zuckenden Blitzen und heftigem Donnergrollen tut einfach gut. Ich bin nicht allein unterwegs: Gott sei Dank!

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regional! EGHN | Evangelischer Gemeinschaftsverband Hessen-Nassau e.V.

5/2015 Aus dem Inhalt · Danke für die Sonne, danke für den Regen von Margit Lambach 1 · Wir fragt nach bei Thomas Kretzschmar2 · Informationen aus der Geschäftsstelle2 · Für wir notiert von Norbert Held 3 · Wohlfühlabende mit Tiefgang von Astrid Nagel 4 · Klarheit und Liebe – Studientag Ethik von Norbert Held und Margit Lambach 6 · Familiennachrichten und Termine 8

Danke für die Sonne, danke für den Regen, danke für den Himmel über mir. Danke für die Samen, danke für die Früchte, danke für die Erde unter mir. Danke, danke für die Schönheit, danke für die Farben, danke für das Licht! Danke, danke für das Leben, danke für die Liebe und diesen Augenblick. Es ist wunderbar, mit diesem schönen Lied von Andrea AdamsFrey geweckt zu werden; leise summe ich mit. Eine unendlich große Dankbarkeit für das Leben durchströmt mich. – Klar, die Isomatte und der Schlafsack sind ein bisschen klamm geworden in der Kühle der Nacht, aber innen drin ist es wunderbar kuschelig warm und gemütlich. Normalerweise habe ich oft Durchschlaf-Probleme, aber nach einem Zwanzig-Kilometer-Marsch stellt sich abends meist eine so wohlige Müdigkeit ein, dass ich hier total vergesse, nachts aufzuwachen – außer, das Schnarchkonzert der Männer-Fraktion wird allzu eindringlich. Wir sind sechzig Menschen, die sieben Tage das einfache Leben teilen. Seit dem letzten Jahr genieße ich es sehr, draußen zu schlafen: entweder im großen Pfarrgarten, im Schutz der alten Kirchen-Mauern oder unter den mächtigen Buchen. Nur einmal überrascht uns in dieser Woche ein nächtliches Gewitter, wo wir uns dann in Windeseile unter einem Pavillon zusammen drängen: Zuerst schnell die Rucksäcke ins Trockene bringen, dann uns selbst – und weiter schlafen… Okay, es ist ziemlich eng und die aufgehängten Socken müffeln auch ein bisschen, aber die tröstliche Nähe der anderen bei

zuckenden Blitzen und heftigem Donnergrollen tut einfach gut. Ich bin nicht allein unterwegs: Gott sei Dank! Vor neun Jahren habe ich in einer Krisenzeit das Pilgern für mich entdeckt: Den Alltag mit all seinen Problemen hinter mir lassen und eintauchen in Gottes wunderbare Schöpfung. Nur immer einen Fuß vor den anderen setzen und wahrnehmen, was um mich her ist: Majestätisch im Wind wogende Gerstenfelder mit leuchtend rotem Klatschmohn und strahlend blauen Kornblumen, die in verschiedenen Grüntönen schimmernden Hügel, die sprudelnden Bäche... Und ich lerne, die Menschen wieder neu zu sehen, die mit mir auf dem Weg sind: Jede und jeder mit seinem eigenen Päckchen an Sorgen und Last. Gut, dass es jeden Morgen ein leckeres Frühstück und ein Wort von Gott zum Start in den Tag gibt. Und dann gehen wir und beten mit den Füßen. Nach den biblischen Impulsen bekommen wir Anregungen und Fragen mit auf den Weg – und bleiben dann eine Stunde im Schweigen, um das Wort in uns wirken zu lassen. Da kommt oft das im Alltag Verdrängte hervor und manches Schwere bricht auf. Gut, dass wir einander haben und anschließend das, was uns bewegt, miteinander vor Gott

bringen können. Und es passiert Erstaunliches: Viele Lasten bleiben auf dem Weg zurück und ich danke meinem Vater im Himmel für Seine Begleitung, Seine Barmherzigkeit, Seinen Segen. Nach einer Woche bin ich wieder zu Hause – und die große Dankbarkeit wirkt nach: Die erste warme Dusche – ganz für mich alleine! Ich genieße die perlenden Wassertropfen… Und mein herrliches Bett mit einer richtig guten Matratze: Da ist sie wieder und überflutet mich wie ein mächtiger, reinigender Strom: die Dankbarkeit! Margit Lambach, Bibliodrama- und Enneagramm-Lehrerin, arbeitet in der Geschäftsstelle des Ev. Gemeinschaftsverbandes Hessen-Nassau P.S.: Wer Lust auf Berichte von weiteren Pilgern hat: www.klostergermerode.de/Pilgern/Erfahrungsberichte

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wir fragt nach bei Thomas Kretzschmar (*1966) Beruf/Familienstand: Referent für Kinder- und Jungschararbeit beim Deutschen EC-Verband; verheiratet; 3 Kinder im Alter von 18,15 und 12 Jahren Funktion im EGHN: Beisitzer im Vorstand An anderen schätze ich: Wenn sie mir offen entgegentreten und mir ehrlich und liebevoll ihre Meinung sagen. Das mag ich an mir: Meinen Humor – und dass ich ständig viele kreative Ideen habe. Mich ärgert: • Dass ich nicht dazu komme, die ganzen Ideen umzusetzen, • dass ich kein Instrument spielen kann, • geistliche Lahmarschigkeit.

Drei gute Gründe für den Glauben: Glaube, Liebe Hoffnung: Glaube ist keine Wahrscheinlichkeitsvermutung, sondern ein festes Vertrauen auf den lebendigen Gott. Liebe ist nicht das inflationär gebrauchte Wort unserer heutigen Zeit, sondern die bedingungslose Liebe, die Gott mir entgegenbringt, indem er mich annimmt, wie ich bin. Hoffnung ist nicht ein unbestimmtes Stochern im Nebel, sondern eine positive Erwartung auf ein erfülltes Leben vor und nach dem Tod.

• Bill Hybels, Bekehre nicht – lebe! • Ole Hallesby, Unsere Kraft wächst aus der Stille Diese Homepage ist top: www.praxis-jugendarbeit.de Im Augenblick bewegt mich die Frage/das Anliegen: Wie finde ich im ganz normalen Alltag immer wieder die kürzeren oder längeren Zeiten der Stille, wo ich in Verbindung mit Gott treten kann?

Mit wem würde ich gerne mal einen Monat tauschen: Mit Bill Gates, weil er ein großer Visionär ist – und außerdem könnte ich mit seinem Vermögen eine ganze Menge Gutes bewirken …

Ein guter Schritt für den EGHN wäre: Ganz neu in den Blick zu nehmen, dass Kinder und Familien ein wichtiger Schlüssel zum Gemeindeaufbau sind.

Meine drei wichtigsten Bücher: • Adrian Plass, Tagebuch des frommen Chaoten

Mein Lieblingsvers in der Bibel: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! Psalm 18,30

Informationen aus der Geschäftsstelle Zum Vorstand: In der Delegiertenversammlung am 9. Mai in Neukirchen wurden zwei neue Mitglieder als Beisitzer in den EGHN-Vorstand gewählt: Frank Wachsmuth auf Vorschlag der Hauptamtlichen und Thomas Kretzschmar auf Vorschlag des Friedenshofwerkes: Willkommen im Team! Mitarbeitersituation: Von vier Mitarbeitern müssen wir uns verabschieden: Armin Swyter-Fieseler hat seinen Dienst in Langenselbold am 30. Juni beendet. Theo Müller, seit 2001 Prediger in Hammersbach, ist Ende Juli ausgeschieden. Juliane Müller, Jugendreferentin in Katzenelnbogen, und Andrea Ferderer, Jugendreferentin in Bruchköbel, werden ihren Dienst im August beenden. Wir danken allen vier Mitarbeitern herzlich für ihren Einsatz und wünschen ihnen für die Zukunft Gottes Geleit und Segen. wir in Hessen und Nassau · Seite 2

Am 13. September wird unser EGHN-Fest zum vorerst letzten Mal in der Stadthalle Alsfeld sein. Wir beginnen um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst zum Thema „Mal angenommen“. Klaus Göttler, Praxisdozent am Johanneum in Wuppertal, wird die Predigt halten. Für Kinder und Teenager wird wieder ein eigenes spannendes Programm angeboten. In der Mittagspause gibt es Zeit zum Miteinander-Reden – und die Chance, sich spielerisch und kreativ zu betätigen. Um 15 Uhr ist dann die Abschluss-Veranstaltung mit Norbert Held. Wir freuen uns auf alle Begegnungen! Die Herbst-Delegiertenversammlung findet am 10. Oktober in Bebra statt. Im Mittelpunkt steht diesmal der Bericht des Inspektors, der sich mit Zukunftsfragen

beschäftigen wird; Anschreiben und Programm gehen den Delegierten rechtzeitig zu. Zum Reformationsjubiläum 2017 gibt es ein interessantes SonderMagazin des Gnadauer Verbandes (siehe Seite 15 im Mantelteil dieser Ausgabe), das wertvolle HintergrundInformationen gibt und Lust macht, sich mit der Reformation heute zu beschäftigen. Mit herzlichen Grüßen aus der Geschäftsstelle, auch von Marlies Görzel, Margit Lambach und Luise Schultheis

Ihr Manfred Ehrke

Für wir notiert Liebe Freunde, seit dem 1. Februar 2015 ist Oliver Ahlfeld im Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverband als Referent für Gemeindeneugründung und –neubelebung angestellt. Der Gnadauer Verband hat diese Projektstelle nach dem Erfurter Zukunftskongress für 5 Jahre eingerichtet. Oliver Ahlfeld war seit dem Jahr 2000 als Mitarbeiter für Gemeindebau im Mecklenburgischen Gemeinschaftsverband und zusätzlich als Religionslehrer tätig. Seine Einsatzfelder waren das Gymnasium in Parchim und die dortige Landeskirchliche Gemeinschaft. Er hat im entkirchlichten Nordosten Deutschlands sowohl in der Gründung als auch der Neubelebung von Gemeinschaften Praxiserfahrungen gesammelt. Seine theologische Ausbildung absolvierte er an der Evangelischen Missionsschule in Unterweissach. Zusammen mit den inzwischen gegründeten Perspektivgruppen für Neubelebung und Neugründung wird er die Gemeinschaftsverbände und ihre Gemeinschaften beraten und Neugründungen und Neubelebungen anregen und fördern.

altertes Auto zu haben. Aber weil es noch lohnen könnte, wird alles gerichtet und dann geht‘s wieder zwei Jahre weiter… Oder soll ich sagen: Es ist nicht immer schön, eine überalterte Gemeinschaft zu haben? Schrauben wir ein wenig und schließlich geht‘s weiter, aber ahnen, es bräuchte mehr und anderes? Ja! Denn Gemeinschaft ist keine Maschine, sondern ein Körper.

Lassen wir ihn doch selbst zu Wort kommen:

Eine erste Strategie soll die „Praxis des Aufbruchs“ vernetzen: Acht Perspektivgruppen in ganz Deutschland sammeln Haupt- und Ehrenamtliche, die den Prozess weiter voranbringen. Sie bilden die Kommunikationsbasis. Ihr Engagement zeigt den unbedingten Willen, trotz hoher Belastungen loszulegen und Modelle finden zu Auch der EGHN ist mit einigen wollen. Denn erprobte, fruchtbare Mitarbeitern aktiv in diesem ProWege und Modelle für Gemeinzess und den Perspektivgruppen schaftsentwicklung sind nicht beteiligt. Wir werden in Zukunft immer – aber oft – übertragbar; noch öfter davon hören - und sind viel öfter, als wir denken. Und es jetzt schon gespannt auf die Verängibt fruchtbare Prinzipien aus der derungen und Impulse für unsere Bibel. Sonst bräuchten wir nicht Gemeinschaften! auf das zu hören, was Jesus und die Apostel getan und gesagt haben; es Mit herzlichen Grüßen wäre zu weit weg, eine „ganz andere aus Neukirchen Welt“ als unsere heute. Aber es ist nicht nötig, das Rad ständig neu zu erfinden. Vor allem einfache Dinge Abschieds-Runde bei der Delegiertenversammlung Norbert Held bringen Frucht: mit Menschen

„Neu gewagt ist halb gewonnen! Post vom freundlichen Autohändler: „Wir weisen darauf hin, dass der TÜV Ihres Fahrzeugs bald abläuft. Suchen Sie bitte unsere Werkstatt auf.“ Wenn es dann losgeht, kommt der Kollege mit dem Phasenprüfer und schraubt herum. Das teure Ergebnis sagt dir: Es ist nicht immer schön, ein überEinführung von Oliver Ahlfeld mit Michael Diener und Frank Spatz (Idea)

Nehmen wir diesen Gedanken auf: Stellen wir uns einem immer wiederkehrenden Prozess von Analyse, Vision und Praxis. Sicher ein austauschbarer Dreischritt und austauschbare Begriffe. Schwerpunkt soll aber definitiv die Praxis werden, punktuell oder systemisch – und alles zwischendrin. Denn es muss nicht kompliziert sein, dass wir wieder großflächig zur Bewegung werden. Das muss nicht in Wissenschaft ausarten. An vielen Orten erleben wir: Neu gewagt ist schon halb gewonnen. Denn Neues zu wagen schafft neben dem Risiko, zu scheitern, immer auch neue Horizonte, die uns gut tun.

leben, sie lieben, mit ihnen essen, feiern, sie lehren und ihnen helfen. Klingt verdächtig nach mehr Arbeit. Nein! Denn auch das gehört zum Aufbruch: Wir müssen konsequent darin werden, Dinge zu beenden. Oder nichts Neues, sondern das Vorhandene anders tun… In einigen Jahren des konsequenten Aufbruchs sind wir dann nicht mehr die, die „auch mal etwas Missionarisches machen“, was oft mehr Last als Lust ist. Dann sind wir selber die Mission. Dann trennen wir nicht mehr zwischen „Evangelisation“ und „Gemeinschaftspflege“, sondern sie bilden eine Einheit. Und wir fördern im Gemeinschaftskontext nicht alles Mögliche, sondern das, woraus tatsächlich Frucht wächst. Das meint immer, dass Menschen zu Jesus finden und bei ihm bleiben. Und genau darum geht‘s bei Neugründung und Neubelebung der Gemeinschaftsbewegung.“ Oliver Ahlfeld

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Ladies Night in Miehlen

Wohlfühlabende mit Tiefgang Wenn das Miehlener Bürgerhaus im Frühjahr und Spätherbst die Türen zur „Ladies Night“ öffnet und rund 300 Frauen pro Abend erwartungsvoll den Raum „erobern“ – dann ahnt wohl kaum jemand, dass Stunden zuvor noch an Technik und Beleuchtung gefeilt, der Tischdeko der letzte Schliff verpasst und ein spritziger Begrüßungstrunk zusammen gemischt wurde … Entstanden ist die Ladies Night 2005 aus dem in die Jahre gekommenen „Frauentag“ in den Gemeinderäumen der evangelischen Gemeinschaft Miehlen – ausgelegt für etwa 80 bis 100 Frauen. Irgendwann stellte sich die Frage: Wollen wir weiter ausschließlich Gemeindefrauen ansprechen oder ist die Zeit für Neues gekommen? „Wir haben den Schritt gewagt und die „Ladies Night“ ins Leben gerufen“, meint Anne Naujoks. Bald reichte der Platz nicht mehr aus. Der Umzug ins große Miehlener Bürgerhaus war ein weiterer mutiger Schritt. Doch nach kurzer Zeit war nicht mehr nur ein Abend mit rund 300 Frauen ausge-

bucht – inzwischen wird an zwei aufeinander folgenden Abenden die „Ladies Night“ angeboten. Ein riesiges Projekt, bei dem man sich fragt, wie es zu dieser „Erfolgsstory“ kommen konnte. „Hierher kann man auch Freundinnen mitnehmen, die mit dem Glauben nichts am Hut haben,“ sagt eine Besucherin aus Schönborn. „In der Kirche wäre die Hemmschwelle höher.“ – Das Programm holt die Frauen in ihrer Lebenswirklichkeit ab. Biblische Inhalte werden in kreativen und zeitgemäßen Formen, in Liedvorträgen, Theaterszenen und Referat transportiert und alltagstauglich vermittelt. „Auf der Achterbahn des Lebens“ war beispielsweise das Thema von Dorothea Hille. Zu den übrigen Referenten zählen unter anderem Ruth Heil, Karen Schierle, Gaby Wentland, Alexandra Depuhl, Kerstin Hack, Jürgen Werth und viele mehr. Als Moderatoren-Team stellen sich Sabine Minor und Astrid Nagel stets die Frage: „Wie transportieren wir die beste Botschaft der Welt in die Herzen der Menschen und ermutigen sie, wieder neu oder überhaupt erstmals auf Tuchfühlung mit dem lebendigen Gott zu gehen?“

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Den Rahmen bildet eine wohltuende Atmosphäre mit kreativer Dekoration. Auch ein gemeinsames

Begrüßungscoktail – läuft!

Schwungvoller Auftakt mancher Abende

Essen gehört stets dazu, serviert von einem charmanten Serviceteam: Junge Menschen aus Jugendkreis und EC-Jugendbund sowie zahlreiche Herren binden sich für diesen Abend die Servierschürze um – unter ihnen auch stets Miehlens Ortsbürgermeister Georg Peiter; das gefällt den Frauen generationsübergreifend. Von 18 bis 80 Jahren ist alles vertreten und jedes Mal sind rund ein Drittel neue Gäste dabei; nicht nur aus der direkten Umgebung, sondern aus der ganzen Region! Als Hauptveranstalter tritt die Evangelische Gemeinschaft Miehlen, unterstützt von der „Gemein-

Unverzichtbar – der überaus charmante Service

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Letzter Schliff für die Tisch-Deko

Das ModeratorinnenTeam Sabine Minor und Astrid Nagel

de Unterwegs“ in Nastätten auf. Doch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die es für die Durchführung der Ladies Night braucht, setzen sich kunterbunt zusammen; viele haben keine Gemeindezugehörigkeit. Ob beim Tische-Stellen, Dekorieren, Servieren, Spülen, Aufräumen oder dem charmanten „In-den-Mantel-Helfen“ nach der Veranstaltung: nahezu 80-100 Helfer wollen motiviert und eingeteilt werden. Eine Herausforderung, der sich Anne Naujoks, Steffi Breuer und Doris Menges stets mit einem Lächeln auf den Lippen stellen. Wertschätzung – sie wird hier spürbar gelebt und auch von den Besucherinnen wahrgenommen. So verwundert es nicht, dass viele Helfer sich freiwillig wieder für den nächsten Einsatz anbieten. Im zehnten Jahr der „Ladies Night“ wurde nun ein neuer Akzent gesetzt und ein Abend als „Ladies Night – extra männlich“ beworben. Erstmals hatten Frauen und Männer gleichermaßen die Möglichkeit der Teilnahme! Ein gewagter Versuch – dennoch fanden neben vielen Damen rund ein Drittel Männer den Weg ins Miehlener Bürgerhaus – unter ihnen auch der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, Frank Puchtler, und Verbandsbürgermeister Jens Güllering. An diesem Abend wurde Neues gewagt: aktuelle Fußballergebnisse per

Erwartungsvolle ‚Ladies‘ im voll besetzten Bürgerhaus

Anzeigentafel im Eingangsbereich, Kicker, Dart und Schachspiele, die zu Kurzweil während der Kaffeepause einluden und schließlich ein knallgelber MesserschmittKabinenroller als Deko auf der Bühne. Selbst die Tore des laufenden Fußballspiels wurden während des Abends von zwei charmanten Nummerngirls präsentiert.

„Unbagged“ mit Songs aus eigener Feder.

Kabarettist David Kadel beleuchtete die Kommunikation zwischen Frauen und Männern und machte auf humorvolle Art die Probleme im Beziehungsalltag deutlich. Im Gespräch betonte er, wie gut es ist, bei Gott alle Sorgen abzulegen. Dazwischen brillierte die Band

Die nächste Ladies Night findet am 20. und 21. November 2015 mit der Sängerin Sefora Nelson statt. Die Frühjahrsausgabe 2016 ist für den 29. April – dann für Frauen und Männer - mit dem „Ermutiger“ Johannes Warth vorgesehen. Nähere Infos: www.eghn-miehlen.de

Was übrigens alle Ladies Nights gemeinsam haben: den fulminanten Ausklang mit einem eindrucksvollen Dessertbuffet aus rund vierzig Nachtischvariationen – bei Traumschiffmusik und sprühenden Tischfontänen …

Astrid Nagel, Miehlen

Kochduell auf der Bühne - je ein Gemeindeleiter und ein Lokalpolitiker

Kein Programmablauf ohne ein Musikteam

Logistische Meisterleistung – die Essensausgabe

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Workshops 1 Umgang mit Geld und Besitz Michael Klitzke, Geschäftsführer von ProChrist, Kassel Wie gehen wir mit den uns anvertrauten Gütern um? Ein Leben zwischen Gewinnstreben, Vorsorge, Absicherung, Genuss und Spendenbereitschaft. 2 Berufs- und Arbeitsethik Barbara Greiner, Dezernatsleiterin beim Hessischen Landesamt für Bodenmanag ement und Geoinformation, Wiesbaden. Gleiche Leistung mit immer weniger Personen, das bedeutet, der Druck auf den einzelnen steigt, die Nervenkostüme werden dünner und Konflikte sind vorprogrammiert. In Referat und Diskussion wollen wir Ansätze kennenlernen und erörtern, wie wir dieser täglichen Belastung mit einem im christlichen Glauben verankerten Wertesystem begegnen und so unseren Arbeitsalltag positiv beeinflussen können. 3 Vom Umgang mit dem Fremden Uwe Papenfuß, Polizeidirektor, Mitglied im Polizeiseelsorgebeirat der EKKW, Lohne Wie finden und begründen wir christliche Standpunkte zwischen Angst vor der Islamisierung des Abendlandes und dem Auftrag der Fremdenliebe (5. Mose 10,19)? 4 Scheidung und Wiederheirat Tillmann Schlotterbeck, Prediger, Martinhagen Eine Ehescheidung ist oft mit Verletzungen , Scheitern und Schuld verbunden. Wie können wir mit Menschen umgehen, die eine solche Erfahrung gemacht haben und welche Perspektiven können wir erkennen und anbieten?

5 Unverheiratet Zusammenleben Karl-Otto (Kalle) Naujoks, Prediger, Miehlen Biblische Zusammenhänge zur Ehe und die moderne Welt – wie geht das zusammen? 6 Können Homosexuelle bei uns mitarbeiten oder Mitglied sein? Angel Robles, Leiter des EC-Seelsorge zentrums, Kassel Homosexualität ist gesellschaftlich mehr und mehr anerkannt. Aber wie sieht das in unseren Gemeinden aus? Wie bewerten wir biblische Aussagen im Blick auf die konkreten Begegnungen? 7 Alles hat seine/meine/keine Zeit!? Frank Wachsmuth, Prediger, Hessisch-Lich tenau Über den verantwortungsvollen Umgang mit diesem anvertrauten Gut. Wir reden über Prioritäten, Planungen und Pausen. 8 Umgang mit Abhängigen und ihre Integration in die christliche Gemeinde. Dr. Eva Geitz, Landesverbandsvorsitzen de Hessen, Blaues Kreuz Deutschland und Jürgen Lalk, MA in Missions, Prediger, freiwilliger Suchtkrankenhelfer (GVS Standards), Wiesbaden. Folgende Fragen werden angerissen und miteinander diskutiert werden: Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Beziehungsstörungen und Sucht/Abhängigkeit? Welche Fragen legt eine Suchtstörung offen, die Glauben und Sinn berühren? Wie kann daraus schlussfolgernd der Glaubensbezug in der Suchthilfe praktisch werden? Was kann christliche Gemeinde ganz konkret leisten? Welche Chancen bieten sich Gemeinden, die sich für

Bericht vom Studientag Ethik in Fulda am 27. Juni

Klarheit und Liebe Die Frage, welche Bedeutung der Glaube und die Bibel für die ganz praktische Gestaltung des Lebens haben, ist nicht neu und bewegt die Christen zu allen Zeiten. Wir kennen alle mehr oder weniger hilfreiche Sätze und Orientierungshilfen nach dem Motto: „Ein Christ darf ...“ Nun sind in den letzten Jahren diese Fragen wieder mehr in den Fokus der Gemeinden gekommen. Zum Teil durch gesellschaftliche Debatten, zum Teil durch Menschen, die neu in unsere Gemeinden gefunden haben, zum Teil durch eine zunehmende seelsorgerliche Sensibilität. Diese und andere Gründe haben hier und da zu Verunsicherungen geführt, wie die praktischen Fragen der Nachfolge heute verantwortungsvoll beantwortet werden können. Bei den einen führen manche Verunsicherungen zu steilen Forderungen, bei anderen zu einem betroffenen Schweigen. Der Vorstand des EGHN hatte darum der Delegiertenversammlung den Vorschlag gemacht, einen Studientag zu diesen Fragestellungen durchzuführen. Der Studientag verfolgt drei Anliegen: • die grundlegende systematisch-theologische Orientierung zu den Fragen der Lebensgestaltung; • die Diskussion spezieller ethischer Fragestellungen; • die Frage nach einem seelsorgerlich verantwortlichen Umgang in der Gemeinde. Norbert Held

wir in Hessen und Nassau · Seite 6

Erwartungsvoll treffen die mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Ev. Zentrum Fulda ein und werden herzlich vom Mitarbeiter-Team empfangen. Die Fuldaer Geschwister unter der Leitung von Johanna und Hans-Martin Kümmel haben alles wunderbar vorbereitet, so dass wir mit einem leckeren Imbiss starten können. Um halb Zehn begrüßt Isolde Peter alle im Namen des Vorstands und Thomas Herdecker vom Arbeitskreis Theologie eröffnet den Tag mit einem geistlichen Wort. Das Grundsatzreferat zum Thema „Wie kommen wir zu biblisch verantwortbaren ethischen Entscheidungen in unseren Gemeinden?“ hält Dr. Werner Neuer vom Theologischen Seminar St. Chrischona in Basel. Er geht zunächst auf die gegenwärtige Krise der Ethik in der säkularen, multireligiösen und konfessionell gespaltenen Gesellschaft ein und erläutert dann die unverzichtbaren Voraussetzungen christlicher Ethik. Er betont die enge Verbindung von Zuspruch und Anspruch: Die Forderungen Gottes ergeben sich stets aus dem, was Gott dem Menschen in Schöpfung und Erlösung schenkt. Christliche Ethik ist durch und durch positiv: Vor jedem Anspruch steht das Beschenkt-Werden. Dennoch

Suchtkranke öffnen? Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? 9 Ökologische Nachhaltigkeit und globale Solidarität Arno Koch, Oberstudiendirektor, Kassel Wie können sich die ca. 2000 Bibelstellen zum Thema Armut und die Milleniums-Entwicklungsz iele (Stärkung ökologischer Nachhaltigkeit, Bekämpfung von extremer Armut und Aufbau einer globalen Entwicklungs partnerschaft) im täglichen Leben niederschlag en? (Kleidungskauf, Fair-Trade-Produkte, regionale Produkte, ökologischer Fingerabdruck, Verfütterung von Lebensmitteln) 10 TV-Konsum, Smartphone, Facebook... - wie beherrscht mich das? Christoph Irion, Journalist und Geschäftsfüh rer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wetzlar Über einen verantwortungsvollen Umgang mit Medienangeboten und Medientechnik. 11 Hilfe zum Leben und zum Sterben Andreas Enkelmann, Hauspastor und Altenheimseelsorger, Simeonstift Hainburg Sterbehilfe oder Sterbebegleitung wo liegen die Unterschiede? Erste Schritte in der Sterbebegleitung. Wie können die aussehen? Es ist der Besuch eines Workshops möglich. Wir wollen gerne auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen, deshalb bieten wir mehr Themen an, als wir aufgrund der Räumlichkeiten durchführen können. Nur die Workshops, an denen das meiste Interesse der Teilnehmer besteht, werden stattfinden. Wir bitten deshalb, auf der Anmeldung bis zum 7. Juni 2015 auch einen Alternativwo rkshop anzugeben.

STUDIENTAG

Der Vorstand des EGHN und der Arbeitskreis Theologie laden herzlich ein zu einem

Studientag zum Thema ETHIK am Samstag, dem 27. Juni 2015 von 9.30 Uhr – 17.00 Uhr

im Evang. Zentrum „Haus Oranien“, Heinrich-von-Bibra-Platz 14a,

in Fulda

gibt es auf dieser Erde die Kluft zwischen Sein und Sollen, die erst in der himmlischen Herrlichkeit aufgehoben sein wird. Denn: Vollkommenheit ist unserer irdischen Existenz nicht verheißen. Grundlage der christlichen Ethik ist die Heilige Schrift; alle anderen Nor-

Thomas Herdecker startet mit einem ‚Geistlichen Wort‘

Unter dem Zeichen des Kreuzes trägt Dr. Werner Neuer die biblischen Thesen vor

Offen und ehrlich berichtet Matthias Hennemann aus den Gemeinden

men müssen sich ihr unterordnen. Die Gebote sind die Grammatik der Schöpfung: Das Leben soll bewahrt und im Sinne des Schöpfers entfaltet und vollendet werden. Unsere Aufgabe als Gemeinde ist, die christliche Ethik tiefer zu verstehen, verständlich zu machen und vorzuleben. Wir müssen uns und unsre Ethik begründen; das sind wir uns und der Welt schuldig! – Nach dem Vortrag schließen sich rege Gespräche an den Tischen an, die auch beim Essen im Foyer noch weiter geführt werden. Nach der Mittagspause und Infos aus dem EGHN geht es mit Workshops weiter. Im Vorfeld konnten die Teilnehmer aus elf Themen auswählen, auf die „Hitliste“ haben es geschafft: • Umgang mit Geld und Besitz mit Michael Klitzke (Geschäftsführer von proChrist e.V., Kassel) • Berufs- und Arbeitsethik mit Barbara Greiner (Dezernatsleiterin beim Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, Wiesbaden) • Vom Umgang mit Fremden mit Uwe Papenfuß (Polizeidirektor und im Polizeiseelsorgebeirat der EKKW, Lohne) • Unverheiratet zusammen leben mit Kalle Naujoks (Prediger, Miehlen) • Können Homosexuelle bei uns mitarbeiten oder Mitglied sein? – Gesprächsrunde mit Norbert Held • Ökologische Nachhaltigkeit und globale Solidarität mit Arno Koch (Oberstudiendirektor, Kassel) • TV-Konsum, Smartphone, Facebook – Wie beherrscht mich das? mit Christoph Irion (Journalist und Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wetzlar) • Hilfe zum Leben und Sterben mit Andreas Enkelmann (Altenheimseelsorger im Simeonstift, Hainburg) Zunächst gibt es einen kurzen Input der Referenten – und dann kommen alle angeregt miteinander ins Gespräch. Da treffen manchmal ganz unterschiedliche Meinungen aufeinander und es ist gut, sich die

verschiedenen Standpunkte erst einmal in Ruhe anzuhören, um dann eine gemeinsame Position zu suchen. Und es gibt die Chance, Erlebtes und Erfahrungen miteinander zu teilen. Am Nachmittag starten wir nach der kurzen Kaffeepause ins Abschluss-Referat: „Die Fragen der Lebensgestaltung im Alltag der Gemeinde – wie finden wir zu einem verantwortlichen seelsorgerlichen Umgang? Inspektor Matthias Hennemann von der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland berichtet von der Begleitung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiten in den Gemeinden und lädt zu einem klaren, aber auch barmherzigen Umgang miteinander ein, in dem Wahrheit und Liebe zusammenfinden. Er ermutigt, in den Fragen der Ethik die Haltung aus Apostelgeschichte 20,28 einzunehmen: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die Jesus durch sein eigenes Blut erworben hat.“ Er lädt ein, in der Haltung der Demut und dem Bewusstsein, dass ich selbst zu allem Bösen fähig bin, in Klarheit und Wahrheit miteinander zu reden – und in Vergebungsbereitschaft aufeinander zuzugehen. In seinen „Fall-Beispielen“ berichtet er auch davon, dass Gott immer wieder Wunder tut – am eigenen Herzen und am Herzen anderer: Das gibt Hoffnung! Mit einem herzlichen Dankeschön an alle Referenten und Workshop-Leiter sowie das Team aus Fulda geht der Tag zu Ende.

Austausch an den Tischen

Engagierte Gesprächsrunde im Foyer

Nach den Seminaren gibt es noch leckeren Kuchen.

Mit dem Segen Gottes machen wir uns auf den Weg nach Hause und wünschen uns, dass die vielen guten Anregungen dieses Studientages in den Gemeinden weiter bedacht und besprochen. Der Arbeitskreis Theologie wird dazu entsprechende Unterstützung geben und Material zur Verfügung stellen. Margit Lambach

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