Der Herbst - die Erntezeit

Der Herbst - die Erntezeit aber noch mehr: Verfall der Kräfte, Eintönigkeit, Todesnähe, Trauer. Wir lieben den Herbst wegen seiner bunten und sonnigen...
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Der Herbst - die Erntezeit aber noch mehr: Verfall der Kräfte, Eintönigkeit, Todesnähe, Trauer. Wir lieben den Herbst wegen seiner bunten und sonnigen Tage und Die Jahreszeiten und damit auch die fürchten ihn zugleich wegen seiner Nebel- und Jahreszeiten des Lebens sind immer Regenperioden. Was bedeutet in diesem Sinne wieder Thema unter den Senioren. Der “Herbst meines Lebens?” Herbst führt hin zum Herbst des Lebens, in dem wir uns jetzt befinden. Er ist die Gemeinsames Singen: Jahreszeit der Ernte, aber auch die der Wir singen zur Einstimmung das bekannte Trauer und des Abschiedes. Er ist vielfältig Jahreszeitenlied: – wie das Leben im Alter. „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder“ und - wenn jemand welche vorschlägt - noch andere Herbstlieder. Vorbereiten:

Thema/Anliegen:

◊ Liederbücher ◊ Gegenstände für gestaltete Mitte ◊ Bilder aus Kalendern, Prospekten und Illustrierten mit Herbstmotiven ◊ Packpapier als Unterlage für eine Collage

Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder: den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Der Frühling bringt Blumen, der Sommer bringt Klee, der Herbst, der bringt Trauben, der Winter bringt Schnee!

Herbst des Lebens

Sitzordnung: ◊ Kreis (Gestaltete Mitte: Herbstarran-

gement - Kastanien, Nüsse, Obst, Herbstlaub) ◊ Tische für die Herbstbilder, sowie zum Basteln ◊ Kaffeetafel für den Ausklang (Dauer: 60 - 90 Minuten)

Einführung:

Der Herbst ist die Jahreszeit der Vielfalt. Einerseits steht er für Farbe, Freude, (c) Herbert Tichova Vollendung, Fülle. Er ist die Zeit des Reifens, aber auch die Zeit, Rückschau zu halten, Die Herbstbilder liegen auf einem Tisch, jeder Bilanz zu ziehen und sich Gedanken über wählt das aus, was ihn am meisten anspricht. die Zukunft zu machen. “Herbst” bedeutet Wenn alle ein Bild gewählt haben, stellt jeder seines der Gruppe vor. (Genügend Zeit zum Auswählen der Bilder geben! Keine Diskussion zu den einzelnen Beiträgen, nur Verständnisfragen).

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In kleinen Gruppen blicken wir jetzt zurück: Auf welche Früchte meines Lebens kann ich blicken? Was kann ich jetzt ernten? Was betrachte ich als die Ernte meines Lebens? Was hat im Laufe meines Lebens an Stellenwert gewonnen, was verloren? Was ist mir jetzt wichtig? Während des Gespräches fertigen wir aus den ausgesuchten Bildern eine Collage an, wenn möglich jede Gruppe zu einem anderen Aspekt des Herbstes (Fülle des Herbstes, Herbst des Lebens, Herbst in der Natur, geliebter und ungeliebter Herbst) und stellen diese im Pfarrzentrum aus.

Großgruppe:

Nun kommen wir nochmals im großen Kreis zusammen und besprechen unsere Collagen.

Abschluss:

Der brasilianische Erzbischof Dom Helder Camara (1909-1999) schreibt: “Jetzt, da das Alter kommt, muss ich vom Wein lernen, mit den Jahren besser zu werden und vor allem der schrecklichen Gefahr zu entgehen, mit dem Alter zu Essig zu werden. Ohne Zweifel bringt das fortschreitende Alter manche Einschränkungen mit sich. Aber glücklich, wer altert wie reifendes Obst, das jetzt erst seinen Geschmack bekommt... Wie alt Sie auch sein mögen, Sie sollten die beiden folgenden Gedanken beherzigen: Entscheidend ist nicht, wie lange man lebt. Entscheidend ist, dass man in seinem Leben den Plan verwirklicht, den Gott für einen vorgesehen hat. Rosen leben, wenn man genau hinsieht, nicht länger als einen Tag. Aber sie haben ein volles Leben, weil sie ihren Auftrag erfüllen, der Welt Anmut und Schönheit zu bringen. Wenn Sie spüren, dass die Jahre dahingehen und die Jugend entschwindet, dann beten Sie darum, Gott möge Ihnen und allen, die auch nicht jünger werden, die Gnade geben, zu altern, wie Wein alt wird - der ja mit den Jahren immer besser wird - vor allem mit zunehmendem Alter nicht zu versauern, nicht zu Essig zu werden. Dom Helder Camera, Selig die Träumenden. Zitiert in: Bernhard Kraus, Sag nicht, ich bin zu alt, Freiburg (Herder) 1990, S. 21f

Ausklang:

Zum geselligen Ausklang gibt es heute herbstliche Köstlichkeiten: Apfeltorte, Zwetschkenkuchen, Weintraubenstrudel, Most, Säfte. (Liederbuch: Du mit uns, Seite 356) (c) Herbert Tichova

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Herbst des Lebens

Der Herbst, der bringt Trauben:

Erntedank - Lebensernte Lebensdank

vorüber gegangen ist. Wir sagen es oft gedankenlos. Herr, erbarme dich!

In der Vorbereitung ein Sozialprojekt A: Herr, erbarme dich! für die Kollekte festlegen und Informationsmaterial dazu einholen. „Gott segne es“, sagen wir, wenn uns Einleitung:

Das Erntedankfest ist der Anlass, auf unser Leben zu schauen und uns zu erinnern an das, was unser Leben ausmacht, was es prägte und prägt und dann zu fragen, wofür wir danken können. Ein Text von Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hält uns hier einen Spiegel vor:

Herbst des Lebens

Besinnung:

„Undank erstickt den Glauben, verstopft den Zugang zu Gott. Nur zu dem einen dankbaren Samariter sagt Jesus: Dein Glaube hat dir geholfen. Den Undankbaren ist trotz Genesung in Wahrheit nicht geholfen. Es ist die Ursünde der Heiden, dass sie Gott, von dessen Dasein sie wissen, nicht „als Gott gedankt haben“ (Röm 1,21).Wo Gott als Gott erkannt wird, dort will er als erstes den Dank seiner Geschöpfe. Undankbarkeit beginnt mit dem Vergessen, aus dem Vergessen folgt Gleichgültigkeit, aus der Gleichgültigkeit Unzufriedenheit, aus der Unzufriedenheit Verzweiflung, aus der Verzweiflung der Fluch. Den Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil. Lass' dich fragen, ob dein Herz durch Undank so mürrisch, so träge, so müde, so verzagt geworden ist. Opfere Gott Dank, und „da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes“ (Ps 50,23).“

Kyrierufe:

„Gott sei Dank“, sagen wir, wenn ein Problem gelöst oder eine Schwierigkeit

etwas gelungen ist oder wenn wir eine gute Nachricht erhalten. Wir sagen es ohne viel darüber nachzudenken. Herr, erbarme dich. A: Herr, erbarme dich! „Gott bewahre“, sagen wir, wenn wir wünschen, dass uns etwas erspart bleibt. Wir sagen es oft, ohne uns Gedanken darüber zu machen. Herr, erbarme dich! A: Herr, erbarme dich!

Predigtvorschlag:

Im Jahr 1964 verstarb im Alter von 60 Jahren der gefeierte Schauspieler Ernst Ginsberg. Eine schwere Krankheit nahm ihm das Sprechvermögen. Anfangs konnte er sich noch mühsam schriftlich, später nur noch durch Zeichen verständlich machen. Mit Gedichten, die er durch eine selbst entwickelte Zeichensprache seiner Frau „diktierte“ setzte er sich mit seinem Leben und seiner Krankheit auseinander: Nun wird es Zeit zu danken eh Herz und Auge bricht für alle Gottesgaben, für Leben, Luft und Licht. Zu danken für die Eltern, die mir in dieser Welt, die blinden Kinderfüße auf graden Weg gestellt. Zu danken für die Freundschaft, die mir zur Seite ging und oft mit starken Armen den Taumelnden umfing. Zu danken für die Liebe, die ich so oft verriet: sie aber sang, die Treue, das ew’ge Lebenslied. Zu danken für den Sohn, den die Liebe uns gebar:

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nicht akzeptieren können: - Für die Jugendlichen, die eine ungewisse Zukunft vor sich haben: - Für die Kinder, die ohne Geborgenheit und Förderung aufwachsen: - Für alle, die unverschuldet in Armut und Not leben: - Für alle, die Vertrauen und Glauben verloren haben: Gott, du kannst auf krummen Linien gerade schreiben, wenn wir dir die Gelegenheit dazu geben. Nimm unsere Bitten, für alle, die von dir nichts mehr erwarten, an und stärke unser Vertrauen in deine Liebe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Segensbitte:

Wir bitten um den Segen: Für uns, unseren Lebensweg und unser Lebenswerk, für alle Menschen, die wir in unser Gebet einschließen, für alle, denen wir Dank schuldig sind.

Fürbitten:

Herr unser Gott, wir sind reich beschenkt, wissen uns von dir getragen und begleitet. Wir bitten für die Menschen, die vergessen und benachteiligt sind oder die um ihr Leben betrogen werden. - Für alle alten Menschen, die vor den Trümmern ihres Lebenswerkes stehen: A: Sei ihnen Hilfe und Halt! - Für alle, die ihr Leben, wie es geworden ist, Seite 4 - Oktober 2015

(c) Herbert Tichova

Herbst des Lebens

Er machte meinem Leben kein einz’ges graues Haar. Zu danken für die Enkel: Wie blüht das Leben fort! Wie mir, sei Gott euch gnädig, an jedem Lebensort. Zu danken für die Freuden: Wie war die Welt so schön, um staunend voll Entzücken von Glück zu Glück zu gehn. Zu danken für die Leiden: Sie sühnten dunkle Schuld und prüften Herz und Nieren im Abgrund der Geduld. Zu danken für die Tränen, des Lachens wie der Not: Die Not, die bittere Speise, das Lachen gut wie Brot. Zu danken für die Gaben der Kunst, der ich angehört, die mich seit Knabenjahren besessen und betört. Zu danken für die Vielen die meinen Sinn erfühlt und meine Sprache liebten: Für sie hab ich gespielt. Dank für die Welt von Träumen, Dank für die Wirklichkeit, Dank, dass ich nie dem Nichts erlag in dieser schweren Zeit.Nun wird es Zeit zu danken …Das Wort vermag es nicht! Doch du, nimm den Verstummten, Herr, wortlos heim ins Licht. Der todkranke Schauspieler blickt auf sein Leben zurück und sagt sich und uns: Es gibt viele Gründe, dankbar zu sein; es gibt Vieles in meinem Leben, das nicht selbstverständlich ist. Das Gute und das Schwere, beides hat seinen Sinn. Es macht reifer, geduldiger, gläubiger, vertrauensvoller und vor allem dankbar. Nutzen wir die Zeit, die uns geschenkt ist, dankbare Menschen zu werden! Dankbare Menschen haben es leichter mit dem Leben und auch leichter mit dem Sterben, denn sie fallen nicht ins gefürchtete schwarze Loch, sondern gehen zu dem, dem sie alles verdanken.

Was im Herbst im Garten wächst …

Hier haben sich senkrecht und waagrecht insgesamt 12 Begriffe versteckt!

Herbst des Lebens

A F G C D C J D E C

H D A H L I E N B V

D A C H L I E N

V B I R N E N J K L

B I R N E N

Q L K Y T E A S W R

U K A S T A N I E N

Q U K A Y S T A N I E N

I U P A S T E R N U

T E R N W I P Z W A

T R A T F K R A U T

E B K H F O A W T R

N I I E K H L U R A

K S K M D L S J A U

I T T E N U E R B I S

M N A E P F E L S B

G Q E N L J E G S E

Z W E T S C H K E N

Z W A E A N T H E M E N T S P S T K O H L F C E R E H R A L K N U E T R A U B E N

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