Solutions for better hearing

audifit Gebrauchsanweisung 04/2013  audifit

 MySound!  Glossar

Einleitung................................................................................................. 03 Auswahl: Hörgeräte-Vorauswahl............................................................... 04 Erstanpassung und Simulation............................................................................04 Anpassung............................................................................................... 05 Folgesitzungen................................................................................................... 05 Anpassung.......................................................................................................... 05 Voreinstellung..................................................................................................... 05 Verstärkung......................................................................................................... 12 Klangregelung...................................................................................................... 15 Kompression........................................................................................................ 15 Hörkomfort.......................................................................................................... 17 Rauschen..................................................................................................18 Data Logging.............................................................................................19 MySound!................................................................................................. 22 MySound!............................................................................................................ 22 Feature Demonstrator: Hörgeräte-Features live demonstrieren .......................... 25 Fitting: interaktive Feinanpassung und Expertensystem.......................................27 Abschluss................................................................................................. 34 Optionen...................................................................................................35 Stand-alone-Version................................................................................. 36 Kundendaten eingeben........................................................................................ 36 Arbeiten mit vorhandenen Kunden ...................................................................... 36 Audiogramm eingeben........................................................................................ 36 Kundendaten exportieren/importieren................................................................ 36 Glossar......................................................................................................37 Adaptives direktionales Mikrofon (ADM)...............................................................37 Adaptive Feedback Cancellation AFC/AFC²............................................................37 Crossfader............................................................................................................37 Domes.................................................................................................................37 Sound Dynamix................................................................................................... 38 Anpassregeln...................................................................................................... 38 Occlusion Effect (Verschlusseffekt)...................................................................... 38 Schallschlauch (Otoplastik)................................................................................. 39 Schallschlauch (dünner Hörschlauch)................................................................... 39

Revisionsstand: 15.04.2013

Einleitung audifit ist eine Software, um audifons digitale und digital programmierbare Hör­systeme anzupassen und zu programmieren. Es wurde für die Anwendung durch Hörgeräte-Experten konzipiert. Die aktuelle Version 4.7.2 unterstützt die folgenden Geräte­familien, inkl. der TRT-Geräte:  eox  elia  switch  via  prado  vico  axia  avacio  arriva  avero  sueno/sueno T  aviva  aureus  assista  allegro  DiWise  DQ2 PRO

Systemanforderungen

Um audifit/MySound! optimal nutzen zu können, sind folgende Systemanforderungen zu beachten:  IBM-kompatibler PC  Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 (32/64 Bit)  DVD-Laufwerk  250 MB (audifit) / 2.0 GB (audifit inkl. MySound!) freier Festplattenplatz  Arbeitsspeicher min. 1024 MB RAM  Bildschirmauflösung min. 1024 x 768 Pixel  Programmierbox: HI-PRO, HI-PRO USB, HI-PRO 2 oder NOAHlink  Programmierkabel: siehe „audifon Cable Guide“  NOAH 3, NOAH 4  Adobe Acrobat Reader  INWEIS: Unter Windows Vista und Windows 7 kann es zu Problemen mit der Darstellung von audifit kommen. H Stellen Sie sicher dass unter “Systemsteuerung -> Darstellung und Anpassung -> Anzeige -> Benutzerdefinierte Textgröße (DPI) festlegen” die Option “DPI-Skalierung im Stil von Windows XP verwenden” nicht aktiviert ist.

Einleitung

audifit ist das effiziente Anpasssystem von audifon. Der übersichtliche Aufbau ermöglicht eine schnelle und intuitive Bedienung. Die Installation kann unter NOAH 3, NOAH 4 oder stand-alone erfolgen. Ab der Version audifit 4.2.0 ist die Software NOAHlink-kompatibel. HI-PRO 2 wird ab Version 4.7.1 unterstützt. Dieser Programming Guide basiert auf einer Installation unter NOAH 4. In diesem Fall übernimmt audifit automatisch alle Kundeninformationen inkl. der Audiogrammdaten von NOAH. Bei stand-alone-Installation von audifit wird automatisch eine audifit-eigene Datenbank installiert. Diese Datenbank erlaubt eine effiziente Verwaltung der Kundendaten:  Persönliche Daten  Sitzungsliste  Audiogramm Weitergehende Informationen zur Arbeit mit audifit als stand-alone Version sind im Kapitel „Stand-alone-Version“ zusammengefasst.

NOAHlink™, NOAH™ 3, NOAH™ 4 und HIMSA sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der Hearing Instrument Manufacturers Software Association (HIMSA A/S). IBM® ist ein Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von IBM Corporation oder IBM® Deutschland GmbH. USB® ist Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von USB® Implementers Forum, Inc. Windows® XP, Windows® Vista, Windows® 7 und Windows® 8 sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der Microsoft® Corporation. PDF™ und Adobe® sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Adobe® Systems Incorporated. Weitere eventuell genannte Marken oder Produktnamen sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.

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Auswahl: Hörgeräte-Vorauswahl Erstanpassung und Simulation

Der Button «Auswahl» in der linken Navigationsleiste ermöglicht:  Identifikation von angeschlossenen Hörgeräten über das gewählte Programmier gerät  Hörgeräte-Simulation aller aktuellen audifon-Hörgeräte  Ansicht des Anpassbereichs, der technischen Daten, Optionen und Programmiermöglichkeiten/-informationen.

Besonderheiten bei der Auswahl und Zuordnung von via Geräten:  Für eine CROS oder BiCROS Versorgung sind immer ein Empfängergerät (Receiver) und Sendegerät (Transmitter) notwendig. Da der Empfänger immer an das bessere Ohr angepaßt wird, ist der Sender auf der schlechteren oder tauben Seite. Bei der Auswahl der via Geräte braucht nur der Empfänger ausgewählt werden, der Sender wird automatisch der anderen Seite zugeordnet.

Erkennen von angeschlossenen Hörgeräten:  Anschluß des Hörgerätes an das gewählte Programmiergerät mit dem jeweiligen Programmierkabel. Alle notwendigen Informationen sind auf dem Datenblatt übersichtlich zusammengefasst. HINWEIS: Informationen zu den Programmiermöglichkeiten sind über den Button «Info» erreichbar. 

Aktivierung der automatischen Hörgeräteerkennung.



Das erkannte Hörgerät erscheint mit Seriennummer in roter bzw. blauer Schrift oberhalb der Hörgeräteliste.



WARNHINWEIS: Das Hörgerät hat zu diesem Zeitpunkt maximale Verstärkung. Das Hörgerät darf erst nach dem First Fit an das Kundenohr gesetzt werden! 04

Anpassung Simulationsmodus:  Auswahl des gewünschten Hörgerätes durch Markierung mit der Maus und an schließende Aktivierung des Buttons «Anpassung» auf der linken Navigationsleiste.  Die Vorauswahl kann eingeschränkt werden, indem die gewünschte Hörgeräte familie (z.B. elia) oder die Bauform (HdO, IdO und RITE) durch Anklicken des entsprechenden Buttons oberhalb der Auswahlliste gewählt wird. Aufrufen des Anpassbereiches und des Datenblattes:  Auswahl des gewünschten Hörgerätes durch Markierung mit der Maus.  Der jeweilige Anpassbereich des ausgewählten Hörgerätes wird mit überlagertem Audiogramm eingeblendet. HINWEIS: audifon bietet für einige HdO-Hörgeräte die Option „OpenFit“ an. In diesem Fall ist der Anpassbereich zweigeteilt: Der hellgraue Bereich zeigt den Anpassbereich für die „Open-Fit“-Option und der dunkelgraue den Anpassbereich für die Anpassung mit einem Standard-Ohrhaken an.  

Das Bild des ausgewählten Hörgerätes wird neben dem Anpassbereich angezeigt. Unterhalb des Bildes befindet sich der Button «Datenblatt anzeigen».

Folgesitzungen

Nach der Erstanpassung werden sämtliche Anpasseinstellungen im Hörgerät gespeichert. Bei Folgesitzungen:  Erkennen des angeschlossenen Hörgerätes über den Button «Hörgerät erkennen» zwischen den beiden Gerätelisten.  Bei Hörgeräten mit analogem Lautstärkesteller: Beim Wechsel aus dem Bereich „Auswahl“ zur „Anpassung“ wird die aktuelle Position des Lautstärke stellers abgefragt. Die Abfrage wird durch Klicken auf „OK“ bestätigt.  Nach Wechsel in „Anpassung“ Auslesen der zuletzt im Hörgerät gespeicherten Einstellungen über den Button „Daten vom Gerät lesen“ in der oberen Symbolleiste.

Anpassung

Der Bereich „Anpassung“ ermöglicht die strukturierte Programmierung der HörgeräteParameter. Die „Anpassung“ ist in die folgenden Prozessschritte unterteilt:  Voreinstellung: Konfiguration der Anpassung  Verstärkung: First Fit und Verstärkungseinstellung  Klang: Justierung des Hoch- und Tieftonbereichs  Kompression: Einstellung der Kompressionsparameter  Hörkomfort: Einstellung der Expansion (Squelch), der Adaptive Noise Reduction (ANR) und des Feedback-Managers (AFC).  Rauschen: Einstellung des weissen Rauschens für die Tinnitus Retraining Therapie  Data Logging: Darstellung des Nutzungsverhaltens des Kunden und der Programm verwendung.

Voreinstellung

Im Rahmen der „Voreinstellung“ werden die Parameter für die HörgeräteEinstellung vordefiniert:  Anpass-Manager  Akustische Parameter  Programm-Manager  Lautstärke/VC  Batteriewarnton HINWEIS: Bei einer beidohrigen Hörgeräte-Anpassung können die Voreinstellungen sowie die Einstellungen der akustischen Parameter für die rechte und linke Seite miteinander durch den Button «Hörgeräte verlinken» verlinkt werden. Bei identischen bzw. ähnlichen Hörverlusten auf dem rechten und dem linken Ohr ist die Verlinkung sinnvoll.

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Anpassung CROS-Einstellungen (nur wenn CROS/BiCROS in der Vorauswahl gewählt ist)

 Die Taste „CROS Einstellungen“ erscheint nur, wenn CROS/ BiCROS in der Vorauswahl

gewählt wurde.  CROS/BiCROS-Einstellungen

BiCROS wird gewählt, wenn bei dem mit dem Empfänger zu versorgenden Ohr (das „bessere“ Ohr) eine Hörstörung vorliegt. CROS wird gewählt, wenn beim besseren Ohr keine Hörstörung vorliegt. In diesem Fall wird eine von NAL speziell entwickelte Anpaßregel für den FirstFit verwendet.  easyclick verlinkt die Lautstärkesteller und Programm –Schalter am Sender und Empfänger per Funk, sodass die Lautstärke und die Programme im Empfänger verändert werden, gleich auf welcher Seite (Sender oder Empfänger) die Steller betätigt werden.

Anpass-Manager







Verschiedene Anpassregeln können gewählt werden. Im Glossar sind Kurzdefinitionen hinterlegt. Comfort Logix ist die voreingestellte Anpassregel. Sie ist optimiert für komfortablen Klang für leichte bis mittelgradige Hörverluste. Der Anpass-Manager berücksichtigt die Erfahrungen eines Kunden mit dem Tragen eines Hörgerätes bei der Berechnung der Hörgeräte-Verstärkung.

 Drei Akklimatisierungsstufen stehen zur Verfügung:











Stufe 1: Stufe 2: Stufe 3:

Erstanwender Erfahrener Anwender Langzeitanwender (Zielverstärkung gemäß der Anpaßregel) 06

Anpassung Akustische Parameter

Bestimmung der relevanten akustischen Parameter:

Anpassung von HdO-Hörgeräten:  Für Anpassungen mit dem Standard-Ohrhaken sind folgende Angaben sinnvoll:  Schallschlauch – Eingabe des gewählten Schallschlauchs. Weitere Informationen sind im Glossar zu finden.  Bohrung – Eingabe des gewählten Bohrungsdurchmessers. 



audifon bietet Hörgeräte mit der Option „OpenFit“. Zur Anpassung dieser Option wählen Sie bitte „Offen“ im Feld „Art der Anpassung“.

 Für offene Anpassungen mit dünnem Schallschlauch werden folgende Angaben benötigt:  Schallschlauch: Jeder dünne Schallschlauch trägt eine Markierung, die die Größe anzeigt (z.B. 3A). Die Nummer (3) bezeichnet die Länge des Schallschlauchs; je höher die Nummer, desto länger der Schallschlauch. Der Buchstabe beschreibt, wie tief der Schallschlauch in den Gehörgang reicht, der Schlauch (A) reicht dabei tiefer in den Gehörgang als die Variante (B).  Dome: audifon bietet (je nach Hörgeräte-Typ) verschiedene Dome-Größen zur komfortablen Sicherung des Schlauches im Gehörgang an.

Anpassung von IdO-Hörgeräten: Bei IdO-Hörgeräten muss lediglich der Vent-Durchmesser angegeben werden:  Auswahl der Vent-Größe  Bei Vent-Durchmessern von mehr als 3 mm wird „offen“ gewählt. 

Anpassung von Hörgeräten mit externem Hörer (RITE)  Für RITE-Hörgeräte stehen unterschiedliche Hörerlängen und Ankopplungsoptionen zur Verfügung:  Wählen der Ankopplungsoption: Offene Anpassungen sind entweder vollständig offen (optional mit Conchabügel) oder verwenden einen der verfügbaren Domes (optional mit Conchabügel). Alternativ kann eine individuell angepasste Mini Otoplastik (Power Sleeve) angepasst werden.  Wählen der Länge der Hörereinheit (0, 1 oder 2) und des Typs (A, B...): Länge und Typ sind direkt auf der Hörereinheit ablesbar.  Im Falle einer offenen Anpassung stehen verschiedene Domes zur Auswahl.  Im Falle einer Anpassung mit Power Sleeve kann die Bohrung ausgewählt werden.

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Anpassung Programm-Manager

Der Programm-Manager ermöglicht:  Die Belegung unterschiedlicher Hörprogramme mit unterschiedlichen Hörsituationen  Deaktivierung nicht benötigter Programme  Einstellung der Intensität des Programmumschalttons.

Arbeiten mit Hörprogrammen:  Abhängig vom gewählten Hörgerät zeigt audifit alle verfügbaren Hörprogramme an  Durch Anwahl der Programme 1, 2, 3 oder 4 kann die Signalquelle und die Hörsituation kunden spezifisch individualisiert werden. Die folgenden Eingangssignalquellen können für unterschiedliche Programme konfiguriert werden:  Mikrofon (M) = omnidirektional  Richtmikrofon (DM)  Adaptives Richtmikrofon (ADM)  Sound Dynamix (SD)  Telefonspule (T)  Mikrofon und Telefonspule (mT) HINWEIS: Das Mikrofon ist abgedämpft.  TRT Noise Generator (TRT) HINWEIS: TRT = Tinnitus Retraining Therapie  Audio-Eingang (DAI)  Mikrofon und Audio-Eingang (mDAI) HINWEIS: Das Mikrofon ist abgedämpft.  Zusätzlich bietet audifit eine Auswahl unterschiedlicher voreingestellter Hörprogramme:  Telefonieren  Musik  Sprache in lauter Umgebung: Fokus auf Sprachverständlichkeit. Sprache bleibt erhalten, während Nebengeräusche reduziert werden.  Lärmkomfort: Reduziert den Ausgang für laute Eingangspegel – reduziert die Verstärkung über den gesamten Frequenzbereich für zusätzlichen Hörkomfort in geräuschvoller Umgebung.  Verstärkungsreduzierung: 4, 6, 8, 12 und 18 dB Absenkung der Verstärkung gegen über dem Basisprogramm. eox Programmoptionen (nur wenn eox als Hörsysteme in der Geräte-Auswahl gewählt wurden)  eox Hörsysteme sind so konfiguriert, dass sie im 3. Programm Audiosignale über den multistreamer empfangen können.  Im 4. Programm steht wahlweise die Option Auto T-Coil/Autophone oder Wireless Phone Streaming (Telefonieren über mit dem multistreamer verbundenen Telefonen) zur Verfügung. Wenn das Feature Auto T-Coil/Autophone gewählt wurde, steht im 4. Programm als Signalquelle „Binaurale Telefonspule“ oder „Binaurale Telefonspule + Mikrofon“ zur Verfügung. In diesen Modi wird das über die Telefonspule aufgenommene Signal auf das zweite Hörsystem übertragen, sodass das Signal auf beiden Seiten hörbar ist. 08

Anpassung  Der Streamer kann für eox Hörsysteme als Fernbedienung für Programmwahl und

Lautstärkeeinstellung verwendet werden, selbst wenn die Geräte keinen Lautstärkesteller bzw. Programmwahlschalter besitzen (bei IdOs) oder die Schalterwippe für nur eine Funktion (Programmwahl oder Lautstärke) konfiguriert ist. Anpass-Tipp: Einsatz der Hörprogramme als Lautstärkesteller Beispiel: Bei einigen Gerätetypen, z.B. CIC, XS oder switch, kann der Programmumschalter als Lautstärkesteller eingesetzt werden.  Einstellen des „Basisprogramms“ gem. Kundenanforderungen.  Für die Hörprogramme werden Verstärkungsreduktionen programmiert:  Programm (2) = -4 dB Verstärkung  Programm (3) = -8 dB Verstärkung  Programm (4) = -12 dB Verstärkung Automatische Telefonspule (Auto T-Coil) Einige audifon Hörgeräte verfügen über eine automatische Telefonspulenfunktion:  Bei Auswahl dieser Funktion wird bei der Positionierung des Telefonhörers am Ohr automatisch Programm 4 aktiviert.  Das Programm 4 ist als automatische Telefonspulen-Umschaltung vorbelegt, um Telefongespräche zu erleichtern.  Die automatische Telefonspulen-Umschaltung wird in das zuletzt benutzte Programm umgeschaltet, sobald der Telefonhörer vom Ohr entfernt wird. Automatisches Telefonprogramm (Auto Phone)  Geräte mit automatischem Telefonprogramm schalten in ein vorkonfiguriertes Mikrofon-Programm, welches für die Telefon-Übertragung optimiert ist.  Auto Phone ist mit konventionellen Festnetz- und Mobiltelefonen verwendbar und nutzt keine induktive Übertragung des Signals wie Telefonspulen sie benötigen.  Zur Aktivierung und Deaktivierung des Programms gilt das gleiche wie unter „Automatische Telefonspule“ beschrieben. Kopplung und Entkopplung von Hörprogrammen:  Standardmäßig sind die Hörprogramme mit dem „Basisprogramm“ gekoppelt. Änderungen im Basisprogramm werden automatisch auf die gekoppelten Programme übertragen.  Durch Klicken auf den Button «Kette» neben dem jeweiligen Hörprogramm wird dieses vom Basisprogramm entkoppelt:  Das geschlossene Kettensymbol zeigt an, dass das jeweilige Programm mit dem „Basisprogramm“ gekoppelt, die offene Kette hingegen, dass das Hör programm entkoppelt ist: Kopieren von Hörprogrammen:  Programmierungen können innerhalb eines Hörgerätes oder zwischen zwei Hörge räten kopiert werden:  Zum Kopieren von Hörprogrammen innerhalb eines Hörgerätes:  Klick auf den schwarzen Pfeil neben dem jeweiligen Hörprogramm, das kopiert werden soll  Klick auf «Kopieren»  Klick auf den schwarzen Pfeil neben dem jeweiligen Hörprogramm, in das kopiert werden soll  Klick auf «Einfügen»  Klick auf «OK»  Hörprogramme können in eine Standardeinstellung zurückprogrammiert werden. Durch einen Klick auf den schwarzen Pfeil neben dem jeweiligen Hörprogramm öffnet sich das Auswahlmenü mit dem Unterpunkt „Standardeinstellung“. Mit Hilfe der Standardeinstellung können z.B. die akustischen Kenndaten des Hörgerä tes mit der Messbox überprüft werden. WARNHINWEIS: Das Hörgerät wird innerhalb der Standardeinstellung auf maximale Leistung eingestellt. Das Hör gerät muss daher unbedingt vorher vom Kundenohr entfernt werden, bevor die Standardeinstellung aktiviert wird. HINWEIS: Alle Anpassschritte außer der Voreinstellung erlauben den Wechsel in die einzelnen Hörprogramme. Die Voreinstellung nimmt generellen Einfluß und wirkt auf alle Hörprogramme. 09

Anpassung Deaktivierung von Hörprogrammen:  Hörprogramme können deaktiviert werden:  Klick auf das zu deaktivierende Programm  Haken in das Kästchen „Programm aus“ oberhalb der Auswahlbox „Hörsituation“. HINWEIS: Das Deaktivieren einzelner Programme ist nur in absteigender Reihenfolge möglich. Z.B. kann Programm 3 erst deaktiviert werden, nachdem Programm 4 deaktiviert wurde. Programmumschaltton:  Die Mehrprogramm-Hörgeräte von audifon verfügen über einstellbare Programmumschalttöne.  Einstellbare Lautstärke  Gewählte Einstellung kann über den Button «Test» angeboten werden. HINWEIS: Der Programmumschaltton ist aktiviert. Er wird durch Entfernen des Hakens „Ton einschalten“ deaktiviert. WARNHINWEIS: Die Lautstärke des Programmumschalttons muss sehr umsichtig gewählt werden. Einige Hörgeräte können Ausgangsschalldruckpegel von > 132 dB SPL (gemessen am Ohrsimulator) erzeugen. Hier besteht die Gefahr, dass es bei dauerhafter Anwendung dieser hohen Pegel zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen kann.

Lautstärkesteller/VC

Der Bereich Lautstärkesteller/VC ermöglicht:  Deaktivierung des Bedienelementes  Definition des Lautstärkeregelbereichs: Der Lautstärkeregelbereich kann zwischen +/-4 dB und +/- 10 dB variiert werden. Der Lautstärkeregelbereich definiert die Variationsbreite zur Lautstärkeeinstellung durch den Kunden.  Bei Schalterwippen: Funktion des Bedienelementes. Es kann zwischen Programmschalter, Lautstärkesteller oder Multifunktion ausgewählt werden. Bei Multifunktion schaltet langes Drücken durch die aktivierten Hörprogramme (siehe Programm-Manager) und kurzes Drücken ändert die Lautstärke innerhalb des eingestellten Regelbereiches. Bei digitalen Lautstärkestellern (ohne Anschlag)  Während der Hörgeräte-Anpassung ist der Lautstärkesteller deaktiviert. Nach Beenden der Hörgeräte-Anpassung sowie bei jedem Anschalten der Hörsysteme befindet sich der Lautstärkesteller in neutraler Stellung und kann im Umfang des Lautstärkeregelbereiches verändert werden.

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Anpassung Bei analogen Lautstärkestellern (mit Anschlag)  Während der Hörgeräte-Anpassung muss die Position des Lautstärkestellers definiert werden, damit dem Lautstärkeregler der Regelbereich zugeordnet werden kann:  Der Lautstärkesteller muss vor der Programmierung in die vom Kunden bevorzugte Position gebracht werden – z.B. 1/2 oder 2/3.  audifit liest die aktuelle Position des Lautstärkereglers beim Wechsel aus dem Bereich „Auswahl“ in den Bereich „Anpassung“ aus. HINWEIS: Wird die Position des Lautstärkestellers während der Anpassung verändert, muss die neue Position erneut eingelesen werden, indem im Bereich „Voreinstellung“ der Button «Auslesen» unterhalb des Lautstärkestellers gedrückt wird. Lautstärke-Einstellung bei Geräten des Typs „XS“  Da die Geräte des Typs „XS“ (z.B. elia XS) keinen Lautstärkesteller besitzen, können die Programme so konfiguriert werden, dass der Programmtaster als Lautstärkesteller funktioniert. Wird die Option „Programmtaster als Lautstärkesteller“ gewählt, werden die Programme 2 bis 4 basierend auf dem Basisprogramm P1 automatisch mit abgestufter Lautstärke-Einstellung vorkonfiguriert: -4 dB Verstärkung  Programm 2: -8 dB Verstärkung  Programm 3: -12 dB Verstärkung  Programm 4: Programm 4 wird nur geändert, wenn es nicht als Auto Phone oder Auto T-Coil-Programm konfiguriert wurde. HINWEIS: Bereits im Programm-Manager konfigurierte Komfortprogramme werden nach Aktivierung der Option mit den obigen Einstellungen überschrieben. easyclick (nur bei Auswahl von eox oder via Hörsystemen)  easyclick synchronisiert drahtlos die Programm- und Lautstärkeeinstellungen zwischen zwei Hörsystemen.

Batteriewarnton

Der Bereich „Batteriewarnton“ ermöglicht:  Individuelle Einstellungen des Batteriewarntons  Deaktivierung des Batteriewarntons. HINWEIS: Nicht alle Hörgeräte bieten diese Option.

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Anpassung  Der Batteriewarnton zeigt eine abnehmende Batteriespannung an und erinnert an den notwendigen Batteriewechsel. Der Batteriewarnton kann individualisiert werden.  Die Einstellungen können dem Kunden über den Button «Test» vorgespielt werden.

WARNHINWEIS: Die Lautstärke des Batteriewarntons muss sehr umsichtig gewählt werden. Einige Hörgeräte können Ausgangsschalldruckpegel von > 132 dB SPL (gemessen am Ohrsimulator) erzeugen. Hier besteht die Gefahr, dass es bei dauerhafter Anwendung dieser hohen Pegel zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen kann.  Einige Hörgeräte verfügen über die Option „Einschaltzeit des Gerätes“. Die Zeit, die



Verstärkung

nach dem Einschalten bis zur Aktivierung des Hörgerätes vergeht, wird in Sekunden angegeben. Die Einschaltverzögerung ist besonders bei offenen Hörgeräte-Anpassungen und IdO-Geräten sinnvoll, um das Rückkopplungspfeifen beim Einsetzen zu verhindern. Bei einigen Hörgeräten lässt sich ein zusätzlicher Einschaltton aktivieren. Der Einschaltton signalisiert die Betriebsbereitschaft nach dem Einschalten des Gerätes. Er ertönt nach Ablauf der vorgegebenen Einschaltzeit – siehe oben.

Der Bereich „Verstärkung“ ermöglicht:  Den automatischen First Fit.  Die individuelle Anpassung der Gesamt- und Kanalverstärkung.  Die individuelle Anpassung der Ausgangspegelbegrenzung.  Während der Hörgeräte-Anpassung wird die Frequenzkurve unter Berücksichtigung der aktuellen Position des Lautstärkestellers und der gewählten Voreinstellung angezeigt.

 Auf der rechten Seiten des Graphen sind fünf Optionen zur Anzeige der aktuellen Wiedergabekurven:  V inkl. Zielkurve  LA inkl. Zielkurve  LE/LA-Diagramm  LE/V-Diagramm  Rauschen (nur bei TRT-Geräten) HINWEIS: Die Kurvendarstellung kann unter Extras -> Optionen -> Kurven individuell eingestellt werden.

WARNHINWEIS: Die Lautstärke der Hörgeräte muss sehr umsichtig gewählt werden. Einige Hörgeräte können Ausgangsschalldruckpegel von > 132 dB SPL (gemessen am Ohrsimulator) erzeugen. Hier besteht die Gefahr, dass es bei dauerhafter Anwendung dieser hohen Pegel zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen kann. 12

Anpassung First Fit

Auf Basis des individuellen Audiogramms und der gewählten Voreinstellungen kalkuliert audifit eine Ersteinstellung mit dem Ziel einer hohen Spontanakzeptanz:  Um eine normale Lautheitswahrnehmung zu erzielen, werden von audifit alle zur Verfügung stehenden Parameter (d.h. Verstärkung, Kompressionseigenschaften u.s.w.) berechnet und eingestellt.  Der First Fit setzt die Kanalverstärkungen gemäß den berechneten Zielverstär­ kungen für 50 und 80 dB SPL.  Klicken des Buttons «First Fit» in der oberen Werkzeugleiste startet diese Prozedur:  Nach dem First Fit des Hörgerätes können die Hörprogramme entweder verlinkt (gekoppelt zum Basisprogramm) oder individuell programmiert werden. Damit die Hörprogramme individuell programmiert werden können, kann in der oberen Symbolleiste zwischen den einzelnen Programmen gewechselt werden.

Feinanpassung der Verstärkung

Die Verstärkungsmatrix erlaubt die Einstellung der Kanal-Verstärkungen. Die Verstärkung sollte im kompletten Frequenzbereich eingestellt werden, wenn der Kunde das Gerät als zu laut oder zu leise empfindet. Wenn die lauten und leisen Töne gleichzeitig gewählt werden, bleibt das Kompressionsverhältnis in den Kanälen konstant.     

Die Verstärkung kann in jedem Kanal wie folgt individuell eingestellt werden: Auswahl einer spezifischen Zelle in der Matrix Auswahl einer Gruppe von Kanälen / Eingangspegeln durch Ziehen des Cursors Kombinieren verbundener Zellen (gedrückt halten der „Shift“-Taste) Kombinieren von unterschiedlichen Zellen (gedrückt halten der „Strg“-Taste)

Werden entweder nur die Verstärkungen für leise oder nur für laute Töne eingestellt, wird das Kompressionsverhältnis automatisch angepasst. Je höher (geringer) das angezeigte Kompressionsverhältnis ist, desto mehr (weniger) wird das Eingangssignal komprimiert. Kompression wird angewendet, wenn der natürliche Dynamikbereich auf den Restdynamikbereich des Kunden eingeschränkt werden muss. Die AGCo (MPO) begrenzt den Ausgangschallpegel des Hörsystems: Schallpegel, die die eingestellte Schwelle überschreiten, werden in der Verstärkung reduziert. Die AGCo sollte gemäß der Unbehaglichkeitsschwelle des Kunden eingestellt werden. Hinweis: Falls im Audiogramm U-Schwellenwerte vorhanden sind, wird die AGCo-Schwelle automatisch vom First Fit eingestellt. WARNHINWEIS: Die Lautstärke der Hörgeräte muss sehr umsichtig gewählt werden. Einige Hörgeräte können Ausgangsschalldruckpegel von > 132 dB SPL (gemessen am Ohrsimulator) erzeugen. Hier besteht die Gefahr, dass es bei dauerhafter Anwendung dieser hohen Pegel zu einer Verschlechterung des Resthörvermögens kommen kann. Einige Hörsysteme bieten eine Equalizer-Funktion, die bei Klicken des Buttons «Equalizer» direkt unter den Kurven sichtbar wird. Normalerweise sind die Equalizer auf Maximum gestellt. Die Maximalstellung bedeutet, dass der Equalizer die akustischen Parameter nicht beeinflusst.

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Anpassung



Anpass-Tipp: Arbeiten mit dem Equalizer Der Equalizer ermöglicht eine sehr genaue Korrektur des Hörverlustes. Jeder der Equalizer-Regler ändert die Verstärkung im entsprechenden Frequenzband. Der Equalizer wird folgendermaßen am effektivsten eingesetzt: 1. Verwenden Sie die Verstärkungsmatrix, um die Verstärkung des Hörsystems über die Zielverstärkung anzuheben. 2. Aktivieren des Equalizers durch Klick auf den Button «Equalizer einblenden». 3. Nutzen Sie die Regler des Equalizers zur Feinanpassung der Verstärkungswerte. 4. Klicken Sie auf den Button «Equalizer ausblenden», um zurück auf die „Verstärkung“-Seite zu gelangen.

 Einige Hörsysteme mit 4 und weniger WDRC-Kanälen erlauben die Einstellung der

Trennfrequenzen zwischen den Kanälen.

Anpass-Tipp: Veränderung der Trennfrequenzen Eine Änderung der Trennfrequenzen kann erfolgen, um eine spezielle Einstellung aller Parameter in einem spezifischen Kanal zu ermöglichen. Die Trennfrequenz kann z.B. auf einen Wert gesetzt werden, bei dem sich die Zielkurve stark ändert. Dadurch kann der Frequenzgang besser feinangepasst werden.

 Wurde bei den CROS Einstellungen “BiCROS” gewählt, erscheint ein Steller zur Ein-

stellung der Balance zwischen der Lautstärke des Eingangssignals am Empfängergerät und dem durch Funk übertragenen Signal vom Sender. Das Sendersignal kann um +/- 6 dB verändert werden. 14

Anpassung Klangregelung

Der Bereich „Klang“ ermöglicht die Aktivierung, Deaktivierung und Einstellung des Tiefen- und Höhenfilters.



Die Klangregelung (Tiefen- und Höhenregler) beeinflusst die Klangqualität des Signals. Die Klangregelung kann eingesetzt werden, um den Frequenzgang bei tiefen und hohen Frequenzen zu beeinflussen.



HINWEIS: Es handelt sich um aktive Filter, die größere Veränderungen für eine schnelle und leichte Problemlösung, auch über mehrere Kanäle oder Bänder, ermöglichen.



Kompression

Das Register „Kompression“ ermöglicht:  Definition der Einsatzpunkte für die AGCi (TK=Treshold Kneepoint)  Auswahl der Kompressionsmethode

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Anpassung  Der Einsatzpunkt der AGCi (TK) bezieht sich im jeweiligen Kanal auf die Eingangs-

Lautstärke, ab der die Kompression aktiviert wird. Alle Eingangsignale mit einem Pegel unterhalb des Einsatzpunktes TK werden linear verstärkt. Oberhalb des TK nimmt die Verstärkung mit zunehmendem Eingangspegel entsprechend dem Kompressionsverhältnis (CR) ab. Für alle Hörgeräte sind die folgenden Kompressionsmethoden verfügbar:  Duale Kompression:  F  ast Attack – Fast Release: schnelle Kompression für plötzliche Pegelspitzen im Eingangssignal  S  low Attack – Slow Release: langsame Kompression zur Anpassung der Verstärkung an die akustische Umgebung  Silbenkompression:  S  chnelle Zeitkonstanten, um die Verstärkung den natürlichen Pegelschwankungen der Sprache anzupassen  Silben- oder Duale Kompression kann für jeden Kanal unabhängig oder für alle Kanäle

gleichzeitig durch Auswahl des entsprechenden Buttons aktiviert werden. 



Der Einsatzpunkt der AGCi (TK) bezieht sich im jeweiligen Kanal auf die EingangsLautstärke, ab der die Kompression aktiviert wird. Alle Eingangsignale mit einem Pegel unterhalb des Einsatzpunktes TK werden linear verstärkt. Oberhalb des TK nimmt die Verstärkung mit zunehmendem Eingangspegel entsprechend dem Kompressionsverhältnis (CR) ab.

Anpass-Tipp: Silbenkompression vs. Duale Kompression Beanstandet ein Kunde mit hochgradigem Hörverlust schlechtes Sprachverstehen im Störschall, so bleibt wahrscheinlich das Hörgerät durch die duale Komponente der Kompression zu lange bei einer reduzierten Verstärkung. Durch den Wechsel zur Silbenkompression kann dieser Effekt verringert werden. Wenn Silbenkompression für leichte bis mittlere Hörverluste eingesetzt wird, wird möglicherweise das „Pumpen“ der Kompression wahrgenommen.





loon und loon+ bieten zusätzlich zu Dual- und Silbenkompression eine dritte Methode an: Der Dynamic Speech Enhancement (DSE)-Algorithmus basiert auf der Dualen Kompression und verbessert zusätzlich das Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung mit mehreren Sprachsignalen. DSE wird aktiviert, wenn der Kontrast zwischen lauten (eigene Stimme) und leisen Sprachsignalen (weiter entfernte Sprecher) den ausgewählten Wert übersteigen (12 dB, 18 dB oder 24 dB).

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Anpassung Hörkomfort

Abhängig von den Features des Hörsystems erlaubt das Register „Hörkomfort“ die Einstellung von:  Störgeräuschreduktion:  Adaptive Störgeräuschunterdrückung ANR (Adaptive Noise Reduction)  Expansion (Squelch)  Rückkopplungsmanagement:  Adaptive Rückkopplungsauslöschung AFC (Adaptive Feedback Cancellation)  Notch-Filter.

Störgeräuschreduktion

Abhängig vom ausgewählten Hörgerät sind zwei Strategien zur Reduzierung von Störgeräuschen verfügbar:  Die adaptive Störgeräuschunterdrückung (ANR – Adaptive Noise Reduction) senkt automatisch die Verstärkung in den Frequenzbändern mit dem schlechtesten Signal-Rausch-Verhältnis. Die ANR ist besonders effizient, wenn der Kunde auf gutes Sprachverstehen in einem akustischen Umfeld mit vielen verschiedenen Störgeräuschen angewiesen ist. Es kann zwischen drei verschiedenen Einstellungen für die ANR ausgewählt werden:  Leicht: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 3-4 dB abgesenkt. Diese Einstellung wird verwendet, um ein Maximum an Sprachqualität zu erhalten.  Moderat: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 6-7 dB abgesenkt.  Stark: Die Verstärkung wird pro Band um etwa 9-10 dB abgesenkt. Diese Einstellung wird verwendet, um die Störgeräusche zu minimieren.  Durch die Expansion (Squelch) wird die Hörbarkeit von leisen Störgeräuschen ver mindert, z.B. Klimaanlage oder Computer. Zusätzlich reduziert die Expansion Geräusche, die durch die Bauteile des Hörgerätes selbst verursacht werden, in erster Linie durch das Mikrofon. Besonders Kunden, die im Tieftonbereich normalhörend sind, können das Eigenrauschen als störend empfinden. Um die Expansion in leiser akustischer Umgebung zu aktivieren, wird ein Schwellenwert für das Eingangssignal definiert. Die Verstärkung wird reduziert, sobald dieser Pegel unterschritten wird. Dadurch wird die Hörbarkeit des Mikrofonrauschens reduziert und die Klangqualität verbessert. Oberhalb des Schwellenwertes kehrt das Hörgerät zu der normalen Verstärkung zurück. Für die Einsatzschwelle der Expansion ist ein Wert von 40 dB SPL voreingestellt.

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Rauschen Rückkopplungsmanagement

Abhängig vom ausgewählten Modell sind zwei verschiedene Strategien für das Rückkopplungsmanagement verfügbar:  Die adaptive Rückkopplungsauslöschung (AFC – Adaptive Feedback Cancellation) schätzt den durch die Rückkopplungen verursachten Signalanteil und beseitigt ihn automatisch. Die Verstärkung wird durch die AFC nicht reduziert. Kunden mit einer hochgradigen bis an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit profitieren besonders von AFC. Ebenso Kunden, bei denen noch vorhandenes Tieftongehör kombiniert mit einem sehr schlechten, aber nutzbaren Hochtongehör auftritt. Speziell für offene Anpassungen ist die adaptive Rückkopplungsauslöschung von großer Bedeutung. AFC kann ein- oder ausgeschaltet werden. HINWEIS: Bei Verwendung des AFC-Algorithmus steigt der Energieverbrauch des Hörgerätes an.  AFC² enthält ein verbessertes und detailierteres Modell des Rückkopplungspfades,

womit eine genauere Rückkopplungsauslöschung möglich ist. Dadurch ist die Anwendung noch höherer Verstärkungen möglich, bevor es zu Rückkopplungen kommt (sogenannte „Added Stable Gain“). 

Rauschen

Im Gegensatz zu AFC reduziert ein Notch-Filter die Verstärkung in einem bestimmten schmalen Frequenzbereich, um die Rückkopplung zu verhindern. Der NotchFilter kann daher die Klangqualität beeinträchtigen. Der digitale Notch-Filter kann programmiert werden, so dass die Mittenfrequenz des Notch-Filters die kritische Frequenz absenkt, die die Rückkopplung verursacht. Der Betrag, um den die Verstärkung abgesenkt werden kann, liegt zwischen 2 und 16 dB. Zunächst wird durch Anklicken der Pfeile Rechts und Links die Frequenz ausgewählt, bei der die Mittenfrequenz des Notch-Filters platziert werden soll. Die Breite des Notch-Filters kann zwischen einer Oktave für ein breites und 1/12 Oktave für ein sehr schmales Band definiert werden. Der Notch-Filter verändert den Frequenzgang des Hörgerätes und führt daher zu schlechterer Hörbarkeit in dem entsprechenden Frequenzbereich.

Hörgeräte mit integriertem Rauschgenerator zur Unterstützung der Tinnitus Retraining Therapie (TRT) und reine Tinnitus-Instrumente werden über den Bereich „Rauschen“ programmiert. Es gibt zwei Optionen zur Nutzung des Rauschgenerators:  Nur Rauschgenerator  Wenn das Hörgerät oder ein einzelnes Programm des Hörgerätes als Tinnitus Instrument benutzt wird, muss lediglich das Eingangssignal auf „Rauschen“ im Programm-Manager eingestellt werden.  Der Bereich „Rauschen“ beeinflusst den Pegel des weissen Rauschens um den Tinnitus des Kunden entweder zu maskieren oder die Aufmerksamkeit abzulenken.  Der Klang des weissen Rauschens kann über die Tonblenden angepasst werden. 

Hörgerät mit integriertem Rauschgenerator (Kombi-Gerät) Ein kombiniertes Signal (Hörgeräte-Signal und weisses Rauschen) zur Korrektur des Hörverlustes und zur Unterstützung der Tinnitus Retraining Therapie kann erzeugt werden.  In diesem Fall wird das weisse Rauschen in den Signalweg eingefügt, ohne die gewählte Voreinstellung der Hörgeräteprogrammierung zu verändern.  Im Bereich „Rauschen“ wird dieses Feature durch Klicken auf den Button «Rauschen hinzufügen» aktiviert.  Im Rahmen des First Fits wird das Rauschen automatisch auf einen Pegel von 10 dB über der durchschnittlichen Hörschwelle angepasst. Die Hörschwelle wird aus dem Mittel bei 500, 1000 und 2000 Hz berechnet.  Im Bereich „Rauschen“ kann das Rauschen in Pegel und Klang angepasst werden. Es kann entweder zur Verdeckung oder zur Ablenkung vom Tinnitus zum Retraining eingesetzt werden.  Die Funktion des Lautstärkestellers kann im Bereich „Rauschen“ eingestellt werden.



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Data Logging Die dargestellte Kurve zeigt das eingestellte Spektrum des weissen Rauschens an. WARNHINWEIS: Der Rauschpegel bei TRT-Noisern (z.B. switch TRT) sollte 80 dB SPL nicht überschreiten, da sonst Schäden des Kundenohrs durch Lärmbelästigungen entstehen können.

Data Logging

Der Bereich Data Logging dokumentiert den Gebrauch der Hörgeräte und die Programmwahl des Kunden an. Die folgenden Informationen sind abrufbar:  Status  Zusammenfassung  Programme  Nutzungszyklus  Sound Dynamix

 In der Status-Ansicht kann Data Logging aktiviert bzw. deaktiviert werden. Nach der

Aktivierung wird ein Status-Report mit wichtigen Informationen (Datum und Zeit) angezeigt. Der Button «Daten löschen» löscht alle gespeicherten Daten und setzt das System für den Beginn einer neuen Sitzung zurück.

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Data Logging





Die Zusammenfassung zeigt die Nutzungsdauer der einzelnen Programme in Prozent und Gesamtnutzungsdauer an. Diese Information unterstützt die Feinanpassung der Hörgeräte-Programme entsprechend der Kundenwünsche.



Der Bereich Programme stellt für jedes Hörprogramm die individuell gewählte Lautstärke und die Lautstärke des Umgebungsgeräusches dar. Diese Information optimiert die Feinanpassung der Verstärkung in den einzelnen Hörprogrammen.  Im Falle einer beidohrigen Anpassung ist es sinnvoll zu prüfen, ob der Kunden die beiden Hörgeräte übereinstimmend benutzt. Die Graphen für das rechte und linke Hörgerät können zeitgleich dargestellt werden, um die Analyse zu verfeinern.

20

Data Logging 







Dieser Reiter zeigt die Tragedauer (Gebrauchszeit in Stunden) per Nutzungszyklus. Der Nutzungszyklus ist definiert vom Zeitpunkt des Anschaltens des Hörgerätes bis zum Ausschalten. Durch diese Information lassen sich die Tragegewohnheiten des Kunden analysieren (z.B. Hat der Kunde das Hörgerät regelmäßig getragen? Wird das Hörgerät über Nacht ausgeschaltet?).

Geräte, die über Sound Dynamix verfügen, wie z.B. elia, zeigen im Register „Sound Dynamix“ den Anteil der einzelnen Hörsituationen an der gesamten Nutzungsdauer an. Insgesamt werden 6 verschiedene Hörsituationen erkannt. Diese sind  Ruhe  Sprache in Ruhe  Störgeräusche  Sprache im Störgeräusch  Musik  Windgeräusche Mit Hilfe dieser Statistik lässt sich die Analyse der Tragegewohnheiten des Kunden weiter verfeinern.

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MySound! MySound!

MySound! ist ein effizientes, voll in audifit integriertes Software-Instrument für die interaktive Anpassung. Auf Basis einer Auswahl von 5-Kanal-Sounds erlaubt audifon MySound! die Zusammenstellung realistischer Klangwelten mit folgenden zwei Modulen:  Feature Demonstrator: Live-Demonstration von Hörgeräte-Features audifon MySound! unterstützt die Beratung der Kunden durch die Darbietung spezieller Sounds, die moderne Hörgeräte-Features demonstrieren. Der Kunde erlebt „live“ im Hörstudio die Wirkungsweise von fortschrittlichen Hörgeräte-Features wie der Störgeräuschunterdrückung (ANR).  Fitting: Interaktive Feinanpassung und Expertensystem Ein umfangreiches Expertensystem unterstützt die Hörgeräte-Feinanpassung mit 3 Prozessschritten:  Schritt 1 – Soundauswahl: Simulation realistischer Klangwelten durch Mischung von Umgebungsgeräuschen (z.B. Straßenverkehr oder Restaurant) und Nutz schallen (z.B. Dialog oder Martinshorn). Die Möglichkeit der räumlichen Positio nierung der Nutzschalle ist ein vielseitiges Werkzeug, um räumliches und direktionales Hören zu demonstrieren.  Schritt 2 – Kundenrückmeldung: Der Kunde bewertet die Klangwelt auf einer ausgewählten Skala (Lautstärke oder Klang).  Schritt 3 – Feinanpassung der Hörgeräte-Parameter: Das Expertensystem schlägt in Abhängigkeit von der Kundenantwort Veränderungsoptionen vor. Die Hörge räte können direkt aus MySound! umprogrammiert werden, ohne dass man in die Anpass-Software wechseln muss. Mit einem Klick auf den Button «MySound!» auf der linken Navigationsleiste wird MySound! gestartet:

MySound! erkennt automatisch die in audifit ausgewählten Hörgeräte. Im Fall einer beidseitigen Anpassung optimiert MySound! beide Hörgeräte gleichzeitig. Erkennt MySound! Hörgeräte aus verschiedenen Produkt-Familien mit verschiedenen Features (z.B. aviva rechts und avacio links), kann nur eins der beiden Hörgeräte mit MySound! optimiert werden. In diesem Sonderfall muss das Hörgerät der relevanten Seite durch Klicken aktiviert werden:

Das zweite Hörgerät wird automatisch von audifit stumm geschaltet!

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MySound!

Hinweis: Hardware-Setup



MySound! ist für das folgende Hardware-Setup optimiert:

  

Ein spezieller MySound!-5-Kanal-Verstärker kann in Verbindung mit breitbandigen Lautsprechern schnell zwischen Surround-Sound und Freifeld-Audiometrie wechseln. Der MySound!-Verstärker erlaubt eine Kalibrierung des kompletten Systems mit jedem Audiometer. Die Verwendung von handelsüblichen 5.1 Sound-Anlagen mit Subwoofer ist prinzipiell möglich. Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall eine einwandfreie Kalibrierung des Systems nicht möglich ist. MySound! erlaubt die interaktive Beratung und Anpassung basierend auf einem Hardware-Setup mit zwei Monitoren: Ein Monitor für den Hörgerätespezialisten und ein zweiter Monitor (Antwort-Monitor) für den Kunden. Für den Kunden empfiehlt sich die Verwendung eines Touchscreens.



Das folgenden Bild zeigt einen typischen Aufbau eines MySound!-Anpassraums.



Bitte beachten Sie auch die separate audifon MySound!-Installationsanleitung für weitere Einzelheiten.

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MySound! MySound! ist ein wichtiger Teil der audifon-Anpassphilosophie. Das folgende Ablaufdiagramm skizziert Schritt für Schritt eine bewährte Vorgehensweise für eine erfolgreiche Beratung und Anpassung.

audifit

Auswahl der Hörgeräte für die Feature-Demonstration

Voreinstellungen und First Fit der für die Demonstration vorausgewählten Hörgeräte

MySound! Feature Demonstrator

Lautheitsausgleich des linken und rechten Hörgerätes im Fall einer bilateralen HörgeräteDemonstration

Feature Demonstrator

Empfehlung Zu Demonstrationszwecken immer eine bilatera le Anpassung durchführen auch, wenn absehbar ist, dass der Kunde nur einseitig versorgt wird  Verwenden Sie immer ein High-End-Hörgerät für die Demonstration, um sämtliche Features prä sentieren zu können 

Empfehlung  Wenn möglich, ein OpenFit-Hörgerät verwenden

Empfehlung  Bei Verwendung eines Dual-Monitor-Setups kann der Kunde interaktiv einbezogen werden.

Ergebnis: Auswahl der passenden Hörgeräte-Features und -typen auf Basis der Kundenprioritäten

audifit

Voreinstellung und First Fit der zuvor vom Kunden ausgewählten Hörgeräte

Manuelle Feinanpassung von:  Verstärkung  Klangblende  Kompression  Hörkomfort-Features Wichtig: Lautheitsausgleich des linken und rechten Hörgerätes bei bilateraler Anpassung

Schritt 1: Zusammenstellung realistischer Klangwelten MySound! Anpassung

Anpassphilosophie

Schritt 2: Bewertung durch Kunden

Schritt 3: Feinanpassung der Hörgeräte-Parameter auf Basis der Vorschläge aus MySound!

audifit

Empfehlung Erstellen Sie eigene Profile für Klangwelten, die bei verschiedenen Kunden verwendet werden  Vgl. Seite 24 für eine Liste mit Profilen, die wich tige Features demonstrieren 

Empfehlung  Bei Verwendung eines Dual Monitor-Setups kann der Kunde interaktiv einbezogen werden.

Abschluss

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MySound! Feature Demonstrator: Hörgeräte-Features live demonstrieren

Der Feature Demonstrator verdeutlicht den Nutzen folgender Features:  Direktionales Mikrofon  Störgeräuschunterdrückung (ANR)  Mic.-Rauschunterdrückung/Expansion  Beidohriges Hören  CROS/BiCROS

Navigation

MySound! unterstützt zwei Monitore mit verschiedenen Informationen für den Hörgerätespezialisten und den Kunden. Der Kundenmonitor zeigt den Status des ausgewählten Hörgeräte-Features (an/aus). Es wird empfohlen, einen Touchscreen als Kundenmonitor zu verwenden. In diesem Fall kann der Kunde selbst das Feature aktivieren und deaktivieren.

Monitor 1: Hörgerätespezialist (Featureauswahl)



Monitor 2: Kunde

Monitor 1: Hörgerätespezialist Linke Navigationsleiste  Status der Hörgeräte (aktiviert: grün oder deaktiviert: rot)  Überblick über die Features der ausgewählten Hörgeräte  Umschaltung zwischen Feature Demonstrator und Fitting (Feinanpassung) Zentraler Bereich des Hauptfensters  Featureauswahl  Lautstärkesteller  Funktionen des Players (play, pause, stop und loop). Rechter Bereich des Hauptfensters  Lautsprecher-Setup  Fenster für Kundenrückmeldung

Monitor 2: Kunde  

Name des ausgewählten Features, welches aktuell demonstriert wird Schaltfläche zur Aktivierung/Deaktivierung des ausgewählten Features

Wird MySound! ohne Kunden-Touchscreen verwendet, muss der Hörgerätespezialist die Features aktivieren/deaktivieren.

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MySound! Feature Darbietung

MySound! bietet speziell abgestimmte Soundbeispiele für folgende Features:  Direktionales Mikrofon  Störgeräuschunterdrückung  Mic.-Rauschunterdrückung/Expansion  Beidohriges Hören  CROS/BiCROS Die Featuresauswahl hängt von den angeschlossenen Hörgeräten ab. Steht ein Feature im jeweiligen Hörgerät nicht zur Verfügung, wird es in der Auswahlliste nicht angezeigt. Beispielsweise hat das vico kein direktionales Mikrofon, folglich kann das Soundbeispiel für „Direktionales Mikrofon“ nicht ausgewählt werden.

Tipp: Um dem Kunden den Nutzen von modernen Hörgeräten zu präsentieren, empfiehlt es sich, High-End Hörgeräte zu verwenden, da diese über alle Features verfügen. Die Features sollten in folgender Reihenfolge präsentiert werden: 1. Direktionales Mikrofon 2. Störgeräuschunterdrückung 3. Mic.-Rauschunterdrückung/Expansion 4. Beidohriges Hören

Die folgende Übersicht fasst die vorhandenen Features für das audifon-Produktspektrum zusammen:

Features

Familie

Beidohriges Hören

Direktionales Mikrofon*

Störgeräuschunterdrückung (ANR)

Mic.-Rauschunterdrückung/ Expansion

eox









elia









via







switch























prado

vico

arriva



CROS/ BiCROS



* Anmerkung: Um das Feature „Direktionales Mikrofon“ zu demonstrieren, muss in den Hörgeräten ein Programm aktiviert werden, welches dieses Feature unterstützt. Stellen Sie sicher, dass sich das Hörgerät im richtigen Programm befindet und das direktionale Mikrofon für dieses Programm ausgewählt ist. Für Details siehe Voreinstellung/ Programm-Manager (Seite 6).

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MySound! Der folgende Ablauf fasst die Benutzung des Feature Demonstrators zusammen:  Auswahl eines geeigneten Features  Start des MySound!-Players durch Klicken auf «Play». Der Fortschrittsbalken gibt die Gesamtlänge und die bisherige Abspieldauer der Soundbeispiele an.  Der Charakter der Soundbeispiele ändert sich über die Zeit. Es empfiehlt sich daher, die Sounds in der gesamten Länge zu präsentieren.  Während des Abspielens des gewählten Soundbeispiels soll das Feature aktiviert und deaktiviert werden. Hierzu wird auf die dazugehörigen «On» und «Off» Schaltflächen im Kundenantwort-Fenster geklickt. Das Hörgerät wird in Abhängigkeit der Auswahl direkt programmiert.  Der Kunde soll das Soundbeispiel mit und ohne aktiviertes Feature erleben. Folgende zusätzliche Bedienelemente sind vorhanden:  loop: bei aktivierter «loop»-Funktion werden die Soundbeispiele in einer Endlos Schleife abgespielt.  Lautstärke: mit dem Lautstärkeregler kann der Pegel während der Präsentation reduziert werden (z.B. für Kommentare oder Gespräche mit dem Kunden). Achtung: Die MySound! Kalibrierung ist darauf ausgerichtet, dass der Lautstärke regler auf Maximum steht. Beim Abspielen muss der Lautstärkeregler wieder auf diesen Wert zurückgesetzt werden.

Fitting: interaktive Feinanpassung und Expertensystem

Der Feinanpassungsmodus ermöglicht eine interaktive Feinanpassung der Hörgeräte mit einem 3-Schritt-Ansatz:  Simulation realistischer Klangwelten durch Mischung von Umgebungsgeräuschen (z.B. Straßenverkehr oder Restaurant) und Nutzschallen (z.B. Dialog oder Martins horn).  Auswahl einer Skala (Lautstärke oder Klang) und Bewertung der Klangwelt durch den Kunden  In Abhängigkeit von der Kundenantwort schlägt das Expertensystem Verän derungsoptionen vor. Ohne einen Wechsel in die Anpasssoftware können die Vorschläge direkt aus MySound! in die Hörgeräte programmiert werden.

Navigation

Monitor 1: Hörgerätespezialist (Feinanpassung)



Monitor 2: Kunde

Monitor 1: Hörgerätespezialist Linke Navigationsleiste  Status der Hörgeräte (aktiviert: grün oder deaktiviert: rot)  Überblick über die Features der ausgewählten Hörgeräte  Umschaltung zwischen Feature Demonstrator und Fitting (Feinanpassung)

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MySound! Zentraler Bereich des Hauptfensters  Auswahl für Situationen, Klänge und Skalen  Lautstärkesteller (Masterpegel und Signal-Rausch-Abstand)  Funktionen des Players (play, pause, stop und loop) Rechter Bereich des Hauptfensters  Lautsprecher-Setup mit Soundpositionierungsmöglichkeit (Wellenformcursor)  Kundenantwort  Expertensystem: MySound! schlägt Veränderungsoptionen vor  Schaltflächen, mit denen die Vorschläge im Hörgerät umgesetzt werden

Anpass-Tipp: Positionieren und bewegen Sie die Nutzschalle auf die verschiedenen Lautsprecher (per drag-and-drop). Nutzen Sie dieses vielseitige Werkzeug, um das räumliche und direktionale Hören des Kunden zu testen.

Sobald eine Skala ausgewählt wird, wird der Kundenmonitor aktiviert. Monitor 2: Kunde Wird MySound! ohne Kunden-Touchscreen verwendet, muss der Hörgerätespezialist die Bewertungen eingeben.  Ausgewählte Skala  Schaltflächen für die Bewertung

Schritt 1 – Zusammenstellung realistischer Klangwelten

MySound! erlaubt die Gestaltung realistischer Klangwelten auf Basis verschiedener Umgebungen und Nutzschallen. Die „Situationsauswahl“ schränkt die Anzahl der Sounds durch Vorauswahl bestimmter Hörsituationen ein. Die Auswahl des „Soundplayer“ ermöglicht Zugriff auf die komplette Soundbibliothek mit allen Umgebungen und Nutzschallen.

Die „Umgebungsauswahl“ zeigt abhängig von der „Situationsauswahl“ die möglichen Umgebungen an. Alle Umgebungen wurden im 5-Kanal-Surround-Format aufgenommen und erzeugen so realistische Klangwelten. Der mittlere Pegel der Umgebungen in dB SPL wird angegeben.

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MySound! Die Nutzschallauswahl zeigt abhängig von der „Situationsauswahl“ die möglichen Nutzschalle (Sprache oder alltägliche Geräusche) an. Der mittlere Pegel der Nutzschalle in dB SPL wird angegeben.

Schritt 2 – Kundenbewertung



Anpass-Tipp: Einstellung des Signal-Rausch-Abstands



Der Signal-Rausch-Abstand (SNR) kann aus der Differenz zwischen den Pegeln des Nutzschalls und der Umgebung ermittelt werden. Beispiel: Sobald ein Nutzschall mit einer Lautstärke von ca. 65 dB SPL mit einer Umgebung mit ca. 60 dB SPL Lautstärke kombiniert wird, beträgt der SNR ungefähr +5 dB. Mit dem SNR-Regler kann der SNR im Bereich von +/- 10 dB reguliert und je nach Bedarf optimiert werden.

Auswahl einer der folgenden Skalen zur Bewertung der Klangwelt:  Lautstärkeoptimierung  Klangoptimierung. Wählen Sie die Lautstärkeskala, wenn der Kunde die Sounds als „viel zu laut“, „zu laut“ oder „zu leise“ bzw. „viel zu leise“ beschreibt, und die Klangskala, wenn der Kunde die Sounds als „viel zu hell“, „zu hell“ oder „zu dunkel“ bzw. „viel zu dunkel“ beschreibt.

Monitor 1: Hörgerätespezialist



Monitor 2: Kunde

Die Skala wird sowohl auf dem Monitor vom Hörgerätespezialisten als auch auf dem Kundenmonitor angezeigt. Ablauf der Bewertung:  Auswahl einer geeigneten Skala  Start des MySound!-Players durch Klicken auf «Play». Der Fortschrittsbalken gibt die Gesamtlänge und die bisherige Abspieldauer des Soundbeispiels an.  Die Umgebungen und Nutzschalle können verschiedenen Längen haben, daher empfiehlt es sich, die «loop» Funktion zu aktivieren, um das Klangbeispiel in einer Endlosschleife zu wiederholen.  Bewertung der Klangwelt durch den Kunden. 29

MySound! Mit dem Lautstärkeregler kann der Pegel während der Präsentation reduziert werden (z.B. für Kommentare oder Gespräche mit dem Kunden). Achtung: Die MySound!-Kalibrierung ist darauf ausgerichtet, dass der Lautstärkeregler auf Maximum steht. Beim Abspielen muss der Lautstärkeregler wieder zurückgesetzt werden. Anpass-Tipp:

Klangwelt 3

Klangwelt 2

Klangwelt 1

Die folgende Auswahl an Klangwelten ist ein Leitfaden für eine umfassende Feinanpassung mit audifon-Hörgeräten. Nutzen Sie bei Mehr-Programm Hörgeräten die Motivprogramme für die verschiedenen Klangwelten (z.B. Musikprogramm, Programm für Sprache im Störgeräusch).

Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Sprachbeispiele bei 65 dB SPL Lautstärkeoptimierung, Klangoptimierung

Ziel

Überprüfung der Sprachverständlichkeit in Ruhe

Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Straßenverkehr, Stadion Lautstärkeoptimierung

Ziel

Überprüfung der MPO-Einstellung

Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Natur Laustärkeoptimierung

Ziel

Überprüfung der Hörbarkeit von leisen Eingangspegeln

elia

elia

elia

switch

switch

switch

prado

prado

prado

vico

vico

vico

arriva

arriva

arriva

30

Klangwelt 6

Klangwelt 5

Klangwelt 4

MySound! Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Küche oder Kantine oder Restaurant Sprache bei 65 dB SPL Lautstärkeoptimierung, Klangoptimierung

Ziel

Überprüfung der Sprachverständlichkeit im Störgeräusch

Bemerkungen

Bei Hörgeräten ohne Störgeräuschunterdrückung (ANR) kann das Sprachverstehen im Störgeräusch durch Einsatz der Klangblenden verbessert werden. Als weitere Alternative können bei einigen Geräten Equalizer - und Kompressioneinstellungen genutzt werden.

Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Musik Klangoptimierung

Ziel

Überprüfung der Klangqualität

Bemerkungen

Bei Mehr-Programm Hörgeräten sollte ein geeignetes Musikprogramm genutzt werden.

Produktfamilie

eox

Umgebung Nutzschall Skala

Küche oder Kantine oder Restaurant Dialoge bei 65 dB SPL Lautstärkeoptimierung, Klangoptimierung

Ziel

Überprüfung der Sprachverständlichkeit im Störgeräusch bei Gruppengesprächen

Bemerkungen

Der Einsatz von direktionalen Mikrofonen verbessert die Sprachverständlichkeit im Störgeräusch. Bei Hörgeräten ohne Störgeräuschunterdrückung (ANR) kann das Sprachverstehen im Störgeräusch durch Einsatz der Klangblenden verbessert werden. Als weitere Alternative können bei einigen Geräten Equalizer - und Kompressioneinstellungen genutzt werden.

elia

elia

elia

switch

switch

switch

prado

prado

prado

vico

vico

vico

arriva

arriva

arriva

31

MySound! Schritt 3 – Expertensystem und Feinanpassung der Hörgeräte

Das MySound!-Expertensystem schlägt Anpassoptionen vor auf Basis von:  Den Frequenz - und Lautstärkeeigenschaften der ausgewählten Umgebungen und Nutzschalle,  Der ausgewählten Skala und  Der Kundenbewertung. Je nach Kombination werden ein oder mehrere Vorschläge im Vorschlagsfenster angezeigt:





Anpass-Tipp:



Ist nur eine Umgebung und kein Nutzschall ausgewählt, sind die Vorschläge sehr allgemein gehalten.



Sobald ein Nutzschall oder ein Mix aus Nutzschall und Umgebung ausgewählt ist, beachten Sie, dass der Kunde immer nur den Nutzschall bewertet. In diesem Fall schlägt MySound! Einstellungen vor, die abhängig von der (spezifischen) Lautstärke und Frequenz des Nutzschalles sind.

Ablauf der Feinanpassung:  Auswahl eines geeigneten Vorschlags und Klicken auf den Button «Vorschlag an wenden». Die Einstellung wird direkt in das Hörgerät programmiert.  Erneutes Abspielen der Klangwelt.  Nochmalige Bewertung der Klangwelt durch den Kunden. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der Kunde die Klangwelt mit «OK» bewertet.  Fortsetzung der Feinanpassung mit der Zusammenstellung weiterer Klangwelten. Sobald ein ausgewählter Vorschlag nicht in das Hörgerät programmiert werden kann (Beispiel: maximale Verstärkung ist erreicht und der Vorschlag beinhaltet das Anheben der Verstärkung), wird folgender Warnhinweis gezeigt:

32

MySound! Wurde ein Vorschlag ausgewählt und der Kunde erlebt die Klangwelt unangenehmer als vorher, kann der letzte Programmierschritt durch Anklicken von «Zurücksetzen» rückgängig gemacht werden:

MySound! Abschluss

Nach Abschluss der Feineinstellungen mit MySound! müssen die in der MySound!Sitzung vorgenommenen Einstellungen dauerhaft im Hörgerät bzw. in der Datenbank gespeichert werden. MySound! kann über „Datei -> Beenden“, «Alt+F4» oder durch den roten Punkt in der rechten oberen Fensterecke geschlossen werden

Wird bei der folgenden Infobox «Ja» geklickt, werden die Daten dauerhaft in der Datenbank und in den Hörgeräten gespeichert.

Bei Klicken von «Nein» gehen alle Einstellungen, die während der MySound! Session gemacht worden sind, verloren.

Optionale Einstellungen

Arbeiten mit Profilen MySound! bietet die Möglichkeit, Klangwelten und die Skalenauswahl als individuelle Profile zu speichern:  Das Anlegen von Standardprofilen schafft einen schnellen und einfachen Zugang zu den Klangwelten, die verschiedenen Kunden präsentiert werden.  Kundenspezifische Profile können für Folgesitzungen gespeichert werden.

Sprachauswahl

MySound! bietet die Sprachpakete Deutsch, Englisch, Spanisch und Polnisch. Unter „Extras -> Sprache“ kann die gewünschte Sprache für Bediener und Kunden getrennt gewählt werden:  Sprache: wählt die Sprache des MySound! Bedienbildschirms  Sprache des Kunden: wählt die Sprache des Kundenbildschirms und der Nutzschalle (Bitte beachten Sie, dass die Kunden-Bewertungsskalen nach einer Sprachänderung erneut ausgewählt werden müssen.)

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Abschluss Abschluss

Ein PIN-Code für den Leseschutz verhindert das Auslesen der Anpassdaten durch Dritte.  Als PIN-Code können bis zu 8 Ziffern eingegeben werden. HINWEIS: Unter „Extras -> Optionen -> Leseschutz“ kann ein PIN-Code voreingestellt werden. Dieser wird dann auto matisch bei allen Anpasssitzungen eingetragen.







Die Programmierung ist nach der Eingabe durch den PIN-Code gesichert. Die Daten können nun nur nach erneutem Eingeben des PIN-Codes ausgelesen werden. Nach Abschluss der Anpasssitzung müssen die Daten dauerhaft in das Hörgerät gespeichert werden.  Anklicken des Buttons „Sitzung speichern und beenden“  Auswählen, ob die Daten im Hörgerät gespeichert werden sollen und, ob die Sitzung in der Datenbank gespeichert werden soll  Anklicken des Buttons „OK“ führt die ausgewählten Aktionen aus und beendet die Sitzung.

Die Programmierung kann zu jedem Zeitpunkt der Anpassung über den Button „Daten dauerhaft im Hörgerät speichern“ in der oberen Symbolleiste gespeichert werden.

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Optionen Optionen

Optionale Funktionen der Software können über „Extras -> Optionen“ konfiguriert werden. Allgemein Ändert die Sprache der Software und legt das Programmiergerät (z.B. HI-PRO oder NOAHlink) fest. Anpassung Vorauswahl der bevorzugten Anpassregel, die bei allen Anpassungen voreingestellt wird. Voreingestellt ist die Formel „Comfort Logix“. Aktivierung oder Deaktivierung der automatischen Aktualisierung der Hörgeräte. HINWEIS: In der Standardeinstellung ist die automatische Aktualisierung aktiviert. Alle Änderungen in der Software werden automatisch in den temporären Speicher der Hörgeräte übertragen. Wird die automatische Aktualisierung deaktiviert, so werden Änderungen in der Software NICHT in das Hörgerät übertragen. Erst durch Anklicken des Buttons «Daten an das Hörgerät übertragen» werden die Daten in den temporären Speicher der Hörgeräte geschrieben:

Geräte Erlaubt das Verbergen von Hörgeräten, die nicht genutzt werden. Leseschutz Ermöglicht das Aktivieren oder Deaktivieren des Ausleseschutzes. Wenn der Leseschutz grundsätzlich für alle Anpassungen verwendet werden soll, so kann hier ein PIN-Code hinterlegt werden. Dieser wird automatisch in jede Anpassung übernommen. Kurven Konfigurieren der Kurvendiagramme. Farben Anpassen des Farbschemas. Meldungen Aktivieren oder Deaktivieren von Warnmeldungen in audifit.

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Stand-alone-Version Stand-alone-Version

Falls audifit als stand-alone verwendet wird, sind folgende zusätzliche Schritte erforderlich:  Kundendaten und Anpasssitzungen verwalten  Audiogramm eingeben.

Kundendaten eingeben

  

Den Button «Neu» in der Navigationsleiste oben rechts anklicken. Persönliche Daten des Kunden eingeben. Den Button «Speichern» in der Navigationsleiste oben rechts anklicken.

HINWEIS: Es muss mindestens der Nachname des Kunden eingegeben werden.

Arbeiten mit vorhandenen Kunden



 





Audiogramm eingeben



 





Nach dem Kunden suchen. HINWEIS: Auswahl des Sortierkriteriums ist möglich. Kunden auswählen, um Datensatz zu öffnen. Eine Sitzung aus der Liste auswählen und den Button «Übernehmen» in der Navigationsleiste unten rechts anklicken, falls eine vorhandene Sitzung geöffnet werden soll. Den Button «Neu» in der Navigationsleiste unten rechts anklicken, um eine neue Anpassung zu beginnen.

Auswählen  Hörschwelle – Luftleitung (HS-LL)  Hörschwelle – Knochenleitung (HS-KL)  Pegel angenehmen Hörens (MCL)  Unbehaglichkeitsschwelle (UCL) Durch Anklicken der Frequenz und Hörverlust das Audiogramm eingeben. Falls ein Messpunkt gelöscht werden soll, mit der rechten Maustaste auf den Punkt klicken. Mit dem Button «Kopieren» kann ein Audiogramm von einer Seite auf die andere kopiert werden. Nachdem das Audiogramm fertiggestellt wurde, den Button «Auswahl» in der linken Navigationsleiste anklicken, um mit der Anpassung fortzufahren.

HINWEIS: Durch einen Klick auf das Symbol mit dem roten X rechts über der Grafik kann das Audiogramm gelöscht werden.

Kundendaten exportieren/ importieren

Die Stand-alone-Version bietet die Möglichkeit, Kundendaten zu exportieren bzw. zu importieren. Die Funktionen sind im Hauptmenü unter “Extras” zu finden. Mit diesem Feature können Kundendatenbestände zwischen mehreren Installationen von audifit 4 synchronisiert werden.

Exportieren

Zum Datenexport muss im Dialogfenster ein Zielverzeichnis und Dateiname gewählt werden, in die die Daten exportiert werden sollen. Es besteht die Möglichkeit, alle Kunden oder nur ausgewählte Kunden zu exportieren. Pro Kunde werden alle Sitzungen (Audiogramme und Anpassungen) exportiert. Die exportierten Daten sind verschlüsselt.

Importieren

Der Import von Kundendaten erfolgt analog in gleicher Weise wie der Export. Nach Auswahl der zu importierenden Datei, können einzelne Kunden für den Import ausgewählt oder der gesamte Kundenbestand importiert werden. Beim Import kann es zu Konflikten mit bereits bestehenden Kunden kommen. Bei gleichen Kunden werden die zuletzt erzeugten Daten übernommen. Bei gleichen Kundennummern aber ungleichen Namen wird für den importierten Kunden eine neue Kundennummer erzeugt. Es ist zu beachten, dass nur Daten importiert werden können, die vorher von audifit 4 exportiert wurden. Es besteht keine Kompatibilität zu anderen Anwendungen.

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Glossar Adaptives direktionales Mikrofon (ADM)

Das Adaptive Direktionale Mikrofon (ADM) reduziert automatisch die Lautstärke von Schallquellen die von hinten oder von der Seite den Hörgeräte-Träger beeinflussen ohne die Signale von vorne zu beeinflussen. ADM ist eine bewährte Technologie, um dass Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung zu verbessern.

Adaptive Feedback Cancellation (AFC/AFC2)

Eines der bedeutendsten Features bei offenen Anpassungen ist ein effizientes Feedback-Management-System. Bei der neuesten Generation von Hörsystemen sind weit fortgeschrittenene, adaptive Rückkopplungsunterdrückungssysteme im Einsatz. Die Grundidee hinter den Strategien ist eine Abschätzung des Rückkopplungspfades, um dann selektiv das Rückkopplungssignal unterdrücken zu können, während das Nutzsignal unverändert erhalten bleibt. Mit solchen Strategien sind die Hörsysteme heutzutage in der Lage, bis zu 15 dB mehr Verstärkung zu erreichen, bevor Rückkopplungen eintreten. Adaptive Filter ermöglichen sogar in wechselnden Hörsituationen Rückkopplungen aufzuspüren und zu unterdrücken. Mit wachsender Leistungsfähigkeit der Prozessoren und Algorithmen werden die Rückkopplungsunterdrückungssysteme in Zukunft in der Lage sein, noch höhere Werte an stabiler Verstärkung in offenen Anpassungen zu erreichen. Dies erhöht natürlich auch den Anpassbereich dieser Produkte.

Blockdiagramm eines adaptiven Rückkopplungsunterdrückungssystems. Vom Rückkopplungssignal (rot) wird ein Signal (blau) abgezogen, welches aus dem Model des geschätzten Rückkopplungspfades gewonnen wird.

Crossfader

Um mögliche Lautstärkeschwankungen beim Umschalten zwischen Programmen zu minimieren, bieten Hörgeräte von audifon einen Crossfader: Sobald das Hörprogramm gewechselt wird, wird das Audiosignal ausgeblendet, es folgt der Programmumschatton (wenn vorhanden); erst nach dem Umschalten in das neue Hörprogramm blendet das Audiosignal wieder ein.

Domes

Domes werden für offene Anpassungen mit dünnem Hörschlauch verwendet und sind je nach Hörgeräte-Typ in verschiedenen Größen verfügbar.

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Glossar Sound Dynamix

Sound Dynamix analysiert ständig das über die Mikrofone aufgenommene Signal und klassifiziert es in eine der folgenden Hörsituationen:  Ruhe  Sprache in Ruhe  Störgeräusche  Sprache im Störgeräusch  Musik  Windgeräusche In Abhängikeit dieser Klassifizierung werden die Einstellungen der Parameter des Hörsystems stets so konfiguriert, dass ein optimaler Hörkomfort bzw. optimale Sprachverständlichkeit gewährleistet ist.

Anpassregeln

Comfort Logix: Optimale auf audifon Hörsysteme abgestimmte Anpassregel. 1/2 Gain: Die Hälfte des Hörverlustes aus dem Tonaudiogramm wird als Verstärkung zugrunde gelegt. 1/3 Gain: Ein Drittel des Hörverlustes aus dem Tonaudiogramm wird als Verstärkung zugrunde gelegt. Berger: Modifizierte 1/2 Gain-Regel mit Zugaben im Frequenzbereich um 2 kHz. Keller: Anpassregel auf der Grundlage des Isophonen-Differenz-Maß nach Keller. NAL NL-1: Wurde entwickelt, um bei einer für den Kunden angenehmen Lautstärke das Sprachverstehen zu maximieren. NAL-R: Überarbeitete NAL-Regel mit Korrekturfaktoren auf Basis der 1/2 Gain-Regel. POGO (Prescription of gain and output): Die POGO-Regel ist eine direkte Umsetzung der 1/2 Gain-Regel mit einer zusätzlichen Absenkung in den tiefen Frequenzen. POGO II: Die überarbeitete POGO II Methode ergibt für Hörverluste von weniger als 65 dB HL die gleichen Verstärkungswerte wie POGO. Für Hörverluste >65 dB erhöht sich mit jedem zusätzlichen dB Hörverlust die Verstärkung um 1/2 dB.

Occlusion Effect (Verschlusseffekt)

Eine der am häufigsten von Hörgeräteträgern geäusserten Beschwerden ist, dass die eigene Stimme wie „im Fass“ klingt. Diese Wahrnehmung hat seine Ursachen im so genannten Okklusionseffekt. Wenn man normalerweise ein Hörgerät trägt, wird der Gehörgang entweder durch ein IdO-Gerät oder ein HdO-Ohrpassstück verschlossen. Das verändert die akustischen Eigenschaften des Gehörganges. Speziell die natürliche Gehörgangsresonanz des offenen Ohres wird eliminiert und nur die Komponenten der eigenen Stimme, die vom Schädel übertragen werden, werden verstärkt. Die eigene Stimme klingt dadurch dumpf oder hohl. Dies stört die klangliche Ausgewogenheit zwischen der eigenen Stimme und anderen Geräuschen. Schluck- oder Kaugeräusche können ebenso verstärkt wahrgenommen werden. Zusätzlich führt der Verschluss des Gehörganges auch zum Anstieg der Feuchtigkeit und Temperatur im Kanal.

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Glossar Schallschlauch (Otoplastik)

Die folgenden Schallschlauchvarianten kommen regelmäßig vor: Libby 4 mm: Libby Horn mit zunehmendem Durchmesser von 2 bis 4 mm. Der Horneffekt steigert die Effizienz der Verstärkung und des Ausgangsschalldruckpegels im Hochtonbereich. Libby 3 mm: Libby Horn mit zunehmendem Durchmesser von 2 bis 3 mm. Der Horneffekt steigert die Effizienz der Verstärkung und des Ausgangsschalldruckpegels im Hochtonbereich. CFA #2 Horn: Das CFA #2 Horn ist ein auswechselbares Snap-In-Element (CFA = Continuous Flow Adapter) für Ohrpassstücke. Mit ihm lässt sich durch eine kontinuierliche Aufweitung des Schallkanals eine Anhebung der Übertragungskurve um etwa 12 dB im Frequenzbereich um 4 kHz realisieren. CFA #3 abgestuft: Der CFA #3 besitzt eine gestufte Innendurchmesser-Aufweitung. Diese bewirkt sowohl eine Glättung als auch eine Anhebung der Übertragungskurve um etwa 10 dB. #13 (standard): Standard-Schallschlauch mit einem Innendurchmesser von etwa 2mm. 6C5, 6C10: 6Cx beschreibt eine Einengung des Schallkanals auf 1,35 mm (6C5) bzw. 1 mm im Ohrpassstück, bei der die Übertragungskurve des Gerätes bei 6 kHz um etwa 5 (6C5) bzw. 10 dB gedämpft wird. 6Cx = bei 6 kHz Dämpfung (Cut) um x dB

Schallschlauch (dünner Hörschlauch)

Dünner Hörschlauch wird durch die Länge des Schlauches und die Einstecktiefe charakterisiert. Jeder dünne Hörschlauch ist entsprechend gekennzeichnet (z.B. 3A): Länge des Hörschlauchs  -1* = sehr kurz  0 = kurz  1 = mittel  2 = lang  3 = sehr lang Einstecktiefe  A = reicht tief in den Gehörgang hinein  B = reicht weniger tief in den Gehörgang hinein audifon bietet zwei unterschiedliche Arten von dünnen Hörschläuchen an:  Easy ThinTube  Thin Tube * Länge -1 nur beim Easy Thin Tube System erhältlich.

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