Gewalt in der Pflege
Manfred Fragner
M. Fragner
M. Fragner
M. Fragner
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Inhaltsüberblick
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Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
M. Fragner
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Inhaltsüberblick • • • • •
Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
M. Fragner
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Eine mögliche Defini6on für Aggression und Gewalt Ein Verhalten einer Person mit der Absicht einer anderen Person Schaden zuzufügen im Glauben, dass diese diesen vermeiden will.
Und zwar:
• Direkt physisch (jemanden stoßen)
• Direkt psychisch (verbal niedermachen) • Indirekt (Eigentum des anderen zerstören)
American Psychological Associa6on 2000 M. Fragner
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Beispiele von Aggressionsereignissen • • • • • • •
Schlagen Zwicken Beißen Stoßen Festhalten Anspucken Missachtung von persönlichen Zonen • Sexuelle Übergriffe
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Beschimpfen Beleidigen Anschreien Verbale sexuelle Belästigung • Drohen • Dauernd schreien oder rufen
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Ignorieren Schweigen Gegeneinander ausspielen Stalking Gerüchte lostreten Insuffizienzen laufend vor Augen führen Verweigerung von Alltagswünschen Notwendige Hilfe verweigern
M. Fragner
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Gewalt, die Pflegepersonen erleben Sehr viel komplexer: • Personal ↔ Pa6entInnen • Angehörige ↔ Personal • Pa6entInnen ↔ Pa6entInnen • Pflegepersonal ↔ Ärzte • Pflegepersonal ↔ Pflegepersonal • Ärzte ↔ Ärzte • HausarbeiterInnen↔ Pflegepersonal • KrankenträgerInnen↔ Pflegepersonal • AbteilugshelferInnen↔ • Prak6kantInnen • TherapeutInnen • Schreibkrä_e • HandwerkerInnen • ………. M. Fragner
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……..und welche Rolle spiele ich?
Reflexion - sich selbst besser verstehen
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Reflexionsfähigkeit führt dazu, sich mit sich selbst kri6sch auseinanderzusetzen und seine Handlungen zu hinterfragen, wie dieses Handeln von anderen wahrgenommen wurde, wie dieses Handeln andere eventuell beeinflusst und wie die Gesamtsitua6on von anderen Personen wahrgenommen wird.
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Sie führt zum besseren Verständnis, warum man so gehandelt hat. Unser Handeln entsteht schließlich zum größten Teil aus unseren bisherigen Erfahrungen, die man seit der Geburt gesammelt hat.
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Hilfreich ist hierbei, die Situa6on nicht allein zu reflek6eren, sondern auch andere Leute miteinzubeziehen, die die Situa6on vielleicht anders sehen und andere Handlungsvorschläge anbieten können.
M. Fragner
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Stefan 2007
M. Fragner
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Stefan 2007
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Aggression durch Angehörige
(Hahn 2010)
In 12 Monate erlebte Personal (n = 291, allgemeines Krankenhaus):
Aggression/Gewalt durch Patienten Verbal 65%
Drohung Physisch 23% 40%
Aggression/Gewalt durch Besucher Verbal 38%
Drohung Physisch 6,9% 1%
M. Fragner
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Fühlten Sie sich während ihrer Berufsausübung von PaHenten, Besuchern oder anderen Personen ernsthaI bedroht?
Stefan 2007
M. Fragner
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Aggressionsarten •
• •
Um rasch einschätzen zu können, welche Arten aggressiven Verhaltens in welcher Häufigkeit au_reten, wurde die «Percep6on of Prevalence of Aggression Scale» (POPAS) entwickelt. Der POPAS-Fragebogen ist ein retrospek6ves Instrument und erfasst, in welcher Form und in welchem Ausmaß Mitarbeiter im Arbeitskontext des Gesundheitswesens aggressive und gewaljä6ge Verhaltensweisen von Pa6enten wahrnehmen. Es besteht aus insgesamt 18 Fragen, wobei die Erfahrung mit und die Häufigkeit von aggressivem Verhalten innerhalb der vergangenen 12 Monate dokumen6ert werden. Der POPAS-Fragebogen umfasst 16 Arten aggressiven Verhaltens, die in Form von Items nachgefragt werden. Für jedes dieser 16 ltems sind Defini6onen vorgegeben. Dieses Erfassungsinstrument wurde von Oud in den Niederlanden entwickelt, wird mijlerweile in verschiedenen Ländern und Selngs angewendet und wurde dabei auch teilweise angepasst (Zusammenfassung von Items etc.).
Walter et al., 2012
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Aggressionsarten • Verbale Übergriffe ohne klare Drohung Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, welche lärmen, herumbrüllen, fluchen, persönliche Beleidigungen aussprechen, schreien. Diese Äußerungen werden von Ihnen jedoch nicht als bedrohlich empfunden.
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Aggressionsarten Verbale Übergriffe mit klarer Drohung Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, welche bosha_ fluchen, aus Wut unflä6ge Ausdrücke anwenden, Ihnen verbal eindeu6g mit Gewalt drohen, Wutanfälle haben, damit drohen, Ihnen außerhalb des Arbeitsplatzes Gewalt anzutun. Irgendeine dieser Verhaltensweisen wird von Ihnen als beängs6gend und bedrohlich empfunden, was zu seelischer Belastung führen kann.
DemüHgendes aggressives Verhalten Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, welche eindeu6ge persönliche Beleidigungen ausstoßen, ausfällig fluchen, wüste Beschimpfungen vorbringen, abwertende Bemerkungen / Gesten machen, spucken (exklusiv sexuelle Einschüchterungen oder Beläs6gungen). Diese Verhaltensweisen werden von Ihnen als eindrücklich empfunden und können Ihren Berufsstolz und Ihr Selbstwertgefühl verändern. Mit anderen Worten: Sie fühlen sich gedemü6gt.
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Aggressionsarten Aggressive spaltende Verhaltensweisen Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, bei welchen bemerkt wird, dass sie mit manipula6ven Verhaltensweisen das Personal oder die Pa6entInnen gegeneinander ausspielen und/oder dazu neigen, andere instabile Persönlichkeiten für sich einzunehmen mit dem Ziel, diese gegen das Personal aufzuwiegeln/aufzubringen. Diese Verhaltensweisen führen zu Streit oder Disharmonie unter dem Personal.
M. Fragner
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Aggressive spaltende Verhaltensweisen 9 Abteilung * POPAS6Ang..aggr. spaltende Verhaltensweisen Kreuztabelle POPAS6Ang..aggr. spaltende Verhaltensweisen selten manchmal oft sehr oft 81 27 13 2 0 65,9% 22,0% 10,6% 1,6% ,0% 380 114 50 6 4 68,6% 20,6% 9,0% 1,1% ,7% 8 11 9 4 1 24,2% 33,3% 27,3% 12,1% 3,0% 499 200 104 27 9 59,5% 23,8% 12,4% 3,2% 1,1% 767 120 46 11 5 80,8% 12,6% 4,8% 1,2% ,5% 74 42 23 11 0 49,3% 28,0% 15,3% 7,3% ,0% 245 153 65 14 8 50,5% 31,5% 13,4% 2,9% 1,6% 294 61 21 10 1 76,0% 15,8% 5,4% 2,6% ,3% 35 4 4 1 0 79,5% 9,1% 9,1% 2,3% ,0% 2383 732 335 86 28 66,9% 20,5% 9,4% 2,4% ,8% nie 9 Abteilung
Intensivstation Chirurgie Aufnahme Innere Medizin Langzeitgeriatrie Kinder&Jugend Psychiatrie Ausbildungsstätten Management und sonstige
Gesamt
Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung Anzahl % von 9 Abteilung
Gesamt 123 100,0% 554 100,0% 33 100,0% 839 100,0% 949 100,0% 150 100,0% 485 100,0% 387 100,0% 44 100,0% 3564 100,0%
Stefan 2007 M. Fragner
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Aggressive spaltende Verhaltensweisen
Stefan 2007
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Aggressionsarten Mäßige körperliche Gewalt Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, welche treten, schlagen, stoßen, Fausthiebe austeilen, kratzen, an den Haaren ziehen, Haare ausreißen, beißen, Sie angreifen usw. Diese Verhaltensweisen führen jedoch entweder zu keinen Verletzungen, höchstens jedoch zu kleineren Verletzungen, z.B. blauen Flecken, Zerrungen / Verstauchungen, Striemen. Schwere körperliche Gewalt Damit sind zum Beispiel Pa6entInnen gemeint, welche Sie auf eine Weise angreifen, die schwere Verletzungen zur Folge hat. Dies können beispielsweise Knochenbrüche, 6efe Fleischwunden, innere Verletzungen, ausgeschlagene Zähne oder Bewusstlosigkeit sein und müssen ärztlich behandelt werden oder machen die Einweisung in ein Krankenhaus notwendig.
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Wurden Sie während Ihrer Berufsausübung tätlich angegriffen? Kreuztabelle
9 Abteilung
Intensivstation Chirurgie Aufnahme Innere Medizin Langzeitgeriatrie Kinder&Jugend Psychiatrie Ausbildungsstätten Management und sonstige
Gesamt
Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9 Anzahl % von 9
Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung
Wurden Sie während Ihrer Berufsausbildung tätlich angegriffen? Nie Einmal Mehrmals 1 2 3 70 29 36 51,9% 21,5% 26,7% 399 106 95 66,5% 17,7% 15,8% 12 8 20 30,0% 20,0% 50,0% 539 188 180 59,4% 20,7% 19,8% 497 163 332 50,1% 16,4% 33,5% 130 12 14 83,3% 7,7% 9,0% 167 114 235 32,4% 22,1% 45,5% 261 102 38 65,1% 25,4% 9,5% 34 6 8 70,8% 12,5% 16,7% 2109 728 958 55,6% 19,2% 25,2%
M. Fragner
Gesamt 135 100,0% 600 100,0% 40 100,0% 907 100,0% 992 100,0% 156 100,0% 516 100,0% 401 100,0% 48 100,0% 3795 100,0%
Stefan 2007
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Wurden Sie während Ihrer Berufsausübung tätlich angegriffen? (n = 3795) Wurden Sie während ihrer Berufsausübung tätlich angegriffen? (einmal bis mehrmals in %) 80,00 70,00 60,00 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00
29,17
40,57
34,91
49,90
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16,67
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33,50
48,15
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70,00
67,64
Stefan 2007 M. Fragner
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Aggressionsarten Sexuelle Einschüchterung/BeläsHgung Pa6enten, die obszöne Gesten machen, Verhaltensweisen zeigen, die Sie als Übergriffe oder als exhibi6onis6sch empfinden. Gemeint sind auch das Verlangen von Geschlechtsverkehr oder privaten Treffen, sexuelle/ zweideu6ge Bemerkungen, Hinterherlaufen und Verfolgen, Sie privat und unaufgefordert anzurufen oder Ihnen privat und unaufgefordert Briefe zu schreiben, ferner Ihnen mit Tätlichkeiten oder Vergewal6gung zu drohen, sexis6sche Verhaltensweisen zu zeigen, Sie mit pornografischem Material zu konfron6eren oder Zeichnungen sexueller Natur (an der Wand etc.) auszuführen.
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Stefan 2007 M. Fragner
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Stefan 2007
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Im Autoverkehr Im Gesundheitswesen
Alles Kostenlos
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Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
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Beeinflussende Faktoren InterakHonale Variablen: Professionelle Rollen und Aufgaben, Interven6on oder Behandlung, Informa6onsmanagement, Kommunika6on, …
Personal Variablen: Profession/Beruf, Geschlecht, Alter, Erfahrung, Haltung …
PaHenten-/Besuchervariablen: Alter Geschlecht Physische Gesundheit Mentale Gesundheit Emo6onaler Zustand Wissen in der Situa6on …
OrganisaHonsvariablen: Arbeitsplatz Prozess-Management, Regeln und Informa6onsstrategie, Umgebungsgestaltung und Atmosphäre, …
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„Risikofaktor“ Personal Aggression fördernd
•
jüngeres Alter (bis 30a)
• geringere Berufserfahrung (erneute Häufung nach ca. 6-7 Jahren) •
geringerer Ausbildungsstand
•
Unfreiwilliger Einsatzort
•
Einzelkämpfertum
Gleichgewicht und Sicherheitsgefühl fördernd
•
Längere Berufserfahrung
•
Kommunika6ve Kompetenz
•
Fachkompetenz
•
Als Person wahrnehmbar (z.B. Namensschild)
•
Ausgeprägte Teamfähigkeit
•
Empathie
Walter et al., 2012 M. Fragner
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„Risikofaktor“ PaHent Aggression fördernd • Emo6onale Belastung (Angst, Unsicherheit, Sorge, ...)
Gleichgewicht und Sicherheitsgefühl fördernd
•
Sich informiert fühlen
•
Sich orien6ert fühlen
•
Vorhandene Beschä_igungsmöglichkeiten
•
Feste Bezugsperson
Schwere körperliche Erkrankung und eher schlechter körperlicher Allgemeinzustand
•
Regeln als klar erleben
•
Alkohol und/oder Drogenintoxika6on
•
Die Möglichkeit zu hinterfragen
•
Gewalt in der Vorgeschichte
Das Erleben von Privatsphäre
•
Fehlende Beschä_igung
•
• • •
Unklarheiten bzgl. der Abläufe Kogni6ve Beeinträch6gungen
Walter et al., 2012
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InterakHon • rigider, kontrollierender, autoritärer Interak6onss6l mit wenig Autonomie für Pa6enten • allzu gewährender S6l • Konflikte zwischen Pa6enten und Personal • Ablehnung von Forderungen des Pa6enten durch Personal • Grenzsetzung durch Personal • schlechte therapeu6sche Allianz bei Aufnahme • geringere Zufriedenheit mit der Behandlung M. Fragner
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OrganisaHon Risikofaktor: • höhere Belegung • Konzentra6on schwieriger Pa6enten nach Bejenabbau • geschlossene Sta6onstür • mehr Beschä_igung von Zeitarbeitskrä_en bzw. Aushilfskrä_en • geringer Kontakt mit Pa6enten • geringe Erfahrung oder Qualifika6on der Mitarbeiter • Räume, in denen sich Pa6enten gemeinsam auualten
Walter et al., 2012 M. Fragner
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OrganisaHon • Ambulatorien • lange Wartezeiten • verwirrende, unbekannte Umgebung • Überforderung von Personal • Wenig Personal • Viele ins6tu6onelle Restrik6onen und Vorgaben
Kronenzeitung 2.2.2016
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• • • • •
Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
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Primärpräven6on
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Haltung • Wärme und Respekt • Nicht-wertende Akzeptanz • Echtheit • Empathie • Patientin/Patient als gleichwertiger Gegenüber • Authentizität • Offenheit und Selbstkongruenz
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Bauliche Maßnahmen Raumverteilung Türen und Fenster Temperatur und Klima Bodenbelag Möblierung Gestaltung der Wartezone • Sta6onsstützpunkt • Aufenthaltsbereiche • Glasflächen • • • • • •
Walter et al., 2012
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Teamarbeit Interdisziplinärer Entscheidungsprozess: Um in den häufig unübersichtlichen und komplexen Gewalt-Situa6onen rich6g zu entscheiden und zu handeln, müssen Ärzte/Ärz6nnen und Pflegepersonen sich an einige Grundregeln halten und über gemeinsame verbindliche Entscheidungsgrundlagen verfügen.
Truffer, 2008
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WichHge Bereiche der Personal- und OrganisaHonsentwicklung Personalbezogene Maßnahmen umfassen: • Schulungen und Basiskurse für Deeskala6ons-und Sicherheitsmanagement • Trainerausbildungen für Deeskala6ons-und Sicherheitsmanagement • Verhaltensrichtlinien (Ak6ons-, Deeskala6onsverfahren bei Vorfällen) • Arbeitsgruppen für Präven6onsmaßnahmen und Risikomanagement • Verfahren bei der Traumabewäl6gung nach schwerwiegenden Ereignissen Oud et al., 2009
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WichHge Bereiche der Personal- und OrganisaHonsentwicklung OrganisaHonsbezogene Maßnahmen umfassen: • Risikoanalyse der gefahrengeneigten Betriebseinheiten und Mitarbeitergruppen • Sicherheitsmaßnahmen (Sicherheitsdienst, Notrufsysteme, Polizei) • Meldeverfahren für Aggressionsereignisse (und Ursachenanalyse) • Pa6enten- und Besucherauvlärung (Verhaltenskodex, NullToleranz-Strategie) • Prüfen von rechtlichen Schrijen bei schwerwiegenden Aggressionsereignissen Oud et al., 2009
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WichHge Bereiche der Personal- und OrganisaHonsentwicklung
Beschreiben und planen: • die Dokumenta6on und Auswertung von Aggressionsereignissen • die Fort-und Weiterbildung im Sicherheitsmanagement • das betriebliche Sicherheitsmanagement Oud et al., 2009
M. Fragner
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VorschriIen, Hausordnung, Normen und Regeln „Regeln dienen einerseits dazu, dem Orien3erungslosen die Orien3erung zu erleichtern, dem Grenzenlosen Grenzen erfahrbar zu machen, dem Ängstlichen Sicherheit zu bieten. Auf der anderen Seite müssen Ausnahmen denkbar sein, wenn sie begründet werden können.“ Schädle-Deininger, 1997 M. Fragner
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Primärpräven6on
Sekundärpräven6on
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Null Toleranz
• Aggression nicht „übersehen“ • so früh wie möglich intervenieren • „gewalthemmende“ Umgebung schaffen M. Fragner
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KörperintervenHonen Körperinterven6onen dienen auch der Umsetzung von Zwangsmaßnahmen, etwa zur Kontrolle aggressiven Verhaltens oder wenn weitere Zwangsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit notwendig sind, wie zum Beispiel das Festhalten, um zu fixieren, in ein Isola6onszimmer zu verbringen oder eine Zwangsmedika6on zu verabreichen. Walter et al., 2012
M. Fragner
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Prinzipien der KörperintervenHonen • • • • • • • •
keine Strafe keine Machtspiele Verhältnismäßigkeit bewegungsphysiologisch angepasst schmerzfrei Kontrolle der Situa6on, nicht der Person Vitalzeichen sind wich6g nur das tun, was man verantworten kann und sich zutraut
M. Fragner
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• • • • •
Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
M. Fragner
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Ter6ärpräven6on
M. Fragner
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Und weil es jeden betri_: NACHBETREUUNG: • Der betroffenen Person Unterstützung und Bewäl6gungshilfe anbieten NACHBESPRECHUNG:
• Klären was geschehen ist • Gemeinsame Verfahrensweise für ähnliche Situa6onen • … und speziell für den weiteren Umgang mit diesem Pa6enten erstellen M. Fragner
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Nachbesprechung nach gewalaäHgen Ereignissen Viele Maßnahmen, die weiterhelfen können, sind einfach und sehr nahe liegend - sie können mit dem S6chwort „mitmenschliche Zuwendung“ umschrieben werden. Checkliste KrisenbewälHgung
M. Fragner
! !
Gespräch mit dem Betroffenen nach dem Ereignis
!
Telefonat mit dem betroffenen am nächsten Tag
!
Gespräch am nächsten Tag mit dem Team
!
Gespräch im darauffolgenden Dienst mit dem Betroffenen mind. 15 min
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Besprechung bei der darauffolgenden Teambesprechung
!
Supervision mit dem Team gestartet
Gespräch mit dem Team nach dem Ereignis
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• • • • •
Was ist eigentlich das Problem? Wie kann es dazu kommen? Was wären gute Reaktionsweisen? Und was ist jetzt mit den Betroffenen? Zusammenfassung
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• Aggressionsereignisse sind keine Ausnahme im Alltag. Deshalb sollte es normal sein, den Alltag so auszurichten, dass sie seltener werden. • Sie können nicht gut geheißen werden, aber man kann verstehen, wie es dazu kommen könnte. • DeeskalaHves Verhalten kann geübt werden. • Mitarbeiter brauchen Unterstützung und Schutz. • Schon die Ausbildung von Pflegepersonal muss entsprechend qualifizieren. M. Fragner
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! DpGuKP Manfred Fragner
[email protected]