Das Innere Team in der Psychotherapie

Hausarbeit für den Heilpraktiker im Bereich Psychotherapie Zum Thema Das Innere Team in der Psychotherapie Eingereicht bei der Heilpraktikerschule I...
Author: Elly Färber
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Hausarbeit für den Heilpraktiker im Bereich Psychotherapie Zum Thema

Das Innere Team in der Psychotherapie Eingereicht bei der Heilpraktikerschule

Isolde Richter Üsenbergerstraße 11-13 79341 Kenzingen

erstellt im August 2014, für den Prüfungszeitraum Oktober 2014

vorgelegt von Sascha Hermann Schusterstraße 1 79183 Waldkirch

Inhaltsverzeichnis 1

Einführung .......................................................................................................................... 1

2

Inneres Team in verschiedenen Anwendungskontexten .................................................... 2

3

Das Modell des Inneren Teams .......................................................................................... 4 3.1

Was genau ist das Inneren Team? ............................................................................... 4

3.2

Welche Innere Anteile gibt es? .................................................................................... 5

4

Inneres Team in der Psychotherapie .................................................................................. 8

5

Chancen und Risiken .......................................................................................................... 9

6

5.1

Risiken ......................................................................................................................... 9

5.2

Chancen ....................................................................................................................... 9

Fazit .................................................................................................................................... 9 Literatur ................................................................................................................................ 11 Versicherung und Erklärung ................................................................................................ 12

Das Innere Team in der Psychotherapie

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1 Einführung In den 90iger Jahren begannen Psychotherapeuten und Psychologen sich darüber Gedanken zu machen, in welchem Verhältnis die unterschiedlichen Anteile in uns miteinander agieren und kommunizieren. Was passiert, wenn diese eigenen Anteile sich streiten, wie man Blockaden und Störungen anhand dieser Metaphorik verstehen und wie man sie überwinden kann. Jeder Mensch hat in sich unterschiedlich viele verschiedene Anteile1, die bestimmte Funktionen haben und die somit das sogenannte innere Team bilden. Zum Beispiel haben viele Menschen einen inneren „Antreiber/in“, der ihnen immer wieder sagt: “Los jetzt, stell dich nicht so an und mach weiter!“. Ein möglicher anderer Anteil „der/die Führsorgliche“ sagt jedoch: “Ich kann nicht mehr, ich brauche eine Pause!“. Aus der Vorstellung mit dem Inneren Team ergaben sich folgende Fragen: Wie sind diese ganzen Anteile in uns entstanden? Welche Aufgaben und Sinn haben sie? Wie kann ich in der Therapie damit arbeiten? Welche Dynamik kann durch die einzelnen Teammitglieder entstehen? Wie kann ich sie falls notwendig wieder loswerden? Wer hält die inneren Anteile zusammen? Diese

und

noch

mehr

Fragen

stellten

sich

viele

Psychologen

und

Psychotherapeuten aus verschiedensten Fachbereichen. Dies hatte zur Folge, dass das Modell des Inneren Teams mittlerweile in vielen unterschiedlichen Therapieansätzen (Familientherapie, Traumatherapie, Hypnotherapie),

im

Kommunikation- und Coaching Bereich sowie in weiteren Kontexten zu finden ist. Um das Innere Team im Ansatz zu erklären, wird im Folgenden zuerst ein Überblick

über

Anwendungskontexten

gegeben,

dabei

wird

auf

die

Unterschiede zwischen Coaching und Therapie eingegangen. Weiter wird das Innere Team erklärt und in diesem Zusammenhang wird auf einzelne mögliche Teammitglieder genauer eingegangen. Abschließend werden zwei mögliche Therapieformen mit dem Inneren Team aufgezeigt und deren Chancen und Risiken diskutiert. 1

Anteile und Innere Teammitglieder werden in der Hausarbeit synonym verwendet.

Das Innere Team in der Psychotherapie

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2 Inneres Team in verschiedenen Anwendungskontexten Im Folgenden soll eine Übersicht gegeben werden, in welchen Kontexten das Innere Team Anwendung findet. Kontext systemische Familientherapie: Richard

Schwartz

(US

Amerikanischer

Systemische

Familientherapeut)

übertrug die Grundsätze der Familientherapie auf die Arbeit mit Einzelpersonen (Schwartz 1997). Er stellte fest, dass die innere Dynamik des inneren Teams, die er bei seinen Einzelklienten erlebte, erstaunlicherweise der Dynamik der Familie des Klienten entsprach. Er entwickelte daraufhin ein differenziertes therapeutisches Konzept, das er „Internal Family Systems (IfS)“ nannte. Einen ähnlichen Weg ging auch der Deutsche Gunter Schmidt im Kontext der Heidelberger Familientherapie und nannte dieses das „Innere Parlament“ (Schmidt 2000,2003). Kontext Hypnoanalyse: John und Helen Watkins entwickelten die Ego-State-Therapie (Watkins & Watkins 2003). Sie wollten eine Brücke schlagen zwischen, der extremen Form der Abspaltung von multipler Persönlichkeiten (DIS) und der normalen Funktion der menschlichen Psyche. Weiter beabsichtigten sie die enorme Dauer einer Psychoanalyse durch die Integration hypnotherapeutischer Techniken zu verringern. Jochen Peichl hat diesen Ansatz in Deutschland weiterentwickelt und ausgebaut.

Kontext Traumatherapie: In Anknüpfung an die Ego-State-Therapie der Watkins entwickelte Luise Reddemann in der Arbeit mit schwer traumatisierten Patienten ihr Konzept des Inneren Teams, das in der Traumatherapie großen Einfluss gewonnen hat (Reddemann 2001, 2011). Ihr ging es schwerpunktmäßig um die Arbeit mit traumatisierten Anteilen und deren Entwicklung.

Das Innere Team in der Psychotherapie

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Kontext Kommunikationstraining und Coaching: Friedman Schulz von Thun aus Hamburg nutze die Theorie zur Entwicklung seiner Kommunikationspsychologie. Einer seiner Leitsätze lautet: „Gute Kommunikation beginnt damit, mit sich selbst einig zu sein oder zu werden“ Er bot Führungskräften das Innere Team an und formte die Aussage, eine gute Führungskraft müsse nicht nur ein äußeres Team leiten – sondern auch sein Inneres Team (Schulz von Thun, Ruppel & Stratmann 2000).

Es ist wichtig die Anwendungskontexte Coaching und Psychotherapie beim Inneren Team zu unterscheiden. Dabei hilft die folgende Tabelle von Kumbier.

Coaching

Psychotherapie

Ziel

Klärung, Kompetenzerwerb

„Heilung“, traumatisierte Anteile in die Gegenwart holen

Hauptansprechpartner

Erwachsene Anteile

Verletzte (kindliche) Anteile und andere Wächter

Arbeitsweise/ Ziel

Zielorientiert

Prozessorientiert

Bezugspunkt

Gegenwart und Zukunft

Gegenwart und Vergangenheit

Analogie

Arbeitsteam

Familie

Umgang mit kindlichen Anteilen

Was braucht dieser Anteil, um…? Zielorientiert, kognitive Arbeit, keine Vertiefung

Vertiefen, erkunden, bergen

Arbeitsweise

Arbeit am Blatt (Aufstellung Team), vertiefung auf der äußeren Bühne, keine biografische Vertiefung

Arbeit auf allen Bühnen, Intensive Arbeit in der Imagination, Vertiefende biografische Arbeit

Tabelle 1: Unterschied Coaching und Psychotherapie (Kumbier 2013: S. 229)

Das Innere Team in der Psychotherapie

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3 Das Modell des Inneren Teams 3.1

Was genau ist das Inneren Team?

Um sich die Komplexität des Inneren Teams vorstellen zu können, wird es im Folgenden vereinfacht am Beispiel einer Fußballmannschaft erklärt. In der Fußballmannschaft gibt es einen Trainer der für die Ordnung, die Gerechtigkeit, die Motivation und die Leistung der Spieler verantwortlich ist. Außerdem muss er Unstimmigkeiten und Streitereien klären, schlichten, verhindern und gegebenenfalls auch trösten, sodass die Mannschaft optimal funktionieren kann. Jeder der Feldspieler ist eine eigene Persönlichkeit mit verschiedenen Vergangenheiten, Erlebnissen, Sorgen, Bedürfnissen und Problemen. Der Trainer ist im übertragenen Sinne „das Oberhaupt“ und die Spieler sind die zuvor erwähnten Anteile in uns. Zusammen bilden Sie unser Inneres Teams. Jeder Mensch hat also ein Inneres Team, das bei jeder Entscheidung, in jedem Konflikt und in jeder denkbaren und undenkbaren Situation agiert, interagiert, reagiert und miteinander kommuniziert. Dabei kann es zu unüberwindbaren Konflikten oder Blockaden kommen, was daran liegt, welche Anteile in uns vorhanden sind. Die folgende Abbildung zeigt, ein exemplarisches Team eines Patienten.

Abbildung 1: Allgemeines Beispiel eines Inneren Teams (Kumbier 2013: S.23)

Das Innere Team in der Psychotherapie 3.2

Seite 5

Welche Innere Anteile gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Anteilen in uns, wie ein Oberhaupt, erwachsene und kindliche Anteile. Das Oberhaupt und andere innere Teammitglieder sind ein natürlicher Bestandteil unserer gesamten Psyche. Sie sind

keinesfalls

gleichzusetzen

mit

Personen

einer

multiplen

Persönlichkeitserkrankung. Im Folgenden werden einzelne Anteile genauer erklärt. Das Oberhaupt: Das „Oberhaupt“ ist ein Begriff den Dagmar Kumbier bevorzugt genutzt hat. In anderen Kontexten werden für das „Oberhaupt“ andere Namen verwendet. Schulz von Thun hat das „Oberhaupt“ als das „Ich“, Richard Schwartz als „Selbst“ und Luise Reddemann als „Erwachsene von heute“ bezeichnet. Bei allen Bezeichnungen wird davon ausgegangen, dass jeder eine Instanz in sich zur Verfügung hat, die es ihm erlaubt, in voller Verantwortung sein Erleben und Verhalten zu steuern. Wichtig ist nun, dass mit der Metapher „Oberhaupt“2 entscheidende Phänomene beschrieben werden können, die für die psychische Dynamik von zentraler Bedeutung sind. Beispielsweise hat bei Schulz von Thun (Kommunikationspsychologie) das Oberhaupt die Funktion eines guten Chefs. Bei Richard Schwartz hingegen (Kontext innere Familie) wird das Oberhaupt eher als Elternfunktion verstanden. Dort besteht seine Aufgabe darin zu schützen zu trösten und verletzte Anteile in Sicherheit zu bringen. Für die Psychotherapie sind diese elterlichen Aufgaben des Oberhaupts von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund ist das Oberhaupt ein unverletzter Anteil von uns, der die anderen Anteile völlig wertfrei sieht und deren Bedürfnisse und Verletzungen vorbehaltlos

2

annimmt.

Erstaunlicherweise

wurde

selbst

bei

schwer

Im weiteren Verlauf der Hausarbeit wird der Begriff „Oberhaupt“(Kumbier 2013) stellvertretend

für das „Ich“ (Schulz von Thun 2008), das „Selbst“ (Schwartz 1997) und die „Erwachsene von heute“ (Reddemann 2011) verwendet.

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traumatisierten Klienten mit therapeutischer Begleitung ein unverletztes Oberhaupt gefunden, unabhängig der Ursache (Unfall, schwere körperliche Erkrankung, körperliche und sexualisierte Gewalt, mangelnde Fürsorge, negative Beelterung, etc.) der Traumatisierung. Folglich bedeutet dies, wenn eine Person in eine verletzende Situation kommt, mit der das Oberhaupt nicht unverletzt bleibt, dissoziiert das Oberhaupt einen verletzten

Anteil.

Dieser

Anteil

hat

nun

verständlicherweise

ein

Vertrauensproblem mit dem Oberhaupt. Den Schutz und die Fürsorge wie dieser dissoziierte Anteile es sich von dem Oberhaupt gewünscht hätte, hat er nicht bekommen. Die Folge ist, dass viele verletzte Anteile in gewissen Situationen sich gegen das Oberhaupt auflehnen und/ oder gar keine Rücksicht darauf nehmen, so dass sie das Oberhaupt mit ihrer Verletzung und Emotionen überdecken und/ oder überfluten. An dieser Stelle wäre die Aufgabe des Therapeuten das Oberhaupt zu finden, da dieses der zentrale Ansprechpartner ist. Erwachsene Anteile: Neben dem Oberhaupt gibt es auch noch erwachsene Anteile. Diese argumentieren und agieren in der Gegenwart und haben einen realistischen Blick auf die Welt, auch wenn sie aufgrund verschiedener Wertevorstellungen, Zielen und Anliegen eine ganz bestimmte Perspektive einnehmen. Kindliche Anteile: Des Weiteren gibt es noch „freie und verletzte Kinder“ in uns. Die „freien Kinder“ können beispielsweise abenteuerlustige, kreative, vergnügte oder lustvolle Innere Teammitgliederkinder sein. Die „verletzten Kinder“ sind aus einer Verletzung heraus im Kindesalter entstanden. Die Angst der verletzten Kinder wird nicht von der gegenwärtigen Realität gespeist. Das verletzte Kind ist Folge dessen auch nur so alt wie die Person bei der Entstehung der Angst war. Wichtig für die Therapie ist es darauf zu achten, dass wenn ein verletztes Kind entdeckt wird, ich die Ansprache diesem kindlichen Anteil anpasst. Dies hat den Hintergrund, dass das Kind die Erwachsenenlogik nicht verstehen würde.

Das Innere Team in der Psychotherapie

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Die Abbildung zwei zeigt ein mögliches bildhaftes Beispiel vom Oberhaupt mit den erwachsenen und kindlichen Anteilen.

Abbildung 2: Oberhaupt mit freien/ verletzten Kindern und Erwachsenen (Kumbier 2013: S.26)

Als letztes gibt es noch die sogenannten „Huckepack Kinder“ (Kumbier 2013). Diese sind verletzte Kinder die sich hinter vermeintlich Erwachsenen, sogenannten „Wächtern“, verstecken. Das bedeutet, dass diese „Wächter“ sich erwachsen verhalten, dieses Verhalten aber aus einer kindlichen Motivation genährt wird. Hierzu möchte ich Ihnen ein Beispiel zitieren: „Herr Rohlfs liebt seine Arbeit und ist beruflich sehr erfolgreich. Allerdings neigt er dazu, chronisch zu viel zu arbeiten, und es gelingt ihm nicht, Beruf und Privatleben in eine gute Balance zu bringen. In einer Coaching-Sitzung wird ihm klar, dass hinter dem >kompetenten FachmannSelbstzweifler< versteckt, der sehr unsicher ist, ob er wirklich etwas kann und ob er etwas wert ist. Die Erfolge des >Fachmann< entlasten diesen

Selbstzweifler

kurzfristig,

beruhigen

ihn

allerdings

nicht

nachhaltig.“ (Kumbier 2013: S. 28) Die Scheinerwachsenen in uns agieren sehr unnachgiebig und unbeweglich, so dass oft kein Verhandlungsspielraum für Diskussionen besteht. Die Huckepack Dynamik ist eine konstruktive Lösung, weil das Kind geschützt ist und trotzdem zu seinem Recht kommt. Diese Dynamik ist jedoch auch kraftraubend und sehr instabil. Wird das Kind von außen getriggert, kann es sein, dass die Gefühle

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des verletzten Kindes aus dem Hintergrund in den Vordergrund drängen. Da diese Gefühle dem Klienten nicht bewusst sind, kommen diese für ihn meist aus dem Nichts und können ihn mit enormer Wucht überfluten.

4 Inneres Team in der Psychotherapie Zu aller erst versucht man mit dem Klienten eine Aufstellung des Inneren Teams zu machen. Wichtig an dieser Stelle ist, dass der Klient die Arbeit übernimmt. Der Therapeut malt die Teammitglieder erst auf ein Blatt wenn der Klient und der Therapeut sich sicher sind, dass der Anteil richtig dargestellt werden kann. Damit ist gemeint welchen Gesichtsausdruck der Anteil haben soll, ob männlich oder weiblich, ängstlich oder fröhlich und welchen Namen er bekommt. Der Therapeut begleitet diesen Prozess durch Fragen und Spiegeln. Anschließend werden Dynamiken in das Team eingearbeitet. Wer unterdrückt oder behindert wen, wo könnten versteckte Huckepack Kinder sein, etc. Bei der Aufstellung können bereist erste Blockaden entdeckt werden. Um mit dem aufgestellten Inneren Team zu arbeiten und mögliche weitere versteckte Blockaden zu entdecken und diese auflösen zu können, werden an dieser Stelle exemplarisch zwei verschiedene Methoden im Kurzen vorgestellt: 1. Der Klient arbeitet in seiner eigenen Vorstellung (Imagination). Indem er als Oberhaupt verschiedene Teammitglieder anspricht um heraus zu finden was genau das Problem ist. 2. Der Therapeut und der Klient gehen auf eine „äußere Bühne“. Auf dieser „äußeren Bühne“ führt der Therapeut mit dem Klienten zusammen in Form

eines

Rollenspiels

Teile

der

Innere

Konstellation

der

Teammitglieder durch. Darin versetzt der Klient sich gedanklich und räumlich (mehrere Stühle im Raum) in eine Innere Person und übernimmt deren Position in der Inneren Dynamik. In der ersten Variante leitet der Therapeut den Patienten passiv, da er das Gespräch im Inneren des Klienten ja nicht mitbekommt. Bei der zweiten Methode ist der Therapeut aktiv in das Geschehen involviert und agiert als stellvertretendes Oberhaupt oder Beobachter, der spiegelt und sinngemäß wiederholt was der Klient gerade erlebt.

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5 Chancen und Risiken 5.1

Risiken

Die Imagination ist ein mächtiges Therapieinstrument das nur von erfahrenen Therapeuten genutzt werden sollte. Jedoch besteht auch bei der zweiten Methode die Gefahr einer Re-traumatisierung durch Überflutung oder Überforderung. Darum ist es wichtig eine sehr langsame Vorgehensweise und eine gute Anleitung durch den Therapeuten zu beachten. Der Klient muss die Möglichkeit bekommen sich der Blockade, dem Trauma oder dem Problem langsam zu nähern und sich gegebenenfalls eine Ausweichstrategie zu erarbeiten. 5.2

Chancen

Mit der Aufstellung des Inneren Teams bekommt der Klient die Chance noch nicht entdeckte oder versteckte Blockaden oder Zusammenhänge zu erkennen und sie aktiv anzugehen. Zudem kann der Klient sein eigenes Tempo bestimmen, ohne dabei eine Überforderung zu erfahren.

6 Fazit Zuerst stieß ich persönlich im Bereich Coaching und Führungskräftetraining auf dieses Thema. Damals empfand ich das Innere Team auf Grund der Durchführung als Rollenspiel eher unangenehm. Die Thematik jedoch hilfreich. Als ich mich dieses Jahr intensiver und fachlicher mit dem Thema „Inneres Team“ im Rahmen der Hausarbeit und zu Weiterbildungszwecken beschäftigt habe, stieß ich für mich selbst auf erstaunliche Hintergründe und Aha-Effekte. Die Arbeit mit dem Inneren Team ist hochspannend und gleichzeitig immer wieder überraschend. Es ist eine Methode mit der man sanft auf den Klienten eingehen kann, gleichzeitig viele Informationen und Hintergrundwissen über die Historie des Klienten bekommt und sich dabei enormes Lösungspotential ergibt. Dieses Thema ist hoch komplex und vielfältig. Aus diesem Grund konnte in der Hausarbeit nur ein Überblick zu der Thematik gegeben werden. Auf genauere

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Beispiele gerade im Bereich der Traumatherapie, welche ein zentrales Thema in dem Zusammenhang darstellt, habe ich demnach verzichtet. Da das Innere Team sehr interessant ist und viele Möglichkeiten bietet, sollte es aus meiner Sicht in jeden Therapeutenkoffer gehören. Es wird mit Sicherheit einen beträchtlichen Anteil meiner zukünftigen Arbeit mit Klienten einnehmen. Mir ist bewusst, dass dieser Therapieansatz nicht bei jedem Klienten möglich ist, so werde ich doch diese „Innere Aufstellung“ im Gespräch mit den Klienten immer im Hinterkopf behalten, da ich der Meinung bin, dass diese eine wichtige Rolle spielt um mögliche Zusammenhänge zu erkennen.

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Literatur Dilling, Horst (Hg.) (2014): Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F), Klinisch-diagnostische Leitlinien. 9. Aufl., unter Berücksichtigung der Änderungen entsprechend ICD-10-GM 2014. Bern: Huber. Kumbier, Dagmar (2013): Das Innere Team in der Psychotherapie. Methodenund Praxisbuch. 1. Aufl. Stuttgart: Klett-Cotta (Leben lernen, 265). Reddemann, Luise (2011):Imagination al heilsame Kraft. Zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren.17. Aufl.2013, Stuttgart; Klett-Cotta Schulz von Thun , Friedemann (2008):Ein paar Gedanken über >Lösungen< au kommunikationspsychologischer Sicht. In: Schulz von Thun, F.& Kumbier, D. (HRSG):

Impulse

für

Beratung

und

Therapie.

Reinbek:

Rowohlt,

Kommunikationspsychologische Miniaturen 1 Schmidt, Gunther (2000): Konferenzen mit der inneren Familie. In: Hesse, P.U. (HRSG): Teilearbeit: Konzepte von Multiplizität in ausgewählten Bereichen moderner Psychotherapie. Heidelberg: Carl Auer. Schwartz, Richard C.(1997): Systemische Therapie mit der inneren Familie, 4. Auflage 2003. Stuttgart: Klett-Cotta Watkins, John G. & Watkins, H.(2003): Ego-States-Theorie und Therapie. Ein Handbuch 1997. Heidelberg: Carl Auer

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Versicherung und Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Hausarbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe. Verwendete Informationen aus dem Internet werden der Kursleitung auf Verlangen vollständig im Ausdruck zur Verfügung gestellt.

Waldkirch, den 16.08.2014 (Ort, Datum)

(Unterschrift, Sascha Hermann)