Brustkrebs neue Hoffnung

DIE UNTERNEHMENSZEITUNG DER SOZIALSTIFTUNG BAMBERG 02 Gesundheitsschutz – Rauchfreies Krankenhaus Im Klinikum am Bruder wald werden Patienten und M...
Author: Laura Pfeiffer
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DIE UNTERNEHMENSZEITUNG DER SOZIALSTIFTUNG BAMBERG

02

Gesundheitsschutz – Rauchfreies Krankenhaus

Im Klinikum am Bruder wald werden Patienten und Mitarbeiter vor gesundheitsschädigendem Rauch geschützt.

06

Im Bauchzentrum werden Patienten gemeinsam von Internisten und Chirurgen betreut.

Brustkrebs neue Hoffnung

KLIMASCHUTZ

SSB reduziert CO 2 Emissionen 04

Bauchzentrum – Geballte Kompetenz

Genexpression gibt Patientinnen mit

ZAHNMEDIZIN

Behandlung auch am Wochenende 05

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AUSGABE 01 | 2007

SENIORENHEIME

SSB plant Neubau 05

„MammaPrint“ ermöglicht die „Vorhersage“ des Krankheitsverlaufs. Das Bamberger Klinikum am Bruderwald bietet den Gentest als eine von wenigen Kliniken in Deutschland an.

KINDERORTHOPÄDIE

Der kleine Patient im Mittelpunkt 07

L AU FA N A LYS E

Trainieren wie die Profis 04

R E P O R TAG E

Ein Tag im Leben von Schwester Susanne

Liebe Leserinnen, l i e b e r L e s e r, Premiere im Briefkasten: Zum ersten Mal erhalten die Menschen im Landkreis Haßberge die Unternehmenszeitung der Sozialstiftung Bamberg. Darüber freue ich mich ganz besonders, bin ich doch als gebürtige Unterfränkin im Landkreis Haßberge aufgewachsen und dieser Region nach wie vor sehr verbunden. Was steckt hinter dem Begriff „Sozialstiftung Bamberg“? Dahinter stehen das Klinikum Bamberg mit seinen drei Standorten, zwei Medizinische Versorgungszentren, das ambulante Therapie- und Rehazentrum „saludis“ und die beiden Seniorenheime Antonistift und Bürgerspital. Damit ist die Sozialstiftung Bamberg ein Gesundheitsunternehmen, das akute Gesundheitsversorgung, Prävention und ambulante Rehabilitation sowie Wohnen und Leben im Alter sinnvoll miteinander verknüpft. Das Leistungsspektrum umfasst die Bandbreite moderner diagnostischer und therapeutischer Verfahren – und das für jedes Lebensalter, vom zu früh geborenen Baby bis zum hochbetagten Menschen. In dieser Ausgabe von Ein.Blick finden Sie viele Beispiele dafür. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Brigitte Dippold PR/Marketing P.S. Ganz besonders herzlicher Gruß an alle Stettfelder!

Wenn ein Arzt seinem Patienten sagen muss „Sie haben Krebs“, ist das für den Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag. Natürlich muss die Erkrankung nicht zwangsläufig fatal enden, sondern ist Krebs in vielen Fällen gut behandelbar und kann gar geheilt werden. Dennoch bleibt die Frage nach dem Verlauf der Krankheit eine große Unwägbarkeit. Bei Brustkrebs ist das anders: Dank eines neuen Diagnostikwerkzeugs erhalten Patientinnen jetzt schneller Klarheit. „MammaPrint Gen-Expressions-Test“ heißt das zukunftsweisende Verfahren, das in Deutschland nur wenige Krankenhäuser anbieten. Eines davon ist das Bamberger Klinikum am Bruderwald. „MammaPrint“ ermöglicht eine neuartige Form der Früherkennung von Brustkrebs. Mithilfe des gentechnischen Verfahrens kann die Aggressivität von Brustkrebstumoren diagnostiziert, quasi „vorhergesagt“ werden. Der klinische Einsatz des neuen Tests liefert im Vergleich zu herkömmlichen klinischen Kriterien genauere Informationen zum Rückfallrisiko (Bildung von Metastasen). Damit gibt er bessere Anhaltspunkte für die Weiterbehandlung von Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde. Das ist durchaus keine Zauberei: Die Besonderheit des Tests liegt in der Fokussierung auf eine genetisch zu bestimmende Anfälligkeit für Brustkrebs. Im Körper des Menschen gibt es 30.000 Gene, die unterschiedliche Funktionen haben. Für den MammaPrint wurde diese Anzahl auf 70 reduziert: Die sogenannte Gensignatur. „Beim Test wird deren Aktivität untersucht und

die Frage geklärt, inwieweit die betreffenden Gene in einem potentiellen Tumor an- oder ausgeschaltet sind“, erklärt Chefpathologe Prof. Dr. Gerhard Seitz. „Hierdurch kann das Risiko von Brustkrebspatientinnen, in einem Zeitraum von zehn Jahren Metastasen zu entwickeln, als niedrig oder hoch eingestuft werden“. Der Test hat zwei entscheidende Vorteile: Er liefert nicht nur eine präzise Identifikation von Patientinnen, die bei einer Beurteilung durch herkömmliche Verfahren nicht behandelt würden, sondern erspart gleichzeitig Frauen mit geringem Risiko die schwerwiegenden Auswirkungen einer Chemotherapie (was wiederum dazu beiträgt, die Gesundheitskosten zu senken). Etwa ein Drittel der Betroffenen kann somit die Chemotherapie umgehen. „Das erhöht natürlich die Lebensqualität der Patientinnen“, bestätigt Prof. Dr. René von Hugo, der als Chefarzt der Gynäkologie und des Brustzentrums im Klinikum am Bruderwald um die Nöte betroffener Frauen weiß. Interessant ist diese Form der Untersuchung vor allem dann, wenn eine Patientin keinen Lymphknotenbefall hat und die Metastasen kleiner als zwei Zentimeter sind. „Das sind etwa 60 Prozent der relevanten Zielgruppe“, erklären die beiden Mediziner. Entwickelt wurde der MammaPrint von der niederländischen Firma Agendia in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Krebsforschungszentrum. Erst im Februar dieses Jahres wurde der Test von der amerikanischen FDA-„Food and Drug Administration” (die Arzneimittel-Zulassungsbehörde der Vereinigten Staaten) zuge-

lassen. Prof. Seitz hat das neue Verfahren als Erster in Deutschland fast zwei Jahre lang in Bamberg getestet und ist von den Ergebnissen überzeugt: „Die ganze Tumortherapie wird sich dadurch verändern – und damit kommt das neue Verfahren einer kleinen Revolution gleich.“ Dies bestätigt Prof. von Hugo, der im MammaPrint „einen Wechsel in der Steuerung der Krebstherapie“ prognostiziert. Die Genexpression biete neben den immer besseren Operationstechniken „eine maßgeschneiderte Therapie für die Patientinnen“. Schon aus einer sehr kleinen Biopsie (Gewebeentnahme) der Brust könne man mit dem MammaPrint sehr gute Infos über den Verlauf der Krankheit gewinnen. In vielen Fällen reiche dies für einen Behandlungsplan aus, manchmal muss eine zweite Biopsie erfolgen, um endgültig Klarheit zu gewinnen. „Auf jeden Fall kommen wir mit den modernen Methoden immer enger an den Tumor heran, was den Patientinnen viel Belastung erspart“, betonen die Chefärzte. Um zum Wohle der betroffenen Frauen schnellstmöglich Diagnose erstellen und Therapien entwickeln zu

Gensignatur

können, arbeiten Brustzentrum und Pathologie im Klinikum am Bruderwald schon seit längerem eng zusammen. Die Genexpression ist ein weiterer Schritt der interdisziplinären Kooperation. Die Aufnahme der Genexpression in den medizinischen Leistungskatalog hat dazu geführt, dass das Institut für Pathologie am Bamberger Klinikum als Referenzzentrum ausgewiesen wurde. Dies und die Kooperation mit der Firma Agendia gibt künftig Ärzten anderer Krankenhäuser die Möglichkeit, sich in Bamberg über die neue Technik und deren Interpretationsmöglichkeiten für die Therapieplanung zu informieren. Zudem können interessierte Mediziner auch die Vorgehensweise im Echtbetrieb erleben. Der MammaPrint-Testservice wird den Patientinnen derzeit als IGELLeistung angeboten (IGEL steht für Individuelle Gesundheits-Leistungen, die vom Arzt empfohlen werden und vom Patienten selbst bezahlt werden müssen). Die Kosten betragen ca. 900 Euro. Irmtraud Fenn-Nebel

> GESUNDHEITSSCHUTZ

Klinikum am Bruderwald seit 31. Mai rauchfrei Das Krankenhaus ist ein Ort der Genesung. Hier soll alles für die Gesundheit der Patienten und Mitarbeiter getan werden.

Pünktlich zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai wurde das Klinikum am Bruderwald zum rauchfreien Krankenhaus erklärt. „Die Sozialstiftung Bamberg setzt damit Standards für die Gesundheitsfürsorge ihrer Patienten und Mitarbeiter und für die Prävention“, so Xaver Frauenknecht, Vorstand der Sozialstiftung bei der Auftaktveranstaltung. Im Vorfeld waren umfangreiche Vorbereitungen zu treffen, „denn ein Krankenhaus wird nicht über Nacht rauchfrei“, schmunzelt Sabine Tyczka, Leiterin der eigens für diesen Zweck installierten Projektgruppe. Und deren Ergebnis kann sich sehen lassen: So gibt es im Klinikum am Bruderwald seit dem 1. April keine Tabakwaren mehr zu kaufen. Mit der Personalvertretung wurde eine Vereinbarung zur Umsetzung der RauchfreiPolitik abgeschlossen. Und man nutzte die wertvolle fachliche Kompetenz von 19 KlinikMitarbeitern für Aufgaben innerhalb der Prävention, indem man sie zu Raucherberatern qualifizierte. Ihre Aufgabe: Sie bieten Gespräche an, für rauchende Patienten ebenso wie für rauchende Kollegen. Sie klären auf über Folgen des Rauchens, auch des Passivrauchens. Sie bieten Hilfestellung zur Verhaltensänderung, geben wertvolle Tipps zu Ernährung, Bewegung und Entspannung

und zum Rückfallmanagement. Jeder Raucher weiß ja, dass Rauchen schädlich ist. Viele Raucher haben auch – oft schon viele Male – ernsthaft versucht, mit dem Rauchen Schluss zu machen. Und sind immer wieder gescheitert.

Wussten Sie schon… • Acht Stunden nach der letzten Zigarette: Mehr Sauerstoff im Blut • Nach zwei Tagen: Besserer Geruchs- und Geschmackssinn • Nach drei Tagen: Verbesserung der Atmung • Nach neun Monaten: Flimmerhärchen der Bronchien sind gereinigt • Nach einem Jahr: Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße hat sich halbiert • Nach zehn bis 15 Jahren: Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, entspricht dem eines Nie-Rauchers

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft.“ Mark Twain Gemeinsam rauchfrei werden. „Mit professioneller Hilfe und gegenseitiger Unterstützung in der Gruppe können auch Sie es schaffen“, appelliert Dr. Rumo Leistner, Chefpneumologe im Bamberger Klinikum am Bruderwald an Raucher, die ernsthaft gewillt sind, rauchfrei zu werden. So bietet die Medizinische Klinik IV Raucherentwöhnungskurse an, die dem Einzelnen mit ärztlicher und psychologischer Unterstützung helfen, auf Dauer vom Tabakkonsum unabhängig zu werden. Den Menschen, die erfolgreich am Training teilnehmen, kann Leistner nur Positives in Aussicht stellen: „Bessere Durchblutung, schönere Haut, gesündere Zähne, eine bessere Kondition, frischeren Atem, ein besseres Immunsystem – und nicht zuletzt, ein dickeres Portemonnaie!“

„Ich will aber nicht zunehmen…“ Ein häufiges und ernst zu nehmendes Argument dafür, weiter zu rauchen. Denn das Rauchen verändert den Stoffwechsel. „Ich möchte zwar Schluss machen mit dem Rauchen, aber im Gegenzug doch nicht dick werden!“, äußern sich Patienten wie Marion K. (37), kürzlich Patientin im Klinikum am Bruderwald und stolz auf ihr Größe-36-Figürchen. Marion K. kann geholfen werden. „Das ist das Wesentliche an unserem Konzept: Wir wollen nicht nur verbieten, sondern gleichzeitig Lösungen anbieten“, so Andrea Stamm, Therapieleiterin im Ambulanten Therapie- und Reha-Zentrum saludis. So bietet saludis Bewegungs- und Ernährungsprogramme an, speziell für Menschen, die sich zum Nichtrauchen entschlossen haben. Dabei kümmern sich Ärzte, Psychologen und

Sporttherapeuten um die sportliche und mentale Fitness. Das Training bringt messbare Erfolge, die wiederum dazu motivieren, rauchfrei zu bleiben - ohne dick zu werden. Gezwungen wird keiner Ein Aspekt, der den Mitgliedern der Projektgruppe „Rauchfreies Krankenhaus“ besonders wichtig ist. „Unser Ziel ist, dass das Nichtrauchen im Klinikum von allen akzeptiert und zur Normalität wird“,erläutert Sabine Tyczka. Bis dieses Ziel erreicht ist, wird es eine Rauchmöglichkeit für Patienten und Mitarbeiter an Plätzen geben, an denen Nichtraucher vor dem Rauch geschützt bleiben. So wurde etwa für Patienten und Besucher vor dem Eingangsbereich des Klinikums ein Raucherpavillon im Freien aufgestellt. Ansonsten ist das Rauchen auf dem kompletten Klinikgelände tabu. „Wir wollen und können Rauchern nicht das Rauchen verbieten, aber zum Wohle der Nichtraucher möchten wir das Klinikgebäude für Mitarbeiter und Patienten von gesundheitsschädigendem Rauch frei halten. Uns ist bewusst, dass wir dabei von den Rauchern Einschränkungen einfordern. Die Sorgen von rauchenden Patienten und Mitarbeitern nehmen wir aber ernst, indem wir begleitende Hilfen anbieten, die eine Veränderung des Rauchverhaltens unterstützen.“

Bamberg aufhörwilligen Rauchern ein Gesamtpaket geschnürt, das seinesgleichen Brigitte Dippold sucht. Tabakentwöhnung im Klinikum am Bruderwald

Medizinische Klinik IV

Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin Chefarzt: Dr. med. Rumo D. Leistner Kontakt:

Tel. 0951-503 2384 E-Mail: pneumologie@ sozialstiftung-bamberg.de Rauchfrei – ohne dick zu werden saludis

im Gesundheitszentrum am Bruderwald

Therapieleitung: Andrea Stamm Kontakt:

Tel. 0951 503-3820 E-Mail: [email protected]

Projektleiterin Sabine Tyczka

Sozialstiftung Bamberg: Heilen. Wohlfühlen. Betreuen. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Mit dem Rauchfreien Klinikum am Bruderwald ist der Nichtraucherschutz in Bamberg einen großen Schritt vorangekommen. Und gemäß ihrem Anspruch „Heilen. Wohlfühlen. Betreuen.“ hat die Sozialstiftung

Prävention - eigenverantwortlich Krankheiten vorbeugen…

…das wird auch von den Krankenkassen belohnt. Die Kosten für einen unserer Tabakentwöhnungsoder Fitness-Kurse werden daher bis zu einer gewissen Höchstgrenze von den Kassen übernommen.

> GESUNDHEITSSCHUTZ

Treffpunkt Foyer Und was halten die Betroffenen, Patienten und Besucher vom rauchfreien Krankenhaus? Ein.Blick hat sie gefragt. „Ich bin dafür. Wenn ich zum Klinikum komme und 20 Leute begrüßen einen mit Zigarette in der Hand, empfinde ich das als störend.“

„Finden wir gut.“

Lisa Sauer, Bamberg Laura Borowka, Bamberg

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Karl-Heinz Knauf, Bamberg

„Für innen finde ich es eine tolle Idee, aber im Freien soll man weiter rauchen dürfen.“

„Ich bin Nichtraucher, deshalb sage ich, das ist gut.“

Gerhard Morgenroth, Bischberg

Mathilde Putmann, Litzendorf

> PREMIUMMEDIZIN

Eine Schnittstelle für Spezialfälle Im Bauchzentrum werden Kompetenzen von Internisten und Chirurgen gebündelt. Ergänzend zu den traditionellen Abteilungsstrukturen hat die Sozialstiftung Bamberg in ihren Kliniken so genannte Kompetenzzentren gebildet. Diese erfüllen nicht nur ganzheitliche Aufgaben, sondern verfügen auch über eine weit reichende Autonomie. Ein gutes Beispiel ist das „Bauchzentrum“: Dort werden Patienten mit vor allem unklaren Erkrankungen des Bauchraumes von der Aufnahme bis zur Entlassung gemeinsam von Internisten und Chirurgen betreut. Geleitet wird das Bauchzentrum von Prof. Dr. med. Michael Sackmann, Chefarzt an der Medizinischen Klinik II im Zentrum Innere Medizin, und Prof. Dr. med. Georg Pistorius, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. Ihre Fachkompetenzen wurden im Januar 2006 auf der Station 8 A/B im Klinikum am Bruderwald gebündelt. Gemeinsam mit ihren Teams aus Ober- und Assistenzärzten sowie qualifizierten Pflegekräften entscheiden die Spezialisten, welche Therapie für den Einzelnen am wirksamsten ist.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wird ein Patient mit diffusen Bauchschmerzen im Klinikum vorstellig bzw. wird er dort eingeliefert, klären die Internisten und Chirurgen des Bauchzentrums die Ursachen für die Beschwerden gemeinsam ab. Die Experten sind vor allem für entzündliche Darmerkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse sowie der Galle oder der Leber die richtige Anlaufstelle. Zusammen erstellen sie eine Diagnose und leiten die Behandlung mit Medikamenten ein oder, falls nötig, eine Operation. „Die Vorteile liegen für den Patienten klar auf der Hand: Er kann mit schnellen Entscheidungen rechnen“, definieren Sackmann und Pistorius ihre Zusammenarbeit. Dazu gehören beispielsweise auch tägliche, interdisziplinäre Besprechungen und Visiten, um für jeden Fall ein optimales Behandlungskonzept erstellen zu können. Darüber hinaus arbeitet das Bauchzentrum in enger Abstimmung mit den Experten anderer Fachabteilungen zusammen, etwa der Gynäkologie, der Radiologie und

Prof. Dr. Michael Sackmann

Prof. Dr. Georg Pistorius

Chefarzt Medizinische Klinik II

Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

„Im Bauchzentrum kann der Patient mit schnellen Entscheidungen rechnen.“

„Im Bauchzentrum werden die Kompetenzen von Internisten und Chirurgen gebündelt – zum Wohle des Patienten.“

Histori e

Hauben für die Frauenzimmer? Ein Patient, der heutzutage in eine Klinik kommt, erhält– sofern er nichts zum Übernachten dabei hat – ein Flügelhemd, Einmal-Hausschuhe, Toilettenartikel und eine Wegwerfzahnbürste. Ungleich höher, geradezu üppig, erscheint dagegen der Aufwand, den man in früheren Zeiten hinsichtlich der Patienten-Garderobe betrieb. Das beweist unser Blick in die Vergangenheit.

der Onkologie. Dem kranken Menschen bleiben durch diese Vorgehensweise nicht nur Doppeluntersuchungen erspart, er muss im Falle einer Operation auch nicht verlegt werden. „Der Patient kann im vertrauten Umfeld bleiben, außerdem wird eine gewisse Kontinuität in der Pflege gewahrt“, betonen die Mediziner. Diese Aspekte summieren sich auf ein positives Endergebnis: Die Verweildauer in der Klinik wird verkürzt. So wie die Vorteile des Bauchzentrums für die Patienten auf der Hand liegen, profitieren auch die Ärzte mit ihren Teams von der interdisziplinären Kooperation. „Wir können neue Standards erarbeiten, die dem Ausbildungsstand des Personals zugute kommen“, streichen Sackmann und Pistorius heraus. Zugleich sei die gemeinsame Station ein wichtiges Instrument für die Weiterbildung junger Mediziner. Der Wissenstransfer, der im Bauchzentrum täglich stattfindet, sei für Ärzte und Pfleger gleichermaßen wichtig: „So kommen wir weg vom fachspezifischen Denken und schauen

über den Tellerrand hinaus.“ Die gemeinsame Station fördere klinische Pfade und ermögliche die Nutzung professioneller medizinischer Ressourcen – was auf der anderen Seite Ressourcen sparen hilft. Natürlich werden in die Entscheidungs- und Behandlungsprozesse auch die niedergelassenen Ärzte einbezogen. Dies verkürzt nicht nur zusätzlich die Wege für die Patienten, sondern bringt mehr Effektivität für alle Beteiligten. Sackmann und Pistorius sind sich sicher, dass die Vorteile des

Bauchzentrums auch auf andere Stationen im Klinikum ausstrahlen. Die beiden Chefärzte betrachten das „Konstrukt“ aus zwei Kliniken als Schnittstelle für Spezialfälle, an der „zum Wohle des Patienten jeder das beiträgt, was er kann.“ Weshalb das Fazit der Beteiligten gut ein Jahr nach Einführung des Bauchzentrums entsprechend positiv ausfällt: „So arbeitet man gern medizinisch.“

„Reinlichkeit ist einer von den vorzüglichen Gegenständen, worauf in diesem Spital eine ganz besondere Sorgfalt verwendet wird. Es müssen daher auch alle Kranke, die dahin kommen, bevor ihnen ein Bett angewiesen wird, entkleidet, und gereiniget werden. Zu diesem Endzwecke werden für beyde Geschlechte Kleidungsstücke in Bereitschaft gehalten; diese Kleidungsstücke bestehen, außer den Hemden, für Mannspersonen, aus leinenen Schlafröcken und Beinkleidern; für Frauenzimmer, aus einer Jacke und Röcken, denn aus Halstüchern, Hauben, Strümpfen, Pantoffeln und Schnupftüchern. Distinguirte Kranke, welche mit Kleidungsstücken hinlänglich versehen sind, tragen und behalten ihre eigenen Kleider.“

Irmtraud Fenn-Nebel

Aus: Kurze Beschreibung des allgemeinen Krankenhauses zu Bamberg von Dr. Adalbert Friedrich Marcus, dirigierendem Arzte zu diesem Krankenhause, 1797

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>INTERVIEW | SSB-Vorstand Xaver Frauenknecht

2010: SSB plant Neubau für modernes Senioren- und Pflegeheim Neues Wohngruppenkonzept ist stark alltagsorientiert Er hat im Vorfeld – auch überregional – für Aufsehen gesorgt: Der für das Jahr 2010 geplante Umzug des Bürgerspitals in einen noch zu errichtenden Neubau. Warum dieser aus Sicht der SSB für die älteren Menschen nötig ist und worauf sich diese in einem Neubau freuen können, erläutert Xaver Frauenknecht, Vorstand der SSB in einem Ein.Blick Interview. Ein.Blick: Herr Frauenknecht, warum kann das Bürgerspital an seinem jetzigen Standort kein Seniorenwohnheim bleiben? Xaver Frauenknecht: Das Bürgerspital hat mit seinem jetzigen Angebot keine Zukunft. Gefragt sind zukünftig neue Konzepte, die für die Bewohner ein Höchstmaß an Aktivierung und Alltagsorientierung vorsehen. Dafür braucht es kleine, überschaubare Wohneinheiten, die der Vereinsamung zunehmend älterer, oft auch an Demenz erkrankter Menschen entgegenwirken. Gleichzeitig muss der einzelne Bewohner die

ner stecken würden. Wann soll der Neubau für das Bürgerspital fertig gestellt sein? Im Jahre 2010.

Möglichkeit haben, sich auch mal in das eigene Zimmer zurückzuziehen. Im Bürgerspital, das ursprünglich als Kloster konzipiert wurde, als Ort der Stille und der Kontemplation mit entsprechender Weitläufigkeit, ist die Umsetzung eines auf die Bedürfnisse des einzelnen Seniorenheimbewohners zugeschnittenen Konzeptes kaum möglich. Zudem verschlingt der Unterhalt eines solchen Bauwerkes Jahr für Jahr Hunderttausende, viel Geld also, das wir lieber in Pflege und Service-Angebote für die Bewoh-

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht.“ Wieso sollte ich meinen Angehörigen in ein Heim geben, in dem er in drei Jahren wieder umziehen muss? Im Bürgerspital findet der Bewohner kompetente Pflege vor. Pflege mit Verstand – und Herz. Diese vertrauten Gesichter ziehen natürlich 2010 auch mit in den Neubau um, in dem sie auch bessere Arbeitsbedingungen vorfinden, nicht mehr kilometerweit laufen müssen und damit mehr Zeit für die Bewohner haben. Für wichtig halte ich auch den geplanten Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für Altersmedizin. Er gewährleistet kompetente medizinische Hilfe auf schnellstem Wege. Was wird besser für die Menschen in einem Neubau?

Die Menschen können sich freuen auf ein modernes, barrierefreies Haus, auf moderne, behindertengerechte sanitäre Anlagen, auf blühende Gärten, die bei schönem Wetter zum Verweilen einladen und problemlos – auch mit Rollstuhl oder Rollator – aufgesucht werden können. Ihr privates kleines Reich haben die Bewohner ganz für sich alleine. Zweibettzimmer werden nur für Ehepaare oder bei speziellem Betreuungsbedarf angeboten. Das auf Lebensnähe ausgerichtete Pflegekonzept macht es möglich, dass die Bewohner sich in der Wohngruppenküche ebenso betätigen können wie im Wohnzimmer oder Garten, denn auch der alte Mensch will nicht zur Untätigkeit verdammt sein, sondern sich gebraucht fühlen. So lange er irgend kann. Gibt es dort nur noch Pflegeplätze? Wer kann dort wohnen? Der Neubau wird in zwei Teilen geplant. Für Teil „A“ sind ca. 110 Plätze für vollstationäre Pflege nach dem Wohngruppenkonzept

vorgesehen, für Teil„B“ 70 attraktive, seniorengerechte Eineinhalbbis Dreizimmerappartements. Dort leben die Bewohnerinnen und Bewohner völlig selbstständig und können bei Bedarf das gesamte Pflege-, Betreuungsund Dienstleistungsangebot der Sozialstiftung abrufen. Wer organisiert und bezahlt den Umzug? Was müssen die Angehörigen tun? Den Umzug organisiert und bezahlt die SSB. Die Angehörigen können den Umzug mit unterstützen, indem sie uns helfen, den Bewohner liebevoll darauf vorzubereiten. Wird es dann höhere Preise geben? Nein. Gerade darin besteht der Charme dieses Konzeptes: Mehr Service, mehr Aktivität, mehr Lebensnähe, mehr Normalität und mehr Privatsphäre zum alten Preis. Herr Frauenknecht, wir danken für dieses Gespräch!

>REPORTAGE

Ein Tag im Leben der Schwester Susanne… Seit sieben Jahren arbeitet sie als Krankenschwester in der Klinik für Neurologie im Bamberger Klinikum am Bruderwald. Susanne S. (27) hat sich einen anstrengenden Beruf ausgesucht, einen Beruf, für den man ein großes Herz braucht – und viel Verstand. Ein.Blick hat sie auf ihrer Station besucht. Der Wecker schrillt. Es ist fünf Uhr morgens. Zeit, für Schwester Susanne aufzustehen, denn diese Woche arbeitet sie Frühschicht. Noch hat sie keine Kinder – einige ihrer Kolleginnen müssen zu dieser unchristlichen Zeit auch noch das Kind fertig machen und zur Tagesmutter bringen. 6 Uhr. Übergabe auf Station. Schwester Susanne erfährt, dass Frau B. in der Nacht wieder sehr hohen Blutdruck hatte, dass Herr M., an Altersdemenz erkrankt, seinen Koffer packte und um drei Uhr morgens nach Hause gehen wollte, dass Frau R. sich versehentlich die Infusionsnadel gezogen hat …. Kein Wunder,

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dass die Nachtschwester einen erschöpften Eindruck macht. 6 Uhr 30. Schwester Susanne versorgt heute die Patienten in Zimmer eins bis fünf. Sie bezieht Betten, misst Fieber, Puls und Blutdruck, verabreicht Spritzen gegen Thrombose. Sie führt pflegerische Vorbeugungsmaßnahmen durch, damit sich bettlägerige Patienten nicht wund liegen oder gar eine Lungenentzündung bekommen. Sie hilft bei der Morgentoilette oder übernimmt sie bei den Schwerkranken komplett. Herr M. darf sich erst mal ausschlafen – der ist nach seinen nächtlichen Aktivitäten völlig erschöpft. 8 Uhr. Zeit für das Frühstück. Brötchen für Frau S. in mundgerechte Stücke schneiden, dann kann sie selber essen. Telefon. Herr K. muss zum CT, Patient Bescheid geben, Akten heraussuchen, Patientenbegleitdienst anrufen. Infusionen richten, da kommt der Stationsarzt. Sind die Blutwerte von Frau L. schon da? Nein, sind sie nicht, aber würden Sie bitte die Entlassungspapiere für Herrn B. zurecht machen, sein Sohn holt ihn um zehn Uhr ab. Und die Tochter von Frau H. will Sie dringend sprechen. Es läutet, Frau S. möchte zur

Toilette gebracht werden. Telefon. Die Notaufnahme meldet einen Zugang an. Und Frau R., die an einem Schlaganfall leidet, muss laut Plan neu gelagert werden… Kinästhetik und Bobath-Konzept Besonders im Umgang mit Schlaganfallpatienten ist Schwester Susannes Spezialwissen gefragt. Diese Patienten neigen nämlich dazu, die gelähmte Seite zu ignorieren und abnorme Haltungs- und Bewegungsmuster zu entwickeln. Die Anwendung des sogenannten „Bobath-Konzeptes“ hilft dem Patienten, verloren gegangene Bewegungsfähigkeiten wieder zu erlernen. „Wichtig dabei ist, die gelähmte Seite so oft wie möglich zu stimulieren“, erklärt die Pflegefachkraft. Deshalb steht auch Frau R.s Nachtkästchen an der gelähmten Seite, damit sie über diese greifen und schauen muss, wenn sie etwas erreichen möchte. Weiter geht es in Zimmer fünf. Herr K. soll mobilisiert und in einen Sessel gesetzt werden. Wie schafft es eine so zierliche Person wie Schwester Susanne, Menschen, die gut zweieinhalb - mal so schwer sind wie sie selbst, zu mobilisieren und zu lagern?

Schwester Susanne lächelt. Sie hat Kinästhetik-Kurse besucht, die ihr helfen, die grundlegenden Muster der menschlichen Bewegungsfähigkeit bewusst wahrzunehmen und damit ein Bewegungsverhalten zu entwickeln, das Kraft spart. Ihre und die des Patienten. Stützstrümpfe, Zuspruch und Trost Die Zeit verrast heute wieder, findet Schwester Susanne. Sie begleitet den Stationsarzt bei der Visite, sie verteilt Medikamente, Stützstrümpfe, Tee, Informationen. Und – nicht zu vergessen - Zuspruch und Trost. Denn ein aufmunterndes Wort ist oft das Wichtigste für den einzelnen Patienten, ist sich das Stationsteam einig. Gegen 11 Uhr findet sie endlich Zeit, bei einer Tasse Kaffee zu entspannen. Dann eilt sie zu Herrn M. – er hat mittlerweile ausgeschlafen und ist orientiert, nennt Schwester Susanne sogar beim Namen. Frühstücken will er jetzt nicht mehr, denn nun kommt gleich das Mittagessen. Essen – das bedeutet eine Herausforderung für Frau R., denn seit dem Schlaganfall hat sie Schluckstörungen. Zum Glück

lässt sich Schlucken mit fachkundiger Unterstützung trainieren. „Das Schlucktraining ist zwar aufwändig, aber wenn die Patientin wieder selbst essen kann, lohnt das die Mühe“, zeigt sich Schwester Susanne überzeugt. Danach schreibt sie ihre Pflegedokumentation – alles, was sie tut, muss penibel aufgezeichnet werden. Dazwischen immer wieder Telefon, ein Besucher sucht seine Mutter, der Stationsarzt fragt nach Unterlagen, eine neue Patientin trifft ein, Krankenpflegeschülerin Elke kommt wie verabredet wegen ihrer Beurteilung… und der Spätdienst zur Übergabe. Offiziell ist die Schicht um 14 Uhr beendet, aber häufig muss Schwester Susanne länger bleiben, weil einfach noch so viel zu tun ist. Was reizt sie an diesem verantwortungsvollen Beruf? „Ich habe ständig mit Menschen zu tun, muss mich jeden Tag auf Neues einstellen, muss mit jedem umgehen können.“ Sie lächelt. „Und das hält mich flexiBrigitte Dippold bel.“

> KLIMASCHUTZ

SSB reduziert jährliche CO2-Emissionen Contracting-Kooperation zwischen Sozialstiftung Bamberg und den Bamberger Stadtwerken macht es möglich: Klinikum am Bruderwald verringert Bedarf an fossilen Brennstoffen. Alle reden vom CO2-Ausstoß. „UN: Klaus Töpfer verlangt «drastisches Handeln» gegen den Klimawandel“, so oder ähnlich lauten derzeit die täglichen Schlagzeilen.

Leiter der Abteilung Bau & Technik im Bamberger Klinikum am Bruderwald. Und so entstand eine Kooperation zwischen Vattenfall Europe und den Stadt-

Denn Fakt ist, dass jeder EUBürger im Schnitt 8,8 Tonnen Kohlendioxidausstoß im Jahr verursacht. Obwohl die Industrie immer noch als hauptsächlicher CO2-Produzent gilt, sieht sich die Sozialstiftung Bamberg in ihrer Verantwortung als Gesundheitsunternehmen veranlasst, ihren Beitrag zu leisten um der Klimaerwärmung entgegen zu wirken. Aber was kann ein Krankenhaus konkret tun um den Kohlendioxidausstoß zu verringern? "CO2-Ausstoß reduzieren bedeutet hauptsächlich Energie sparen“, so Adalbert Meiszburger,

werken Bamberg. Gemeinsam sanieren die Partner die Energieversorgungsanlagen des Klinikums. Um den Verbrauch von Erdgas, Heizöl, Strom und Wasser zu verringern, installierten die Contracting-Partner ein Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme in Form von Dampf und Pumpenwarmwasser erzeugt. Anders, als es der Begriff vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um eine wie auch immer geartete Blockhütte auf dem Klinikgelände, sondern um eine kompakte hoch technisierte Anlage, die mit Gas betrieben wird. Aber auch die Kälteerzeugung wurde optimiert - durch die Anschaffung einer hocheffizienten Kältemaschine. Alle Pumpen erhielten Drehzahlregelungen, die dafür sorgen, dass die Leistung dem jeweiligen Bedarf exakt angepasst wird. Darüber

hinaus wurden die Heizungskessel durch einen modernen Niedertemperaturkessel ersetzt. Weiteres Kernstück der umfangreichen Modernisierungen ist die Erneuerung der zentralen Luftaufbereitungsanlage, die imstande ist, Wärme und Kälte hocheffizient zurück zu gewinnen. Verbesserungen der Wasseraufbereitung und der Verbrauchserfassung runden das Gesamtbild ab. Die Fertigstellung ist für August geplant. Das Projekt umfasst eine Gesamtinvestition von 4,3 Millionen Euro, die zu etwa einem Viertel vom Klinikum getragen wird. Im Gegenzug spart das Klinikum ab sofort rund 362.000 Euro jährlich an Energiekosten. Und das Beste daran: Dank der Summe aller Umbaumaßnahmen wird die Sozialstiftung Bamberg jedes Jahr 6.620 Tonnen Kohlendioxid

weniger emittieren. Diese Menge entspricht etwa dem Verbrauch von 770 Standard-Haushalten. Herr Töpfer kann sich freuen. Contracting ist nichts Neues… „Wir werden Ihnen kostenlos eine Dampfmaschine überlassen. […] Wir garantieren Ihnen, dass die Kohle für die Maschine weniger kostet, als Sie gegenwärtig an Futter für die Pferde aufwenden müssen. […] Und alles, was wir von Ihnen verlangen, ist, dass Sie uns ein Drittel des Geldes geben, das Sie einsparen.“

Contracting-Projekt von James Watt (1736 – 1819) Brigitte Dippold

„Hier steht der kleine Patient im Mittelpunkt“ Das Klinikum am Bruderwald hat im Januar eine Abteilung für Kinderorthopädie eingerichtet. Angeborene Fehlbildungen der Hüfte, Gliedmaßenverkürzungen oder Deformitäten am Fuß: Schon kleine Kinder können von Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates betroffen sein. Der erste Gang besorgter Eltern führt meist zum Kinderoder Hausarzt, der die Patienten an einen Orthopäden überweisen wird. Wichtig zu wissen: Es gibt auch Kinderorthopäden, die sich auf die Diagnose und Behandlung eingangs erwähnter Krankheitsbilder spezialisiert haben. Mussten betroffene Eltern bislang den Weg in Fachkliniken nach Rummelsberg oder Würzburg auf sich nehmen, können sie mit ihren Kindern jetzt auch in Bamberg vorstellig werden: Im Januar 2007 wurde im Klinikum am Bruderwald eine eigene Abteilung für Kinderorthopädie eingerichtet. Geleitet wird sie von Dr. med. Gerd Hohenberger. Der Orthopäde und Kinderorthopäde praktizierte in seinem Fachbereich lange Jahre in Rummelsberg, von wo er zum Jahresbeginn nach Bamberg wechselte. Seiner Verantwortung ist sich der dreifache Familienvater sehr bewusst: „Ich kenne die Sorgen betroffener Eltern, wenn bei ihrem Nachwuchs Erkrankungen des Bewegungsapparates oder Haltungsschäden diagnostiziert werden. Dann soll alles genauestens abgeklärt und eine maßgeschneiderte Therapie erstellt werden.“ Mit der neuen Abteilung bie-

tet die Sozialstiftung deshalb eine kinderorthopädische Versorgung, die in dieser Form bislang in der Region fehlte. Dr. Hohenberger und sein Team ermöglichen eine kinderspezifi-

sche ambulante und stationäre Diagnostik und Therapie kinderorthopädischer Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen. Das Leistungsspektrum umfasst konservative und ope-

rative Therapien bei Hüftdysplasie (Fehlentwicklung) und Hüftluxation, bei angeborenen Fußdeformitäten (Klumpfuß, Knick-Senk-Fuß, Sichelfuß) sowie bei Gliedmaßenverkürzungen und Achsabweichungen. Weitere Spezialgebiete sind unter anderem Knochen- und Gelenkentzündungen, Osteonekrosen (abgestorbenes Knochengewebe), lokale Durchblutungsstörungen der Hüfte sowie Haltungs- und Formfehler der Wirbelsäule. Hohenberger leitet zwar eine eigene Abteilung, arbeitet jedoch interdisziplinär mit anderen Fachbereichen des Klinikums zusammen. Besonders eng sind naturgemäß die Absprachen mit der Kinderklinik: „Gemeinsam bilden wir eine Schnittstelle zur Kinderheilkunde“, streicht der Mediziner die gebündelten Fachkompetenzen heraus. In der Kinderklinik werden die kleinen Patienten auch stationär aufgenommen, wenn das überhaupt sein muss: „Viele Erkrankungen kann man konservativ, also ohne Operation behandeln“, erklärt der Facharzt. Bei Hüftfehlbildungen beispielsweise sei durch eine frühe Schienen- oder Gipsbehandlung in den ersten Lebenswochen eine Ausheilung schnell zu erreichen. Auch der Klumpfuß könne zunächst durch Eingipsen korrigiert werden. Sei dies nicht ausreichend, werde die Fehlstellung zusätzlich operiert. Geht es um Gliedmaßenverkürzungen und Achsabweichungen, zählt

Dr. Hohenberger gleich mehrere Therapiemöglichkeiten auf: „Wir können nicht nur Längen- und Achsabweichungen durchführen, sondern auch die umgebenden Weichteile dem Wachstum anpassen. Durch minimal invasive Verfahren kann eine temporäre Wachstumslenkung erfolgen.“ Operative kinderorthopädische Eingriffe werden selbstverständlich direkt vor Ort im Bamberger Klinikum durchgeführt (Ausnahme: Operationen an der Wirbelsäule). „Das erspart vielen Eltern weite Wege“, schätzt Hohenberger das Einzugsgebiet ab.

Kontakt zur Kinderorthopädie Nach der Überweisung durch den niedergelassenen Kinderarzt oder Orthopäden kann über das Sekretariat ein Termin bei Dr. Hohenberger vereinbart werden, Telefon 0951/5032241, E-Mail: [email protected]. Sprechzeiten sind am Dienstagvormittag und ganztägig am Donnerstag. Notfälle werden Tag und Nacht aufgenommen. Tel.: (0951) - 503-33-40/-41

Irmtraud Fenn-Nebel

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> Trainieren wie die Profis

> KURZ&KNAPP

Laufanalyse verbessert Stil und Zeiten

SSB bildet weiter

Ambulantes Therapie- und Rehazentrum „saludis“ bringt Läufer auf Trab.

Zackig winkelt Julia Emmler die Arme an. „So muss man sie halten“. Dann springt sie von einem Fuß auf den anderen, vorwärts durch den Raum: „Und so rollt man richtig ab.“ Die junge Sporttherapeutin ist spürbar in ihrem Element. Immerhin geht es ums Laufen, und da reißt es die passionierte Triathletin einfach vom Hocker. Ohne Bewegung geht´s aber auch wirklich nicht: Für „Ein.Blick“ soll Julia Emmler erklären, wie man es besser machen kann, das Laufen. Wie Amateure und Profis an ihrer Technik feilen, wie sie schneller, effektiver und vor allem mit mehr Spaß lostraben können. Die Grundvoraussetzung dazu sieht Julia Emmler in einer Laufanalyse, wie sie im ambulanten Therapie- und Rehazentrum „saludis“ unter ärztlicher Leitung angeboten wird. Dort, direkt neben dem Klinikum am Bruderwald, kann Julia Emmler ihren Beruf mit ihrem Hobby verknüpfen, kommen ihre Erfahrungen als Läuferin auch den Patienten

zugute. Ihr Steckenpferd ist das Thema „natural runnig“, das die Bereiche ökonomisches Laufen, Reduktion der Bremskräfte, optimale Ausnützung des Herz-Lungensystems sowie die Vorbeugung von Verletzungen beinhaltet. Die videogestützte Laufanalyse erfolgt in einem eigens eingerichteten Lauflabor. Auf dem Laufband wird der Läufer von allen Seiten sowie von unten nach oben gefilmt. Anhand der Kameraaufzeichnungen wird nicht nur der Laufstil ermittelt, sondern sichtbar gemacht, wo eventuelle „Problemzonen“ des Probanden liegen – was macht er falsch, warum schmerzt immer das rechte Knie beim Laufen, warum geht die Puste so bald aus? Die Analyse bringt es an den Tag: Durch eine Korrektur des Laufstils kann die individuelle Leistung aktiv verbessert werden. Dafür bietet „saludis“ mehrere Möglichkeiten. Außer Laufkursen, die durch die Krankenkassen mitfinanziert werden, kann man auch ein spezielles Lauftechniktraining absolvieren. Für Julia Emmler eine logische Konsequenz: „Für jede Sportart, vom Tennis bis zum Fußball, hat man einen Trainer. Nur fürs Laufen glaubt man, keine Anleitung zu brauchen – und das kann sich negativ auf die Effektivität auswirken.“

Deshalb zeigen Julia Emmler und ihre Kollegen den Interessenten passende Methoden, wie sie mit weniger Krafteinsatz effektiver und schneller laufen können. „Das bringt dem Einzelnen unheimlich viel“, betont die Sporttherapeutin, „und hinterher hat er viel mehr Spaß am Sport.“ Neben dem normalen „Unterricht“ kann auf Wunsch auch eine so genannte Trainingsplansteuerung erstellt werden, wenn sich jemand auf einen Wettbewerb vorbereiten und „für den Tag X in Form sein möchte.“ Monatlich gibt es ein Feedback und wird der Fortschritt besprochen, eventuell der Trainingsplan korrigiert, etwa wenn eine Erkältung dazwischen kommt. Die Verbesserung des Laufstils basiert jedoch nicht auf dem Techniktraining allein. Mehr Erfolg bringt auch die optimale Ausnutzung des HerzLungensystems. Um dies zu erreichen, bietet „saludis“ die so genannte „Spiroergometrie“ an. Hierbei handelt es sich um eine leistungsdiagnostische Untersuchung, bei der die kardio-pulmonalen (HerzLungen-) Fähigkeiten und die individuellen Trainingsbereiche ermittelt werden. Auch diese Ergebnisse fließen in einen individuellen Trainingsplan mit ein. Was sich wie ein Konzept für Profis anhört, richtet sich in

Wahrheit an eine viel breitere Zielgruppe: Julia Emmler möchte am liebsten alle Menschen zum Laufen motivieren. „Es ist unser natürlichstes Fortbewegungsmittel, das im Alltag leider zu kurz kommt. Dabei ist es so gesund und vor allem macht es Spaß“, wirbt die Sporttherapeutin für ihr Hobby. Deshalb gibt sie den Lesern von „Ein.Blick“ noch ein paar Tipps mit auf den Weg: Anfänger sollten ihr Trainingspensum ganz behutsam aufbauen, die Laufstrecke zunächst durch Gehintervalle unterbrechen. Wichtig ist auch die Selbstkontrolle des Pulses durch eine Pulsuhr und die Wahl der richtigen Laufschuhe. Wer dann noch ein paar Gleichgesinnte findet, kann starten: „In der Gruppe macht Laufen am meisten Spaß.“

Nur strahlende Gesichter gab es im Klinikum am Bruderwald: Alle 18 Teilnehmer der Weiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege haben die Abschlussprüfung mit Bravour bestanden. Im Vorfeld waren neben dem Schichtdienst in der Klinik rund 760 Unterrichtsstunden zu absolvieren. Dieses besondere Engagement und die hohe fachliche Qualifikation bilden die Voraussetzung für die besondere Verantwortung im Umgang mit Patienten in lebensbedrohlichen Situationen.

Zu Gast in der SSB

Irmtraud Fenn-Nebel

Eine Laufanalyse bei „saludis“ kostet 65,- Euro. Auf Wunsch können die Ergebnisse auf CD gebrannt werden. Weitere Infos und Termine: Tel. 0951/5033820, E-Mail: [email protected]. Im Internet: www.saludis.de

Auf Einladung des Vereins „Hilfe in Not“ kam der palästinenzische Arzt Dr. Raouf Azar aus Bethlehem für knapp eine Woche in das Bamberger Klinikum am Bruderwald. Der Besuch diente in erster Linie dem Erfahrungsaustausch mit Kollegen. So sprach Dr. Azar unter anderem auch mit den Chefärzten Prof. Dr. Wolf Strecker und Prof. Dr. Georg Pistorius.

>Medizinisches Versorgungszentrum am Bruderwald

Wir sind immer für Sie da!

SSB sportive

Zahnmedizinisches Zentrum im Gesundheitszentrum am Bruderwald

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Gesundheit von A-Z bietet das neue Gesundheitszentrum am Bruderwald. Für das „Z“ sind drei Zahnärzte zuständig: Dr. Susanne Schmid und Dr. Thomas Flassig verstärken das Team um den leitenden Zahnarzt Dr. Matthias Hochmuth im zahnmedizinischen Zentrum.

„An ihre Zähne stellen unsere Patienten hohe Anforderungen – ebenso wie an ihren Zahnersatz und die zahnmedizinische Behandlung“, weiß Dr. Hochmuth. Denn die Patienten selbst wüssten am besten, welche Rolle ihre Zähne für Persönlichkeit, Lebensgefühl und Attraktivität spielen.

Die drei spezialisierten Zahnärzte sind (fast) immer für ihre Patienten da. Entsprechend umfangreich die Öffnungszeiten: Von Montag bis Freitag läuft der Praxisbetrieb von 8-18 Uhr, und wer am Wochenende oder Feiertag Zahnschmerzen bekommt, wird zwischen zehn und 16 Uhr zahnmedizinisch versorgt. Die Zusammenführung von Kompetenzen und medizinischen Schwerpunkten

So reicht denn auch das Leistungsspektrum von allgemeiner, vorbeugender und kosmetischer Zahnheilkunde über zahnärztliche und ästhetische Chirurgie bis zur Seniorenzahnmedizin mit prothetischer Zahnheilkunde und Zahnersatz. Dazu besteht innerhalb der Sozialstiftung Bamberg eine enge Kooperation mit dem Zentrum für Altersmedizin sowie den beiden Seniorenheimen

innerhalb eines Medizinischen Versorgungszentrums („MVZ“) ist vor allem für die Patienten ein großer Vorteil. Durch kurze Wege, hohe Flexibilität und moderne Medizintechnik können hohe Ansprüche an Ästhetik, Sicherheit und Bioverträglichkeit bei Zahnversorgungen realisiert werden.

Antonistift und Bürgerspital. Natürlich werden aber auch kleine Patienten untersucht und kindgerecht motiviert, gründlich die Zähne zu putzen. Und ist doch mal eine Behandlung fällig, so erfolgt diese besonders einfühlsam. Schließlich hat sich das engagierte Zahnärzteteam ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ein strahlendes Lächeln – ein Leben lang. Zahnmedizinisches Zentrum Buger Str. 82 Tel. (0951) 700362 50 / 21020 Sprechzeiten: Mo-Fr: 8-18 Uhr Sa, So, Feiertag: 10-16 Uhr

Brigitte Dippold

Unter dem Team-Motto „Bloß nicht hoch verlieren!!“ nahm das SSBBasketballteam „freak city docs“ am Brose Baskets Company-Cup teil. Das angepeilte Ziel “Alles, bloß nicht Letzter” zu werden, haben die Jungs erreicht: Sie errangen einen hervorragenden 7. Platz.

> Expertenstandards in der Pflege

„Lass deine Füße nie schneller laufen als deine Schuhe“ Vorbeugen ist besser als stürzen – Sturzprophylaxe in der Sozialstiftung Bamberg. den Erlebnis. Sich unvermittelt und oft auch hilflos am Boden liegend vorzufinden, kann das bis dahin positive Lebensprogramm komplett verändern – der Sturz wird zum „Umsturz“ für den weiteren Lebensverlauf.

Keiner ist davor gefeit, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Allerdings nimmt die Sturzhäufigkeit mit zunehmendem Alter erschreckend zu: Studien belegen, dass ein Drittel der 65-Jährigen mindestens ein Mal pro Jahr stürzt, bei den über 80-Jährigen sind es bereits 50 Prozent. Die Folgen sind oft schwerwiegend und reichen bis zum Verlust der Selbstständigkeit. So gehören schwere Stürze mit Knochenbrüchen zu den größten Risiken im Seniorenalter. Für viele ältere Menschen wird daher das Hinfallen zum einschneidenden und beängstigen-

Dies zu verhindern und vorbeugend aktiv zu werden, hat sich die Sozialstiftung Bamberg zum Ziel gesetzt. Seit Januar letzten Jahres wird in den Kliniken und Seniorenheimen der SSB der so genannte nationale Expertenstandard Sturzprophylaxe umgesetzt. Ziel dabei ist es, individuelle Sturzrisikofaktoren der Patienten und Bewohner rechtzeitig zu erkennen, systematisch zu erfassen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen. So sind für einen Sturz immer mehrere Faktoren verantwortlich, wie etwa Seh- und Gehbehinderungen oder die Einnahme von Beruhigungsmitteln, die dazu führen, dass der Betroffene aus dem Gleichgewicht gerät. Dazu zählen auch Schwierigkeiten beim Aufstehen verbunden mit Stand- und Gangunsicherheit, besonders am Morgen beim ersten Toiletten-

Hier werden Sie (wirklich) geholfen! Betreuungs- und Beratungszentrum im Klinikum am Bruderwald eröffnet Vorbei die Zeiten, als sich Patienten und Angehörige im Klinikum am Bruderwald die Beratungsdienste einzeln zusammensuchen mussten. Wo finde ich den Sozialdienst, in welchem Geschoss ist die Diabetesberatung untergebracht und auf welchem Stockwerk die Stomaberatung? Wer ist zuständig, wenn meine Mutter eine Voreinstufung für die Pflegeversicherung braucht und wohin muss ich mich wenden? Nun ist das komplette Experten-Team des Beratungs- und Betreuungszentrums direkt im Eingangsbereich des Klinikums am Bruderwald angesiedelt. Damit bündelt das

neue Zentrum exzellente Fachkompetenz an einem Standort. Und spart Patienten und Besuchern dadurch zeitraubende Wege. Das Betreuungs- und Beratungszentrum bietet eine Vielzahl an Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten und ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen Patienten, Angehörigen und den einzelnen Beratungsdiensten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen jedem Einzelnen, die passende Lösung für sein Anliegen zu finden. Schnell, reibungslos und kompetent.

gang. Hinzu kommt: Wer einmal gestürzt ist und sich dabei verletzt hat, bekommt Angst, dass es auch ein zweites Mal passieren könnte. Und damit beginnt ein gefährlicher Teufelskreislauf. Denn in der Folge bewegen sich diese Menschen noch weniger als vorher. Dadurch lassen Muskelkraft und Reaktionsvermögen nach, was dazu führt, dass man einen Sturz nicht mehr schnell abfangen kann. Die Folge: Prellungen, Brüche, Krankenhausaufenthalte. „Lass deine Füße nie schneller laufen als deine Schuhe“ Schottisches Sprichwort

Doch all das muss nicht sein: Wer sich regelmäßig bewegt, kann damit das Risiko zu fallen, erheblich reduzieren. So bezeichnet denn auch Angelika Kandler, Pflegedienstleitung im Klinikum am Bruderwald, Kraft- und Gleichgewichtstraining als „das A und O der Sturzvorbeugung“. Untersuchungen im häuslichen Bereich hätten gezeigt, dass sich dadurch das Sturzrisiko signifikant reduzieren ließe. Zudem belegten Studien, dass sogar Hochbetagte durch spezielle Trainingsprogramme ihre Kör-

perkraft deutlich steigern und ihre koordinativen Fähigkeiten verbessern könnten. Aber auch zu Hause kann man viel tun, um seine Kraft und sein Gleichgewicht zu verbessern. Durch regelmäßiges Krafttraining mit Hanteln oder elastischen Bändern wird Muskulatur aufgebaut, die – wichtig etwa für stabiles Festhalten - die nötige Kraft verleiht. Gut für das Balancegefühl sind Rad fahren und Tanzen, Tai Chi und Yoga, aber auch einen Fußball mit dem Enkel zu kicken, fördert das Gleichgewicht. Die klassische Sitzgymnastik bringt in puncto Gleichgewichtstraining dagegen rein gar nichts: „Man sollte ältere Menschen besser lehren, auf einem Bein zu stehen“, zeigt sich Angelika Kandler überzeugt. Ein Mensch mit gut trainierten Schutzreaktionen könne, auch wenn er stolpere, den Sturz oft noch abfangen. Aber auch weitere Risikofaktoren wiegen schwer. Dazu zählen vor allem Sehbehinderungen, die dazu führen können, dass Rutschfallen wie beispielsweise Wasserpfützen einfach nicht gesehen werden. Regelmäßige

Besuche beim Augenarzt und das ständige Tragen der (richtigen!) Brille sind daher unabdingbar. Daneben gilt es, die Wohnung sicher zu machen. Die Beseitigung von Stolperfallen wie etwa Teppichbrücken oder Leisten auf Türschwellen ist ebenso wichtig wie helle, blendfreie Beleuchtung und gut erreichbare Lichtschalter. Auch rutschfeste Badematten, Handgriffe zum Festhalten in Dusche und Toilette und ein Handlauf an der Treppe sind eine große Hilfe. Anhand einer Checkliste können ältere Patienten mit ihren Angehörigen überprüfen, ob die eigene Wohnung sicher ist. Denn die Durchführung entsprechender Maßnahmen ist nur dann effektiv, wenn Patient oder Bewohner bzw. die Angehörigen vom Nutzen überzeugt sind und sich aktiv daran beteiligen. Einig sind sich die Experten darüber, dass Stürze durch all diese Maßnahmen nicht grundsätzlich verhindern werden können – aber sie lassen sich deutlich reduzieren. Und ersparen damit viel Leid. Brigitte Dippold

> Das Leistungsangebot umfasst: ß Sozialberatung ß Pflegeüberleitung ß Stomaberatung ß Kontinenzberatung ß Beratung bei klinischer Ernährung ß Diabetesberatung ß Beratung bei chronischen Wunden ß Beratung zur Gerinnungsselbstkontrolle

Brigitte Dippold

Kontakt Walter Kanzok Leitung Tel: 0951 503 3501 Fax: 0951 503 3515 [email protected] Sprechzeiten: Mo-Fr: 8-17 Uhr nach tel. Vereinbarung

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> NACHGEFRAGT

Was macht eigentlich Hedwig Distler? 40 Jahre lang, von 1961 bis 2001, arbeitete sie als Hebamme in der Bamberger Frauenklinik. Dann ging sie in den verdienten Ruhestand. Ein.Blick hat Hedwig Distler aufgesucht. Und nachgefragt, woran sie sich besonders gerne erinnert und was sie heute so macht. Hebamme aus Leidenschaft 40 Jahre Hebammentätigkeit. Und zwar, egal wie platt das klingen mag, aus Leidenschaft. Frauen dabei zu helfen, Kinder zur Welt zu bringen, war Hedwig Distlers Traum. Von Anfang an. 1961 begann sie mit der Ausbildung, die zum damaligen Zeitpunkt anderthalb Jahre dauerte. Anschließend arbeitete sie im Kreißsaal in der Frauenklinik am Markusplatz und zog 1984 mit der ganzen Klinik um in das neue Klinikum am Bruderwald. Mittlerweile hatte die Technik Einzug in die Geburtshilfe gehalten. „Ultraschall, Wehenschreiber, Laborbefunde – all das gab es früher nicht. Da war die Geburtshilfe noch reine Handarbeit“, erzählt Frau Distler. Neben den Hän-

den sei das hölzerne Rohr zum Abhören der Herztöne das wichtigste Utensil gewesen. Trotzdem verklärt die Hebamme die Vergangenheit nicht. Den medizinischen Fortschritt möchte sie nicht missen. Wie vielen Babys sie in den vergangenen Jahrzehnten auf die Welt geholfen hat? „Das waren mehrere tausend. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen.“ Trotzdem ist ihr der Beruf nie zur Routine geworden. Sie erinnert sich an einen Anruf vor einigen Jahren im Kreißsaal: „Was, Sie sind immer noch da?“ so die Reaktion einer Frau, die von Hedwig Distler einst entbunden worden war und nun ihre Tochter zur Geburt anmelden wollte. Zwei Generationen Frauen hat sie bei der Geburt unterstützt, und darauf ist sie stolz.

Geburt im VW-Bus Das Leben einer Hebamme besteht aus ungewöhnlichen Situationen und unvergesslichen Orten. Bei Hedwig Distler war es nicht anders. Gerne erinnert sie sich an den Tag zurück, an dem sie gemütlich in der Badewanne lag, als das Telefon schrillte: „Oben an der Straße kriegt eine Frau im Auto ihr Kind!“ „Nass wie ich war, habe ich ruck-zuck einen Bademantel übergezogen und bin losgerannt. Und kam gerade noch richtig.“ Ein quietschfideles Baby war das Ergebnis, das einfach nicht hatte warten wollen, bis die Mama im Bamberger Klinikum angekommen war. Hedwig Distler hat drei eigene Kinder groß gezogen und – wie könnte es anders sein – auch die beiden Schwiegersöhne eigenhändig auf die Welt geholt. „Zum

Glück hab ich keinen der beiden zu heiß gebadet“, schmunzelt sie. Drei Kinder, dazu der Schichtdienst im Kreißsaal, da blieb wenig Zeit für die engagierte Hebamme. An der mangelt es ihr bis heute. Langeweile kennt sie nicht: „Ich muss um sechs Uhr aufstehen, wenn ich mein Tagespensum schaffen will.“ Muße gönnt sie sich trotzdem, etwa bei Theater- und Konzertbesuchen, beim Schwimmen, Wandern oder Rad fahren. Hedwig Distlers derzeitig größter Wunsch: Anfang Juni wird das dritte Enkelkind erwartet. Am liebsten möchte sie es selber entbinden. Und wenn man sie sieht, die strahlenden Augen beim Gedanken an die bevorstehende Geburt, dann weiß man: Das macht sie mit links. Brigitte Dippold

Nachgedacht Unternehmenskultur in Zeiten des Wandels „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Mit anderen Worten: Die einen nutzen Veränderungen, um sich zu bewegen, die anderen schützen sich ängstlich, bleiben stehen und verlieren den Anschluss. Dies gilt für große Systeme, für Unternehmen und auch für Teams. Moderne Gesundheitsunternehmen haben längst Windmühlen gebaut, die den Wind des Wandels nutzen, um Energie zu gewinnen, die nicht nur Überleben, sondern Erfolg sichert. Der Veränderungsbedarf wurde erkannt, die Zeit drängte, die Defizite wollten ausgeglichen, rote in schwarze Zahlen umgewandelt werden. So wurden Kliniken saniert, Visionen und Strategien entwickelt. Wirtschaftliche Ziele und neue Geschäftsfelder sichern die Zukunft, die Menschen behalten

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ihre Arbeitsplätze, die Kunden erhalten eine hohe Dienstleistungsqualität. Also alles gut? Zufriedenheit allenthalben? Nicht wirklich. Die strukturellen und organisatorischen Veränderungen haben den Arbeitsdruck auf die Mitarbeiter und die Konkurrenz - auch innerhalb der Kliniken - massiv erhöht. In Teams werden daher auch Mauern, nicht nur Windmühlen gebaut. Was sich eben nicht schnell ändern lässt, weil sie Zeit zum Wachsen braucht, ist die Unternehmenskultur. Sie ist „die Summe der Gewohnheiten (Selbstverständlichkeiten), die ein Unternehmen von anderen unterscheidet.“ (Berner, 2000) Zur Kunst, den Wandel zu gestalten, Veränderung zu gestalten, gehört auch die Geduld zur Kulturveränderung. Diese wird gefördert durch die Formulierung von Werten, Grundsätzen

und Leitlinien, z. B. zur Führung und zur Konfliktregulierung. Jeder einzelne Mensch im Unternehmen ist zur Umsetzung aufgerufen und zum kritischen Dialog. So kann Kulturwandel oder –veränderung in einem guten Sinne gelingen. Denn die notwendigen Veränderungen in Unternehmen des Gesundheitswesens bergen die Gefahr in sich, dass sich eine Unternehmenskultur ausbildet, die Werte wie Respekt, Wertschätzung, Kooperation und Fairness zugunsten von Konkurrenz, Vorteilsnahme und Entwertung vernachlässigt. Das heißt, es ist gut, wenn in Gesundheitsunternehmen darüber nachgedacht wird, welche Kultur sie haben und welche sie wollen. Ach ja, das Unternehmen kann nicht denken, auch nicht nachdenken. Das muss jeder Mitarbeiter tun! Ilse Kanzok

Impressum Herausgeber: Sozialstiftung Bamberg Buger Straße 80 96049 Bamberg Redaktion: Brigitte Dippold (V.i.S.d.P.) PR / Marketing Telefon: (0951) 503 10 10 brigitte.dippold@ sozialstiftung-bamberg.de Satz und Layout: artmedia Werbeagentur, Bamberg | www.art-media.de Fotos: Agendia GmbH, Michael Aust, BI-LOG GmbH, Brigitte Dippold, Mark Kemming, Sonja Krebs, VATTENFALL EUROPE CONTRACTING GMBH

Grafik: Agendia GmbH Druck: Druckerei Safner, Priesendorf Erscheinungsmonate: Juni, Dezember Auflage: 37 500 Exemplare

Er tröstet, verführt, macht lustig oder reißt uns in`s Verderben: Alkohol, eigentlich als Genussmittel gedacht, kann sehr schnell zum Suchtmittel werden. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Maria K. (46) fühlt sich am Ende. Ihr Mann Gerhard (49) ist heute wieder einmal nicht zur Arbeit gegangen. Er liegt im Bett und schläft seinen Rausch vom Vortag aus. Verzweiflung macht sich breit – und tiefe Ratlosigkeit. Was hat Frau K. nicht schon alles unternommen: Sie hat Alkoholvorräte weggeschüttet oder versteckt, sie hat geweint, gebettelt, geschimpft und gedroht. Ihr Mann hat immer wieder versprochen, seinen Alkoholkonsum zu reduzieren, hat diesen Vorsatz auch für eine Weile in die Tat umgesetzt und sich dann doch wieder die Kante gegeben. Und dass er ein Alkoholproblem hat, das will er einfach nicht wahr haben. Solche Tragödien sind täglicher Alltag für Stationschefin Brigitte Ullmann und Fachpfleger Thomas Hümmer. Die beiden arbeiten auf der Suchtstation im Bamberger Klinikum am Michelsberg. „Zuerst einmal muss der Betroffene zur Einsicht gebracht

werden, dass er an einer behandlungsbedürftigen Krankheit leidet“, sagen die beiden übereinstimmend. Dieser Schritt sei oft der schwerste. Dabei könne es hilfreich sein, eine Vertrauensperson einzuschalten, etwa den Hausarzt. Was in der Klinik gemacht wird Bereits in der Phase der körperlichen Entgiftung – die immer unter ärztlicher Kontrolle in einer Klinik erfolgen sollte – wird der Patient über weitere Therapiemöglichkeiten informiert. Dazu zählen Einzel- und Gruppentherapien sowie Sport-, Musikund Ergotherapie. Hat sich der Zustand stabilisiert, erfolgt die ambulante Nachbehandlung mit Einbindung in Selbsthilfegruppen. In der Stationsambulanz erhalten die Patienten Unterstützung und Beratung sowie professionelle Hilfe bei Krisen. Auf Wunsch erfolgen auch Hausbesuche. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildet im Klinikum am Michelsberg die Angehörigenarbeit. In speziellen Angehörigensemina-

ren, die jeden Monat ausgerichtet werden, haben Angehörige die Möglichkeit, sich mit Experten und anderen Betroffenen auszutauschen. Die Gefühle der Familienmitglieder sind denen des Abhängigen nämlich sehr ähnlich, auch sie fühlen sich hilflos, schuldig und frustriert. Darüber hinaus lernen sie, die Verantwortung für das Suchtproblem an den Betroffenen zurück zu geben und Grenzen zu setzen, was sie in Kauf nehmen möchten und was nicht. Auch Maßnahmen des Rückfallmanagements gehören dazu. Und die wichtigste Botschaft, die Brigitte Ullmann und Thomas Hümmer dem einzelnen Angehörigen vermitteln möchten, lautet schlicht: Du stehst mit deinem Problem nicht alleine da. Klinikum am Michelsberg Telefonhotline rund um die Uhr: Station E, Tel. 0951 954 1160 Monatliches Angehörigenseminar, zwei Abende, jeweils 19 Uhr. Termine und tel. Anmeldung unter 0951 954 1160.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, starben im Jahr 2005 in Deutschland 12.233 Männer und 4.096 Frauen im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol. Das sind rund 2% aller Sterbefälle. Im Jahr 2005 starben damit mehr Menschen im Zusammenhang mit Alkohol als durch Suizide (10.260) und tödliche Verkehrsunfälle (5.458) zusammen.

Brigitte Dippold

> PREMIUMMEDIZIN

Erfolgreiche Knorpeltransplantation an kindlicher Hüfte Chirurgische Praxis im MVZ Dr. Schellerer führte Spezial-Operation durch. Der für diesen Eingriff notwendige Extensions-Operationstisch wurde aus Italien angeliefert, das Spezial-Instrumentarium samt Diamantfräsen kam aus München – für einen einzigen Eingriff ein enormer Aufwand. Der sich gelohnt hat: Eine Knorpeltransplantation war für die zwölfjährige Patientin des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Dr. Schellerer GmbH die geeignete Alternative zum frühzeitig drohenden künstlichen Hüftgelenksersatz. Zustande kam diese für die Region Franken eher seltene und vielleicht erste Operation auf Initiative von Dr. Manfred Gunselmann. Der Chirurg und Unfallchirurg betreibt gemeinsam mit Dr. Matthias Biedermann das MVZ der Sozialstiftung Bamberg in der früheren Schellerer-Klinik. Gunselmann wollte der jungen Patientin helfen und befasste sich intensiv mit ihrem Fall. Ihre Krankengeschichte ist kurz erzählt: Nach einer Oberschenkelhalsfraktur wurde das Mädchen Ende 2005 operiert. Zunächst sah der Heilungsverlauf positiv aus, bis Durchblutungsstörungen am Hüftkopf festgestellt wurden (eine bekannte und

gefürchtete Folgeerscheinung von derartigen Verletzungen). Mit dieser Diagnose kam die Patientin im Sommer 2006 in die chirurgische Praxis am Heinrichsdamm. Gunselmann, dessen täglich Brot operative Eingriffe am Haltungs- und Bewegungsapparat sind, suchte sofort nach Alternativen zu einer frühzeitig drohenden Hüftprothese: „Einem so jungen Menschen setzt man nicht gern ein künstliches Hüftgelenk ein.“ Nach

umfassenden Recherchen in der medizinischen Fachwelt und Konsultationen anderer Spezialisten in Deutschland kristallisierte sich eine Knorpeltransplantation als geeignete Behandlungs-

methode für das Mädchen heraus. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet war und ist Prof. Dr. med. Klaus Draenert aus München, der diese Behandlungsmethode stetig vorantrieb und dafür ein ausgefeiltes Spezialinstrumentarium entwickelt hat. Rasch beschlossen die Mediziner eine Kooperation: Draenert reiste im November 2006 mit drei Mitarbeitern an, um einen in Italien konzipierten und in der Schweiz gefertigten Extensions-OP-Tisch sowie das Spezialinstrumentarium mit Diamantfräsen in der Bamberger Klinik zu installieren. Darüber hinaus begleitete er den operativen Eingriff, den Gunselmann selbst vornahm. Auf einen kurzen Nenner gebracht, passiert bei der Knorpeltransplantation folgendes: Aus der durchblutungsgestörten Hüftkopfzone wird eine so genannte Stanze herausgefräst, bis man in einen gut durchbluteten Bereich gelangt. Aus z.B. dem Kniegelenk wird ein gesunder Knorpelknochenzylinder gehoben, der passgenau in das erkrankte Hüftkopfareal eingefalzt wird. „Durch diesen Eingriff wird zum einen Knorpelfläche ersetzt und zum anderen die Gefäßneubildung im Hüftkopf angeregt“, erklärt

Gunselmann, und ergänzt: „Die Knorpelstanzen werden im Regelfall gut angenommen und heilen recht zuverlässig ein.“ Dass man bei Kindern oder Jugendlichen so lange wie möglich versuchen möchte, den eigenen Hüftknochen zu erhalten, erscheint logisch. Wäre die Knorpeltransplantation nicht auch eine Option für Erwachsene? „Am Knie- oder Sprunggelenk ist dies schon ein gängiges Verfahren, aber an der Hüfte nur unter bestimmten Voraussetzungen und eher selten“, schränkt Gunselmann ein. „Da muss man vorher genau analysieren und auch selektieren.“ Kommt es bei einem Erwachsenen zum Beispiel nach längerer Kortisoneinnahme oder anderen Schädigungen zu Durchblutungsstörungen im Hüftkopf oder liegen degenerative Veränderungen (klassische Arthrose) an Hüftkopf und –pfanne vor, gibt es zur Endoprothese oft keine Alternative. Sicherlich werden Knorpeltransplantationen an der Hüfte in der Praxis Gunselmann / Biedermann nicht alltäglich werden – dazu ist allein der Aufwand mit dem medizinisch-technischen Equipment viel zu groß. Prinzipiell sind sie jedoch möglich. Doch die Operation bei der jungen Patientin ist erst einmal erfolgreich verlaufen, das Transplantat ist mittlerweile gut eingeheilt, was den Arzt natürlich sehr freut. Er hat die

Herausforderung gern angenommen und gemeistert: „Es macht Spaß, sich auf Neuland zu begeben – insbesondere wenn man der festen Überzeugung ist, Positives zu bewirken.“ Irmtraud Fenn-Nebel

Dr. Manfred Gunselmann Chirurg / Unfallchirurg, D-Arzt, Belegarzt

Dr. Matthias Biedermann Chirurg / Unfallchirurg, D-Arzt, Belegarzt

MVZ Dr. Schellerer GmbH Heinrichstr. 6 96047 Bamberg Tel. 0951 98330 Sprechzeiten: Mo u. Di: 8-12 / 14-17 Uhr Mi: 8-12 Uhr Do: 8-12 / 15-19 Uhr Fr: 8-12 / 14-16 Uhr 9

> 13 Fragen

Jetzt schlägt’s 13! Tätigkeit an, in andere Richtungen zu denken als gewöhnlich, da kaum eine andere Dienstleistung so direkt mit Menschen zu tun hat – mit ihrem Wohlergehen und ihrer Gesundheit. Sie galt im alten China und in Babylon als Glückszahl: Die dreizehn. Die dreizehn ist die sechste Primzahl, die Ordnungszahl von Aluminium, stete Trikotnummer von Michael Ballack und Ein.Blick stellt 13 Kennenlern-Fragen an die Stiftungsräte der SSB.

In dieser Ausgabe: 13 Fragen an StiftungsratsMitglied Heribert Trunk, Geschäftsführer der BI-LOG GmbH. 1. Was gefällt Ihnen an der Arbeit im Stiftungsrat der SSB? Besonderen Spaß macht mir, die Erfahrungen meiner bisherigen beruflichen Laufbahn einbringen zu können. Gleichzeitig regt die

2. Ihre drei wichtigsten Ziele? Sicherung der Arbeitsplätze, stabile Ausrichtung für die Zukunft und Zusammenarbeit der Kliniken im Wirtschaftsraum zum Wohle der Menschen. 3. Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit der SSB gemacht im privaten Umfeld? Im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen und Klinikaufenthalten in Familie und Freundeskreis konnte ich über die Jahre feststellen, dass der Dienstleistungsgedanke und die Kundenorientierung mehr und mehr zunehmen. War das Grüßen auf den Gängen vor einigen Jahren noch eher eine Seltenheit, ist es heute der Regelfall. Dies ist ein äußeres Zeichen für

die innere Einstellung der Menschen. 4. Wo müssten wir Ihrer Meinung nach zulegen? Jeder Patient verdient mit Fug und Recht, individuell wahrgenommen und mit seinen Sorgen und Nöten ernst genommen werden. Gleichzeitig verlangt der Klinikalltag Routine und rasche, standardisierte Abläufe. Beides professionell unter einen Hut zu bringen, ist eine der zukünftigen Herausforderungen. 5. Was wäre in Ihren Augen das Beste, was der SSB passieren kann? Ohne Vorbehalte und negative Erfahrungen mit der alten Klinikform auf die Sozialstiftung zuzugehen - wenn das noch mehr Menschen gelingen würde, wäre es eine echte Chance für die SSB. 6. Und das Schlechteste? Sich verändernde politische Rah-

menbedingungen (Gesundheitsreformen etc.) erschweren zwar die kontinuierliche und nachhaltige Arbeit der SSB, noch schlimmer aber sind die Rückschritte im Denken Einzelner. Wir haben bereits viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich zum Ziel gesetzt haben, optimale Arbeit zu leisten, um die Besten in der Region zu werden – die dürfen wir nicht behindern. 7. Was fällt Ihnen spontan zum Begriff „Gesundheitsreform“ ein? Mein Lieblingsleitspruch von Curt Goetz: „Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen, darum muss man dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie gerne nehmen möchte.“ Dies soll nicht heißen, dass wir tatsächlich die Gesundheitsreform(en) ändern könnten, aber sie bieten für alle Marktteilnehmer die gleichen Chancen und Probleme und wenn wir sie besser als andere meistern, sind sogar

negative Reformen eine Chance um nach vorne zu kommen. 8. Ihr Hauptcharakterzug? Motivationsstark und engagiert. 9. Ihre Lieblingstugend? Fleiß 10. Was könnte Sie veranlassen, aus Bamberg wegzuziehen? Eine Herausforderung, in der man angeblich Unmögliches möglich machen dürfte. 11. Mit wem würden Sie sich gerne mal verabreden? Hillary und Bill Clinton 12. Und mit wem ganz sicher nicht? Dieter Bohlen 13. Ihr Motto? Vertraue auf Gott, verlier nie den Mut, hab Sonne im Herzen und alles wird gut. Die Fragen stellte Brigitte Dippold

mberg.de w.sozialstiftung-ba.de w w : tz Ne im r eh M g-bamberg info@sozialstiftun

Betriebe der Sozialstiftung Bamberg Die Kliniken der Sozialstiftung Bamberg befinden sich an drei Standorten und bilden gemeinsam ein Schwerpunktkrankenhaus. Klinikum am Bruderwald • Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie • Gefäßchirurgie • Orthopädie und Unfallchirurgie • Hand- und Fußchirurgie • Kinderorthopädie • Belegabteilung Neurochirurgie • Gynäkologie und Geburtshilfe • Urologie und Kinderurologie • Belegabteilung Urologie • Belegabteilung HNO und MKG • Strahlentherapie und Radioonkologie • Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin • Kardiologie, Elektrophysiologie, Palliativmedizin • Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Stoffwechsel, Infektiologie • Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie, Osteologie • Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin • Neurologie • Psychosomatik • Kinder- und Jugendmedizin • Diagnostische und Interventionelle Radiologie • Pathologie

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Klinikum am Michelsberg Psychiatrie und Psychotherapie Tagesklinik Zentrum für Altersmedizin Service Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg mbH

Klinik am Heinrichsdamm Chirurgisch / Orthopädische Belegarztklinik Medizinisches Versorgungszentrum Dr. Schellerer GmbH

Gesundheitszentrum am Bruderwald Belegabteilung Augenheilkunde Medizinisches Versorgungszentrum am Bruderwald - Labormedizin - Onkologie - Zahnmedizin saludis gGmbH

Privatklinik Dr. Schellerer Belegarztklinik

HOTEL SOMNIA

Seniorenheime Antonistift & Bürgerspital

Essen mit Genuss Thomas Servatius (39) liebt die Herausforderung. Seit Februar ist er der neue Chefkoch der Sozialstiftung Bamberg. Vom Fünf-Sterne-Hotel in`s Krankenhaus Er hat in renommierten Restaurants und Fünf-Sterne-Hotels wie dem Wiesbadener Nassauer Hof oder der Bühler Höhe in Baden Baden gearbeitet. Dann wechselte er in die Krankenhausküche der Kliniken Oberallgäu und kam im Februar dieses Jahres in die Sozialstiftung Bamberg. Was bewegt einen Mann, der sich erfolgreich in der gehobenen Gastronomie behauptet hat dazu, sich als Betätigungsfeld eine Klinikküche auszusuchen? Die Antwort kommt prompt: „Ich habe eine Vision.“ Schließlich sei genussvolles Essen wichtig für den Menschen, erst recht, wenn er krank sei. Gerne outet sich Servatius als Anhänger der Bio-Kost, plant, mehr Vollwertprodukte

> Ein.Blick |

auf den Tisch zu bringen und möchte demnächst eines seiner Lieblingsthemen in Angriff nehmen: Ein lecker zubereitetes Frühstücksmüsli, möglichst aus frischen Körnern. Denn, so Servatius: „Es geht ja nicht nur um`s Sattwerden. Gutes Essen soll dem Auge schmeicheln, es soll schmackhaft und abwechslungsreich sein und der Gesundheit förderlich. Kurz und gut: Der Patient soll sich auf das Essen freuen können.“ Dabei bekocht die SSB-Küche ja nicht nur Patienten. Auch die Bewohner der beiden Seniorenheime Antonistift und Bürgerspital werden mitversorgt. Täglich werden rund 1500 Mittagessen zubereitet, Frühstück und Abendessen hinzugerechnet, beträgt der Output der Küche ca. 4000 Mahlzeiten. Tag für Tag.

Pure Logistik Dahinter steckt natürlich ein gewaltiger logistischer Aufwand. Jeden Tag befragen Menüassistentinnen die Patienten nach ihren Essenswünschen. Diese werden an Ort und Stelle in einen Taschencomputer eingegeben, von dort in das System übertragen und als Produktionslisten in der Küche ausgedruckt. Das Essen wird dann frisch gekocht und an einem Fließband frisch auf den Teller gebracht. Ein hochmodernes Speiseversorgungssystem mit speziellen Tabletts sorgt dafür, dass etwa der Salat knackig und gekühlt beim Patienten ankommt, Kaffee oder Suppe dagegen richtig heiß bleiben.

natürlich nicht alleine. Ein Team von Köchen, Diätassistentinnen und Küchenhilfen sorgt dafür, dass in der Küche alles klappt wie am Schnürchen. Dazu ist perfekte Abstimmung der einzelnen Teammitglieder nötig. Und ebenso perfekt dazu passt das (von Robin Hood entlehnte) Teammotto: Einer für alle, alle für einen! Brigitte Dippold

SSB-Küche in Zahlen

Tgl. 3000 Frühstücksbrötchen 230 Kilogramm Gemüse 270 Kilogramm Kartoffeln

Einer für alle, alle für einen. Hinter all diesen Höchstleistungen steht Thomas Servatius

380 Liter Suppe

kulinarisch

Vegetarisch und sehr lecker… Lust, mal ein leckeres vegetarisches Gericht zu zaubern? Vollwertig, vitaminreich und so richtig lecker? Küchenchef Thomas Servatius hat sich dazu ein feines Menü ausgedacht. Alle Rezepte sind für vier Personen berechnet.

Erdbeerkaltschale

Polenta-Lauchschnitten auf Tomatenragout

Nougat-Bananen-Crèpe

280 g frische Erdbeeren, 100 ml Buttermilch, 2 EL Honig, 200 ml Mineralwasser, abgehobelte Streifen von einer halben Zitrone und Orange, 1 Vanilleschote.

400 ml Milch, 400 ml Gemüsebrühe, 100 g Lauchstreifen, 40 g Butter, 200 g Maisgrieß, 1 Ei, Kräutersalz, Pfeffer, Olivenöl zum Braten, 2 Gläser Tomatensauce Toscana oder Arrabiata.

100 g Dinkelmehl, 60 g Maismehl, 1 Prise Salz, 300 ml Vollmilch, 2 Eigelbe, 20 g Rapsöl zum Ausbacken, 2 Bananen, 120 g Nougat-Creme.

Erdbeeren waschen und putzen, einige Erdbeeren in kleine Stücke schneiden, restliche Erdbeeren pürieren. Den Honig zu der Erdbeermasse geben, mit der Buttermilch und dem Mineralwasser vermischen, klein geschnittene Erdbeeren dazu geben. Mit Minze garnieren. Sehr kalt in Glas oder Schale, mit Trinkhalm und kleinem Löffel servieren.

In einem Topf die Milch mit der Gemüsebrühe aufkochen. Lauchstreifen in Butter anschwitzen und unter die Milch rühren. Den Grieß unter Rühren einrieseln lassen und bei schwacher Hitze ca. 25 min köcheln lassen. Dabei häufig umrühren. Ein Ei unter die Masse rühren und mit Kräutersalz abschmecken. Ein Backblech einölen und die Polenta gleichmäßig dick darauf streichen. Die Masse abkühlen lassen, in gleichgroße Dreiecke oder Quadrate schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl goldbraun anbraten. Die Tomatensauce erhitzen, auf Wunsch mit etwas Maismehl abbinden und mit den Polentaschnitten servieren. Wer es gern schärfer mag, dem empfehlen wir die Tomatensauce Arrabiata.

Dinkel- und Maismehl mit Salz vermischen und die Vollmilch klumpenfrei einrühren. Nach 10 min Quellzeit die Eigelbe unterrühren. 4 Crèpes dünn in einer Pfanne beidseitig ausbacken. Die fertigen Crèpes mit Nougat-Creme bestreichen, jeweils eine halbe Banane dazu geben. Crèpe einschlagen, auf einen Teller geben, mit Puderzucker bestreuen und servieren.

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2. Preis: Drei Wohlfühlmassagen in unserem ambulanten Therapie- und Rehazentrum saludis

oder schreiben Sie eine E-Mail an: [email protected]

3. Preis: Das Sozialstiftung Bamberg Überraschungs-Sommer-Set

Kennwort: Preisrätsel

Einsendeschluss ist der 01.10.2007

Chefarzt-Sudoku Sie sind Sudoku-Fan und gelangweilt von den üblichen Zahlen? Dann spielen Sie unser Chefarzt-Sudoku!

4

8

2

1

9

7

1

6

3

7

4

2

9

5

5

3

Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Reihe, senkrecht wie waagrecht, und in allen Neuner-Quadraten jeder Chefarzt jeweils nur einmal auftaucht. (Wenn es zu kompliziert wird, greifen Sie einfach auf die Zahlen zurück.)

Haben Sie die Chefärzte erkannt?

8

6

7

1

5

8

3

9

4

4

2

1

7

9

3= Dr. Heinz Weber, Klinik für Gefäßchirurgie

4

2

1

7

5

1= Prof. Dr. Hans-Joachim Thiel, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

6

2= Prof. Dr. Georg Pistorius, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie

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Sozialstiftung Bamberg • PR / Marketing • Buger Straße 80 • 96049 Bamberg

4= Prof. Dr. Wolf Strecker, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

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Notieren Sie das Lösungswort auf einer Postkarte und senden diese an

1. Preis: Eine Übernachtung mit Schlemmerfrühstück für zwei Personen (gerne mit Kind) in unserem HOTEL SOMNIA.

5= Priv.-Doz. Dr. Clemens Grupp, Medizinische Klinik III

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Wie heißt unser ambulantes Therapie- und Rehazentrum?

6= Dr. Rumo David Leistner, Medizinische Klinik IV

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Beantworten Sie einfach folgende Frage:

7= Prof. Dr. Dipl.-Psych. Peter Krauseneck, Neurologische Klinik

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Mitmachen und gewinnen!

8= Prof. Dr. Karl-Heinz Deeg, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

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9= Prof. Dr. René v. Hugo, Frauenklinik

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> PREISRÄTSEL

Lösung aus Ein.Blick 02/06: GESUND Sie haben gewonnen! Wie oft bekommen wir Post, die uns diese frohe Botschaft vermeldet – und dann sollen wir erst mal eine teure 0190er Nummer anrufen… Bei Ein.Blick stimmen solche Benachrichtigungen aber wirklich. Unsere glücklichen Gewinner zog Glücksfee Noah-Benedikt (4) aus Memmelsdorf: 1. Preis: Ursula Behrendt, Bamberg 2. und 3. Preis: Sabine Linsner, Hallstadt, Andy & Hannelore Dechant, Bamberg

Ein.Blick gratuliert ganz herzlich!

Glücksfee Noah-Benedikt mit Brüderchen Jona-Benjamin

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Elfriede K. ist eine waschechte Bambergerin, Anfang / Ende 50 (ihr genaues Alter gibt sie nicht preis). Sie ist mit einer großen Verwandtschaft gesegnet, „vo der öfter moll aans gronk is“. Von daher hat sich Elfriede gewissermaßen zu einer Gesundheitsexpertin entwickelt. In Ein.Blick nimmt sie regelmäßig Stellung zu gesundheitspolitischen Fragen – natürlich „auf bambergerisch“.

Gehirndschogging am Combjudä Unsä Großdand Bärbl feierd im Sebdembä an Rundn: Sie wird 80 und sie is fei noch brima beinandä. Freilich, manchsmoll zwiggds mal do und dort, aber sie machd ihr`n Haushald, rennd sämdlicha Bambercher Hügel nauf und nundä und drehd ihr halbs Gögerla nei wie nix, wenn sie auf Kaffeefohrd is. Bloß wor sa in letzder Zeit manchsmoll scho a weng arch vergesslich. Und wie ich neulich in meim Bauch-Beine-Bo-Volgshochschulkurs wor, erzähld mir a Fraa, dass sie im Glinigum drom Michelsberch „Gedächdnisdräning“ anbiedn, für „Senioren“. Ihr Muddä wär aa dabei und des däd era richdich gud. Wie ich also des näxda Mol bei der Großdand Bärbl wor (sie hod grad ihr`n Schlüssl gsuchd) hob ich sa gleich drauf angschbrochn. Sie wor gleich auf Hunnerdachzich– ja, diregd außer sich. „Wos, nauf`n Sangd Gedreu willsd du mich schdeggn, Elfriede? Und des bloß, weil mei Schlüssl wech is?“ „Ja Heilichers, Dand Bärbl, edsäd rech dich doch net so auf, ich maans doch bloß gud! Ich will doch bloß, dass du a weng a Anrechung grichst, a geisticha. Und es gibd scho lang ka Sangd Gedreu mehr, des is edsäd a Glinigum drom Michelsberch, a hochmoderns! Und der Heidrun ihr Muddä, die geht fei aa noo! Die dud hald was gecher Alzheimer!“ Des Argumend hod gsessn. Mid der Heidrun ihrä Muddä führd sie an ZiggnGriech seit 60 Johr. Ich hob also an Dermin für sie ausgemachd, erst zum Vorschdelln und dann für`s „kognitive Training“. Beim Hausorzd wor ich aa, wecher der Überweisung. Und wos soll ich soong, die Großdand Bärbl is begeisderd – denn die machd ihr Dräning am Combjudä! Nadürlich nur, um der Heidrun ihr Muddä auszuschdechn, denn die draud sich net noo. Do obm machd sa edsäd zwaa Moll in der Wochn schbeziella Brogramme. Am besdn gfällt ihr des mit denna glann Gögerla (oder worn`s Henna?), wo mer Eier zammsammln muss und schdolz hod sa erzähld, sie hod die meisten Eier gfundn vo der ganzn Grubbn. Und der Heidrun ihr Muddä wor grün vor Neid, weil der Bsychologe gsachd hod, dass unsä Großdand Bärbl so a ausgezeichneda „Auge-HandKoordination“ hod. Soweit häd edsäd ja alles bassn könna. Bloß is die Großdand Bärbl auf amoll schdändich bei uns aufgegreuzd. Mei Glaaner, der Kevin, is bald ausgflibbd: „Du Muddä, die Großdand Bärbl will laufend an mein Combjudä! Sie sachd, sie muss dräniern mit dera Maus!“ Des wor bloß der Anfang. Dann wolld sa a Internet und a E-Mail, damit ihr der Pfarrä den Pfarrbrief schiggn kann und weil des schigger is als mit der normaln Bost. Es kann manchsmoll deuer wern, wemmer`s gud maand. Edsäd kaaf mer ihr an eichena Combjudä.

Bleibd gsund, Leut! Euere Elfriede K.