DUisburg INFORMation Ausgabe 04/2008

Kostenlos (für Mitglieder) - Erscheinungsweise vierteljährlich

Mitteilungsblatt Bezirksgruppe Duisburg der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. - Sitz Köln -

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Dinslaken

Duisburg

Emmerich

Mülheim/ Ruhr

Oberhausen

Rees

Voerde

Wesel

-2DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 Impressum:

Vorstand der Bezirksgruppe

Leiter: Stellvertretende Leiterin: Stellvertretender Leiter: Internetbeauftragter: Kassenführer: Schriftführer: Verwaltung elektronischer Medien Mitgliederverwaltung: Bibliotheksverwaltung: Bankverbindung:

Horst Warthun, Biesenwiese 34, 47167 Duisburg E-Mail: [email protected] Barbara Püschel, Tannengrund 27, 46539 Dinslaken E-Mail: [email protected] Hans Pettelkau, Hochstr. 77, 41379 Brüggen E-Mail: [email protected] Michael Rüweller, Nikolaus-Groß-Str. 2, 46119 Oberhausen E-Mail: [email protected] Daniel Panne, Straßburger Str. 142, 46047 Oberhausen E-Mail: [email protected] Michael Hartmann, Augustaplatz 3, 46537 Dinslaken E-Mail: [email protected] Christiane Hermann, Kremerstr. 59, 47051 Duisburg E-Mail: [email protected] Karen Feldbusch, Münchener Str. 126, 47249 Duisburg E-Mail: [email protected] Konto-Nr. 10257384 bei der Stadtsparkasse Oberhausen, BLZ 365 500 00 (Kontoinhaber: M. Rüweller)

DU INFORM Redaktion: Barbara Püschel, Hans Pettelkau Layout: Barbara Püschel und Hans Pettelkau Druck: Hans Pettelkau Versand: Christiane Hermann Unser Mitteilungsblatt erscheint vierteljährlich und ist für die Mitglieder der Bezirksgruppe kostenlos. Nichtmitglieder zahlen jährlich den Selbstkostenpreis von € 5,00. Die Bezirksgruppe im Internet:

Die Bezirksgruppe im Internet: http://www.wgffbzgduisburg.de.ms E-Mail-Adresse der Bezirksgruppe: E-Mail: [email protected]

Die Bezirksgruppe: Termine: (Beginn jeweils 18:00 Uhr – Veranstaltungen alle im Haus der Studentischen Vereinigung Rheno-Germania 47057 Duisburg, Mülheimer Str. 82 - Eingang Carstanjenstr.) 04.11.08 Vorstellung der Forschung von Peter Schmitter 19.11.08 Vortragsabend: Hollandgänger in verschiedenen Jahrhunderten Referent: Jos Kaldenbach 02.12.08 Advent-Kaffeetrinken im Museum der Stadt Königsberg

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-3DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08

† Die Bezirksgruppe Duisburg trauert um ihr langjähriges Mitglied

Dr. Ursula Budde-Irmer * 24. 12. 1912 † 15. 07. 2008

Fr. Dr. Budde-Irmer war lange Jahre Vorsitzende unserer Bezirksgruppe und seit 1996 war sie Ehrenvorsitzende der Bezirksgruppe. Ihr Name wird für immer mit dem der Bezirksgruppe Duisburg verbunden sein. Für die Bezirksgruppe Duisburg: Horst Warthun -Leiter der Bezirksgruppe-

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-4DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08

Pesttod und andere Sterbefälle Eintragungen im Kirchenbuch von Friemersheim 1666 Der weit ausgedehnte Gemeindebezirk von Friemersheim umfasste im Jahr 1666 nicht nur den Ort Friemersheim, sondern auch die Dörfer Bliersheim, Rumeln mit den Weilern Sittard und Hochfeld sowie die rechtsrheinischen Dörfer Wanheim und Angerhausen. Die Hochzeiten, Taufen und Sterbefälle dieser Orte sind in den Friemersheimer Kirchenbüchern verzeichnet. Im ersten Buch der Sterbefälle1, mit den Jahren 1641-1740, fällt das Jahr 1666 mit der höchsten Anzahl an Sterbefällen auf. Das übliche Jahresmittel bis 1700 beträgt ungefähr 20 Sterbefälle pro Jahr. Im Jahr 1666 sterben durch die Pest mehr als dreimal soviel Menschen. Todesfälle Kirchenbuch Friemersheim 1646 - 1740 70 60

Anzahl

50 40 30 20 10

17 38

17 34

17 30

17 26

17 22

17 18

17 14

17 10

17 06

17 02

16 98

16 94

16 90

16 86

16 82

16 78

16 74

16 70

16 66

16 62

16 58

16 54

16 50

16 46

0

Jahr

Die Pestepidemie 1665-1668 „In dieser harten und sterbenden Zeit“2 ist nicht nur unsere Gegend betroffen. Berichte von Pestepidemien sind aus dieser Zeit auch aus Hessen und der Kurpfalz überliefert. Im Jahr 1665 war zum Beispiel in Köln die Pest ausgebrochen. Seelbach untersucht in ihrem Buch ausführlich das Kirchspiel Birnbach im Westerwald, welches ebenfalls 1666 von der Pest betroffen war und das gewisse Parallelen zum Verlauf der Pest in unserer Region aufweißt.

1

NRW PSA = Landesarchiv NRW Personenstandsarchiv Brühl, BA 0652, Sterbefälle 1641-1740 2

Kirsten Renate Seelbach: „In dieser harten sterbenden Zeit. Maßnahmen gegen die Pest 16201750“, Marburg 2007

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-5DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 Auch außerhalb Deutschlands tritt die Pest auf. London ist von der Pestwelle 1665/66 am schlimmsten betroffen (70.000 Tote)1. Als Auslöser Pestwelle dort wird das Yersinia–pestis - Bakterium angenommen, welches die Lungen- und Beulenpest auslöst. Der Erreger soll damals mit einem niederländischen Schiff nach England eingeschleppt worden sein. Die Pest war seit 1654 periodisch in den Niederlanden aufgetreten. Die Wasserwege Rhein und Themse waren also offensichtlich nicht nur Verbindungswege für den Warenverkehr. Die Grafschaft Moers (und damit Friemersheim) gehörte seit der Schenkung der Gräfin Walpurgis 1594 dem Prinz Moritz von Oranien, Graf von Nassau-Dillenburg, der Statthalter von Holland und Seeland war. Die Grafschaft Moers war, bis sie 1702 preußisch wurde, eng an unser Nachbarland gebunden. Wie die Pest in unsere Gegend kam, ist bleibt im Dunkeln. Interessant ist es über welche Entfernungen die Menschen damals schon gereist sind und Beziehungen geknüpft haben. Bezeichnend dafür ist ein Eintrag im Kirchenbuch von Friemersheim am Ende des traurigen Jahres 1666. „D(en) 29.11. ist Dederich von der weyden von Albig auß dem Ampt Alzey in der kuhrpfalz alhier begraben worden.“ 2 In der Kurpfalz lag ein Schwerpunkt der großen Pestepidemie von 1666. War Dietrich von der Weiden aus Albig bei Alzey ein Bindeglied für den Übertragungsweg? Klar ist nur, dass er kein Unbekannter in unserer Gegend war, denn er heiratete am 20. 08.1662 eine Christina Erkens aus Bliesheim. Die Fähre an der Herk in Friemersheim / Bliersheim verband das linksrheinische Ufer mit dem rechtsrheinischen Wanheim. Aber bei seinem Sterbeeintrag ist nicht „Peste“ vermerkt und er gehört auch nicht zu den „44“ die im Kirchenbuch sorgsam nummerierten Opfern. Wanheim schwer betroffen Im rechtsrheinischen Dorf Wanheim wohnten die meisten, wenn nicht alle Opfer der Pest. Bei über 70% der Kirchenbucheinträge ist dieses Dorf als Wohnort der Verstorbenen angegeben oder abzuleiten. Die Konzentration auf bestimmte Familiennamen lässt vermuten, dass einige Wohnhäuser dort besonders betroffen waren. Die Familien Boris, Gerrets, Halffmann genannt Römers, Hunnen, Jacobs, Jansen, Peters, Stricks, Stuhlen, Theelen und Grasses werden in Zusammenhang mit Pestopfern genannt. Nur bei Halffmann/Römers, Jacobs und Stuhlen ist die Herkunft aus den Daten von 1666 unklar. Die anderen Familien stammen eindeutig aus dem Dorf Wanheim und sind auch teilweise miteinander verwandt.

1 2

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Große_Pest_von_London Eintragung im Kirchenbuch von Friemersheim

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-6DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08

Herkunft der Pestofer 1666

Unklar 30%

Wanheim 70%

Erklärbar ist das dadurch, dass die Obrigkeit bei auftretenden Pestwellen nicht tatenlos zugesehen hat. Es wurde versucht durch verschiedene Maßnahmen die Seuche einzudämmen. Dazu gehörte die Isolation und Quarantäne der Kranken in ihren Häusern und die Pflege der Betroffenen durch ihre Angehörigen. Der Erreger sollte dadurch an einer weiteren Verbreitung gehindert werden. Der enge Kontakt mit den Kranken führte aber dazu, dass sich die Angehörigen leichter an dem Erreger anstecken konnten. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass sich die Todesfälle auf wenige Familien konzentrierten. In einer Karte von Heurdt aus dem Jahre 1625, kann man 11 Wohnhäuser in Form einer Straßensiedlung längs des Rheins in Wanheim erkennen. Es ist somit anzunehmen, dass der überwiegende Teil der Haushalte in Wanheim betroffen war. Bei den sicher auch hier eingeleiteten Bann- und Isolationsmaßnahmen waren die Familien bei der Krankenpflege wahrscheinlich in erster Linie auf sich gestellt. Da sie aber bei einer eventuellen Quarantäne ihren Lebensunterhalt nicht verdienen oder ihre Felder nicht bestellen konnten, musste die Gemeinschaft gegebenenfalls alles Notwendige für den Lebensunterhalt bereit stellen. Hierbei waren eventuell enge Verwandte die Kontaktpersonen. Verständlich wird deshalb auch der Infektionsweg durch die einzelnen Familien. Überwiegend Kinder und Säuglinge betroffen Auffällig ist die hohe Zahl an Kindern unter den Opfern. Über Zweidrittel der Verstorbenen (30 an der Zahl) sind Kinder und Säuglinge. Vermutlich hatten die Erwachsenen eine gewisse Immunität gegen den Erreger entwickelt. Der größere Teil (57%) der erwachsenen Pestopfer war weiblich, was eventuell mit der traditionellen Rolle der Hausfrau als Krankenpflegerin zusammenhängt.

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-7DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 Hierbei und im zeitlichen Verlauf zeigen sich Parallelen zur Epidemie in Birnbach (Altenkirchen, Westerwald), die von Seelbach untersucht wurde. Auch dort waren überwiegend Kinder die Opfer, die Epidemie begann dort im Juli, flaute im September völlig ab und hatte ihren Gipfel im Oktober, um dann plötzlich wieder aufzuhören. Wie in Birnbach kann auch in Wanheim im Nachhinein nicht festgestellt werden, um welchen Erreger es sich handelte. Es bleibt also im unklaren, ob einer der heute definierten Pesterreger oder ein anderer Virus die Epidemie auslöste. Anzahl Pesttote 18 16 14 12

Die

10 8 6 4 2 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 trifft auch Pestwelle Monat Wanheim im Hochsommer 1666. Kurz nacheinander werden Jan Hunnen, Anne Hunnen und am 27. Juli ein Sohn von Gerret Hunnen begraben.

„D(en) 6.7. ist Jan Hunnen von Wannum begraben, welcher den 4 dto. gestorben an der Peste.“ Auch Kinder der Familie Hendrich Gerrets aus Wanheim sind unter den ersten Toten. Am 23. Juli wird Jan, am 6. August Hendich (6 Jahre), am 7. Anne (13 Jahre) und am 18. das Töchterlein Ursel begraben. Ende Juli stirbt Jacob Stricks, danach am 7. August Rutger Stricks (14 Jahre), am 9. eine junge Tochter von Elisabeth Sticks und als letztes Pestopfer im November eine Tochter von Mechtel Stricks. Unter den frühen Opfern sind auch die Kinder von Rutger Jacobs, der am 27.7. eine Tochter begraben lässt, danach stirbt am 10.8. ein Kind (10 Wochen alt) und am 15.8. eine ungefähr dreijährige Tochter. „D(en) 19.8. Gerret Peters ein kindlein laßen begraben, ß by krankheit seiner abgelebten hausfrau, zur welt gebrohren“ Friedrich Jansen aus Wanheim stirbt am 9.8. an der Pest einen Tag später stirbt seine Frau Gertraud, die zuvor noch ein totes Kind zur Welt bringt. Die Familie Jansen wird in Duisburg beerdigt.

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-8DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 „D(en) 9.8. ist gestorben des nachts fredrich Janßen zu Wanum und zu Duißburg begraben worden. Peste“ Gerret Peters aus Wanheim lässt am 16.8. seine zweijährige Tochter Ursel begraben, eine Tag danach seinen Sohn Bernd (5 ½ Jahre alt), wieder eine Tag später seine Frau Grete und schließlich einen Säugling. Am 22.8. lässt Erken von Angerhausen, die bei Gerret Peters im Haus entbunden hat, ihren Säugling begraben. „D(en) 7.9. ist Margrith Stricks hausfrau von Ehrent boriß zu Wanheim begraben, welche d 6 dito an der peste gestorben. Nachdem sie eine stunde zuvor ihres leibes fruchte entbunden, iß auch alsbald gestorben.“ Bis Ende August sind 23 der 44 Pestopfer zu beklagen. Aber die Pestwelle ist noch nicht zu Ende und ein zweiter Höhepunkt der Todesfälle trifft den Ort. Vermutlich wird über Margrith Stricks, die Frau von Ehrent Boris, der Erreger in die Familie Boris getragen. Am 5.9. stirbt ihre 6 ½ - jährige Tochter Grete. Danach sie selbst und ihr Säugling, am 22.9. der Sohn Ehrent (6), am 25.9. Jan (3). Jan Theelen aus Wanheim und seine Frau Britta sind im September das 27. und 28. Opfer der Pest (13./14.9.). vierzehn Tage später, am 29. September stirbt auch ihre 13-jährige Tochter Christina. Werner Grasse aus Wanheim lässt am 14.9. seinen Sohn Tönnis (8) und seine Tochter Anne (12) begraben. Zuvor hatte er bereits einen Sohn auf tragische Weise verloren. „D(en) 29.8. Werner graßes söhnlein genannt willem laßen begraben, welcher an eine hauptwunde d 28 dito gestorben, seines alters ohngefehr 5 1/2 jahr“ Besonders dramatisch ist das Schicksal der Familie Halffmann, genannt Römers, die als eine der letzte Pestopfer zwischen dem 10. und 15. Oktober anscheinend vollständig ausgelöscht wird. Acht Personen dieser Familie sterben an der Pest. Zunächst die Tochter Beltgen, dann der Vater Jan , die Tochter Gerte, der Sohn Jacob und zwei Tage später noch die Tochter Anne. Am Ende wird die Mutter Katharina, die den Säugling Jan tot zur Welt bringt, mit einem weiteren Töchterlein (Katharina ,1 Jahr und sechs Wochen alt) begraben. „D(en) 15.10. Ist Trintgen Halffman, Jan Halffmans SE hinterlaßene wittwe begraben. Ein Kindlein, so sen in der Krankheit zur Welt gebohren. Noch ein töchterlein genannt Trintgen seines alters ein jahr und 6 wochen.“

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-9DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 Die letzten Pestopfer, Gerret Stuhlen und seine Frau Katharina, werden eine Woche später, am 23. Oktober begraben. Es handelt sich um die Opfer 43. und 44. der Pest. Die Beschränkung auf wenige Familien zeigt, dass wahrscheinlich die Quarantäne und Bann-Maßnahmen erfolgreich waren. Das Beispiel der betroffenen Familien zeigt aber auch, dass die verbliebenen Familienmitgliedern dem Virus hoffnungslos ausgeliefert waren. Folgen der Pest Das Dorf Wanheim wurde durch die Pest schwer getroffen. Wenn man von ungefähr 11 Wohnhäusern mit einer Belegung von zirka 12 Personen ausgeht, sterben 2535% der Bewohner. Der Anteil der Sterbefälle bei den Kindern könnte bis zu 50% betragen haben. Das ganze Ausmaß wird durch den Kirchenbucheintrag am Ende des Jahres noch einmal beleuchtet. „Die Zahl der todten, welche in diesem 1666 jahr gestorben, ist 63 gewesen, darunter sind 44 gewesen, so an der peste gestorben und alhier begraben worden.“ Neben den Todesfällen durch die Seuche gibt es auch noch andere tragische Ereignisse, die man im Kirchenbuch nachlesen kann. Unsere Vorfahren konnten nicht ahnen, dass in wenigen Jahren mit dem niederländisch-französischen Krieg (1672-78) eine weitere schwere Prüfung bevor stand. Auch dieses Ereignis kann anhand des Anstiegs von Todesfällen im Kirchenbuch nachvollzogen werden. Pest und Krieg, zwei Unglücksbringer die oft zusammen trafen. Auch im Jahr 1666 reichen sich Pest und Gewalt im Kirchenbuch von Friemersheim die Hand, wie ein letzter Eintrag aus dem Kirchenbuch belegt. „D(en) 2.4. ist Lambert Kuckucks von Rummeln begraben welcher den 26. Marty auff der hohestraße an der balge von zween reitern von Wesel mörderischer weise erschoßen wurde.“

Peter Bringsken Duisburg Rumeln-Kaldenhausen, den 24. August 2008

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- 10 DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 Anhang: Eintragungen 1666 im Sterbebuch von Friemersheim Datum Eintrag 5.2.1666 ist Entgen Strinks von Wannum begraben worden Ehrent brunß von Rummeln ein Kind laßen begraben welches todt zur 6.2.1666 Welt gebohren 20.2.1666 ist Druytgen Heelwigen, Görts Hellwigens zu Rumeln Hausfrau begraben 8.3.1666 ist Zeycken Tolmerß, hausfrau von Ehrent brunß zu Rummeln begraben ist Lambert Kuckucks von Rummeln begraben welcher den 26. Marty auff der hohestraße an der balge von zween reitern von Wesel mörderischer 2.4.1666 weise erschoßen wurde. 7.6.1666 ist Tuyß auff dem berg begraben, welcher den 5 dto gestorben ist Jan Hunnen von Wannum begraben, welcher den 4 dto gestorben an 6.7.1666 der peste. ist Enne Hunnen zu Wanum begraben, welche d 11 des morgens an der 15.7.1666 peste peste gestorben ist Hendrich gerrets sohn genant Jan begraben, welcher den 22 dito an 23.7.1666 der peste gestorben 27.7.1666 Gerret hunnen zu Wanum ein söhnlein laßen begraben. Peste 29.7.1666 ist Jacob Stricks begraben, welcher d 28 an der peste gestorben 30.7.1666 Hat Rütger Jacobs ein töchterlein laßen begraben. Peste ist Sybilla petersen junge tochter von Wanum gestorben, welche d 3 dto 4.8.1666 gestorben. Peste Hendrich gerrets von Wanum ein söhnlein laßen begraben genannt 6.8.1666 Hendrich, im 6 jahr seines alters. Peste 7.8.1666 Ist Entgen gerrets begraben ihres alters im dreyzehnden Jahr. Peste 7.8.1666 Rutger Stricks begraben seines alters im vierzehnden Jahr. Peste ist des morgens Lißbeth Strycks junge tochter gestorben und begraben 9.8.1666 worden. Peste. ist gestorben des nachts fredrich Janßen zu Wanum und zu Duißburg 9.8.1666 begraben worden. Peste ist Druytgen Janßens genannt Hinphen zu Wanum gestorben und zu 10.8.1666 Duyßburg begraben. Peste ebenda auch ihr Kind so sei by (?) auchrxx (?) krankheit zu Welt 10.8.1666 gebohren. ist Herman Radmacher genant Hewts von Friemersheim begraben, 11.8.1666 welcher den 9 dito des morgens gestorben hat Rütger Jacobs ein kind laßen begraben so ohegefehr 10 wochen alt; 11.8.1666 welches d 10 dito an der peste gestorben. Rutger Jacobs ein töchterlein, so ohngefehr dry jahr alt, genannt 15.8.1666 Pritzgen, begraben laßen. Peste Gerret peters zu Wanum ein töchterlein laßen begraben Ursul, seines 16.8.1666 alters zweey jahr; peste Gerret peters ein söhnlein laßen begraben heist Bernd seines alters 5 1/2 17.8.1666 jahr. Peste ist Gertgen peterßen genannt herts, hausfrau von gerret peters zu 18.8.1666 Wanum begraben. Peste

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- 11 DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 18.8.1666 hat Hendrich gerrets ein töchterlein laßen begraben heist Ursul. Peste Gerret peterß ein kindlein laßen begraben, ß by krankheit seiner 19.8.1666 abgelebten hausfrau, zur welt gebrohren Ercken von Angerhausen eine tochter genannt Gertgen laßen begraben, ß by gerret peterßen zu Wanum gebohren und alda an der peste 22.8.1666 gestorben Gerret hunnen von Wanum ein töchterlein laßen begraben, so d 24 dito 25.8.1666 gestroben. Peste Werner graßes söhnlein genannt willem laßen begraben, welcher an eine 29.8.1666 hauptwunde d 28 dito gestorben, seines alters ohngefehr 5 1/2 jahr ist Fritze petersßen, Tyß Römers hausfrau zu Wanum gestorben und d 1 31.8.1666 Sept begraben worden. Ehrent boriß eine tochter laßen begraben heist Gritgen seines alters 6 1/2 6.9.1666 jahr, ß d 5 dito an der pest gestorben ist Margrith Stricks hausfrau von Ehrent boriß zu Wanheim begraben, 7.9.1666 welche d 6 dito an der peste gestorben nachdem sie eine stunde zuvor ihres leibes fruchte entbunden, iß auch 7.9.1666 alsbald gestorben ist Trintgen Ramckes, hausfrau von Tyßnud lort alhier zu Frymersheim 8.9.1666 begraben, welche d 6 dito gestorben ist Jan Theelen zu Wanum gestorben, welcher d 11 dito des abends umb 13.9.1666 11 uhr an der pest gestorben ist Britta theelen, Jan theelens hausfrau begraben, welche d 13 dito an 14.9.1666 der peste gestorben Werner graßes zu Wanum ein söhnlein genannt Töniß laßen begraben, 14.9.1666 seines alters 8 jahr, welcher d 13 dito an der peste gestorben Werner graßes eine tochter laßen begraben genannt Jännecken, ihres 14.9.1666 alters im 12 jahr, welche d 13 dito an der peste gestorben ist Gritgen Eylets, Bernd Eylets und Hetzgen SE ehel tochter begraben 18.9.1666 worden ist Erent boriß begraben welcher d 21 dito gestorben in dem sechßten 22.9.1666 jahr seines alters an der pest ist Jan boriß, Erent boriß SE söhnlein genannt Jan, welcher im dritten 25.9.1666 jahr seines alters d 29 dito an der peste gestoben ist Stintgen Theelen, Jan theelen SE tochter begraben welche d 28 dito 29.9.1666 im 13 jahr ihres alters an der peste gestorben ist Jan Halffmann genannt Römers tochter genannt Beltgen begraben, 10.10.1666 welche an der peste gestorben. 11.10.1666 Ist Jan Halffman genannt Römers begraben 11.10.1666 Ist deßen tochter gretgen begraben 11.10.1666 ist deßen sohn Jacob begraben 13.10.1666 Ist Entgen Halffman genannt Römers begraben 15.10.1666 Ist Trintgen Halffman, Jan Halffmans SE hinterlaßene wittwe begraben 15.10.1666 ein Kindlein, so sei in der Krankheit zur Welt gebohren 15.10.1666 noch ein töchterlein genannt Trintgen seines alters ein jahr und 6 wochen 23.10.1666 ist Gerret Stuhlen und seine Hausfrau 23.10.1666 Trintgen begraben worden

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- 12 DUisburg INFORMation Ausgabe IV/08 4.11.1666 ist Mechtel Stricks junge tochter begraben ist Dederich von der weyden von Albig auß dem Ampt Alzey in der 29.11.1666 kuhrpfalz alhier begraben worden. ist Neeß auff der kuhlen, hausfrau von Bernd auff der kuhlen in gen 2.12.1666 Sittard begraben worden. ist Jan Zimmermanns junger gesel von Frymörsheim beim begraben 3.12.1666 worden, welcher d 2 dito des morgens gestorben ist Neeß ther fort, hausfrau von Hendrich ter forth begraben welche d 4 6.12.1666 des morgens umb 10 uhr im kindsbeth gestorben 9.12.1666 Ebert Stintges junger gesel gestorben und d 11 dito begraben worden. ist Ursul Schriß genannt Ruyters, hausfrau von Jan schriß begraben, 15.12.1666 welche d 12 dito im Herren entschlaffen. ist Enne Zimmermanns, hendrich Zimmermanns zu Wanum hausfrau 22.12.1666 gestorben und d 29 dito begraben Hendrich Krynß zu Blersem ein söhnlein laßen begraben, welches 28.12.1666 ohngefehr eine stunde nach der gebuhrt gestorben Die Zahl der todten, welche in diesem 1666 jahr gestorben, ist 63 gewesen, darunter sind 44 gewesen, so an der peste gestorben und alhier begraben worden. ___________________________________________________________________________

Mitglieder der Bezirksgruppe bei ihrem Ausflug nach Köln, wo sie unter fachkundiger Führung die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom und das Römisch-Germanische Museum besuchten. (Foto: © 2008 Horst Warthun)

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