www.raum-und-wohnen.ch

März/April 03/17 RAUM UND WOHNEN

CHF 9.50

Zwischen den Gewässern: Sommerhaus auf Long Island_58 Leb’ wohl, dunkle Eiche: Neue Schränke und Stauraummöbel_86 EXTRA

Gartenmöbel für Sonnenhungrige_72

03

No.

ZWISCHEN DEN

58

RAUM UND WOHNEN 3/17

ARCHITEKTUR — Long Island

G E WÄ S S E R N Elegant und naturbezogen, wie es sich für Ferienhäuser in den Hamptons gehört: Die Villa der Architekten Murrphy, Burnnham & Buttrick miit Fasssadeen aus edllem Mahagoni fängt die Aussicht auf zwei Gew wässer ein – deen Saams Creek im Norddenn und die Atlantikküste im Süden.

|

FOTO FO TOSS: La Laur uraa Egg gger er TEX EXT: T: Kay von o Loson oncz

3/17 RAUM UND WOHNEN

59

1

2

60

RAUM UND WOHNEN 3/17

3

ARCHITEKTUR — Long Island

1_Die 1_D 1_ ie Süd üdan anssiicchhhtt de des es Hau ause s es m miit komb kombi ko mbin mb inie iert rtem em Sic ichtt-- unndd Liicchhttsscchu huttzz aus us Latte aatttteennrros ostteenn.. Übe ber er de dem tr tran ansp spar aren entteen Ein inga gannggsb sbeerreeiich ch beeffin inde den ssiich ich ch ddiie Serv ervic er icer erääuume um mee. Unnssic icht htba bar iisst die ddiie Dac achtteerrrraassse se mitit Soonnnneend ndec eckk,, Lou oung nge uunnd Weeiiittssiich chtt.. 2 2_ _G Geesc schü chhüüütz tzt ddaannkk deess voorrrsp tz spri sp ring ngende ende en den Obe berggeessccho hoss sseess: Die ie Veerrran aannddaa mööbblilieerrttee die ie Innnnena narc rchhiitteekkttin in Raacch che hel La Laxxeer mi mit G Gaarrtteennm mööbe bellnn voonn Res esto torraat attiioonn Haarrdw waare are re. 3 3_ _Über Übber Ü er zw weei Ebe bene nen ffüühr ühhrrt ddeer Weg eg vo vom PPaarrkkppllaattz zu zum eerrhöht höhhtten hö en Eiinnggaang ng. Im Hinntter ergr gruunnd ddeer um um neeuuunz nnzzigg Grraad ad ggeedr dreh dreh ehttee Haauussttei eil mi mit Elltter ernnbberei eerreeiicchh unndd Gäs ästteezimm zim zi mm mer ern. n.

3/1 3/ //117 R AUM AU A UM U M UN UND WOHNE HNEN HN NEEN N

61

ARCHITEKTUR — Long Island 1

62

RAUM UND WOHNEN 3/17

2

1_Die Natur stand für die Villa in Long Island Pate – sowohl bezüglich der Farben, als auch der Materialien. Von der T asse im ersten Stock überblickt man den Garten mit Terr Pool und die Naturschutz-Zone am Ufer des Sams Creek. 2_Der Sonnenschutz zaubert wechselnde Lichtspiele im fest verglasten Eingangsbereich. Attraktiv: das farbige Wandobjekt von Lambie. 3_Im Eingang: heller Eichenboden, passend zur Natursteinwand aus Travertin. Die Kommode ist ein Entwurf des Holländers Piet Hein Eek, darüber ein Spiegel, der an die Ray-Ban-Sonnenbrillen erinnert.

3

3/17 RAUM UND WOHNEN

63

ARCHITEKTUR — Long Island 1

2

64

RAUM UND WOHNEN 3/17

ZWISCHEN DEN GEWÄSSERN «Wir baten die Architekten, ein ruhiges und einladendes Haus zu entwerfen, so, wie die Landschaft rundherum: voller Licht und Luft», T , als sie der bekannten erinnern sich Elisabeth und Gareth an den Tag Architektin Mary Burnham ihr Tra T umgelände zeigten: Ein langgestrecktes Grundstück, das im Norden an die Wasserstrasse des Sams Creek angrenzt, nur einen Steinwurf vom beliebten Strand von Bridgehampton entfernt. «Die Lage war einzigartig, doch das darauf stehende Haus zu klein. Mein Mann und ich wünschten uns ein Ferienhaus mit mehr Charakter. Ausserdem haben wir hier viele Bekannte, und auch unsere T TeenagerSöhne laden gerne ihre Freunde mit ein — deshalb brauchten wir grosse Gemeinschaftsräume wie auch viele Gästezimmer», erzählt die Bauherrin. Die Architektin schlug vor, das ursprüngliche Gebäude abzubrechen, um — der Einfachheit halber und wegen der strikten Bauvorschriften — ein neues Haus zu erstellen. «Das Gebäude sollte grosszügiger sein und sich sowohl zur ruhigen Wasserstrasse als auch zum Ozean nach Süden orientieren. Die Aussicht auf beide Gewässer ist ein besonderer Luxus, über den nur ganz wenige Häuser in den Hamptons verfügen», erklärt sie. Sichtachsen schaffen den Bezug zur Natur Mary Burnham entwarf ein klarliniges Projekt: Sie stellte das Haus möglichst nahe an die Zufahrtsstrasse, um dadurch einen weitläufigen Gartenbereich mit Swimmingpool, Spielwiese und Bootsplatz in Richtung Wasserstrasse zu erhalten. Das zweistöckige Gebäude setzt sich aus zwei Volumen zusammen, die durch eine transparente Zwischenzone miteinander verbunden sind. «Wir wollten dieser schönen Landschaft kein allzu grosses Gebäude aufzwingen. Der Glastrakt unterbricht die Längsseite und der linke, kleinere Hausteil wirkt durch die Drehung von 90 Grad schmal und filigran», meint die Architektin. Seit der ungewöhnlich starke Hurrican Sandy im Oktober 2012 viele der strandnahen Häuser beschädigt hat, gelten auf Long Island strenge Bauvorschriften: Die Wohnebenen der Neubauten müssen um etwa zwei Meter über dem Gelände liegen. Behutsam liess Burnham deshalb das Grundstück modellieren: Parkplatz und Garage liegen auf Strassenhöhe, dann führen vier Treppen auf die Wiese vor der Südfassade und weiter zum zentralen Eingang. Schliesslich zelebriert eine breite, bequeme Treppe das Eintreten ins Haus. «Die Tat T sache, dass das Erdgeschoss nicht mehr ebenerdig mit der Landschaft verbunden werden konnte, brachte bauliche Mehrarbeit. Der Vorteil liegt aber darin, dass man aus den erhöhten

Natürlich, wohnlich, behaglich. Das Material, das Raumeindrücke prägt, heisst keramische Platten. Erleben Sie den Wand- und Bodenbelag in seiner einzigartigen Vielfalt an Farben, Formen, Texturen und Strukturen in einer von 18 Ausstellungen Ihres führenden Schweizer Anbieters SABAG.

1_Der Esstisch ist ein Entwurf der Innenarchitektin, dazu wählte sie Stühle von Cassina. Die rote Skulptur mit dem Namen «Oy-Yo» stammt von Deborah Kass. 2_Die Massküche aus Corian mit Frühstücksbar entwarf die Architektin Mary Burnham. Innenarchitektin Rachel Laxer wählte dazu die Vintage-Leuchten von Louis Poulsen. Bachenbülach 044 863 73 00 Baden-Dättwil 056 483 00 00 Basel 061 337 83 83 BernIttigen 031 303 32 32 Biel 032 328 28 28 Cham 041 741 54 64 Crissier 021 633 06 80 Delémont 032 421 62 16 Genève 022 908 06 90 Gisikon 041 455 51 00 Hägendorf 062 209 09 09 Neuchâtel 032 729 94 94 Nyon 022 994 77 40 Porrentruy 032 465 38 38 Rapperswil-Jona 055 225 15 00 Rothenburg 041 289 72 72 Yverdon-les-Bains 024 423 44 44 Zürich 044 446 17 17 sabag.ch

ARCHITEKTUR — Long Island 1

2

66

R AUM UN ND WOHNE HNE NEN NE N 3/17 /17 /1

3

Lebensräumen viel weiter in die Landschaft blicken kann», erklärt sie. Der Bezug zur Landschaft und die Aussicht wurden damit die bestimmenden Elemente des Projekts. Jeder Raum erhielt einen gezielten und gerahmten Bezug zur Aussenwelt. «Es entstanden choreographierte Sichtachsen, die die Atmosphäre im Hausinneren stark beeinflussen», sagt die Architektin. Wie bei einem Schiff wurden die Fassaden mit edlem Mahagoni verkleidet, das wunderschön altert. Hier und dort setzten die Architekten auch Lattenroste ein — teils, um eine gewisse Privatsphäre zu erzielen, teils, um dem geradlinigen Bau dank ihres Lichtspiels mehr Charakter zu vermitteln. Während die Südseite mit ihrem transparenten Eingangsbereich willkommen heisst, bildet das vorspringende Obergeschoss an der Nordseite eine grosszügige Veranda. Sie soll die Hausherrin an ihr Elternhaus mit rundumlaufenden Ter T rassen erinnern und einen beschatteten Aufenthaltsort zur heissen Tag T eszeit bieten. Von hier aus überblickt man den grossflächigen, zum Sams Creek leicht abfallenden Garten, der in eine naturgeschützte Uferzone übergeht. Auch 1_Sofas von Flexform in der Farbe Himmelgrau möblieren den Media-Raum mit Aussichts-Ter T rasse im Obergeschoss. An der Wand ein Kunstwerk von Alex Olson. 2_Im Elterntrakt dominieren sanfte Naturtöne, gekonnt unterbrochen durch den Kunststoff-Sessel von Marc Newson, dem Bild von Hugo McCloud und dem Hocker von Cassina. Tep T pich von Misha Carpet. 3_Der Naturstein Grigio Carnico setzt Akzente im Elternbad. Badewanne «Abrazo» von Kohler, Kunststoff-Hocker von Comerford Collection.

R O D A Sofa DANDY – Wohnlichkeit unter freiem Himmel Italienisches Design mit hoher Funktionalität und Qualität. Dank innovativen Materialien der Polsterung, ist DANDY wetterbeständig und wasserresistent und hält somit jeder Witterung stand. DANDY - Design by Rodolfo Dordoni

Möbel Ernst AG | Hauptstrasse 9 | 5043 Holziken | Tel. 062 739 55 00 | www.ernst-wohnkonzepte.ch

ARCHITEKTUR — Long Island 1

2

der Bepflanzung widmete man viel Aufmerksamkeit: Zart blühende Lagerströmien umranden den grossen Swimmingpool aus Naturstein, Lavendel und Gräser umspielen die Wiese, Wasserpflanzen bereichern die Uferzone am Bootssteg. Farben und Materialien — von der Natur diktiert Die Zweite im Bunde war Rachel Laxer. Die bekannte Innenarchitektin richtete für die Bauherren gleichzeitig auch ihr Appartement in New York ein. Während die Architektin den Neubau in blassgraues Mahagoni hüllte, wählte Rachel Laxer Nuancen von «Austern bis Schiefer» für das Innere. Das Zusammenspiel der beiden Disziplinen führte bei dieser Villa zu einer besonderen Harmonie zwischen Architektur, Landschaftsbezug und Interieur. «Die Materialien und Farben diktierte der Ozean», ergänzt Gareth. «Sonne, Feuchtigkeit, Salz, Wind und Sand — als bestes Baumaterial gilt hier wetterfestes Holz.» Elisabeth wünschte sich vor allem Praktisches: «Es ist ein Ferienhaus — hier geht man ständig ein und aus, oft mit Sand an den Füssen.» Rachel Laxer fand für sie grossflächige, pflegeleichte T piche, die Tei Tep T le des hellen Eichenbodens bedecken. In der zur 1_Naturtöne mit Akzenten in Blau und Grün — das Wohnzimmer mit der Sitzlandschaft von Minotti, dazu Tische von Chista und Comerford Collection. 2_Seit kurzem geniessen Elisabeth und Gareth Sommerferien in ihrem neuen Haus – zusammen mit ihren Söhnen und Gästen. Bild von Wolfgang Tillmans.

68

R AUM AUM UN ND WOHNEN HN HNE NEEN 3/1 /17 17 7

_INDUSTRIAL STYLE PERFETTO FURNITURE

ISH

Messe Frankfurt HALLE 3.1 STAND D.81

PLAY_INDA

www.inda.net

ARCHITEKTUR — Long Island

8 2

8

3 1

2

4

Obergeschoss 7

5 6

1 Media-Raum 2 Badezimmer 3 Elternschlafzimmer 4 Ankleide 5 Elternbad 6 Arbeitszimmer 7 Waschküche 8 Kinderzimmer

Breites Repertoire Das New Yorker Architekturbüro MBB wurde 1997 gegründet und beschäftigt 30 Mitarbeiter. Unter der Leitung von Jeffrey Murphy, Mary Burnham und Sara Grant entstehen Projekte, die das Leben verbessern sollen. Viele Auszeichnungen ehren die Arbeit des kreativen Büros, das sich dank seines Könnens ein breites Repertoire an Arbeitsbereichen schuf: dazu gehören öffentliche Gebäude, Schulen, Universitäten und auch Wohnhäuser. Sie beschäftigen sich aber auch mit Renovierungen: Vor zwei Jahren wurde unter ihrer Aufsicht die St. Patricks Kathedrale an der New Yorker Fifth Avenue mit einem Budget von 177 Millionen Dollar restauriert – insbesondere wurden 3600 Glasmalereien, die Bronze-Eingangstüren und die rund 110 Meter hohen Zwillingstürme repariert. «Die sensible Umsetzung der jeweiligen Aufgabe ist uns ein wichtiges Anliegen», erklären sie. Sensibilität gegenüber dem Menschen, seinen Wünschen, dem Ort und der Landschaft.

6

MBB – MURPHY, BURNHAM & BUTTRICK ARCHITECTS

5

4

3

2

1

Erdgeschoss

8 7

7 7

7 8

70

RAUM UND WOHNEN 3/17

New York www.mbbarch.com

1 Wohnbereich 2 Essbereich 3 Küche 4 Speisekammer 5 Gedeckte Veranda 6 Ter T rasse 7 Badezimmer 8 Gästezimmer

TTerrasse hin orientierten Wohnebene mit Küche, Ess- und Wohnbereich dominiert eine grosse Wand aus Travertin. Dazu passend wählte die Innenarchitektin eine bequeme Sitzlandschaft von Minotti in Naturtönen und kombinierte dazu ausgefallene Salontische aus Metall und Massivholz. Auch der Esstisch ist ein Spezialentwurf aus edlem Mahagoni, flankiert von Lederstühlen von Cassina. «Wir mögen ihren Stil: Sie mixt Einfachheit mit Raffinesse, zeitgenössische Möbel mit Vintage und Klarheit mit dekorativen Elementen», schwärmt die Hausherrin. Zwei Gästezimmer befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss, aber im kleineren Hausteil. Darüber liegen der Eltern-Schlaftrakt mit Garderobe, Badezimmer und einem Arbeitszimmer. Die beiden Kinderzimmer befinden sich im Obergeschoss des grossen Hausteils, direkt neben dem Family-Media-Room. «Der Clou ist aber auch unsere Dachterrasse mit Sonnendeck und Lounge», meint Elisabeth. «Von da aus hat man eine atemberaubende Aussicht auf den Beachclub von Bridgehampton und den Ozean.» Was kann man sich von einer Ferienvilla auf Long Island noch mehr wünschen?