2012

Kapitel 6 KAPITEL 6 Kranbefestigung In diesem Kapitel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Richtlinie für den Aufbau eines Krans ........................................
Author: Peter Hofmann
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Kapitel 6

KAPITEL 6

Kranbefestigung In diesem Kapitel 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Richtlinie für den Aufbau eines Krans .................................................. 3 Sicheres Kranhandling ......................................................................... 5 Kranmontage mittels Bridenschrauben .............................................. 11 Montage von Kranen mit Kombinationskransockel............................. 37 Kranmontage auf abnehmbarer Konsole ........................................... 44 Kranmontage mit Sattelgrundgestell .................................................. 45 Kranmontage mit Rohrsockel ............................................................. 46 Stationär montierter Ladekran............................................................ 47 Montage PC Kran .............................................................................. 50

Ausgabe: 08/2012

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Kapitel 6 Kranbefestigung

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Ausgabe: 08/2012

Richtlinie für den Aufbau eines Krans

Richtlinie für den Aufbau eines Krans Bei der Planung und Montage eines Kranes soll in folgender Reihenfolge vorgegangen werden: 1.

Aufbauprojektierung des Krans

Kapitel 3

• Kranposition am Fahrzeug definieren • Fahrzeughöhen berechnen • Achslastberechnung • Standsicherheitsberechnung • Auswahl Zusatzabstützung (wenn nötig) • Auslegung Nebenabtrieb und Hydraulikpumpe • Auslegung Tankvolumen und Ölkühler (wenn nötig) Planung

• Festlegung Tot-Punkt bei Kranen ohne Endlosschwenkwerk

2.

Auswahl und Berechnung des Hilfsrahmens

Kapitel 5

• Verwindungsweicher / verwindungssteifer Hilfsrahmen • Schubweiche / schubfeste Rahmenverbindung • Festigkeitsberechnung für Hilfsrahmen

3.A

Kranbefestigung mit LKW-Grundgestell

Kapitel 6

• Hilfsrahmen mit Verschleißplatten und Stegschubblechen anfertigen und am Fahrgestellrahmen montieren • Kran mit geeignetem Anschlagmittel auf den Hilfsrahmen aufsetzen und positionieren • Bridenbuchsen und Krananschläge positionieren und anheften • Kran vom Hilfsrahmen heben • Bridenbuchsen und Krananschläge ausschweißen

Montage

• Hilfsrahmen, Stegschubbleche, Bridenbuchsen und Krananschlag lackieren • Kran aufsetzen und mittels Bridenschrauben fixieren 3.B

Kranbefestigung mit Kombinationskransockel

Kapitel 6

• Stegschubbleche am Fahrgestellrahmen abringen • Kran und Zusatzabstützung auf dem Fahrgestell positionieren und an den Stegschubblechen anheften • Hilfsrahmenmodule vorfertigen • Hilfsrahmenmodule auf das Fahrgestell aufsetzen • Zusammenschweißen der Hilfsrahmenmodule mit dem Kran bzw. mit den Stegschubblechen • Hilfsrahmenmodule lackieren

n t

1

Kapitel 6 Kranbefestigung

4.

Kranhydraulik anschließen

Kapitel 8

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Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012 • Einbau der Hydraulikpumpe • Ölleitungen anschließen • Befüllung mit Hydrauliköl

5.

Kranelektrik anschließen

Kapitel 9

• Anschluss Hauptzuleitungen zum Kran • Anpassung Stützenpositionen von Kran und Zusatzabstützungen (wenn vorhanden) gemäß Aufbau • Herstellung der Fahrzeug-Schnittstelle (Motor Start / Stopp, Drehzahlanpassung, Transportstellungsüberwachungen)

6.

Inbetriebnahme des Krans

Kapitel 12

• Funktionskontrolle Inbetriebnahme

• Druckeinstellungen • Einstellung der Lastgrenzen uns Sicherheitssysteme

7.

Übergabe an den Kunden • Kranübergabe an den Kunden gemäß PALFINGER ÜbergabeRichtlinie

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Kapitel 12

Sicheres Kranhandling

2

Sicheres Kranhandling

2.1

Transport

Kapitel 6 Kranbefestigung

Beim Transport der Krane ist darauf zu achten, dass die Zurrpunkte und Befestigungsmittel keine Bauteile während des Transportes von der Herstellerfirma zum Kunden beschädigen. Sämtliches Kranzubehör wird in Holzkisten oder/und Kartons angeliefert, welche bis unmittelbar vor der Montage nicht entfernt bzw. beschädigt werden dürfen.

2.2

Abladen und Aufbau Beim Entladen des Fahrzeuges durch den Aufbauhersteller oder durch Dritte sind sämtliche einschlägige Unfallverhütungsvorschriften und Sicherheitsbedingungen einzuhalten und zu gewährleisten. Der Kran und dessen lose Bauteile und Zubehöre sind sachgemäß bzw. materialschonend zu entladen und dürfen nicht von der Ladefläche des Transportmittels geworfen werden. Beim Eintreffen der Materialien sind diese auf äußere Beschädigungen zu kontrollieren, die Vollständigkeit der Lieferung ist zu prüfen und zu protokollieren. Eventuelle Mängel sind eindeutig auf den Lieferpapieren zu kennzeichnen bzw. einzutragen. Das Ziehen des Kranes und des Zubehörs auf dem Boden ist nicht zulässig. Stahlseile oder Ketten dürfen nicht verwendet werden, wenn sie direkt mit den Kranbauteilen in Berührung kommen. Die Eigengewichte der Krane können aus den technischen Datenblättern entnommen werden. Beachten Sie auch ev. Zusatzausrüstungen.

Achtung! Um ein gefahrloses Handling gewährleisten zu können dürfen nur geeignete und ausreichend dimensionierte Anschlagmittel, Gurte u. d. g. verwendet werden. Während des Kranhandlings ist höchste Quetschgefahr gegeben. Ein ausreichender Sicherheitsabstand ist unbedingt einzuhalten.

Für das sichere Handling des Ladekranes mit einem Hallenkran wurden Transportgehänge für die verschieden Krantypen entwickelt. Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf folgende Punkte gelegt: • • • •

Sicherheit Schutz der Krane vor Lackbeschädigungen Universell einsetzbar für mehrere Krantypen Leichtes und schnelles Handling

Nachfolgende Transportgehänge sind derzeit verfügbar:

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Kapitel 6 Kranbefestigung

2.3

Ausgabe: 08/2012

Anschlagmittel für Ladekranen der kleinen und mittleren Baureihe Hebevorrichtung für Krane von 4mt - 30mt --> HXE2262 / EKD105 / EKD107

2.3.1

Kranreihe 2000 HXE2262

PK 4501 - PK 29002

Abbildung 06-6001; HXE2262

2.3.2

Kranreihe 2010 EKD 105 +HI 273 +EQ 042

PK 8502 HP PK 9002-EH PK11002 HP PK 12002-EH Abbildung 06-6002; EKD105

EKD 107 +HI 042 +EQ 042

PK 13001 PK 13001-K PK 13002 HP PK 14001-EH PK 14002-EH PK 14502-SH PK 16001 HP PK 16001-K PK 16002 HP PK 18001-EH PK 18002-EH PK 18502-SH

Abbildung 06-6003; EKD107

(siehe Service Information C07/2008) Krane der High-Performance-Reihe (> PK 18502 SH – PK 34002 SH) werden alle mit einem Schäkel am Hauptarm ausgeliefert. Dieser kann auch zum Transport verwendet werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass der Schäkel nicht in der Achse des Schwerpunktes ist und der Kran dadurch etwas schief hängt. Dies kann durch die oben beschriebenen Anschlagmittel vermieden werden.

Abbildung 06-1001; Schäkel High-Perfornamnce-Reihe

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Sicheres Kranhandling

2.4

Kapitel 6 Kranbefestigung

Anschlagmittel für Ladekranen der mittleren und großen Baureihe Hebevorrichtung für 30mt - 100mt --> EKD-108 EKD 108

PK 36002 - PK 100002 mit LKW Grundgestell

Abbildung 06-1002; EKD108

Hebevorrichtung für 60mt - 150mt --> EKD-106 EKD 106

PK 60002 - PK 150002 mit Kombinationskransockel

Abbildung 06-1003; EKD106

EKD-106 und EKD-108 enthalten folgende Dokumente im Lieferumfang: • • •

Konformitätserklärung Allgemeine Bedienungsanleitung für Lastaufnahme- und Anschlagmittel Bedienungsanleitung zum Heben eines PALFINGER Kranes

Hinweis! Die Bedienungsanleitungen zum Heben eines PALFINGER Kranes sind auch im Patis Online verfügbar.

Für die Verwendung der Anschlagmittel EKD 106 und EKD 108 muss eine Hubhöhe des Hallenkranes von 4,7m bis 5 m gegeben sein (incl. Rahmenhöhe des Fahrzeuges von ca.1,5 m). (siehe Service Information C07/2008)

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Kapitel 6 Kranbefestigung

2.5

Ausgabe: 08/2012

Anschlagmittel für PC-Krane Für das Handling der PC Krane kann ein Schäkel in die vorbereitete Bohrung gesteckt werden und dann mit dem Hallenkran oder sonstigen Hubhilfen angehoben werden.

Abbildung 06-1004; Schäkel PC Krane

2.6

Anschlagmittel für EPSILON Krane Je nach Kranmodel haben EPSILON Krane 2 Laschen bzw. 2 Ösen, an denen man die Haken einer Anschlagkette einhängen kann. Die Position der Laschen bzw. Ösen ist in der Nähe des Schwerpunktes. Somit kann der Kran gerade von der Palette gehoben werden.

Abbildung 06-7001; Transportlaschen bzw. -ösen EPSILON Kran

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Sicheres Kranhandling

Kapitel 6 Kranbefestigung

Bei EPSILON Z-Kranen mit teleskopierbarem Hauptarm gibt es keine Laschen bzw. Ösen an denen man Haken einhängen kann. In diesem Fall wird ein Gurt als Anschlagmittel verwendet.

Abbildung 06-7002; Anschlagen mittels Gurt bei EPSILON Z-Kran

Bei EPSILON L-Kranen der S-Klasse gibt es keine Laschen bzw. Ösen an denen man Haken einhängen kann. In diesem Fall wird ein Gurt als Anschlagmittel verwendet. Dabei sind folgende Punkte zu beachten: • •

Aufgrund der scharfen Kanten muss unter dem Hauptarm ein Kantenschutz verwendet werden (sonst könnte der Gurt beschädigt werden). Der Gurt muss als Schlinge um den Hauptarm gelegt werden.

Abbildung 06-7003; Anschlagen mittels Gurt bei EPSILON L-Kran der S-Klasse

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Kapitel 6 Kranbefestigung

2.7

Ausgabe: 08/2012

Allgemeiner Sicherheitshinweis zu Anschlagmittel für Krane Der Kran muss solange gesichert werden, bis er am Fahrzeug oder Montagesockel (stationär) mittels Bridenschrauben oder Anschweißwinkel gesichert ist.

2.8

Demontage von Kranen Bei der Demontage eines Kranes ist dieser vor dem Lösen der Schraubverbindungen zu sichern! Bei Bedarf Schweißnähte zum Integralgrundgestell trennen. Danach können Hydraulik- und Elektroleitungen gelöst werden. Die Standsicherheit des Kranes ist in jeder Phase der Demontage und bei der anschließenden Lagerung zu gewährleisten.

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

3

Kranmontage mittels Bridenschrauben

3.1

Baugruppenbezeichnung

3.1.1

Kran mit Endlosschwenkwerk Der anschließend dargestellte Kran ist ein Beispiel und zeigt Krankomponenten, die sich optional nach Ausführung und Krantyp auf dem Kran befinden.

Abbildung 06-1005; Baugruppenbezeichnung für einen Kran mit Endlosschwenkwerk

1

Flurbedienstand Steuerventilseite, Gegenseite

12

Kniehebel

2

Starrer Abstützzylinder

13

Hauptarm

3

Kranbefestigungsschrauben (Bridenschrauben)

14

Seilwinde

15

Knickzylinder

4

Schwenkbarer Abstützzylinder

16

Knickarm

5

Teleskopabstützausleger

17

Schubzylinder für hydraulische Schubarme

6

Grundgestell

18

7

Endlosschwenkwerk mit Zahnkranz

Hydrauliköltank mit Hydraulikölstandsanzeige

8

Hubzylinder

19

Hydraulische Schubarme

9

Notsteuerstand an der Kransäule

20

Mechanische Verlängerungen

10

Wippe

21

Lasthaken

11

Kransäule

22

Sendepult - Funkfernsteuerung

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Kapitel 6 Kranbefestigung

3.1.2

Ausgabe: 08/2012

Kran ohne Endlosschwenkwerk Der anschließend dargestellte Kran ist ein Beispiel und zeigt Krankomponenten, die sich optional nach Ausführung und Krantyp auf dem Kran befinden. 15 1

7

1

1

1

9

1

13

14

12 1

1

23

1 8 1 11 12

1 6 1 7

17

1 18 1 9

2

1 5

16

1 2

19

1 3

1 5

1 4

20

1

10

3

22

1

21

Abbildung 06-1006; Baugruppenbezeichnung für einen Kran ohne Endlosschwenkwerk

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13

Hauptarm

14

Seilwinde

15

Knickzylinder

16

Knickarm

17

Schubzylinder für hydraulische Schubarme

18

Hydrauliköltank mit Hydraulikölstandsanzeige

Schwenkwerk

19

Hydraulische Schubarme

8

Hubzylinder

20

Mechanische Verlängerungen

9

Sicherung für manuelle Abstützausleger

21

Lasthaken

10

Wippe

22

Sendepult – Funkfernsteuerung

11

Kransäule

23

Hochsitzbedienstand

12

Kniehebel

1

Flurbedienstand Steuerventilseite, Gegenseite

2

Starrer Abstützzylinder

3

Kranbefestigungsschrauben (Bridenschrauben)

4

Schwenkbarer Abstützzylinder

5

Teleskopabstützausleger

6

Grundgestell

7

Kranmontage mittels Bridenschrauben

3.2

Kapitel 6 Kranbefestigung

Allgemeine Montagevorschriften Im Allgemeinen wird der Ladekran auf den Hilfsrahmen des Fahrzeuges aufgesetzt und mit Bridenschrauben festgeschraubt.

Hinweis! Die Anzahl der Bridenschrauben und die Befestigungspunkte sind dem jeweiligen technischen Datenblättern zu entnehmen.

Dabei ist es zulässig die im technischen Datenblatt dargestellten Montagepunkte (Montagepunkte I bis IV, siehe Abbildung 06-1051) von BRI-4 und BRI-8 zu kombinieren, d.h. es kann an ein und demselben Aufbau unterschiedliche Ausführungen der Montagepunkte (Verbindung zwischen Kran und Hilfsrahmen) geben.

Abbildung 06-1051; Birdenschrauben -Montagepunkte am Kran

I-IV

Montagepunkte zur Verbindung zwischen Kran und Hilfsrahmen

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Kapitel 6 Kranbefestigung

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Vorsicht! Krane mit konventionellem Kransockel (Montage mit Bridenschrauben) dürfen nie direkt auf dem Fahrgestellrahmen aufgesetzt werden.

Abbildung 06-1032; Übersicht Kranmontage mit Bridenschrauben

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Krangrundgestell Kranwippe Fahrzeugrahmen Hilfsrahmen Stegschubblech Bridenschrauben Bridenscheiben Bridenbuchsen Krananschlag Verschleißplatte für Hilfsrahmen

Zwischen den Bridenlaschen und Bridenmuttern sind viereckige Bridenscheiben (7) beizulegen. Die Bridenschrauben (6) sind mittels einer selbstsichernden Mutter oder mit einer Kontermutter an beiden Enden zu sichern und mit einem Drehmomentschlüssel festzuziehen.

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Das unten vorgegebene Anziehdrehmoment ist für Bridenschrauben im Auslieferungszustand definiert. Dieser Auslieferzustand ist bei: - unbeschichtete Bridenschrauben: leicht geölt - beschichtete Bridenschrauben:

nicht geölt

Der Toleranzbereich der Anziehdrehmoment ist +/- 10% von den Vorgabewerten.

8.8 Gewindedurchmesser M16 x 1,5 M20 x 1,5 M24 x 1,5 M30 x 1,5 M33 x 1,5 (nur EPSILON) M36 x 1,5 M42 x 1,5 M48 x 1,5

Festigkeitsklassen bzw. Material C40 42CrMo4V Anzugsmomente [Nm]

120 140

210 450 900 1220 1550 2500 3700

Vorsicht! Der Überstand der Bridenschraube über die selbstsichernde Mutter bzw. Kontermutter muss mindestens drei vollständige Gewindegänge (3x Gewindesteigung) betragen.

Es ist darauf zu achten, dass der Querholm des Krangrundgestells satt am Hilfsrahmen (Bauteil 4, Abbildung 06-1032) aufliegt. Sollte ein Spalt gegeben sein, so ist dieser durch Stahlplatten auszugleichen, die am Hilfsrahmen anzuschweißen sind. Im Bereich des Kranes ist der Hilfsrahmen verwindungssteif und schubsteif auszuführen (siehe Kapitel 5 „Hilfsrahmen“).

3.2.1

Anziehreihenfolge der Bridenschrauben Bei der Montage der Bridenschrauben muss folgender Ablauf eingehalten werden: 1. Um das Grundgestell spannungsfrei zu montieren müssen alle Bridenschrauben vormontiert werden. 2. Mit 50% des Anzugsmomentes aber max. 200Nm vorspannen (diagonal, siehe Abbildung 06-1027). 3. Mit Drehmomentschlüssel bis zum vorgegebenen Anzugsmoment anziehen. Wird die Montage der Bridenschraube durch den Lastarm verhindert sind folgende Punkte zu beachten: 1. Bridenschrauben an min. 3 Montagepunkten montieren. 2. Mit 50% des Anzugsmomentes aber max. 200Nm vorspannen (diagonal, siehe Abbildung 06-1027). 3. Knickarm heben und Schrauben am 4. Montagepunkt montieren. 4. Mit Drehmomentschlüssel bis zum vorgegebenen Anzugsmoment anziehen.

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Kapitel 6 Kranbefestigung

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Abbildung 06-1027; Anziehreihenfolge der Bridenschrauben

Hinweis! Die Anzahl der Bridenschrauben und die Befestigungspunkte sind dem jeweiligen technischen Datenblättern zu entnehmen.

Achtung! Bridenschrauben immer diagonal und mit dem richtigen Drehmoment anziehen!

Achtung! Es dürfen nur original PALFINGER Bridenschrauben verbaut werden! Diese können über das PALFINGER Equipment Center bezogen werden.

Achtung! Die mit dem Kran mitgelieferten Bridenschrauben (Bauteil 6, Abbildung 06-1032), bestehen aus hochfesten Material und dürfen weder kalt noch warm verformt werden. Das Gewinde der Bridenschrauben darf auf keinem Fall nachgeschnitten werden.

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

3.2.2

Kapitel 6 Kranbefestigung

Verschleißplatte am Hilfsrahmen Damit der Querschnitt des Hilfsrahmens durch die Verschleiß- und Setzerscheinungen nicht geschwächt wird, müssen im Bereich der Auflagepunkte des Kranes Verschleißplatten angebracht werden.

Abbildung 06-1028; Verschleißplatte

1 2 3 4 5

Hilfsrahmen Krangrundgestell Verschleißplatte Kranwippe Seitenplatten

Falls in den Aufbauanleitungen der Fahrzeughersteller nicht anders vorgeschrieben, müssen die Montageschrauben im Fahrzeugrahmen von der Innenseite des Rahmens montiert werden. Die Mutter wird von der Außenseite des Fahrzeugahmens aufgeschraubt. Das Anziehen der Schraubverbindung soll über die Mutter erfolgen. Der Schraubenkopf dient lediglich zum Gegenhalten.

Achtung! Lose, beschädigte oder überzogene Schrauben sind unter Last bruchgefährdet. Es besteht Lebensgefahr.

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Kapitel 6 Kranbefestigung

3.2.3

Ausgabe: 08/2012

Krananschlag zw. Kran und Hilfsrahmen Da die Bridenschrauben kein Moment des Krans auf den Hilfsrahmen übertragen dürfen, muss ein Krananschlag eingebaut werden. Der Krananschlag verhindert eine Längs- bzw. Querverschiebung des Kranes auf dem Hilfsrahmen. Mit jedem PALFINGER Bridenbausatz wird ein geeigneter Krananschlag mitgeliefert, der auf die Krangrößen abgestimmt wurde.

Hinweis! Jene Stellen die für Schweißarbeiten metallisch blank geschliffen werden, müssen nach dem Schweißen wieder vor Korrosion geschützt werden.

In der folgenden Tabelle sind die vorgeschriebenen Krananschläge und Schweißnahtstärken in Abhängigkeit des Kran-Torsionsmomentes definiert. Kran Torsionsmoment (dynamisch) M t [kNm] Techn. Info Blatt: DTDAMDYNA/05

≤ 5,0

≤ 16,0

≤ 27,0

≤ 42,0

≤ 55,0

≤ 85,0

Ausführung

A

B

B

B

C

C

C

B

Bauteil Nr.

HT10348 HT10349

HT7940 HT7941

HT7940 HT7941

HT7940 HT7941

HT11012 HT11013

HT11012 HT11013

HT11012 HT11013

E14011 E14012

≥6

≥8

≥8

≥ 10

≥ 10

≥ 12

≥ 12

≥8

Dicke Anschlussblech [mm] Materialqualität Anschlussblech

≤ 105,0 EPSILON

≥ S355 Z1; Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“

Schweißzusatz

C DIN EN ISO 5817

Bewertungsgruppe Vorwärmen

Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“

Min. Schweißnahtstärke a [mm]

3

4

5

6

6

7

8

8

Vorsicht! Schweißarbeiten dürfen nur von Personen mit einer gültigen Schweißerprüfung nach EN 287-1 oder mit einer adäquaten nationalen Schweißerprüfung durchgeführt werden. Der Geltungsbereich der Schweißerprüfung muss den vollen Umfang der durchzuführenden Tätigkeit abdecken (siehe Kapitel 4 „Schweißen am Aufbau und Kran).

Zur Definition der Schweißnahtausführung und Schweißnahtlängen finden sie auf den nächsten Seiten die dazugehörenden Zeichnungen.

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Krananschlag Ausführung A:

Abbildung 06-1019; Krananschlag Ausführung A

Krananschlag Ausführung B:

Abbildung 06-1020; Krananschlag Ausführung B für PALFINGER Ladekrane beziehungsweise EPSILON Krane

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Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Krananschlag Ausführung C:

Abbildung 06-1021; Krananschlag Ausführung C

Hinweis! Die Verwendung von „Stopperblechen“ bei PALFINGER Ladekrane ist aufgrund der fehlenden Sicherung gegen seitliches Verrutschen des Kranes nicht mehr zulässig (siehe Abbildung 06-1022)!

1 ..... 2 ..... 3 ..... 4 ..... 5 .....

Abbildung 06-1022; Stopperbleche

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Krangrundgestell Kranwippe Hilfsrahmen Fahrgestellrahmen Stopperbleche

Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Nur bei einem EPSILON L-Kran (Langholz) ohne Querholm werden die herkömmlichen Anschläge (Stopperbleche) verbaut.

Abbildung 06-7004; EPSILON L-Krangrundgestell mit Stopperblechen als Krananschlag

1 2 3 4 3.2.4

EPSILON Krangrundgestell L-Kran Stopperbleche Hilfsrahmen Fahrzeugrahmen

Bridenscheiben mit Verdrehsicherung Für Ladekran Bridenschrauben mit Durchmesser M24, M30, M36 und M42 stellt PALFINGER Bridenscheiben mit einer integrierten Verdrehsicherung zu Verfügung. Bei EPSILON Krane wird diese Bridenscheibe nur für M30 Bridenschrauben verwendet. Folgende Abbildung zeigt eine Bridenscheibe mit Verdrehsicherung:

Abbildung 06-6003; Bridenscheibe mit Verdrehsicherung

A Verdrehsicherung für breite Bridentasche B Verdrehsicherung für schmale Bridentasche D Bohrung für Bridenschraube 1 2

Je 2 Kerben pro Seite zur Kontrolle der korrekten Montage der Bridenscheibe 4 Stück Verdrehsicherungen für breite und schmale Bridentasche

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Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Für die Funktion der Verdrehsicherung ist eine korrekte Montage der Bridenscheibe auf dem Krangrundgestell Voraussetzung. Jede Bridenscheibe mit Verdrehsicherung kann für zwei Bridenlaschenbreiten verwendet werden (z.B. kann die Bridenscheibe für Bridenschraube M24 in eine Bridentasche mit der Breite 25 und 31 mm verwendet werden). Dazu muss die Verdrehsicherung der Bridenscheibe mit der passenden Breite in die Bridenlaschen gesetzt werden, d.h. das Spiel zwischen Bridentasche und Bridenscheibe darf maximal 1,5 mm betragen. Zur optischen Kontrolle hat jede Scheibe an der Unterseite Einkerbungen (siehe Abbildung 06-6003, Markierung 1), die bei richtiger Montage fluchtend mit den Innenkanten der Bridentasche ist (siehe Abbildungen 06-1017 und 06-1018).

Achtung!

RICHTIG

Bei der Montage der Bridenscheiben mit Verdrehsicherung ist immer auf eine korrekte Positionierung zu achten. Bei falscher Montage besteht die Gefahr, dass die Bridenscheibe unter Belastung durch die Bridentasche gezogen wird. Es besteht Lebensgefahr.

FALSCH

Abbildung 06-1017; Richtige Montage der Bridenscheib mit Verdrehssicherung

Abbildung 06-1018; Falsche Montage der Bridenscheib mit Verdrehssicherung

D Durchmesser der Bridenschraube T Breite der Bridentasche 1 2

Kerbe an der Bridenscheibe Innenkante der Bridentasche

Bei der Verwendung der Bridenscheiben mit Verdrehsicherung ist es nicht mehr notwendig, diese nach der Montage mit dem Krangrundgestell zu verschweißen! Ebenso kann aufgrund der Beschichtung der Bridenscheibe mit Verdrehsicherung das Lackieren nach der Montage entfallen!

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Hinweis! Das Verwenden alter Bridenscheiben (HTR1140, HX 077, HTR1051 und HTR3382) ist weiterhin zulässig (siehe Punkt 3.2.5), jedoch nicht das Vermischen der Bridenscheiben auf einem Kran.

3.2.5

Bridenscheiben ohne Verdrehsicherung Für die Bridenschrauben mit Durchmesser M20 und M48 stehen keine Bridenscheiben mit Verdrehsicherung zur Verfügung. Bei diesen Bridenscheiben wird eine Stahlplatte mit passender Bohrung beigelegt. Um eine Verdrehen bzw. Verrutschen der Bridenscheibe verhindern zu können, muss sie mit dem Krangrundgestell nach der Montage verschweißt werden. Diese Schweißnaht muss min. 20 mm lang sein, um eine Aufhärtung im Nahbereich der Schweißung zu vermeiden (siehe dazu Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau, Heften“). Diese Variante der Bridenscheiben wird nach wie vor auch bei EPSILON Kranen mit Bridenschraubendurchmesser M24 und M33 verwendet!

Abbildung 06-1033; Montage Bridenscheibe ohne Verdrehsicherung

1 2 3 L

Bridenschraube Bridenscheibe ohne Verdrehsicherung Schweißnaht zur Sicherung der Bridenscheibe Länge der Schweißnaht (min. 20 mm)

Die Bridenscheiben ohne Verdrehsicherung für die Durchmesser M24, M30, M36 und M42 müssen auch noch bei PALFINGER Kranen mit Bestelldatum vor 01.07.2011 verwendet werden (z.B. bei Umbau oder als Ersatzteil). Der Grund dafür sind geänderte Toleranzen für die Breite der Bridenlaschen am Krangrundgestell. Jene Stellen, die für die Schweißarbeiten metallisch blank geschliffen werden, müssen nach dem Schweißen wieder vor Korrosion geschützt werden.

3.2.6

Bridenschutzkappen Nach Abschluss der Montagearbeiten müssen an den Bridenschrauben die in den Bridenbausätzen serienmäßig enthaltenen Bridenschutzkappen aufgesteckt werden.

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Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

1 ..... 2 ..... 3 ..... 4 .....

Kranwippe Hilfsrahmen Fahrgestellrahmen Bridenschutzkappen

Abbildung 06-1023; Bridenschutzkappen

3.3

Einzelbridenbefestigung (BRI-4) Dabei werden die Bridenbuchsen an das Stegschubblech angeschweißt. Für die Bridenbuchsen werden von PALFINGER vorgefertigte Schweißbausätze zur Verfügung gestellt.

Abbildung 06-1026; Kranbefestigung BRI-4

1 2 3

Bridenbuchse Unterlegscheibe gehärtet (HV300) Bridenschraube

Zwischen den Bridenbuchsen und Bridenmuttern werden hilfsrahmenseitig gehärtete Unterlegscheibe HV300 (Bauteil 2) beigelegt. Diese sind im jeweiligen Bridenbausatz enthalten. Diese Befestigungsvariante ist bei allen Ladekrantypen anwendbar. Eine Anwendung bei EPSILON Kranen ist nicht zulässig. Bei EPSILON Kranen müssen immer 2 Bridenschrauben pro Bridentasche verwendet werden, d.h. Bridenbuchsen sind dann zulässig wenn 2 Bridenschrauben pro Montagepunkt zum Einsatz kommen.

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Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Bei der Positionierung der Bridenbuchsen muss zwischen Oberkante Bridenbuchse und Unterkante Krangrundgestell ein Spalt von mindestens 5 mm vorgesehen werden. Damit wird sichergestellt, dass das Krangrundgestell satt auf dem Hilfsrahmen aufliegt.

Abbildung 06-1031; Spalt zw. Krangrundgestell und Bridenbuchsen

3.3.1

Anschluss der Bridenbuchse am Hilfsrahmen (Ausführung Standard Bridenbuchse) Die folgende Tabelle zeigt die von PALFINGER entwickelten Bausätze für die verschiedenen Bridenschrauben mit den vorgeschriebenen Schweißnähten. Die Durchmesser der Bridenschrauben des jeweiligen Kranmodels können in den technischen Datenblättern nachgelesen werden.

Bridenschraube

M20x1,5

M24x1,5

M30x1,5

M36x1,5

M42x1,5

M48x1,5

Max. Bridenkraft F Br [kN]

85

125

200

290

400

530

passende Bridenbuchse ET Nr.

HXE-4534

HXE-3144

HXE-3145

HXE-9084

HXE-2527

HXE-4514

≥ 120

≥ 160

≥ 160

≥ 214

≥ 214

≥ 310

≥6

≥8

≥8

≥ 10

≥ 12

≥ 12

Buchsenlänge [mm] Dicke Anschlussblech [mm] Materialqualität Anschlussblech

≥ S355 Z1; Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“ C DIN EN ISO 5817

Schweißzusatz Bewertungsgruppe Vorwärmen

Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“

Min. Schweißnahtstärke a W [mm]

4,5

6

7

8

10

10

Vorsicht! Schweißarbeiten dürfen nur von Personen mit einer gültigen Schweißerprüfung nach EN 287-1 oder mit einer adäquaten nationalen Schweißerprüfung durchgeführt werden (siehe Kapitel 4 „Schweißen am Aufbau und Kran).

25 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Folgende Abbildungen 06-1034 und 06-1035 dienen als Ergänzung zu obenstehender Tabelle:

Abbildung 06-1034; Anschluss Bridenbuchsen Ausführung Standard Bridenbuchse für M20, M24, M30 und M36

Abbildung 06-1035; Anschluss Bridenbuchsen Ausführung Standard Bridenbuchse für M42 und M48

26 / 52

Kranmontage mittels Bridenschrauben

3.3.2

Kapitel 6 Kranbefestigung

Anschluss der Bridenbuchse am Hilfsrahmen (Ausführung Standard Bridenbuchse gekürzt) Bei Bedarf können die Standard Bridenbuchsen gemäß folgender Tabelle gekürzt werden. Die vorgeschriebenen Knotenbleche und Schweißnähte sind auch in der Tabelle zu finden.

Bridenschraube Max. Bridenkraft F Br [kN] Buchsenlänge L [mm] passende Bridenbuchse ET Nr. Dicke Anschlussblech [mm] Dicke Knotenblech s [mm] Materialqualität Anschlussblech Schweißzusatz Bewertungsgruppe Vorwärmen

M20x1,5

M24x1,5

M30x1,5

M36x1,5

M42x1,5

M48x1,5

85

125

200

290

400

530

≥ 58

≥ 78

≥ 78

≥ 120

HXE-4534

HXE-3144

HXE-3145

HXE-9084

≥6

≥8

≥8

≥ 10

±1

±1

±1

6

8

8



1

Freigabe Freigabe von von Z1 PALFINGER PALFINGER Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“ erforderlich erforderlich C DIN EN ISO 5817 ≥S355

Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“

Min. Schweißnahtstärke a W1 [mm] Min. Schweißnahtstärke a W2 [mm]

5

6

8

8

4

5

7

7

Vorsicht! Schweißarbeiten dürfen nur von Personen mit einer gültigen Schweißerprüfung nach EN 287-1 oder mit einer adäquaten nationalen Schweißerprüfung durchgeführt werden (siehe Kapitel 4 „Schweißen am Aufbau und Kran).

Folgende Abbildung 06-1036 dient als Ergänzung zu obenstehender Tabelle:

Abbildung 06-1036; Anschluss Bridenbuchsen Ausführung Standard gekürzt für M20, M24, M30 und M36

27 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

3.3.3

Ausgabe: 08/2012

Anschluss der Bridenbuchse am Hilfsrahmen (Ausführung Buchse direkt am Stegschubblech, ungekürzte Länge) Bei Bedarf können Bridenbuchsen auch ohne Montageblech direkt am Stegschubblech angeschweißt werden. In der folgenden Tabelle sind die vorgeschriebenen Bridenbuchsen und Schweißnahtstärken definiert:

Bridenschraube Max. Bridenkraft F Br [kN] passende Bridenbuchse ET Nr. Empfohlene min. Buchsenlänge [mm] Dicke Anschlussblech [mm] Materialqualität Anschlussblech

M20x1,5

M24x1,5

M30x1,5

M36x1,5

M42x1,5

M48x1,5

85

125

200

290

400

530

HBS-7804

HBS-761

HBS-110

HBS-3366

HBS-3076

HBS-7801

120

160

160

214

214

310

≥6

≥8

≥8

≥ 10

≥ 12

≥ 12

≥ S355 Z1 Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“ C

Schweißzusatz Bewertungsgruppe

DIN EN ISO 5817

Vorwärmen

Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“

Mindesteinschweißtiefe x (**)[mm] Kontrollmaß b [mm] Min. Schweißnahtstärke a W [mm]

15

19

22

24

26

30

≥ 27

≥ 33

≥ 38

≥ 46

≥ 52

≥ 56

5

6

7

10

12

12

(**) Mindesteinschweißtiefe ist im Zuge einer Schweißprobe zu überprüfen!!!

Vorsicht! Schweißarbeiten dürfen nur von Personen mit einer gültigen Schweißerprüfung nach EN 287-1 oder mit einer adäquaten nationalen Schweißerprüfung durchgeführt werden (siehe Kapitel 4 „Schweißen am Aufbau und Kran). Folgende Abbildung 06-1037 dient als Ergänzung zu obenstehender Tabelle:

Abbildung 06-1037; Anschluss Bridenbuchsen Ausführung Buchse direkt am Stegschubblech, ungekürzte Länge für M20, M24, M30, M36, M42 und M48

28 / 52

Kranmontage mittels Bridenschrauben

3.3.4

Kapitel 6 Kranbefestigung

Anschluss der Bridenbuchse am Hilfsrahmens (Ausführung Buchse direkt am Stegschubblech, gekürzte Länge) Bei Bedarf können gekürzte Bridenbuchsen auch ohne Montageblech direkt am Stegschubblech angeschweißt werden. In der folgenden Tabelle sind die vorgeschriebenen Bridenbuchsen, Knotenbleche und Schweißnahtstärken definiert:

Bridenschraube

M20x1,5

M24x1,5

M30x1,5

M36x1,5

M42x1,5

M48x1,5

85

125

200

290

400

530

Buchsenlänge L [mm]

≥ 58

≥ 78

≥ 78

≥ 100

Buchsen Außendurchmesser D [mm] Buchsen Innendurchmesser d [mm]

≥ 38

≥ 42

≥ 51

≥ 60

Max. Bridenkraft F Br [kN]

Dicke Anschlussblech [mm] Dicke Knotenblech s [mm] Materialqualität Anschlussblech Schweißzusatz Bewertungsgruppe Vorwärmen Mindesteinschweißtiefe x (**) [mm] Kontrollmaß b [mm] Min. Schweißnahtstärke a W1 [mm] Min. Schweißnahtstärke a W2 [mm]

±1

22

26

±1

33

±1

≥6

≥8

≥8

±1

±1

±1

6

8

8

38

±1

≥ 10 8

±1

≥S355

Freigabe Freigabe Z1 von von Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“ PALFINGER PALFINGER C erforderlich erforderlich DIN EN ISO 5817

Siehe Kapitel 4 „Schweißen am Kran und Aufbau“ 15

19

22

24

≥ 27

≥ 33

≥ 40

≥ 46

5

6

8

10

4

5

7

7

(**) Mindesteinschweißtiefe ist im Zuge einer Schweißprobe zu überprüfen!!!

Vorsicht! Schweißarbeiten dürfen nur von Personen mit einer gültigen Schweißerprüfung nach EN 287-1 oder mit einer adäquaten nationalen Schweißerprüfung durchgeführt werden (siehe Kapitel 4 „Schweißen am Aufbau und Kran). Folgende Abbildung 06-1038 dient als Ergänzung zu obenstehender Tabelle:

Abbildung 06-1038; Anschluss Bridenbuchsen Ausführung Buchse direkt am Stegschubblech, gekürzte Länge für M20, M24, M30, M36, M42 und M48

29 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

3.4

Doppelbridenbefestigung (BRI-8)

3.4.1

Variante mit Bridenplatte Bei der Doppelbridenbefestigung mit Bridenplatten wird eine Stahlplatte unter den Fahrgestellrahmen gelegt und mit zwei Bridenschrauben verschraubt. Bei dieser Variante ist der Fahrgestellrahmen gegen ein Zusammendrücken zu sichern (siehe Bauteil 3, Abbildung 061029). Das Abstützprofil ist gegen Verrutschen bzw. Herausfallen mittels einer Schraube, die in den Fahrgestellrahmen eingreift (siehe Bauteil 4, Abbildung 06-1029), zu sichern.

Abbildung 06-1029; Doppelbridenbefestigung BRI-8

1 2 3 4 5

Aufbauniveau Kran Bridenschrauben Abstützprofil Befestigung (Fixierung) Abstützprofil Bridenplatte

Diese Befestigungsart kann bei Krane bis 35 mt Hubmoment angewendet werden. Bei der Montage der Bridenplatte wird an der Bohrung eine gehärtete Unterlegscheibe HV300 (siehe Bauteil 1, Abbildung 06-1024) beigelegt. An dem Langloch wird die Bridenscheibe mit Verdrehsicherung (siehe Bauteil 3, Abbildung 06-1024) beigelegt. Bei der Montage der Bridenscheibe mit Verdrehsicherung gelten die gleichen Vorschriften wie unter 3.2.4 beschrieben! Alle Komponenten sind im Bridenbausatz enthalten.

Abbildung 06-1024; Kranbefestigung BRI-8

30 / 52

Kranmontage mittels Bridenschrauben

1 2 3

Kapitel 6 Kranbefestigung

Unterlegscheibe gehärtet (HV300) Bridenplatte Bridenscheibe mit Verdrehsicherung

Bei der Montage der Bridenplatte sollte darauf geachtet werden, dass die in der Bridenplatte eingeprägte Artikelnummer auf der von der Bridenscheibe abgewandten Seite (oben) ist.

Abbildung 06-1025; Einbau Bridenplatte BRI-8

1 2

3.4.2

Position Artikelnummer bei Montage der Bridenplatte Position Bridenscheibe mit Verdrehsicherung bei Montage

Variante mit Montagehülse Bei dieser Montageart wird die erste Hülse außen auf das Stegschubblech und die zweite Hülse in den Hilfsrahmen eingeschweißt. Die Montagehülsen sind so anzubringen, dass sie ein festziehen der Bridenschrauben gut ermöglichen. Diese Befestigungsvariante kann bei allen Krantypen angewendet werden.

Abbildung 06-1030; Montage mit Montagehülsen BRI-8

1 2

Aufbauniveau Kran Bridenbuchse

31 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

3.5

Ausgabe: 08/2012

Montage der Abstützzylinder an den Kran-Auslegern Bei der Montage der Abstützzylinder an den Auslegern sind folgende Punkte zu berücksichtigen: • •

Beidseitige Reinigung der Flanschflächen von Schmutz und Fremdkörpern. Der Oberflächenschutz darf nicht entfernt werden. Die Befestigungsschrauben müssen mit vorgeschriebenem Anzugsdrehmoment angezogen und mit Schraubensicherungskleber gesichert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass vor dem Auftragen des Klebers das Gewinde gereinigt bzw. entfettet wird. Weiters ist darauf zu achten, dass die verklebten Bauteile und die Umgebung eine dem Kleber entsprechende Mindesttemperatur aufweisen, um einen Kälteschock zu vermeiden! Folgende Kleber sind von PALFINGER freigegeben (die Angaben der Kleberhersteller müssen bei der Verarbeitung berücksichtigt werden): o o o



LOCTITE 243 (alternativ LOCTITE 245) VARY BOND 12-43 (alternativ VARY BOND 12-45) WIKO 02K43 (alternativ WIKO 02K45)

Der Abstützzylinder muss immer mit den mitgelieferten Befestigungsschrauben (A) am Abstützausleger befestigt werden.

Abbildung 06-1052; Verschraubung Abstützzylinder am Ausleger

Stützteller-Verlängerungen dürfen nur gemäß Technischer Informationsblätter verwendet werden. Andere Stütztellerverlängerungen sind nur nach einer Sonderfreigabe durch PALFINGER zulässig! Eine Modifizierung der Flanschplatten am Abstützausleger und am Abstützzylinder (z.B. Verlängerung um eine Lochreihe) ist nur nach einer Sonderfreigabe durch PALFINGER zulässig!

Achtung! Zur Befestigung der Abstützzylinder an den Auslegern dürfen nur Schrauben gemäß Spezifikation verwendet werden!

Achtung! Lose, beschädigte oder überzogene Schrauben sind unter Last bruchgefährdet. Es besteht Lebensgefahr.

32 / 52

Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Anzugsdrehmomente ISO-Schrauben in Nm: (nicht geölt und nicht geschmiert) Schrauben: Muttern: Scheiben:

3.6

ISO 4762, ISO 4014 ISO 4032 ISO 7090

Gewinde:

Festigkeit: 10.9

M 12

100

M 14

165

M 16

245

Kranbefestigung von EPSILON Krangrundgestellen ohne Querholm Bei EPSILON Langholzfahrzeugen werden die Krangrundgestelle ohne integrierten Querholm ausgeliefert. Die Zusatzabstützung wird bei der Montage mit dem Krangrundgestell mitgeschraubt. Es wird zwischen folgenden Abstützvarianten unterschieden:

3.6.1

EPSILON Krangrundgestell mit Flapdown-Abstützung Querholm, Ausleger und Ausgleichsstange werden lose ausgeliefert. Nach der Montage des Querholms am Hilfsrahmen werden die Ausleger angeschweißt und die Ausgleichsstange montiert.

Abbildung 06-7005; EPSILON L-Krangrundgestell mit Flapdown Abstützung

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Querholm Stegschubblech Hilfsrahmen Fahrzeugrahmen Bridenschrauben Bridenbuchsen Ausleger Ausgleichstange Verbindungsplatte

33 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Haben Krangrundgestell und Querholm der Abstützung nicht das selbe Niveau, so muss eine Stahlplatte zwischen Verbindungsplatte und Querholm gelegt werden, welche mit der Verbindungsplatte verschweißt wird.

Hinweis! Der Querholm muss mit Anschlägen wie in Punkt 3.2.3 beschrieben gegen ein Verrutschen gesichert werden!

3.6.2

EPSILON Krangrundgestell mit Zusatzabstützung Hier wird beim Aufbau eine EPSILON Zusatzabstützung mit dem Krangrundgestell mitgeschraubt

Abbildung 06-7006; EPSILON L-Krangrundgestell mit Zusatzabstützung

1 2 3 4 5 6 7

Querholm Zusatzabstützung Stegschubblech Hilfsrahmen Fahrzeugrahmen Bridenschrauben Bridenbuchsen Verbindungsplatte

Haben Krangrundgestell und Querholm der Abstützung nicht das selbe Niveau, so muss eine Stahlplatte zwischen Verbindungsplatte und Querholm gelegt werden, welche mit der Verbindungsplatte verschweißt wird.

34 / 52

Kranmontage mittels Bridenschrauben

Kapitel 6 Kranbefestigung

Hinweis! Der Querholm muss mit Anschlägen wie in Punkt 3.2.3 beschrieben gegen ein Verrutschen gesichert werden!

3.6.3

EPSILON Off-Road-Kran und Communal-Kran Befestigung Der Kran wird direkt auf den Montagerahmen gesetzt und muss mit Schrauben (siehe Tabelle unten) befestigt werden. Der Montagerahmen kann mit Durchgangsbohrungen (siehe Variante A, Abbildung 06-7007) oder mit Gewindebohrungen (siehe Variante B, Abbildung 06-7007) ausgeführt werden. Bei Variante A muss eine selbstsichernde Mutter verwendet werden.

Abbildung 06-7007; EPSILON Off-Road-Kran und Communal-Kran Befestigung

1 2 3 Y

Montagerahmen / Fahrzeugrahmen Krangrundgestell Distanzbuchse Einspannlänge

Communal Kranklasse

OFF-ROAD

C

C

M

S

X

Schraube (ISO4014)

M16

M24

M24

M24

M24

selbstsichernde Mutter (DIN 931)

M16

M24

M24

M24

M24

Festigkeitsklasse

10.9

12.9

12.9

12.9

12.9

Stückzahl

16

8

8

10

14

Einspannlänge Y [mm]

60

70

70

70

70

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Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Die erforderliche Einspannlänge „Y“ der Schrauben (siehe Tabelle oben) darf nicht unterschritten werden. Um die erforderliche Einspannlänge zu erreichen, können Distanzbuchsen verwendet werden (siehe Abbildung 06-7007, Teil 3).

Die Unterseite des Grundgestells wird von EPSILON als Korrosionsschutz nur grundiert. Vor der Montage des Krans muss die Grundierung abgeschliffen werden. Ebenso muss die Montageflächen auf dem Montagerahmen blank sein (Stahl auf Stahl Verbindung zw. Kran und Montagerahmen).

Hinweis! Bei der Montage immer auf eine Stahl auf Stahl Verbindung zwischen Kran und Montagerahmen achten. Ist dies nicht der Fall, können sich die Befestigungsschrauben lösen!

36 / 52

Montage von Kranen mit Kombinationskransockel

Kapitel 6 Kranbefestigung

4

Montage von Kranen mit Kombinationskransockel

4.1

Baugruppenbezeichnung Der anschließend dargestellte Kran ist ein Beispiel und zeigt Krankomponenten, die sich optional nach Ausführung und Krantyp auf dem Kran befinden.

11

10

9

8

7 1

2

3

4

5

6

Abbildung 06-1007; Baugruppenbezeichnung für einen Kran mit Kombinationskransockel

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

4.2

Kombinationskransockel Kugeldrehkranz Abstützzylinder Kranabstützung (Querholm) Schweißanschlussstelle Schweißanschlussstelle Lastarmsystem Öltank Ölkühler Hauptarm Kransäule mit Steuerventil

Kombinationskransockel Der Kombinationskransockel dient zum Einen als Kransockel und zum Anderen in diesem Bereich als voller Ersatz für einen Hilfsrahmen. Je nach Aufbauvariante, werden die Hilfsrahmenmodule direkt an den Schweißanschlussstellen (Bauteil 1 und 6 ) angeschweißt. Die Wippe des Kransockels entfällt bei diesem Kombinationskransockel. Als Kranbefestigung ist eine schweißtechnische Verbindung mit den Stegschubblechen am Fahrgestellrahmen vorgesehen. Die sonst übliche Bridenschraubenverbindung kann somit entfallen. Die Kranabstützung ist vor dem Kugeldrehkranz positioniert worden, um einerseits eine bessere Standsicherheit zu erreichen und andererseits eine maximale Länge des Armsystems bei niedriger Kranhöhe zu realisieren. Durch diese Bauart, kann man bei einer maximalen Ausstattung des Kranes und des Fahrgestelles noch sehr niedrige Bauhöhen erreichen.

37 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Im vorderen unteren Bereich des Kombinationskransockels ist ein Freiraum (7) für Fahrzeug-Komponenten, die über dem Fahrgestellrahmen liegen (z.B. Getriebeteile,...). Eine Kollision mit diesen Komponenten kann dadurch weitgehend verhindert werden.

8

1

2

3

4

5

6

7

Abbildung 06-1008; Kombinationskransockel

1 2 3 4 5 6 7 8

4.3

Schweißanschlussstelle Bedienstand Abstützung Kugeldrehkranz Abstützzylinder Kranabstützung (Querholm) Schweißanschlussstelle Freiraum für überstehende Bauteile des Fahrzeuges (Getriebeteile,...) Öltank und Ölkühler

Systembeschreibung für den Aufbau Wie bereits beschrieben, wird der Kran direkt auf den Fahrgestellrahmen aufgesetzt und schweißtechnisch mit den Stegschubblechen (siehe Kapitel Hilfsrahmen) schub- und torsionsfest verbunden. Der Kombinationskransockel ist so dimensioniert, dass in diesem Bereich kein Hilfsrahmen erforderlich ist. Die weiteren Hilfsrahmenmodule werden vorne und hinten an den Anschlussstellen des Kombinationskransockels schweißtechnisch verbunden. In diesem Kapitel wird als Beispiel ein Aufbau einer Sattelzugmaschine beschrieben. In gleicher Weise ist der Aufbau der Hilfsrahmenmodule mit anschließender Ladebrücke, Pritsche oder Container-Plattform durchzuführen. Der einzige Unterschied wir in der unterschiedlichen Hilfsrahmenhöhe und Länge zu finden sein. Bei alle übrigen Sonderaufbauvarianten (Mittelaufbau,...) ist mit PALFINGER Rücksprache zu halten.

38 / 52

Montage von Kranen mit Kombinationskransockel

Kapitel 6 Kranbefestigung

4

1

5

2

3

Abbildung 06-1009; Systembeschreibung für Aufbau mit Kombinationskransockel

1 2 3 4 5

Fahrgestellrahmen Vorderes Hilfsrahmenmodul (Rahmenabschluss) Zusatzabstützung Kran Hinteres Hilfsrahmenmodul

Bei der Montage des gesamten Aufbaues, werden folgende chronologischen Arbeitsschritte empfohlen: • • • • •

4.4

Vorbereitung des Fahrgestellrahmens (siehe Kapitel 3 „Ausstattungsempfehlungen Fahrzeug“). Kran und Zusatzabstützung auf das Fahrgestell positionieren und anheften (Die Position des Kranes und der Zusatzabstützung wird mit der Achslastberechnung ermittelt). Hilfsrahmenmodule vorfertigen (siehe Kapitel 6 Hilfsrahmen „Vorfertigung des hinteren Hilfsrahmenmodules“). Aufsetzen der Hilfsrahmenmodule auf das Fahrgestell. Zusammenschweißen der Hilfsrahmenmodule mit dem Kran bzw. mit den Stegschubblechen.

Vorfertigung des hinteren Hilfsrahmenmodules Nachfolgende Darstellungen des Hilfsrahmenmodules dienen nur als Information. Die Gestaltung der Hilfsrahmenmodule ist im wesentlichem von folgenden Faktoren abhängig • • •

verfügbares Rohmaterial (Bleche Formrohre,...) erforderliche Blechstärke und Stahlqualität Fertigungsverfahren (vorhandene Abkantpresse, Schweißverfahren.....)

und kann dementsprechend von nachfolgender Darstellung abweichen. Damit der Mittelsteg und die Grundplatte vom Kombinationskransockel mit dem Hilfsrahmenmodul verschweißt werden können, ist eine Öffnung im vorderen Bereich des Hilfsrahmenmoduls vorzusehen, die mit einer Abschlussplatte (1) am Ende der Hilfsrahmenmontage zugeschweißt wird.

39 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

1

Abbildung 06-1010; Aufbau hinters Hilfsrahmenmodul

Schnitt A-A

Abbildung 06-1011; Aufbau hinters Hilfsrahmenmodul Schnitt A-A

Schnitt B-B Flachstahl als Schweißbadsicherung

Schlitze für I-Naht Abbildung 06-1012; Aufbau hinters Hilfsrahmenmodul Schnitt B-B

40 / 52

Montage von Kranen mit Kombinationskransockel

Kapitel 6 Kranbefestigung

Abbildung 06-1013; Aufbau hinters Hilfsrahmenmodul

4.5

Montage des hinteren Hilfsrahmenmoduls Das Fahrgestell ist auf ebenem Untergrund abzustellen sowie die Rahmenparallelität zu prüfen. Vor der Montage des hinteren Hilfsrahmenmoduls ist im Schweißbereich die Oberfläche gründlich abzuschleifen bzw. von Lackresten und Verschmutzungen zu reinigen. Das Hilfsrahmenmodul muss so aufgesetzt werden, dass es satt auf dem Fahrgestellrahmen bzw. auf dem Stegschubblechen aufliegt. Nachdem das Hilfsrahmenmodul eingerichtet und angeheftet wurde, ist die Schweißfolge so zu wählen, dass ein Verzug gering gehalten bzw. weitgehend ausgeschlossen werden kann (z.B. durch zwei Schweißer in gegenüberliegender Position,...).

41 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

5

4

1

2

3

Abbildung 06-1014; Montage hinters Hilfsrahmenmodul

1 2 3 4 5

Kran Fahrgestellrahmen bzw. Stegschubblech Zusatzabstützung Hinteres Hilfsrahmenmodul Abschlussplatte

An folgenden Bereichen ist das hintere Hilfsrahmenmodul mit dem Kran bzw. mit dem Stegschubblech schweißtechnisch zu verbinden: 1. Verbindung - Kombinationskransockel sowie der Knickbereich des Hilfsrahmenmodules mit dem Stegschubblech. 2. Verbindung - hinterer Bereich des Hilfsrahmenmoduls mit dem Stegschubblech. 3. Verbindung - Kombinationskransockel mit dem Hilfsrahmenmodul Nachdem der Mittelsteg und die Grundplatte vom Kombinationskransockel mit dem Hilfsrahmenmodul verschweißt worden ist, ist die Öffnung in diesem Bereich mit einer Abschlussplatte zuzuschweißen.

4.6

Anfertigen und Montage des vorderen Hilfsrahmenmoduls (Rahmenabschluss) Um die Biegekräfte in den Fahrgestellrahmen schonend einleiten zu können, ist im vorderen Bereich ein geeigneter Rahmenabschluss anzufertigen. Dieser wird stirnseitig an den Kombinationskransockel und and die Stegschubbleche angeschweißt. Der Rahmenabschluss ist an die Platzverhältnisse in diesen Bereich anzupassen. Erforderlicher Freiraum für Wartungsarbeiten am Getriebe u. d. g. ist vorzusehen. Wenn es die Platzverhältnisse erlauben, kann die Ausnehmung (3) am Rahmenabschluss entfallen.

42 / 52

Montage von Kranen mit Kombinationskransockel

Kapitel 6 Kranbefestigung

1

3

2

Abbildung 06-1015; Aufbau vorderes Hilfsrahmenmodul

1 2 3

Kombinationskransockel Vorderes Hilfsrahmenmodul (Rahmenabschluss) Freiraum für überstehende Bauteile des Fahrzeuges (Getriebeteile,....)

Abbildung 06-1016; Darstellung vorderes Hilfsrahmenmodul (dient nur zur Info)

43 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

5

Ausgabe: 08/2012

Kranmontage auf abnehmbarer Konsole Sollte der Ladekran leicht demontierbar bleiben, bietet eine abnehmbare Anbaukonsole meist die gewünschte Lösung.

Abbildung 06-1039; Aufbau Heckanbaukonsole

1 2 3 4

Anbaukonsole Fahrzeugrahmen-Anbauteile für Konsole Fahrgestellrahmen Hilfsrahmen

Die Anbaukonsole wird mittels Halteplatten am Heck des Fahrzeuges montiert. Die Halteplatten und die abnehmbaren Konsolen sind entsprechend den gültigen Montagerichtlinien zu montieren. Die Montagerichtlinien für den Aufbau der abnehmbaren Anbaukonsole stehen unter PATIS Online im PALFINGER Extranet zum Download zur Verfügung.

44 / 52

Kranmontage mit Sattelgrundgestell

6

Kapitel 6 Kranbefestigung

Kranmontage mit Sattelgrundgestell Bei der Montage von Kranen mit Sattelgrundgestell wird das Grundgestell seitlich am Hilfsrahmen angebaut. Die Einbindung in den Hilfsrahmen erfolgt mit den dafür vorgesehenen Trägerblechen. Genaue Schweißrichtlinien für die einzelnen Sattelgrundgestell sind in den technischen Infoblättern ersichtlich bzw. sind bei PALFINGER erhältlich.

1

2

3

1 2 3

Kran Hilfsrahmen Sattelgrundgestell

45 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

7

Ausgabe: 08/2012

Kranmontage mit Rohrsockel Bei Kranen mit einer Kugeldrehverbindung am Schwenkwerk ist es möglich den Kransockel in den Hilfsrahmen komplett zu integrieren. Der Standard-Kransockel wird dabei durch einen sogenannten Rohrsockel ersetzt, der in den Hilfsrahmen eingeschweißt wird. Anstatt der Kranabstützung wird eine oder mehrere Zusatzabstützungen eingebaut.

Vorsicht! Nach dem Einschweißen des Rohrsockels ist die Flanschplatte auf entstandenen Schweißverzug unbedingt zu überprüfen und gegebenenfalls bei einer Überschreitung der Toleranzen mit geeigneten Verfahren auszugleichen.

2

1

1 2 3

46 / 52

Rohrsockel Zusatzabstützungen Hilfsrahmen

3

Stationär montierter Ladekran

Stationär montierter Ladekran Als Stationärmontage versteht man die Kranmontage auf eine starre Unterkonstruktion (z.B. Betonfundament). Da die stationäre Montage von Kranen keinen Serienaufbau entspricht bedarf es einer ausführlichen Abklärung im Vorfeld. Um die bei einer starren Unterkonstruktion erhöhte Stoßbelastung auf dem Kran zu verringern, sind zum Schutz der Krankomponenten bzw. der Unterkonstruktion geeignete Maßnahmen durch den Aufbauhersteller zu treffen, wie: •

Einstufung der Hubklasse bei stationär montierten Ladekranen auf HC2 entsprechend EN12999:2011 (Einstufung bei LKW Montage ist HC1). Dies bewirkt eine Reduktion der Krantragfähigkeit. Diese Reduzierung ist abhängig von der maximalen vertikalen Haken- bzw. Greifergeschwindigkeit und kann wie folgt ermittelt werden (dynamische Beiwerte in Fromel gemäß EN12999:2011) und ist für alle nicht SH-Krane gültig.

vh 2 ⋅ 100 = vh 1,10 + 0,34 ⋅ 2 1,05 + 0,17 ⋅

p max

[%]

Die Reduktion des Arbeitsdruckes kann auch grafisch in Abbildung 06-9001 ermittelt werden.

100% 99% 98% 97% 96% 95%

pmax [%]

8

Kapitel 6 Kranbefestigung

94% 93% 92% 91% 90% 89% 88% 87% 86% 85% 0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

vh [m/s] Abbildung 06-9001; Reduzierung des Arbeitsdruckes in Abhängigkeit der maximalen vertikalen Haken- bzw. Greifergeschwindigkeit für nicht SH-Krane

Vh maximale vertikale Haken- bzw. Greifergeschwindigkeit [m/s] p max Kranreduktion (bei HC2) bezogen auf maximalen Arbeitsdruck bei LKW-Montage (HC1)

47 / 52

Kapitel 6 Kranbefestigung

Ausgabe: 08/2012

Nach der Reduktion des Arbeitsdruckes müssen durch den Aufbauhersteller neue Traglastdiagramme für Kran und Bedienungsanleitung erstellt werden!

Hinweis! Bei SH-Kranen muss der Arbeitsdruck bei Stationärmontage auf 95 % des maximalen Arbeitsdruckes reduziert werden!

Hinweis! Bei EPSILON Kranen muss der Arbeitsdruck für Stationäreinsatz immer auf 80 % des maximalen Arbeitsdruckes reduziert werden! Da nicht alle EPSILON Kranmodelle für den Stationäreinsatz geeignet sind, muss zur eindeutigen Klärung EPSILON in der Planungsphase kontaktiert werden.





Alternativ zur Traglastreduktion kann auch ein ausreichend dimensionierter Druckspeicher am Hubzylinder eingebaut werden. Vorsicht: Die Konformitätserklärung für den Kran muss durch den Aufbauhersteller neuerlich durchgeführt werden. Es muss geprüft werden, ob der Standardkransockel für die Stationärmontage verwendet werden kann (siehe technische Datenblätter). Wenn stationäre Kranmontage mit Standardkransockel gemäß Datenblatt nicht zulässig ist, kann nach Rücksprache mit PALFINGER und mit geeigneten Maßnahmen (z.B. Rohrsockel) eventuell doch eine stationäre Kranmontage erfolgen.

Hinweis! Stationäre Kranmontage mit Kombinationskransockel (Integralgrundgestell) ist nicht zulässig!



Bei EPSILON Kranen sollte zusätzlich zur Reduktion der Tragfähigkeit auch die Schwenkbewegung des Krans gedämpft werden. Die Dämpfung kann mittels Druckspeicher, elektronischer Dämpfung, Abbremsventil, etc. erfolgen

Die richtige Einstufung der Hubklasse, Hubwerkstypen und Belastungsgruppen gemäß EN12999:2011 bzw. die Umsetzung der passenden Maßnahmen zur Stoßverminderung liegt im Verantwortungsbereich des Aufbauherstellers. Weiters ist der Aufbauhersteller für die richtige Auslegung der Unterkonstruktion und der Montage des Kranes verantwortlich. Bei Unklarheiten sollte Rücksprache mit der Abnahmebehörde bzw. mit PALFINGER gehalten werden.

Vorsicht! Nicht bestimmungsgemäße Verwendung kann zum Bruch der Krankomponenten führen.

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Stationär montierter Ladekran

Kapitel 6 Kranbefestigung

Beispiele von stationären Kranmontagen

Abbildung 06-1053; Stationärmontage eines Ladekranes mit Marinegrundgestell auf einen Rohrsockel aus Stahl

Abbildung 06-1055; Stationärmontage eines Ladekranes mit Standardgrundgestelll auf Fundament aus Stahlbeton

Abbildung 06-1054; Stationärmontage eines Ladekranes mit Marinegrundgestell auf Fundament aus Stahlbeton

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Kapitel 6 Kranbefestigung

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Ausgabe: 08/2012

Montage PC Kran

Zuerst sollte der Drehpunkt bzw. die Montageposition des Kranes am Fahrzeug festgelegt und markiert werden.

Achtung! Achten Sie bei der Auswahl der Montageposition darauf, dass sich der Bedienstand nicht im Bereich des Fahrzeugauspuffs (Abgase) befindet.

Den Aufbau, wenn möglich mit Hilfsrahmen vom Fahrzeug demontieren. Anschließend fertigen Sie eine Montageplatte, in der Größe des Kransockels an. Die Montageplatte sollte aus mindestens 20mm starken Stahlblech hergestellt werden.

Um eine einwandfreie Befestigung und Funktion zu gewährleisten, muss eine entsprechende Unterkonstruktion im Fahrzeugrahmenbereich vorhanden sein. Sollte keine passende Unterkonstruktion vorhanden sein, so ist eine geeignete Hilfsrahmenkonstruktion anzufertigen (sofern der Fahrzeughersteller nicht etwas anderes vorschreibt bzw. empfiehlt).

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Montage PC Kran

Kapitel 6 Kranbefestigung

Das Befestigen des Hilfsrahmens kann mittels Bridenschrauben oder anderen Montageelementen auf dem Fahrzeug erfolgen.

Vorsicht! Bei der Befestigung des Hilfsrahmens mittels Doppelbridenbefestigung muss der Fahrzeugrahmen gegen ein Zusammendrücken gesichert werden (siehe Kapitel 6 Kranbefestigung/ Kranaufbau mittels Bridenbefestigung).

Bei der Montage des Kranes auf die Montageplatte ist es zwingend notwendig, zwischen dem Grundgestell und der Montageplatte an den 4 Verschraubungspunkten eine Distanzscheibe mit einer Stärke von 3 mm und einem Außendurchmesser von 50 mm einzulegen (PALFINGER Artikelnummer HT9430). (siehe auch Technische Informationsblätter, PATIS Online)

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Kapitel 6 Kranbefestigung

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