GlobaLokal - Wohnen und Wirken

Ein inklusives Wohnprojekt zur Förderung der Willkommenskultur.

(Stand: August 2014)

Inhalt Kurzfassung ............................................................................................................................................3 1

Ausgangssituation ..........................................................................................................................4

2

Leitbild und Ziele ............................................................................................................................4

3

2.1

Wohn - Ziele ...........................................................................................................................4

2.2

Wirk – Ziele .............................................................................................................................4

2.2

Baulich-räumliche Ziele ..........................................................................................................4

2.3

Ökonomische Ziele .................................................................................................................5

2.4

Ökologische Ziele ....................................................................................................................5

2.5

Sozial-kulturelle Ziele..............................................................................................................5

Mitglieder .......................................................................................................................................5 3.1

Partizipation ...........................................................................................................................5

3.2

Verbindlichkeit .......................................................................................................................6

4

Standort ..........................................................................................................................................6

5

Wohnen ..........................................................................................................................................6

6

5.1

Bauliche Anforderungen .........................................................................................................6

5.2

Wohnen - Gesellschaftsform ..................................................................................................6

Wirken ............................................................................................................................................6 6.1

Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST) .............................................................................7

6.1.1

Empfangs- und Rückkehrunterstützung ..........................................................................8

6.1.2

Unterstützung bei Wohnungssuche und Umzug .............................................................8

6.1.3

Administrative Unterstützung .........................................................................................8

6.1.4

Unterstützung der sozialen Teilhabe ...............................................................................8

6.2

Bildungs- und Beratungs- Betrieb (BBB) .................................................................................9

6.3

Weitere Aktivitäten ................................................................................................................9

6.3.1

Wohnungen für ausländische Kräfte und RückkehrerInnen ...........................................9

6.3.2

Räume für Bürogemeinschaften .....................................................................................9

6.3.3

Werkräume und Ateliers...............................................................................................10

6.3.4

Kompetenzzentrum “Eine Welt“...................................................................................10

6.4

Wirken - Gesellschaftsform ..................................................................................................10

7

Finanzierung .................................................................................................................................10

8

Nächste Schritte ...........................................................................................................................10

9

Kontakt .........................................................................................................................................10

Anlage 1: Schaubild GlobaLokal Struktur ..............................................................................................10

www.GlobaLokal.org

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Kurzfassung Die deutsche Gesellschaft durchläuft einen vielschichtigen Wandel hinsichtlich der demografischen Struktur, aber auch durch die Auswirkungen der Globalisierung. Diese Themenbereiche adressiert die private Projektinitiative GlobaLokal – Wohnen und Wirken. Der Name steht für den Geist des Vorhabens. Global drückt aus, dass die Mitglieder der Initiative als Gäste im globalen Kontext oder in Deutschland wertvolle Erfahrung in Integrationssituationen und im kulturellen Austausch gesammelt haben. Lokal bedeutet gemeinsames und nachbarschaftliches Wohnen für die Mitglieder unserer Initiative und die Möglichkeit zum Kurzzeitwohnen für ausländische Studierende, Auszubildende, Fachkräfte und Rückkehrer nach längerem Auslandsaufenthalt. GlobaLokal strebt die Verbindung von gemeinschaftlichem Wohnen mit entwicklungsorientierten Aktivitäten an. Damit wird ein Beitrag zur Völkerverständigung, zur Verbesserung der Willkommenskultur und des kulturellen und sozialen Zusammenwachsens in der Gesellschaft geleistet. Es wird ein inklusiver Ansatz verfolgt, bei dem durch Engagement im unmittelbaren Wohnumfeld Polarisierungen nach Herkunft, Alter und Behinderung abgebaut werden. Das Projekt hat folgende Zielsetzungen: Wohnen 

 

Nachbarschaftliches Wohnen: o 20 Wohneinheiten für Mitglieder von GlobaLokal o 6-10 Wohneinheiten für ausländische Studierende, Auszubildende und Fachkräfte Barrierefreie, ökologische und kostengünstige Bauweise Ressourcenschonende Maßnahmen (Car-Sharing, regenerative Energien, gemeinsame Raumnutzung, etc.)

Wirken 

Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST); Dienstleistungen für Menschen in einem Kulturraumwechsel, insbesondere: o Empfang o Unterstützung bei Wohnungssuche und Umzug o Administrative Unterstützung (z.B. Formalitäten und Behördengänge) o Unterstützung zur sozialen Teilhabe (z.B. Sprachbegleitung, Integrationsförderung im gesellschaftlichen Umfeld, Gesundheitswesen, Infrastruktur, etc.)



Öffentliche Bildungsarbeit; Förderung des sozialen und globalen Lernens, sowie des kulturellen Austauschs.

Geplant ist die Realisierung des Projekts in Frankfurt am Main bis 2017.

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Ausgangssituation

GlobaLokal wurde von einer kleinen Gruppe ehemaliger EntwicklungshelferInnen gegründet und basiert auf deren Integrationserfahrungen in neue Kulturräume. Das Bewusstsein, selbst Ausländer zu sein, fördert die Sensibilität und die Entwicklung von Mechanismen zur raschen Bewältigung von Startschwierigkeiten bei einem Kulturraumwechsel. Diese Bewältigungsmechanismen sind nach längeren Auslandseinsätzen auch bei der Rückkehr nach Deutschland wichtig, da sich während der Entsendezeit Sicht- und Lebensweisen im Ausland und in der deutschen Gesellschaft in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben - nach der Rückkehr besteht eine Lücke. Auch innerhalb der deutschen Gesellschaft gibt es Bevölkerungsgruppen (Menschen mit Behinderung, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, etc.), die dauerhaft ähnlichen Situationen ausgesetzt sind.

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Leitbild und Ziele

„Alle Menschen sind anders – überall!“ ist das Motto von GlobaLokal. Aus diesem ideellen Grundverständnis heraus will die Projektgruppe eine Verbindung von gemeinschaftlichem Wohnen mit Aktivitäten zur Unterstützung von Personen in einem Kulturraumwechsel schaffen. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Willkommenskultur in unserem direkten Lebensumfeld geleistet werden. GlobaLokal verfolgt den Inklusionsansatz, der auf der Einzigartigkeit verschiedener Talente, Anschauungen, Hintergründe, Kenntnisse und Lebensweisen von Individuen und Gruppen aufbaut und damit Öffnung und Vielseitigkeit anstrebt. Aus diesem Kernverständnis leiten sich die folgenden Ziele ab:

2.1      

2.2

Wohn - Ziele Nachbarschaftliches Wohnen und gegenseitige Unterstützung Mehr Freude durch das Leben von Gemeinschaft Mischung aus Privatheit und Gemeinschaft Gemeinsame Nutzung von Ressourcen Vermeidung von Entfremdung und Isolation in der Großstadt Sicherheit für das Älterwerden

Wirk – Ziele

GlobaLokal verbindet das gemeinschaftliche Wohnen mit gesellschaftlichem Engagement für Inklusion sowie Multikulturalismus und ist daher über das Wohnen hinaus in hohem Maße sinnstiftend:  Entwicklung von Dienstleistungen für Menschen in einem Kulturraumwechsel, insbesondere:  Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST)  Öffentliche Bildungsarbeit  Wohnmöglichkeit für ausländische Studierende, Auszubildende und Fachkräfte  Förderung des sozialen und globalen Lernens, sowie des kulturellen Austausches.

2.3   

Baulich-räumliche Ziele Barrierefreiheit in allen Bereichen Passiv- oder Niedrigenergiehausstandard Gemeinschaftlich genutzte Räumlichkeiten und Gartenflächen

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2.4

Ökonomische Ziele

   

2.5

Entzug des Projektobjekts aus der Boden- und Immobilienspekulation Daseins- und Altersfürsorge durch Kostenkontrolle der Wohn- und Nebenkosten (z.B. durch energieeffizientes Bauen) Gemeinsame, wirtschaftliche Nutzung von Ressourcen (Räumlichkeiten, Car Sharing, etc.) Einsparungseffekte durch Zuarbeit zu Projektierung und Realisierung

Ökologische Ziele

  

Gemeinsame, effiziente Nutzung von Ressourcen (Räumlichkeiten, Car Sharing, etc.) Ökologische und Ressourcen schonende Bauweise Nutzung regenerativer Energien (z.B. Solaranlage) sowie der Einsatz Ressourcen schonender Techniken (z.B. Regenwassernutzung, u.ä)

Die letztendliche Festlegung der Standardkomponenten richtet sich nach den finanziellen Möglichkeiten des Projektes.

2.6

Soziale und kulturelle Ziele

 

Gemeinsames, sinnstiftendes gesellschaftliches Engagement im Wirkbereich (siehe Pkt. 2.2) Solidarität als Grundprinzip  Gegenseitige Unterstützung  Demokratische Entscheidungsfindung  Eine Stimme pro Mitglied unabhängig von seiner finanziellen Investition ins Projekt  Beteiligung aller Mitglieder an den Planungs- und Umsetzungsprozessen

Im Wohnbereich soll je nach Möglichkeit, im Fall von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit solidarische Hilfe geleistet werden, so lange es geht. Überschreitet die Pflegebedürftigkeit die Ressourcen der Gruppe, wird auf einen professionellen Pflegedienst zurückgegriffen bzw. individuelle Lösungen gefunden.

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Mitglieder

Das Projekt adressiert ohne Einschränkungen alle Menschen, die sowohl am gemeinschaftlichen Wohnen als auch am Wirken im Sinne der Zielsetzung von GlobaLokal ernsthaft interessiert sind. Dabei gibt es weder Einschränkungen bezüglich bestimmter Merkmale noch Quoten für bestimmte Personenkreise. Besonderes Augenmerk erfahren jedoch folgende Gruppierungen:  

aktive an einem kulturellen Austausch und Völkerverständigung interessierte Menschen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

Die Maxime der Projektgemeinschaft sind Synergie durch Vielfalt und Freude am gemeinschaftlichen Wohnen und Wirken. Es soll eine aktive Projektgemeinschaft zusammen finden, die Menschen jeden Alters und unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft integriert. Zentrale Idee ist, ein inklusives und multikulturelles Wohn- und Wirkprojekt und dadurch „Heimat“ zu schaffen.

3.1

Partizipation

GlobaLokal ist ein Wohn- und Wirkprojekt. Grundprinzip ist die Beteiligung der Mitglieder an den anstehenden Planungs- und Umsetzungsprozessen. Entsprechende Regelungen zur Entscheidungsfindung der Gruppe wurden getroffen und finden Anwendung.

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3.2

Verbindlichkeit

Dies erfordert im Gegenzug von den Mitgliedern auch Verbindlichkeit. Nur durch ihre aktive Teilnahme an den Gruppenaktivitäten und Entscheidungsfindungen kann ein von allen getragener Planungs- und Implementierungsprozess vorangetrieben und gewährleistet werden. Die Teilnahme an den GlobaLokalTreffen und Veranstaltungen ist für Mitglieder verbindlich. Bei Verhinderung wird eine aktive Zu- und Mitarbeit (z.B. via E-Mail oder in Briefform) erwartet.

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Standort

Aufgrund seines internationalen Charakters wurde Frankfurt am Main als Standort für GlobaLokal ausgewählt. Es kommen Stadtgebiete in Frage, die einen guten Anschluss ans öffentliche Verkehrsnetz bieten und maximal 20. Minuten vom Stadtzentrum entfernt sind.

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Wohnen

5.1

Bauliche Anforderungen

Für das Projekt wird eine Immobilie (Bestand oder Neubau) mit Erweiterungspotential gesucht. Das Konzept eignet sich auch für die behutsame Umnutzung von Immobilien, die ihrem Ruf verpflichtet sind, wie beispielsweise kirchliche Objekte. Der örtliche Bebauungsplan muss eine Nutzung nach diesem Konzept erlauben. Folgende bauliche Elemente sind vorgesehen:    

5.2

Ca. 20 Wohneinheiten (Dauerwohnen für Mitglieder) verschiedener Größe (40 – 100 m²) Ca. 6-10 Wohneinheiten (Übergangswohnen) z.T. in Form von Wohngemeinschaften Gemeinschaftlich genutzte Bereiche, insbesondere Aufenthalts- und Gartenflächen Räume für Veranstaltungen, Büros und Werkstätten/Ateliers zur professionellen Nutzung. Alternativ hierzu muss es die Möglichkeit geben geeignete Räume in der näheren Umgebung anzumieten.

Wohnen - Gesellschaftsform

InteressentInnen, die sich GlobaLokal anschließen, werden in einer Geschäftsform mit Beteiligungsmöglichkeit (Genossenschaft) eingebunden. Gemischte Wohn- und Eigentumsverhältnisse sind möglich. Der Initiative können sowohl potenzielle SelbstnutzerInnen wie auch UnterstützerInnen beitreten. Fördermöglichkeiten werden soweit möglich genutzt.

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Wirken

Im Wirkbereich, das heißt bei den Projektaktivitäten von GlobaLokal, werden unter Nutzung von Synergieeffekten interkulturelle Themen, die sich aus unserer globalisierten Lebenswelt ergeben, aufgegriffen. Den Kern von GlobaLokal bilden seine Mitglieder. Es sind Menschen mit multikulturellem Hintergrund und Interesse (EntwicklungshelferInnen , EinwandererInnen, Menschen in bikulturellen Partnerschaften, etc.). Sie haben meist längere Lebensphasen in anderen Ländern als „AusländerInnen“ gelebt oder gehören nun zu der Gruppe der „Menschen mit Zuwanderungshintergrund“. Durch eigene Lebenserfahrungen sind sie www.GlobaLokal.org

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SpezialistInnen in interkultureller Kooperation und Kommunikation. Das heißt, sie haben einen wertvollen Schatz an Wissen und Erkenntnissen im Gepäck, welche sie befähigen in unserer zunehmend globalisierten Gesellschaft neue Perspektiven und Einsichten zu vermitteln. Solche Potenziale bleiben in unserer Gesellschaft bisher weitgehend ungenutzt, was eine Ressourcenvergeudung und eine verpasste Chance zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung darstellt. Erfolgreiche interkulturelle Arbeit setzt Bewusstsein, Sensibilität, Einfühlungsvermögen und Frustrationstoleranz voraus. Durch ihren Erfahrungshintergrund sind sich die Mitglieder von GlobaLokal dieser Anforderungen bewusst. Sie verfügen über ein äußerst breites Spektrum an Kompetenzen, die eine solide Grundlage für die Projektaktivitäten darstellen:     

Internationale und interkulturelle Erfahrungen Mehrsprachigkeit Praktische, das heißt selbst durchlebte Integrationserfahrungen Facettenreiche Fähigkeiten und Kenntnisse (Berufe, Lebenssituationen, etc.) Kenntnisse der Stadt (Frankfurt) / Region (Rhein-Main-Gebiet)

Nach der Startphase von GlobaLokal bringen sich die NutznießerInnen der unten stehenden Projektaktivitäten - je nach Hintergrund, Fähigkeiten und Kenntnissen - selbst in den Wirkbereich ein und erweitern damit den Fachkräftepool. Sie werden damit zu aktiven PartnerInnen und erfahren nicht nur die Rolle als EmpfängerInnen von Angebots- und Unterstützungsleistungen, sondern können durch ihr Engagement Anerkennung und Wertschätzung erfahren.

6.1

Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST)

Ein Wirkbereich von GlobaLokal ist die Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST-Projekt). Zielgruppe sind Menschen, die durch einen Wechsel des Kulturraumes vor besondere Herausforderungen gestellt sind. Dies betrifft sowohl Menschen aus anderen Kulturen, als auch Deutsche, die nach längerem Auslandsaufenthalt zurückkehren und eine veränderte Gesellschaft vorfinden. Deutschland ist Zuwanderungsland. Als Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel in der BRD werden gegenwärtig Fachkräfte, StudentInnen und Auszubildende aus anderen Ländern angeworben. Dies weckt Erinnerungen an die Gastarbeiteranwerbung in den 60er und 70er Jahren. Aus dieser Zeit stammt der Satz von Max Frisch: „Wir haben Arbeitskräfte gerufen und es kamen Menschen“. Auch heute herrscht in Deutschland für ZuwandererInnen "keine moderne Willkommens-, sondern eine ideologische Abschreckungskultur“1. Besonders StudentInnen und NeubürgerInnen niedriger Einkommensgruppen sind gesellschaftlich oft isoliert. Etwa 40 % der ausländischen Studierenden haben nur einmal pro Woche oder seltener Kontakt zu deutschen Kommilitonen. 2 Diese Problematik ist in der Wirtschaft bekannt und wird durch spezialisierte Dienstleister, sogenannte Relocation-Services, abgedeckt. Das Angebot ist vielfältig und erstreckt sich auf alle Bereiche, die bei der Übersiedlung nach Deutschland angesprochen werden. Allerdings sind die angebotenen Leistungen entsprechend hochpreisig. In der Regel werden deshalb solche Dienste direkt von den Unternehmen für ihre neu einreisenden, hochbezahlten Management- und Fachkräfte angefordert. 1

Quelle: Roland Preuß: „Gekommen, um zu gehen“, aus: http://www.Süddeutsche.de, 23.04.2012

2

Quelle: Rick Noack, Ruben Karschnick: „Wie Deutschland ausländische Studenten verschreckt“, aus: http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2013-03/ausland-unis-studenten-eu, 26.03.2013 www.GlobaLokal.org

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GlobaLokal will über diese Dienstleistungen hinaus die soziale Integration fördern. Durch Betreuung und Begleitung von „Neuankömmlingen“ wird ein Beitrag geleistet, damit sich diese Menschen in ihrem neuen Wohnumfeld heimisch fühlen. Der Leistungsumfang der Interkulturellen Starthilfe zur Teilhabe (IST) umfasst:

6.1.1

Empfangs- und Rückkehrunterstützung

Sofern möglich werden die NeubürgerInnen bereits bei ihrer Ankunft begrüßt. Nach einem Kennenlernen werden sukzessiv und bedarfsgerecht Informationen über die hiesigen Lebensbedingungen an sie weiter gegeben.

6.1.2

Unterstützung bei Wohnungssuche und Umzug

Erste Orientierung am neuen Wohnort (Stadtviertel, Infrastruktur, etc.) wird vermittelt, und falls erforderlich erhalten die NeubürgerInnen Hilfe bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft (z.B. möblierte Wohnung). Weitergehend erfolgt Unterstützung bei der Wohnungsfindung und der damit verbundenen formellen Abwicklung (Mietvertragsverhandlungen, Übersetzung des Mietvertrags, etc.). Bei Bedarf übernimmt GlobaLokal auch Vermittlerfunktion bei der Organisation des Umzugs, den evtl. dabei anfallenden Zollformalitäten sowie der Ausstattung der Wohnung.

6.1.3

Administrative Unterstützung

Für NeubürgerInnen fallen besonders in der Startphase eine große Fülle unvermeidlicher Formalitäten und Behördengänge an - eine kaum zu bewältigende Herausforderung - insbesondere da sie i.d.R. über keine oder nur geringe deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Die Beantragung von Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsgenehmigung, die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt, das Einrichten eines Bankkontos, die Anmeldung von Strom, Wasser, Gas, Müll, Telefon und Rundfunk, und vieles andere mehr wird von GlobaLokal begleitet und neben der formellen auch persönliche Unterstützung geleistet.

6.1.4

Unterstützung der sozialen Teilhabe

Hier geht es um die Integrationsförderung der NeubürgerInnen im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld. Eine wichtige Grundlage stellt die Beherrschung der deutschen Sprache dar. GlobaLokal übernimmt eine Vermittlerrolle bei Auswahl und Teilnahme an Sprachkursen und bietet Sprachbegleitung und interkulturelles Training an. Darüber hinaus werden Erläuterungen zum deutschen Schul- und Gesundheitssystem gegeben. GlobaLokal ist permanenter Ansprechpartner für alles, was den Start am neuen Wohnort erleichtert und stellt Informationen und Hilfen bereit zu:    

Ärzteauswahl Einkaufsmöglichkeiten Netzwerken usw.

  

Kindergärten / Schulen ÖPNV Interessensverbänden

  

Sport-/Freizeiteinrichungen Religiösen Angeboten Kulturangeboten

Auch bei den größeren und kleineren Problemen des täglichen Lebens (z.B. Heizung, Nachbarn, Mülltrennung, Handwerker) sowie Kommunikationsproblemen bietet GlobaLokal Betreuung und Hilfe an.

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6.2

Bildungs- und Beratungs- Betrieb (BBB)

Die Mitglieder von GlobaLokal bieten wertvolle Ressourcen für Organisationen, die Partner und Geschäftsbeziehungen im Ausland haben oder MitarbeiterInnen dorthin entsenden. Aus diesem Grund beabsichtigt GlobaLokal die Einrichtung eines Bereichs für Seminare und Beratungen zu länder- und regionsspezifischen Themengebieten. Die Auftrag gebenden Organisationen und Institutionen sind Partner des Hauses. Sie verorten ihre Schwerpunktthemen im Haus. Dieses Angebot kann auch von interessierten privaten Auslandsreisenden genutzt werden. Im öffentlichen Bereich des Hauses finden Angebote, Kurse und Seminare für die breite Öffentlichkeit statt. Mit lebendigen Methoden, Materialien und Workshops betreiben die Erfahrungsexperten Bildung- und Bewusstseinsarbeit in gesellschaftlich und kulturell relevanten Bereichen und sozialen Erfahrungsfeldern. Ein Angebot sind die sogenannten „Kultur – Zeiten“. Das sind Veranstaltungen (Abende bis mehrtägige Veranstaltungen), in denen andere Kulturen (hier: Formen der Gesellschaft, Kultur- und Umgangsformen, Werte, Alltagsleben) vorgestellt und diskutiert werden. Ähnlichkeiten und Unterschiede zur deutschen Kultur werden herausgearbeitet, Vor- und Nachteile erörtert, Sensibilitäten und Interesse als Grundlage für einen funktionierenden Multikulturalismus geweckt. Die Zusammenarbeit mit sozialen und bildungsorientierten Einrichtungen vor Ort ist gegeben, so dass eine Durchlässigkeit und die Integration in regionale Strukturen wachsen. Das Projekt profitiert von der Vernetzung des Seminar- und Beratungsbetriebes mit der Stadt, der Region und überregionalen Akteuren. Ziel ist es die Wichtigkeit und die Potenziale interkultureller Zusammenarbeit für unsere Gesellschaft zu verdeutlichen, die Bereicherung, die unsere Gesellschaft dadurch erhält, erfahrbar zu machen und damit die Bevölkerung in steigendem Maße einzubinden.

6.3

Weitere Aktivitäten

Weitere Aktivitätsmodule von GlobaLokal sind wie folgt geplant und werden entsprechend der Finanz- und Ressourcenlage implementiert:

6.3.1

Wohnungen für ausländische Kräfte und RückkehrerInnen

GlobaLokal hält in seinem Wohnbereich in kleinem Umfang temporäre Wohnstätten für ausländische Fachkräfte, Studierende und Auszubildende sowie interessierte RückkehrerInnen aus dem Entwicklungsdienst vor, die ihnen das „Ankommen“ bzw. das „Heimkommen“ erleichtern. Dieser Wohnbereich bietet funktionale kleine Wohneinheiten für Einzelpersonen und Familien, in die sie nach ihrer Ankunft sofort mit dem Nötigsten einziehen können. Infrastruktur wie funktionierende Küche, Telefon, Internet und die Möglichkeit an einem Car Sharing teilzunehmen sind vorhanden und können sofort angemietet werden. Von dort aus können die Neuankömmlinge ihren Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt organisieren. Bei diesem Prozess werden sie vom Projekt aktiv unterstützt. Das Haus bietet die Möglichkeit, vorübergehend dort zu wohnen oder sich auch um eine dauerhafte Wohnmöglichkeit zu bewerben. Voraussetzung dafür ist ein aktives Interesse am Wirkbereich von GlobaLokal.

6.3.2

Räume für Bürogemeinschaften

GlobaLokal stellt Büroräume und –infrastruktur zur Verfügung. Diese können von Mitbewohner-Innen aber auch externen Firmen/Institutionen gegen Entgelt professionell genutzt werden. Das Projekt bietet ideale Voraussetzung zur Bildung themenspezifischer Arbeitsgemeinschaften und –teams. In einem zweiten Schritt kann auch das Angebot gemeinschaftlicher Dienstleistungen (Sekretariat, Moderationen) erwogen werden. www.GlobaLokal.org

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6.3.3

Werkräume und Ateliers

Auch für den handwerklichen und künstlerischen Bereich werden Wirk- und Arbeitsstätten geschaffen und bereitgestellt. In welcher Zusammensetzung und Ausrichtung sich hier HandwerkerInnen, KünstlerInnen oder MusikerInnen zusammenfinden und gemeinsam arbeiten, entwickeln oder proben, entscheidet letztendlich die Zusammensetzung der Bewohnerschaft des Projektes. Geeignete Räumlichkeiten wie Proberäume für Musikgruppen sind Mangelware und können auch an Außenstehende vermietet werden.

6.3.4

Kompetenzzentrum “Eine Welt“

Die gebündelten Erfahrungen und Kenntnisse der ProjektbewohnerInnen stellen einen nutzbaren „Think Tank“ für viele weitere Problembereiche unserer aktuellen Gesellschaft dar (Grenzen des Wachstums, Nachhaltigkeit, Inklusion, Umwelt und Partizipation, nachhaltige Landnutzung, etc.). Durch regen Austausch mit Experten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie Akteuren und Nutzern der Bildungsarbeit baut das Projekt Kompetenzen auf, die durch aktive Vernetzung mit gleichgesinnten Gruppen das Verständnis internationaler Zusammenhänge fördert.

6.4

Wirken - Gesellschaftsform

Zur Umsetzung der Wirkaktivitäten wurde im Mai 2014 der gemeinnützige, eingetragene Verein GlobaLokal e.V mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet.

7

Finanzierung

Das vorliegende Konzept beschreibt die Projektidee und dient zur Information von Interessierten. Die jetzigen Mitglieder von GlobaLokal streben für den Wohnbereich eine private Finanzierung an. Ein detaillierter Finanzierungsplan wird ausgearbeitet nachdem die geplante Gruppengröße von 25 - 35 Personen (entspricht ca. 20 Wohneinheiten) erreicht ist. Finanzierungsbeiträge von Kooperationspartnern werden für den Ausbau des Wirkbereiches eingeworben.

8

Nächste Schritte     

9

Erweiterung der Interessiertengruppe Genossenschaftsgründung für den Wohnbereich Kontaktaufnahme zu und Interessensklärung von potenziellen Kooperationspartnern und Behörden Immobiliensuche Erstellung einer konkreten Finanzierungs-, Wirtschaftlichkeits- und Umsetzungsplanung.

Kontakt

GlobaLokal hat Ihr Interesse geweckt? Sie sind an einer Mitwirkung interessiert, haben Anmerkungen zur Projektkonzeption oder wollen uns unterstützen? Schreiben Sie uns: Mathias Sommer [email protected] Tel. 0176 567 52 807

www.GlobaLokal.org

Erika Schulz [email protected] Tel. 0171 58 301 59

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Anlage 1:

GlobaLokal Struktur

Wohnen

Dauerwohnen 20 abgeschlossene Wohneinheiten für Mitglieder

Wirken

Übergangswohnen 6-10 Wohneinheiten

Genossenschaft

www.GlobaLokal.org

Interkulturelle Starthilfe zur Teilhabe (IST)

Bildungs- und Beratungsbetrieb (BBB)

Verein

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