Deutsches Institut für Urbanistik

Gender auf dem Weg in den Mainstream der Stadtentwicklung: Erfahrungen aus Berlin

Das Quartier mit Genderblick: anders sehen, anders planen? Castrop-Rauxel 18. Februar 2010 Dr. Stephanie Bock Deutsches Institut für Urbanistik

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Gender auf dem Weg in den Mainstream der Stadtentwicklung: Erfahrungen aus Berlin ƒ Gender Mainstreaming: Verständnis und Grundlagen ƒ Rahmenbedingungen der kommunalen Umsetzung ƒ Umsetzung von Gender Mainstreaming in Berlin ƒ Beispielprojekte aus Berlin ƒ Schlussfolgerungen

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Ist das Gender Mainstreaming in der Stadtentwicklung?

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Oder das ?

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Gender Mainstreaming besteht in der Reorganisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation von Entscheidungsprozessen in allen Politikbereichen und Arbeitsbereichen einer Organisation. Das Ziel von Gender Mainstreaming ist es, in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive des Geschlechterverhältnisses einzubeziehen und alle Entscheidungsprozesse für die Gleichstellung der Geschlechter nutzbar zu machen.

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GM und Gleichstellungspolitik Gender Mainstreaming ist ein Instrument für Organisationen, die im weitesten Sinne Politik machen und Lebensverhältnisse berühren und gestalten. Gender Mainstreaming bedeutet, dass die Analyse der Geschlechterverhältnisse systematisch durchgeführt wird, und zwar bereits vor der Entwicklung von Maßnahmen, Produkten oder Projekten (ex ante). Gender Mainstreaming ist ein Verfahren, das in allen inhaltlichen und fachlichen Bereichen angewandt wird (Querschnitt). Gender Mainstreaming ist ein Instrument, das unabhängig vom Geschlecht der Akteure und Akteurinnen angewandt wird.

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Rahmenbedingungen der kommunalen Umsetzung in Stadtplanung und -entwicklung ƒ Fachtagung „Gender Mainstreaming im Städtebau“ Herbst 2003 von BMVBW, BBR und Deutscher Städtetag ƒ ExWoSt-Forschungsvorhaben „Gender Mainstreaming im Städtebau“ (2004-2006) ƒ Zahlreiche kommunale Beschlüsse zur Umsetzung von GM ƒ Verankerung des Abwägungsbelanges der „Chancengleichheit“ in § 1 Abs. 6 BauGB (2004) ƒ Aufnahme von GM in die Bund-Länder-Vereinbarung zur Städtebauförderung vom 13. Januar 2005 ƒ …

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Bund-Länder-Vereinbarung zur Städtebauförderung „Bund und Länder erklären übereinstimmend, dass sie dem Ziel der Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit verpflichtet sind. Alle Maßnahmen der Städtebauförderung sollen so optimiert werden, dass sie sowohl unterschiedliche Ausgangsbedingungen von Frauen und Männern als auch unterschiedliche Auswirkungen von Maßnahmen der Städtebauförderung auf beide Geschlechter in der Art berücksichtigen, dass Ungleichbehandlungen aufgedeckt und abgebaut werden. Dies gilt insbesondere bei der Erarbeitung von inhaltlichen und strategischen Grundlagen von städtebaulichen Maßnahmen sowie deren Begleitung.“

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Gender – Mainstreaming in der räumlichen Planung Notwendig ist eine Sensibilisierung für die unterschiedlichen Wirkungen der räumlichen Planung auf Frauen und Männer in unterschiedlichen Lebenssituationen notwendig, u.a.: ƒ Geschlechtsspezifische Ansprüche durch unterschiedliches Nutzungsverhalten von Frauen und Männern (ungleiche Verteilung der Versorgungs- und Betreuungsaufgaben) ƒ Geschlechtsspezifische Beteiligung aufgrund unterschiedlicher Zeitbudgets, Alltagskompetenz, rollenspezifischer Interessen etc. ƒ Geschlechtsspezifische Vertretung von Eigentumsinteressen ƒ Geschlechtsspezifische professionelle Bearbeitung

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Gender - Kriterien in räumlicher Planung und Gestaltung Versorgungsarbeit: Wie ist der räumliche Stellenwert der Reproduktionsarbeit? Wie kann eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen unterstützt werden? Raumaneignung: Wem gehört der Raum? Welche Orte nutzen Frauen, welche Orte nutzen Männer? Sicherheit: (Wie) Kann Sicherheit vor körperlicher Gewalt in privaten und öffentlichen Räumen erreicht werden? Teilhabe und Mitbestimmung: Wer ist an Planungsprozessen zu welchem Zeitpunkt beteiligt? Sind ausreichend Fachfrauen innerhalb und außerhalb der Verwaltung beteiligt? (Wie) Werden Bürgerinnen an Planungsprozessen beteiligt?

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Gender Wissen im kommunalen Städtebau: Interpretation in den Kommunen Genderbelange werden gleichgesetzt mit V

Familienbelangen

V

Anforderungen aus versorgender Arbeit

V

Nutz- und Gebrauchswert des Öffentlichen Raums.

=> Gender-Projekte konzentrieren sich auf Freiraumplanung. => Alltagstauglichkeit der Planung steht im Vordergrund. Zielgruppengerechtigkeit wird interpretiert als V

aufwändiger Partizipationsprozess

V

konsensuales Partizipationsergebnis

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Gender Mainstreaming in Berlin: Der polische Auftrag Vereinbarung der Regierungskoalition SPD und PDS 2001: „Zentrales Politikziel dieser Koalition ist ein tatsächlich gleichberechtigtes Verhältnis zwischen den Geschlechtern in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Die Koalitionsparteien werden Gender Mainstreaming als politische Querschnittsaufgabe und gleichstellungspolitische Reformstrategie für Berlin ausgestalten.” Koalitionsvereinbarung 2006 – 2011: ƒ Qualifizierte Fortsetzung der Gender-Mainstreaming-Prozesse ƒ Gender Mainstreaming und Gender Budgeting sind in ein Regelverfahren zu überführen und sollen im alltäglichen Verwaltungshandeln in allen Politikbereichen zur selbstverständlichen Norm werden.

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Gender Mainstreaming in Berlin: Umsetzungsschritte 2002

Rahmenantrag: Umsetzung des GM Ansatzes in der Berliner Politik und Verwaltung

2002

Einführung der Instrumente: Gender-Budget, Weiterbildung der Verwaltungsspitze, Gender Check

2003

Aufbau der Struktur: Landeskommission Gender Mainstreaming, Geschäftsstelle Gender Mainstreaming, Genderbeauftragte in den Senats- und Bezirksverwaltungen

2003/04

Pilotprojekte auf Senats- und Bezirksebene

seit 2005

Flächendeckende Fortsetzung des Prozesses

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Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm 2008 - 2011 Strategien für ein geschlechtergerechtes Berlin Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm und GM ƒ Umsetzung und Optimierung von GM-Instrumenten: z.B. Stadtentwicklung: - Leitfaden zur geschlechtergerechten Spielplatzgestaltung, - Leitfaden zu Verfestigung von Gender Mainstreaming im Städtebau (Wettbewerbs- und Planungsverfahren) ƒ Gender-Budgeting ƒ Weiterentwicklung von GM in den Senatsverwaltungen ƒ Weiterentwicklung von GM in den Bezirken

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Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm 2008 – 2011: Handlungsfelder und Zielsetzungen Herausforderung Demografie 1. Handlungsfeld: Lebenswerte Stadt - Soziale Stadt – Mobile Stadt Zuständig: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ƒ Neue Wohnformen, Baugruppen/ -gemeinschaften ƒ Genossenschaftliches Wohnen als selbstbestimmte Wohn- und Lebensformen ƒ Flexible und familiennahe Dienste ƒ Mobilität / Barrierefreiheit

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Masterplan zur Umsetzung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms 2008 -2011: Maßnahmen Neue Wohnformen, Baugruppen/ -gemeinschaften (Auswahl): ƒ Ausschreibung von 5 landeseigenen Grundstücken („Testportfolio“) im Festpreisverfahren für Baugemeinschaften ƒ Einrichtung der „Netzwerkagentur Generationen Wohnen“ Genossenschaftliches Wohnen (Auswahl): ƒ Entwicklung und Begleitung von Pilotprojekten in den Genossenschaften ƒ Beteiligungsverfahren zur gendergerechten Planung eines mehrgenerationen-orientierten Innenhofes ƒ Gender-Beratung zum Marketing einer Genossenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe Frauen

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Fortsetzung der Maßnahmen: Flexible und familiennahe Dienste (Auswahl) ƒ Stadtentwicklungsplan Zentren ƒ Orientierungsrahmen für bezirkliche Zentrenkonzepte Zukunftsinitiative Stadtteil (Stadtumbau, Soziale Stadt, Stadterneuerung, Bildung im Quartier) ƒ Berücksichtigung der Querschnittsziele GM und Integration bei der Entscheidung über Förderanträge Mobilität / Barrierefreiheit (Auswahl): ƒ Vorgaben zu Haltestellendichte/Erschließungsstandards und Bedienungsstandards ƒ Erreichbarkeit und kleinräumige Erschließung ƒ Barrierefreiheit und Sicherheit

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Gendergerechte Stadtentwicklung Fortsetzung der Verstetigung von Gender Mainstreaming Schwerpunkte: Gendergerechte Wettbewerbe Gendergerechte Ausschreibungsunterlagen Projekte: ƒ Bearbeitung des städtebaulichen Verfahren „Brüderstraße“ vertiefend unter dem Aspekt Gender Mainstreamings ƒ Erstellen eines Handlungsleitfadens als Grundlage der weiteren Verfahren ƒ Ergebnispräsentation in einem Symposium und Veröffentlichung der Ergebnisse Verantwortlich: SenStadt II B/ II B12 und Frauenbeirat SenStadt

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Gender Mainstreaming in Berlin: Zielvereinbarung zwischen politischer Leitung und Fachabteilung ƒ 2004/05: Die Pilotphase „Gender Mainstreaming in der Städtebaulichen Planung“ ist abgeschlossen. Angestrebt wird, im Sinne einer Selbstverpflichtung ein Qualitätsmanagement zur Berücksichtigung von geschlechterspezifischen Fragestellungen in der städtebaulichen Planung, verbindlichen Bauleitplanung und dem Wettbewerbswesen zu verstetigen. ƒ 2006/07: „Gender Mainstreaming wird im Städtebau im Sinne von QM in der verbindlichen Bauleitplanung, im Wettbewerbswesen und im täglichen Umgang zischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Arbeitsplatz weiter verstetigt und zu einem integralen Bestandteil städtebaulicher Planung entwickelt.“

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Der Frauenbeirat bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 1989: Gründung des Beirat für frauenspezifische Belange auf Initiative engagierter Fachfrauen und auf der Grundlage eines Beschlusses des Abgeordnetenhauses von Berlin 1990: Beginn der Tätigkeit bei der damaligen Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Zusammensetzung 2009: 13 Fachfrauen: Sozialwissenschaften, Architektur, Stadtplanung, Geografie, Landschaftsplanung, Raumplanung, Volkswirtschaft, Journalismus etc.

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Der Frauenbeirat bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Aufgaben: ƒ Begleitung der Umsetzung von Gender Mainstreaming ƒ Mitwirkung an Wettbewerben, städtebaulichen und partizipativen Verfahren ƒ Gender-Belange in Bebauungsplanverfahren ƒ Erarbeitung von Genderkriterien Mitwirkung an GM-Pilotvorhaben : ƒ Freiraumplanerischer Wettbewerb Alexanderplatz ƒ Wohnen auf dem Friedrichswerder ƒ Chauseestraße: Vom autofreien Quartier zur Ansiedlung des BND

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Berlin: Friedrichswerder

1. Preis: Büro Kiefer, Berlin

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Landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb „Zwei Parks auf dem Friedrichswerder“ (2005) Pilotvorhaben Gender Mainstreaming Ziel: Schaffung von attraktiven öffentlichen Räumen auf dem Friedrichswerder, die unter Beachtung des Gesamtcharakters des Areals eigenständige Bereiche von hoher Aufenthaltsqualität bilden. Themen: Freiraumplanung, Genderorientierte Bestandsanalyse Partizipation, Ergebnisse: ƒ Aspekte und Kriterien zur Gender gerechten Gestaltung öffentlicher und privater Freiräume ƒ Analyseschema, das die Visualisierung und Vergleichbarkeit der Gender-Kriterien in unterschiedlichen Planungen und Entwürfen ermöglicht.

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Landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb „Zwei Parks auf dem Friedrichswerder“ (2005) Schlussfolgerungen: ƒ Keine Berücksichtigung der aufwändigen genderdifferenzierten Bestandsanalyse im Wettbewerbsprozess ƒ Reduzierung der Genderaspekte auf Anforderungen der Familienarbeit ƒ Außenwahrnehmung: „Und das ist alles!?“ ƒ Notwendigkeit einer Evaluation, um deutlich machen zu können, was die Umsetzung von GM bewirkt hat.

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Berlin: Breite Straße – Brüderstraße Berlin Mitte

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Mehr Lebensqualität – mehr Geschlechtergerechtigkeit!

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Entwurfsverfahren Breite Straße – Brüderstraße Berlin Mitte Gutachten im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2008) Ziel: Umsetzung von GM im laufenden Planungsprozess und Entwicklung eines übertragbaren Handlungsleitfadens Thema: Verdichtetes Wohnen und Gewerbe in der ehemaligen Berliner „Altstadt“ Ergebnisse: ƒ Offene und transparente städtebauliche Typologie schafft vielfältige Räume der Kommunikation und keine privilegierten Räume. ƒ Nachweis der hohen Nutzungsqualität durch hohe Baudichte fehlt. ƒ Vermarktung, Projektsteuerung und bauliche Umsetzung sollten unter der Berücksichtigung von GM umgesetzt werden.

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Entwurfsverfahren Breite Straße – Brüderstraße Berlin Mitte Schlussfolgerungen: ƒ Erstmalige Berücksichtigung von GM in städtebaulichem Projekt zum Wohnen in der Innenstadt ƒ Kontinuierliche Kooperation mit Fachabteilung ƒ Nächste Schritte: Vermarktung der Grundstücke mit Pilotcharakter: Vielfalt von Nutzungs- und Eigentumskonzepten, Weiterführender Ansatz: Begleitender ExpertInnenkreis

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Berlin: Tempelhofer Feld

bbz landschaftsarchitekten

Preisgruppe: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

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Wettbewerb Prozessuale Stadtentwicklung Tempelhofer Feld – Columbiaquartier (2008/2009) Ziel: ƒ Nachnutzung des ehemaligen Tempelhofer Flugfeldes ƒ Entwicklung von Ideen für die heute noch fehlende Anbindung ƒ Prozessorientierte Konzepte und Strategien für die sukzessive Entwicklung des Quartiers ƒ Langfristige Entwicklung eines gemischten und lebendigen Quartiers Themen: Prozessuale Stadtentwicklung, Zwischennutzung, Vernetzung Ergebnisse: ƒ Unzureichende Integration von GM in die Ausschreibung: Unzureichende Gender-Kriterien, die bei geforderter Aufgabe nicht umgesetzt werden können. ƒ Prozessualer Stadtentwicklung Deutliche Bezugspunkte zu Genderrelevanz, ohne diese zu nennen.

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Wettbewerb Prozessuale Stadtentwicklung Tempelhofer Feld – Columbiaquartier (2008/2009) Schlussfolgerungen: ƒ Besser keine Gender-Aspekte fordern als die falschen. ƒ Verbindung von städtebaulicher Kreativität und prozessualer Innovation wurde zu Gunsten des Städtebaus entschieden. ƒ Mit einem klassischen Wettbewerbsverfahren lässt sich die geforderte innovative Aufgabe nicht lösen. ƒ Über die klassischen Planungsprofessionen hinausgehende Expertise ist notwendig bei innovativer Prozessgestaltung. ƒ Nächste Schritte: Mitwirkung des Frauenbeirats an weiteren Projekten zu Tempelhof

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Berlin: Lichtenberg

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Blick in die Bezirke: Gender-Beirat „Stadtumbau Ost“ Berlin- Lichtenberg ƒ Begleitung der baulichen Aufwertungsmaßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Förderprogramms "Stadtumbau Ost" im Bezirk Lichtenberg unter Gender Aspekten ƒ Berücksichtigung der Bürger- und Bürgerinneninteressen möglichst aller Ziel- und Altersgruppen bei der Neugestaltung öffentlicher Räume ƒ Einbringen lokaler Ausgangsbedingungen und Bedürfnisse in die Diskussion zur Fördermaßnahme

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Ergebnisse: ƒ Vermittlung von Gender-Kompetenz und Gender-Wissen an einen relativ breiten Bevölkerungsteil. ƒ Bildung von Bewusstsein über unterschiedliche Raumaneigungs- und Raumnutzungsmuster. ƒ Überwiegend Anknüpfung an Alltagsannahmen zu Gender. ƒ Qualifizierung der Planungsergebnisse und der Abstimmungsprozesse. ƒ Stärkere Verankerung der Stadtumbau-Prozesse in der Bevölkerung durch zweitstufiges Modell. ƒ Sensibilisierung für ernst gemeinte Beteiligung ist deutlich gestiegen, Alibimitwirkung wird abgelehnt. Aber: Nach dem politischen Wechsel wurde der Beirat 2008 aufgelöst.

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Fazit Es kommt Bewegung in die Umsetzung von GM: ƒ Gender Mainstreaming wird von Teilen der Verwaltung als Qualitätsstrategie verstanden und genutzt. ƒ Gender Mainstreaming wird von Teilen der Verwaltung kontinuierlich und verantwortlich umgesetzt. ƒ Standardisierte Verfahren werden entwickelt und teilweise umgesetzt. ƒ Die politische Spitze signalisiert ein ernsthaftes Interesse.

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Fazit Aber, es gibt noch viel zu tun. ƒ Evaluationen hinsichtlich der Umsetzung fehlen, so lassen sich die Folgen nicht feststellen. ƒ Gender Aspekte werden mit Familienbelangen gleichgesetzt, so werden traditionelle Geschlechterbilder reformuliert. ƒ Umsetzung ist von Personen abhängig, so ist keine flächendeckende Umsetzung möglich. ƒ Ein Beirat kann die Aufgaben der Verwaltung nicht ersetzen. ƒ Es erfolgt keine grundlegende Auseinandersetzung mit Zielen.

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Danke! [email protected]

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