Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen Austausch von Good Practice

HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. Goseriede 13a | D-30159 Hannover | www.his-he.de Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen Austausch von...
Author: Ulrike Beutel
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HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. Goseriede 13a | D-30159 Hannover | www.his-he.de

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen Austausch von Good Practice Qualitative Analyse der Situation an den Hochschulen

Projektbericht November 2016

HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. Goseriede 13a | D-30159 Hannover | www.his-he.de Geschäftsbereich Hochschulinfrastruktur Urte Ketelhön Tel.: +49 511/1699 29 18 Fax: +49 511/1699 2964

Joachim Müller Mail: [email protected] Tel.: +49 511 169929 15 Vorstand: Geschäftsführender Vorstand: Dr. Friedrich Stratmann MDgt Carsten Mühlenmeier (Vorsitzender) MDgtin Irene Bauerfeind-Roßmann, MR Markus Faller Registergericht: Amtsgericht Hannover | VR 202296 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE297391080 11. November 2016

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1.

Aufgabenstellung und Vorgehensweise ................................................................................ 1 1.1. 1.2. 1.3. 1.4.

2.

Ergebnisse ............................................................................................................................. 7 2.1. 2.2. 2.3.

2.4.

2.5.

2.6. 2.7. 2.8. 3.

Auftrag und Zielsetzung ............................................................................................. 1 Vorgehensweise ......................................................................................................... 1 Projektorganisation .................................................................................................... 3 Leiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsprävention ................................................ 3 Ergebnisdokumentation ............................................................................................. 6

Ergebnisstruktur ......................................................................................................... 7 Einrichtungsübergreifende Ergebnisdarstellung ...................................................... 10 Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit ................................................................... 10 2.3.1. Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien ............................................ 11 2.3.2. Etablierte Qualitätskriterien ...................................................................... 12 2.3.3. Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial .................................... 14 Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit ............................................................... 14 2.4.1. Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien ............................................ 15 2.4.2. Etablierte Qualitätskriterien ...................................................................... 16 2.4.3. Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial .................................... 18 Verständnis und Rolle der Sicherheitsfachkraft ....................................................... 19 2.5.1. Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien ............................................ 20 2.5.2. Etablierte Qualitätskriterien ...................................................................... 21 2.5.3. Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial .................................... 22 Personalkapazitäten ................................................................................................. 23 Motivation und Akzeptanz ....................................................................................... 23 Vorstellung von konkreten Good Practice Beispielen .............................................. 24

Zusammenfassung und Ausblick ......................................................................................... 25

Anhang

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | III

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis Abbildung 2: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit .................................................................................................... 11 Abbildung 3: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit .................................................................................................... 12 Abbildung 4: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit .................................................................................................... 13 Abbildung 5: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit ................................................................................... 14 Abbildung 6: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung ........... 15 Abbildung 7: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit .................................................................................................... 16 Abbildung 8: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit .................................................................................................... 17 Abbildung 9: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit ............................................................................. 18 Abbildung 10: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit ............................................................................. 19 Abbildung 11: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft ............................................................................................... 20 Abbildung 12: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft..... 21 Abbildung 13: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft ............................................................................................... 22

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Projektzeitplan ............................................................................................................. 2 Tabelle 2: Teilnehmende Vertreter der Einrichtungen ................................................................ 3 Tabelle 4 : Durchgeführte Workshops ......................................................................................... 5 Tabelle 5: Handlungsfelder für die Qualitätskriterien .................................................................. 8 Tabelle 6: Skala für die Einstufung der Relevanz/Wichtigkeit der einzelnen Qualitätskriterien ..................................................................................................... 9 Tabelle 7: Skala für die Einstufung des Handlungspotenzials ...................................................... 9

IV | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

1.

Aufgabenstellung und Vorgehensweise

1.1. Auftrag und Zielsetzung Das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE) hat in den vergangenen Jahren einzelne Universitäten bei der kritischen Betrachtung von Abläufen und Verantwortlichkeiten im Organisationsbereich Arbeitssicherheit unterstützt. Dabei wurde häufiger der Wunsch geäußert, die eigenen Herangehensweisen und Ergebnisse strukturiert mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Einrichtungen im geschützten Raum im Dialog auszutauschen. Die Leibniz Universität Hannover hat diese Entwicklung aufgegriffen und in Kooperation mit der HIS-HE ein Konzept erstellt, dass die Aufstellung der Organisationseinheit Arbeitssicherheit im Diskurs mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Universitäten ermöglicht. Um einen attraktiven und ergebnisorientierten Austausch zu gewährleisten, wurde die Zielgruppe der German U 15 und TU 9 Universitäten ausgewählt. Das Ziel des Projektes war Austausch von Good Practice zu Themen der strategischen und konzeptionellen Fragestellungen bei der Leitung und Weiterentwicklung der Organisationseinheit Arbeitssicherheit. Zielsetzung des Verfahrens war es ebenfalls, den teilnehmenden leitenden Sicherheitsingenieuren einen (geschützten) Raum zu bieten, um spezifische Fragestellungen ihrer Leitungstätigkeit ergebnisorientiert moderiert und unter fachlicher und inhaltlicher Ergänzung zu thematisieren und untereinander gegenüberzustellen. Verfahrensmäßig erfolgte ein vorwiegend qualitativer Austausch mit themenspezifischen Workshops. Damit war eine Plattform gegeben, das Strategien, Verfahren und Instrumente miteinander diskutiert wurden und somit Weiterentwicklungspotenziale für die eigene Einrichtung erkannt werden konnten. Durch den aktiven Wissensaustausch kann das know how gestärkt und verbessert werden.

1.2. Vorgehensweise Das Projekt wurde so organisiert, dass die Arbeitsgruppe sich über ein Jahr verteilt zu vier gemeinsamen Workshops getroffen hat. Die Workshops waren thematisch mit jeweiligen Schwerpunkten belegt. Zwischen den einzelnen Workshops erfolgte eine Aufbereitung der gewonnenen Informationen und Zwischenergebnisse durch HIS-HE. Daraus entwickelte Arbeitspapiere wurden wiederum zur Bearbeitung an den Teilnehmerkreis weitergeleitet und bildeten u.a. die Grundlage für den darauf folgenden Workshop.

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 1

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

Arbeitsschritte

2015 II. Q.

III. Q.

2016 IV. Q.

I. Q.

II. Q.

III. Q.

IV. Q.

Arbeitsschritt 0: Projektvorbereitung, Ansprache der Hochschulen Arbeitsschritt 1: Projektstart, Auftaktworkshop Arbeitsschritt 2: Vertiefungsworkshop I Arbeitsschritt 3: Vertiefungsworkshop II Arbeitsschritt workshop

4:

Abschluss-

Arbeitsschritt 5: Projektdokumentation Tabelle 1: Projektzeitplan

Im Mittelpunkt des Projektes standen die folgenden Betrachtungsgegenstände: -

-

-

-

Aufbauorganisation: Welche Strukturen und Verantwortlichkeiten sind vorhanden? Wie ist der Bereich Arbeitssicherheit organisiert und in der Organisation angebunden? Ablauforganisation: Welche Abläufe wurden definiert und wie werden diese gesteuert? Wie viel Standardisierung ist möglich und notwendig? Kommunikation: Welche Kommunikationsabläufe und -strukturen sind vorhanden? Welche werden genutzt? Gestaltung von konkreten Inhalten der Arbeitssicherheit: Ausgewählte Bereiche aus dem Tätigkeitsspektrum der Sicherheitsfachkräfte werden beleuchtet, Vorgehensweisen ausgetauscht und Standards diskutiert.

Bei der Diskussion wurde die Ebene der „Innenansicht“ (innerhalb der Abteilung Arbeitssicherheit) und die Ebene der Außensicht (Zusammenarbeit mit den Nutzern) gleichermaßen und gleichwertig berücksichtigt. Methodisch wurde der Ansatz gewählt, dass über einen themenbezogenen ersten Austausch eine Detailbetrachtung und –bearbeitung zu den besonders interessierenden Themen erfolgte. Für diese Detailbetrachtung wurden seitens HIS-HE entsprechende Ausarbeitungen (Abfragen) erarbeitet. Diese Abfragen wurden durch die Universitäten bearbeitet. Die hieraus entstandenen Ergebnisse wurden zusammengetragen. Die Ausarbeitungen und die anschließenden Diskussionen wurden dann zu Qualitätskriterien für die einzelnen Themenbereiche verdichtet.

2 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

1.3. Projektorganisation Die operative Durchführung des Austauschs wurde von einer Arbeitsgruppe übernommen, die sich zusammensetzt aus Vertretern der teilnehmenden Universitäten und HIS-HE. Die Universitäten haben jeweils ihre leitende Sicherheitsfachkraft dazu entsendet.

Moderation und Fachinput HIS-HE oblag im Projekt die Aufgabe der Moderation, der Projektsteuerung, der Protokollführung und der Ergebnisdokumentation für die Arbeitsgruppe. HIS-HE hat zudem die vorliegenden Informationen und Daten für den Austausch strukturiert aufbereitet. Darüber hinaus hat HIS-HE einen fachlichen Input auf Grundlage der Erfahrungen aus anderen Projekten aus unabhängiger Perspektive eingebracht. Von Seiten HIS-HE führten das Projekt Urte Ketelhön (E-Mail: [email protected]) und Joachim Müller ([email protected]) durch. Teilnehmende Einrichtungen Die folgenden Einrichtungen aus dem Verbund der TU9 und U13 haben mit den jeweiligen Vertretern an dem Projekt teilgenommen: Einrichtung

Name

Funktion

Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Klaus Heusel

Sicherheitsfachkraft

Georg-August-Universität Göttingen

Udo Hoffmann

Leiter des Sicherheitswesens

Dr. Udo Hartmann

Ltd. Fachkraft für Arbeitssicherheit

Humboldt-Universität zu Berlin

Karlsruher Institut für TechnoloDr. Peter Fusik gie

Leitung Stabsstelle Fachkräfte für Arbeitssicherheit Leiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsprävention Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit

Leibniz Universität Hannover

Ralf Winkler

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Dr. Markus Hoffmann

Technische Universität Braunschweig

Dr. Martin Bollmeier

Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit

TU Berlin

Marianne Walther v. Loebenstein

Leitende Sicherheitsingenieurin und ltde. Umweltbeauftragte Stabsstelle Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz

Universität Hamburg

Petra Grothe

Leiterin der Stabstelle für Arbeits- und Umweltschutz

Universität Stuttgart

Ralf Glodd

Leitender Sicherheitsingenieur

Tabelle 2: Teilnehmende Vertreter der Einrichtungen

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 3

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

Die Größen der Einrichtungen mit Studierenden- und Beschäftigtenzahlen der jeweiligen Einrichtungen sind dem Anhang 1 zu entnehmen. Workshops Für den gemeinsamen Austausch wurden mit dem Projektstart von September 2015 bis zum Projektabschluss im November 2016 insgesamt vier gemeinsame Workshops durchgeführt. Die Anzahl der Workshops wurde über das Projektkonzept vorab vereinbart. Die Planung und Ausgestaltung lag bei der HIS-HE. Ziel der Workshops war es neben den jeweiligen Schwerpunkten das gemeinsame Vorgehen zu besprechen und abzustimmen. Folgende Workshops wurden mit den aufgeführten Inhalten durchgeführt:

4 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise

Datum

Themen der Workshops

22. September 2015

Projektvorstellung und ausführliche Vorstellung der Teilnehmenden Themenfindung und –auswahl für die folgenden Workshops

19. – 20. Januar 2016

Vorstellung sowie Diskussion von Herangehensweisen zu: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Konkrete Vorgehensweise und Umsetzung in der Beratungspraxis am Beispiel Unterstützung bei der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen Externer Input „Motivierende Gesprächsführung“ Diskussion zu Einsatzzeiten von Sicherheitsfachkräften anhand der DGUV Vorschrift 2

24. – 25. Mai 2016

Vorstellung, Auswertung und Diskussion zu den Sachstandsabfragen: Zu den Themenblöcken: Gefährdungsbeurteilung, Weiterverfolgung von Maßnahmen und Durchführung einer Wirksamkeitskontrolle Schulung von Führungskräften zum Thema Arbeitsschutz Organisation und Durchführung der Arbeitsschutz-AusschutzSitzung Rolle der Sicherheitsfachkraft wurden von HIS-HE konkrete Abfragen (Sachstandsabfrage) erstellt und durch die Teilnehmer bearbeitet. Vorstellung von jedem Teilnehmenden zu einem konkretem (Leuchtturm) Projekt zum Thema Arbeitsschutz aus seiner Hochschule. Externer Input: Arbeitspsychologische Aspekte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit

27. September 2016

Vorstellung, Auswertung und Diskussion zu Qualitätskriterien für „gute Sicherheitsarbeit“: Auf Grundlage der vorhergegangenen Workshops wurden zu den einzelnen Themenblöcken Qualitätskriterien zusammengestellt. Die Teilnehmenden bewerteten in einem ersten Schritt anhand einer festgelegten Skala die Wichtigkeit dieses Kriteriums für Ihre Arbeit und in einem zweiten Schritt ermittelten Sie das Handlungspotenzial. Im Anschluss erfolgte eine einrichtungsübergreifende Zusammenstellung seitens HIS-HE. Austausch und Diskussion zu den Themen: Betreuung von Firmenausgründungen, Öffentlichkeitsarbeit und Betreuung von Sicherheitsbeauftragten durch die Sifa.

Tabelle 3 : Durchgeführte Workshops

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 5

2 Ergebnisse

1.4. Ergebnisdokumentation Der vorliegende Abschlussbericht stellt die Ergebnisse des Austauschs aus den Workshops, die erfassten Informationen aus den Abfragen und die einrichtungsübergreifenden Auswertungen zur Einschätzung der ermittelten Qualitätskriterien zusammen. Im Kapitel 2 „Ergebnisse“ werden zu den drei Themenschwerpunkten die Auswertungen vorgestellt: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Rolle und Verständnis der Sicherheitsfachkräfte In den Anlagen werden die Übersichten mit den kompletten Qualitätskriterien, einmal hinsichtlich ihrer Relevanz (Anlage 2) und einmal hinsichtlich der Bewertung der Handlungspotenziale (Anlage 3) jeweils in anonymisierter Form dargestellt. Aus Gründen der Lesbarkeit wurde bei Funktionsbezeichnungen im Bericht lediglich die männliche Form verwendet und auf die explizite Nennung der weiblichen Bezeichnungen verzichtet. Letztere sind selbstverständlich mit eingeschlossen.

6 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

2 Ergebnisse

2.

Ergebnisse

2.1. Ergebnisstruktur Für den strukturierten Austausch wurden die Arbeitsschritte a) bis d) mit den entsprechenden Arbeitsinhalten durchgeführt. a)

Festlegung der übergeordneten Themenbereiche: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Rolle und Verständnis der Sicherheitsfachkräfte

b) Sachstandsabfragen Erstellung von Sachstandsabfragen Beantwortung der Sachstandsabfragen durch die Universitäten Auswertung und Diskussion der Sachstandsabfragen c)

Ermittlung von wichtigen Qualitätskriterien Erstellung von Qualitätskriterien zu den Themenbereichen anhand der Sachstandsabfragen und geführten Diskussionen Beurteilung der Wichtigkeit/Relevanz durch die Universitäten Einrichtungsübergreifende Auswertung der Qualitätskriterien Filterung der Qualitätskriterien, die mit hoher Wichtigkeit bewertet wurden.

d) Einschätzung der Handlungspotenziale Einschätzung der Handlungspotenziale, der mit hoher Wichtigkeit bewerteten Qualitätskriterien, durch die Universitäten Einrichtungsübergreifende Auswertung der Qualitätskriterien Diskussion der Ergebnisse a) Festlegung der Themenbereiche Zu den einzelnen Themenfeldern wurden im Laufe der Diskussionen Unterpunkte definiert. In dieser Darstellung erfolgt nur eine Auflistung bis zur zweiten Ebene. Die dritte Ebene (mit entsprechender Nummerierung) ist den jeweiligen Anhängen (2 und 3) zu den Qualitätskriterien zu entnehmen. Kategorie

Unterpunkt Thema Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit

1.

Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit 1.1

Aufbauorganisation

1.2

Personalentwicklung (Motivation)

1.3

Ablauforganisation

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 7

2 Ergebnisse

Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit 2.

Begehungen in Nutzerbereichen 2.1

Vorgehen

2.2

Diskussion

3.

Gefährdungsbeurteilung 3.1

Zielstellung

3.2

Vorgehen

3.3

Grenzen

3.4

Psychische Gefährdungsbeurteilung

4.

Zusammenarbeit mit Sicherheitsbeauftragten 4.1

Bestellung

4.2

Austausch mit der Sicherheitsfachkraft

5.

Schulung & Unterweisungen 5.1

allg.

5.2

Neue Mitarbeiter

5.3

Führungskräfte

5.4

Grenzen

6.

Maßnahmenverfolgung und Wirksamkeitskontrolle 6.1

Vorgehen

6.2

Grenzen

7.

ASA Sitzung Rolle der Sicherheitsfachkraft

8.

Rolle der Sicherheitsfachkraft (übergreifend)

9.

10.

Kommunikation und Austausch 9.1

Nutzer

9.2

GM

9.3

Hochschulleitung Schaffen von Akzeptanz

Tabelle 4: Handlungsfelder für die Qualitätskriterien

b) Sachstandsabfragen Nach dem ersten Vertiefungsworkshop im Januar 2016 wurde von den Teilnehmenden der Wunsch geäußert, zu ausgewählten Themen und damit verbundenen Fragestellungen den jeweiligen Sachstand an der Universität zu erfragen und zusammenzutragen. Themen waren u.a. Gefährdungsbeurteilung, Schulung und Weiterbildung, Durchführung der ArbeitsschutzAusschuss-Sitzung. Auf Grundlage dieser Themen und den geführten Diskussionen wurden für diese Aspekte die Tabelle der Qualitätskriterien erarbeitet. c) Ermittlung von wichtigen Qualitätskriterien Nach Zusammenstellung aller Qualitätskriterien wurden die Universitäten aufgefordert, die Wichtigkeit und somit die Relevanz der Qualitätskriterien für eine gute Sicherheitsarbeit anhand einer Skala (Tabelle 5) zu bewerten. Auf Grundlage der einrichtungsübergreifenden Auswertung wurden alle Qualitätskriterien mit einer Einstufung über 3,5 Punkten zusammengestellt.

8 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

2 Ergebnisse

Die Zusammenstellung der Ergebnisse ist dem Anhang 2 zu entnehmen. Relevanz/Wichtigkeit

Bewertung

Sehr hoch

5 Punkte

Hoch

4 Punkte

Mittel

3 Punkte

Gering

2 Punkte

Sehr gering

1 Punkt

Tabelle 5: Skala für die Einstufung der Relevanz/Wichtigkeit der einzelnen Qualitätskriterien

d) Einschätzung der Handlungspotenziale Für die Einschätzung der Handlungspotenziale durch die einzelnen Sicherheitsfachkräfte wurde eine Skala (Tabelle 6) aufgebaut. Die Universitäten haben anhand dieser Skala Ihre Einschätzung abgegeben. Auch hier erfolgte im Anschluss eine einrichtungsübergreifende Auswertung und Zusammenstellung. Die Auswertung bezieht sich in die Teile: sehr hohe und hohe Handlungspotenziale sowie bereits umgesetzte (=etablierte) Punkte und geringe Handlungspotenziale. (Unter der Begrifflichkeit geringes Handlungspotenzial ist zu verstehen, dass hier seitens der Universitäten bereits ein hoher Umsetzungsgrad – und somit wenig weiteres Handlungspotenzial – gesehen wird.) Die Zusammenstellung der Ergebnisse ist dem Anhang 3 zu entnehmen.

Potenzial zur Erreichung einer guten Sicherheitsarbeit (= Verbesserungspotenzial)

Skala zur Beurteilung des Handlungspotenzials sehr hoch 4 Punkte

4

8

12

16

hoch 3 Punkte

3

6

9

12

mittel 2 Punkte

2

4

6

8

gering 1 Punkt

1

2

3

4

gering 1 Punkt

mittel 2 Punkte

hoch 3 Punkte

sehr hoch 4 Punkte

Umsetzungsmöglichkeit unter realistischen Bedingungen (Kriterien: Aufwand, organisatorisch/technisch möglich, Finanzierung, Personalbedarf) (= Umsetzungspotenzial) 12 & 16 Punkte

sehr hohes Handlungspotenzial

6, 8 & 9 Punkte

hohes Handlungspotenzial

3 & 4 Punkte

mittleres Handlungspotenzial

1 & 2 Punkte

geringes Handlungspotenzial

Tabelle 6: Skala für die Einstufung des Handlungspotenzials

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 9

2 Ergebnisse

2.2. Einrichtungsübergreifende Ergebnisdarstellung Im Rahmen dieses Projektberichtes kann nur ein kleiner Auszug von den vielzählig diskutierten Themen beschrieben und wiedergegeben werden. Mit diesem Projektbericht soll ein Impuls für die hochschulinterne Diskussion gegeben werden. Die einrichtungsübergreifende Darstellung in den einzelnen Diagrammen gewinnt nur dann an Aussagekraft, wenn die Einschätzung der eigenen Universität dem gegenüber gestellt werden kann. Daher wurde auf eine detaillierte und ausführliche Beschreibung aller Punkte in den dargestellten Diagrammen verzichtet. Im Folgenden werden die jeweiligen einrichtungsübergreifenden Auswertungen anhand der Themenfelder (Führung und Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit, Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit, Rolle der Sicherheitsfachkraft) dargestellt. Bei dieser Auswertung konnten von den zehn am Projekt teilnehmenden Universitäten die Rückmeldungen von acht Universitäten einbezogen werden. In den Themenschwerpunkten werden die Qualitätskriterien in der folgenden Reihenfolge dargestellt: Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien: Welche Qualitätskriterien haben für die Arbeit eine sehr hohe Wichtigkeit (Relevanz)? Etablierte Qualitätskriterien: Welche Qualitätskriterien wurden von den Universitäten/Sicherheitsfachkräften bereits etabliert und umgesetzt (und haben dementsprechend ein geringes Handlungspotenzial)? Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial: Welche Qualitätskriterien haben für die Universitäten/Sicherheitsfachkräfte ein sehr hohes Handlungspotenzial?

2.3. Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Im Themenfeld wurden schwerpunktmäßige die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Bereich der Personalentwicklung hinsichtlich Motivation der eigenen Mitarbeiter betrachtet und diskutiert.

10 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

2 Ergebnisse

2.3.1.Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien Eine hohe Übereinstimmung bei den Diskussionen gab es darin, dass eine strukturierte Regelkommunikation (1.1.2) unablässig ist. Weiterhin wird es als wichtig angesehen, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit einer regelmäßigen Fortbildung (1.2.2) bekommen, um sich u.a. mit den sich stetig ändernden Gesetzgebungen auseinandersetzen zu können. Die Einrichtung der Abteilung als Stabsstelle (1.1.7) steht an drittwichtigster Stelle von den Kriterien in diesem Themenfeld. (siehe Abbildung 1)

Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit 1.3.1 Erstellung von internen Standards (Prozesse, Dokumentvorlagen, …) für das Vorgehen der Sifa´s; Das Ziel ist es, auf eine gleichbleibende Qualität… 1.1.4 strukturierte Regelkommunikation:- mit oberster Leitung 1.2.6 Durchführung eines jährliches (regelmäßiges) Mitarbeiter-Vorgesetzten Gesprächs 1.2.5 Inhaltliche Rückmeldung im Team von besuchten Schulungen (Wissenstransfer) 1.2.4 Personalentwicklung: Abstimmung innerhalb der Abteilung bzgl. Schulungen (wer besucht was, keine Doppelungen) 1.2.7 Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten z.B. Betriebsausflug, Weihnachtsfeier, Sommergrillen…. 1.1.5 strukturierte Regelkommunikation: - Mit Betriebsarzt 1.1.7 Einrichtung als Stabsstelle; Gewährleistung der Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit 1.2.2 Personalentwicklung: Möglichkeit für Fortbildungen für die MA schaffen 1.1.2 strukturierte Regelkommunikation: innerhalb der Abteilung z.B. durch Arbeitsbesprechungen

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3,00

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Stellenwert des Qualitätskriteriums (5 Punkte = sehr hoch) Abbildung 1: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit

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2 Ergebnisse

2.3.2.Etablierte Qualitätskriterien Von den acht vorhandenen Rückmeldungen sind sechs Abteilungen Arbeitssicherheit als Stabsstelle (1.1.7) eingerichtet. (Obwohl es nicht der Abbildung entnommen werden kann, sind von den insgesamt 10 Teilnehmenden sieben als Stabsstelle eingerichtet.) Damit ist verbunden ist, dass eine Gewährleistung der Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit vorhanden ist. Auch der im vorherigen Diagramm dargestellte Punkt der Personalentwicklung/Fortbildungsmaßnahmen (1.2.2) wird von allen Einrichtungen weitestgehend umgesetzt. (siehe Abbildung 2)

Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: bereits umgesetzte Punkte und geringe Handlungspotenziale

1.2.6 Durchführung eines jährliches (regelmäßiges) Mitarbeiter-Vorgesetzten Gesprächs 1.2.1 Nutzung des Angebotes der Personalentwicklung seitens der Universität 1.1.5 - strukturierte Regelkommunikation: Mit Betriebsarzt 1.2.7 Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten z.B. Betriebsausflug, Weihnachtsfeier, … 1.2.2 Personalentwicklung: Möglichkeit für Fortbildungen für die MA schaffen 1.1.7 Einrichtung als Stabsstelle; Gewährleistung der Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit 0

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Anzahl der Hochschulen geringes Potenzial

bereits umgesetzt

Abbildung 2: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit

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8

2 Ergebnisse

Weitere etablierte und bereits umgesetzte Punkte sind die strukturierte Regelkommunikation (1.1.2) sowie die sonstige Kommunikation und Vernetzung mit anderen Bereichen und Zuständigkeiten innerhalb der Universität (1.1.3). (siehe Abbildung 3)

Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: bereits umgesetzte Punkte und geringe Handlungspotenziale 1.3.1 Erstellung von internen Standards (Prozesse, Dokumentvorlagen, …) für das Vorgehen der Sifa´s; Das Ziel ist es, auf eine gleichbleibende Qualität… 1.1.4 - strukturierte Regelkommunikation: mit oberster Leitung 1.2.5 Inhaltliche Rückmeldung im Team von besuchten Schulungen (Wissenstransfer) 1.2.4 Personalentwicklung: Abstimmung innerhalb der Abteilung (wer besucht was, keine Doppelungen) 1.1.3 Extern (aber innerhalb der Universität): 1.1.2 Intern: strukturierte Regelkommunikation: innerhalb der Abteilung z.B. durch Arbeitsbesprechungen

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Anzahl der Hochschulen geringes Potenzial

bereits umgesetzt

Abbildung 3: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit

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2 Ergebnisse

2.3.3.Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial Sehr hohes und hohes Handlungspotenzial gibt es im Bereich der Erstellung von internen Standards, Festschreibung von Prozessen, verbunden mit einheitlichen Vorgaben für die Dokumentation (z.B. Begehungsberichte), (1.3.1). Von den acht Rückmeldungen haben vier Universitäten hier Handlungsbedarf. Generell kann die Aussage getroffen werden, dass im Themenfeld Führung und Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit ein Großteil von den erarbeiteten Qualitätskriterien umgesetzt sind. (siehe Abbildung 4)

Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: sehr hohes und hohes Handlungspotenzial 1.2.5 Inhaltliche Rückmeldung im Team von besuchten Schulungen (Wissenstransfer) 1.2.1 Nutzung des Angebotes der Personalentwicklung seitens der Universität 1.1.7 Einrichtung als Stabsstelle; Gewährleistung der Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit 1.1.4 - strukturierte Regelkommunikation: mit oberster Leitung 1.3.1 Erstellung von internen Standards (Prozesse, Dokumentvorlagen, …) für das Vorgehen der Sifa´s;…

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Anzahl der Hochschulen sehr hohes Potenzial

hohes Potenzial

Abbildung 4: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit

2.4. Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Das Themenfeld Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit wurde in den jeweiligen Workshops am intensivsten besprochen und diskutiert. Das Spektrum reicht von der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen, der Planung und Durchführung von Begehungen, der Zusammenarbeit mit Sicherheitsbeauftragten, dem Bereich der Schulungen und Weiterbildungen, der Verfolgung von Maßnahmen und deren Wirksamkeitsüberprüfung bis hin zur ArbeitsAusschuss-Sitzung.

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2 Ergebnisse

2.4.1.Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien Entsprechung des Umfangs der hier diskutierten Themen, gibt es eine hohe Übereinstimmung bei der Einschätzung der Wichtigkeit der einzelnen Qualitätskriterien. Wichtig war den Sicherheitsfachkräften, dass es Ihre Aufgabe ist, die Nutzer und die Führungskräfte zu beraten und zu unterstützen (3.1.4). Dieses muss so ausgestaltet sein, dass vorgeschlagene Vorgehensweisen und einzusetzende Instrumente anwenderfreundlich und praxisnah gestaltet werden. Nur so kann eine hohe Akzeptanz, was eine Grundvorrausetzung für den erfolgreichen Arbeitsschutz ist, geschaffen werden. Die Verantwortung für das Handeln und die Umsetzung von Maßnahmen, da hier auch die Weisungsbefugnis vorhanden ist, liegt bei den Führungskräften (6.1.1). (siehe Abbildung 5)

Aufgaben der Abtl. Arbeitssicherheit 6.1.7 Maßnahmenverfolgung und Wirksamkeitskontrolle: Erfolgt bei gravierenden Mängeln ("akute Sicherheitsgefahr") keine… 5.1.2 Erstellung eines übergreifendes regelmäßigen Schulungsangebotes für die unterschiedlichen Zielgruppen; Angebote zu verschiedenen Themen;… 5.1.1 Unterstützung (z.B. Erarbeitung und Zusammenstellung von Materialien) bei Schulungen und Unterweisungen anbieten; (aber nicht die… 3.3.2 Gefährdungsbeurteilung: Checklisten und ausgefüllte Beispiele bei ähnlichen/gleichen Tätigkeiten können für den Nutzer hilfreich sein,… 3.2.3 Schaffen von Akzeptanz: direkte Ansprache durch die Sifa (u.a. systematisch bei Begehungen) 7.0.5 Teilnahme eines direkten Leitungsmitglieds (Kanzler, HVP) an der ASA (nicht "Delegierter" der Leitung) notwendig. Diese sollte auch die… 6.2.3 Eine Übertragung der Aufgabe zur Mängelverfolgung auf die Sifa wird als kritisch gesehen, da dann die Sifa von ihrer beratenden… 6.1.1 Der Nutzer (die Führungskraft) ist grundsätzlich selbst verantwortlich dafür, diese Aufgabe kann ihm nicht abgenommen werden. Sie muss befähigt und… 3.1.4 Sifa hat einen beratenden und unterstützenden Charakter, um den Arbeitgeber (Führungskraft) für eine selbsständige Erstellung…

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Stellenwert des Qualitätskriteriums (5 Punkte = sehr hoch) Abbildung 5: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung

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2 Ergebnisse

2.4.2.Etablierte Qualitätskriterien Die Bandbreite der hier genannten Qualitätskriterien ist von seiner Unterschiedlichkeit sehr hoch. In der Beantwortung des Punktes 6.2.2, dass die Bearbeitung von Maßnahmen ein Zusammenspiel von vielen – teilweise unbeeinflussbaren - Faktoren ist, spiegelt das System und die Struktur von Universitäten mit seiner Vielfältigkeit wieder und kann nur in diesem Zusammenhang betrachtet werden. Die Planung und Durchführung von Begehungen ist eine zentrale Aufgabe der Sicherheitsfachkräfte. Es ist eine hohe Überstimmung vorhanden, dass bei den Begehungen Schwerpunkte gebildet werden sollten (2.1.2). (siehe Abbildung 6 und Abbildung 7)

Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: bereits umgesetzte Punkte und geringe Handlungspotenziale 7.0.5 Teilnahme eines direkten Leitungsmitglieds (Kanzler, HVP) an der ASA (nicht "Delegierter" der Leitung) notwendig. Diese sollte auch die eigentliche… 7.0.4 Erstellung einer Agenda mit den zu besprechenden Themen 7.0.3 Vorbereitung der Sitzung durch die leitende Sifa (Themen können aber durch alle Teilnehmer eingereicht werden.) 4.1.3 Das Einverständnis zur Bestellung zum Sicherheitsbeauftragten sollte durch Unterschrift seitens der Sibe bestätigt werden. 6.2.3 Eine Übertragung der Aufgabe zur Mängelverfolgung auf die Sifa wird als kritisch gesehen, da dann die Sifa von ihrer beratenden… 3.2.4 Initiative bzgl. einer Information, dass Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen sind und wie das Vorgehen geregelt ist, geht von der Sifa aus 3.2.2 Führen eines gemeinsamen Startgesprächs mit dem Nutzer 5.1.1 Unterstützung (z.B. Erarbeitung und Zusammenstellung von Materialien) bei Schulungen und Unterweisungen anbieten; (aber nicht die… 2.1.2 Schwerpunktsetzung der Begehungen definieren (z.B. Arbeitsschutzorganisation); Ziele der Begehung vorab festlegen 6.2.2 Die Bearbeitung von Maßnahmen ist ein Zusammenspiel von teilweise unbeeinflussbaren Faktoren (z.B. Zuständigkeiten, Ressourcen,…

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Anzahl der Hochschulen geringes Potenzial

bereits umgesetzt

Abbildung 6: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit

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2 Ergebnisse

Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: bereits umgesetzte Punkte und geringe Handlungspotenziale 6.1.3 Einrichtung einer zentralen Stelle (z.B. beim Gebäudemanagement, Personalrat) für die Maßnahmenverfolgung. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe ist durch die Hochschulleitung explizit an diese Stelle zu übertragen (u.a. da Bindung von Ressourcen). 5.2.3 Berücksichtigung des Arbeitsschutzes bei universitätsübergreifenden Einführungen (Arbeitsschutz als ein Part der Gesamtinformation)

5.2.1 Durchführung von zentralen Ersteinweisungen je Fakultät für neue Mitarbeiter 5.1.2 Erstellung eines übergreifendes regelmäßigen Schulungsangebotes für die unterschiedlichen Zielgruppen; Angebote zu verschiedenen Themen; Publikation über uniweites Weiterbildungsangebot (Schulungsmerkmale: regelmäßig, zielgruppenorientiert, themenbe 3.4.1 psychische Belastungen hinsichtlich Arbeitsaufgabe, -organisation und -umgebung werden mit einbezogen (unabhängig von einer sep. Gefährdungsbeurteilung mittels einer MA-befragung) bei einer separaten Beurteilung der psychischen Belastungen u.a. im R 3.2.3 Schaffen von Akzeptanz: direkte Ansprache durch die Sifa (u.a. systematisch bei Begehungen)

7.0.2 Weitere Themen neben dem Arbeitsschutz sind oftmals: Brandschutz, Gesundheitsförderung, Umweltschutz (abhängig auch von Teilnehmerkreiszusammensetzung) 6.1.7 Maßnahmenverfolgung und Wirksamkeitskontrolle: Erfolgt bei gravierenden Mängeln ("akute Sicherheitsgefahr") keine Bearbeitung, ist eine Nutzungsuntersagung durchzuführen. 6.1.5 Nennung eines Stichtages in den Protokollen, bis wann die Maßnahmen bearbeitet sein müssen. Erinnerungsschreiben durch die Sifa und bei Bedarf nach mehrmaliger erfolgloser Erinnerung, Rückmeldung an die Hochschulleitung. 5.1.3 Zusammenarbeit bei der Erstellung und Durchführung der Schulungen mit den Betriebsärzten, Landesunfallkassen, ….

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Abbildung 7: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit

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2.4.3.Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial Sehr hohes und hohes Handlungspotenzial wird bei der Nutzergruppe insbesondere der (neu berufenen) Professoren gesehen (3.2.5 und 5.3.3). Durch ein aktives Zugehen (durch zentrale Schulungen und vor Ort Besuche) der Sicherheitsfachkräfte auf diese Personengruppe sollen diese für das Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert und das Beratungs- und Unterstützungsangebot vorgestellt werden. (siehe Abbildung 8 und Abbildung 9)

Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: sehr hohes und hohes Handlungspotenzial 6.1.1 Der Nutzer (die Führungskraft) ist grundsätzlich selbst verantwortlich dafür, diese Aufgabe kann ihm nicht abgenommen werden. Sie muss befähigt und untersützt werden, die Aufgabe der Mängelverfolgung als eigene Aufgabe zu sehen und bearbeiten zu kön 3.4.1 psychische Belastungen hinsichtlich Arbeitsaufgabe, organisation und -umgebung werden mit einbezogen (unabhängig von einer sep. Gefährdungsbeurteilung mittels einer MA-befragung) bei einer separaten Beurteilung der psychischen Belastungen… 3.1.3 Durch die Erarbeitung von Gefährdungsbeurteilungen, erfolgt u.a. auch eine Auseinandersetzung mit dem Arbeitsschutz und den vorhandenen Strukturen seitens der Nutzer. 5.3.1 Erstellung eines Schulungsangebotes speziell für Führungskräfte (Themen u.a. Verantwortung und Aufgaben im Arbeitsschutz, Unterstützung durch die Abt. Arbeitsschutz) 6.1.3 Einrichtung einer zentralen Stelle (z.B. beim Gebäudemanagement, Personalrat) für die Maßnahmenverfolgung. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe ist durch die Hochschulleitung explizit an diese Stelle zu übertragen (u.a. da Bindung von Ressourcen). 5.3.3 Besuch (persönliches Gespräch) der leitenden Sifa bei neu berufenen Professoren; Vorstellen der Arbeitsschutzthemen (Aufgaben, Verantwortung, Regelungen, Unterstützung, …) 3.2.5 Besuch von neu berufenen Professoren durch die Sifa (Vorstellung Arbeitsschutzorganisation und Vorgehen) und somit eine Information zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen

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Abbildung 8: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit

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Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit Qualitätskriterien: sehr hohes und hohes Handlungspotenzial 6.1.2 Eine strukturierte, einheitliche (und zentrale) Maßnahmenverfolgung wird als wichtig beurteilt. 5.2.3 Berücksichtigung des Arbeitsschutzes bei universitätsübergreifenden Einführungen… 5.2.1 Durchführung von zentralen Ersteinweisungen je Fakultät für neue Mitarbeiter 3.2.7 Anschreiben der Führungskräfte durch die Hochschulleitung und Verweis auf die Notwendigung… 2.2.1 Wer verfolgt die Mängel und nimmt eine Wirksamkeitskontrolle vor? 3.2.17 Nutzung einer Software (u.a. mit Mustervorlagen) für die Erstellung 3.2.16 regelmäßige Pflege und Aktualisierung der Checklisten, Volagen und Hilfsmitteln 3.2.14 Führungskräfte sind aktiv mit einzubeziehen (Erstellung der Gef.beurteilung ist nicht Aufgabe der… 3.2.9Bereitstellung von Checklisten/ einheitlichen Vorlagen 3.2.6 Berücksichtigung der Thematik bei Ersteinweisungen von neuen Professoren zentral…

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Abbildung 9: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit

2.5. Verständnis und Rolle der Sicherheitsfachkraft In welcher Funktion sich die Sicherheitsfachkräfte selbst sehen, stand im Mittelpunkt diesen Themenfeldes. Dies beinhaltete auch Themen zur Schaffung von Akzeptanz für den Arbeitsschutz sowie eingesetzte Instrumente der Kommunikation.

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2.5.1.Relevanz der erarbeiteten Qualitätskriterien Einigkeit herrschte darin, dass die Sicherheitsfachkraft auch zukünftig unabhängig von Weisungsbefugnis (8.0.6) ist, so wie es vom Gesetzgeber (§ 8 Arbeitssicherheitsgesetz) vorgesehen wird. Die Kernaufgabe der Sicherheitsfachkräfte ist der Arbeitsschutz. Aus organisatorischen Gründen werden der Abteilung Arbeitsschutz oftmals weitere Themengebiete (z.B. Brandschutz, Gentechnik, Strahlenschutz) zugewiesen. Der Anteil dieser nicht originären Arbeitsschutzaufgaben sollte begrenzt und klar definiert sein (8.0.2). Ebenfalls herrschte Einigkeit darüber, dass die zentrale Aufgabe der Sifa die Unterstützung und Beratung ist (8.0.2.). Damit verbunden ist die regelmäßige Information über rechtliche Änderungen (8.0.7.) wovon der Arbeitsschutz sehr geprägt ist. (siehe Abbildung 10)

Rolle der Sifa

10.0.3 Lösungsorientiertes Vorgehen (nicht Problemorientiert) 8.0.1 Haupttätigkeitsschwerpunkt ist in vielen Hochschulen die anlassbezogene Arbeit im Arbeitsschutz (z.B. Anfragen). Die strategische und präventive Ausrichtung der Tätigkeit darf dabei… 9.1.1 Der persönliche Kontakt ist entscheidend.

8.0.7 Informationslieferant über rechtliche Verpflichtungen im Arbeitsschutz und Interpretation dieser

8.0.4 Berater und Unterstützer für Führungskräfte 8.0.2 Die Erfüllung von operativen Aufgaben und nicht originären Arbeitsschutzaufgaben (z.B. Brandschutz, Beauftragtenwesen, Genttechnik, Strahlenschutz) zählt oftmals zum… 8.0.6 Die Sifa sollte auch zukünftig keine Umsetzungs- und Weisungsbefugnis haben.

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Wichtigkeit des Qualitätskriteriums (5 Punkte = sehr hoch) Abbildung 10: Relevanz der Qualitätskriterien im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft

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2.5.2.Etablierte Qualitätskriterien Neben dem bereits erwähnten Punkt 8.0.6 (keine Weisungsbefugnis) wird die Akzeptanz als Partner der Führungskräfte/Nutzer (9.1.5, 10.0.4. und 10.0.6) von einem relevanten Anteil der Hochschulen mit einem hohen Umsetzungsgrad versehen. (siehe Abbildung 11)

Rolle der Sifa Qualitätskriterien: bereits umgesetzte Punkte und geringe Handlungspotenziale

10.0.8 Die Akteure loben, motivieren und helfen 10.0.1Vorhandensein von Akzeptanz seitens der Universitätsleitung und den Nutzern 8.0.5 Berater und Unterstützer für alle Mitarbeitenden 10.0.3 Lösungsorientiertes Vorgehen (nicht Problemorientiert) 9.3.1 Jour fixe mit der Hochschulleitung (Kanzler, HVP) 10.0.6 Partner in der Verwaltung finden. 10.0.4 Als Partner der Nutzer auftreten. (Sifa ist nicht der Kontrolleur und Prüfer und übernimmt nicht die… 9.1.5 Sich von der Frage herausfordern lassen, wie und auf welchem Wege die Leitung und die Nutzer… 9.2.2 Arbeitsschutz darf bei Sitzungen und Entscheidungen nicht instrumentalisiert werden. 10.0.5 Pflege von „Leuchttürmen“ 8.0.6 Die Sifa sollte auch zukünftig keine Umsetzungsund Weisungsbefugnis haben.

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Abbildung 11: etablierte Qualitätskriterien im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft

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2.5.3.Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial Arbeitsschutz hängt in vielen Punkten mit der Gebäudeinfrastruktur zusammen. Daher ist das Gebäudemanagement ein wichtiger Partner in der Zusammenarbeit für einen erfolgreichen Arbeitsschutz. Hier eine gute und ausgewogene Kommunikation, z.B. der strukturierte und abgestimmte Austausch von Informationen, aufzubauen wird von einigen Hochschulen mit hohem Handlungspotenzial (9.2.1) gesehen. Der Arbeitsalltag ist an vielen Hochschulen von anlassbezogenen Tätigkeiten (Reaktion auf Anfragen) geprägt. Die strategische und präventive Ausrichtung der Tätigkeit muss aber mehr in den Mittelpunkt gerückt werden (8.0.1) um auch weiterhin ein starker Partner, Unterstützer und Berater der Führungskräfte sein zu können. (siehe Abbildung 12) Rolle der Sifa Qualitätskriterien: sehr hohes und hohes Handlungspotenzial 8.0.1 Haupttätigkeitsschwerpunkt ist in vielen Hochschulen die anlassbezogene Arbeit im… 10.0.5 Pflege von „Leuchttürmen“ 9.3.1 Jour fixe mit der Hochschulleitung (Kanzler, HVP) 9.1.1 Der persönliche Kontakt ist entscheidend. 9.1.5 Sich von der Frage herausfordern lassen, wie und auf welchem Wege die Leitung und die Nutzer… 9.1.2 Internetpräsenz muss aktuell gehalten werden 8.0.8 Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen. 10.0.2 Arbeitsschutz als Benefit darstellen 9.2.1 Regelmäßige Kommunikation mit dem Gebäudemanagement…

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Abbildung 12: Qualitätskriterien mit hohem Handlungspotenzial im Themenfeld: Rolle der Sicherheitsfachkraft

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2.6. Personalkapazitäten Im Rahmen eines Workshops wurden die vorhandenen Personalkapazitäten in der Arbeitssicherheit von den einzelnen Universitäten angesprochen. Grundlage für die Diskussion war die rechtliche Regelung DGUV Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“. Sofern seitens der Hochschulen die ermittelten Daten im Rahmen der Berechnung der Grundbetreuung und betriebsspezifischen Betreuung vorlagen, wurden diese gegenübergestellt. Bei dieser Gegenüberstellung wurde noch einmal deutlich, dass die Aussagekraft der Zahlen und somit eine mögliche quantitativ geprägte Vergleichbarkeit nicht gegeben ist. Gründe sind hierfür folgende: a) Die Ausprägung der Universitäten ist sehr unterschiedlich. Der Anteil an naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten und der schwerpunktmäßig geisteswissenschaftlichen Ausrichtung sowie der unterschiedlichen Beschäftigtenanzahl von nichtwissenschaftlichen Personal schlägt sich bereits in der Berechnung der Grundbetreuung (Zuordnung der unterschiedlichen Betreuungszeiten für jeden MA; technisch: 1,5 h/MA, geisteswissenschaftlich 0,5 h/MA ) nieder. b) Noch weniger vergleichbar ist die Berechnung für die Einsatzzeiten der betriebsspezifischen Betreuung. Wie im Namen bereits ausgedrückt, ist diese betriebsspezifisch. Die Schwerpunkte und somit die Stundenanteile für die vorgegebenen Tätigkeitsfelder aus der DGUV Vorschrift 2 wurden mit sehr unterschiedlichen Zeitanteilen versehen. c) Als dritter Punkt, die eine Vergleichbarkeit erschweren bzw. nicht möglich machen, ist die unterschiedliche Aufteilung der Einsatzzeiten zwischen den Betriebsärzten und den Sicherheitsfachkräften. Es gibt eine Mindestaufteilung der Gesamteinsatzzeit, dass den Betriebsärzten mindestens 20% dieser Gesamteinsatzzeit zugestanden werden muss. Diese Einsatzzeit kann vom Anteil her hochschulspezifisch vergrößert werden, welches auch in Anspruch genommen wurde. Damit einhergehend ist dann die Veränderung des Zeitanteils der Sicherheitsfachkräfte. Weiterhin konnte nur von knapp 1/3 der beteiligten Hochschulen Zahlenmaterial geliefert werden, da die DGUV Berechnung noch nicht von allen Hochschulleitungen bestätigt wurde. Auf einer weitergehende Analyse der vorhandenen Personalkapazitäten wird daher in diesem Bericht verzichtet.

2.7. Motivation und Akzeptanz Zur Unterstützung der teilnehmenden Sicherheitsfachkräfte wurde jeweils in zwei Workshops ein spezieller Fachinput gegeben. Zum einem handelte es sich um „Motivierende Gesprächsführung“ (Florian Klonek, Institut für Psychologie an der TU Braunschweig) und zum anderen um „Arbeitspsychologische Aspekte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit“ von der Jürgen Walter Beratungsgesellschaft.

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2 Ergebnisse

Im Vortragsinput „Motivierende Gesprächsführung“ wurden die folgenden Fragestellungen behandelt: - Strategien um Veränderungen an Mitarbeiter zu kommunizieren - Was ist die motivierende Gesprächsführung? - Wie können wir Motivation sichtbar machen? - Darstellung eines Praxisbeispiels Im Vortragsinput „Arbeitspsychologische Aspekte“ wurden diese Themenbereich behandelt: - Unfallentstehung - Ursachen von Fehlverhalten und Gegenmaßnahmen - Umgang mit Sicherheitsregeln - Motivation, Verhaltens- und Einstellungsänderung - Einleitung betrieblicher Maßnahmen am Beispiel Durchführung von effektiven Unterweisungen - „Betroffene“ zu „Beteiligten“ machen

2.8. Vorstellung von konkreten Good Practice Beispielen Neben der Diskussion zu den schwerpunktmäßig strukturellen Themen der Arbeitsschutzorganisation wurden seitens der Teilnehmer ganz konkrete fachthemenspezifische Vorgehensweisen und Erfahrungen mündlich vorgestellt. Die Auswahl erfolgte durch die jeweilige Sicherheitsfachkraft. Als Beispiele wurden hier aufgeführt: -

Stellenbesetzung einer Sicherheitsfachkraft in Zusammenarbeit von Fakultät und Verwaltung (Uni Hannover) Umfrage zu psychischen Belastungen in einem Bereich (HU Berlin) Bereitstellung von feuerfesten Abfallbehältnissen im Laboren (HU Berlin) Verbesserte Lagerung/Halterung von Heißluftpistolen in Laboren (HU Berlin) Ersthelferorganisation (KIT) Einsatz von Defibrillatoren (KIT) Trocknung von Lösungsmitteln (Uni Heidelberg) Einsatz von Lamellenvorhängen bei Rotationsverdampfern (Uni Heidelberg) Reduzierung der Produktvielfalt von Schutzhandschuhen (Uni Heidelberg) Absaugung von arsenhaltigen Stäuben in einer Metallwerkstatt (Uni Tübingen) Bildung eines Arbeitskreises Sicherheitsbeauftragte (Uni Hamburg) Verbesserung des Prozesses zur Beschaffung von höhenverstellbaren Schreibtischen (Uni Stuttgart) Durchführung von Maßnahmen zur Schalldämmung in einer Auszubildendenwerkstatt (TU Berlin) Inklusion eines Gehörlosen in der Tischlereiwerkstatt (TU Berlin) Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement (Uni Göttingen)

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3 Zusammenfassung und Ausblick

3.

Zusammenfassung und Ausblick

Das mit dem Projekt verfolgte Ziel war der qualitätsorientierte Austausch von leitenden Sicherheitsfachkräften aus Universitäten in vergleichbarer Größenordnung. HIerzu erfolgte ein Austausch über Strategien, Verfahren und eingesetzte Instrumente. Alle Personen in ihrer Funktion konnten sich aktiv am Austausch beteiligt und ihre Erfahrungen eingebracht. Die Workshops waren von einer offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt. Gemeinsam wurde eine Systematik erarbeitet, die zu themenspezifischen Punkten konkrete Ausführungen zu Standards und Entwicklungsmöglichkeiten (= Qualitätskriterien) enthält. Diese Qualitätskriterien unterstützen die Hochschulen darin, ihre eigenen Vorgehensweisen dem gegenüberzustellen und bei Bedarf für sich hochschulspezifische Weiterentwicklungspotenziale abzuleiten. Das eigene Handeln kann somit reflektiert, Stärken erkannt und Potenziale weiterentwickelt werden. Aus den Diskussionen haben sich drei Themenfelder heraus kristallisiert: a) Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit b) Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit c) Rolle der Sicherheitsfachkraft. Innerhalb dieser Themenfelder wurden einzelne Qualitätskriterien für eine gute Sicherheitsarbeit erarbeitet und benannt. Die folgenden Kriterien wurden in den geführten Diskussionen als besonders wichtig und bedeutend bewertet. a)

Leitung und Führung der Abteilung Arbeitssicherheit o Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit in Form einer Stabsstelle o Vorhandensein einer Regelkommunikation (intern in der Abteilung sowie auch mit der obersten Leitung) o Aufbau von Prozessen für die Optimierung der Ablauforganisation b) Aufgaben der Abteilung Arbeitssicherheit o Erarbeitung und Bereitstellung von anwenderfreundlichen Instrumentarien (z.B. für die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen) o Aktive Kommunikation mit neuen Führungskräften o Unterstützung von der Führungskräfte durch zielgruppenspezifische Schulungsangebote c) Rolle der Sifa o Dienstleister und Unterstützer sein o Schaffen von Akzeptanz Der Nutzen des Projektes für die Teilnehmenden und somit für jede Universität selbst, ist in hohem Maße davon abhängig, wie hochschulintern mit den erzielten Projektergebnissen umgegangen wird bzw. wie diese für jede Universität spezifisch weiterverfolgt werden und daraus Konsequenzen für die Verbesserung des eigenen Handelns erzielt werden können. Dabei zu berücksichtigende Fragestellungen können sein: Kommunikation der Ergebnisse in den Abteilungen Arbeitssicherheit und mit der Hochschulleitung, Bereitschaft zur Veränderung, Verfügbarkeit von Ressourcen, Umsetzungsoptionen.

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3 Zusammenfassung und Ausblick

Die Teilnehmenden haben eine Verstetigung des produktiven und konstruktiven Austausches gewünscht. Die Netzwerkarbeit soll weitergeführt werden (z.B. ein jährliches oder halbjährliches Treffen). Ein Ziel wäre es, die Qualitätskriterien für gute Sicherheitsarbeit weiterzuentwickeln und mit weiteren Praxisbeispielen zu hinterlegen.

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3 Zusammenfassung und Ausblick

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | 27

Anhang

Anhang Anhangsverzeichnis Anhang 1: Größengegenüberstellung der teilnemenden Universitäten .......................... Anhang 2: Einrichtungsübergreifende Auswertung der Qualitätskriterien hinsichtlich ihrer Relevanz........................................................................................... Anhang 3: einrichtungsübergreifende Auswertung der Qualitätskriterien hinsichtlich der Handlungspotenziale

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | A1

Anhang

Anhang 1: Größengegenüberstellung der teilnemenden Universitäten .......................... Einrichtung

StudierenBeschäftigte (Personal) de

Stand

Quelle

EberhardKarlsUniversität Tübingen

28.300

15.000 (mit Uniklinikum)

GeorgAugustUniversität Göttingen

29.300

15.512 (inkl. Klinikpersonal und Hilfskräfte) 12.268 (ohne Hilfskräfte)

2015

http://www.unigoettingen.de/de/24656.html

HumboldtUniversität zu Berlin

32.500

5.860 (davon 424 Prof., 2.000 wissenschaftl. P., 1.539 nicht-wissenschaftl. P., 1.897 stud. Hilfskräfte)

10.2016

https://www.huberlin.de/de/ueberblick/h umboldt-universitaetzu-berlin/daten-undzahlen

Karlsruher Institut für Technologie

25.200

9.320 (davon 335 Prof., 5.460 wissenschaftl. P., 3.456 nicht wissenschaftl. P.)

2015

http://www.kit.edu/kit /daten.php

Leibniz Universität Hannover

27.500

4.452 (davon 348 Prof., 2.519 wissenschaftl. P., 1.585 nicht wissenschaftl. P.)

11.2016 (Personal)

Angaben R. Winkler; http://www.unihannover.de/fileadmin/luh/c ontent/webredaktion/uni versitaet/publikationen/za hlenflyer/flyer_zahlen_2015.p df

RuprechtKarlsUniversität Heidelberg

30.850

13.449 (inkl. Klinik) 7.632 (nur Universität)

01.12.2015

http://www.uniheidelberg.de/universitaet/st atistik/personal.html

Technische Universität Braunschweig

19.500

5.974 (davon u.a. 223 Prof, 1.850 wissenschaftl. P., 1.290 nicht wissenschaftl. P., 1.950 stud. Hilfskräfte

01.12.105

https://www.tubraunschweig.de/MedienDB/hscontrolling/1512 01_personalstatistik_2 015.pdf

TU Berlin

32.500

8.300

06.2016

http://www.tu-

A2 | Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen

http://www.unituebingen.de/universitaet/z ahlen-undfakten.html

Anhang

(davon u.a. 338 Prof., 1.635 wissenschaftl. P., 2.131 nicht wissenschaftl. P., 2.651 stud. Hilfskräfte)

(Studierende) 02.03.2016 (Personal)

berlin.de/menue/ueber_di e_tu_berlin/zahlen_fak ten/

Universität Hamburg

42.000

5.200 (ohne Medizin/Klinik) Davon (567 Prof., 2.514 wissenschaftl. P., 2.166 nicht wissenschaftl. P.)

07.04.2016

http://www.unihamburg.de/uhh/fakten.ht ml

Universität Stuttgart

27.800

5.200 (davon 262 Prof., 3.170 wissenschaftl. P., 1.760 nicht wissenschaftl. P.)

2015

http://www.unistuttgart.de/ueberblick/wir _ueber_uns/zahlen_fa kten/statistik/zahlenspi egel/ZS2015.pdf

Arbeitssicherheit an deutschen Hochschulen | A3