt die relevanten Themen und Aufgaben. Durch die systematische Vorgehensweise von QFD werden Teamsitzungen effektiver und effizienter, werden noch vorhandene Informations- und Wissensdefizite frühzeitig erkannt. Produktentwicklung ist nicht mehr Aufgabe von wenigen, sondern bezieht alle an der Realisierung beteiligten Bereiche frühzeitig ein. Grundsätzlich finden sich Einsatzmöglichkeiten von QFD bei: © der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen, © der Planung und Umsetzung von Unternehmensstrategien und © der Beurteilung und Auswahl von Systemen und Konzepten. Veröffentlichungen und Erfahrungen zeigen, daß die Anwendung von QFD nicht auf Konsumgüter reduziert ist, sondern auch im Bereich der Investitionsgüter hilfreich sein kann, unabhängig ob es sich um einfache Serienprodukte in hoher Stückzahl oder um komplexe Produkte in geringer Stückzahl handelt.

Formular verknüpft Aufgabenstellungen Die Methode QFD arbeitet mit Tabellen, Listen, Matrizen und Diagrammen, die je nach Aufgabenstellung oftmals in einem Formular miteinander verknüpft werden. Bei vielen Anwendern hat sich so ein „Standardformular“ hervorgetan, welches als „House of Quality“ (Bild 1) bezeichnet wird. Die „Räume“ dieses Hauses werden mit den im Unternehmen vorhandenen Informationen, Kenntnissen und Erfahrungen gefüllt. Diese Daten werden gewichtet und bezüglich ihrer gegenseitigen Beziehungen betrachtet und beurteilt. Das Team erhält so Klarheit über die zu erreichenden Ziele und Aufgabenschwerpunkte für die Realisierung eines Lösungskonzeptes. Bei QFD ist es die Aufgabe des Teams, die zu lösenden Fragen zu

formulieren (Bild 2). Aufbauend auf dem Ziel des Projekts und diesen Fragestellungen, gestalten sich das Formular und dessen Felder. Die Bearbeitung der Matrizen und Tabellen führt dann das Team systematisch zu den möglichen Antworten. Auf dieser Basis kann das Team die notwendigen Entscheidungen treffen und das zukünftige Produkt mit den konkreten Funktionalitäten und Ausprägungen festlegen. QFD ist dabei kein Selbstläufer, der auf die Kreativität, das Innovationspotential und die Erfahrung von Spezialisten verzichten kann, sondern braucht dieses Wissen, um zu richtigen und vernünftigen Ergebnissen zu kommen. Das Instrument dient dem Team zur Sammlung, Strukturierung und Darstellung des Wissens um die Aufgabe und damit letztendlich zur einfachen, schnellen und richtigen Findung der Lösung.

Anforderungen werden gewichtet Wird QFD bei der Entwicklung eines neuen Produktes oder einer Dienstleistung eingesetzt, so werden die Kundenanforderungen des Zielmarktes, der Zielgruppen, gesammelt und dokumentiert (Feld „Anforderungen“). Bei der Entwicklung eines Prozesses werden analog die Anforderungen des Produktes (zum Beispiel Spezifikation der Funktionen) an den Fertigungsprozeß festgelegt. Der nächste Schritt erfordert eine „Gewichtung der Anforderungen“. Außer dieser Gewichtung ist der „Vergleich der Erfüllung der Anforderungen“, beispielsweise aufgrund vorhandener Wettbewerberprodukte, ein weiterer Informationsbaustein bei der Konzentration auf die relevanten Anforderungen. Weitere Informationen können zum Beispiel bekannte Reklamationsraten, geplante Verkaufsargumente und Priorisierung der Anforderungen aus Unternehmenssicht sein, die als zusätzliche Spalten dem House of Quality angefügt werden. Bei Einsatz von QFD zur Prozeßentwicklung werden im Feld „Vergleich der Erfüllung der Anforderungen“ häufig mögliche Fertigungstechniken gegenübergestellt und beurteilt. Diese Arbeitsschritte bringen Klarheit über die Bedeutung von einzelnen Anforderungen und zeigen Stärken und Schwächen von Wettbewerbern. Außerdem kann beurteilt werden, ob ein eigenes, schon vorhandenes Produkt die AnfordeMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Welche Konflikte gibt es ? Wechselwirkungen Lšsungsmerkmale

EinflŸsse zwischen Lšsungsmerkmalen und Anforderungen

Welche EinflŸsse gibt es ?

Vergleich der ErfŸllung der Anforderungen

Gewichtung Anforderungen

Lšsungsmerkmale Anforderungern

Vergleich von Alternativlšsungen

Wie kann die Lšsung gestaltet sein ?

Was wird gefordert und erwartet ?

Gewichtung der Lšsungsmerkmale

Was kann der Wettbewerb ?

Bild 1: Felder des sogenannten „House of Quality“. Bild 2: Mögliche Fragestellungen zu den Feldern des „House of Quality“.

notwendiger Recherchen ebenfalls einen erhöhten Aufwand. Die Investition dieser Aufwände nur QFD anzulasten ist trügerisch, da diese Aufwände normalerweise auch ohne QFD-Einsatz nötig wären, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erreichen. Im Gegensatz zu anderen Vorgehensweisen zur Produktplanung erfordert QFD allerdings diese Genauigkeit und Detaillierung der Daten sehr früh, um rechtzeitig Probleme zu erkennen, zu beseitigen und damit zu einer reibungsloseren Umsetzung zu gelangen.

Projekt-Ergebnisse sind übertragbar Die Übertragbarkeit vieler Erkenntnisse aus einer durchgeführten QFD auf das Nachfolgeprodukt ist oft gewährleistet. Dies liegt daran, daß sich meist nicht die Anforderungen selbst, sondern nur die Gewichtung der Anforderungen über die Zeit ändern, neue Anforderungen hinzukommen und die Einflüsse zwischen Merkmalen und Anforderungen die gleichen bleiben. Ein nicht geringer Nutzen von QFD liegt in der zielgerichteten und intensiven Kommunikation in einer frühen Projektphase, welche durch QFD besonders gefördert und gelenkt wird. Die Klarheit der Ziele und das Sprechen einer gleichen

Bilder: Verfasser

rungen erfüllt. So wird erreicht, daß bei Projektstart von Anfang an im Team Einigkeit entsteht, was bei diesem Produkt wichtig sein wird und wo jeder Bereich seine kundenorientierten Schwerpunkte bei der Umsetzung legen muß. Nach der Frage „Was wird gefordert und erwartet?“ (Anforderungen) wird die Frage „Wie kann die Lösung gestaltet sein?“ (Lösungsmerkmale) bearbeitet. Das Team leitet aus den ermittelten Anforderungen die notwendigen Funktionen oder Merkmale ab. Sind diese Merkmale definiert, gilt es, die Korrelationen und Einflüsse zu den Anforderungen zu beurteilen („Welche Einflüsse gibt es ?“). Die Erfahrungen und das Fachwissen des Teams kommen beim Bearbeiten der Matrix „Einflüsse zwischen Lösungsmerkmalen und Anforderungen“ zum Tragen. Diese Matrix zeigt den Einfluß eines jeden Merkmals auf jede einzelne Anforderung. Die Einflüsse zwischen den Merkmalen und den Anforderungen werden für alle Teammitglieder transparent gemacht und damit jederzeit nachvollziehbar. Zur Verdeutlichung der Bedeutung des Einflusses werden die Einflüsse gewichtet (beispielsweise stark, mittel, schwach, kein Einfluß). Durch diese systematische Vorgehensweise ist der anfangs gewichtete Anforderungskatalog in einen gewichteten Merkmalskatalog übersetzt und transformiert worden. Weitere wichtige Information zum Beurteilen der Merkmale ist die Analyse der „Wechselwirkungen der Lösungsmerkmale“. Ermittelt werden die Auswirkungen auf Merkmale beim Verändern einer Merkmalsausprägung. Ähnlich wie bei Anforderungen können auch Merkmale über weitere eingefügte Informationszeilen umfangreicher beurteilt werden. Sind die benötigten Informationen abgesichert und bestätigt vorhanden, werden für die Erstellung eines House of Quality (Umfang beispielsweise 20 Anforderungen und 20 Merkmale) etwa zwei bis drei Tage benötigt. Der Aufwand steigt, wenn Informations- und Wissensdefizite erkannt und beseitigt werden müssen. Bestehen noch Zweifel, ob die richtigen Kundenanforderungen gesammelt und diese auch korrekt beurteilt wurden, muß gegebenenfalls der Kunde erneut angesprochen werden. Defizite in der genauen Kenntnis der Wettbewerberleistungen erzeugen aufgrund noch

Festlegung der Lšsung

Sprache werden von Anwendern immer als großer Vorteil aufgeführt. Weiterer Nutzen liegt in der Durchführung interdisziplinärer Analysen, Planungen und Konzeptionen durch das Team. Jeder hat die Möglichkeit, die Probleme anderer Bereiche bei der Produktentstehung intensiv kennenzulernen. Die Transparenz ermöglicht gute Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen und gilt als genauso gewinnbringend wie die daraus folgende Sicherheit im Team bei der Festlegung der Merkmalsausprägungen. Entwickelt wurde Quality Function Deployment (QFD) in den 70er Jahren in Japan. Insbesondere Toyota und dessen Zulieferer haben zu einer praxisorientierten Anwendung beigetragen. Anfang der 80er Jahre wurde QFD in Amerika erstmals geschult und in Entwicklungsprojekten eingesetzt. Unternehmen wie Ford, Xerox, ITT, Hewlett Packard und AT & T nahmen eine wichtige Funktion bei der Verbreitung von QFD ein. Ausgelöst durch Erfolgsberichte aus den USA, schafft QFD Ende der 80er Jahre den Sprung auch nach Deutschland. Erste Erfahrungsberichte von durchgeführten QFD-Projekten in Deutschland wurden 1989 auf dem 1. QFDSymposium in Böblingen veröffentMM licht und diskutiert. 37

PRODUKTION UND BETRIEB

Arbeitsschutz

Effizienz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern mit Hilfe von Normzeitwerten K L AUS S CHERFF

Damit die Mitarbeiter eines Betriebes eine optimale Arbeitsleistung erbringen können und gesundheitliche Schäden vermieden werden, sind ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze erforderlich. Zur Beurteilung kann man MTM anwenden, Methods of Time Measurements. Zu den richtigen Arbeitsmitteln zählen höhenverstellbare Arbeitstische. Die Höhenverstellung kann dabei auf unterschiedliche Art vorgenommen werden.

Ergonomie ist die Lehre über die Anpassung der Maschinenmarkt Arbeitsbedingungen an den Menschen, ihr Ziel also, allen Mitarbeitern einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, der gesundheitliche „Verrenkungen“ vermeidet und damit ihren natürlichen Arbeitshaltungen und -bewegungen entspricht. Daß diese Bedingungen geradezu optimal von höhenverstellbaren, zum Teil auch neigbaren Montagearbeitstischen (Bild 1) erfüllt werden, ist unumstritten. Und so hat sich in den letzten Jahren in fast jeder Montageabteilung eine Gruppe von Spezialisten herausgebildet, die bei Neuanschaffungen von Arbeitstischen auf so wichtige Dinge achten wie: höhenverstell- und neigbare Fußauflage, Armpolster, griffgünstige Greifbehälter und aufgehängte Werkzeuge mit Gewichtsausgleich. Hinzu kommt jetzt die im Ganzen höhenverstellbare Tischplatte. Eine echte Arbeitshilfe für den Konstrukteur von Betriebsmitteln sind die im Maßstab 1:10 gehaltenen Zeichenschablonen für die menschliche Gestalt. Mit ihnen können auch durchgeführte Planungen bereits während der Konstruktionsphase überprüft werden. Diese ZeichenIng. (grad.) Klaus Scherff VDI ist Geschäftsführer der Förder- und Montage-Systeme Schmalzhofer GmbH in Eppingen.

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schablonen wurden, aufbauend auf Grundlagenforschungen von Dr. Jenik vom Institut für Arbeitswissenschaft der TH Darmstadt, entwickelt. Die Körpermaße und Bewegungsräume der menschlichen Gliedmaßen wurden in das System eingearbeitet. Die Grundlagen sind in DIN 33416 „Zeichnerische Darstellung der menschlichen Gestalt in typischen Arbeitshaltungen“ normiert. Auch dabei kommt die überragende Bedeutung höhenverstellbarer Arbeitstische zur Geltung. Um „arbeitsmedizinisch“ richtige Körperhaltungen des Menschen beispielsweise beim Montieren mittelgroßer Bauteile zu erreichen, muß man auf verschiedene Dinge achten: Beim Sitzen sollten ein richtiger Stuhl, eine Fußauflage, eine Armauflage und keine scharfen Kanten vorhanden sein. Beim Stehen ist auf eine gerade, aufrechte Haltung ohne Verdrehen oder Verbiegen der Wirbelsäule zu achten. Die Blickhaltung sollte leicht nach unten weisen, die Haltung natürlich sein. Bei Dauertätigkeit zulässige Gewichtsbelastungen sind 8 kg für Frauen, 5 kg für Schwangere und 15 kg für Männer.

Kurze Betätigungswege sollten angestrebt werden Beim Greifen und Betätigen sollte man auf kurze Greif- und Betätigungswege achten. Es sollte keine oder möglichst wenige Kreislaufbelastungen geben, man sollte also auf weit ausholende, unter Einsatz des gesamten Körpers notwendige Bewegungen, eventuell noch mit Gewicht, verzichten. Zu vermeiden sind Auswahlgriffe und das Greifen über Herzhöhe. Für ausreichende und gute Sichtverhältnisse ist zu sorgen. So sollte die Haupttätigkeit im Kernblickfeld (mit etwa 20 cm Durchmesser) stattfinden. Wichtig ist der richtige Blickwinkel mit natürlicher Kopfhaltung. Außerdem ist für Tages-

Auch im Großgetriebebau lassen sich nach Normzeitwerten gestaltete Arbeitsplätze realisieren.

lichtbeleuchtung (warmes Licht) zu sorgen und ausreichende Leuchtstärke je nach Feinheit der Tätigkeit, zum Beispiel l000 bis 1200 lx. Blendwirkungen sind zu vermeiden bei Leuchte, Tischplatte und Werkstück. Verlangt werden unterschiedliche Leuchtkontraste im Arbeitsbereich: für die Wege etwa 600 lx, für die Arbeitsstelle 1000 lx und für Feinarbeit 1200 lx. Geruchsbelästigungen sind zu vermeiden oder zu reduzieren. Die Obergrenze für Geräusche an Maschinen liegt bei 78 dB(A). Die Werte sollten besser unter 70 dB(A) bei Montagen liegen und unter 60 dB(A) in Schreibbüros. Gegebenenfalls ist eine Schalldämmung erforderlich. Feuchtigkeit und Zugluft sind zu vermeiden. Die Raumtemperatur sollte an die Arbeitsbedingungen angepaßt sein und zum Beispiel etwa zwischen 18 und 20 °C im Betrieb und etwa zwischen 20 und 22 °C im Büro liegen. Um weitere Hinweise auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen zu bekommen, kann man sich der MTM-Lehre bedienen. MTM bedeutet Methods of Time Measurements. Man arbeitet mit Systemen vorbeMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

PRODUKTION UND BETRIEB

denn, man hat einen Fehler begangen. Die deutsche MTM-Vereinigung, Hamburg, wurde schon 1963 in Frankfurt gegründet, nachdem das Verfahren 1940 im Rahmen eines Beratungsauftrages in den USA fertig entwickelt und ab 1948 verbreitet wurde. Die Einführung in der deutschen Industrie erfolgte ab 1964, vor allem, um Montagezeiten unabhängig vom fehlerbehafteten Leistungsgradschätzen in den Griff zu bekommen. Einer der ersten Betriebe, der MTM in großem Umfang hierzulande einführte, war das Haus Bosch.

Werkbild: Voith

Krankheitsrate im Betrieb läßt sich senken

stimmter Zeiten (Normzeitwerten). Es handelt sich um Verfahren, mit denen Sollzeiten für die Ausführung von Vorgangselementen bestimmt werden können. Aus der Anwendung solcher vorbestimmter Zeiten ergeben sich wesentliche Hinweise auf die Gestaltung von Arbeitsplätzen und -methoden. Das System vorbestimmter Zeiten dient der Beschreibung von Arbeitsabläufen und der Zuordnung von vorbestimmten Zeitwerten zu den beschriebenen Arbeitsabläufen. Anwendbar ist es bei allen Arbeitsabläufen, die vom Menschen beeinflußbar sind, also vorwiegend in der Montage mit Handbewegungen. Es ist beschränkt auf voll beeinflußbare, manuelle Abläufe. Nicht anwendbar ist es bei automatischen Montagevorrichtungen oder – allgemein gesagt – bei allen Abläufen (Prozessen), die von Maschinen durchgeführt werden, zum Beispiel in der Fertigung auch mit NC-Maschinen oder -Handhabungsgeräten. Das MTM-Verfahren bietet verschiedene Vorteile: Arbeitsmethoden und Ausführungszeiten lassen sich vor Arbeitsbeginn detailliert festlegen. Dies gilt auch für ArbeitsMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

aufgaben, die erstmals durchgeführt werden. Das Verfahren zwingt den Anwender, vor der Zeitbestimmung die Arbeitsmethode festzulegen. Bei kritischer Betrachtung der entwickelten Methode kann der Arbeitsplatzplaner bereits im Vorstadium die beste Wirtschaftlichkeit erzielen und auch belegen! Die MTM-Definition „Sechs Wochen Eingewöhnung und Training“ bedeutet, daß die errechnete Leistung nach dieser Zeit wirklich erreicht werden muß, es sei

Bezogen auf die Ergonomie am Handarbeits- und -montageplatz, hat der höhenverstellbare Arbeitstisch bereits Meilensteine gesetzt (Bilder 2 bis 4). Dabei muß zunächst einmal die Frage untersucht werden, warum überhaupt höhenverstellbare Arbeitsplatten heute als unbedingt notwendig angesehen werden, wo es doch bisher und jahrzehntelang ohne sie ging. Im Gegensatz zur bisherigen Auffassung gilt der freizügig anwendbare Sitz-Steh-Platz (und zwar „Geradestehen“ auch eines 1,95 m großen Mannes) als absolute Notwendigkeit, um die Krankheitsrate zum Beispiel durch Rückenleiden in den Betrieben zu senken. Dazu gehört bei sitzender Tätigkeit, daß derselbe 1,95-m-Mann auch ermüdende Körperverrenkungen bei der Arbeit zu vermeiden hat. Das ist erlernbar! Dazu gehören die richtigen Arbeitsmittel: höhenverstellbare Tischplatte und -fußauflage sowie höhenverstellbare Arbeitsstühle. Ohne Zweifel sind junge Menschen heute größer als die Genera-

Bild 1: Auf dem Arbeitstisch, der höhenverstellbar sein soll, muß alles in bequemer Reichweite sein.

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PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

tenbauweise. Schraubbare Gelenkfüße dienen zur Feineinstellung des Tischgrundgestells, die Tischplatte ist separat höhenverstellbar. Die Belastungsfähigkeit eines Modulsystem-Arbeitstisches liegt bei 200 bis 500 kg flächig, in Sonderfällen auch mehr.

Große Stellfläche steht zur Verfügung

Bild 2: Pultarbeitstisch aus Aluminium mit elektrischer Höhenverstellung im Montagezustand.

Bild 3: Fertig montierter Pultarbeitstisch, der vom Mitarbeiter auf die gewünschte Höhe eingestellt werden kann.

tion der 40- bis 50jährigen. Berücksichtigt man, daß beim nach DIN 33416 „normierten“ Mann die (bisher gültige) Größentabelle bei 1870 mm aufhört und man es andererseits in den Betrieben sehr oft schon mit „Übergrößen“ von 1,95 m (und mehr) zu tun hat, so wird deutlich, wie notwendig höhenverstellbare Arbeitstische geworden sind.

Alle anderen „Verstell“-Komponenten am Arbeitsmontagetisch, wie Fußauflage oder Stuhl, sind dagegen kaum noch Gegenstand von Diskussionen. Sie gelten heute als absoluter Standard. Höhenverstellbare Arbeitstische in Aluminiumprofilkonzeption sind voll integrierbar in Montagebandsysteme der Doppelgurt- und Stauket-

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Die Tischplatten sind in der Regel 40 mm dick und bestehen aus einer Spanplatte mit Kunststoffbeschichtung von 0,6 mm Dicke sowie einem Buchenholzumleimer mit gerundeter Kante. Die Tiefe der Tischplatten hat sich von bisher etwa 600 mm auf heute 800 mm gewandelt, ebenfalls eine Konzession an die größer gewordenen Menschen. Ein willkommener Nebeneffekt daraus ist, daß auf dem Tisch auch mehr Stellfläche für Vorratsteile oder Vorrichtungen zur Verfügung steht. Mit der höheren Tischtiefe einhergegangen ist übrigens die „gewachsene“ Tischbreite von l000 auf 1200 und oft sogar 1500 mm. Die Höhenverstellung beträgt in

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PRODUKTION UND BETRIEB

Bilder: Verfasser

Bild 4: Höhen- und Schwenkverstellung der Tischplatte werden für besonders schwierige Montagen bevorzugt.

der Regel rund 300 bis 400 mm, also von etwa 700 bis 1100 mm über Boden, und wird auf verschiedene Weise vorgenommen: durch Abstecken, durch Kurbelspindelantrieb von Hand oder durch Elektroantrieb über Spindeln. Daneben ist noch der hydraulische Tischplatten-Höhenverstellantrieb in Gebrauch, der aber in den

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meisten Fällen keine elektrisch angetriebene Hydraulikpumpe beinhaltet, sondern einen durch Handkurbel betriebenen Verdrängungszylinder, der das Hydrauliköl gleichmäßig in die Höhenverstellzylinder umleitet. Es handelt sich also um einen halbmechanischen Antrieb. Die Differenzierung „Welcher Antrieb ist für mich am besten

geeignet?“ muß der Anwender nach seinen Einsatzkriterien selbst treffen: Sind starke Größenunterschiede in der Montagemannschaft vorhanden? Wie oft wird im Betrieb sitzend oder stehend gearbeitet? Werden Werkstücke bearbeitet, die nur stehende oder nur sitzende Montagetätigkeit verlangen? Wird im Schichtbetrieb gearbeitet? Wechselt auch die „normale“ Mannschaft manchmal die Arbeitsplätze? Alle diese Komponenten gelten selbstverständlich auch für genormte Stahlschweißtische, die es ebenfalls mit Höhenverstellung auf dem Markt gibt. Und natürlich sind alle Arbeitstische heutzutage – sei es mit oder ohne Höhenverstellung, in Stahl- oder Aluminiumkonzeption, mit oder ohne Fußauflage unterschiedlicher Komfortstufen, Aufbau, Ablagen in der zweiten und dritten Ebene – auch in leitfähiger Ausführung lieferbar. Ihr Ableitwiderstand nach DIN 51953 liegt bei RA ≤ 1 3 106 Ω. Moderne Montagetischsysteme lassen eben kaum noch MM Wünsche offen.

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MESSEBERICHT

Laser ’97

Den Hochleistungsdiodenlasern gehört die Zukunft R ÜDIGER K ROH

Die Laserbranche boomt und im Glanz von zweistelligen Wachstumsraten schwang sich auch die Messe Laser ’97 in München zu Rekordzahlen auf. Ein Plus von 9% bei den Ausstellern und 4% bei den Besuchern belegen den Erfolg der Fachmesse, die an Internationalität und an Bedeutung für industrielle Anwendungen zugelegt hat. Das größte Interesse galt in diesem Jahr den Diodenlasern.

14 500 Besucher aus 67 Ländern kamen im Juni auf die Münchner Messe und informierten sich über Neuheiten in der Lasertechnik.

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Bilder: Kroh

Wie erwartet lieferten die Diodenlaser auf Maschinenmarkt der 13. internationalen Fachmesse für innovative und angewandte Lasertechnologie und Optoelektronik, Laser ’97, in München den meisten Gesprächsstoff. Die Sensation aber war kein neues Produkt, sondern die Übernahme von 80% der Dilas Diodenlaser GmbH durch die Rofin-Sinar Technologies Incorporated. Während diese Bekanntgabe bereits zur Halbzeit der Messe für Furore sorgte, blieb es

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dem Veranstalter vorbehalten im Schlußbericht seine Rekordergebnisse zu verkünden. 725 Aussteller und 106 zusätzlich vertretene Firmen entsprachen in der Summe einer Zunahme von 9% gegenüber 1995. Auch die Besucherzahl verzeichnete mit 14 500 eine Steigerung um 4,3%, wobei der größte Anteil mit 53% aus der Industrie kam. Entsprechend groß war auch das Interesse an industriellen Anwendungen. Eine zukunftsweisende Kombination aus Hochleistungsdiodenlaser und Roboter (Bild 1) zeigte die Dilas Diodenlaser GmbH, Mainz, an ihrem Stand. Der Laserkopf des 1,5 kW starken Aggregats läßt sich komplett an den Roboterarm montieren und dann beispielsweise für das Schweißen von Dünnblech direkt an das Werkstück heranführen. Strahlführende Spiegel- und Teleskopsysteme oder lichtleitende Glasfasern sind nicht mehr nötig. Einen 100-W-Hochleistungsdiodenlaser gab es bei der Fisba Optik AG, St. Gallen/Schweiz zu sehen. Durch ein spezielles Strahlformungssystem wird bei einer Brennweite von 30 mm im Brennfleck eine hohe Intensität von 340 kW/cm2 erreicht. Damit eignet sich der Laser für viele Anwendungen in der Materialbearbeitung.

Diodengepumpter Laser mit 1,1 kW Ausgangsleistung Weit mehr verbreitet sind die Diodenlaser bereits als Pumpquelle für Festkörperlaser, wo man sich die höheren Standzeiten, den bessern Wirkungsgrad und die kleinere Baugröße zunutze macht. Was in diesem Segment in Zukunft zu erwarten ist, verdeutlichte das Fraunhofer Institut für Lasertechnik, Aachen, mit dem vorgestellten Labormuster eines diodengepumpten Festkörperlasers mit einer maximalen Ausgangsleistung von 1,1 kW. Als Pumplichtquelle werden fünf Diodenlaserstacks mit je 20 Diodenlasern sternförmig um den zylindrischen Laserstab angeordnet. Im Leistungsbereich bis 900 W ist die Strahlqualität besser als 18 mm · mrad, und der Gesamtwirkungsgrad liegt über 10%. Bereits industrietauglich sind die seitgepumpten Festkörperlaser der Idar Laser GmbH, Idar-Oberstein. Sie werden mit Leistungen von 10 bis 300 W angeboten. Die im Gehäuse integrierten Laserdioden sitzen als Steckmodule seitlich vom Kristall Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

und müssen laut Hersteller erst nach 8000 Betriebsstunden ausgetauscht werden. Aufgrund einer besonderen Mikrokanal-Kühltechnik besitzt der Laser eine kompakte Bauweise, und das niedrige Gewicht ermöglicht die Montage an einem Roboterarm. Ein neuartiges Konzept für diodengepumpte Festkörperlaser präsentierte die Advanced Photonic Systems APhS GmbH, Berlin, auf der Münchner Messe. Bei dem vorgestellten Scheibenlaser dient eine auf einem Kühlfinger befestigte dünne Yb:YAG-Kristallscheibe als laseraktives Medium. Die geringe Scheibendicke von 0,3 mm ermöglicht nach Angaben des Unternehmens eine hervorragende und thermisch langzeitstabile Strahlqualität sowohl in der Richtung wie auch im Profil. Zudem ist der Yb:YAG-Kristall sehr effizient, so daß ein Wirkungsgrad von fast 50% erzielt werden kann. Die ersten Serienlaser haben eine cwLeistung von 10 W bei einer Wellenlänge von 1030 nm. Mögliche Einsatzgebiete liegen beim Markieren, Löten, der Mikromaterialbearbeitung sowie in der Medizin und Biologie. Äußerst kompakt ist der diodengepumpte Festkörperlaser der Uniphase Vertriebsgesellschaft mbH, Eching. Er hat im Grundmode TEM00 eine Ausgangsleistung von 6 mW. Die Pulswiederholrate liegt bei 8 bis 10 kHz und ist für viele Anwendungen als quasi-kontinuierlich anzusehen. Der frequenzverdoppelte Laser hat eine Wellenlänge von 532 nm und ist passiv gütegeschaltet. Für die Mikromaterialbearbeitung ist auch eine Infrarot-Version mit 1064 nm erhältlich. Erstmals hat die Carl Baasel Lasertechnik GmbH, Starnberg, einen diodengepumpten Nd:YAGLaser in ihrem Programm. Er liefert eine Dauerstrichleistung von 40 W und kann auch gütegeschaltet betrieben werden. Das modulare Design der Laserquelle erlaubt einen Austausch der Diodenlaser ohne den eigentlichen optischen Resonator zu verändern. Eine aufwendige Neujustage des Lasers oder des Stacks ist deshalb nicht erforderlich. Als Lebensdauer gibt Baasel über 10 000 Stunden an. Mit einer Ausgangsleistung von 60 W im cw-Betrieb kann der diodengepumpte Nd:YAG-Laser (Bild 2) der Jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH, Jena, aufwarten. Da sich die-

Bild: Kroh

MESSEBERICHT

Bild 1: Industrieroboter, an dessen Arm ein Hochleistungsdiodenlaser mit 1,5 kW angeflanscht ist.

se Art von Laser aufgrund des guten Wirkungsgrads, der hohen Strahlqualität und der geringen Abmessungen besonders für Markieraufgaben eignen, bietet Jenoptik den diodengepumpten Laser auch gleich in einem eigenen Beschrifter an. Das kompakte Tischgerät hat einen motorgetriebenen Hubtisch und eine SPS-kompatible Steuerschnittstelle. Die Beschriftungsvorlagen für die unterschiedlichsten Werkstoffe können direkt in Windows-Anwendungen erzeugt werden.

Beschriften von Kunststoffen mit grünem Laserlicht Vornehmlich für das Beschriften von Kunststoffen ist das Markiersystem mit diodengepumptem Festkörperlaser (Bild 3) der Rofin-Sinar Laser GmbH, Hamburg, gedacht. Die Strahlquelle arbeitet frequenzverdoppelt im Bereich von grünem Licht und leistet im Grundmode TEM00 3 W. Damit läßt sich bei Kunststoffen ein Farbumschlag erzielen, der mit dem infraroten Licht des Nd:YAGLasers (1,06 µm) nicht möglich ist. Die Vorteile des diodengepumpten Lasers gegenüber einer lampengepumpten Version liegen in der besseren Effizienz bei der Frequenzverdoppelung und der kürzeren Pulsbreite, die zu einer besseren Beschriftungsqualität führt. In das 43

MESSEBERICHT

Maschinenmarkt

Tiefe Gravuren in gehärtetem Stahl Die Lisa laser products OHG, Katlenburg, stellte eine Stromquelle vor, die als Treiber für Hochleistungsdiodenlaser entwickelt wurde. Sie hat drei unabhängige 38-AAusgangskanäle in einem 19″-Einschub. Als Besonderheit hebt das Unternehmen den Schutz der Laserdioden gegen Überspannung hervor, so daß auch beim unbeabsichtigten Lösen der Anschlüsse während des Betriebs die Dioden nicht zerstört werden. Für industrielle Anwendungen ausgelegt ist der Excimerlaser der Lambda Physik GmbH, Göttingen. Er hat eine Ausgangsleistung von 100 W und liefert eine Pulsenergie von 400 mJ. Die Repetitions44

rate beträgt 250 Hz und die Wellenlänge 248 nm. Die obere Leistungsgrenze des Machbaren stellt derzeit der Nd:YAGLaser der Haas-Laser GmbH + Co. KG, Schramberg, mit einer Ausgangsleistung von 5 kW dar (Bild 4). Der Laserstrahl wird mit bis zu sechs Lichtkabeln von 600 µm Kerndurchmesser an die Bearbeitungsstation geführt. Am Werkstück garantiert Haas über die gesamte Lampenstandzeit 4 kW, was eine entsprechend hohe Schweißgeschwindigkeit bedeutet. Der Festkörperlaser mit seinem gefalteten Resonator weist eine Strahlqualität von 25 mm · mrad auf. Fokusdurchmesser und Fokuslage sind unabhängig von der gerade programmierten Laserleistung konstant. Einen kompakten, gepulsten Nd:YAG-Laser zeigte die SpectraPhysics GmbH, Darmstadt. Bei einer Länge von weniger als 50 cm ist der gütegeschaltete Infrarotlaser mit Energien von 350 und 550 mJ erhältlich. Die Pulsdauer beträgt 8 bis 10 ns, die maximale Repetitionsrate 10 Hz. Der für industrielle Anwendungen konzipierte Laser hat eine goldbeschichtete Pumpkammer und ein robustes Schaltnetzteil mit Luft-Wasser-Wärmetauscher.

Bild 2: Eine Dauerstrichleistung von 60 W liefert dieser diodengepumpte Festkörperlaser.

Hochfrequenz-Netzteil in Co2-Laser integriert

Bilder: Kroh

Markiersystem ist ein Rundschalttisch integriert, der ein paralleles Bestücken und Arbeiten ermöglicht. Als Desktop-Abeitsstation ist der Laserbeschrifter der Chromatron Laser System GmbH, Berlin, ausgelegt. Er verfügt über einen diodengepumpten Festkörperlaser, der bei einer Wellenlänge von 1064 nm arbeitet. Vom Hersteller wird die Strahlqualität des nahezu beugungsbegrenzten Strahls mit einem M2-Faktor von fast 1 angegeben. Damit lassen sich Kunststoff, Edelstahl und Aluminium beschriften. Mit Beschriftungen, die nahezu keine Oberflächenrauhigkeit mehr aufweisen, erstaunte die Lasertec Systems Bv, Haaren/Niederlande die Besucher an ihrem Stand. Das speziell für das Beschreiben von Kunststoffen wie PP oder ABS entwickelte Gerät ist mit einem diodengepumpten Nd:YAG-Laser ausgerüstet, der 60 mW bei einer Wellenlänge von 355 nm liefert. Damit wird im Schriftfeld von 170 mm 3 170 mm ein photochemischer Farbumschlag erzielt. Die Anwendungen liegen in erster Linie in der Lebensmittelindustrie und der Medizintechnik. Genau das Gegenteil, nämlich möglichst tiefe Gravuren, verfolgt die Baublys GmbH, Ludwigsburg, mit ihrer NC-gesteuerten Markieranlage. Der Nd:YAG-Laser hat laut Hersteller eine besondere Strahlausbildung und sorgt mit 130 W Dauerstrichleistung und einer Pulsleistung von 110 kW im Multimode für eine Abtragsrate von bis zu 30 mm3/min in gehärtetem Stahl. Damit lassen sich Stahl-, Schmiede- oder Glasformen schnell beschriften.

Bild 3: Speziell für Kunststoffbeschriftungen wurde dieses Markiersystem entwickelt.

Bild 4: Mit 5 kW Ausgangsleistung ist dies der derzeit stärkste Nd:YAG-Laser auf dem Markt.

Nicht allzu viel Neues gab es bei den CO2-Lasern zu sehen. Das Ergebnis einer konsequenten Optimierung sind die beiden Aggregate der Trumpf Lasertechnik GmbH, Ditzingen, mit einer Leistung von 4000 oder 5000 W. Sie haben eine Resonatorgröße von nur 1200 mm 3 1200 mm 3 650 mm ein Gewicht von 400 beziehungsweise 430 kg und lassen sich somit ohne großen Aufwand in jede Produktionsumgebung integrieren. Die hochfrequenzangeregten Gaslaser eignen sich besonders für Schweißaufgaben in der Automobilindustrie, im Stahlbau, der Klimatechnik oder zum Herstellen von Profilen, Rohren und Tailored Blanks. Über ein eingebautes Hochfrequenz-Netzteil verfügt der 100-W-CO2-Laser der Coherent Deutschland GmbH, Dieburg. Damit ist der Einbau der Stromversorgung in einen Schaltschrank nicht mehr erforderlich und auch Hochfrequenzkabel wird nicht benötigt. Nach Auskunft des Herstellers ist der Laser um bis zu 65% kleiner als MM andere 100-W-Systeme. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

TAGUNG

Maschinenmarkt

Aachener Management-Seminar

Erfolgreich verändern

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und 80 Prozent der Veränderungsprojekte in Unternehmen scheitern“ – mit diesem miesen Ergebnis einer Untersuchung stimmte Professor Walter Eversheim, Direktor des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen, die rund 30 Teilnehmer am Beginn seines Vortrages auf die Thematik des von ihm initiierten Aachener Management-Seminars „Motion – erfolgreich verändern!“ ein. An zwei Tagen, am 25. und 26. Juni 1997, vermittelten Hochschullehrer methodisches Rüstzeug für Business Process Reengineering, und Manager, die Veränderungen erfolgreich in ihren Unternehmen durchgeführt hatten, gaben ihre Erfahrungen weiter. „Ursache für den Mißerfolg vieler Projekte ist auch die unreflektierte Übertragung der aus den USA und Japan stammenden Methoden“, so Eversheims Analyse. Der von ihm vorgestellte europäische Ansatz für Business Process Reengineering, Motion genannt (Model for Transforming, Identifying and Optimizing Core Processes) und im Rahmen eines Esprit-Projektes entwickelt, ist eine durchgängige Methodik zur Prozeßoptimierung, die von der Strategieentwicklung bis zur praktischen Umsetzung schrittweise aufeinander aufbaut. Freilich, auch bei dieser Methode hängt der Erfolg vom Verhalten der Beteiligten ab, vor allem von den Führungskräften auf der mittleren Hierarchieebene. Mit ihnen ging Eversheim hart ins Gericht, be-

B ERNHARD K UTTKAT

zeichnete sie als „Lähmschicht, die Veränderungsprozesse ausbremse“.

Die große Stunde der Bedenkenträger „Zaghaft und zögerlich geht man hierzulande mit Veränderungen um“, konstatierte Wolf-Dieter Krause, Geschäftsführer der Siemens Electrocom GmbH, Konstanz, in seinem Referat über erfolgreiches Business Process Reengineering in seinem Unternehmen. Dabei habe man eine kombinierte Bottom-up-Top-down-Vorgehensweise gewählt. Er detaillierte: „Top-down haben wir aus der Unternehmensstrategie heraus Ziele gesteckt und Kernprozesse definiert, die den multifunktionalen, hierarchieübergreifenden Projektteams als Leitlinie zur Erarbeitung ganzheitlicher Lösungsansätze Button-up dienten.“ Er nannte auch einige Probleme, die bei der Durchführung auftraten, und deren Lösung:

„Die Angst der Mitarbeiter und Führungskräfte vor Veränderungen überwanden wir durch ständige Information und das Erzeugen einer Aufbruchstimmung; die zeitliche Überlastung der Teammitglieder war allerdings nur teilweise kompensierbar, und die bestehende Machtstruktur konnte zum Teil durch kombiniertes Buttom-up- und Top-downVorgehen aufgebrochen werden.“

Erfolgspositionen besetzen Wie groß der Einfluß strategischer Vorgaben auf Veränderungsprozesse ist, verdeutlichte Professor Günther Schuh, Vizedirektor des Instituts für Technologiemanagement in St. Gallen/Schweiz in seinen Vorträgen über „StrategieAudit“ und „Prozeßstrategie“. Im Strategie-Audit wird das Fundament gebaut, auf dem die angestrebten Veränderungen aufbauen. Schuh: „Die Geschäftsleitung analysiert die aktuelle Markt- und

Professor Walter Eversheim, Direktor des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen: „Rund 80 Prozent aller Veränderungsprojekte in Unternehmen scheitern.“

Unternehmenssituation sowie mögliche Entwicklungsrichtungen und identifiziert strategische Erfolgspositionen, die das Unternehmen zukünftig besetzen will.“ Zur Erreichung dieser Erfolgspositionen werden dann Ziele, Mittel und Verfahren definiert, die wiederum Grundlage seien für die Formulierung der Prozeßstrategien. Wer also falsche Erfolgspositionen identifiziere, gerate aufgrund nicht marktkonformer Strategien ins Abseits.

Fehlende Konsequenz führt zum Scheitern Seine Erfahrungen bei der Umstrukturierung der Schott Glaswerke AG, Mainz, die unter dem Motto „Haus der Veränderung“ durchgeführt wurde, schilderte anschaulich Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Udo Ungeheuer: „Um den Veränderungsprozeß für alle Mitarbeiter sofort und persönlich erfahrbar zu machen, ist es nicht ausreichend, sie über Qualifizierungsmaßnahmen auf neue Ausgaben vorzubereiten; vielmehr muß eine rasche Umgestaltung der Produktionsumgebung und der Arbeitsplätze in den Veränderungsprozeß einbezogen werden. Er quantifizierte das Ergebnis der Veränderung: „In einem ersten Schritt konnte mit zehn Prozent weniger Mitarbeiter die Produktivität um 25 Prozent gesteigert werden.“ Mit Blick auf den hohen Anteil gescheiterter Projekte forderte er Führungskräfte auf, Veränderungen konsequent umzusetzen; dazu gehöre auch, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. „Manager werden nicht

Bild: Kuttkat

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Als vor gut 50 Jahren die ersten Schlagauf den Maschinenmarkt schrauber Markt kamen, waren sie eine Sensation und wurden schnell zum Synonym für Druckluftwerkzeuge schlechthin. Denn sie befreiten die schraubende Hand endlich vom Handikap des Reaktionsmoments, das den freihändigen Drehschraubereinsatz schon ab 10 Nm ergonomisch problematisch macht. Dagegen sind mit Schlagschraubern selbst Drehmomente von 10 000 Nm und mehr ohne weiteres für die Hand verkraftbar. Darüber hinaus schrauben diese Werkzeuge auch noch schnell. Doch Schlagschrauber sind ungemein laut und sehr ungenau. Ihre Drehmomentgenauigkeit ist stark bedienerabhängig und schwankt auch bei selbstabschaltenden Modellen noch um zweistellige Prozentsätze. Diese Ungenauigkeit ebenso wie der meist 100 dB(A) übersteigende Prozeßlärm sind heute für viele Schraubfälle in der Serienmontage nicht mehr akzeptabel, insbesondere nicht unter ISO-9000-Verhältnissen. Das schlägt sich in rückläufigen Stückzahlen nieder. Wurden im Jahr 1980 in den alten Bundesländern von der Industrie noch an die 20 000 Schlagschrauber angeschafft, dürften es heutzutage nicht mal mehr die Hälfte jährlich sein. Dafür haben sich Impulsschrauber im Markt immer breiter gemacht. Ihr Arnold G. Stapel ist Fachjournalist in Hückelhoven.

Werkbild: Atlas Copco

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Verbindungstechnik

Genaue und leise Impulsschrauber verdrängen Schlagschrauber

Impulsschrauber sind in fast allen Bereichen der Industrie verbreitet. Da sie nahezu kein Reaktionsmoment übertragen, sind sie für den Bediener angenehm zu handhaben.

A RNOLD G. S TAPEL

Impulsschrauber sind im Grunde Schlagschrauber mit hydraulischem Stoßdämpfer. Denn in der Tat haben die beiden Schraubertypen viel gemeinsam: beide sind drehmomentstark, schrauben schnell und übertragen so gut wie kein Reaktionsmoment

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auf die Hand. Nur sind Pulsschrauber sehr viel genauer, weit vibrationsärmer und deutlich leiser. Die neueste Entwicklung, die Dreikammer-Pulszelle, holt aus einem nur 900 g wiegenden Schrauber 55 Nm Drehmoment heraus.

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Hydraulische Übertragung der Druckenergie Trotz des anfänglichen Vergleichs mit Schlagschraubern: Impulsschrauber arbeiten anders. Sie übertragen die Energie des Druckluftmotors nicht über ein mechanisches Schlagwerk mit Hammer und Amboß an die Abtriebsspindel, sondern allein hydraulisch. Sie schlagen also nicht, sondern pulsieren. In einer rotierenden Zelle strömt Öl in eine Kammer. Die Kammer wird durch einen Steuerschieber in zwei Hälften geteilt. In einer bestimmten Schieberstellung wird der Ölfluß zwischen den Kammerhälften blockiert. Es kommt zu einem plötzlichen Druckanstieg, der auf eine Lamelle wirkt, die den Druck als Drehmoment an die Abtriebsspindel abgibt (Bild 1). Im Vergleich zum Schlagschrauber bietet das gleich mehrere Vorteile. Der Pulsschrauber ist leiser und vibriert weniger. Zusätzlich läßt sich das Drehmoment auf einfache Weise einstellen: Ein regelbarer Leckagestrom zwischen den beiden Kammerhälften bestimmt das Drehmoment. Deshalb kann das abgegebene Moment auch nicht weiter ansteigen, egal wie lange man draufhält. Nach spätestens einer Sekunde pegelt sich das Drehmoment auf dem voreingestellten Sollniveau ein und nimmt dann (im Gegensatz zu Schlagschraubern) nicht mehr weiter zu (Bild 2). Darum gibt es in puncto Anziehgenauigkeit grundsätzlich keinen Unterschied zwischen selbstabschaltenden und nichtabschaltenden ImpulsschrauMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

GehŠuse

a

Pulswelle

komprimiertes Hydraulikšl

Wellendichtpunkt

b Stahlschieber, federbelastet

c Schieberdichtpunkt

Verbindungskanal

Bild 1: Das Funktionsprinzip einer Pulszelle läßt sich in drei Phasen unterteilen: vor dem Puls (a), in Pulsposition (b) und nach dem Puls (c).

bern. Für unterschiedliche BypassEinstellungen ergeben sich verschiedene Drehmomentpegel. Das eingestellte Drehmoment wird in aller Regel mit einer Genauigkeit von etwa 10% gehalten. Die Atlas Copco Tools GmbH, Essen, geht bei ihren Ergopuls-Abschaltschraubern in der Wiederholgenauigkeit beim weichen Schraubfall von ±6% über ±3 Sigma aus und beim harten von ±8% über ±3 Sigma. Dieser derzeit geringste Mittelwertversatz von nur 2% zwischen hart und weich wird über ein Trimmventil als Regelspezialität dieser Bauart erreicht. Die erste Generation kommerziell erfolgreicher Pulsschrauber begnügte sich noch mit EinkammerPulszellen. Heute findet man sie nur noch in Impulsschraubern der unteren Leistungsklasse. Denn schon bald kamen Pulszellen mit zwei Kammern bzw. zwei Steuerschiebern auf den Markt, gegenüber der Einkammerbauweise regelrechte Pulsverstärker. Durch die höhere Leistungsdichte konnten die Impulsschrauber nun noch kompakter werden. Damit war der eigentliche Durchbruch zum heutigen Leistungsniveau geschafft und brachen Impulsschrauber nun vollends in die Drehmomentdomänen der Schlagschrauber ein.

Entwicklung von Pulszellen mit zwei und drei Kammern Wie die Einzelle, waren auch die ersten zweizelligen Bauarten fernöstlicher Herkunft. Zu einem ersten europäischen Entwicklungsbeitrag kam es erst wieder 1985, als Atlas Copco bei der Zweikammer-Pulszelle anstelle der federbelasteten erstmals zwangsgesteuerte Schieber einführte. Damit war ein großes Impulsschrauber-Handikap, nämlich der

Federbruch, von vornherein umgangen. Außerdem war diese ErgopulsBauart schon damals für den sogenannten „Ölfrei-Betrieb“ ausgelegt. Ihre Doppelschieberzellen bauten nur etwa halb so groß wie Einkammer-Pulszellen, obwohl sie ein achtmal so hohes Drehmoment entwickelten. Diesmal hatten umgekehrt die Schweden die japanischen Entwicklungen analysieren und aus deren Schwachstellen lernen können. Für seine drehmomentgesteuerten Abschaltschrauber (Bild 3) ließ sich Atlas Copco Tools patentierte Steuerschieber einfallen, die man bei genauerem Hinsehen als Radialkolben bezeichnen würde. Zur Abdichtung gegen die Zellenwand sind Rollen in die Stirnflächen der Kolben eingelassen. Das Rollenpaar arbeitet über eine den Ölstrom zwi-

Schlagschrauber

Pulsschrauber

Drehmoment

Absatz wird inzwischen auf 6000 bis 7000 Stück im Jahr geschätzt. Der Impulsschrauber ist die wohl bedeutendste Erfindung seit dem Schlagschrauber. Die Idee wurde zwar in den USA und Schweden geboren, wo Thor, Ingersoll Rand und Atlas Copco Patente hielten. Doch die ersten damit arbeitenden Schrauber, die im Laufe der 60er Jahre aus Amerika auf den Markt kamen, kämpften mit Dichtigkeitsproblemen und waren ein Flop. Wirklich marktreife Produkte kamen erst Anfang der 80er Jahre auf, und zwar aus Japan. Dort hatte man die Chancen dieser Antriebsidee offensichtlich höher eingeschätzt, während die anderen Anbieter ihre Patente in den 70er Jahren ungenutzt auslaufen ließen. Entsprechend lang ist heute die Liste fernöstlicher Fabrikate.

0,2 bis 1 s Zeit

Bild 2: Impulsschrauber haben einen weiten Einstellbereich. Beim Schlagschrauber erhöht sich das Drehmoment, je länger man schraubt, Pulsschrauber hingegen halten das Drehmoment.

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

schen den Kolbenbohrungen steuernde Nocke gegeneinander. In einer bestimmten Nockenstellung wird der Ölstrom blockiert. In diesem Moment übertragen die Rollen die Energie aus der rotierenden Pulszelle auf die Abtriebsspindel. Das Abschaltprinzip dieser Ergopuls- PT-Baureihe hat Atlas Copco in vereinfachter Form von seinen momentgesteuerten Schlagschraubern übernommen. Es funktioniert als Trägheitsabschaltung und ist weder zeit- noch öldruckabhängig. Das Drehmoment wird über die Trägheit einer Masse gemessen, die auf eine einstellbare Feder wirkt. Sobald die Masseträgheit oder die Amplitude der Masse ausreicht, die voreingestellte Federkraft zu überwinden, gibt ein Sicherungsstift ein Scheibenventil frei, das die Luftzufuhr zum Motor unterbricht, ihn also sofort stoppt. Im Gegensatz zu Systemen ohne Motorabschaltung halte das die auf die Pulszelle einwirkende kinetische Restenergie gering und bringe darum eine besonders hohe Drehmomentge-

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Bild 3: Der Abschaltschrauber ist einfach aufgebaut: Ein DoppelkammerLamellenmotor (rechts) treibt die Pulszelle (links vor dem Abtrieb). Die drehmomentgesteuerte Abschaltung basiert auf der Rückprallwinkelmessung.

Werkbilder: Atlas Copco

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nauigkeit bei geringem Mittelwertversatz, betont Atlas Copco. Zusätzlich ist dieses Abschaltprinzip in der Anziehgenauigkeit auch noch auf die Art des Schraubfalls (hart oder weich) einstellbar. Die ersten selbstabschaltenden Pulsschrauber auf dem Markt waren

über die Zeit gesteuert. Ein eingebautes Zeitglied schaltet den Schrauber nach einer voreingestellten Zeit ab. An einer exakt definierten Verbindung kann ein Schrauber mit Zeitglied durchaus eine gute Genauigkeit erreichen. Doch wurden die Schrauber klobig und unhandlich. Variierende Verbindungscharakteristika führten zu erheblichen Drehmomentstreuungen. Die Schrauber wurden nie ein Erfolg. Der erste echte Abschaltschrauber (im Gegensatz zum Schrauber mit Zeitglied) maß den Hydraulikdruck in der Ölkammer. Bei Erreichen eines bestimmten Drucks betätigt eine Schubstange ein Luftabschaltventil. Eine clevere Idee, die aber voraussetzt, daß der Druck in der Ölkammer unabhängig von den Betriebstemperaturen ist. Bei kurz aufeinander folgenden Schraubzyklen erwärmt sich das Hydrauliköl allerdings stärker als beim Schrauben mit Pausen und ist bei Beginn eines Schraubzyklus kälter als am Ende. Unterschiedliche Werte bezüglich der Öltemperatur

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können aber zu Abschalttoleranzen führen. Bei den jüngeren Neuheiten fällt auf, daß sie nicht mehr aus Fernost, sondern Europa kommen – und zwar vorwiegend aus Schweden. Beispielsweise waren die ersten serienreifen Akku-Impulsschrauber schwedischen Ursprungs, die 1993 auf den Markt kamen und durch einen patentierten „Softdrive“ möglich wurden. Denn der kontinuierlich drehen wollende Elektromotor und das Stop-and-go der Pulszelle passen nicht zusammen und müssen sozusagen harmonisiert werden. Aus Schweden stammt auch das Patent der dritten Generation von Impulsschraubern. Sie warten mit einer Dreikammer-Pulszelle sowie einem ölfreien Doppelkammermotor auf und kamen mit ersten Modellen 1995 auf den Markt. Der sich in einer nochmals deutlich gestiegenen Leistungsdichte niederschlagende Effekt des dreizelligen Pulsverstärkers erklärt sich aus einer Erhöhung der Hebelwirkung. Fälschlich wird zwar häufig angenommen, eine Zweikammerzelle gäbe zwei Pulse pro Umdrehung ab. Dem ist jedoch nicht so. Auch sie pulst nur einmal pro Drehung, entwickelt dabei aber mehr Effet als die Einkammerzelle – man denke an den erwähnten achtfachen Hebel der Zweikammerzelle trotz halber Baugröße. Nun kann man sich vorstellen, wieviel mehr Hebelwirkung erst eine Dreikammer-Pulszelle haben muß.

Höheres Drehmoment durch Doppelkammermotor Damit sich die dreizelligen Kraftprotze richtig entfalten können, werden sie von einem schmierfreien Doppelkammermotor angetrieben. Bei ihm sind die Lamellen statt von nur einer Seite (Einkammermotor) von zwei Seiten gleichzeitig mit Luft beaufschlagt. Dadurch entwickelt er bei niedriger Drehzahl ein höheres Drehmoment und dreht im Leerlauf besonders niedrig. Das paßt ausgezeichnet zum Pulsieren der Dreikammerzelle. Zudem baut der Motor kürzer als die sonst üblichen Einkammer-Lamellenmotoren. Auch das förderte natürlich die Kompaktheit dieser Schrauber. Ihre Leistungsdichte ermöglicht immerhin 33 Nm mit einem Schrauber, der nur 800 g wiegt. Zuvor brauchte es dafür 900 g Werkzeugmasse, aus der die Dreikammerzelle heute 55 Nm herMM ausholt. Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

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ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Mechanik-CAD

Programm berücksichtigt internationale Normen Ein Konstrukteur ist aus technischen und betriebswirtschaftlichen Gründen gezwungen, ein Maximum an Standard- und Normteilen in seinen Konstruktionen einzusetzen. Weil sich für viele Unternehmen im Maschinenbau und der mechanischen Konstruktion in der EU immer zwingender die Frage der innereuropäischen Zusammenarbeit in der Produktentwicklung und Vermarktung stellt, wurden bei dem vorgestellten Programm alle wichtigen europäischen und internationalen Normen berücksichtigt.

Als CAD-Anwendung für Autocad 14 von Maschinenmarkt Autodesk entwickelt, arbeitet das Programm Mech Soft 6.14 sowohl unter Windows 95 als auch unter Windows NT 4.0. Die 32Bit-Software erreicht nach Angaben des Herstellers eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Neben der reinen 2D-Konstruktion unterstützt das Programm auch die Arbeit an und mit 3D-Modellen. Oft muß der Konstrukteur über die Zeichnungsgrundeinstellungen nachdenken: © Muß die Konstruktion nach DIN, ISO, ANSI oder einem anderen technischen Standard entwickelt werden? © Sind die Größenverhältnisse und damit Maßstäbe bereits zu Beginn der Entwurfsarbeit alle bekannt? © Welche Blattvorlagen, Zeichnungsrahmen und Schriftfelder werden für verschiedene Standards gebraucht? © Wie sollen die Zeichnungen strukturiert werden (Zeichnungslayer, Linienarten und Farbzuordnung)? © Sind die Maßangaben in Millimeter oder Zoll zu machen? Dies alles sind Fragen, die der Konstrukteur immer wieder von neuem beantworten muß. Das vorgestellte Programm soll den Anwender aktiv unterstützen. Das vorgestellte CADProgramm ermöglicht die Kombina50

tion unterschiedlicher Einstellungen für die Zeichnungsumgebung, die schnell und per Knopfdruck ausgewählt werden. Dabei ist die gleichzeitige Verwendung verschiedener Standards und Maßeinheiten in einer Zeichnung möglich, so der Hersteller. Für den Export des Fertigproduktes in Wirtschaftsräume mit unterschiedlichen technischen Standards ist die zuletzt genannte Funktion von großer Bedeutung. Aufgrund der objektorientierten Programmierung der Software ist die Bedienung der vorgestellten Software einfach und anwenderfreundlich gestaltet. Mit der mittleren Maustaste hat der Konstrukteur in Abhängigkeit von der Position des Cursors auf dem Bildschirm entweder das Grundmenü oder ein kontextabhängiges Menü im sofortigen Zugriff. Beispielsweise wird beim Aufruf des Menüs an einer Bemaßung sämtliche sinnvoll anwendbare Bemaßungsfunktionalität zur Auswahl gestellt. Die Tastatur kommt nur noch für Texteingaben zum Einsatz. Ein integrierter Taschenrechner hilft bei Berechnungen. Der „Navigator“ erleichtert den Fang bestimmter Punkte wie beispielsweise nicht direkt vorhandene Schnittpunkte zweier Objekte, sowie die Generierung von Konstruktionshilfslinien während der Zeichenarbeit. Ergänzt wird der Navigator durch den „Locator“, der alle relevanten Objektfänge übersichtlich anzeigt und zur Auswahl stellt. Die Produktivität des Anwenders wird dadurch erheblich gesteigert.

Software überprüft in 2D Sichtbarkeitsverhältnisse Für die zweidimensionale Zeichnungserstellung sind nach Herstellerangabe drei Eigenschaften besonders erwähnenswert: © Das Programm hat einen sogenannten Smart-Cursor (intelligenter Cursor), der mit der Maus als Eingabegerät auf der Zeichenfläche positioniert wird. In Abhängigkeit von

seiner Position auf bestimmten geometrischen Elementen oder Objekten können durch den Bediener verschiedene Eigenschaften abgefragt und angesprochen werden (Endpunkte, Lotpunkte, Konstruktionshilfslinien . . .) © Die Software kann auch in 2D die Sichtbarkeitsverhältnisse sich überlagernder Teile prüfen. Beispielsweise wird beim Hinzufügen einer Scheibe und einer Mutter auf eine Schraube ein Teil dieser verdeckt. Das Programm erkennt automatisch den Sachverhalt und ändert die Darstellung der Schraube in der Zeichnung entsprechend ab. © Durch die Arbeit mit sogenannten Superlayern können unterschiedliche Varianten an einer Konstruktion schnell entworfen und geprüft werden. Als einfaches Beispiel sollen die verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten (Schrauben, Schweißen) von zwei Platten an dieser Stelle genügen. Jede Konstruktionszeichnung enthält neben geometrischen Grundrissen eine Reihe anderer Informationen in Form von Bearbeitungssymbolen, Bemaßungen, Maßstäben und Textangaben. In Dialogfenstern können Zeichenparameter geändert und Symbole ausgewählt werden. Die im Lieferumfang vorhandene Symbolbibliothek ist randvoll mit oft gebrauchten und standardisierten mechanischen Symbolen (Oberflächenrauheiten, Toleranzen, Schweißnähte, Ausschnitte, Arbeitsverfahren, Federn, hydraulische Elemente) gefüllt. Nach der Festlegung der zu verwendenden Norm durch den Anwender soll es mit der Software möglich sein, vollautomatisch eine ganze Zeichnung zu bemaßen. Ausgehend von dieser Grundbemaßung, kann der Konstrukteur mit Hilfe verschiedener Funktionen die Bemaßung anpassen, Einzelmaße entfernen oder hinzufügen sowie fertigungsgerecht, funktionsgerecht oder prüfgerecht ändern. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit der Änderung einer Maßzahl in der Dialogbox durch den Konstrukteur mit der anschließenden automatischen Änderung der Geometrie in der Zeichnung durch das CAD-Programm (assoziative Bemaßung). Ein Konstrukteur ist aus technischen und betriebswirtschaftlichen Gründen gleichermaßen interesMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Bei Zeichnungsänderung werden Parameter aktualisiert Wird ein Teil in der Zeichnung vom Konstrukteur geändert, dann werden gleichzeitig die zugehörigen Teileparameter aktualisiert, so der Hersteller. Viele Konstrukteure benutzen mehr als ihre nationalen Standards. Der Hauptgrund dafür liegt in der intensiver werdenden europäischen und internationalen Zusammenarbeit. Mit der Möglichkeit der MultiStandard-Arbeit unterstützt das Programm dies. Was heißt das? Immer dann wenn Standardteile aus der Datenbank in die Zeichnung eingefügt werden, kann der Konstrukteur zwischen Zoll und metrisch sowie über den Teilestandard neu entscheiden. Außerdem ist es jederzeit möglich, die Zeichnung in einem neuvorgegebenen Standard zu erzeugen. Diese Änderungen beziehen sich dann auf alle vom Standard abhängige Eigenschaften und Inhalte (Bemaßung, Stückliste, Ersatzteilliste, Symbole) Während des Entwurfsprozesses werden im Normalfall nicht nur geometrische Modellierungen durch den Konstrukteur durchgeführt, sondern auch verschiedene Berechnungen. Ein gut durchgerechnetes Produkt ist meist auch das bessere und billigere Produkt. Aus diesem Grund wurden im Programm 20 der Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Im Berechnungspaket des Programmes sind 20 der wichtigsten mechanischen Berechnungsalgorithmen enthalten.

Werkbild: Delta Barth

siert und gezwungen, ein Maximum an Standard- und Normteilen in seinen Konstruktionen einzusetzen. Weil für viele Unternehmen im Maschinenbau und der mechanischen Konstruktion sich im Vorfeld der bevorstehenden positiven politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in der EU immer zwingender die Frage der innereuropäischen Zusammenarbeit in der Produktentwicklung und Vermarktung stellt, wurden nach Angabe des Herstellers im vorgestellten Programm alle wichtigen europäischen und internationalen Normen berücksichtigt. Alle Standardteile (etwa 600 Teile ISO, DIN, ANSI, BS und CSN) seien als 2D- und 3D-Objekte enthalten. In einer übersichtlichen Dialogbox stellt das Programm die vollständigen Auswahlreihen verschiedener Standardteile geordnet nach Normen zur Verfügung. Dabei handele es sich unter anderem um Wellen, Kugellager, Räder, Flansche, Hebel, Kolben, Kurbeln, Behälter und verschiedene Verbindungselemente.

wichtigsten mechanischen Berechnungsalgorithmen integriert. Dazu gehören die Berechnung von Verzahnungen, Riemen- und Kettenübersetzungen, Keilwellen, Wellen, Schweißverbindungen, Federn und Lagern. Das Programm verfügt über einen äußerst leistungsfähigen Welleneditor. Die Berechnungsergebnisse können nach Angabe des Herstellers jederzeit überarbeitet und erneut in die Zeichnung eingefügt werden, also genau so, wie der iterative Entwurfsprozeß vom Konstrukteur durchgeführt wird. Das Highlight des Berechnungspaketes ist die zweidimensionale Berechnung nach der Finite Element Methode (FEM). Die Qualität der Produktdokumentation entscheidet oft über den erfolgreichen Verkauf eines Erzeugnisses. Aus diesem Grund muß der Konstrukteur bereits in der Planungsphase diesen wichtigen Bestandteil der Konstruktionsunterlagen im Auge behalten. Hinausgehend über die Funktionalität von Autocad 14 gestattet das Programm die komfortable Erstellung von 2DDokumentationen, die mit vorhandenen 2D- und 3D-Zeichnungen exakt korrespondieren. Dabei verwendet das Programm die SQL2Datenbankschnittstelle von Autocad. Der Zeit- und damit Kostenaufwand für Dokumentationen wird dadurch gesenkt. Die Erstellung von Stücklisten und die Vergabe von Identnummern verlangen vom konventionell am Brett arbeitenden Konstrukteur ein hohes Maß an Arbeitsund Prüfaufwand. Das gilt selbst noch für die Arbeit mit StandardCAD-Systemen. Bei dem vorgestellten Programm greift der Anwender auf ein durchdachtes und dabei

einfach zu bedienendes System an Einzelfunktionen zu. Jedes Standardteil/Normteil und konstruiertes Teil beinhaltet in seiner Datenstruktur sämtliche Informationen für die zeichnerische Darstellung, Modelldaten und bei Bedarf auch kommerzielle Informationen. ID-Nummern können automatisch oder per Hand erstellt werden. Es ist möglich, Nummernintervalle und Schrittweiten vorzugeben. Der Export von Stücklisten ist ohne zusätzlichen Aufwand jederzeit machbar. Sämtliche Datenänderungen werden grundsätzlich an allen relevanten Stellen in Listen und Zeichnungen assoziativ realisiert.

Integriertes Kinematikmodul erleichtert Konstruktion Das integrierte Kinematikmodul erleichtert die Konstruktion und Prüfung mechanischer Systeme. Durch die Animation einer Zeichnung können Bewegungsabläufe und funktionale Zusammenhänge am Bildschirm sichtbar gemacht werden. Weiterhin ist es möglich, die Bahn, Geschwindigkeit und Beschleunigung eines beliebigen Punktes im Mechanismus zu berechnen (Erzeugung von Wertetabellen und Grafiken). Die Vorteile für die Auslegung von Antrieben und die Klärung von Kollisionsproblemen im Arbeitsraum einer Maschine liegen auf der Hand. Das kinematische Bewegungsschema eines Mechanismus wird durch verschiedene Gelenkarten und Koppelglieder beschrieben. Die dafür erforderlichen Arbeitsabläufe sind einfach und folgerichtig im CAD-System implementiert. Bereits nach wenigen Minuten liegen verwertbare Arbeitsergebnisse vor. MM 51

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

Maschinenmarkt

Rechtsprobleme LEHRGÄNGE

Verkaufsleiter Ausbildung Die Wettbewerbsverhältnisse haben sich in Deutschland grundlegend verändert. In vielen Branchen sind Markt-Eintrittsbarrieren gefallen und die Globalisierung der Märkte nimmt atemberaubend zu. Im Vertrieb stehen deshalb die Zeichen auf Sturm. Eine neue Aggressivität im Konkurrenzkampf kündigt sich an. Um sich in diesem zukünftigen Wettbewerbsszenario behaupten zu können, müssen Verkaufsführungskräfte über ein umfassendes und ständig aktualisierten Wissen verfügen. Der von der Deutschen Verkaufsleiter-Schule seit vielen Jahren erfolgreich veranstaltete „Verkaufsleiter-Ausbildungs-Lehrgang“ schließt hier eine wichtige Ausbildungslücke. In dem vierwöchigen Lehrgang werden Vertriebsleitern und Verkaufsleitern das notwendige Rüstzeug vermittelt, um dem enormen Anforderungsdruck auch in Zukunft gewachsen zu sein. In dem Lehrgang werden alle Aufgabengebiete eines zukunftsorientierten Vertriebsmanagements behandelt. Insgesamt werden im laufenden Jahr fünf aktualisierte Ausbildungs-Lehrgänge von der Deutschen VerkaufsleiterSchule veranstaltet. Interessenten erhalten das Lehrgangsprogramm kostenlos von der DVS Deutschen Verkaufsleiter-Schule GmbH, München, (Tel) (089) 9 93 55 00, Telefax (089) 93 63 68, E-Mail: Compuserve 106 212,30 11, Internet 106 212.3011 @compuserve.com.

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So findet sich weder in der Rechtsprechung noch in der Gesetzgebung das Industrieparkproblem, bei dem nur ein Standortinhaber für die Versorgung zuständig ist und andere Unternehmen auf diesen Standort mit seiKosten verteilen sich somit ner Infrastruktur zurückauf mehrere Beteiligte. Die greifen. Schon aufgrund der Verdritten Unternehmen können diese Vorteile nutzen, kehrssicherungspflichten weil der Aufbau einer eige- des Grundstücksinhabers, nen Infrastruktur einge- also des Standortinhabers beziehungsweise Induspart werden kann. muß Offene juristische Fra- strieparkinhabers, gen bei der Ansiedlung im gefragt werden, wie denn Gewerbepark – man ver- die Verkehrssicherungskauft Grundstücke, ver- pflichten und Gefahrabliert also Eigentum – seien wendungspflichten bei so Beteiligten mit hier zunächst vernach- vielen lässigt. Immer mehr Unter- jeweils eigenem Kompezueinander nehmen wird bewußt, daß tenzbereich auch zahlreiche Rechts- geregelt sind. Wenn man probleme auftreten kön- die Struktur eines solchen nen. Zunächst hatte die - Industrieparks analysiert, EG-Öko-Audit-Verordnung würde man zunächst die Verantworeinen unerwarteten Ne- jeweiligen beneffekt, an den zunächst tungsbereiche der einzelnen juristischen Personen niemand gedacht hatte. Bei der EG-Öko-Audit- mit den darin befindlichen Verordnung wird nicht an- Anlagenbetrieben aus dem lagenbezogen oder medien- Standort gedanklich herbezogen, sondern stand- ausnehmen und fragen: ortbezogen begutachtet, ob Was bleibt dann von dem Instrumente vorliegen, die Standort übrig, und wer ist zu einer ständigen Ver- dafür verantwortlich? Eine Möglichkeit, Licht besserung des Umweltschutzes am Standort füh- ins Dunkel zu bringen, ren. Gehören zum Stand- wäre eine farbliche Unterort in einem Industrie- scheidung: Jedes Unterpark auch die Einrichtun- nehmen kennzeichnet seigen, die gemeinsam mit nen Bereich durch eine anderen genutzt werden? identifizierende Farbe – Oder ist unter dem Begriff wer ist dann für den nicht Standort nur das Grund- farblich markierten Bestück auf dem Indu- reich, zum Beispiel Rohrstrieparkgelände zu verste- leitungsbrücken – zuständig? Wer trägt hier die hen? GefahrenabwendungsKompetenzbereiche pflicht? Der Standortleiter! vorab klarstellen Wer ist für die KoordinaZunächst zum Standort tion der verschiedenen selber: Man hat den Ein- Bereiche mit ihren jeweils Gefahrenabdruck, daß Gesetz- und Ver- internen ordnungsgeber immer an wendungspflichten veranteinen Standort mit einer wortlich? Der StandortAnlage gedacht haben, leiter! Während man für die nicht aber daran, daß es einen Standort mit meh- spezifizierten, das heißt reren Anlagen geben kann farblich gekennzeichneten oder einen Standort mit Bereiche der juristischen vielen Unternehmen und Personen jeweils genau jeweils mehreren Anlagen. angeben kann, wie weit

Offene juristische Fragen für Unternehmen im Gewerbepark Weil Lagerhaltung hohe Kosten verursacht, sind zahlreiche Großunternehmen dazu übergegangen, Zulieferteile „just-in-time“ am Produktionsort anliefern zu lassen. Der hohe logistische Aufwand und die Gefahren von Produktionsstillständen bei Streik in einem Zulieferbetrieb werden in Kauf genommen, um die Lagerkosten einzusparen. Paradebeispiel ist wohl die Automobilindustrie.

HANS-JÜRGEN MÜGGENBORG m der Gefahr von Transportverzögerungen zu begegnen, lautet die Forderung großer und marktmächtiger Unternehmen, der Zulieferbetrieb möge sich in der Nähe des Produktionsstandortes niederlassen oder gar als Mieter des Großkonzerns auf dessen Produktionsgrundstück ziehen. Werden neue Automobilproduktionsstandorte geplant und errichtet, wird dies von vornherein so vorgesehen. Auf diese Weise entsteht mehr oder weniger merklich ein Industriepark. Alle Anlieger im Industriepark können die Vorteile nutzen: Das Automobilunternehmen kann seine Infrastruktur dritten Unternehmen anbieten und zum Beispiel die Versorgung der einzelnen im Industriepark ansässigen Unternehmen organisieren. Die anfallenden

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Rechtsanwalt Hans-Jürgen Müggenborg ist Geschäftsführer der Adams und Partner Rechtsberatung GmbH in Duisburg.

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Industrieparkleiter kein Mädchen für alles Es muß einen Standortleiter geben, der für den Standortinhaber diejenigen Standort- und Industrieparkanteile verwaltet, die nicht selbständige Verantwortungsbereiche sind, und der die vielen Unternehmen mit ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich im Industriepark koordiniert. Eine kurze Betrachtung der wichtigsten Gebiete im Umweltschutz zeigt die Brisanz des Themas auf: © Wasserrecht: Es geht um die Einleitgenehmigung des Industrieparkinhabers; alle fremden Unternehmen nutzen dessen Einleitgenehmigung. Kann der Genehmigungsinhaber zum Beispiel das Einleiten von erhöhter Abwasserfracht durch AbschalMaschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

Werkbild: Adronit

deren Verantwortungsbereich geht (bis zur TeilWerksgrenze), muß es auch für die nicht unter diese Aufteilung fallenden Bereiche des Standortes eine Art Hausherrengemeinschaft geben beziehungsweise jemanden, der sich um die Belange des restlichen lndustrieparks kümmert. Diese Person hat sich dann auch um das Zusammenspiel der eigenen Beteiligungs- und Fremdfirmen am Standort zu kümmern. Dies kann nur der Standortleiter sein, der Chef des Industrieparks. Man stelle sich vor, ein Unternehmen blockiert eine Durchfahrtsstraße, von der die Versorgungslogistik abhängig ist, oder in einem Teilbereich wird ohne Arbeitssicherheitsmaßnahmen gearbeitet, und daher treten in einem fremden Bereich Strahlenschutzprobleme oder Emissionsschutzprobleme auf, oder die Kläranlage des Standortes wird durch einen einzelnen Einleiter überbelastet.

Straßen und Versorgungsstrukturen können von den Anliegern eines Industrieparks gemeinschaftlich genutzt werden. Aus dieser gemeinschaftlichen Nutzung können sich rechtliche Schwierigkeiten ergeben,die einer organisatorischen und auch vertraglichen Lösung bedürfen.

ten der entsprechenden Anlagen verhindern? Ist der Inhaber der Genehmigung sich seiner strafrechtlichen Verantwortung bewußt? © Abfallrecht: Der Leiter des Industrieparks müßte, sofern er die Entsorgung übernimmt, Einfluß auf die Sammelsysteme der Industrieparknutzer haben; unsaubere Abfälle erhöhen die Kosten der Entsorgung – wer trägt die Mehrkosten? © Immissionsschutzrecht: Jeder Nutzer müßte für seinen Bereich zuständig sein; aber wie ist es mit der Summierung von Werten und damit dem Überschreiten von Grenzwerten? Jeder nur für sich, oder der Industriepark für alle? Welchen Einfluß hat der Leiter des Industrieparks? © Altlasten: Wer soll für die Kosten denkbarer Sanierungsmaßnahmen letztlich aufkommen? Der Leiter des Industrieparks oder jedes beteiligte Unternehmen für seinen Bereich? Was gilt für neue Bodenkontaminationen? Muß nicht aus Vorsorgegründen, das heißt, um eine spätere Haftung zu vermeiden, in jedem Nutzervertrag der Zustand von Grund und Boden festgestellt und dokumentiert

werden? Ungeahnte Haftungsprobleme können sich auf beiden Seiten ergeben, beim beteiligten Unternehmen ebenso wie beim Industrieparkbetreiber. © Verkehrssicherungspflichten: Wer sorgt dafür, daß Besucher in den Industriepark gelangen oder nicht? Wer sorgt für die Sicherheit der Verkehrswege? Kann ein falsch geparkter Lastkraftwagen eine Zufahrt für eine Produktion stundenlang blockieren? © Haftungsrecht: Wer kommt für Schäden auf, die Nachbarn durch Aktivitäten im Industriepark entstehen können?

Vertragsfreier Raum ist nicht zu empfehlen Und nun kommt die Kernfrage: Enthält der Standort-Nutzungsvertrag zu allen obigen Punkten Regelungen? Oder befindet man sich im vertragsfreien Raum? Empfehlenswert sind „Allgemeine StandortGeschäftsbedingungen“, die vom Standortanbieter als Regelung angeboten und vom Standortnutzer angenommen werden. Der Standort ist im Sinne von präventivem Risikomanagement ein sehr interessanter Fall. Man sollte alles das vorher

regeln, bevor es zum Streit oder gar zum Rechtsstreit kommt. Vor allem im Strafrecht: Führungskräfte sollten vorher prüfen, was auf sie zukommt. Kurz: Der Standortleiter erhält eine neue Dimension als Industrieparkleiter. Gerade das Zusammentreffen mehrerer selbständiger Unternehmen an einem Standort zwingt dazu, diese dezentralen Strukturen nach einem gemeinsamen „StandortRegelwerk“ beziehungsweise Standort-Spielregeln gemeinsam zu führen, damit der Standort des Unternehmens nicht an Wert verliert. Beim Industriepark ist der Standortleiter gefordert. Er braucht ein spezifisches „Standort-Regelwerk“, also ein Regelungswerk für alle Teilnehmer am Industriepark. Aus rein juristischen Überlegungen sollte man checken: Wer hat das Hausherrenrecht? Wen treffen die Gefahrenabwehr- und Verkehrssicherungspflichten für die vorhandene Infrastruktur? Wer sorgt für den Genehmigungserhalt am Standort? Wer koordiniert die verschiedenen Pächter und Nutzer zueinander? Wer kann Einfluß nehmen auf die Standortnutzer in der Normalorganisation und in der Notfallorganisation? Kann der Standortleiter die Anlagenbetreiber anweisen, ihre Anlagen abzuschalten? Gibt es Mindeststandards zu Arbeitsschutz, Umweltschutz, Immissionsschutz und ähnlichem im Industriepark? Und vor allem: Ist dies alles vertraglich geregelt, oder enthält der Vertrag nur die üblichen Leistungsvereinbarungen über die Weiterberechnung diverser Kosten wie etwa für Dampf, Entsorgung und ähnliches? MM 53

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MANAGEMENT UND ORGANISATION

DOKUMENTATION

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Hoffmeister, Hans-Werner, und Thomas Weber Schleifprozesse simulieren mit der Finite-Elemente-Methode Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 20–25 Mit einem FEM-Prozeßmodell und einer darauf aufbauenden Simulation ist es möglich, den Einfluß einzelner Kenngrößen im Schleifprozeß zu untersuchen und im voraus optimale Maschineneinstellparameter zu ermitteln. Versuche ergaben eine gute Übereinstimmung zwischen den Resultaten des realen Prozesses und den Ergebnissen der Simulationsrechnung. Laserstrahlschneiden spart aufwendige Nacharbeit Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 26–27 Das Laserstrahlschneiden liefert Schnitte mit hoher Kantenqualität und bietet als weiteren Vorteil eine sehr geringe Wärmeeinflußzone. Dafür ist das Verfahren auf den ersten Blick auch sehr kostenintensiv. Jedoch wird bei der Kostenrechnung oft vergessen, daß durch das Laserstrahlschneiden bei den nachfolgenden Fertigungsschritten oft erheblich eingespart werden kann. Präzisionsbearbeitung mit dem Nd:YAG-Laser Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 30 Für das Schneiden, Bohren oder Beschriften im Mikrobereich eignen sich der Nd:YAG- und der Excimer-Laser besonders gut. So lassen sich beispielsweise Bohrungen bis zu einem Durchmesser von 10 µm realisieren. Als Erprobungs- und Beratungszentrum für die Laserfeinbearbeitung steht die FH Münster interessierten Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Noller, Harald, und Jürgen Fromm Fertigen und Prüfen kombinieren mit Universalprüfmaschinen Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 32–35 Früher waren Universalprüfmaschinen reine Einzweckmaschinen, die ausschließlich für die zerstörende Werkstoffprüfung eingesetzt wurden. Durch die technische Weiterentwicklung, vor allem durch die Einführung der Digitaltechnik, haben sich neue Möglichkeiten eröffnet. Die heutigen Prüfmaschinen können auch für weit komplexere Fertigungs- und Prüfaufgaben eingesetzt werden. Göppel, Rainer Quality Function unterstützt Produktplanung Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 36–37 Quality Function Deployment gilt als ein universell einsetzbares und systematisches Planungs- und Kommunikationsinstrument für die Arbeit interdisziplinärer Teams. Es wird eingesetzt, um vorhandenes Wissen und Know-how bei komplexen Aufgabenstellungen transparent aufzubereiten und Sicherheit für Entscheidungen zu bekommen. Quality Function Deployment hat sich heute zu einem umfassenden Methodenpool entwickelt, der Methoden zur Qualitäts-, Technologie-, Kosten- und Zuverlässigkeitsplanung umfaßt. Verantwortlich für Leitartikel: Frank Pfeiffer; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann, Jürgen Schreier; Außenhandel: Jürgen Schreier; Innovation: Helmut Klemm; Spanende Fertigung: Frank Pfeiffer; Lasertechnik, Verbindungstechnik: Rüdiger Kroh; Fertigungsmeßtechnik, Qualitätsmanagement: Udo Schnell; Arbeitsschutz: Rolf Tillert; CAD: Reinhold Schäfer; Management und Organisation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Frank Pfeiffer, Rüdiger Kroh, Udo Schnell, Rolf Tillert, Reinhold Schäfer; Termine: Josef Kraus; Bücher: Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

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Scherff, Klaus Effizienz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern mit Hilfe von Normzeitwerten Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 38–41 Damit die Mitarbeiter eines Betriebes eine optimale Arbeitsleistung erbringen können und gesundheitliche Schäden vermieden werden, sind ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze erforderlich. Zur Beurteilung kann man MTM anwenden, Methods of Time Measurements. Zu den richtigen Arbeitsmitteln zählen höhenverstellbare Arbeitstische. Die Höhenverstellung kann dabei auf unterschiedliche Art vorgenommen werden. Kroh, Rüdiger Den Hochleistungsdiodenlasern gehört die Zukunft Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 42–44 Die Laserbranche boomt, und im Glanz von zweistelligen Wachstumsraten schwang sich auch die Messe Laser ‘97 in München zu Rekordzahlen auf. Ein Plus von 9% bei den Ausstellern und 4% bei den Besuchern belegen den Erfolg der Fachmesse, die an Internationalität und an Bedeutung für industrielle Anwendungen zugelegt hat. Das größte Interesse galt in diesem Jahr den Diodenlasern. Stapel, Arnold G. Genaue und leise Impulsschrauber verdrängen Schlagschrauber Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 46–49 Impulsschrauber sind im Grunde Schlagschrauber mit hydraulischem Stoßdämpfer. Denn in der Tat haben die beiden Schraubertypen viel gemeinsam: beide sind drehmomentstark, schrauben schnell und übertragen so gut wie kein Reaktionsmoment auf die Hand. Nur sind Pulsschrauber sehr viel genauer, weit vibrationsärmer und deutlich leiser. Die neueste Entwicklung, die Dreikammer-Pulszelle, holt aus einem nur 900 g wiegenden Schrauber 55 Nm Drehmoment heraus. Programm berücksichtigt internationale Normen Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 50–51 Ein Konstrukteur ist aus technischen und betriebswirtschaftlichen Gründen gezwungen, ein Maximum an Standard- und Normteilen in seinen Konstruktionen einzusetzen. Weil sich für viele Unternehmen im Maschinenbau und in der mechanischen Konstruktion in der EU immer zwingender die Frage der innereuropäischen Zusammenarbeit in der Produktentwicklung und Vermarktung stellt, wurden bei dem vorgestellten Programm alle wichtigen europäischen und internationalen Normen berücksichtigt. Müggenborg, Hans-Jürgen Offene juristische Fragen bei der Ansiedlung im Gewerbepark Maschinenmarkt 103 (1997) 33, Seite 52–53 Weil Lagerhaltung hohe Kosten verursacht, sind zahlreiche Großunternehmen dazu übergegangen, Zulieferteile „just-in-time“ am Produktionsort anliefern zu lassen. Der hohe logistische Aufwand und die Gefahren von Produktionsstillständen bei Streik in einem Zulieferbetrieb werden in Kauf genommen, um die Lagerkosten einzusparen. Paradebeispiel ist wohl die Automobilindustrie.

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Vogel Marktforschung Umwelttechnik – Überwindung von Diffusionsbarrieren (Preis auf Anfrage) Die Studie „Umwelttechnik – Überwindung von Diffusionsbarrieren“ beschäftigt sich mit den Innovationsbarrieren der deutschen Wirtschaft gegenüber der Umwelttechnik und wie diese Hindernisse durch ein zielgerichtetes Marketing der Umwelttechnik-Anbieter überwunden werden können. Die Studie (Preis auf Anfrage) kann über den Zentralen Marketing-Service des Vogel Verlag bezogen werden. MM-Online Im »Maschinenmarkt« kann mittlerweile online recherchiert werden. Der Zugang erfolgt über die Wirtschaftsdatenbank Genios, die alle Hefte ab MM 1/1995 im Volltext vorhält. Auskunft über weitere Details bei der Recherche: Genios-Wirtschaftsdatenbank, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 8 87-15 24, Fax (02 11) 8 87-15 20.

Autoren F R O M M , J Ü R G E N , Dipl.-Ing., c/o Zwick GmbH & Co., August-Nagel-Straße 11, 89079 Ulm, Tel. (0 73 05) 1 00, Fax (0 73 05) 1 02 00

G Ö P P E L , R A I N E R , Dipl.-Ing. (FH), c/o Steinbeis-Transferzentrum, Managementsysteme, Frauenstraße 47, 89073 Ulm, Tel. (07 31) 9 68 92-0, Fax (07 31) 9 68 92-22

H O F F M E I S T E R , H A N S - W E R N E R , Dr.-Ing., c/o Universität Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, Langer Kamp 19 b, 38106 Braunschweig, Tel. (05 31) 3 91-76 01, Fax (05 31) 3 91-58 42

M Ü G G E N B O R G , H A N S - J Ü R G E N , RA, c/o Dr. Adams und Partner Unternehmensberatung GmbH, Königstraße 78, 47198 Duisburg, Tel. (0 20 66) 20 09-0, Fax (0 20 66) 73 34

N O L L E R , H A R A L D , Dipl.-Ing. (FH), c/o Zwick GmbH & Co., August-Nagel-Straße 11, 89079 Ulm, Tel. (0 73 05) 1 00, Fax (0 73 05) 1 02 00 S C H E R F F , K L A U S , Ing. (grad.), c/o FMS Förder- und Montage-Systeme Schmalzhofer GmbH, Werkstraße 6–8, 75031 Eppingen-Mühlbach, Tel. (0 72 62) 50 19, Fax (0 72 62) 43 44 S TA P E L , A R N O L D G . , Mühlenstraße 67, 41828 Hückelhoven, Tel. (0 24 33) 50 51, Fax (0 24 33) 50 52

W E B E R , T H O M A S , Dipl.-Ing., c/o Universität Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, Langer Kamp 19b, 38106 Braunschweig, Tel. (05 31) 3 91-76 07, Fax (05 31) 3 91-58 42 Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

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Kleine Labor-Trennsägeeinrichtung mit ergonomisch gestalteter Bedieneinheit Bestandteil des erweiterten Konzeptes der Labor-Trennsägeeinrichtung Diadisc 4500 ist eine gut zugängliche, ergonomisch angeordnete Bedieneinheit oberhalb der Tischplatte. Alle Bedien- und Kontrollelemente sowie die Not-Aus-Funktion sind zusammengefaßt. Ein HalogenSpot leuchtet den Arbeitsbereich aus. Per Taste läßt sich das Sägeblatt der Fertigungseinrichtung heben und senken. Eine Rotationsanzeige signalisiert die Werkzeugdrehung; bei Überlastung

stoppt die Maschine. Ein Depot hinter der Frontplatte kann sechs Trennwerkzeuge aufnehmen. Mutronic GmbH & Co. KG, 87669 Rieden, Tel. (0 83 62) 70 62, Fax (0 83 62) 70 65

Mikrodosiersystem für Werkzeugmaschinen versprüht biologisch abbaubares Öl Als Alternative zur konventionellen Wasserkühlung offeriert ein Hersteller sein lufthydraulisches Mikrodosiersystem für Maschinen zum Sägen, Bohren, Gewindeschneiden, Drehen und Fräsen, das sehr kleine Mengen eines vollständig biologisch abbaubaren Fluids auf Rapsölbasis punktgenau an die Schneide bringt. Die Werkzeugstandzeit soll bis zum Fünffachen des Üblichen betragen, außerdem würden das Reinigen der Maschine, das Entfetten des Werkstücks

und das Entsorgen des Kühlmittels entfallen. Hermann Klaeger GmbH, 70327 Stuttgart, Tel. (07 11) 3 05 09-88, Fax (07 11) 3 05 09-80

Planfräser mit Achteck-Wendeschneidplatten hat einen Durchmesser von 50 bis 160 mm Rot-o-mill heißt dieser für 50 bis 160 mm Durchmesser ausgelegte Planfräser mit DIN-6358-Aufnahme, dessen achteckige Wendeplatten mit positiver Schneidengeometrie einen sehr weichen Schnitt ermöglichen. Die sicher geklemmten Platten haben eine angesinterte Auflage und bieten so dem Fräser bestmöglichen Schutz. Ist eine Schneidkante verschlissen, dreht man die Platte in Pfeilrichtung zu einer neuen und fixiert die Schraube mit einem Schrau-

bendreher. Es sind verschiedene Platten verwendbar. Innotool GmbH, 71665 Vaihingen-Horrheim, Tel. (0 70 42) 83 16-0, Fax (0 70 42) 8 31-6 26

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Schleifen mit Stirnschliff-Segmentkopf ersetzt das Hobeln bei schlanken Teilen Lange, schlanke Präzisionsteile aus rostfreiem Stahl (nichtmagnetisch, zäh), die aus Genauigkeitsgründen nicht gefräst, sondern üblicherweise gehobelt werden, sollen durch Schleifen mit einem Stirnschliff-Segmentkopf wesentlich schneller zu fertigen sein. Nach Untersuchungen des Herstellers beträgt das Einsparungspotential zwischen 35 und 50% der Hobel-Hauptzeit. Die verwendete Fertigungseinrichtung basiert auf einer CNCLaufwagenschleifmaschine, die Werkstücke bis 10 m Länge

aufnehmen kann. Die Portalmaschine mit Stirn- und Peripherie-Schleifwagen verfährt in der X-Achse 11 500 mm mit einer Geschwindigkeit von 30 m/min. Die Tischbreite beträgt 350 mm, der Z-AchsWeg 275 mm. Die Spindel der 450-mm-Scheibe zum Stirnschliff leistet 30 kW, die der 300 mm breiten 350-mmScheibe für den Umfangsschliff 11 kW. Steuerung ist eine Siemens 810 G. Ingenieurbüro Otmar Fahrion, 70806 Kornwestheim, Tel. (0 71 54) 8 16 01-0, Fax (0 71 54) 2 76 09

Rundschalttisch mit Globoidkurvengetriebe ermöglicht Vielzahl von Standardbewegungen Die Vorteile eines modernen Hochleistungsschrittgetriebes können Anwender mit diesem Globoidkurven-Rundschalttisch nutzen. Der in zwei Baugrößen gefertigte Tisch mit der Bezeichnung Rigidial realisiert eine Vielzahl stoßund ruckfreier Bewegungsabläufe mit 2 bis 32 Stationen, positioniert punktgenau und rastet spielfrei. Zusätzliche Indexierungen entfallen. Die Ausführung mit zwei Stationen (Drehung um 180°) eignet sich besonders für Schwenk-

und Montageanwendungen oder Werkstückwechsel. Miksch GmbH, 73037 Göppingen, Tel. (0 71 61) 67 24-0, Fax (0 71 61) 1 44 29

Chlorfreies Öl für Zerspanungsaufgaben ist in acht Varianten verfügbar Für vielfältige Fertigungsaufgaben in der Zerspanungstechnik ist das chlorfreie Hochleistungs-Schneidöl Milpro ausgelegt. Es sind acht aufgabenoptimierte Varianten verfügbar, deren Anwendungsbreite von der Schwerzerspanung wie dem Räumen, dem Gewindeschneiden und dem Tiefbohren von hochfestem Stahl über den Allroundgebrauch bis zur Hochgeschwindigkeitsbearbeitung wärmebehandelter Stahllegierungen sowie zur Feinst-

bearbeitung durch Honen oder Bandschleifen reicht. Das Viskositätsspektrum bei 40 °C erstreckt sich von 4,9 bis 48 mm2/s. Alle Sorten sind von klarer, durchsichtiger Konsistenz, haben gute AntiNebel-Eigenschaften und einen angenehmen Geruch. Aufgrund der niedrigen Verdampfungsrate soll der Verbrauch ebenfalls niedrig sein. Cimcool Europe B.V., NL-3134 Vlaardingen, Tel. (00 31 10) 4 60 06 60, Fax (00 31 10) 4 60 32 40

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Handgeführtes Lotpasten-Dosiersystem Das kontrollierte Auftragen von Lotpasten für Vorserien, Prototypen oder andere manuell durchzuführende Pastenaufträge ermöglicht ein handgeführtes Dosiersystem. Es besteht aus einem in der Hand zu haltenden Schneckendosierventil und einem mikroprozessorgesteuerten Ventilsteuergerät. Laut Hersteller bietet das System die Technik von automatischen Dosieranlagen. Die programmierbare Motorgeschwindigkeit ermöglicht eine Feineinstellung der Materialzufuhrmenge. Ist die

Steuerung eingestellt, kann der Bediener gleichbleibende Mengen durch Drücken des Fußschalters dosieren. GLT Gesellschaft für Löttechnik mbH, 75173 Pforzheim, Tel. (0 72 31) 92 09-0, Fax (0 72 31) 92 09-39

Bohrschrauber mit 18-V-Akkupack Mit einem 18-V-Akkupack ist ein Bohrschrauber ausgerüstet. Damit bietet er gegenüber 12-V-Maschinen laut Hersteller über 50% mehr Motorleistung. Die Akkukapazität beträgt 1,7 Ah. Der Akkuschrauber hat ein maximales Drehmoment von 48 Nm im harten und 25 Nm im weichen Schraubfall. Die 20stufige Drehmomentvorwahl erlaubt eine genaue Begrenzung der Kraft auch für kleine Schrauben. Das synchronisierte Planetengetriebe liefert im zweiten Gang 0 bis 1600 min–1 Im ersten Gang ist die Dreh-

zahl von 0 bis 500 min-1 elektronisch steuerbar. Die automatische Spindelarretierung erleichtert die Bedienung des schlüssellosen Bohrfutters. Atlas Copco Elektrowerkzeuge GmbH, 45307 Essen, Tel. (02 01) 85 55-0, Fax (02 01) 55 58 57

Schmelzklebstoff erreicht hohe Festigkeit Einen schnellen Festigkeitsaufbau (Soforthaftung) und eine hohe strukturelle Endfestigkeit nach der Vernetzung verspricht ein Hersteller für seinen neuen PUR-Schmelzklebstoff. Er ist lösungsmittelfrei, feuchtigkeitsvernetzend und besteht aus einer Komponente. Der Klebstoff ist in der ersten Phase ähnlich einfach und schnell zu verarbeiten wie ein konventioneller Schmelzklebstoff. In der zweiten Phase vernetzt er durch die vorhandene Feuchtigkeit auf den Werkstoffen und erzielt eine hohe Endfestigkeit, die nur

noch mechanisch zerstört werden kann. Aufgrund der Flexibilität und Schlagfestigkeit des Klebstoffs ist die Verbindung dynamisch belastbar. 3M Deutschland GmbH, 41453 Neuss, Tel. (0 21 31) 14-29 21, Fax (0 21 31) 14-25 02

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Akkubetriebener Linienlaser Weder Transformator noch lästige Kabel benötigt ein Akku-Linienlaser, nach Angaben des Herstellers denn die Energieversorgung erfolgt über ein Standard-Akkusystem. Der Laser ist mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Länge von 103 mm kompakt und läßt sich einfach an Band-, Gehrungs- oder

Radialsägen installieren. Der Halbleiterlaser erlaubt mit einer Leistung von 3 mW die Projektion von ungefähr 1 m langen und 2 mm breiten intensivleuchtenden roten Linien . Z-Laser Optoelektronik GmbH, 79098 Freiburg, Tel. (07 61) 3 10 88, Fax (07 61) 3 97 71

Laserschneidanlage für Metallbänder Das Längsteilen von Stahl- oder Nichteisen-Metallbändern erfolgt heute üblicherweise auf Anlagen mit mechanischen Rollenscheren. Für das Umrüsten auf andere Streifenbreiten, Dicken und Qualitäten fallen trotz weitgehender Mechanisierung der Rüstvorgänge hohe Umrüst- und Einstellzeiten an. Eine entscheidende Reduzierung der Rüstzeiten für den Dünn- und Feinblechbereich schafft das Hochgeschwindigkeits-Laserstrahlscheiden mit CO2-Lasern mit Leistungen zwischen 1,5 und 2,5 kW. Der große Vorteil dieser Technik beruht auf der automatischen Verstellbarkeit der Laserschneidköpfe und der dazugehörenden Streifensepariereinrichtungen. Dies bedeutet laut Hersteller schnelle

Umrüstbarkeit auf andere Schneidprogramme und eine enorme Steigerung der effektiven Nutzungszeit im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen. Die Anlage ist mit acht CNC-Laserschneidköpfen ausgerüstet und ermöglicht bei vorbesäumtem Band das Herstellen von neun Streifen im Breitenbereich von 8 bis 1200 mm. Heinrich Georg GmbH, 57203 Kreuztal, Tel. (0 27 32) 7 79-0, Fax (0 27 32) 77 93 40

Entsorgungspatrone für HCl-Gemische Beim Betrieb von XeCl-Excimerlasern fallen chlorwasserstoffhaltige Spül- und Abgasmengen an. Um diese Chlorwasserstoffe umweltfreundlich zu entfernen, wurde eine Entsorgungspatrone entwickelt. Im Gegensatz zu bisherigen Patronen kann man bei ihr den Beladungsrad anhand der Verfärbung der Masse erkennen. Die gelbgrüne Verfärbung zeigt eine

unverbrauchte Masse an, wohingegen die rosafarbene Masse den verbrauchten Zustand anzeigt. Die Patrone wird einfach in den zu entsorgenden Gasstrom geschaltet und, wenn sie beladen ist, vom Hersteller zurückgenommen. Messer Griesheim GmbH, 47805 Krefeld, Tel. (0 21 51) 3 79-0, Fax (0 21 51) 3 79-1 15

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Lasersensoren für die Abstandsmessung Sichtbares Rotlicht der Laserschutzklasse 1 oder 2 liefert ein Laser-Abstandssensor mit integriertem LCD-Anzeiger. Die Austauschbarkeit des Sensors und der Kontrolleinheit erleichtert den Einsatz bei unterschiedlichen Meßdistanzen und verringert die Reparaturkosten und den Serviceaufwand. Der Lasersensor erreicht eine Auflösung bis 1 µm. Zur Auswahl stehen Lasersensoren für die Meßbereiche 50 ± 5 mm, 50 ± 10 mm, 80 ±

20 mm, 130 ± 50 mm und 250 ± 150 mm. Matsushita Automation Controls Deutschland GmbH, 83607 Holzkirchen, Tel. (0 80 24) 6 48-0, Fax (0 80 24) 6 48-5 55

CO2-Laser zum Schweißen und Schneiden Eine Dauerstrichleistung von über 500 W kann ein geschlossener CO2-Laser aufweisen. Die Pulsspitzenleistung liegt sogar über 1 kW. Damit erschließen sich dem Gaslaser in der Kombination mit der guten Leistungsstabilität Anwendungen in den Bereichen Schweißen, Schneiden und Gravieren von unterschiedlichen Werkstoffen. Die Strahlqualität wird dabei mit M2+1,2 angegeben. Die Lebensdauer wird mit über 20 000 Betriebsstunden angegeben.

Optilas GmbH, 82178 Puchheim, Tel. (0 89) 89 01 35-0, Fax (0 89) 8 00 25 61

Schweißlaser für die Mikrobearbeitung Für die Kleinserienfertigung wurde ein Laserschweißgerät konzipiert. Es zeichnet sich durch seine kompakten Abmessungen von 508 mm 3 483 mm 3 229 mm aus. Aufgrund des flexiblen Faserübertragungssystems eignet sich der Schweißlaser besonders für die Mikromaterialbearbeitung und dort für das Punkt- und Nahtschweißen, das Herstellen von Bondverbindungen auf Halbleiterträgern oder das Löten von feinen Metalldrähten auf flexiblen Leiterplatten. Variabel einstellbare Pulsbreiten (0,2 bis 10 ms) und Pulswiederholfrequenzen (0,5 bis 25 Hz) vereinfachen die Anpassung der

Laserparameter an das jeweilige Bearbeitungsproblem. Laser 2000 GmbH, 82234 Weßling, Tel. (0 81 53) 4 05-0, Fax (0 81 53) 4 05-33

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Komfortable Feinstaubfiltermaske mit integriertem Ausatemventil Als Ergänzung zum bestehenden FeinstaubfiltermaskenProgramm bietet ein süddeutsches Unternehmen nun die Feinstaubmaske Mandil FFP2S/V an. Das integrierte Ausatemventil senkt den Ausatemwiderstand. Dadurch steigt der Tragekomfort; ebenso wird ein Beschlagen von Schutzbrillen verhindert. Durch die langlebige, strapazierfähige Bänderung und den schaumstoffgefütterten flexiblen Nasenbereich ist eine gute Anpassung an jede Gesichtsform gewährleistet.

Erwin Klein GmbH, 70197 Stuttgart, Tel. (07 11) 61 70 75, Fax (07 11) 61 05 80

Auf Rollen verfahrbare Filteranlage für viele Anwendungsfälle verwendbar Für viele Anwendungsfälle entwickelt wurde die Filteranlage TK-LMD, die mit Rollen ausgestattet ist. Sie eignet sich für Löt- und Klebearbeitsplätze, Laseranlagen und Restauratoren. Großflächige Filter sorgen für einen hohen Abscheidegrad. Die erste Stufe bildet ein Vorfilter der Filterklasse F 5, die zweite Stufe ein Schwebstoffilter der Filterklasse H 13 und die dritte Stufe ein Aktivkohlefilter.

Teka Absaug- und Entsorgungstechnologie GmbH, 46342 Velen, Tel. (0 28 63) 92 82-0, Fax (0 28 63) 92 82 72

Türwächter für Notausgänge löscht Signal nach vorgegebener Zeit Als Sicherheitseinrichtung an Notausgängen ist ein Türwächter mit automatischer Alarmabschaltung nach vorgegebener Zeit zu verwenden. Das Gerät – ein grüner Metallkasten mit eingebauter Batterie und Hupe – wird üblicherweise unterhalb des Türdrückers oder neben einem Treibriegel montiert. Im Panikfall kann man den Türwächter um etwa 45° zur Seite schwenken, er gibt Alarm, und der Betätigungsweg für den Türdrücker oder den Riegel ist frei. Das Alarmsignal nach 30 s bis 10 min wird gelöscht,

GFS – Gesellschaft für Sicherheitstechnik mbH, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 8 50 60 28, Fax (0 40) 8 50 81 61

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Dichtheitsprüfstand arbeitet mit Helium Wie der Hersteller mitteilt, arbeitet ein Dichtheitsprüfstand auch im rauhen Betrieb störungsfrei. Unter normalen Fertigungsbedingungen sind keine besonderen Reinheitsanforderungen notwendig. Die Teile, die geprüft werden sollen, werden mit Helium aufgefüllt. Mit einem oder mehreren Sensoren wird dann austretendes Helium aufgespürt und eine Meldung ausgegeben, wenn der eingestellte Grenzwert überschritten wird. Auf diese Weise können Leckraten in der Größenordnung kleiner als 10–4 mbar l/s aufgespürt werden. Weil nur niedrige Anforderungen an die Konzentration des Heliums gestellt

werden müssen, ist eine Rückgewinnung leicht möglich. Matec Prüftechnik GmbH, 77815 Bühl, Tel. (0 72 23) 34 74, Fax (0 72 23) 8 32 74

Portable, netzunabhängige Videoskopsysteme Die Videokoffer HTS-1A und HTS-2A enthalten, wie der Hersteller mitteilt, die vollständige Ausrüstung für die visuelle Inspektion mit Boreskopen, Fiberskopen und Videoskopen. Aufgrund der internen Verkabelung der Komponenten und der Anschlußmöglichkeiten von Endoskopen, so der Hersteller weiter, sind die Videokoffer innerhalb von Sekunden betriebsbereit und ermöglichen eine schnelle Inspektion – auch wenn keine

Steckdose in der Nähe ist. Die automatische Spannungserkennung im Bereich von 90 bis 240 V (Wechselstrom) ermöglicht den weltweiten Einsatz. Netzunabhängiger Betrieb wird durch einen wiederaufladbaren 12-V-Akku möglich. Beide Videosysteme sind er leicht zu transportieren. Olympus Optical Co. (Europa) GmbH, 20097 Hamburg, Tel. (0 40) 2 37 73-0, Fax (0 40) 2 37 65

Schnell prüfendes Widerstandsmeßgerät Das Widerstandsmeßgerät Resistomat 2329 prüft und bewertet bis zu 50 Teile in einer Sekunde. Mit Meßbereichen von 200,00 mΩ bis 200,00 kΩ und einer Auflösung bis 10 µΩ wird eine Meßunsicherheit von 0,04% vom Meßwert erreicht. Für temperaturabhängige Prüflinge, beispielsweise aus Cu oder Al, kann eine Temperaturkompensation mit einem externen Pt 100-Sensor oder mit einem schnell reagierenden Pyrometer erfolgen. Für Klassifizierungen und Selek-

tierungen der Prüflinge steht ein Vierfach-Komparator mit Schaltausgängen zur Verfügung. Burster Präzisionsmeßtechnik GmbH & Co. KG, 76593 Gernsbach, Tel. (0 72 24) 6 45-19, Fax (0 72 24) 6 45-88

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Datenfunk-Übertragungssystem für Meßmittel und Barcode Das Datenfunk-Übertragungssystem Data-Control U80 wird als Plug-and-playSystem ausgeliefert und ermöglicht die mobile Meßdatenerfassung von Meßmitteln wie Meßschieber, Mikrometerschraube, Multimeter und allen anderen Meßgeräten mit serieller Schnittstelle. Alle gemessenen Daten werden sofort über Kurzstreckendatenfunk an die innerbetriebliche EDV-Anlage über-

tragen, wobei der Tastatureingang benutzt wird. Somit kann das System an alle gängigen Qualitätssicherungssysteme angeschlossen werden, ohne daß die Software zu verändern ist. Für die ISO-9000Norm können die angeschlossenen Meßmittel auch kalibriert ausgeliefert werden. Cenatron-Electronics, 86157 Augsburg, Tel. (08 21) 9 55 88, Fax (08 21) 9 47 82

Kompakt gebautes Schichtdickenmeßgerät mißt, speichtert und druckt Das Schichtdickenmeßgerät Quanix 5500 mißt, speichert und druckt. Diese Funktionen sind, wie der Hersteller betont, in einem äußerst kompakten Gehäuse von 13 cm 3 10 cm 3 3,8 cm untergebracht. Über ein Sondenkabel mit Adapter wird wahlweise die Fe-Sonde oder die Nicht-Fe-Sonde angeschlossen. Die Fe-Sonde arbeitet nach dem magnetinduktiven Prinzip, die Nicht-FeSonde nach dem Wirbelstromprinzip. Der Meßbereich der Sonden erstreckt sich von 0 bis 2000 µm. Es besteht die Möglichkeit, in je fünf Applikationsspeichern Sondenwerte für besondere Anwendungen zu hinterlegen, beispielsweise besondere Null-

punkte, Meßstandards und Minimal- und Maximalwerte, deren Überschreiten durch einen Warnton angezeigt wird. Der Datenspeicher reicht für maximal 3900 Werte. Automation Dr. Nix GmbH, 50739 Köln, Tel. (02 21) 17 16 83, Fax (02 21) 17 12 21

Kontrollkörper zur Überwachung von Eindringmitteln bei der Rißprüfung Für den Nachweis einer entsprechenden Prüfmittelqualität beim Prüfen mit fluoreszierenden und farbigen Eindringmitteln sind für den Anwender und den Hersteller bestimmte Kontrollen vorgeschrieben. Wie der Hersteller mitteilt, entsprechen seine Kontrollkörper der pr DIN EN 571/3. Der Kontrollkörper 1 besteht aus fünf Einzelplatten mit Rißtiefen von 5 bis 50 µm. Der Kontrollkörper 2 besteht

aus einer Einzelplatte mit fünf Anzeigen unterschiedlicher Ausdehnung und vier verschiedenen Rauhigkeitsstufen. Gemäß der DIN EN 571, so das Unternehmen weiter, muß der Anwender die Empfindlichkeit seines Prüfmittelsystems in bestimmten Abständen nachweisen und dokumentieren. Helling KG, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 5 47 18-0, Fax (0 40) 5 20 61

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Meßmaschine für Drehmoment und Leistung Das Meß- und Übertragungssystem einer Meßmaschine für die Drehmoment- und Leistungsmessung ist in die Welle der Maschine ebenso integriert wie der auswechselbare, von der Lagerreibung entkoppelte Drehmomentsensor. Die Meßwerterfassung erfolgt mit der Standard-Hardund Software des Herstellers. Die Meßmaschine besteht, wie der Hersteller mitteilt, im wesentlichen aus zwei Kom-

ponenten: einem Motor mit vier Quadranten-Leistungsreglern und einer auswechselbaren DMS-Vollbrücken-Meßwelle, die stirnseitig in die Welle der elektrischen Maschine integriert ist. Die Meßbereiche betragen 1, 5 und 20 Nm, die Meßunsicherheit liegt bei 0,2% vom Endwert. Dr. Staiger, Mohilo + Co. GmbH, 73614 Schorndorf, Tel. (0 71 81) 70 08-0, Fax (0 71 81) 70 08-49

Grafische Bedienoberfläche für Geräte zum Messen und Einstellen Die grafische Bedienoberfläche Multivision II ist, wie der Hersteller mitteilt, nicht nur für die eigenen Einstell- und Meßgeräte als Meßgerätesoftware geeignet, sie kann auch zur externen Dateneingabe in der Arbeitsvorbereitung als komplettes Werkzeugverwaltungssystem verwendet werden. Die Meßvorschrift, wie ein Werkzeug zu messen oder einzustellen ist, ist deutlich dargestellt. Für alle Werkzeugformen gibt es die entsprechenden Einstellkennungen. Die zu messenden oder einzustellenden Werkzeuge können in

beliebiger Anzahl im DXF- oder BMP-Format gespeichert und grafisch dargestellt werden. Die PC-Elektronik gibt es in 2-, 3-, und 4-Achs-Ausführung. E. Zoller GmbH & Co. KG, 71691 Freiberg, Tel. (0 71 41) 70 05-0, Fax (0 71 41) 7 29 02

Drehzahlmeßgerät arbeit in Echtzeit Wie der Anbieter mitteilt, erfaßt das Drehzahlmeßgerät n-mess Drehzahlen und Drehschwingungen von 5 bis 10 000 U/min-1 in Echtzeit. Innerhalb von 3µs stehen die ermittelten Drehzahlen als analoge Spannungswerte mit 12-Bit-Auflösung zur Verfügung. Das Gerät ist, so der Anbieter weiter, für alle Impulsgeber mit Rechteck-Ausgangssignal geeignet und verarbeitet bis 3600 Impulse pro Umdrehung mit Impulsfrequenzen

von 500 kHz. Es läßt sich über die Menüführung vollständig konfigurieren. Die mittlere Drehzahl und alle Einstellgrößen werden auf alphanumerischen Display dargestellt. Das Gerät verfügt über ein eingebautes 230 V-Netzteil oder ein 7 bis 32 V-Gleichsapannungsmodul. Optimum Gesellschaft für Automatisierungstechnik mbH, 71686 Remseck, Tel. (0 71 46) 87 10 60, Fax (0 71 46) 87 10 61

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Industrielle Beleuchtungsquellen ergänzen Bildverarbeitungssystem Eine Serie von Beleuchtungsquellen ist auf das Bildverarbeitungssystem des Anbieters abgestimmt. Beleuchtung ist, so der Hersteller, einer der wesentlichen Bereiche der Bildverarbeitung. Mit ihr stehe oder falle oft das Gelingen einer Installation. Aus diesem Grund bietet das Unternehmen eine zum Bildverarbeitungssystem passende Serie von Beleuchtungsquellen an. Es stehen auf LED und Niederspannungsbeleuchtungen basierende Auf- und Durchlichtquellen und auch Ringlichtquellen zur Verfügung.

Image Integration GmbH, 82216 Gernlinden, Tel. (0 81 42) 48 72 00, Fax (0 81 42) 48 72 01

Kontur-Laser-Scanner zum Messen von rotationssymmetrischen Werkstücken Die Contour-Laser-Scanner CLS 4500/6500 sind Meßsysteme, die speziell entwickelt wurden zum berührungslosen Messen von geschliffenen oder gedrehten rotationssymmetrischen Werkstücken in nur einem Arbeitsgang. Die Grundlage dieses Meßsystems ist eine Kombination der Meßmittel Laser-Scanner und Glasmaßstab. Die Meßunsicherheiten der Geräte betragen für Durch-

messer U1= (2 + L/25) µm, mit einer Wiederholstandardabweichung von 0,5 µm und für Längen U1= (10 + L/50) µm, mit einer Wiederholstandardabweichung von 2 µm. Die Meßgerätefamilie ist auf den zuverlässigen Einsatz in der Fertigung ausgerichtet. Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH & Co., 55545 Bad Kreuznach, Tel. (06 71) 2 91 02, Fax (06 71) 29 12 00

Linear-Encoder mißt Wege bis 25 mm Wie der Hersteller mitteilt, wurde ein Linear-Encoder für alle Anwendungen konstruiert, die ein hohes Maß an Genauigkeit erfordern, um im Labor erste Messungen an maschinell hergestellten Präzisionskomponenten durchzuführen, oder zur Kalibrierung. Momentan stehen zwei Meßbereiche zur Auswahl: 12 und 25 mm. Die Linearencoder mit 50 und 100 mm Hub sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, heißt es weiter. Der Maßstab arbeitet standardmäßig federgeführt oder kann über ein Kabel ferngesteuert werden.

Solartron Deutschland GmbH, 45470 Mülheim, Tel. (02 08) 3 10 26, Fax (02 08) 3 14 41

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CAD-Mechaniksoftware in neuer Version Die Mechaniksoftware MechSoft 6.14, die als CAD-Applikation für Autocad 14 entwickelt wurde, bietet nach Herstellerangabe dem Konstrukteur und Planer ein mächtiges Werkzeug für seine tägliche Arbeit. Das 32-BitProgramm arbeitet sowohl unter Windows 95 als auch unter Windows NT. Das Programm unterstützt neben 2DKonstruktionen auch die Arbeit an 3D-Modellen. Der Navigator erleichtert den Fang bestimmter Punkte wie nicht vorhandene Schnitt-

punkte zweier Objekte sowie die Generierung von Konstruktionshilfslinien während der Zeichenarbeit. Ergänzt wird der Navigator durch den Locator, der alle relevanten Objektfänge übersichtlich anzeigt und zur Auswahl stellt. Logische Layergruppen (Superlayer) ermöglichen es, unterschiedliche Varianten an einer Konstruktion schnell zu entwerfen und zu prüfen. Delta Barth Systemhaus GmbH, 09212 Limbach, Tel. (0 37 22) 71 70-0, Fax (0 37 22) 71 70-11

Planungssoftware verwaltet Daten zentral Im Gegensatz zu konventionellen CAE-Programmen, arbeitet die Planungssoftware Logocad PLT nicht dokumentenorientiert, sondern datenorientiert. Damit soll die Aktualität der Daten über alle Fachbereiche und alle Planungsphasen des Projekts gewährleistet werden. So soll es möglich sein, die Anlage über den gesamten Lebenszyklus konsistent zu planen und zu verwalten. Konzipiert und entwickelt wurde das Programm zum Planen und Verwirklichen von prozeßorientierten und verfahrenstechnischen Anlagen. Alle notwendigen Planungsdaten,

Zeichnungen und Listen werden zentral in einer leistungsfähigen Datenbank gespeichert. Das erhöht nach Angabe des Herstellers die Aktualität und verkürze den Planungsaufwand, denn Änderungen würden sofort im gesamten System umgesetzt werden. Zusätzlich ermögliche das modulare Systemkonzept durch die offene Systemstruktur auch eine Teilintegration in bestehende EDV-Strukturen, Innotec Systemtechnik GmbH, 58332 Schwelm, Tel. (0 23 36) 91 88-0, Fax (0 23 36) 1 60 05

Maschinenbau-Konstruktionssoftware als Demoversion erhältlich Als Demoversion erhältlich ist ab sofort die MaschinenbauCAD-Software Autonorm 6.0. Die Software kann direkt über das Internet über die Adresse http://www.t-online.de/home/ fs-muc/autonorm.htm heruntergeladen werden. Das Programm läuft unter Autocad 12/13. Ab Verfügbarkeit von Autocad 14 wird die Demoversion auch für R14 vorliegen, so der Betreiber. Das Originalprogramm hat einen integrierten Wellengenerator, der eine schnelle und

effiziente Konstruktion von Wellen mit oder ohne Bohrungen ermöglicht. Ab sofort ist es mit dem Programm möglich, maschinenbaugerecht zu bemaßen. So können Passungsangaben mit der Bemaßung verknüpft werden; die zugehörigen Werkstückmaße sind auf Knopfdruck in einer Tabelle verfügbar. Frank Schramm, CAD-Softwarefachhandel, 81539 München, Tel. (0 89) 62 00 13 31, Fax (0 89) 62 00 13 32

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Tragbare 300-V-Schraubstation Eine 300-V-Schraubanlage besteht aus einem Elektro-Winkelschrauber mit bürstenlosem Gleichstrommotor und einer Mikroprozessorsteuerung. Sie eignet sich für Schraubengrößen von M6 bis M16 und ist tragbar, so daß sie in den Produktionsfluß der Montage eingefügt oder wieder herausgenommen werden kann. An der Einstellfront des Prozessors sind sechs verschiedene Anzugsarten und deren Parameter einstellbar. Programmierbar sind Drehmoment und Drehzahl sowie Anlegegeschwindigkeit. Der Winkelschrauber verfügt über einen

Drehmomentbereich von 5,5 bis 225 Nm und ein Drehzahlband von 100 bis 1200 min–1. Deutsche Gardner-Denver GmbH & Co., 73461 Westhausen, Tel. (0 73 63) 81-0, Fax (0 73 63) 81-2 22

Druckluftgerät für Dornbruchniete Nur ein Gewicht von 1,1 kg weist ein Druckluftgerät für Dornbruchniete auf. Damit können Blindniete mit Nenndurchmesser von 2,4 bis 4 mm verarbeitet werden. Für Durchmesser bis 6,5 mm gibt es auch zwei größere Geräte. Hochfeste Werkstoffe sorgen für das niedrige Gewicht. Die Nietgeräte haben einen TippTastenauslöser und sind mit einer einstellbaren Dornabsaugung ausgestattet. Durch ein integriertes Schiebeventil

kann die Druckluft einfach abgeschaltet werden. Avdel Verbindungselemente GmbH, 30851 Langenhagen, Tel. (05 11) 72 88-3 88, Fax (05 11) 72 88-3 25

Abschalt-Winkelschrauber bis 150 Nm läßt sich durch Zwischenstücke verlängern Es kommen immer wieder Anwendungsfälle vor, in denen Schrauben an so unzugänglichen Stellen sitzen, daß sie kein noch so langer Arm erreichen kann. Abhilfe schafft jetzt ein Abschalt-Winkelschrauber, für den es 150 mm lange, anschraubbare Zwischenstücke gibt. Damit läßt sich das Handwerkszeug, das serienmäßig 486 mm lang ist, bis auf nahezu 1 m verlängern. Schraubleistung und Anziehgenauigkeit ändern sich laut Angabe des Herstellers durch die Verlängerung nicht. Der Winkel-

schrauber wird für Drehmomente von 0,5 bis 150 Nm angeboten. Atlas Copco Tools GmbH, 45307 Essen, Tel. (02 01) 85 55-0, Fax (02 01) 55 58 57

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Absauggerät für Schweißrauch und Staub hat einen leicht bewegbaren Arm Als Schweißrauch- und Staubfilter mit Druckluftabreinigung ist das mobile Absauggerät Super Sog zu verwenden, das aus Stahlblech hergestellt wird. Der Staub wird über einen leicht beweglichen, 3 oder 4 m langen Absaugarm in das Gerät gesaugt. Dort trifft er auf einen Prallabscheider, der die Großpartikel abscheidet. Feinstäube und Schweißrauch werden durch zwei Filterpatronen abgeschieden und im OfflineVerfahren mit Druckluft über rotierende Düsen abgereinigt. Der abgeschiedene Staub fällt in einen Staubbehälter mit Kunststoffbeuteleinsatz.

Füchtenkötter Brandis GmbH, 04821 Brandis, Tel. (03 42 92) 4 18-0, Fax (03 42 92) 4 18-25

Gefahrstoffdatenbank mit vielen Bildern bietet umfangreiche Suchhilfen Mit umfangreichen Suchhilfen ist laut Anbieter die computergestützte Gefahrstoffdatenbank Auerdata PR 2.0 versehen. Umfangreiche Erweiterungen gegenüber der ersten Version kennzeichnen die zweite Version. Neben den jeweils aktuellen Grenzwerten stehen dem Nutzer mehr als 150 000 Einzeldaten zur Verfügung. Zu jedem Gefahrstoff finden sich eine Fülle von Informationen wie zum Beispiel physikalisch-chemische

Grunddaten oder sicherheitstechnische Grenzzahlen. Die übersichtliche Darstellung der ersten Version wurde mit zahlreichen Bildern ergänzt. So ist jedes Prüfröhrchen zur Gefahrstoffmessung abgebildet. Die Suchhilfen führen den Benutzer schnell und einfach zu den gesuchten Gefahrstoffen. Auergesellschaft GmbH, 12059 Berlin, Tel. (0 30) 68 86-0, Fax (0 30) 68 86-15 58

Schwenkbare Gesichts-Notfalldusche kann auf dem Labortisch montiert werden Unmittelbar neben einem Waschbecken auf dem Labortisch kann die Augen- und Gesichts-Notfalldusche Maestro EF624 montiert werden. Sie verfügt über einen Schwenkmechanismus. Wenn sie nicht in Benutzung ist, wird sie einfach weggeschwenkt und hält so den normalen Arbeitsbereich frei. Im Notfall wird die Dusche über das Waschbecken geschwenkt und ist sofort zur Hilfe bereit. Diese Arbeitsweise ist besonders dann

empfehlenswert, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. IDS Ingenieurbüro Dietmar Simsheuser, 53520 Insul, Tel. (0 26 95) 2 32, Fax (0 26 95) 14 72

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Weiterentwickeltes 2D-Zeichenprogramm verarbeitet auch Pixeldaten In der Version 8.0 wurde nun das 2D-Zeichenprogramm ME 10 vorgestellt. Das Zeichenund Dokumentationssystem kann Pixeldaten im TiffFormat direkt in eine ME 10Zeichnung einbinden. Die üblichen Bearbeitungskommandos wie Drehen, Bewegen, Skalieren und Löschen behandeln die importierten Pixeldaten wie normale Objekte des Programms. Die Reihenfolge der Objekte läßt sich wie bei anderen Zeichnungselementen ändern. Weitere Daten können mit

den Kommandos des Programms zu Pixeldaten hinzugefügt werden. Die hybride Zeichnung aus Pixel- und Vektordaten ist speicherbar und kann geplottet werden. Wird mit 3D-Modellen und 2D-Zeichnungen gearbeitet, ermöglicht die Pixelfunktion das Einbinden von gescannten Zeichnungen sowie von Screen-Dumps aus dem Programm Soliddesigner. Cocreate Software GmbH, 82024 Taufkirchen, Tel. (0 89) 61 41 20, Fax (0 89) 61 41 23 00

Konstruktions-Software in neuer Version ermöglicht Virtual-Reality-Darstellungen Die neueste Version des CADProgramms Archicad ermöglicht nun auch Benutzern von Rechnern mit WindowsBetriebssystem Virtual-Reality-Darstellungen. Bislang war es nur unter dem MacintoshBetriebssystem möglich, diese Form der Präsentation und Visualisierung zu produzieren (Apple-Qicktime-Technologie). In Virtual-Reality-Panoramen betrachtet beispielsweise der Bauherr das zukünftige Bauwerk in selbstgesteuerten 360°-Schwenks oder Rundumspaziergängen. Die Darstellun-

gen sind auf CD-ROM zu speichern oder über das Internet abzurufen. Für Anwender von Archicad 5.0 unter Windows 95 oder Windows NT ist das Update kostenlos. Als vollständig 3D-fähiges Konstruktionswerkzeug hat das Programm schon seit langem Formen der Visualisierung wie verschiedene Formen des Renderings zur fotorealistischen Darstellung bereits integriert. Graphisoft Deutschland GmbH, 80337 München, Tel. (0 89) 74 64 30, Fax (0 89) 74 64 32 99

CAD-Software für die Elektrotechnik ist durchgängig objektorientiert Zentrales Kennzeichen der – laut Hersteller – von Grund auf neu entwickelten Software ist das im Rahmen von CAEProdukten erstmals realisierte, durchgängig objektorientierte Systemkonzept. Das Programm sei demnach in allen Programmteilen von Grund auf strikt modular aufgebaut. Das Ziel des Herstellers war es, dem Anwender auch langfristig den laufenden Technologiefortschritt optimal zu erschließen. Das Programm ermöglicht darüber hinaus sofort

drastische Geschwindigkeitsund Produktivitätsgewinne im Projektierungsprozeß. Dafür zeichne sich das neue CAEDatenmodell verantwortlich. Sämtliche grafischen, technischen und kaufmännischen Projektinformationen seien hier erstmals auf Bauteilebene vollständig integriert und in Echtzeit abrufbar. Wiechers & Partner Datentechnik GmbH, 40771 Monheim, Tel. (0 21 73) 39 64-0, Fax (0 21 73) 39 64 25

TERMINE

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Kongresse, Kolloquien, Seminare Seminar: Gestaltung von SpindelLagersystemen für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung

Aachen 27. und 28. 8.

745 DM

Hannover 9. bis 11. 9.

1185 DM

Essen 10. bis 12. 9.

950 DM (1000 DM ab 14. 8.)

Magdeburg 11. bis 13. 9.

650 DM (750 DM ab 19. 8.)

Bremen 18. und 19. 9.

750 DM

Leipzig 18. 9.

150 DM

Kassel 19. 9.

kostenlos

Berlin 29. bis 30. 9.

1980 DM

Frankfurt/ Main 30. 9. und 1. 10.

1180 DM

Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) der RWTH Aachen, Steinbachstraße 53 B, 52074 Aachen, Tel. (02 41) 80 74 43, Fax (02 41) 88 88-2 93 Seminar: Klebtechnik Fachhochschule Hannover, Ricklinger Stadtweg 118, 30459 Hannover, Tel. (05 11) 92 96-1 33, Fax (05 11) 92 96-9 91 33 Große Schweißtechnische Tagung 1997 Deutscher Verband für Schweißtechnik e.V., Tagungsabteilung, Postfach 10 19 65, 40010 Düsseldorf, Tel. (02 11) 15 91-3 02 oder -3 03, Fax (02 11) 15 91-3 00 3. Magdeburger Maschinenbau-Tage Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tagungsbüro, Postfach 4120, 39016 Magdeburg, Tel. (03 91) 6 71 87 47, Fax (03 91) 6 71 82 12 Forum: Laser-Materialbearbeitung im Transportwesen Bias – Bremer Institut für angewandte Strahltechnik, Klagenfurter Straße 2, 28359 Bremen, Tel. (04 21) 2 18-01, Fax (04 21) 2 18-50 63 Tagung: Innovationsmanagement im Mittelstand Wupperataler Kreis e.V. – Deutsche Vereinigung zur Förderung der Weiterbildung von Führungskräften, Innovationsmanagement, Postfach 51 10 28, 50946 Köln, Tel. (02 21) 37 20 18, Fax (02 21) 38 59 52 Tagung: Innovation bei HSCTechnologie und Arbeitsschutz Institut für Arbeitswissenschaft der Universität Gesamthochschule Kassel, Heinrich-Plett-Straße 40, 34109 Kassel, Tel. (05 61) 8 04 41 18, Fax (05 61) 8 04-41 62 Spitzenleistungen im Visier – 12. Deutsches Symposium für Einkauf und Logistik Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Waidmannstraße 25, 60596 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 96 31 58-0, Fax (0 69) 63 45 45 Seminar: Prozeßorientierte Audits entlang der Wertschöpfungskette Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V., August-Schanz-Straße 21 A, 60433 Frankfurt/Main, Tel. (0 69) 9 54 24-1 17, Fax (0 69) 9 54 24-1 33

BÜCHER

Jahrbuch Schleifen, Honen, Läppen und Polieren Hrsg. von H.-K. Tönshoff und E. Westkämper. Essen: VulkanVerlag, 1997. 685 S., 92 DM.

Wörterbuch der Fertigungstechnik, Umformtechnik 1 Hrsg. von CIRP. Berlin, Heidelberg: SpringerVerlag, 1997. 369 S., 198 DM.

Endmaßkalibrierung Von W. Dutschke und anderen. Renningen: Expert-Verlag, 1997, 102 S., 44 DM.

Neueste Erkenntnisse

Kurz und bündig

Lesenswert

Als 58. Ausgabe präsentiert sich dieses Jahrbuch mit dem beeindruckenden Namen allen an der Feinbearbeitung von Metall Interessierten. Wie gewohnt faßt das Werk neueste Erkenntnisse zum Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide zusammen, einer Verfahrensgruppe, die sich der „Konkurrenz“ anderer Trennprinzipien zunehmend erwehren muß. Welche Erfolge dabei aus technischer Sicht erzielt wurden, ist in vier Kapiteln zusammengefaßt. Eine systematische, lehrbuchhafte Darstellung der Feinbearbeitung sollte der Leser allerdings nicht erwarten. Vielmehr werden traditionell in Form von Fachaufsätzen unterschiedliche Probleme beleuchtet, die den einen mehr, den anderen weniger interessieren werden, zum Beispiel ein Modell zur Berechnung des Spannungszustandes beim Schleifen von Werkstücken mit plasmagespritzten Schichten oder der Einfluß der Schleifbearbeitung auf das Verschleißverhalten von Hartmetallwerkzeugen. Von Aktualität zeugt die Berücksichtigung substituierender Verfahren und die Integration des Themas umweltentlastende Kühlschmierung. Daß die Fachaufsätze mit Werbung garniert wurden, sollte man nicht als Störung empfinden, sondern als Bereicherung und Ergänzung des abschließenden Kapitels, in dem Handelsnamen, Markenbezeichnungen und Bezugsquellen zusammengefaßt sind. Der Praktiker findet dort Anbieter von Schleifmaschinen und Zubehör. Schließlich taugt das Schleifen nicht nur als Gegenstand theoretischer Erörterungen. Man kann auch Geld damit verdienen. FRANK PFEIFFER

Mißverständnisse treten häufig dann auf, wenn Begriffe von einer Sprache in eine andere übersetzt werden müssen, vor allem dann, wenn es um Definitionen technischer Begriffe geht. Auf Wörterbücher – so unvollständig sie auch sein mögen – kann denn auch kaum einer verzichten. Lexika sind Orientierungshilfe im Dschungel der Fachbegriffe. Wer als Fachmann Begriffe aus dem Bereich der Umformtechnik ins Englische oder/ und ins Französische übersetzen muß, hat mit diesem dreisprachigen Wörterbuch eine nützliche Arbeitshilfe. Dieser erste von zwei Bänden „Umformtechnik“ enthält die wichtigsten Begriffe mit kurzen, verständlichen Erläuterungen aus den Bereichen „Allgemeine Grundbegriffe der Umformtechnik“, „Schmieden und Gesenkschmieden“, „Kalt- und Halbwarm-Massivumformung“ sowie „Blechbearbeitung“. Wo die rein textliche Erläuterung an ihre Verständnisgrenzen stößt, erläutern Abbildungen das geschriebene Wort. Dreispaltig strukturiert und in Kapitel gegliedert, orientiert sich die alphabetische Reihenfolge an den deutschen Begriffen und nennt in den folgenden Spalten die englischen und französischen Übersetzungen. Die etwas gewöhnungsbedürftige Reihenfolge – sie beginnt aufgrund der Gliederung in Kapitel in jedem Kapitel von vorn – erschwert jenen die Suche, die den gesuchten Fachbegriff keinem der vier Kapitel zuordnen können. BERND KELLER

Beanstandungen in Zertifizierungsaudits werden immer häufiger wegen Abweichungen in der Prüfmittelüberwachung ausgesprochen, denn eine zuverlässige Beurteilung der Qualität ist nur mit ordnungsgemäß benutzten und überwachten Prüfmitteln möglich. Die in diesem Band zusammengefaßten Beiträge von führenden Fachleuten stellen in einem systematischen Aufbau die Grundlagen, die Eigenschaften der Endmaße sowie Rückführbarkeit auf die nationalen Normale dar. Einen breiten Raum nehmen die Messung und Kalibrierung sowie die Anforderungen an Meßraum und Arbeitsumgebung dar. Das vorliegende Buch wendet sich an die Praktiker, die mit der Messung dimensioneller Größen befaßt sind. Es kann zur Einführung derer dienen, die mit der Kalibrierung von Endmaßen befaßt sind. Es ist aber insbesondere den Benutzern von Endmaßen zu empfehlen. Sie werden durch gut verständliche Beiträge sowie durch sorgfältig ausgewählte und anschaulich beschriebene Beispiele in die Thematik eingeführt. Die Gründe und Hintergründe für den doch erheblichen Aufwand zur Kalibrierung von Endmaßen sowie die Sorgfalt, mit der Endmaße behandelt werden sollten, werden verdeutlicht. Dieses Buch stellt den aktuellen Stand des Wissens zum Thema der Endmaße dar. Es hebt sich durch die gut lesbaren Ausführungen und die einfach nachvollziehbaren Beispiele positiv von anderen Werken ab. Das Urteil lautet: empfehlenswert und lesenswert. BENNO KOTTERBA

I

Windows 95 Von J. Riedel. Haar: Markt und Technik Buch und Software-Verlag, 1997. 430 Seiten, 19,95 DM.

Das kompakte Computerbuch führt aufgabenorientiert und fachkundig durch das Betriebssystem Windows 95. Es zeigt dem Leser, wie er alle Funktionen nutzen kann. die Windows 95 bietet. Dazu bietet der Autor Erklärungen, Tips und Hinweise, leichtverständliche Arbeitsschritte und einen praktischen Nachschlageteil. In dem Buch werden die Installation, der Umgang mit dem Desktop, der Einsatz des Explorers, das Arbeiten mit Ordnern und Dateien, die Nutzung der Registrierdatenbank, die Anwendung und Installation von Komponenten, Modems, Multimedia, Internet und Tips und Tricks behandelt.

Studieren mit dem Internet Von K. Pitter, S. Amato, J. Callahan, R. Minato und M. Spalti. München: Carl Hanser-Verlag, 1997. 204 Seiten, 39,80 DM.

Das Internet entwickelt sich für Studenten aller Fachrichtungen zum unentbehrlichen Arbeitsmittel. Es ermöglicht die zeitsparende Recherche in Beständen von Bibliotheken und in Datenbanken von Forschungsinstituten. Und zu beinahe jedem Thema findet in sogenannten „Newsgroups“ ein Erfahrungsund Meinungsaustausch statt. Ein Schlüssel zu Bibliotheken, Datenbanken, Newsgroups und im Netz freiverfügbarer Software ist das bei Hanser erschienene Buch. Studenten lernen, mit jeder Plattform (Macintosh, UNIX oder Windows), die verschiedenen Internet Werkzeuge zu nut-zen. Die Dienste E-Mail und Listserv-Mailing-Lists, Usenet-Newsgroups, Gopher, Telnet, FTP, WAIS und WWW werden Schritt für Schritt mit anschließenden OnlineÜbungen vorgestellt.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33

V ORSCHAU AUF MM 34 VOM 18. 8. 1997

Maschinenmarkt

Informationsmanagement „Allein im Engineeringbereich führt ein zentraler Datenpool zu Kapazitätseinsparungen von zehn Prozent“, quantifiziert Dr.-Ing. Helmut Maier, geschäftsführender Gesellschafter der MCSS, Karlsruhe, den Nutzen des elektronischen Datenmanagements.

Hebezeuge Das Anschlagen oder Aufnehmen von Lasten zum Kranen ist als sicherheitstechnisch besonders verantwortungsvolle Tätigkeit anzusehen. Die zur Verfügung stehenden Produkte aus textilen Fasern bieten den Anwendern vielerlei Vorteile.

Koagulieren Koagulationsverfahren sind für die Entsorgung von Lackoverspray geeignet. Dabei sind die Anforderungen an zeitgemäße Koaguliermittel sehr hoch. Zu den Aufgaben der Gerinnungsstoffe gehört, daß sie Lackpartikel im Wasser binden.

Themen Materialfluß Informationstechnik Umweltschutz Instandhaltung

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Elektronische Baugruppen

Schutzschichten Zunehmend werden in der Klimatechnik für den Korrosionsschutz von Wärmeaustauschern mehrlagige Schutzschichten verwendet.

Management

Sensorik

SPS-Software Die Zuverlässigkeit von Software für speicherprogrammierbare Steuerungen läßt sich nur durch qualifizierte Tests in der Entwicklungsphase der Software erhöhen. Verbundwerkstoffe Im nächsten Teil der „Serie“ wird gezeigt, wie Matrix und Verstärkungsfasern aufeinander abgestimmt werden müssen.

Internet Viele kleine und mittlere Unternehmen haben noch immer nicht erkannt, daß Informationen über das Internet viel schneller verfügbar sind als über den Postweg.

III

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 33