Das Dutzend ist voll Erneut Rekord-Beteiligung beim Lehrgang „Geprüfter Fachberater für PSA“

Arbeitsschutz

Bereits im vergangenen Jahr berichtete die Fachgruppe PSA von einer Rekord-Beteiligung. 36 Teilnehmer hatten sich zum Seminar angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass der zwölfte Fachberater Lehrgang diesen Rekord noch einmal toppen sollte. Die Nachfrage überstieg das Angebot deutlich. Die hochwertigen Vorträge im Programm wurden den hohen Erwartungen der Teilnehmer auch in diesem Jahr gerecht. – VTH –

92 teten die Teilnehmer im ersten Teil der Veranstaltung vom 20. bis 25. März fünf Fachvorträge namhafter Hersteller aus dem Bereich der PSA. Händler? Hersteller? Wer muss haften?

Verantwortung und Haftung – Karl-Heinz Noetel klärte auf

Da im vergangenen Jahr nur 36 von insgesamt 50 eingegangenen Anmeldungen berücksichtigt werden konnten, hatte die Fachgruppe für die ­diesjährige Veranstaltung bereits für entsprechende Kapazitäten gesorgt. Insbesondere, da auch in diesem Jahr Technische Händler, die nicht Mitglied im VTH sind, die Möglichkeit hatten, freigebliebene Seminarkontingente zu nutzen und am Seminar teilzunehmen. Die Nachfrage aus den Reihen der VTH-Mitglieder war jedoch weit größer als erwartet. So meldeten sich 38 Teilnehmer aus 22 VTHMitgliedshäusern zum Seminar an. Um die Kapazitäten nicht zu sprengen, konnten lediglich zwei Technische Händler, die nicht Mitglied im VTH sind, zur Veranstaltung zugelassen werden. Insgesamt machten sich also 40 Teilnehmer auf den Weg zum

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„Geprüften Fachberater für Persönliche Schutzausrüstungen“. Eine absolute Rekord-Beteiligung. Und ein positives Signal, dass das Interesse und der Bedarf an diesem Seminar auch nach 14 Jahren ungebrochen sind. Die große Nachfrage und die hohe Akzeptanz des Seminarangebots der Fachgruppe freute natürlich auch Karl-Heinz Noetel, Leiter des DGUV Fachausschusses PSA, der bereits an der Konzeption der Veranstaltung mitgewirkt hatte und den Lehrgang seitdem begleitet und unterstützt. Die Veranstaltung im relexa Hotel, Bad Salzdetfurth, begann in bekannter Manier am Sonntagabend mit der ­Begrüßung der Teilnehmer durch den Assistenten der VTH-Geschäftsführung Dirk Beckmann. Neben Vorschriften, Regeln und Normen erwar-

Seit 1997 bildet die umfassende zweitägige Einführung in das Gebiet der Vorschriften, Regeln und Normen im Bereich der PSA den Auftakt der Veranstaltung. Von dieser guten Tradition sollte auch in diesem Jahr nicht abgewichen werden. Sozusagen als „Schirmherr“ der Veranstaltung ließ es sich Karl-Heinz Noetel trotz randvollem Terminkalender auch beim zwölften Seminar nicht nehmen, diesen wichtigen Part selbst zu übernehmen. Wie gewohnt gelang es ihm, den theoretischen Stoff praxisnah und gewürzt durch viele Anekdoten und Erfahrungsberichte zu vermitteln, was die zwei Tage zu einem überaus kurzweiligen Unterfangen für die Teilnehmer machte. Besonders heiß diskutiert wurde auch dieses Mal das Thema „Verantwortung und Haftung des Technischen Handels“, in dem Noetel erläuterte, wann auch der Händler als Hersteller oder Quasi-Hersteller gelten kann und sich mit dem Thema Haftung auseinandersetzen muss. Auch die Frage, inwieweit der Fachberater bei Beratungsleistungen haftbar ist und wie er sich absichern kann, wurde von Noetel umfassend erläutert. Gerade im Bereich der Persönlichen Schutzausrüstungen, in dem es für den Anwender im wahrsten Sinne des Wortes um „Leib und Leben“ gehen kann, ist dieses Thema für den Handel wichtig und nicht zu vernachlässigen. Die Ausführungen zeigten

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93 Wie Atmungsaktivität funktioniert, zeigte der „Handschuhtest“

einmal mehr, wie wichtig kompetente Beratung ist. Und zwar nicht nur für den Anwender, sondern auch für den Arbeitsschutz-Spezialisten. Der Ausflug in die Welt der Normung brachte den Teilnehmern darüber hinaus interessante Einblicke in die Entstehung dieser Schriftwerke, die ihnen im Laufe der produktspezifischen Vorträge noch häufig begegnen sollten. Schutz- und Warnkleidung „praktisch“ demonstriert Die folgenden Themenblöcke führten die Teilnehmer in die Praxis. Am Mittwoch standen die Themen „Wetterschutzkleidung“ und „Schutz- und Warnkleidung“ auf dem Programm. Rainer Glaesemer, Gore, Putzbrunn, startete mit den Teilnehmern in den Tag und brachte ihnen das Gebiet der Wetterschutzkleidung näher. Natürlich durften Informationen zu den ­relevanten Normen, verschiedenen Prüfverfahren und das Wissen über die unterschiedlichen Materialeigenschaften ebenso wenig fehlen wie der bekannte Handschuhtest, mit dem er den Teilnehmern den Begriff der „Atmungsaktivität“ anschaulich am eigenen Leib demonstrierte. Selbst Hand anlegen mussten die Technischen Händler auch als es darum ging, die Merkmale hochwertiger

Wetterschutzkleidung bei zwei oberflächlich identischen Jacken zu erkennen. Oft haben schon kleine Unterschiede in der Konstruktion große Wirkung auf die Funktionalität. Mit reichlich praktischen Beispielen und Versuchen war auch der darauf folgende Vortrag von Joachim Geyer, Kübler, Plüderhausen, gewürzt. Die Teilnehmer bekamen Einblicke in das vielfältige Spektrum der Schutz- und Warnkleidung und lernten neben den relevanten Normen auch die zuge­ hörigen Prüfverfahren kennen. Heiß ging es dann im Außenbereich her: Welches Material sich für flammenhemmende Schutzkleidung eignet und welches nicht war für die Teilnehmer spätestens nach dem Beflammen verschiedener Stoffproben mit einem Bunsenbrenner klar. Als besonderes Highlight führte Geyer den Händlern eine Staubexplosion vor, die er mit einem sehr feinen Kinder-Tee erzeugte. Die beeindruckende Explosion machte den Teilnehmern klar, wie wichtig die richtige PSA im Bereich des Explosionsschutzes ist. Dabei waren die Händler bei ihrem in der Feuerwehr aktiven Referenten natürlich über die gesamte Zeit sicher aufge­hoben.

Schutzausrüstungen am Donnerstag erwartete. Referent Steve Marnach aus dem Hause DuPont, Luxemburg, brachte den Händlern zunächst die unterschiedlichen Materialien, die zur Herstellung von Schutzanzügen verwendet werden, näher und erläuterte die Vor- und Nachteile sowie die verschiedenen Einsatzbereiche. Auch die relevanten Normen, Typenklassen und Prüfverfahren standen auf dem Programm. Besonders interessant war es für die Händler zu erfahren, dass in vielen Verfahren lediglich das Material und nicht der gesamte Anzug mit Nähten und Reißverschlüssen geprüft wird. Daher können Anzüge mit einer bestimmten Leckage nach Norm durchaus als „dicht“ gelten. Der traurige Vorfall im Atomkraftwerk Fukushima 1 in Japan gab Marnach die Gelegenheit, die Teil­nehmer da-

Rekordbeteiligung – die 40 angehenden PSA Fachberater

„Chemikalien- und Säureschutzkleidung“ war das Thema, das die angehenden Fachberater für Persönliche

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94 Es ging heiß her beim 12. „Geprüften Fachberater für PSA“

PSA gegen Absturz – Referent Michael Kuck ­zeigte, worauf es ankommt

für zu sensibilisieren, was unter dem Begriff „Schutz gegen radioaktive Partikel“ zu verstehen ist. Häufig werde fälschlicherweise angenommen, dass ein so klassifizierter Schutzanzug auch vor Strahlung schütze. Dies sei jedoch, so betonte Marnach eindringlich, in keinster Weise ge­geben. Auch die Unterschiede von Penetra­ tion und Permeation sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf den Schutzanzug wurden beleuchtet. Wichtige Informationen, wenn beim

Die Themen im Überblick Haftung, Vorschriften und Normen Referent: Karl-Heinz Noetel Leiter des DGUV Fachausschusses PSA, Wuppertal Wetterschutzkleidung Referent: Rainer Glaesemer W. L. Gore & Associates GmbH, Putzbrunn Schutz- und Warnkleidung Referent: Joachim Geyer Paul H. Kübler Bekleidungswerk GmbH & Co. KG, ­Plüderhausen Chemikalien- und Säureschutzkleidung Referent: Steve Marnach DuPont de Nemours s.à.r.l. Personal Protection, ­Luxemburg Kopfschutz Referentin: Ninon Heimann Voss-Helme GmbH & Co. KG, Burgwedel PSA gegen Absturz Referent: Michael Kuck M•A•S GmbH, Drolshagen

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Umgang mit kritischen Materialien die Beratungskompetenz des Technischen Handels gefragt ist. Den Abschluss bildete ein umfassender Lehrfilm zum richtigen An- und Ablegen eines Chemikalienschutzanzuges, mit dem das Auge der Teilnehmer für die Fehlerquellen im täglichen Einsatz dieser PSA beim Kunden geschärft wurde. Der interessante Tag endete mit einem ebenso interessanten Vortrag zum Thema „Kopfschutz“. Referentin Ninon Heimann vom Hersteller VossHelme, Burgwedel, brachte den Teilnehmern das Thema mit einer Vielzahl von Anschauungsobjekten näher. Welche Materialien werden im Bereich Kopfschutz verwendet? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Auf diese Fragen hatte Heimann selbstverständlich eine Antwort und gab den Händlern darüber hinaus einen Einblick in das breite Spektrum von Modelltypen, Innenausstattungen und Zubehörteilen. Natürlich kamen In­ formationen zu den relevanten Normen, den dazugehörigen Prüfverfahren ­sowie der Kennzeichnung und der Haltbarkeit von Kopfschutzprodukten nicht zu kurz. PSA gegen Absturz Den letzten Vortrag der ersten Seminarwoche übernahm wie in den vergangenen Jahren Referent Michael Kuck, M.A.S., Drolshagen, dem es gelang, die Teilnehmer am Freitagmorgen trotz der bevorstehenden Prüfung für sein Thema zu begeistern. Die Auswirkungen falsch ausgewählter oder eingesetzter PSA gegen Absturz ver-

anschaulichte er den Technischen Händlern anhand von kurzen Filmbeiträgen von Falltests mit einem Dummy, die den angehenden Fachberatern sicher im Gedächtnis bleiben. Auch die Bedeutung des richtigen Anschlagpunktes konnte er so eindrucksvoll darstellen. Wieder einmal machte er auf diese Weise klar, warum dieser Bereich der PSA der Kategorie 3 zum Schutz gegen tödliche oder nicht mehr rückgängig zu machende Schäden zugeordnet ist. Kuck demonstrierte darüber hinaus die Besonderheiten der verschiedenen Haltegurte und vermittelte den Teilnehmern Wissen zu den verschiedenen Auffangsystemen, Verbindungsmitteln und deren Anwendungen sowie den relevanten Normen. Lerntest und Blick voraus Am Ende des ersten Seminarteils stand die von den Teilnehmern bereits mit Spannung erwartete einstündige ­Prüfung im Multiple-Choice-Verfahren. Trotz des umfangreichen Stoffes konnten alle Teilnehmer die erste Prüfung bestehen und erzielten im Schnitt 80 % der zu erreichenden Punktezahl. Nach einer gelungenen Seminarwoche freuten sich die Händler zum Ende des ersten Teils bereits auf den zweiten Teil der Veranstaltung, der vom 22. bis 27. Mai in Bad Salzdetfurth stattfinden wird. Dann erwarten sie die Themen Hand- und Armschutz, Schutzhandschuhe aus Leder, Hautschutz, Augenschutz, Gehörschutz, Fußschutz, Schweißerschutz und Atemschutz sowie zwei Spezialblöcke der Berufsgenossenschaft. TH

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Ein Dutzend Seminare – mehr als 27 Dutzend Fachberater 12. VTH-Lehrgang „Geprüfter Fachberater für Persönliche Schutzausrüstungen“ – Teil 2

30 Vom 22. bis 27. Mai 2011 trafen sich die 40 Teilnehmer des Lehrgangs „Geprüfter Fachberater für Persönliche Schutzausrüstungen“ zum zweiten Teil der Veranstaltung in Bad Salzdetfurth. Für die angehenden Fachberater standen Vorträge zu den Themen Handund Armschutz, Schutzhandschuhe aus Leder, Hautschutz, Augenschutz, Gehörschutz, Fußschutz, Schweißerschutz und Atemschutz auf dem Programm. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Doppelvortrag zu den The-

Schutzhandschuhe aus Leder – Bernd Borck erklärt die Grundlagen

men „Orthopädischer Fußschutz“ und „Knieschutz“, der vom verantwortlichen Obmann des DGUV Fachausschusses PSA präsentiert wurde. 

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Von einem Fachberater für Persönliche Schutzausrüstungen erwarten die Kunden, dass er sich mit PSA von Kopf bis Fuß auskennt. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, stand den Teilnehmer des Lehrgangs im zweiten Teil der Veranstaltung mit insgesamt zehn Vortragsthemen erneut ein anspruchsvolles Programm bevor. Wie üblich begann das Seminar bereits am Sonntagabend mit der Begrüßung durch den Assistenten der VTH-Geschäftsführung Dirk Beckmann und einer kurzen Einstimmung auf das bevorstehende Programm. Die Händler erwartete eine Woche voller praxisnaher Vorträge von namhaften Lieferantenhäusern mit einer Fülle von Know-how, mit dem sie zukünftig als Aushängeschild für Beratungskompetenz im Markt agieren können.

Hand- und Armschutz: Materialwahl ist essenziell Handverletzungen stellen nach wie vor die mit Abstand höchste Verletzungshäufigkeit im beruflichen Alltag dar, wenn man nach den offiziellen Zahlen der Berufsgenossenschaften geht. Kein Wunder also, dass für den Bereich „Hand- und Armschutz“ gleich ein ganzer Tag der Seminarwoche zur Verfügung stand. Was bei den unterschiedlichen Typen, den relevanten Normen und den spezifischen Einsatzbereichen der jeweiligen Schutzhandschuhe zu beachten ist, brachte Referent Florian Stolz aus dem Hause KCL in Eichenzell den Technischen Händlern näher. Die Kennzeichnung von Schutzhandschuhen stand ebenso im Fokus wie die dahinter stehenden Prüf-

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31 Atemschutz im Selbstversuch – sitzt die Maske auch richtig?

verfahren. Welche Prüfungen sich hin­ ter den Leistungsindikatoren Schnitt­ festigkeit, Durchstichkraft, Abrieb­ festigkeit und Weiterreißfestigkeit verbergen, war den angehenden Fach­ beratern nach dem Vortrag ebenso klar wie die Bedeutung, die diese Para­ meter für den Einsatzbereich des je­ weiligen Handschuhtyps in der Praxis haben. Auf dem Gebiet der auch eine gehörige Portion Materialkunde nicht fehlen. Auch wenn bei dem einen oder anderen Teilnehmer bei all den Monound Polymeren die Ohren klingelten, machte Stolz deutlich, dass gerade beim Chemikalienschutz die Auswahl des richtigen Handschuhmaterials es­ senziell ist. Denn schließlich geht es in diesem Bereich um PSA der Kategorie 3 und damit um den „Schutz gegen tödliche oder nicht mehr rückgängig zu machende Schäden“. Von Schutzhandschuhen aus Leder zum Hautschutz Das Thema „Hand- und Armschutz“ sollte die Teilnehmer auch am zwei­ ten Seminartag begleiten. Am Diens­ tagmorgen fanden die Teilnehmer den Seminarraum mit zahlreichen Tierhäuten dekoriert vor. Referent Bernd Borck, August Penkert, Mülheim, führte die Händler in 90 ­ ­Minuten in das Spezialgebiet „Schutz­ handschuhe aus Leder“ ein. Obwohl Lederhandschuhe in der günstigen Chinavariante im Markt und bei den Endkunden häufig zu finden sind, ist über die vielfältigen Anwendungs­ bereiche unterschiedlicher Lederarten und deren Eigenarten oft wenig bekannt. Neben der Historie und den speziellen Einsatzgebieten, in denen

heute hochwertige Schutzhandschu­ he aus Leder zum Einsatz kommen, lag daher ein weiterer Fokus auf den Grundlagen der Verarbeitung eines der wohl ältesten Werkstoffe der Menschheit. Anhand der mitgebrach­ ten Tierhäute erläuterte Borck an­ schaulich Begriffe wie „Narbenleder“ oder „Spaltleder“ und brachte glei­ chermaßen Klarheit in das Sprach­ gewirr um Begriffe wie „Nubuk“ oder „Velour“. Zu den Unterscheidungs­ merkmalen von Schweins-, Rinds-, Ziegen- oder Elchsleder konnte er dar­ über hinaus ebenso wichtige Tipps ­geben wie zu den unterschiedlichen Gerbverfahren und Materialkombina­ tionen. Im Anschluss stand das Thema „Haut­ schutz“ auf dem Programm. Hier ging es den Teilnehmern sozusagen an das eigene Leder. Referentin Yvonne Zöllner-Kopschek aus dem Hause Stockhausen, Krefeld, sorgte für eine kompakte Grundlagenvermittlung und sensibilisierte die Teilnehmer für ihr Themengebiet. Natürlich gab es auch in diesem Jahr einen Praxistest, bei dem ein Teilnehmer die Wirksam­ keit von Hautschutzmitteln am eige­ nen Leibe erfahren durfte. Zahlreiche Schaubilder und ein Animationsfilm machten deutlich, wie unsere Haut arbeitet und warum sie so schützens­ wert ist.

Bertram, 3M, Neuss, die Teilnehmer über die verschiedenen Gefahren für das menschliche Auge und die daraus resultierenden Verletzungen sowie die entsprechenden Schutzmaßnah­ men. Selber aktiv wurden die Teilneh­ mer, als es zunächst darum ging, die verschiedenen Gefahrenquellen und -bereiche, die Augenschutz erforder­ lich machen, in Gruppenarbeit her­ auszuarbeiten. Bertram, der zu die­ sem Thema bereits beim allerersten Fachberaterlehrgang referiert hatte, brachte jede Menge Praxiswissen mit und legte besonderes Augenmerk auf die Kennzeichnung von Schutzbrillen und die entsprechenden Prüfverfah­ ren, die hierfür erforderlich sind. Ab­ geschlossen wurde der Vortrag mit einem kurzen Exkurs in das Spezialge­ biet des Korrektionsaugenschutzes. Vernachlässigter Gehörschutz Der Mittwochvormittag stand für die Händler ganz im Zeichen des Themen­ gebiets „Gehörschutz“. Im Gegensatz zu schmerzhaften Verletzungen wird ein Hörschaden am Arbeitsplatz im Er­ „Optische Klasse“? Uwe Bertram klärt auf

Augenschutz: Gefahrenquellen erarbeitet Nach dem Mittagessen erwartete die Technischen Händler das Thema „Augenschutz“. In zwei Seminarblö­ cken á 90 Minuten informierte Uwe

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32 Großes Interesse am Thema Schweißerschutz

leben des Geschädigten mit der Zeit nicht schlimmer sondern immer besser. Subjektiv nimmt er nämlich immer weniger Lärm wahr. Daher wird diese Form der PSA gerne vernachläsDie Themen im Überblick Hand- und Armschutz Referent: Florian Stolz KCL GmbH, Eichenzell Schutzhandschuhe aus Leder Referent: Bernd Borck August Penkert GmbH, Mühlheim/Ruhr Hautschutz Referentin: Yvonne Zöllner-Kopschek Evonik Stockhausen GmbH, Krefeld Augenschutz Referent: Uwe Bertram 3M Deutschland GmbH, Neuss Gehörschutz Referent: Ulrich Mühlberger Sperian Protection Deutschland GmbH & Co. KG, Lübeck Fußschutz Referent: Georg Otten Otter Schutz GmbH, Mühlheim/Ruhr

So wird ein Schuh draus – Georg Otten demonstriert den Aufbau eines Sicherheitsschuhs

sigt, besonders wenn man „nur kurz“ in einen Lärmbereich geht. Wie dramatisch allerdings die Folgen für das menschliche Gehör sein können, ­veranschaulichte Referent Ulrich Mühlberger, Sperian Protection, ­Lübeck, mit zahlreichen Animationen und dem Vorlesen eines speziellen Textes, der die eingeschränkte Wahrnehmung von Tonlauten bei einem Menschen mit Hörschaden simuliert. Von Stöpseln bis zum elektronischen Kapselgehörschutz standen sämtliche Produkttypen auf dem Programm und wurden von Mühlberger ebenso ausführlich erläutert wie die EU-Richt­ linie „Lärm“. Um dem Anspruch PSA von Kopf bis Fuß abdecken zu können, fehlte den Händlern zu diesem Zeitpunkt ein wesentlicher Baustein im Portfolio, der sie im Nachmittagsprogramm ­erwartete. Georg Otten, Otter Schutz, Mülheim, brachte den Händlern die Grundlagen zum Thema

Schweißerschutz Referent: Jürgen Gleim 3M Deutschland GmbH, Kleinostheim Atemschutz Referenten: Oliver Steinmann, Markus Zollinger und Martin Jasper Dräger Safety AG & Co. KGaA, Lübeck Orthopädischer Fußschutz Referent: Andreas Vogt BG Bau, Koblenz, Obmann des SG „Fußschutz“ im FA PSA der DGUV Knieschutz Referent: Andreas Vogt BG Bau, Koblenz, Obmann des SG „Fußschutz“ im FA PSA der DGUV Hautschutz im Test

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„Fußschutz“ näher und zeigte aus wie vielen Einzelteilen ein Sicherheitsschuh besteht und in welchen Arbeitsschritten er gefertigt wird. Natürlich ging er auf die relevanten Normen ein und veranschaulichte die Anforderungen an die unterschiedlichen Schutzstufen indem er den Teilnehmern die Prüfverfahren nach Norm und die zusätzlichen Praxistests der Hersteller darlegte. Schweißer- und Atemschutz Der Donnerstag begann für die Händler mit einem Seminarblock zum Thema „Schweißerschutz“. Jürgen Gleim, 3M, Kleinostheim, informierte die Händler über Anforderungen und ­Lösungen im Bereich von Schweißerschutzschilden, -schirmen und -helmen. Dabei zeigte er die Historie von der rußgeschwärzten Glasplatte bis hin zu hochmodernen Schweißerschutzprodukten auf und erklärte, vor welchen Gefahren es sich bei Schweißarbeiten zu schützen gilt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Funktionsweise von automatisch abblendenden Schweißerschutzfiltern und Gebläseatemschutz. Mit diesem Ausblick leitete Gleim bereits zum folgenden Thema über, denn mit drei Seminar­ blöcken erwartete die Teilnehmer im Anschluss der zweitgrößte Vortragsblock der Seminarwoche zum Thema „Atemschutz“. Die Referenten Oliver Steinmann, Markus Zollinger und Martin Jasper aus dem Hause Dräger Safety, Lübeck, hatten für die Händler einen entsprechend umfangreichen und interessanten Vortrag vorbereitet. Das Trio nahm die Gruppe mit auf

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33 Die 40 frischgebackenen „Geprüften Fachberater für PSA“

eine Reise von einfachen partikelfil­ trierenden Halbmasken über Halbund Vollmasken mit verschiedenen Filtertypen sowie Atemschutzgeräten zur Selbstrettung bis hin zu schwerem Atemschutz. Natürlich standen die entsprechenden Normen und gesetz­ lichen Anforderungen ebenso auf dem Programm wie die richtige Aus­ wahl von Atemschutzgeräten bei ver­ schiedenen Gefahrensituationen. Wer Atemschutz verkauft, sollte auch wis­ sen wie man Atemschutz trägt. So wurde das richtige Anlegen einer par­ tikelfiltrierenden Halbmaske geübt. Mutige Freiwillige hatten darüber hi­ naus die Gelegenheit, eine Vollmaske oder Gebläseatemschutz anzupro­ bieren. Die gehörige Portion Praxis machte den Teilnehmern sichtlich Spaß. Sonderblock des Fachausschusses PSA Nachdem das Seminar im ersten Teil der Veranstaltung mit einem Vor­ tragsblock des Fachausschusses PSA (FA PSA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gestartet war, lagen die abschließenden bei­ den Vortragsthemen am Freitagmor­ gen vor der Prüfung des zweiten Se­ minarteils erneut in den Händen des Ausschusses. Im Gegensatz zum üb­ rigen Seminarprogramm wird diese Seminareinheit genutzt, um stetig wechselnde aktuelle Themen aus der Arbeit des Ausschusses zu prä­ sentieren, die für den Technischen Handel besonders relevant sind. Für den 12. Lehrgang standen die The­ men „Orthopädischer Fußschutz“

und „Knieschutz“ auf dem Pro­ gramm, die beide von Andreas Vogt, Obmann für das Sachgebiet Fuß­ schutz, präsentiert wurden. Einen besonderen Schwerpunkt legte er dabei auf das Erlöschen der Baumus­ terprüfbescheinigung in beiden Be­ reichen sobald Änderungen am ur­ sprünglichen Produkt vorgenommen werden. Im Fußschutz be­ trifft dies besonders das Einlegen von orthopä­ dischen oder sonstigen Sohlen, die nicht mit dem entsprechenden Schuh geprüft wurden. Auch im Bereich des Knieschutzes wies er auf diese Prob­ lematik hin, wenn bei Kombinationen von Knie­ schutz und Berufs-/ Schutzkleidung Produkte von unterschied­lichen Herstellern zusammenge­ fügt werden. Darüber hin­ aus erfuhren die Händler alle wichtigen Informatio­ nen in Bezug auf die Nor­ mung in diesen Bereichen der PSA.

der „Geprüften Fachberater für Per­ sönliche Schutzausrüstungen“ im Handel erhöht sich mit dem 12. Lehr­ gang somit auf stolze 331 Personen. Der VTH gratuliert allen 40 Teilneh­ mern zu ihrem erworbenen Zertifikat und den beteiligten Mitgliedsunter­ nehmen und Handelshäusern zu ih­ ren tüchtigen Mitarbeitern.  TH

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Erfolgreiches Endergebnis Auch am Ende des zweiten Seminarteils erwartete die Teilnehmer eine einstün­ dige Prüfung im MultipleChoice-Verfahren. Allen Teilnehmern gelang es, das umfangreiche Pensum zu meistern und die Prü­ fung zu bestehen. Die Zahl

around the clock

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