Mitternachtsruf zeitnah. zeitwahr. zeitklar.

www.mnr.ch | Juni 2017

500 Jahre Reformation

Endzeit

Serie

Das Erbe der Wiedertäufer

Der rasante Wandel der Zeit

Die Gesinnung eines Dieners

Die letzte Bitte der Bibel

«Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!».

Ja hr e Is r a e l

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4. –11. MÄRZ 2018 mit PETER MALGO

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21. –28. OKTOBER 2018 mit WALTER MOSIMANN

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10. –21. JUNI 2018 SONNE, STRAND & MEHR 29. JULI –10. AUGUST 2018 HIGHLIGHT: Aktives Wüstenprogramm inkl. Kameltour

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INHALT / IMPRESSUM

Die letzte Bitte der Bibel

Die Gesinnung eines Dieners

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TITEL

6 Die letzte Bitte der Bibel

AUFGEGRIFFEN

14 Ein verschwiegenes Urteil 14 Hamas wartet auf I­sraels ­Vernichtung

Vom Dschungel bis ans Ende der Welt

28

BLICKFELD

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3 Impressum

18 Das Erbe der Wiedertäufer

5 Grusswort

20 «In der heutigen Zeit sollten wir uns als Christen mehr zusammentun»

26 Sprüche

22 Der rasante Wandel der Zeit

34 Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Alle Termine im Juni 2017

24 Zu viel des Guten 28 Die Gesinnung eines Dieners

14 Antisemitismus nimmt zu 14 Totale ­Überwachung in der Schweiz 15 Die Botschaft z­ weier Grabsteine 15 Gefährliche ­Diät-Limos

MITTERNACHTSRUF WELTWEIT

32 Viele Möglichkeiten 33 Vom Dschungel bis ans Ende der Welt

15 Falschmeldung zu Klinik ­Dannenberg



Mitternachtsruf zeitnah. zeitwahr. zeitklar.

www.mitternachtsruf.ch Gründer Wim Malgo (1922–1992) Schweiz Missionswerk Mitternachtsruf Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel: (0041) 044 952 14 14 Fax: (0041) 044 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., ­Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel: (0049) 07745 8001 Fax: (0049) 07745 201 E-Mail: [email protected]

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Klar und prägnant. Eine echte Hilfe zur Nachfolge.

Wim Malgo

Die Nachfolge des Lammes In diesem Buch geht Wim Malgo darauf ein, was die verschiedenen Opfer im Alten Testament bedeuten und dass sie alle auf das eine grosse Opfer hinweisen: Jesus Christus. Sehr interessant ist die persönliche Anwendung für Christen heute. Der Autor gibt hier eine echte Hilfe zur Nachfolge. • Hardcover, 80 Seiten Bestell-Nr. 170108 CHF 10.00, EUR 7.00

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GRUSSWORT

René Malgo

Leben wir wirklich in der Endzeit?

D

as ist eine berechtigte Frage. Schon viele Gläubige vor uns waren der festen Überzeugung, dass der Herr in ihren Tagen wiederkommen würde. So zum Beispiel der Apostel Paulus, der Kirchenvater Tertullian, der mittelalterliche Klosterabt Bernhard von Clairvaux, der deutsche Reformator Martin Luther, der 1992 verstorbene Gründer des Missionswerkes Mitternachtsruf, Wim Malgo, und viele andere mehr. Lagen diese Brüder im Herrn denn alle falsch? Nein. Sie lebten vielmehr in der biblisch richtigen Haltung, Christus jederzeit zu erwarten. Auf diese biblische Erwartungshaltung geht Norbert Lieth im Titelbeitrag dieser Zeitschrift ein. Die letzte Bitte der Bibel lautet: «Amen; komm, Herr Jesus!» Und gerade in unseren Tagen haben wir mehr denn je Anlass dazu, die baldige Ankunft unsres Herrn zu erwarten. Lesen Sie dazu doch die Seiten 6–12 und lassen Sie sich wieder neu in der Naherwartung unseres Herrn Jesus Christus ermutigen. Wir wissen nicht, wann genau der Herr erscheint, aber das Neue Testament gibt uns Hinweise darauf (vgl. z.B. Mt 24 und 25). Darum ist es nicht falsch, auf die Zeichen der Zeit zu achten und in nüchterner Weise die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Vergleichen wir beispielsweise die Endzeitaussagen in 2. Timotheus 3 mit der Welt- und Gemeindesituation heute, dann müssen wir konstatieren, dass das Ende näher gerückt ist. Gewiss, Paulus schrieb über seine damalige Zeit und war überzeugt, in der Endzeit zu le-

ben. Dennoch steht ausser Frage, dass die endzeitlichen Entwicklungen, die er in 2. Timotheus 3,1–8 anspricht, immer mehr zunehmen, je näher die Wiederkunft Jesu heranrückt. Die Luther-Bibel überschreibt diese Verse mit: «Der Verfall der Frömmigkeit in der Endzeit.» Und das ist auch eine treffende Bestandsaufnahme für unsere Zeit. Walter Mosimann zeigt anhand realer Beispiele auf, wie schnell sich beispielsweise in den letzten 50 bis 70 Jahren die einstmals christlichen Wertevorstellungen in der Schweiz gewandelt haben (S. 22). In der übrigen Welt sieht es nicht anders aus. Wilfred Hahn macht uns auf das endzeitliche Anhäufen von Reichtum aufmerksam, das gerade in unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft grassiert (S. 24ff.). «Früher war alles besser» – das ist natürlich ein Trugschluss. Früher waren die Menschen ohne Jesus auch verloren. Aber das Licht der Gemeinde Jesu hat in den vergangenen Zeiten – insbesondere seit der Reformation – im Westen doch einige allzu perverse Auswüchse der Finsternis stoppen dürfen. Was die Sexualmoral oder das Solidaritäts- und Pflichtgefühl angeht, so ist unsere Gesellschaft wirklich auf einem absteigenden Ast. Oder wie es ein profanes Sprichwort sagt: «Das sieht auch ein Blinder mit Krückstock.» In anderen Bereichen mag sich die westliche Gesellschaft positiv verändert haben. Nicht alle christlichen Werte sind über Bord geworfen worden. Sozial zu sein, gilt beispielsweise immer noch als

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Tugend. Aber vieles ist pervertiert worden, und gewisse Kreise scheinen fest entschlossen, alles, was heilig, rein und wohllautend ist, auf dem Altar der vermeintlich sexuellen Befreiung zu opfern – ohne Rücksicht auf Verluste. Trotz aller negativen Entwicklungen sollten wir als Gläubige nicht verzweifeln, bitter oder zynisch werden. Denn Der, der in uns ist, ist immer noch grösser als der, der in der Welt ist (1.Joh 4,4). Die überschwänglich grosse Kraft, die Christus aus den Toten auferweckt hat, wirkt durch den Glauben und den Heiligen Geist an uns (Eph 1,19–23). Und es ist sogar möglich, dass die Fülle Gottes des Vaters in uns überfliesst – denn genau darum bittet Paulus für die Gläubigen (Eph 3,19). Unser dreieiner Gott kann immer noch «überschwänglich» tun, «über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt» (Eph 3,20). Und das heisst: Solange noch Gnadenzeit ist und unser treuer Herr nicht wiedergekommen ist, können wir Licht in dieser Welt sein und Gutes bewirken. Wir kämpfen nicht gegen Windmühlen, sondern arbeiten für den Herrn aller Herren und König aller Könige. Jesus ist immer noch grösser und Er ist bei uns «alle Tage bis an der Welt Ende» (Mt 28,20). Das wollen wir gerade in dieser Endzeit nicht vergessen, sondern uns stets vor Augen halten. Unsre Mühe ist nicht vergeblich in dem Herrn (vgl. 1.Kor 15,58). – Maranatha, komme bald, Herr Jesus! Ihr René Malgo

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TITEL

Die letzte Bitte der Bibel

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Mitternachtsruf 06.2017

«Der diese Dinge ­bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr ­Jesus!»  (Offb 22,20).

D

er Theologe Samuel Keller fuhr einmal im Zug und las in der Bibel. Da sagte ein Mitreisender zu ihm: «Das Buch ist doch altmodisch und überholt.» Keller antwortete: «Stellen Sie sich einmal vor, es erscheint eines Tages ein Buch mit unwahrscheinlichen Prophezeiungen für die nächsten vier Jahre. Alle Leute lachen über dieses Buch. Aber dann gehen im Jahr darauf die ersten Prophezeiungen in Erfüllung. Die Leute sagen: ‹Das ist Zufall›. Aber nun gehen auch die Prophezeiungen im zweiten und dritten Jahr in Erfüllung. Was würden Sie daraus schliessen?» Der Mitreisende antwortete: «Ich würde daraus entnehmen, dass dieses Buch doch die Wahrheit sagt und die restlichen Prophezeiungen auch in Erfüllung gehen.» Darauf Keller: «So ist es mit der Bibel, nur dass die Prophezeiungen viel weitergehen als auf nur vier Jahre, nämlich auf einige 1.000 Jahre!

Etwa drei Viertel aller biblischen Prophezeiungen sind schon erfüllt. Da würde ich nicht sagen, das Buch ist überholt. Sondern ich würde als sicher annehmen, dass auch das Letzte erfüllt wird.» Jesus, der die Prophetie der Bibel bezeugt, spricht: «Ja, ich komme bald.» Und als Reaktion auf dieses Versprechen steht die letzte Bitte in Gottes Wort: «Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20). Ein Testament, der Letzte Wille, ist unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen grundsätzlich verbindlich. Es drückt aus, was dem verstorbenen Menschen besonders am Herzen lag und vom Erben unter allen Umständen berücksichtigt und umgesetzt werden soll. Und die letzte Bitte am Ende der Bibel drückt aus, was dem allmächtigen Gott grundsätzlich wichtig ist und was wir uns als Gemeinde immer vor Augen halten sollten.

Alle Prophezeiungen und Verheis­ sungen, alle biblischen Offenbarungen, der gesamte Heilsplan Gottes mit der Menschheit, der komplette göttliche Ratschluss und alle menschlichen Entwicklungen über die Jahrtausende hinweg münden in die Erfüllung dieses Ereignisses: «Ja, ich komme bald.» Und für die Gemeinde des Herrn Jesus sollte es darauf nur eine Antwort geben: «Amen; komm, Herr Jesus!» Die gesamte Schöpfung sehnt sich nach Seinem Kommen, die himmlischen Heerscharen sind auf diesen Tag fixiert, die dämonische Welt erzittert vor diesem Moment und die Ereignisse der Zeit rufen danach. Und tatsächlich ist es so, dass wir heute mehr als je zuvor allen Grund haben, an die baldige Wiederkunft unseres Herrn Jesus zu glauben. So ähnelt die Situation heute interessanterweise der Welt zur Zeit des ersten Kommens Jesu.



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TITEL

Ein Testament, der Letzte Wille, ist unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen grundsätzlich verbindlich. Es drückt aus, was dem verstorbenen Menschen besonders am Herzen lag und vom Erben unter allen Umständen berücksichtigt und umgesetzt werden soll.

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Im 1. Jahrhundert nach Christi Geburt geschahen viele Dinge, die wir in unserem Jahrhundert wiederfinden – und das nicht grundlos: Dank der Daniel-Visionen wussten die Juden zur Zeit Jesu, dass das Reich Gottes bevorstand. Viele lebten daher in einer Naherwartung. Die heidnischen Weisen aus dem babylonischen Raum wussten wahrscheinlich ebenfalls um Daniels Prophetien und reisten, als Jesus geboren wurde und sie den Stern am Himmel sahen, in Erwartung des Messias nach Jerusalem. Der alte Simeon erwartete den Trost Israels (Lk 2,25). Die Prophetin Hanna redete aufgrund dessen bei der Darstellung und Beschneidung Jesu im Tempel zu allen in Jerusalem, die auf die Erlösung warteten (Lk 2,36–38). Gott hatte ja dem Propheten Daniel durch die Vision der Statue (Dan 2) und der Vision der Tierreiche (Dan 7) geoffenbart, dass nach den ersten drei Weltreichen (Babylon, Medo-Persien und Griechenland) ein viertes, viel mächtigeres Weltreich auf der Weltbühne erscheinen

würde – Rom –, und dass während dieses vierten Weltreiches das Reich Gottes anbrechen würde. Die Juden wussten, dass drei Weltreiche bereits Geschichte waren. Babylon, Persien und Griechenland lagen hinter ihnen, und das damals aktuelle war Rom – das vierte Reich. Demnach musste das Gottesreich bald anbrechen, und das war ja dann auch die Botschaft Johannes des Täufers, die Botschaft Jesu und die der Apostel: «Tut Busse …» Sie verkündeten die Naherwartung des Reiches der Himmel, denn mit Jesus war der Messias, der König des Gottesreiches, gegenwärtig (Mt 3,2; 4,17; 10,7; Apg 3,19–21). So begann damals mit dem ersten Kommen Jesu Christi die Endzeit. Die Apostel verkündeten die Wiederkunft Jesu als unmittelbar bevorstehend (1.Petr 4,7; Jak 5,8.9; 1.Joh 2,18; Hebr 10,25; Tit 2,13; 1.Tim 6,14; 2.Thess 2,1; 1.Thess 5,23; 1.Thess 4,13–18; Phil 4,5; 1.Kor 10,11; 1.Kor 7,29). Doch aufgrund der Verwerfung Jesu durch das jüdische Volk und gemäss Gottes unergründbarem Plan, der Apostel Paulus nennt ihn ein «Geheimnis», wurde das sichtbare Reich

hinausgeschoben und die Gemeinde Jesu eingeschoben. Heute, 2.000 Jahre nach diesen Ereignissen, leben wir am Ende der Endzeit und die Gegebenheiten sind ähnlich wie im 1. Jahrhundert bei der ersten Ankunft Jesu. In den Tagen, als unser Herr auf Erden war, gab es ein vereinigtes Römisches Reich. Es gab einen grossen Wirtschaftsraum, der einen globalen Handel ermöglichte, wie es nie zuvor der Fall gewesen war. Grenzen gab es grösstenteils keine mehr. Wer Römer war, hatte Zugang zu allen Ländern – eine Art Schengener Abkommen. Griechisch war sozusagen die «englische Sprache» der Antike. Und es existierte eine für damalige Verhältnisse nie dagewesene Verkehrsstruktur, Kommunikation und Infrastruktur. Postund Rechtswesen sowie Kulturaustausch waren beispiellos. Damals herrschte innerhalb des Römischen Reiches ein Wohlstand, wie er in diesem Umfang erst wieder in unserer Endzeit erreicht worden ist. Die moderne Gesetzgebung und Rechtsprechung in der westlichen Welt gründet sich auch nach wie vor auf römisches Gedankengut. Heute drängt die Welt darauf, ein Reich hervorzubringen, das womöglich noch grössere Ausmasse haben wird als Rom. Rom soll gewissermassen wieder auferstehen, und es sieht so aus, als ob die Entwicklungen unserer Zeit in diese Richtung gehen. An der Spitze des damaligen römischen Weltreiches stand ein als Gott verehrter Mensch, der Kaiser Cäsar. Damals, als Jesus Christus das erste Mal in die Welt kam, regierte Kaiser Augustus, mit dem der 200 Jahre andauernde sogenannte römische Frieden begann. Eigentlich hiess er Iulius Caesar Octavianus. Er wurde als erster Cäsar ausgerufen und erhielt den Ehrennamen Augustus, das heisst, der «Erhabene» oder auch «Anbetungswürdige». Er wurde zum ersten römischen Alleinherrscher ernannt und sogar als «Gott, von einem Gott abstammend» bezeichnet. Ausgerechnet in seiner Regierungszeit kam der Messias in die Welt, der wahre Sohn Gottes, Gott von Gott kommend. So

hatte es Daniel prophezeit. Nun stand die Erfüllung vor der Tür. Wir wissen aus den Zusammenhängen der biblischen Prophetie, dass sich das wiederholen wird. Ein Reich, das dabei ist zu einem Weltreich zu werden, wird einen Weltherrscher hervorbringen, der aus dem Nationenmeer kommt (Offb 13). Erst durch ihn wird es zum eigentlichen letzten Reich der Weltgeschichte kommen. Dann aber ist die Zeit reif für die sichtbare Rückkehr Jesu und die Aufrichtung Seines Reiches (Offb 17,12–13). Während des ersten Kommens unseres Herrn existierte bekanntlich ein jüdischer Staat im jüdischen Land. Die Juden waren aus der 70-jährigen Verbannung zurückgekehrt, hatten alle Zerstörungsversuche der Feinde überlebt und erwarteten den Messias. Es war ein göttliches Wunder, dass es dieses Volk überhaupt noch gab. Allein Gott hatte es erhalten und in seine Heimat zurückgebracht. Jetzt war die Zeit reif für das Kommen des Messias. Wenn es eine Steigerung eines Wunders gibt, dann ist es das Wunder Israels im 20. und 21. Jahrhundert, und dieses Wunder kann man keinem anderen als dem lebendigen Gott selbst zuschreiben. Fast zwei Jahrtausende Feindschaft, Inquisition, Pogrome und den Holocaust hat das jüdische Volk überlebt. Unter der «Endlösung» Hitlers kamen in Europa 76 Prozent aller 8,86 Millionen europäischen Juden grausam ums Leben. Doch Gott erhielt einen Überrest als Samen. Er führte Sein Volk zurück in

Die moderne Gesetzgebung und Rechtsprechung in der westlichen Welt gründet sich auch nach wie vor auf römisches Gedankengut.



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TITEL

Benjamin Netanjahu: «Aliya ist die Grundlage des Staates Israel und eine Erfüllung der biblischen Prophetie des jüdischen Volkes, das zurückkommt in sein Land und es aufbaut.»

seine Heimat und liess es wieder zu einer eigenständigen Nation werden (vgl. Jes 6,13). Damit ist die Zeit für das Erscheinen des Messias wieder reif geworden (vgl. Apg 1,11). Gemäss 3. Mose 23 folgt dem Pfingstfest das Fest des Lärmblasens, was als Sammlung für das zerstreute jüdische Volk gedeutet wird (3.Mo 23,23–25; 25,8–13). Danach kommt es zum gros­ sen Versöhnungstag, an dem sich Israel demütigt und den göttlichen Hohenpriester zurückerwartet. Im Anschluss daran kommt es zum Laubhüttenfest, was als das Fest der Königsruhe Israels im messianischen Reich gesehen wird. Diesbezüglich ist es interessant, dass Israel einen neuen Feiertag eingeführt hat: «Den Tag des Neueinwanderers», der «Aliya-Tag». Premierminister Benjamin Netanjahu sagte dazu: «Aliya ist die Grundlage des Staates Israel und eine Erfüllung der biblischen Prophetie des jüdischen Volkes, das zurückkommt in sein Land und es aufbaut.» – Ist dieser Tag vielleicht auch die Erfüllung eines prophetischen Festes? Ähnlich wie die anderen vorhergehenden Feste? Im 1. Jahrhundert nach Christus entstanden in und um Israel messianische Gemeinden. Diese wurden stark angefochten und verfolgt – und zwar zuerst vonseiten der Juden. Das zeigt die Apos­

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telgeschichte. Später dehnte sich die Verfolgung auf das ganze Christentum, bestehend aus messianisch gläubigen Juden und zum Glauben gekommenen Heiden, aus. Heute gibt es in Israel wieder eine messianische Gemeinde, die relativ stark wächst und mancher Anfeindung, vor allem von jüdisch-orthodoxer Seite, ausgesetzt ist. Dies ist die eine Seite. Auf der anderen Seite wurde es messianischjüdischen Gemeinden aber auch schon verwehrt, auf Kirchentagen einen Stand aufzustellen. Sie wurden ausgegrenzt, weil Judenmission missbilligt wird. Heute erkennen wir bereits die ersten Ansätze, dass fundamentales Christsein Ablehnung hervorruft. Wer für den Glauben einsteht und diesen weitergeben will, erfährt Anfeindung. Als die Gemeinde Jesu im Römischen Reich wuchs und sich ausbreitete, setzte in der Christenheit auch schon bald ein allgemeiner Abfall ein. Davor hatten die Apostel zuvor schon gewarnt und im Zusammenhang damit auf die bevorstehende Rückkehr des Herrn Jesus aufmerksam gemacht. Im Laufe der Jahrhunderte schenkte Gott jedoch neue Erweckungen und Reformationen. Heute sehen wir uns mit den gleichen – und vielleicht noch stärkeren –Verleugnungen biblischer Lehren und der Hinwendung zu dämo-

nischen Lehren konfrontiert (1.Tim 4,1). Die ersten Jahrhunderte n.Chr. waren überdies von Verfolgungen der Juden und Christen gekennzeichnet. Dies war im Römischen Reich immer wieder der Fall, bis im 4. Jahrhundert Konstantin der Gros­se an die Macht kam. Heute werden wieder um die 200 Millionen Christen in ungefähr 60 Ländern verfolgt. Die Verfolgungen und Nachteile, denen Christen in vielen kommunistischen, diktatorischen und islamischen Ländern des Nahen und Fernen Ostens ausgesetzt sind, sprechen Bände. Im 1. Jahrhundert bestand auch bereits ein allgemeiner Hass gegenüber dem jüdischen Staat; immer wieder schien die Bedrohung apokalyptische Ausmasse anzunehmen, und schliesslich wurde der Judenstaat zerstört und das Volk Israel zerstreut. Heute, fast 70 Jahre nach der Staatsgründung Israels, ist diese Bedrohung wieder massiv vorhanden. Es findet ein weltweiter politischer Kampf gegen Israel statt. Und so wie damals Christen begannen, Israel abzulehnen und die Ersatztheologie entwickelten, ist es heute wieder. Es scheint ganz so, als bilde unsere Zeit in allen Teilen eine Parallele zu der Zeit des ersten Kommens Jesu, und in gewisser Weise muss das auch so sein, weil damit die Bühne für den grandiosen,

endgültigen Auftritt des Herrn aller Herren vorbereitet wird. – «Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20). Die Wiederkunft Jesu wird uns die Einlösung aller Seiner Verheissungen bringen – es ist, wie wenn ein Vertrag eingelöst wird, oder wie ein Vater seinem Kind gegenüber ein Versprechen einlöst, worauf dieses sehnsüchtig wartet. Wie ein Kind im Advent auf Weihnachten wartet und sich freut, wenn dieser Tag endlich da ist, so ist dann für uns der ersehnte grosse Tag gekommen. Das Warten wird ein Ende haben. «Meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur andern» (Ps 130,6). Die Wiederkunft Jesu wird den endgültigen Sieg über Satan, Sünde und Tod bringen. Noch ist in dieser Welt «der Teufel los» (vgl. Eph 6,12), noch ist die Herrschaft Christi nicht sichtbar. Aber wenn Jesus wiederkommt, wird Er die Herrschaft vor aller Augen ausüben und Satan wird gebunden werden. Paulus schreibt den Gläubigen in Ephesus: «Ihr hattet euch nach den Massstäben dieser Welt gerichtet und wart dem gefolgt, der über die Mächte der unsichtbaren Welt zwischen Himmel und Erde herrscht, jenem Geist, der bis heute in denen am Werk ist, die nicht bereit sind, Gott zu gehorchen» (Eph 2,2). Diese Macht wird dann endgültig gebrochen. Ja, der Teufel hat die Gewalt über alle Menschen, die sich Gott nicht in Jesus Christus unterstellen. Er beeinflusst sie und gebraucht sie für seine Sache, um immerzu Schaden anzurichten. Satan ist das eigentliche Zeitproblem, das diese Welt in allen Bereichen zu spüren bekommt. Dazu nur einige Stichworte: Terror, Hass, Untreue, Abfall von christlichen Werten, grenzenloser Egoismus, Habgier, Süchte, zunehmender Widerstand gegen Gott. Der Krieg in Syrien dauert jetzt bereits über sechs Jahre und hat bisher fast eine halbe Million Tote gefordert und 45 % der Bevölkerung sind auf der Flucht. Und die Weltmächte sind hilflos, geradezu gelähmt, oder haben selbst unaufrichtige oder egoistische Absichten. Sie sind alle vom Bösen gesteuert, und deshalb kommt die Welt nicht zur Ruhe. Da können wir

nur beten: «Amen, komm, Herr Jesus!» Er hat den Fall Satans ja bereits prophetisch angekündigt, als Er noch auf Erden war: «Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen» (Lk 10,18; vgl. Offb 12,7–9). Die Wiederkunft Jesu bringt daher auch die Welt unter Seine Gerechtigkeit, unter Seine Herrschaft und zu Seinem Frieden. Die Menschheit träumt von weltweitem Frieden, von Nahrung für alle, von ausgleichender Gerechtigkeit. Internationale Organisationen haben sich das auf die Fahne geschrieben, geben Milliarden dafür aus, halten unendliche Sitzungen und geben Resolutionen heraus – und erreichen doch fast nichts. Gott hat festgelegt, dass Jesus der König aller Könige ist, dass Ihm die Nationen als Erbe zufallen und dass Ihm die Enden der Erde als Eigentum gehören (Ps 2,6.8). Die Wiederkunft Jesu wird die endgültige und sichtbare Erlösung all derer mit sich bringen, die an Ihn glauben. Seine Rückkehr bringt die Vollendung. Zuvor holt Jesus Seine Gemeinde, Seinen Leib, zu sich nach Hause, um später mit all den Seinen zusammen offenbar zu werden (Kol 3,4). Sie wird Ihn sehen, wie Er ist, und Ihm gleich sein (1.Joh 3,2). Die Gemeinde wird nicht mit der Welt, mit den Kindern des Unglaubens gerichtet (Kol 3,6); sie wird in Christus zur Rechten Gottes «über alles Himmlische» erhoben (Eph 1,20–23; 2,2.6; 4,10) und allezeit beim Herrn sein (1.Thess 4,17). Der einzelne Gläubige wird vor den Richterstuhl Christi treten müssen. Denn es muss alles offenbar werden; Leben und Werke werden durchleuchtet (2.Kor 5,10), beurteilt und dementsprechend wird der Einzelne Lohn empfangen oder Schaden erleiden (1.Kor 3,11–15). Die Treue, die Motive und die Hingabe werden geprüft. Niemand kommt perfekt ans Ziel, darum wird alles aufgeklärt, geklärt und verklärt werden. Es wird alles wie Silber im Feuer geläutert; nichts wird unklar bleiben. Die Wiederkunft des Messias wird auch Israel die Erlösung bringen und das Volk endlich in die Stellung seiner Berufung führen. Israel wird Busse tun,

umkehren und an Ihn glauben (Mt 24,30; Sach 12,10; Offb 1,7). Jerusalem wird Welthauptstadt (Jer 31,7) und die jüdischen Menschen werden «Priester und das Königsvolk» sein, wozu sie schon längst berufen waren (Jes 61,6; 2.Mo 19,6). Die Wiederkunft Jesu Christi wird zudem Gericht und Reinigung über die Völker bringen (Mt 25,31–46). Es ist nicht unsachlich, wenn man sagt, dass unsere heutige Welt auf eine Katastrophe zusteuert. Im Gegenteil: apokalyptische Entwicklungen werden immer deutlicher erkennbar. Terrorismus, Flüchtlingselend, politische Radikalisierung, die Möglichkeit eines bevorstehenden neuen Krieges, Umweltveränderungen usw. Die Bibel kündigt das Ende für eine Zeit an, in der radikale Verdorbenheit

Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen

Thomas Lieth spricht über das Thema:

Das Drama um Hiob

Mönchengladbach Haus der Evangeliums­ verkündigung Sophienstrasse 23a DE 41065 Mönchengladbach

Sa. 01.07.2017 • 19.30 Uhr So. 02.07.2017 • 10.00 Uhr



Grosser Büchertisch Mitternachtsruf 06.2017 11 mit vielen Neuheiten!

TITEL

Die Wiederkunft des Messias wird Israel die Erlösung bringen und Jerusalem wird dann Welthauptstadt sein.

zum akzeptierten Standard und erzwungenen Lebensstil geworden ist (Mt 24,37; Lk 17,28). Doch die gute Nachricht ist, dass die Gerichte unmittelbar vor Seinem Erscheinen eine höhere, heilende Hoffnung beinhalten. Ja, die Wiederkunft des Herrn Jesus wird den Himmel auf die Erde bringen; der Himmel wird auf Erden regieren – wie es das «Vaterunser» ausdrückt: das Himmelreich, das Gottesreich, die Wohnung Gottes wird bei den Menschen sein. Das messianische Friedensreich wird aufgerichtet und alle Menschen werden erkennen, welch einen Segensstrom es der Welt bringt, wenn Gott auf Erden regiert (Jes 11). Jemand hat es einmal so ausgedrückt: «Christus wird zeigen, was die Erde hergibt, wenn Er regiert.» Neben der Herausrufung Seiner Gemeinde wird die Wiederkunft Jesu daher auch der grösste Triumph des Herrn sein. Darum sind wir aufgerufen, mit Offenbarung 22,20 zu beten: «Amen, komm Herr Jesus!» Wir können den Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu nicht berechnen, aber wir sollten allezeit damit rechnen! Wir werden ermahnt, Seine Erscheinung liebzuhaben, sie zu erwarten und für sie zu beten (2.Tim 4,8; Lk 12,36; Phil 3,20; 1.Thess 1,10; Tit 2,13; Hebr 9,28; 1.Kor 16,22; Offb 22,20). – Die Naherwartung der Gemeinde auf ihren Herrn ist keine Sonderlehre, sie ist nichts Schwärmerisches, sondern absolute Wahrheit der Bibel und in die biblische Gesamtlehre eingebettet und verankert. Jemand schrieb darüber: «Wir haben die Gewissheit, unser Herr kommt. Kein Gerücht, das sensationshungrige Leute in die Welt gesetzt haben.»

12 Mitternachtsruf 06.2017

Die Erwartung der Gemeinde entspringt der Aussage Jesu: «Ja, ich komme bald.» Und die einzig richtige Reaktion darauf ist: «Amen; komm, Herr Jesus!» Dieses «Amen» ist uns geboten, und es ist das Gebot der Stunde. Eine echte Erwartungshaltung bringt ein ganzheitlich an Jesus hingegebenes Leben hervor und motiviert alle Bereiche des Glaubens in Wort und Tat. Die Lehre über die Wiederkunft Jesu darf ebenso wenig unterschlagen werden wie die Lehre über die Liebe Gottes, die Sünde oder die Vergebung. Auch hier müssen wir zu den Anfängen zurück. Anne van der Bijl, bekannt als Bruder Andrew von Open Doors, betonte: «Die Urgemeinde lebte so, als ob Jesus gestern gestorben wäre. Die Urgemeinde lebte so, als ob Jesus heute auferstanden wäre. Die Urgemeinde lebte so, als ob Jesus morgen wiederkommen würde.» Die Bibel erklärt «testamentarisch» an ihrem Ende: «Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20). Paulus, der Apostel der Nationen (Gal 2,7–10), hat am Ende seines Lebens auch ein vom Heiligen Geist inspiriertes Testament geschrieben. Darin heisst es: «Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben» (2.Tim 4,6–8). Petrus, der Apostel der Juden (Gal 2,7–

10), schreibt am Ende seines Lebens ganz ähnlich im Sinne eines Testamentes: «Da ich weiss, dass ich mein Zelt bald ablegen werde, so wie es mir auch unser Herr Jesus Christus eröffnet hat. Ich will aber dafür Sorge tragen, dass ihr euch auch nach meinem Abschied jederzeit diese Dinge in Erinnerung rufen könnt. Denn wir sind nicht klug ersonnenen Legenden gefolgt, als wir euch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus wissen liessen, sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen. […] Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen» (2.Petr 1,14–16.19). Drei Zeugen bestätigen, wie wichtig dieser Wille des Herrn ist, Ihn zu erwarten: 1) Der auferstandene Herr selbst am Ende der Bibel. 2) Der Apostel der Nationen am Ende seines Lebens – besonders im Hinblick auf die jederzeit mögliche Entrückung der Gemeinde. 3) Der Apos­ tel der Juden, ebenfalls am Ende seines Lebens – besonders im Hinblick auf Jesu Wiederkunft in Herrlichkeit. Es muss unserem Herrn sehr wichtig sein, wenn Er diese Hinweise an so bedeutsamen Schnittstellen positioniert! Und wir sollten diese Wahrheit nicht weniger ernst nehmen als andere Lehren, denn sie stellt deren Höhepunkt dar. Sie ist die Krönung aller Wahrheiten: Jesus kommt wieder! «Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus!» (Offb 22,20). NOR BERT LIETH

Christentum vs. Judentum: Wie gingen sie miteinander um? Wie haben sie übereinander geschrieben? Wie versuchten sie, sich gegenseitig zu bekehren?

Ray Pritz

Christentum und Judentum Ein jahrhundertealter Konflikt. Autor Ray Pritz befasst sich in diesem Buch mit der Beziehung der beiden Schwesterreligionen Judentum und Christentum im Lauf der letzten zwei Jahrtausende. Wie in jeder Familie ging es dabei nicht immer harmonisch zu. Im Gegenteil. Dieses tiefgründige

und äusserst lesenswerte Buch beschreibt, wie beide Religionen miteinander umgingen, sich gegenseitig beschuldigten und sich das Leben schwer machten. Dabei wird deutlich, dass die Juden wesentlich mehr unter den Christen zu leiden hatten als umgekehrt.

• Hardcover, 240 Seiten, Bestell-Nr. 180064, CHF 18.00, EUR 13.00

Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 | Deutschland: 07745 8001

E-Mail [email protected] Mitternachtsruf 06.2017

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AUFGEGRIFFEN

Ein verschwiegenes Urteil

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m 9. Juni des letzten Jahres entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, dass die gleichgeschlechtliche Ehe kein «Menschenrecht» sei. Andreas Unterberger, früher unter anderem Chef der Wiener Zeitung, nannte dies das «wichtigste Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte seit vielen Jahren». Trotzdem berichteten

die Medien kaum über dieses bemerkenswerte Urteil, das «das traditionelle Konzept der Ehe verankert, nämlich die Lebensgemeinschaft von einem Mann und einer Frau». Allianzspiegel 115/16 schreibt: «Die Entscheidung des EGMR erfolgte einstimmig, was auf längere Zeit eine Änderung seiner Position unwahrscheinlich mache.» mnr

Hamas wartet auf ­Israels ­Vernichtung

Antisemitismus nimmt zu

Totale ­Überwachung in der Schweiz

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I

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in Führer der palästinensischen Terror-Vereinigung Hamas hat beteuert, dass ein neuerlicher bewaffneter Konflikt mit Israel nicht vor der Tür stünde. Diese Aussage weckt im Westen Hoffnungen, doch Ulrich Schmid weist in einem Hintergrundbericht für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) darauf hin, dass es hier um Taktik gehe, nicht um ein Friedensangebot. Er schreibt: «Reham Owda, eine brillante junge Analytikerin aus Gaza, erklärt. So unglaublich es klingen mag: Die Leute der Hamas glauben an Prophezeiungen. In diesem Fall an die Bassam Jarars, eines hochverehrten Professors, der den Koran studiert und ihm entnommen hat, der grosse, finale arabische Krieg, die ‹Mutter aller Schlachten› gleichsam im langen Kampf gegen die zionistische Entität, komme 2022.» Danach richtet sich die Hamas, die einfach nur «still» hält «für die Vernichtung Israels», wie es der Titel des NZZ-Artikels treffend sagt. mnr

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n Deutschland nimmt der Antisemitismus zu, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Jüdinnen und Juden verstecken beispielsweise ihre Ketten mit Davidstern oder ihre Kippa unter einer Mütze, weil sie es öffentlich nicht mehr wagen, ihren Glauben zu zeigen. Laut Oliver Decker, Sozialpsychologe an der Universität Leipzig, sei nicht unbedingt der Nahostkonflikt für den zunehmenden Antisemitismus verantwortlich. Decker sieht die Ursache im allgemein gestiegenen Fremdenhass. «Durch die alltägliche Hetze gegen Migranten oder Muslime wird auch der Antisemitismus wieder salonfähig.» Es sind allerdings auch Muslime selbst, die die Juden schikanieren – wie es beispielsweise in einer Berliner Schule geschehen ist, wo ein 14-jähriger Jude so sehr von muslimischen Mitschülern gequält wurde, «dass ihn die Eltern aus der Schule nehmen» mussten, schreibt Stephanie Lahrtz für die NZZ. mnr

ie Basler Zeitung berichtet von einem neuen Anordnungskatalog «zur Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs», den die Schweizer Bundesrätin Simonetta Sommaruga und die Direktorin des Bundesamtes für Polizei, Nicoletta della Valle, lanciert hätten. Er soll ab 2018 in Kraft treten, und bis zum 29. Juni könne man als Bürger dem Bund noch «seine Bedenken mitteilen». Der schweizerische Bund wolle nun – auch rückwirkend – von den Telekommunikationsanbietern «stets genau wissen», «wer sich wann und wo im Internet aufhält». Dies betrifft nicht nur Terroristen und Superverbrecher, sondern «sämtliche Konsumenten, also auch die überwiegende Mehrzahl jener, die keineswegs mit dem Strafgesetz auf Kriegsfuss stehen». Mit dieser Verordnung, so Beni Gafner auf bazonline.ch, seien «endgültig gläserne Bürger» geschaffen worden. mnr

Die Botschaft ­zweier Grabsteine

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in Leser des Mitternachtsruf sandte der Redaktion Fotos von zwei verschiedenen Gräbern zu, die nur wenige Meter voneinander entfernt liegen. «Erschütternd der Kontrast der beiden Inschriften», schreibt er. «Bei manch einer Beerdigung habe ich am Grabe, also am offenen Grabe, diese beiden Inschriften zitiert und mit der Frage abgeschlossen, was denn wir, die noch lebend Versammelten glauben, und dann mit dem Wort Jesu aus Matthäus 8,13 abgeschlossen: ‹… dir geschehe, wie du geglaubt hast!›» Auf dem einen Grabstein heisst es, ohne jegliche Hoffnung: «Wir lebten, um uns zu lieben und sinken zurück in die Nacht.» Und auf dem anderen Stein wird die christliche Glaubenshoffnung ausgedrückt: «Er wird unsern armen Leib neu machen und gleich bilden dem Leibe seiner Klarheit.» mnr

Gefährliche ­Diät-Limos

W

er gesund leben und auf zuckerhaltige Getränke verzichten will, sollte lieber beim normalen Wasser bleiben und nicht auf Diätlimos oder sonstige zuckerfreie Softdrinks umsteigen. Wissenschaftler der Boston University haben in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass Diät-Getränke das Gehirn schneller altern lassen, was unter anderem zu einem schlechteren Gedächtnis und einem geringeren Hirnvolumen führt (diese Folgen gelten auch für die zuckerhaltigen Limos). Gunda Windmüller schreibt auf welt.de: «Diejenigen, die täglich Light-Limos tranken, hatten ein dreimal höheres Risiko einen Schlaganfall zu bekommen, oder Demenz zu entwickeln.» mnr

F­ alschmeldung zu Klinik ­Dannenberg

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n dieser Rubrik berichteten wir in der letzten Ausgabe davon, dass die Klinik Dannenberg Abtreibungen ablehne. Leider ist dies ein Irrtum. Unsere Meldung beruhte auf falschen bzw. auf überholten Angaben. Eine Woche nach seiner Einstellung trennten sich der neue Chefarzt der Gynäkologie, der bekennender Christ ist und Abtreibungen ablehnt, und die Klinik aufgrund eines Aufschreis in den Medien und wegen des bundesweiten Drucks. Die Vereinbarung, wonach der Arzt keine Abtreibungen vornehmen müsse, war damit hinfällig und die Klinik Dannenberg führt weiterhin Abtreibungen durch. mnr



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BLICKFELD Norbert Lieth

Die Heilszeiten der Bibel Was die verschiedenen Heilszeiten bedeuten und warum sie so grundlegend wichtig sind, um die Bibel zu verstehen, erklärt Norbert Lieth in diesem Buch. Wenn man das berücksichtigt, fällt es einem beim Lesen des Wortes Gottes oft wie Schuppen von den Augen und man möchte in die Worte des Psalmisten einstimmen: «Ich freue mich über dein Wort wie einer, der grosse Beute findet» (Ps 119,162). Auszug aus Leben in der Naherwartung.

Beachte die Heils­ zeiten und die Bibel ist in Harmonie. (Kirchenlehrer Augustinus)

• Hardcover, 136 Seiten Bestell-Nr. 180065 CHF 11.50, EUR 8.00

Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 | Deutschland: 07745 8001

16 Mitternachtsruf 06.2017

E-Mail [email protected]

Szépalma-Woche

9. bis 16. Juli 2017

mit Norbert Lieth Thema:

1. und 2. Thessalonicher-Brief Leben in der Gegenwart mit Ausblick auf die Zukunft

Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum 8429 Porva-Szépalmapuszta / Ungarn

Nähere Infos und Unterlagen: Telefon Schweiz: 044 952 14 14 Telefon Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected]

Mitternachtsruf

Freundestreffen

Samstag, 08.07.2017 • 15.30 Uhr

Parndorf

Hotel Pannonia Tower Gewerbestrasse 3 AT 7111 Parndorf

Norbert Lieth spricht über das Thema:

Der göttliche Bräutigam und Seine Botschaft www.mnr.ch

Grosser Büchertisch. Herzlich willkommen!



Mitternachtsruf 06.2017 17

BLICKFELD

500 JAHRE REFORMATION

Das Erbe der Wiedertäufer Viele Schweizer wissen von der Zürcher Reformation mit ihrem Gründer Huldrych Zwingli. Wie viele wissen aber, dass zur gleichen Zeit eine weitere geistliche Bewegung in Zürich stattfand und Zwingli zu Beginn gar ein Befürworter dieser Bewegung war? Ein Rückblick und eine Bewertung.

E

s handelt sich um die sogenannten Wiedertäufer. «Sogenannt» ist hier wörtlich gemeint, weil sie sich selbst am Anfang nicht so nannten. Genauso nannten sich die Christen am Anfang nicht «Christen», sondern wurden von anderen so bezeichnet (Apg 11,26). Wie die Reformatoren wollten diese Wiedertäufer die Kirche erneuern. «Reformator» bedeutet «Erneuerer», und nicht Kirchengründer. Aber wie wir wissen, kam es anders. Es kam auch anders, als die Wiedertäufer es sich dachten. Wie die Reformatoren wollten sie die abgewichene katholische Kirche wieder zurück zum Evangelium bringen. Ein Punkt dabei war die Taufe. Bevor das Christentum zur römischen Staatskirche wurde, tauften Gläubige keine Säuglinge. Aus der Bibel geht hervor, dass die Taufe mit der bewussten Entscheidung zusammenhängt, Jesus nachzufolgen – ein Säugling kann diese Entscheidung nicht treffen. Die Reformatoren beschäftigten sich ebenfalls mit dieser Frage. Manche sagen, dass Luther selbst zum Beispiel nahe daran gewesen sei, die Glaubenstaufe anzunehmen. Schliesslich blieb er aber bei der Kindstaufe wie auch Zwingli. So gab es bald unterschiedliche Auffassungen. Für die Reformatoren wie die Katholiken waren diese Leute «Wiedertäufer», weil sie ihrer Meinung nach die Menschen noch einmal («wieder») tauften. Diese hingegen sahen sich in diesem

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Punkt als «Täufer», weil die Säuglingstaufe für sie keine Taufe war. Dies war ein wesentlicher Unterschied zu den meisten Reformatoren, aber bei weitem nicht der einzige. Die Wiedertäufer wollten mit der Erneuerung in verschiedenen Bereichen weitergehen als Zwingli, Luther und die meisten anderen Reformatoren. Sie wollten so leben wie Jesus mit Seinen Jüngern und den Frauen, die Ihm nachfolgten, und wie die ersten Christen in Jerusalem. Ein weiterer Punkt der Wiedertäufer war das gemeinschaftliche Leben mit der Gütergemeinschaft. Das bedeutete, alles gemeinsam zu haben anstelle von Privatbesitz. Für die damalige römischkatholische Kirche war das eine grosse Herausforderung. Sie besass sehr viel, zum Beispiel riesige Ländereien. Ja, sie war so gesehen reich, und wie der reiche Jüngling in der Bibel wollte sie sich nicht von ihrem Reichtum trennen. Die Reformatoren hatten nicht die gleichen Ansprüche, aber generell auf Besitz verzichten, das wollten sie auch nicht. Reichtum und die damit verbundene Macht sind grosse Versuchungen. Schon viele Menschen sind diesen erlegen. Die Wiedertäufer wollten deshalb nicht in diese Versuchung geraten und wählten bewusst einen einfachen und bescheidenen Lebensstil. Ein Amt oder eine führende Stelle war für sie nicht in erster Linie eine Machtposition, sondern ein Dienst, wie der Herr sagt: «Der grösste unter euch soll euer Diener sein» (Mt 23,11). Diese Art zu leben war ein starker Gegensatz zum allgemeingültigen Denken. Diese Lebensweise und die untenstehende Aussage Jesu führten zu folgendem Schluss: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt» – auch das hatte Jesus gesagt. Deshalb wollten die Wiedertäufer eine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat. Tatsächlich können wir sehen, dass Je-

sus die Welt veränderte, dass Er aber dazu nicht den politischen Weg wählte. Er mischte sich nie in politische Streitfragen ein, nicht einmal, als es um die Unterdrückung durch die Römer ging. Er liess sich auch nicht provozieren, zum Beispiel wenn es um Steuern ging. «Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist» (Mt 22,21), sagte Er. Der Herr tat dies, obwohl Er wusste, dass mit diesen Steuergeldern die Unterdrückung durch die Römer noch gestärkt wurde. Man kann meines Erachtens sagen, dass Jesus die Trennung zwischen Kirche und Staat gelebt hat. Die katholische Kirche hatte aber starke Machtansprüche. Sie sah sich als die höchste Instanz auf Erden. Deshalb war damals der Papst der einzige, der einen Kaiser krönen durfte. Die Reformatoren teilten diese Machtansprüche nicht. Sie wollten aber immer mit den Behörden zusammenarbeiten und ihre Autorität und Befehlsgewalt im Bedarfsfall beanspruchen; auch die militärische – wie wir am Beispiel Zwinglis mit den Kappelerkriegen sehen können. Hier kommen wir zu einem weiteren Unterschied zu den Wiedertäufern: «Liebt eure Feinde» (Mt 5,44), hatte Jesus gesagt. Man liebt seinen Feind nicht, wenn man ihn umbringt. Die ersten Christen waren sich dessen sehr bewusst. In den ersten 200 Jahren sah man praktisch nie einen Christen der Armee beitreten. Hingegen sind heute Fälle bekannt, in denen damals Christen den Märtyrertod erlitten, weil sie sich weigerten, Soldaten zu werden. Erst nach Konstantin dem Grossen und seinem Ausspruch: «In diesem Zeichen wirst du siegen» (im Zeichen des Kreuzes), wurden Armee und Soldatentum bei vielen Christen «salonfähig». Man kann sich fragen: Hat sich die Lehre von Jesus geändert? Haben sich die ersten Christen geirrt?

Manche sagen, dass Luther selbst nahe daran gewesen sei, die Glaubenstaufe anzunehmen.Schliesslich blieb er aber bei der Kindstaufe wie auch Zwingli.

Im Verlauf der Jahrhunderte hat sich die Kirche mehr und mehr von verschiedenen Glaubenslehren der Bibel wegbewegt. Die katholische Kirche bereicherte sich schon früh und war bemüht um Macht. Mit diesem Machtdenken wurden viele biblische Grundsätze über Bord geworfen, bis im Mittelalter die Missstände für jedermann offensichtlich wurden. Die Leute waren nun bereit, auf Erneuerer zu hören, die diese Missstände beseitigen wollten. Wehrlosigkeit bei den Wiedertäufern ging und geht aber weiter. Sie wollten auch niemanden vor ein weltliches Gericht ziehen. Paulus schrieb: «Ist unter euch kein Weiser, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte?» (1.Kor 6,5). Sie verstanden diesen Vers nicht nur im Zusammenhang mit Streit unter Geschwistern, sondern auch so, dass ein gläubiger Christ nicht das Urteil eines ungläubigen Richters suchen sollte. Wiedertäufer bzw. Täufer wehren sich nicht mit Gewalt, wenn jemand sie beraubt, obwohl sie das in ihrer Geschichte sehr viel gekostet hat. Als ich davon zum ersten Mal hörte, dachte ich: «So kannst du keine zwei Wochen überleben.» In der Zwischenzeit habe ich aber erfahren und selbst erlebt, dass gerade die Wiedertäufer in Amerika so nicht nur überleben, sondern sehr gut damit leben. Das ist besonders bemerkenswert, da die USA doch bekannt sind als ein Volk, das schnell andere verklagt und vor Gericht zieht. Wo ist denn unser Schutz? Auf wen oder was vertrauen wir am meisten? Könnten wir ohne Schutz von Soldaten und Waffen bestehen? Im Alten Testament war Israel oft von übermächtigen Armeen bedroht. Sie

schrien dann zum Herrn. Was tat Er? Einmal schickte Er einen Engel, der in einer Nacht eine Armee von 185.000 Soldaten tötete (2.Kön 19,35). Ein anderes Mal brachten sich die Feinde durch das Eingreifen des Herrn gegenseitig selbst um (2.Chr 20). «Denn der Kampf ist nicht eure Sache, sondern Gottes» (2.Chr 20,15b). Die Israeliten mussten in diesen Fällen überhaupt nicht kämpfen. Glauben wir, dass Er das heute noch tut? Glauben wir, dass der Herr das für uns tun würde? Heute leben die meisten «klassischen» Wiedertäufer in Amerika: im Süden von Kanada und im Norden der USA. Nach mehreren Jahrhunderten blutiger Verfolgung haben sie dort Ruhe gefunden. Ihre Zahl kenne ich nicht genau. Es sind aber mehrere Hunderttausend, die ihr wiedertäuferisches Glaubensgut auch in der heutigen Zeit behalten haben. In Europa gibt es vor allem in Holland noch Mennoniten, einen der drei Zweige der Wiedertäufer, neben den Amischen und den Hutterern. Auch in der Schweiz existieren noch ein paar mennonitische Gemeinden. Viele von ihnen leben aber ihren angestammten Glauben nicht mehr so genau. In Deutschland gibt es seit ein paar Jahrzehnten wieder vermehrt wiedertäuferisch gesinnte Gemeinden. Das sind die sogenannten «Russland-Deutschen»: In ihrer langen Verfolgungsgeschichte gelangten die täuferischen Mennoniten und Hutterer auch nach Russland, wo ihnen Katharina die Grosse für hundert Jahre Glaubensfreiheit versprochen hatte. Im 19. Jahrhundert war diese Zeit abgelaufen und der neue Zar gab ihnen zehn Jahre Zeit, um wie die Russen zu werden. So flohen praktisch alle Hutterer nach Amerika. Von den Mennoniten

und anderen deutschstämmigen Siedlern blieb ein grosser Teil in Russland. Dort litten sie als Deutschsprachige bald stark unter dem später aufgekommenen kommunistischen Regime – vor allem während der beiden Weltkriege. So zogen nach 1989 Hunderttausende nach Deutschland, wo viele von ihnen eigene Kirchen gründeten, um ihrem Glauben entsprechend weiter leben zu können. Heute finden wir die Auswirkungen des täuferischen Denkens in folgenden Bereichen: • Die seit längerer Zeit umgesetzte Trennung von Kirche und Staat findet ihren Ursprung im Gedankengut der Wiedertäufer. Sie praktizierten diese Trennung von Anfang an. • Der Gedanke, «Freikirchen» zu gründen, kommt ebenfalls von ihnen. Am Haus der ersten Wiedertäufergemeinde aus dem 16. Jahrhundert in Zumikon hängt heute eine Plakette. Sie erinnert daran, dass hier die erste Freikirche der Schweiz, und damit das Freikirchentum, gegründet wurde. • Die Glaubenstaufe im mündigen Alter. Viele der heutigen Freikirchen sind zu dieser biblischen Form zurückgekehrt. Und wir? Ja, was halten wir vom Wiedertäuferdenken? Sind wir bereit, unsere Glaubensform gelegentlich zu hinterfragen? Viele Kirchen hielten und halten das nicht für notwendig. Dabei kann man in jeder Kirche mit der Zeit Veränderungen feststellen. Bei den meisten alten Kirchen sind es leider Veränderungen, die weg von den biblischen Glaubenslehren führen. Lassen wir uns warnen? Sind wir bereit, uns von Gottes ganzem Wort prüfen zu lassen und uns gegebenenfalls neu auszurichten? HA NS ZEMP



Mitternachtsruf 06.2017 19

BLICKFELD

NACHGEFRAGT

«In der heutigen Zeit sollten wir uns als Christen mehr zusammentun» Ein Gespräch mit Hans Zemp, der das Leben in einer Täufergemeinschaft hautnah miterlebt hat, über Gütergemeinschaft, Absonderung und Nachfolge. Das Interview führte René Malgo. Woran liegt es, dass die Täufer bei den Historikern meistens nicht so gut davonkommen? Es gab bei den Täufern Verirrungen. Die Täufer brachten etwas Neues und das verursachte in der Reformationszeit einen gewissen Aufruhr. Aufruhr ist nicht gleich Revolution, aber einige Leute in Täuferkreisen haben die Umwälzungen mehr als eine Revolution verstanden. So wurden zum Beispiel gewalttätig Kirchen gestürmt und geräumt. Es war zwar richtig, dass die Heiligenbilder entfernt werden mussten, aber die Art und Weise, wie es geschah, war falsch. Manche sind da irregeführt worden. Man denke an das sogenannte Täuferreich von Münster: das war eine grobe Verirrung. Wir müssen eingestehen, dass es diese dunkle Seite der Täufergeschichte gibt. Auch innerhalb der täuferisch gesinnten Gemeinden gab es immer wieder Verirrungen, selbst bei den Hutterern. Die Hutterer beispielsweise hatten sich für die Gütergemeinschaft entschieden und später wurde aufgedeckt, dass einige Führer Geld für sich behalten hatten. Bei den Täufern gab bzw. gibt es die verschiedensten Strömungen. Was ist das Zentrale, das das Gedankengut aller Täufer zusammenfasst im Gegensatz zu den Evangelischen und Reformierten? Dank des Buchdrucks und der Übersetzungen von Martin Luther und anderen

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konnte plötzlich jeder die Bibel lesen und die Punkte erkennen, in denen sich die Kirche nicht an die Bibel hielt. Die Täufer strebten dann wirklich ein Zurückgehen auf die Bibel an und auf die Zeit, in der Jesus lebte. Und unser Herr lebte in Gütergemeinschaft. Er war nicht nur ein Lehrer; die Leute waren 24 Stunden am Tag mit Ihm zusammen – sowohl Männer als auch Frauen. Die ersten Christen erfanden nichts Neues, sondern führten das fort, was sie mit Jesus gelebt hatten. Das nahmen sich die Täufer zum Vorbild. Wäre das Leben in einer Gütergemeinschaft heute überhaupt noch möglich? Es ist eine grosse Herausforderung. Früher hätte ich gesagt, es ist kaum möglich. Aber wir haben es als Familie in Amerika bei den Hutterern erlebt. Sie leben seit bald 500 Jahren auf diese Art und Weise. Amerika ist ein Land, das dieses Leben begünstigt. In unser Sozialsystem passt eine Gütergemeinschaft nur schlecht hinein. Für die Hutterer – überhaupt die Wiedertäufer – gibt es in Amerika einige Ausnahmeregelungen. In den Weltkriegen wurden sie noch zum Militärdienst gezwungen. Die meisten weigerten sich damals, und manche kamen in den Gefängnissen dann sogar um. Das sind für die Hutterer die letzten Märtyrer. Sie reichten daraufhin gemeinsam mit den Mennoniten eine Petition beim amerikanischen Präsidenten ein, und seitdem sind sie von der Wehrpflicht befreit, solange kein Krieg ist. Wenn heute ein Wiedertäufer in Amerika ein militärisches Aufgebot bekommt, kann er schreiben: «ich bin Wiedertäufer», und dann hat sich die Sache erledigt. Amerika ist ausserdem grundsätzlich interessiert an Leuten, die innovativ sind,

die etwas Neues machen – vor allem in den ländlichen Gebieten, wo noch nicht alles so überbevölkert und organisiert ist. Und die Täufer haben viele Initiativen ergriffen. Sie sind zum Beispiel im 19. Jahrhundert in Gebiete gegangen, wo sich nicht alle hinwagten, zum Beispiel in Gebiete, in denen Indianerreservate lagen. Die Täufer haben wirklich etwas Neues gemacht und aufgebaut. Sie sind auch heute noch gefragt – die meisten leben in Kanada –, weil sie gute, verlässliche Arbeiter sind. Sie sind hilfsbereit und haben eine hohe Sozialkompetenz. Wenn zum Beispiel im Herbst die Ernte ansteht, besteht oft nur ein kleines Zeitfenster, in dem die Ernte eingebracht werden muss. Da gibt es viele Farmer, die die Hutterer um Hilfe bitten, was diese auch tun. Das ist der Vorteil der Gemeinschaft; sie hat eine ungemeine Arbeitskraft. So eine Gruppe von 120 Leuten kann einiges bewirken (wenn eine Huttererkolonie 120 bis 150 Personen umfasst, teilt sie sich normalerweise und gründet eine neue Kolonie). Auch nach Tornados beispielsweise helfen die Hutterer, alles wiederaufzubauen. Sie sind in Amerika bekannt und gefragt. In Europa sieht das allerdings anders aus. In der Kolonie, wo wir lebten, war ein Projekt in Planung, eine christliche Gemeinschaft in Europa aufzubauen. Das wurde vorerst aufgegeben, weil es hierzulande einfach zu viele Regelungen und Beschränkungen gibt. Ausserdem kennen die meisten Leute hier so eine Lebensweise nicht. Es erscheint ihnen zu abwegig, in Gütergemeinschaft zu leben. Als wir damals zu den Hutterern zogen, entdeckten wir eine ganz neue Welt. Wir hatten so ein Leben noch nie gesehen und konnten es uns kaum vorstellen. Aber die Hutterer dort haben dieses Leben in Fleisch und

Blut; sie leben so seit 500 Jahren. Bei uns ist dieser Lebensstil nicht wirklich bekannt. Das macht es sehr viel schwieriger – und trotzdem ist es möglich. Es gibt beispielsweise auch in der Schweiz christliche Gemeinschaften wie Montmirail (das Communauté Don Camillo) oder das Güetli in Mettmenstetten, Rossau, die in Lebens- und Gütergemeinschaft leben. Auch wenn Gütergemeinschaft für die meisten Gläubigen heute keine reale Option ist, gäbe es im täuferischen Gedankengut doch eine Antwort auf die Frage, wie wir Christen die endzeitlichen Verhältnisse in dieser Welt überstehen können? In der Bibel heisst es, dass wir uns von diesem Weltsystem absondern sollen, damit wir nicht ihrer Sünden teilhaftig werden (Offb 18,4). Ja, wir müssen diese Welt missionieren, aber mir scheint es gerade in der heutigen Zeit extrem wichtig, dass wir uns auch absondern. Wir sind heute sehr stark beeinflusst von der Welt; es gibt so viele Ablenkungen, Vergnügungen und Versuchungen, vor allem für die jungen Leute. Es ist schwer,

dem zu widerstehen, besonders für Kinder und Jugendliche. Sie sind noch jung, beeinflussbar, möchten zu einer Gruppe gehören, «in» sein usw. Das ist heute ein riesiges Problem. Wir haben mit unseren Kindern gut acht Jahre bei den Hutterern gelebt. Dadurch haben sie eine feste Basis erhalten, die sie sonst nie bekommen hätten. Dafür bin ich Gott sehr dankbar. Ich denke, so etwas brauchen wir als Christen. Deshalb würde ich allen christlichen Eltern raten, ihre Kinder auf christliche Schulen zu schicken und sich auch untereinander zu organisieren. Jedes Kind möchte dabei sein, irgendwo dazugehören. Wenn die Kinder an einer Sonntagsschule oder Jugendarbeit teilnehmen, sind sie unter Gleichgesinnten. In einer Gruppe zu sein, in der alle die gleiche Gesinnung und Einstellung haben, ist gerade für Kinder sehr wichtig und hilfreich. In der heutigen Zeit sollten wir uns als Christen mehr zusammentun, um uns – und vor allem unseren Kindern – eine andere Grundlage auf dem Lebensund Glaubensweg mitzugeben als diese Welt zu bieten hat. Vielen Dank für das Gespräch.

Die Täufer sind im 19. Jahrhundert in Gebiete gegangen, wo sich nicht alle hinwagten, zum Beispiel in Gebiete, in denen Indianerreservate lagen. Sie haben wirklich etwas Neues gemacht und aufgebaut.

Korrigenda Im Mitternachtsruf 3.17, auf Seite 16, ist uns leider ein Fehler unterlaufen: Dort heisst es, dass Luther in Augsburg vor dem Kaiser stand. Das stimmt so nicht. Luther war zwar auch in Augsburg, um sich zu rechtfertigen, aber vor dem Kaiser stand er in Worms. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen.



Mitternachtsruf 06.2017 21

BLICKFELD

Vor 50 Jahren als diese Neubau-Siedlung in Zürich (Lochergut) entstand, durften die Wohnungen nur an verheiratete Ehepaare vermietet werden.

ENDZEIT

Der rasante Wandel der Zeit Innerhalb der letzten 50 bis 70 Jahre haben sich im einst «christlichen Abendland» die Werte drastisch verändert. Ein Fallbeispiel.

V

or 70 Jahren. Ich war damals 13-jährig. Ein Ereignis ist mir in Erinnerung geblieben: Aufgewachsen in einem Einfamilienhaus-Quartier im Kanton Aargau. In direkter Nachbarschaft ein Ehepaar mit einer etwa 20-jährigen Tochter. Diese hatte einen Freund, der einmal über Nacht bei ihr blieb. Am anderen Morgen war in der Frühe ein Tumult im Nachbarhaus und auf der Strasse. Die Sittenpolizei war da und hat den jungen Mann mit Gewalt aus dem Haus geholt. Die eigenen Eltern hatten Anzeige erstattet. Vor 50 Jahren. Vorschriften der Liegenschaftsverwaltung der Zwingli-Stadt Zürich: Familienwohnungen durften nur an verheiratete Ehepaare vermietet werden. Ich meldete mich für eine NeubauWohnung im städtischen Lochergut mit 351 Neubau-Wohnungen an, die ab dem

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1. Mai 1966 bezogen werden konnten. Im Februar 1966 bekam meine Frau kurz vor der Mittagszeit unangemeldeten Besuch. Sie backte gerade Schenkeli (ein typisches schweizerisches Gebäck). Der Besuch war eine Vertreterin der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich. Sie wollte unsere Schlafzimmer und Badezimmer kontrollieren: Sie wollte sicher sein, dass wir tatsächlich ein verheiratetes Ehepaar waren. Das Konkubinat war damals noch strikt verboten und wurde polizeilich geahndet. Dann ihr Kommentar bei der Verabschiedung: «Ja, es ist alles in Ordnung, sie werden den Mietvertrag zugestellt erhalten.» Alle interessierten Wohnungs-Mieter wurden damals genauso streng kontrolliert. Im vergangenen Jahr: Die christliche Partei EDU sah das Grundrecht der Ehe in Gefahr und lancierte eine Initiative. Grund war die auf eidgenössischer Ebene diskutierte Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Mit einer kantonalen Initiative unter dem Titel «Schutz der Ehe» wollte die in freikirchlichen und evangelikalen Kreisen verankerte poli-

tische Kleinpartei «pro-aktiv ein klares Bekenntnis ablegen zur natürlichen Ehe von Mann und Frau». In der Verfassung des Kantons Zürich sollte die Definition der Ehe «als auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau» verankert werden. Am 27. November 2016 wurde das Stimmvolk des Kantons Zürich zur Abstimmung an die Urne gerufen. Das Ergebnis: 80.9 % vom Stimmvolk des Zürcher ZwingliKantons haben die Initiative abgelehnt 19.1 % sind noch bereit, ein Bekenntnis zur natürlichen Ehe von Mann und Frau abzulegen. Vor 70 bis 50 Jahre sprach niemand – zumindest nicht öffentlich – über gleichgeschlechtliche Paare. Der Fokus richtete sich auf das verbotene Konkubinat. Heute spricht man schon längst nicht mehr darüber, das ist doch normal. Heute werden auch gleichgeschlechtliche Paare der «Ehe» gleichgesetzt, und damit zur «Normalität» erhoben. Die «Zeit ist nahe gekommen» (Offb 1,3; vgl. Röm 1). Maranatha, komme bald, Herr Jesus!

WALTER MOSIM A NN

Prophetie-Wochenende in Zavelstein René Malgo

Freitag, 30.06. bis Sonntag, 02.07.2017

Der Mitternachtsruf Warum heisst der Mitternachtsruf «Mitternachtsruf»? Und seit wann besteht dieses Werk überhaupt? Wie hat alles angefangen? Und wie sieht die Arbeit heute aus? Dies und vieles, was Sie schon immer über den Mitternachtsruf wissen wollten, wird in dieser Broschüre beantwortet.

mit

Nathanael Winkler und Alexander Müller

• Broschüre, 80 Seiten Bestell-Nr. 180069 kostenlos

Thema

Israel und die Gemeinde in der endzeitlichen Falle Programm > Fr. 30.06. 20.00 Uhr

> Sa. 01.07. 17.00 Uhr

> Sa. 01.07. 09.00 Uhr

> Sa. 01.07. 20.00 Uhr

> Sa. 01.07. 10.30 Uhr

> So. 02.07. 09.00 Uhr

> Sa. 01.07. 15.30 Uhr

> So. 02.07. 10.30 Uhr

Nathanael Winkler Alexander Müller

Nathanael Winkler Alexander Müller

Nathanael Winkler Alexander Müller

Nathanael Winkler Alexander Müller

Ort > Bibel- und Erholungsheim Haus Felsengrund Weltenschwanner Str. 25 DE 75385 Bad TeinachZavelstein

Anmeldungen direkt im Bibel- und Erholungsheim Tel.: +49 (0)7053 92660 oder [email protected]

Auch Tagesgäste sind 06.2017 23 herzlichMitternachtsruf willkommen!

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GESELLSCHAFT

Zu viel des Guten Wenn wir doch alle in einem Land leben könnten, wo Milch und Honig fliessen! Jeder versteht, was damit gemeint ist – ein Land ohne Sorgen, in dem man in Überfluss und Frieden lebt. In unserer gegenwärtigen Zeit, in der die Reichen immer reicher werden und die Mittelschicht schrumpft, würden sich die meisten damit schon zufriedengeben. – Eine kritische Untersuchung.

W

oher kommt überhaupt der Ausdruck «Milch und Honig»? Ursprünglich stammt er aus dem Alten Testament. Heute, mehrere Jahrtausende später, ist er auch im alltäglichen Gebrauch anzutreffen. Der Ausdruck «Milch und Honig» taucht zuerst in 2. Mose 3,8 auf. Dort sagt Gott zu Mose: «Und ich bin herabgekommen, um sie zu erretten aus der Hand der Ägypter und s i e aus diesem Land zu führen in ein gutes und weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fliesst, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter.» Gott hatte Abraham bereits lange Zeit zuvor mehrfach offenbart, dass das Land Kanaan – «das ganze Land, das du siehst» (1.Mo 13,15) – einmal ihm gehören würde. Es wurde Abraham und seinen Nachkommen als «ewiger Besitz» von Gott versprochen (1.Mo 17,8). Doch als der Ausdruck «Milch und Honig» zum ersten Mal auftauchte, diente er als Offenbarung und Erinnerung für Mose, dass das verheissene Land voller Reichtümer steckte. Man könnte annehmen, dass es nicht nötig gewesen wäre, Mose «Milch und Honig» zu versprechen, schliesslich hatte Abraham bereits in dem Land gelebt. Mose musste doch wissen, wie es dort war. Vielleicht benötigte Mose einfach einen Anreiz –

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sozusagen eine Karotte am Stock –, um die Israeliten davon zu überzeugen, Ägypten zu verlassen und den Exodus ins verheissene Land zu wagen. Die Menschheit ist immer schon damit beschäftigt gewesen, das Wirtschaftswachstum durch verschiedene Mittel und Produktivitätssteigerungen anzukurbeln. Die wirtschaftliche Leistung (heute allgemein als Bruttoinlandsprodukt oder BIP bezeichnet) ist zum wichtigsten geopolitischen Massstab für Wohlstand und zum Schlüsselindikator für sogenannten «menschlichen Fortschritt» geworden. Dies ist die grundlegende Essenz des Humanismus. Wir leben heute in einer Zeit, in der viele Länder nicht an Knappheit, sondern an Überfluss leiden. Warum?

Es gibt zu viel Angebot und nicht genügend Nachfrage. In manchen Ländern ist es sogar einfacher, etwas zu kaufen, als etwas zu verkaufen. Es gibt natürlich auch Regionen, in denen das Kaufen schwieriger ist als das Verkaufen und in denen Nahrungsmittel knapp sind. Das müsste heutzutage eigentlich gar nicht mehr so sein. In solchen Fällen sind Gier, Korruption, Kleptokratie, Kriege oder politische Auseinandersetzungen die Ursache. Nichtsdestotrotz kann man sagen, dass die Industrialisierung und die Profitgier, die mit

der Ausübung von Handel und Gewerbe einhergehen, eine Welt des Überschusses geschaffen haben, was Konsumgüter und Kalorien betrifft. Es gibt zahlreiche Anzeichen dafür. Für den «Überschuss an Kalorien» kann die weltweite Epidemie

der Fettleibigkeit (wie es die WHO ausdrückte) zumindest teilweise als Anzeichen betrachtet werden (auch wenn ich dieses komplexe Problem hier nicht zu sehr vereinfachen möchte). Der Überschuss an Nahrungsmitteln erinnert mich an ein deutsches Märchen. Als Kind wurde mir die Geschichte von «Mecki im Schlaraffenland» erzählt. Die meisten alten Märchen (Brüder Grimm, Wilhelm Busch usw.) werden heutzutage als etwas zu gruselig für kleine Kin-

Wir können eine Quelle sein, aus der «Milch und Honig» für diejenigen fliessen, die in Not sind.

der empfunden. Auf jeden Fall lebt Mecki im Schlaraffenland, einem Land des Überflusses. Überall Milch und Honig … und natürlich Schinken, Kuchen und alle Leckereien, die man sich nur wünschen kann. In dieser Geschichte fliegt einem alles Mögliche von Speck bis hin zu Brathähnchen in den Mund, wenn man diesen mal aus Versehen offenstehen lässt. Es wird natürlich ein total übertriebenes «Land, wo Milch und Honig fliessen», dargestellt.

Ein solcher Überfluss an allen Dingen ist jedoch nicht ideal – ganz im Gegenteil. Die Nebenwirkungen sind Krankheit, Abhängigkeit, mangelnde Rentabilität usw. Wir Menschen neigen zu einem grossen Appetit und starken Begierden, doch wir haben nur eine begrenzte Fähigkeit, diese zu stillen. Eine ausgewogene und zurückhaltende Sättigung ist gut und kann genossen werden. Doch ein Überfluss – selbst an leckeren und luxuriösen Dingen – verursacht Probleme. Es ist kaum zu glauben, doch die Milch- und Honigindustrie leidet heutzutage unter einem Überangebot. Beide Güter werden in überwältigenden Mengen produziert, wie an diesem Zitat über die Milchindustrie deutlich wird: «Wenn Sie jemals ‹über vergossene Milch jammern› wollten, dann ist es jetzt so weit. Die Milchbauern in den USA haben zwischen Januar und August 2016 insgesamt über 162 Millionen Liter Milch weggeschüttet. Diese Milch wurde in Felder, Dunggruben, Tierfutter oder den Abfluss von Aufbereitungsanlagen gekippt. Laut

Angaben des Wall Street Journal würde diese Menge Milch ausreichen, um 66 olympische Schwimmbecken zu füllen. Diese Ziffer ist die höchste in den letzten 16 Jahren.» Anscheinend gibt es so viel überschüssige Milch, dass man buchstäblich darin baden könnte. Vor einigen Jahrhunderten taten die Superreichen das sogar – ein Bad in warmer Milch ist gut für die Haut. «Das Problem ist, dass die Vereinigten Staaten sich inmitten einer Milchschwemme befinden», heisst es in dem Artikel. In Europa verhält es sich ähnlich, zudem gibt es hier ein Überangebot an Käse. Selbst in Kanada, wo die Milchproduktion kontrolliert wird, ist die Kapazität viel höher als die Nachfrage. Ebenso leidet die Welt an einem Honigüberschuss (kann es je zu viel von etwas Gutem geben?). Die USA quillt geradezu über vor Honig. In Kanada sind die Honigimporte aus China, Sambia, Vietnam und anderen Ländern so sehr angestiegen, dass viele kanadische Imker ihr Geschäft aufgeben mussten. Im Grosshandel ist der Honigpreis in den letzten Jahren um die Hälfte gesunken. Das Land voller «Milch und Honig», von



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SPRÜCHE

Untergangszeichen sind zugleich auch Aufgangszeichen. SAMUEL HUBER (1547–1624), THEOLOGE

Gott flüstert in unseren Freuden, Er spricht in unserem Gewissen; in unseren Schmerzen aber ruft Er laut. Sie sind Sein Megaphon, eine taube Welt aufzuwecken. C. S. LEWIS (1898–1963), SCHRIFTSTELLER

Wir können damit aufhören, Gott anzuflehen, uns die Zukunft zu zeigen, und damit anfangen, als solche zu leben und gehorsam zu sein, die darauf vertrauen, dass Er die Zukunft in Seiner Hand hält. KEVIN DEYOUNG (GEB. 1977), PREDIGER

Es ist sicherer, dass wir aus unseren Gräbern auferstehen werden, als aus unseren Betten. THOMAS WATSON (1620–1686), PREDIGER

Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch ein wahrer Gläubiger sein kann, wenn für ihn die Sünde nicht die grösste Last, Sorge und Plage ist. JOHN OWEN (1616–1683), THEOLOGE

Von Angst angetriebene Busse bringt uns dazu, uns selbst zu hassen. Von Freude angetriebene Busse bringt uns dazu, die Sünde zu hassen. TIM KELLER (GEB. 1950), THEOLOGE

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Gottes Wirtschaft besteht grösstenteils aus Flüssen, nicht aus überfüllten Vorratskammern voller ungenutztem Geld.

dem die Israeliten damals träumten, ist in der heutigen Zeit des Überflusses nur noch eine malerische Geschichte. In Nordamerika zumindest gibt es sicherlich keinen Mangel an Überschüssen und Überangeboten. Wie bereits erwähnt, kann der Überfluss auch Probleme verursachen, zum Beispiel das Anhäufen und Anlegen von Vorräten. Jakobus schrieb über dieses endzeitliche Phänomen: «Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!» (Jak 5,3). In anderen Übersetzungen findet sich auch der Ausdruck «anhäufen». Das Anhäufen von Reichtümern (und damit die Vergrösserung der Kluft zwischen Arm und Reich) wird hier ganz klar als eine Praxis der letzten Tage bezeichnet. Die Bibel lehnt das Anlegen von Vorräten ab, wenn es aus Gier oder anderen falschen Motiven geschieht. Hierin liegt eine bedeutende Verbindung zum alttestamentlichen Gebrauch des Ausdrucks «Milch und Honig». An dieser Stelle möchte ich mich jedoch auf das Wörtchen «fliesst» konzentrieren, das immer in Zusammenhang mit «Milch und Honig» steht. Dieses Wort drückt aus, dass etwas in Bewegung ist oder verteilt wird. Es bedeutet ganz sicher nicht «anhäufen». Das verheissene Land, in dem Milch und Honig fliesst, sollte also keine grosse Vorratskammer voller Milch und Honig sein. Honig und Milch werden dort nicht angehäuft oder gehortet, sondern sie fliessen – sie sollten konsumiert und für alle zugänglich gemacht werden. Die Bibel heisst dieses «Fliessen» gut. Wenn wir das Vaterunser betrachten, fällt auf, dass es dort heisst: «Gib uns heute unser tägliches Brot» (Mt 6,11). Wir sollen Gott nicht um eine Vorratskammer voller Brot bitten, mit der wir

einen Monat auskommen, sondern immer nur um das Brot für den jeweiligen Tag. Auch die Israeliten erhielten jeden Tag neu das Manna und durften es nicht aufbewahren (abgesehen von der Ration für den Sabbat). Christen sollen «fliessen», nicht horten. Gottes Wirtschaft besteht grösstenteils aus Flüssen, nicht aus überfüllten Vorratskammern voller ungenutztem Geld. So wie Gott Liebe in Bewegung ist – gelebte Liebe –, so sollte es auch mit dem Geld sein. Natürlich sollen wir planen und für unseren Lebensunterhalt sparen. Es gibt jedoch einen Punkt, an dem aus Sparen Anhäufen wird. Christen dürfen sparen, doch sie sollen dies in ihrer Eigenschaft als gute Verwalter Gottes tun. Die Welt hingegen fördert das Anhäufen von Dingen, denn irdischer Reichtum gilt als Ausdruck von Erfolg und Ansehen und als Bollwerk der Sicherheit. Die meisten Gaben Gottes, sowohl die Geistesgaben als auch der materielle Besitz, werden uns gegeben, damit wir sie teilen und anderen dadurch ein Segen sind. Wir können eine Quelle sein, aus der «Milch und Honig» für diejenigen fliessen, die in Not sind. Lassen Sie Ihren Besitz fliessen und häufen Sie ihn nicht an. Die Verheissung des Landes, «in dem Milch und Honig fliesst», gilt allen Christen (auch wenn sie keine Israeliten sind). Eines Tages, wenn wir im Neuen Jerusalem sind, wird Gott «alle Tränen von ihren Augen [abwischen], und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron sass, sprach: Siehe, ich mache alles neu!» (Offb 21,4–5).

WILFR ED HAHN

Für einen neuen, erfrischenden Zugang zur Apostelgeschichte ist das vorliegende Buch sehr zu empfehlen!

Arno Froese

Das feste Fundament der Gemeinde Die Apostelgeschichte. Der Autor hebt den Bau des Fundaments der Gemeinde in Jerusalem hervor. Dies war ein einmaliges Ereignis, das sich nicht wiederholen wird. Das wird auch in Epheser 2,20 bekräftigt: «Auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus

Christus selbst der Eckstein ist.» Das ist das einzige und wahre Fundament der Gemeinde. Seit der Entstehung der Gemeinde hat Gott viele Evangelisten, Pastoren und Lehrer berufen, aber keine weiteren Apostel und Propheten mehr.

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SERIE

Die Gesinnung eines Dieners Eine fortlaufende Auslegung des Philipperbriefes von verschiedenen Verkündigern des Missionswerkes Mitternachtsruf. Teil 18, Philipper 2,25–30.

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ie sechs letzten Verse von Phi­ lipper 2 gehören zu einem Kapitel, das man auch sehr gut als das «Gesinnungskapitel» überschreiben könnte. Paulus schreibt einleitend: «So macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das Eine bedacht seid. Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen» (Phil 2,2–4). Dann gibt er uns vier Vorbilder für diese Gesinnung: In den Versen 5 bis 11 zeigt Paulus das allergrösste Vorbild in der Selbsterniedrigung und totalen Hingabe des Herrn Jesus Christus. Danach sehen wir in den Versen 17 bis 18 die Gesinnung des Paulus selbst, und in den Versen 19 bis 24 wird uns die Gesinnung des Timotheus geschildert: «Denn ich habe sonst niemand von gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird» (Phil 2,20). Vielleicht sagen wir uns: Das erreiche ich nie, so zu werden wie: • Jesus Christus – der unvergleichliche Sohn Gottes, das sündlose Lamm Gottes, • Paulus – der einzigartig berufene, äusserst begabte Apostel Jesu Christi,

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• Timotheus – der hingegebene, privilegierte Lieblingsschüler von Paulus. Damit unsere Verzagtheit weicht und unsere Ausreden verstummen, gibt uns Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, ein viertes Vorbild, mit dem wir uns identifizieren sollen, das wir nachahmen sollen – und auch können: Die Verse 25 bis 30 zeigen uns die Gesinnung eines einfachen, bis dahin unbekannten Mannes voll von Liebe, Selbstlosigkeit und Hingabe: «Doch habe ich es für notwendig erachtet, Epaphroditus zu euch zu senden, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, der auch euer Gesandter ist und Diener meiner Not» (Phil 2,25). Über Epaphroditus wissen wir abgesehen von den Informationen im Philip­per­ brief nichts. Viele Ausleger gehen davon aus, dass seine Rücksendung einer der Hauptgründe war, warum Paulus den Philipperbrief geschrieben hat, und dass Epaphroditus diesen auch gleich selbst überbracht hat. Er ist nicht mit dem Epaphras aus dem Kolosser- oder Philemonbrief gleichzusetzen (vgl. Kol 1,7; 4,12). Obwohl Epaphras die Kurzform von Epaphroditus ist, passen weder Örtlichkeiten noch Umstände zusammen. Hingegen ist bekannt, dass Epaphroditus im 1. Jahr-

hundert ein weitverbreiteter Name war. Wörtlich bedeutet Epaphroditus: «Günstling der Aphrodite». Aphrodite war die Göttin der Schönheit und der Liebe, unter den Römern auch als Venus bekannt. Später bedeutete der Name auch bezaubernd, lieblich oder anziehend. Das passt sehr gut, wie wir gleich noch sehen werden. Epaphroditus wuchs in der heidnischen Umgebung von Philippi auf und nur ungläubige Eltern würden ihrem Sohn solch einen Namen geben. Er hatte also zumindest in seiner Kindheit ungläubige Eltern. Da war nichts, worauf er besonders stolz sein konnte, auf das er sich berufen konnte, das ihn berühmt gemacht hätte. Beschreibt das vielleicht auch unsere Situation? Was aber macht diesen Epaphroditus so besonders erwähnenswert? Paulus beschreibt Ihn mit fünf Ausdrücken. Es ist eine herzliche Charakterisierung voller Hochachtung – ein gewaltiges Zeugnis. Der Apostel beschreibt Epaphroditus zuerst als «meinen Bruder». Damit drückt Paulus seine innere Zuneigung und Verbundenheit aus. Sie lebten denselben Glauben an denselben Herrn und Heiland. Jesus Christus machte sie trotz aller Unterschiede innerlich eins.

Die zweite Beschreibung drückt Anerkennung über seine Dienstbereitschaft und seine Leistung aus. Paulus bezeichnet Epaphroditus als «meinen Mitarbeiter». Mit ihm konnte der Apostel vorzüglich zusammenarbeiten in Verkündigung und Verbreitung des Evangeliums. Sie dienten gemeinsam derselben Sache und demselben Ziel. Als Drittes nennt Paulus Epaphroditus sogar «meinen Mitstreiter». Das drückt Identifikation und Einheit in der Verteidigung und im Kampf um die gleiche Wahrheit aus. Sie waren Gefährten im selben Kriegsdienst. Was für ein gewaltiges Zeugnis: «Mitbruder … Mitarbeiter … Mitstreiter». Epaphroditus war kein Minimalist, der nur das Nötigste tat, sondern ein Maximalist, der grosszügig hingegeben im Dienst des Herrn zugunsten des vermutlich grössten und einflussreichsten Missionars aller Zeiten stand. – Sind wir im Alltag und im Dienst, in Familie und Gemeinschaft auch mit dieser Gesinnung Mitbruder, Mitarbeiter, Mitstreiter bzw. Mitschwester, Mitarbeiterin und Mitstreiterin? Als Viertes beschreibt Paulus den Epaphroditus als «euer Gesandter». Im Griechischen wird hier das Wort apostolos verwendet. Er war nicht ein besonders auserwählter, berufener Apostel Jesu Christi wie Paulus, sondern ein Botschafter bzw. Gesandter der Gemeinde in Philippi. Diese hatte ihn dazu auserkoren, dem Apostel eine finanzielle Liebesgabe zu überbringen, während er als Untersuchungsgefangener in Rom inhaftiert war. In Philipper 4,18 bestätigt Paulus den Eingang dieser Gabe und freut sich: «Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.» Um von Philippi nach Rom zu gelangen, musste Epaphroditus auf der römischen Ost-West-Verbindung, der Via Egnatia, zuerst Mazedonien durchqueren, erreichte danach die Adria im heutigen Albanien, überquerte dann bei Durrës oder Apollonia das Meer und erreichte vermutlich in der Gegend vom heutigen Brindisi italienisches Festland.

Die Via Appia bei Rom, die auch Epaphroditus für seinen Dienst benutzt hat.

Anschliessend führte ihn der Weg über die berühmte Via Appia ans Ziel – insgesamt ungefähr 1.100 km Strapazen und Gefahren mit einem grossen Geldbetrag für Paulus in der Reisetasche; welch ein mutiger, unerschrockener Mann! Weil die Gemeinde in Philippi nicht selber kommen konnte, sandte sie Epaphroditus. Bedenken wir: wenn sich niemand bereit erklärt hätte, die Gabe zu überbringen, wäre die Wohltat der Philipper unvollendet geblieben … Fünftens und schliesslich charakterisiert Paulus den Epaphroditus als «euer … Diener meiner Not». Epaphroditus war sich nicht zu schade, einfachste, unbedeutende, harte und immer wiederkehrende Arbeiten zu verrichten. Aber Gott hat es gesehen und diesen Mann dadurch geehrt, dass seit 2.000 Jahren jeder Bibelleser Epaphroditus kennt! Ist das nicht ergreifend? Das griechische Wort leitourgos, das mit «Diener» übersetzt wird, wurde damals für die grössten Wohltäter der Gesellschaft verwendet, die bestimmte Aufgaben übernahmen und diese auch noch aus ihren persönlichen Mitteln bestritten. Was für einen Mitbruder, Mitarbeiter, Mitstreiter, Gesandten und Diener

haben die Philipper ausgewählt, um dem Apostel Paulus in schwersten Stunden beizustehen. Es war der liebevollste, hingegebenste und tapferste! Aber das ist noch nicht alles. Paulus beschreibt nämlich als nächstes das Mitgefühl von Epaphroditus. Der Grund, warum Paulus es «für notwendig erachtet, Epaphroditus … zu senden», war das grosse Mitgefühl von Epaphroditus für die Philipper: «er hatte Verlangen nach euch allen und war bekümmert, weil ihr gehört habt, dass er krank gewesen ist» (Phil 2,26). Vielleicht war er in grösster Unruhe, weil er annahm, seine liebe Gemeinde und seine Angehörigen würden denken, er sei gestorben. Auf diesen grossen römischen Handelsstrassen herrschte reger Verkehr und die Nachrichten flossen hin und her. Das griechische Wort, das hier mit «bekümmert» wiedergegeben wird, kommt nur noch bei Matthäus und Markus vor, und beide verwenden es ausschliesslich für das bewegende Geschehen im Garten Gethsemane: «und er [Jesus] fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr» (Mt 26,27; vgl auch Mk 14,33). Epa­phroditus hielt es fast nicht mehr aus, weil seine Philipper sich Sorgen um ihn machten. O, würden wir doch alle zu



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Brüdern und Schwestern mit einer Gesinnung wie sie Epaphroditus hatte! Die Art und Weise, wie Paulus die Rückkehr des Epaphroditus ebnet, ist vorbildlich für eine klare, umsichtige und dennoch liebevolle Kommunikation: «Er war auch wirklich todkrank; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, und nicht nur über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Betrübnis um die andere hätte» (Phil 2,27). War Epaphroditus durch den langen beschwerlichen Weg und die besonders im Frühling und Herbst schwierige Schiffsreise geschwächt? Litt er unter dem sogenannten «römischen Fieber», das die Stadt von Zeit zu Zeit epidemisch heimsuchte? Wir wissen es nicht. Tatsache ist: er war dem Tod nahe. Und wir stellen erstaunt fest, dass sogar in der Gegenwart eines Apostels, unter dem grosse Zeichen und Heilungswunder geschahen, seine Liebsten krank wurden. Wo blieb das kühne Glaubensgebet? Man könnte fragen: «Paulus, warum hast du deine Heilungsgabe nicht eingesetzt?» Paulus hat diese Gabe nicht eingesetzt, weil es sie nicht mehr gab! Die Zeichengaben waren allesamt in erster Linie zur Bestätigung und Bekräftigung des Evangeliums. Und diese Basis war gelegt, viele Gemeinden gegründet, das Evangelium breitete sich aus. Gott lässt Krankheiten zu, bei Gläubigen und selbst bei hingegebenen Dienern –, und zwar ohne dass gleich Sünde da sein muss. Manches dient uns zur Zurechtbringung und Erziehung, manches aber auch zur Prüfung und Bewährung. «Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen» (Röm 8,28). Und dennoch haben wir Sorgen und Fragen oder wie Paulus «Betrübnis». Vermutlich war es bei Epaphroditus auch so, dass sich die Heilung über einen längeren Zeitraum erstreckte. Es dauert ja seine Zeit, bis die Information nach Philippi und anschliessend wieder zurück nach Rom kam (2x 1.100 km Weg). Lassen wir uns nicht durcheinanderbringen durch falsche Heilungsversprechen, denn es ist wichtig, sich auf dem Boden der gesunden Lehre des Neuen Testaments zu bewegen. Wilfried Plock

hat diesbezüglich einmal drei einfache Grundsätze formuliert, auf denen ein Glaubensgebet steht: 1) Der Glaube sagt: Herr, Du kannst (vgl. Mt 8,2). 2) Die Ehrfurcht ergänzt: Wenn Du willst (vgl. Mt 8,2); das heisst: Du musst nicht! 3) Die Demut fügt hinzu: Wenn Du’s tust, bin ich’s nicht wert! (vgl. Mt 8,8). Hier und jetzt gehen wir durch manche Krankheitsnot, die der Herr ausdrücklich zulässt. Das sehen wir im Leben von Hiob (Hiob 3). So erlebte es auch der Apostel Paulus. Aber eines glauben wir mit gros­ ser Gewissheit: «Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt» (1Kor 10,13). Und genau dies durfte Paulus mit den Leiden seines Dieners Epaphroditus erfahren: «aber Gott hat sich über ihn erbarmt, und nicht nur über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Betrübnis um die andere hätte» (Phil 2,27). «Umso dringlicher habe ich ihn nun gesandt, damit ihr durch seinen Anblick wieder froh werdet und auch ich weniger Betrübnis habe» (Phil 2,28). Hätte Paulus nicht sagen können: «Mensch, Epaphroditus stell dich nicht so an. Deine Gefühle für die Philipper sind ja ok, aber jetzt übertreib’s mal nicht. Ich bin hier gefangen. Ich leide hier im Gefängnis. Ich bin auf deinen Dienst angewiesen!» Nein! Bei allen eigenen Betrübnissen vergass Paulus die Sorgen und Leiden anderer niemals. Und vielleicht war es gerade diese selbstlose Herzenseinstellung von Paulus, die dem Epaphroditus in Rom Vorbild war, sich selbst auch so zu verhalten. Epaphroditus hat im Dienst nicht versagt oder ist unbrauchbar geworden. Über der unerwarteten Rückkehr sollte nicht der Hauch eines Schattens liegen. Keiner ist ein Versager, der seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen quittiert, weil er sich für Jesus verzehrt hat! Bei Gott sind seine Gesinnung und all seine Taten wohlbekannt. Und das gilt auch für all das, was wir im Verborgenen mit

Der

grosser Selbstlosigkeit tun: «Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Bemühung in der Liebe vergässe, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient» (Hebr 6,10). Aber dennoch war es in diesem Fall wichtig, dass die Philipper über die unglaubliche Selbstlosigkeit von Epaphroditus informiert würden. Deshalb erklärt Paulus: «So nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren; denn für das Werk des Christus ist er dem Tod nahe gekommen, da er sein Leben gering achtete, um mir zu dienen an eurer Stelle» (Phil 2,29–30). Epaphroditus hat im Dienst für Paulus mehr getan, als ihm aufgetragen wurde. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt. Er nahm den Dienst, der ihm stellvertretend von seiner Heimatgemeinde aufgetragen wurde, so ernst, dass er sich im Dienst verzehrte. Und nun verstehen wir vielleicht, warum die erweiterte Bedeutung seines Namens mit «lieblich» und «anziehend» sehr gut zu diesem Mann passt. Mit diesen Versen bekommen wir eine wunderbare Beschreibung von Charakter, Mitgefühl, Leiden und Selbstlosigkeit – über die Gesinnung von einem hingegebenen Diener Jesu Christi. Mit diesen Versen bekommen wir auch ein Beispiel, wie wir uns verhalten sollten gegenüber hingegebenen Brüdern und Schwestern, die in Gefahr stehen, missverstanden zu werden. Wir sollen auch nie die Erfolgreichen und Mächtigen, die Reichen und Schönen ehren, sondern Diener und Gesandte in Ehren halten, zum Beispiel auch unsere eigenen Missionare. Und wir sollen die Leistung und den Einsatz von Dienern auch dann anerkennen, wenn ihr Handeln nicht immer genau unseren Plänen und Vorstellungen entspricht. «So nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren» (Phil 2,29). Wie gehen wir mit Dienern und Gesandten um? Wie und womit sind wir selbst Diener und Gesandte? Die Gemeinde braucht mehr Brüder und Schwestern mit einer Gesinnung wie sie Epaphroditus hatte! Gott schenke uns allen Gnade dazu. FR EDY PETER

Mitternachtsruf kommt zu Ihnen

mit Samuel Rindlisbacher und Obed Hanisch Thema: Der richtige Blickwinkel Fr. 16.06.2017, 19.30 Uhr

Kassel

CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21, DE 34117 Kassel

Sa. 17.06.2017, 17.00 Uhr

Freudenstadt

Kurhaus Freudenstadt, Gerhard-Hertel-Saal, Lauterbadstr. 5, DE 72250 Freudenstadt

So. 18.06.2017, 15.00 Uhr

Oelsnitz/Erzgebirge

Sa. 24.06.2017, 15.00 Uhr So. 25.06.2017, 10.00 Uhr

Hannover

Arche Hannover EvangelischFreikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstrasse, DE 30177 Hannover

Mo. 26.06.2017, 19.30 Uhr

Erfurt

Missionsgemeinde Erfurt, Kartäuserstrasse 11, DE 99089 Erfurt

Stadthalle Oelsnitz, Rathausplatz 3, 09376, DE Oelsnitz/Erzgebirge

Mi. 28.06.2017, 19.30 Uhr

Mo. 19.06.2017, 19.30 Uhr

Evangelische Gemeinde Eben-Ezer, Bahnhofstrasse 20, DE 78112 St. Georgen

Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4, DE 73312 Geislingen an der Steige

Do. 29.06.2017, 19.30 Uhr

Di. 20.06.2017, 19.30 Uhr

CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7, DE 42285 Wuppertal (Barmen)

Geislingen an der Steige

Mannheim

Gemeindezentrum, Paul-GerhardtStrasse 6, DE 68169 Mannheim

Mi. 21.06.2017, 19.30 Uhr

Bad Hersfeld

Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7, DE 36251 Bad Hersfeld

St. Georgen

Wuppertal (Barmen)

Fr. Sa. So. So.

30.06.2017, 19.30 Uhr 01.07.2017, 19.30 Uhr 02.07.2017, 11.00 Uhr 02.07.2017, 14.30 Uhr

Berlin

EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin

Do. 22.06.2017, 19.30 Uhr

Kreuztal bei Siegen

Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen

Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten!

Fr. 23.06.2017, 19.00 Uhr

Hamburg

Saal im Kontorhaus Messberg (Saal des Ebenezer Hilfsfond Deutschland), Messberg 1, DE 20095 Hamburg



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Mitternachtsruf

weltweit

Bitte um Gebet Beten Sie für unsere Missionsstationen, für die Menschen, die Ihnen in diesen Artikeln vorgestellt werden, für den Lauf des Evangeliums. Das Gebet eines Gerechten vermag viel! «Dem aber, der überschwenglich tun

Der

Mitternachtsruf kommt zu Ihnen

mit Alexander Müller

Viele Möglichkeiten ANDRÉ UND INGRID BEITZE, GUATEMALA-STADT, GUATEMALA

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So. 16.07.2017, 15.00 Uhr

Nürnberg

Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg

Mo. 17.07.2017, 19.30 Uhr

München

Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40, DE 80637 München

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kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen» (Eph 3,20–21).

in Glaubensbruder, den wir schon viele Jahre lang kennen, kommt jeden Monat bei uns vorbei, um über 30 Zeitschriften mitzunehmen. Diese gibt er dann an verschiedene Gläubige weiter, die ein grosses Interesse an den Botschaften, Informationen und aktuellen Nachrichten in den Zeitschriften haben. In vielen ihrer Gemeinschaften wird nämlich oft eine sehr spärliche Botschaft weitergegeben und mehr gesungen als gepredigt. Auch in der Gemeinde, wo wir als Familie hingehen, dürfen wir die Zeitschrift Monat für Monat vielen weitergeben, die sehr dankbar dafür sind, so im Glaubensleben angeleitet zu werden. Seit über 30 Jahren strahlen wir auch Programme über einen lokalen Radiosender aus. All diese Möglichkeiten, Gottes Wort auszusäen, sind ein grosses Geschenk; denn wir wissen, dass es nicht leer zurückkommen wird. Oft kommen wir auf der Strasse an Geschäften vorbei, wo der Mann, der seine Wurstbrötchen an der Ecke verkauft, den ganzen Tag über einen christlichen Radiosender hört. Die

Guatemala City

Kunden, die ihr Brot neben dem Imbisswagen essen, hören sich so – ob sie es wollen oder nicht – die Sendungen mit an. Wir dürfen wohl sagen, dass die meisten Guatemalteken die Ausrede nicht vorbringen können, sie hätten das Evangelium nie gehört. Wir haben auch die hochaktuelle Auslegung von Norbert Lieth zum 2. Timo­ theusbrief übersetzt und hoffen, dass es als Buch weite Verbreitung findet und ein Segen sein darf. Kürzlich stellten wir auch biblisches Büchermaterial in einer Frauengruppe vor, die sich einmal in der Woche zum Bibelstudium trifft. Es gibt viele Gelegenheiten und wir sind dankbar für die offenen Türen. Ein Gebetsanliegen bleibt uns die Post von Guatemala, die immer noch nicht arbeitet (dies seit August 2016). Wir beten um das Eingreifen Gottes, dass dieser Zustand doch bald behoben werden darf und wir die Literatur wieder auf dem normalen Weg versenden können.

Vom Dschungel bis ans Ende der Welt STEPHAN UND CARINA BEITZE, BUENOS AIRES, ARGENTINIEN

A

nfang dieses Jahres konnte der Unterschied zwischen den Orten, wo wir Gottes Wort verkündigen durften, nicht grösser sein. Im Januar waren wir als Team in Jujuy, 1.500 km nordwestlich von Buenos Aires. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir Santiago del Estero, die als die heisseste Provinz Argentiniens gilt. Als wir dort einige Dienste durchführten, erzählten die Leute uns, dass in der Woche zuvor auf dem Hauptplatz 67 Grad Celsius gemessen worden waren. Ich dankte dem Herrn auf der ganzen Fahrt, dass wir in unserem MaranathaLatino-Mobil «nur» 35° C hatten. Einige Wochen später reiste ich zum ersten Mal nach Feuerland, etwa 3.100 km südlich von Buenos Aires. So predigte ich das Evangelium erstmals buchstäblich am Ende der Welt. Dort lag die tägliche Temperatur zwischen 4 und 11° C, und das bei uns im Sommer. In einer Nacht schneite es sogar. In Jujuy führten wir mehrere Dienste und drei Jugendfreizeiten durch. Als ich an einem Ort über das verletzte Herz sprach, kamen danach viele Jugendliche für ein persönliches Gespräch zu uns. Es bewegte mich zutiefst, zu hören, was viele von ihnen schon durchmachen mussten. 80 % der Jugendlichen, mit denen ich redete, waren im Kindes- oder Teenageralter sexuell missbraucht worden – und dies meistens von Familienangehörigen wie Vater, Stiefvater, Onkel oder Cousin. Was der Feind schon alles zerstört hat, ist tragisch zu sehen. Doch der Herr kann Trost und sogar Bereitschaft zur Vergebung schenken. Eine 16-Jährige beispielsweise ist in ihrer Kindheit von ihren Cousins vergewaltigt worden. Zum ersten Mal erzählte sie unter Tränen ihre herzzerreissende Geschichte. Gott spendete ihr durch Sein Wort Trost, und im Gebet konnte sie ihren Peinigern vergeben. Nur wenige Tage nach der Freizeit erhielt ich eine Nachricht von ihr. Sie erzählte, dass

einer dieser Cousins gekommen war und sie um Vergebung für seine Tat gebeten hatte. Im selben Moment hatte sie ihm vergeben können. Sie fühlte sich frei und erleichtert wie noch nie zuvor. Zu allen Dienstreisen nehmen wir die Literatur des Mitternachtsruf mit. In einer Kinder- und Teenagerfreizeit besorgten sich hauptsächlich arme Leute, wie ich sie kaum zuvor gesehen habe, das Schriftmaterial. Leider greifen nicht alle nach der Erlösung. Ein 18-Jähriger, der schon mit verschiedenen Frauen zwei Kinder hat und jede Nacht in einem verlassenen Auto schläft, weil sein Vater versucht, ihn zu vergewaltigen, wenn er abends betrunken nach Hause kommt, merkte, dass er mit Jesus die Möglichkeit bekommen würde, sein zerstörtes Leben zu erneuern. Obwohl er nah dran war, wagte er den Schritt zum Herrn doch noch nicht. Wir beten weiter … Nach einer Versammlung trat auch ein Ehepaar auf uns zu. Sie kamen mir bekannt vor. Die beiden erzählten mir, dass sie vor genau einem Jahr vom Chef des Mannes zu einer Ehepaarversammlung eingeladen worden waren, die wir in der Nachbarstadt gehalten hatten. Die beiden waren damals kurz davor gestanden, die Scheidungspapiere einzureichen. Sie erzählten mir, dass sie an jenem Abend beide Jesus ihr Leben übergeben hatten.

Zum ersten Mal reiste Stephan nach Feuerland, etwa 3.100 km südlich von Buenos Aires.

Seit diesem Moment ging es mit der Ehe immer besser. Zwei ihrer vier Kinder hatten nun auch schon eine Entscheidung für den Herrn getroffen. Auch an den verschiedenen Freizeiten und Konferenzen in Feuerland schenkte der Herr es, dass einige Ihm ihr Leben übergaben. Wir hatten auch viele Säcke und Kisten mit gebrauchten Kleidern zum Verschenken mitgenommen. Als wir dann unser Ziel erreichten, war gerade ein Dorf von einer Schlammlawine verschüttet worden. So übergaben wir den Verantwortlichen der örtlichen Gemeinde diese Hilfe, die die Kleider dann unter den Leuten verteilten und dabei das Evangelium verkündigten. Wir wissen von wenigstens einer Frau, die Jesus in ihr Herz aufnahm.

In Jujuy wurden mehrere Dienste und drei Jugendfreizeiten durchgeführt.



Mitternachtsruf 06.2017 33

Der

Mitternachtsruf kommt zu Ihnen

Termine vom 01.06. bis 30.06.2017

Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch

So

04.06.

10:00

CH 3011 Bern

Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39

Helmut Fürst

So

04.06.

10:00

CH 8600 Dübendorf

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Samuel Rindlisbacherr

Mi

07.06.

19:00

CH 3600 Thun

Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10

Nathanael Winkler

So

11.06.

10:00

CH 8600 Dübendorf

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Elia Morise

So

11.06.

10:00

CH 3011 Bern

Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39

Samuel Rindlisbacher

Fr

16.06.

19:30

DE 34117 Kassel

CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Sa

17.06.

17:00

DE 72250 Freudenstadt

Kurhaus Freudenstadt, Gerhard-Hertel-Saal, Lauterbadstrasse 5

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

So

18.06.

10:00

CH 8600 Dübendorf

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Norbert Lieth

So

18.06.

10:00

CH 3011 Bern

Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39

Philipp Ottenburg

So

18.06.

15:00

DE 09376 Oelsnitz/Erzgebirge

Stadthalle Oelsnitz, Rathausplatz 3

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Mo

19.06.

19:30

DE 73312 Geislingen a.d.0 Steige

Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Di

20.06.

17:00

DE 35578 Wetzlar

FeG Wetzlar, Im Amtmann 12

Elia Morise

Di

20.06.

19:30

DE 68169 Mannheim

Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Mi

21.06.

18:30

DE 65520 Bad Camberg

FeG Bad Camberg, Frankfurter Strasse 58a

Elia Morise

Mi

21.06.

19:30

DE 36251 Bad Hersfeld

Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Do

22.06.

19:30

DE 57223 Kreuztal bei Siegen

Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Do

22.06.

20:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Norbert Lieth

Fr

23.06.

19:00

DE 20095 Hamburg

Saal im Kontorhaus Messberg (Ebenezer Hilfsfond Deutschland), Messberg 1

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Fr

23.06.

20:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Alexander Schick

Sa

24.06.

14:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Alexander Schick

Sa

24.06.

15:00

DE 30177 Hannover

Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Sa

24.06.

18:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

F. Winkler, E. Klinowski

Sa

24.06.

18:30

DE 56068 Koblenz

Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Strasse 2

Elia Morise

So

25.06.

10:00

CH 3011 Bern

Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39

Alexander Müller

So

25.06.

10:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Nathanael Winkler

So

25.06.

10:00

DE 30177 Hannover

Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

So

25.06.

14:00

CH 8600 Dübendorf

ISRAELKONFERENZ Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15

Victor Kalisher

So

25.06.

14:15

DE 57223 Kreuztal bei Siegen

Evangelische Gemeinschaft Kredenbach, Kredenbacher Strasse 13

Elia Morise

Mo

26.06.

19:30

DE 99089 Erfurt

Missionsgemeinde Erfurt, Kartäuserstrasse 11

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Mi

28.06.

19:30

DE 78112 St. Georgen

Evangelische Gemeinde Eben-Ezer, Bahnhofstrasse 20

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Do

29.06.

19:30

DE 42285 Wuppertal (Barmen)

CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Fr

30.06.

19:30

DE 13597 Berlin

EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9

S. Rindlisbacher, O. Hanisch

Fr

30.06.

20:00

DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein

Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25

Nathanael Winkler

ISRAEL KONFERENZ Alexander Schick ist Wissenschaftspublizist und Fachmann für alte Bibel- und Handschriftenfunde.

Dr. Elieser Klinowski ist tätig auf der Intensivstation des Assaf Harofeh Medical Center und verbunden mit der Universität Tel-Aviv.

Fredi Winkler ist Leiter des BethShalom-Gästehauses in Haifa, Israel. Er ist zudem diplomierter Reiseleiter.

Herzlich willkommen!

22.–25.06.2017

Nathanael Winkler gehört der Leitung des Mitternachtsruf an. Er ist im Verkündigungsdienst tätig. Zudem ist er für die Israelarbeit verantwortlich.

in der Zionshalle Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf

Norbert Lieth gehört der Leitung des Mitternachtsruf an. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes sind biblisch-prophetische Themen.

Victor Kalisher ehemaliger Offizier in der israelischen Marine, leitet die Bibelgesellschaft in Israel und ist Ältester einer messianischen Gemeinde in Jerusalem.

Donnerstag, 22. Juni, 20.00 Uhr Norbert Lieth Eröffnungsgebetsstunde

Livestream: live.mnr.ch

Freitag, 23. Juni, 20.00 Uhr Alexander Schick

Simultanübersetzung:

Thema: Gott wacht über Sein Wort! Wie die Bibel zu uns kam – Gutenberg, Luther, Zwingli und Co.

Samstag, 24. Juni, 14.00 Uhr Alexander Schick

Thema: Der Messias im Licht der modernen Archäologie

Samstag, 24. Juni, 18.00 Uhr Fredi Winkler, Elieser Klinowski

Englisch und Spanisch

Kinderprogramm:

Babys und Kleinkinder: Betreuung 4–6 Jahre: Sonntagsschule 6–13 Jahre: Programm mit dem Kinder-Event-Team im MaranathaHaus

Grosser Büchertisch:

Informationen direkt aus Israel!

mit vielen Neuheiten

Sonntag, 25. Juni, 10.00 Uhr Nathanael Winkler

Kostenlose Verpflegung:

Sonntag, 25. Juni, 14.00 Uhr Victor Kalisher

Veranstalter:

Thema: An Jerusalem entscheidet sich die Weltgeschichte

Thema: Das Wunder Israel

Reichhaltiges Angebot an orientalischen Köstlichkeiten!

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Die Botschaft des Propheten Hosea ist die Botschaft von Gottes unglaublich langmütiger Liebe, die beharrlich das Ziel verfolgt, Israel zu erlösen. Doch der Prophet bietet auch viele Aspekte, die für unser persönliches Leben relevant sind. Marcel Malgo hilft Ihnen, die Botschaft Hoseas besser zu verstehen. Lesen Sie diese seelsorgerliche Auslegung und werden Sie neu von Gottes unendlicher Liebe ergriffen.

Die Offenbarung der 70 Jahrwochen in Daniel 9 gehört zu den stichhaltigsten Beweisen, wie genau sich Gottes Wort erfüllt. Die bis auf den Tag genaue exakte Übereinstimmung von bereits stattgefundenen Ereignissen mit den Prophezeiungen aus Daniel 9 ist atemberaubend. Diese Broschüre ist eine Ermutigung für jeden Christen und dürfte jeden Skeptiker zum Nachdenken bringen.

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Elia Morise

René Malgo

Victor Kalisher

Das Vaterunser aus prophetischer Sicht

Fahre hinaus übers Meer

Es ist die letzte Stunde

Ein bündnistreuer Gott

Es ist spannend zu hören, warum dieses Gebet in erster Linie aus jüdischer Sicht zu sehen ist. Das tut jedoch der Tatsache keinen Abbruch, dass es auch für Christen zu allen Zeiten gilt.

Wenn Jesus uns sendet, ist die richtige Zeit. Wo Er uns haben will, ist der richtige Ort. Sein Wort muss unsere Grundlage sein. Das zählt mehr als jedes Wunder. Eine wegweisende Botschaft!

Victor Kalisher geht auf die Verheissungen ein, wie treu Gott zu Seinem Bund steht und erklärt manches vom jüdischen Hintergrund her, was überaus interessant ist.

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René Malgo erläutert in dieser Botschaft, welch gewaltige Bedeutung Christus für die Welt hat. Und wenn damals schon die letzte Stunde begonnen hatte, wie weit müssen wir dann heute sein!?

Das besondere Hörerlebnis – wie ein Hauch vom Himmel! Debora Bruno, Natali Hurter

Dennoch Lieder, die das Herz berühren und Texte die von der Einzigartigkeit Gottes zeugen. Interpretiert von den zwei Schwestern mit ihren wunderbar angenehmen Stimmen. Eine äusserst ansprechende CD, die einen jedes Mal neu in ihren Bann zieht. Wer sie einmal gehört hat, wird diese CD lieben. Garantiert! • Musik-CD, Gesang Bestell-Nr. 131813 CHF 17.00, EUR 12.00

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