Aktivgruppe – was ist das? Kurz gesagt:

Eine Aktivgruppe ist eine Gruppe von GewerkschafterInnen, die sich trifft, um sich fÜr und in der Gewerkschaft zu engagieren. Es gibt viele Mitglieder, die sich ehrenamtlich in der Gewerkschaftsbewegung betÄtigen wollen, die gesellschaftspolitisch etwas bewegen wollen und sich auch au¿erhalb der Betriebe engagieren wollen – Aktivgruppen sollen diesen Personen einen Raum bieten und das Engagement ermÖglichen.

Hintergrund:

Wie ist es nun zu der Idee gekommen, Aktivgruppen im ¶GB O¶ zu installieren und dieses Projekt zu starten?

Ausbildung – und dann?

Jedes Jahr beenden viele aktive GewerkschafterInnen eine gewerkschaftsinterne Ausbildung. Oft erleben wir, dass sich die AbsolventInnen auch nach der Ausbildung noch engagieren wollen. FÜr BetriebsrÄtInnen, JugendvertrauensrÄtInnen und PersonalvertreterInnen gibt es diese MÖglichkeit in den Gremien des ¶GB und der Gewerkschaften. FÜr Mitglieder ohne gewÄhlte Funktionen gibt es nur wenig Angebot. Wenn also ein engagiertes Mitglied kommt und sagt „Ich mÖchte mitarbeiten“ gibt es derzeit noch keine Strukturen, die dies ermÖglichen. Mit dem Ansatz Aktivgruppen wollen und mÜssen wir das Ändern. Im Vordergrund steht dabei ein Prinzip: in den neu zu bauenden Strukturen sollen die Aktivgruppen eine ErgÄnzung und Erweiterung sein.

Engagement, aber wie?

ZusÄtzliches Angebot

Ziele der Arbeit von Aktivgruppen Gesamtziel:

Jede Aktivgruppe setzt sich eigene Ziele und Arbeitsbereiche (z.B. Informationsveranstaltungen und Aktionen zum Thema „Schluss mit der SonntagsÖffnung im Handel“). ZusÄtzlich dazu gibt es jedoch Gesamtziele, die wir, der ¶GB O¶, mit der EinfÜhrung der Struktur „Aktivgruppen“ verfolgen: o Aktivierung der 250 000 Mitglieder in OberÖsterreich o Bildung eines gewerkschaftlichen Netzwerkes o Informationsfluss bis an die Basis der Gewerkschaftsbewegung o StÄrkung der Gewerkschaftsbewegung durch Ehrenamtlichkeit o Reflexion des eigenen politischen Engagements o Organisierung weiterer Betriebe und die Mitarbeit in den Betrieben als BetriebsrÄtInnen, JugendvertrauensrÄtInnen, PersonalvertreterInnen o Mitgliederzuwachs

Arbeitsweise und Struktur Kern der Struktur:

Kern der Struktur sind die Aktivgruppen – diese bilden sich in einer Einheit, in der es von den Mitgliedern selbst als sinnvoll erachtet wird. Beispiele sind hier die Aktivgruppe Gmunden (im Bezirk), Aktivgruppe HÖrsching (Ort, Gemeinde, Stadt), Aktivgruppe Linz-SÜd (Stadtteile) oder die Aktivgruppe einer Firma (im Betrieb).

Treffen:

Die Aktivgruppe organisiert sich selbst regelmÄ¿ige Treffen – die AbstÄnde und die Termine legt die Gruppe selbst fest. Wichtig ist, den richtigen Weg zu finden zwischen einer ¼berforderung durch zu hÄufige Treffen und einem zu lockeren Umgang mit den Terminen, da darunter die Gruppendynamik leiden kann. Bei diesen Treffen geht es im Generellen um vier Bereiche: Lebensreflexion (wie geht es mir in meiner Arbeit, in meinem gewerkschaftlichen Umfeld? – Austausch), Politische Analyse (in welchen Politikfeldern sehen wir als gewerkschaftliche Gruppe einen Handlungsbedarf?), Weiterbildung (welche Weiterbildung brauchen wir?), StÄrkung der Bewegung (durch Aktionen und Sichtbarwerden in der eigenen Einheit). Die Aktivgruppe soll kein in sich geschlossenes Gremium sein, der Einstieg neuer MitarbeiterInnen soll mÖglich sein.

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LeiterInnen:

In jeder Gruppe sollen zwei Personen (im Idealfall Mann und Frau) die Funktion der Leitung Übernehmen. Diese haben vor allem die Aufgabe, die organisatorischen TÄtigkeiten zu Übernehmen, Kontakt zum ¶GB O¶ zu halten und den regelmÄ¿igen Reflexionsprozess in der Gruppe zu leiten. Der ¶GB O¶ organisiert sog. AktivgruppenleiterInnen-Treffen, bei denen es um Organisatorisches, Tipps und Tricks, Handwerkszeug, aber auch um Austausch geht. Diese Treffen sollen mindestens viermal pro Jahr stattfinden. Weiter Infos dazu im nÄchsten Kapitel: „Rollen- und Aufgabenbeschreibung“.

Rollen- und Aufgabenbeschreibung Aktivgruppen:

LeiterInnen:

Kurz zusammen gefasst, mÖgliche Aufgaben der Aktivgruppen: o regelmÄ¿ige Treffen (im Idealfall: monatlich) o Kontakt zu Mitgliedern – Mitgliederwerbung o Engagement und Dauerhaftigkeit o Ideen entwickeln und umsetzen o Reflexion des politischen Engagements und des eigenen Arbeitsumfelds o AktivitÄten organisieren o Weiterbildung organisieren o Vernetzung mit anderen Aktivgruppen und anderen Organisationen FÜr o o o o o o o o o o o o o

¶GB O¶ – Koordination

Coaches:

die Aktivgruppen-LeiterInnen ergeben sich folgende Aufgaben: Verbindungsglied zwischen Aktivgruppe/Coaches/Koordinationsstelle GrÜndung von Aktivgruppen Informationsfluss Organisatorische TÄtigkeiten (Raum, Einladungen, Termine, etc.) Motivation der aktiven Mitglieder und mÖglicher neuer Mitglieder Reflexion des politischen Engagements mit den Aktivgruppen-Mitgliedern Kontakt zu den zustÄndigen Bezirkssekretariaten und zur Koordinationsstelle des ¶GB O¶ – Bericht Über TÄtigkeiten Vernetzung mit anderen Aktivgruppen Teilnahme an den AktivgruppenleiterInnen-Treffen Gewerkschaftliche Rahmenbedingungen und Rahmen der Aktivgruppe FÜr FrauenfÖrderung, fÜr Menschenrechte, gegen Rassismus Vermittlung der gewerkschaftlichen Grundidee Entwicklung und Belebung einer ArbeiterInnenkultur

Die Koordinationsstelle im ¶GB O¶, Bereich Bildung und Zukunftsfragen, Übernimmt folgende TÄtigkeiten: o Vergabe von Ideen und AuftrÄgen o Kontakt zu den Aktivgruppen und den AktivgruppenleiterInnen o Organisation der AktivgruppenleiterInnen-Treffen o Verbindung und Kontakt zu den ¶GB-Strukturen o Organisatorische, ideelle und logistische UnterstÜtzung o Vernetzung unter den Aktivgruppen o Organisation des Coaching und der Weiterbildung der AktivgruppenleiterInnen o Organisation von Angeboten im Sinne von MultiplikatorInnen-Bildung (v.a. in den Bereichen Reflexion, Gruppen leiten/fÜhren, Aktionsplanung, etc.) o Sammlung und Weitergabe von Informationen o Bereitstellung der Infrastruktur FÜr die Begleitung der LeiterInnen werden Coaches zur VerfÜgung gestellt. Dieses Angebot ergeht an alle, die eine Leitungsfunktion Übernehmen wollen. Die Coaches Übernehmen die Aufgaben: o Reflexion des Prozesses o Motivation o Ermutigen, Bremsen, StÄrken -2-

Was ist Coaching? Was kann Coaching?

Coaching ist ein viel verwendeter Begriff, in dem Bereich Aktivgruppen gibt es eine Orientierung an Coaching in der Arbeitswelt (eigentlich FÜhrungskrÄftebegleitung). Coaching ist gefragt bei VerÄnderungen in der Organisation, Struktur, Aufgaben und AblÄufe und ist gefragt bei einem Wechsel in der Funktion oder bei Unsicherheiten und Krisen. Voraussetzungen fÜr Coaching sind: Freiwilligkeit, MÖglichkeit der Umsetzung, klare Abmachungen, klare Zielformulierungen und ¼berprÜfung der Ziele. Coaching ist Beratung und Begleitung mit dem Ziel: UnterstÜtzung bei der Gestaltung der Rolle als AktivgruppenleiterIn, Reflexion Über das eigene Handeln und Verhalten, Orientierung an der Organisation zu ermÖglichen und ¼berforderung vorzubeugen. Jene Person, die gecoacht werden will, gibt das Tempo vor und stellt die Fragen – der Coach begleitet die Entwicklung. Aufgaben des Coaching sind die Aufgaben zu klÄren, das AufspÜren hinderlicher Faktoren, das Bewusstmachen der Talente und Ressourcen: und zwar der Person, der Organisation und der Umwelt. Ob es zu Einzel- oder Gruppencoaching, zu kurzfristigem oder langfristigem Coaching kommt, das entscheiden die betreffenden Personen in Absprache mit der Koordinationsstelle und den Coaches. Die AktivgruppenleiterInnen Übernehmen Verantwortung und die FÜhrung – dabei gehÖren sie unterstÜtzt. Es wird von der Koordinationsstelle des ¶GB O¶ gewÜnscht, dass die LeiterInnen das Coaching in Anspruch nehmen – die Coaches und die Kosten werden von der Koordinationsstelle getragen. Die „Vermittlung“ an die Coaches passiert Über die Koordinationstelle im ¶GB O¶.

AktivgruppenleiterInnenTreffen

AktivgruppenleiterInnen-Treffen sollen alle vier bis sechs Wochen stattfinden. Die Organisation und Planung Übernimmt die Koordinationsstelle des ¶GB O¶. Die Inhalte und Ziele der AktivgruppenleiterInnen-Treffen teilen sich in drei gro¿e Bereiche:

Organisatorisches:

Aktuelle Themen im ¶GB: Hier sollen aktuelle Themen, Kampagnen, Aktionen und aktuelles Material des ¶GB und des ¶GB OberÖsterreich vorgestellt werden – jede Aktivgruppe bekommt dadurch die Chance zu entscheiden, ob sie dieses Material in und fÜr ihre Aktivgruppe verwenden will. Erwartungen und Aufgaben: Bei den Treffen sollen Erwartungen und Aufgaben aller Beteiligten reflektiert und gegebenenfalls erneuert oder verÄndert werden.

Weiterbildung:

Bestehende Angebote: Im Bereich der Bildung soll den AktivgruppenleiterInnen vermehrt vermittelt werden, welche Bildungsangebote es gibt. ZusÄtzliche Angebote: ZusÄtzlich zu den bestehenden Angeboten sollen die AktivgruppenleiterInnen aber auch die MÖglichkeit haben, zu Äu¿ern, welche Angebote noch gebraucht bzw. gewÜnscht werden.

Vernetzung/ Austausch:

GrÜndung von Aktivgruppen: Vor allem in Bezug auf die Erfahrungen mit der GrÜndung von Aktivgruppen soll es einen Austausch unter den AktivgruppenleiterInnen geben Über Strategien, Einladungen, erste Treffen, etc.

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AktivitÄten: Man muss das Rad nicht immer neu erfinden – deswegen soll es einen Austausch geben Über gewesene Veranstaltungen und Aktionen, Über Vor- und Nachteile, Über StÄrken und SchwÄchen, Über Fehler und Gelungenes. Diese Informationen kÖnnen von anderen Aktivgruppen Übernommen werden. Gemeinsame AktivitÄten: Besprochen und geplant werden kÖnnen durchaus auch gemeinsame AktivitÄten zweier oder mehrerer Aktivgruppen (z.B. bei selben Themenschwerpunkten).

GrÜndung einer Aktivgruppe – Leitfaden fÜr erste Schritte Einleitung:

Die Errichtung von Aktivgruppen ist etwas Neues in unserer Organisation, deswegen ist auch die „richtige“ Vorgehensweise noch unbekannt und ein neues Feld fÜr uns alle. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Kapitel: Wir wollen hier Tipps fÜr eine mÖgliche Vorgehensweise bei der GrÜndung von Aktivgruppen geben. NatÜrlich besteht auch weiterhin das Prinzip, dass jede Aktivgruppe ihre AktivitÄten frei wÄhlen kann. Wir wollen niemanden zu diesen Schritten verpflichten – aber wir wollen eine Hilfestellung anbieten.

Coaching:

Wie bereits erwÄhnt gibt es fÜr dein Vorhaben und somit fÜr die ersten Schritte deiner Aktivgruppe das Angebot eines Coachings. Wir stellen dir Coaches zur VerfÜgung, die dich bei jedem der folgenden Schritte begleiten und unterstÜtzen.

Am Beginn:

Du hast dich entschieden, fÜr die Organisation aktiv zu werden, eine Aktivgruppe zu grÜnden und zu initiieren, um damit die Basis – die Mitglieder des ¶GB – zu bewegen, sich zu engagieren. Unser Tipp an dieser Stelle: such dir zu Beginn eine Person, die mit dir gemeinsam das Vorhaben trÄgt. Im Team zu arbeiten hat den Vorteil des Austausches, der Vernetzung, der gegenseitigen Motivation.

Gesucht, gefunden:

¼berlegt euch gemeinsam, wie ihr vorgehen wollt. FÜr eine Aktivgruppe braucht man Personen, die sich engagieren mÖchten. Es gibt mehrere Wege solche Personen zu finden, ein paar davon sind hier genannt: o Kontaktierung aller AbsolventInnen der Gewerkschaftsschule in deinem Ort/Gemeinde/Bezirk/Betrieb. Die Kontaktdaten kann dir gerne die Koordinationsstelle im ¶GB O¶ zur VerfÜgung stellen. o Kontaktierung aller Mitglieder in derselben Einheit – entweder per Post, durch Hausbesuche oder durch Öffentliche AushÄnge in Einkaufszentren, VolkshÄusern, GasthÄuser, etc. o Bei Aktivgruppen im Betrieb gibt es die MÖglichkeit der internen Ausschreibung, Aushang am schwarzen Brett, etc. Wichtig ist uns, dass bei Aktivgruppen in Betrieben der Betriebsrat, die Personalvertretung in die Arbeit der Aktivgruppe eingebunden ist. o NatÜrlich besteht auch die MÖglichkeit, eine Öffentlich zugÄngliche Veranstaltung zu organisieren und dazu Mitglieder wie auch Nicht-Mitglieder einzuladen. FÜr all diese KontaktmÖglichkeiten sehen wir zwei Bedingungen, die du bedenken solltest: 1. Aus Erfahrung wissen wir: nur persÖnlicher Kontakt ist ein erfolgsversprechender Kontakt. FÜnf GesprÄche oder Telefonate ziehen meist mehr Erfolg mit sich als 100 Briefe. 2. Du musst fÜr deine Aktivgruppe und fÜr dich persÖnlich wissen, wen du wie und warum erreichen willst, d.h. du musst fÜr deine Absichten die beste MÖglichkeit finden.

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Erste Treffen:

Vier bis acht Personen reichen fÜr den Start einer Aktivgruppe vÖllig aus. FÜr die ersten Treffen gibt es Themen, die wir an dieser Stelle empfehlen wollen:

(Selbst-) Definition:

Bei einem ersten Treffen sollte, unserer Ansicht nach, die (Selbst)Definition der gegrÜndeten Aktivgruppe im Vordergrund stehen: o Was ist eine Aktivgruppe? MÖglich wÄre eine Vorstellung des Konzeptes generell – gerne steht euch eine Kollegin/ein Kollege des ¶GB O¶ fÜr diesen Termin zur VerfÜgung. o Was ist unsere Aktivgruppe? Welche konkreten Vorstellungen haben wir von einer Aktivgruppe? Was ist das Ziel? Generell also die Frage: wer sind wir und was wollen wir und wie werden wir es erreichen? Diese sog. Selbstdefinition der Aktivgruppe kann ein wesentlicher erster Schritt sein, der die nachfolgende Planung erleichtert und eine gewisse Richtung vorgibt. NatÜrlich spricht nichts dagegen, zu einem spÄteren Zeitpunkt diese Definition mit den Mitglieder der Gruppe noch einmal zu ÜberprÜfen und sie gegebenenfalls zu verÄndern. o FÜr die weiteren TÄtigkeiten der Aktivgruppe kann es auch ein wichtiger Schritt sein, sich mÖglichst bald folgende Fragen zu stellen: Welche Ressourcen/Kompetenzen gibt es in unserer Aktivgruppe? Wie sieht unsere Arbeitsweise aus? Wer ist wofÜr zustÄndig (Raum, Einladungen, Kontakt zum ¶GB, etc.)?

MÖglichkeiten einer Aktivgruppe Regeln:

GrundsÄtzlich steht den AktivistInnen einer Aktivgruppe nichts im Wege, sich ihre AktivitÄten selbst zu Überlegen und auszufÜhren. Doch einige Regeln gibt es zu beachten:

Linie des ¶GB:

Grundvoraussetzung der Arbeit einer Aktivgruppe ist, nicht gegen, sondern fÜr den ¶GB zu arbeiten – nach dem Motto „Wo ¶GB drauf steht, ist auch ¶GB drin!“. An einem konkreten Beispiel wÜrde das wie folgt aussehen: der ¶GB setzt sich dafÜr ein, dass am Sonntag die GeschÄfte geschlossen bleiben. Es wÄre also gegen jede Regel, eine Aktion mit der Forderung „¶ffnet die GeschÄfte auch am Sonntag“ zu veranstalten. Bei allem, was eine Aktivgruppe tut, muss sie der Linie und den Forderungen des ¶GB treu bleiben. Als Rahmen steht euch dafÜr der Leitantrag der letzten Landeskonferenz des ¶GB O¶ zur VerfÜgung (siehe Kapitel „Hilfreiche Materialien“).

low-budget:

= niedriges Budget: eine gute Aktion hÄngt nicht damit zusammen, wie teuer die Ausstattung und das Material war. Es macht auch Spa¿ und Sinn, sich einmal damit zu beschÄftigen, wie ich meine Veranstaltung billig oder einfach anders finanzieren kann, ohne sofort finanzielle UnterstÜtzung beim ¶GB zu beantragen. Gibt es Firmen im Ort, die gerne ein Sponsoring auf dem Flugblatt hÄtten? Gibt es ReferentInnen, die auch ohne Honorar zur Veranstaltung kommen? Muss die Bodenzeitung gedruckt sein, oder kann ich sie auch mit einer Gewebeplane selbst gestalten? Wo kann ich gÜnstig oder gratis kopieren? Das alles sind Fragen, die bei einer Planung einer Veranstaltung und vor allem beim Sparen helfen kÖnnen.

LegalitÄt:

Manchmal bewegt man sich an der Grenze der LegalitÄt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Da reicht zum Beispiel die Kleinigkeit, dass ich eine Aktion am Linzer Taubenmarkt nicht beim Magistrat angemeldet habe und schon hat es mich erwischt. Daher: im Kapitel „Aktionen“ findet ihr Tipps und Hinweise zum Thema Veranstaltungen und AktivitÄten und Informationen zu Anmeldungen, rechtliche Infos, etc. Nutzt diese, denn nur eine legale Aktion ist eine gute Aktion.

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AktivitÄten einer Aktivgruppe Im folgenden Abschnitt wollen wir einige Beispiele fÜr AktivitÄten nennen, um eine Orientierung zu geben, was man mit gewerkschaftlichen Themen alles machen kann. Den eigenen Ideen sind natÜrlich keine Grenzen gesetzt – einfach mal ausprobieren! Info-Abende:

Es gibt immer wieder Themen, von denen alle sprechen und die immer in den Nachrichten sind. Dennoch stellt man fest, dass man selbst zu diesem und jenem Thema eigentlich zu wenige Informationen hat. Aus diesem Grund gibt es die MÖglichkeit, Info-Abende zu veranstalten. Die Organisation ist relativ leicht: man braucht einen Termin, einen Raum, ein Thema, Einladungen fÜr die Zielgruppe und eine Referentin oder einen Referenten. Von den ReferentInnen kommen die wesentlichen Inhalte und anschlie¿end hat die Gruppe die MÖglichkeit Fragen zu stellen, zu diskutieren und eventuell auch zu Überlegen, ob und wenn ja, wie man an diesem Thema weiter arbeiten mÖchte. Eine MÖglichkeit fÜr einen Einstieg in solche Abende ist auch mit einem kurzen Film zu beginnen. Immer wieder gibt es Dokumentationen, die sich als Einstiegsfilme sehr gut eignen.

Diskussionsrunden:

Im Unterschied zu Info-Abenden werden bei Diskussionsrunden normalerweise mehrere ReferentInnen oder ExpertInnen zum Thema eingeladen werden; im Idealfall haben diese zum Thema unterschiedliche Positionen – so dass sich auch eine Diskussion ergibt. BewÄhrt hat sich das Einsetzen einer Moderatorin/eines Moderators, die/der den DiskutantInnen Fragen stellt – danach soll das Publikum die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Aktionen:

Aktionen sind eine gute MÖglichkeit, um auf ein Thema aufmerksam zu machen. Sei es eine Mitgliederwerbeaktion oder eine Informationsaktion, eine Aktion gegen die SonntagsÖffnung im Handel und fÜr die Rechte von Jugendlichen. FÜr jedes Thema gibt es geeignete Aktionsformen. Mehr dazu im Kapitel „Aktionen“.

Weiterbildung:

Eine Aktivgruppe kann fÜr sich natÜrlich auch Weiterbildung organisieren. Das Spektrum reicht von „Rhetorik“ Über „Aktuelles aus dem Arbeitsrecht“ bis hin zu „Aktionen und ¶ffentlichkeitsarbeit“. Bei der Suche nach ReferentInnen steht euch die Koordinationsstelle im ¶GB O¶ gerne zur VerfÜgung.

AusflÜge:

Eine Aktivgruppe kann natÜrlich auch Bildungsfahrten und AusflÜge organisieren. Auch in diesem Bereich ist das Angebot vielfÄltig: Museum Arbeitswelt Steyr, KZ GedenkstÄtte Mauthausen, aktuelle Ausstellung in der Umgebung, etc.

Reflexion und Austausch:

Auch der Austausch Über die eigene Arbeit, das eigene Engagement in den Betrieben oder in den Aktivgruppen soll und kann Inhalt von AktivgruppenAbenden sein. Personen, die in denselben Bereich aktiv sind, kÖnnen Tipps und RatschlÄge geben, die fÜr die eigene Arbeit von Vorteil sein kann.

Freizeit:

Der Spa¿ soll und darf allerdings nicht zu kurz kommen. Es spricht durchaus nichts dagegen, etwas im Freizeitbereich zu organisieren (wie z.B. die erste Aktivgruppen-Kegel-Meisterschaft im Ort) – auf diese Art und Weise sto¿en vielleicht Personen dazu, die bisher keinen Kontakt zum ¶GB hatten.

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