innen mit Jugendlichen und jugendlichen Erwachsenen

„Fliegendes Atelier“ – Workshops von/mit Bildenden Künstler/innen mit Jugendlichen und jugendlichen Erwachsenen Kunst und Kultur bieten ein großes Po...
Author: Ulrich Bergmann
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„Fliegendes Atelier“ – Workshops von/mit Bildenden Künstler/innen mit Jugendlichen und jugendlichen Erwachsenen

Kunst und Kultur bieten ein großes Potential für gesellschaftliche- sowie die individuelle Entwicklungen zukünftiger Generationen – unserer Zukunft. Die Berufsgruppe der Bildenden Künstler/innen haben hier eine große Bedeutung für die interdisziplinäre und fachübergreifende Realisierung von Projekten für Jugendliche. Die Arbeit setzt oft dort ein wo herkömmliche Methoden nicht genügend greifen. Mit dem Projekt des fliegenden Ateliers sollen Bildende Künstler/innen dieses Potential nutzbar machen und zur Verbindung von Kunst und klassischen Bildungsformen beitragen. Geplant ist, dass Künstler/innen in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jugendlichen Erwachsenen im Rahmen von Workshops Buchprojekte, Film- und Fotoprojekte, Kunstprojekte entwickeln und durchführen. In unterschiedlichen Präsentationsformen wie Radiosendungen, Webseiten, Ausstellungen etc. werden diese Ergebnisse der Projekte präsentiert. Das Projekt bietet auf diese Weise vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die vorher noch nie in der Öffentlichkeit standen, die Erlebnisse öffentlicher Szenerie in einer richtigen Veranstaltung und die damit einhergehenden Erfolgs- und Anerkennungserlebnisse. Es ermöglicht damit erste, und bedingt durch die Langfristigkeit der Einzelprojekte, nachhaltige Zugänge zu Kunst und Kultur, als existentielle Grundlage einer intakten Gesellschaft und damit die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit im gesellschaftlichen Sinne.

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V.

„Fliegendes Atelier“ Intentionen ... | Zielgruppe

Intentionen An den Ausstellungen, Radiosendungen, Workshops und der Präsentation im Internet werden 2012 insgesamt 50 bis 100 Jugendliche und junge Erwachsene sowie mehr als 2.000 Zuschauer (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) beteiligt sein. In den Projektgruppen, die am Projekt teilnehmen, arbeiteten insgesamt bis 15 - 20 Künstler/innen aus Leipzig und dem Leipziger Raum in Kooperation mit anderen Kulturschaffenden unterschiedlicher Sparten zusammen. Das Projekt nimmt durch die beteiligten Institutionen sowie den Spielorten eine Schnittstellenfunktion zwischen Jugendkultur, Bildungseinrichtungen, freier Träger und verschiedenen Stadtteilen in Leipzig, dem Leipziger Land und darüber hinaus ein. Die Initiative die von Bildenden Künstler/innen ausgeht ist in dieser Form bisher einmalig. Die Kooperation mit Partnern der freien Szene und einer kulturpädagogischen Einrichtung im Rahmen des Projekts ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Alle Workshops, die im Rahmen des Projekts gezeigt werden sollen, werden von Beginn an mit den Jugendlichen gemeinsam aus deren konkreten Lebenslagen, Ideen und Vorstellungen entwickelt und inszeniert.

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Zielgruppe Die mitwirkenden Jugendlichen kommen zu einem großen Prozentsatz (ca. 70%) aus bildungsfernen und benachteiligten Lebenslagen. Der Prozentsatz von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist mit ca. 40% ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Das Projekt bietet auf diese Weise vor allem Jugendlichen und Jugendlichen Erwachsenen, die vorher noch nie in der Öffentlichkeit standen, das Erlebnis öffentlicher Szenerie in einer richtigen Veranstaltung und die damit einhergehenden Erfolgs- und Anerkennungserlebnisse. Es ermöglicht damit erste und bedingt durch die Langfristigkeit der Einzelprojekte nachhaltige Zugänge zu Kunst und Kultur.

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„Fliegendes Atelier“ Ziele

Oberstes künstlerisches Ziel des Projektes ist die Förderung, Entwicklung und öffentliche Anerkennung künstlerisch anspruchsvoller Arbeit von Kindern und Jugendlichen und deren eigenen Ästhetik.



Erschließung eines professionellen Kunst- und Ausstellungsraums für Jugendliche sowie jugendliche Erwachsene.

Ziel der künstlerisch-kulturpädagogischen Workshops und Veranstaltungen (sowohl in den Kooperationsprojekten mit Kulturzentren als auch in den freien Trägern) und des Gesamtprojektes ist es, den beteiligten Jugendlichen, die meist aus sozial schwachen Familien und/oder aus Familien mit Migrationshintergrund kommen, den Zugang zu Kunst und Kultur, eigenes künstlerisches Schaffen sowie kulturelle und soziale Teilhabe zu ermöglichen.



Ermöglichung von Anerkennung- und Erfolgserlebnissen für die beteiligten Kinder und Jugendlichen durch öffentliche Präsentation selbständig entwickelter künstlerischer Produktionen.



Vermittlung des Wertes künstlerischer und kulturpädagogischer Arbeit in der Öffentlichkeit, in dem Sinne, dass Eigenproduktionen, deren Themen aus den Lebenswelten der Beteiligten entspringen und mit Jugendlichen gemeinsamen entwickelt werden, anspruchsvolle, ein breites Publikum ansprechende Veranstaltungen sein können.



Heranführung von Eltern aus bildungs- und kulturfernen Milieus an einen zentralen Kunstund Kulturort



Künstlerische Intentionen und Angebote an ländliche Orte zu bringen und die dort ansässigen Jugendlichen einzubeziehen.

Wir möchten mit dem Projekt einerseits die Stadtöffentlichkeit erreichen, andererseits umliegende ländliche Regionen in die Angebote mit einbeziehen. Land>> Ein Austausch z.B. von Schüler/innen aus Borna zu den Kunststädten von Kohren-Sahlis, Trebsen, Grimma oder z.B. von Schüler/ innen aus Kohren-Sahlis zu den Industriestädten nach Borna ist u.a. im Zusammenhang mit folgenden Kunstprojekten angedacht. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den Kulturellen Einrichtungen in der Region geplant. Stadt>> Zusammen mit den Kooperationspartnern, wie der Offener Freizeittreff „Rabet“, ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Stadtöffentlichkeit für von Kindern und Jugendlichen gemachte Künstlerischen Präsentationen zu begeistern und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen so einen Zugang zu Orten künstlerischer Produktionen zu ermöglichen. Weitere Ziele sind:

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„Fliegendes Atelier“ - Das East Sl am Jungle Word Projekt Beispielprojekt

Das East Slam Jungle Word Projekt Das East Slam Jungle Word Projekt ist inspiriert von der Idee eines Poetry-Slams. (East bezieht sich auf den Leipziger Osten oder Osten im weiteren Sinn; Slam ist der Wettstreit an sich, Jungle steht für die Unterschiedlichkeit der Menschen, die im Leipziger Osten ansässig sind, Word: Wort und Sprache-wichtiges Element im Projekt) Der Poetry-Slam ist eine neue Art von Literatur. Die jungen Texter tragen eigene Gedichte und Geschichten auf der Bühne vor, über die das Publikum mit Applaus entscheidet, wer in die nächste Runde oder bis zum Sieg kommt. Das vorgeschlagene Projekt führt diesen Gedanken weiter und soll im sozial schwachen Osten von Leipzig stattfinden.

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V.

Da die deutsche Sprache für viele ausländische Jugendliche im Leipziger Osten nicht die Muttersprache ist, soll das Projekt eine Verbindung der deutschen Sprache zur ausländischen Sprache über Wort und Bild hervorbringen. Jugendliche verschiedener Nationalitäten bekommen über das direkte Treffen, über Plakate und Flyer auf der Straße und über das Internet die Möglichkeit, Begriffe wie Freiheit, Demokratie, Angst oder Zukunftswünsche in Form von Zweizeilern, Kurzgedichten, Geschichten und einzelnen Wortkombinationen in ihrer Sprache zusammen zu setzen und beim Slam vorzutragen. (Dieser Prozess findet im Projekt über einzelne Workshops statt, wobei am Ende der Slam – der Wettstreit steht.)

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„Fliegendes Atelier“ - Das East Sl am Jungle Word Projekt Abl auf | Beispiel

Was soll für welche Projektteilnehmer/-innen oder mit welchen Projektteilnehmer(inne)n gemacht werden? Dazu sollen die Jugendlichen ihren ausländischen Text (erarbeitete Wortkombinationen) ins Deutsche übersetzen und als zusätzliche, deutsche Wortkombination zu dem ersten Vers hinzufügen.



Zu diesem eigenen Text soll ein Bild gestaltet werden. Die Bildgestaltung kann medial oder auf dem Papier erfolgen. Wichtig ist die Bildfindung zum Wort, oder die Wortfindung zum Bild. Der Zusammenhang zwischen Sprachlosigkeit, Ausdruck zum Bild und Sprachfindung ist dabei wesentlich. Die unterschiedlichen Sprachfindungsprozesse beeinflussen sich gegenseitig und eine Entwicklung zu einer eigenen, neuen OstszeneJugendsprache im Wort und Bild ist möglich. Entscheidend ist dabei das Herausarbeiten der Gemeinsamkeit des demokratischen Gedankens in den Arbeiten der Jugendlichen.

Sind Text und Bild fertig, gibt es den Bühnenauftritt im Jugendclub „Rabet“ im Leipziger Osten. Dabei können die Wortkombinationen mit selbst gemixter, komponierter Hipp Hopp Musik als Songtext umgearbeitet werden. Der Auftretende trägt den Text auf eigene Weise (performativ ) vor. Wenn er seinen Bühnenauftritt hat, wird sein Bild mit Hilfe eines Beamers an die Rückwand der Bühne geworfen. Der von Jugendlichen geführte Radiosender „Rabet“ berichtet dann live darüber. Im Mittelpunkt des Projektes stehen Jugendliche und jugendliche Erwachsene, die meist in ihren Defiziten wahrgenommen werden und oft entsprechend mit Rückzug, Ghettoisierung, Gewalt, Verweigerung etc. reagieren. Anders wird im East Slam Jungle Word Projekt angesetzt. In ihm wird die Sprache, meist eine ausländische, als Kompetenz aufgegriffen und mit ihr gearbeitet. Eine weitere Möglichkeit der Kommunikation (Non Verbal) wird durch das künstlerische Gestalten eines Bildes einbezogen, womit sich die Teilnehmer ebenfalls ihren Gedanken Ausdruck verleihen. Durch den kreativen gedanklichen Prozess und der anschließenden Darstellung erhalten die Jugendliche und jugendliche Erwachsene positive Impulse für ihre Selbstwahrnehmung und werden in ihren Kompetenzen gestärkt.

Wie wird es umgesetzt? 1. Akquirierungsphase 2. Termin- und Gruppenfestlegung 3. Workshop: Kennen lernen, Begriffsfindung, Motivation, erste Versuche/ Ansätze für die Arbeit mit Sprache und Bild 4. Workshop: Arbeiten mit Sprache und Bild 5. Workshop: Arbeiten mit Sprache und Bild 6. Workshop: Abschluss der Arbeiten, Einüben des Bühnenauftritts 7. Workshop: Einüben des Bühnenauftritts 8. Wettstreit/ Fest 9. Auswertung des Projektes

„Fliegendes Atelier“ – Workshops von/mit Bildenden Künstler/innen mit Jugendlichen und jugendlichen Erwachsenen

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. beschäftigungspolitische Bedeutung des Projektes

Für den BBKL e.V. ist die Vermittlung der Bildenden Künstler/innen in Arbeitsmöglichkeiten eine grundlegende Aufgabenstellung. Die Pilotphase dieses selbst auferlegten Programms ist noch eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Mit der Frage der zukünftigen Finanzierung muss geklärt werden, ob das Projekt wachsen kann oder begrenzt. Für den Beruf Bildender Künstler gibt es in der Gesellschaft den Bildungsweg und in diesem ist dieser Beruf klar definiert. Jedoch mit Abschluss der Hochschullaufbahn ist dieser Beruf gesellschaftlich nicht eingeordnet. Er schwebt frei über allen gesellschaftlichen Verortungen. Es gibt keine Arbeitgeber für Bildende Künstler, es gibt auch keine Fürstenhäuser mehr, die einen Hofmaler benötigen. Hier setzt die Arbeit des BBKL e.V. an und entwickelt gesellschaftsrelevante Projekte die den Künstler/innen für ihre wertvollen und notwendigen Leistungen, die sie erbringen, eine existentielle Grundlage schaffen. Es ist wichtig das diese Vermittlungsarbeit, besonders das die administrative Arbeit kontinuierlich möglich ist und damit die Qualität der Projekte sichergestellt werden kann. Dies ist aus unserer Sicht auch wichtig für den erfolgsorientierten und nachhaltigen Einsatz öffentlicher Gelder der EU, des Landes und der Kommune.

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Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. Allgemeine Aufgaben - Auszug

Der BBKL ist seit 21 Jahren kontinuierlicher Ansprechpartner für verschiedene Institutionen, Ämter, Stiftungen und Vereine in Leipzig, Sachsen und des Bundes. Der BBKL e.V. hat mit der Unterstützung des Kulturraums, des Kulturamtes der Stadt Leipzig, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und vieler Partner und Förderer im Laufe der Jahre zahlreiche Projekte realisieren können. Dank der Institutionellen Förderung der Stadt Leipzig haben wir die Kontinuität, die Kooperation in den Netzwerken und die Qualität unserer Arbeit enorm steigern können. Unsere Arbeit umfasst, neben der Projektarbeit und der Ausstellungstätigkeit, die beratende Tätigkeit für den freiberuflichen Künstler, berufsbegleitende Bildungsveranstaltungen wie Fachsymposien, Jurorenschulung für Kunst im öffentlichen Raum, Weiterbildung auf den Gebieten der digitalen Bildkunst, Urheberrecht und Marketing. Wir bieten Unterstützung bei Antragsstellung z.B. für die Katalogförderung oder die Ateliersuche, informieren über die Vor- und Nachlassregelung und haben dank der Leipziger Kulturpaten zwei Rechtsanwälte gewinnen können, die den Künstlern eine kostenlose Rechtsberatung (1 h) u.a. auf den Gebieten des Urheberrechts und des Erbrechts anbieten. - Koordinierung und Durchführung von geförderten künstlerischen Projekten - Vertretung und Unterstützung der Mitglieder bei Ausstellungen - Vermittlung von Ankäufen - Herausgabe von Katalogen über Arbeiten Leipziger Künstlerinnen und Künstler - Koordinierung mit anderen Vereinen und kulturellen Einrichtungen - Förderung von Kunst im öffentlichen Raum - Beratung und Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern der Region z. B. zu Urheberrechten und steuerlichen Fragen - Vertretung der Künstlerinnen und Künstler z. B. bei den Kommunen, im künstlerischen Beirat der Stadt, im Kultursenat des Landes und der Verwertungsgesellschaft Bildkunst - Weiterleitung von Informationen aus Kunst, Kultur und Kulturpolitik an unsere Mitglieder in Form von Newslettern - Beratung zur Existenzgründung - Aufbau des Vor- und Nachlassarchivs für Mitteldeutschland - Beratung bei Vor- und Nachlässen - Engagement für Künstler/-innen im Sozialen und Kulturpolitischen Bereichen (z.B.: zum Thema Ausstellungsvergütung) - Kulturelle Bildung und Vermittlung (Projekt: Das fliegende Atelier) - Kunstvermittlung (Führungen, Workshops, Künstlergespräche, Lesungen, Foren)

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. Kontakt/ Ansprechpartner BBKL e.V.

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. Vorstandsvorsitzende: Heinke Binder, Bildende Künstlerin stellv. Vorsitzende: Lutz Hirschmann, Bildender Künstler Hans Bagehorn, Bildender Künstler Rosa-Luxemburg-Straße 19/21, 04103 Leipzig 0341 261 88 99 fon | 0341 268 25 52 fax www. bbkl.org | [email protected] Projektgalerie des Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. Rosa-Luxemburg-Straße 19/21, 04103 Leipzig 0341 224 76 81 fon – Samstag: 14 –18 Uhr

Projektleitung Britta Schulze, Malerin/Grafikerin, Leipzig BBKL e. V. Petra Kießling, Finanzmanagement Dr. Stefan Schulze, Vor- und Nachlassarchiv Projektmitarbeit BBKL e.V. Sebastian Kiss, Projektassistenz

Bund Bildender Künstler Leipzig e.V.

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