Konzept. Jugendcoaching My Future Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hin zu Bildung Beruf Arbeit

!"#$%$&'(( )! Konzept Jugendcoaching „My Future“ Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hin zu …Bildung – Beruf – Arbeit Ein Projekt de...
Author: Leander Braun
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Konzept

Jugendcoaching „My Future“ Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hin zu …Bildung – Beruf – Arbeit

Ein Projekt des Netzwerks der Jugendtreffs und –zentren Südtirols (n.e.t.z.) in Zusammenarbeit mit der Abteilung 40 - Bildungsförderung, Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung

Projektdauer 2014 – 2016

Inhaltsverzeichnis Einleitung................................................................................................................................ 3 ! Vorlaufphase und zeitliche Entwicklung des Projektes ...................................................... 5 Die 2013er-Maßnahmen der Südtiroler Landesregierung ................................................... 6 Ziel des Projektes .................................................................................................................. 8 Hauptziel des Projektes ....................................................................................................... 8 Feinziel................................................................................................................................. 8 Dialoggruppenbezogene Ziele ............................................................................................. 8 Strukturbezogene Ziele ........................................................................................................ 8 Bildungs- und beschäftigungspolitische Ziele ...................................................................... 9 Dialoggruppe des Jugendcoachings ................................................................................. 10 Der Ablauf des Jugendcoachings ...................................................................................... 11 Arbeitsprinzipien des Jugendcoachings ........................................................................... 14 Das Projektteam ................................................................................................................... 18 ! Die/der Jugendcoach ....................................................................................................... 19 Qualifikation der Jugendcoaches ....................................................................................... 19 Weiterbildungen bzw. Ausbildungslehrgänge für Neu-EinsteigerInnen und Erfahrene ..... 19 Schnittstellen der Zusammenarbeit. Kommunikation. Information ................................ 21 Die Aufgaben der verschiedenen Akteure......................................................................... 23 ! Berufs- und Ausbildungsberatung .................................................................................... 23 ! Die Jugendeinrichtungen. Jugendzentren. Die JugendarbeiterInnen .............................. 23 ! Universität ........................................................................................................................ 24 ! Arbeitsmarktservice.......................................................................................................... 24 ! Handelskammer ............................................................................................................... 24 ! Deutsches Bildungsressort .............................................................................................. 24 ! Schulen ............................................................................................................................ 24 Beirat..................................................................................................................................... 25 Unterstützende Maßnahmen ............................................................................................... 26 Wirksamkeitsfaktoren.......................................................................................................... 28 Rück- und Ausblick ............................................................................................................. 29 ! Zusammensetzung des Jugendcoaching-Teams ............................................................ 30 Anhang.................................................................................................................................. 31 ! Kontaktadressen .............................................................................................................. 31 ! Glossar ............................................................................................................................. 34 ! Quellen (Auszug) ............................................................................................................. 37

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Einleitung

MY Future Jugendcoaching ist ein freiwilliges, kostenloses, zeitlich befristetes Angebot der individuellen Begleitung für Jugendliche und junge Erwachsene in kritischen Phasen des Übergangs Schule-Ausbildung-Arbeit

Jugendliche und junge Erwachsene, unabhängig von Alter, Herkunft, Sprache, Geschlecht können von Schulabbruch, Schulabsentismus und Arbeitslosigkeit berührt sein. Die Gründe und die daraus erwachsenden Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hierfür können sehr vielfältig sein. Das Projekt MyFuture ist sich dieser Diversität bewusst. Die Jugendcoaches treten daher direkt, unbürokratisch und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kontakt um sie bestmöglich in den Phasen des Überganges begleiten zu können. Das Jugendcoaching ist ein landesweites Angebot. Durch die Methodik ist das Jugendcoaching niederschwellig, flexibel und direkt bei der Dialoggruppe, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Jugendcoaching ist eingebettet in den professionellen Handlungsfeldern der verschiedenen Netzwerkpartner, insbesondere der Ausbildungs- und Berufsberatung und der Offenen Jugendarbeit. Das vorliegende Konzept ist die Frucht eines bald zweijährigen Prozesses. Unter anderem sind in das Papier die Ergebnisse aus Team- und Beiratssitzungen, mehreren Workshops, der Evaluation der Universität sowie aus vielen informellen Besprechungen mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen, aber auch aus strukturierten Interviews mit JugendarbeiterInnen eingeflossen. Ende 2013 hat die Abteilung 40 – Bildungsförderung, – Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung der Provinz Bozen gemeinsam mit dem n.e.t.z.- Netzwerk der Jugendtreffsund -Zentren Südtirols das Projekt „My Future“ als eine Maßnahme der Landesregierung gegen die steigende Jugendarbeitslosigkeit gestartet. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Ausbildungs- und Berufsberatung und der Offenen Jugendarbeit durchgeführt, deren Angebot durch jenes des Jugendcoachings ergänzt und erweitert wird. Eine gemeinsame, übergeordnete Aufgabe der Ausbildungs- und Berufsberatung und der Offenen Jugendarbeit ist es, Jugendliche und junge Erwachsenen auf einem gelingenden Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und zu unterstützen. Diese Aufgabe steht auch auf Grund der immer schwieriger werdenden Jobsuche und den sich verändernden Rahmenbedingungen vor ständig neuen Herausforderungen, welchen sich die Gesellschaft stellen muss. Das Projekt My Future stützt sich auf Fachkenntnisse, Methoden und Erfahrungen der Ausbildungs- und Berufsberatung und der Offenen Jugendarbeit (OJA). Letztere hat häufig bereits Kontakte zur angepeilten Dialoggruppe, welche von den herkömmlichen Unterstützungssystemen nicht (mehr) erreichbar ist. Durch die Nähe und Zusammenarbeit mit den Jugendzentren und den JugendarbeiterInnen vor Ort hat das Jugendcoaching einen direkten Zugang auch zu diesen Jugendlichen und deren Sozialraum. Diese wenden sich gerne auch mit Fragen zu Ausbildung, Job und Beruf an die JugendarbeiterInnen im Jugendzentrum. Die Offene Jugendarbeit sieht sich in den letzten Jahren nämlich vermehrt mit dem Thema Beschäftigung und Ausbildung konfrontiert. Schulabbruch, Schulverweigerung, Schul- und Bildungspflicht, Arbeitssuche und Arbeitslosigkeit sind längst in den Jugendzentren und !"#$%$&'(

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Jugendtreffs angekommen. Allerdings „verfolgt [dabei] Jugendarbeit keine arbeitsmarktpolitischen Ziele, sondern die lebensweltliche Anerkennung und Unterstützung von Jugendlichen bei der Bewältigung ihres Alltags“ (Krisch, S. 5). Darauf aufbauend, ist auch das Jugendcoaching ein spezifisches und maßgeschneidertes, kompetenzbasiertes Angebot, welches jenes der Offenen Jugendarbeit und der Ausbildungsund –Berufsberatung ergänzt. Es bietet Hilfe zur Selbsthilfe und Dialog auf Augenhöhe sowie Lebenswelt- und sozialraumbezogene Unterstützung und Beratung bei der Formulierung der eigenen Ziele. Das Jugendcoaching orientiert sich dabei nicht nur am „klassischen“ Arbeitsmarkt, sondern nutzt im Besonderen die Ressourcen des sog. zweiten und dritten Arbeitsmarktes/Sektors. Ziel ist es, für und mit den Jugendlichen „subjektiv“ sinnvolle Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu fördern bzw. gemeinsam Alternativen, auch im Sinne neuer Handlungs- und Erfahrungsräume zu erarbeiten und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen somit erfolgreich in der Gesellschaft zu integrieren. ***

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Vorlaufphase und zeitliche Entwicklung des Projektes

Dez. 2011 10.02.2012 Frühjahr 2012: 10.12.2012 11.12 – 01.13 11. März 2013: 24.Juni 2013: 5.7.2013 Juli 2013: 12.9.2013 23.10.2013 18.12.2013 21.1.2014 11.04.2014 29.09.2014 Dezember 2014 Jänner 2015 bis Dezember 2015 14.01.2015 05.02.2015 28.04.2015 04.06.2015 28.11.2015 Jänner 2016 bis Dezember 2016 21.01.2015 April/Mai 2016* Jänner 2017*

Arbeitsmarktnews „Die Schwierigkeiten der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt“ Pressekonferenz zur Arbeitsmarktsituation der Jugendlichen in Südtirol Aktionsplan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Förderung der Beschäftigung (Arbeitsgruppe mit Tschugguel, Mayr, Luther) Pressemitteilung: Landesjugendbeirat aller drei Sprachgruppen zum Thema Jugendarbeitslosigkeit mit Tschugguel, Mayr, Luther und Pramstrahler Arbeitsgruppe Jugendarbeitslosigkeit Beschluss – Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit Mehrjahresplan für die Beschäftigungspolitik 2013 – 2020 Factsheet „Jugend und Arbeit“ in Südtirol (n.e.t.z.) Jugend und Arbeit – Empfehlungen für eine jugendorientierte Bildungsund Beschäftigungspolitik (Benedikter, Cannata) Arbeitstisch „Beschäftigungsförderung“ (Plattform der OJA) Projektentwurf „My Future – Jugendcoaching“ Pressekonferenz „Bildungspolitische Maßnahmen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Vermeidung von Schulabbrüchen (Landesrätin Kasslatter-Mur) Startworkshop „My future“ im Papperlapapp Seminar "”Jugend und Arbeit” im Jukas Workshop Begleitforschung MyFuture Abschluss 1. Jahr (Pilotphase) 2. Projektjahr: Workshop MYFuture (Beirat) Workshop MYFuture (Beirat) Tagung Universität Brixen (Dr. Krisch) Beirat Jugendcoaching Vorstellung des Projektes im Rahmen der Tagung des Netzwerkes Jugendarbeit und dem Gemeindenverband 3. Projektjahr Tagung der Universität Bozen zum Thema „Beschäftigungsprojekte“ Workshop im Rahmen der Tagung zum Thema Schulabbrüche mit der Handelskammer Bozen geplant Transnationale 5-Länder-Tagung (LIE, CH, D, A, I) des n.e.t.z., geplant zum Thema: Kompetenz(en)erwerb in der Offenen Jugendarbeit ***

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Die 2013er-Maßnahmen der Südtiroler Landesregierung Die Südtiroler Landesregierung hat in diesem Zusammenhang den besonderen Handlungsbedarf erkannt und zwischen März und Juli 2013 diesbezüglich zwei strategische Dokumente beschlossen: • •

Maßnahmen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit (Beschluss der Landesregierung Nr. 378 vom 11.03.2013) Mehrjahresplan zur Beschäftigungspolitik (Beschluss der Landesregierung Nr. 948 vom 24.06.2013 und genehmigte Korrekturen in der Sitzung der LG vom 01.07.2013).

U. a. wird von der Landesregierung in diesen Rahmenbeschlüssen auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Ausbau von personenzentrierten Beratungsangeboten einschließlich Begleitung von abbruchgefährdeten Jugendlichen zu forcieren, da sich Südtirols Beschäftigungssituation in den letzten Jahren wesentlich verändert hat. So ist der Trend hin z.B. zu mehr Dienstleistungsberufen (es arbeiteten im Jahr 2012 z.B. 71,4% der Erwerbstätigen aller Altersstufen im Dienstleistungssektor; vgl. ASTAT 8/2012) seit Jahren zu beobachten. Klassische Arbeitsbiographien gehören auch deshalb immer mehr der Vergangenheit an, in welchen Arbeitssuchende rasch eine Stelle gefunden haben und diese auch bis zur Rente dann behalten haben. Besonders an arbeitsuchende Jugendliche und junge Erwachsenen werden daher immer höhere Ansprüche (Sprachkenntnisse, Fachwissen, aber auch bereits erworbene Berufserfahrung, usw.) gestellt, damit der Einstieg in die Arbeitsbiographie reibungslos erfolgen kann. Im Besonderen müssen somit für ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und junge Erwachsene (bzw. zum Teil auch für die sog. NEET’s -„not in education, employment, or training“), eigene Fördermaßnahmen getroffenen werden. Dieser Umstand wird auch besonders im neuen ESF-Programm 2014-2020 hervorgehoben1. Die Notwendigkeit eines Jugendcoachings wird u.a. in der Grundlagenstudie des Arbeitsförderungsinstitutes (AFI) zum Thema „Jugend und Arbeit“ (vgl. „Jugend und Arbeit. Empfehlungen für eine jugendorientierte Bildungs- und Beschäftigungspolitik“, AFI-IPL, Bozen, Juli 2013) unterstrichen. Insbesondere geht aus der AFI-Studie u.a. hervor, dass die Unterstützung in der Berufswahl, insbesondere bei Jugendlichen, welche sich in schwierigen Situationen befinden, wie etwa AusbildungsabbrecherInnen oder auf Arbeitsuche, auszubauen ist. Auch ist es notwendig, gezielte, individualisierte Betreuung bei BerufseinsteigerInnen bzw. Schul- und/oder BerufsabbrecherInnen anzubieten. Das Jugendcoaching ist nicht alleiniger Garant für den Einstieg in eine (alternative) weiterführende Ausbildung und/oder berufliche Zukunft, jedoch trägt das Jugendcoaching (wie u.a. auch die Schulsozialarbeit/-pädagogik) maßgeblich dazu bei, dass 1

„Il manifestarsi della crisi economica appare generare una qualche frattura nel mercato del lavoro altoatesino per la popolazione più giovane, con l’evidenza di tassi di occupazione in discesa per tutte le classi di età. Mentre per i più giovani la discesa appare influenzata anche dall’aumento dei tassi di scolarizzazione, appaiono maggiormente segnate dalla crisi le classi di età più caratterizzate dalla transizione tra formazione e lavoro, tuttavia con esiti differenziati a seconda delle età, sesso e livello di qualificazione: la crisi appare segnare maggiormente i maschi in età giovanile, che vedono scendere di almeno 8 punti percentuali il tasso di occupazione a partire dal 2007, mentre per le giovani donne si manifesta una diversa reattività, e solo di recente si assiste all’interruzione dell’estendersi dell’occupazione femminile anche per le classi di età più giovani.....Ma anche le classi più giovani iniziano a soffrire difficoltà di inserimento al lavoro già nel 2009, risentendo della prima recessione, e si avvicinano ora alle 3.000 unità (1.400 sono iscritti ai centri di mediazione lavoro provinciali), superando il 12% come tasso di disoccupazione giovanile. I differenziali di genere non vanno oltre il 2% tra i tassi di disoccupazione giovanile e di circa l’1% in quelli totali. Infine, sono i ascesa anche i NEET (giovani in età 15-29 anni), passati da 7.200 nel 2007 e 9.600 nel 2013, 11,3% della popolazione in età corrispondente. Come è noto, solo una parte (3.500/3.700) di questa popolazione giovanile è ascrivibile alle persone in cerca del lavoro: 50% tra i maschi e solo il 30% tra le giovani; rimane una quota di inattività che si avvicina a 6.000 giovani, dei quali i 2/3 giovani donne, oltre la metà casalinghe.“ (Operationelles ESF-Programm 2014-2020 der Autonomen Provinz Bozen für die Umsetzung des Europäischen Sozialfonds in Südtirol)

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„Exklusionsrisiken minimiert und Inklusionschancen gewahrt werden und zwar unter ständigem Rückbezug auf die lebensweltlichen Bedingungen und Ressourcen in denen die Kinder und Jugendlichen aufwachsen.“ (Soziale Arbeit an Schulen, Springer VS, 2011, S. 21). Das Jugendcoaching bemüht sich somit, gemeinsam mit der Ausbildungs- und Berufsberatung und der Offenen Jugendarbeit, um einen effektiven und effizienten Einsatz (begrenzter) Mittel zur Erzielung einer bestmöglichen Wirkung für Jugendliche und junge Erwachsene, Gesellschaft und öffentliche Hand. Das Projekt MyFuture kann schließlich durch seinen einheitlichen, landesweiten Auftritt auch dazu beitragen, die vielfach bereits vorhandenen projektrelevanten Ressourcen aufzuzeigen und für die Offene Jugendarbeit selbst und alle übrigen Projektpartner, einschließlich der Allgemeinheit, sichtbarer und (noch) besser nutzbar machen. Europäische Dimension Auch gemäß der EU-Jugendstrategie und deren Folgemaßnahmen2 kann MyFuture dazu beitragen, dass der Übergang junger Menschen vom Jugend- ins Erwachsenenalter, insbesondere die Integration in den Arbeitsmarkt, in Zukunft besser gelingen kann. Im Besonderen unterstreicht auch das von der Südtiroler Landesregierung neu ausgearbeitete ESF-Programm 2014-2020 die Notwendigkeit von Programmen, welche, wie das Jugendcoaching, auf individualisierte, speziell auf besondere Dialoggruppen zugeschnitten Angebote setzen: „.... Analogamente, per i più giovani, la prolungata assenza dal mercato del lavoro e dal circuito formativo rischia di rendere più difficile le possibilità di reinserimento in qualsivoglia processo formativo e/o di esperienza lavorativa e di aumentare i periodi di disoccupazione e i fenomeni di dipendenza dalle prestazioni sociali. Positive in tal senso appaiono l’attuazione di politiche dedicate a specifici cluster di destinatari e, per le situazione di maggiore problematicità, l’offerta di servizi fortemente personalizzati. Risultati positivi possono inoltre ottenere politiche rivolte alla creazione di lavoro autonomo e micro-imprenditorialità, in particolare nell’indotto dei comparti della green economy...“3

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2

vgl. Entschließung Nr. 13631/15 vom 4.11.2015: Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten zu einem Arbeitsplan der Europäischen Union für die Jugend (2016--2018) 3 siehe ESF-Programm 2014-2020

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Ziel des Projektes

Hauptziel des Projektes !

Das Projekt MyFuture soll den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihren Lebenswelten neue, reale Erfahrungsräume bieten um ihnen die Erarbeitung neuer Perspektiven für ihre Zukunft zu ermöglichen.

Feinziel !

Durch Vergrößerung der Handlungsfähigkeit Schul- und Ausbildungsabbrüchen entgegenwirken bzw. alternative Wege und Möglichkeiten erarbeiten, welche den jeweiligen Interessen und Fähigkeiten entsprechen, um bessere Chancen auf den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.

Im Einzelnen können die zu erreichenden Ziele wie folgt unterteilt werden: Dialoggruppenbezogene Ziele ! !

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Ressourcen und Kompetenzen bewusst machen, einbinden und aktivieren der individuellen Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit; Persönliche und berufliche Perspektiven erarbeiten und damit Eigenverantwortung und Selbstkompetenz stärken, um mit den Veränderungen konstruktiv umgehen zu können und zukunftsfähig zu werden; Sofern möglich, sinnvoll und erreichbar Integration in den ersten Arbeitsmarkt.

Strukturbezogene Ziele

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Integrierte Lösungen gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen herausarbeiten um die Entwicklung neuer sozialräumlicher (informeller, non formaler und formaler) Bildungs- und Beschäftigungsstrukturen für Jugendliche und junge Erwachsenen zu forcieren; Herausbildung eines fördernden sozialen Umfeldes lebensweltlicher Akteure (z.B. Unterstützerkreise im Umfeld der Jugendlichen) zur Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Übergangsphasen.

Bildungs- und beschäftigungspolitische Ziele ! ! !

(Wieder)Integration ins Bildungs- und Arbeitssystem und/oder alternativen Bildungsmöglichkeiten; Abschluss einer (Berufs)Ausbildung. Und daraus resultierende Erhöhung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungschancen; Erhöhung der Beschäftigungsmöglichkeiten. ***

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Dialoggruppe des Jugendcoachings

Das Jugendcoaching arbeitet niederschwellig. Hauptkontaktfeld zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Offene Jugendarbeit zusammen mit den im Projekt angeführten Partnern. Zur Dialoggruppe zählen im Besonderen Jugendliche und junge Erwachsenen ab dem Mittelschulalter bis 25 Jahren, welche sich in verschiedensten Lebenslagen befinden und die klassischen Unterstützungsangebote, aus welchen Gründen auch immer, nicht annehmen (können). Diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen benötigen daher eine stärkere Begleitung und Unterstützung, um ihren jeweiligen Entwicklungsweg zu gehen. Die Dialoggruppe hat häufig (aber nicht immer) die •

Ausbildung bzw. Schule abgebrochen/verweigert bzw. droht diese abzubrechen

und/oder ist •

ist auf Arbeitsplatzsuche (bzw. hat den Arbeitsplatz einmal oder öfters verloren)

und/oder erfährt •

soziale Benachteiligungen/Stigmatisierungen (z.B. Jugendliche und junge Erwachsenen mit Migrationshintergrund, einschließlich neu angekommener Zuwanderer und junger Flüchtlinge)

Altersgruppe (Schulstufe) der Dialoggruppe im Detail: •

14 – 15J. (Mittelschule / Oberschule) – Schulpflicht



16 – 18J. (Oberschule) – Bildungspflicht



19 – 25J. (Nach der Bildungspflicht) ***

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Der Ablauf des Jugendcoachings

Auf Grund der verschiedenen Lebenswelten und der daraus bedingten Bedürfnisse der jungen Menschen ist jedes Jugendcoaching individuell konzipiert und basiert auf einem Kompetenzmanagementmodelles. Dieses zielt darauf ab, „Jugendlichen und jungen Erwachsenen neue Erfahrungsräume zu bieten, ihnen reale Erfahrungen und folglich die Erarbeitung neuer Perspektiven zu ermöglichen. Die Jugendlichen sollen sich im ‚Coachingprozess’ als handlungsfähig erfahren’“4. Das Jugendcoaching ist zirkulär und zyklisch aufgebaut und dauert maximal 1 Jahr, mit der Möglichkeit einer späteren Wiederaufnahme des Coachings im Rahmen der Nachbegleitung.

1. Beziehung aufbauen und vertiefen. Auftrag klären Der Erstkontakt wird vor allem über die JugendarbeiterInnen bzw. BerufsberaterInnen vor Ort hergestellt. Jedoch ist es den Jugendlichen bzw. deren Eltern auch möglich direkten Kontakt zum Jugendcoaching herzustellen. Die/der BerufsberaterIn und JugendarbeiterIn klären mit dem jungen Menschen Bedarf und Bereitschaft zu weiteren Schritten ab und stellen anschließend den Kontakt zur/zum Jugendcoach her, welche/r sich mit der 4

Prof. Elsen (Zwischenbericht S. 15)

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Jugendlichen und der/m JugendarbeiterIn zu einem ersten Treffen zusammensetzt. Hierbei stehen Fragen wie: was ist das Jugendcoaching überhaupt? ist das Jugendcoaching das richtige? Mit welchen Vorstellungen und Erwartung (bzw. Motivation) vom bzw. an das Jugendcoaching kommt die/der Jugendliche überhaupt? Welche Bedürfnisse hat sie/er u.v.m. Im Gespräch erfolgt bereits eine erste, summarische Abklärung der aktuellen persönlichen Situation, einschließlich schulisch-beruflicher Werdegang. Bei der Auftragsklärung kann sich zeigen, dass die/der Jugendliche direkt an die Berufsberatung oder das Arbeitsmarktservice (oder ähnlichen Stellen) weitervermittelt werden kann. Bereits in dieser Phase kann sich eine Perspektivenerweiterung für den jungen Menschen ergeben haben. Sollte es sich anbieten, stellt die/der Jugendcoach den Kontakt zu der entsprechenden Stelle her und informiert die dortigen Mitarbeitenden. In besonderen Fällen, wenn von der/vom Jugendlichen gewünscht und notwendig, ist es möglich, dass die/der Jugendcoach die/den Jugendliche/n zur Stelle begleitet. In dieser Phase entscheidet sich, ob das Coaching bereits abgeschlossen wird oder die/der Jugendliche weiterbegleitet wird. Nur in diesem Falle erfolgt der Übertritt in die zweite Phase 2. Detaillierte Bedarfsklärung/Zielfindung/Planung/Umsetzung In dieser Phase erfolgt eine ausführliche Abklärung der aktuellen Situation (Standortbestimmung), einschließlich schulisch-beruflicher Werdegang, sowie der Ressourcen der Jugendlichen und ihre Umfeldes mit dem lebensweltlichen Bezug zur/zum gecoachten Jugendlichen. Durch regen Austausch mit der Berufsberatung, den JugendarbeiterInnen (bzw. deren Trägern), Sozial(-gesundheits)-sprengel, Fachambulanzen, Arbeitsvermittlungsservice, Schulen, u.v.m. kann eine genauere Einschätzung der Situation in dieser Phase erfolgen. Ziel in dieser Phase ist es, dass die/der Jugendliche ihre/seine Ziele definiert, und auch plant diese umzusetzen. Durch intensive Beziehungsarbeit und Informationssammlung in dieser Phase können mit der/dem Jugendliche/n erste Ziele ausgearbeitet werden. Der Coachingprozess ist ergebnisoffen. Es werden vom Jugendcoaching keine Ziele vorgegeben. Die/der Jugendliche wird gemeinsam mit dem Jugendcoach über bisherige Situation reflektieren, mögliche Lösungsvarianten durchgehen, um schließlich geeignete Ziele formulieren zu können. Die/der Jugendliche übernimmt hierfür die Verantwortung. In den meisten Fällen kann sich hierbei die/der Jugendliche ein Hauptziel (z. B. „ich gehe wieder in die Schule“) und gegebenenfalls mehrere Teilziele setzen. Die/der Jugendcoach unterstützt die Jugendliche dabei ihre Ziele „motivierend – passend – realisierbar – sinnstiftend - messbar“ (schriftlich, visualisiert) zu formulieren. Weiters erfolgt eine gemeinsame Hinterfragung und Reflexion der Erwartungen, einhergehend mit der kontinuierlichen Erweiterung der Perspektiven der Jugendlichen. Dadurch erhält die/der Jugendliche mehr Orientierung. Der junge Mensch wird dabei durch die kontinuierliche Netzwerkarbeit unterstützt. Weiters können Rückhalt und Zuspruch im bestehenden familiären bzw. sozialen System (insbesondere in der Offenen Jugendarbeit vor Ort) erhöht werden. Die Umsetzung der vereinbarten Schritte begleitet die/der Jugendcoach. Eine Kontrolle der Umsetzung erfolgt laufend gemeinsam mit der/dem Jugendlichen. Eventuelle Änderungen können grundsätzlich jederzeit, gemeinsam mit der/dem Jugendlichen, vorgenommen werden. Der Kontakt zur/zum Jugendlichen erfolgt auch in diesem Abschnitt je nach Bedarf telefonisch und/oder persönlich. Für die Jugendlichen, welche eine intensivere Begleitung und Unterstützung benötigen, ist eine eigene Umsetzungsbegleitung vorgesehen. Diese umfasst neben der Verbesserung von (arbeitskulturellen) Kompetenzen wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Selbständigkeit, Kommunikation, Zweitsprache, auch die Befähigung, bestimmte Ressourcen zu erkennen (z.B. Lernbegleitung bzw. Peer Unterstützung, Schnuppertage bzw. -praktika, Stages, Bewerbungstraining, sowie Vermittlung mit begleitender Übergabe an weiterführende Angebote, u.v.m.). Das Jugendcoaching kann diese Ressourcen den Jugendlichen

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grundsätzlich nicht selbst, sondern nur über die Netzwerkpartner (z.B. AVZ, OJA, Berufsberatung, Handelskammer, Zivildienst, usw.) zugänglich machen. 3. Abschluss/Feedback/Nachbegleitung Zum Abschluss erhält jede/r Jugendliche einen Feedbackbogen zum ausfüllen. Anschließend erfolgt ein ausführliches Feedbackgespräch. Nach etwa 2 bis 3 Monaten erfolgt nochmals eine einmalige Kontaktaufnahme (erfolgreiches Ankommen in der Folgemaßnahme. Zufriedenheit: Jugendliche, Schule, Betriebe) direkt beim Jugendlichen oder auch über die/den Jugendarbeiter/in. Neben den Dialogprozessen zwischen Coach und Jugendlichen wird in Kooperation mit diesen an einem bedarfsbezogenen lebensweltlichen Netzwerk (Vereine etc.) gearbeitet, welches eine Einbettung in Alltagskontexte vor Ort fördert. Durch eine Nachbegleitung ist auf jeden Fall gewährleistet, dass die/der Jugendliche bei Bedarf das Jugendcoaching wieder in Anspruch nehmen kann. ***

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Arbeitsprinzipien des Jugendcoachings Der Zugang: offen, freiwillig und transparent •



Grundsätzlich ist das Angebot für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Dialoggruppe offen. Der Zugang erfolgt in erster Linie über die Offene Jugendarbeit und die Ausbildungs- und Berufsberatung sowie weitere Partner des Projektes. Der Kontakt kann auch direkt von den Jugendlichen oder jungen Menschen bzw. deren Eltern gesucht werden. In diesem Fall versucht das Jugendcoaching in weiterer Folge auch den Kontakt zwischen Jugendlicher/m und Offener Jugendarbeit vor Ort (wieder)herzustellen. Die Kontaktaufnahme erfolgt transparent, d.h. es erfolgt eine umfassende Information über das Jugendcoaching, dessen Ziele und Möglichkeiten: Beziehungsarbeit



Eine Zusammenarbeit mit den Jugendlichen kann nicht ohne eine tragfähige, verbindliche Beziehung entstehen. Grundvoraussetzung hierfür ist eine offene, transparente, anerkennende, reflektierte und respektvolle Arbeitsweise. Unterstützend hierzu dient neben dem Empowerment der Jugendlichen die Methode des „Dialoges“. Im Dialog begegnen sich Jugendliche/R und Jugendcoach auf Augenhöhe. Im Dialog entsteht durch „generatives Zuhören“ Neues, wobei das Sprechen und (Zu)Hören auf einem Erkunden der anderen Position basiert. Lebensweltliche-, sozialräumliche- und Alltagsorientierung











Die Jugendcoaches setzen sich in Zusammenarbeit mit den JugendarbeiterInnen vor Ort und durch den niederschwelligen Zugang über die Jugendzentren gezielt mit den täglichen Situationen und Alltagen der Jugendlichen auseinander. Die individuellen Lebenswelten und Lebensentwürfe erfahren sie aus den entstehenden Gesprächen mit den Jugendlichen vor Ort. Gerade hierbei entstehen wichtige Beziehungen zu den Jugendlichen. Für diese ist es wichtig eine offene, ehrliche, wertschätzende, vertrauensvolle und akzeptierende Person neben sich zu haben. Dadurch entsteht Vertrauen, ein Grundstein um eine tragfähige Beziehung aufzubauen. Erst, wenn Vertrauen aufgebaut wurde, kann die/der Jugendcoach auch konstruktive Kritik den Jugendlichen gegenüber äußern, mit dem Ziel eigenverantwortliches Handeln zu stärken. Die Situationen, in welchen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Zeitpunkt des Coachings befinden, können sich einfacher, schwieriger oder komplexer darstellen. Davon hängt auch der Umfang und die Dauer des Jugendcoachings ab. Durch den lebensweltlichen Bezug der Jugendcoaches zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen können Spannungen auf jeden Fall frühzeitig erkannt werden. Ein hohes Maß an Kontinuität und Alltagsnähe rücken in den Vordergrund der Zusammenarbeit. Jugendcoaching ist in der Beziehungs- und Bildungsarbeit, in die lokalen und regionalen, sowie transnationalen Netzwerken eingebunden. Die Niederschwelligkeit im Zugang zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die Vernetzung mit der Offenen Jugendarbeit und der Ausbildungs- und Berufsberatung sind dabei Voraussetzung für das Projekt, welches für junge Menschen, die dieses Angebot für sich nutzen wollen, sinnstiftend sein muss. Das Jugendcoaching ist mit der Offenen Jugendarbeit nahe bei den Jugendlichen und deren Lebenswelten. Das Jugendcoaching ist dezentral, d.h. es arbeitet grundsätzlich vor Ort wo die Jugendlichen sind. Es ist in deren eigenem Sozialraum verortet. Das Jugendcoaching ist in der sozialräumlichen Jugendarbeit positioniert. Diese setzt, anders als die klassische „schnelle“ Vermittlung in den sog. Ersten

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Arbeitsmarkt, „... auf die nachhaltige Entwicklung von sozialen Hilfestrukturen aus den Bedürfnissen und Bewältigungsaufgaben der jungen Erwachsenen und den lokalen Gegebenheiten heraus, denkt also soziale (lokale) und persönliche Entwicklung stärker zusammen und unterstellt sie nicht von vornherein ökonomischen Prämissen, wie das derzeit – oft nur implizit – die Arbeitsmarktpolitik tut“ (Christina M. Beran, Richard Krisch, Andreas Oehme: Sozialräumliche Beschäftigungsprojekte für Jugendliche). Kompetenzen und Prozess im Fokus •





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Die Berufswahl und die (Aus-)Bildungswege der Jugendlichen haben einen wesentlichen Einfluss auf einen gelingenden Einstieg ins Erwerbsleben. Eine berufliche/schulische Neu- bzw. Umorientierung im Zuge des Lebens ist wiederholt nötig, wobei bei der Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kompetenzbasierte Ansatz stehen muss. Dieser Ansatz (bzw. Perspektive) der Kompetenzentwicklung „kann aber nur dann zum tragen kommen, wenn soziale Benachteiligung in der lebensbezogenen Dimension der verwehrten Zugänge gesehen und ausgehend von den alltäglichen Bewältigungsherausforderungen und –formen aufgeschlossen wird“ (siehe Arnold, Böhnisch und Schröer, Lebensbewältigung und Kompetenzentwicklung im Jugendund jungen Erwachsenenalter, Juventa 2005, S. 94). Das Jugendcoaching nutzt die informellen und formellen Ressourcen vor Ort und arbeitet gezielt daran die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken/fördern. Der Jugendcoach baut mit der notwendigen Sensibilität und der Unterstützung der JugendarbeiterInnen und/oder den BerufsberaterInnen, welche den Jugendlichen meist schon länger kennen, eine Beziehung zu der/dem Jugendlichen auf. Die JugendarbeiterInnen vor Ort sind bei vorhergehender Vereinbarung beiderseits in den Prozess mit einbezogen und unterstützen die Arbeit mit den Jugendlichen mit den vorhandenen, sozialräumlichen Ressourcen (z.B. Kulturarbeit, Präventionsarbeit, Pädagogische Medienarbeit, Beschäftigungsprojekte, Musikprojekte). My Future tritt offen und transparent auf, ist niederschwellig und prüft von Fall zu Fall gemeinsam mit den NetzwerkpartnerInnen insbesondere mit dem Jugendzentrum vor Ort und der Berufsberatung, welche Möglichkeiten der Begleitung und Beratung bestehen. Das Jugendcoaching bietet den Jugendlichen Unterstützung, ihren Fähigkeiten und ihren Potenzialen entsprechende Szenarien zu entwickeln und zu verfolgen. Das Jugendcoaching ist prozessorientiert und arbeitet somit gezielt daran, verborgene Potentiale aufzuzeigen, vorhandene Lücken und Defizite zu bearbeiten, Strategien zu entwickeln, Entscheidungen und deren Umsetzung zu unterstützen. Es unterstützt die Beziehung zu AusbildnerInnen und/oder ArbeitgeberInnen, und ggfs. die Veränderung von strukturellen Voraussetzungen. Je nach Situation der Jugendlichen wird der Beratungsprozess individuell gestaltet und folglich unterscheiden sich Dauer und beteiligte AkteurInnen. Das Jugendcoaching bietet zur Bewältigung komplexer (werdender) Situationen bzw. Entwicklungsaufgaben somit zeitlich befristete und thematisch begrenzte Begleitungen auf einem gelingenden Weg zum Erwachsenwerden. Partizipation



Das Jugendcoaching steht und fällt mit der aktiven Teilhabe der Jugendlichen am Projekt, es versucht diese durch eine aktive Rolle des Jugendlichen im gesamten „Prozess“ der Zusammenarbeit zu gewährleisten. Aktive Partizipation und Einbezug der Jugendlichen und deren Lebenswelten befähigen und ermuntern diese, ihre Ziele anzupacken und für sich und ihre Umwelt Verantwortung zu übernehmen. Das !"#$%$&'(

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Jugendcoaching soll für die Jugendlichen individuell Sinn ergeben. Sie werden dazu befähigt „sich selbst zu helfen“. Ressourcen- und Bedürfnisorientierung •

Das Jugendcoaching arbeitet ressourcenorientiert: Ziel ist es die Ressourcen und Bedürfnisse der Jugendlichen (bzw. des Umfeldes) in den Gesprächen herausfinden, zu fördern und einzubeziehen. Diversitätsbewusstsein





Das Jugendcoaching ist sich der Vielfalt der Lebenswelten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewusst. Diese Vielfalt drückt sich im Geschlecht, der Sprache, Ethnie, Alter, Behinderung, Sexuelle Orientierung, Religiöses Bekenntnis und Lebensstil aus. Diese Vielfalt wird anerkannt und als Ressource genutzt. In diesem Sinne kann MyFuture, auch „mit den Chancen und Herausforderungen umgehen, die sich durch die wachsende Zahl junger Migranten und Flüchtlinge in der Europäischen Union (und somit auch in Südtirol) bieten bzw. stellen“5, umgehen. Netzwerkarbeit



Das Jugendcoaching erweitert das Netzwerk der/s Jugendlichen. Die informellen Netzwerke beziehen sich vor allem auf die bereits bestehenden Netzwerke der Jugendlichen und sollen im Laufe des Jugendcoachings gestärkt werden. Dabei pflegt das Jugendcoaching die Zusammenarbeit mit bestehenden Netzwerken und bindet neue informelle (z.B. erweiterter Bekanntenkreis durch Besuch von Aktivitäten in den Jugendzentren des Einzugsgebietes der Dialogperson) aber auch formelle NetzwerkpartnerInnen (z.B. Schule) ein. Verbindlichkeit, Kontinuität, Rahmen





Ein Arbeitsgrundsatz der Coaches ist Verbindlichkeit und Kontinuität. Dies setzt für das Jugendcoaching verlässliche Rahmenbedingungen voraus. Hierzu gehört u.a. auch die notwendige sozialpolitische Unterstützung sowie strukturelle Voraussetzungen (Finanzierung, Planungssicherheit, ...) und geschulte Jugendcoaches. Das Jugendcoaching hat eine maximale Dauer je nach Situation von einem Jahr. Es kann aber jederzeit wieder aufgenommen werden. Freiwillig und kostenlos



Die/der Jugendliche kann das Coaching gratis in Anspruch nehmen. Auch ist das Angebot freiwillig. Durch den niederschwelligen Zugang über die Offene Jugendarbeit ist dieser Grundsatz der Freiwilligkeit gewährleistet.

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siehe Entschließung Nr. 13631/15 vom 4.11.2015: Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten zu einem Arbeitsplan der Europäischen Union für die Jugend (2016--2018)

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Keine Überforderung •

MyFuture unterstützt die Jugendlichen dabei, ihre Ziele positiv und realistisch zu formulieren. Bei Zielen, welche sich die Jugendlichen setzen, die nicht oder nur teilweise erreicht werden, geht es darum die Jugendlichen dahingehend zu unterstützen, alternative Ziele zu erreichen. Hierbei geht es vor allem um Erfahrungen der Selbstwirksamkeit, Kompetenzen Erhöhung, Konfliktfähigkeit u.v.m. ***

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Das Projektteam

Das Jugendcoaching besteht aus Teamleitung und mehreren Jugencoaches. Die Projektleitung erfolgt direkt durch die Geschäftsführung des n.e.t.z.. Beratend zur Seite steht dieser der Projektbeirat. Die derzeit (Stand Oktober 2015) 3 Jugendcoaches sind diversitätsbewusst, sprechen die Sprache der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und arbeiten aufsuchend, dezentral (derzeit u.a. in Bozen, Auer, Lana, Meran, Brixen, Bruneck, Franzensfeste, Sterzing, St. Ulrich, Klausen), kommen somit zu den Jugendlichen und ihren Aufenthaltsorten hin. Maximal können derzeit von einer/m Jugendcoach (Vollzeit) 12 Jugendliche gleichzeitig gecoacht werden. Treffen zwischen Jugendlichen und Jugendcoach am Sitz des n.e.t.z. in Bozen sind nicht vorgesehen. Vielmehr treffen sich beide im Jugendzentrum bzw. in anderen Einrichtungen, Parks o.ä., vorzugsweise somit dort, wo sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufhalten. Dadurch lernt die/der Jugendcoach den Sozialraum der/des Jugendlichen (teilweise) mit kennen. Dies ist für die Netzwerkarbeit und dem Lebensweltbezug unerlässlich. Die Jugendcoaches finden sich 1-mal pro Woche zu Teambesprechungen zusammen. Intervisionen finden monatlich, Supervisionen (bzw. Klausuren) jährlich statt. Der Arbeitssitz der Jugendcoaches ist grundsätzlich in Bozen am Sitz des n.e.t.z. Arbeitsplätze können aber auch dezentral6 in Südtirol, insbesondere in Jugendeinrichtungen vor Ort, angesiedelt werden. Neben der Niederschwelligkeit erfährt dadurch der sozialräumliche Ansatz des Jugendcoachings Unterstützung, da die Jugendcoaches „direkt“ bei den Jugendlichen sind. 6

In diesem Zusammenhang gab es bereits konkrete Anfragen von Jugendeinrichtungen (z.B. vom Jugenddienst Gadertal) welche ein Jugendcoaching im Jugendzentrum anbieten möchten. Bei einem gemeinsamen Treffen 2015 von n.e.t.z., Jugenddienst Gadertal und Netzwerkpartnern vor Ort wurde konkret bereits die Möglichkeit besprochen, das Jugendcoaching dezentral vor Ort im Gadertal im neu geplanten Jugendtreff anzubieten. Im Sinne einer Weiterentwicklung des Projektes MyFuture bietet sich somit die engere Einbettung der Jugendcoaches an. Dadurch ist der Austausch mit den Akteuren vor Ort noch direkter und der Jugendcoach, welcher unmittelbar in die Arbeit des Jugendzentrums eingebunden ist (sowie den Ansprechpartner in der Ausbildungs- und Berufsberatung direkt vor Ort hat), kann sich intensiver der Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmen. Auch profitiert das Jugendzentrum durch die Präsenz der/des Jugendcoaches, da dadurch im Bereich des Übergangsmanagments im Jugendzentrum Ressourcen frei werden.

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