1. Nummer – April 2005 (Sondernummer)

Inhalt Editorial 1 Für das Kind in uns Aktuell 2–3 Eröffnungsprogramm Angebote des Kindermuseums Im Rampenlicht 4–5 Ein bedeutendes kulturelles Erbe Hintergrund 6–7 Weshalb ein Kindermuseum Hintergrund 8–9 Paul Klee, Bern und das Kind im Menschen Spiel und Spass 10–11 Würfeln und ausmalen Hintergrund 12 Die Architektur des Zentrums Paul Klee Ideenkiste 13 Tipps für den Besuch Ideenkiste 14 –15 Von Ägypten nach Bern – vom Bild zur Postadresse Plattform 16–17 Die Menschen im Zentrum Paul Klee Plattform 18–19 Partner und ihr Engagement für das Kindermuseum Creaviva Service/Impressum 20

Für das Kind in uns Das Journal Creaviva schildert detailliert die Entstehung des Kindermuseums im Zentrum Paul Klee. Die erste Ausgabe ist eine Sondernummer. Sie richtet sich an kunstinteressierte Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte – und mit einem spielerischen Teil auch an seine kleinen zukünftigen Besucher, die Kinder. Herzlich willkommen! Wir freuen uns, Ihnen mit der ersten Ausgabe des Journals Creaviva eine erste Idee von dem zu geben, was Sie ab dem 20. Juni 2005 an Ort und Stelle erleben können. Dann feiern das Zentrum Paul Klee und sein Kindermuseum Creaviva in Bern ihre Eröffnung. Das Journal Creaviva erscheint halbjährlich und berichtet über die Aktivitäten des Kindermuseums. In dieser ersten Sondernummer in Grossformat erfahren Sie mehr über die Entstehung des Kindermuseums, über das Konzept, die Menschen, die dahinter-stehen, und über die zahlreichen Angebote, die ab Eröffnung zur Verfügung stehen. Das Leben und Werk von Paul Klee und die Grosszügigkeit des Gründers Prof. Maurice E. Müller bilden weitere Schwerpunkte. Creaviva wendet sich mit an-

regenden, didaktisch aufbereiteten Tipps zum Selbergestalten an Kinder sowie an Menschen, die sich kreativ beschäftigen wollen, und mit redaktionellen Beiträgen über Künstler, Kunst und Kultur und Interviews an Jugendliche und Eltern. Wir wünschen Ihnen beim Lesen von Creaviva gute Unterhaltung und freuen uns, Sie ab dem 20. Juni 2005 im fertig gebauten Zentrum Paul Klee im Berner Schöngrün-Quartier empfangen zu können. Detaillierte Informationen über das Zentrum Paul Klee und über das Kindermuseum Creaviva erhalten Sie unter www.zpk.org und www.creaviva.zpk.org. Ihr Team Kindermuseum Creaviva

2 Aktuell

Paul Klee liebt Farben. Seine Bilder sind oft gefüllt mit schönen, leuchtenden Farben. Er muss aber hart arbeiten, bis er auf dem «Farbklavier» spielen kann, wie er es nennt.

Die Eröffnung – das Programm vom 20. Juni bis zum 3. Juli Vom 20. Juni bis zum 3. Juli 2005 finden die Eröffnungsfeirerlich-keiten für das Zentrum Paul Klee und das Kindermuseum Creaviva statt. Während zwier Wochen steht Bern ganz im Zeichen von Paul Klee. www.creaviva.zpk.org. und www.zpk.org informieren im Detail. Ein Tipp für alle, die nicht bis zum 20. Juni warten wollen, vorweg: Mit dem Online-spiel auf www. creaviva.zpk.org kann ab sofort und bis zur Eröffnung viel über Paul Klee erfahren werden.

Die Eröffnungsfeier Das Zentrum Paul Klee stellt sich während vierzehn Tagen in seiner Vielfältigkeit vor. Jeden Tag finden kulturelle Veranstaltungen statt, jede jeweils unter dem Patronat eines Gründungspartners. Im Kindermuseum Creaviva beleben Schülerinnen und Schüler vom ersten Tag an die Ateliers. Jugendreporter aus verschiedenen Ländern berichten über die Aktivitäten. Der Künstler San Keller setzt sich in überraschenden Aktionen mit Paul Klee und dem Publikum auseinander. Fünf-bis achtjährige Schülerinnen und Schüler der Musikschule Konservatorium Bern zeigen, wie Farbe tönt. Der deutsche Musikpädagoge Michael Bradke verblüfft mit seinen Klanganimationen. «Le Parkour» lädt die Gäste auf eine bewegte Führung im Freien ein. Kreativ-Workshops ermöglichen ein spontanes Mitmachen und an den Wochenenden finden familienorientierte Workshops statt – zum Beispiel ein abenteuerlicher RecyclingWorkshop mit Baumaterial unter der Leitung von Ted Scapa.

Ferienspass – das Programm vom 5. Juli bis zum 15. August 2005 Unter dem Motto «Ferienspass» finden im Gelände und in der Umgebung des Zentrums Paul Klee während der Sommerferien mehrtägige Projekte statt. Schwerpunkte bilden die Themen Architektur, Farben herstellen, Musik und Tanz, Literatur, Theater, der Steinbruch Ostermundigen oder Mosaik-kunst. Doch auch in den Ateliers des Kindermuseums steht einiges zur Auswahl: Während der Öffnungszeiten richtet sich das Offene Atelier im Kindermuseum mit spannenden Workshops an kreative Spontanbesuchende. Die Angebote richten sich nicht nur an Kinder. Auch Eltern und Grosseltern sind herzlich eingeladen, mitzumachen!

Die Standard-angebote des Kindermuseums Creaviva Didaktische Ausstellung mit interaktiven Stationen im Loft Im Loft des Kindermuseums fordern interaktive Installationen zur kreativen Herausforderung mit Paul Klee und der Kunst auf. Die didaktischen Inhalte wechseln zweimal im Jahr ihre Themen. Reproduktionen, Objekte und Werkzeuge regen zum selbständigen Erkunden, Forschen und Experimentieren an. Der Zutritt zum Loft ist frei.

Offenes Atelier – für spontanes Mitmachen Spontan kreativ sein? Während der Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr – am Donnerstag von 10 bis 21 Uhr – steht den Besuchenden das Offene Atelier zur Verfügung: Um 10, 12, 14 und 16 Uhr, donnerstags auch um 19 Uhr, wird je eine Stunde lang unter museumspädagogischer Leitung kreativ gearbeitet. Pro Atelier stehen 20 Plätze bereit. Keine frühzeitige Reservation möglich. Informationen und Anmeldungen an der Tageskasse. Eintritt inklusive Material CHF 15.–.

Gruppen-ateliers und Workshops Für Gruppen und Schulklassen stehen auf Voranmeldung zwei weitere Ateliers für Workshops zur Verfügung. Die didaktisch aufbereiteten und auf praktisches Arbeiten ausgerichteten WorkshopThemen beziehen sich auf Paul Klee, sein Leben und sein Werk. Die Workshops werden von Museumspädagoginnen und -pädagogen des Kindermuseums geführt und dauern zwei, drei oder als Tageskurs sechs Stunden. Fortbildungskurse für Lehrerkollegien finden in der Regel am Mittwochnachmittag oder am Samstag statt.

Das Forum – für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene Das Forum ist ein Freizeitangebot, das sich während eines Quartals mit einem übergeordneten Kernthema befasst und sich an Kinder Jugendliche oder Erwachsene richtet. Die Themen sind interdisziplinär und vermitteln Musik, Tanz, Theater, bildnerische Kunst, Fotografie und vieles mehr – meistens im

Zusammenhang mit dem Thema der aktuellen Sonderausstellung. Ein Forum dauert zwei Stunden. Es kann mit der Quartalskarte besucht werden, die zu sechs Teilnahmen berechtigt. Eine Quartalskarte kann verlängert werden. Während der Schulferien finden keine Foren statt. 1. Kinderforum: Abwechslungsweise am Mittwochnachmittag 14–16 Uhr oder Samstagmorgen 10– 12 Uhr. Für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren. 2. Jugendforum: Am Freitagnachmittag nach Schulschluss von 16 bis 18 Uhr. Für Jugendliche von 11 bis 16 Jahren. 3. Erwachsenenforum: Am Donnerstagabend von 19 bis 21 Uhr. Für Erwachsene ab 17 Jahren.

Kinder führen Kinder Für einmal führen Elf-bis Zwölfjährige, die während mehrerer Monate für diese Aufgabe geschult worden sind, jüngere und gleichaltrige Kinder durch die Sammlung und entdecken die Bilderwelt von Paul Klee ohne Erwachsene. Das Angebot ist auf der Basis eines Projekts der Sammlung Rosengart Luzern erarbeitet worden und wird von Pro Juventute Bern finanziell unterstützt. Abwechselnd Mittwoch 14.30–15.30 Uhr oder Samstag, 10.30–11.30 Uhr. Während der Schulferien finden keine Führungen statt.

Präsenz-bibliothek Eine didaktische Präsenzbibliothek sowie Computerterminals stehen Lehrkräften und Interessierten zur Vorbereitung und Vertiefung im Loft des Kindermuseums Creaviva zur Verfügung. Diese ergänzt die umfassende Präsenzbibliothek des Zentrums Paul Klee in der Museumsstrasse im Hügel Süd.

Kinderzeichnungen Das Kindermuseum Creaviva ist im Besitz einer umfassenden Sammlung von rund 500 Schülerzeichnungen, die der St. Galler Pädagoge Hans Hochreutener ab 1950 über Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte. Das Zentrum Paul Klee bereitet die Sammlung wissenschaftlich auf und dokumentiert die ihr zugrunde liegende Pädagogik. Die Zeichnungen können auf Voranmeldung eingesehen werden.

Feste feiern Sie suchen für einen Geburtstag, ein Jubiläum oder ein anderes Fest einen besonderen Rahmen? Das Kindermuseum Creaviva arrangiert einen speziellen Workshop für Kindergeburtstage oder andere Feiern und offeriert eine köstliche Zwischenverpflegung. Lassen Sie sich überraschen! Anmeldung bis spätestens zwei Wochen vor dem Anlass.

Künstler zu Besuch im Kindermuseum – Artists in Residence Professionelle Kunstschaffende aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Literatur, Malerei und Film gastieren im Zentrum Paul Klee als Artists in Residence. Sie erarbeiten spezielle Workshop-Angebote für Schulklassen und Lehrkräfte. Musikalisch eine tragende Rolle spielen das Hausensemble Paul Klee (EPK) und die Camerata Bern. Das Quartalsprogramm informiert über die Veranstaltungen.

Spezial-führungen mit Workshops Auf Anfrage bieten wir zusammen mit der Abteilung Kommunikation und Vermittlung Spezial-führungen durch die Sammlung und die Wechselausstellung an. Die Führung wird mit einem Kurz-Workshop im Kindermuseum Creaviva kombiniert.

Anmeldungen und Informationen Telefon: + 41 (0)31 359 01 61 (9–12 Uhr, 14–17 Uhr) E-Mail: [email protected] www.creaviva.zpk.org

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4 Im Rampenlicht

Ein ausserordentlicher Chirurg Prof. Maurice E. Müller ist weltweit für seine revolutionären Behandlungen von Knochenbrüchen bekannt. Durch seine Errungenschaften konnten komplizierte Knochenfrakturen fortan operiert werden. Er entwickelte Schrauben und Platten für deren Behandlung und setzte bei der Entwicklung von künstlichen Hüftgelenken entscheidende Massstäbe. Seine Methode für Hüftoperationen ist weltweit bekannt. Über eine Million Menschen tragen heute eine von ihm entwickelte Prothese. Seine Arbeiten wurden mehrmals ausgezeichnet. Im Jahre 2002 wurde er von der Société internationale de Chirurgie orthopédique et de traumatologie (SICOT) zu einem der Chirurgen des 20. Jahrhunderts ernannt. Als renommierter und erfahrener Chirurg der Orthopädie stellte Prof. M. E. Müller sein profundes Wissen und seine Erfahrung der orthopädischen Chirurgie zur Verfügung – seine fundierten und minutiösen Dokumentationen zeugen von dem Bewusstsein um die Verantwortung, Wissensgut weiterzugeben. Wie Paul Klee ist auch Prof. Müller nicht nur ein erfinderischer Geist, genialer Forscher und Wissensvermittler, sondern auch ein hervorragender Mediator. Sein Engagement für die Orthopädie und die Forschung kam der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO), aber auch der Protek und zahlreichen Stiftungen und Instituten zugute. Darüber hinaus hat er einen Grossteil seiner Mittel für wissenschaftliche Projekte eingesetzt. Prof. Maurice E. Müller ist heute 87 Jahre alt.

Der Traum von eine die Nachwelt bedeu Mit seinem Vorschlag, in Bern ein international ausgerichtetes Kulturzentrum zu errichten, hat Prof. M. E. Müller einen Stein ins Rollen gebracht. Das Projekt eines Museums für das Werk Paul Klees nahm 1998 erste konkrete Formen an. Die Realisation des Zentrums Paul Klee und des Kindermuseums Creaviva ist weitgehend der Initiative und finanziellen Unterstützung von Prof. Maurice E. Müller und seiner Familie zu verdanken. 1998 sicherte der renommierte Pionier der orthopädischen Chirurgie Prof. M. E. Müller dem Kanton und der Stadt Bern finanzielle Mittel sowie eine Landparzelle im Berner Ostquartier Schöngrün zu. Er strebte danach, sich einen langjährigen Traum zu erfüllen: den Bau eines internationalen Kultur- und Kompetenzzentrums, das zu einem bedeutenden kulturellen Erbe für Jung und Alt werden sollte. Sein Angebot stützte sich auf die Tatsache, dass der Kanton und die Stadt Bern dank der Schenkung von Livia Klee über einen grossen Teil des Gesamtwerkes von Paul Klee verfügte. Dies mit der Auflage, dafür bis spätestens Ende 2006 ein Museum zu erstellen. (Siehe Kasten) Prof. M. E. Müller wollte ein Museum für Kinder realisieren. Ein Museum mit einer erzieherischen Aufgabe, welches Wissen vermitteln und Kreativität fördern soll. Das Museum soll Wissen übertragen, das auf Forschung und auf Praxis ausgerichtet ist, und soll sowohl Zeichnen, Farbe, Musik als auch Tanz und Theater umfassen.

Mit der Unterstützung der Tochter Massgeblich an seiner Vision mitbeteiligt war seine Tochter Janine Aebi-Müller. Gemeinsam entwickelten sie die ersten konkreten Ideen für ein Kindermuseum: Die natürliche Kreativität und die Fantasie der «Kinder» von 4 bis 88 Jahren sind die zentralen Bausteine ihres Konzepts. Das kreative Element soll im Mittelpunkt stehen. «Neugier ist die Antriebskraft jedes Lernprozesses. Sie ist der Motor jeder Motivation.» Für Janine Aebi-Müller, Physiotherapeutin und Mutter von drei Kindern, sind die Auseinandersetzung mit Kunst und die schöpferische Arbeit ein wichtiger persönlicher Entwicklungsprozess. Mit ihrer kreativen Leidenschaft begeisterte Janine Aebi-Müller als unterrichtende Musikerin und Bildhauerin in den USA während acht Jahren junge Menschen für Musik, Malerei und gestalterische Prozesse. «Das Innenleben eines jeden kommt in kreativen Handlungen zum Ausdruck. Dabei ist das Interessanteste nicht unbedingt das fertige Produkt, sondern die Art, wie dieses entsteht. Wir wandeln uns vom Zuschauer zum Protagonisten. Zum Protagonisten unseres eigenen Lebens.»

Die Schenkung Livia Klee-Meyer

1992, zwei Jahre nach dem Tod von Paul Klees einzigem Erben, seinem Sohn Felix Klee, erklärte sich dessen Witwe Livia Klee-Meyer und dessen Sohn Alexander Klee bereit, der Trägerschaft eines Paul-Klee-Museums einen grossen Teil des Nachlasses zur Verfügung zu stellen. In einem weiteren Schritt zeigte sich die Familie Klee bereit, auch jene Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die in ihrem Privatbesitz waren. Als Livia Klee-Meyer 1997 der Stadt ihren Erbanteil mit rund 690 Werken Paul Klees schenkte, brachte sie ein ehrgeiziges Projekt ins Rollen: Die Stadt Bern benötigte für das stolze Geschenk eine würdige Ausstellungsstätte – und dies gemäss Schenkungsvertrag bis spätestens Ende 2006.

nem für utenden kulturellen Erbe Eine Stiftung schafft die Grundlage für die Realisation des Kindermuseums Mit der Gründung der Stiftung Fondation du Musée des Enfants auprès du Centre Paul Klee, kurz FME, schufen Prof. M. E. Müller und seine Tochter Janine im Jahre 2002 die Grundlage für die Realisation des Projekts. Die Stiftung ermöglicht und sichert den Bau und den Betrieb des Kindermuseums bis ins Jahr 2011. Mit der Tochter von Janine Aebi-Müller, der Juristin Corinne Mariéthoz-Aebi (lic. ivr. MAAB, ist auch die dritte Generation der Familie in der Stiftung FME vertreten. Weitere Mitglieder des Stiftungsrates sind Prof. Dr. iur. Franz Kellerhals, die Kommunikationsfachfrau Laurence de Cecco und der Künstler und Verleger Ted Scapa. Die Versicherungsgesellschaft Die Mobiliar unterstützt den Bau des Kindermuseums als Gründungspartnerin und sichert bis auf Weiteres ihr Engagement für das einzigartige Projekt zu.

«Kinder besitzen viel Kreativität und

Janine Aebi-Müller und ihr Vater Prof. Maurice E. Müller

Fantasie. Leider verlieren sie diese oft im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Andere Interessen stehen plötzlich im Vordergrund. Es bleibt wenig Zeit, die vorhandenen Begabungen zu pflegen. Der Name Creaviva drückt aus, dass das Kindermuseum ein Ort von schöpferischer Aktivität ist. Die Kunst Paul Klees wird im Kindermuseum Creaviva Kin-

«Kunst als Quelle der Freude, als Quelle der Anregung und der Entdeckung.

dern und Eltern im Rahmen eines um-

Das wünsche ich allen Kindern bei ihrer Begegnung mit Paul Klee. Kein Zwang,

fassenden Workshop-Angebots näher

keine Vorschriften und keine Hindernisse, sondern Raum für Freiheit

gebracht. Auch ich werde zur Eröffnung

und Kreativität.»

einen Workshop durchführen und freue

Laurence de Cecco, Kommunikations-Fachfrau und Mitglied FME

mich jetzt schon auf euer Kommen!» Ted Scapa, Künstler und Mitglied des Stiftungsrats Fondation du Musée des enfants

Franz Kellerhals

Corinne Mariéthoz-Aebi

Laurence de Cecco

Ted Scapa

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6 Hintergrund

Die Künstlerbewegung «Der Blaue Reiter» verwendet kräftige Farben. Viele Künstler lassen sich um 1912 von Kinderzeichnungen inspirieren. So auch Paul Klee. In der Kindheit liegt für ihn die Quelle der Kreativität.

Weshalb ein Kin

Die meisten Kindermuseen sind Lern- und Experimentierzonen. Mit einem Museum im klassischen Sinne haben sie nur wenig zu tun.

«Ich habe gelesen, dass ein Bauer das Land hinter dem Zentrum Paul Klee immer wieder neu anpflanzen wird. Ich freue mich auf die Farben der Felder. Mal werden sie grün, gelb, dann wieder rot oder braun sein.» Markus, 15

Der Begriff Kindermuseum kommt aus Amerika und ist eine Übersetzung des englischen Begriffs «Children’s Museum». Bereits 1899 wurde das erste speziell auf Kinderbedürfnisse zugeschnittene Museum in Brooklyn, New York, eröffnet. Inzwischen gibt es in den USA eine grosse Tradition und Hunderte solcher Institutionen, die nach dem Vorbild so genannter «Science Centers» aufgebaut sind. Angesprochen werden Kinder und Jugendliche zwischen vier und zwölf Jahren. Nachahmen und Experimentieren heisst die neue Form der Vermittlung. Begreifen wird zum Schlagwort. In Europa sprechen wir von «Learning by doing» oder vom «Hands on!»-Prinzip. Die ersten Kindermuseen in Europa entstanden vor rund dreissig Jahren. Sie waren die praktische Antwort auf die oft theoretische Vermittlung in traditionellen Museen. Das erste Kindermuseum in der Schweiz eröffnete 1985 in Baden auf der Basis einer Spielzeugsammlung.

Was macht das Kindermuseum Creaviva einzigartig? Im Kindermuseum Creaviva bildet die Kunst den didaktischen Schwerpunkt. Bisher ist es weltweit das erste Kindermuseum, das sich ausschliesslich dem Werk eines einzelnen Künstlers widmet. Es richtet sich an Kinder und Erwachsene. Auf unbeschwerte Art wird Kunst für Jung und Alt zugänglich. Der kreative Prozess steht im Vordergrund. Es soll erforscht, experimentiert und ausprobiert werden. An Stelle von Paul Klees Originalwerken stehen interaktive Erlebnisstationen, die zum Mitmachen auffordern. Die didaktischen Inhalte der Ausstellung und der Workshops erarbeitet das museumspädagogische

Team des Kindermuseums Creaviva gemeinsam mit der Museumspädagogischen Abteilung des Kunstmuseums Bern, das seit 1980 neue Massstäbe in der Kunstvermittlung setzt.

Grundsätze und Zielsetzungen Kunst wirft Fragen auf, regt zur Auseinandersetzung mit sich und den eigenen Werthaltungen an. Das Kindermuseum Creaviva lädt dazu ein, sich auf diese Fragen einzulassen und sich damit auseinander zu setzen. Es richtet sich an alle, die Kunst nicht nur betrachten, sondern auch erleben wollen. Berührungsängste sollen abgebaut werden oder gar nicht erst aufkommen. Praktische Workshops fordern die Besuchenden zu eigenem praktischem Schaffen auf. Das Kindermuseum will die Wahrnehmung, das Deuten, Verstehen und Hinterfragen von Kunst fördern. Seine Angebote basieren auf der Vielseitigkeit von Paul Klee, welche von Zeichnung, Malerei, Plastik, Architektur, Fotografie, Film, Poesie, Musik, Theater, Tanz, aber auch von Erkenntnissen aus Pädagogik, Philosophie, Naturwissenschaft geprägt ist. Der Besuch im Kindermuseum wird zu einer interdisziplinären Wanderung durch das fantastische Universum von Paul Klee.

Weitere originelle Namensvorschläge Aquarium Arteanum Artelier Bauhaus des Kindes Cleeativo Fantasie-Insel Glücks-Klee Insula Creativa KIKL Kid’s Klee Klee Räume & Träume Kleeolino Kleex Kleexplore Kreativum Petit Paul Traumhügel Uno Due Klee Zaubergraben

ndermuseum? Wie das Kindermuseum zu seinem Namen kam Professor Maurice E. Müller nahm mit über achtzig Jahren mit Begeisterung an einem Kinder-Workshop teil und fühlte sich «wie eines der Kinder»! Es war sein ausdrücklicher Wunsch, die Experimentierzone im Zentrum Paul Klee als Kindermuseum zu bezeichnen. Zur Namensfindung wurde im März 2004 ein Wettbewerb unter Schulklassen und Mitarbeitenden des Zentrums Paul Klee lanciert. Aus über 300 Namensvorschlägen wurde die Verbindung «Creaviva» gewählt. Sie setzt sich aus den lateinischen Wörtern «creare» (schaffen, erschaffen) und «vivere» (leben, erleben) zusammen. Erschaffen und erleben sind massgebende Grundbedingungen eines künstlerischen Prozesses.

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8 Hintergrund

Oft sitzt Paul Klee an einem runden Tisch im Restaurant seines Onkels Ernst in Bern. Im Gewirr der versteinerten Linien auf der Marmortischplatte entdeckt er als Neunjähriger Fantasiewesen. Diese zeichnet er sorgfältig mit Bleistift auf.

«Ich habe meiner Lehrerin schon gesagt, wir sollten unbedingt ins Kindermuseum Creaviva gehen. Ich lasse mich dort einfach überraschen. Von Paul Klee mag ich die Bilder mit den Gärten am meisten.» Marlen, 9

Paul Klee mit Bimbo und Lily Klee, Kistlerweg 6, Bern, 1935.

Paul Klee, Bern un im Menschen Er ist Deutscher, lebt aber die Hälfte seines Lebens in Bern: Von der Geburt 1879 bis 1906 und von 1933 bis zu seinem Tod 1940. Er spricht lupenreines Berndeutsch. Paul Klee wird am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern geboren. Er hat eine ältere Schwester, Mathilde. Sein Vater Hans ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Er stammt aus Bayern und unterrichtet am staatlichen Lehrerseminar Bern-Hofwil als Musiklehrer. Seine Mutter, Ida Klee-Frick, ist ausgebildete Sängerin und stammt aus Basel. Die Familie Klee zieht zwei Jahre nach Pauls Geburt nach Bern. Paul Klee besucht die Primarschule Länggasse, dann das Gymnasium am Waisenhausplatz. Er gilt als sehr intelligenter, schulisch aber mittelmässiger Schüler. Weil er eine freche Maturazeitung verfasst, darf er nicht an der Maturareise teilnehmen. Noch mit neunzehn Jahren weiss Paul Klee nicht, ob er Musiker oder Maler werden soll. Schliesslich entscheidet er sich für die Malerei. Bereits als Kind zeichnet Paul Klee viel. Seine Grossmutter schenkt ihm die ersten Farbkreiden. Im Restaurant seines Grossonkels Ernst entdeckt er in den Marmortischplatten fantasievolle Wesen. Er zeichnet diese auf Papier. Seine Mutter bewahrt viele seiner Zeichnungen auf. Später zeichnet Paul am liebsten Bilder von Kalendern ab: Tiere, Pflanzen, aber auch Landschaften. Wenn er sich langweilt, zeichnet er Karikaturen in seine Schulhefte. Oft wandert Paul der Aare entlang oder macht Ausflüge in die Berner Umgebung. Sein Skizzenheft trägt er immer mit sich. Mit sieben Jahren lernt Paul Geige spielen. Später spielt er gelegentlich meisterhaft im Berner Stadtorchester und schreibt Opernkritiken. Mit seinen Berner Jugendfreunden Hans Blösch und Hermann Haller bleibt er auch später noch in Kontakt.

Paul, Lily und Felix Klee 1906 heiratet Paul seine langjährige Verlobte, die Pianistin Lily Stumpf. Die beiden ziehen nach München. Dort kommt 1907 Felix, ihr einziges Kind, zur Welt. Paul führt den Haushalt und betreut seinen Sohn. Lily verdient mit Klavierstunden das Geld für die Familie. Paul Klee notiert jeden Fortschritt des kleinen Felix in sein Tagebuch. Er zeichnet die ersten Laute oder dessen Fieberkurve genau auf. 1916 fertigt Paul für seinen Sohn die erste Handpuppe an. Weitere fünfzig Handpuppen folgen bis 1925, daneben einige Theaterdekors. Die bis heute dreissig erhalten gebliebenen Puppen werden im Zentrum Paul Klee zu bewundern sein. Seinem Elternhaus in Bern bleibt Paul Klee immer sehr verbunden. Oft verbringt er mit seinem Sohn Felix hier seine Sommerferien. Er fördert das künstlerische Talent seines Sohnes, rät ihm jedoch davon ab, Maler zu werden. Felix lässt sich in Deutschland zum Theaterregisseur ausbilden Paul Klee liebt Tiere, vor allem Katzen. Sie heissen «Fripouille», «Miez» oder «Bimbo». Auch faszinieren ihn Fisch- und Vogelwesen.

Paul Klee und die «Kindlichkeit» Die Künstlergruppe «Der Blaue Reiter» um Franz Marc erklärt 1911 die Kindheit zum Ideal des schöpferischen Ursprungs. Paul Klee, der sich im Umfeld dieser neuen Kunstströmung bewegt, schreibt dazu, dass Kinder und die unmittelbare Zeichensprache von geistig kranken Menschen mehr zur Erneuerung der Kunst beitragen könnten als alle Museen der Welt zusammen.

Paul Klee, Im Steinbruch, 1913, 135, Aquarell auf Papier auf Karton, 22,4 x 35,3 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

nd das Kind In seinem Werkkatalog, den Paul Klee ab 1911 anlegt, erklärt er achtzehn seiner Kinderzeichnungen zu Kunstwerken. Einige seiner späteren Bilder sind von seinen eigenen, andere von Felix’ Zeichnungen inspiriert. Schon früh sucht Paul Klee seinen künstlerischen Stil. Er will nicht die Natur nachzeichnen, er will ihr auf den Grund gehen und «das Unsichtbare sichtbar machen». 1921 bis 1930 unterrichtet er am Bauhaus als Meister und später als Kunstprofessor. Er studiert Gesetzmässigkeiten und Abläufe der Natur. Diese notiert er in Heften und auf über 4000 Blättern. Er interessiert sich für Mikrokosmos und Makrokosmos. Er entwickelt immer neue Bildsprachen und experimentiert mit Techniken und Materialien. Die Reduktion auf das Wesentliche, die einfache Bildsprache, wird von vielen als kindlich bezeichnet. Allerdings wehrt sich Paul Klee dagegen, «wie ein Kind» zu malen. Als Lehrer gilt Paul Klee als kompetent, ruhig und überlegt. Und er hat feinen Humor. Er achtet seine Studenten und tauscht sich intensiv mit ihnen aus. Scherzhaft nennen ihn einige «den lieben Gott». Klee fordert seine Schüler auf, eigene Wege des Ausdrucks zu gehen, statt ungeprüft akademische Meinungen zu übernehmen.

Kur. Trotz grosser Schmerzen zeichnet und malt Paul Klee wie besessen. Bis kurz vor seinem Tod am 29. Juni 1940 in Locarno wohnt er zusammen mit Lily in einer kleinen Wohnung am Kistlerweg 6 in der Berner Elfenau. Seine letzte Ruhestätte findet er in einem Familiengrab auf dem Berner Schosshaldenfriedhof. Nur ein paar Schritte entfernt steht heute das Zentrum Paul Klee. Westlich davon liegt am Obstbergweg 6 sein Elternhaus, von wo aus Paul Klee als junger Mann viele Spaziergänge und Wanderungen unternommen hat. Oft geht er als junger Mann an den Egelsee oder wandert der Aare entlang. Landschaftsskizzen und Tagebucheinträge zeugen davon. Gleich hinter dem Zentrum Paul Klee wölbt sich der Ostermundigenberg. In dessen Sandsteinbrüchen hat Paul Klee dank der Sammlerin Hanni Bürgi und deren Mann über Jahre hinweg gemalt und gezeichnet.

Einige Lebensstationen Paul Klees 1879

Geburt in Münchenbuchsee

1898

Matura in Bern

1906

Heirat mit Lily Stumpf

1907

Geburt des Sohnes Felix

1914

Reise nach Tunesien

1916

Soldat im 1. Weltkrieg

1921

Meister am Bauhaus in Weimar

1931

Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf

1933

Vom nationalsozialistischen Direktor fristlos entlassen – Rückkehr nach Bern

1935

Ausbruch einer unheilbaren Bindegewebekrankheit

1939

Intensivste Schaffensphase mit über 1200 Werken

1940

Tod in Muralto-Locarno

Paul Klee und Lily Klee

Paul Klee und Bern Paul Klee verbringt die Hälfte seines Lebens in Bern, zuerst von 1879 bis 1906, dann wieder ab 1933, nachdem ihn die Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben haben. 1935 bricht bei ihm eine unheilbare Bindegewebekrankheit aus, die als «Sklerodermie» diagnostiziert wurde. Die Krankheit führt zu einer Verhärtung und Verdickung der Haut und greift bei Paul Klee auch auf die inneren Organe über. Oft fährt er an den Thunersee und nach Beatenberg zur Paul Klee, Ohne Titel (Selbstporträt), 1922, Handpuppe; Kopf: Rindsknochen und Gips, gefasst, Gewand: Wollstoff, 38 cm, Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee.

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10 Spiel und Spass

Zeichne das Bild weiter, färbe es aus und spiel das Würfelspiel!

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Hast du Lust, dem Kindermuseum Creaviva dein farbig ausgemaltes Würfelspiel zu schenken? Schreib deinen Namen, dein Alter und deine vollständige Adresse unten rechts auf das Bild und schick es an: Zentrum Paul Klee Kindermuseum Creaviva Monument im Fruchtland 3 CH-3000 Bern 31 Wir freuen uns auf deine Post!



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Setze eine Runde aus! Vorname: Name: Jahrgang : Strasse, Nr: PLZ, Ort:

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12 Hintergrund 4

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Janine Aebi-Müller und Renzo Piano

1: Loft 2: Ateliers

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3: Mitarbeiterbüro 4: Fotolabor Skizze RPBW

Der Bau des Zentrums Paul Klee Der Architekt Renzo Piano sagt, ein Künstler mit einem weiten Atem brauche eine weite Umgebung. Man könne Paul Klee nicht einfach in ein normales Gebäude sperren. Die Architektur von Renzo Piano verbindet die kreative Natur Paul Klees mit aussergewöhnlichen naturorientierten Akzenten.

Einige Meilensteine im Leben Renzo Pianos 1937

Geburt in Genua, Italien

1964

Diplomierung zum Architeken, Mailand, Italien

1977

Erste Zusammenarbeit mit Peter Rice

1978

Eröffnung Centre Pompidou, Paris, Frankreich

1981

Gründung Renzo Piano Building Workshop

1982

Eröffnung Menil Collection, Houston, Texas, USA

1990 Einweihung Fussballstadion San Nicola, Bari, Italien 1994

Eröffnung Flughafen Osaka, Japan

1997

Eröffnung Fondation Beyeler, Basel, Schweiz

1998

Neugestaltung Potsdamer Platz, Berlin, Deutschland

2002 Eröffnung Musik Park Auditorium, Rom, Italien 2005 Eröffnung Zentrum Paul Klee, Bern, Schweiz

Der italienische Architekt Renzo Piano hat Ende 1998 von Prof. Maurice E. Müller und seiner Frau Martha Müller-Lüthi den Auftrag erhalten, in Bern ein Paul Klee gewidmetes Kulturzentrum zu entwerfen. Inspiriert von der sanften Bewegung der Umgebung, hat Renzo Piano eine Landschaftsskulptur, einen «Ort» für Klee, wie er selber sagt, geschaffen. Auch Kinder sollen an diesem Ort ihren Platz haben. Selber Vater eines heute sechsjährigen Sohnes, sagt Renzo Piano dazu: «Ich sehe dieses Museum wie eine glückliche Befruchtung eines Hauses voller Kinder, die nicht einfach wie eine Armee stumm an den Bildern vorbeidefilieren.» Das Zentrum Paul Klee liegt im Osten Berns, im Quartier Schöngrün, direkt an der Autobahn A6.

Drei Hügel und eine Museumsstrasse Der Hügel Süd ist im November 2004 als erster bezogen worden. Darin befinden sich die Verwaltung und die Forschung. Im Hügel Mitte ist die permanente Sammlungspräsentation zu Paul Klee untergebracht. Hier präsentieren sich im halbjährlichen Wechsel rund 200 Werke. Im offenen Untergeschoss inszeniert das Zentrum Paul Klee viermal im Jahr eine Wechselausstellung. Der Name der ersten Sonderausstellung lautet «Kein Tag ohne Linie». Sie widmet sich dem Spätwerk von Paul Klee, der intensiven Schaffensphase von 1938 bis 1940. Das Kindermuseum Creaviva liegt im Hügel Nord. Hier kann in drei modern ausgestatteten Ateliers nach Herzenslust und unter Anleitung von Museumspädagoginnen und -pädagogen bildnerisch oder interdisziplinär zu einem Thema zu Paul Klee gestaltet werden. Wer spontan Gefallen findet und mitmachen will, kann sich an der Tageskasse für die Teilnahme

im Offenen Atelier anmelden. Im selben Hügel befindet sich ebenfalls ein mit modernster Infrastruktur ausgerüsteter Konzert- und Veranstaltungssaal. Die Museumsstrasse verbindet die drei Hügel. Sie ist gleichermassen eine Flanierzone mit Alpenpanorama wie eine Vermittlungsmeile mit interaktiven und klassischen Medien. Unter anderem kann hier das digitalisierte, rund 10 000 Werke umfassende Œuvre von Paul Klee eingesehen werden. Wer die vielfältigen Eindrücke in Ruhe Revue passieren lassen will, erholt sich am besten bei einer Erfrischung im Café in der Galerie von seiner Kunst-expedition.

Das Kindermuseum Creaviva In den drei modernen Atelierräumen des Kindermuseums Creaviva können jeweils bis zu zwanzig Personen Kunst kreativ und aktiv umsetzen. Ein Fotolabor, eine Druckmaschine und ein Keramikofen ermöglichen auch interdisziplinäre Angebote wie Fotokurse und Keramik-Workshops. Besuchende erreichen das Kindermuseum Creaviva von der Museumsstrasse über die beiden Haupttreppen oder mit dem Lift. Ein kurzer Gang entlang der Glasfassade führt sie weiter zu interaktiven Ausstellungsobjekten im Loft. Hier befinden sich eine didaktische Präsenz-bibliothek sowie Multimedia-stationen. Bei guter Witterung kann sogar unter freiem Himmel auf dem Vorplatz gearbeitet werden.

Tipps für den Besuch im Zentrum Paul Klee Wer nach Bern fährt und das Zentrum Paul Klee besuchen möchte, hat viele Möglichkeiten, seinen Besuch zu gestalten. Wir haben ein paar Ideen zusammengestellt.

Klee in Kürze Möchten Sie das Zentrum Paul Klee nur kurz besuchen? Unser Tipp: Spazieren Sie um die aussergewöhnliche Landschaftsskulptur und geniessen Sie den wunderbaren Rundblick. Flanieren Sie durch die Museumsstrasse, klicken Sie sich durch Paul Klees Bilderwelt und gönnen Sie sich anschliessend im Restaurant Schöngrün ein feines Dessert.

Rund um Klee Sie wollen die Wege zu Klee und die Umgebung des Zentrums Paul Klee kennen lernen? Unser Tipp: Kaufen Sie an der Tageskasse die Broschüre «Schritte für Klee» und folgen Sie den nach Bildern von Paul Klee benannten Wegen. Ihre Entdeckungstour führt Sie bis in die Berner Innenstadt oder bis in die Steinbrüche nach Ostermundigen.

Die Sammlung Paul Klee Sie möchten die Prunkstücke der 4000 Werke umfassenden Sammlung des Zentrums Paul Klee entdecken? Dann nichts wie hin! Erwachsene bezahlen dafür CHF 14.–, Kinder CHF 6.–, Schüler im Klassenverband je CHF 5.-, Kinder im Vorschulalter haben in Begleitung Erwachsener freien Zutritt.

Kreativ sein im Offenen Atelier In erster Linie reisen Sie der Bilder wegen her? Sie möchten aber auch herausfinden, wie sich Kunst anfühlt, und praktisch tätig sein? Kein Problem! Im Offenen Atelier können Sie unter Anleitung Klees Ölpausetechnik ausprobieren oder Ihre eigene «Zwitschermaschine» herstellen. Informieren Sie sich an der Tageskasse über das Tages-thema und lösen Sie ein Ticket. Nach einer Stunde tragen Sie Ihr eigenes Unikat mit nach Hause!

Workshops Ab Eröffnung stehen Ihnen zwölf Lerneinheiten mit Themen zu Paul Klee zur Auswahl. Wählen Sie ein Ihnen entsprechendes Thema – unsere Museumspädagoginnen und -pädagogen richten den Rest. In einem zwei-, drei- oder sechsstündigen Workshop reisen Sie und Ihre Gruppe durch das Universum von Paul Klee und erfahren Kunst auf kreative Art.

Über 4000 Werke von Paul Klee sind im Zentrum Paul Klee vereint. Aus technischen und konservatorischen Gründen wird jedoch nur ein kleiner Teil davon gezeigt.

Reservieren Sie frühzeitig.

Projekte Sie wollen sich längere Zeit mit einem Thema, zum Beispiel mit der Farbe, beschäftigen? Dieses möchten Sie in Verbindung mit Paul Klee zu einem interdisziplinären Projekt verknüpfen? Gemeinsam mit unserem Team erarbeiten Sie ein Projekt, das Tiefe, Nachhaltigkeit und bleibende Erinnerungen verspricht. Als Höhepunkt liesse sich der Abschluss der Arbeit im Zentrum Paul Klee im Rahmen eines Events zelebrieren. Wir beraten und begleiten Sie dabei gerne! Planen Sie Ihr Projekt frühzeitig mit unseren Fachleuten.

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Zentrum Paul Klee, Luftaufnahme

Von Ägypten nach Bern – vom Bild zur Postadresse Am 15. November 2004 sind wir in den Hügel Süd des Zentrums Paul Klee eingezogen. Unsere Adresse lautet: Zentrum Paul Klee Kindermuseum Creaviva Monument im Fruchtland 3 3000 Bern 31 - Schweiz Monument im Fruchtland? Eine etwas ungewöhnliche Adresse, nicht? Diese Adresse geht von einem Bild aus, das Paul Klee 1929 gemalt hat. Er war soeben von einer Ägyptenreise zurückgekehrt. Strassen werden oft nach einer berühmten Persönlichkeit benannt. Auch in Bern wurden Künstler damit geehrt: Ankerstrasse (Albert Anker, 1831–1910), Hodlerstrasse (Ferdinand Hodler, 1853–1918), Giacomettistrasse (Alberto Giacometti, 1901–1966) und so weiter. Kennst du weitere solche Beispiele? Schau mal im Telefonbuch nach!

Paul Klee, Monument im Fruchtland, 1929, 41, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 45,7 x 30,8 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

Nun gibt es in Bern nicht einfach eine «Kleestrasse». Stattdessen tragen 18 Wege rund um das Zentrum Paul Klee den Namen eines Bildes von Paul Klee. So heisst der ehemalige Friedhofweg neu «Insula dulcamara». Waldwege werden zum «Teppich der Erinnerung», zu «mehr Vogel» oder «Luftstation», Feldwege wiederum heissen «Familienspaziergang», «Warum zu Fuss?» oder «es promeniert». Wie könnten die Bilder zu diesen Namen aussehen? Zeichne Sie!

Und welches sind deine liebsten Strassennamen? Schreibe hier deine drei Favoriten auf: 1. 2. 3.

Weshalb hat dieses Aquarell etwas mit unserem Ort zu tun? Schauen wir uns mal den Titel genauer an: M – etwas Künstliches F – etwas Essbares L – etwas Erdiges Ist dir aufgefallen, dass sich einige Linien immer wieder verdoppeln? Das nennt Paul Klee «CardinalsProgression». Stell dir vor, du fliegst über eine ägyptische Landschaft und siehst da unten verschiedene Ackerfelder. Irgendwo ragt etwas Rötliches hervor: Ist es eine Oase? Oder eine Pyramide? Nun fliegst du in Gedanken über das Quartier Schöngrün. Siehst du, wie sich das Zentrum Paul Klee aus der Landschaftsskulptur hervorhebt? Eben wie ein Monument im Fruchtland. Und darum heisst unsere neue Postadresse nun so!

Mein Monument Kreiere dein eigenes Monument nach deiner Regie. Färbe es aus und gib ihm einen speziellen Namen. Auch die Strassen, die den Weg zu deinem Haus ebnen, und die Plätze davor sollen einen Namen erhalten. Viel Spass!

Paul Klee, Monument im Fruchtland, 1929, 41, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 45,7 x 30,8 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

Nimm Filzstifte zur Hand und färbe das «Monument im Fruchtland» mit deinen Farben neu ein! Schick uns deine Zeichnung! Wir freuen uns darauf – unsere Adresse kennst du ja nun beinahe auswendig…

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Die Menschen im Zentru Wer arbeitet am Aufbau des Zentrums Paul Klee? Was gibt es noch zu tun? Und wie stellt man sich das Kindermuseum Creaviva vor?

«Zugegeben, wie Paul Klee konnte ich schon als Fünfjähriger zeichnen, aber leider ist mein Name noch zu unbekannt. Im Ernst: Dass hier ein neues modernes Museum entsteht, interessiert mich – also werde ich mit Kollegen hingehen und mir Klees Bilder mal anschauen!» Stefan, 17

«Nach acht Jahren Planung und Konzeptarbeiten geht es nun um zwei Dinge: um den Abschluss der Bauarbeiten und um die Vorbereitung des Betriebs auf die Eröffnung im Juni hin. Mit über 4000 Werken wird das Zentrum Paul Klee einen sehr repräsentativen Blick auf das Schaffen von Paul Klee ermöglichen. Allerdings sind wir eben nicht einfach ein Kunstmuseum. Auch die übrigen Begabungen und Tätigkeiten von Paul Klee werden im Zentrum Paul Klee zum Tragen kommen. Mit ihnen suchen wir den Dialog mit unserem Publikum. Über die Musik, die Literatur, das Theater, den Tanz und – sehr wichtig – die Didaktik wollen wir unseren Besucherinnen und Besuchern einen weit gefächerten Zugang zur Kunst von Paul Klee ermöglichen und sie zur Auseinandersetzung mit diesem grossen Maler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führen. Das Kindermuseum Creaviva ist ein zentraler Teil des Angebots unseres Zentrums. Ich wünsche mir, dass für viele Besucherinnen und Besucher der Zugang zu Paul Klee und zur Kunst überhaupt über eigene Aktivitäten im Kindermuseum Creaviva erfolgen wird. Das Kunsterlebnis als ein wesentlicher Beitrag zu einer sinnvollen Lebensbewältigung wird durch eigenes Schaffen und durch tätige Auseinandersetzung sehr vertieft.» Andreas Marti, Direktor Zentrum Paul Klee

«Das Kindermuseum Creaviva soll ein lebendiger Ort mit vielen neuen Ideen, viel Fantasie für Jung und Alt sein, damit die Vision der Familie Müller realisiert wird.» Erwin Schenk, Leiter audiovisuelle Ausstattungen

«Das Wechselausstellungsprogramm für das Jahr 2005/2006 steht. Zur Eröffnung im Juni 2005 wird in der Ausstellung ‹Nulla dies sine linea› ein Einblick in den Kosmos von Klees Zeichnungsserien des Spätwerks ermöglicht. Für das Jahr 2006 sind eine monografische Ausstellung zu Max Beckmann mit dem Titel ‹Traum des Lebens› und eine Ausstellung zu seriellen Arbeiten von Andy Warhol ‹To be or not to be› geplant. Auf dem Programm stehen ebenfalls eine Klee-spezifische Ausstellung mit dem Titel ‹Melodie und Rhythmus› sowie eine Ausstellung mit internationaler Gegenwartskunst zu interdisziplinären Aspekten im künstlerischen Denken von Paul Klee. Für das Zentrum Paul Klee wünsche ich mir eine qualitativ hochstehende Präsentation der Werke von Paul Klee und eine Menge von aufbereiteten Informationen zu seinem Schaffen, also ein Forschungsarchiv, das allen zugänglich ist, auch Schülern! Dem Kindermuseum Creaviva wünsche ich, dass es den Geist Klees in seinem Programm spürbar werden lässt.» Tilman Osterwold, Künstlerischer Leiter Zentrum Paul Klee

Das Team des Kindermuseums Creaviva Paul Klee will eines Tages so frei auf seinem «Aquarell-Klavier» spielen wie ein Pianist. In der Musik und in der Malerei will er viele Stimmen gleichzeitig, eine «Polyphonie», erzeugen, wie er schreibt.

um Paul Klee «Was gibt es noch zu tun? Sehr viel! Aber wir sind im Zeitplan und voller Elan. Das Zentrum Paul Klee soll ein kulturelles Zentrum werden, das Interessierte aus aller Welt anzieht. Ein Ort der Begegnungen, der Auseinandersetzung mit Kunst, der Kommunikation, für die wir unterschiedlichste Medien zur Verfügung stellen. Meine Abteilung ist zuständig für die personale und die nichtpersonale Vermittlung, die Öffentlichkeits- und die Medienarbeit, die Umsetzung des Corporate Design, das Marketing und Sponsoring, die kulturellen Veranstaltungen im Bereich Theater und Literatur, die Events des Zentrums inklusive die Aktivitäten zur Eröffnung des Zentrums sowie für den Museums-Shop. Die Besuchenden dürfen erwarten, dass sie bei uns mit ihren Bedürfnissen als Gäste ernst genommen werden. Wir haben unsere Angebote entsprechend konzipiert und werden sie so umsetzen, dass ein Besuch für möglichst viele Besucherinnen und Besucher zu einem bleibenden Erlebnis wird und dass sie immer wieder gerne zu uns (zurück)kommen werden. Für das Kindermuseum Creaviva wünsche ich mir, dass es mit viel Geist und Fantasie die Angebote des Zentrums Paul Klee vermittelt. Ich hoffe, dass auch viele Erwachsene, nicht nur Kinder und Jugendliche, von den Angeboten Gebrauch machen werden.» Ursina Barandun, Leiterin Kommunikation und Vermittlung

«Mein Name ist Kaspar. Ich bin nicht der Kasper vom Kasperli-Theater, sondern derjenige von der Musik. Bei der Musik, die ich für das Zentrum Paul Klee suche und zusammenstelle, soll es aber auch immer theatralisch zu- und hergehen. Es soll eine Musik sein, die man nicht nur hört, sondern auch sieht. Das passt erstens gut zu Paul Klee, zweitens hat man eben einen ‹Kasperl› dafür eingesetzt. Ich bin überzeugt, dass im Zentrum Paul Klee die Post abgehen wird. Man wird schauen, staunen, lernen, hören – und hoffentlich immer auch den Plausch haben. Das Kindermuseum Creaviva verstehe ich als eine Spielwiese, nicht zu viele Angebote und die Qual der Wahl, sondern ein konzentriertes, gut, spontan und gewitzt geführtes Erleben von Kreativität und Kultur.» Kaspar Zehnder, Künstlerischer Leiter Musik «Das Kindermuseum Creaviva eröffnet Kindern, vielleicht auch Erwachsenen den Zugang zur Kunst in einem spielerisch-offenen, experimentellen Rahmen. Für das Kindermuseum wünsche ich mir das Finden vieler Möglichkeiten, Kunst einmal ganz anders zu denken.» Barbara Mauck, Programmleiterin Sommerakademie «Das Kindermuseum Creaviva soll sich zum Anziehungspunkt für Jung und Alt entwickeln, das Verständnis für Paul Klee und die Kunst erweitern und allen die Freude am Selbergestalten eröffnen.» Willy Athenstädt, Bauprojektkoordinator

«Seit dem 1. Oktober 2003 arbeite ich mit viel Freude und Motivation im Zentrum Paul Klee. Hier bin ich verantwortlich für den Aufbau und den Betrieb des Kindermuseums Creaviva. Diese Aufgabe ist unglaublich spannend und vielseitig. Und natürlich auch sehr herausfordernd. Es braucht den vollen Einsatz aller. Die Aufbauarbeit eines Betriebs gleicht einem Abenteuer in einem unbekannten Land. Ich empfinde es als grosse Ehre und als ein Privileg, die Visionen von Professor Maurice E. Müller und seiner Tochter Janine Aebi in Bern umsetzen zu dürfen. Das Kindermuseum Creaviva ist ein Geschenk an die Bevölkerung, dessen vollen Wert wir wohl erst in ein paar Jahren erkennen können!» Adrian Weber, Leiter Kindermuseum Creaviva «Als in Zürich ausgebildete Kunsthistorikerin sammle ich – auch dank glücklicher Zufälle - laufend Erfahrungen im Kunstvermittlungsbereich. Seither lässt mich diese Passion, die Welt der Farben und Formen an Gross und Klein vermitteln zu dürfen, nicht mehr los. Ich wünsche mir, dass im Kindermuseum schlummernde Talente im Sinne von Creaviva wieder belebt werden. Neue Erkenntnisse sollen mit nach Hause genommen und diskutiert werden und sich im Sinne Klees zu einem Kreislauf schliessen.» Christin Markovic, Museumspädagogik Kindermuseum Creaviva «Als Kind besuchte ich mit meinen Eltern oft Kunstausstellungen und Museen. Mir gefiel, wie die grossen ‹Künstler› mit Formen und Farben umgingen. Zu Hause versuchte ich nachzubilden, was ich vorher gesehen hatte. Später – in meinem Beruf als Lehrerin – gefiel mir vor allem die Unbeschwertheit von Kindern im Umgang mit Kunst. Ich freue mich auf alle, die im Kindermuseum Creaviva neue Talente und Interessen entdecken, vertiefen und ausleben werden – und darauf, zusammen mit einem motivierten Team ein einzigartiges Projekt zu realisieren.» Claudia Graber, Sachbearbeiterin und PR Kindermuseum Creaviva

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«Jedes Bild hat eine eigene Geschichte. Ich möchte ins Kindermuseum Creaviva forschen gehen, um viele solche Geschichten kennen zu lernen.» Manuela, 12

Partner und ihr Eng für das Kindermus Privatpersonen und Firmen unterstützen das Kindermuseum Creaviva auf seinem Weg zur Eröffnung. Kooperationspartner tragen ihr Wissen bei, damit die Vision Realität wird. Was motiviert sie dazu?

«Im Jahre 2001 feierte die Mobiliar ihr Firmenjubiläum unter dem Motto ‹Die Mobiliar – 175 Jahre jung›. Was lag da näher, als das ‹Kindermuseum› zu unterstützen, das auf Jahrzehnte hinaus Kinder und Jugendliche mit der Kunst allgemein, den Werken von Paul Klee besonders vertraut machen und sie zu eigenem kreativen Schaffen anregen will? Als kulturell interessierter Bürger, als Vater und Grossvater sowie als in der Politik aktiver Mensch finde ich es faszinierend, die Schaffung eines Kulturzentrums in der Stadt Bern aufmerksam zu verfolgen, zu begleiten und daran selber einen bescheidenen Beitrag zu leisten.» Dr. Christoph Stalder, Leiter Public Affairs, Schweizerische Mobiliar

«Ich könnte mir vorstellen, dass Computer und Internet Paul Klee heute kaum kalt lassen würden! Das kreative Potenzial dieser Medien hätte wohl auch ihn gereizt. Genau das interessiert auch mich: Wie kann man inhaltlich-didaktisch sinnvoll mit diesen neuen Medien und Methoden wie ‹E-Learning› arbeiten und lernen? Das Werk von Paul Klee spielerisch erkunden und dabei selbst schöpferisch tätig sein? Viele ‹Such- und-find-Wege› können dabei auch mit elektronischen Medien entstehen und überraschende Zugänge ermöglichen. Wir freuen uns darauf, mit dem Team des Kindermuseums Creaviva neue Wege in der Kunstvermittlung mit Computer und Internet zu erkunden.» Matthias Vatter, Spezialist für E-Learning, LerNetz AG

«Setzen Sie sich und lernen Sie’s besser! hiess es in der Mathematik. Aber das ist vorbei und vergessen. Gegenwärtig spielt sich draussen das erste Gewitter des Jahres ab. Ein frischer Wind von Westen streicht über mich, bringt Thymianduft und Eisenbahnpfiffe. Spielt mit meinem feuchten Haar. Die Natur liebt mich doch! Sie tröstet mich und verspricht mir.» Das schreibt Paul Klee mit 18 Jahren in sein Tagebuch.

ngagement seum Creaviva

«Die Schweizer Idee zu ‹Kinder führen Kinder› entstand in Luzern für die Sammlung Rosengart. Seit der Realisierung im April 2003 haben sich über 250 Kinder, von zehn-bis zwölfjägrigen Bilder von Pablo Picasso und von Paul Klee erklären lassen. Und nun gibt es ‹Berner Nachwuchs›! Es ist gut, zu wissen, dass die Luzerner Idee auch andernorts wachsen wird. Vor allem an einem Ort, der dann gemeinsam mit Luzern in einer weltweit einzigartigen Fülle bedeutendste Klee-Sammlungen präsentiert. Als Patin bin ich daher stolz, die Umsetzung dieses Projekts von der ersten Minute an beraten und begleiten zu dürfen. Wäre meine Vision einer städte- und museumsübergreifenden Kunstvermittlung mit Hilfe der Kinder und Jugendlichen gar möglich? Und so wünsche ich dem Kindermuseum Creaviva und seinen vielfältigen Aktivitäten ‹rund um Paul Klee› magische Anziehungskräfte!» Dr. Martina Kral, Kuratorin, Sammlung Rosengart, Luzern

«Wie des Künstlers, so steht auch des Wissenschaftlers Sinn nach Schönheit. Schönheit erfreut das Auge, lädt zum Verweilen ein und bereichert den Verstand. Es mag sein, dass wir Kunst gerne ansehen, ohne sie zu verstehen. Wichtig erscheint zunächst nur, dass wir Kunstwerke überhaupt lieben. Kinder betrachten beispielsweise gerne musterreiche, bunte Bilder. Welche Kunstwerke uns auch immer begegnen, ihre befreiende und pazifierende Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Ich wünsche dem Zentrum Paul Klee und dem Kindermuseum Creaviva daher auch einen spielerischen Umgang mit den Bildern, welche dem Sehenden die Augen öffnen können für eine metaphysische Heiterkeit – und Geduld, bis auch die Wissenschaft als so unmittelbar befreiend und gut erlebt wird.» Dr. Bernd Kersten, Wahrnehmungspsychologe, Universität Bern

«Ich und die Farbe sind eins» (Paul Klee) «Wenn Kunst unser Herz berührt, erleben wir die Welt in ihrer ganzen Pracht von Farben, Formen, Klängen und Düften. Ein Mensch, der seine schöpferischen Kräfte entdeckt, spürt seine Verbundenheit mit der Welt. Pro Juventute setzt sich ein für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und unterstützt Institutionen in ihrer Aufgabe zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen.» Pro Juventute Bern unterstützt das Projekt «Berner Kinder führen Kinder», damit Kinder und Jugendliche – über das Medium Kunst – ihre schöpferische Quelle nutzen lernen, ihre kreativen Fähigkeiten erweitern können und so ihre Verbundenheit mit der Welt erfahren. Armin Schmidt, Präsident Pro Juventute Bern

«Ich bin Prof. M. E. Müller seit Jahren in grosser Dankbarkeit verbunden. Nun realisiert er mit dem Kindermuseum einen Ort für Jung und Alt, wo die ästhetische Bildung im Zentrum steht. Mit meinem finanziellen Beitrag möchte ich ein Projekt unterstützen, das speziell den Austausch zwischen den Generationen fördert.» Carla Ricci, Gönnerin und ehemalige Patientin von Prof. M. E. Müller,

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20 Service Kontakt Zentrum Paul Klee Kindermuseum Creaviva Monument im Fruchtland 3 CH-3000 Bern 31

Öffnungszeiten Zentrum Paul Klee

Tel. 0041 (0) 31 359 01 01 Fax 0041(0) 31 359 01 02 www.zpk.org ([email protected])

(gültig ab Normalbetrieb 5. Juli 2005)

Kindermuseum Creaviva Tel. 0041 (0) 31 359 01 61 www.creaviva.zpk.org ([email protected])

◗ Sammlung / Ausstellung geschlossen Mo 10–17 Uhr Di – So 10–21 Uhr Do

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◗ Museumsstrasse / Shop / Café geschlossen Mo 9–18 Uhr Di – So 9–21 Uhr Do

Kindermuseum Creaviva Adrian Weber Leitung [email protected]

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Christin Markovic Museumspädagogik [email protected]

◗ Wissenschaftliches Archiv Auf Voranmeldung

5 A6 Von Zürich

Claudia Graber Sachbearbeitung/PR [email protected]

5 A6 Von Lausanne

Journal Creaviva 1. Nummer, April 2005 (Sondernummer) Herausgeberin Zentrum Paul Klee Kindermuseum Creaviva Monument im Fruchtland 3 Postfach CH-3000 Bern 31 Redaktion Kindermuseum Creaviva, Bern Lektorat Zentrum Paul Klee, Bern Grafische Gestaltung Atelier ADB, Carouge Chatty Ecoffey, Claire Goodyear Konzeptionelle Beratung Laurence de Cecco, Blossom, Genf Auflage Deutsch Französisch Englisch

20'000 Ex. 5'000 Ex. 3'000 Ex.

Bildrechte Zentrum Paul Klee, Bern

◗ Restaurant Schöngrün geschlossen Mo 11–23.30 Uhr Di – So Sonderöffnungszeiten aller Bereiche auf Anfrage

Anreise

1. Der Bus 12 (Richtung Schosshalde Zentrum Paul Klee) fährt während der Öffnungszeiten des Zentrums Paul Klee ab «Hauptbahnhof» durch die Berner Altstadt vorbei am Bärengraben direkt vor den Eingang des Zentrums Paul Klee – und zurück. Die Fahrt dauert gut 10 Minuten. 2. Das Tram 5 (Richtung Ostring) fährt ab Hauptbahnhof über die Kirchenfeldbrücke vorbei an der Kunsthalle, am Historischen Museum bis zur Endstation «Ostring». Die Fahrt dauert gut 10 Minuten. Von hier gelangen Sie in weiteren 5 Minuten zu Fuss zum Südportal des Zentrums Paul Klee.

Impressum

◗ Grafikvorlageraum 14–18 Uhr (auf Voranmeldung) Do

3. Mit der S-Bahn fahren Sie bis «Stadion Wankdorf Stade de Suisse», von dort nehmen Sie den Bus 28 bis «Weltistrasse» und gelangen direkt zum Südportal. 4. Vom Bahnhof SBB «Ostermundigen» wandern Sie in 20 Minuten zu Fuss zum Zentrum Paul Klee. Entweder durch den Schosshaldenwald oder entlang des Friedhofs, wo sich auch das Grab von Paul Klee befindet. 5. Die Anreise per Auto oder Car erfolgt über die Autobahn A6. Ausfahrt Ostring, den Wegweisern «Zentrum Paul Klee» folgen. Die Parkplätze beim Zentrum Paul Klee sind kostenpflichtig.

Verpflegung ◗ Für Schulklassen und Gruppen mit kleinem Budget stellt das Restaurant auf Voranmeldung attraktive Lunch-pakete bereit. Gruppen, die im Kindermuseum Creaviva einen Workshop buchen, können ihren Lunch im Loft des Kindermuseums einnehmen. ◗ Preiswerte Snacks für den kleinen Hunger bietet das Café in der Museumsstrasse an, kulinarische Leckerbissen das Restaurant Schöngrün in der unmittelbar neben dem Zentrum liegenden, sanft renovierten, denkmalgeschützten Villa. Bankette werden vom Betreiber ZFV-Unternehmungen auf Anfrage organisiert. Mehr dazu unter www.zpk.org.



Öffnugszeiten Kindermuseum Creaviva

Offenes Atelier: 10,12,14,16 Uhr, Donnerstag zusätzlich um 19 Uhr Entritt Loft: Mo Di – So Do

geschlossen 9–18 Uhr 9–21 Uhr

Workshops sind auch ausserhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage möglich.

Tarife

Eintrittspreise Zentrum Paul Klee (Änderungen vorbehalten) Sammlung (mit Wechselausstellung): Erwachsene Kinder 6 bis 16 Jahre Kinder bis 6 Jahre Schüler mit der Klasse Führungen

CHF 14.– (16.–) 6.– (8.–) CHF Eintritt frei 5.– CHF Tarife auf Anfrage

Richtpreise Kindermuseum Creaviva (Änderungen vorbehalten) Ausstellung Loft

Eintritt frei

Offenes Atelier

1 St

CHF

15.–

Workshops Kindergarten/ Schulklasse

2 St

Erwachsene Lehrerfortbildung Kindergeburtstage Kinderforum Jugendforum Erwachsenenforum Kinder führen Kinder

2 St 2 St 2 St 2 St 2 St 2 St 1 St

CHF bis CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF

160.– 210.– 530.– 530.– 250.– 60.– 90.– 180.– 8.–

(6er Karte) (6er Karte) (6er Karte)