Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.v. JAHRESBERICHT 2006

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V. J A H R E S B E R I C H T 2006 JAHRESBERICHT für das Jahr 2006 Deutscher Kinderschutzbund...
2 downloads 2 Views 739KB Size
Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V. J A H R E S B E R I C H T 2006

JAHRESBERICHT für das Jahr 2006 Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V.

I N H A LT

1 Vorwort 2 Adresse + Vorstand 2 Alle Angebote auf einen Blick 3 Anlauf- und Beratungsstelle 6 Kinder- und Jugendtelefon 8 Spielgruppe und Vorkindergartengruppen 9 Begleiteter Umgang 10 Ernährungskurs 11 Elternkurse 13 Projekt „Startbahn“ 14 Schülersprechstunde 14 Hausaufgabenbetreuung 14 Kinder-Kleiderbörse 17 Termine 20 Finanzierungsübersicht

Herausgeber und Redaktion: Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V. Mendener Str. 23 53757 Sankt Augustin Telefon: 02241/2 80 00 Fax: 02241/20 30 04 E-Mail: [email protected] www.kinderschutzbund-sankt-augustin.de Redaktionelle Mitarbeit: Eva-Maria Birkenbeul, Petra Detzler-Marx, Claudia Güthler, Birgit Langner, Barbara Michel, Hilke Müller, Sabine Pein, Brigitte Schnupp, Roswitha Zoll Gestaltung: Monika Kretschmer, Sankt Augustin Druck: Balensiefen H.J. Buch- und Offsetdruckerei Wilhelmstraße 13 53840 Troisdorf Telefon: 0 22 41/7 61 06 Fax: 0 22 41/80 60 19

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer! An allererster Stelle möchte ich mich bei unseren Spendern bedanken, die es uns mit ihren großzügigen Geldgaben ermöglicht haben, auch in diesem Jahr unsere Arbeit für die Kinder und Jugendlichen unvermindert fortzuführen. Allen voran nenne ich hier die Raiffeisenbank Sankt Augustin e.G., sowie die Firma „Breuer’s Pflanzenparadies“. Aber auch der Lions Club Sankt Augustin und viele private Spender zeigen mit ihrer Unterstützung, dass sie erkannt haben, wie wichtig es ist, den Kindern vor Ort eine zuverlässige Lobby zu garantieren. DANKE!

Dies war mein letztes Editorial, nach fünf Jahren Arbeit als Vorsitzende werde ich 2007 nicht mehr kandidieren. Ich habe eine tolle Zeit gehabt, viel gelernt, viel erlebt und wunderbare Teamarbeit kenngelernt. Allen MitarbeiterInnen herzlichen Dank für ihre Loyalität und für ihr Engagement. Ich werde auf meine Weise dem Kinderschutzbund in Sankt Augustin verbunden bleiben. Ich möchte mich auch bei den Politikern für ihr „offenes Ohr“ für unsere Arbeit bedanken, auch wenn die finanzielle Unterstützung immer knapper wird. Sie alle wissen, dass ohne den Kinderschutzbund vor Ort die Jugendszene ein wenig ärmer wird.

Nun ist es also Realität. Wir müssen im Jahr 2007 unsere jetzige Geschäftsstelle aufgeben und umziehen. Die Stadt Sankt Augustin, die bisher für die Miete unserer Räume aufgekommen ist, muss drastisch sparen, und so sind auch wir – wie viele andere – Opfer dieser Sparzwänge geworden. Wir ziehen um in eine städtische Liegenschaft in der Bonner Straße unmittelbar neben dem Jugendzentrum. Sicherlich werden wir keinen räumlichen Qualitätsverlust erleiden, aber mit Aufregung verbunden war diese Nachricht schon, bringt so ein Umzug doch immer viel Arbeit neben unserer eigentlichen Aufgabe mit sich. Aber ich bin sicher, dass wir alle mit viel Optimismus auch diese Hürde schaffen werden.

Meinem Nachfolger/meiner Nachfolgerin wünsche ich von ganzem Herzen so viel Freude an der bevorstehenden Verantwortung wie ich sie gehabt habe. Ihre

Eva-Maria Birkenbeul

Not macht erfinderisch, und so hat sich – hervorgerufen durch unsere derzeit schwierige finanzielle Lage (Stadt und Land kürzen uns jedes Jahr mehr und mehr Zuschüsse) – eine Mannschaft formiert, die im sogenannten „KreativTeam“ Ideen entwickelt und umsetzt, wie wir unsere Kasse aufbessern können. Dieses Team hat nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg gehabt. Es wurden zu Weihnachten jede Menge Plätzchen gebacken, Bären- und SchutzengelTassen damit gefüllt und tolle Schals gestrickt (und vieles mehr). Dies alles wurde auf diversen Weihnachtsmärkten verkauft. Der ganze Vorstand bedankt sich an dieser Stelle sehr herzlich bei den fleißigen TeamhelferInnen! Hier möchte ich persönlich einmal speziell unseren Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle für ihren nicht immer nur dienstlichen Einsatz danken. Ohne Sabine Pein und Barbara Sobtzick im Büro sowie Barbara Michel und Birgit Langner in der Anlauf- und Beratungsstelle stünden bei uns die Räder still. Sie setzen sich weit über ihre Grenzen hinaus ein für alle Aufgaben um den Kinderschutzbund herum, bewundernswert und ohne auf die Uhr zu schauen.

– 1–

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V. Mendener Str. 23 53757 Sankt Augustin Telefon: 0 22 41/2 80 00 Fax: 0 22 41/20 30 04 E-Mail: [email protected] www.kinderschutzbund-sankt-augustin.de

ALLE ANGEBOTE AUF EINEN BLICK

Bürozeiten: Mo – Fr: 9 – 11 Uhr Mo: 15 – 17 Uhr

Angebote

Tag/Uhrzeit

Anlauf- und Beratungsstelle

zu den Bürozeiten Termine nach Vereinbarung

Kinder- und Jugendtelefon Tel. 0800 – 1110333

Mo – Fr: 15 – 19 Uhr

Schülersprechstunde in den weiterführenden Schulen von Sankt Augustin

Termine hängen in den Schulen aus

Vorkindergartengruppen für Kinder ab 2 1/2 Jahren

Mo und Di: 9 – 12 Uhr Do und Fr: 9 – 12 Uhr

Spielgruppe für Eltern mit Kindern ab 1 Jahr

Mi: 10 – 11.30 Uhr

Eltern-Kind-Café „Skippy“ in Sankt Augustin-Niederpleis, Am Engelsgraben 2 – 18

Di: 9.30 – 11.30 Uhr

„Startbahn“ – Spielangebot und Hausaufgabenbetreuung für Spätaussiedlerkinder (in der Wehrfeldstr.)

Di, Mi, Do: 15 – 18 Uhr

Hausaufgabenbetreuung

individuell nach Vereinbarung

Begleiteter Umgang

nach Vereinbarung

Autositzverleih

zu den Bürozeiten

Babysittervermittlung

zu den Bürozeiten

Elternkurs „Starke Eltern Starke Kinder“

nach Ankündigung

Geschäftsstelle: Sabine Pein, Verwaltung Barbara Sobtzick, Verwaltung

Ernährungskurs

nach Ankündigung

Anlauf- und Beratungsstelle: Barbara Michel, Diplom-Pädagogin Birgit Langner, Diplom-Psychologin

Kleiderbörse

2 mal im Jahr

Vorstandsmitglieder seit April 2006 1. Vorsitzende

Eva-Maria Birkenbeul Grüner Weg 8, 53757 Sankt Augustin

2. Vorsitzender Peter Friedhofen Thüringer Allee 98 53757 Sankt Augustin Schriftführer

Ronald Seemann Boelckestraße 2, 53757 Sankt Augustin

Kassenwartin

Irene Weidtmann Dickstraße 47, 53773 Hennef

Beisitzerinnen

Brigitte Schnupp Zedernweg 115, 53757 Sankt Augustin Petra Therhaag Hüttenweg 27b, 53797 Lohmar Roswitha Zoll Weimarstraße 31, 53757 Sankt Augustin

AnsprechpartnerInnen:

–2–

A N L A U F - U N D B E R AT U N G S S T E LLE Für die Anlauf- und Beratungsstelle wurde im Jahr 2006

Um auf unsere alarmierende finanzielle Situation der Anlaufund Beratungsstelle aufmerksam zu machen, redeten wir mit den Kommunalpolitikern und wiesen in der Presse auf unsere Notlage hin.

aus der Ungewissheit bezüglich der angekündigten Kürzungen der Landeszuschüsse bittere Realität. Die Beratungsarbeit war akut gefährdet und konnte nur infolge einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit und den daraufhin eingegangenen Spenden aufrechterhalten werden.

Die Themenschwerpunkte in der Beratungsstelle lagen im Jahre 2006 bei einer Gesamtzahl von 213 Fällen auch wieder in den Bereichen sexueller Missbrauch (92 Fälle), Misshandlung/Vernachlässigung (57 Fälle), Frühe Prävention (Schreibabyberatung) (54 Fälle) sowie Sonstiges (10 Fälle).

Neben den individuellen Beratungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und deren Familien und Kontaktpersonen wurde der Schwerpunkt der Information und Öffentlichkeitsarbeit deshalb intensiviert. Hierzu gründete sich das „Kreativteam“, das sich aus haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus verschiedenen Bereichen zusammensetzt. Ziel dieser engagierten Arbeit stellt die Akquise von Sponsoren und Spenden für die Anlauf- und Beratungsstelle dar. Bis zum Ende des Jahres folgten viele Gespräche und Krisensitzungen bzgl. der finanziellen Situation des Kinderschutzbundes. Die große Krise kam allerdings für uns nicht über Nacht, sondern im Grunde mussten wir schon in den vergangenen Jahren immer wieder darum bangen, wie sich die Lücken auf der Ausgabenseite füllen lassen würden. In 2006 waren dann die Mitarbeiterinnen sehr verunsichert, weil sie nicht wussten, wie lange ihr Arbeitsplatz noch sicher sein würde.

In der präventiven Arbeit unserer Mitarbeiterinnen wurde versucht, auf breiter Basis ein Verständnis für die Entstehung von familiärer Gewalt und sexuellem Missbrauch zu informieren. Deshalb gehörte es auch zu den Aufgaben der Anlauf- und Beratungsstelle, in Vorträgen, Elternabenden, Interviews und in Stellungnahmen in Zeitungen Verständnis für diese Zusammenhänge zu vermitteln und auf unser freiwilliges Hilfsangebot zu verweisen. In diesem Zusammenhang führte Frau Diplom-Psychologin Birgit Langner u.a. Elternabende in Kindertagesstätten durch, an denen die Eltern und Erzieherinnen fachliche Informationen über das Thema sexuellen Missbrauch erhielten und mit ihnen entsprechende Präventionsmöglichkeiten besprochen wurden. Frau Diplom-Pädagogin Barbara Michel arbeitete u.a. mit Schulklassen weiterführender Schulen an dem Thema „Gewalt“, um Kindern und Jugendlichen neben fachlichen Informationen auch den Zugang zur Beratungsstelle zu erleichtern und als Ansprechpartnerin bekannt zu sein. Darüber hinaus fand eine Vielzahl von kollegialen Beratungen und Fortbildungen sowohl für medizinische Fachkräfte (z.B. Kinderärzte, Hebammen, Physiotherapeuten), als auch für psychologische und pädagogische Fachkräfte (z.B. Lehrer, ErzieherInnen) statt. Dieses Angebot wurde deutlich mehr als in den Vorjahren in Anspruch genommen. Sicherlich besteht hier ein Zusammenhang zum Thema „§ 8a“, der seit geraumer Zeit das Jugendhilfesystem beschäftigt und zu verantwortungsvollem Umgang mit Verdachtsmomenten von Gewalt verpflichtet. Auch der DKSB Landesverband versucht die Präventionsarbeit der einzelnen Ortsverbände in NRW durch Fortbildungsveranstaltungen zu unterstützen. In der Praxis gut funktionierende Konzepte einzelner Ortsverbände werden anderen Ortsverbänden des Landes NRW empfohlen. So wurde das Beratungsangebot für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern des OV Sankt Augustin u.a. ausgewählt und von Frau Michel bei einer Fachtagung in Hattingen im Frühjahr 2006 vorgestellt.

Diplom-Pädagogin Barbara Michel (links) und Diplom-Psychologin Birgit Langner



Aufgrund der langjährigen Arbeit verfügt die Beratungsstelle über ein enges Kontaktnetz zu anderen Institutionen und Fachkräften (TherapeutInnen, Kliniken, Hebammen, Kripo, Jugendämter, Beratungsstellen usw.) und ist dadurch in der Lage, für den jeweiligen Einzelfall adäquate Hilfeleistungen bereitzustellen oder zu vermitteln. Darüber hinaus ist diese Kooperation wichtig im Hinblick auf den fachlichen Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. –3–



Fortsetzung Anlauf- und Beratungsstelle

Die Anlauf- und Beratungsstelle gründete in diesem Zusammenhang zwei Arbeitskreise. Frau Langner leitet den Arbeitskreis „sexueller Missbrauch“, dem bereits seit 16 Jahren 30 MitarbeiterInnen aus verschiedenen Institutionen angehören. Der Arbeitskreis tagte 6-mal im vergangenen Jahr . Um die Situation der Opfer von Gewaltverbrechen im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn zu verbessern, engagiert sich Frau Langner seit Jahren im Arbeitskreis „Opferschutz“ mit. Frau Michel leitet seit 1998 den Arbeitskreis „Prävention in der frühen Kindheit“, der sich zunächst als Hebammenarbeitkreis gründete und an dem mittlerweile 33 Institutionen mitwirken, um möglichst vielfältige, einander ergänzende Hilfen für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern anbieten zu können. Der Arbeitskreis tagte 4-mal im Jahr 2006.

„Die Reise nach Jerusalem“ im Café „Skippy“

Zusätzlich arbeiteten die Mitarbeiterinnen der Anlaufund Beratungsstelle in folgenden Arbeitskreisen mit: Landesarbeitsgemeinschaft „Vernachlässigung“ (4 Sitzungen), Landesgruppe „Hilfen bei sexuellem Missbrauch“ (4 Sitzungen), Bundesarbeitsgemeinschaft der Ärztlichen Anlauf- und Beratungsstellen (1 Sitzung).

Neu war in diesem Jahr die intensive Zusammenarbeit mit einer Familienhebamme und einigen Mitarbeiterinnen des Jugendamtes, die meist sehr junge Mütter zum Café begleiteten, um ihnen den ersten Schritt der Kontaktaufnahme zur Institution und zu anderen Müttern zu erleichtern. Verstärkt führte Frau Michel in diesem Jahr auch längere Krisengespräche in der Stadtteilwohnung durch. Hierzu steht ein Nebenraum zur Verfügung. Durch die Gespräche vor Ort konnte in etlichen Fällen die Hemmschwelle zur Beratungsstelle abgebaut werden, so dass eine weitergehende Beratung im DKSB vielfach genutzt wurde.

Als feste Institution für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern hat sich mittlerweile das Eltern-Kind-Café „Skippy“ entwickelt. Dieses Angebot versteht sich als Ergänzung zum Beratungsangebot der Beratungsstelle und wird von Frau Michel geleitet. Unterstützt wird sie von einem siebenköpfigen Team, das im Wechsel zum Einsatz kommt.

Neben einigen deutschen Müttern kamen die Besucherinnen des Cafés aus verschiedenen Nationen wie z.B. der Türkei, China, Pakistan, Sri Lanka, Albanien, Afrika und Italien.

Die Einrichtung versteht sich als niedrigschwelliges präventives Angebot und verfolgt genauso wie die Beratungsstelle das Ziel, Eltern bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu erreichen und die Möglichkeit zu schaffen, nicht erst im Notfall, sondern bereits zu Beginn der Elternschaft aufgefangen zu werden.

In den Öffnungszeiten findet meistens ein reger Austausch der Mütter untereinander statt. Die sich oftmals daraus entwickelnden Freundschaften werden vom Team besonders gefördert, da Isolation in der ersten Phase der Elternschaft nach wie vor ein wichtiges Thema ist und viele Stressmomente nach sich ziehen kann.

Im Jahr 2006 besuchten 153 Mütter und 157 Kinder das Café in den von der Stadt Sankt Augustin zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Dabei kam es im Laufe des Jahres zu 399 Gesprächskontakten.

Das Eltern-Kind-Café stellt somit neben der „Schreibabyberatung“ in der Anlauf- und Beratungsstelle ein wichtiges Angebot für „junge“ Eltern dar.

Besucher im Café „Skippy“ Das „Skippy“ -Team (von links nach rechts): Barbara Michel, Barbara Olböter, Wioletta Grabarczyk Carmen Fath, Manuela Geeck, Edith Puckner, Brigitte Schnupp

–4–

Bericht aus dem General-Anzeiger vom 6. Oktober 2006

–5 –

KINDER- UND JUGENDTELEFON F

ür den DKSB und insbesondere für das KJT Sankt Augustin ist 2007 ein Jubiläumsjahr. Im Jahre 1982 wurde unser Ortsverein gegründet und das Kinder- und Jugendtelefon war unser „Starterprojekt“. Damals gab es noch eine ganz andere, viel kürzere Nummer: 11103 und jeder Anruf kostete 20 Pfennig. Deutschlandweit gab es 25 KJTs. Die Standards der Aus- und Weiterbildung waren im Großen und Ganzen den einzelnen Ortsverbänden überlassen und wir sind stolz, auch in Zeiten knapper Kassen nur Fachpersonal als Ausbilder, Seminarleiter und Supervisoren zu beschäftigen. Die damalige DDR war von diesen Nummer gegen Kummer-Telefonen noch nicht mit erfasst. Der Posten der Koordination war in all den 25 Jahren stets ehrenamtlich besetzt. Es gab nie eine überregionale Fachtagung, eine Mitgliederversammlung – abgehalten in ganz Deutschland – an der unser KJT nicht teilnahm.

So sind wir für viele Kinder dank unserer Anonymität eine begehrte, niedrigschwellige Anlaufstelle, kostenlos – ein Ankerplatz ohne Gebühr. Wer es schafft, seinen Kummer ins Telefon zu sprechen, findet bei uns Hilfe, Unterstützung, Ermunterung und Verständnis. Der erste Schritt aus der bleiernen, lähmenden Isolation ist geschafft. Mit jedem Anruf öffnen die Kinder und Jugendlichen ein Fenster nach draußen, wenn auch manchmal nur einen kleinen Spalt. Alle Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Die Teilnahme an Seminaren, Wochenendfortbildungen und auch die Fahrten zu den Beratungsterminen und den Supervisionen gehen zu eigenen Lasten – und trotzdem: Alle Seminare sind begehrt und gut besucht. Sie schweißen uns mehr zusammen und geben uns das Rüstzeug, unsere Kinder verständnisvoll anzuhören und kompetent zu beraten. Das verdanken wir zum großen Teil Frau Diplom-Psychologin Susanne Mertens, die auch außerhalb der Supervision für ein Gespräch bereit ist.

Damals gab es einen Verkehrsführungsplan, über den uns alle Anrufer aus unserer Region über das Festnetz erreichten. Heute sind auch alle Handyanrufer zugeschaltet. Nicht immer wollten die Jugendlichen von Mutters Wohnzimmer oder dem Telefon in der Diele mit uns reden. Sie fühlen sich jetzt – nach der Zuschaltung der Handys – sicherer und mutiger. Ein Anstieg um ein Mehrfaches beweist das von Jahr zu Jahr.

Was sind nun die Sorgen unserer Kinder und Jugendlichen – abgesehen von der Flut der als „cool“ empfundenen Test- und Scherzanrufe? Über ein Drittel aller Gespräche geht über Partnerschaft und Liebe, unerfüllte Liebesträume, plötzliches Verlassenwerden, verschiedene Vorstellungen von Partnerschaft und Verbote oder Einschränkungen der Eltern – all das wird mit uns besprochen. Ein großes Thema ist auch die Sexualität, der Umgang mit dem eigenen Körper, das Kennenlernen der eigenen Wünsche. Wir begleiten behutsam auf dem Weg zu einer verantwortlichen Sexualität. Auch heute hören wir oft noch von Anrufern, dass Verhütung Sache der Mädchen sei. Die Angst vor Aids beherrscht die Jugendlichen nicht mehr so wie in früheren Jahren. Auf dem dritten Platz stehen Anrufe mit sehr persönlichen Themen, gefolgt von Unstimmigkeiten und Streit in der Clique, im Freundeskreis. Großer Beratungsbedarf besteht auch bei Problemen innerhalb der Familie – und das quer durch alle Kulturen. Zunehmend Jahr für Jahr ist das Beraterteam mit ausufernder Gewalt gefordert – in der Schule, auf dem Schulweg, innerhalb der Familie (nicht nur in der so genannten „Unterschicht“). Das Wort Mobbing kannte man früher gar nicht, geschweige die verheerenden Misshandlungen, Verfolgungen und Ängste, mit denen unsere Kinder zu uns kommen. Das löst oft tiefe Betroffenheit und auch eine einengende, unbefriedigende Betroffenheit bei der Beraterin aus. Hier gibt es Beratungsstunden, die auch langjährigen Beraterinnen unter die Haut gehen.

Eine Unicef - Studie besagt, dass sich über 60 Prozent aller befragten Kinder beklagen, dass die Eltern zu wenig mit ihnen reden. Die Tagesabläufe in den Familien sind vielmals sehr unterschiedlich. Tägliche gemeinsame Mahlzeiten gibt es kaum noch. Längere Anfahrten zu den Arbeitsstätten und den Schulen, Gleitzeiten verkürzen eine gemeinsame Familienzeit. So gibt es eine immer stärker werdende Sprachlosigkeit in fast allen Familien. Die Mediennutzug in den Familien verläuft zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Räumen. Ein eigener PC im Kinderzimmer ist heute keine Seltenheit mehr. Eine Medienerziehung fehlt völlig. Die Lebenswelten der einzelnen Familienmitglieder differieren immer stärker und oft besteht eine Familie nur aus zwei Personen: Mutter und Kind.

Wir beraten ebenso bei Schul- und Ausbildungsschwierigkeiten, bei Suchtproblemen und auch bei Figurproblemen. Ein deutschlandweites, dichtes Netz ortsansässiger Beratungsstellen erlaubt es uns, an Kinder und Jugendliche persönliche, nicht anonyme Hilfe zu vermitteln. Z. Zt. arbeiten wir mit 32 Beraterinnen, von denen aber fünf aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen nicht voll eingesetzt werden können.

Die Alltagskompetenzen für unsere Kinder bröckeln immer mehr weg. Familienzusammenhalt im großen Kreise gibt es immer weniger. Die Scheidungszahlen steigen, die Erwerbstätigkeit nimmt zu – für das Kind kann niemand stetiger Gesprächspartner sein, einfach, weil oft niemand zu Hause ist. –6–

Alle Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich. Als kleine Sensation am KJT empfand ich, was sich im November mit ruhiger, ehrgeiziger Selbstverständlichkeit tat: Wir erfassen unsere Statistik neuerdings per Computer und Internet. Nicht allen war dieses Medium vertraut – und unser Team hat Beraterinnen im Alter von unter 30 bis über 70 Jahre!

www.kinderschutzbund-sankt-augustin.de

Besuchen Sie uns im

Die Kenntnisse am Computer waren von 0 – 100 Prozent. Sabine Peins geduldigen Privatstunden ist es zu verdanken, dass wir es in zwei Monaten schafften, die Daten per Computer zu erfassen. Hurra, KJT Sankt Augustin ist On-line!

Internet! Infos

Ein Dank geht auch an die Deutsche Telekom, die alle Beratungsgespräche kostenfrei geschaltet hat. Mein Dank schließt die Stadt Sankt Augustin, den Rhein-Sieg-Kreis und alle hochherzigen Spender ein, die erst die qualifizierte Beratung möglich machen.

Angebote

Eine Nummer, die boomt:

Te r m i n e . . .

0800 111 0 333 ein starkes Team, kompetent und sensibel, unseren Kindern und Jugendlichen zugewandt. Roswitha Zoll

. . . 0800 111 0 333 . . . 0800 111 0 333 . . .

www.kinderschutzbund-sankt-augustin.de

ELEKTRO-FELD Elektro-Installation Schlüsselservice Sat-Anlagen Kundendienst Netzwerktechnik Sicherheitstechnik Alarmanlagen

OHG

Niederpleiser Straße 56 53757 Sankt Augustin Telefon (022 41) 92 09 40 Telefax (022 41) 33 70 76

www.Elektro-Feld.de – E-Mail: [email protected] –7–

Zeichnung von Uli Stein

Aktuelles

12 000 Anrufe im Jahr!

S PI E LG RU P P E U N D VORKINDERGARTENGRUPPEN Mittwochs findet wie bisher von 10.00 bis 11.30 Uhr die Spielgruppe für Eltern mit Kindern von 1 bis 2 1/2 Jahren statt, die regelmäßig von bis zu 10 Kindern besucht wird. Unter der Leitung von Heike Schöbel-Steuermann wird gespielt, gesungen, die Mütter (Väter) bekommen Anregungen. Einige Kinder gehen von der Spielgruppe in die Vorkindergartengruppen, die aber selbstverständlich für alle Kinder ab ca. 2 1/2 Jahren offen sind. Dorothea Petzolt leitet die eine Gruppe (Montag/Dienstag), Heike Schöbel-Steuermann die andere (Donnerstag/Freitag). Jeweils 10 Kinder können dort spielen, basteln, gemeinsam frühstücken; bei schönem Wetter gehen sie auf den nahen Spielplatz oder in den Wald. Für die Kinder ist es eine gute Vorbereitung auf den „großen“ Kindergarten. Sowohl durch die Spiel- als auch durch die Vorkindergartengruppen haben sich gerade unter den Eltern Freundschaften gebildet, die z.T. über Jahre hinweg dauern. Info: Brigitte Schnupp (Tel. 337815, [email protected])

Heike Schöber-Steuermann mit Kindern der Spielgruppe

–8–

BEGLEITETER UMGANG Wenn qualitative Arbeit Kosten verursacht …

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es

die Anzahl der Umgangsstreitigkeiten und der gerichtlich angeordneten Besuchskontakte generell leider nicht weniger geworden sind.

sich bei den Umgangskontakten zunehmend um sehr hochstrittige Umgangsregelungen handelt. Deshalb wurde das alte Konzept des Begleiteten Umgangs 2006 um den Bestandteil einer psychologischen Begleitung und Beratung erweitert und unter der Leitung von DiplomPsychologin Birgit Langner durchgeführt.

Umso erfreuter waren wir, als mit zunehmendem Bekanntheitsgrad unseres neuen Konzeptes zum Ende des Jahres die Anfragen wieder zunahmen. Deshalb hoffen wir, dass sich die Qualität unserer Arbeit und das starke Engagement unserer Mitarbeiter im Rahmen des Begleiteten Umgangs letztlich durchsetzen werden und sich die positive Tendenz auch im folgenden Jahr fortsetzen wird.

Unsere Arbeitsstruktur zeichnete sich nun durch die ergänzende Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Die psychologische Fachkraft ist als Projektleiterin für die inhaltliche und fachliche Ausgestaltung der Maßnahme verantwortlich und die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind als Begleitpersonen bei den Besuchskontakten präsent. In besonders problematischen Fällen führte die beratende Fachkraft gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Mitarbeiter die Besuchskontakte durch. Diese Zusammenarbeit bildet unter der Bedingung, dass die jeweiligen Arbeitsfelder klar definiert sind, eine gute Voraussetzung für die Durchführung des Begleiteten Umgangs und hat sich in der Praxis gut bewährt. Leider mussten wir im vergangenen Jahr die Erfahrung machen, dass mit der Einführung unseres Konzeptes und den damit verbundenen Kosten die Träger der öffentlichen Jugendhilfe teilweise nicht bereit waren, diese Kosten zu übernehmen. Infolgedessen gingen aus unserer Sicht die Aufträge zur Durchführung des Begleiteten Umgangs im Kinderschutzbund erheblich zurück. Dies ist umso bedauerlicher, da davon ausgegangen werden kann, dass

Das Team des Begleiteten Umgangs (von links nach rechts): Sybille, Petra, Monika, Peter, Karin, Heide, Ulrike, es fehlt: Carin

Bericht aus dem General-Anzeiger vom 4. Dezember 2006

– 9–

ERNÄHRUNGSKURS Auch im Jahr 2006 führte der Kinderschutzbund unter

Erfolgreiches Kinderprogramm zum Abnehmen

der Leitung der Ernährungsberaterin Hilke Müller zweimal ein ganzheitliches Ernährungsprogramm durch unter dem Motto „Mach mit – werd’ fit“. Zu Beginn der jeweiligen Kurse erhielten die in zwei Altersgruppen aufgeteilten Kinder (von 6 – 16 Jahren) Protokolle, in denen sie 5 Tage lang ihr Essen und Trinken eintragen sollten. Danach wurden alle Essprotokolle besprochen und ausgewertet, um zu erkennen, welche anerzogenen und liebgewonnenen Gewohnheiten später langsam umgestellt werden sollten. An 3 Kochnachmittagen, die bei allen Kindern sehr beliebt waren, wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt. Neben der Ernährung wurde bei den Kindern auch die Freude an der Bewegung ohne Leistungsdruck geweckt und die Kondition hierdurch optimal verbessert. Neben der Schulung der Kinder stellen die Elternabende einen wichtigen Bestandteil des ganzheitlichen Programms dar und wurden auch im Jahr 2006 unter der Leitung von Diplom-Psychologin Birgit Langner durchgeführt. Da die Eltern in ihren eigenen Einstellungen und der Verhaltensweise bedeutenden Einfluss auf das Ess-, Ernährungs- und Bewegungsverhalten ihrer Kinder nehmen, wird den Eltern die Möglichkeit gegeben, ihren eigenen Umgang mit der Problematik ihrer Kinder zu reflektieren, sich neue Verhaltensweisen im Umgang mit Ihren Kindern anzueignen und die Kinder zu unterstützen. In einer lockeren Atmosphäre haben sich alle Kinder sehr wohl gefühlt und erfuhren, dass gesunde Ernährung Spaß macht und schmeckt, dass Süßigkeiten in Maßen erlaubt sind und dass es keine Verbote gibt. Alle hatten sehr viel Spaß, die Kinder waren erfolgreich und fühlten sich rundum zufrieden. Jeder bekam eine Abschlussurkunde als Belohnung. Hilke Müller, Diplom-Ernährungsberaterin Birgit Langner, Diplom-Psychologin

Hilke Müller (links) und Birgit Langner

– 10 –

E LT E R N K U R S E Starke Eltern – Starke Kinder ®

Beide Kurse waren bis zum Ende mit reger Beteiligung der Eltern gut besucht. Schon nach kurzer Zeit erhielten wir von den Eltern Rückmeldungen über Veränderungen in der Familie:

Auch im Jahr 2006 wurden wieder zwei Kurse durchgeführt. Die Kurse fanden unter der Leitung von Diplom-Sozialpädagogin Claudia Güthler statt, die vom DKSB als Multiplikatorin für das Konzept des Kurses und Elternkursleiterinnen ausgebildet wurde.

„Die Stimmung in unserer Familie hat sich sehr entspannt“ „Ich verstehe jetzt mein Kind besser“

An jeweils zehn Kursabenden nahmen insgesamt 18 Eltern von ca. 30 Kindern teil. Die Kursteilnehmer trafen sich immer dienstags von 19.30 Uhr bis ca. 21.30 Uhr. Besonders hat uns gefreut, dass einige Elternpaare gemeinsam kamen.

„Ich kann gelassener mit Problemen in der Familie umgehen“ Die Kurse sollen weiter regelmäßig zweimal jährlich zu Jahresbeginn und nach den Sommerferien angeboten werden.

Ziel der Kurse ist es, das Selbstvertrauen der Eltern zu stärken und das gegenseitige Verstehen und die Kommunikation in der Familie zu verbessern. Es soll mehr Offenheit , Klarheit und Humor in den Erziehungsalltag hineingebracht werden. So erhalten Eltern und Kinder Unterstützung, auf ihre ganz eigene Art eine zufriedene Familie zu sein.

Zum Schluss noch ein ganz wichtiges, zentrales Motto für die Kurse:

Achte auf die positiven Seiten des Kindes! Claudia Güthler

Schwerpunktthemen sind Werte, Erziehungsziele, Bedürfnisse von Eltern und Kindern, Gefühle und gegenseitiger Respekt sowie Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten in der Familie. In einer Kombination von Theorie und Übungen lernen die Eltern, neue Handlungsweisen einzuüben und in der Familie anzuwenden. Auch der gegenseitige Erfahrungsaustausch der Eltern in der Gruppe ist ein ganz wichtiger Bestandteil des Kurses.

– 11–

Bericht aus der Rhein-Sieg-Rundschau vom 21. Februar 2006

– 12 –

P R O J E K T „ S TA RT B A H N “ Die Startbahn in der Wehrfeldstraße konnte auch in

Gesellschaftsspiele oder bei gutem Wetter auch mal ein Besuch auf dem Spielplatz statt. Auch an der Gestaltung der Räume waren die Kinder beteiligt. So wurde zum Beispiel ein Geburtstagskalender mit Fotos der Kinder an einer Wand selbst gestaltet. Ferienaktionen, wie sie in den früheren Jahren ab und zu angeboten wurden (z.B. Ausflüge) haben aus finanziellen – und auch personellen – Gründen in 2006 nicht stattgefunden.

2006 ihre Türen an drei Nachmittagen der Woche öffnen. Trotz weiterer Kürzung der Zuschüsse der Stadt Sankt Augustin war dank der großzügigen Spende des Lions Clubs die Startbahn weiterhin ein willkommener Treffpunkt für viele überwiegend russische Kinder. Aber auch Kinder anderer Nationen, die nah dabei wohnen, kommen häufig. Manchmal dauert es etwas, bis sich die unterschiedlichen Kulturen annähern. Dienstags und donnerstags wurde eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, die inzwischen von zwei Helferinnen, Rosa Busch und Afsoon Noori, begleitet wird. Nach den Sommerferien stellte sich heraus, dass wegen der Öffnung der Offenen Ganztagsschule (OGS) in der Gartenstraße eine Änderung der Öffnungszeiten angebracht war. So hat die Startbahn seitdem dienstags und donnerstags von 15.30 bis 17.20 Uhr geöffnet. Trotz der OGS kamen noch genügend, überwiegend russische Kinder, die Hilfe bei den Hausaufgaben benötigten, da auch immer russisch sprechende Helferinnen anwesend waren. Andere Kinder kamen auch zum Spielen in den oberen Räumen. Waren die Hausaufgaben fertig, konnte auch gemalt, gespielt oder Sonstiges getan werden. Mittwochs wurde ein offenes Spiel- und Bastelangebot von zwei Erzieherinnen betreut. Hier blieben wegen des Anteils auch an jüngeren Kindern die Öffnungszeiten von 15 bis 18 Uhr bestehen. Es kamen durchschnittlich 12 Kinder im Alter von 4 – 14 Jahren. An diesen Tagen fanden Aktionen wie Backen, Basteln je nach Jahreszeit, Malen,

Im Laufe des Jahres gab es häufigen Personalwechsel. Eine Hausaufgabenhelferin, Anna Wanner, verabschiedete sich zuerst, um ihre Ausbildung zu beginnen. Dann, im August, hörte Nadja Kowasch auf und im November auch Katja Gradl. Beide haben sich beruflich verändert. Es war schwer, geeignete Nachfolgerinnen zu finden, bis dann im Oktober die russische Pädagogin Erna Runde die Leitung der „Startbahn“ übernahm. Kurz darauf bekam sie Unterstützung durch Barbara Olböter, eine langjährige, freiwillige Helferin beim Eltern-Kind-Café „Skippy“. Das Team hat sich schnell eingefunden und bietet den Kindern ein abwechslungsreiches Programm. Hier in der „Startbahn“ können die Kinder ihre schulischen Leistungen und ihre Deutschkenntnisse verbessern, Freiräume zum Spielen und Gestalten nutzen, Spaß an Back- und Bastelangeboten haben, die sie unter Umständen zu Hause nicht haben. Auch das Sozialverhalten z.B. beim Essen oder der Sauberhaltung der Räume wird trainiert. Wie gut, dass es die Startbahn gibt! Sabine Pein

– 13 –

HAUSAUFGABENBETREUUNG

SCHÜLERSPRECHSTUNDE

Wie schon in der vergangenen Zeit ist die Nachfrage

„Wir haben Angst um unsere Freundin – sie ritzt sich“

betreffs Hausaufgabenhilfe sehr groß; wegen personellen und auch räumlichen Engpässen können wir leider nicht allen helfen. 2006 waren vier NachhilfelehrerInnen tätig, die sich um ca. 9 SchülerInnen (5. – 11. Klasse, Hauptschule, Realschule und Gymnasium) kümmerten. Die Hausaufgabenhilfe findet nachmittags nach Vereinbarung in den Räumen des Kinderschutzbundes statt.

„Schwanger, ich bin erst 15“ „Ich will nicht mehr im Heim bleiben“ „Meine Freundinnen grenzen mich aus“ „Meine Tochter isst Berge von Süßigkeiten – dann höre ich sie im Bad ...“ „Ich gehe nicht mehr nach Hause“

Info: Brigitte Schnupp (Tel. 022 41/33 78 15; [email protected])

„Unser Sohn zieht sich völlig zurück – er entgleitet uns“ „Mein Stiefvater ignoriert mich, seit meine kleine Schwester da ist“ „Ich mache mir Sorgen um eine Schülerin, die bedroht wird“ „In der Klasse will niemand etwas mit mir zu tun haben“ „Meine Tochter macht was sie will – ich bin ratlos“ „Ich habe keine Lust mehr, nichts gelingt mir“

KINDERKLEIDERBÖRSE

„Mein Vater schlägt einfach zu“ „Der Freund meines Cousins hat mich vergewaltigt“ „Egal, was ich tue – es interessiert meine Eltern nicht“

Die Tradition der stets gut besuchten Kleiderbörse wurde

„Mein Lehrer hat mich geschickt, ich weiß nicht warum“ „Ich mache mir Sorgen um meine Klasse, ich fühle mich überfordert“ „Aus Wut könnte ich alle zusammenschlagen“ „Manchmal bin ich so traurig, dass ich weinen muss“

auch 2006 fortgesetzt. Wegen der guten Lage, des hellen Raumes und der guten Parkmöglichkeiten wurde das Foyer des Rhein-Sieg-Gymnasiums als Veranstaltungsort beibehalten. Am 11. März und am 12. August wurden unter großer Beteiligung Kinderkleidung, Spielsachen, Kinderwagen etc. verkauft. Die nächsten Kinderkleiderbörsen werden am 10.3.2007 und voraussichtlich im August/September stattfinden.

„Meine Tochter will nicht mehr zur Schule – sie bleibt einfach im Bett“

Info: Brigitte Schnupp (Tel. 022 41/33 78 15; [email protected])

„Ich kann nicht in den Sportunterricht“ „Meine Eltern und mein Lehrer wollen, dass ich hierher komme, aber ich brauche keine Hilfe“ „Mein Sohn hat Angst vor jedem Tag“

Hilflos – alleingelassen – hoffnungslos Da sein – zuhören – ernstnehmen 2006 suchten 293 mal Kinder und Jugendliche sowie Lehrer und Eltern das Gespräch in der Schülersprechstunde. 124 Beratungen fielen auf Mädchen, 101 Beratungen auf Jungen und 68 Beratungen auf Lehrer und Eltern. Petra Detzler-Marx Diplom-Pädagogin

– 14 –

Vorstand (von links nach rechts): Brigitte Schnupp, Roswitha Zoll, Irene Weidtmann, Peter Friedhofen, Eva-Maria Birkenbeul, Petra Therhaag, es fehlt: Ronald Seemann

Verwaltung Barbara Sobtzick (links) Sabine Pein

– 15 –

Bericht aus dem Rundblick Sankt Augustin vom September 2006

– 16 –

Termine!!! Termine!!! Termine!!! Januar

8.1.06 CDU-Neujahrsempfang, Fest-Rede von Eva-Maria Birkenbeul über den Kinderschutzbund Sankt Augustin

17.1.06 Treffen der DKSB-Beratungsstellen von NRW 18.1.06 Fortbildungsseminar für die Mitarbeiterinnen des Eltern-Kind-Cafés „Skippy“

31.1.06 Vorstellung des Konzeptes „Fachberatung für Kinderbetreuung in Tagespflege“ des Kinderschutzbundes Sankt Augustin im Jugendhilfeausschuss

Februar

16.2.06 Pressetermin mit dem Lions Club Sankt Augustin und Lions Club Siegburg wegen der Spende an den Kinderschutzbund für die „Startbahn“

2.3.06 Gesprächsrunde mit den Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten

März

des Rhein-Sieg-Kreises

11.3.06 Kinderkleiderbörse im Foyer des Rhein-Sieg-Gymnasiums 15.3.06 Start Elternkurs 24./25.3.06 Mitgestaltung der Fachtagung und Mitgliederversammlung des DKSB-Landesverbandes NRW

28.3.06 Start Ernährungskurs 29.3.06 Jahres-Mitgliederversammlung

April

1./2.4.06 Fortbildungsseminar für die BeraterInnen am Kinder- und Jugendtelefon

4.4.06 Austausch mit Jungendhilfeausschussmitgliedern Sankt Augustin 27.4.06 Arbeitstreffen von Vorstand und Hauptamtlichen

Kinderflohmarkt, verzauberte Kinder auf dem Karl-Gatzweiler-Platz

– 17 –

∆ ∆ ∆

hier gehts weiter



Fortsetzung

Termine!!! Termine!!! Termine!!! Mai

9.5.06 Präventionsveranstaltung zum Thema „Sexueller Missbrauch“ in der Kindertagesstätte in Lohmar

12.5.06 Gesprächsrunde mit Vertretern des Jugendamtes und der Stadt Sankt Augustin

Juni

10.6.06 Teilnahme an der Mitgliederversammlung der „Nummer gegen Kummer“ im Europapark Rust

12.6.06 Fortbildungsseminar für die Mitarbeiterinnen des Eltern-Kind-Cafés „Skippy“

August

13.6.06 Präventionsveranstaltung zum Thema „Sexueller Missbrauch“ in der Kindertagesstätte in Königswinter

12.8.06 14.8.06 19.8.06 21.8.06 29.8.06

Spiel- und Begegnungsfest auf dem Karl-Gatzweiler-Platz

September

Kinderkleiderbörse im Foyer des Rhein-Sieg-Gymnasiums Austausch mit Mitarbeitern des Kinderschutz-Zentrums Köln Spiel- und Begegnungsfest auf dem Karl-Gatzweiler-Platz Vortrag beim „Inner Wheel Club“ in Bonn Start Ernährungskurs

16.9.06 Gespräch mit Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion 24.9.06 Zauberer Martin zaubert für den Kinderschutzbund beim Kinderflohmarkt auf dem Karl-Gatzweiler-Platz

19.9.06 Start Elternkurs 25.9.06 Pressegespräch mit der Anlauf- und Beratungsstelle 27.9.06 Projektarbeit mit den 5er-Klassen der Gesamtschule Troisdorf

Kinderflohmarkt mit Zauberer Martin

– 18 –

Oktober 17.10.06 Regionaltreffen der Kinderschutzbünde in Hennef 25.10.06 Ärzte-Fortbildung für die Kinderärzte des Rhein-Sieg-Kreises Martinsmarkt in Sankt Augustin-Mülldorf

3./4.11.06 Verkaufsstand beim Martinsmarkt in Sankt Augustin-Mülldorf 7.11.06 Fortbildungsveranstaltung für ErzieherInnen zum Thema „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“

9.11.06 Laternenumzug der Vorkindergartengruppen 19.11.06 Verkaufsstand bei den „Sternstunden“ von Breuers Pflanzenparadies

27.11.06 Fortbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Eltern-Kind-Cafés „Skippy“

27.11.06 Fortbildung von ErzieherInnen des Berufskollegs Troisdorf

27.11.06 Vorstellung bei der Fraktionssitzung der „Grünen/Bündnis 90“ Sankt Augustin

November „Sternstunden“ bei Breuer’s Pflanzenparadies

Scheckübergabe (von links nach rechts): Eva-Maria Birkenbeul, Frau Breuer, Barbara Sobtzick

Dezember 4.12.06 Mitarbeiter-Umtrunk des Kinderschutzbundes 7.12.06 Spendenübergabe von Kindern aus Siegburg für das Eltern-Kind-Café „Skippy“

11.12.06 Pressetermin für die Scheckübergabe der Spende der Raiffeisenbank Sankt Augustin

12.12.06 Spendenübergabe vom Straßenfest in Lohmar 16./17.12.06 Verkaufsstand beim Weihnachtsmarkt in Sankt Augustin-Ort

Weihnachtsmarkt, Stand in Sankt Augustin-Ort mit fleißigen Helfern

– 19 –

Finanzierung der unterschiedlichen Projekte und Angebote des Kinderschutzbundes Sankt Augustin

Projekt/Angebot

Mitarbeiter

Finanzierung

Anlauf- und Beratungsstelle bei Misshandlung, sex. Missbrauch und Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen

2 Angestellte, jeweils 1/2 Stelle

Personalkosten werden getragen teilweise durch das Land (Landschaftsverband NRW), Rest der Personalkosten trägt der Rhein-Sieg-Kreis, seit 2006 trägt der DKSB einen Rest durch Eigenmittel

Projekt „Startbahn“ (Angebot für Spätaussiedlerkinder)

4 Honorarkräfte

anteilig Personalkosten und Spiel- und Verbrauchsmaterial bis zu einem Höchstbetrag durch die Stadt Sankt Augustin, Rest durch Eigenmittel DKSB

Vorkindergartengruppen

2 Angestellte, geringfügig beschäftigt

Spielmaterialzuschuss durch die Stadt Sankt Augustin, Personalkosten durch die Elternbeiträge

Spielgruppe

1 Honorarkraft

Spielmaterial s.o., Personalkosten durch Elternbeiträge

Hausaufgabenbetreuung

3 Honorarkräfte

teilweise ehrenamtlich, teilweise durch Schülerbeiträge, Rest durch Eigenmittel DKSB

Eltern-Kind-Café „Skippy“

6 ehrenamtliche Helferinnen (+ 1 Angestellte von der Anlaufstelle)

Eigenmittel des DKSB Zuschüsse vom paritätischen Bildungswerk für Fortbildung

Kinder- und Jugendtelefon

2 Honorarkräfte für Ausbildung und Supervision, 30 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, Koordination ehrenamtlich

Personalkosten für Ausbildung und Supervision + Miete + laufende Kosten übernimmt der Rhein-Sieg-Kreis bis zu einem festgelegten Höchstbetrag

Begleiteter Umgang

8 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, 1 Honorarkraft für Supervision

den Jugendämtern werden die Kosten pro Fall in Rechnung gestellt, dadurch finanzieren sich die Fortbildungskosten, Restkosten Eigenmittel des DKSB

Schülersprechstunde

1 Honorarkraft

Personalkosten bis zu einem festgelegten Höchstbetrag werden von der Stadt Sankt Augustin getragen

Elternkurs „Starke Eltern – starke Kinder“

1 Honorarkraft

Personalkosten durch Elternbeiträge, Zuschüsse vom parität. Bildungswerk

Geschäftsstelle

3 Angestellte (geringfügig beschäftigt, davon 2 im Büro, 1 Reinigungskraft), ehrenamtliche HelferInnen

Personalkosten über Verwaltungskostenpauschale der Anlaufstelle und von „Startbahn“, Miete übernimmt die Stadt Sankt Augustin, Zuschuss zu Büromaterial u.a. von der Stadt Sankt Augustin, Restkosten durch Eigenmittel des DKSB

Vorstand

7 ehrenamtliche MitarbeiterInnen



Bemerkungen: Die Zuschüsse beim Landschaftsverband, dem parität. Bildungswerk, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Sankt Augustin werden jährlich neu beantragt und bewilligt, mit Eigenmittel des DKSB sind Spenden, Bußgelder und Mitgliedsbeiträge gemeint.

– 20 –

Gebt Kindern Zukunft

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Sankt Augustin e.V. Mendener Str. 23 53757 Sankt Augustin Telefon: 0 22 41/2 80 00 Fax: 0 22 41/20 30 04 E-Mail: [email protected] www.kinderschutzbund-sankt-augustin.de

Bankverbindung: Kreissparkasse Köln, Konto-Nr. 065 000 291, BLZ 370 502 99 Raiffeisenbank Sankt Augustin, Konto-Nr. 1201 006 011, BLZ 370 697 07

Suggest Documents