Forschung, Innovationen und Klinik

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Forschung, Innovationen und Klini...
Author: Eugen Schenck
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Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

Forschung, Innovationen und Klinik Termin: Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr Ort: Hamburg Messe & Congress GmbH, Raum Prag, 2. Obergeschoss Anschrift: Messeplatz 1, 20357 Hamburg Themen und Referenten: Nachwuchs-Förderung der DDG Professor Dr. rer. nat. Annette Schürmann Kongresspräsidentin Diabetes Kongress 2017, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Sprecherin des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. (DZD) und Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) Closed-Loop-Systeme bereits auf dem Weg zur Standardtherapie des Typ-1-Diabetes? Professor Dr. med. Olga Kordonouri Chefärztin am Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche, Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover Den Patienten eine Stimme geben Dr. med. Jens Kröger Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ärztlicher Leiter des ambulanten Zentrums für Diabetologie Hamburg Bergedorf Wie viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von einem Typ-1-Diabetes betroffen? Ursachen und Prognosen Professor Dr. med. Andreas Neu Oberarzt der Diabetes-Ambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Pflegenotstand, Pflegeweiterbildung: Diabetesversorgung von Jung und Alt in der Zukunft Dr. med. Jürgen Wernecke Chefarzt der Klinik für Diabetologie und Medizinisch-Geriatrischen Klinik am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DDG, Stuttgart Ihr Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich Pressestelle Diabetes Kongress 2017 Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Vor Ort auf dem Kongress: vom 24. bis 27. Mai 2017 Hamburg Messe Presseclub, 2. Obergeschoss Tel.: 040 3569 5301

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

Forschung, Innovationen und Klinik Termin: Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr Ort: Hamburg Messe & Congress GmbH, Raum Prag, 2. Obergeschoss Anschrift: Messeplatz 1, 20357 Hamburg

Inhalt: Pressemitteilungen Redemanuskripte Ausschreibung Medienpreis Zahlen und Fakten zu Diabetes mellitus und der Fachgesellschaft DDG Lebensläufe der Referenten Bestellformular für Fotos

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Ihr Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich Pressestelle Diabetes Kongress 2017 Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Vor Ort auf dem Kongress: vom 24. bis 27. Mai 2017 Hamburg Messe Presseclub, 2. Obergeschoss Tel.: 040 3569 5301

PRESSEMITTEILUNG Diabetes Kongress 2017: „Fortschritt für unsere Patienten“ 24. bis 27. Mai 2017, Hamburg Messe

Big Data, Apps, Telemedizin und Co. in der Patientenbetreuung:

Diabetologen erwarten von Digitalisierung mehr Zeit und bessere Ergebnisse

Berlin, 26. Mai 2017 – Als einer der großen Megatrends neben der demografischen Entwicklung oder der Globalisierung beeinflusst die Digitalisierung unsere Gesellschaft. Für das Gesundheitswesen bietet sie enorme Optimierungspotenziale. Digitale Anwendungen wie Big Data, Apps oder Telemedizin werden in den kommenden Jahren die Medizin verändern. Daher diskutieren medizinische Fachgesellschaften zunehmend über bisherige analoge Definitionen von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, um über neue digitale Behandlungs-, aber auch Datenschutz- und Datensicherheitsstandards zu entscheiden. Auch die Zukunft einer patienten-zentrierten Diabetologie liegt in der Aufbereitung von Gesundheitsdaten und ihrer Interpretation. Chancen der Digitalisierung für Patienten mit Diabetes sind unter anderem eine flächendeckende Versorgung von hoher diabetologischer Qualität, Flexibilität und größere Freiheit sowie eine Stärkung der „Sprechenden Medizin“. Der diesjährige Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 24. bis 27. Mai 2017 in Hamburg thematisiert die Digitalisierung unter dem Motto „Fortschritt für unsere Patienten“.

Benötigen Menschen mit Diabetes in zehn Jahren noch einen Diabetologen, wenn Algorithmen die Technologie-Produkte steuern, das Wissensmanagement organisieren, über Big Data-Analysen Empfehlungen für Diagnostik und Therapie liefern und sogar zukünftige Krankheitsverläufe prognostizieren können? „Der Diabetologe wird trotz oder auch wegen dieser Entwicklung unersetzbar bleiben“, ist Professor Heinemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie (AGDT) der DDG, sicher. „Ärzte, die

patientenorientiert arbeiten, werden die Entlastung durch Big Data als digitale Entscheidungshilfen für Diagnostik und Therapie begrüßen und gleichzeitig die Zeit für die Sprechende Medizin als Folge einer immer mehr personalisierten Diabetologie nutzen.“ Die Dateninterpretation aus den verschiedenen Geräten wie Insulinpumpen, Systemen zur kontinuierlichen Glukosemessung und Geräten wie „Wearables“ wird dazu weiter an Bedeutung zunehmen.

Die DDG hat Anfang 2017 die „Task Force Digitalisierung“ gegründet und Handlungsfelder identifiziert, die sie derzeit bearbeitet: „Die Gematik GmbH in Berlin erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und in Konsequenz des E-Health-Gesetzes die Telematikinfrastruktur, um Praxen, Kliniken, Krankenkassen und Versicherte digital miteinander zu vernetzen“, erklärt Manuel Ickrath, Sprecher der Task Force. „Die DDG hat sich bereits mit der Gematik verständigt und ihre Federführung angemeldet, den medizinischen Standard für die Indikation Diabetologie zu formulieren und vorzugeben.“ Ebenso habe die Task Force Digitalisierung zu einem Runden Tisch mit der DiabetesIndustrie eingeladen, um eine gemeinsame digitale Plattform zu schaffen. Eine weitere Herausforderung ist der Datenschutz, Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Kongresspräsident und Mediensprecher der DDG, erläutert: „Diabetes ist eine Datenmanagement-Erkrankung. Einerseits müssen sensible Patientendaten geschützt werden, andererseits müssen wir aber auf die Nutzung von Patientendaten für die Zwecke von Forschung und Wissenschaft bestehen, um die Chancen der Big-Data-Analysen für die Diabetologie einsetzen zu können.“ Auch hier arbeite eine Arbeitsgruppe von Diabetologen und Juristen an einer entsprechenden Formulierung. Im Rahmen des Diabetes Kongresses 2017 in Hamburg diskutieren die Teilnehmer in mehreren Symposien über Potenziale und Risiken der Digitalisierung.

Alle Informationen zum Diabetes Kongress 2017 sind im Internet unter www.diabeteskongress.de zu finden. Kurzfilme mit Interviews und Beiträgen zum Diabetes Kongress 2017 finden Interessierte in der Mediathek.

PRESSEMITTEILUNG Diabetes Kongress 2017: „Fortschritt für unsere Patienten“ 24. bis 27. Mai 2017, Hamburg Messe

Neue Therapieansätze bei Typ-1-Diabetes:

„Closed Loop“-Systeme als künstliche Bauchspeicheldrüse ab 2018 Realität

Berlin, 26. Mai 2017 – Rund 300.000 Menschen in Deutschland sind an Typ-1Diabetes erkrankt. Sie müssen lebenslang mehrmals täglich ihren Blutzucker messen und ihre Insulintherapie an die Werte anpassen. Das Kinder- und Jugendkrankenhaus „AUF DER BULT“ in Hannover testet gemeinsam mit internationalen Forscherteams ein „Hybrid-Closed-Loop“-Gerät an Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, dessen Wirkungsweise einer künstlichen Bauchspeicheldrüse entspricht, indem es Messungen und notwendige Insulingaben weitestgehend automatisch steuert. 2018 wird die Technologie in Deutschland verfügbar sein. Weltweit arbeiten weitere akademische und kommerzielle Gruppen an ähnlichen Systemen und Zulassungsstudien. Neue Therapieansätze bei Typ-1-Diabetes diskutieren Experten beim Diabetes Kongress 2017. Professor Dr. med. Olga Kordonouri vom Kinderkrankenhaus „AUF DER BULT“ erläutert den aktuellen Stand im Rahmen der Kongress-Pressekonferenz am Freitag, den 26. Mai 2017 in Hamburg. Die 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft findet vom 24. bis 27. Mai 2017 in Hamburg statt.

Die bei Typ-1-Diabetes bislang mehrmals täglich notwendigen Blutzuckermessungen und daran angepassten Insulingaben sind besonders für die hierzulande etwa 31.000 betroffenen Kinder und Jugendlichen häufig mit hohem Aufwand verbunden. Ein „Closed Loop“-System („geschlossener Kreis“) vernetzt eine Insulinpumpe mit einem Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung im Unterhautfettgewebe, einem Blutzuckermessgerät zur Kalibrierung des

Sensors sowie einem Computerprogramm, das die automatische Steuerung der Insulinpumpe übernimmt. Alle Geräte kommunizieren drahtlos miteinander.

Die Entwicklung von „Closed-Loop“-Systemen hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht: „Das 'Hybrid-Closed-Loop',-System, welches wir gemeinsam mit internationalen Forscherteams testen,wurde nun in den USA behördlich zugelassen. Das System dosiert und gibt Insulin automatisiert ab“, erklärt Professor Dr. med. Olga Kordonouri, Chefärztin am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover. „Allerdings es vom Nutzer zu den Mahlzeiten eine manuelle Eingabe des Insulinbedarfs.“ Die Alltags-Anwendung bei jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Diabetes Typ 1 im Rahmen einer klinischen Studie habe sich bewährt: „Die Stoffwechsellage der Probanden verbesserte sich signifikant, gleichzeitig sank bei ihnen auch deutlich die Gefahr einer Unterzuckerung“, erläutert Professor Kordonouri. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anwendung sei jedoch eine umfassende Schulung der Patienten im Umgang mit der neuen Technologie. In Deutschland wird sie 2018 erhältlich sein.

Alle Informationen zum Diabetes Kongress 2017 sind im Internet unter www.diabeteskongress.de zu finden. Kurzfilme mit Interviews und Beiträgen zum Diabetes Kongress 2017 finden Interessierte in der Mediathek.

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg

Nachwuchs-Förderung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Professor Dr. rer. nat. Annette Schürmann, Kongresspräsidentin Diabetes Kongress 2017, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Sprecherin des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. (DZD) und Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) Aufgrund der Ökonomisierung in der Medizin sind leider Abteilungen mit den Schwerpunkten Endokrinologie und Diabetes an Krankenhäusern geschlossen worden, die Zahl klinischer Lehrstühle in der Diabetologie wurde reduziert und das obwohl jedes Jahr circa 300 000 Neuerkrankte dazukommen. Als Folge dieser Einschnitte ist nicht nur die Versorgung der an Diabetes erkrankten Patienten gefährdet, sondern auch die Ausbildung und Rekrutierung des ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchses.

Das Mentoring-Programm der DDG Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat auf diese Situation unter anderem damit reagiert, dass sie seit nunmehr zehn Jahren für die DDG-Frühjahrs- und Herbstkongresse Reisestipendien an junge Menschen aus Medizin und Naturwissenschaften vergibt. Die Finanzierung der Reisekosten und Kongressgebühren ermöglicht es den Stipendiaten, sich zu den diversen Bereichen der Diabetologie, zu Themen aus der Grundlagenforschung, klinischen Studien, Sekundärkomplikationen, Versorgungsforschung und anderen fortzubilden. Seit einigen Jahren verknüpfen wir die Stipendien mit einem Mentoring-Programm und sind damit in regem Austausch mit den 150 (Frühjahr) beziehungsweise 50 (Herbst) Studenten, Doktoranden und Assistenzärzten. Als Mentoren nehmen sich bei jedem Kongress etwa acht Professoren, Ärzte aus Schwerpunktpraxen ebenso wie Kollegen aus der Industrie Zeit, um den Stipendiaten einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand der DiabetesErkrankungen und die verschiedenen Karrieremöglichkeiten zu geben, aber auch Tipps für das gute Schreiben von Abstracts und Publikationen. Während des gesamten Diabetes Kongresses steht den Stipendiaten ein eigener Raum, die Tomorrow Lounge zur Verfügung, in dem die Treffen mit den Mentoren, ein gemeinsames Mittagessen mit Diskussionen stattfinden und das Abschluss-Symposium vorbereitet werden kann, das am letzten Kongresstag stattfindet. In diesem AbschlussSymposium tauschen sich die Stipendiaten darüber aus, was sie auf dem Kongress gelernt haben, stellen Verständnisfragen an die Mentoren und diskutieren diverse Aspekte der Diabetologie. Eine Gruppe von Stipendiaten findet sich bereits zu Beginn der Tagung zusammen, um in der Erstellung von Blogs unterwiesen zu werden und während der folgenden Tage Kurznachrichten über den Kongress zu posten. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass einer unserer treuen Stipendiaten, Herr Jonas Kortemeier, in diesem Jahr selbst einen Programmpunkt zum Thema

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg „Weiterbildung und Karriere in der patientenzentrierten Diabetologie“ vorbereitet hat. Dieses Beispiel und auch die Tatsache, dass sich Stipendiaten wieder bewerben und im Laufe des Jahres mit konkreten Fragen Kontakt zu uns aufnehmen, macht deutlich, dass unsere Hilfsangebote angenommen werden. Der Diabetes Kongress bietet den Stipendiaten also eine ideale Plattform, mehr über das vielfältige Fachgebiet zu erfahren und sich mit Kommilitonen und Kollegen zu vernetzen. Die DDG hofft auf diese Weise dazu beizutragen, junge Kollegen für die Diabetologie zu begeistern und angehende Diabetologen zu fördern.

Nachwuchsgewinnung und -förderung als eines von zehn strategischen Handlungsfeldern der DIABETOLOGIE 2025 Im Rahmen des Strategiepapiers DIABETOLOGIE 2025 setzt sich die DDG zusammen mit einigen Bundesverbänden und Patientenorganisationen dafür ein, dass die Diabetologie im Medizinstudium standardmäßig verankert und im Lernzielkatalog des Studiums besser abgebildet wird. Weiteres Ziel ist es, die Zahl der Lehrstühle für Diabetologie und Stoffwechsel in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin zu erhöhen und die Diabetologie als selbstständige Einheit in großen Versorgungskrankenhäusern zu erhalten. Um die Karrierewege in der Diabetologie attraktiv zu machen, muss die ärztliche Qualifikation, zum Beispiel als Facharzt für Diabetologie, etabliert und anerkannt werden.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Mai 2017

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg

Closed-Loop-Systeme bereits auf dem Weg zur Standardtherapie des Typ-1-Diabetes? Professor Dr. med. Olga Kordonouri, Chefärztin am Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche, Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover Der „Closed Loop“ – die künstliche Bauchspeicheldrüse Seit einem halben Jahrhundert ist es der Traum vieler Diabetologen, eine Maschine zu entwickeln, die automatisch die Regulation des Blutzuckers übernimmt, sodass der Patient Blutzuckerwerte im erwünschten Bereich – also ohne gefährliche Unter- oder Überzuckerungen – hat. Man spricht von einer „künstlichen Bauchspeicheldrüse“. Heutzutage besteht sie aus der Insulinpumpe, dem Sensor zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) im Unterhautfettgewebe, dem Blutzuckermessgerät zur Kalibrierung des Sensors sowie einem Computerprogramm, das die automatische Steuerung der Insulinpumpe übernimmt. Alle Geräte kommunizieren über Funkwellen miteinander. Daher sprechen wir auch von einem geschlossenen System (englisch: closed loop).

Bei der nächtlichen, mahlzeitenunabhängigen Glukosekontrolle hat die Entwicklung von Closed-Loop-Systemen in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Dazu wird die Basalrate entsprechend den aktuellen, kontinuierlich gemessenen Glukosewerten und den vorausgegangenen individuellen Sensorglukose- und Insulininfusions-Daten konstant angepasst. Mit der Zulassung des Systems „MiniMed 670G“ (Firma Medtronic) durch die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) wird erstmals ein System behördlich genehmigt, das automatisiert Insulin abgibt und dosiert. Es erfordert allerdings die manuelle Eingabe von Insulin zu den Mahlzeiten in das System durch den Patienten (sogenannter Hybrid-Closed-Loop, der in Deutschland 2018 erhältlich sein wird). In der Alltagsanwendung des Systems durch jugendliche und erwachsene Patienten mit einem guten Diabetesmanagement konnte eine signifikante Verbesserung der Stoffwechsellage (HbA1c von 7.4±0.9 Prozent auf 6.9±0.6 Prozent) bei gleichzeitiger Verminderung der Unterzuckerungen gezeigt werden. Auch andere kommerzielle und akademische Gruppen (zum Beispiel AP@home, Bionic Pancreas, Bigfoot Biomedical, Cambridge University, DreaMed, Inreda, Insulet, TypeZero) arbeiten an Systemen und Zulassungsstudien. Obwohl vollständig automatische Systeme wegen der fehlenden Mahlzeitenabschätzung aktuell noch nicht praktikabel erscheinen, laufen bereits erste Studien mit automatisierter Bolusgabe (sogenannter Advanced HybridClosed-Loop). Braucht man noch Schulung bei (halb) automatisierten Closed-Loop-Systemen? Auch in der Zukunft kann auf eine Schulung der Patienten nicht verzichtet werden. Grundvoraussetzungen für das korrekte Funktionieren eines Closed-Loop-Systems

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg bleiben die Sicherstellung der Sensorgenauigkeit durch regelmäßige Kalibrierung, die Sicherstellung der Insulinzufuhr durch korrekte Katheterlage an dafür geeigneten Positionen, die Sicherstellung der Pumpenfunktion und das korrekte Befüllen mit Insulin sowie die umfassende Schulung des Patienten im Umgang mit seinem Diabetes: Er muss bei hohen oder niedrigen Werten geeignete Maßnahmen zur Therapie ergreifen können. Die neuen Technologien erfordern zum Teil auch ein verändertes Verhalten. So darf der Patient bei abgeschalteter Insulinzufuhr (zur prädiktiven Vermeidung einer Hypoglykämie) beispielsweise nicht gleichzeitig Traubenzucker zu sich nehmen. Seit Kurzem ist erstmals ein firmenunabhängiges Schulungsprogramm für Patienten mit einer sensorunterstützten Diabetestherapie verfügbar. Einige Patienten wollen nicht mehr warten: das „OpenAPS“-Projekt Mit der Initiative #wearenotwaiting haben Patienten beziehungsweise Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes „Eigenbau-Closed-Loop-Systeme“ entwickelt. Sie bestehen ebenfalls aus einer Insulinpumpe, einem CGM-System, einem Steuerungs- und einem Schnittstellengerät, das die CGM-Daten in Befehle übersetzt, die von der Pumpe gelesen werden können. Dieses „selbst gebastelte Closed-Loop-System übernimmt die Versorgung mit Basalinsulin. Das Insulin zu den Mahlzeiten und zu Korrekturgaben muss nach wie vor manuell abgegeben werden. Die Motivationen der Nutzer in der „OpenAPS“Community sind unterschiedlich: die Verbesserung des HbA1c-Wertes, mehr Zeit im glykämischen Zielbereich, Hypoglykämievermeidung, insbesondere nachts et cetera. Die Anwender müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sie hier auf eigene Verantwortung und ohne ärztliches Monitoring handeln und keine Gewährleistung erhalten, sollte das jeweilige System einmal nicht voll funktionsfähig sein.

„Closed Loop“ – Marktrelevanz ab 2018 Closed-Loop-Systeme, also künstliche Bauchspeicheldrüsen, die automatisiert Insulin abgeben, werden ab 2018 in Deutschland Realität. Nach der jüngst erfolgten Zulassung in den USA ist zu erwarten, dass sie auch hierzulande aus der Studien- in die Anwendungsphase treten und eine rasche Verbreitung bei Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus finden werden. Grund: Closed-Loop-Systeme verbessern die Stoffwechsellage der Patienten signifikant und vermindern gleichzeitig die Gefahr einer Unterzuckerung deutlich.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Mai 2017

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg Den Patienten eine Stimme geben Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ärztlicher Leiter des ambulanten Zentrums für Diabetologie Hamburg Bergedorf 6,7 Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes. Täglich kommen 1 000 Neuerkrankte hinzu.

Angesichts der kontinuierlich steigenden Zahl der Erkrankten ist es für diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und die Diabetes-Selbsthilfeorganisationen völlig unverständlich, warum die Bundesregierung noch keinen Nationalen Diabetesplan verabschiedet hat. Dieser würde mit seinen Handlungsfeldern eine bestmögliche Versorgung sichern und einen gesunden Lebensstil fördern. Vor allem aber könnte auch die Selbsthilfe, die bei einer chronischen Krankheit so immens wichtig ist, durch den Ausbau der staatlichen Förderung gestärkt werden. Menschen mit Diabetes sind ihrer Erkrankung 365 Tage im Jahr 24 Stunden ausgesetzt und somit mehr als 99 Prozent der Therapie auf sich allein gestellt. Ein Austausch unter Betroffenen ist unbezahlbar und unabdingbar.

Diabetes-Last wiegt schwer

Für die Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen ist die Diagnose ein folgenschwerer Einschnitt: Sie müssen fortan tagtäglich mit der Krankheit leben. Für den Rest ihres Lebens heißt es zum Beispiel für insulinpflichtige Menschen, täglich den Blutzucker zu messen, die Kohlenhydrate der Ernährung zu berechnen und daraus die Insulin-Dosis zu berechnen. Aber auch Menschen mit einer alleinigen diätetischen Therapie haben eine reduzierte Lebensqualität im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes (1). Stoffwechselgesunde Menschen können kaum nachvollziehen, welche Last eine chronische Krankheit wie Diabetes mit sich bringt: Während sich ein gesunder Mensch von einer akuten Krankheit mehr oder weniger schnell erholen kann, wiegt die DiabetesLast für die chronisch Erkrankten schwer und zunehmend schwerer. Denn neben der täglichen Angst vor Hypoglykämien können sich mit der Zeit Folgekrankheiten wie Erblindung, Nierenversagen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Amputationen einstellen. Jeder Zweite fühlt sich in seiner Lebensqualität eingeschränkt, ihm macht die Sorge vor Folgekrankheiten zu schaffen. Genauso viele Menschen fühlen sich ständig „angebunden“ und abhängig von ihrem Insulin oder ihren Tabletten (2).

Diabetes auf die politische Agenda

Und doch sieht man den Betroffenen auf den ersten Blick die Schwere der Erkrankung nicht an. Wir vermuten, dass dies mit ein Grund ist, weswegen wir immer noch keinen Nationalen Diabetesplan auf den Weg gebracht haben. Doch der Unmut der Betroffenen

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg über nicht erstattete innovative Therapien wächst. Es kann nicht sein, dass wir zehn Jahre gebraucht haben, um das CGM (kontinuierliche Glukose-Messung) in die Erstattung durch die Krankenkassen zu bekommen, um nur ein Beispiel zu nennen. Eine schnellere Erstattung moderner Therapien und Hilfsmittel wäre Patienten und Ärzten eine große Hilfe. Diabetes muss auf die politische Agenda für die neue Legislaturperiode.

Patientenrecht muss Mitbestimmungsrecht heißen

Ein Nationaler Diabetesplan würde nicht nur die Früherkennung systematisieren, Schulungsangebote erweitern und dadurch mehr Lebensqualität für Betroffene und Angehörige ermöglichen, er würde auch eine verhältnispräventiv ausgerichtete Prävention vorantreiben. Darüber hinaus brauchen wir als Herzstück eines Nationalen Diabetesplans ein epidemiologisch-klinisches Diabetes-Register, das langfristig eine bestmögliche Versorgung sichern kann. Und ganz wichtig, Patienten müssen endlich ein Mitbestimmungsrecht in den versorgungsrelevanten Entscheidungsgremien wie dem GBA, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, erhalten. Wenn der Patient in unserem Gesundheitssystem im Mittelpunkt steht, dann muss man ihn auch für mündig genug halten, ihm eine zählende Stimme zu geben. Sonst ist er weiterhin nur Mittel. Punkt.

Mit Angehörigen geschätzte 20 Millionen potenzielle Wähler

Auch die Angehörigen müssen sich mit der täglichen Einschränkung durch die DiabetesLast der Betroffenen auseinandersetzen und sie mittragen. Nach der Dawn2-Studie besteht bei 41 Prozent der Angehörigen ein reduziertes emotionales Wohlbefinden (3). So kommen geschätzte 20 Millionen potenzielle Wähler für die Bundestagswahl 2017 zusammen, die an patientenzentrierten Lösungen interessiert sind und sich für Diabetes als Wahlkampfthema stark machen könnten. Mit der Kampagne „Diabetes STOPPEN. Jetzt handeln!“ sind alle Interessierten aufgefordert, sich über die Website (www.diabetes-stoppen.de) mit wenigen Klicks einen Termin bei ihrem Wahlkreisabgeordneten zu machen oder eine E-Card mit dem eigenen Foto, die die persönliche Diabetes-Last thematisiert, an Bundeskanzlerin Angela Merkel oder den Kanzlerkandidaten Martin Schulz zu senden. Die Kampagne gibt so jedem Betroffenen und den Angehörigen die Möglichkeiten, politisch aktiv zu werden. Sie gibt den Patienten eine Stimme und verschafft Gehör.

SHILD-Studie

Auf dem Diabetes Kongress wird es heute, am Freitag, den 26. Mai um 16.30 Uhr in Raum St. Georg zum ersten Mal ein Mini-Symposium geben zum Thema „Selbsthilfe im

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg Praxisalltag“. Hier werden auch die ersten Ergebnisse der SHILD-Studie (4) der Medizinischen Hochschule Hannover über gesundheitsbezogene Selbsthilfe und ihre Wirkung vorgestellt. Menschen mit Diabetes, die sich einer Selbsthilfegruppe (SHG) anschließen, sind eher weiblich (56,9 Prozent), eher älter (Mittelwert 70,9 Jahre), bereits länger erkrankt (Mittelwert 19 Jahre), eher insulinpflichtig (76,3 Prozent) und haben mehr Komorbiditäten. Der Eintritt in die SHG erfolgt erst nach längerer Krankheitsdauer. Die Studie belegt, dass Selbsthilfegruppenmitglieder eine höhere Leitlinienkenntnis haben. Das führt uns zu der Annahme, dass Menschen mit Diabetes, die in der Selbsthilfe engagiert sind, den Praxisalltag der Hausärzte und Diabetologen erleichtern, da so weniger Zeit für die sprechende Medizin anfällt. 91 Prozent der Diabetiker in SHGs wollen von der Erfahrung anderer profitieren, 76 Prozent versprechen sich eine Senkung der Krankheitsbelastung.

Gründe, warum sich Menschen mit Diabetes nicht in der Selbsthilfe engagieren, sind zum einen ein Defizit an „geeigneten“, auch wohnortnahen Diabetes-SHGs, zum anderen die (zu) hohe Altersstruktur der bestehenden Gruppen. Es scheint großes Interesse an online-basierten SHGs vorhanden zu sein.

Fazit

Selbsthilfe wird an Bedeutung gewinnen, je mehr Versorgungslücken in einer älter werdenden Bevölkerung entstehen. Die Selbsthilfe wird sich jedoch weiter professionalisieren müssen, um sich mehr Gehör zu verschaffen und den politischen Druck zu erhöhen. Patienten brauchen ein Mitbestimmungsrecht in den relevanten Entscheidungsgremien für eine langfristig gesicherte bestmögliche Versorgung. Der neue Weg der Online-Selbsthilfe sollte konsequent verfolgt werden. Erste Schritte sind hier mit der Deutschen Diabetes Online Community (#dedoc) schon gemacht.

Quellen: (1) Nicolucci A et al. Diabet Med 2013;30(7):767-777. (2) GfK Marktforschung für den Diabetes Ratgeber, Quelle: dpa vom 10.10.2016. (3) Kovacs Burns K et al. Diabet Med 2013;30:778-788. (4) Kramer Silke, MPH, Medizinische Hochschule Hannover, Mai 2017, https://www.uke.de/extern/shild/

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Mai 2017

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg

Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Häufigkeit und Ursachen Professor Dr. med. Andreas Neu, Oberarzt der Diabetes-Ambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Weltweit nimmt die Neuerkrankungsrate des Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter zu. In Europa wird ein jährlicher Anstieg um drei bis vier Prozent beobachtet. Dieser Trend ist konstant und über die letzten 30 Jahre hinweg ungebrochen. Auch in Deutschland steigt die jährliche Zahl der Neuerkrankungen in dieser Dimension mit knapp vier Prozent. Dafür liegen hinreichend belastbare und aussagekräftige Zahlen vor: Drei Register erfassen kontinuierlich Daten zum Typ-1-Diabetes seit Anfang der 1990er-Jahre: Das älteste Register ist in Tübingen angesiedelt und erfasst die Neuerkrankungen in Baden-Württemberg (Koordination Prof. Dr. Andreas Neu). Zwei weitere Register werden in Düsseldorf (Koordination Dr. Joachim Rosenbauer) und in Dresden (Koordination Prof. Dr. Ulrike Rothe) geführt. Die Ergebnisse der Datenerhebung in allen Registern sind nahezu identisch und zeigen eine kontinuierliche Zunahme im gleichen Umfang.

Neuerkrankungsrate Typ 1 Diabetes mellitus 0 - 14 Jährige in Deutschland

Inzidenz (n/100.000/Jahr)

26.3 25

20

15

11.7

+ 3,9% pro Jahr

10

1986

1989

1992

1995

1998 2001 Jahr

2004

2007

2010

Neu A, Ehehalt S, Dietz K, 04-2013

Die aktuelle Inzidenzrate (Neuerkrankungen pro Jahr) in Deutschland liegt bei 22,9/100 000/Jahr. Dies entspricht jährlich etwa 2 500 Neuerkrankungen an Typ-1Diabetes im Alter von null bis 14 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Die Prävalenzrate (Zahl diabeteskranker Kinder zwischen null und 14 Jahren) in Deutschland liegt bei 150/100 000. Dies bedeutet, dass jedes 600. Kind unter 15 Jahren an einem

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg Typ-1-Diabetes erkrankt ist. Insgesamt sind rund 18 500 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren erkrankt. Betrachtet man die Zahl der unter 20-Jährigen, liegt die Zahl bei 31 000 (Quelle: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2017). Im Gegensatz zu den Prognosen um die Jahrtausendwende hat sich die vorhergesagte epidemieartige Ausbreitung des Typ-2-Diabetes bei Heranwachsenden nicht bestätigt: Der Typ-2-Diabetes spielt nach wie vor in Mitteleuropa eine nachgeordnete Rolle und ist in dieser Altersgruppe weit seltener anzutreffen als der Typ-1-Diabetes (Prävalenz Typ 2 bei unter 20-Jährigen 2,4/100 000). Die Ursachen für die Zunahme des Typ-1-Diabetes sind immer noch unklar: Diskutiert wird die Frage einer besseren Erfassung, die Frage nach einem veränderten Genpool durch die Optimierung der Versorgung von Diabetespatienten sowie Veränderungen in den Lebensumständen. Während methodische und genetische Ursachen die rasche Zunahme in so kurzer Zeit nicht erklären, gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Veränderungen in unserer Lebensführung zumindest anteilig für die Zunahme des Typ-1Diabetes im Kindes- und Jugendalter verantwortlich sind. Insbesondere die deutliche Zunahme dieser Erkrankung in den neuen Bundesländern und der Angleich auf Westniveau nach der Wende deuten in diese Richtung.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Mai 2017

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg

Diabetes-Tsunami trifft auf DDG-Ausbildungs-Offensive Dr. med. Jürgen Wernecke, Chefarzt der Klinik für Diabetologie und MedizinischGeriatrischen Klinik am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg Diabetes ist der Krankheits-Tsunami unseres Jahrhunderts: Verdopplung der Zahlen in den letzten zehn Jahren! Ursachen sind steigende Lebenserwartung und westlicher Lebensstil. Dabei sind wir in Deutschland mit zehn Prozent Diabetikern in der Bevölkerung (15 Prozent bei den über 70-Jährigen) scheinbar noch gut gestellt. Allerdings heißt das beim genaueren Hinsehen 40 000 Amputationen, 2 000 Erblindungen pro Jahr durch Diabetes und Kosten von circa 35 Milliarden Euro pro Jahr. Jeder zehnte Euro der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) wird für Diabetes ausgegeben. Davon fällt der Hauptanteil auf die Älteren mit Diabetes, bei denen die Häufigkeit eines Diabetes auf über 20 Prozent ansteigt. Therapie und Prognose dieser Patienten hängt sehr von ihren funktionellen Einschränkungen ab. Während die einfach nur kalendarisch Älteren, funktionelle unabhängige Patienten wie jüngere Menschen behandelt werden, unterscheidet sich die Therapie der Älteren mit funktionell leichten oder schweren Handicaps deutlich. Dieses Wissen ist aber noch viel zu wenig unter Ärzten und Pflegekräften verbreitet: Beispielsweise wusste in einer Untersuchung in Pflegeheimen kaum jemand von unterschiedlichen Therapiezielen und nur weniger als 50 Prozent der Altenpflegekräfte wusste, was im Falle einer lebensgefährlichen Unterzuckerung zu tun ist. Dabei ist die Unterzuckerung durch eine überdosierte Diabetestherapie in den letzten Jahren in den Fokus der Gefahren bei Diabetes gerückt: Schwere Unterzuckerungen können zu ausgeprägten Herzrhythmusstörungen mit plötzlichen Todesfällen führen, schwere Unterzuckerungen steigern auch deutlich das Demenzrisiko. Deshalb sollten ältere, funktionseingeschränkte Menschen mit Diabetes höhere Blutzuckertherapieziele erhalten als jüngere Menschen mit Diabetes. Trotz dieser seit zehn Jahren bekannten Forderung werden ältere Menschen teilweise sogar mit ausgeprägter Herzschwäche „besser behandelt“ als jüngere Menschen. Dieses mangelnde Fachwissen trifft auf eine rasant ansteigende Zahl an pflegebedürftigen älteren Menschen mit Diabetes: Laut Statistischem Bundesamt rechnet man mit einer Verdopplung der Pflegebedürftigen innerhalb der nächsten 40 Jahre. Schon jetzt werden knapp drei Millionen Pflegebedürftige versorgt, davon circa 70 Prozent noch zu Hause, etwa 1,4 Millionen durch Angehörige und knapp 700 000 durch einen Pflegedienst. Weitere knapp 800 000 Pflegebedürftige werden mittlerweile in stationären Heimen versorgt. Hinzu kommt eine galoppierende Ressourcenknappheit: Während der aktuelle Ärztemangel bereits öffentlich bekannt ist (circa 50 000 fehlende Ärzte im

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg ambulanten Bereich bis 2020), ist die Pflegefachkraft heute schon die knappste Ressource der Europäischen Gemeinschaft mit derzeit 250 000 fehlenden examinierten Vollzeitpflegekräften. Mittelfristig lässt sich dieses Problem durch Steigerung der Berufsattraktivität und Gewinnung ausländischer Kräfte vielleicht vermindern. Kurzfristig kann man nur die vorhandenen Pflegekräfte besser ausbilden, den Mangel mit Qualität abmildern. Dazu hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft ein KurzzeitAusbildungsprogramm „Basisqualifikation Diabetes“ entwickelt. Dies wird erstmalig auf dem DDG Jahreskongress in Hamburg zur flächendeckenden Weitergabe und Ausbildung angeboten.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Mai 2017

Diabetes mellitus – Zahlen und Fakten Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann.

Zahlen: Von Diabetes mellitus sind in Deutschland – laut Robert Koch-Institut – mehr als sechs Millionen Menschen betroffen (2012). Das ist eine Steigerung um 38 Prozent seit 1998, nur 14 Prozent davon sind altersbedingt. Jedes Jahr kommen etwa 270 000 Neuerkrankungen hinzu. Bis 2030 wird mit einem Anstieg auf acht Millionen Erkrankte gerechnet. Jedes Jahr erblinden 2 000 Menschen infolge von Diabetes, mehr als 2 000 Menschen werden dialysepflichtig und 40 000 Amputationen werden durch Diabetes verursacht. Ursachen: Rund 95 Prozent der Diabetespatienten haben einen Typ-2-Diabetes. Zu den Auslösern eines Typ-2-Diabetes gehören Übergewicht, Mangel an Bewegung, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck sowie genetische Faktoren. Circa 300 000 Menschen haben einen Typ-1-Diabetes. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine angeborene Autoimmunkrankheit, die meist im Kindes- und Jugendalter auftritt: Die Zellen der Bauchspeicheldrüse produzieren dann kein Insulin mehr. Begleit- und Folgeerkrankungen: Die Folgen von Diabetes mellitus sind vor allem dann schwerwiegend, wenn die Erkrankung über lange Zeit unentdeckt oder der Blutzucker unzureichend eingestellt ist. Zu den gravierendsten Folgeerkrankungen gehören Schlaganfall, Herzinfarkt, Netzhauterkrankung bis hin zur Erblindung, Diabetisches Fußsyndrom mit Gefahr der Amputation, und Niereninsuffizienz. Behandlung: Typ-2-Diabetes kann häufig mit Ernährungsumstellung und mehr körperlicher Bewegung behandelt werden. Knapp die Hälfte der Patienten erhält Tabletten (orale Antidiabetika) und etwa 30 Prozent der Patienten werden ausschließlich oder in Kombinationstherapie mit Insulin behandelt. Typ-1-Diabetes muss immer mit dem Hormon Insulin behandelt werden. Amputationen als Folge des Diabetischen Fußsyndroms können nachweislich durch eine strukturierte Behandlung im interdisziplinären Team vermieden werden.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Die Deutsche Diabetes Gesellschaft wurde 1964 gegründet und gehört mit über 9 000 Mitgliedern zu den großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Mitglieder sind Ärzte in Klinik und Praxis, Wissenschaftler, Psychologen, Apotheker, Diabetes-Fachkräfte sowie andere diabetologisch tätige Experten. Ziel aller Aktivitäten der DDG sind die Prävention des Diabetes und die wirksame Behandlung der daran erkrankten Menschen. Zu den Aufgaben der DDG im Einzelnen gehören: • • • • •

die Fort- und Weiterbildung von Diabetologen, Diabetesberaterinnen, Diabetesassistentinnen, Diabetes-Pflegefachkräften, Wundassistentinnen und Fachpsychologen die Zertifizierung von Diabetespraxen und Krankenhäusern die Entwicklung von medizinischen Leitlinien zu Diagnostik und Therapie des Diabetes die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung die Information und der wissenschaftliche Austausch über neueste Erkenntnisse, unter anderem auf zwei großen Fachkongressen im Frühjahr und Herbst jeden Jahres

Zunehmend an Bedeutung gewinnt das gesundheitspolitische Engagement der Fachgesellschaft. Die DDG ist im regelmäßigen Gespräch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages, dem Bundesgesundheitsministerium, den Verantwortlichen im Gemeinsamen Bundesausschuss und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Meinungsbildung durch die Herausgabe von Stellungnahmen und eine aktive Medienarbeit. In 29 Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften werden einzelne Themen fokussiert bearbeitet. Auf Länderebene arbeiten 15 Regionalgesellschaften daran, dass Ärzte die Erkenntnisse und Empfehlungen der DDG in die tägliche Praxis umsetzen und auf diese Weise dem Patienten zugutekommen lassen. Weitere Informationen unter www.ddg.info

DDG Medienpreise 2017 für exzellente Aufklärung und Berichterstattung über Diabetes Die Medienpreise der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2017 sollen in das Reich der Märchen und Mythen führen. Denn noch immer geistern die eigenartigsten Vorstellungen und Vermutungen durch die Köpfe der Menschen, wenn sie das Wort Diabetes hören. Von „das bisschen Zucker ist nicht so schlimm“ über „außer mit Medikamenten kann man nichts dagegen tun“ bis zu „da ist jeder selbst schuld dran“ reichen die Mutmaßungen und Vorurteile. Hinter einem Diabetes mellitus verbergen sich sehr komplexe Erkrankungen mit schwerwiegenden Folgen. Da zum Beispiel der Typ-2-Diabetes lange Zeit keine belastenden Symptome verursacht, ist es nicht ganz leicht, den Betroffenen und ihren Angehörigen zu vermitteln, wie ernst sie den Diabetes und seine Therapie nehmen müssen. Zusammen mit dem Geflecht aus Mythen kann mitunter eine Situation entstehen, die die Therapie erschwert. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft schreibt 2017 zum vierten Mal Medienpreise aus. Es werden Preise in den Kategorien Text, Hörfunk und Fernsehen vergeben; jeder Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich fundiert, differenziert und intensiv mit Diabetes mellitus befasst haben und denen es gelingt, verständlich und überzeugend zum Beispiel über Prävention, Diagnostik und Behandlung von Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 zu berichten. Dabei gelingt es hoffentlich auch, die gesellschaftlich-soziologischen Vorstellungen des Krankheitsbildes aufzugreifen und Diabetes „von Mythen zu befreien“. Kategorie: Text (Artikel der Tages- und Wochenpresse, aus Zeitschriften sowie im Internet veröffentlichte Textbeiträge) Kategorie: Hörfunk Kategorie: Fernsehen In das Auswahlverfahren werden Presseveröffentlichungen (print und online) sowie Beiträge aus Hörfunk und Fernsehen einbezogen, die zwischen dem 1. August 2016 und dem 31. Juli 2017 im deutschsprachigen Raum publiziert wurden und einem breiten Publikum Informationen aus dem Gebiet der Diabetologie vermitteln. Wissenschaftliche Publikationen in medizinischen Fachzeitschriften werden bei der Vergabe der Preise nicht berücksichtigt. Bewerbungsunterlagen: Bitte schicken Sie Ihren Wettbewerbsbeitrag sowie einen kurzen tabellarischen Lebenslauf nebst Foto (bitte Copyright angeben) bis zum 31. Juli 2017 an die Pressestelle der DDG.

Bitte beachten Sie: Autoren können sich jeweils nur mit einem Beitrag bewerben. Serienbeiträge können aufgrund des Umfangs leider nicht angenommen werden. Reichen Sie Ihren Beitrag bitte per E-Mail ein: x x x x x

Kurzer Lebenslauf mit Foto (650 x 370 px und Angabe zum Copyright) des Bewerbers als Word- oder PDF-Datei Print-Beitrag als PDF Audiobeitrag mp3- oder mp4-Datei, inkl. Sendemanuskript als PDF Beiträge/Artikel, die im Internet veröffentlicht wurden, mit Link und Textfassung als PDF TV-Beiträge als mp3- oder mp4-Datei, inkl. Sendemanuskript als PDF

TV-Beiträge mit hohem Datenvolumen bitte als DVD (zwei Kopien) per Post an die DDG Pressestelle schicken. Hierzu folgende Angaben mitliefern: Name und Adresse des Autors und/oder der Redaktion, Titel des Beitrags, Sendeformat/Sendereihe, Sendedatum und Zielgruppe (ggf. Link, falls Beitrag im Web abrufbar). Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury unter Leitung der DDG. Der Preis kann auf Vorschlag der Jury geteilt werden, wenn zwei gleichwertige und preiswürdige Bewerbungen in einer Kategorie vorliegen. Gelangt die Jury zu der Einschätzung, dass preiswürdige Publikationen bis zum Meldeschluss dieser Ausschreibung nicht vorliegen, wird der Preis nicht vergeben. Die Preisvergabe erfolgt auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2017 (10. bis 11. November 2017, Mannheim). Die persönliche Teilnahme der Preisträger ist ausdrücklich erwünscht. Die Entscheidung der Jury ist endgültig und nicht anfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Annahme des Preises erklärt der Preisträger/die Preisträgerin sein/ihr Einverständnis mit der Wiedergabe der ausgezeichneten Publikation auf der Homepage der DDG und ggf. in anderen Publikationen der Fachgesellschaft.

Übersicht: Zielgruppe: Fachgebiet: Medium: Dotierung: Einsendeschluss: Kontakt:

Journalistinnen und Journalisten Gesundheit und Medizin Print-, Hörfunk-, Fernseh-, Online-Publikumsmedien, in denen die Beiträge im oben genannten Zeitraum veröffentlicht wurden Insgesamt 6.000 Euro 31.07.2017 Dagmar Arnold Pressestelle DDG Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-380, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.ddg.info

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg

Curriculum Vitae Professor Dr. Annette Schürmann Kongresspräsidentin Diabetes Kongress 2017, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Sprecherin des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. (DZD) und Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

* 1960

Akademischer und beruflicher Werdegang: 1981–1987

Studium der Biologie (Diplom)

1991

Promotion im Fach Biologie am Institut für Pharmakologie der Universität Göttingen

1991

Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Georg-August-Universität Göttingen

1991–1997

Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen

1997

Habilitation im Fach Pharmakologie

1997–1999

Beurlaubt für einen 15-monatigen Forschungsaufenthalt am Scripps Research Institute, Department of Immunology, La Jolla, Kalifornien, USA, als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

1999–2002

Wissenschaftliche Oberassistentin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der RWTH Aachen

7/2002

Ernennung zur außerplanmäßigen Professorin der RWTH Aachen

2002–2009

Stellvertretende Leiterin der Abteilung Pharmakologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

2004–2009

Leiterin der Arbeitsgruppe Endokrine Pharmakologie am DIfE

Seit 2009

Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am DIfE

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Curriculum Vitae Professor Dr. med. Olga Kordonouri Chefärztin am Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche, Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover

Frau Professor Dr. Olga Kordonouri ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie Diabetologin (Ärztekammer Niedersachsen und DDG).

Sie studierte Humanmedizin an der Universität von Athen, Griechenland, und war Research Fellow an der Artificial Pancreas Unit, 2. Abteilung für Innere Medizin, Universität Athen. Sie absolvierte ihre pädiatrische Ausbildung am Kaiserin-AugusteVictoria-Haus der Freien Universität Berlin, arbeitete als Oberärztin im Otto-HeubnerCentrum (OHC) für Kinder und Jugendmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin und spezialisierte sich für das Fach der pädiatrischen Diabetologie. Dort leitete sie von 2001 bis 2005 die Arbeitsgemeinschaft pädiatrische Diabetologie und war Lehrbeauftragte des OHC. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Kinderklinik der Charité wechselte sie im Jahre 2006 zunächst in der Funktion der Oberärztin an das Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover. Seit 2011 leitet sie dort gemeinsam mit Professor Dr. Thomas Danne die Abteilung Allgemeinpädiatrie, Diabetologie, Endokrinologie und Klinische Forschung sowie das Aufnahme- und Ambulanzzentrum/Tagesklinik. Seit 2011 fungiert sie als Stellvertretende Ärztliche Direktorin des Kinder- und Jugendkrankenhauses Auf der Bult, Hannover.

Frau Professor Dr. Olga Kordonouri habilitierte an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und erhielt im Jahre 2008 ihre Ernennung als außerplanmäßige Professorin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie erhielt mehrere Stipendien und Forschungsförderungen, veröffentlichte über 120 wissenschaftliche Artikel, Lehrbuchbeiträge und Bücher, ist Mitglied mehrerer nationaler als auch internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und derzeit Mitherausgeberin des Journals „Pediatric Diabetes“. Frau Professor Kordonouri war Tagungspräsidentin der 33. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Kinder- und Jugenddiabetologie (ISPAD) 2007 in Berlin, der 46. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2011 in Leipzig, der 62. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ) 2013 in Hannover und der 8. gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -Diabetologie (DGKED) und der

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr, Hamburg Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie (JA-PED), ebenso 2013, in Hannover. Seit 2017 ist sie geschäftsführende Vorsitzende der Norddeutschen Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin (NDGKJ).

Curriculum Vitae Dr. med. Jens Kröger Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ärztlicher Leiter des ambulanten Zentrums für Diabetologie Hamburg Bergedorf

Wichtige Stationen: 1977–1978

Ausbildung zur gehobenen Beamtenlaufbahn (Postinspektorenanwärter) bei der Deutschen Bundespost

1990

Gründung und Aufbau einer strukturierten stationären Diabetesschulung im Bethesda Krankenhaus, Hamburg (Anerkennung als stationäre Schulungseinrichtung DDG)

1995

Anerkennung Diabetologe DDG Leitender Oberarzt Diabetologie, Bethesda Krankenhaus, Hamburg

1996

Promotion Universitätsklinik Heidelberg

1997–2004

Niedergelassener Internist und Diabetologe DDG, Mitbegründer der Diabetesschwerpunktpraxis, 22119 Hamburg

Seit 2005

Gründer als niedergelassener Internist und Diabetologe DDG des Zentrums für Diabetologie Hamburg Bergedorf mit Dr. Susanne Rosenboom, Dr. Heidi Stendel, Mahmoud Sadri und Partner. Die diabetologische Schwerpunktpraxis befindet sich auf dem Krankenhausgelände des Bethesda Krankenhauses Hamburg Bergedorf, für die das Zentrum für Diabetologie Hamburg Bergedorf konsiliarisch tätig ist.

Ehrenamtliche Tätigkeiten: Seit 1999

Wissenschaftlicher Beirat Deutscher Diabetikerbund, Landesverband Hamburg

1999–2005

Vorstand (Stellvertretender Vorsitzender) Hamburger Gesellschaft für Diabetes (HGD)

2/2005–2/2011

Vorsitzender Hamburger Gesellschaft für Diabetes (HGD)

2001-2010

Vorstandsmitglied und Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft diabetischer Fuß Hamburg (mit Dres. Clever/Tigges/Wernecke)

2009–11/2011

Mitglied im Ressort Interne Kommunikation von diabetesDE

11/2011

Vorstand Deutsche Diabetes-Hilfe

02/2012

Leiter Ressort Prävention, Deutsche Diabetes-Hilfe

11/2013

Leiter Ressort Prävention und Versorgung, Deutsche Diabetes-Hilfe

07/2016

Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Arbeitsschwerpunkte: -

seit Jahren Durchführung mehrerer klinischer Studien im Gebiet der Diabetologie

-

seit Jahren Vorträge und Ausbildungen für Patienten, Ärzte, Diabetesberaterinnen

-

in den letzten Jahren Schwerpunkte der Tätigkeiten im Bereich Pumpentherapie, kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM), Flash Glucose Monitoring (FGM), diabetischer Fuß, Prävention

Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Andreas Neu Oberarzt der Diabetes-Ambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen

* 1956

Berufliche Tätigkeiten: Seit 1983

Wissenschaftlicher Angestellter an der Universitäts-Kinderklinik Tübingen

1988

Facharzt für Kinderheilkunde

Seit 1989

Betreuung diabetischer Kinder und Jugendlicher innerhalb der Sektion „Pädiatrische Endokrinologie“

1995

Anerkennung als „Diabetologe DDG“

2003

Habilitation mit dem Thema „Diabetesmanifestation bei Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg. Epidemiologie – Klinik – Versorgung“

2003

Ernennung zum Lehrbeauftragten der Universitätsklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

2010

Zusatzbezeichnung „Kinderendokrinologie, Kinderdiabetologie“

2010

Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Universität Tübingen

Wissenschaftlicher Schwerpunkt: Seit 1992

Aufbau und Koordination eines Diabetes-Inzidenzregisters für BadenWürttemberg

1997

Erste deutsche Publikation zur Diabetes-Inzidenz diabetischer Kinder und Jugendlicher in Deutschland

Auszeichnungen: 1997

Landeslehrpreis des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg, als Anerkennung für neue Lehrkonzepte innerhalb der pädiatrischen Ausbildung

2002

ISPAD-Vortragspreis „Best oral presentation“, Annual Meeting ISPAD (International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes), Graz

2011

Menarini-Preis für das Projekt „Inzidenz des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen“, gemeinsam mit S. Ehehalt

Seit SS 2014

Kategorie A „Best of Dozierender“ am Universitätsklinikum Tübingen

2015 und 2016

Focus „Top-Mediziner“-Ranking

Berufspolitische Aktivitäten: -

Arbeitsgemeinschaft pädiatrische Diabetologie (Gründungsmitglied, Vorstandsmitglied 2003–2005, Sprecher 2008–2013)

-

Leitlinienkoordinator der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) (seit 2013)

-

Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Deutschen Diabetesgesellschaft (seit 2015)

-

Sprecher der Arbeitsgemeinschaft (AG) Epidemiologie der DDG (seit 12/2016)

Curriculum Vitae

Dr. med. Jürgen Wernecke Chefarzt der Klinik für Diabetologie und Medizinisch-Geriatrischen Klinik am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg * 1958

Medizinstudium: 1980–1986

Universität Münster und Hamburg

1987–1990

Assistenzarzt am Krankenhaus Bethanien, Hamburg 1. Stationsarzt der Diabetesschulungsstation unter Prof. M. Dreyer

1990–1996

Medizinische Kernklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG Aufbau der ersten strukturierten Patientenschulung am UKE

Ab 1996

Leitender Arzt

Ab 2000

Chefarzt Geriatrie und Diabetologie im kollegialen Leitungsteam, Krankenhaus Bethanien

Ab 2006

Geschäftsführender Chefarzt, Klinik für Diabetologie und Medizinisch-Geriatrische Klinik des Diakonieklinikums Hamburg

Schwerpunkte:

Diabetes und Geriatrie, diabetisches Fußsyndrom, Schulung und Bewegung

Mitglied in diversen Fachgremien, unter anderem: Vorstandsvorsitzender der Hamburger Gesellschaft für Diabetes e.V., Landesgruppe DDG -

Gründungsmitglied und Stellvertretender Vorsitzender der AG Diabetes und Geriatrie der DDG

-

Erstautor des FoDiAl- (Fortbildung Diabetes in der Altenpflege) und SGS-Schulungsprogrammes der AG Diabetes und Geriatrie

-

Stellvertretender Vorsitzender des Netzwerkes Diabetischer Fuß, Hamburg

Diverse Veröffentlichungen in deutschen und europäischen Fachzeitschriften Diabetologie und Geriatrie

Bestellformular Fotos:

Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2017, 52. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

Forschung, Innovationen und Klinik Termin: Freitag, 26. Mai 2017, 11.15 bis 12.15 Uhr Ort: Hamburg Messe & Congress GmbH, Raum Prag, 2. Obergeschoss Anschrift: Messeplatz 1, 20357 Hamburg Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail: o

Professor Dr. rer. nat. Annette Schürmann

o

Professor Dr. med. Olga Kordonouri

o

Dr. med. Jens Kröger

o

Professor Dr. med. Andreas Neu

o

Dr. med. Jürgen Wernecke

Vorname:

Name:

Medium:

Ressort:

Straße, Nr.:

PLZ/Ort:

Telefon:

Telefax:

E-Mail:

Unterschrift:

Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen oder per Mail an [email protected]

Ihr Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich Pressestelle Diabetes Kongress 2017 Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Vor Ort auf dem Kongress: vom 24. bis 27. Mai 2017 Hamburg Messe Presseclub, 2. Obergeschoss Tel.: 040 3569 5301