I N T E R N AT I O N A L E J U G E N D G E M E I N S C H A F T S D I E N S T E

Jahresbericht 2012

Das schaffen wir zusammen

www.ijgd.de

jahresbericht 2012

Impressum Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Referat für Öffentlichkeitsarbeit Glogauer Straße 21 10999 Berlin Redaktion: Sylva Ullmann Satz und Druck: Druckservice Albrecht Schirmer, Lichtenstein www.ijgd.de Spendenkonten: Bank für Sozialwirtschaft Berlin BLZ 100 205 00 • Konto-Nr. 31175/00 Postbank Köln BLZ 370 100 50 • Konto-Nr. 885 55-508

gedruckt aus FSC-zertifiziertem Papier

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, das Jahr 2012 hat die ijgd in der Summe ein weiteres Wachstum gebracht. Vor allem durch den im Vorjahr gestarteten Bundesfreiwilligendienst (BFD) stieg die Zahl der Freiwilligen und mit ihr auch die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nahezu alle Geschäftsstellen haben sich auch räumlich vergrößert bzw. sind dabei, dies zu tun. Vor allem die Bundesfreiwilligendienstleistenden der „ersten Generation“, darunter auch einige, die etwa so alt oder gar älter als die ijgd sind, haben sich mit uns in vielerlei Hinsicht auf ein Abenteuer eingelassen. Aber auch für die ersten Freiwilligen im FJN war ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit, so der vollständige Name, ein Experiment. Über dessen Ausgang und die Fortsetzung informiert dieser Jahresbericht. Auch über das 10jährige Jubiläum der Jugendbauhütte Raesfeld, das wir in diesem Jahr feiern konnten, ist hier mehr zu erfahren. In allen Programmen haben Jugendliche, junge und auch ältere Erwachsene etwas von und mit anderen für ihr weiteres Leben gelernt, wertvolle Erfahrungen gemacht und nehmen überdauernde Erinnerungen mit. Gerade diese Vielfalt an Personen und Inhalten, über die hier berichtet wird, zeichnet die ijgd aus. Mit der Frage, was sie verbindet, beschäftigte sich die Open-Space-Veranstaltung in der Nähe von Magdeburg. Dort trafen sich Mitglieder, aktive und ehemalige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um gemeinsam neue, aber auch schon länger kursierende Themen zu diskutieren. Zwei dieser Themen werden seit der Mitgliederversammlung in Weimar von Arbeitsgruppen vertieft. Dies sind zum einen die Struktur und Rechtsform der ijgd, zum anderen das pädagogische Profil und die Grundlagen der pädagogischen Arbeit. Hervorzuheben ist auch die neue Vielfalt aktiver ehrenamtlicher Arbeitskreise. Zum Jahresende 2012 hat Bernd Göddertz nach rund 30 Jahren seine Aufgaben als Geschäftsführer der Geschäftsstelle Hildesheim an seinen Nachfolger Dietmar Post übergeben. Obwohl er der Geschäftsstelle und damit auch dem Verein noch für einige Zeit verbunden bleibt und man ja bekanntermaßen niemals so ganz geht, dankt ihm der Vorstand für seinen Einsatz weit über das Ausüben der Geschäftsführung hinaus. Im Namen des Vorstands bedanke ich mich bei den Freiwilligen, den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Förderern und Unterstützern für ihr Engagement, ihre Kreativität, ihren Mut, ihre Fragen, ihre Verständigkeit und ihre Beharrlichkeit. Ohne Sie und ohne euch gäbe es die ijgd nicht. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Freude und einen guten Einblick in die Vielfalt der Freiwilligenarbeit innerhalb der ijgd. Jana Wolfrum de Montañez für den Vorstand der ijgd

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EDITORIA

Editorial

jahresbericht 2012

Inhalt

Kurz vorgestellt

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Der Vorstand

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Die RevisorInnen

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Geschäftsführungskonferenz (GFK)

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Aktuelle Schwerpunkte der Arbeit der Geschäftsstellen

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Die Organisation

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Highlights

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Open Space brachte Aufbruchstimmung

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Fröhlich, festlich - Der Start zu einjährigem Engagement bei ijgd in Berlin, Potsdam und Hamburg

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Die Jugendbauhütte Duisburg/Raefeld feierte ihr Zehnjähriges

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So bunt wie der Regenbogen

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Löwenzahn-Salat und Container-Marzipan

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Beauftragter für die Freiwilligendienste würdigt Engagement der ijgd Bonn

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Arbeitsbereiche – Was wir 2012 bewegten 20 Internationale Workcamps 

20

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)

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Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)

26

Das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege (FJD)

28

Freiwilliges Jahr im politischen Leben / in der Demokratie (FJP)

33

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD)

34

Der Europäische Freiwilligendienst (EVS)

37

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

39

2

41

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts

45

Das Freiwillige Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN)

47

Das Freiwillige Soziale Trainingsjahr (FSTJ)

48

Außerschulische Jugendbildung und internationale Jugendbegegnungen in Sachsen-Anhalt

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Ehrenamtliches Engagement 

53

Arbeitskreis Grenzsprenger 

53

AK Swimmingpool

54

Arbeitskreis Inklusion

55

Arbeitskreise treffen sich ijgd-klassisch – selbst organisiert

56

Die AG Rechtsform

57

Die AG Profil

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Ausblick

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Der Verein in Zahlen

61

Adressen

64

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INHALTSVERZEICHNIS

Das Afrika-Asien-Lateinamerika-Programm mit Workcamps, mittelfristigen Diensten und weltwärts

jahresbericht 2012

Kurz vorgestellt Der Vorstand Wichtigste Träger der Vereinspolitik sind die aktiven Mitglieder des Vereins. Diese treffen sich jedoch nur einmal im Jahr bei der Mitgliederversammlung, um die Richtung für die weitere Entwicklung und die Aktivitäten des Vereins vorzugeben. Während des Jahres ist es der Vorstand, der die Geschicke des Vereins im Sinne seiner Mitglieder lenkt. Der Vorstand ist für die innere Entwicklung aber auch für die Darstellung des Vereins nach außen verantwortlich. Gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist er konzeptionell tätig, beobachtet und begleitet die Umsetzung von Projekten oder Maßnahmen. Der Vorstand der ijgd arbeitet ehrenamtlich. Bis zur Mitgliederversammlung im Mai 2012 in Weimar gehörten dem Vorstand folgende Personen an: Jana Wolfrum de Montañez als 1. Vorsitzende und Lisa Schulte als 2. Vorsitzende. Auf der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand für das verbleibende Jahr nachbesetzt. Gewählt wurden folgende Personen, die seit Mai 2012 den Vorstand verstärken: Daniel Haser, Florian Lehner, Martin Rybarski, Ellen John. Sehr zum Bedauern seiner Vorstandskollegen und der Geschäftsführer legte Daniel Haser sein Vorstandsamt im Sommer aus persönlichen Gründen nieder.

Die Vereinsspitze (v.l.n.r.): Revisor Christian Sievert, die Vorstandsmitglieder Ellen John-Jentzsch, Lisa Schulte, Florian Lehner, Daniel Haser und Jana Wolfrum de Montañez. Es fehlen: Revisorin Carolin Gerlach und Vorstand Martin Rybarski.

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Die RevisorInnen werden von der Mitgliederversammlung (MV) für ein Jahr gewählt. Sie berichten der Mitgliederversammlung wie der Vorstand die Beschlüsse der vergangen MV gesetzt hat. Auf der Mitgliederversammlung im Mai 2012 in Weimar wurden Carolin Gerlach und Christian Sievert in das Revisorenamt gewählt.

Geschäftsführungskonferenz (GFK) Die Geschäftsführerkonferenz ist ein beratendes und beschließendes Gremium auf der Ebene der Geschäftsführung aller Landesvereine und des Bundesvereins. Sie setzt sich aus den Geschäftsführungen der Geschäftsstellen zusammen und trifft sich mehrfach im Jahr, um übergreifende Themen zu erörtern und zu entscheiden. 2012 wurden die Geschäftsführungen in fünf Geschäftsstellen von zwei Geschäftsführerinnen und drei Geschäftsführern ausgeübt und zwar in den Geschäftsstellen Berlin/Potsdam mit drei Landesvereinen Berlin, Brandenburg, Sachsen durch Torsten Schramm, Bonn mit dem Bundesverein und fünf Landesvereinen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Baden-Württemberg sowie Süddeutschland durch Jürgen Wittmer, Halberstadt mit zwei Landesvereinen Sachsen-Anhalt und Thüringen durch Ann-Katrin Preuschoft, Hildesheim mit zwei Landesvereinen Hamburg/Schleswig-Holstein und Niedersachsen durch Bernd Göddertz und seinen Nachfolger Dietmar Post und Wismar mit dem Landesverein Mecklenburg-Vorpommern durch Petra Held. Der Bundesfreiwilligendienst hat uns weiter beschäftigt, er wurde in Kooperation mit den paritätischen Landesverbänden unterschiedlich in den verschiedenen Bundesländern umgesetzt. Ebenso hat uns die Zukunft unserer 13 Jugendbauhütten beschäftigt. Bernd Göddertz, langjähriger Geschäftsführer in Hildesheim und den

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KURZ VORGESTELLT

Die RevisorInnen

jahresbericht 2012

Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten seit den 1970 er Jahren vertraut, hat sich in den Ruhestand verabschiedet, als Nachfolger hat Dietmar Post seine Arbeit aufgenommen. Die Zukunftswerkstatt für unseren Verein fand ein großes Echo und war sehr erfolgreich.

Aktuelle Schwerpunkte der Arbeit der Geschäftsstellen Berlin Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) wurde gemeinsam mit den paritätischen Landesverbänden Berlin und Brandenburg mit über 2000 Freiwilligen erfolgreich umgesetzt. Wir haben die gGmbH nicht aktiviert, sondern wir haben uns für die Fortsetzung der Kooperation entschieden. Es ist uns gelungen, die Anzahl der Freiwilligen nach dem Erdbeben und der Atomkatastrophe in Japan wieder zu stabilisieren. Die Entwicklungen im IJFD und im europäischen Freiwilligendienst sind sehr erfreulich. Auch im FÖJ konnten wir zusätzliche Plätze mit dem ÖBFD umsetzen. Die Auftaktveranstaltung für alle Freiwilligendienste war ein Höhepunkt, ebenso die gemeinsame Abschlussveranstaltung aller Freiwilligendienste in Berlin und Brandenburg. Torsten Schramm

Bonn Der Ausbau des Bundesfreiwilligendienstes und die hohe Zahl von Freiwilligen – ca.1000 – fordern uns sehr. Das dafür notwendige Mehr an Personal haben wir eingestellt und das Mehr an Büroraum angemietet. Im Zyklus 2013/2014 werden wir die Freiwilligenzahl weiter steigern, u.a. wg. des doppelten Abiturjahrganges in Nordrhein-Westfalen mehr Personal einstellen und mehr Bürofläche anmieten. Das Wachstum verändert auch die Strukturen der Geschäftsstelle. Aus einem übergroßen Referat FSJ/BFD bilden wir kleine Referate und es entstehen neue Hierarchiestufen. Die GmbH-Partner DPWV NRW, ijgd NRW und Lebenshilfe NRW können auf ein erstes gemeinsames Jahr zurückschauen. Es hat manchmal geknirscht, im Ganzen gesehen haben wir aber die gesteckten Ziele erreicht. Jürgen Wittmer

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Ann-Katrin Preuschoft

Hildesheim Für das Jahr 2012 rechnen wir trotz des über alle Bereiche hinausgehenden Ausgabensenkungsdrucks der öffentlichen Hand mit einem positiven Ergebnis. Im Bereich FSJ hat es in 2012 erfreulicher Weise wieder eine Erhöhung der Freiwilligenzahlen und damit verbunden eine Stellenausweitung gegeben. Damit dies auch räumlich akzeptabel zu handhaben ist, wurde ein großer Besprechungsraum in der Steingrube in Hildesheim zu einem Büroraum umfunktioniert. Zum Jahresende begannen dann die Renovierungsarbeiten im so genannten „Schusterladen“ an der Einumer Straße, der ab Anfang 2013 als neuer Besprechungsraum genutzt wird. Ebenso wie der FSJ-Bereich zeigt auch der internationale Jugendfreiwilligendienst positive Entwicklungstendenzen. Neu dazugekommen sind Einsatzstellen in Neuseeland. Auch die Zahlen der Freiwilligen steigen. Die Zahlen der Workcamps und deren Abrechnung sind in 2012 zufriedenstellend gelaufen. Hervorzuheben ist hier ein Camp in Kooperation mit der Lebenshilfe Seelze. Durchgeführt wurde es in Hannover im Naturfreundehaus und hatte den Namen „Alles Inklusive“. Es handelte sich hier um ein integratives WORK-Camp, das bei allen Beteiligten überaus positive Eindrücke und Erfahrungen hinterließ. Wir hoffen auf Wiederholung. Die Jugendbauhütte Stade, ist in der Durchführung mit dem Freiwilligem Jahr in der Denkmalpflege gut ausgelastet. Neben vielen anderen Einsatzstellen konnte

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KURZ VORGESTELLT

Halberstadt/Magdeburg Das Jahr 2012 war auch im zweiten Jahr nach Einführung in erster Linie durch den BFD gekennzeichnet. Der Juli 2011 ad hoc vom Bund eingeführte Bundesfreiwilligendienst krankte noch weit bis ins Jahr 2012 an „seinen Kinderkrankheiten“, was uns insbesondere im Verwaltungsbereich einen immensen Arbeitsaufwand bescherte. Gekennzeichnet war das Jahr weiterhin vom enormen Wachstum in den Freiwilligenzahlen und damit verbunden dem Zugewinn neuer Mitarbeiter_innen. Dies stellte uns im Alltag immer wieder vor neue Herausforderungen. Mit der hohen Zahl an Freiwilligen im Bereich BFD über 27 stellten sich an uns alle ganz neue Herausforderungen in der Bildungsarbeit, die aber mit viel Spaß und Erfolg gemeistert wurden. Nichts desto trotz werden wir uns weiterhin intensiv damit beschäftigen müssen, wie wir die mit der neuen Zielgruppe einhergehenden Veränderungen im Verein implementieren können. Die ESF-Systemprüfungen in Thüringen gefährden zunehmend den Bestand der dort ansässigen Projekte. Hier sind wir aber fleißig dabei neue Wege zu suchen und zum Teil auch schon zu finden. Das ijgd-Café als gemeinsame Plattform für Ehren- und Hauptamtliche im Landesverein Sachsen-Anhalt hat sich inzwischen gut etabliert und erfreut sich in der Regel einer regen Teilnahme.

jahresbericht 2012

die „Mobile Einsatztruppe“ an einem Projekt eines 380 Jahre alten niedersächsischen Hallenhauses praktische handwerkliche Erfahrungen in historischer Bauweise sammeln. Bernd Göddertz, der die Geschäftsstelle Hildesheim und auch andere Bereiche von ijgd langjährig aufgebaut und begleitet hat ist zum 31.12.2012 in den Ruhestand gegangen. Er arbeitet nun in geringerem Umfang an der Erschließung von zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten und unterstützt bei der Entwicklung neuer Konzepte der Jugendarbeit. Sein Nachfolger im Amt des Geschäftsführers der Landesverbände Niedersachsen und Hamburg/Schleswig-Holstein ist Dietmar Post, der seine Tätigkeit am 1.10.2012 aufgenommen hat. Dietmar Post

Wismar Schwerpunkte der Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern sind neben den Freiwilligendiensten in der Denkmalpflege und in der Demokratie, die Arbeit mit jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf. Gleichfalls nimmt politische Bildung einen immer größeren Teil des Engagements in Mecklenburg-Vorpommern ein. Seit September 2012 wird in Mecklenburg Vorpommern das Freiwillige Soziale Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit als neues Themenfeld der Freiwilligendienste durchgeführt. Das Angebot des Bundesfreiwilligendienstes erweiterte die Platzzahlen in den Freiwilligendiensten in Mecklenburg Vorpommern. Petra Held

Potsdam Die Fortexistenz der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmal in Potsdam und Altdöbern konnte gesichert werden. Das Seminarhaus in Heiligengrabe kann nun verstärkt von ijgd genutzt werden. Alle Bereiche haben sich vergrößert, die Bürosituation ist schon etwas beengt. Wir haben unsere Bereiche in Brandenburg alle nachhaltig stabilisiert. Wir verfolgen gespannt die weitere Entwicklung mit der Finanzierung durch den Europäischen Sozialfonds. Wir haben nun in Potsdam einen Teil des Finanzreferates etabliert. Torsten Schramm

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AV GF FR GD PR, LR LFD FSJ, FÖJ, FJD Sachsen-Anhalt FÖJ, FJD Thüringen FSJ Politik IJFD BFD

Magdeburg Quedlinburg Mühlhausen Erfurt

AV GF FR LFD FSJ, FÖJ FJD Brandenburg/ Berlin FJD Gartendenkmal ÖBFD

Nauen Heiligengrabe Altdöbern

AV GF FR Öffa GD PR AALA JF LFD FSJ, FSJ Politik FJD Sachsen EVS/IJFD weltwärts FJN BFD

Wismar

Hamburg Agathenburg Jugendgästehaus Alfeld

AV GF FR GD PR, LR LFD FSJ Nds, HH, SH IJFD FJD Niedersachsen BFD

Stralsund Szczecin Lübeck

AV GF FR LFD FJD Mecklenburg-Vp. FJD Stralsund/ Szczecin FSJ in der Demokratie FJN BFD Sonstige Projekte FSTJ

HH/Schlesw.-Holstein e.V. MecklenburgNiedersachsen e.V. Vorpommern e.V.

Hildesheim

BFD - Bundesfreiwilligendienst Weitere Projekte: FSTJ – Freiwilliges Soziales Trainingsjahr JF – Jugendfreizeiten

Stand: April 2013

Arbeitskreise AK Grenzsprenger AK Swimmingpool AK Inklusion AK Teenage Arbeitsgemeinschaft AG Trägerübergreifende Langzeitausbildung LZA

ehrenamtliches Engagement

KURZ VORGESTELLT

LFD – Langfristige Freiwilligendienste FSJ – Freiwilliges Soziales Jahr IJFD – Internationaler Jugendfreiwilligendienst EVS – European Voluntary Service FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr FJD – Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege FSJ Politik - FSJ im politischen Leben FJN - Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit

Freiwillige (Lang-, Mittel-, Kurzfristdienste), Ehrenamtliche, Freunde, Förderer

Görlitz

Sachsen-Anhalt e.V. Thüringen e.V.

Halberstadt

Brandenburg e.V.

Potsdam

Berlin e.V. Sachsen e.V.

Berlin

AV – Allgemeine Verwaltung GF – Geschäftsführung FR – Finanzreferat Öffa - Öffentlichkeitsarbeit GD – Gemeinschaftsdienste PR – Projektreferat LR – Leitungsreferat TR – Teilnahmereferat AALA – Kurz- und mittelfristige Freiwilligendienste in Asien, Afrika und Latainamerika

Duisburg Marburg Soest Regensburg

AV GF FR GD PR, LR, TR LFD FSJ FJD Hessen, NRW, Bayern EVS/IJFD weltwärts FSJ Politik Hessen BFD

NRW e.V./Rheinl-Pfalz/ Saarl. e.V./Hessen e.V./ Baden-Württemb. e.V./ Süddeutschland e.V.

Bonn

6 Geschäftsstellen

ijgd Bundesvorstand (ehrenamtlich)

Mitgliederversammlung (bundesweit)

Organigramm der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste(ijgd)

Die Organisation

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jahresbericht 2012

2 Highlights

Open Space brachte Aufbruchstimmung Sind die ijgd reif für die Rente? Oder sollen wir Neues wagen? In der Bildungsstätte Peseckendorf (Sachsen-Anhalt) kamen im April 2012 rund 70 hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter_innen der ijgd zusammen. Grund der Veranstaltung war ein Beschluss, der in der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung aus dem Jahr 2011, gefasst wurde. Dort wurde die Notwendigkeit gesehen, in einer Veranstaltung Struktur und Organisation von ijgd zu analysieren. Ziel der Veranstaltung sollte es sein, der nächsten MV im Mai 2012 ein Konzept zu möglichen Veränderungen vorzulegen. Zwei externe Moderatoren leiteten durch das Wochenende, das mit einem bunten Kennenlernen der Teilnehmer_innen begann. Am Samstag wurden in die Begleitung des Moderationsteams teilnehmerorientierte Gesprächsrunden eröffnet. Dabei ging es zunächst darum, Themen zu erschließen, die die Veränderungen des Vereins betreffen und sich über diese auszutauschen. Als ein besonderer Brennpunkt ist hier der zu kleine Vorstand (zwei Leute, statt sieben) für den inzwischen groß gewachsenen Verein zu nennen. Es wurde auch über die Möglichkeit einer anderen Rechtsform für den Verein diskutiert (e.V. oder gGmbH), sowie über das Profil von ijgd, die Förderung der Ehrenamtlichen, die Kommunikation, Möglichkeiten zur programmübergreifenden Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. In einem zweiten Arbeitsschritt ging es darum, konkrete Vorschläge zu machen, wie, auf welche Weise, mit wem und mit wessen Hilfe Veränderungen zu den genannten Themen auf den Weg gebracht werden können. Die bunt gemischten Arbeitsgruppen aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen der verschiedenen Geschäftsstellen und Arbeitsbereiche, aus Menschen, die schon lange bei ijgd arbeiten und solchen, die erst seit Kurzem dazugekommen sind, ermöglichten es, die Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und sich konstruktiv auszutauschen. In den Arbeitsgruppen konnten erste konkrete Vorschläge für notwendige Veränderungen des Vereins erarbeitet werden. Die Stimmung zwischen den TN war sehr konzentriert und fruchtbar. Der Abend klang mit einer Fete aus. Das Thema „Vorstand“ wurde noch einmal in einem Gespräch mit Interessierten aufgenommen. Am Sonntagvormittag trafen die Arbeitsgruppen vom Samstag noch einmal zusammen, um die Vorschläge für ein „Veränderungskonzept“ und Meilensteine für die Umsetzung der Vorschläge der thematischen Arbeitsgruppen vom Vortag zu konkretisieren, Aufträge zu formulieren und verantwortliche „Themenhüter“ zu benennen. Einige Vorschläge wurden auf der im Mai tagenden Mitgliederversammlung (MV) diskutiert und angestimmt.

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Fröhlich, festlich - Der Start zu einjährigem Engagement bei ijgd in Berlin, Potsdam und Hamburg Die ijgd Berlin begrüßen 190 Jugendliche zu ihrem FSJ Es ist inzwischen eine Tradition, dass die neuen Freiwilligen, die bei den ijgd in Berlin ihr FSJ beginnen, ihren ersten Arbeitstag mit einem Festakt im Zelt des Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi in Kreuzberg verbringen. Die Sprecherin für Kinder, Jugendliche und Familie der Grünen, Fr. Burkert-Eulitz begrüßte und beglückwünschte neben den ehemaligen Freiwilligen die neuen FSJler in Berlin. Die Tribünen waren gut gefüllt. Inklusive der Mitarbeiter und freiwilligen Helfern von den ijgd waren über 200 Menschen im Zelt. Für die Freiwilligen begann am 3. September offiziell ihr FSJ in Kindergärten, Pflegeheimen, Krankenhäusern und Wohngemeinschaften. Vielen sah man die Aufregung an, dass hier und heute ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

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Highlights

Andere auf dem Open-Space-Wochenende vorgestellte Ideen und Projekte können sofort in Angriff genommen werden, beispielsweise die Arbeit des neu gegründeten AK-Swimmingpool zur Förderung Ehrenamtlicher oder das Projekt „Grünes Band“ des AK-Grenzsprenger.

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Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Jugendfreiwilligendienst und wird inzwischen seit fast 50 Jahren in Deutschland angeboten. Dabei verpflichten sich junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren sechs bis 18 Monate in einer sozialen Einrichtung, wie Kindergärten oder Krankenhäuser, den Fachkräften zur Hand zu gehen. Neben der Möglichkeit sich sozial zu engagieren, nutzen viele Jugendliche die Chance, um in ein Berufsfeld reinzuschnuppern in dem sie später auch gerne arbeiten möchten. Staatssekretär Jungkamp begrüßte 320 ijgd-Freiwillige in Potsdam Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung am 3. September 2012 im Filmtheater Thalia in Potsdam-Babelsberg würdigte der Brandenburgische Jugendstaatssekretär Burkhard Jungkamp das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement der Freiwilligen. „Ich freue mich, dass die Bereitschaft, ein freiwilliges Jahr zu absolvieren, ungebrochen ist“, so Jungkamp. Der Staatssekretär hatte zum Auftakt des Freiwilligen Sozialen und Ökologischen Jahres 2012/13 stellvertretend für alle Freiwilligen im Land Brandenburg die 320 jungen Frauen und Männer begrüßt, die bei den ijgd ihren einjährigen Dienst im sozialen, ökologischen oder denkmalpflegerischen Bereich antreten. „Ohne die jungen Freiwilligen wäre unsere Gesellschaft ärmer und kälter. Ich danke allen Freiwilligen für ihre engagierte Arbeit im Gemeinwesen, ob in sozialen Einrichtungen, in Kitas, im schulischen Umfeld oder auch in den Jugendbauhütten, den Bio-Bauernhöfen und Naturschutzzentren.“ Torsten Schramm, Geschäftsführer der ijgd-Landesvereine Brandenburg, Berlin bzw. Sachsen e.V. verwies darüber hinaus auf die über 20jährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Er dankte dem anwesenden Landesgeschäftsführer von Brandenburg Andreas Kaczynski für die Partnerschaft auf Augenhöhe im Dienste gesellschaftlicher Veränderungen und gegen gesellschaftliche Missstände. Trotz Geburtenrückgang und wachsender Chancen auf dem Ausbildungsmarkt ist die Nachfrage nach einem klassischen Freiwilligendienst sowohl auf Seiten der Jugendlichen als auch auf Seiten der vielfältigen Einsatzstellen weiterhin hoch. Parallel dazu ist seit September 2011 der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) gut angelaufen. So starten auch 70 BFDlerinnen und BFDler ihren Dienst bei ijgd. Das Hamburger FSJ-Team lud ins Planten un Bloomen ein Neu waren nicht nur die Gesichter der Freiwilligen. Neu war auch die Idee alle Teilnehmer/innen am FSJ in Hamburg zu einer Auftaktveranstaltung am 28. August 2012 in das Planten un Bloomen einzuladen. Senator Detlef Scheele und Bernd Göddertz, Geschäftsführer der ijgd Landesvereine Niedersachsen sowie Hamburg/ Schleswig-Holstein e.V., hießen die jungen Menschen in ihrem Freiwilligendienst willkommen. Das FSJ-Team Hamburg gestaltete ein abwechslungsreiches Programm für die rund 120 Freiwilligen, das neben Informationsständen auch jede Menge Unter-

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Die Jugendbauhütte Duisburg/Raefeld feierte ihr Zehnjähriges Am 28. April 2012 fand die 10-jährige Geburtstagsfeier der Jugendbauhütte Duisburg/Raesfeld im Kötterhaus von Schloss Raesfeld statt. Beim Festakt sprachen Dr. Rosemarie Wilcken (Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz), Bürgermeister Grotendorst (Raesfeld), Dr. Stevens (komm. Landeskonservator

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Highlights

haltung bot. Musikalisch begleitete der ehemalige Freiwillige Schnuck mit seinem Bandkollegen Philippe die Veranstaltung. Beatboxer Bronx 89 brachte nicht nur selbst die Bühne zum Beben, sondern gab den Teilnehmer/innen auch Nachhilfe in Sachen Beatboxen. Beim gemeinsamen Grillen im Café Seeterrassen war Zeit sich untereinander auszutauschen und die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen der ijgd kennenzulernen. So konnten letzte Infos gegeben und offene Fragen beantwortet werden. Ein Abschluss, der die Freiwilligen mit gutem Gefühl in ein Jahr voller neuer Erlebnisse starten lässt.

jahresbericht 2012

Rheinland), Herr Zurheide (Akademie des Handwerks). Anschließend fand die Scheckübergabe in Höhe von 20.000 Euro durch die Provinzialstiftung an den Jugendbauhüttenverein statt. In der folgenden Podiumsdiskussion berichteten Vertreterinnen und Vertreter aus den Einsatzstellen und den Ortskuratorien über ihre Zusammenarbeit mit der Jugendbauhütte und aktuelle und ehemalige Freiwillige über ihren Freiwilligendienst, darunter auch Katalin Pataki die 2008/2009 einen Europäischen Freiwilligendienst absolviert hat und extra für die Veranstaltung aus Ungarn angereiste. Weitere ehemalige Freiwillige reisten aus der Schweiz und aus Luxemburg an. Insgesamt nahmen ca. 90 Personen an der Veranstaltung teil. Beim abendlichen Grillfest mit Livemusik herrschte eine sehr kommunikative Stimmung zwischen allen Beteiligten. Das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen mit den über 30 Übernachtungsgästen war auch sehr lecker, sodass alle gutgelaunt gegen 12 Uhr am Sonntag aufbrachen. Uwe Steinberger Auszüge aus dem Gästebuch: Herzlichen Glückwunsch, endlich wieder in Raesfeld!!! Wann ist denn das nächste Jubiläum? Alles Gute von Nicole, Anna Lena und Christin (2007/2008)

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Highlights Danke ijgd für ein wunderbares Jahr und wunderbare Erinnerungen und vor allem Danke für die wunderbaren verrückten Menschen von denen zu wenig hier sind. Sophia Lückmann Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Geburtstag.

Rosemarie Wilcken

Und es hat nicht geregnet! Petra Ich je vais bien et toi aujourdui c’est le jubilee de ijgd a raesfelda bientot. Jessica de France aus Frankreich Es war sehr gut, ich freue mich sehr beim Jubiläum zu sein, es ist tatsächlich toll die Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Vielen Dank für die Einladung und die tolle Organisation. Freue mich auf das Fest in 10 Jahren. Verena Geffe

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So bunt wie der Regenbogen Weltwärts-Freiwillige initiieren in Togo die Band ARC-EN-CIEL Jeden Donnerstag treffen sich knapp 20 Mitglieder der Band ARC-EN-CIEL mit viel Motivation in den Räumlichkeiten von ENVOL in Kpalimé – einer der wenigen Schulen für geistig- und körperbehinderte Kinder in Togo. Nachdem die ersten Neuigkeiten ausgetauscht sind, und alle ein bisschen warm gesungen und geklatscht haben, geht es mit den Liedern los. Mit kräftigen Stimmen, Händeklatschen, fröhlichen Djembe-Rhythmen und vor allem mit viel Spaß an der Musik legen die Musiker_innen los und proben die ersten einstudierten Lieder. Diese sind meistens auf Ewe aber teilweise auch auf Französisch. Immer wieder kommen dabei auch spontane Tanzeinlagen zum Einsatz. ARC-EN-CIEL – das ist der Regenbogen und so bunt oder eigentlich noch viel bunter als der Regenbogen ist auch die integrative Band ARC-EN-CIEL: Kinder, Erwachsene, Mädchen, Jungen, Schwarze, Weiße, Behinderte – viele unterschiedliche Personen, die gemeinsam mit viel Spaß Musik machen. „Miwo Deka“ ist der Leitspruch der Band. Das ist Ewe, die lokale Sprache im Süden Togos, und heißt „vereint euch“. Den Namen haben die Mitglieder der Gruppe gemeinsam ausgewählt. Der Grundgedanke von ARC-EN-CIEL ist die Vereinigung vieler verschiedener Personen, um zusammen die Freude der Musik zu erleben. In Togo existieren nur wenige Schulen oder Institutionen, in denen behinderte Kinder unterrichtet oder gefördert werden. Finanzielle Unterstützung gibt es kaum. Die Band hilft zumindest den Mitgliedern die Margina-

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Löwenzahn-Salat und Container-Marzipan Kulinarische Ausbeute des Seminars „Cooking & Games“ Im Juni 2012 fand erstmalig ein Doppel-Seminar im Rahmen der Langzeitausbildiung (LZA) für Ehrenamtliche statt. Unter Anleitung von Dusan Milojevic fanden sich Teilnehmende aus Frankreich, Weißrussland und Deutschland für das Seminar „Games and Methods for Groups“ ein. Parallel hierzu luden Andrea Nolden und Carolin Gerlach zum „Genussvollen und ökologischen Kochen für Großgruppen“.

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Highlights

lisierung von Menschen mit Behinderungen zu reduzieren bzw. auf deren Situation hinzuweisen. Gegründet wurde die Band von weltwärts-Freiwilligen von ijgd und dem Service Civil Internationale (SCI). Fahrt- und Instrumentenkosten konnten durch private Spenden gedeckt werden. Um die Gruppe möglichst langfristig zu erhalten, übergaben die deutschen Freiwilligen die Leitung der Band bei ihrer Abreise an einen togoischen Freiwilligen, der bis dahin mit viel Freude schon einigen Mitgliedern das Djembespielen beibrachte. Am 23. Juni 2012 trat die Band das erste Mal vor großem Publikum auf. Bei dem großen Konzert traten neben ARC-EN-CIEL auch andere Musikgruppen aus der ganzen Region auf. Lilly Buhr

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Gemeinsam sammelten wir Giersch, Fünf-Finger-Kraut, Löwenzahn und andere Wildkräuter-Leckerbissen aus dem Garten der Villa Ruhe in Alfeld und kochten am ersten Abend systematisch zu viel von allem, um uns in den Folgetagen in kulinarischer Resteverwertung zu üben. Abwechselnd spielten wir uns in Rage oder kochten gemeinsam und zwischendurch vertieften wir getrennt voneinander Spiel- oder Ernährungstheorie. Als überraschender Höhepunkt entpuppte sich die nächtliche Samstagsaktion: Aus den Abfallcontainern der umliegenden Supermärkte erbeuteten wir zahlreich frisches Obst und Gemüse, Mozzarella, Joghurts, Gnoccis und 3,5kg feinster Marzipanriegel. Ein spaßiges, köstliches, teilweise lehrreiches und in jedem Fall anregendes Seminarwochenende liegt hinter uns, bei dem wir viele Anekdoten vergangener Workcamps und Ratschläge für zukünftige Team-Situationen geteilt haben. Die Langzeitausbildung (LZA) ist ein von Ehrenamtlichen organisiertes Weiterbildungsforum, das ijgd auch für Mitglieder anderer Workcamporganisationen anbietet. Jährlich finden bis zu acht Wochenendseminare statt, in denen engagierte ijgdEhrenamtliche zu Themenschwerpunkten der Bereiche Kommunikation, Medien und Methoden, Politische Bildung, Interkulturelles Lernen einladen. Angesprochen sind auch Teamer_innen oder Teilnehmer_innen aus anderen Freiwilligendiensten, d.h. Leute, die sich in Gruppen bereits engagiert haben und an speziellen Fragestellungen weiterarbeiten möchten. Carolin Gerlach

Beauftragter für die Freiwilligendienste würdigt Engagement der ijgd Bonn Der Beauftragte für die Freiwilligendienste im Bundesfamilienministerium, Dr. Jens Kreuter, hat am 22. Juni 2012 im Rahmen eines Besuches der ijgd in Bonn das Engagement der ijgd-Freiwilligen gewürdigt. „Die ijgd haben es in kurzer Zeit geschafft, viele Menschen für ein Engagement im Bundesfreiwilligendienst zu begeistern – das verdient großen Respekt“, sagte Kreuter im Rahmen seines Besuches. „Mein Dank gilt ganz besonders allen Freiwilligen, die mit ihrer Unterstützung den Menschen vor Ort einen wertvollen Dienst erweisen. In meinen Gesprächen haben mir die Freiwilligen aber auch berichtet, wie sehr sie selbst von diesen Erfahrungen profitieren“, betonte der Beauftragte für die Freiwilligendienste weiter. „Es freut uns außerordentlich, dass die Freiwilligendienste durch den neuen Bundesfreiwilligendienst zurück in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt sind und hoffen, auch in Zukunft allen interessierten Menschen einen entsprechenden Dienst anbieten zu können“, sagt Jürgen Wittmer, Geschäftsführer der ijgd Bonn. „Kleinere Startschwierigkeiten, die ein neues Projekt stets mit sich bringt, konnten wir als Träger mit langjähriger Erfahrung gemeinsam mit dem Bundesministerium konstruktiv bewältigen und blicken zuversichtlich auf den nächsten Freiwilligen-

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Highlights

zyklus.“ Weiterhin hoffe er, dass die ijgd dem hohen Bedarf der Einsatzstellen an engagierten Menschen im FSJ und BFD weiter gerecht werden können. Die ijgd Bonn organisieren seit 2011 im Rahmen der gemeinnützigen GmbH „DER PARITÄTISCHE Freiwilligendienste in NRW“ auch den Bundesfreiwilligendienst. Der BFD ist ein Angebot an alle Bürgerinnen und Bürger, sich außerhalb von Beruf und Schule für einen Zeitraum zwischen sechs und 24 Monaten in einem sozialen oder ökologischen Tätigkeitsfeld zu engagieren. Neu ist nicht nur die Möglichkeit, sich ebenfalls in den Bereichen Kultur, Integration oder Sport engagieren zu können, sondern auch die Öffnung des Freiwilligendienstes für über 27-Jährige. Bundesweit waren im Jahr 2012 31.638 Menschen im Bundesfreiwilligendienst engagiert.

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Arbeitsbereiche – Was wir 2012 bewegten

Internationale Workcamps Internationale Workcamps sind eine traditionelle Form der Freiwilligenarbeit, bei der über einen kurzen Zeitraum von meist zwei bis vier Wochen eine Gruppe junger Menschen ein gemeinnütziges oder gemeinwohlorientiertes Arbeitsprojekt mit ihrer Arbeitskraft unterstützen. Die Workcamps zeichnen sich neben ihrer Internationalität grundsätzlich durch zwei wichtige Aspekte aus: das gemeinsame Arbeiten der Teilnehmenden an einem gemeinnützigen Projekt und die gemeinschaftliche (Selbst-)Organisation des Camp-Alltags. Beides schafft durch die einzigartige Kombination von gemeinsamen sinnstiftendem Arbeiten und Wohnen/Leben auf engem Raum in einer multikulturellen Gruppe eine unglaubliche Vielzahl an Kommunikationssituationen, die Gespräche, Diskussionen, einen Austausch von Erfahrungen und Meinungen unausweichlich werden lassen. Die Teilnehmenden bekommen so Einblicke in die Lebenswirklichkeiten der anderen Gruppenmitglieder aus anderen Kontinenten, Ländern und Regionen, die unter anderen kulturellen Einflüssen aufgewachsen und in anderen Milieus sozialisiert wurden. Das bietet die große Chance, scheinbare Selbstverständlichkeiten des eigenen kulturellen Backgrounds zu reflektieren und infrage zu stellen. Diese Prozesse helfen, gegenseitige Vorurteile zu relativieren und neu einzuordnen, Interesse und Offenheit für Andere und Anderes zu fördern und auf diesem Wege zu einer von Empathie, Respekt und Achtung geprägten Haltung beizutragen – kurzum: Es findet interkulturelles Lernen statt. Einige besondere Highlights 2012 : Das Work & Study Camp „HOT & SPICY - Kreative Ideen rund um Kräuter und Gewürze“. Zum Thema Ernährung in Georgensgmünd haben die Teilnehmer_innen ein tolles Kochbuch mit internationalen Rezepten erstellt. Die Gruppe hat sich sehr gut verstanden und die Anleitung durch die UmweltpädagogInnen war exzellent. Besondere Highlights im Bereich Mitte waren die Workcamps in Gevelsberg, Essen, Bochum und Hilchenbach. Die Gruppen haben sich super verstanden und es sind in einigen der o.g. Camps sehr schöne Kontakte zu den Einheimischen entstanden. Es wurden viele gemeinsame Aktivitäten durchgeführt und tolle Projekte umgesetzt. In diesem Jahr fanden in Kooperation mit der Firma Johnson Controls sechs Workcamps statt. Diese waren Burscheid, Clausthal-Zellerfeld, die Jugendfarm Essen,

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Hannover, Oberschleißheim und Trassem. In allen Camps gab es Anmeldungen von Kindern von Johnson Controls Mitarbeiter_innen. Die Camps wurden von der verantwortlichen Koordinatorin aus den USA (Milwaukee) sowie von weiteren Kolleg_innen der entsprechenden Firmenzentralen besucht und es wurde ein JCI Day mit Werksbesichtigung für das Camp veranstaltet. Die Teilnehmer_innen der Workcamps in Essen und Burscheid besuchten das Werk in Burscheid gemeinsam und es gab im Anschluss ein Grillfest. Das Workcamp in Oberschleißheim verband die Firmenbesichtigung in Neustadt an der Donau mit einer Schifffahrt am Donaudurchbruch. Eine Vielzahl an Aus- und Fortbildungsseminaren ergänzten die internationalen Workcamps. Sie dienten einerseits der Ausbildung von Gruppenleiter_innen, andererseits der zusätzlichen pädagogischen Qualifikation von Seminarleiter_innen und Gruppenleiter_innen sowie der gezielten Auswertung der veranstalteten Camps und Begegnungen. Organisiert und durchgeführt wurden die Seminare von den einzelnen ijgd-Landesgeschäftsstellen sowie den ehrenamtlich arbeitenden ijgdArbeitsgruppen. Die Trägerkonferenz (TK) der Internationalen Jugendgemeinschafts- und Jugendsozialdienste, der Zusammenschluss aller in Deutschland tätigen Zentralstellen internationaler Workcamps hat sich 2012 unter anderem mit den Konsequenzen aus dem neuen Bundeskinderschutzgesetz befasst. Unter maßgeblicher Beteili-

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Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Das FSJ wird von den ijgd in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in den Bundesländern Berlin (Geschäftsstelle Berlin), Brandenburg (Geschäftsstelle Potsdam), Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein (Geschäftsstelle Hildesheim), Nordrhein-Westfalen (Geschäftsstelle Bonn) sowie Sachsen-Anhalt (Geschäftsstelle Halberstadt) angeboten. Im Jahr 2012 ließen sich in allen Bundesländern soziale Einrichtungen von ijgd als Einsatzstelle anerkennen. Somit stieg die Zahl der Einsatzmöglichkeiten. Parallel dazu erhöhten die ijgd die Platzzahlen, damit mehr Freiwillige durch ijgd begleitet am FSJ teilnehmen konnten. Zeitgleich wurde noch einmal verstärkt die Öffentlichkeitsarbeit (Teilnahme an Messen, Informationsveranstaltungen an Schulen und Berufsinformationszentren) ins Visier genommen, um das FSJ noch bekannter zu machen und möglichst viele junge Menschen über einen Freiwilligendienst zu informieren.

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gung der ijgd wurde an der Weiterentwicklung der Homepage gearbeitet sowie ein gemeinsam erarbeitetes Positionspapier dem BMFSFJ vorgelegt. Weiterhin war die TK auch 2012 über die Programmspezifische Arbeitsgruppe beim BMFSFJ an der Entwicklung des zukünftigen Kinder- und Jugendplanes des Bundes beteiligt.

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Die Freiwilligen waren in den meisten Bundesländern mehrheitlich über 18 Jahre alt und hatten unterschiedliche Schulabschlüsse, nach wie vor überwiegt die Anzahl der Freiwilligen mit Abitur. Neben der Teilnahme am FSJ von Seiten junger Menschen aus Deutschland erfolgte ebenso die Aufnahme von internationalen Jugendlichen. Es waren hierbei Jugendliche aus verschiedenen Ländern, wie z.B. Russland, Estland, Türkei, Zimbabwe, Armenien, Frankreich, Großbritannien, Ukraine, Spanien, USA oder auch Kenia vertreten. Einige der internationalen Freiwilligen lebten schon vor ihrem FSJ in Deutschland. Pädagogische Begleitung Die ijgd stellen als Träger des FSJ die pädagogische Begleitung der Freiwilligen und der im FSJ kooperierenden Einsatzstellen sicher. Diese umschließt eine ausführliche Beratung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vorfeld ihres FSJ bei der Entscheidungsfindung und einer Unterstützung der Einsatzstellen im Verlauf des Bewerbungsverfahrens. Die Besuche der Freiwilligen in ihren FSJ-Einsatzstellen, die individuelle Betreuung der Freiwilligen in Form von Telefonaten und Einzelgesprächen auf den Begleitseminaren und die Unterstützung der Einsatzstellen in Krisensituationen schließen sich dem an. Im Mittelpunkt der Gespräche steht primär der Verlauf des FSJ aus Sicht der Teilnehmenden und der Einsatzstellen, gewonnene Erfahrungen im Umgang mit den zu Betreuenden und im Team, mögliche Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen im Arbeitsalltag oder die Planung per-

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Bonn und Hildesheim veranstalteten Seminare speziell in den Ferien. Die Feriengruppen kamen sowohl den Einsatzstellen als auch den Freiwilligen, die im schulischen Bereich eingesetzt waren, entgegen. Die Seminartermine lagen dann vorzugsweise in den Ferienzeiten des jeweiligen Bundeslandes. Die Inhalte der Bildungsseminare finden entsprechend der pädagogischen Leitlinien der ijgd unter aktiver Beteiligung der Freiwilligen mit ihnen und gemäß ihrer Interessenslagen und Erfordernissen ihre Gestaltung. Ein zentrales Element der Seminare ist der Erfahrungsaustausch: Die Reflexion der Tätigkeit in den Einsatzstellen, Gespräche über Erfahrungen und Fragen rund um die neue Lebenssituation im FSJ. Auch die Entwicklung einer Zukunftsperspektive nach dem FSJ ist ein

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sönlicher als auch beruflicher Lebensperspektiven aus Sicht der Teilnehmenden. Des Weiteren mussten daneben Kriseninterventionsgespräche in Einsatzstellen durchgeführt werden. Parallel werden die von den ijgd verfolgten Mindeststandards für Einsatzstellen im FSJ thematisiert. Die Einsatzstellen garantieren die fachliche Anleitung und übernehmen die im Einsatz unmittelbar notwendige Unterstützung und Anleitung der Freiwilligen. Ein wichtiger Bestandteil des FSJ ist die Seminararbeit: Bei einem 12-monatigen Dienst nehmen die Freiwilligen an mindestens 25 Bildungstagen teil. Die Tage werden bei den ijgd in Form von Seminaren umgesetzt. Für die Seminare sind die Freiwilligen in feste Seminargruppen eingeteilt. Mehrheitlich werden die Seminare als fünftägige Blockveranstaltungen angeboten.

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bedeutsames Thema auf den Seminaren. Außerdem beschäftigen sich die Freiwilligen intensiv mit Fachthemen wie z.B.: Formen der Behinderung, Sexualität, Sucht & Drogen, Psychologie und Gesundheit. Auf den Seminaren gibt es auch kreative Angebote im Bereich Kunst, Musik und Medien. In einigen Bundesländern wurden 2012 wieder Wahlseminare angeboten, so z.B. in Brandenburg, Hamburg und in Nordrhein-Westfalen. Die Titel der Wahlseminare lauteten z.B. „Europa“, „Soziale Arbeit in Frankreich“, „Soziale Arbeit in Tschechien“, „Wir machen einen Film“, „Segeln“, „Deutsch-Polnische Begegnung in Sztutowa“, „Erlebnispädagogik“, „Auschwitz“, „Paddeln“, „Ausbildungsseminar“. Die Fahrten ins Ausland zum Kennenlernen sozialer Einrichtungen in Frankreich, Tschechien und Polen waren beispielsweise in Hildesheim und Bonn bei den Freiwilligen im Jahr 2012 wieder besonders beliebt. Auch das Ehrenamtliche Langzeitforum (ELF) der ijgd mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der ganzen Bundesrepublik stand als Wahlseminar zur Auswahl. Freiwilligen, die ihr FSJ über die zwölf Monate hinaus verlängerten, wurden auch Ein-, Zwei- oder Dreitagesseminare angeboten. Diese Seminare werden als so genannte Verlängerer-Seminare bezeichnet und wurden erstmalig 2009 von den ijgd angeboten. Einsatzstellenkonferenzen Im Herbst 2012 wurden in Hildesheim und Hamburg wieder erfolgreich Einsatzstellenkonferenzen durchgeführt. Einsatzstellen und die Bildungsreferentinnen und -referenten der jeweiligen Bundesländer hatten dort die Möglichkeit sich untereinander besser kennen zu lernen und fachlich auszutauschen. Im Plenum wurden die aktuellen Veränderungen im Freiwilligendienst vorgestellt und diskutiert.

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) Sachsen-Anhalt Im Jahr 2012 gab es in Zusammenarbeit mit unserem Bereich außerschulische Jugendbildung eine bewährte Fortbildungsreihe für unsere FÖJ-Sprecher_innen zu Themen wie z.B. Projektmanagement und Organisation von Veranstaltungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie zu Reflexion und Dokumentation. Unter dem Motto „FÖJ macht Schule“ initiierten die Sprecher_innen eine eintägige Botschafterschulung in der sie im Vorfeld eine schon gestaltete FÖJ Präsentation vorstellten und sich u.a. im Rollenspiel übten. Es wurden darauf folgend mehrere Einrichtungen besucht. Der zweitägige Landesaktionstag startete im März in Kooperation mit dem 2. FÖJ Träger im Harz in der Stadt Ilsenburg. In Zusammenarbeit mit der Nationalpark-

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In diesem Jahr gab es zwei neue Einsatzstellenanerkennungen, die ihre Schwerpunkte in der Landschaftspflege und Umweltbildung haben. Diese sind mit Beginn des neuen Zyklus besetzt. 2012 starteten wir anknüpfend an den vorherigen Zyklus die erste Seminarstaffel mit allen unseren drei Seminargruppen im KIEZ Güntersberge. Die Gruppen konnten tageweise in die Form der Selbstversorgung hinein schnuppern und es gelang ihnen schon recht gut, sich damit zu arrangieren. Die geplanten Workshops waren ein voller Erfolg und boten eine gute Möglichkeit sich auch gruppenübergreifend kennenzulernen. Das Angebot war vielseitig vom Spieleworkshop angefangen über eine geführte Exkursion in den Nationalpark, einen Arbeitseinsatz bis hin zu Landart (Kunst in der Natur). Natürlich gab es auch eine Einführung in die Ökologie sowie den Ökologischen Fußabdruck. Das Gruppenspiel Hossa als Abendgestaltung und eine Feuershow rundeten die Seminarwoche ab. Wiederholenswert! Brandenburg Der doppelte Abiturjahrgang in Brandenburg verdoppelte leider nicht die Bewerberzahlen. Allerdings konnten die doppelten Abschlussklassen den Geburtenknick für die aktuellen Bewerberjahrgänge auffangen. Zum Start am 03.09.12 waren dann alle Plätze besetzt. So starteten am 03.09.2012 50 FÖJ´ler_innen und 22 ÖBFD´ler_innen ihren Freiwilligendienst mit der fast schon traditionellen Auftaktveranstaltung. Teilgenommen haben ca. 320 Freiwillige, Vertreter_innen der Presse und der Staatssekretär Jungkamp. Ehemalige Freiwillige berichteten von ihren Erfahrungen und gaben den “Staffelstab“ an die neuen Freiwilligen weiter. Landesaktion 2012 Diese Aktion war ein gemeinsames Projekt mit den beiden anderen Brandenburger FÖJ Trägern, bei der auch die Einsatzstellen miteinbezogen wurden. Hintergrund war der Start der Verhandlungen im Landtag, in welche Bereiche künftig die Brandenburger EU-Gelder fließen sollen. Der Startschuss für die geplanten Aktionen war eine Auftaktveranstaltung am Brandenburger Landtag am 22. März 2012. Es gab einen kleinen Demonstrationszug und Gespräche mit Abgeordneten vor dem Landtag. Einige Freiwillige konnten an der Beratung im Landtag teilnehmen. Damit sich die Abgeordneten ein Bild von der Arbeit der Freiwilligen machen können, wurden sie eingeladen, FÖJ Einsatzstellen in ihrem Wahlkreis zu besuchen.

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verwaltung, den Förstern, Rangern sowie den Freiwilligen wurden 1500 Buchen gepflanzt. Abgeordnete von verschiedenen Parteien waren geladen und befürworteten die Initiative der Jugendlichen. Außerdem sollte diese Aktion symbolisch auch für eins der ersten ijgd-workcamps im Rahmen von Aufforstungsarbeiten nach dem II. Weltkrieg stehen.

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Damit die Einladung nicht in Vergessenheit gerät, bekamen sie von den Freiwilligen ein Einladungspäckchen (FÖJ-Keks, Vergissmeinnicht-Blumensamen und einen Infoflyer). Einige Abgeordnete folgten der Einladung und informierten sich vor Ort über die Arbeit der Freiwilligen und über die Bedeutung, die sie für die Einsatzstellen haben. Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) Die Platz- und Bewerberzahlen steigen langsam aber stetig an. Zurzeit sind 24 ÖBFD-Plätze besetzt. Ungefähr gleich aufgeteilt in Ü27- und U 27-jährige Teilnehmer_innen. Mit der steigenden Platzzahl konnten wir eine neue Mitarbeiterin einstellen. AnnaMaria Kulicke ist ab 01.08.2012 für den ÖBFD Bereich in Potsdam zuständig. Geplant ist eine Aufstockung auf 40 ÖBFD Plätze. Ein erstes Kennlernseminar mit den Ü 27-jähringen fand im Oktober in Potsdam statt.

Das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege (FJD) Im Jahr 1999 rief die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit den ijgd in Quedlinburg die erste Jugendbauhütte ins Leben. Mit der 2011 gegründeten Jugendbauhütte in Lübeck gibt es die Jugendbauhütten mittlerweile an dreizehn

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Die Jugendbauhütte Stralsund/Szczecin war auch in diesem Jahr wieder ausgebucht. 44 Freiwillige aus Deutschland und Polen konnten und können sich beruflich (neu) orientieren, um Arbeitsmöglichkeiten im Berufsfeld „Denkmalpflege“ kennen zu lernen. 6 Seminarwochen führten uns u.a. nach Stralsund, Rostock, Szczecin, Gdańsk und bis nach Masuren. Die Jugendbauhütte Duisburg / Raesfeld feierte am 28. April 2012 ihr 10-jähriges Jubiläum im Rahmen eines Ehemaligenfestes im Kötterhaus in Raesfeld. Insgesamt haben gut 90 Personen an der Veranstaltung teilgenommen, darunter auch ehemalige Teilnehmer aus Ungarn, der Schweiz und aus Luxemburg. Weitere Besonderheiten waren die Teilnahme am Bücherbummel in Düsseldorf, der Aktionsstand am Tag des offenen Denkmals in Kornelimünster sowie die Ausstellungseröffnung der Wanderausstellung ‚10 Jahre Jugendbauhütten‘ am 06. November 2012 in der Stadtbibliothek in Neuss. Die Jugendbauhütte Quedlinburg bietet seit 2012 erstmalig zwei BFD Plätze an. Eine Ausweitung wird angestrebt. So konnten über den BFD im FJD zwei Italienerinnen ihren Freiwilligendienst absolvieren. Darüber hinaus absolvierte ein junger Mann aus Sambia im Deutschen Fachwerkzentrum Quedlinburg sein FJD und wurde anschließend in eine Ausbildung zum Tischler übernommen.

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Standorten in der Bundesrepublik. Die Stiftung finanziert das Projekt, wobei an einzelnen Standorten weitere Zuwendungsgeber das FJD fördern. Dieses Projekt führt junge, interessierte Menschen im Rahmen eines Freiwilligen Jahres in der Denkmalpflege an die Themen Denkmalschutz, Denkmalpflege und Bewahrung von Kulturerbe heran. Die Seminare (30 Tage statt der gesetzlich vorgeschriebenen 25 Tage) beinhalten neben einem gewichtigen Maß an fachlicher Ausbildung einen hohen Anteil an sozialer, politischer und kultureller Bildung. Die fachlichen Inhalte werden auf ebenso sinnliche wie sinnvolle Weise in konkreten Projekten der Denkmalpflege vermittelt. Die Arbeit in den einzelnen Jugendbauhütten (JBHB) ist nach einheitlichen Grundsätzen geregelt und von regionalen Schwerpunkten geprägt.

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Das dritte Praxisprojekt „Schlossberg 11“ soll im Sommer 2013 an den Bauherren, die Kulturstiftung Moritzburg Halle, übergeben werden. Die fachliche Anleitung hat das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg. Nachfolgeobjekt wird die „Hühnerbrücke 4“ in Halberstadt, ebenfalls ein barockes Fachwerkhaus, das zugleich die älteste Schule von Halberstadt ist. Im Jahre 2012 realisierten die Teilnehmer der Jugendbauhütte Mühlhausen einige interessante Projekte. Mit einem dritten Seminar beendeten wir unsere Arbeiten für den Erhalt eines historischen Adelsfriedhofs in der Nachbargemeinde Kammerforst. Gemeinsam mit dem FÖJ-Referat Thüringen erlebten wir ein intensives Sommerseminar und beschäftigten uns mit ökologischen sowie denkmalpflegerischen Themen bei projektbezogener Arbeit. Das Jahr 2012 wurde in der Jugendbauhütte Soest maßgeblich durch das Projekt „Altes Freibad“ geprägt, welches wir durch Renovierungsarbeiten für Seminare nicht mehr nutzen konnten und schließlich zum Jahresende – da die Stadt die Renovierungskosten nicht tragen kann – verlassen mussten und wir deswegen bei der Seminargestaltung völlig umdisponieren mussten. Hierbei entstand als Gruppenprojekt eine fußgetriebene Töpferscheibe und als Projekt für die Gemeinschaft wurde im Münsterland ein modernes Fachwerkhaus für ein Entwicklungshilfeprojekt gebaut. Bis zum August hatten wir Teilnehmer aus Russland, Usbekistan und den USA, ab September kamen vier ausländische Teilnehmer_innen aus Russland und Taiwan. Zwei Freiwilligen aus Usbekistan wurde die Einreise seitens des Deutschen Konsulats in Taschkent verweigert. Die Einsparungen im Bereich des FJD hat die JBH Romrod zur Suche nach neuen Seminarorten veranlasst, zumal sich die Nutzung des JBH Hauses in Romrod noch um ein Jahr verschiebt. Hier konnte nur eine Fachwerkeinhausung für den Trafo am Schloss Romrod gezimmert werden. So entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem Weltkulturerbe „Römerkastell Saalburg“, wo ein römischer Ziegelbrandofen rekonstruiert wurde. Für das Freilichtmuseum „Zeiteninsel“ hat die JBH das Model eines germanischen Langhauses gebaut, welches im kommenden Jahr konstruiert werden soll.

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Die Jugendbauhütte Wismar führte im April ein gemeinsames Seminar mit der neu gegründeten Jugendbauhütte Lübeck und Freiwilligen aus dem FJN durch. Im Workshop „Historische Fotografie entstanden gelungene Fotos mit einer „Camera Obscura“. Das Abschlussseminar fand auf dem Traditionssegler „Fridtjof Nansen“ statt. Im September wurde an der Marienkirche zu Wismar gemauert. Zwei Seminare dienten der Restaurierung des historischen Lokschuppens in Wismar, diese Arbeiten werden in den nächsten Jahren weiter geführt. In ihren zweiten Jahrgang konnte die Lübecker Jugendbauhütte wieder mit voller Besetzung starten. Als Pavillon für die Denkmalmesse in Leipzig wurde der historische Seetempel vom Brodtener Ufer nachgebaut, der ebenfalls bei der Veranstaltung „Lübeck- Stadt der Wissenschaft“ präsentiert wurde. Unsere Teilnehmer haben begleitend zur Ausstellung „Neuer Nutzen in alten Industriedenkmalen“ im Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck die Stellwände gezimmert und ein Fotoalbum mit Lübecker Industriedenkmalen zusammengestellt. Die Jugendbauhütte Brandenburg/Berlin bietet neben den ca. 40 Plätzen in der Hauptstadtregion neuerdings auch grenzübergreifende Plätze mit Polen, Tschechien und Rumänien an. Unser Seminarschwerpunkt im letzten Jahr war unser gemeinsames Abschlussseminar im Juli, mit der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege in Polen. Wir arbeiteten gemeinsam im Schlosspark im masurischen Steinort/Stynort.

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Zum Abschlussseminar hat die JBH Romrod sich auf Entdeckungstour nach Regensburg begeben.

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Das Wort International trägt die Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege nicht umsonst im Namen. Sie ist wie jedes Jahr zu 50 Prozent international besetzt. Teilnehmer aus ganz Europa arbeiten hier gemeinsam. Das Hauptprojekt ist die Wiederherstellung des historischen und vom Braunkohleabbau geschädigten Schlossparks in Altdöbern in der Niederlausitz. Sie hat aber auch Einsatzstellen in Sachsen und Belgien. Insgesamt begannen 19 Jugendliche das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege in der Jugendbauhütte Görlitz, davon eine Teilnehmerin aus Frankreich und ein Teilnehmer aus Russland. Neben der Restaurierung bzw. dem Wiederaufbau einer Trockenmauerwand am Goldfischteich -einem Gartendenkmal im Stadtpark Görlitz- hatten die Teilnehmer_innen auch die Möglichkeit, Erfahrungen im Bereich des Stehgreifentwerfens, Freihandzeichnens und des Zeichnens am PC (CAD) zu sammeln. Das Abschluss-Seminar fand in Olsztyn/Polen statt und beschäftigte sich mit der regionalen Kunst-, Kultur- und Baugeschichte. Die Jugendbauhütte Regensburg hat zwei Seminarprojekte realisiert. Zum einen wurde eine Ausstellung zu Jakob Christian Schaeffer in der Minoritenkirche (Historisches Museum Regensburg) und dessen wegweisenden Versuche zur Papierherstellung gemacht. Zum anderen wurden in einem zweiwöchigen Projektseminar im Schloss Unternzenn (Mittelfranken) ein historischer Schweinestall und eine Holzlege restauriert. Unser Abschluss-Seminar führte uns in die Regensburger Partnerstadt Budavar (Budapest). Die Jugendbauhütte im Landkreis Stade baute 2012 für den 32. Hansetag ein historisches Laufrad für eine Sonderausstellung nach. 2011/2012 fand das letzte Seminar an der Unterelbe statt. Ein vor elf Jahren gesunkener Hafenkutter wurde auf dem Museumsgelände des Natureums restauriert und ist nun als maritimes Denkmal den Museumsbesuchern zugänglich. Eine Besonderheit der Stader Jugendbauhütte ist die „Mobile Einsatztruppe“, inzwischen im Landkreis unter dem Kürzel MOB bekannt. Eine kontinuierliche, dreijährige Mithilfe dieser vier Freiwilligen ermöglichte dem Verein „Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf“ das Fachwerk eines translozierten Niederdeutschen Hallenhauses in

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Freiwilliges Jahr im politischen Leben / in der Demokratie (FJP) Das noch recht junge Freiwilligenprogramm „Freiwilliges Jahr im politischen Leben / in der Demokratie“ erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Im Zyklus 2009/2010 gab es 48 Freiwillige, im Zyklus 2010/2011 dann 67 Freiwillige, der Zyklus 2011/2012 hatte 87 Teilnehmerinnen und im Zyklus 2012/2013 haben wir wieder 87 Freiwillige. Die Freiwilligen engagieren sich in den Bereichen: • politische / politisch-historische Bildung, • Bürgerinnen- und Jugendengagement, • in Parlamentsstrukturen / Verwaltungen, • Medien, bei zivilgesellschaftlichen Akteuren / Interessenvertretungen und in wirtschaftspolitischen Arbeitsbereichen.

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diesem Sommer wiederaufzubauen. Die JBH Stade darf bei diesem Vorhaben in diesem Jahr während eines zweiwöchigen Seminares mit Hand anlegen.

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Im „Freiwilligen Jahr im politischen Leben / in der Demokratie“ werden Möglichkeiten non-formalen Lernens mit Angeboten politischer Bildung kombiniert. Die Tätigkeiten der Freiwilligen werden überwiegend in Büros verrichtet und bieten einen hohen Anteil an inhaltlicher Auseinandersetzung mit verschiedensten Themen. Die politische Bildung spielt in diesem Freiwilligendienst eine wesentliche Rolle. Neben den Lernzielen, die bei ijgd in allen Langzeitfreiwilligendiensten gelten, verfolgt das FSJ P die spezifischen Ziele: • Förderung von Politikverständnis und Gewinnung von Einsichten in politische Prozesse, • Erwerb von Medienkompetenzen, Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit, • Partizipation und aktive Teilhabe an der Gestaltung des Gemeinwesens, • Einübung geregelter Konfliktaustragung und Verfahren zum Interessenausgleich, • Gewinnung von Respekt und Toleranz anderen Haltungen gegenüber. Die Freiwilligen sollen durch einen Zugewinn an Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Lage kommen, politisches Geschehen zu reflektieren und sie sollen auf hohem Niveau eine Meinung zu politischen Fragen entwickeln können.

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) im sozialen Bereich wird von den jeweiligen Landesvereinen der ijgd über die Zentralstelle der Paritätische Gesamtverband

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Pädagogische Begleitung Bundesfreiwilligendienst unter 27 Jahren Die pädagogische Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bundesfreiwilligendienst wird durch die jeweiligen Landesvereine der ijgd, als Träger des BFD, durchgeführt. In einigen Landesvereinen werden Freiwillige im BFD und FSJ in Mischgruppen zusammengefasst, um ein einheitliches Bildungsangebot bieten zu können. Im Vergleich zu anderen Jugendfreiwilligendiensten wurden für die Bundesfreiwilligen spezielle Vorgaben durch den Gesetzgeber erarbeitet und auferlegt. So sind Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst unter 27 Jahren beispielsweise verpflichtet an fünf Tagen zur politischen Bildung vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in einem Bildungszentrum teilzunehmen.

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durchgeführt. Die Angebote des ökologischen Bundesfreiwilligendienstes arbeiten über die Zentralstelle des Fördervereins Ökologische Freiwilligendienste. Der Bundesfreiwilligendienst wird von der Geschäftsstelle Bonn, der Geschäftsstelle Berlin/ Brandenburg und der Geschäftsstelle Halberstadt in direkten Zusammenspiel – wenngleich in unterschiedlichen Konstrukten – mit den PARITÄTISCHEN Landesverbänden durchgeführt. Für die Geschäftsstellen Hildesheim und Wismar wird der Bundesfreiwilligendienst über BFD ijgd-Bund in Magdeburg abgewickelt. In allen Bereichen des BFD wurden im Jahr 2012 neue Einsatzstellen, als auch weitere Teilnehmer_innen gewonnen. Im Februar 2012 wurden die Teilnehmerzahlen der Zentralstellen und dem entsprechend auch der ihnen angeschlossenen Träger kontingentiert. Seither ist eine zentrale Aufgabe der Träger die Steuerung ihrer jeweiligen Kontingente. Brisant und herausfordernd ist dabei, dass im Bundesfreiwilligendienst mehr und mehr azyklische Teilnehmerentwicklungen zu erkennen sind. Dieses gilt in besonderem Maße für den Bereich der Freiwilligen über 27 Jahren. Aber auch im Bereich der unter 27 jährigen wurden 2012 die Plätze über das gesamte Jahr fortlaufend besetzt. Allerdings ist hier nach wie vor eine stärkere Tendenz zur zyklischen Besetzung, vergleichbar mit den Jugendfreiwilligendiensten, zu erkennen.

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Konkret hieß das für das Jahr 2012, dass mindestens zwei fünftägige Seminare in eben jenen Bildungszentren des Bundes absolviert werden sollten. Hierbei handelte es sich um, 1.) oben erwähntes, Seminar zur politischen Bildung, das inhaltlich durch das Personal der Bildungszentren durchgeführt wurde. 2.) Ein Seminar, das in inhaltlicher Kooperation zwischen Bildungszentrum und Träger durchgeführt wurde. 3.) Ein Seminar, das inhaltlich vom Träger gestaltet und durchgeführt wurde. Dieses Seminar wurde als „Hotelbuchung“, Unterkunft und Verpflegung inklusiv, durch den Gesetzgeber verlangt. Die Bildungszentren wurden im Allgemeinen, sowohl von ijgd Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Teamer_innen als auch von den Freiwilligen, bezüglich ijgd-Standards, Qalitätskriterien und –ansprüche als eher mangelhaft wahrgenommen. Insgesamt nehmen alle Freiwilligen im Bereich unter 27 Jahren an 25 Bildungstagen teil. Abzüglich der oben beschriebenen Seminare in den Bildungszentren fanden die übrigen Bildungstage meist in Blockseminaren statt. Bundesfreiwilligendienst über 27 Jahren Eine wesentliche Neuerung, die der BFD bei seiner Einführung mit sich brachte, war die Chance Freiwilligen aller Altersklassen einen Freiwilligendienst zu ermöglichen. Hier wurden in Bezug auf Nachfrage in den Landesvereinen unterschiedlichste Erfahrungen gemacht. Geographisch kann hier von einem Ost-West-Gefälle

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Der Europäische Freiwilligendienst (EVS) Aufnahmebereich (Hosting/Incoming) Mit Hosting meinen wir die längerfristige Aufnahme von ausländischen Freiwilligen in Freiwilligendiensten in Deutschland, regelmäßig über sechs bis zwölf Monate. Im Jahre 2012 haben die Geschäftsstellen in Berlin, Bonn, Potsdam und Hildesheim bei der deutschen Nationalagentur für den Europäischen Freiwilligendienst „Jugend für Europa“ erfolgreich Förderanträge im Programm „Jugend in Aktion“ gestellt.

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gesprochen werden. Während in den östlichen Landesvereinen die Gruppe der Freiwilligen über 27 Jahren zum Teil weit über 50 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl im BFD liegen, liegt sie in den westlichen Landesvereinen im Wesentlichen unter 10 Prozent. Hinsichtlich der pädagogischen Begleitung ergab sich aus der „neuen“ Zielgruppe die Herausforderung, jene Freiwilligen in die aus anderen Jugendfreiwilligendienstformaten adaptierten Konzepte zu integrieren, oder neue Konzepte zu entwickeln. Grundsätzlich galt es, sich auf die gemachten Vorgaben seitens des Gesetzgebers, aber eben auch die verschiedenen Bedarfe der Teilnehmer über 27 Jahren einzustellen. Vom Gesetzgeber wurde eine angemessene Zahl an Bildungstagen festgeschrieben und als Empfehlung ein Bildungstag pro Freiwilligenmonat empfohlen. Die im Bereich der unter 27 jährigen BFD´lerinnen und BFD´ler verbindliche politische Bildung ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 27 Jahren möglich, aber nicht verpflichtend. Nach ersten Erfahrungen aus dem Jahr 2011 wurden die jeweiligen pädagogischen Konzepte für die Freiwilligen über 27 im Jahr 2012 fortlaufend auf entstehende und sich häufende Bedarfe angepasst. Auf Basis der gemachten Erfahrungen in Entwicklung und Durchführung wurden und werden die Inhalte der Seminartage, die meist in Tagesveranstaltungen durchgeführt werden, permanent konzeptionell geschärft. Besonders erfreulich sind die weitgehend positiven Rückmeldungen der über 27 jährigen Bundesfreiwilligen auf die gemachten Angebote. Sie zeigen, dass wir nicht am Ende, aber auf dem Richtigen Weg sind pädagogisch wertvolle Angebote für eine „neue“, eine besondere Freiwilligengruppe zu machen. Nun gilt für 2013, die Freiwilligen auch mittel- und längerfristig an die ijgd zu binden und für Möglichkeiten zur Partizipation im Verein zu begeistern. Darüber hinaus haben alle BFD-Beteiligten in den Büros in Berlin und Potsdam das Jahr genutzt, um die Umsetzung des BFD in den Jugendbauhütten, im Israel-Incoming-Bereich und im Freiwilligen Jahr in der Nachhaltigkeit abzustimmen und in der Umsetzung enger zu kooperieren.

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Ein Großteil (27) der EVS-Freiwilligen engagierte sich hier in sozialen Partnerprojekten von ijgd, vier verbrachten ihr Jahr bei den Jugendbauhütten (Duisburg und Gartendenkmalpflege). Die Förderquote war insgesamt erfreulich hoch und besser als im Vorjahr. Das Programm Jugend in Aktion geht auf sein Ende zu, offenbar gab es noch einige Restmittel. Es sieht sehr wahrscheinlich danach aus, dass der Europäische Freiwilligendienst auch nach 2014 in ähnlicher Form weitergeführt wird. Wir bemerken in letzter Zeit teilweise eher ein gewisses „Schwanken“ auf der Ebene der Einsatzstellen, was auch mit den alternativen Möglichkeiten, deutsche Freiwillige aufzunehmen, zu tun hat. Im EVS ist keine feste Freiwilligengruppe vorgesehen. Es bewährte sich aber, die Europäischen Freiwilligen in ijgd-Seminargruppen einzubinden, bzw. die Freiwilligen als EVS-Gruppe (Berlin) zu begleiten. Im Zyklus 2011/2012 hat der EVS Hosting Berlin einen 30-minütigen Film über ein Jahr EVS mit ijgd produziert, der jetzt vorliegt und soweit gut ankam. Auf der HAM 2012 haben sich die Hosting-Bereiche bei ijgd getroffen und ausgetauscht. Insgesamt sind die Europäischen Freiwilligen für die Einsatzstellen und ijgd eine wichtige europäische Bereicherung. Die EVS-Freiwilligen bei ijgd kamen u.a. aus

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Entsendebereich (Sending) Entsendungen im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes wurden im Jahr 2012 über die Geschäftsstellen in Berlin, Bonn und erstmalig Magdeburg organisiert. Die Geschäftsstelle in Bonn hat insgesamt elf Freiwillige in die Einsatzländer Frankreich, Estland, Ungarn, Polen, Italien, Finnland und Spanien entsendet. Ein Großteil der Entsendungen erfolgte über feste Partnerkooperationen, lediglich drei Freiwillige waren bei der eigenständigen Projektsuche in der EVS-Datenbank erfolgreich. Anträge wurden zu allen drei Antragsfristen gestellt, ein Antrag für zwei Plätze in Griechenland wurde leider nicht bewilligt. In der Geschäftsstelle Berlin sind 2012 13 Freiwillige nach Litauen, Ungarn, Dänemark, England, Spanien, Italien und Polen ausgereist. Auch hier war der Trend festzustellen, dass die meisten Freiwilligen über Partnerorganisationen entsendet wurden. Insgesamt wurden 14 Anträge zu allen Deadlines gestellt, so dass mit 13 Ausreisen der Anteil der Bewilligungen sehr hoch war. Das Regionalbüro Magdeburg ist seit 2012 als Entsendeorganisation für den European Voluntary Service akkreditiert und hat in diesem Jahr sechs Freiwillige nach Ägypten und Rumänien entsandt. Die Nachfrage nach dem EVS ist auch mit Auslaufens des Jugendprogramms „Jugend in Aktion“ im Jahr 2014 ungebrochen hoch, die bevorzugten Länder der Bewerber_innen sind Frankreich, Großbritannien und Spanien. Generell steht jedes Projekt jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren aus ganz Europa offen. Zur Vorbereitung hat ijgd Bonn zwei Orientierungsseminare angeboten, an denen die bis zum Sommer vermittelten Freiwilligen teilnahmen. Berlin hat erstmals ein Vor- und Nachbereitungsseminar für den EVS zusammen angeboten, so dass sich die „alten“ und „neuen“ Freiwilligen austauschen konnten. Die Resonanz war sehr gut und das Konzept soll 2013 beibehalten werden. Themenschwerpunkte des Seminars war Motivations- und Erwartungsabfrage, Konfliktlösung, Erfahrungsaustausch mit Ehemaligen und praktische Vorbereitung.

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) Der IJFD-Bereich ist in den drei Geschäftsstellen Bonn, Berlin und Hildesheim 2012 mit seiner Teilnehmer_innenzahl weiterhin gewachsen. In Magdeburg war die Einführung des IJFD geplant, wurde dieses Jahr jedoch noch nicht durchgeführt. Die Kolleg_innen in Hildesheim konnten einen neuen Partner in Neuseeland gewinnen und ihre Kooperation mit den USA ausbauen. Auch in Bonn wurde die Freiwilligenanzahl erhöht, indem die Kolleg_innen die Zusammenarbeit mit Partnern in

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den Ländern: Armenien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Schweden, Spanien, Ukraine, Ungarn.

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Westeuropa ausgebaut und einen neuen Projektpartner in Griechenland gefunden haben. In Berlin konnte die Freiwilligenanzahl in Japan fast verdoppelt und die Kooperation mit Partnern in Israel durch eine zweite Ausreise mit verkürztem Zyklus und neuen Einsatzstellen gestärkt werden. Die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner in Italien lief weiter gut und auch hier wurde die Anzahl leicht erhöht. Die Seminararbeit gestalten die Geschäftsstellen bisher unabhängig voneinander. Es werden unterschiedliche Konzepte für die Teamstruktur (HAM/externe Leitung oder Co-Teamer_innen) angewandt und auch die Aufteilung der Seminartage auf Vorbereitungs-, Zwischen- und Abschlussseminar weichen voneinander ab. Für die nächsten Jahre ist geplant, Seminartage geschäftsstellenübergreifend anzubieten. Der IJFD-Bereich in Bonn hat erstmalig zwei Freiwillige in einem Deutsch-Französischen Programm eingesetzt, in dem die Seminare zum Teil vom DeutschFranzösischen Jugendwerk durchgeführt werden. Auffällig war, dass sich die Besetzung der letzten freien Plätze bis teilweise wenige Woche vor der Ausreise hingezogen hat und immer wieder Teilnehmer_innen nicht zu den Informations- und Bewerbungstagen gekommen sind, obwohl sie die Einladung angenommen hatten. Weiterhin haben 2012 die Zentralen Stellen im IJFD ihre Arbeit aufgenommen. Die ijgd haben sich dem Arbeitskreis „Lernen und Helfen in Übersee“ e.V. (AKLHÜ) angeschlossen.

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Die Hildesheimer Kolleg_innen gingen ganz neue Wege, indem sie seit dem Wintersemester 2012/2013 im Rahmen einer neuen Kooperation mit der Ostfalia– Hochschule für angewandte Wissenschaft Braunschweig/Wolfenbüttel ein Seminar anboten und Praktika begleiteten. Für 2013 ist weiterhin der Ausbau der Freiwilligenzahl geplant, ebenso wie das Einführen von neuen und Festigen von bewährten Strukturen. Eine Hilfestellung gibt das in 2012 erstellte Dokument zur Qualitätsentwicklung für den gesamten Internationalen-Langfristdienst-Bereich bei ijgd.

Das Afrika-Asien-Lateinamerika-Programm mit Workcamps, mittelfristigen Diensten und weltwärts Der Afrika-Asien-Lateinamerika-Bereich (AALA) der ijgd führt in Afrika, Asien und Lateinamerika in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen internationale Freiwilligendienste durch. Durch gemeinsames Leben und Arbeiten will der AALA-Bereich den Freiwilligen das aktive Kennenlernen der Lebenssituation vieler Menschen in verschiedenen Ländern und Kulturen in Afrika, Asien und Lateinamerika ermöglichen. Durch einen Freiwilligendienst und durch Seminare, die den Aufenthalt in diesen Ländern entwicklungspolitisch vor/nachbereiten, will ijgd: • dass Vorurteile - hier und dort - gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen abgebaut werden; • dass junge Erwachsene die Möglichkeit haben, ein Land in Afrika, Asien und Lateinamerika durch eigenes Erleben und Handeln kennenzulernen; • dass junge Erwachsene sich beschäftigen mit den politischen, wirtschaft­ lichen und kulturellen Beziehungen ihrer Herkunfts- und Gastländer (entwicklungspolitische Bildung); • dass (Selbsthilfe-)projekte zur Verbesserung der Lebenssituation und zur Beseitigung der Armut in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt werden; • Anstöße geben, wie junge Erwachsene selbst aktiv werden können in der Entwicklungszusammenarbeit bzw. in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Zu diesem Zweck kooperieren die ijgd in Afrika, Asien und Lateinamerika mit Partnerorganisationen, die langjährige Erfahrungen in der Organisation und Durchfüh-

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Ansonsten war das Jahr sehr geprägt durch die Erstellung der Verwendungsnachweise und der nachträglich geforderten Beleglisten. Das doch noch recht junge Programm entwickelt sich immer weiter und auf die Erneuerungen/Veränderungen muss teilweise schnell reagiert werden. Das durchführende Bundesamt versucht an vielen Stellen zu unterstützen.

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rung von internationalen Freiwilligendiensten haben. Die Partnerorganisationen sind für die Akquise von gemeinnützigen Einsatzstellen und die Betreuung der Freiwilligen vor Ort zuständig. In 2012 wurden vom AALA-Bereich Freiwillige in die folgenden Länder entsendet: • Ghana, Togo, Kenia, Tansania, Uganda, Südafrika und Marokko; • Mexiko, Nicaragua, Ecuador, Argentinien und Peru; • Indien, Indonesien, Nepal und China. Der AALA- Bereich bietet drei verschiedene Programmformate an. Das WorkcampProgramm (zwei bis drei Wochen), Mittelfristige Freiwilligendienste (MTV zwischen zwei und sechs Monaten), sowie das weltwärts-Programm (mindestens elf Monate). In 2012 entsendete der AALA-Bereich insgesamt 191 Freiwillige nach Afrika, Asien und Lateinamerika: • Workcamps: 20 Freiwillige; • Mittelfristige Dienste: 83 Freiwillige; • Langzeitfreiwillige im Programm „weltwärts“: 88 Freiwillige. Im Rahmen des Workcamp Programms wurden 13 Freiwillige von dem BMFSFJ aus Mitteln des KJP-Haushaltstitels „Jugendpolitischer Austausch mit Entwicklungsländern“ gefördert. Vor- und Nachbereitung der Freiwilligendienste Bei allen Programmformaten des AALA-Bereichs ist die intensive Vor- und Nachbereitung ein wesentlicher Bestandteil des Freiwilligendienstes. Die Teilnahme an

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Ausbildungsseminar und Qualifizierungsangebote für Rückkehrer_innen Neben den Vor- und Nachbereitungsseminaren organisiert der ijgd AALA-Bereich Ausbildungsseminare für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und Qualifizierungsseminare für Rückkehrer und Rückkehrerinnen. Durch diese Ausbildung wurden die Teilnehmenden inhaltlich und methodisch befähigt u.a. auch die Vorbereitungs- und Nachbereitungsseminare von ijgd-AALA zu leiten. Das Ausbildungsseminar für die Seminarleitung der kurz-, mittel- und langfristige Dienste wurde in 2012 durch den Rückkehrfonds des weltwärts-Programms (anteilig für die weltwärts-Freiwilligen) und von EED/ABP (anteilig für die Workcamp/MTV-Freiwilligen) gefördert. Darüber hinaus führt der der AALA-Bereich in Kooperation mit der Stiftung NordSüd-Brücken seit Oktober 2011 alle zwei Monate ein Rückkehr-Forum durch, wo entwicklungspolitische Organisationen und Freiwilligen nach ihrer Rückkehr Möglichkeiten für Engagement und Vernetzung vorstellen. Des Weiteren ist der AALA-Bereich stets bemüht mit den Freiwilligen nach ihrer Rückkehr in Kontakt zu bleiben - z.B. indem ein regelmäßiger AALA-Newsletter versendet wird, Zusammenkünfte wie Weihnachtsfeiern organisiert und die Freiwilligen in die Öffentlichkeitsarbeit integriert werden. Reverse-Programm/Partner-Qualifizierung Jedes Jahr reisen ijgd-Freiwillige in die weite Welt. Das ist ein Privileg, das viele Menschen im Globalen Süden leider nicht haben. Deshalb lädt der AALA-Bereich seit 1990 jedes Jahr Vertreterinnen unserer Partnerorganisationen aus Afrika, Asien, Lateinamerika ein. Dieses Programm dient spezifisch der Frauenqualifizierung in unseren Partnerorganisationen. In 2012 wurden mit einem Flugkostenzuschuss des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED/ABP) und einer Förderung für Flug-

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den Vorbereitungsseminaren ist bei ijgd-AALA verpflichtender Bestandteil für alle Freiwilligen. Die Nachbereitung ist für weltwärts- Teilnehmenden obligatorisch; für MTV- und Workcamp- Teilnehmenden optional. Durch intensive Vor- und Nachbereitungsseminare wollen die ijgd ihre Teilnehmenden u.a. entwicklungspolitisch bilden. Neben organisatorischen Informationen steht im Vordergrund die Reflektion der eigenen Herkunft und Lebensweise, eine Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Realität in sogenannten Entwicklungsländern, die globalen Beziehungen zwischen „Nord“ und „Süd“, Möglichkeiten des weiteren Engagements sowie die Sensibilisierung für den Umgang mit Neuem. In 2012 organisierte der AALA-Bereich für die Workcamp-Teilnehmenden drei viertägige Vorbereitungsseminare (Wahltermine zu verschiedenen Zeitpunkten im Jahr). Die Freiwilligen im Programm der mittelfristigen Dienste (MTV) nahmen an einem fünftägigen Vorbereitungsseminar teil, zu vier verschiedenen Wahlterminen. Für das dreitägige Nachbereitungsseminar gab es einen Termin im Herbst. Die Vorbereitungsseminare sowie das Nachbereitungsseminar für Workcamps und MTV wurden in 2012 vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED/ABP) gefördert.

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kosten/Aufenthaltskosten von dem BMFSFJ aus Mitteln des KJP-Haushaltstitels „Jugendpolitischer Austausch mit Entwicklungsländern“ (Fachkräfteprogramm) drei Gäste aus Ghana, Tansania und Ecuador zu einem zweimonatigen Besuch in Deutschland eingeladen. Sie nahmen an einem internationalen Ausbildungsseminar für Workcampleitung der ijgd teil, leiteten ein Workcamp, nahmen an einem anderen teil und lernten so die Jugendarbeit der ijgd in Deutschland kennen. Vernetzung und Qualitätsmanagement Der AALA-Bereich arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der Mehrzahl der Partnerorganisationen zusammen im Rahmen folgender internationaler Kooperationsnetzwerke: Coordinating Committee for International Voluntary Service (CCIVS): von der UNESCO in 1949 gegründet, um die internationale Freiwilligenarbeit weltweit zu koordinieren; mehr als 100 Freiwilligendienste und Freiwilligennetzwerke weltweit sind Mitglied bei CCIVS; ALLIANCE of European Voluntary Organisations: gegründet in 1982, zurzeit ca. 47 Mitgliedsorganisationen aus 27 Ländern; Anbieter von Freiwilligendiensten aus Afrika, Asien und Lateinamerika können assoziiertes Mitglied sein. In diesen Netzwerken gelten Mindeststandards und Vereinbarungen zwischen den Mitgliedsorganisationen. In regelmäßigen Abständen werden internationale Konfe-

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Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts Geschäftsstelle Berlin In der Geschäftsstelle Berlin werden Freiwillige des weltwärts-Programms in Asien, Afrika oder Lateinamerika betreut. Im Jahr 2012 waren dies insgesamt 88 Freiwillige. Die Freiwilligen im weltwärts-Programm, die in 2012 ausgereist sind, nahmen an zwei fünftägigen Vorbereitungsseminaren in Deutschland teil. Optional konnten sie an einem zusätzlichen dreitägigen Vorbereitungsseminar zu Thema „Unterrichten im Freiwilligendienst“ teilnehmen. Die Freiwilligen, die in 2012 von ihrem weltwärts-Dienst zurückkehrten, waren beim fünftägigen Nachbereitungsseminar in Deutschland anwesend. Im Gastland wurden mindestens zehn Bildungstage von den Partnerorganisationen der ijgd durchgeführt. Die Mitarbeiterinnen des AALA-Bereichs nahmen im Herbst 2012 an den im Rahmen der weltwärts-Evaluation organisierten Partnerkonferenzen auf den Philippinen, in Indien, Ghana und Tansania teil. Diese wurden kombiniert mit dem Besuch unserer Partnerorganisationen, Einsatzstellen und Freiwilligen in Ghana, Togo, Tansania, Kenia, Indien, Indonesien und Mexiko. Mehrere Partnerorganisationen (u.a. aus Indonesien, Ghana und Togo) besuchten in 2012 den AALA-Bereich in Berlin. Der AALA-Bereich ist Gründungsmitglied sowie Mitglied im Sprecherrat des Verbundes „weltoffen“, der ca. 25 nicht-konfessionelle Mitgliedsorganisationen im weltwärts-Programm vernetzt und im weltwärts-Beirat vertritt. In 2012 waren die Evaluation des weltwärts-Programms sowie die Zusammenarbeit zwischen BMZ und Zivilgesellschaft im „Gemeinschaftswerk weltwärts“ zentrale Themen. Der AALA-Bereich hat sich an vier von sieben Arbeitsgruppen im Evaluations-Followup beteiligt. Geschäftsstelle Bonn Die Geschäftsstelle in Bonn betreut seit 2008 im Rahmen des weltwärts-Programms den Länderbereich Osteuropa und kooperiert mit fünf Partnerorganisationen in der Ukraine, der Republik Moldau, Armenien und Weißrussland. Im Herbst

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renzen durchgeführt, an denen der AALA-Bereich auch in 2012 teilgenommen hat (CCIVS-Konferenz in Mexiko). Die ijgd sind Mitglied in verschiedenen nationalen Netzwerken. Besonders relevant für die Freiwilligendienste in Afrika, Asien und Lateinamerika sind: Arbeitskreis Lernen und Helfen Übersee (AKLHÜ); Gesprächskreis internationaler Freiwilligendienste (GiF); Verbund weltoffen

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2012 wurden insgesamt 15 Freiwillige in Projekte nach Osteuropa entsandt, in denen sie für den Zeitraum zwischen zehn bis zwölf Monaten einen Freiwilligendienst absolvieren. Einsatzstellen sind unter anderem Behindertenwerkstätten, Waisenund Übergangsheime oder Umweltbildungsorganisationen. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen musste ein Freiwilliger den Dienst leider vorzeitig beenden. Von 11 Rückkehrern des Zyklus 2011/2012 haben alle Freiwilligen ihren Dienst vollständig abgeschlossen. Wie auch in den vergangenen Jahren ist der Großteil der entsandten Freiwilligen ca. 19 Jahre alt, weiblich und verfügt über die allgemeine Hochschulreife. Erfreulich ist das Interesse seitens vieler Rückkehrer_innen an ehrenamtlichem Engagement bei den ijgd. So wurden die Vorbereitungs- als auch die Rückkehrseminare von ehemaligen weltwärts-Teilnehmerinnen und –Teilnehmern besucht und angeleitet. Viele Ehemalige nehmen am geschäftsstellen- und programmübergreifenden Ausbildungsseminar teil, welches das zukünftige Engagement der Ehemaligen bei den ijgd fördern soll. Im Rahmen der Rückkehrarbeit wird derzeit mit zwei ehemaligen Teilnehmer_innen ein Konzept für eine Maßnahme des Rückkehrer_innen-Fonds erarbeitet. Die Teilnahme am weltwärts-Programm wird gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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Die Entwicklung und Anwendung von Technologien, die zum Schutz der Umwelt und zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen direkt und indirekt beitragen, haben die Aufgabe, eine menschliche und lebenswerte Zukunft dieser Erde sicherstellen. Diese Technologien finden Anwendung in der Wissenschaft und Forschung und unterstützen nachhaltiges Wirtschaften. Das Projekt „Freiwilliges Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit“ (FJN) soll hier ansetzen. Neben einem wertvollen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander, bietet das FJN den Freiwilligen auch Orientierung für zukünftige Berufsfindung in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit. Seit 2011 wird das FJN in Schleswig-Holstein, Mecklenburg Vorpommern und Sachsen angeboten. Ab 1. September 2012 startete das Projekt mit einer Freiwilligen auch in Brandenburg. Der erste Jahrgang hat das FJN erfolgreich beendet und somit das Projekt ins Rollen gebracht. Außerdem entstand auf Initiative der Freiwilligen ein kleiner FJNFilm. Dieser ist jetzt auf unserer Internetpräsenz zu finden und vermittelt so allen Interessierten einen guten Einblick in das neue Freiwilligenjahr. Das Einführungsseminar des aktuellen Jahrgangs, mit insgesamt acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern des FJN Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern, führte in die Nähe von Rostock. Hier standen Besuche der Schülerlabore

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Das Freiwillige Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN)

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der Universität Rostock und des Leibnitzinstitut für Ostseeforschung Warnemünde (IWO) sowie eine Führung durch das Kraftwerk Rostock auf dem Plan. Das zweite Seminar drehte sich um das Thema „Meeresforschung“ und fand in Kiel statt. Hier nahm auch die Teilnehmerin des FJN Brandenburg teil. Mit Unterstützung des GEOMAR wurde den Freiwilligen das - nicht immer einfache – Forscherleben vorgestellt. Der Aufbau des Projektes läuft langsam aber stetig, auch wenn wir bei der Umsetzung Rückschläge hinnehmen mussten. Vor allem der Bereich Forschung ist im FJN als BFD noch nicht genug etabliert. Verena Alex, Kai Ramin

Das Freiwillige Soziale Trainingsjahr (FSTJ) Im Freiwilligen Sozialen Trainingsjahr (FSTJ) werden Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren aus der Hansestadt Wismar unterstützt und begleitet. Die Jugendlichen stehen im ALG II-Bezug und haben einen hohen Betreuungsbedarf, um in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden zu können. Ziel des Projektes ist es, die Arbeitsfähigkeit der Teilnehmer_innen wiederherzustellen bzw. zu erhalten, sowie die Motivation zur Arbeitsaufnahme und die berufliche Orientierung zu fördern. Stabilisierung des Einzelnen und Verinnerlichen einer Alltagsstruktur ist ein wesentliches Ziel unserer Arbeit. Die Arbeit im Projekt mit den Jugendlichen ist sehr individuell. Biographiearbeit ist besonders wichtig, um herauszufinden, woran die Jugendlichen in ihrem bisherigen Leben gescheitert oder vorwärts gekommen sind. Stärken und Schwächen können so eher benannt werden. Probleme wurden erfasst und gemeinsam wurden Lösungsstrategien entwickelt. Im Jahr 2012 sammelten die Jugendlichen Arbeitserfahrungen in gemeinnützigen Einrichtungen der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg. Sie hatten die Möglichkeit in verschiedenen Einrichtungen einen Arbeitsalltag kennen zu lernen sowie einzelne Berufsfelder. Des Weiteren konnten sie bis zu vier Wochen ein Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt absolvieren, um sich bei potentiellen Arbeitgebern und Ausbildern zu beweisen. Vor Ort gebliebene Jugendliche,

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Die Teilnehmer_innen haben im Rahmen des Projektes immer die Möglichkeit Bewerbungen für Ausbildung und Arbeit zu schreiben. Dabei nehmen sie gerne die Unterstützung und Beratung der Projektleitung an. Ebenso haben die ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit einer Nachbetreuung, welche oft angenommen wird.

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arbeiteten in kreativen und handwerklichen Projekten. Regelmäßig fanden im Jahr 2012 Seminare zu unterschiedlichen lebensrelevanten und allgemein bildenden Themen statt. Die Jugendlichen sind bei der Auswahl der Themen partizipiert. Gleichzeitig dienten die Seminare zur Vorbereitung auf die Berufsschule. Konzentration, Kommunikation, Mitdenken und Kulturtechniken wie Schreiben, Lesen und Rechnen werden gefördert bzw. wieder aufgefrischt und vertieft. Ein Höhepunkt im Jahr 2012 war eine Exkursion nach Berlin.

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Außerschulische Jugendbildung und internationale Jugendbegegnungen in Sachsen-Anhalt Im Jahr 2012 fanden neben den traditionellen Seminaren und Workshops im Bereich Jugendgruppenleiterschulungen, Theater- und Mädchenfreizeiten verschiedene Projekte mit russischen, israelischen und palästinensischen sowie ägyptischen und tunesischen Partnern statt. Schwerpunkt: Israel und Palästina „Stand up! Minority rights in Israel and Germany in past and present“ lautete wieder der Aufruf, dem 30 junge Israelis und Deutsche dieses Mal nach Tel Aviv, Jerusalem, in die Negev-Wüste und zum Toten Meer gefolgt sind. Zusammen gingen sie auf Spurensuche, um die Phänomene von Hass, sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung im Hier und Jetzt in Israel zu verstehen und in Zukunft zu bekämpfen. „It was interesting to learn about stereotypes against Arabs and the fact that no Israeli person of the group seemed to have a problem with Arabs. However, nobody even knew any Arab and pretty much everybody was afraid of going to an Arab neighbourhood. Given the situation in Israel I can understand some of the fears, but as long as there is no dialogue in between those parts of Israeli society, there won’t be any change taking place.” Christof Wittmaack, 20, Magdeburg

„Al balad biddha dafsha – the village needs a push” Im Juli folgten wir diesem Ruf aus zehn palästinensischen Gemeinden Israels und fuhren nach Haifa ins Mossawa-Center (Zentrum für die Rechte arabischer Bürger in Israel). Insgesamt arbeiten 45 Freiwillige aus Europa, Israel und Palästina für 10 Tage gemeinsam an verschiedenen Projekten in palästinensischen Gemeinden. „The volunteer program gave me the opportunity to meet the different communities of the Palestinian people living in Israel: people of different religions and societal levels. I even learned about the internal problems in some communities.“ Youth from France (Faculty for Israeli-Palestinian Peace, Paris)

Schwerpunkt: Russland 2012 fanden wieder zwei Projekte mit unserem russischen Partner Zentrum für internationale Initiativen Bryansk statt:

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Schwerpunkt Nordafrika Europäischer Freiwilligendienst Im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes sind fünf deutsche Freiwillige seit August 2013 bei unserer Partnerorganisation IYDA in Kairo im Einsatz. Sie engagieren sich in der Jugendarbeit, entwickeln Jugendmaßnahmen und führen diese durch, bereiten die Antragstellung vor, pflegen die Homepage, knüpfen Kontakte zu Partnern wie Universitäten, Schulen, anderen Nichtregierungsorganisationen und nehmen an Trainings in Ägypten und im Ausland teil. Study Visit Program STEP BY STEP: Step 1, Deutschland In Kooperation mit unseren Partnern IYDA/Ägypten und PADIL/Tunesien fand der erste Teil unseres dreiteiligen Study Visit Programs Anfang Dezember mit deutschen, ägyptischen und tunesischen Fachkräften in Deutschland statt. Die Teilnehmer_innen informierten sich über Formen der nationalen und internationalen Jugendarbeit in allen drei Ländern sowie über verschiedene Finanzierungsprogramme, besuchten verschiedene Jugendorganisationen in Magdeburg, Halle und Berlin. Ein wichtiger Programmpunkt war die Entwicklung gemeinsamer Projektideen für die zukünftige Zusammenarbeit mit den Themen-Schwerpunkten Jugend-

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im August machten sich acht junge Deutsche unter dem Motto „In welcher Welt wollen wir Leben?“ auf nach Bryansk, um dort gemeinsam mit russischen Jugendlichen das Lyzeum der Stadt für das nächste Schuljahr zu verschönern. Im Oktober besuchten uns im Gegenzug zehn Jugendliche aus Bryansk, um an unserer deutsch-russischen Jugendgruppenleiterschulung „Active Participation 2.0“ teilzunehmen. Zusammen mit Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt wurden u. a. folgende Themen bearbeitet: Formate der internationalen Jugendarbeit, interkulturelles Lernen und Theater-/Erlebnispädagogik.

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entwicklung, Geschlechtergerechtigkeit, Demokratieförderung, Kindererziehung/ Kampf gegen Analphabetismus. Step 2 in Ägypten (Umsetzung der Projektideen) und Step 3 (Weiterentwicklung und Präsentation der Projektideen, Partner Matching) in Tunesien folgen im Frühjahr 2013. Die Seminare und Begegnungen wurden aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes, aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt, aus Mitteln des Jugendin-Aktion-Programms, aus Mitteln der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie im Rahmen der Transformations-Partnerschaft mit Nordafrika aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert. Franziska Ilse und Iris Hollstein

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Arbeitskreis Grenzsprenger Im vergangenen Jahr war der Arbeitskreis Grenzsprenger (AKG) ijgd begrenzt aber punktuell sehr stark aktiv. Es konnten nur kleine Aktionen durchgeführt werden. Inzwischen haben auch die jüngsten Mitglieder das 30. Lebensjahr vollendet und alle stehen voll im Berufsleben. Das AKG-Jahr begann mit dem XXIII. Arbeitstreffen „Riedlinger See“ vom 23. bis 24. Juni 2012 am Rande des Donaumooses, einer speziellen Naturlandschaft, die im 19. Jahrhundert gezielt besiedelt wurde, um ärmeren Menschen eigenen Wohnund Lebensraum zu schaffen. Bei diesem Treffen erkundeten wir den Naturraum mit der Problematik einer geplanten Umgehungsstraße. Ein AKG-Mitglied ist hier in einer Bürgerinitiative aktiv. Da seit der Mitgliederversammlung im Mai 2012 in Weimar das AKG-Mitglied Florian Lehner dem ijgd-Vorstand angehört, hat dieser sich um die Reanimation des

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EHRENAMT

Ehrenamtliches Engagement

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Arbeitskreisetreffens erfolgreich bemüht. Mitte Dezember 2012 fand schließlich das erfolgreiche 7. AKT statt, auf dem neben insgesamt sechs Arbeitskreise teilnahmen. Der Wind der durch die „Open Space“-Veranstaltung in Peseckendorf und der Mitgliederversammlung in Weimar wehte, konnte mit in den Herbst genommen werden. Neue freiwillig engagierte Menschen brachten viele neue Ideen mit ein und brachten insbesondere das Thema „Nachhaltigkeit“ und „Inklusion“ nach vorne – mit der Gründung entsprechender Arbeitskreise. Zum Jahreswechsel 2012/13 fanden sich die Grenzsprenger beim XXIV. Arbeitstreffen in ihrem Ort der Gründung in Prag wieder. Hier wurde die Idee der Fortsetzung der legendären „Grenzradtour“ weiterentwickelt, sodass diese 2013 umgesetzt werden soll. Bei dem Treffen mit der ehemaligen tschechischen Teilnehmerin Andrea J. entwickelten die Grenzsprenger kreative Ideen. Nachdem 2007 von der Ostsee bis zum Harz im Studycamp geradelt wurde, und 2009 am Grenzfluss Werra gepaddelt wurde, soll dieses Mal vom Harz über das Eichsfeld bis nach Eisenach geradelt werden, um schließlich mit einer Bahnüberbrückung an der tschechischen Grenze die Tour zu beenden. Wer Lust hat, sich im AK-Grenzsprenger zu engagieren, ist herzlich eingeladen, dies auch zu tun. Unsere Kontaktadresse ist: [email protected]. Wir freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2013, bedanken uns beim Vorstand und den Mitarbeiter_innen für die Unterstützung. Florian Lehner

AK Swimmingpool Der Arbeitskreis Swimmingpool - auf dem Open Space 2012 gegründet - hat es sich zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich aktive ijgdler_innen intensiver miteinander zu vernetzen. Der Arbeitskreis möchte insbesondere die regionale Zusammenarbeit fördern und den überregionalen Austausch ermöglichen. Der Name „Swimmingpool“ steht dabei symbolisch für den Ideen- und Aktionspool, der durch die überregionale Vernetzung und Zusammenarbeit ehrenamtlich Engagierter entstehen soll. Für Ehrenamtliche, die z.B. momentan nicht als Teamer_innen im Verein aktiv sind und damit schwerer an Informationen gelangen, will der Arbeitskreis Mitwirkungsmöglichkeiten aufzeigen und so für mehr Transparenz sorgen. Schon am 19. August 2012 fand das erste Treffen des Arbeitskreises in Potsdam statt. Die Regionalgruppe Berlin/Brandenburg lud zum „Freischwimmer-Forum Berlin/Brandenburg“ ein. Das Forum war ein regionales Treffen für ehemalige, aktuelle und zukünftige Teamer_innen der Langzeitfreiwilligendienste FSJ, FÖJ, FJD, FJD-Garten. Die Veranstaltung diente einerseits dem gegenseitigen Kennenlernen

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EHRENAMT –dem Kennenlernen der Vereinsstrukturen. Andererseits gab es verschiedene inhaltliche Arbeitseinheiten zur Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen für die pädagogische Arbeit auf den Seminaren der Langzeitfreiwilligendienste. Kati Wenzel/Sylva Ullmann

Arbeitskreis Inklusion Die Initiative geht aus den Teamer_innen und Co-Teamer_innen der Integrativen Sommerfreizeiten der Berliner Geschäftsstelle hervor. Während dieser Tätigkeit haben Arbeitskreis-Mitglieder vielfältige Erfahrungen mit den Feldern Integration und seit Neuerem der Inklusion gemacht und gedenken, diesen Themenbereich innerhalb der ijgd weiter auszubauen. Auf gemeinsamen Treffen und Seminaren werden sich die Mitglieder mit dem Thema Inklusion beschäftigen und Ansatzpunkte finden diese Thematik in der Arbeit der ijgd, insbesondere bei den Sommerfreizeiten, stärker in den Vordergrund zu rücken. Einer grundlegenden inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Integration soll die Inklusion folgen. Ein Ziel des Arbeitskreises ist es Methoden zu erarbeiten, die Inklusion bei ijgd praktisch erlebbar und umsetzbar machen. Der Arbeitskreis nahm im Dezember 2012 an dem Arbeitskreisetreffen (AKT) teil und führte ein Arbeitstreffen in Berlin durch.

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Arbeitskreise treffen sich ijgd-klassisch – selbst organisiert Nach zweijähriger Pause – da es zwischendurch nur noch zwei aktive Arbeitskreise gab – reaktivierte der AK Grenzsprenger das Arbeitskreisetreffen (AKT) in Alfeld. Da sich im Zuge der „Open Space“-Veranstaltung im Frühjahr 2012 neue Arbeitskreise gründeten, wuchs der Wunsch und das Bedürfnis wieder ein Arbeitskreisetreffen zu veranstalten. Das Treffen war Treffen „ijgd-klassisch“ selbst organisiert und fand im Dezember statt. Der etablierte Arbeitskreis Grenzsprenger – er existiert nun schon offiziell 10 Jahre – konnte seine Erfahrungen u.a. an die anderen AK´s weitergeben. In den Diskussionen des Treffens waren „Nachhaltigkeit“ und „Klimaschutz“ die Hauptthemen. Auch selbst gestellte Arbeitsaufgaben wurden behandelt, die sich um die Neugründung von Arbeitskreisen drehten. Der „Rote Faden“ für Arbeitskreise von ijgd wurde auf dem AKT 2007 in Alfeld entwickelt und auf die ijgd-Homepage gestellt. Er informiert über Finanzen, Berichtswesen, Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsweise der AKs und Selbstverständnis des AKT. Gemeinsam wurde eine Präambel zum Roten Faden entwickelt, sowie eine Checkliste zur Gründung eines AKs um neuen Interessenten die AK Gründung zu erleichtern. Darüber hinaus wurde entschieden, einen AK-Flyer zu entwerfen, der über die aktuellen Möglichkeiten für ein Engagement bei ijgd informieren soll. Außerdem wurde das Budget der die einzelnen Arbeitskreise für Projekte und Arbeitstreffen

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Florian Lehner

Die AG Rechtsform Im Auftrag der Mitgliederversammlung schloss sich eine Gruppe aus EAMs, HAMs, Vorstand und GFK zusammen, die sich mit geeignete(re)n Rechtsformen für die ijgd beschäftigt. Dieser Arbeitsgruppe gehören Alix Einfeldt (Hauptamtliche), AnnKatrin Preuschoft (Geschäftsführerin), Christian Sievert (Revisor), Henrik Drews (Hauptamtlicher), Jana Wolfrum (Vorstand), Lukas Montag (Ehrenamtlicher), Petra Held (GF) und Verena Inden (Ehrenamtliche) an. Im ersten Schritt sammelte und sichtete die AG vorhandene Überlegungen, Analysen und Gutachten zu Rechtsform und Struktur der ijgd. Dazu gehörten in erster Linie die Ergebnisse der Strukturkommission, die sich Anfang der 1990er Jahre, nach den ersten Jahren des FSJ bei den ijgd, mit der Organisationsstruktur beschäftigte, der Lenkungsgruppe, die von 2008 bis 2011 tätig war, sowie des Open Space 2012. Schwieriger als gedacht gestalteten sich anschließend die Beschreibung der Ausgangslage und die Formulierung des Leidensdrucks erstens für das Verständnis innerhalt der AG, zweitens aber vor allem auch für das Gutachten, das an externe Expert_innen vergeben werden sollte Für dieses Gutachten wurden im zweiten Schritt zuerst alle theoretisch möglichen Rechts- bzw. Gesellschaftsformen recherchiert, bevor die AG sich bemühte, den Wunschzustand zu formulieren. Dabei wurde schnell klar, dass es nicht den einen Wunschzustand, nicht die berühmte eierlegende Wollmilchsau, gibt, sondern verschiedene Modelle oder Szenarien gegeneinander abgewogen werden müssen. So stellte die AG verschiedene Modelle auf, die ein tragfähiges Gerüst für die Umsetzung der Vereinsziele in den verschiedenen Bereichen bilden können. Sie holte sich dabei auch Anregungen bei anderen Organisationen und ging dabei in zwei Richtungen: Was machen auf der einen Seite andere Vereine und wie machen es auf der anderen Seite mit Blick auf die Ziele und Arbeitsbereiche mit den ijgd vergleichbare Organisationen? Priorität beim Aufstellen der Modelle hatten die Ziele und das Selbstverständnis der ijgd, die Sicherung der Arbeitsgrundlage für die ijgd-Programme, die Entlastung des Vorstands sowie die Handlungsfähigkeit der Mitarbeiter_innen und Geschäftsführer_innen. Das Gutachten wurde im dritten Schritt bei der Planungswerkstatt vom 12. bis 14. April 2013 in Helmstedt vorgestellt. Dort stellte die AG auch weitere Modelle vor, die sie nicht weiterverfolgt, die der Vollständigkeit halber aber erwähnt werden sollen. Die den Gutachter_innen zur Prüfung übergebenen Modelle sehen im Wesentlichen den Erhalt der Vereinsform mit kleineren oder umfangreicheren Anpassun-

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aus dem so genannten „Meta-AK-Topf“ verteilt. Die Arbeitskreise stellten dazu ihre aktuelle Arbeit und ihre Vorhaben vor.

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gen vor. Diese reichen von kleineren Veränderungen im Rahmen der bisherigen Satzung, über Satzungsänderungen bei Erhalt der Grundstruktur bis zu grundsätzlichen Strukturveränderungen. In Helmstedt diskutierten Mitglieder, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter_innen, die Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführungskonferenz. Auf dieser Diskussion aufbauend wird die Mitgliederversammlung (MV) in Schwerin über den einzuschlagenden Weg und die einzuleitenden Maßnahmen entscheiden, so dass mögliche Veränderungen ab der MV 2014 umgesetzt werden können.

Die AG Profil Die zweite Arbeitsgruppe, die einen Arbeitsauftrag von der MV 2012 erhielt, ist die AG Profil. Dieser gehören Laura Stange (Ehrenamtliche), Ellen John-Jentzsch (Vorstand), Sylva Ullmann (Hauptamtliche), Florian Lehner (Vorstand), Torsten Schramm (Geschäftsführer) und Bernd Henning (Hauptamtlicher) an. Die Arbeitsgruppe machte es sich zur Aufgabe, das Profil des Vereins auf seine Aktualität hin zu überprüfen, und Vorschläge für die Selbstdarstellung und die Kommunikation nach innen und nach außen zu machen. Dabei sollen vor allem die Alleinstellungsmerkmale hervorgehoben und die Unterschiede zu anderen Anbietern von Freiwilligendienste deutlich werden. Bei dem ersten Treffen in Leipzig legte die AG den Rahmen für ihre Arbeit fest. Die AG sah es als ihre Aufgabe an, die wichtigsten Unterlagen zum Selbstverständnis der ijgd zusammenzutragen, zusammenzufassen und damit die Arbeitsgrundlage für die Planungstagung und Mitgliederversammlung 2013 zu schaffen. Die wichtigs-

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Was früher revolutionär war, ist heute allgemein gültig In einem zweiten Schritt analysierten die Mitglieder der AG je eine der sechs Säulen der ijgd – Selbstorganisation, Emanzipation der Geschlechter, soziales Lernen, ökologisches Lernen, interkulturelles Lernen, Freiwilligenarbeit – auf Aktualität und untersuchte, wie „lebendig“ die einzelnen Säulen in den verschiedenen Programmen der ijgd sind. Im Ergebnis war sich die AG einig, dass eine „Neuordnung“ der inhaltlichen Schwerpunkte vorgenommen werden muss. Die AG Profil war neben der AG Rechtsform inhaltlich verantwortlich für die Ausgestaltung der Planungswerkstatt im April 2013 in Helmstedt, die als Vorbereitung der Mitgliederversammlung 2013 diente. Beim Thema Profil lagen die Schwerpunkte in der Diskussion: Brauchen wir die Säulen noch und wenn ja welche bzw. müssen sie umformuliert werden? Wie sieht das „Dach“ der ijgd – die gemeinsame Vision, der Leitgedanke - aus? Ellen John-Jentzsch, Sylva Ullmann

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te Frage, die zunächst entstand war: Sind die Säulen noch aktuell? Keine Organisation bietet so eine breite Palette an Freiwilligendiensten – und bietet ausschließlich Freiwilligendienste - an. Aber wir scheinen davon nicht genug zu profitieren. Das ijgd-Leitbild wurde vor 20 Jahren verfasst. Mit den Formulierungen werden einerseits Allgemeinplätze bedient („ideellen Orientierung“) und andererseits ist die „Handlungsorientierung“ in einer unverständlichen, wenig inspirierenden Sprache geschrieben. Deshalb war klar, dass die Diskussion in der AG sowohl die konkrete, inhaltliche Arbeit als auch die visionäre Klammer enthalten muss.

jahresbericht 2012

7 Ausblick Was wird uns das Jahr 2013 bringen? Auf der Vereinsebene findet im April in Helmstedt die „Offene Planungswerkstatt“ als Anschlussveranstaltung des Open Space statt. Dort sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die sich seit der Mitgliederversammlung 2012 mit den Strukturen, der Rechtsform und möglichen Alternativen bzw. dem Leitbild beschäftigt haben, vorgestellt werden. Eingeladen sind sowohl Mitglieder als auch ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, diese Ergebnisse zu erörtern und zu einem Antrag an die Mitgliederversammlung in Schwerin zu verdichten. Die Motivation für die Open-Space-Veranstaltung waren die seit Jahren mal lauter, mal leiser geführten Diskussionen um notwendige Veränderungen in den Strukturen, Fragen nach der Relevanz und Aktualität der „Säulen“ für die verschiedenen Bereiche und der gefühlte bzw. beobachtete Rückgang des ehrenamtlichen Engagements im Verein als solchem, was auf der Mitgliederversammlung 2011 in der Wahl eines minimal besetzten Zwei-Personen-Vorstands gipfelte. Auf der Arbeitsebene beschäftigt uns z.B. das Wachstum der Geschäftsstellen und damit der gesamten Organisation. In einigen Geschäftsstellen hat die Ausdifferenzierung einer vertikalen Struktur bereits begonnen, da die alltägliche Arbeit in den bisher gelebten Strukturen nicht mehr zu bewältigen ist. Die Größe der Teams und der Bereiche, die regionale Streuung, häufige Abwesenheiten u.ä. erfordern angepasste Arbeitsformen in veränderten Strukturen. Des Weiteren fragen wir uns, welche Auswirkungen der Bundesfreiwilligendienst nicht nur auf das Gefüge der etablierten Jugendfreiwilligendienste, sondern auch auf uns haben wird. Die Altersstruktur der Bundesfreiwilligendienstleistenden besonders bei Betrachtung der geografischen Verteilung, wirft die Frage auf, wie sich diese Zusammensetzung der Freiwilligen auf die pädagogische Arbeit auswirkt. Vor dem Hintergrund der prognostizierten und beobachtbaren demografischen Entwicklung betrachtet, wird dies unser pädagogisches Konzept, möglicherweise sogar unser Selbstverständnis herausfordern. Als letztes Thema möchte ich den wachsenden bürokratischen Aufwand und die damit steigende Arbeitsbelastung vor allem für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für ehrenamtliche Teamerinnen und Teamer erwähnen. Hierfür konstruktive Strategien zu entwickeln ist ebenfalls eine der anstehenden Aufgaben. Es gibt auch Anlass zum Feiern: Die Jugendbauhütten Mühlhausen und Stralsund werden 10, ebenso wie der AK Grenzsprenger. Seit 30 Jahren führen die ijgd das FSJ durch, das 2014 50 wird. Dann werden die ijgd 65 ... danach soll ja das Leben erst richtig anfangen. Jana Wolfrum de Montañez für den Vorstand im April 2013

60

Landesvereine: 13 und 1 Bundesverein Geschäftsstellen: 6 Regionalbüros: 13 Hauptamtliche MitarbeiterInnen: 190 Vereinsmitglieder: 170 Umsätze 2012 Berlin und Potsdam Bonn Halberstadt Hildesheim Wismar

4,5 Mio € 7,5 Mio € 3,4 Mio € 3,6 Mio € 1,4 Mio €

Statistiken ijgd Freiwillige 2012 (Stand 31.12.2012) FSJ

2011/12 2012/12

FÖJ

2011/12 2012/13

Berlin

187

202

Brandenburg

50

50

Brandenburg

232

231

Sachsen-Anhalt

87

86

Hamburg

253

307

Thüringen

37

27

Nordrhein-Westfalen

414

367

Gesamt FÖJ

174

163

Niedersachsen

561

693

Sachsen-Anhalt

112

122

Schleswig-Holstein

60

59

1819

1981

Gesamt FSJ FJD

2011/12 2012/13

BFD

2011/12 2012/13

Quedlinburg

23

22

Berlin

131

208

Duisburg

23

22

Brandenburg

32

55

Romrod

23

22

Hamburg

10

21

Soest

24

22

Mecklenburg-Vorpommern

0

26

Wismar

23

21

Niedersachsen

10

15

Stralsund

23

22

Nordrhein-Westfalen

482

450 160

Mühlhausen

18

17

Sachsen-Anhalt

105

Görlitz

19

19

Schleswig-Holstein

12

12

Brandenburg/Berlin

48

30

Gesamt BFD

782

947

Grüne Jugendbauhütte

19

23

Regensburg

25

22

Stade

23

22

Lübeck

22

23

Gesamt FJD

313

287

61

DER VEREIN IN ZAHLEN

Der Verein in Zahlen

jahresbericht 2012

FJP

2011/12 2012/13 davon BFD

Berlin

16

21

2

Hessen

4

5

1

Mecklenburg-Vorpommern

25

22

Nordrhein-Westfalen

17

18

Sachsen-Anhalt

25

21

Gesamt FSJ

87

87

Internationale Langfristdienste (ILD)

2011/12 2012/13

Berlin/Potsdam FSJi - Entsendungen

0

FSJi - Aufnahmen

2

7

IJFD

68

72

EVS - Entsendungen

13

13

EVS - Aufnahmen

16

18

FÖJi

1

0

FJDi - Entsendungen

3

0

FJDi- Aufnahmen

2

4

weltwärts

81

88

Bonn FSJi/BFDi - Entsendungen

0

0

FSJi/BFDi - Aufnahmen

22

27

IJFD

22

30

EVS - Entsendungen

11

13

EVS - Aufnahmen

8

12

FJDi - Entsendungen

0

0

FJDi- Aufnahmen

7

6

weltwärts

11

15

FJN

2011/12 2012/13

Mecklenburg-Vorpommern

7

8

Sachsen

1

1

Berlin/Brandenburg

1

Gesamt FJN

9

62

9

4 7 Halberstadt BFDi

5

IJFD

5

EVS - Entsendungen

5

FJP/FSJ-D

3

FÖJi

1

2

FJDi - Entsendungen

0

0

FJDi- Aufnahmen

3

1

IJFD

26

46

FSJi/BFDi

29

20

EVS - Aufnahmen

1

1

Hildesheim

Wismar FSJI

2

FJDi - Entsendungen

1

FJDi - Aufnahmen

9

10

FJP/FSJ-D

1

2

FJN

1

Gesamt ILD

339

FSTJ

2012

Wismar

70

407

Organisiert von

Anzahl der Camps

Berlin, Brandenburg, Sachsen

ijgd Berlin

19

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland

ijgd Bonn

46

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein

ijgd Hildesheim

30

Sachsen-Anhalt

ijgd Magdeburg

Gesamt Workcamps Teilnehmer_innen (TN) Workcamps im Inland

8 103

TN insgesamt

deutsche TN

1346

194

Workcamps im Ausland TN an Camps in Europa, Asien, Nordamerika

404

TN an Camps in Afrika, Asien, Lateinamerika Teamer_innen 2012*

20 181 wurden ausgebildet

212 haben Camps geleitet

51 mit Wohnsitz im Ausland

*2012 fanden 17 Ausbildungsseminare für Workcamp-Teamer_Innen statt.

Mittelfristige Dienste (MTV) Freiwillige in Diensten in Afrika, Asien, Lateinamerika

2012 83

63

DER VEREIN IN ZAHLEN

Workcamps in

jahresbericht 2012

Adressen ijgd – Bundesverein e.V. ijgd – Landesvereine Baden-Württemberg e.V., Hessen e.V., Nordrhein-Westfalen e.V., Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., Süddeutschland e.V. (Bayern) Kasernenstr. 48 53111 Bonn Tel.: 0228 – 22800-0 Fax: 0228 – 22800-10/29 E-Mail: [email protected] ijgd Landesvereine Berlin e.V., Sachsen e.V. Glogauerstr. 21 10999 Berlin Tel.: 030 – 6120313-0 Fax: 030 – 6120313-38 E-Mail: [email protected] ijgd Landesvereine Hamburg/Schleswig-Holstein e.V., Niedersachsen e.V. Katharinenstr. 13 31135 Hildesheim Tel.: 05121 – 20661-30 FSJ Tel.: 05121 – 20661-50 Workcamps Fax: 05121 – 20661-45 E-Mail: [email protected] ijgd Landesvereine Sachsen-Anhalt e.V., Thüringen e.V. Westendorf 26 38820 Halberstadt Tel.: 03941 – 5652-0 Fax: 03941 – 5652-52 E-Mail: [email protected]

64

ijgd Landesverein Brandenburg e.V. Schulstr. 9 14482 Potsdam Tel.: 0331 – 5813212 Fax: 0331 – 5813243 E-Mail: [email protected] ijgd Landesverein Mecklenburg-Vorpommern e.V. Hinter dem Chor 13-15 23966 Wismar Tel.: 03841 – 226773 Fax: 03841 – 226941 E-Mail: [email protected]

ijgd - Jugendbauhütte Mühlhausen Ratsstr. 19 99974 Mühlhausen Tel.: 03601 – 889123 E-Mail: [email protected] ijgd - Regionalbüro Magdeburg Schleinufer 14 39104 Magdeburg Tel.: 0391 – 50968980 E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] ijgd - Jugendbauhütte Stralsund Katharinenberg 34 18439 Stralsund Tel.: 03831 – 280206 E-Mail: [email protected] ijgd - Jugendbauhütte Görlitz Finstertorstr. 8 02826 Görlitz Tel.: 03581 – 764090 E-Mail: [email protected] ijgd - Jugendbauhütte Soest Ulrichertor 4 59494 Soest Tel.: 02921 – 9815555 E-Mail: [email protected] ijgd – Regionalbüro Hamburg Landwehr 11 22087 Hamburg Tel.: 040 - 5701843-30 E-Mail: [email protected]

ijgd - Regionalbüro Marburg Hannah-Arendt-Str. 3-7 35307 Marburg Tel.: 06421 – 3096866 E-Mail: [email protected], [email protected] ijgd - Regionalbüro Erfurt Johannesstr. 2 99084 Erfurt Tel.: 0361 – 6606894 E-Mail: [email protected] ijgd - Regionalbüro Potsdam Wichgrafstr. 7-9 14482 Potsdam Tel.: 0331 – 201532-0 E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] ijgd - Jugendbauhütte im Landkreis Stade Schloss Agathenburg Hauptstraße 21684 Agathenburg Tel.: 04141 – 542230 E-Mail: [email protected] ijgd - Jugendbauhütte Regensburg Malergasse 7 93047 Regensburg Tel.: 0941 – 59936009 E-Mail: [email protected] ijgd - Regionalbüro Lübeck Parade 2 23552 Lübeck Tel.: 0451 – 20940050 FJD, – 20939747 FSJ E-Mail: [email protected], [email protected]

ADRESSE

Regionalbüros: ijgd - Jugendbauhütte Duisburg Pappenstr. 19 47057 Duisburg Tel.: 0203 – 39342902 E-Mail: [email protected]