XVIII. JAHRESBERICHT DER

K. K. STAATS-REALSCHULE iisr

TESCHEN. AM SCHLÜSSE DES SCHULJAHRES 1890/91

VERÖFFENTLICHT DURCH DIE DIRECTION. \

INHALT. D E R A R T I K E L IM M ITT E LH O C H D E U T SC H E N . V O N PR O F . F R A N Z K U N Z . W E S E N T L IC H E M E R K M A L E D E R V E R B E S S E R T E N SP R A C H U N TE R R IC H TS-M E TH O D E .

VON

PR O F . F R IT Z B O C K . R E D E Z U R G R IL L P A R Z E R -F E IE R . V O N PR O F . F R IE D R IC H J E N K N E R . Ü B E R D IE N O T H W E N D IG K E IT D E R G E S U N D H E IT S P F L E G E . V O N D IR . H . J A N U S C H K E . SC H U L N A C H R IC H T E N VOM D IR ECT O R . X V I I I . J A H R E S B E R IC H T D ES U N T E R ST Ü T Z U N G S V E R E IN S „S C H Ü L E R L A D E “ .

VON

PR O F .

FRANZ JO H N . X V I . JA H R E S B E R IC H T D E R G E W E R B L . \ F O R T B IL D U N G S S C H U L E . V O N D IR E C T O R H AN S III. „ „ KAU FM . / JANUSCHKE.

TESC H EN . r . UND K. H O F B U C H D R U C O R E I

1891.

KAKL

PROCHASKA.

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Der Artikel im Mittelhochdeutschen. Von Franz K u n z , k. k, Professor.

Sowie in allen Sprachen, die den A rtikel besitzen, erscheint er auch in d er deutschen in einer verhältnism äßig späten Epoche ihrer Entw icklung, so dass er hier die jüngste W ortclasse darstellt. W ährend ihn das Indoger­ manische noch nicht kennt, finden wir im Gotischen das Demonstrativpronomen mit, den Functionen des bestimmten Artikels betraut. D araus ergibt sich auch seine ursprüngliche Bestimm ung; denn nicht das Bedürfnis, das Geschlecht des Substantivums zu bezeichnen, schuf unseren Redetheil, da jenes ohnedies dem Substantivum innewohnt, sondern die Nothwendigkeit, Begriffe individua­ lisieren zu können. Demnach wäre auch die von D. Sanders vorgeschlagene Bezeichnung „Vereinzelungswort“ statt der allgemein üblichen „Geschlechts­ w o rt“ vorzuziehen. Im weiteren Verlaufe der Entw icklung unserer Sprache bem erkt man neben der Abschwächung jen er ursprünglichen, demonstrativen Bedeutung eine stetige Zunahme im Gebrauche des Artikels. So weist ihn gegenüber dem Gotischen das Althochdeutsche auch vor solchen Substantiven auf, die einer Individualisierung nicht bedürfen, w ie: Sonne, Erde, Himmel, Hölle, so dass hier seine Bedeutung als Vereinzelungswort bereits verwischt ist. Ein Erzeugnis des ahd. Sprachgeistes ist auch der unbestimmte A rtikel e in , ent­ standen durch Abschwächung des gleichnamigen Numerales. E r soll, wie Behaghel treffend sagt, zum Ausdrucke bringen, dass der betreffende Gegen­ stand mit dem Vorausgegangenen in keinerlei V erbindung steht, weshalb man ihn als das Gegentheil einer Conjunction bezeichnen könne. Nach und nach gewöhnte man sich aber daran, die Allgemeinheit eines Begriffes durch e in besonders zu betonen, wodurch seine ursprüngliche Bedeutung verloren gieng. Das Mhd. hat die ursprüngliche Bedeutung der beiden A rtikel noch vielfach empfunden, und sein Um fang hat im Vergleiche zum Got. oder Ahd. außerordentlich zugenommen, obwohl er keineswegs als Ersatz für die ab­ handen gekommenen Flexionsendungen dient wie im Nhd., wo er ein w irklicher articulus, ein Gelenk ist, das die V erbindung und den Zusam m enhang der l*

W orte herstellt. Vergleichen wir die beiden letztgenannten Sprachperioden inbezug au f den A rtikel m it einander, so ergibt sich ein vierfacher U nterschied: 1. D er A rtikel findet sich in einigen Fällen des Mhd., wo ihn das Nhd. nicht m ehr setzt. 2. In vielen Fällen bleibt er im Mhd. weg, während wir ihn heute nicht m ehr missen können. 3. D as Mhd. weist eine Reihe von Anomalien auf, die das Nhd. nicht kennt. 4. D er jetzige Sprachgebrauch ist bezüglich der Stellung des Artikels an weit strengere Gesetze gebunden als der mhd. Es soll nun Aufgabe der nachfolgenden Zeilen sein, die Kategorien für die genannten vier P unkte im einzelnen zu entwerfen und zu zeigen, wodurch sein Vorhandensein oder W egbleiben gerechtfertigt erscheint. Zu diesem Behufe wurden die hervorragendsten mhd. Dichtungen auf Gebrauch und Stellung des Artikels geprüft, näm lich: das Nibelungenlied (ein beigefügtes B bezeichnet die Ausgabe von K. Bartsch, sonst ist die Lachm ann’sche gemeint), die K udrun (h. v. E. Martin), die epischen Dichtungen H artm anns v. d. Aue Iw ein, h. v. K. Lachm ann, Erec, h. v. W . H aupt, Gregorius h. v. H. Paul, D er arme Heinrich h. v. M. H aupt), die epischen Dichtungen Wolframs von Eschenbach (Parzival, Titurel und W illehalm h. v. K. Lachmann), Gottfrieds Tristan (h. v. R. Bechstein), die Gedichte W althers v. d. Vogelweide (h. v. F. Pfeiffer), endlich einige kleinere Dichtungen, wie: Otte mit dem B arte, des Hundes Notb, Sente M artines N acht (enthalten im Lesebuche von Schädel und Kohlrausch).

I. Der pleonastische Gebrauch des Artikels. §. 1. D e r A r t i k e l b e i m u n b e s t i m m t e n P r o n o m e n . In diesem Falle tritt die demonstrative B edeutung des bestimmten A rtikels noch klar zutage, so dass man ihn im Nhd. vielfach mit einem Demonstrativpronomen w ie : derartiger, solcher u. ä. wiedergeben kann. D er unbestimmte, nur ganz vereinzelt erscheinende, hat den Zweck, den als allgemein hingestellten Begriff als solchen noch besonders zu kennzeichnen. Iw. 3 r

Custos des chem. Laboratoriums. Kathol. Religion, Exhortator.

I.— VII.

Kalligraphie.

Ib .

16

4. Aug. 1846. Mathematik, II. Mähren, Gundrum, Naturg. (O.-G.),' Naturgesch. IA. u. B. 17 Math., Phys. (U.-G.), V., VI., VII. Gesang (M.-Sch. u. Custos d. naturhist. L.-ß.-A.) 20. Sept. 1876.

Karl Zahradnißek,

Custos der L.-M. für F.-Z.

3. Mai 1847. Mähren, Trschitz, Math., Phys. (O.-G.) 20. Sept. 1876.

t



I.B

Cab.

Mathematik,

[

v. u. v n .

1

17 Physik.

III. u. VII.

y .

8

Karl Hönig, k. k. Professor, weltlich.

Franz Kunz,

Alter, Vaterland, Geburtsort, Lehrbefähigung, Ernennung



Beschäftigung

28. Nov. 1850. Mathematik, Böhmen, Oschitz, Geom. Z. Darst. Geom., Math. Darst. Geometrie. (O.-R.) Custos d. L.-M. Turnen, (M.-Sch.) für G.-Z. 15. Juli 1878.

26. Dec. 1851.

Deutsch,

Classe

III. I. A, III., IV. 18 VI.

Friedrich Jenkner, 10

k. k. Professor,

weltlich.

Johann Krälik, 11

k. k. Professor,

weltlich.

F ritz Bock, 12

k. k. Professor,

weltlich.

Johann W eiss, 13

k. k. Professor,

weltlich.

Berthold Speth, 14

suppl. Lehrer,

weltlich.

23. Juli 1880.

III.

VII.

Mähren, Altstadt, Deutsch im 2. Sem. k. k. Professor, I.B. 9 Piüfungscommissär für Deutsch, G. Gesch). Geogr. u. Gesch. I.A , I.B , III. 23 Volks-u. Bürgerschulen, (O.-G. u. O.-R. V. u. VII. weltlich.

Vorstand der Classe

3 03 N

Name, Charakter, Stand

55

Wöchentliche Stundenzahl



vn.

Bibliothekar.

20. Febr. 1813. Deutsch, I.A , V. Galizien, Dörnfeld Deutsch im 2. Sem. VI. bei Lemberg, Geogr. u. Gesch. II., IV. u. VI. 21 Gesch., Geogr. u. Deutsch (O.-G.) Custos der geogr. 31. Juli 1883. L.-M.-S. Französisch, LA,III. u. IV. 18. April 1853. Deutsch. III. u. IV. Mähren, Tobitschau, Deutsch im 2. Sem. 25 II. Französ. (O.-R.) V. Deutsch u. Böhm. Französ. im 2. Sem. (U.-R. d. u. b.) Custos d. Programm18. Juni 1885. Sammlung.

29. Nov. 1859. Schlesien, Bielitz, Englisch, V., V I , VIL Französ. u. Engl. Französisch, I.B u. II. 24 (O.-R.) Französ. im 2. Sem. VI. u. VIL 23. Sept. 1885.

2. Januar 1861. Schles., Weidenau, Französ. u. Deutsch, (O.-R.) 25. Septemb. 1885.

Beurlaubt.

30. April 1853. Galizien, Lemberg, Darst. Geom., Math. (O.-R. d. u. p.)

Geom. Zeichn., Darstellende Kalligraphie.

I. A. u. n . V.u. VIL I. A, u. II.

17



IV.

il

I.A



56



Name, Charakter

Gegenstand

Abtheilungen

Schülerzahl am Schlüsse des Schul­ jahres

Wöchent­ liche Stun­ denanzahl

1 Zahl

2 . Für die bedingt obligaten und nicht obligaten Gegenstände.

44 1. Abth. 16 2. „ 23 3. , 5

4 1.A 2 2. A 2 3. A 1

36 1. Abth. 17 2. „ 14 3v 5

5 1.A . 2 2. A. 2 3. A. 1

3 1. Abth. I. CI. Richard F ritsch e, 1 k. k. Gymn.-Professor, evang. Relig. 2. Abth. II. III. und IV. Classe geprüft. 3. Abth. V., VI. und VII. Classe 1 1 3 S im on Friedmann, 2 mos. Relig. 1. Abth. I. u. II. CI. Kreisrabbiner, 2. „ III. „ IV. „ geprüft. 3. „ V.bisVII. „

............ aus Karl W ilke, 3

k. k. Turnlehrer,

n

Turnen

geprüft.

6 (Cl.V. bis VII. comb.)

» „ n

* *

Alfred Brzeski, 4 geprüft f. Bürg.-Sch,

Polnisch

2

Gesang

1. Abth. 1. CI. A und B 2. Abth. II. b. VII. CI

k. k. Übungslehrer,

5

A nton P oh orsk y , vergl. im Voran­ gehenden Z. 6.

2

Franz John, 6

vergl. im Voran­ Stenographie gehenden Z. 3.

7

Max R osenfeld, vergl. im Voran­ gehenden Z. 3.

Analytische Chemie

1

(1. Abtheilung)

2 1. Abth. V. u. VI. CI. 2. „ VI. u. VII. CI.

obligat I. disp. — Sch. IL n 2 „ III. „ 2 IV. „ 2 . V. „ ln VI. „ 4 „ VII. „ 4 „

62 1. Abth. 37 2. „ 25

12 Jede Abth. 2

4 Jede Abth. 2

1. Abth. 43 2. Abth. 75

4 1. A. 2 2. A. 2

42

2

6 1. Abth. 2 aus V. 1. „ 1 „ VI. 2. „ 1 „ VI. 2. „ 2 „ VII.

4

118

1



57



II. Lehrverfassung im Schuljahre 1890/91. Nachdem der Lehrplan sich genau an den vorgeschriebenen Normalplan mit den für Schlesien gestatteten Ausnahmen anschließt, sei hier nur auf das P ro­ gramm vom Jahre 1883/4 Seite 20 bis 26 verwiesen, woselbst der eingehaltene Lehrplan vollständig verzeichnet wurde. Zur Lectiire dienten: In Classe VI., D e u t s c h : Goethe’s Iphigenie auf Tauris und Lessings Emilia Galotti. In Classe VII., D e u t s c h : Goethe’s Hermann und Dorothea, Lessings Minna v. Barn­ helm, Schillers Wilhelm Teil, Shakespeares Coriolan. F r a n z ö s i s c h : Voltaire Siecle de Louis XIV. und Michelet Pr6cis de l’histoire moderne. E n g l i s c h : Scott, Kenilworth.

III. Lehrbücher, welche im Schuljahre 1890/91 gebraucht wurden. R e l i g i o n s l e h r e a) k a t h o l i s c h e : Fischer, kath. Religionslehre, in I., L i t u r g i k , ................................... II., Eichler, Geschichte der Offenbarung des alten Bundes, in III., n •» n ii n neuen n n W appler, katholische Religionslehre, in V. und VI., Kaltner, Kirchengeschichte in VII. b) e v a n g e l i s c h e : Das neue Testament, in der 1. Abtheilung, Das evangelische Gesangbuch, 1. „ Palmer, Lehrbuch der Religion und der Geschichte der christlichen Kirche für die mittleren Classen evang. Mittelschulen, in der 1. Abtheilung. „ Lehrbuch für die oberen Classen, II. Theil, in der 2. Abtheilung. — „ — I. Theil, in der 3. Abtheilung. c) i s r a e l i t i s c h e : Wessely, biblischer Katechismus in I. bis VI., Pentateuch, in I. bis IV., Johlsohn, Unterricht in der mosaischen Religion, in V., VI., VII. Deutsche S p r a c h e : Willomitzer, Grammatik, in I. bis V II., Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung in I.— VH., Neumann Franz, Lesebuch . . . . I., in I., . ü ., in II., n n n . III., in III., n u n » ii n . . . . IV., in IV., Egger, Lesebuch iür höh. Lehransta' ten, I. in V. (Ausg. f. Realschulen). n n n n n 1., in VI., „ „ „ „ II. 2., in VII. Jauker und Noe, Mittelhochdeutsches Lesebuch in VI.

— Französische Bechtel, „ „ „ „ „

58



Sprache: Französisches Sprech- und Lesebuch, in I. und II., Grammatik, 2. Theil, in III. bis VII., Übungsbuch, Mittelstufe, in III. bis IV., „ Oberstufe, in V., VI. und VII. Lesebuch f. unt. u. m. CI., in III. und IV., Chrestomathie in V., VI. und VII.

Englische Sprache: Gesenius, Elementarbuch, in V., „ Grammatik, in VI. und VII., Nader & W ürzner, Lesebuch, in VI. und VII. Geographie: H err, Grundztige, in I. und II., Kozenn, Leitfaden, in III. und IV., Trampier, Schulatlas, in I. bis V II., eventuell auch Stieler, Schulatlas. Geschichte: Hannak, Lehrbuch für U. R. I., in II., „ „ „ ü . R. 2., in III., „ „ „ ü . R. 3., in IV., „ „ „ Ob. R. 1., in V., „ „ „ Ob. R. 2., in VI., „ „ „ Ob. R. 3., in VII., „ Vaterlandskunde flir U. R., in IV., „ * „ Ob. R., in V n., Putzger, Historischer Schulatlas, in II. bis VII., eventuell auch Rhode, Historischer Schulatlas. Mathematik: Moßnik, Lehr- und Übungsbuch, 1. Heft, in I., 2. Heft in II. und 3 Heft in III. W allentin, Aufgabensammlung, in IV. bis VII., MoSnik, Geometrie für die oberen Classen, in V. VI. und VII. Köhler, Logarithmentafeln, in V. bis VII. Geometrie und geometrisches Zeichnen: Moenik, Formenlehre, in I., „ Anfangsgründe, in II. und III. Streißler, geom. Formenlehre, in IV. Darstellende Geometrie: Streißler, Lehrbuch, in V.— VII. Naturgeschichte: Pokorny, Thierreich, in I., „ Pflanzenreich, in II., „ Mineralreich, in II., Woldrich, Zoologie, in V., Burgerstein, Botanik, in VI., Hochstetter-Bisching, Mineralogie, in VII. Physik: Mach u. Odströil, Grundriss der Naturlehre, in III. und IV,, W allentin, Lehrbuch, in VI. und VII.



59



C h e m ie :

Rosenfeld, Leitfaden für den ersten Unterricht, in IV., Mitteregger, Anorganische Chemie, in V., VI. und VII. „ Organische Chemie, in VI. und VII. Stenographie: Faulmann, Lehrgebäude. Polnische Sprache: Lercel, Grammatik, in I. bis VII., Wypisy polskie, tom 1., „ I. „ VII. Gesang: Albin Mende, Liederbuch für Studierende.

IV. Themen für die oberen Classen zu den Aufsätzen in der deutschen Sprache. V. C l a s s e . 1. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. 2. Wie entwickelte sich die Cultur aus dem Naturzustande der Menschheit? (Nach Schillers: „Das eleusische F est.“) Schularb. 3. Schöne Tage und Zeiten. 4. Die Macht des Gesanges. (Nach Schillers: „Die Kraniche des Ibykus.“) Schularbeit. 5. Wie feiern wir das Andenken großer Männer? 6. Gliederung der Ballade: „D er wilde Jäg er “ von Bürger. (Schularb.) 7. Frühlings Erwachen. (Schularb.) 8. Das Gewitter. Dargestellt nach Motiven aus Klopstocks: „Frühlingsfeier.“ 9. Schwert und Pflug. 10. Die Elemente im Dienste des Menschen. (Schularb.) 11. Alexander und Hannibal. (Eine Parallele.) 12. Das Lied als Begleiter des menschlichen Lebens. Fr ie dr ic h Jenkner. VI. C l a s s e . 1. Ein anderes Antlitz, eh’ sie geschehen, — Ein anderes zeigt die voll­ brachte That. (Schiller: „Braut von Messina“ .) 2. Auf welchen Umständen beruht die Bedeutung Europas vor den anderen Continenten ? 3. Welches Volk sich selbst empfunden, — W ard vom Feind nicht über­ wunden. (Collin.) 4. Welche Umstände haben im 12. Jahrhundert begünstigend auf die E nt­ wickelung der Poesie eingewirkt? 5. Sprache der herbstlichen Natur. (Schularb.) 6. Parcival. (Erzählung.) 7. Charakteristik Walthers von der Vogelweide. (Nach seinen Gedichten.) J o h a n n We i ß .



60



8. Nicht an die Güter hänge dein Herz, die das Leben vergänglich zieren. {Schiller) Schularb. 9. Einleitung zu „Iphigenie auf Tauris“ von Goethe auf Grund der in der­ selben gegebenen Charakteristik. 10. Ein unnütz’ Leben ist ein früher Tod. (Goethe). 11. Betrachtungen beim Anblick des gestirnten Himmels. 12. Der tragische Conflict in „Iphigenie auf Tauris“ von Goethe. (Schularb) Friedrich

Jenkner.

VII. C l a s s e . 1. Das Glück ist eine Klippe, das Unglück eine Schule für den Menschen. 2. Inhalt und Bedeutung des I. Gesanges von Goethes „Hermann und D orothea.“ 3. Noth ist die Wage, die des Freundes W ert erklärt, — Noth ist der Prüfstein auch von deinem eignen Wert. (Schularb.) 4. Inwieferne erscheinen die im Laokoon aufgestellten Grundsätze in „Her­ mann und Dorothea“ befolgt? 5. An der Brandstätte. (Eine Schilderung.) 6. Wie fassen die verschiedenen V ertreter des Soldatenstandes in L. „Minna von Barnhelm“ den Begriff der Ehre auf? 7. Welche Mittel wandte Schiller an, um die Ermordung Gesslers zu rechtfertigen ? 8. W er mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht, — W er sich nicht selbst befiehlt, bleibt stets ein Knecht. (Goethe.) 9. Welche Bedeutung haben die Babenberger für die Geschichte und L iteratur? (Schularb.) 10. Charakteristik Egmonts. 11. Inwieferne können die drei Städte; Rom, Athen und Jerusalem als die Hauptculturstätten der Menschheit bezeichnet werden? (Maturitätsarbeit.) F r a n z Kunz.



61



VI. Statistik der Schüler. C 1a s s e

fl i a n a cS

h-t

>

>

E>

29 32

29 32

60 46

40 42

17 34

19 15

13 17

11 8

208 226

32

32

46

42

34

15

17

8

226

25 1

27

1

3

1

1

5 2 30

42 3 2 44

40 1 1 41

30 1 3 31

11 3 15

14 2 3 14

8

6 3 29

8

145 21 1 14 212

29

30

44

41

31

15

13

8

211

03

1. Zahl. Zu Anfang 1890/91 ...................................... Während des Schuljahres eingetreten Im ganzen also aufgenommen . . . . Darunter: Neu aufgenommen und zwar: a u f g e s t i e g e n ......................... R ep eten ten ................................ Wieder aufgenommen und zwar: a u f g e s t i e g e n ......................... R ep eten ten ................................ Während des Schuljahres ausgetreten . . Schülerzahl zu Ende des Schuljahres . . Darunter: Öffentliche Schüler . . . . P r iv a tiste n ...................................... A u ß erord en tlich e......................... 2. G eburtsort. (Vaterland.) T e sc h e n ...................................... Schlesien außer Teschen . . Andere österr. Provinzen U n g a r n ......................................

68 2

1

1

1 3 17 6 3

3 20 4 2

S ch w eiz...................................... T ü r k e i ...................................... Summe . 29

1

3. Muttersprache. D eu tsch ...................................... 15 Tschechoslavisch . . . . 3 P oln isch ...................................... 11 M agyarisch................................ K r o a t is c h ................................ Summe . 29 4. R eligionsbekenntnis. Katholisch des lat. R i t u s ......................... 18 E v a n g e l i s c h ................................................... 8 Isr a e litisc h ......................................................... 3 G riech isch -o rien ta lisch ................................ Summe . 29

6 19 2 3

2 8 4 1

3 6 3 2

4 2 2

41

1 31

15

14

8

22 5 17

25 4 12

20 1 10

9 1 5

10 1 2 1

6

44

41

31

15

14

8

25 11 8

30 3 8

16 9 6

12 3

9 1 4

6 1 1

44

41

31

15

14

8

6 30 6 2

7 24 8 1 1

30

44

16 2 11 1 30

16 8 5 1 30

2

34 126 35 14 1 1 1 212 ; 123 17 70 1 1 212

132 44 35 1 212

5. L ebensalter.

29

4 25 30 45 1 42 21 24 12 6 3 8 1 212

1

1 8 6 10 4 1

11 8 10 10 3 2

4 15 12 7 3

30

44

41

4 13 5 8 1

2 4 5 4

31

15

1 5 6 2 14

1 1 1 11

3 6 12 6 1 1

w^ l

11 Jahre alt 12 * , 13 „ „ 14 „ n 15 „ . 16 „ „ 17 ft ft 18 „ „ 19 * » 20 „ „ Summe



62

I. A

I. B

C 1a s s e

8 16 4 1 — 29

6 21 3

i— 5i t—

1► — —I11 t— 10 25 4

— 30

12 25 5 1 1 44

6 2 14 8

18 _ 15 11

1—


2 41

10 17 3 _ 1 31

4 9 1 1 — 15

10 _ 12 6 3 31

G ä s t-3 s HH N ei 03

£

6. Nach dem W ohnorte der Eltern. Aus Aus Aus Aus Aus

T e s c h e n ............................................ dem übrigen Schlesien . . . . ändern P r o v i n z e n .......................... U n g a r n ...................................... , dem A u s l a n d e ................................ Summe

14

62 121 21 4 — 4 8 212

7 __ 4 1 3 15

7 _ 4 2 1 14

4 __ 2 1 1 8

75 5 81 40 11 212

6 6 1 1



6 2 _ _

7. S tan d der Väter. B e a m te ............................................................... 16 M ilitärs............................................................... 2 Handels- und Gewerbetreibende . . . 13 G rund besitzer.................................................. 7 P r iv a t e ............................................................... 1 Summe . 29





30

44

17 1 17 4 2 41

2 23 1 3 _

— 24 1 5 _

2 39 1 2 _

4 32 2 3 __

5 25 — 1 _

1 14 — _ _

1 8 — 4

_

2 6 _ _ __

17 171 5 18 _

— 29

— 30

— 44

— 41

31

— 15

1 14

— 8

1 212

Wiederholungsprüfungen waren b ew illigt. — Nachtragsprüfungen waren bewilligt .



2

_

_

_

2

_

4

_

_ _

_

1 1

_

__

__ _

1 1 _

— _ _

1 2 1

4 35 1 _

3 12 2 _

3 12 3 1

2 8 3 _

1 10



— —



40

17

19

13

8. Classification. a ) Z u E n d e d e s S c h u l j a h r e s 1890/9

I. Fortgangsclasse mit Vorzug . . I. F o rtg a n g scla sse................................ Zu einer Wiederholungsprüfung zugelasse II. F o rtgan gscla sse................................ III. F o rtg a n g scla sse................................ Zu einer Nachtragsprüfung krankheitsha her z u g e l a s s e n ................................ Außerordentl. S c h ü l e r ......................... Summe b) N a c h t r a g z u m S c h u l j a h r e 1889/90

_ Nicht erschienen sind . . . . Darnach ist das E n d e r g e b n i s für 1889/90. I. Fortgangsclasse mit Vorzug 1 I » • ................................ 22 5 >i .................................. HI. „ .................................. 1 Ungeprüft b lieb en ...................................... Summe . 29

1 22 4 2 29

6 37 6 _ 1 50

21 158 — 24 — 4 — 1 11 208

Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: im 1. Semester...................... 23 im 2. Semester...................... 16

22 15

30 23

17 20

15 13

7 6

10 11

2 1

131 105

Zur Hälfte waren befreit: im 1. Semester...................... _ im 2. Semester....................... —

_ —

_ —

1 1

_ —

1 1

_





1

2 3

Ganz befreit waren: im 1. Semester....................... 9 im 2. Semester....................... 15

5 16

16 21

24 20

18 19 |

7 8

7 5

6 6

92 110

9. G eldleistungen der Schüler.



63



C 1a s s e M

21 19 27 26

15 13 19 17

9 8 15 13 33 30

>

t-i >

M £

a s S N S 0m3

Das Schulgeld betrug im ganzen: im 1. Semester . fl. 1980’— im 2. Semester . fl. 1597-50 Zusammen fl. 3577‘50

10. B esuch des U n terrich tes in den rela tiv obligaten und n ich tob ligaten L ehrgegenständen. 12 11 „ I. Sem- 23 Gesa“S ............................................ II. Sem23

Polnische Sprache......................... j*'

Stenographie 1. Cursus

.

.

Analytische Chemie

9 9 24 18

• jj ’ gern .

jj '

2 2 5 5 11 10 4 2

6 6 1 1 2 2

5 5 2 2

68 62 124 113 45 41 8 6

11. Stipendien. Anzahl der Stipendisten 7. Gesammtbetrag der Stipendien fl. 310.

Verzeichnis der Schüler, welche am Schlüsse des Schuljahres ein Zeugnis der Vorzugsclasse erhalten haben. I. C l a s s e : Cieüciala Sobieslaus ans Mistrzowitz in Schlesien, Kiedron Josef aus Nieder-Bludowitz in Schlesien. II. C l a s s e : Eichner Philipp aus Lippowetz in Schlesien, Krul Franz aus Deutschleuten in Schlesien. III. C l a s s e : Gutherz Leo aus Ustron in Schlesien, Rudolf Johann aus Hohenbach in Galizien, Tauber Siegfried aus Mistek in Mähren, Zwilling Isidor aus Jablunkau in Schlesien. IV. C l a s s e : F ernka Adolf aus Teschen in Schlesien, Hahn Julius aus Sijlein in Ungarn, Mikolasch Rudolf aus Janowitz in Schlesien, Motyka Georg aus Grodziszcz in Schlesien, Nacher David aus Bystrzitz in Schlesien. V. C l a s s e : Heczko Josef aus Bystrzitz in Schlesien.

YI. C l a s s e : Czermak Alois aus Karwin in Schlesien. VII. C l a s s e : Siwy Paul aus Niebory in Schlesien, Walko Bertram aus Teschen in Schlesien.



64

-

VI. Vermehrung der Lehrmittel im Jahre 1890. Im Jahre 1890 betrugen die Einnahmen für Lehrm ittel: 1. Dotation der S ta d tg e m e in d e ................................................. 2. Lehrmittelbeitrag von 227 Schülern ä fl. 1.05 . 3. Die Aufnahmstaxen von 61 Schülern ä fl. 2.10 4. Die Taxen von 7 Semestralzeugnis-Duplicaten ä fl. 1 und 1 Maturitätszeugnis ä fl. 6 ............................................................... 5. Ersatz eines Schülers für Reparatur eines Gypsmodells 6. Ersätze der Laboranten fiir geliefertes Verbrauchsmateriale 7. Von der Handels- und G e w e rb e s c h u le ............................ Summe des Empfanges .

300.— 238.35 128.10 1 3 .—

1.— 41.98 10. —

fl.

732.43

Hievon wurden die im Nachfolgenden aufgeführten Ausgaben bestritten: Übertrag vom Jahre 1889 3.71 2. Für die Lehrerbibliothek . 244.80 n 3. n „ Schülerbibliothek 46.38 n 4. 11 geographische Lehrmittel 28-55 » 5. n naturhistorische Lehrmittel 41.20 n 6. 7) physikalische n 157.30 n 7. n chemische „ 146.98 n 8. 11 Cassabestand . . . . 63.51 Summe der Ausgaben . . fl. 732.43

A. Bibliothek. Custos: Professor F r a n z Ku n z . I. Lehrerbibliothek. a) D u r c h A n k a u f : Die österreichisch-ungarische Monarchie in W ort und Bild, V n . Band. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1889. G, v. Hayek, Handbuch der Zoologie, IV, 1. Oborny, Flora von Mähren und Schlesien, Schluss. Beilstein, Handbuch der organischen Chemie, III. Fehling, Handwörterbuch der Chemie, V. und VI, 1. Dr. F . X. Kraus, Roma sotteranea. Dr. A. Weiler, Neue Behandlung der Parallelprojectionen. H. C. E. Martus, Astronomische Geographie. L. v. Ranke, Weltgeschichte, VIII. und IX. Theil. L. v. Ranke, Über die Epochen der neueren Geschichte. Dr. F. Poske, Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht, Jahrgang 1, 2, 3, 4. S. Clessin, Die Molluskenfauna Oesterreichs und der Schweiz, Schluss. VirchowWattenbach, Wissenschaftliche Vorträge, 5. Serie. Wiedemann, Annalen der Physik und Chemie, 1890. Dessen Beiblätter, 1890. Hoppe, Archiv für Mathematik, 1890. Chemisches Centralblatt, 1890. Österreichische Mittelschule, 1890. Sybel, Histo­ rische Zeitschrift, 1890. Zeitschrift für französische Sprache uud Literatur, 1890. Hildebrand-Lyon, Zeitschrift für den deutschen Unterricht, 1890. Vietor, ’Phone­ tische Studien, III und IV, 1. Klein, Gaea, 1890. Verordnungsblatt, 1890. Mit­ theilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, 1890. Kolbe, Zeitschrift für das Realschulwesen, 1890. Verhandlungen der geologischen Reichsanstalt, 1890. Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt, 1890. b) D u r c h G e s c h e n k e : Vom h. Ministerium für Cultus und Unterricht: Navigazione in Trieste, 1888. Statistica della Navigazione e del commercio marittimo nei porti Austriaci, 1888. Commercio di Trieste, 1889. Bericht über die In ­ dustrie, den Handel etc. in Niederösterreich, 1889. Wiens Buchdruckergeschichte, 2 Bände. Vom hochlöbl. k. k. schlesischen Landesschulrathe: Bericht desselben über das Schulwesen 1 8 8 8 - 8 9 und 1889— 90. Vom f k. k. Director der An-



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stalt, Herrn L. Rothe: A. Dumas, Les grands hommes en robe de chambre, 2 Bände. Th. Anne, Le chef des invisibles. G. Sand, Histoire de ma vie, 10 Bände. Jean Pauls Werke, 19 Theile. I I . S chiilerM bliotliek. a)

D u r c h A n k a u f : Die österreichisch-ungarische Monarchie in W ort und Bild, VII. F. Zöhrer, Österreichische Alpengeschichten, Kreuz und Schwert. Spemann, das neue Universum, 10. Band. K. W. Osterwald, Erzählungen aus der alten deutschen Welt, 3 Bände. H. Anderdon, Ein wahrer Robinson. Grillparzer, Die Abnfrau, König Ottokars Glück und Ende, Sappho. F r. Hoffmanns Jugend­ bibliothek, 15 Bändchen. Marryat, Sigismund Rüstig. Schweiger-Lerchenfeld, Das Mittelmeer. Dr. F. Khull, Geschichte der altdeutschen Dichtung. Marshall, Die Tiefsee und ihr Leben. b) D u r c h G e s c h e n k : Vom hohen Ministerium für Cultus und Unterricht: A. Danzer, Unter den Fahnen.

B. Geographische Lehrmittelsammlung. C ustos: Prof. F r i e d r i c h J e n k n e r . Z u w a c h s d u r c h A n k a u f : 1. Politische W andkarte von Deutschland von Rieh. Kiepert. 2. Stumme physikalische W andkarte von Österreich-Ungarn von Rieh. Kiepert. 3. W andbilder von Hölzel. (4 Blatt).

C. Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte. Custos: Professor A n t o n P o h o r s k y . Zuwachs durch Ankauf: 1. Pyrrhula erythrina, 2. Pyrr. serinus, 3. Pyrgita petronia, 4. Pyr. montana, 5. Emberiza schoeniclus, 6. Emb. miliaria, 7. Emb. cia und Q , 8. Emb. cirlus, 9. Parus pendulinus, 10. Par. cristatus, 11. Par. palustris, 12. Par. ater, 13. Ficedula sibilatrix, 14. Fringilla citrinella, 15. Anthus pratensis, 16. Anthus campestris. 17. Fulica atra, 18. Pelecanus onocrotalus.

D. Physikalisches Cabinet. Custos: Professor F r a n z J o h n . Im Jahre 1890 erhielt das physikalische Cabinet durch Kauf folgende Appa­ rate als Zuwachs: Maximum-Minimumthermometer nach Rutherford, Bunsens Eiscalorimeter, Rost­ pendel, Pyrheliometer von Pouillet, Verticalgalvanometer, Mikrophon, 1 P aar Accumulatoren, Federwage mit Spirale und Schale, Buff’s Apparat zum Nachweis des aerodyna­ mischen Paradoxons, Drahtgitterserie, Gefrierapparat für Quecksilber von Weinhold.

E. Chemisches Laboratorium. Custos: Professor M a x R o s e n f e l d . An V e r b r a u c h s m a t e r i a 1e wurde im Jahre 1890 angekauft: Reagentien, Verbrennungsröhren, Kautschukröhren, Trockenthürme, Waschflaschen, 1 Kippe’scher Apparat, Kolben, Cylinder, Proberöhren, Platinblech, Pincetten, Filtriergestelle, Bechergläser, Abdampfschalen, Porcellantiegel etc.

F. Lehrmittel für geometrisches Zeichnen. Custos: Professor K a r l H ö n i g . Der Bestand der Sammlung hat sich im abgelaufenen Jahre nicht geändert.

G. Lehrmittel für Freihandzeichnen. Custos: Professor F r a n z H o l e ß e k . Im Bestände dieser Sammlung hat keine Änderung stattgefunden. 5



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H. Programmsammlung. Custos: Professor J o h a n n K r ä l i k . Gegenwärtiger Zuwachs: Bestand : 36 Stücke. 697 Stücke. 8 163 1) 10 174 7? 7) 7 120 11 77 7 154 n 71 14 241 rt n 56 808 n n 26 405 ;> 77 8 207 V 77 17 298 ii 77

I. Mittelschulen Nieder-Österreichs . II„ Ober-Österreichs . III. Steiermarks . „ Kärntens und Krains V. „ des Küstenlandes "VI. „ Tirols und Vorarlbergs VII. „ Böhmens VIII. ,, Mährens . . . . IX. „ Schlesiens X. „ Galiziens IX . i) der Bukowina, Dalmatiens, Bosniens und der Herzegowina XII. Oesterreichische Lehrerbildungsanstalten XIII. Schulen Ungarns, Siebenbürgens und der M i l i t ä r g r e n z e ............................ XIV. Sonstige inländische Anstalten B- I-— VII. Baierische Mittelschulen .

8 22 13

P. Preußische Mittelschulen: I. Provinz O stpreußen............................ II. Westpreußen . . . . n III. Brandenburg . . . . n IV. P o m m e r n ............................ 11 V. P o s e n ................................... VI. S c h l e s i e n ............................ rt VII. Sachsen ............................ ii VIII. Schleswig-Holstein . n IX. H a n n o v e r ............................ ii X. W e s t f a l e n ............................ r> XI. Hessen-Nassau . . . . XII. Rheinprovinz und Hohenzollern n

21 15 43 15 14 40 32 16 12 19 14 28

D. Sonstige Lehranstalten Deutschlands: a) Reichsland Elsass-Lothringen V) Königreich S a c h s e n ............................ c ) Königreich Württemberg d ) Großherzogthum Baden . e) n Hessen /) „ Mecklenburg-Schwerin „ Oldenburg ff) h) „ Sachsen-Weimar . *) Herzogthum A n h a lt............................ k ) S. Altenburg, Coburg-Gotha l) Herzogthum Braunschweig . m ) Lippe, Reuß und Schwarzburg . n ) Bremen, Hamburg und Lübeck o) Andere ausländische Schulen

7 3

n T) 77 71

77

;> 51 11 77 77 77 77 77 r> ii ii

10 71 31 17 4 77 10 11 10 77 11 11 5 11 3 11 5 11 7 11 1 77 6 11 8 11 0 11 Zusammen . 622 Stücke.

132 62

11 77

226 98 433

77

240 197 539 238 188 505 397 198 282 269 241 530

71 11

77 77

77 77 11 71 11 11 77 11 11 77

135 11 362 11 95 11 152 11 83 11 107 11 48 11 43 11 31 11 76 11 37 11 74 11 74 11 3 11 9362 Stücke.



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J. Münzensammlung. Custos: — Gegenwärtiger Bestand 187 Stück.

K. Turngeräthe. Custos: k. k. Turnlehrer C a r l W i 1k e. Der Bestand hat sich nicht geändert.

VII. Maturitätsprüfung. T h e m e n zu de n s c h r i f t l i c h e n M a t u r i t ä t s p r ü f u n g e n . D e u t s c h e S p r a c h e : Inwiefern erscheinen die drei Städte: Athen, Rom und Jerusalem als die H auptculturstätten der M enschheit? F r a n z Kunz . Französische Sprache: Übersetzung aus dem Französischen in’s Deutsche: Incendie de Moscou (von A. Dumas), entnommen aus Filek’s Chresto­ mathie. Von „Dans la nuit du quatorze au q u in z e ...“ bis „et dans la cour meine il est fusile“. F r i t z Bo c k . Übersetzung aus dem Deutschen in’s Französische: „Heinrich IV .“ F r i t z Bock. E n g l i s c h e S p r a c h e : The French Revolution (von Thomas Carlyle). Entnommen dem Lehrbuch der englischen Sprache von Hoegel. Von „A paradoxical philosopher.. . . “ bis „is not without its true side.“ F F r i t z Bock. M a t h e m a t i k : 1. Die zwei Seiten a und b eines Dreieckes sind constant und der von ihnen eingeschlossene veränderliche Winkel wird durch die X-Achse halbiert. Wie lautet die Gleichung für den geometrischen Ort des Halbierungs­ punktes der dritten Seite? 2. Hat der größte aller einer Kugel eingeschriebenen geraden Kegel auch von allen diesen Kegeln die größte Oberfläche oder vielleicht den größten Mantel? 3. Eine 38-jährige Person zahlt durch 14 Jahre anticipando je 800 fl., um eine Leibrente zu erwerben, die das erstemal zu Ende des 14. Jahres auszube­ zahlen ist. W ie groß wird diese Leibrente sein; und wie groß ist die zu zahlende Jahresprämie, wenn die Leibrente 1200 fl. betragen soll? Zinsfuß 4 /0 und Mortalitätstabelle von Deparcieux. 4. Die Gleichungen aufzulösen: (x — y) (x2 — y2) = 3 xy (x2 — y2) (x* — y‘) = 45 x2y2. Dr. K a r l Z a h r a d n i ß e k . D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e . Eine Parabel zu construieren: 1. Als Schnitt einer Kegelfläche mit einer geneigten Ebene (in orthogonaler Projection.) 2. Als ebener Schnitt eines Rotationshyperboloides mit einem Netze (in cotierter Projection). 3. Als Erzeugnis von zwei projectivischen Punktreihen. 4. Als centrale Projection eines Kreises in einer gegen die Bildebene ge­ neigten Ebene. B e r t h o l d Speth. 5*

68





Name des Abiturienten

Gewählter Beruf

116 Friedmann Richard

Schlesien Teschen

20

deutsch

mos.

Technik

117

Rakus Hugo

Schlesien Bielitz

20

n

kath.

Postwesen

118 Reissig Friedrich

Galizien Obschar

19

11

T)

Technik

Mähren Heidenpiltsch

18

n

V)

Schlesien Niebory

19

polnisch

evang.j

119 120

Schaffer Johann Siwy Paul

Vaterland, Geburtsort

Alter

Confession

F ortlau- i fende Z a h l

Verzeichnis der Abiturienten. Nationa­ lität

I

121

Skuttek Franz

Schlesien Teschen

19

deutsch

122

Slany Karl

Schlesien Teschen

20

polnisch

11

Walko Bertram

Schlesien Teschen

19

deutsch

11

123

n

, , 1 kath.

1

HandelsAkademie KriegsMarine

1

Moderne Philologie

Siwy Paul und W alko Bertram erhielten ein Zeugnis der Reife mit Aus­ zeichnung, die übrigen ein Zeugnis der Reife.

VIII. Gesundheitpflege der Schüler. . ,In d e r S c h u l e wurden die Bestimmungen des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und U nterricht vom 9. Juni 1873, Z. 4816 nach Thunachkeit eingehalten Gegen die Hauptübel der Schule nämlich Staub und andere Verunreinigungen der Luft wurden regelmäßiges Lüften und strenge Reinlichkeit angewendet. In der warmen Jahreszeit wurde der Unterricht größtentheils bei ge­ öffneten Benstern ertheilt, da eine Störung hierdurch nicht zu befürchten war. eim Thorein gange sind ein großer Fußreiniger aus Holzstäben und 2 lange c iarreisen, auf den Plattformen der Treppenwendungen ausgespannte Cocosteppiche und vor den Zimmern im Erdgeschosse Bast-Matten angebracht. Zur Benützung dieser Fußreimgungs-Vorrichtungen wurden die Schüler durch den Schuldiener beim ttaupteingange und sonst durch die Ganginspectoren und den Berichterstatter strenge ver a en, ußböden und Fenster wurden während des Jahres dreimal gewaschen und die ersteren zweimal wöchentlich nach reichlichem Aufstreuen von Sägespänen gekehrt. Alle getroffenen Vorkehrungen sind indessen nicht völlig ausreichend, solange die Fußböden mit schlechten Brettern bedeckt sind. Die Temperaturen in den Zimmern wurden regelmäßig an Thermometern ab­ gelesen und in den meisten Classen notiert; dieselben waren während der Zeit des Heizens ziemlich constant 18° C.



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In Bezug auf Lüftung, natürliche Beleuchtung und Erwärmung ist die Anlage des Gebäudes zweckmäßig, indem sämmtliche Lehrzimmer längs einer Seite des Hauses angebracht und die Fenster gegen Südost gekehrt sind. Drei Zimmer im Erdgeschoss entsprechen den hygienischen Anforderungen nicht. Besondere Venti­ lations-Vorrichtungen sind nicht vorhanden und auch die Ofenschirme entsprechen den Forderungen des genannten hohen Ministerial-Erlasses nicht. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die persönliche Gesundheitspflege ge­ richtet und bei allen passenden Gelegenheiten dahin gewirkt, dass die Schüler auf Übelstände achten lernen, an eine richtige Körperhaltung und an Reinlichkeit gewöhnt werden. Behufs Förderung der G e s u n d h e i t s p f l e g e a u ß e r h a l b d e r S c h u l e wurde der Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 15. September 1890, Z. 19097 in nachstehender Weise durchgeführt. Um zunächst einen Einblick in die thatsächlichen V erhältnisse und Anhaltspunkte für die Be­ lehrung der Schüler zu gewinnen, wurde der Gesundheitszustand der Schüler von den Classenvorständen möglichst sorgfältig festgestellt. Die bezüglichen im Monate November gepflogenen Erhebungen ergaben folgende Zusammenstellung. (Zum Ver­ gleiche ist auch das Ergebnis der Erhebungen im Juni 1. J. beigefügt.) C la s s e An Kopfschmerzen leid en ................................ r) Nasenbluten leiden „ Brustschwäche, Athembeschwerden leiden . . . . n Herzklopfen leiden n Magenübeln l e i d e n ................................ „ H usten und Schnupfen leiden n Gesichts- und Gliederreissen leiden . n nervöser M attigkeit leiden „ Aufgeregtheit leiden V n Ohrenschmerzen l e i d e n ......................... n Schwerhörigkeit l e i d e n ......................... V Angenschmerzen l e i d e n ......................... V Kurzsichtigkeit le id e n ................................ V aJJgemeiner Schwäche leiden . . . . n sonstigen Übeln (Leistenbruch, L eber­ leiden) l e i d e n ...................................... Zusammen I Schill erzähl . 1

im IA IB n . III. | IV V. |V I.|VH |Summe Juni

8 1 2 10 4 7 2 — 4 1 2 7 2 —

10 2 2 1 4 10 — 2 1 3 _ 5 2 3

18 fi 10 5 4 8 3 4 11 fi 3 — 2 8 1 _ 2 2 1 7 4 19 1 5 2 _ _ 2 1 1 _ 10 2 1 _ 3 __ 1 9 1 1 3 1 7 i 1 fi 6 — 4 4 _ — 1 2

fi 2 ? 2 1 3 4 1 1 1

4 1

_

1

_ _

1 1

_ 2 _ 1 3 _ _

1 4 3 3 o 1 —■ 1 51 49 71 38 56 24 25 12 32 32 46 42 33 15 16 8

60 21 29 20 14 51 14 7 20 11 8 28 22 6 15 326 224

51 19 18 8 6 36 7 4 7 8

fi

16 ?1 3 13 223 221

Die Zahlenangaben werden nicht ganz vollkommen zutreffend sein, auch sind dieselben von den W etterverhältnissen und der Jahreszeit abhängig und noch mancherlei Änderungen unterworfen; dennoch erscheinen sie geeignet, manche wichtige Schlüsse ziehen zu lassen, um den beabsichtigten Zweck zu erfüllen. Nach dem Stande im November entfallen im Durchschnitt auf 224 Schüler 326 krankhafte Zustände und bestehen demnach 145% solcher Übelstände, welche sich, abgesehen von der 3. Classe, ziemlich gleichmäßig auf alle Classen vertheilen. Nach Abrechnung von 51 Schülern, welche an Husten und Schnupfen litten, ver­ bleiben noch 123°/0 Gesundheitsstörungen, unter denen Kopfschmerzen, Nasenbluten, Atliembeschwerden, Nervosität und Augenübel die häufigsten sind; diese Störungen hängen mit einer unzweckmäßigen Lebensweise zusammen; sie sind zumeist durch mangelhafte Bewegung in frischer Luft und durch ungesunde Körperhaltung der Studierenden bedingt. Die Zahlenangaben für den Monat J u n i vermögen die Ansicht zu erhärten ; den weiterhin obwaltenden Umständen entsprechend zeigen sie eine Besserung der Verhältnisse an.



70



Nach den ersten Erhebungen wurden entsprechende Stellen des hohen Ministerial-Erlasses den versammelten Schülern der Anstalt mitgetheilt und unter Hinweis auf die erhobenen Gesundheitsschäden vom Director in einer Ansprache die Nothwendigkeit einer persönlichen Gesundheitspflege dargethan. Der Inhalt der Ansprache ist an anderer Stelle des Jahresberichtes angegeben. Als Weisungen für die Einrichtung der Lebensweise wurden den Schülern „ Di e G e s u n d h e i t s ­ r e g e l n f ü r d i e S c h u l j u g e n d “ (ausgegeben von der Hygiene-Section des Berl. Lehrervereines, Verlag von Issleib) empfohlen. W eitere Erhebungen bezogen sich auf die Z e i t e i n t h e i l u n g der Schüler außerhalb der Schule; dieselben wurden nach Angabe des Prof. Dr. Leo Burger­ stein in Wien ausgeführt. Die Schüler stellten vom 24. Februar bis 16. März 1. J. die Zeit des Aufstehens, des Arbeitens, des Spaziergehens, des Badens, des Schlafen­ gehens etc. tabellarisch zusammen und entwarfen damit ein Bild ihrer Lebensweise. Aus den Aufschreibungen ergibt sich folgende Zusammenstellung über die h ä u s ­ l i c h e A r b e i t s z e i t (in Minuten) j e e i n e s S c h ü l e r s für die einzelnen Lehrgegenstände und im ganzen: Fr. Engl.'Gesell. Math. Dgm. Ph.

Nat. Chm. Zeiciin.

Summe

Rel.

D.

IA

14

14

26



16

15





8



IB

14

18

•Z2



16

16





8



II.

19

18

22



16

20

28



12



HI.

23

18

40



33

27

22

19





— 3



IV.

15

15

30



22

23

18

18



12

— 2

„ 33 „

V.

13

18

27

20

35

45

28



13

12

— 3

„ 31 „

VI.

9

32

31

21

15

41

26

29

9

14



„ 47 „

VII.

11

28

23

41

43

63

23

13

7



36

6

1 Std.

9 M.

7 1 , 41 „ — 2 „ lo „

3

2



CO ü

Classe

Die vorstehenden Zahlen geben die Tagesmittel der Arbeitszeit für die ein­ zelnen Schüler, wenn die häusliche A rbeit auf die 6 Wochentage vertheilt wird. Auch diese Zusammenstellung kann auf Vollkommenheit keinen Anspruch erheben, da Ungenauigkeiten und absichtliche Unrichtigkeiten darin enthalten sind. Manche Unrichtigkeiten wurden indessen richtig gestellt und einige übertriebene Daten, die eine Folge ungenauer Aufzeichnung waren, nicht mitgezählt; dadurch wurde ein näherungsweise zutreffendes Resultat zu gewinnen gesucht. Am ungenauesten sind die Angaben, welche sich auf die 3. und 5. Classe beziehen; die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit von 3 Stunden eines Schülers der 3. Classe dürfte demnach zu groß angegeben sein. Die Aufzeichnungen ergeben für die häusliche Arbeit eines Schülers täglich: in der 1. Classe 1 Stunde 40 Minuten, in der 2,, 3. und 4. Classe 2— 3 Stunden, in der 5. und 6. Classe 3 y a — 3s/4 Stunden und in der 7. Classe ungefähr 4% Stunden. Nach einer These der Directoren-Versammlung in Schlesien 1879 soll für die 1. und 2. Classe die Zeit von 2 Stunden, für die 3. und 4. Classe die Zeit von 3 Stunden und für die oberen Classen die Zeit von 4 Stunden für Haus­ arbeiten nicht überschritten werden. Nach einer These der Directoren-Versamm­ lung in Schleswig-Holstein 1883 hätten als höchste Zeitausmaße die Werte 1 x/2. 2 1/a und 3 Stunden zu gelten. D er ersteren Forderung wurde demnach an der Anstalt entsprochen, der letzteren nicht. Die unverhältnismäßig große Arbeits­



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zeit der 7. Classe erklärt sfch theilweise aus dem Umstande, dass die Schüler zur Zeit der Aufzeichnungen bereits nahe vor der Maturitätsprüfung standen. Die Zeiteintheilungstabellen sind geeignet, für Lehrer und Schüler wichtige Anhaltspunkte zur Darnachachtung zu geben, sie führen zu einer ziemlich genauen Kenntnis des Schüler und regen diese auch zur Gesundheitspflege an. Die einzelnen Tabellen zeigen unter ändern, dass fast sämmtliche Schüler regelmäßig Spaziergänge gemacht und dass 1/ 6 der Schüler auch im W inter Bäder benützt haben, dass in den Wohnungen täglich gelüftet wurde u. s. w. In den einzelnen Unterrichtsgegenständen wurde anregend und aufklärend gewirkt und der botanische Unterricht der zweiten Classen zumeist im Freien ertheilt; zu letzterem Zwecke waren die betreffenden Lehrstunden in dem Stunden­ pläne als Eckstunden angesetzt worden. Nach allen entsprechenden Vorkehrungen in der Schule wurden im Sinne des hohen Ministerial-Erlasses Begünstigungen für die Schüler zum Schlittschuh­ laufen, Baden und Spielen im Freien nachgesucht. Der Besitzer der Eisbahn, H err P. Morcinek, bewilligte geneigtest 500 Karten zum freien E intritt auf den Eisplatz und ermäßigte den Eintrittspreis für die Studierenden von 5 kr., beziehungsweise 10 kr. auf 4 kr. H err Baumeister R. Kuntze, Pächter des Kaiserbades, gewährte für Wannenund Dampfbäder circa 4 0 % Ermässigung und H err Baumeister A. Jedeck stellte namens des Ausschusses der Badehaus-Actiengesellschaft noch weitere Begünsti­ gungen in Aussicht. Der löbliche Gemeindevorstand gewährte geneigtest 34 Schülern für den ganzen Sommer giltige Freikarten und den übrigen armen Schülern den mäßigen Preis von 2 kr. für die Benützung der städtischen Schwimm- und Badeanstalt. Herr Ritter v. Walcher-Uysdal, Erzh. Albrecht’scher Cameral-Director, gab in hochherziger Weise die Erlaubnis zur Benützung eines prächtigen, über 2 Joch großen Wiesenplatzes in der Nähe der Stadt für die Jugendspiele und Herr C. Karger, erzh, Spinnerei-Verwalter, vermittelte freundlichst die Übergabe und die Herrichtung des seinem W irkungskreise zugehörigen Spielplatzes. Die genannten P. T. Herren und der löbliche Gemeindevorstand haben durch Gewährung der bezüglichen Ansuchen ihie Schul- und Jugendfreundlichkeit in humanster Weise bekundet und den Schülern der Anstalt eine große W ohlthat er­ wiesen ; die Direction spricht dafür den wärmsten Dank aus und bittet zugleich, die freundliche Gesinnung der Schule auch fernerhin bewahren zu wollen. Die den Schülern gewährten Begünstigungen ermöglichten eine weitgehende Durchführung des hohen Ministerial-Erlasses. Im W inter benutzten die Schüler die Schlittschuhbahn und das Kaiserbad; in der wärmeren Jahreszeit betheiligten sich sämmtliche Schüler an den Jugendspielen und wurde die städtische Bade- und Schwimmanstalt bei günstiger W itterung fleißig besucht. Eine diesbezügliche Abzählung ergab, dass sich unter den Schülern 90 °/0 Schlittschuhläufer und 62 °/0 Schwimmer befinden, und dass nur 6 % der Schüler während des Monates Juni nicht gebadet haben. Die Jugendspiele wurden in folgender W eise zur Ausführung gebracht. E rst ließ sie der Turnlehrer im Turnunterrichte unter Leitung bestimmter Schüler einüben. Die im Freien auszuführenden Spiele wurden für jede Classe im voraus festgestellt. Die brauchbaren Geräthe der Turnhalle wie z. B. Bälle, Zugleinen, Lauf- und Sprungseile, Sprungstangen wurden bentitzt. Von Mitte April bis Mitte Mai wurden die Schüler jeden Mittwoch und Samstag nachmittags 5 Uhr in der Schule versammelt und darnach auf den Spielplatz geführt; später kamen die Schüler an den genannten W ochentagen direct auf diesen Platz, so oft es das W etter zuließ. Die Betheiligung am Spiele war stets zahlreich, auch seitens der Schüler der 7. Classe, welche dazu nicht besonders aufgefordert worden waren.



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Die für den Monat Juni geplanten Wettspiele verbunden mit Auszeichnungen der Sieger konnten des andauernden ungünstigen W etters wegen nicht zur Aus­ führung gebracht werden. Laut Conferenzbeschlusses soll für den Tag, an welchem die Temperatur bereits vormittags 25° C. erreicht oder überschritten hat, das Spielen abgesagt und dafür das Baden besonders empfohlen werden. Die richtige W ürdigung der Jugendspiele, als classischen Erziehungsmittels, seitens des Lehrkörpers trug wesentlich zur Förderung der Spiele bei. Gleich bei Einführung derselben griffen die Professoren Bock und K ralik werkthätig ein; ferner betheiligten sich die Professoren Jenkner, Kunz, Rosenfeld, Speth und der Berichterstatter. Während der Monate Juni und Juli führten nach Conferenzbeschluss die Mitglieder des Lehrkörpers der Reihe nach die Aufsicht. Die bisher gemachten Erfahrungen (Vergl. auch obige Tabelle) bestätigen bereits den vielfach gerühmten Nutzen der Jugendspiele. Dieselben bewähren sich als vorzügliches Mittel der Gesundheitspflege, indem sie infolge der harmonischen Bethätigung des Geistes und des Körpers der Erholung, der geistigen und kör­ perlichen Kräftigung zugleich dienen. Sie zeigen sich auch geeignet, die gesell­ schaftlichen Tugenden der Schüler zu entwickeln und der Erziehung für die Ge­ sellschaft zu dienen, und werden voraussichtlich künftighin immer mehr als eine Ergänzung unseres bisherigen Erziehungssystemes sich geltend machen und der Schule zum Heile gereichen.

IX. Hohe Erlässe. 1. Erlass des hoh. k. k. schles. Landesschulrathes vom 17. August 1890, Z. 2192. Intimation des hohen Ministerial-Erlasses betreffend die Verwendung des internationalen Stimmtones beim Gesangsunterricht. 2. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und U nterricht vom 15. Sep­ tember 1890, Z. 19097, und Erlass des hoh. k. k. L.-Sch.-R. vom 10. October 1890, Z. 2607, betreffend die Gesundheitspflege der Schüler und die Einführung von Jugendspielen. 3. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 20. October 1890, Z. 25081, und Erlass des hoh. k. k. L.-Sch.-R. vom 7. No­ vember 1890, Z. 2969, betreffend die Verminderung der schriftlichen Hausaufgaben in den Sprachfächern und in der Mathematik.

X. Chronik.

1890.

Uber die Veränderungen im Lehrkörper wurde bereits oben unter I.

berichtet. Mit Erlass des h. k. k. L.-Sch.-R. vom 29. August 1890, Z. 2311 wurde dem Professor Franz John für die sorgfältige und umsichtige Leitung der Anstalt nach dem verstorbenen Director Ludwig Rothe Dank und Anerkennung ausgesprochen. Das Schuljahr wurde am 18. September mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet. Am 19. September mündliche Maturitätsprüfung. Am 4. October und am 19. November, als den N a m e n s t a g e n I h r e r M a j e s t ä t e n , fanden feierliche Schulgottesdienste statt, und fiel der Unterricht aus. Mit hohem Erlass des k. k. L.-Sch.-R. vom 8. August 1890, Z. 1903, wurde dem Prof. J o b . K r a l i k die erste Quinquennalzulage, mit hohem Erlass vom 27. September, Z. 2531, den Professoren F r i e d r i c h B o c k und J o h a n n W e i ß

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die erste Quinquennalzulage, mit hohem Erlass vom 27. September, Z. 2467 dem Prof. M ax R o s e n f e l d die dritte Quinquennalzulage und mit Erlass vom 27. Sep­ tember, Z. 2502 dem Prof. F r a n z K u n z die zweite Quinquennalzulage zuerkannt. Am 17. October betheiligten sich der Lehrkörper und die Schüler nach dem Unterrichte an dem Leichenbegängnisse der verstorbenen Gattin des Professors F r a n z H o l e S e k ; am 20. October nahmen die katholischen Schüler vor dem Unterrichte an der heil. Seelenmesse theil, welche von dem Katecheten Prof. Wi l h . K l e i n für die Verstorbene gelesen wurde. Vom 24. December bis 1. Jänner waren Weihnachtsferien. 1891. Am 14. Jänner vormittags 10 U hr fand im Sinne des hoh. Erlasses des k. k. L.-Sch.-R. vom 21. December 1890, Z. 3425 die Feier zu Ehren des v a t e r l ä n d i s c h e n D i c h t e r s F r a n z G r i l l p a r z e r statt, der am 15. Jänner 1791 in Wien geboren wurde. Die Gesangsschüler sangen einen stimmungsvollen Chor, Prof. J e n k n e r hielt die an früherer Stelle des Jahresberichtes veröffent­ lichte Festrede, und mehrere Schüler stellten die Lagerscene im 3. Acte des Trauerspieles „O ttokars Glück und Ende“ dramatisch d a r; mit der Absingung der Volkshymne wurde die erhebende Feier geschlossen. Am 30. Jänner fand ein Trauergottesdienst für weiland Se. kaiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf statt. Am 14. Februar Schluss des ersten Semesters. Am 18. Februar Eröffnung des 2. Semesters. Am 20. Februar wurde die Anstalt durch die erschütternde Nachricht von dem plötzlichen Hinscheiden des allverehrten Herrn L a n d e s s c h u l i n s p e c t o r s P h i l i p p I v l i m s c h a in tiefste Trauer versetzt. Der H err Landesschulinspector war als Vorbild gewissenhaftester Pflichterfüllung und streng objectiver Gerechtig­ keit anerkannt; seine reichen pädagogischen Kenntnisse, seine hohe Gelehrsamkeit und sein edler Charakter sicherten ihm die Ergebenheit und die Liebe der ihm unterstehenden Lehrerschaft. Unter seiner weisen Führung, unter seiner humanen Wirksamkeit konnte sich das Schulleben in schönster ?/cise entwickeln. Mit ihm verliert der Lehrkörper einen edlen, hochherzigen Schützer und Förderer. Sein Geist wird in der Schule fortleben und der Lehrkörper, die Schüler und gewiss auch viele Eltern der Schüler werden ihm ein ehrendes, dankbares Andenken im Herzen bewahren. An dem Leichenbegängnisse in Troppau haben sich als \ ertreter des Lehrkörpers die Professoren J e n k n e r , J o h n , K u n z und der Bericht­ erstatter betheiligt. Lehrkörper und Schüler der Anstalt haben auf den Sarg des Verewigten Kränze niedergelegt. Montag den 23. Februar wurde vormittags in der Schulkirche ein feierliches Requiem abgehalten, an welchem sich die Anstalt betheiligte. Am 5. März wurde für den in Görz verstorbenen C a p l a n P. A n t o n F u s o n , welcher durch mehrere Jahre als supplierender Katechet an der Anstalt thätig war und sich um dieselbe Verdienste erworben hat, vor dem Unterrichte eine heil. Seelenmesse gelesen, an welcher die kath. Schüler theilnahmen. Am 7. März fand e i n S c h ü l e r c o n c e r t unter der Leitung des Professors A n t o n P o h o r s k y zu gunsten des Unterstützungsvereines „Schülerlade“ statt. Das Concert, dem auch Seine kaiserliche Hoheit H err E r z h e r z o g E u g e n bei­ wohnte, hatte in jeder Beziehung einen glänzenden Erfolg. Am 24, März hat S e i n e k. u. k. A p o s t o l i s c h e M a j e s t ä t den Director des Staatsgymnasiums im 3. Bezirke in Wien Herrn D r. L e o p o l d K o n v a l i n a z u m L a n d e s s c h u l i n s p e c t o r für die Mittelschulen Schlesiens allergnädigst zu ernennen geruht. Hoh. Min.-Erl. vom 26. März, Z. 645 und hoh. Erlass des k. k. L.-Sch.-R. vom 28. März, Z. 905. Vom 25. —31. März Osterferien.



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Vom H . — 16. Mai schriftliche Maturitätsprüfungen. Vom 16.— 20. Mai Pfiogstferien. Am 2. und 3 Juni inspicierte H err Landesschulinspector D r L e o p o l d K o n v a l i n a den U nterricht in der VII. Classe. p0 ‘a ■ . , f m 261 beehrte Se. kaiserliche Hoheit H err Erzherzog Eugen die j k nachmittags mit Seinem hohen Besuche; nach ehrfurchtsdpl T f , ° . rußung , d” ch,den director nahm Se. kaiserliche Hoheit die Vorstellung des Lehrkörpers huldvollst entgegen und geruhte, dem Unterricht in den Classen beizuwohnen und die Lehrmittelsammlungen zu besichtigen. Am 30. Juni und 1. Juli mündliche Maturitätsprüfung ». u •7'J -Ju li beItT heiliSte sich die Anstalt an dem feierlichen Leichenbegängnisse des hochwurdigsten Herrn Franz Ass. Sniegon, Weihbischofs und S n a r i a t s A

61 1 6n ^ k ’ Mltte| schulen ? an dem Trauergottesdienste am 8. Juli von 8— 9 Uhr nahmen die kathol. Schüler theil. Am 15. Juli feierliches Dankamt. Schulschluss. Zeugnisvertheilung Am 16. Juli Aufnahme und Aufnahmsprüfung für die erste Classe.

Voranzeige für das kommende Schuljahr. diensteDaLöffneUtljahBie1 8 F1/2 ? ! 18‘ ^ p te m b e r mit einem feierlichen Gottes16 Sen I t f f Einschreibungen finden für neu eintretende Schüler am 9 -1 2

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Alle aufzunehmenden Schüler haben sich in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter bei der Direction zu melden und da! zuletzt e rh alten S tu d ien zeugms oder Irequentationszeugm s der Volksschule mitzubringen; neu Eintretende müssen überdies den Tauf- oder Geburtsschein vorlegen. Auch hat jeder Schüler a“f O c h e r n 't u ^ l e T r “ vollständig ausgefülltes Nationale mitzubringen, fheilnehmen^ soll freien Gegenstände verzeichnet sind, an denen ei’ einehm en soll Als f r e i e G e g e n s t ä n d e werden gelehrt: polnische Sprache den Inriallen Cla*sen- Stenographie in den 4, und analytische Chemie in den 3 oberen Classen. Ein zweites ebenso ausgefülltes Nationale ist arn ersten Unterrichtstage dem Classenvorstande zn übergeben. d J ? n r \ t n ! nHh m e d i e j L C l a s s e ist das vollendete oder bis 31. December d J. zur Vollendung gelangende 10. Lebensjahr, sowie das Bestehen einer Auf Wiss™nS i n UdernTfeie r -°rderllCih i BeI- dif Cr Prüfung wird verlangt: „Jenes Maß von Vwsen in der Religion, welches m den ersten 4 Jahrescursen einer Volksschule und der“ l l t . “ > .Fer/ iekeit im Lesen ™ d Schreiben der deutschen Sprache Ia‘emischen Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre der in den 4* Grund' % F e r t l g k .e i t ,i m AuaIysieren einfacher bekleideter Sätze; Übung in den 4 Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen.“ allen f T - h ^ V ' 6 ,C l a s s e ist ei°e A u f n a h m s p r ü f u n g in über die 7unicH ,n e ‘ 1 as s l l c h - m welchen der Aufnahmswerber ein Zeugnis über die Zurucklegung der unmittelbar vorhergehenden Classe einer g l e i c h o r g a e r t e ; öffentlichen Realschule nicht beibringen kann. Dieses Zeugnis muss überdies die Bestätigung enthalten, dass der Schüler seinen Abgang von der bis dahin besuchten Anstalt ordnungsmäßig angezeigt hat. jene t e »ie , “ Ä

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Das halbjährig im 1. Monate des Semesters im vorhinein zu entrichtende Schulgeld b .W g t 15 S.

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S c h n e id spätestens

im Laufe der ersten 8 Monate nach Beginn des Schnljahr.s ™ entnchM». Doch kann ihnen bis a m Schlüsse des 1. Semesters die Zahlung des Schulgeldes unte folgen d en ^ B ed in gu n gen ^ gestu n d et^ w erd en .^

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BeSt' T Dass ihnen ln B es.g aut sittliches Betragen «nd Fleiß ein. der b m d a ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala und in Bezug auf den Foitgang allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend zuerkannt wird allen L Classe, welche im I. Semester ein Zeugnis der ersten Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landesschul­ behörde die Rückzahlung des für das 1. Semester entrichteten Schulgeld®s be^ ‘2 werden wenn sie auf Grund der Erfüllung der unter Punkt 2 und 3 des vorher gehenden Absatzes ausgesprochenen Bedingungen d.e Befreiung von der Zahlung rlp« Schulßeldes für das 2. Semester erlangen. Jeder Schüler hat einen Lehrmittelbeitrag von 1 fl. 5 kr , jeder neu ein r -

ber, die Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen am abgehalten werden.

17. und

18. bept

Achtzehnter Rechenschafts-Bericht des

UjterstSlZEp-Tsreiiss ScMlerMs ai fler 1.1 Ober-Bealxcbnle zu Tescfiea für das Jahr 1890/91

nebst

Mitgliederverzeiclinis.

Zusammeng-estellt vom Säckelwart.

Die am 30. November 1890 abgehaltene ordentliche Generalversammlung ergab für das Vereinsjahr 1891 die folgende Constituierung des Ausschusses: Realschuldirector H a n s J a n u s c h k e als Vorstand, J o h a n n G a b r i s c h , Haus­ besitzer, als Vorstandstellvertreter, Professor F r a n z J o h n als Schriftführer und bäckelwart, Kaufmann J a c o b S k r o b a n e k , k. und k. Hofbuchhändler und Hofbuchdruckereibesitzer K a r l P r o c h a s k a , Professor A n t o n P o h o r s k y und P ro ­ fessor F r a n z Ho l e i S e k als Ausschussmitglieder. Zu Eechnungsrevisoren wurden gewählt die Herren Professoren F r a n z K u n z und Dr. K a r l Z a h r a d n i c e k . Uber die ertheilten Geldunterstützungen gibt der nachfolgende Rechnungs­ ausweis Aufschluss; außerdem wurden noch an 97 arme Schüler 542 Schulbücher und Atlanten und an 10 Schüler Reißzeuge ausgeliehen. Die diesjährigen Sammlungen ergaben 280 fl.; es sind statutenmäßig 366 fl. kr. und eine von der löblichen Teschner Sparcassa zu erhoffende Unterstützung im nächsten Vereinsjahre zu verwenden.

Einnahmen im Vereinsjahre 1890— 91. 1. 2. 3. 4.

Cassenstand vom vorigen J a h r e ................................... fl. 305.30 Pro 1891 von 140 Mitgliedern eingezahlte Jahresbeiträge . „ 2 8 0 .Zinsen von dem in der Sparcasse elocierten Cassenbestande . „ 17.53 Geschenke: Von Sr. kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Albreclit, Herzog von Teschen etc. 20 fl., von der löb­ lichen Teschner Sparcasse pro 1890 50 fl., von Stri2 1 fl., Folwarczny 1 fl., BenSik 1 fl., Karl Jaworek 3 fl. 95 kr., Karl Salz­ mann 95 kr., von Herrn Gemeinderath Johann Gabrisch 5 fl., von Herrn Superior Johann Maschke in Freudenthal 2 fl., von N. N. durch Herrn Professor Rosenfeld 10 fl., von Herrn Georg Baron von Beess in Roy 5 fl., vom löblichen Consortium Teschen des I. allgemeinen Beamten-Vereines 10 fl., von Herrn Baron Voss in Berlin 5 fl,, von H errn Dr. Tront 1 fl.................................................. „ 115.90 Den Bemühungen des H errn Professors A. Pohorsky gelang es, im abgelaufenen Vereinsjahre die Gesangschüler unserer Anstalt soU ebertrag

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„ 718.73



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Uebertrag weit einzuüben, dass dieselben m it ihren Leistungen getrost vor die Öffentlichkeit treten dürften. Das Reinerträgnis dieses Schülerladeconcertes erreichte die namhafte Höhe v o n .......................................... Während der Osterferien unterzogen sich die Schüler Kupk'a Franz, Windholz Jacob I. CI., Altmann Leo, Koschtial Josef, Fialkowski Attila, 02elda Georg und Spialek Oswald IV. Cl„ Spitzer Alfred und Zipser Hugo VI. CI. der mühevollen Aufgabe, unter den ihnen bekannten Schulfreunden ihres Heimatsortes oder dessen Umgebung zu Gunsten des Vereines Sammlungen einzuleiten. Zu derselben trugen bei die H erren: Eduard Kupka, Gastwirt in M.-Ostrau, 1 fl., J. Kleinpeter, erzh. Hüttenverwalter in Ustron, 2 fl., Donat, Fabrikant in Ustron, 1 fl , Johann Rakowski, Magazineur in Ustron, 50 kr., Ignaz Herz, Fleischhauer in Orlau, 1 fl., Jacob Königstein, Kaufmann in Orlaa, 1 fl., Adolf Kopl, Gastwirt in Poremba, 50 kr., Markus Stern, Kaufmann in Orlau, 1 fl., Salomon Blumenthal, Kaufmann in Orlau, 1 fl., Sigmund Lindner, Postmeister iu Orlau, 1 fl., Johann Kristek, Bürgermeister in Lasy, 1 fl., Josef Altmann, Kaufmann in Karwin, 1 fl., Ferdinand Altmann, Kaufmann in Lasy, 1 fl., Ludwig Liberda, Grundbesitzer in Lasy, 50 kr., Eduard Raynoschek, Bezirksrichter in Friedek, 50 kr., Kann in Friedek 30 kr., Johann Malik, Kauf­ mann in Friedek, 30 kr., Franz Orel, Buchdruckeriebesitzer in Iriedek, 30 kr., Franz Panek, Kaufmann in Friedek, 50 kr., J. Janitzky in Friedek 30 kr., Uhlig, Hüttenverwalter in Trzynietz, 1 fl., Theodor Kadiera, Apotheker in Trzynietz, 50 kr., A. Friede!, Lahnbeamter in Karwin, 1 fl., Johann Jurzina, k. k. Postmeister in Karwin, 1 fl., Hubert Ponesch, Ökonomiebeamter in Karwin, 1 fl., Franz Kudielka, Rentmeister in Karwin, 1 fl., F. Spialek, Förster in Karwin, 1 fl., Javorski, Beamter in Karwin, 1 fl., Karl Lares, Coaksmeister in Karwin, 1 fl., J. Pludrzinski, Verwalter in Karwin, 1 fl., Johann Galuschka, Schmied in Karwin, 1 fl., Josef Olschak, Gastwirt in Karwin, 1 fl., J . Stiasny, Bäcker in Karwin, 1 fl., Rai­ mund Ronner, Betriebsleiter in Karwin, 1 fl., J. Eichler, Restaurateur in Karwin, 1 fl., Adolf Lindner in Skotschau 1 fl., Siegfried Lindner in Skotschau 1 fl., Max Steinberg in Skotschau 1 fl., Albert Rüben­ stein in Skotschau 1 fl., Anton Schramek in Skotschau 1 fl., David Spitzer in Skotschau 2 fl., Leopold Ploschek in Skotschau 1 fl., A. Krzywon 1 fl., G. Mortinek 1 fl., Karl Sohlich 2 fl., Johann Kukutsch 1 fl., Karl Kukutsch 2 fl., Michl 1 fl., Attila Fialkowski, Kasernplatz in Bielitz, 5 fl., Heinrich Zipser in Hnojnik 1 fl., J. Baron Mattencloit in 0 . -Domaslowitz 1 fl., K. Fröhlich in O.-Domaslowitz 1 fl., Graf Eichelburg in N.-Toschanowitz 1 fl., Ad. Motika in Trzanowitz, 1 fl., Gattner in Trzanowitz 1 fl., Krzywon in Trzitiesch, 1 fl., Schmidt in Trzitiesch, 1 fl., Walach in Caal-Ellgoth, 1 fl., Krzywon ia|N.-Toschanowitz 1 fl., Gaschek in Konskau 1 fl............................................................................................. ............................ Zinsen der Karl-Kähler-Stiftung pro 1890 Stand des Stipendienfondes am 1. Juli 1890 ............................ Zinsen der Kronprinz Rudolf S tif tu n g ..........................................





fl. 718.73

„ 109.54

„ 61.70 „ 10.50 „ 191.84 „ 50.40 Kaiser Franz Josef-Jubiläumstiftung . . . . „ 50.40 Empfangssumme fl. 1193.11



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Außer den früher angeführten Spenden in barem Gelde erhielt der Verein im abgelaufenen Jahre von der Verlagsbuchhandlung Julius Klinkhardt in Wien 9 + 8 Exemplare ;des neueinzufiihrenden Lesebuches von Kummer und Stejskal, von der Buchhandlung A. Pichler’s Witwe und Sohn 12 Exemplare von Glöser’s Arithmetik und von der Alfred Hölder’schen Buchhandlung 4 Exemplare von Menger’s darstellenden Geometrie. Auch Herr Professor Franz Kunz schenkte dem Vereine 8 Exemplare des Kummer’schen Lesebuches.

Ausgaben im Vereinsjahre 1890 -91. 1. Unterstützungen: a ) Eine Unterstützung in Barem erhielten Schüler aus der I. Classe im Betrage von 3 4 yi 77 ;■ 71 ?i n 4 )1 71 77 n ” 77 2 n n TV A Y • 11 r> ii ii vY • 3 n ii 77 11 77 77

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fl. 40.—

45.— 45.— 4 0 .— 70.— 15 — 80.—

Eine Unterstützung in Kleidern erhielt 1 Schi 10.50 fl. 345.50 ler der II. C l a s s e ................................................. 39.84 b ) Für Schulbücher und Buchbinderarbeiten 2. Regie-Auslagen. fl. 4.25 Druck des Rechenschaftsberichtes 0.32 Postporto und S t e m p e l ................................... 9.57 5 .— F ü r Bedienung und Eincassieren 191.84 3. Stand des Stipendienfonds zu Beginn des Jahres . 139.22 Demselben wurden an Geschenken zugewiesen Die Kronprinz Rudolf-Stiftung an Czermak A. VI 50.40 Classe a u s g e z a h lt................................... Die K aiser Franz Josefstiftung an Walko B. VII 50-40 Classe a u s g e z a h lt................................... 366.34 4. Cassenstand in der Sparcassa (1278 B) elociert Ausgabssumme fl. 1193.11 Der Verein besitzt am 1. Juli 1891: Silberrente No. 44086 vom 1. Juli 1883 (Kronprinz Rudolf - Stiftung) auf 1200 fl. nom. Silberrente No. 50231 vom 1. A pril 1888 (K aiser Franz J o s e f - Stiftung) auf 1200 fl. nom. Silberrente No. 52472 vom 1. Jänner 1887 (K . Kähler-Stiftung) auf 250 fl. nom Den Stipendienfonds (Sparoassabuch 5129 B.) mit fl. 331.06. Den Cassenstand (Sparcassabuch 127 8 B.) fl. 366.34.

Mitglieder-Verzeichnis. A. Schles. Landesausschauss . . . 30 Stadtgemeinde Teschen . . . 20 Se. Excellenz H err Heinrich Graf Larisch, Landeshauptmann etc. . 15 H err Altmann H ., Rosogl.-Erzeuger 1

Herr Aufricht C. 0 ., Modewaren­ händler ................................... 1 „ Babuschek W., I. Vorsteher im Cselesta’schen Stift . . 1



A. Herr Bank Franz, k. k. Hilfsämterd i r e c t o r ................................... 1 „ Bernatzick Carl sen., Kauf­ mann und Mitglied der schles. Handelskammer................................1 „ Bernatzick Carl jun., Kauf­ mann .......................................... 1 „ Bock Fritz, k. k. Professor 1 „ Drössler Leopold, mähr.-schles. Landesadvocat, J. U. Dr. . 1 F rau Eberhard. Fabrikantensgattin 1 Herr Fasal M., Sodawasserfabrikant 3 „ Feitzinger Ed., Hausbesitzer 1 „ Fink Johann, Hausbesitzer . 1 „ Dr. Fizia, k. k. Sanitätsrath 1 „ Flindt Alexander, k. und k. Oberstlieutenant 1 „ Flooh Ed., Kaufm., Gemeinde­ rath 1 „ Franke Johann, Uhrmacher . 1 „ Frenzel, p. Förster {.. . . 2 „ Friedmann Sim., K reisrabbiner 2 „ Frisa Alois, Hausbesitzer . 1 „ Fritsche Richard, k. k. Prof. 1 „ Fulda Fritz, Baumeister . . 5 „ Gabrisch Johann, Hausbesitzer 1 „ Gamroth K a rl, Sparcassenb e a m t e r ................................... 1 „ Gimpel Anton, Hausbesitzer. 1 Frau Glauber Fanni, Hoteliere . 1 „ Glesinger Karoline........................ 1 Herr Glesinger J. Phil. . . . 3 „ Goldstein Ed., Kaufmann . 1 „ Gorgoscli K arl, Hausbesitzer 1 „ Grabmeier, Ingenieur . . 2 Frau Grauer Paula . . . . 2 Herr Dr. Großmann................................. 1 „ Grün Herm ann, Holzindustriel­ ler in W ie n .............................2 F rau GurniakEmilie,Hausbesitzerin 4 Herr Dr. Haase Theodor, mähr.schles. Superintendent . . 1 „ Hahn Adolf, Cantor 1 „ Heller Jacob, Dr. J. U. . . 1 „ Herlitschka Samuel, EosoglioF a b r i k a n t ............................ 1 „ Heszer Jacob, Kaufmann . 1 „ Hoenig Carl, k. k. Professor 1 „ HoleSek Franz, k. k. Professor 2 „ Hüttner, Dr. J. U. . . . 1 „ Ulich F ra n z , Oberinspector u. Betriebsleiter d. K.-O. B. 2

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fl.

Herr Januschke Hans, k. k. Reals c h u ld ire c to r.............................10 TI Jarosch Franz, k. k. Staats­ anwalt ................................... 1 Jaw orek Josef, Möbelfabrikant 2 Jedek Alois, Baumeister . 1 „ Jenkner Friedrich, k. k. Pro­ fessor.......................................... 3 „ John Franz, k. k. Professor 3 r Kallina Ludwig, erzh. Bräuhaus-Verwalter . . . . 1 „ Karell Armand, k. k. Professor, Bezirks-Schulinspector . . 1 „ Kasalowshi Alois, erzh. Indu­ strial-Verwalter . . . . 1 „ Klein Wilhelm, k. k. Professor 1 „ Kleinberg Joachim, Dr. J. U. 1 „ Klucki Sobieslaus, m ähr.schles. Landesadvocat . . 1 „ Köhler Wilh., erzh. Bergrath 2 „ Königstein Ludwig, Kaufmann 1 „ Kohn Bernh., Liqueurfabrikant 1 „ Dr. H. Kohn . . . . 1 „ Kohn Ferdinand, Geschäfts­ mann . . . . . . . 1 „ Kohn Karl, Möbelfabrikant . 5 „ Kohn Sigmund, Lederhändler 1 „ Konwalinka Ant., k. k. Staats­ anwalt ................................... 1 „ Kralik Johann, k. k. Professor 2 „ Kunz Franz, k. k. Professor 2 „ Kunze Feodor, Baumeister . 1 „ Kutzer Fritz, Hausbesitzer . 5 „ Kutscha Theodor, R itter von Lissberg, erzh. Hütteninspect. 2 „ Löbl Friedrich, k. k. Professor 1 „ Löwy Adolf, Holzhändler . 2 „ Lomosik Karl, erzh. Verwalter 1 Lustig Samuel, Papierhandlung 2 1 Markowics Moriz, Dr. Med. 1 Matter Alfons, Hausbesitzer M ayer Paul, erzh. Ökonomie 2 In sp e c to r............................ 1 Mentel Gustav, Privatier Metzner Alfons, Bürgerschul 1 Director . . . . 1 Meyer Ph., Buchhalter 1 Mira F r., dirigier. Oberlehrer Müller Ignaz, Hausbesitzer 2 Münzberg Adolf, erzh. Ober förster

— Herr Palasek Johann, k. k. OberLandesgerichtsrath „ P ater Aemilian Pancir, Provincial der Barmherzigen „ Peter Leopold, Apotheker . „ Dr. Wladimir Pauspertl Vladik von Drachenthal, k. k. Landesgerichtsrath „ Pohorsky Anton, k. k. Pro­ fessor ........................................... „ Presser Moritz, Handelsmann „ Prochaska Karl, k. und k. Hofbuchhändler und Hofbuch­ drucker ................................... „ Prochaska E., Buchhändler . „ Prokop Albiu, erzh. OberIngenieur ................................... „ Pszczölka Ferdinand, J. U. Dr., mähr.-schles. Landesadvocat. „ Pustelnik Josef, Hotelier „ Pustowka Johann, W agen­ fabrikant .................................... „ Raimann Gustav, erzh. Inge­ nieur .......................................... „ Raschka Eduard, Apotheker. „ Rastawiecki V ictor, Kesselinspector ................................... , Reichle Josef, erzh. ÖkonomieVerwalter ............................ „ Richter Edwin, Privatier „ Rosenfeld Max, k. k. Professor „ Rosner Alfred, J. U. Dr. ,, Rosner Johann, Bankier. „ Satzke Ernst, k. k. Hofrath, Kreisgerichtspräsident „ Schabenbeck Ferd., Zucker­ bäcker ................................... „ Schmidt Ernst, erzh. Hütten­ meister ................................... „ Schmied Franz, k. k. Professor „ Schönhof A. R., Möbelhändler „ Scholz Josef, erzh. Oberförster

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— a. Herr Schreinzer Franz, Hotelier . 1 „ Schuderla Ernst, erzh. W ald­ bereiter ................................... 2 „ Silberstein Jacqu., Kaufmann 1 F rau Seemann Antonie, Hausbesitz. 1 H err Skrobanek Jakob, Hausbesitz., Kaufmann . . . . l „ Sniegon Franz, SuffraganBischof etc.................................3 „ Speth Berthold, k. k. Professor 2 „ Souschek Josef, k. k. Landes­ gerichtsrath ............................ l „ Stanislawski K., Redacteur . 1 „ Steller Johann, Kaufmann in W o lo c z y sk a ............................ 5 „ Strzemcha Carl, erzh. F o rst­ meister ................................... 2 „ Stuks Siegmund, Buchhändler 3 „ SuriS Job., k. u. k. Hauptmann 1 „ Thiel Carl, Privatier . . 2 „ Tischler Johann, k. k. Landes­ gerichtsrath .............................1 Tront Carl, Med. Dr. . . 1 Tugendhat Daniel, RosoglioF a b r i k a n t ............................ 2 Turek Ferd., Hausbesitzer . 1 Vogel David, Geschäftsmann 2 Walcher Rudolf, Edler von, erzh. Cameraldirector . . 5 Wegscheider Guido, k. k. P o s t c a s s i e r ............................ 1 Werber Josef, k. k. Director 1 Wilke Carl, Turnlehrer . 1 W ojnar Johann, Hausbesitzer 1 Wolf Leopold, Geschäftsmann 1 Dr. Zahradnißek C., k. k. Prof, 1 Zatzek Adolf, Hausbesitzer 1 Zebisch H erm ann, Bürger schuldirector . 1 1 Zipser Karl, Hausbesitzer £lik Arnold, ev. Pfarrer 1

Zusammen zahlten 140 Mitglieder 280 fl.

Außer den im vorstehenden Berichte speciell angeführten Spenden erhielten viele Schüler unserer A nstalt von den Bewohnern Teschens und anderen Schul­ freunden U nterstützungen, welche es ihnen ermöglichten, sich sorgenfrei ihren Studien zu widmen.



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Der Yereinsausschnss erachtet es für seine Pflicht, den vielen hochherzigen Wohlthätern und Gönnern der Schüler der Teschner Realschule an dieser Stelle seinen verbindlichsten Dank auszusprechen und erlaubt sich daran die ergebenste Bitte zu knüpfen, die P. T. Vereinsmitglieder mögen auch im nächsten Jahre der edlen Sache des Vereins ihre gütige Unterstützung gewähren und im Kreise ihrer Freunde und Bekannten dem Vereine neue Gönner zu gewinnen trachten.

6

XVI. Jahresbericht über die

gewerbliche Fortbildungsschule in Teschen. Schuljahr 1890/91.

1. Statut und Lehrplan der gewerblichen Fortbildungsschule in Teschen. Genehmigt mit Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 27. Jänner 1890, Z. 26273, ex 1889.)

Der W ortlaut ist im vorjährigen Jahresberichte enthalten.

Stundenplan. 1. und 3. V o r b e r e i t u n g s c u r s . Sonntag 9 — 10 vorm. Schreiben, 10— 12 vorm. Vorbereit.-Zeichnen. Montag und Donnerstag 6— 8 nachm. Lesen, dann Rechnen. 2. V o r b e r e i t u n g s c u r s . Sonntag 9 — 10 vorm. Schreiben, 10— 12 vorm. Vorbereit.-Zeichnen. Dienstag und F reitag 6— 8 nachm. Lesen, dann Rechnen. 1. F o r t b i l d u n g s c l a s s e A b t h e i l u n g A. Montag 6— 8 nachm. Rechnen, dann Geschäftsaufsätze. Donnerstag 6— 8 nachm. Rechnen, dann Geschäftsaufsätze. Freitag 6— 8 nachm. Physik, dann Geometrie. Sonntag 9 — 12 vorm. geom. Zeichnen und Freihandzeichnen. I. F o r t b i l d u n g s c l a s s e A b t h e i l u n g B. Montag und Donnerstag 6— 8 nachm. Geschäftsaufsätze, dann Rechnen. F reitag 6— 8 nachm. geom. Formenlehre, dann Physik. Sonntag 9— 12 vorm. Freihandzeichnen und geom. Zeichnen. II. F o r t b i l d u n g s c l a s s e . Montag 6— 8 nachm. Buchführung, dann Physik. Dienstag 6 — 8 nachm. Rechnen, dann Geschäftsaufsätze. Sonntag 9— 12 vorm. Zeichnen für Kunst- und Kleingewerbe oder Zeichnen für mechan.-techn. Gewerbe.

-

83



Verzeichnis der gebrauchten Lehrbücher. 1. u. 2. V o r b . - C u r s . Bartsch, Lesebuch für gewerbliche Vorbereitungsschulen. 3. V o r b . - C n r s . Zeynek, Mich. u. Steuer, Lesebuch für Volksschulen, 3. TheilMoSnik, fünftes Rechenbuch für 4- und 5-classige Volksschulen. I. F o r t b . - C l a s s e A. Lesebuch für Fortbildungsschulen herausgegeben von einem Gewerbesch.-Lehrer-Comit

Zusammen wöchentlich 7 Stunden.

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93



Lehrstoff des 1. Jahrescurses. • K a u f m ä n n i s c h e s R e c h n e n . (2 St. w.) Wiederholung der Schlussrechnung. Kettensatz. Warendetail-Yerkaufsberechnung. Geld- und Valutarechnung: Umrechnung des Einheitspreises für ein anderes Maßsystem. Wiederholung der Procentrechnung (von, in und auf 100) mit Anwendung auf Tara, Gutgewicht, Sconto und Rabatt, Provision, Delcredere, Mäklergebür, Sensarie und Courtage, Assecuranz - Spesenberechnung, Gewinn- und Verlust­ berechnung. Wiederholung der Interessenberechnung mit eingehender Behandlung der Wechsel-Discontberechnung. Theilrechnung: Durchschnittsrechnung, Mittelpreisberechnung, Gesellschafts­ rechnung. Das W ichtigste über die Berechnung der österreichischen Staatspapiere. G e s c h ä f t s - A u f s ä t z e . (2 St. w.) Mit specieller Berücksichtigung des kaufmännischen Geschäftsverkehres wird durchgenommen: A. Das W ichtigste aus der Form enlehre: Quittungen, Lieferscheine, Interim s­ cheine, Cessionen, Schuld- und Bürgscheine, Verzichtscheine, Schlussnoten, Ver­ sandtpapiere, Vollmachten u. a. m. A. Die einfache Handelscorrespondenz in den einfacheren und üblichsten Briefarten: Circuläre, Warenofferte und sonstige Dienstanerbietungen, Preisanfragen, Bestellbriefe, Ausführung von Aufträgen, Briefe über Zahlungen, Barsendungen, Empfehlungsanzeigen, Mahnbriefe, Empfehlungs- und Creditbriefe. B u c h f ü h r u n g . (1 St. w.) Nutzen der Buchführung, gesetzliche Erfordernisse einer ordnungsmäßigen Buchführung, Elemente der einfachen Buchführung, der Handels- und W echselkunde. Handels-Geographie.

(1 St. w.)

Allgemeine Übersicht der Verhältnisse der Erdoberfläche und der wichtigsten Länder der Erde in Bezug auf Welthandel und Verkehrsmittel. D aran schließt sich specielle Handelsgeographie Österreich-Ungarns mit Hinweis auf die W ichtig­ keit des orientalischen Handels. W a r e n k u n d e . (2 St. w., comb, mit dem 2. Jahrescurse.) W a r e n a u s d e m M i n e r a l r e i c h e . Ursprung, Herstellung, Eigenschaften, Gebrauch und Prüfung über Qualität der im Handel vorkommenden wichtigsten Mineralsäuren, Salze, Zündstoffe, Baumaterialien, Glaswaren, Farbenmaterialien und Thonwaren mit Demonstrationen an Mustern der Warensammlung. W a r e n a u s d e m P f l a n z e n - u n d T h i e r r e i c h e . Erklärung der wichtigsten botanischen Ausdrücke, die im Handel vorkommenden Nahrungs- und Genussmittel, Nachweisung von Verfälschungen, Gespinstmaterialien und Papiere, Gummiarten und Harze, Milchsäfte, im Handel vorkommende ganze Pflanzentheile,

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94



r d T « an,dte Substanzen, Gährungsproducte, organische Säuren, Salze,

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-

* -

S c h ö n s c h r e i b e n . (1 St. w., comb, mit dem 2. Jahrescurse.) Obligatorisch für jene Schüler, welche noch keine gute Handschrift haben bis ein entsprechendes Resultat erzielt worden ist. ’ Lehrstoff des 2. iahrescurses. K a u f m ä n n i s c h e s R e c h n c n . (1 St. w.) Wiederholung der wichtigsten Partieen aus dem 1. Jahrescurse Berechnung d e \ m T J BÖrSe nütierten W ertpapiere. Berechnung des CurSwerLs Berechnung der Effectenzinsen. Berechnung der Courtage bei Effecten Effecten’ berechnung nach dem Cursblatte aus allen Abtheilungen desselben. Berechnung des Wertes Billiger Coupons. Calculation der Effecten. Rentabilität derselben Devisen­ berechnung. Warenberechnung und Warencalculation. i Z J n

K a u f m ä n n i s c h e C o r r e s p o n d e n z . (1 St. w.) Nach einer kurzen Wiederholung der im 1. Jahrescurse durchgenommenen einfacheren Briefarten kommen die weiteren, zum Theil schwierigeren Correspondenzformen aus dem kaufmännischen Geschäftsverkehr zur Behandlung, wie Briefe ,r Dispositionswaren, Anfragen über Creditverhältnisse, Briefe aus dem Wechsel verkenr (Trattenavis), Accepteinholung, Briefe Uber Nothadressen, Wechselduplicate Domizilwechsel Rimessen und andere Briefe aus dem Conto-CoJrentverkehr Briefe in Fallimentsfallen, Briefe aus dem Commissions- und Consignationsgeschäfte’ Briefe

B’ kU! Buchführung.

a™ Spedition,.

(2 St. w.)

der e i n S e n 1Rl!rhf(ir ederh,?1UDir ^ h Jahrescurse vorgenommenen Elemente . A a c h e n Buchführung, der Handels- und Wechselkunde. Praktische Buchung S S l J Ä Y i T G,eschf ftsgang®s in Heften nebst Monats- und Jahres-

der d e p p d to B » Ä L g

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Wese»

W a r e n k u n d e (2 St. w., comb, mit dem 1. Jahrescurse). Der Unterricht in diesem Gegenstände wird derart ertheilt, dass der oben

Waren aus6 d e f T ^ in dem dnen j ^ r e werden ^ • t eralreichc’ in dem anderen Jahre die Waren aus dem Pflanz uim 1 hierreiche vorzugsweise berücksichtigt. Stundenplan. 1. J a h r e s c u r s . Montag 6— 7 Uhr abends Handelsgeographie, lenstag 6— 7 „ B Geschäftsaufsätze, Donnerstag 6— 7 „ „ Buchführung, rre ita g b -7 „ „ Geschäftsaufsätze, Sonntag 10— 11 „ vormittags Schönschreiben.

7— 8 Uhr Warenkunde. 7— 8 „ Rechnen. 7— 8 „ Warenkunde, 7— 8 ,, Rechnen.

-

95



2. J a h r e s c u r s . Montag 6— 7 Uhr abends Rechnen, 7— 8 Uhr W arenkunde. Mittwoch 6— 8 „ „ Buchführung. Donnerstag 6 — 7 „ „ Correspondenz, 7 — 8 „ Warenkunde. Sonntag 10— 11 „ vormittags Schönschreiben.

III. Der Lehrkörper. J a n u s c h k e H a n s , Director. A d o l f K r e s t a , k. k. Professor an der Lehrerbildungsanstalt, lehrte Handels­ geographie, Geschäftsaufsätze und Correspondenz, zusammen mit wöchentlich 4 Stunden. M ax R o s e n f e l d , k. k. Realschulprofessor, lehrte Warenkunde, combmiert in beiden Cursen mit wöchentlich 2 Stunden. E d u a r d A u g u s t S c h r ö d e r , Secretär des Gewerbe-Vereines, lehrte Buch­ führung in beiden Cursen, zusammen wöchentlich 3 Stunden. B e r t h o l d S p e t h , k. k. suppl. Realschullehrer, lehrte kaufmännisches Rechnen und Schönschreiben in beiden Cursen, zusammen wöchentlich 4 Stunden.

IV. Der Schulausschuss. Dieser ist vorläufig gemeinsam mit der gewerblichen Fortbildungsschule und bestand daher aus den H erren: K. k. Schulrath A n t o n P e t e r als Obmann, Kaufmann F e r d i n a n d F i x e k als Cassaverwalter, Bürgermeister D r. J o h a n n v o n D e m e l , Mitglied, Gemeinderath E d u a r d F l o o h , Mitglied, Uhrmacher J o h a n n F r a n k e , Mitglied, Erzh. Bergrath i. P. K a r l U h l i g , Mitglied, Gemeinderath E d u a r d S e e m a n n , Mitglied.

V. Kostenaufwand für die Schule. Im Jahre 1890 betrugen die Empfänge: 1. C a s s a r e s t........................................................ _ ............................................ fl. 2. Subvention aus dem Staatsfonds, bewilligt mit Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 2. Juni 1890, Z. 7050 „ „ 3. Subvention aus dem L a n d e s f o n d s ........................................................ 4. Erhaltungsbeitrag der Handels- und Gewerbekammer in Troppau laut Zuschrift vom 24. Mai 1890, Z. 1930 ................................... ........ 5. Erhaltungsbeitrag der G e m e i n d e ................................................. » 6. Subvention des Gremiums der handelsgerichtlich protokollirten Kaufleute................................................................................................................

40.51

2 0 0 .2 0 0 .~~“ 200.

Summe der Empfänge fl. 890.51



96



Hiergegen betrugen die Ausgaben: 1. 2. 3. 4.

Remuneration für den U nterricht und die Leitung . fl s i s _ Drucksorten und Regie-Auslagen. . .............................. 1 ' Beitrag zum Experimentiermateriale . .......................................... ” t Cassenbestand . ........................................................ » 5 ,~ ............................................................................. ...... „ 52.59 Summe der Ausgaben fl. 890.51

liehen^k6 ziffermäßig richtig befunden

EmpfänSe und Ausgaben wurde von der hochlöbDD^ “ * ^

Febr" ar 1891> Z ‘ 316

T on^ Die • RechnunS füT das J ^ r 1889 wurde 1. E rl. der hochl k k schles Landesregierung v. 20. März 1891, Z. 2364 genehmigt. *



97

-

VI. Frequenz, Fortgang und Schulbesuch. I.

Zu­ sam­ men

II.

Jahrescurs

Im ganzen sind eingeschrieben w o r d e n ............................ Davon während des Schuljahres freigesprochen „ „ „ „ ausgetreten . „ „ gestorben .

. .

. .

. .

26

15

41

I 3

1 1

2 4

.





22

13

35

16 4

12 1

28 5

2



2

17 8 1

11

28 12 1

19 2 5

9 3

6 13 3

8 4 1

174

.

.



Im Monate O c t o b e r ........................................................ „ , N o v e m b e r........................................................ „ D e c e m b e r........................................................ „ „ Januar ............................................................... „ F e b r u a r ........................................................ „ » ............................................................... • „ n A p r i l ............................................................... n „ M a i ...............................................................

19 19 15 18 13 14 14 11

13 12 9 12 12 10 10 10

32 31 24 29 25 24 24 21

Sonach während des S c h u lja h re s ...................................

15

11

Mit Prämien wurden betheilt: Anzahl der S c h ü l e r ........................................................ Gesammtbetrag der Prämien in fl.....................................

5 11

6 14

Somit bis Ende





verblieben

.

.

.

.

Von den bis Ende Verbliebenen wurden classificiert als reif als unreif Konnten wegen seltenen Schulbesuches nicht classificiert

Unter sämmtlichen eingeschriebenen Schülern befanden sich a) nach der Muttersprache . . . . Deutsche Polen Magyaren b)

nach der R e l i g i o n ............................ Katholiken Protestanten Juden

Von den bis Ende Verbliebenen haben die Schule besucht sehr fleißig fleißig unterbrochen nachlässig Durchschnittlich waren anwesend:

4 •

28

5 8

3

14

11 25

u.l# u l # Zu den vertheilten Prämien haben bereitwilligst gespendet: der verehrliche Gewerbeverein 10 fl., das verehrliche Gremium der protokollierten Kaufleute 10 fl., Herr Kaufmann Buzek 1 Ducaten, das verehrliche Gremium der nicht protokol­ lierten Kaufleute 5 fl., wofür hier der wärmste Dank ausgesprochen wird. 7

VII. Chronik. Vor Beginn des Schuljahres übernahm der Berichterstatter über Auffor­ derung des Schulausschusses vom Director-Stellvertreter, Herrn Prof R o s e nf e Irl die Leitung der Schule. ^ i v u b c me i a , Anfangs December inspicierte Herr Prof. Dr. Carl Zehden, k. k. Inspector gleichzeitig ein Normalstatut und einen Normallehrplan vor, wonach die kaufmännische Fortbildungsschule umgestaltet werden solle. In der Sitzung des Schulausschusses am 27. April 1. J. wurde hierüber Beschluss gefasst und darnach der Lehrplan und die den Teschner Vera nissen angepassten Satzungen der hohen Regierung unterbreitet Nach den l i t i f w n 8! t, , ^ andelsschl’le ganz selbständig sein und aus drei Jahrescursen mit je wöchentlich 8 ünternchtsstunden und 9 Monate Unterrichtsdauer bestehender 1. Curs soll der allgemeinen Fortbildung, der 2. und 3. Curs der kaufmän­ nischen Fortbildung dienen. Die Verlängerung des Schuljahres hängt übrigens von Jen tio T a b Ministerium für Cultus und Unterricht zu gewährenden Sub-

S L C0T erC,IfI!e f chulen’ die Anstalt und leSte

n, ^ as Schuljahr wurde nach 8-monatlicher Unterrichtsdauer in Gegenwart des Obmannes des Schulausschusses, Herrn k. k. Schulrath Anton Peter, und des Lehr­ körpers geschlossen. Zur Schlussfeier trugen einige Schüler passende Gedichte S r i , „ T u Gp f tete der Director den Bericht über das abgelaufene Schuljahr; Herr die P n 61116 wirknnSsvo!le Ansprache an die Schüler und vertheilte

Hans Januschke, Director.