Erfolge 2015 und Themen 2016

VORWORT

„Wir schaffen das!“ Das und noch viel mehr, wie sich auf den folgenden Seiten lesen lässt. Denn auch wenn in den letzten Monaten neben dem Flüchtlingsthema alle anderen Meldungen verblasst sind, gibt es durchaus noch mehr Nachrichten, die in der Berliner Wirtschaft Wellen schlugen… … beispielsweise die ersten hundert Tage des neuen Berliner Kapitäns … … oder die untergegangene Olympia-Bewerbung Berlins um die Spiele 2024/2028. Engagiert und in wahrhafter Einheit hat die Berliner Wirtschaft die Bewerbung unterstützt. Wir wünschten uns die Spiele so sehr! Fazit: Wasser geschluckt, aber wacker gekämpft, trotzdem verloren – in einem Wettstreit, der vielleicht gar nicht zu gewinnen war. Leider dümpelt mit immer-noch-Schlagseite der noch-nicht-Hauptstadtflughafen BER weiter dahin: erst Einsturzgefahr, dann Kommunikationschaos zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung und schließlich noch 600 schlechte Brandschutzwände. Leuchtfeuer am Horizont ist aber der Durchbruch bei der Kapazitätenfrage, sodass der neue Flughafen nun zumindest zügig für 40 Millionen Passagiere pro Jahr ausgebaut wird – allerdings verteilt auf mehrere Terminals.

Da schauen wir doch gern nach vorn! Nein – „Berlin 2030“ ist kein Seemannsgarn sondern die Geschichte von Berlins Zukunft – aus großer Flughöhe erzählt. Sie bezieht alle Bereiche unseres Stadtlebens ein und gibt allen Kräften unserer Stadtgesellschaft eine Orientierung für ihr Handeln. Ein richtiges Zukunftsbild fehlt Berlin bislang noch, dabei erfordert Berlins Wachstum doch Gestaltung. Am Anfang steht folglich eine Bestandsaufnahme – die Analyse von Ausgangssituation und Handlungsrahmen. Wie gut, dass die Studie „Berlin 2030 – Grundzüge einer smarten Wachstumsstrategie“ von IHK und Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung dem Rechnung trägt. Vor dem Wind wollen wir also hersegeln und das soll die neue Regierungsmannschaft im nächsten Jahr bitte sicherstellen. Die Wirtschaftsmannschaft wird jedenfalls ihre Ideen für den richtigen Kurs ausrufen und sich auch gern wieder für die Stadtgesellschaft in die Riemen legen – hoffentlich stimmen dann die Kommandos! Wie wär’s zum Beispiel mit: Volle Kraft voraus!

Auch ohne BER wird Berlin dennoch zur „Hafen“stadt! Zehntausende Menschen trägt die Flüchtlingswelle an Berlins Gestade. Hier bekommen sie wieder Boden unter die Füße, wenn es darum geht, ihnen eine bessere und raschere Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat die IHK Berlin das Asylverfahren durchleuchtet, Schwachstellen identifiziert und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Dieses einzigartige Pilotprojekt zur frühzeitigen Kompetenzerhebung von Flüchtlingen wurde von der Bundeskanzlerin höchstselbst gelobt und deutschlandweit zur Nachahmung empfohlen. Nun muss es gelingen, für Flüchtlinge Wohnraum, Arbeit und Ausbildung zu organisieren. |3

DAS HABEN WIR FÜR SIE ERREICHT

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Kontakt zu

35.000

2.500

Rund ehrenamtliche Prüfer in Aus- und Weiterbildung aktiv

neuen

Mitgliedern aufgenommen

44.000

7.000

3.600

Pressemitteilungen

Rund Teilnehmer in Lehrgängen, Seminaren und Firmentrainings betreut

und

Pressestatements

 Von Plusenergiegebäuden 2015 zum bis zu unterirdischen Wärmespeichern: Ausgezeichneter Klimaschutz mit dem Wettbewerb „KlimaschutzPartner des Jahres“

20.500

Teilnehmer bei der „Langen Nacht der Start-ups“

14.

Geschäftsstraßenforum durchgeführt

500 Pressekonferenzen, -gespräche, -termine und -fahrten

590

Jugendlichen durch die Passgenaue Besetzung betreut, davon 112 vermittelt

5.050

2.600

Absolventen der Ausbildereignungsprüfung

12.000

1.800

Rund Teilnehmer an Sach- und Fachkundeprüfungen sowie den Unterrichtungen

Rund Weiterbildungsinteressierte beraten

Stellungnahmen zu Förderprogrammen des Landes abgegeben und die Interessen der betroffenen Unternehmen vertreten

4|

Mit rund Unternehmen Gespräche zur Qualifizierungs­beratung geführt

858 Rund aktive Ausbildungsbetriebe betreut

Unternehmern zum Thema Nachfolge beraten

33

70

3.900

Rund Absolventen in Aufstiegsprüfungen betreut

Rund Zwischen- und Abschlussprüfungen in der Ausbildung durchgeführt

3.000

Über Ehrenamtliche leisteten mehr als 270.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit für die Berliner Wirtschaft

14. Mal:

telefonische Kundenkontakte über das Service Center

94 37

4.000

Rund Unternehmen über anstehende bauliche Veränderungen am Standort informiert

2.360

Rund Betriebsbesuche der Aus- und Weiterbildungsberater

34.600

ausgestellte Außenwirtschaftsdokumente, davon 14.000 digital

|5

REGIONALE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin – Hier lohnt sich Unternehmen Vision: Berlin verfügt über effizient arbeitende und bestens aufeinander abgestimmte Strukturen zur Finanzierung und Förderung der Berliner Wirtschaft. Diese sind eingebettet in klare Strategien und werden durch geeignete Instrumente unterstützt. Neben den bestmöglichen Rahmenbedingungen stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, die wirkungsvoll eingesetzt werden, um Gründungen zu unterstützen, Unternehmen zu stärken und Innovationen voranzubringen. Dies geschieht insbesondere in den Schwerpunktfeldern Gesundheit, Verkehr/Mobilität, Kreativ- und IKT-Wirtschaft, Green Economy sowie Tourismus, Sport und Kultur.

ERFOLGE 2015 Unternehmensgründung, -wachstum, -nachfolge ƒƒ Zukünftige Unternehmer finden jetzt noch schneller qualifizierte Informationen zu Start-ups und Gründung in Berlin, denn die IHK Berlin hat eine eigene Websuche unter suche.ihk4startups.berlin dazu bereit gestellt, die die Websites ausgewählter Partner im Gründungsprozess durchsucht. Wer mag, kann sich damit schnell und einfach durch Informationen zu Finanzierung, Förderung, Coaching und andere Themen der verschiedenen Beteiligten lotsen lassen.

Markus Heckhausen Geschäftsführer, Ampelmann GmbH

Die Berliner Unternehmen profitieren vom weltweit guten Ruf ihrer Stadt: Die Touristen strömen in die Metropole, die Start-up-Szene hat hier ihr neues Zuhause gefunden und als Kreativ- und Wissenschaftsstandort hat Berlin Rang und Namen. Gleichzeitig kommen große Aufgaben auf die Stadt zu. Gefragt ist daher intelligentes Wachstum, um langfristig die Attraktivität für die Berliner Einwohner, die Berliner Wirtschaft und auch die Gäste zu erhalten. Dies muss Leitgedanke aller Entscheidungen sein, so wird Berlin kreatives Vorbild für die lebenswerte Stadt von morgen.

der IHK. 200 Unternehmer nutzen dieses Angebot bereits. Finanzierung und Förderung ƒƒ Endlich wurde das wichtigste Zuschussprogramm für Berliner Unternehmen - die GRW-Förderung („Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) – für zusätzliche digitale Geschäftsmodelle geöffnet. Der Einsatz der IHK Berlin für die digitale Wirtschaft hat sich also gelohnt.

100

Tage Start-up-Blog: 90 Beiträge und 1.500 Besucher

200

Über Businesspläne zukünftiger Berliner Gründer bewertet

Cluster und Branchen

ƒƒ Der IHK Beitrag zur Gründerhauptstadt Berlin: In mehr als 4.000 Gesprächen bei der Gründung geholfen, 1.000 Gründer bei Wettbewerben kennengelernt, mehr als 200 Online-Dialoge in der Gründungswerkstatt Berlin geführt und 140 Stellungnahmen zum Gründungszuschuss abgegeben.

Die Berliner Wirtschaft setzt auf die Weiterentwicklung der Berliner Wirtschaftscluster. Um diese voranzutreiben, arbeitet die IHK an der besseren Vernetzung der Clusterakteure untereinander sowie der zielgerichteten Unterstützung der Clusterentwicklung durch die Politik. Dazu hat sich die IHK im Einzelnen in den folgenden Projekten engagiert:

ƒƒ Wie sichert man sich selbst, sein Unternehmen und seine Familie für unvorhersehbare Ereignisse ab? Das steht im neuen Notfallhandbuch

ƒƒ Gesundheitswirtschaft: Die eigens von der IHK erhobenen Konjunkturdaten belegen, wie diese Branche in Berlin boomt. Dies ist entscheidend

Als Regionalpartner der

650

KfW Unternehmen bei der Beantragung von geförderten Beratungsleistungen unterstützt

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REGIONALE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

THEMEN 2016 Wirtschaftsfreundliche Standortbedingungen ƒ Forderungskatalog zur Abgeordnetenhauswahl erarbeiten und öffentlichkeitswirksam vermarkten sowie Koalitionsvereinbarung kommentieren ƒ Umsetzung des Masterplans für das Cluster „IKT-, Medien-, Kreativwirtschaft“ begleiten

43 PROZENT

30 PROZENT

Kleine Unternehmen sind digitale Vorreiter. 43 Prozent der kleinen, aber nur 30 Prozent der größeren Berliner Unternehmen schätzen sich als digital weit oder voll entwickelt ein.

für die Verteilung der Finanzierungsmittel, bei der Messeförderung und bei weiteren wirtschaftspolitischen Weichenstellungen wie etwa der Fachkräftesicherung. ƒ Die IHK konnte erreichen, dass die Ausbildung zum Pflegehelfer vom Senat wieder eingeführt und damit der Einstieg für angehende Fachkräfte erleichtert wurde.

3.

Regionale Produktbörse mit 44 Ausstellern und mehr als 200 Fachbesuchern durchgeführt

ƒ Mobilität/Verkehr: IHK und Gewerbevertretungen haben beim Senat durchgesetzt, dass jedes Taxi verpflichtet ist, Kreditkarten zu akzeptieren. Dies entspricht der gewachsenen Internationalität der Stadt und beugt Schwarzarbeit vor. Außerdem konnte erreicht werden, dass das Personal in der Aufsichtsbehörde verdoppelt wurde. ƒ Handel: Der Berliner Einzelhandel lebt von seiner Polyzentralität – ohne

8|

starke Standortinitiativen nicht denkbar! Die IHK Berlin hat deshalb ihren Einsatz bei der Etablierung neuer Standortkooperationen und der Weiterentwicklung von bestehenden Netzwerken verstärkt. ƒ Tourismus: Der Wassertourismus in der Region hat eine enorme Bedeutung für die Wirtschaftskraft. Das belegen die Ergebnisse einer bundesweit einmaligen Studie der IHKs in Berlin und Brandenburg über die wirtschaftlichen Effekte dieses Wirtschaftssektors. So konnte erreicht werden, dass die Bedeutung der rein touristisch genutzten Wasserstraßen Ostdeutschlands vom Bundesverkehrsministerium erkannt und dafür ein eigener Haushaltstitel eingestellt wurde.

11

Wirtschaftspolitische Frühstücke organisiert

ƒ Masterplan Gesundheitswirtschaft und Vermarktung des Clusters Gesundheitswirtschaft gegenüber den Berliner Unternehmen aktiv mit umsetzen ƒ Wirtschaftspolitische Weichen für Berlins Weg in die Industriewelt 4.0 stellen: Moderne, flexible ressortübergreifende Industriepolitik im Regierungsprogramm des neuen Senats verankern ƒ Konkrete Bedarfe der Unternehmen im Nachfolgeprozess ermitteln und IHK-Angebot darauf ausrichten ƒ Berliner Ladenöffnungsgesetz für den Handel zeitgemäß weiterentwickeln ƒ Mehr Transparenz bei der Mittelverwendung aus der City Tax erreichen, z. B. durch die Etablierung eines beratenden Tourismusgremiums ƒ Auf den Aus- und Aufbau von regionalen Strukturen in der Wertschöpfungskette im Lebensmittelsegment dringen, damit Handel und Gastgewerbe der steigenden Nachfrage gerecht werden können ƒ Standortbedingungen für den Wassertourismus weiter verbessern Gründungsstandort Berlin ƒ IHK-Angebotsportfolios für Gründer (z. B. Aus- und Weiterbildung) überarbeiten und gezielt ausbauen (z. B. Partnering) ƒ Gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Gründungsprozesses für internationale Gründer (z. B. Projekt Willkommenskukltur für Berlin, englischer Gründungsprozess) entwickeln ƒ Informationsangebote entwickeln, die Start-ups die Akquise von privatem Kapital erleichtern sollen Finanzierungsbedingungen für Unternehmen ƒ Übersicht über Berlins Finanzierungs- und Förderlandschaft erarbeiten und bewerten, um Unternehmen künftig noch gezielter über Finanzierungsund Fördermöglichkeiten informieren zu können und um Lücken in der Förderlandschaft zu identifizieren Ehrbarer Kaufmann ƒ Austauschformate und Informationsveranstaltungen zu CSR anbieten ƒ Leitbild „Ehrbarer Kaufleute“ formulieren, um die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Bedeutung der Berliner Unternehmen zu verbessern

Zum

11. Mal

Franz-von-MendelssohnMedaille verliehen

23

Vereinbarungen zur Unterstützung sozialer Projekte durch die Berliner Unternehmen beim 4. Berliner CSR-Tag geschlossen

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INFRASTRUKTUR

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin hat das modernste städ­tische Herz-Kreislauf-System Vision: Berlin verkörpert gleichzeitig Wachstum und Lebensqualität und stärkt seine Position als Drehkreuz in Europa. Die Stadt ist geprägt von einer gemeinsamen Planungskultur von Bürgern, Unternehmern, Politikern und Beamten. Berlins Infrastruktur sichert eine verlässliche und preiswerte Versorgung mit Energie, Wasser, Medien, Daten und Waren. Die Stadt ist hervorragend erreichbar und geprägt durch kurze Wege, effiziente Mobilitätsangebote und moderne Kultur- und Bildungsinfrastruktur. Berlin und Brandenburg sind ein Bundesland.

ERFOLGE 2015 Verkehrsinfrastruktur ƒƒ Weil eine bessere Anbindung der Industrie- und Gewerbegebiete im Osten Berlins wichtig ist, hat die IHK bei Politik und Verwaltung nicht locker gelassen: Die Mittel für Planung und Bau der Tangentialen Verbindung Ost zwischen Biesdorf und Adlershof wurden gesichert. ƒƒ Die Ergebnisse einer IHK-Umfrage zu Großraum- und Schwertransporten haben Unternehmen, Verwaltung und Polizei an einen Tisch gebracht, um die Bedingungen für solche Transporte zu verbessern.

Susanne Tattersall Geschäftsführerin, Tattersall-Lorenz Immobilienverwaltung und -management GmbH

Die Stadt Berlin steht vor der Herausforderung, die Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten im Sinne der flexiblen Lebensmodelle seiner jetzigen und zukünftigen Bewohner zu meistern. Auf der Agenda stehen also sowohl Themen wie die Schaffung von belastbarer Infrastruktur und Digitalisierung als auch eine entbürokratisierte, effiziente behördliche Verwaltung und die Schaffung von Wohn- und Gewerbeflächen. Dabei dürfen die Wohnflächen den Gewerbeflächen aber keine Konkurrenz machen. Wir bemerken mit Sorge, dass die Nachfrage bei den Investitionen in Gewerbeflächen auf ein kontinuierlich geringeres Angebot trifft.

ƒƒ Die Nachbarkammern Berlin und Brandenburg haben stets auf die drängenden Probleme bei den Stadt-Umland-Verbindungen aufmerksam gemacht. Auf der IHK-Länderkonferenz verständigten sich Ministerin Schneider und Senator Geisel endlich auf eine engere Zusammenarbeit. Jetzt heißt es dranbleiben, damit es auch so kommt. ƒƒ Damit das Berliner Hauptstraßennetz zügig und koordiniert saniert werden kann, hat die IHK mit Partnern durchgesetzt, dass das Personal der Verkehrslenkung Berlin deutlich

aufgestockt wird. Parallele Prozessbeschleunigung: Neue Seminare von IHK, Handwerkskammer und Baukammer sollen Unternehmern bei der Beantragung von Baustellen helfen und die Qualität der Anträge verbessern. ƒƒ Nachdem am Berliner Hauptbahnhof keine Reisebusse mehr parken konnten, erwirkte die IHK, dass wieder Stellplätze eingerichtet wurden. Ein Umsteigen zwischen Fernzügen und Touristenbussen ist nun wieder möglich.

500

Marzahner Händler über die zukünftigen Rahmenbedingungen für Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen informiert

Städtische Zentren ƒƒ Fleisch an den Knochen bringen, darum ging es bei der Unterfütterung der noch unzureichenden Smart-CityStrategie für Berlin: Die IHK hat erreicht, dass ein konkretes Umsetzungskonzept erarbeitet wird. ƒƒ Mit der 7. Auflage des Wettbewerbs „MittendrIn Berlin!“ hat die IHK gemeinsam mit dem Land Berlin und weiteren Partnern vier Projekte zum Thema „Standort Zukunft“ mit insgesamt 110.000 Euro Gewinnsumme unterstützt. Das hat zur Stärkung von Geschäftsstraßen in Weißensee, Lichtenrade, Karlshorst sowie am Alexanderplatz beigetragen.

400

Über Unternehmen über Fördermöglichkeiten für Kiezprojekte informiert

Mit über

100

Teilnehmern über Finanzierungsmöglichkeiten für Standort­ kooperationen diskutiert

| 11

INFRASTRUKTUR

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Partizipationsverfahren bei Bauprojekten

20

Der Berliner Wirtschaftsverkehr steckt im Stau. Die Durchschnittsgeschwindigkeit im Berliner Straßenverkehr ist seit 2008 von 23,6 km/h auf 20,9 km/h gesunken.

ƒ Wäre die Initiative „Mietenvolksentscheid e. V.“ mit ihrer Forderung nach günstigem Wohnraum für alle auch in besten Innenstadtlagen erfolgreich gewesen, hätte Berlin sämtliche finanzielle Gestaltungsspielräume für Schulen, Innovationsförderung oder Infrastruktur verloren. Darauf hat die IHK in vielen Gesprächen aufmerksam gemacht und so die Kompromissfindung zwischen Senat und Initiatoren erfolgreich flankiert.

ƒ Durch Mitarbeit im Kuratorium „Berliner Mitte“ flossen wirtschaftliche Aspekte stärker in die Stadtdebatte ein. Partizipationsformate wurden entwickelt, an denen sich auch junge Wissenschaftler und Touristen beteiligt haben. Als Ergebnis des Dialogprozesses wurden Bürgerleitlinien entwickelt, die sich auf die Nutzung fokussieren, sodass im Herzen Berlins ein zeitgemäßes, nutzungsgemischtes und lebenswertes Quartier entstehen kann.

150

Rund Unternehmen zu Betriebsvignetten und Handwerkerparkausweisen beraten

THEMEN 2016

1.000

Ca. Beratungen zu Gewerbemieten, Milieuschutz und Zweckentfremdung durchgeführt

Industrie- und Gewerbestandorte ƒ Die IHK ist dabei: im Steuerungskreis Industriepolitik (SKIP) beim Regierenden Bürgermeister. In diesem Jahr steht auf der Erfolgsbilanz, dass die Konfliktlösung zwischen den Bedürfnissen moderner Industrie und Wohnbebauung zur Chefsache gemacht wurde. UVB und IHK erreichten im SKIP ein Commitment, dass die wachsende Stadt Flächen, sowohl für Wohnen als auch für Gewerbe und Industrie, benötigt. ƒ Vor Ort, z. B. am CleanTech Business Park Marzahn oder in Schöneweide haben IHK und ansässige Unternehmen mit der Politik und Verwaltung konkrete Maßnahmenpläne zur bedarfsgerechten Entwicklung der Berliner Innovations- und Industriestandorte erstellt.

12 |

ƒ Für die Nachnutzung des Flughafens Tegel als TXL The Urban Tech Republic hat die IHK einen wichtigen Etappensieg errungen: Im nächsten Landeshaushalt wurden ausreichend finanzielle Mittel eingestellt. ƒ In Buch, Charlottenburg, Lichtenberg und Schöneweide hat die IHK erreicht, dass Entwicklungsmöglichkeiten mit Nutzern und Bürgern diskutiert und die Verdrängung von Unternehmen vermieden wird. ƒ Gewerbenutzung und Denkmalschutz gehen nicht immer Hand in Hand. Trotzdem ist es gemeinsam mit der Handwerkskammer gelungen, dem Thema neuen Schwung zu verleihen. Das Landesdenkmalamt will nun prüfen, inwieweit das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ auch von Privaten in Anspruch genommen werden kann.

Leistungsfähige Infrastruktur ƒ Verkehrsinfrastruktur der Straße, Schiene, Wasserstraße und Luftfahrt durch Instandhaltung, Ausbau und effizientere Nutzung leistungsfähig erhalten, um zuverlässige und wettbewerbsfähige Transportbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen ƒ Umsetzung regionaler, überregionaler und internationaler Verkehrsprojekte vorantreiben Bauleitplanung und Städtebauförderung ƒ Berliner Bauleitplanung transparent und verlässlich gestalten

Zu rund

100

Bauplanungen Berlins Stellung genommen und die Interessen der Berliner Unternehmen vertreten

ƒ Kampagne zur Verbesserung des Bauens in Berlin vorantreiben Erreichbare Gewerbe- und Industriestandorte ƒ Bessere Verkehrsanbindung und mehr unternehmerischen Handlungsspielraum für Gewerbe- und Industriestandorte erreichen ƒ Ausgewogene Flächenpolitik hinsichtlich Wohnen, Industrie und Gewerbe sowie Kreativwirtschaft einfordern – auch vor dem Hintergrund des aktuellen Flüchtlingszustromes Smart Solutions ƒ Initiative starten, mit der der Berliner Mittelstand Berlin als Smart City mit innovativen Lösungen voranbringt Stadtquartiere ƒ Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den Berliner Stadtquartieren steigern | 13

HAUSHALT UND WETTBEWERB

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin kann sich Investitionen in die Zukunft leisten Vision: Berlin finanziert – ohne neue Schulden – aus dem laufenden Haushalt seine Kernaufgaben und hat Spielräume für Investitionen. Trotzdem sind Steuern und Abgaben im nationalen und internationalen Vergleich niedrig. Einnahmesteigerungen durch die prosperierende Berliner Wirtschaft steht eine Ausgabenpolitik gegenüber, die der Verantwortung für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes gerecht wird. Die Investitionsquote ist daher bundesweit Spitze. Die Staatsquote ist niedrig und eine wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand findet im Kernbereich der Daseinsvorsorge statt. Deswegen leisten die Unternehmen auch gern ihren Beitrag zur Sicherung der Zukunft ihrer Stadt.

ERFOLGE 2015 Neuregelung des Erbschaftsteuerrechts ƒƒ Kein Aufatmen, aber etwas Erleichterung bei den vielen Berliner Familien­ unternehmen: Die IHK-Organisation konnte in der steuerpolitisch hitzigen Debatte um die neue Ausgestaltung der Erbschaftsteuer einige Erfolge erzielen. So hat die Bundesregierung die Freigrenze für Firmenerben von 20 auf 26 Millionen je Erbfall angehoben und das Abschmelzmodell als Alternative zur Offenlegung des Privatvermögens neu vorgesehen.

Olaf Höhn Geschäftsführer, Florida-Eis Manufaktur GmbH

Die Diskussion um die künftige Ausgestaltung der Erbschaft­ steuer hat das Jahr 2015 geprägt und wird auch noch 2016 viele mittelständische Familienbetriebe ärgern. Denn die Politik hat dabei nur das Klischee des reichen Unternehmers mit vollen Taschen vor Augen. Stattdessen treffen die geplanten neuen Regelungen viele Mittelständler, die nach Erbfällen auf Marktveränderungen kaum mehr angemessen reagieren können oder bei unverhofftem Erbfall wegen anfallender Steuerbelastung schnell in Schieflage geraten können. Hier muss der Gesetzesentwurf dringend nachgebessert werden, denn der Mittelstand braucht eines mehr als alles andere: Planungssicherheit.

ƒƒ Auch bei der Bedürfnisprüfung hat sich das Bundesfinanzministerium von den guten Argumenten der IHKOrganisation überzeugen lassen und konnte sich zu einer wirtschaftsfreundlicheren Regelung durchringen, als es im ursprünglichen Entwurf vorgesehen war. Nunmehr wird die Bedürfnisprüfung auch anhand qualitativer Kriterien geführt, was sachgerechtere Ergebnisse für jedes Unternehmen ermöglicht. Leider ist der Gesetzesentwurf an vielen Stellen noch stark nachbesserungsbedürftig, sodass 2016 noch reichlich Arbeit auf die IHK-Organisation wartet.

Aktionsplan gegen Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) ƒƒ Die Berliner Wirtschaft wird nicht von multinational tätigen Unternehmen geprägt. Umso wichtiger, dass die OECD mit ihrem Aktionsplan gegen Gewinnverlagerungen und Gewinnkürzungen solcher Unternehmen nicht über das Ziel hinausschießt und die Falschen trifft. Die IHK Berlin konnte in ihrem Einsatz gegen die vielen wirtschaftsschädlichen Vorschläge dieser eigentlich in Deutschland unnötigen Reform im abgelaufenen Jahr bereits einen Etappensieg verbuchen: Die deutsche Politik hat angekündigt, von überschießenden nationalen Regelungen abzusehen. Möglich wurde dieser Teilerfolg, weil die Wirtschaft nahezu geschlossen u. a. gegen die drohenden zusätzlichen Berichts- und Dokumentationspflichten für Unternehmen Sturm lief.

25.000 Auskünfte zu Rechts- und Steuerfragen

Doppelhaushalt 2016/2017 ƒƒ Schulden tilgen und trotzdem mehr investieren: Dank brummender Wirtschaft und niedriger Zinsen konnte der neue Finanzsenator einen Doppelhaushalt 2016/2017 vorlegen, der diesen | 15

HAUSHALT UND WETTBEWERB

62,9 Mrd. Euro

2011

62,6 Mrd. Euro

2012

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

61,7 Mrd. Euro

60,8

2013

2014

Mrd. Euro

Berlin baut kontinuierlich Schulden ab. Für 2015 sind 556 Millionen Euro Schuldentilgung geplant.

10

Stellungnahmen zu Gesetzgebungsvorhaben im Steuerrecht abgegeben

langjährigen Forderungen der IHK Berlin nachkommt. Die Unternehmen profitieren doppelt von mehr Investitionen: Sie bringen mehr öffentliche Aufträge und mehr Geld für den Erhalt der Infrastruktur am Wirtschaftsstandort Berlin. Auch wenn die Erhöhung der öffentlichen Investitionen auf jährlich 1,75 Milliarden Euro von der Wirtschaft beklatscht wurde: Das Ende der sprichwörtlichen Fahnenstange kann das angesichts des Investitions­ staus noch nicht sein. Steuern und Abgaben ƒƒ Weil Berliner Unternehmen immer wieder verunsichert sind, wie bei Rechnungstellung umsatzsteuerlich richtig zu verfahren ist, klärt der neue IHK-Arbeitskreis konkrete umsatzsteuerrechtliche Fragen. Hier tauschen sich Umsatzsteuerexperten aus Berliner Unternehmen in Gesprächsrunden

16 |

mit der Berliner Finanzverwaltung zu konkreten Fragen von Unternehmen aus und sorgen so für Rechtssicher­ heit bei unseren Mitgliedern. Zugleich trägt diese Runde zu einer wirtschaftsfreundlichen Praxis in den Finanzämtern bei, da Finanzamtsmitarbeiter unmittelbar von Problemen bei der Befolgung von steuerlichen Pflichten erfahren und gemeinsam mit den Steuerexperten der Unternehmen praktikable Lösungen finden. ƒƒ Auf Initiative der IHK Berlin hat die Berliner Finanzverwaltung im Herbst 2015 eine ursprünglich nicht vorgesehene FAQ-Liste veröffentlicht, die alle wichtigen Fragen von Unternehmen rund um die ab 1. Januar 2016 geltende neue Steuernummer beantwortet. Damit konnten sich die Unternehmen rechtzeitig auf die neue Situation einstellen: Anpassung der Steuererklärung, Steueranmeldung, Rechnungs-

vordrucke, Einzugsermächtigung etc. Erforderlich wird die Neuzuteilung von Steuernummern für Unternehmen durch die Umstrukturierung der Berliner Finanzämter für Körperschaften zum Jahreswechsel 2015/2016. Dabei erhalten im Ergebnis nahezu alle steuerpflichtigen Unternehmen ab dem 01.01.2016 eine neue Steuernummer und einige Berliner Unternehmen sogar ein neues Finanzamt.

Aufwendungen Arbeitslohn sind und damit vollständig zu versteuern sind. Auf Initiative der IHK Berlin konnte nun eine steuerliche Erleichterung erreicht werden, da die Freigrenze nunmehr einen echten Freibetrag darstellt. Im Ergebnis ist bei einer Betriebsveranstaltung demnach nur noch der 110 Euro überschreitende Betrag steuerpflichtig.

200

Mitgliedsunternehmen über Steuerpflichten nach GoBD informiert

ƒƒ Weihnachtsfeier, Betriebsausflug, Sommerfest – viele Berliner Arbeitgeber stehen ständig vor der Frage, wie eine Betriebsveranstaltung lohnsteuerrechtlich richtig zu behandeln ist. Bislang führte selbst eine nur geringfügige Überschreitung der geltenden 110 Euro-Freigrenze dazu, dass sämtliche

THEMEN 2016 Haushalt ƒƒ Position der IHK Berlin bei der Diskussion um einen für Berlin interessengerechten Länderfinanzausgleich 2020 einbringen und in Gesprächen auf Bundes- und Länderebene vertreten ƒƒ Faktenreich für eine Haushaltsentlastung durch Erhöhung der Tilgungsrate von Schulden des Landes Berlin werben ƒƒ Aktivitäten der Landesunternehmen Berlins an deren öffentlichen Zweck fortwährend messen und erkennbare Missstände anprangern Steuern und Abgaben ƒƒ Bei Neuregelung des Erbschaftsteuerrechts weiterhin die volkswirtschaftlichen Gründe für die steuerliche Verschonung von Betriebsvermögen durch Positionspapiere herausstellen Unternehmerische Freiheit ƒƒ Für eine Politik der starken Orientierung an den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft eintreten | 17

STANDORTFAKTOR VERWALTUNG

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Serviceeinheit Berlin – Vom Verwalter zum modernen, smarten Dienstleister Vision: Die moderne Berliner Verwaltung trägt zum positiven Image der Wirtschaftsregion bei. Durch einen sachgerechten Aufbau agieren Senat und Bezirke einheitlich in der Prozessabwicklung. Die Verwaltungsverfahren sind wirtschaftsfreundlich, effizient und transparent. Erste Anlaufstelle für alle unternehmerischen Belange ist ein „Berliner Unternehmensportal“, ein medienbruchfreier, integrierter und einheitlicher elektronischer Zugang für alle Unternehmenslagen. Es bündelt den elektronischen Zugang zu den Verwaltungsfachanwendungen der Berliner Bezirks- und Landesverwaltung. Die Verwaltung überzeugt durch nachhaltiges und zukunftsorientiertes Personalmanagement.

ERFOLGE 2015 E-Government für das Land Berlin

Marcia Behrens Prokuristin und Leiterin der Kartonage, Fapack – Fabrikation und Vertrieb von Verpackungsmitteln

Berlin ist eine Stadt, die in vielen Segmenten mit Kreativität, Innovationen und dem Beschreiten neuer Wege punktet. Dafür stehen nicht zuletzt viele Berliner Unternehmen. Und dafür muss auch die Berliner Verwaltung stehen: Was Unternehmen benötigen, sind Ansprechpartner in den Berliner Ämtern, die sich nicht in erster Linie als Vertreter einer Behörde, sondern vielmehr als Service-Dienstleister verstehen. Eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung bedeutet für mich, kundenorientierte Prozesse und eine moderne Infrastruktur vorzufinden.

ƒƒ Die Berliner Wirtschaft braucht ein E-Government-Gesetz für mehr Verbindlichkeit bei der Umsetzung von elektronischen Verwaltungsdienstleistungen: Das schafft Rechtssicherheit und beschleunigt Prozesse. Die IHK Berlin hat an einem entsprechenden Gesetzgebungsprozess des Berliner Senats mitgewirkt und unter anderem folgende Punkte in den Vordergrund gestellt: Eine höhere Verbindlichkeit der Regelungen insbesondere bei der Digitalisierung von Verwaltungsabläufen und der Förderung von Open Data. Modernisierung der Online-Angebote der Verwaltung ƒƒ Die IHK Berlin hat gemeinsam mit der Handwerkskammer und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport Ideen für die Einrichtung eines berlinweiten Unternehmensportals entwickelt. Analog zum Bürgerportal soll es Berliner Unternehmen ermög­

lichen, schnell und umfassend auf alle relevanten Informations-, Beratungsund Dienstleistungsangebote der Stadt zuzugreifen. Die IHK Berlin hat insbesondere Vorschläge unterbreitet, wie unternehmensrelevante Themen nutzerfreundlich zugänglich gemacht und Verfahrenswege abgekürzt werden können. Bürokratieentlastung ƒƒ Ausufernde gesetzliche Vorgaben und bürokratische Pflichten können insbesondere bei mittelständischen Unternehmen die wirtschaftliche Entfaltung behindern. Die IHK Berlin hat daher nicht gezögert, das neue „Bürokratieentlastungsgesetz“ im Gesetzgebungsprozess frühzeitig zu begleiten. Mit großem Erfolg: Denn nun muss für jede neue bürokratische Hürde eine alte gestrichen werden. Ein Weg dorthin führte über persönliche Gespräche mit der Leitungsebene des Nationalen Normenkontrollrats.

Rund

12.200 Beratungen zu Handelsregisterfragen durchgeführt

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STANDORTFAKTOR VERWALTUNG

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

An nur ca. 2.300 der über 78.000 IT-Arbeitsplätze in den Behörden der unmittelbaren Berliner Landesverwaltung wird bislang mit der e-Akte gearbeitet.

Mindestlohn

Wirtschaftsfreundliche Verwaltung

ƒ Die Einführung des Mindestlohns hat die Berliner Wirtschaft sehr beschäftigt. Um die negativen Auswirkungen auf Berliner Unternehmen zu mildern, hat sich die IHK bei den Nachbesserungen des Gesetzes mit konkreten Vorschlägen eingebracht. Wie von der IHK Berlin gefordert, wurde die Einkommensschwelle, bis zu der Arbeitszeiten dokumentiert werden müssen, herabgesenkt. Außerdem: Bei der Beschäftigung von engen Familienangehörigen gelten die Aufzeichnungspflichten nicht mehr.

ƒ Spezialkammern beim Landgericht sollen zukünftig komplizierte Rechtsmaterien effektiver behandeln und damit auch Gerichtsverfahren beschleunigen. Endlich wurde diese langjährige Forderung der IHK Berlin durch eine Gesetzesinitiative des Landes Berlin in den Bundesrat eingebracht. Geplant sind Kammern für Bau- und Architektensachen, aber auch andere Spezialisierungen wie z. B. für IT-Sachen, Banken- und Versicherungsrecht sind denkbar. Wie schon bei den Kammern für Handelssachen wird auch hier wieder der Sachverstand aus der Wirtschaft in Form von ehrenamtlichen Richtern gefragt sein.

ƒ Besondere Herausforderungen erfordern besondere Anstrengungen, so auch bei der Akquise neuer Sachverständiger. Gegen den bundesweiten Abwärtstrend bei der öffentlichen Bestellung konnte die IHK in Berlin die Trendwende einleiten: Die Zahlen der Bewerber und der ersten Bestellungen wurden mehr als verdoppelt, um wei-

terhin Gerichten, Verwaltung, Unternehmen und Öffentlichkeit ausreichend qualifizierte Sachverständige nennen zu können.

375

Rund Stellungnahmen abgegeben und knapp 90 Beratungen zu Gewerbeuntersagungsverfahren durchgeführt

THEMEN 2016 Moderne Verwaltung ƒ Verbesserte Zusammenarbeit zwischen Senats- und Bezirksverwaltungen fordern ƒ Vorschläge für mehr Kundenorientierung im Verwaltungsaufbau entwickeln und unterbreiten ƒ Zukunftsfähiges Personalmanagementkonzept und dessen Umsetzung einfordern

Rund

3.100

Stellungnahmen zu Handelsregistereintragungen abgegeben

ƒ Aufgabenkritik als Grundlage einer effizienten Ausgestaltung der Verwaltungsprozesse einfordern ƒ Vorschläge für die Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung unterbreiten und adressieren ƒ Erfolg der Stellungnahmen der IHK Berlin für die Abwendung drohender Gewerbeuntersagung, bei Handelsregistereintragung und beim Aufenthaltstitel für ausländische Gründer ƒ Fortführung des Projektes „Berliner Unternehmensportal“ als zentraler Zugang für Berliner Unternehmen zu elektronischen Dienstleistungen der Stadt Selbstverwaltung ƒ Digitalisierungsgrad der Selbstverwaltungsaufgaben der IHK Berlin erhöhen: Einführung der elektronischen Akte und De-Mail

20 |

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ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin – Der beste Platz zum Leben und Arbeiten Vision: In Berlin findet jeder Arbeit und Unternehmen können auf ausreichend Fachkräfte zurückgreifen. Beim Thema Bildung ist Berlin spitze. Unternehmen, Schulen und Hochschulen agieren Hand in Hand: Schulen verschaffen jedem Jugendlichen beste Karrierechancen; Betriebe können alle Ausbildungsplätze besetzen; exzellente Hochschulen sichern den akademischen Fachkräftebedarf. Berlin ist Vorreiter beim lebenslangen Lernen. Hier zu wohnen und zu arbeiten ist attraktiv für Jung und Alt, denn Vielfalt, Internationalität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden gelebt. Ausländische Fachkräfte erfahren eine ausgeprägte Willkommenskultur.

ERFOLGE 2015 Arbeitsmarktpolitik ƒƒ Ein toller Erfolg: 41.000 zusätzliche Jobs entstanden in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist Berlin bundesweiter Spitzenreiter. Die Arbeitslosenquote sinkt auf Jahressicht bis November 2015 um 0,5 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent. Entscheidend für diesen Erfolg ist auch der Fokus auf den ersten Arbeitsmarkt. Dafür hat die IHK Berlin bei der Fortschreibung des Programms BerlinArbeit, im Rahmen des Zukunftsprogramms Berlin-Brandenburg sowie in den Jobcenter-Beiräten Sorge getragen.

Christian Weidling Geschäftsführer, Weidling GmbH

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Herz der Berliner Wirtschaft. Die Bildung, Förderung und Motivation des eigenen Personals gehören zu den Kernaufgaben für jedes erfolgreiche Unternehmen – unabhängig von dessen Größe. Denn der Mitarbeiter ist ein Gut, dem besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Auszubildende und Mitarbeiter verfügen zusammen über einen umfangreichen Wissensund Erfahrungsschatz. Die betriebliche Ausbildung ist ein Schlüsselelement für jedes Unternehmen, welches diesen Schatz in die nächste Generation von Mitarbeitern übertragen möchte.

stellvertretend steht für das, was wir in den nächsten Monaten erreichen wollen“. ƒƒ Über 200 Unternehmer und Multiplikatoren konnten auf Informationsveranstaltungen über Ausbildungschancen für junge Flüchtlinge und die Möglichkeit der Anerkennung bereits vorhandener ausländischer Berufsabschlüsse informiert werden.

Rund

1.500

Anerkennungsberatungen durchgeführt

ƒƒ Alle Informationen zu Integrations­ möglichkeiten von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt in Form von FAQs und einer Broschüre gibt’s auf der IHK Webseite. Betriebliche Aus- und Weiterbildung

Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeitsmarkt ƒƒ Von der Kanzlerin geadelt: Das auf Anregung der IHK Berlin deutschlandweit einzigartige Pilotprojekt zur frühzeitigen Kompetenzerhebung von Flüchtlingen. Damit können Asylsuchende früher in die reguläre Arbeitsvermittlung gebracht werden. Angela Merkel lobte dieses Projekt im September als „Modellprojekt, das

ƒƒ Schon heute hat die Berliner Wirtschaft das Kernziel aus der Berliner Vereinbarung fast erfüllt: Danach sollen bis 2020 mindestens 1.000 Ausbildungsplätze mehr an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden. Bis jetzt sind schon 946 zusätzliche Stellen da.

Rund

23.500 281 Auszubildende in

Berufen betreut

ƒƒ Unter dem Motto „Qualifiziert prüfen – kompetent, fair und mit einem Lächeln“ trafen sich über 450 ehren| 23

ARBEITSMARKT UND FACHKRÄFTE

LEISTUNGEN 2014 UND THEMEN 2015

Fachkräftesicherung

Der Abbau

der Arbeitslosigkeit in

320.000 195.000

2005

Berlin bleibt weiterhin erfolgreich, obwohl jedes Jahr mehr Menschen nach Berlin kommen.

253 57

in Ausbildung vermittelt

THEMEN 2016 amtliche Prüfer beim vierten Prüfer­ event im LEH und informierten sich über neue Seminarangebote und Wege zu innovativen Prüfungen. ƒƒ Besondere Qualität verdient besondere Aufmerksamkeit, auch in der Ausbildung. Dafür hat die IHK Berlin das Siegel für exzellente Ausbildungsqualität entwickelt. Verschenkt wird es nicht, ihm liegen harte Kriterien zugrunde. Aber es lohnt sich, es gilt die Formel: Gute Ausbildung plus besseres Marketing gleich besseres Image und mehr Bewerber. Schon jetzt nutzen die ersten 35 Unternehmen dieses neue Marketinginstrument. Passgenaue Angebote für Jugendliche ƒƒ Die IHK Berlin verstärkt ihre Vermittlungsaktivitäten: Über 100 Unternehmen und über 18.000 Bewerber knüpften Kontakte auf der

24 |

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

ƒƒ Um das Potenzial weiblicher Fachund Führungskräfte aufzuzeigen, hat die IHK Berlin im Rahmen einer Kampagne mit dem Berliner Senat gute Beispiele gezeigt und Informationsveranstaltungen durchgeführt.

ƒƒ Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf hilft, mehr Fach-

2015

Studienaussteiger beraten,

ƒƒ Gibt es in Berlin einen Fachkräftemangel? Diese Frage lässt sich mit dem onlinebasierten Fachkräftemonitor und dem Demografierechner der IHK beantworten. Beide Angebote berücksichtigen die neuesten Bevölkerungsprognosen und die Anpassung an die Rente mit 67. Zum Informieren und Netzwerken wurde ein neues Veranstaltungsformat zur betrieblichen Personalpolitik etabliert.

kräfte in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die IHK Berlin hat deshalb bei den Unternehmen nachgefragt und von über 700 Betrieben das öffentliche Kinderbetreuungsangebot bewerten lassen. Mithilfe der Ergebnisse will der Berliner Senat die Betreuungsangebote wirtschaftsfreundlicher gestalten.

Last-Minute-Börse, bei den Tagen der Berufsausbildung, auf der deutschtürkischen Ausbildungsmesse und der Studienaussteigermesse. Bildungsprojekte ƒƒ Berlin braucht genug Fachkräfte und mehr Innovationskraft. Die Vollversammlung hat aus Überschüssen 15 Millionen Euro dafür freigegeben. Rund 4,7 Millionen Euro wurden für die ersten acht Projekte bewilligt. Im Fokus stehen moderne Berufsorientierung mit Smartphone und Tablet, gezieltes Coaching von schwächeren Jugendlichen und mehr MINT-Praktika für Berliner Unternehmen. Ein Projekt unterstützt mit einem speziellen Laborcontainer die Ausgründungsaktivitäten junger Wissenschaftler.

Attraktive Ausbildungsregion ƒƒ Image der dualen Ausbildung verbessern, Angebote für leistungsstarke Schüler und Auszubildende entwickeln ƒƒ IHK-Siegel für exzellente Ausbildungsqualität ausbauen Übergang Schule-Beruf ƒƒ Datenaustausch mit der Agentur für Arbeit konkretisieren, um Ausbildungsplätze passgenauer zu besetzen Ausbildungsreife ƒƒ Projekte und Aktionen zur Berufsorientierung mit den Schulen durchführen, verstärkt Praktikumsplätze einwerben Arbeitsmarktpolitik ƒƒ Handlungsempfehlungen zur Berliner Arbeitsmarktpolitik auf Grundlage von Arbeitsmarktanalysen entwickeln ƒƒ Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden und Flüchtlingen als Chance für Unternehmen kommunizieren Rahmenbedingungen für Fachkräftesicherung ƒƒ Vorschläge zur Fachkräftesicherung entwickeln, unternehmerischen Austausch ermöglichen und über die Lage auf dem Fachkräftemarkt informieren ƒƒ Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfordern und gute Beispiele auszeichnen | 25

WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIETRANSFER

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin fasziniert die Welt durch Wissen, das zu Innovationen wird Vision: Berlin steht weltweit für Spitzenforschung sowie innovative Produkte und Dienstleistungen. Die intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft führt zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Aus der regen Gründungs- und Ausgründungsszene sind erfolgreiche, international führende Hochtechnologieunternehmen hervorgegangen. Hierfür geschaffene Strukturen gelten europaweit als Best Practices. Insbesondere digitale Innovationen aus Berlin setzen Maßstäbe sowohl für große Industrieunternehmen als auch für den Mittelstand – über Deutschlands Grenzen hinaus. Exzellente Forschung und Lehre, insbesondere in den MINT-Fächern, sichern akademischen Fachkräftenachwuchs und ziehen Spitzenforscher aus aller Welt nach Berlin.

ERFOLGE 2015 Perspektive für Berlin 2030 ƒƒ Berlin wächst, und dieses Wachstum braucht Gestaltung – langfristig und politikfeldübergreifend. Hier hat Berlin (noch) ein Defizit. Es fehlt ein breit akzeptiertes Leitbild und eine darauf abgestimmte gesamtstädtische Strategie. Das soll sich nach dem Willen des Präsidiums der IHK Berlin ändern.

Dr. Henning von der Osten Geschäftsführer, Gebrüder Geisler GmbH

Die zunehmende Digitalisierung verkürzt die Innovations- und Produktzyklen stetig. Die Berliner Wirtschaft muss hier ihre Chancen nutzen. Nur wer neue Produkte und Verfahren schnell am Markt platziert und aktuelle Trends erkennt, kann im Wettbewerb bestehen. Wer frühzeitig über den Tellerrand der eigenen Branche hinausblickt und sich interdisziplinär vernetzt, verbessert seine Chancen. Die Erfahrung zeigt, dass Ziele sich in Kooperation – mit anderen Unternehmern oder mit der Wissenschaft – schneller und effektiver erreichen lassen.

ƒƒ Was hat die IHK hier 2015 schon erreicht? Die Ausgangslage ist analysiert. Die Chancen und Alleinstellungsmerkmale für Berlins Weg in die Zukunft sind identifiziert, die Risiken aufgezeigt. Maßstab dafür sind zentrale Megatrends, mit denen alle Metropolen konfrontiert sind. Diskutiert haben dies 40 Experten aus der Berliner Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ergebnis: Kernelemente einer langfristigen Gesamtstrategie liegen vor und sind vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in der Studie „Berlin 2030, Grundzüge einer smarten Wachstumsstrategie“ festgehalten. Jetzt liegt der Ball bei der Politik. Die IHK will 2016 dafür sorgen,

dass sie ihn aufnimmt und dafür weitere Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft gewinnen. Moderne Industriepolitik und Trendthema Industrie 4.0 ƒƒ Softwaregigant Daimler, Autobauer Google – die Industrie wandelt sich und braucht gerade jetzt neue Partner, frische Ideen, Innovationskraft und IT-Stärke. Genau das ist in Berlin zu finden, also Zeit für ein Comeback des Industriestandorts Berlin! Dafür muss die Stadt sich fit machen, wir haben mit unserem „Plädoyer für eine moderne Industriestadt Berlin“ den Trainingsplan in diesem Jahr geschrieben.

70

Gespräche in der Sprechstunde Gewerbliche Schutzrechte mit Unternehmern und Neugründern geführt

ƒƒ Wir reden aber nicht nur über Industrie, denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Mit einem studentischen Foto- und Filmprojekt hat die IHK Berlin die Hauptstadt-Industrie deshalb neu in Szene gesetzt. Die Ergebnisse zeigt die Wanderausstellung „Industrie findet Stadt“, die derzeit durch Berlin tourt.

| 27

WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIETRANSFER

+400 Mio. €

Im ersten Halbjahr 2015 haben sich Investoren mit 1,45 Milliarden Euro an wachstumsstarken Berliner Unternehmen beteiligt und damit fast 400 Millionen mehr Venture Capital in der Hauptstadt als in der Londoner Metropole investiert.

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

von Abo-Funktionen und die Vernetzung mit anderen Berliner Plattformen erhöht. Innovationen

EU-Patent, neue Formate der Normung und Standardisierung oder auch Bionik als Ideengeber aus der Natur kamen vor allem bei den für den Standort so typischen kleinen und mittleren High-Tech-Unternehmen gut an.

ƒƒ Mit dem „Berliner Innovationsfrühstück“ hat die IHK ein neues Informationsangebot für Unternehmen etabliert. Themen wie Lean Management, Produktkonformität, das neue

Wussten Sie schon? Berlin liegt mit

3,6 %

auf Platz 2 beim Anteil der FuE-Ausgaben bezogen auf das BIP

Quelle: Innovations­monitoring 2014, TSB

THEMEN 2016 Innovation ƒƒ Leitbild- und Strategieprozess für Berlin 2030 anstoßen

Wussten Sie schon? In Berlin gibt es

39

Möglichkeiten, Informatik zu studieren Quelle: Hochschulkompass

ƒƒ Auf dem Weg in die Industrie 4.0 brauchen Industrieunternehmen die passenden Partner und das richtige Format – die IHK Berlin hat mit Lab Tours zu verschiedenen Forschungseinrichtungen und dem Zuliefertag Best Practices aufgezeigt und mehr als 200 Unternehmen vernetzt, aber auch mit kleinen Arbeitskreisen den intensiven Austausch zur Digitalisierung in der Industrie gefördert. Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ƒƒ Aus Forschungsergebnissen wird Wertschöpfung – für Berlin ein vielversprechender Weg, jedoch kein Selbstläufer. Die Hochschulen sind gut aufgestellt, es fehlt aber am politischen Netzwerk. Hier kann die IHK helfen und den Austausch zwischen Wissenschaftsverwaltung und Ausgründungsstellen der Berliner Hochschulen

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moderieren. Das Ergebnis ist erfreulich: Der Senat hat sich zur Verantwortung für den Wissenstransfer bekannt. Die Ausgründungsstellen erhalten so den dringend benötigten Ansprechpartner. ƒƒ Und manchmal geht’s auch fast von allein, denn mehr als 250 Profile kann die Kooperationsplattform marktreif.berlin im ersten Jahr online verzeichnen. Mit bisher über 20 Projekten und mehr als 65 Kooperationswünschen aus Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen wurde zu Partnerschaften in Forschung und Entwicklung angeregt. Auf über 40 Netzwerkveranstaltungen mit Unternehmen, Hochschulen, Start-ups und Akteuren des Wissens- und Technologietransfers war marktreif.berlin vertreten. Damit es zukünftig noch mehr Traffic auf dem Portal gibt, wurde das Informationsangebot erweitert und die Nutzerfreundlichkeit durch das Angebot

ƒƒ Innovationstag als neues Informations- und Netzwerkangebot für Unternehmen an den Start bringen ƒƒ Serviceangebote und Inhalte der Kooperationsplattform markreif.berlin weiter optimieren ƒƒ Leitfaden zu steuerlichen Konsequenzen der Finanzierung mit Beteiligungskapital herausgeben Technologie ƒƒ Big Data: Chancen und Potentiale identifizieren und kommunizieren; Verfügbarkeit von Daten (Open Data) vorantreiben ƒƒ Bedarfsgerechte Informationsangebote und –formate für Unternehmen zum Thema IT-Sicherheit entwickeln ƒƒ Relevante Technologietrends identifizieren, Informations-, Beratungs- und Netzwerkangebote daraus ableiten ƒƒ Rahmenbedingungen für eine smarte Industriestadt Berlin verbessern: Umsetzung des Plädoyers für eine moderne Industriestadt Berlin sowie des Masterplans Industrie 2.0 bewerben ƒƒ Industrie 4.0: Chancen durch Best-Practice-Touren konkretisieren und Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützen Wissenschaft ƒƒ IHK-Position zur Fortführung der Exzellenzinitiative schärfen und Position der Wirtschaft zu den Berliner Hochschulverträgen 2018-2021 erarbeiten | 29

UMWELT UND RESSOURCEN

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berlin – Modellstadt der Green Economy Vision: Die Berliner Wirtschaft ist ein Aushängeschild für nachhaltiges Wirtschaften – ökonomisches Wachstum und ressourcenschonendes Handeln werden beispielhaft verknüpft. Berlin ist ein Vorreiter der nationalen Energiewende, weil es dank richtiger Strukturen und intelligenter Instrumente gelungen ist, die Unternehmen der Stadt zum aktiven Partner der Energie- und Klimapolitik zu machen. Berliner Unternehmen sind in allen Leitmärkten der Green Economy führend vertreten. Ergebnisse der öffentlichen und privaten Forschung sind für die Entwicklung der Branche international wegweisend. Die Vorreiterrolle der öffentlichen Hand sowie eine moderne und wirtschaftsfreundliche Energie- und Umweltpolitik stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Wirtschaft.

ERFOLGE 2015 Green Economy ƒƒ Grüne Produkte für eine grüne Wirtschaft zum Ersten: Premiere für die IHK als Partner des „Green Product Awards“ im Ludwig Erhard Haus. Start-ups und Industrievertretern aus der Green Economy wurde eine internationale Plattform geboten. Der Fokus auf die Green Economy wurde im Rahmen der Langen Nacht der Start-ups mit einer eigenen Sektion vertieft.

Stefan Engels Leitung Qualitäts- und Umweltmanagement, Daimler AG

Mit Energiewendegesetz, Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm und den Empfehlungen der EnergieEnquete-Kommission hat die Berliner Politik 2015 wichtige Weichen gestellt. Die freiwilligen Leistungen vieler Unternehmen werden ein bedeutender Baustein für den Erfolg dieser Initiativen sein. Nicht zufällig wurde 2015 das 20-jährige Jubiläum des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS gefeiert. Viele Unternehmen in Berlin dokumentieren damit ihren freiwilligen Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz. Das wird auch künftig so sein – aus Überzeugung und unabhängig davon, welche Richtung die Energiepolitik einschlägt.

ƒƒ Grüne Wirtschaft zum Zwanzigsten: 20. Geburtstag des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS. Zum Jubiläum rückte die IHK freiwilligen Umweltschutz in Berliner Unternehmen und Organisationen mit einer eigenen Ausstellung im Ludwig Erhard Haus, auf Fachveranstaltungen sowie mit einer Besuchstour in den Fokus. Umsetzung der lokalen Energiewende ƒƒ Energiewende gestalten, nicht nur verwalten – 2015 hat die IHK ihren Organisationsvorschlag für die effiziente Umsetzung der Energiewende

in Berlin mit Erfolg in den politischen Raum getragen. Die Idee einer Energiewende-Agentur wurde in die Empfehlungen der parlamentarischen Enquete-Kommission aufgenommen und ist Bestandteil der Maßnahmenvorschläge des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms. ƒƒ Aktive Energiepolitik ja, aber nicht um jeden Preis. Deshalb hat sich die IHK auch 2015 gegen die Rekommunalisierung der Energieversorgung ausgesprochen und davor gewarnt, in Wettbewerbsgeschäfte wie den Gashandel einzusteigen. Der Senatsbeschluss zur Energiepolitik, der auf industrielle Partner setzt, ist eine Bestätigung dieser Position.

2.000

Teilnehmer an über 20 Workshops und Konferenzen im Umweltund Energiebereich

250

Über Teilnehmer beim Tag der Energiewirtschaft 2015

Weiterentwicklung des energie- und klimapolitischen Instrumentenmixes ƒƒ Energieeffizienz mit System – von jetzt an Pflicht! Zumindest für Nicht-KMU – deshalb hat die IHK angesichts der ab Dezember 2015 geltenden Verpflichtungen zur Durchführung von Energieaudits frühzeitig im Jahr mit individuellen Beratungsge| 31

UMWELT UND RESSOURCEN

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

verlagerung in Richtung Kommune konnten vorerst aufgehalten werden.

176

Mio. m3

Naturschutzpolitik

Der geringe Trinkwasserverbrauch lässt das Berliner Grundwasser steigen und beschädigt mehr Gebäude. Um das Grundwasser nachhaltig zu senken, müsste Berlin 176 Mio. m3 Wasser mehr fördern. Das entspricht etwa 5 Mal dem Volumen des Müggelsees.

sprächen, Veranstaltungen und Informationsmaterialien über die neuen Anforderungen informiert. ƒƒ Energie wird teurer – nicht immer ist sofort sichtbar, warum. Zu über 50 Prozent wird der Strompreis durch Netzentgelte oder staatlich verursachte Belastungen in Form von Abgaben, Umlagen und Steuern bestimmt. Und auf jede neue staatliche Belastung kommt mindestens eine neue Ausnahmeregelung. Die IHK weist ab sofort einen Weg durch den Dschungel: Mit dem neuen Informationsangebot „Entlastungsmöglichkeiten beim Strompreis“ gibt es alle wichtigen Regelungen transparent, gebündelt und auf einen Blick. ƒƒ Mit dem Projekt „Energie-Scouts“ hat die IHK eine lebendige Verbindung zwischen Energieeffizienz und betrieblicher Ausbildung geschaffen. 32 |

17 Azubis haben sich 2015 erstmals auf die Suche nach Energiesparpotenzialen in ihren Betrieben gemacht und zum Teil hervorragende Ergebnisse erzielt. ƒƒ Erfolgreich im Netzwerk: Gemeinsam mit dem UVB hat die IHK einen neuen Aufruf für die Gründung eines dritten „Energieeffizienz-Tisches“ gestartet und das laufende, zweite Netzwerk bei den Berliner Energietagen dem Publikum präsentiert. Die Akquisephase für das neue Netzwerk soll im 1. Quartal 2016 abgeschlossen werden.

ƒƒ Glaubwürdig kommunizieren, das ist für die Wirtschaft auch beim Naturschutz Pflicht: Die IHK hat daher im Rahmen der Bundesinitiative „Unternehmen biologische Vielfalt 2020“ mit Unternehmen, Wirtschafts- und Naturschutzverbänden an der Entwicklung eines gemeinsamen Empfehlungspapiers für eine gute Kommunikation mitgewirkt. Wasserrecht ƒƒ Steigendes Grundwasser, steigender Druck: Für Unternehmen, aber auch für die Politik. Umso wichtiger, dass

2015 beim zähen Grundwasser-Thema Bewegung in die Sache kam. Mit Unterstützung der IHK wurden zwei Pilotprojekte an Gewerbeobjekten gestartet, in denen konkrete Lösungsansätze mit Expertenbegleitung untersucht werden. Immissionsschutz ƒƒ Wo gehobelt wird... und wo gebaut wird, staubt es mitunter ordentlich. Im Zuge der Einführung neuer immissionsschutzrechtlicher Anforderungen an Baumaschinen in Berlin hat die IHK gemeinsam mit der Verwaltung die neuen Anforderungen erfolgreich an die Unternehmen kommuniziert und gleichzeitig längere Umsetzungsfristen erwirkt.

200

Über Teilnehmer bei der Berlin-Brandenburger Konferenz zum Thema „Bau- und Abbruchabfälle - Wohin damit“

THEMEN 2016 Energiewende ƒƒ IHK-Strukturmodell zur Organisation der Energiewende bewerben ƒƒ Fortschreibung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms begleiten ƒƒ Aufbau neuer Energieeffizienz-Netzwerke unterstützen ƒƒ Wettbewerb „Klimaschutzpartner des Jahres“ durchführen ƒƒ Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft fördern Umweltwirtschaft ƒƒ Maßnahmen für Wachstum und Innovation in der Green Economy aufzeigen ƒƒ Wettbewerb „Firmengärten“ durchführen

Neugestaltung der Wertstofferfassung ƒƒ Bürokratie vermeiden, Wettbewerb erhalten – so lautet die Kernbotschaft der IHK zum geplanten Wertstoffgesetz. In diesem Sinne wurden die Risiken weiterer Bürokratiekosten für Unternehmen aufgezeigt. Die Tendenzen für eine zu starke Kompetenz-

ƒƒ Energie- und Umweltmanagementsysteme fördern Umweltschutz ƒƒ Belastungen durch Anforderungen im Immissionsschutz verhindern ƒƒ Weiteren Anstieg der Abwasserpreise verhindern ƒƒ Rahmenbedingungen für eine innovative und kosteneffiziente Kreislaufwirtschaft einfordern | 33

INTERNATIONALISIERUNG DER BERLINER WIRTSCHAFT

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Berliner Wirtschaft bedient internationale Märkte exzellent Vision: Die Metropolregion Berlin ist einer der attraktivsten und dynamischsten Wirtschafts- und Investitionsstandorte Europas. Die Berliner Unternehmen sind global und branchenübergreifend Anbieter und Dienstleister. Durch ihre umfassenden Marktanalysen, ihr Know-how über Zielmärkte sowie permanente Qualitätssicherung und Produktanpassung bedienen die Berliner Unternehmen mit ihren innovativen Produkten und smarten Lösungen internationale Märkte zuverlässig und in höchster Qualität.

ERFOLGE 2015 Untersuchung „International Business der Berliner Wirtschaft“

Martin Müller-Elschner Vorstandsvorsitzender, IVU Traffic Technologies AG

Wir leben im Zeitalter der Urbanisierung. Weltweit entstehen Megacities noch nie gesehenen Ausmaßes, deren Lebensfähigkeit eines effizienten öffentlichen Verkehrs bedarf. Als wichtiger Verkehrsknoten zwischen Ost und West und Standort bedeutender Forschungszentren und Unternehmen verfügt Berlin über einzigartiges Know-How für die Gestaltung einer smarten und lebenswerten Stadtinfrastruktur. Dieses Wissen zu nutzen und in den wachsenden Märkten in Asien, Amerika und Europa anzuwenden, ist die Grundlage, die die Exporterfolge unserer Stadt auch in Zukunft sichern wird.

ƒƒ Das Auslandsgeschäft ist und bleibt ein wichtiger Motor der Berliner Wirtschaft. Auch im Jahr 2015 legten die Berliner Ausfuhren – trotz eines in vielen Weltregionen schwierigen Umfelds – zu und folgen damit dem Aufwärtstrend der Vorjahre. Zahlreiche kleine und mittlere Berliner Unternehmen sind Treiber dieser Exportdynamik. Doch: Wer sind diese Unternehmen und wie schätzen sie ihr „International Business“ ein? Auf welchen internationalen Märkten sind sie aktuell engagiert? Welche Geschäftsaktivitäten verfolgen sie hier konkret? Und welche Pläne haben sie in den nächsten Jahren für ihr Auslandsgeschäft? ƒƒ Erstmals hat die IHK Berlin mit einer umfangreichen Erhebung Antworten auf diese Fragen gegeben. Mit den Ergebnissen der Unternehmensbefragung zu internationalen Geschäftstätigkeiten von Berliner Unternehmen vermittelte die IHK Pressevertretern und Partnern in Politik und Verwaltung umfassende Einblicke in die Berliner Außenwirtschaft und ihre Zukunfts-

potenziale. Damit legte die IHK auch die Basis für eine auf die wichtigsten Zielmärkte fokussierte Unterstützung von Berliner Unternehmen im Auslandsgeschäft. Wirtschaftsdelegationsreisen in Zielmärkte der Berliner Wirtschaft ƒƒ Der Regierende Bürgermeister führte Vertreter von 18 Berliner Unternehmen aus den Bereichen Bau, Energie, Gesundheit, Start-ups und Umwelt nach Israel. In Tel Aviv und Jerusalem waren die Unternehmer unter anderem bei 20 israelischen Spitzenorganisationen zu Gast. ƒƒ Die Vertreter der Berliner Start-ups führten z. B. ein Gespräch mit dem Chefwissenschaftler der israelischen Regierung, zentrales Organ der Start-up- und Innovationsförderung, und waren im bekannten Co-Working-Areal „the library“ in Tel Aviv zu Gast. Die Berliner Unternehmer aus den Infrastrukturbranchen besuchten staatliche Einrichtungen, wie etwa die Verkehrsplanungsbehörde von Jerusalem. Für die Unternehmer aus dem High-Tech-Segment, speziell der Gesundheitswirtschaft, zählten die Gespräche mit den israelischen Vertre-

Rund

38.000 Beratungsgespräche zu Zollfragen und internationalen Märkten

| 35

INTERNATIONALISIERUNG DER BERLINER WIRTSCHAFT

Berliner Unternehmen bauen ihr Geschäft auf etablierten

Auslandsmärkten aus und erkunden

internationale Start-up-Hotspots

ERFOLGE 2015 UND THEMEN 2016

Import erfreut sich dieser Service ungebrochener Nachfrage. Bei den Unternehmen vor Ort werden Themen wie Warenursprung, Zollverfahren und Abwicklung des internationalen Warenverkehrs vermittelt.

schaft in Berlin“ hat sich die Zahl der am Austausch zur Außenwirtschaft interessierten Unternehmer innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

ƒƒ Zwei neue Workshops zu den Themen „Abwicklung eines Dokumentenakkreditivs“ und „Einreihung in den Zolltarif“ ergänzen das Angebot. Somit bietet die IHK mittlerweile 27 Zoll-Workshops an, die in diesem Jahr von 230 Teilnehmern besucht wurden.

ƒƒ Der Bedarf an Beratungsgesprächen zu derzeit sanktionierten Auslandsmärkten war auch 2015 unverändert hoch. Die IHK hat in rund 300 Beratungsgesprächen Berliner Unternehmen Informationen und Empfehlungen zum Geschäft in diesen sensiblen Märkten, etwa zur wirtschaftspolitischen Entwicklung oder zum Exportkontrollrecht, gegeben.

Online-Angebote

Internationale Wirtschaftssanktionen Rund

300

Beratungsgespräche zum Thema Wirtschaftssanktionen

ƒƒ Mit 125 neuen Mitgliedern in der XING-Gruppe „Internationale Wirt-

tern des Pharmakonzerns Merck, der sein Inkubator-Programm vorstellte, und bei Hadasit, der Technologietransferorganisation des landesweit bekannten Hadassa-Krankenhauses, zu den Highlights. Zum Abschluss der Reise besuchte die Wirtschaftsdelegation das international anerkannte Weizmann Institute of Science. Dort diskutierte man mit der Institutsleitung über zentrale Themen wie Innovationsförderung und Technologietransfer.

45

Zollworkshops und Inhouse-Schulungen mit 450 Teilnehmern

36 |

ƒƒ Im Rahmen der Delegationsreise knüpften die Unternehmer mehr als 100 neue Geschäftskontakte. Rund 120 Teilnehmer besuchten eine von der IHK Berlin in Tel Aviv organisierte Wirtschaftskonferenz. In Diskussionsrunden und individuellen Geschäftsgesprächen erörterten die Teilnehmer aus Berlin und Israel Zukunftsvisionen und konkrete Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten im Bereich

der städtischen Infrastruktur, im HighTech-Sektor und bei der Vernetzung der Start-up-Szene beider Länder. P. S.: Bisher schlossen im Rahmen der Israelreise vier Berliner Institutionen Kooperationsvereinbarungen mit israelischen Partnern. Leistung zum Thema Zoll ƒƒ In 16 Länder- und Zollveranstaltungen ebnete die IHK der Berliner Wirtschaft Wege in neue Märkte. Die insgesamt etwa 1.000 Teilnehmer erhielten aktuelle und exklusive Informationen zu Geschäftschancen im Ausland und zur Zollpraxis, verschafften sich Einblicke in die Best Practices bereits etablierter Unternehmen und konnten ihr internationales Netzwerk ausbauen. ƒƒ Mit 17 Inhouse-Schulungen für ca. 200 Mitarbeiter im Export und

THEMEN 2016 Internationalisierung wächst ƒƒ Außenwirtschaftsstrategie für Berlin im Koalitionsvertrag der (neuen) Berliner Stadtregierung verankern und deren Umsetzung operativ begleiten ƒƒ Weitere erfolgreiche Wirtschaftsreisen mit dem Regierenden Bürgermeister organisieren ƒƒ Erstmalig branchenspezifische Wirtschaftsreisen zur Erschließung internationaler Schwerpunktmärkte der Berliner Wirtschaft durchführen ƒƒ Neue Veranstaltungsformate wie‚ „Berlin Business meets Diplomacy“ und EU-Workshops einführen ƒƒ Berliner Unternehmen kontinuierlich bei der Einführung des neuen Unionszollkodex begleiten und beraten ƒƒ Umsetzung unternehmerfreundlicher Vorschläge für die Ursprungsregeln in TTIP begleiten und ggf. Forderungen in den politischen Prozess einspeisen ƒƒ Landesprogramm für Internationalisierung für die Berliner Wirtschaft sichtbarer machen und die Abrufquote bei den Landesmitteln entscheidend erhöhen ƒƒ Berliner Planungsprozess zu Auslandsmessen mit relevanten Partnern strategisch begleiten, um auch 2017 für die Berliner Wirtschaft maßgeschneiderte Messeauftritte zu ermöglichen | 37

IMPRESSUM

HERAUSGEBER IHK Berlin Fasanenstraße 85 10623 Berlin Telefon: +49 30 31510 - 0 Telefax: +49 30 31510 - 166 E-Mail: [email protected] www.ihk-berlin.de

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LEKTORAT Julia Hofmeister E-Mail: [email protected]

DRUCKEREI Ruksaldruck GmbH und Co. KG Repro plus Offset Lankwitzer Straße 35 12107 Berlin Stand: 31. Dezember 2015 38 |

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