Miteinander

Gemeinsam auf dem Weg Wortspiele und Sprachgefechte Klassische Rede, Spontanrede und Neues Sprachrohr

Am Freitag, den 25. Februar 2011 war es wieder soweit: Über Jury unter Beweis zu stellen. Der Jugendredewettbewerb fand in 50 Schülerinnen und Schüler aus allen Landesteilen trafen sich in diesem Jahr zum achten Mal im Palais Widmann in Bozen statt. Bozen, um ihre rhetorischen Fähigkeiten vor einer kompetenten Er wurde vom Deutschen Schulamt, dem Amt für Jugendarbeit und der deutschen und ladinischen Berufsbildung organisiert. Teilnahmeberechtigt waren Schülerinnen und Schüler des Trienniums der staatlichen Schulen sowie der Berufs-, Land-, Forstund Hauswirtschaftsschulen. Den redegewandten Jugendlichen stand es frei, eine oder mehrere von drei verschiedenen Ausdrucksformen zu wählen: Die meisten Teilnehmenden gaben der klassischen Rede den Vorzug, bei der sie versuchten, die Jury mit einer Rede zwischen sechs und acht Minuten zu überzeugen. Außer einem Rohkonzept waren keine weiteren Hilfsmittel erlaubt. Auch die Spontanrede fand reichlich Anklang: Aus einem bei der Anmeldung gewählten Themenbereich wurde ein Thema gelost, zu welchem die Jugendlichen nach einer zehnminütigen Vorbereitungszeit eine zwei- bis vierminütige Rede 26

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hielten. Andere wiederum wählten das Neue Sprachrohr, bei dem die Jugendlichen in Gruppen von bis zu drei Personen auftreten und mit dem Instrument Sprache besonders kreativ umgehen konnten: vom Reim und Poetry-Slam-Beitrag übers Kabarett bis hin zur Musikeinlage war in nahezu unbegrenzten Ausdrucksmöglichkeiten alles erlaubt. Die Inhalte der Beiträge waren ähnlich breit gefächert: Die Jugendlichen sprachen von ihren Zukunftsängsten, warum sie sich für ein freiwilliges Jahr nach der Matura entscheiden oder weshalb sie die Familie der Karriere vorziehen würden. Ebenso interessante Beiträge und Standpunkte gab es in den Themenbereichen Medien, Politik und Umwelt.

Schlagfertigkeit, Ironie und gute Allgemeinbildung Da der Jugendredewettbewerb in Form eines Forums veranstaltet wurde, wohnten auch zahlreiche Lehrpersonen, Schulklassen und Interessierte der Veranstaltung bei. Nahezu alle waren begeistert von der Schlagfertigkeit, Ironie und guten Allgemeinbildung der jungen Rhetorikerinnen und Rhetoriker. Diese stellten unter Beweis, wie Südtirols Jugend kreativ und rhetorisch gewandt und auf einem sehr hohen Niveau zu lokalen aber auch internationalen Themen kritisch Stellung beziehen kann. Dies war ja auch eines der Hauptziele der Veranstaltung. Bei der Siegerehrung am späten Nachmittag ließen die Jurymitglieder die Eindrücke des Tages noch einmal Revue passieren und bestätigten die Eindrücke des Publikums. Schulamtsleiter Peter Höllrigl überreichte gemeinsam mit Volksbank-Vertreter Günther Paller, dem Sponsor des Redewettbewerbs, Schecks

Die Siegerinnen und Sieger beim 8. Südtiroler Jugendredewettbewerb Klassische Rede 1. Daniel Leiter, Pädagogisches Gymnasium Bruneck 2. Jonathan Delazer, Pädagogisches Gymnasium Bruneck 3. ex aequo: Julian Gruber, Handelsoberschule „Heinrich Kunter“ Bozen und Saskia Laura Schröer, Realgymasium „J. Ph. Fallmerayer“ Brixen Spontanrede 1. Elisabeth Fäckl, Lehranstalt Wirtschaft und Tourismus „Robert Gasteiner“ Bozen 2. Martin Blaas, Humanistisches Gymnasium „Beda Weber“ Meran 3. Andrea Anna Glaser, Lehranstalt Wirtschaft und Tourismus „Robert Gasteiner“Bozen Neues Sprachrohr 1. Platz: nicht vergeben 2. Eleonore Khuen Belasi, Humanistisches Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ Bozen 3. Greta Canins und Joachim Goller, Pädagogisches Gymnasium „Josef Gasser“ Brixen

im Wert von 100, 200 und 300 Euro für die drei Erstplatzierten der drei Kategorien. Alle anderen Teilnehmenden erhielten Büchergutscheine. Besonders überzeugen konnten Daniel Leiter bei der Klassischen Rede, Elisabeth Fäckl bei der Spontanrede sowie Eleonore Khuen Belasi beim „Neuen Sprachrohr“. Diese drei Bestplatzierten vertreten Südtirol im Juni beim österreichischen Bundeswettbewerb in Wien. Alexander Walzl, Humanistisches Gymnasium „Beda Weber“ Meran und Teilnehmer in der Kategorie „Neues Sprachrohr“

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Die politischsten Köpfe

Politikkenntnisse an Südtirols Schulen im Vergleich Am 2. März 2011 traten Mittel-, Ober- und Berufsschülerinnen und -schüler im Landeswettbewerb Politische Bildung/Europaquiz an, um sich in ihren Kenntnissen über Politik zu messen. Die „politischsten Köpfe“ unter Südtirols Schülerinnen und Schülern wurden in einem Online-Quiz ermittelt. Die Fortsetzung erfolgt nun in Innsbruck und Feldkirch. Am Online-Quizverfahren vom 2. März 2011 beteiligten sich rund 100 Schülerinnen und Schüler aus allen Landesteilen. Um den Schülerinnen und Schülern entgegenzukommen, wurden auf Bezirksebene fünf verschiedene Austragungsorte gewählt: die Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus Bozen, das Realgymnasium Meran, die Handelsoberschule Bruneck, die Handelsoberschule Brixen und die Landesberufsschule Schlanders. Eine Stunde später standen dank des OnlineVerfahrens die Gewinner fest. Den drei Bestplatzierten jeder Kategorie winken Prämien in Form von Büchergutscheinen im Wert von 50, 30 und 20 Euro sowie eine Ausgabe des „Politiklexikon für junge Leute“. Veranstalter des Landeswettbewerbs Europaquiz waren das deutsche Schulamt, der Bereich Innovation und Beratung (ehemaliges Pädagogisches Institut) und die Berufsbildung.

Fortsetzung in Innsbruck und Feldkirch Das Europa-Quiz ist mit dem Abschluss des Landeswettbewerbs aber noch nicht beendet. Die Gewinner (wo sind die Mädchen?) des Landeswettbewerbs werden am 13. April 2011 am Gesamttiroler Teamwettbewerb 2011 in Innsbruck teilnehmen. Dor t erwar tet sie ein hochinteressantes Programm und die Möglichkeit, in grenzübergreifenden Teams zu zeigen, wie gut ihre politischen Kenntnisse und Lösungsvorschläge sind. Den Abschluss findet der Wettbewerb Politische Bildung/ Europaquiz schließlich beim Bundesfinale in Feldkirch vom 27. bis 29. April 2011. Die Ersten jeder Kategorie aus dem Südtiroler Landeswettbewerb werden Südtirol dor t ver treten. Da heißt es Daumen drücken! Walter Pichler, Bereich Innovation und Beratung, Fachdidaktik [email protected]

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Die drei Bestplatzierten jeder Kategorie Mittelschule 1. Alexander Pöder, Mittelschule Schlanders 2. Michael Pircher, Mittelschule Schlanders 3. Daniel Stecher, Mittelschule Laas Berufsbildung 1. Julia Burger, Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern 2. Lukas Pfeifer, Landesberufsschule „Emma Hellenstainer“ Brixen 3. Uwe Meister, Landesberufsschule „Savoy“ Meran Biennium Oberschule 1. Markus Kuen, Realgymnasium Meran 2. Johannes Costa, Realgymnasium Brixen 3. Aaron Senoner, Realgymnasium Brixen 3. Julian Ansaloni, Franziskanergymnasium Triennium Oberschule 1. Daniel Kofler, Handelsoberschule Bozen 2. Simon Spath, Realgymnasium Meran 3. Elmar Spitaler, Lehranstalt für Soziales Bozen Das genaue Ranking aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann auf der Lernplattform www.copernicus.bz.it verfolgt werden.

Hätten Sie‘s gewusst? Wie viele Personen zählt Südtirols Wohnbevölkerung im Jahr 2010? (Mittelschule) Ungefähre Angabe: Wie heißt die größte Oppositionspartei im Südtiroler Landtag? (Berufsbildung) Partito Democratico – Grüne – Die Freiheitlichen – Popolo della libertà 2011 feiert Italien den 150. Jahrestag der Einigung. Von welchem Königshaus ging die Einigung aus? (Oberschule/Biennium) Medici – Bourbon – Scala – Savoyen Welche der folgenden Staaten produzieren zurzeit Atomstrom? (Oberschule/Triennium) Slowakei – Schweiz – Frankreich – Italien – Deutschland – Österreich Alle Tests, inklusive Lösungen, sind für alle Schulstufen freigeschaltet und können unter www.schule.suedtirol.it/pi/faecher/sozialkunde.htm abgerufen werden.

Al(les)-Chemie?

Angebote zum Internationalen Jahr der Chemie 2011 Die Vereinten Nationen haben das Jahr • „ Chemie auf Briefmarken“ für Oberschulen im Herbst 2011: 2011 zum Internatio­nalen Jahr der Che- Interessierte Oberschulen erhalten auf Anfrage eine Postermie erklärt. Unter dem Motto „Chemie Sammlung mit Bildern von Briefmarken zur Chemie sowie – unser Leben, unsere Zukunft“ soll an eine CD und Arbeitsmappe mit didaktischen Anregungen die Errungenschaften der Chemie erin- zum Weiterforschen. Das Anmeldeformular findet sich unnert und das Interesse junger Menschen ter www.schule.suedtirol.it/pi/faecher/naturwissenschaft.htm. an diesem Fach gesteigert werden. Dies Anmeldeschluss ist der 15. Mai 2011. ist Anlass für den Bereich Innovation und • Auch im kommenden Schuljahr 2011/2012 werden die beBeratung und für das Deutsche Schulamt, gemeinsam Initiawährten Schülerlabore in Rechtenthal stattfinden und aus tiven zu starten und Angebote für Schulen zu organisieren. aktuellem Anlass unter das Motto „Forschen wie ein Chemiker“ gestellt. Die Ausschreibung und Anmeldung zum Ziel der verschiedenen Initiativen zum Internationalen Jahr der Projekt erfolgt im August/September 2011. Chemie 2011 ist es, das Interesse von Schülerinnen und Schü- • „ Erlebte Wissenschaften“: Vorträge zu aktuellen Themen lern sowie von Lehrpersonen an der Chemie zu verstärken soaus Forschung und Wissenschaft für Oberschülerinnen und wie junge Menschen für Themen der Chemie zu sensibilisieren. -schüler im Schuljahr 2011/2012. Südtiroler Forscherinnen Die Aktionswoche „Faszination Chemie“ hat bereits im Februar und Forscher, Gewinner und Gewinnerinnen des Förderund März 2011 stattgefunden: Im Rahmen dieser Aktionswoche preises „Junge Südtirolerinnen und Südtiroler im Ausland“, konnten Kinder der Grundschule gemeinsam mit Jugendlichen kommen an Südtirols Oberschulen und erzählen aus ihrem der Oberschule die vielfältige und spannende Welt der NaturLeben als Forscherin und Wissenschaftler. Termine, Veranstaltungsort sowie Inhalt der Vorträge werden rechtzeitig wissenschaften, insbesondere der Chemie, kennenlernen. Insgebekannt gegeben. Anmeldungen unter www.schule.suedtisamt nahmen zehn Klassen der Grundschule und zehn Klassen rol.it/pi/faecher/naturwissenschaft.htm. der Oberschule teil. Das Projekt wird alle zwei Jahre wiederholt, • Vorträge und Fortbildungen für Lehrpersonen zu aktueldas nächste Mal also im Schuljahr 2012/2013. len Themen der Chemie im Schuljahr 2011/2012: Die verschiedenen Angebote werden im Herbst 2011 an die Schulen geschickt. Angebote, Initiativen und Veranstaltungen • Zum 11. Mal findet auch in Südtirol der Landeswettbewerb für Wir laden zudem alle Schulen dazu ein, im heurigen Internadie Teilnahme an der Österreichischen Chemieolympiade statt. tionalen Jahr der Chemie Schulen selbstständig Initiativen zu Der schulinterne Kurswettbewerb findet am 12. April 2011 und starten und dabei die Chemie und deren Erforschung in den der Landeswettbewerb vom 16. bis 18. Mai 2011 an der Ge- Mittelpunkt zu stellen. werbeoberschule in Bruneck statt. Die Prämierungsfeier des Landeswettbewerbs findet am 18. Mai 2011 in Bruneck statt. Monica Zanella , Bereich Innovation und Beratung • „Chemietage im Filmclub“ für Oberschulen im Herbst 2011: In [email protected] Zusammenarbeit mit dem Filmclub finden Vorführungen zu Filmen mit dem Thema „Chemie als Inhalt und Hintergrund“ statt. Kontaktpersonen • „Das verrückte Chemie-Labor“ – eine Chemieshow für Grund• Faszination Chemie: [email protected] und Mittelschulen vom 26. bis 30. September 2011: Andreas • Österreichische Chemieolympiade: [email protected] Korn-Müller gastiert mit seiner verblüffenden und witzigen • Chemietage im Filmclub – Das verrückte Chemie-Labor – Chemieshow in Meran, Bozen und Bruneck. Experimente Erlebte Wissenschaften – Vorträge und Fortbildungen für stammen aus dem gleichnamigen Mitmach-Sachbuch für KinLehrpersonen: [email protected] • Chemie auf Briefmarken – Forschen wie ein Chemiker: der, wobei spektakuläre Feuer- und Knalleffekte die Show [email protected] und runden. Das Mitmachen der Kinder ist ausdrücklich erwünscht. [email protected] Anmeldung mittels Fax bis zum 15. April 2011. Vorlagen unter www.schule.suedtirol.it/pi/faecher/naturwissenschaft.htm April 2011

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Musikalische Grundausbildung Zum Leitfaden „Erweiterte Rahmenrichtlinien für Musik“

In den vergangenen zwei Jahren erstellte eine Arbeitsgruppe am Pädagogischen Institut erweiterte Rahmenrichtlinien für Ein solides Fundament für die Musik und Richtlinien für den Instrumentalunterricht an musikalische Ausbildung Mittelschulen mit musikalischer Ausrichtung. Im Folgenden In den Frühjahrsmonaten 2009 arbeiteten die Lehrerinnen ein Bericht dazu. und Lehrer der Arbeitsgruppe für die Mittelschule – alle Musikmittelschulen waren darin vertreten – die Richtlinien und Seit vielen Jahren bilden die Mittel- und Oberschulen mit die erweiterten Rahmenrichtlinien aus, unter der Koordination musikalischer Ausrichtung einen festen Bestandteil der von Amtsdirektor Stephan Tschigg und Inspektor Josef Duregger. Bildungslandschaft. Infolge der Reform der Unterstufe und In den Sommermonaten 2009 stießen dann aufgrund der Anzahl der Umwandlung des Konservatoriums zu einer Hochschule der zu erfassenden Instrumente weitere Instrumentallehrerinnen galt es nun, den Rahmen für die künf tige musikalische und -lehrer dazu. Grundausbildung neu zu denken und weiterzuentwickeln. Im Jänner 2010 wurde das vorläufige Arbeitsergebnis den Am 11. Februar 2009 hat das Schulamt zwei Arbeitsgruppen Schulleuten vorgestellt und zur Erprobung bis Mitte Juni eingerichtet, eine für die Mittelschule und eine für die freigegeben. Um zu gewährleisten, dass alle Lehrpersonen Oberschule. für Instrumental- und Musikunterricht an der Erprobung In der Arbeitsgruppe trafen sich zunächst Direktorinnen und teilnehmen und eigene Vorschläge einbringen können, wurde Direktoren, interessier te Musik- und Instrumentallehrerinnen der Entwurf auf dem Schulportal „SchulNetz für Südtiroler und -lehrer aller Mittelschulen mit musikalischer Ausrichtung Schulen“ veröffentlicht. und beschlossen, den musikalischen curricularen Schwerpunkt Im Sinne der Öffnung und Zusammenarbeit sprachen die an den bestehenden Mit telschulen mit musikalischer Bildungseinrichtungen des Landes im Frühjahr 2010 den Ausrichtung auszubauen und durch folgende Maßnahmen eine Entwurf mit dem Konservatorium ab. Es herrschten dabei ein qualitative Verbesserung des bestehenden Bildungsangebotes angenehmes Arbeitsklima, Offenheit und Entgegenkommen. zu gewährleisten: Der Direktor des Konservatoriums, Felix Resch, und das • A bstimmung der Lehrpläne und Unterrichtsprogramme Professorenteam für Didaktik anerkannten das bisher Geleistete der einzelnen Schulen untereinander und ergänzten es durch einige wertvolle Beiträge. Siglinde • Erstellung eines Anforderungsprofils Doblander von der Dienststelle für Unterstützung und Beratung, • A usrichtung der Lehrpläne im musikalischen Bereich der selbst auch Musikerzieherin, äußer te sich lobend über die Mittel- und Oberschulen mit musikalischem Schwerpunkt geleistete Arbeit. Dank dieser Zusammenarbeit konnte ein nach den Inhalten der Programme für die Aufnahmeprüfung solides Fundament für die musikalische Ausbildung der jungen in das Triennium der Hochschule Konservatorium. Menschen an der öffentlichen Schule geschaffen werden. Angesichts der (damals noch) bevorstehenden Oberstufenreform Im Sommer 2010 erarbeitete eine Redaktionsgruppe am setzte die Arbeitsgruppe für die Oberschule ihre Arbeiten Pädagogischen Institut eine neue Broschüre, die nun als vorerst aus. Grundlage für die Rahmenrichtlinien der Oberschule, für die Lehrerhandreichungen der Mittel- und Oberschulen sowie für die Schulcurricula dient. Anfang September 2010 wurde sie den Schulen und dem Konservatorium ausgehändigt. Die 30

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Konzertveranstaltungen der Musikklassen der Mittelschule „Josef von Aufschnaiter“ in Bozen Reaktion darauf war ungeteilte Begeisterung bei Behörden, bei Lehrerinnen und Lehrern. Die Broschüre steht nun als Planungsinstrument und maßgeblicher Leitfaden allen Musikund Instrumentallehrerinnen und -lehrern an Mittelschulen mit musikalischer Ausrichtung zur Verfügung.

Aufnahme in das Schulprogramm schafft Verbindlichkeit

Rahmenrichtlinien sehen nämlich verbindliche Qualitätskriterien für das Angebot an Wahlmöglichkeiten sowohl innerhalb der Pflichtquote der Schule als auch innerhalb des Wahlbereiches vor. Die Qualitätskriterien für das Angebot an Wahlmöglichkeiten sehen des Weiteren vor, dass „das Lehrerkollegium […] qualitätsvolle Angebote mit Bildungsrelevanz und angemessenem zeitlichen Umfang“ plant. Durch die Aufnahme in das Schulprogramm erlangen die „Erweiterten Rahmenrichtlinien“ Verbindlichkeit und stellen das erweiterte Bildungsangebot der Schule dar. Sie schaffen als integrierender Bestandteil der jeweiligen Schulprogramme den Rahmen für einen qualitätsvollen Musik- und Instrumentalunterricht. Gleichzeitig bieten sie optimale Möglichkeiten, das Profil der Schulen zu schärfen und die Auseinandersetzung mit Musik zu einer tragenden Bildungssäule zu entwickeln.

Die „Erweiterten Rahmenrichtlinien für Musik und Richtlinien für den Instrumentalunterricht an Mittelschulen mit musikalischer Ausrichtung“ definieren die Qualität des Instrumental- und Musikunterrichts und bieten somit dem Lehrerkollegium ein geeignetes Instrument, um der Aufgabe gerecht zu werden, die ihm das Landesgesetz vom 16. Juli 2008, Nr. 5, über die Reform der Unterstufe und der Beschluss der Landesregierung vom 19. Jänner 2009, Nr. 81, über die Rahmenrichtlinien des Landes Astrid Waldner und Brigitte Pernter für die Grund- und Mittelschule übertragen. Die allgemeinen Mitglieder der Arbeitsgruppe, [email protected]

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Sexualpädagogik in Südtirol Projektangebote der Plattform viel genutzt Unter diversen Themen und Mottos, wie „Je mehr Kinder und Jugendliche wissen, umso mehr denken sie nach“, „Ich und mein Körper – entdecken, schauen, fühlen“ und „Sinneswerkstatt“ sind in vielen Schulen, Heimen und Jugendeinrichtungen in Südtirol in den letzten Jahren sexualpädagogische Projekte durchgeführt worden. Ausgebildete Sexualpädagoginnen und Sexualwissenschaftler, die sich zur Plattform für Sexualpädagogik Südtirol zusammengeschlossen haben, bringen mit Erfolg und positiven Feedbacks die Projekte voran. Eine wichtige Voraussetzung dafür war die Unterstützung durch die Führungskräfte und die Mitarbeit der Eltern. Eine gemeinsame Vorbereitung und Besprechung der Inhalte und Themen bietet den Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen, den Eltern, Lehrpersonen und Schulführungskräfte den Raum und die Gelegenheit, sich über die fachlichen Kompetenzen der Referentinnen und Referenten einen Eindruck zu verschaffen und Wünsche, Anregungen, aber auch Ängste oder Unklarheiten anzusprechen. Ein gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, der Schule und den sexualpädagogisch Tätigen ist wichtig, um den Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden.

Wissen über den eigenen Körper ist gering

Ziele der Projekteinheiten Daher bietet die Plattform Sexualpädagogik eine Reihe von Projekten mit folgenden Zielen an: • Selbstbewusstsein entwickeln und autonom im Umgang mit dem eigenen Körper und seinen Bedürfnissen handeln • mehrere Sichtweisen sexueller Lebensformen kennen- und akzeptieren lernen • in einem geschützten Rahmen eine alters entsprechende Körpersprache kennen- und anwenden lernen • Wege der Kommunikation kennenlernen • ein Übungsfeld schaffen, um persönliche Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen • die eigene Körperlichkeit, Körperabläufe auf physischer und psychischer Ebene durch eine sachliche Sexualerziehung erfahren • eine geeignete Sprache finden, um sich im Bereich Sexualität auszudrücken • ein Gespür dafür entwickeln, persönliche Grenzen mitzuteilen und die des Gegenübers zu respektieren Die Projektthemen werden individuell an das Alter und die Interessen der Kinder und Jugendlichen, aber auch an die Bedürfnisse von Erwachsenen in Elternabenden, Gesprächsrunden, Vorträgen, Seminaren und Workshops angepasst und entsprechend ausgearbeitet. Interessierte finden weitere Informationen auf der Homepage der Plattform für Sexualpädagogik Südtirol www.sexualpaedagogik.it

Im Sinne einer bedürfnisorientierten Sexualpädagogik geht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Plattform für Sexualpädagogik um die theoretische, sachliche und praktische Aus- Dagmar Steurer, Pädagogin und Sexualwissenschaftlerin, Plattform für einandersetzung mit wichtigen Themen rund um Sexualität auf Sexualpädagogik Südtirol, [email protected] verschiedenen Ebenen. Ein gutes Körpergefühl ist entscheidend dafür, selbst bestimmte Entscheidungen in Beziehungsfragen zu Literatur treffen, auf das individuelle Bauchgefühl zu achten und sich auf • Broschüre der deutschen die persönlichen Gefühle verlassen zu können. Der Körper ist Bundeszentrale für ein zentrales Element für die Entwicklung eines guten Körpergegesundheitliche Aufklärung, fühls und eines positiven Erlebens. Das Körperhausgefühl wird im Auflage 2010, Köln Kleinkindalter grundgelegt und prägt die Entwicklung des Kindes • Dagmar Steurer, Ein kritischer Vergleich wesentlich mit. Jugendliche wissen trotz des breit gefächerten bestehender Konzepte Angebotes der Medien und der Sexindustrie kaum über ihren der Sexualpädagogik. eigenen Körper Bescheid. Das gängige Bild der Frau und des Führt die Sexualpädagogik Mannes hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. im Zeitalter der Postmodernität eine Unterschiedliche Formen des Zusammenlebens sind einem sokörperlose Existenz?, ziokulturellen Wandel ausgesetzt. Es entsteht eine scheinbare VDM Verlag Dr. Müller, Freiheit im privaten Raum, die aber gleichzeitig Unsicherheit und 2010. Ängste freisetzt. 32

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Bilingualer Sachfachunterricht CLIL – ein neues didaktisches Konzept Im Rahmen des Projektes „Zweitsprachjahr“ bietet das Schulamt auch in diesem Jahr Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen zum modernen Sprachunterricht an. Am 17. und 21. Februar 2011 referierte Dieter Wolff aus Wupperstal in Bozen zu den Grundlagen des CLIL-Unterrichts. Im Folgenden sein Bericht über die Fortbildung „Lehren und lernen laut dem CLIL-Konzept: Strategien, Entwicklung von Kompetenzen und Bewertung.“

Der CLIL-Unterricht ist ein neues didaktisches Konzept, dessen Potenzial für die Veränderung von Schule noch nicht ausgereizt ist. Zwar lässt sich schon erkennen, dass moderne methodische Zugangsweisen wie Partnerarbeit, Projektarbeit, Schüler- und Handlungsorientierung durch den CLIL-Ansatz einfacher gemacht werden; es zeigt sich auch, dass der CLIL-Unterricht das allgemeine Gespür der Lehrkräfte für einen stärker sprachsensiblen Fachunterricht fördert. Aber der Gedanke der Integration von Fächern in der Schule, der im Namen CLIL (Content and Language Integrated Learning) steckt und zweifellos zu großen Veränderungen führen könnte, ist noch nicht wirklich weitergeführt worden. Unter CLIL versteht man im weitesten Sinn Sachfachunterricht in einer anderen Sprache als der in der Umgebung gesprochenen Sprache. CLIL-Sprachen sind meist die großen westeuropäischen Verkehrssprachen, aber auch Sprachen von regionalen und sozialen Minderheiten werden genutzt. Die ausgewählten Sachfächer kommen meist aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, aber auch naturwissenschaftliche und musische Fächer werden gewählt. Der CLIL-Ansatz eignet sich besonders gut für Regionen, in welchen, wie in Südtirol, zwei Sprachen gesprochen werden und die Lernenden auch im Alltag mit beiden Sprachen in Berührung kommen.

Lern- und Arbeitstechniken des CLIL-Unterrichts Der CLIL-Unterricht wirft eine Reihe von Fragestellungen auf, die im Seminar behandelt wurden. Zunächst einmal ist es erforderlich, über die Bereiche und Inhalte eines solchen inte­ grierten Faches zu reflektieren. Es sind insgesamt vier Bereiche, die im CLIL-Unterricht im Mittelpunkt stehen: das sachfachliche Lernen, das sprachliche Lernen, das interkulturelle Lernen und das Lernen mit Lern- und Arbeitstechniken. Dabei ist zu

überlegen, wie mit den Inhalten des Sachfachs umzugehen ist, ob sie modifiziert, reduziert und beibehalten werden sollen, wenn sie in der Fremdsprache unterrichtet werden. Bei der Auswahl der sprachlichen Inhalte ist darauf zu achten, dass sie funktionsorientiert sind und sich nicht auf Terminologie beschränken. Interkulturelles Lernen ist mit sozialwissenschaftlichen Fächern zweifellos besser zu bewerkstelligen als mit naturwissenschaftlichen Fächern. Die Lern- und Arbeitstechniken des CLIL-Unterrichts sind vergleichbar mit den Techniken des Sachfachunterrichts und des Sprachunterrichts, müssen allerdings im Hinblick auf die Besonderheit des Ansatzes modifiziert werden. Im CLIL-Unterricht muss dafür Sorge getragen werden, dass die zu erwerbenden Kompetenzen sowie im sprachlichen wie im sachfachlichen Bereich angemessen definiert werden. Dies kann unter Einbeziehung des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GER) geschehen. Methodisch lässt sich der CLIL-Unterricht als sprachsensibler Sachfachunterricht definieren. Diese Definition wird auch dem Verständnis des Begriffs Integration am besten gerecht. Methodisch ist der Unterricht in erster Linie Sachfachunterricht: die Sprache wird dann eingebracht, wenn es notwendig ist, beispielsweise bei Verständnisproblemen. CLIL-Unterricht ist kein Sprachunterricht; es wird keine sprachliche Progression verfolgt. Schülerorientierung und Handlungsorientierung sollten Grundvoraussetzungen des methodischen Zugangs sein, die Muttersprache der Lernenden sollte so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig benutzt werden. Die Bewertung der Lernenden im CLIL-Unterricht kann alle drei Bewertungsformen umfassen: die summative, die formative und die Selbstbewertung. Wichtig ist, dass auch bei der Bewertung die sachfachliche Leistung im Vordergrund steht; allerdings sollte auch die sprachliche Leistung mit bewertet werden. Dieter Wolff Bergische Universität Wuppertal, [email protected]

Dieter Wolff ist emeritierter Professor für Angewandte Psycholinguistik an der Bergischen Universität Wuppertal und mitverantwortlich für die Ausarbeitung des „Europäischen Rahmenprogramms für die Ausbildung von CLIL-Lehrkräften“.

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Promuovere le competenze Nuove opportunità di acquisizione Il cambiamento di paradigma in atto nella nostra scuola, dal programma inteso come elenco di contenuti al curricolo per competenze, porta con sé un cambiamento nel modo di concettualizzare l’esperienza di apprendimento a scuola che si traduce nell’esigenza di passare da un’ottica trasmissiva a un’ottica costruttivista. In un orientamento verso le competenze a cambiare è soprattutto la prospettiva: da “cosa vogliamo insegnare?” a “cosa vogliamo che gli alunni sviluppino in termini di competenze?”. Cambieranno quindi anche gli strumenti e i modi di valutare: l’attenzione non andrà solo alla valutazione degli apprendimenti ma anche agli aspetti di competenza in sviluppo.

La sfida di ripensare la propria pratica di insegnamento

processi cognitivi di ordine superiore come osservare, analizzare, interpretare, leggere criticamente eventi, dati o fonti, confrontare, individuare relazioni, sintetizzare, argomentare, metariflettere e valutare.

L’uso della lingua all’interno di contesti autentici In questa prospettiva il concetto di Content Language Integrated Learning (CLIL) concorre in modo significativo allo sviluppo di competenze, sia perché offre nuove opportunità di “acquisizione” e di uso concreto della lingua della comunicazione all’interno di contesti “autentici” sia perché concorre a sviluppare un linguaggio specifico delle discipline all’interno di situazioni problematiche che vedono lo studente impegnato in attività rilevanti per la disciplina spesso svolte in una dimensione collaborativa. In sintonia con le teorie acquisizionali, in base alle quali l’acquisizione della lingua viene stimolata dal suo uso in contesti significativi, nei progetti CLIL si movimentano tre i tipi di conoscenza: la conoscenza della lingua, la conoscenza del contenuto disciplinare e la conoscenza delle procedure necessarie per svolgere i compiti specifici della disciplina. Nelle situazioni-problema lo studente può cioè integrare effettivamente contenuti e lingua. Per la progettazione di compiti significativi per lo sviluppo di competenze negli ambiti della comprensione scritta, della matematica e delle scienze può essere utile riferirsi al quadro concettuale di riferimento delle prove internazionali di PISA in cui si trovano descritti i processi in maniera operativa.

L’idea di curricolo, inteso come percorso che si fa insieme all’apprendente, richiede che si metta al centro lo studente con le sue conoscenze ed esigenze, mentre per l’insegnante accettare questa nuova sfida vuol dire ripensare alla propria pratica, rivisitare scopi e modi di fare scuola, porsi come persona che media i contenuti per favorire lo sviluppo delle competenze. E’ interessante osservare come, nelle varie definizioni di competenza, al centro ci sia la disponibilità del soggetto ad usare le risorse disponibili per risolvere una situazione problematica, come si vede, per esempio, in questa definizione di Michele Pellerey: “la capacità di far fronte a un compito riuscendo a mettere in moto e a orchestrare le proprie risorse interne, cognitive, affettive e volitive, e a usare quelle esterne disponibili per affrontare positivamente una tipologia di situazioni sfidanti”. Per l’insegnante, si tratta di portare le definizioni sul terreno Graziella Pozzo, consulente e formatrice pratico e operativo. Come sviluppare e valutare le competen- esperta di ricerca azione, [email protected] ze a scuola? Le parole sopra sottolineate indicano come la sfida stia nella capacità di proporre contesti di senso all’interno del quale una situazione problematica stimoli gli studenti ad Seit Februar 2011 läuft eine Fortbildungsveranstaltung zu „Lehren und lernen laut CLIL – Konzept, Strategien, Entwicklung von usare le risorse disponibili, vale a dire a trasferire quanto sanKompetenzen und Bewertung“ mit den Referenten Dieter Wolff, no o sanno fare nel nuovo contesto (transfer). In altre parole, Sandra Lucietto und Gabriella Pozzo, die zum Abschluss am 13. l’insegnante, lungi dal tenere solo lezioni o proporre pagine April 2011 im Studentenheim „Damiano Chiesa”, Fagenstraße 7 del libro di testo da studiare, progetterà e proporrà espein Bozen über „Valutazione delle competenze nella lingua dello studio” informieren wird. rienze significative, che stimolino non tanto i processi di riproduzione meccanica o di applicazione, quanto strategie e 34

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