Wirtschaftsbericht Mecklenburg-Vorpommern 2012

Wirtschaftsbericht Mecklenburg-Vorpommern 2012 Investieren in Mecklenburg-Vorpommern 2 Inhaltsverzeichnis Zehn Fragen an Harry Glawe, Minister fü...
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Wirtschaftsbericht Mecklenburg-Vorpommern 2012 Investieren in Mecklenburg-Vorpommern

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Inhaltsverzeichnis

Zehn Fragen an Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern 4 I.

Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“

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II.

Wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern

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II.1 Gesamtwirtschaft II.2 Beschäftigung und Einkommen II.3 Wirtschaftsbereiche

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III. Wirtschaftspolitik für mehr Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen 35 III.1 Standortpolitik III.2 Investitionsförderung für die gewerbliche Wirtschaft, Infrastrukturförderung III.3 Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation III.4 Unterstützung von Mittelstand und Handwerk III.5 Baukultur, Städtebau- und Wohnraumförderung III.6 Stärkung von Tourismus und Gesundheitswirtschaft III.7 Sicherung des Fachkräftebedarfs

35 38 46 51 61 68 77

Verzeichnis der Abbildungen Verzeichnis der Tabellen Verzeichnis der Info-Kästen Verzeichnis der Abkürzungen Impressum

84 84 84 85 86

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> Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Meckenburg-Vorpommern

Zehn Fragen an Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern

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1. Welchen Kurs haben Sie als neuer Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus eingeschlagen? Minister Glawe: Die Wirtschaft des Landes ist auf gutem Kurs. Die Unternehmen erwarten von der Wirtschaftspolitik Rahmenbedingungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten oder verbessern, ohne zu stark in die unternehmerische Verantwortung einzugreifen. Mein Programm für die kommenden Jahre umfasst deshalb zahlreiche Handlungsfelder, die wir in enger Abstimmung mit der Wirtschaft bearbeiten.

Wesentliche Schwerpunkte meiner Wirtschaftspolitik, die auf mehr Wachstum, Beschäftigung und Einkommen zielt, sind die Erhöhung der industriellen Wertschöpfung, die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen sowie die Unterstützung von Mittelstand und Handwerk. Ich habe schon viele Unternehmen und Wirtschaftstreffen im Land besucht. Diese Gespräche vor Ort mit den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Beschäftigten sind mir sehr wichtig. Deren Informationen über Erfolgsstrategien und Probleme helfen mir, meine Wirtschaftspolitik praxisorientiert zu gestalten. 2. Positive Meldungen aus der Wirtschaft hierzulande: Von Krisenstimmung keine Spur mehr? Minister Glawe: In der Tat hat sich die Wirtschaft nach den Krisenjahren 2008 und 2009 unerwartet schnell wieder positiv entwickelt. Die Wirtschaftsleistung in Mecklenburg-Vorpommern lag 2010 trotz Krise um real 3,4  % über der des Jahres 2006, das ist ein höheres Wachstum als der deutsche Durchschnitt von 2,4  %. Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner lag 2010 in Mecklenburg-Vorpommern um real 6,7 % über dem Niveau von 2006, wiederum ein höheres Wachstum als der deutsche Durchschnitt von 3,1 %. Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Die Zahl der Erwerbstätigen (ohne marginale Beschäftigung) ist zwischen 2005 und 2011 von jahresdurchschnittlich 622.200 auf 644.100 gestiegen. Die marginale Beschäftigung ging im selben Zeitraum von 93.800 auf 84.600 zurück. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich von 174.300 (und einer Arbeitslosenquote von 19,7 %) im Juli 2005 auf 95.000 (11,2 %) im Juli 2012, das sind rund 79.300 Arbeitslose weniger. Auch die Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe verdeutlicht die positive Entwicklung: 2009: -14,3 %; 2010: +2,9 %; 2011: +10,6 %. 3. In Europa wird über das Konzept zur Sicherung des Euros diskutiert: Sparen oder Wachsen? Minister Glawe: Bei der europäischen Schulden- und Bankenkrise gibt es trotz großer politischer Anstrengungen noch längst keine Entwarnung. Dies beeinflusst auch die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land. Weniger Aufträge aus dem Ausland, mögliche Forderungsausfälle und höhere Absicherungskosten würden die deutsche Exportwirtschaft belasten. Für mich steht an erster Stelle auf der Agenda für Europa, das Vertrauen wieder zu gewinnen: Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Haushalte, in das Finanzsystem und in die Stabilität unserer gemeinsamen Währung. Vertrauen muss man sich verdienen. Sparen und Wachsen ist kein Gegensatz, wir brauchen beides. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland hat dies bewiesen. Wir brauchen in Europa klare Regeln wie den Fiskalpakt, und wer gegen die Regeln und gegen die ökonomische Vernunft handelt, hat die Konsequenzen zu tragen.

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In Mecklenburg-Vorpommern handeln wir nach dieser Maxime. Die Landesregierung hat sich zu einer soliden Finanzpolitik als Grundlage für die Handlungsfähigkeit eines funktionierenden Staatswesens bekannt. Nur so können gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt sowie soziale Gerechtigkeit gewährleistet werden. Mecklenburg-Vorpommern nimmt seit dem Jahr 2006 keine neuen Kredite auf. In den Jahren 2007 und 2008 konnten insgesamt 340 Mio. Euro netto getilgt, in den Folgejahren Rücklagen gebildet werden. Wir haben die Schuldenbremse am 28.06.2011 in die Landesverfassung übernommen. Hiernach ist es dem Land ab dem Jahr 2020 verwehrt, den Haushalt in einer konjunkturellen Normallage unter Zuhilfenahme neuer Kredite auszugleichen. Eine solide verantwortungsvolle Finanzpolitik erfordert Einschnitte auf der Ausgabenseite, Sparen ohne wehzutun geht nicht. Insbesondere hat das Land seinen Personalbestand konsequent an vergleichbare Strukturen in den westdeutschen Ländern und an die zurückgehende Bevölkerungszahl angepasst. Wir sparen und investieren gleichzeitig in die Zukunft unseres Landes. Zum einen haben wir im Haushalt einen Schwerpunkt im Bereich Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung gesetzt. Die Kinder sind unsere Zukunft. Zum anderen halten wir die Investitionsquote im Haushalt auf einem hohen Niveau. Alle bereit stehenden und erreichbaren Fördermittel und Zuschüsse aus dem Bundes- und EU-Haushalt werden weiterhin grundsätzlich mit Landesmitteln kofinanziert. Mecklenburg-Vorpommern wird – wie die anderen ostdeutschen Länder auch – nur noch bis Ende dieses Jahrzehnts die besondere Unterstützung aus dem Solidarpakt II erhalten. Die Landesregierung setzt deshalb alles daran, die Wirtschaftskraft weiter so zu stärken, dass Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich und finanziell auf eigenen Füßen stehen kann. Dies ist die entscheidende Aufgabe für die Zukunft unseres Landes. 4. Sie sind jetzt auch der Bauminister des Landes. Mit welchen Aufgaben? Minister Glawe: Die gesamte Abteilung Bau mit den Aufgaben Stadtentwicklung, Städtebauförderung, Wohnungswesen, Bauwirtschaft, Bauaufsicht und Bautechnik ist in das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus gewechselt. Diese Aufgaben sind ein wichtiger Teil meiner Wirtschaftspolitik und werden mit der Wirtschaftsförderung sowie mit der Unterstützung von Mittelstand und Handwerk eng verzahnt. Die Bauförderung kommt der Wirtschaft vor Ort unmittelbar in Form von Aufträgen und Einkommen zu gute. Die positiven Wirkungen der Städtebauförderung sind im Land überall sichtbar und spürbar. Die Städte haben an Attraktivität gewonnen und sind wieder beliebte Wohnstandorte

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für Familien, Senioren und Singles. Die Lebens- und Wohnqualität hat sich u. a. durch die Bauförderung deutlich verbessert – durch Sanierung von Wohnungen, Kindertagesstätten, Schulen und Turnhallen, Kirchen und Museen, durch Neugestaltung der Straßen und Plätze, Spielplätze und Sportanlagen. Die Erhaltung und Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes tragen auch zur Belebung des Städtetourismus bei.

Das Wohnungsangebot und die Qualität des Wohnungsbestandes haben sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahrzehnten aufgrund der umfangreichen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen stark verbessert. Mit den Landesprogrammen Wohnraumförderung 2011 und 2012 setzt das Land seinen Beitrag zur Verbesserung der Wohnraumversorgung sowie zur Unterstützung der Stadtumbauprozesse durch die Förderung der nachfragegerechten zukunftsfähigen Modernisierung des Wohnungsbestandes fort. Förderschwerpunkte sind altersgerechte, barrierefreie Wohnungen sowie die Sanierung von Wohnungen in den innerstädtischen Altbau- und den Stadtumbauquartieren. Aufgrund der heterogenen Struktur des Landes beinhaltet das Programm Stadtumbau Ost mit seinen Programmteilen Aufwertung und Rückbau sowohl die Beseitigung überzähliger Wohnungen als auch die Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Gemeinden durch Aufwertungsmaßnahmen und die Verbesserung der infrastrukturellen Ausstattung der Stadt- und Ortsteile.

5. Wie lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern verbessern? Minister Glawe: „Made in Germany“ steht weltweit für Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Auf diesen Eigenschaften der angebotenen Produkte und Leistungen beruht der Erfolg der deutschen Exportwirtschaft. Wir brauchen deshalb auch in Mecklenburg-Vorpommern mehr solcher Unternehmen, die mit innovativen und international wettbewerbsfähigen Produkten und Leistungen zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung schaffen. Die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen durch die marktorientierte Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation ist deshalb ein elementarer Baustein meiner Wirtschaftspolitik. Die stärkere Ausrichtung auf wissensbasierte Arbeitsplätze soll die Wertschöpfung und das Einkommensniveau im Land nachhaltig erhöhen. Wir wollen die Potenziale der Wissenschaft des Landes in den Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft nutzen. Dafür unterstützen wir neben einzelbetrieblichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auch gemeinsame Projekte von Wissenschaft und Wirtschaft (Verbundforschung). Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2007-2013 Mittel in Höhe von insgesamt 155 Mio. Euro zur Verfügung. Damit wurden bislang 624 Projekte im Rahmen von Forschung und Entwicklung sowie technologieorientierte Netzwerke gefördert, darunter 258 Projekte der Verbundforschung. In unserer gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft entwickelten Strategie für die Technologie- und Industriepolitik setzen wir insbesondere auf Zukunftsfelder, in denen das Land besondere Stärken aufweist: Energie, Ernährung, Gesundheit, Informations- und Kommunikationstechnologien, Maschinenbau und Elektrotechnik sowie Mobilität.

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6. Das Einkommensniveau im Land liegt im deutschlandweiten Vergleich am unteren Rand. Was tun Sie dagegen? Minister Glawe: Das Niveau der Einkommen ist in erster Linie ein Ergebnis der Strukturschwäche des Landes. Wirtschaftszweige mit branchentypisch vergleichsweise geringeren Löhnen und Gehältern wie der Tourismus und die Landwirtschaft spielen bei uns eine größere Rolle. Das Verarbeitende Gewerbe, in dem deutlich höhere Einkommen erzielt werden, hatte 2011 einen Anteil an der Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns von 10,8 %, im Bundesdurchschnitt war er mit 22 % doppelt so hoch. Die Industriedichte in Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 28 Industrie-Beschäftigten je 1.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von rund 62. Wir benötigen also mehr und höherwertigere Wertschöpfung im Land, vor allem durch Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes, um so höhere Einkommen zu ermöglichen. Wir verbessern zudem die Rahmenbedingungen für Arbeit. Dafür haben wir in der Koalitionsvereinbarung konkrete Maßnahmen festgelegt, die wir jetzt zügig umsetzen. Die Einhaltung einer Lohnuntergrenze von 8,50 Euro Stundenlohn wird zur grundsätzlichen Voraussetzung für eine Förderung von Arbeitsplätzen und bei der öffentlichen Auftragsvergabe des Landes. Meine Wirtschaftsförderung zielt auf besser bezahlte Arbeitsplätze. Wir legen qualitative Kriterien an die Förderung einer Investition an, wie z.B. eine hohe Wertschöpfung, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die Ansiedlung zentraler Unternehmensfunktionen sowie eine tarifgleiche Vergütung. 7. Mit welchen Maßnahmen begegnen Sie der drohenden Fachkräfteknappheit? Minister Glawe:

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Es ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können, und es freut mich, dass mit dem Fachkräftebündnis Mecklenburg-Vorpommern alle an einem Strang ziehen. Das Fachkräftebündnis bildet die umfassende Grundlage für die Sicherung des Fachkräftebedarfs im Land. Es beinhaltet viele Maßnahmen von der frühkindlichen Bildung über die Schulbildung, Berufsorientierung, Berufsausbildung, Themen der Personalpolitik bis hin zu Werbemaßnahmen für Ausbildung und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Die Jahre, in denen die Wirtschaft aus einem großen Bewerberangebot schöpfen konnte, sind vorbei. Die Wirtschaft muss große Anstrengungen bei der Ausbildung des eigenen Fachkräftenachwuchses gerade in der dualen Ausbildung vollbringen. Für das Ringen um die besten Köpfe müssen die Unternehmen im Wettbewerb attraktive Rahmenbedingungen für ihre Fachkräfte bieten. Dazu zählen eine konkurrenzfähige und angemessene Entlohnung ebenso wie Maßnahmen der Qualifizierung, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie einschließlich Pflege sowie der Gesundheitserhaltung. Die Unternehmen stehen in der Verantwortung, sich dieser Aufgabe mit neuen Strategien zu stellen und durch personalpolitische und organisatorische Maßnahmen ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Die Partner des Fachkräftebündnisses unterstützen sie dabei.

8. Ist Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubsland ein Selbstläufer? Minister Glawe: Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich weiterhin auf einem stabilen Entwicklungskurs. Mecklenburg-Vorpommern ist die beliebteste Sommer-Urlaubsregion der Deutschen und hat für jeden Urlauber ein passendes Angebot. Aber auch das Gute kann man noch verbessern: Die touristische Wirtschaft und die Vermarktung der Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern müssen sich zielgerichtet weiterentwickeln. Die Bedürfnisse und Ansprüche der Touristen und Gäste wachsen und mit ihnen die Anforderungen an qualifiziertes Fachpersonal und eine leistungsfähige, saisonunabhängige Infrastruktur im Land. Hohe Kundenorientierung einhergehend mit einem dauerhaft hohen Standard bei Qualität und Service des touristischen Angebotes sind die Voraussetzungen für das nachhaltige Wachstum des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gastgewerbe im Land spürt früher und stärker als andere Branchen die drohende Fachkräfteknappheit. Im zunehmenden Wettbewerb um Auszubildende und Fachkräfte geht es vor allem um attraktivere Arbeitsbedingungen, um mit einer zufriedenen und motivierten Belegschaft das vom Kunden gewünschte Urlaubserlebnis bieten zu können. Das Marken- und Kommunikationskonzept für die Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern wird auf der Grundlage eingehender Marktanalysen für 2012 und die folgenden Jahre neu ausgerichtet. Die bedeutendste Veränderung in der kommunikativen Ausrichtung wird die Konzentration auf vier Urlaubswelten sein: Aktivität und Gesundheit, Familie und Kinder, Genuss und Kultur sowie Lifestyle und Trend. 9. Welche Perspektiven bietet die Gesundheitswirtschaft im Land? Minister Glawe: Die Gesundheitswirtschaft ist aufgrund ihrer Beschäftigungsintensität und ihrer Innovationskraft ein nachhaltiger Wachstumsmotor für Mecklenburg-Vorpommern. Die wichtigsten Faktoren des positiven Entwicklungsverlaufes dieser Branche sind dabei neben der demografischen Alterung der medizinisch technische Fortschritt sowie das stetig zunehmende Gesundheitsbewusstsein. Die Bereiche Gesundheitstourismus, Fitness/Wellness und der Absatz von Pharma- und Medizinprodukten verzeichnen daher die größten Wachstumsraten innerhalb der Branche. Die Akteure im Land wollen an diesem Wachstumsmarkt teilhaben. Gemeinsam haben wir uns das Ziel gesetzt, Mecklenburg-Vorpommern zu einem führenden Gesundheitsland in Deutschland zu entwickeln. Der 2011 verabschiedete Masterplan „Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2020“ ist hierfür der Orientierungsrahmen. Das ganzheitliche Konzept von Wellness, Gesundheit, aktiver Erholung und touristischen Angeboten in Verbindung mit den einzigartigen landschaftlichen Reizen und der intakten Umwelt stößt schon jetzt auf große Nachfrage. Zusätzliche Marktchancen entstehen durch Verknüpfungen der Gesundheitswirtschaft mit der Ernährungswirtschaft, der Biotechnologie und der Medizintechnik.

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Neue Wachstumspotenziale erhoffen wir uns zudem aus den Ideenwettbewerben zur Gesundheitswirtschaft. Wir suchen und finden gute Ideen und fördern dann deren Umsetzung. Ein wichtiges Ziel ist auch eine noch stärkere Exportausrichtung der Gesundheitswirtschaft. So waren wir im Januar 2012 auf der Arab Health in Dubai, der zweitgrößten Fachmesse für Medizin weltweit, und haben gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium einen Deutsch-Arabischen Workshop zum Thema Diabetes durchgeführt, der auf großes Interesse gestoßen ist.

10. Wie wollen Sie Unternehmen für Ansiedlungen und Investitionen in Mecklenburg-Vorpommern gewinnen? Minister Glawe: Wir haben unsere Standortoffensive Mecklenburg-Vorpommern gezielt ausgeweitet, um den Standort Mecklenburg-Vorpommern national und international in das Bewusstsein von Investoren zu rücken. Dies beinhaltet bewährte wie neue innovative Instrumente der Ansprache potenzieller Investoren. Wir haben gute Argumente auf unserer Seite: Mecklenburg-Vorpommern ist ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort. Die Lage im südlichen Teil der Wachstumsregion Ostseeraum bietet ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Der östliche Landesteil bietet enge Verbindungen zu den Metropolregionen Berlin und Stettin. Das westliche Mecklenburg ist seit kurzem aktiver Teil der Metropolregion Hamburg. MecklenburgVorpommern ist also mittendrin. Die Standortvorteile sind international konkurrenzfähig: Das ausreichende und preisgünstige Flächenangebot mit besonders attraktiven Gewerbeflächen in Großgewerbegebieten oder direkt an der Hafenkante, die leistungsfähige Infrastruktur mit schnellen Verkehrsverbindungen und einem modernen Telekommunikationsnetz, die qualifizierten und flexiblen Arbeitskräfte, ein gutes Kinderbetreuungsangebot, die attraktiven Wirtschafts- und Innovationsförderung, die Schnelligkeit der Verwaltung und nicht zuletzt die engagierte und verlässliche Politik im Land und in den Kommunen sowie die hohe Lebensqualität. Diese Fakten haben bereits viele Investoren überzeugt. Erweiterungen und Neuansiedlungen – wie aktuell die Entscheidung von Nestlé, in Schwerin ein neues Werk mit ca. 450 Arbeitsplätzen zu errichten – stärken unsere Wirtschaftsstruktur. Wir werben weiter offensiv um Investoren und sprechen mit ansiedlungsinteressierten Unternehmen. Bereits 61 „Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommern“ setzen sich aus Überzeugung für den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern ein. Diese Frauen und Männer aus

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der Wirtschaft, die durch mich ernannt wurden, helfen uns bei der Investorensuche über ihre persönlichen Kontakte zu Entscheidungsträgern in der nationalen und internationalen Wirtschaft – vielen Dank für dieses Engagement. Erfolgreiche Unternehmen bestätigen: Es lohnt sich, in Mecklenburg-Vorpommern zu investieren.

Nestlé produziert ab 2013 in Schwerin Der weltweit größte Lebensmittelhersteller Nestlé baut im Nordosten das modernste Kaffeewerk Europas und schafft damit Produktionskapazitäten für den europäischen Markt. Nescafé Dolce Gusto wird ab 2013 in Schwerin produziert. Die Kaffeekapseln werden an Kunden in Deutschland, Skandinavien und Osteuropa geliefert. „Die Entscheidung setzt Schwerin als Standort auf die europäische Landkarte für Großinvestitionen. Eine solche Ansiedlung ist beste Werbung für Folgeinvestitionen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern Harry Glawe. Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens belaufen sich auf über 220 Millionen Euro. Insgesamt entstehen rund 450 neue Arbeitsplätze, die auf über 800 anwachsen sollen. Wirtschaftsminister Harry Glawe begrüßt die Entscheidung des Weltkonzerns Nestlé in den Standort Mecklenburg-Vorpommern zu investieren. „Die Ansiedlung ist ein wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung in der Region. Es entstehen Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt bei uns im Land“, so Harry Glawe. „Mecklenburg-Vorpommern hat Standortqualitäten, die überzeugen: eine gute Infrastruktur, gut ausgebildete Fachkräfte und eine unternehmensnahe und unbürokratische Verwaltung.“ Bis 2014 wird die Produktionskapazität mit dann insgesamt zwölf Linien auf rund zwei Milliarden Kapseln pro Jahr schrittweise steigen. Die Produktionsstätte in Schwerin ist für den Weltkonzern eine seiner größten Investitionen im Jahr 2012 in Europa und die umfangreichste in Deutschland seit 20 Jahren. Entscheidende Faktoren für Mecklenburg-Vorpommern waren nach Unternehmensangaben die sehr gute Infrastruktur, gut ausgebildete Arbeitskräfte sowie die unternehmensnahe und unbürokratische Zusammenarbeit von Ministerien, Behörden und der Wirtschaftsförderung des Landes “Invest in Mecklenburg-Vorpommern”. Nach Aussage von Nestlé-Europachef Laurent Freixe ist Nescafé Dolce Gusto mit einem Wachstum von über 50 Prozent eines der am schnellsten wachsenden Geschäftsfelder von Nestlé in Europa. Das Kapselsystem ist europaweit in über 40 Ländern praktisch flächendeckend präsent, davon in über 20 Ländern als Marktführer. Seit der Einführung vor fünf Jahren wurden über vier Milliarden Kapseln mit knapp 30 Getränkesorten von Latte Macchiato über Nesquik bis hin zu Trendgetränken wie Chai Tea Latte verkauft.

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I. Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“

Wirtschaft und Politik in Mecklenburg-Vorpommern suchen und prämieren mit dem Wettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ seit 2007 jährlich herausragende Unternehmerinnen und Unternehmer. Ziel ist es, unternehmerische Leistungen zu würdigen und im Sinne einer Vorbildfunktion bekannt zu machen. Die Träger des Landeswettbewerbs sind: • das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, • der Ostdeutsche Sparkassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, • die Landesarbeitsgemeinschaft der drei Industrie- und Handelskammern in Mecklen burg-Vorpommern, • die Arbeitsgemeinschaft der beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern und • die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie • als Medienpartner der Norddeutsche Rundfunk (NDR).

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In den Landeswettbewerben 2011 und 2012 wurden jeweils Unternehmerinnen und Unternehmer in den Kategorien „Unternehmerpersönlichkeit“, „Unternehmensentwicklung“ sowie „Fachkräftesicherung & Familienfreundlichkeit“ gesucht.

Viele hervorragende Vorschläge und Bewerbungen haben die Jury jeweils vor schwierige Entscheidungen gestellt. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich durch herausragende unternehmerische Eigenschaften und gesellschaftliches Engagement aus. Der Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern” ist mit jeweils 5.000 Euro sowie einer Stele dotiert, die im Rahmen der Preisverleihung an die Preisträger überreicht wird. Die Unternehmenspreise wurden in erstklassigen Veranstaltungen am 12. Mai 2011 im Ludwig-Bölkow-Haus der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und 16. Mai 2012 im Rathaus der Hansestadt Stralsund verliehen.

UNSER TIPP Lernen Sie Mecklenburg-Vorpommerns ausgezeichnete Persönlichkeiten und Unternehmen der Jahre 2008 bis 2012 kennen auf der Internetseite www.unternehmerpreis-mv.de

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Kategorie „Unternehmerpersönlichkeit“

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2011 Preisträger: Thomas Lambusch, Geschäftsführer der SEAR GmbH, Rostock Die weiteren Finalisten: Reinhard Hassemer, Zweirad Hassemer, Malchin Peter Gebser, Familien-Campingplatz Pommernland GmbH, Zinnowitz Jörg Sinnig, S.I.V. AG, Roggentin Reinhard Lemke, Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH, Hagenow Sonderpreis: Dr. med. André Kröncke, Notarzt-Börse, Lüdersdorf

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2012 Preisträger: Jörg Sinnig, Vorstandsvorsitzender der S.I.V. AG, Roggentin Die weiteren Finalisten: Ivonne Derstappen, Sigrid Funk, Oliver Guhl, Geschäftsführer der Treppenmeister® Derstappen GmbH, Lützow Silke Herrmann, Inhaberin der Kindertagesstätte „Biene Maja“ in Stralsund Christian Hajdas, Geschäftsführender Gesellschafter der Design-Schule-Schwerin GmbH Kay Gundlack, Inhaber der Kay Gundlack – Schuhmanufaktur in Parchim Sonderpreis „Lebenswerk“: Reinhard Lemke, früherer Hauptgeschäftsführer der Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH, Hagenow Sonderpreis “Erfolgreiche Integration”: Tran Thi Thanh Thu, Inhaberin von „Hamis Blumenwelt“ in Rostock

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Kategorie „Unternehmensentwicklung“

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2011 Preisträger: Thomas Elektro GmbH, Schwerin, Thomas Hetsch Die weiteren Finalisten: Institut für Systemmanagement GmbH, Rostock, Prof. Dr. Dr. Gerd Rossa Solarlite GmbH, Duckwitz, Joachim Krüger und Moritz von Plate Oberflächentechnik GmbH & Co. KG, Schwerin, Carsten Pauls Konsumgenossenschaft Hagenow eG, Hagenow, Christa Paetow und Gesa Schwertfeger Sonderpreis: Christa Paetow und Gesa Schwertfeger, Konsumgenossenschaft Hagenow eG, Hagenow

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2012 Preisträger: Peter und Steffen Ruhnau, Geschäftsführende Gesellschafter der Haff-Dichtungen GmbH, Ueckermünde Die weiteren Finalisten: Mecklenburger Landpute GmbH, Severin, Armin und Frank Kremer LTA Anlagentechnik GmbH, Brüsewitz, Volker Oettle und Andreas Schmitt Metallbau Wittenberg, Torgelow, Jörg Wittenberg ScanHaus Marlow GmbH, Marlow, Friedemann Kunz

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Kategorie „Fachkräftesicherung & Familienfreundlichkeit“

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2011 Preisträger: PLANET IC GmbH, Schwerin, Andreas Scher Die weiteren Finalisten: Ingenieurbüro Otte & Schulz GbR, Neustrelitz, Peter Otte und Hans-Georg Schulz EURAWASSER Nord GmbH, Rostock, Gesine Strohmeyer arcona Management GmbH, Rostock, Alexander Winter STA-BAU Sicherungstechnischer Anlagenbau, Anklam, Holger Meyer

Die Sieger und Finalisten des Landeswettbewerbs 2012 Preisträger: Sibille Ruge, Geschäftsführende Gesellschafterin der Hoffmann-Druck GmbH, Wolgast Die weiteren Finalisten: Fleischwerk EDEKA Nord GmbH (NORDfrische Center), Lüttow/Valluhn Sanitätshaus Hofmann GmbH, Schwerin, Sven Rohde und Ulrike Hofmann Bootswerft Freest, Freest bei Kröslin, Kirsten Dubs Familien Wellness Hotel Seeklause, Seebad Trassenheide, Frank und Marianne Römer

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II. Wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern II.1 Gesamtwirtschaft BILANZ 2010/2011 Die deutsche Wirtschaft hat die Auswirkungen der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in den beiden zurück liegenden Jahren weitgehend überwunden. Auch die mittelständische Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich in einer insgesamt robusten Verfassung. Die Jahresergebnisse für die Jahre 2010 und 2011 liefern hierfür ein deutliches Abbild. Tabelle 01: Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern

Jahr

Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt)

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am 30.09.

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2009

– 0,3

– 0,0

2010

+ 0,3

+ 0,7

2011

+ 1,3

+ 0,8

Im Krisenjahr 2009 war der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung mit -0,3 % deutlich geringer als im deutschen Durchschnitt mit -5,1 %. Mecklenburg-Vorpommern erreichte 2010 mit +0,3  % und 2011 mit +1,3  % jeweils einen Zuwachs an Wirtschaftsleistung. Die wirtschaftliche Erholung im Jahr 2011 erfolgte in fast allen Hauptbereichen der Wirtschaft. Insbesondere das Verarbeitende Gewerbe (+7,3 %) und das Baugewerbe (+4,9 %) trugen dazu bei. Obwohl der jährliche Zuwachs in den beiden Jahren zahlenmäßig moderat ausfiel (der deutsche Durchschnitt betrug 2010 +3,7 % bzw. 2011 +3,0 %), lag die Wirtschaftsleistung in Mecklenburg-Vorpommern 2011 um +1,3 % – und damit wie im deutschen Durchschnitt – über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2009.

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Tabelle 02: Wirtschaftsleistung 2011 nach Wirtschaftsbereichen BWS in Mio. Euro Wirtschaftsbereich (WZ 2008)

Anteil an der BWS in %

In jeweiligen Preisen MecklenburgVorpommern

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % preisbereinigt

MeckDeutsch- lenburg- Deutschland Vorpomland mern

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

1.082

3,5

1,0

-7,8

+3,1

Produzierendes Gewerbe

6.413

20,5

30,0

+4,7

+5,5

Verarbeitendes Gewerbe

3.376

10,8

22,0

+7,3

+8,2

Bauwirtschaft

1.880

6,0

4,4

+4,9

+3,5

Dienstleistungsbereiche

23.750

76,0

69,0

+0,7

+1,9

Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation

6.327

20,3

19,1

+1,7

+3,3

Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

6.766

21,7

27,5

+1,0

+2,0

10.656

34,1

22,5

-0,0

+0,4

Bruttowertschöpfung insgesamt

31.245

100

100

+1,2

+2,9

Nachrichtlich: Bruttoinlandsprodukt

34.987

+1,3

+ 3,0

Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit; Private Haushalte

ARBEITSPRODUKTIVITÄT Die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und der Erwerbstätigen hat in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten mehr als 20 Jahren gesamtwirtschaftlich betrachtet enorm zugenommen. Der als „Arbeitsproduktivität“ bezeichnete Quotient aus Bruttoinlandsprodukt und Zahl der Erwerbstätigen war 2011 preisbereinigt um +1,9  % höher als 2010 und dort um +1,1 % größer als 2009.

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Die nominale gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität in Mecklenburg-Vorpommern betrug 2011 rund 77  % des deutschen Durchschnitts. Die Arbeitsproduktivität ist in den Wirtschaftsbereichen unterschiedlich hoch, was auf verschiedenartige Betriebsgrößenoder Marktstrukturen zurückzuführen ist. Dies hat Auswirkungen auf die Höhe der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität und die Verdienstmöglichkeiten der Beschäftigten in den jeweiligen Branchen.

Die Arbeitsproduktivität in Mecklenburg-Vorpommern lag 2011 in vielen Wirtschaftsbereichen über dem jeweiligen ostdeutschen Durchschnittswert. Gegenüber den gesamtdeutschen Durchschnittswerten zeigt sich insbesondere, dass die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft ihre führende Stellung innerhalb der deutschen Flächenländer behauptet hat (141,0 % des deutschen Durchschnitts) und für das Verarbeitende Gewerbe im Land noch ein großer Aufholbedarf besteht.

Tabelle 03: Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen 2011 Nominale Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen neue Länder ohne Berlin

MecklenburgVorpommern

Wirtschaftsbereich (WZ 2008)

alte Länder ohne Berlin

Euro

Pos.

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

47.453

2

141,0

118,1

95,7

Produzierendes Gewerbe

45.437

5

66,7

77,0

103,9

Verarbeitendes Gewerbe

44.240

5

62,5

75,2

103,3

Bauwirtschaft

35.015

3

84,3

83,0

104,7

42.055

2

80,5

78,6

103,9

32.094

1

89,5

78,8

104,0

19.846

1

94,1

81,5

102,9

Information, Kommunikation*

47.168

3

64,6

69,9

102,6

Finanz- und Versicherungsdienstleister*

50.741

3

52,8

57,0

103,5

369.055

4

60,1

67,2

113,2

Unternehmensdienstleister*

28.183

4

60,4

62,5

107,1

Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit*

40.409

2

95,5

95,0

101,1

Kunst, Unterhaltung und Erholung; Sonstige Dienstleister, Private Haushalte*

33.359

1

98,0

92,2

100,8

48.014

4

76,8

78,7

103,9

Dienstleistungsbereiche Handel, Verkehr, Gastgewerbe* Gastgewerbe (2009)

Grundstücks- und Wohnungswesen*

Wirtschaft insgesamt (hier: BIP)

Deutschland = 100

* Angaben für 2010

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PERSPEKTIVEN 2012/2013 Die deutsche Wirtschaft hat die Rezession des Jahres 2009 überwunden und profitiert, ungeachtet der Turbulenzen infolge der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern, vom Aufschwung in vielen Regionen der Welt. Dies bestätigen die aktuellen Konjunkturprognosen für Deutschland: • Der Sachverständigenrat Wirtschaft erwartet für 2012 im Bundesdurchschnitt ein Wirtschaftswachstum von +1,6 %. • Im Frühjahrsgutachten 2012 der Wirtschaftsforschungsinstitute wird mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von +0,9 % (2012) und +2,0 % im nächsten Jahr 2013 gerechnet. • Die Bundesregierung sagt in ihrer Frühjahrsprognose 2012 einen verhaltenen, aber stabilen Aufschwung in diesem und dem nächsten Jahr voraus. Für 2012 rechnet die Bundesregierung mit einem Wirtschaftswachstum von +0,7  %. 2013 werde die Wirtschaftsleistung dann um +1,6 % zulegen.

II.2 Beschäftigung und Einkommen ARBEITSMARKT / BESCHÄFTIGUNG

20

Die Arbeitsmarktlage in Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den vergangenen zwei Jahren weiter verbessert. Trotz zurückgehender Arbeitsmarktentlastung durch die Bundesagentur für Arbeit, insbesondere bei den geförderten Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), konnten historische Tiefstände bei der Zahl der Arbeitslosen verzeichnet werden. Die Zahl der Arbeitslosen lag im Juli 2012 bei rund 95.000 und damit um rund 5.100 (-5,1 %) unter dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote lag landesweit bei 11,2 % und damit auf dem tiefsten Stand in einem Juni seit 1991. Die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Mecklenburg-Vorpommern war 2011 durch zwei gegenläufige Trends bestimmt. Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (SvB) zunahm, war bei der marginalen Beschäftigung, insbesondere bei den geförderten Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Da der Rückgang der marginalen Beschäftigung größer war als der Zuwachs an SvB ergab sich im Jahresdurchschnitt ein Rückgang bei der Zahl der Erwerbstätigen um rund 4.700 Personen bzw. -0,6 % (DE: +1,3 %; NBL ohne Berlin: +0,2 %). In Mecklenburg-Vorpommern gingen im Jahresdurchschnitt 2011 somit 728.700 Personen einer Erwerbstätigkeit nach, davon 648.900 als Arbeitnehmer und 79.800 als Selbstständige. Während die Zahl der Arbeitnehmer mit Arbeitsort MecklenburgVorpommern im Jahr 2011 um -0,8 % sank (DE: +1,4 %; NBL ohne Berlin: +0,1 %), stieg die Zahl der Selbstständigen um +1,1 % (DE: +1,3 %; NBL ohne Berlin: +0,9 %). Ihr Anteil an den Erwerbstätigen betrug 2011 10,9 % (Bundesdurchschnitt: 11,1 %; NBL ohne Berlin: 11,3 %).

In den Wirtschaftsbereichen schlug sich diese Entwicklung in unterschiedlichem Maße nieder: • Land- und Forstwirtschaft: Stagnation (-0,0 %), • Produzierendes Gewerbe: Anstieg um +1,7 % bzw. +2.400 Erwerbstätige, • Verarbeitendes Gewerbe: +2,0 % bzw. +1.500 Erwerbstätige, • Baugewerbe: +1,1 % bzw. +600 Erwerbstätige, • Dienstleistungsbereich: Abbau von 7.000 Arbeitsplätzen (-1,2 %), • Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit sowie Private Haushalte: Rückgang -3,7 % bzw. -9.900 Erwerbstätige, vor allem durch den Rückgang an geförderten Arbeitsgelegenheiten, • Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe sowie Information und Kommunikation: Zuwachs um +1,5 % bzw. +2.800 Erwerbstätige, • Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister: Stagnation (+0,0 %). Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1990

Branche:

Verarbeitendes Gewerbe / Kunststoff- und Kautschukindustrie

Produkte/DL: Märkte:

Herstellung und Vertrieb von Flachdichtungen und Dichtungsmaterialien aus allen nichtmetallischen Materialien für alle Branchen der Industrie und eigener Vertrieb technischer Artikel Europa, Skandinavien, Asien Da auf dem vorhandenen Firmengelände kein Platz mehr für Erweiterungsinvestitionen vorhanden ist, wurde der Bau eines zweiten Werkes im Gewerbegebiet der Stadt Ueckermünde, d.h. 25.000 qm mit Lager- und Produktionshalle, Verwaltungs- und Sozialgebäude geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen dafür liegt bei rund 2 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme des zweiten Standortes soll Ende des 3. Quartals 2013 erfolgen. Damit verbunden ist auch die Erhöhung der Beschäftigtenzahl in verschiedenen Bereichen des Unternehmens um etwa 10 Arbeitsplätze. Das Unternehmen wurde in der Vergangenheit bereits mit verschiedenen Preisen und 2012 als Sieger in der Kategorie „Unternehmensentwicklung“ im Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ ausgezeichnet. (Peter und Steffen Ruhnau)

HAFF – Dichtungen GmbH in Ueckermünde www.haff-dichtungen.de

Beschäftigte: 37 und Auszubildende

21

Der größte Teil der Erwerbstätigenzahl entfällt auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die sich weiter positiv entwickelte. Die Beschäftigtenzahl lag im März 2012 nach vorläufigen Angaben bei 516.800 und damit um rund +6.700 (+1,3 %) über dem Vorjahresniveau. Dabei stand dem Zuwachs um +9.100 Stellen (in 10 Branchen) ein Abbau von -2.400 (in 3 Branchen) gegenüber. Zusätzliche Arbeitsplätze entstanden vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.900), im Bereich Handel, Instandhaltung (+1.400), im Verarbeitenden Gewerbe (+700), in der Bauwirtschaft (+1.500) und im Gastgewerbe (+1.000). Bei den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (+1.200, darunter in der Zeitarbeit -400) zeigt sich, dass der Arbeitsplatzzuwachs außerhalb der Zeitarbeit erfolgte, nämlich bei Unternehmen des Grundstück- und Wohnungswesens, bei der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen für Unternehmen sowie bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (z. B. Vermietung von beweglichen Sachen, Reisebüros, Wachdienste, Gebäudebetreuung, Servicecenter). Mithin ist der Anteil von Zeitarbeitnehmern an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 1,8 % in Mecklenburg-Vorpommern deutlich geringer als im deutschen Durchschnitt (2,6 %). Einen Beschäftigungsabbau gab es u.a. in den Bereichen Sonstige Dienstleistungen/Private Haushalte (-100), Bergbau, Energie- und Entsorgungswirtschaft (-100) sowie in der Öffentlichen Verwaltung (-2.200). Der Stellenabbau ist auch auf eine Reduzierung der öffentlich geförderten Beschäftigung mit Sozialversicherungspflicht (z.B. ABM/SAM, Eingliederungszuschüsse) zurückzuführen. Im Durchschnitt der neuen Länder gab es einen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um +1,9 %, deutschlandweit waren es +2,4 %. EINKOMMEN / PRIVATER KONSUM / SPAREN

22

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern betrug 2009 durchschnittlich 15.226 Euro je Einwohner. Damit wurde das Vorjahresniveau um +1,7 % übertroffen und nominal das höchste Niveau seit 1991 erreicht. Im Bundesdurchschnitt ging das verfügbare Einkommen um -0,7 % auf 18.983 Euro je Einwohner zurück. Mit der in 2009 erreichten Angleichung von 80,2  % wurde der Abstand zum Bundesdurchschnitt etwas kleiner (2008: 78,3 %; zum Vergleich 1991: 53,5 %). 2009 betrug das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 25.227 Mio. Euro. An Sozialbeiträgen wurden von den privaten Haushalten 8.279 Mio. Euro und an Einkommen- und Vermögensteuern 2.639 Mio. Euro gezahlt. An den von den privaten Haushalten insgesamt empfangenen monetären Sozialleistungen (10.675 Mio. Euro) hatten die Leistungen für Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe einen Anteil von 18,9 %. Die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer waren 2011 mit 23.061 Euro um 801 Euro (+3,6 %) höher als 2010 und etwa doppelt so hoch wie 1991. Gleichwohl sind sie mit erreichten 78,5 % des deutschen Durchschnitts (Vorjahr: 78,3 %) die bundesweit niedrigsten. Im Durchschnitt der neuen Länder wurden je Arbeitnehmer 23.802 Euro gezahlt,

der Angleichungsgrad war mit 81,1 % des Bundesdurchschnitts nicht wesentlich höher. Höhe und Angleichungsgrad fallen branchenbezogen unterschiedlich aus. Am höchsten waren die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern im Verarbeitenden Gewerbe (25.722 Euro; +4,3 % mehr als 2010), zugleich wurde mit 65,6 % der geringste branchenbezogene Angleichungsstand an den Bundesdurchschnitt erreicht. Niedrige Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter hatten die Arbeitnehmer im Bereich Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei (20.895 Euro; +2,0 % mehr als 2010), der Angleichungsstand an den Bundesdurchschnitt war hier mit 122,0 % bereits überdurchschnittlich. Auch im Gastgewerbe waren die durchschnittlichen Bruttoverdienste mit 13.842 Euro (2010) vergleichsweise gering, aber höher als zum Beispiel in Schleswig-Holstein (13.779 Euro); zugleich wurde mit 100,8 % bereits der bundesdeutsche Durchschnitt erreicht, was darauf hindeutet, dass in dieser Branche an sich bundesweit ein geringes Entgeltniveau typisch ist. Tabelle 04: Bruttolöhne und –gehälter je Arbeitnehmer 2011 Nominale Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen neue Länder ohne Berlin

MecklenburgVorpommern

Wirtschaftsbereich (WZ 2008)

alte Länder ohne Berlin

Euro

Pos.

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

20.895

1

122,0

113,0

93,5

Produzierendes Gewerbe

24.907

5

66,9

72,0

104,6

Verarbeitendes Gewerbe

25.722

5

65,6

69,4

104,2

Bauwirtschaft

21.541

5

75,6

82,5

104,3

22.676

4

84,7

85,4

102,3

Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation

18.669

5

73,1

77,4

103,4

Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen

19.590

3

68,6

70,0

104,5

Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit; Private Haushalte

26.680

2

99,4

98,2

104,3

23.061

5

78,5

81,1

103,1

Dienstleistungsbereiche

Wirtschaft insgesamt

Deutschland = 100

Die privaten Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern gaben 2009 für den privaten Konsum von Waren und Dienstleistungen rund 23,1 Mrd. Euro aus, nominal +1,3  % mehr als 2008 (Bundesdurchschnitt: -0,2  %; neue Länder: +1,6  %). Je Einwohner wurden im Durchschnitt

23

13.919 Euro privat konsumiert, das waren 308 Euro (nominal +2,3  %) mehr als im Vorjahr. Bereinigt um die Erhöhung der Verbraucherpreise stieg der private Konsum je Einwohner real um +1,9 %. Die nominale Zunahme des Konsums korrespondierte mit der des verfügbaren Einkommens (je Einwohner: +1,7 %), und war vom wirtschaftlichen Rückgang im Jahr 2009 (nominales BIP je Einwohner: -0,5 %) abgekoppelt. Dessen ungeachtet erreichte der private Konsum je Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern 2009 80,8 % des Bundesdurchschnitts (2008: 79,1 %; 1991: 56,4 %). Der nicht konsumierte Teil der verfügbaren Einkommen steht den privaten Haushalten für das Sparen zur Verfügung. Die Sparquote ging um -0,5 Punkte auf 9,5 % zurück (1991: 7,2 %) – tendenziell steigt die Sparneigung (bzw. die Sparmöglichkeit) mit dem Einkommen. Im Durchschnitt der neuen Länder betrug die Sparquote 10,0  % und im Bundesdurchschnitt 11,1 %. Zurückgelegt wurden 2009 in Mecklenburg-Vorpommern je Einwohner durchschnittlich 1.460 Euro (-44 Euro weniger als 2008). Im Durchschnitt der neuen Länder betrug das persönliche Sparen je Einwohner 1.590 Euro (-77 Euro weniger als 2008) und im Bundesdurchschnitt 2.159 Euro (-124 Euro).

II.3 Wirtschaftsbereiche VERARBEITENDES GEWERBE Die 299 Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern erzielten 2011 einen Gesamtumsatz von 11,1 Mrd. Euro, das sind +10,6  % mehr als 2010, als der Berichtskreis 282 Betriebe umfasste (2010: +2,9  % gegenüber 2009 mit 295 Betrieben). Insbesondere außerhalb des Schiffbaus konnten die durch die Wirtschaftskrise der Vorjahre bedingten Einbußen wettgemacht werden. In den neuen Ländern (einschließlich Berlin) betrug der Zuwachs +11,3 % (2010: +11,7 %) und im deutschen Durchschnitt +10,9 % (2010: +14,5 %).

24

Den größten Anteil am Umsatzzuwachs im Jahr 2011 hatten • die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ-Nummer 10, +8,2 %), • die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ-Nummer 29, +44 %), • der Maschinenbau (WZ-Nummer 28, +14 %) sowie • die Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ-Nummer 20, +21 %). Bei der Ernährungsindustrie als der größten Industriebranche in Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich ein differenziertes Bild: Während in den Segmenten Fischverarbeitung (+14 %), Getränkeherstellung (+15 %) und Sonstige Nahrungsmittel (Süßwaren, Kaffeespezialitäten, Tiefkühlpizza u.a.m., +25 %) deutliche Umsatzzuwächse erreicht werden konnten, gingen die Umsätze in der Herstellung von Back- und Teigwaren (-31 %) sowie in der Obst- und Gemüseverarbeitung (-22  %) deutlich zurück oder lagen wie bei Schlachten/Fleischverarbeitung (+1 %) nur knapp über dem Vorjahreswert.

Tabelle 05: Die größten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 Gesamtumsatz Mio. Euro

Anteil an Insgesamt %

11.139

100,0

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, Getränkeherstellung

4.154

37,3

Darunter: Milchverarbeitung

1.116

10,0

Wirtschaftszweig Verarbeitendes Gewerbe insgesamt



Schlachten und Fleischverarbeitung

935

8,4



Sonstige Nahrungsmittel

666

6,0

1.324

11,9

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

821

7,4

Herstellung von Holzwaren (ohne Möbel)

804

7,2

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

584

5,2

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

580

5,2

Sonstiger Fahrzeugbau (insbesondere Schiff- und Bootsbau)

546

4,9

Herstellung von Metallerzeugnissen

478

4,3

Maschinenbau

Mehr als 80 % der Umsätze konzentrierten sich in Mecklenburg-Vorpommern auf 8 von 20 Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. Nach der Ernährungsindustrie ist der Maschinenbau, der vor allem von der hohen Nachfrage nach Windkraftanlagen profitierte, weiterhin die Nummer 2 unter den Industriebranchen in Mecklenburg-Vorpommern. An dritter Stelle folgt die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, z.  B. Düngemittel und Pharmaerzeugnisse, an vierter die Herstellung von Holzwaren, z. B. Span- und Faserplatten und Fenster, während der Sonstige Fahrzeugbau, insbesondere Schiff- und Bootsbau, auf Position 7 abfiel. Neu vertreten im Ranking der in MecklenburgVorpommern vorherrschenden Industriebranchen sind die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen. BAUWIRTSCHAFT Für alle Betriebe im Bauhauptgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern hochgerechnet waren 2011 der baugewerbliche Umsatz (1.855 Mio. Euro) um +15,1  % und die Beschäftigung um +1,8 % höher als im Vorjahr. Bei den größeren Betrieben (mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) lagen baugewerblicher Umsatz um +14,0 % und Beschäftigung um +4,3 % über dem Vorjahresniveau. Insbesondere der Wohnungsbau (+16,2 %) und der Wirtschaftsbau (+18,6 %) trugen deutlich zur Umsatzbelebung bei. Die Beschäftigungslage in den Betrieben war stabil.

25

Abb. 01: Struktur des Bauhauptgewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 Anteil der Bauarten am baugewerblichen Umsatz 2011 in % 9% 9% Wohnungsbau

34 % 15 %

Wirtschaftsbau Straßenbau Sonstiger öffentlicher Tiefbau Öffentlicher Hochbau

33 %

Die baugewerblichen Umsätze im Ausbaugewerbe stiegen 2011 zum vierten Mal in Folge und erreichten einen Zuwachs um +9,4 %. Die Beschäftigung nahm um +0,6 % zu. Insgesamt realisierten die Betriebe (mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) einen baugewerblichen Umsatz von 595,1 Mio. Euro. Abb. 02: Struktur des Ausbaugewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 Anteil der Bauarten am baugewerblichen Umsatz 2011 in % 8% 8%

Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungsund Klimainstallation 11 %

48 %

Elektroinstallation Sonstiges Ausbaugewerbe Malerei und Glaserei

25 %

26

Fußboden-, Fliesen- und Plattenlegerei, Tapeziererei

HANDWERK Die zulassungspflichtigen Handwerksunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten 2011 nach vorläufigen Angaben einen Zuwachs der Umsätze um +6,9 % gegenüber dem Vorjahr. Damit lagen sie um +7,2 % über dem Niveau von 2009. Die Umsätze waren 2011 in fünf der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks höher als 2010. Den stärksten Umsatzanstieg erzielten das Bauhauptgewerbe (u.  a. Maurer, Zimmerer und Dachdecker) mit +12,6 % und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (u. a. Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Informationstechniker und Landmaschinenmechaniker) mit +7,7  %. Auch das Ausbaugewerbe (u. a. Maler, Klempner, Elektriker) profitierte mit +6,8 % vom konjunkturellen Aufschwung, der im Zuge der sukzessiv wirkenden Konjunkturprogramme des Bundes und des Landes einsetzte. Das Kraftfahrzeuggewerbe erreichte einen Umsatzanstieg von +4,9 % und das Lebensmittelgewerbe von +0,7 %. Bei den Handwerken für den privaten Bedarf (u. a. Steinmetze und Friseure) sowie im Gesundheitshandwerk (u. a. Augenoptiker, Zahntechniker und Orthopädietechniker) gingen die Umsätze um -2,1 % sowie -1,2 % zurück. In diesen Gewerbezweigen waren 2011 +0,9 % mehr Personen tätig als im Vorjahr und -1,9 % weniger als 2009. Eine besonders positive Beschäftigungsentwicklung wurde gegenüber 2009 bei den Zimmerern (+7,8 %) und Klempnern/Installateuren und Heizungsbauern (+2,2 %) erreicht, während bei den Stukkateuren (-21,1 %), Orthopädietechnikern (-11,7 %), Bäckern (-9,8 %) und Friseuren (-7,1 %) die Beschäftigung deutlich abnahm.

EINZELHANDEL Im Einzelhandel, ohne Kraftfahrzeughandel aber einschließlich Tankstellen, war der Umsatz 2011 preisbereinigt um -6,6  % geringer als im Vorjahr, darunter im Einzelhandel mit Lebensmitteln um -3,1 % und mit Nicht-Lebensmitteln um -6,2 %. Die Anzahl der Beschäftigten lag um -4,4 % unter dem Vorjahresniveau.

27

TOURISMUS Bei den Gästeankünften in Mecklenburg-Vorpommern war 2011 gegenüber 2010 ein Zuwachs um +2,2 % auf 6,81 Mio. zu verzeichnen. Die Zahl der Gästeübernachtungen verringerte sich leicht um -0,2  % auf 27,62 Mio. Personen. Im gesamten Jahr 2011 wurden trotz des regnerischen Wetters im Juli und August insgesamt nur rund 48.000 Übernachtungen weniger als im Jahr 2010 realisiert. Die Verluste der beiden Sommermonate konnten durch die sehr guten Ergebnisse des ersten Halbjahres 2011 und eine gestiegene Nachfrage in den Monaten Oktober, November und Dezember nahezu ausgeglichen werden. Der Rückgang bei Übernachtungen war bei den ausländischen Gästen besonders deutlich, während bei den inländischen Gästen die Ankünfte um +2,4 % stiegen und die Übernachtungszahlen auf gleichem Niveau wie 2010 lagen. In den einzelnen Reisezielgebieten in Mecklenburg-Vorpommern verlief die Entwicklung 2011 bei den Gästeübernachtungen unterschiedlich: • Westmecklenburg (1,45 Mio.) +3,2 %, • Mecklenburgische Ostseeküste (7,11 Mio.) +1,0 %, • Rügen/Hiddensee (6,12 Mio.) -0,1 %, • Mecklenburgische Schweiz und Seenplatte (4,34 Mio.) -0,6 %, • Vorpommern (8,6 Mio.) -1,6 %.

Abb. 03: Gästeübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern 2001-2011

30 25 20 15 23,0

24,5

25,9

24,4

24,5

24,8

26,3

27,5

28,4

27,7

27,6

10 5 0

28

2001 2002

2003 2004 2005

2006

2007 2008

Gästeübernachtungen in Mio.

2009 2010

2011

Abb. 04: Entwicklung der Gästeübernachtungen 2011 der TOP 7 in Deutschland

Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Hessen Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein

81,0 4,0 45,6 4,8 44,2 5,1 39,4 2,5 29,0 3,1 27,6 -0,2 24,5 0,2

-20 Gästeübernachtungen in Mio.

0

20

40

60

80

100

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

Die Aufenthaltsdauer lag 2011 wie schon 2009 bei durchschnittlich 4,1 Tagen (2010: 4,2 Tage). Der aktuelle Rekord im Mecklenburg-Vorpommern-Tourismus von 28,4 Mio. Übernachtungen und 6,9 Mio. Ankünften wurde 2009 erzielt, als u. a. die Bundesgartenschau in Schwerin stattfand. Der Umsatz im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns war preisbereinigt um +0,3  % größer als 2010 (Gastronomie +1,6 %, Beherbergung -0,4 %). Die Anzahl der Beschäftigten lag 2011 um +2,6 % über dem Vorjahresniveau (Gastronomie +1,6 %, Beherbergung +3,4 %).

AUSSENHANDEL Die Ausfuhren der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern über die deutsche Außengrenze (Exporte) konnten sich nach dem Rückgang infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise spürbar erholen und erreichten 2010 mit 6,03 Mrd. Euro (+22,1 % gegenüber dem Vorjahr) und 2011 mit 7,20 Mrd. Euro (+19,3 %) neue Bestmarken. Bei Gütern der Ernährungswirtschaft (agrarische und weiterverarbeitete Produkte) wurde 2011 ein Ausfuhrvolumen von rund 2 Mrd. Euro (+4,3 %) erreicht. Die Ausfuhr der gewerblichen Wirtschaft (nicht-agrarische Produkte) erreichte ein Volumen von 5,1 Mrd. Euro (+24,8 %), was einem Anteil von 71,1 % an den Ausfuhren insgesamt entspricht.

29

Die Bedeutung der Warenexporte für die Wirtschaftsentwicklung des Landes nimmt kontinuierlich zu, gleichwohl besteht weiterhin Aufholbedarf. Betrug der Umfang der Warenexporte in Relation zum Bruttoinlandsprodukt 1993 6,9 % und 1999 4,9 %, so stieg er bis 2008 auf 16,7 % an und lag 2011 bei etwa 19,4 % (Bundesdurchschnitt: 41,2 %). Die wichtigsten Ausfuhrmärkte der heimischen Wirtschaft liegen in Europa. 74 % aller Warenexporte aus Mecklenburg-Vorpommern gingen 2011 in Länder des Heimatkontinents, darunter 37,9 %-Punkte in die 9 Länder des Ostseeraumes, 54,8 %-Punkte in die 26 Partnerländer der Europäischen Union und 26,0 %-Punkte in die 16 Länder des Euro-Währungsgebietes. Mit Anteilen von 13,4 % bzw. jeweils 6,0 % folgten mit deutlichem Abstand Asien bzw. Amerika und Afrika. Australien/Ozeanien mit 0,5 % spielte bei den Exporteuren eine unwesentliche Rolle. Die Exporte in die 26 Partnerländer der EU stiegen 2011 um +14,5 % auf 3,9 Mrd. Euro an. Den größten Beitrag zur Aufwärtsbewegung leisteten die Ausfuhren nach Schweden (+36,9 %), Polen (+45,8 %), Finnland (+118,1 %) und in die Niederlande (+32,3 %). Die positive Dynamik wurde durch geringere Ausfuhren nach Dänemark (-13,1 %), Italien (-12,7 %), Frankreich (-9,4 %) und Belgien (-18,4 %) geschmälert.

Abb. 05: Die wichtigsten Exportzielländer 2011 der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern 6,3 % 10,2 %

5,2 % 5,0 % 4,7 %

11,8 %

4,6 % 3,9 % 3,2 %

36,2 %

30

3,1 % 3,0 % 3,0 %

Russische Förderation

Italien

Schweden

USA

Polen

Saudi-Arabien

Frankreich

China

Vereinigtes Königreich

Türkei

Dänemark

Übrige Länder

Niederlande

Die bedeutendsten Ausfuhrgüter der Exportbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern waren 2011 Rohre aus Eisen oder Stahl mit 1,2 Mrd. Euro (+192 %), Weizen und Gerste mit 888 Mio. Euro (+1,4 %), Eisen-, Blech- und Metallwaren mit 359 Mio. Euro (+28,3 %), Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung mit 307 Mio. Euro (+18,0 %), Düngemittel mit 305 Mio. Euro (+64,9 %) sowie Hebezeuge und Fördermittel mit 254 Mio. Euro (+26,6 %).

Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV - Dein Land, deine Chance“ Berufsaussichten in MV werden wieder besser eingeschätzt Fachkräftekampagne hilft bei der Berufsorientierung

Die Berufsaussichten, Zukunftsperspektiven, Arbeitsplatzattraktivität und Karrieremöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern werden wieder besser eingeschätzt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsministeriums hervor. Im Rahmen der Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV - Dein Land, deine Chance” (www.durchstarten-in-mv.de) wurden im Oktober 2011 insgesamt 580 Schüler, 168 Lehrer sowie 249 Eltern zu den beruflichen Perspektiven im Land befragt. „Im Vergleich zu 2009 ist ein Umdenken zu erkennen, zu dem sicherlich auch die Fachkräftekampagne beigetragen hat. Diese positiven Änderungen in den Einstellungen und Meinungen helfen den Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. Denn bei der Berufswahl richtet sich der Blick verstärkt auf heimische Unternehmen, statt gleich in die Ferne zu schweifen”, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Bereits vor dem Start der Fachkräftekampagne im Oktober 2009 hatte das in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Marktforschungsinstitut Statistik-Consult eine repräsentative Umfrage an den Schulen des Landes durchgeführt. Die zweite Befragung liefert nun ein vergleichendes Stimmungsbild, wie sich die Einschätzung der Schüler, Lehrer und Eltern in den vergangenen zwei Jahren entwickelt hat.

Orientierung und Motivation Nach zwei Jahren ist 38,1 Prozent der befragten Schüler die Kampagne bekannt. Vor allem die Hauptzielgruppe, die Regionalschüler (40,5 %) konnten etwas mit der Informationsoffensive des Landes anfangen (Gymnasiasten: 36,2 %). Die Kampagne hat die Schüler vor allem durch die Schule, durch das Surfen im Internet oder Plakataktionen erreicht. Insbesondere von den Regionalschülern wurde die Kampagne bei der Suche nach einem Arbeits- und Ausbildungsplatz als hilfreich bewertet (38,5 %). Etwa ein Drittel der Schüler, Lehrer und Eltern empfinden Beispielgeschichten anderer junger Menschen mit interessanten Ausbildungsund Arbeitsplätzen im Land als motivierend, in Mecklenburg-Vorpommern nach beruflichen Möglichkeiten zu suchen. „Es gibt nach wie vor ein hohes Informationsbedürfnis der Schüler für die Berufswahl”, sagte Harry Glawe. „Wir wollen um jeden jungen Menschen kämpfen, sich hier eine Zukunft aufzubauen. Die Perspektiven und Möglichkeiten, die es im Land inzwischen gibt, müssen wir weiter aufzeigen. Das ist das Kernanliegen, welches wir mit Hochdruck und neuen Ideen weiter vorantreiben wollen.”

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Zuversichtlichkeit nimmt zu Regionalschüler schätzen ihre Berufsaussichten häufiger besser ein als vor zwei Jahren. Eine besonders deutliche positive Veränderung ist bei den Berufschancen im Land festzustellen. 2011 bewerteten sie ihre Berufsaussichten in MV sogar häufiger mit gut als ihre überregionalen Perspektiven (um 4,2 %-Punkte). Auch die Eltern (41,2 %, 2009: 33,8 %) und Lehrer (34 %, 2009: 18 %) sehen 2011 für ihre Kinder und Schüler bessere Berufsaussichten im Land als zwei Jahre zuvor. Deutlich weniger Regionalschüler (42,3 %) haben sich 2011 um Ausbildungsplätze in anderen Bundesländern beworben als vor zwei Jahren (50,8 %). 88,1 Prozent haben sich im eigenen Land beworben, in etwa so viele wie 2009 (87,9 %). Arbeitsplatzattraktivität, Zukunftsperspektive, berufliche Aufstiegschancen und Arbeitsplatzsicherheit werden von den zukünftigen Schulabsolventen 2011 durchgängig besser eingeschätzt als 2009. Lediglich die Situation bei den Gehältern und Löhnen wird bei den Regionalschülern schlechter bewertet (-8,3 %). Im Vergleich 2009 und 2011 gibt es einen leichten Rückgang des Anteils der Gymnasiasten, die aus MV fortziehen wollen. Demgegenüber zeigten sich bei den Regionalschülern mehr Wanderungswillige, aber auch ein gestiegener Anteil derer, die nicht vorhaben, das Bundesland zu verlassen. Bei den möglichen Wegzugsgründen ging insbesondere die Befürchtung, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen, sichtbar zurück (Gymnasiasten von 71,6 % auf 59,6 %, Regionalschüler von 72,5 % auf 65,3 %). „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber – wie die Umfrage auch zeigt - noch nicht am Ziel. Dies ist zugleich Ansporn: wir müssen weiter machen und informieren. Die Fachkräfteknappheit ist in einigen Bereichen allgegenwärtig. Dieses Problem anzugehen, ist eine der größten Herausforderungen des Landes”, unterstrich Glawe. Aus der Ausbildungsplatzkrise der früheren Jahre ist ein deutliches Bewerberdefizit ent-standen. Die Zahl der momentan offenen Berufsausbildungsstellen von 4.333 übersteigt deutlich die Nachfrage (2.537) derer, die noch einen Platz suchen. Rein rechnerisch entfallen 1,7 Angebote auf einen derzeit noch unversorgten Bewerber. Insgesamt stehen sogar 11.107 gemeldeten Stellen 8.171 Bewerbern gegenüber (Bundesagentur für Arbeit, Stand Ende Juli 2012).

Kampagne wird fortgesetzt

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Über Jahrzehnte geprägte Meinungen über die Berufschancen lassen sich nur langsam durch stetes Aufzeigen von Möglichkeiten, Perspektiven und Erfolgsgeschichten ändern. Wirtschaftsminister Harry Glawe kündigte deshalb an, gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Landes die Fachkräftekampagne fortzuführen, um an den erfolgreich eingeleiteten Umdenkprozess anzuknüpfen. „Unsere Aktivitäten zielen darauf, die ganze Familie vom Jugendlichen bis zu den Großeltern anzusprechen und zu erreichen. Unsere Botschaft ist: Es gibt attraktive Möglichkeiten, die sich auftun – nun gilt es diese auch besser zu nutzen.”

Durchstarten in MV – weil für mich Service hier Zukunft hat.

Durchstarten wie Anne Römer (22). Sie ist als Restaurantfachfrau deutsche Jugendmeisterin geworden, hat gerade ihre zweite Lehre als 33 Hotelfachfrau im Palace Hotel im Seebad Zinnowitz beendet und wurde im Frühling 2012 mit dem „Azubi Award“ als beste Auszubildende in der Hotelbranche Mecklenburg-Vorpommerns ausgezeichnet. Lust auf Karriere? www.durchstarten-in-mv.de

Eine Fachkräfteinitiative von Europäische Union Europäischer Sozialfonds

Große Resonanz auf Fachkräftekampagne Das Interesse an einer beruflichen Perspektive im Land steigt. Dies zeigt die große Resonanz der Kampagne im Internet mit mehr als 155.000 Besuchern seit Ende 2009 und über 1.030 Unternehmen im Azubi-Atlas. „Das inzwischen präsente Thema der Fachkräftesicherung führt dazu, dass die Jugendlichen ihre persönliche Bedeutung für die Zukunft des Landes stärker wahrnehmen. Diese Erfahrung wollen wir gezielt mit Informationsangeboten unterstützen”, sagte Glawe. „Wer Ausbildungsplätze passend besetzen will, braucht Initiativen, Ideen, attraktive Angebote, ein gutes Betriebsklima und nicht zuletzt eine konkurrenzfähige Vergütung”, appellierte der Minister nochmals mit Nachdruck an die Unternehmen. Die Schulaktion wurde mit einem zweiten Berater verstärkt. Bislang wurden 167 Schulen besucht und rund 6.100 Schüler über die Fachkräftekampagne informiert. Der persönliche Draht wird über die so genannten “Sandwich”-Männer und -Frauen erreicht. Auf Berufsmessen, Ausbildungsveranstaltungen aller Art und in Innenstädten suchen die extra geschulten Promoter in auffälligen Kampagnenkostümen und mit iPads ausgestattet den Dialog mit Jugendlichen. Auf der Internetseite werden neue authentische Gesichter des Landes in Porträts und Videos vorgestellt. Das Angebot im Internet vom Azubis-Atlas bis zu den sozialen Netzwerken wurde weiter ausgebaut. Auf Initiative des Wirtschaftsministeriums und der Industrie- und Handelskammern (IHK) des Landes macht die Fachkräftekampagne vor allem künftige Schulabgänger auf die Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Land aufmerksam. Die Kampagne wird unterstützt aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Weitere Informationen zur Kampagne unter: http://www.durchstarten-in-mv.de

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Wirtschaftsminister Harry Glawe (rechts) und IHK-Präsident Hans Thon Glawe bei der Präsentation der neuen Kampagnegesichter von „Durchstarten in MV”

III. Wirtschaftspolitik für mehr Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen III.1 Standortpolitik Die Ansiedlung zukunftsfähiger Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern schafft zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung und stärkt die wirtschaftliche Basis des Landes. Mit der Standortoffensive Mecklenburg-Vorpommern werden ansiedlungsinteressierte Unternehmen gezielt angesprochen und der Standort Mecklenburg-Vorpommern national und international in das Bewusstsein potenzieller Investoren gerückt. Dies beinhaltet bewährte wie neue innovative Instrumente der Investorenansprache. Wichtige Partner der Standortoffensive sind neben dem Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (IIMV) als Wirtschaftsfördergesellschaft des Landes, die regionalen Wirtschaftsfördereinrichtungen der Landkreise und kreisfreien Städte sowie die Projektgruppe Landesmarketing. Vor-Ort-Präsentation des Investitionsstandortes Mecklenburg-Vorpommern Unternehmen und Unternehmensberatungen werden „vor Ort“ angesprochen und über den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern informiert. Nach dem erfolgreichen zweiten Treffen 2011 fand am 23.02.2012 der 3. Windenergieabend unter dem Titel „Wind Energy – Vernetzung von Nord-Süd für mehr regionale Wertschöpfung“ in Stuttgart zur Bündelung der Potenziale der Windenergiebranche und Intensivierung des Austausches von Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern mit süddeutschen Unternehmen statt. Gemeinsam mit der bundesdeutschen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade and Invest wurden österreichische Unternehmen zu einer Veranstaltung nach MecklenburgVorpommern eingeladen. Neben Informationen zum Standort Mecklenburg-Vorpommern erhielten die angereisten Unternehmer auch Einblicke in Unternehmen von österreichischen Landsleuten, die bereits in Mecklenburg-Vorpommern Niederlassungen haben, und konnten sich dadurch unmittelbar über die Standortvorteile informieren. Weiterer Ausbau der Internetpräsentationen Der Präsentation des Wirtschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern im Internet kommt infolge der globalen Vernetzung eine zunehmende Bedeutung bei der Gewinnung von Investoren zu. Die weitere Verbesserung der bestehenden Portale ist daher entscheidend für eine erfolgreiche Erstansprache von ansiedlungsinteressierten Unternehmen. Die regionalen Wirtschaftsfördereinrichtungen sollen zudem bei der Verbesserung ihrer Wirtschaftsförderportale, insbesondere im Zuge der Umstrukturierungen nach der Kreisgebietsreform, unterstützt werden.

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UNSER TIPP Entdecken Sie entscheidungsrelevante Standortinformationen über MecklenburgVorpommern auf der Internetseite www.investorenportal-mv.de und Gewerbeflächen auf www.investguide-mv.de.

Frühkoordinierung von Ansiedlungsvorhaben Es gibt eine interministerielle Arbeitsgruppe zur verwaltungsinternen Frühkoordinierung von Ansiedlungsvorhaben. Sie dient der schnellen Umsetzung von Ansiedlungsprojekten. Sie hat die Aufgabe, auftretende Probleme im Zusammenhang mit der Realisierung von Investitionen kurzfristig zu lösen. Dieses Instrument hat sich z. B. bei der Ansiedlung von Nestlé in Schwerin bewährt und wird fortgesetzt. Einsatz von Wirtschaftsbotschaftern Mittlerweile haben sich 61 „Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommern“ bereit erklärt, den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern über ihre persönlichen Kontakte zu Entscheidungsträgern in der nationalen und internationalen Wirtschaft ins Gespräch zu bringen. „Wirtschaftsbotschafter“ sind Persönlichkeiten – Frauen und Männer – aus der Wirtschaft, die durch den Wirtschaftsminister ernannt werden und die aus Überzeugung für die Region werben. Das Projekt „Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommern“ ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus mit der IIMV. Die Wirtschaftsbotschafter haben seit Beginn des Projektes 2009 bereits mehrere Kontakte zu potenziellen Investoren vermittelt, haben auf Messen mit der IIMV für das Land geworben oder wurden im Rahmen von Ansiedlungsgesprächen gezielt als glaubwürdige Fürsprecher eingesetzt. Der Einsatz von Wirtschaftsbotschaftern als Türöffner und Standortwerber soll noch ausgeweitet werden.

Entwicklung hafennaher Industrieflächen

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Die Nachfrage nach hafennahen Ansiedlungsflächen ist weiterhin hoch, gerade für Unternehmen, die schwere oder großvolumige Produkte verschiffen wollen, so z.B. Windkraftanlagenhersteller. Die weitere Erschließung von hafennahen Industrieflächen u. a. in Wismar, Rostock, Stralsund und Sassnitz-Mukran ist daher von großer Bedeutung im Rahmen der Standortoffensive Mecklenburg-Vorpommern.

Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Märkte:

1990

Branche:

Automobilzulieferindustrie

Beschäftigte:

655 und 75 Auszubildende

Produktion von motorunabhängigen Heizungssystemen, Standheizungen und Zuheizungen sowie Standkühlungen in den Segmenten Erstausrüstung und Nachrüstung/Handel weltweit

Das Unternehmen gehört zur Webasto Gruppe mit Sitz in Stockdorf (Bayern). Seit 22 Jahren stellt Webasto in Neubrandenburg im weltweit größten Produktionsstandort für kraftstoffbetriebene Standheizungen und Zuheizer Thermosysteme für PKW, Nutz- und Spezialfahrzeuge sowie Boote und Campingfahrzeuge her. Die hohe Produktqualität und –funktionalität von Webasto Thermosysteme wurde vielfach als „Beste Marke“ für Nutz- und Spezialfahrzeuge sowie „Best Brand“ für Personenwagen bewertet. Seit 1990 wurden mehr als 80 Millionen Euro in den Produktionsstandort Neubrandenburg investiert und bis 2014 sind zusätzliche ca. 20 Mio. Euro in Planung. Neben Investitionen in moderne Fertigungs-, Montage- und Entwicklungseinrichtungen sowie logistische Systeme für die weltweite Kundenversorgung wurden am Standort Neubrandenburg auch moderne Sozialeinrichtungen und ein Betriebsrestaurant errichtet. Das hohe soziale Engagement des Unternehmens und die hohe Mitarbeiterbindung kommen u.a. in Auszeichnungen als „TOP Arbeitgeber Deutschland“ und „Deutschlands BESTE Arbeitgeber“ zum Ausdruck. Auf dem Weg der nachhaltigen Standortentwicklung setzt Webasto seit vielen Jahren auf die stetige Entwicklung und Sicherung einer hohen fachlichen Qualifikation und Flexibilität der Mitarbeiter. Mit der Ausbildungsstrategie „Wolke 7“ (Wolke 7 steht für Webasto Offensive für die Lehrlingsausbildung: Kompetent, Effizient und über 7 Prozent) sichert Webasto auch in Neubrandenburg die Fachkräfte der Zukunft. Die aktuelle Ausbildungsquote liegt bei ca. 10 Prozent . (Dr. Wolfgang Keplinger; Dr. Andreas Dikow; Geschäftsführer)

Webasto Neubrandenburg GmbH in Neubrandenburg www.webasto.de

Produkte/DL:

Gründung:

Ausbau der Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg Der Landkreis Nordwestmecklenburg und das Gebiet des ehemaligen Landkreises Ludwigslust wurden zum 01.05.2012 als Vollmitglieder in die Metropolregion Hamburg aufgenommen. Die westlichen Landesteile profitieren einerseits nun noch stärker von der

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wirtschaftlichen Dynamik und der international höheren Aufmerksamkeit der Metropolregion Hamburg. Andererseits bieten sie der Metropolregion hervorragende Möglichkeiten für die Ansiedelung flächenintensiver Betriebe insbesondere in den Schwerpunktfeldern Logistik/Hafenwirtschaft, Luftfahrt, Life Science, Energie sowie Wissenschaft/Forschung. Sie bieten Wachstumspotenziale für die Metropolregion und ermöglichen damit Arbeitsplätze für den eigenen Landkreis. Durchführung von Branchen-Summits Die Branchenkonferenzen haben bereits Tradition. Sie bieten ansiedlungsinteressierten Unternehmen den Einblick in die Potenziale des Landes, finden überregionale Aufmerksamkeit und haben sich als wichtiges Instrument der Branchen-Vernetzung herausgebildet. Beispiele dafür sind der BPO Summit für die Service-Center-Branche und der Branchentag Ernährungswirtschaft, der gemeinsam mit dem Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. ausgerichtet wird.

III.2 Investitionsförderung für die gewerbliche Wirtschaft, Infrastrukturförderung Unternehmen brauchen Kapital, um investieren, wachsen und Arbeitsplätze schaffen zu können. Die Wirtschaftsförderung bietet Unterstützung durch Investitionszulagen und Investitionszuschüsse, geförderte Darlehen und Beteiligungen sowie Risikoabsicherungen. Insbesondere die Investitionsförderung hilft dabei, die Wettbewerbsfähigkeit der bestehenden Unternehmen zu stärken und Unternehmensansiedlungen zu unterstützen. Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur

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Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) ist in Artikel 91a Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) verankert. Sie ist das zentrale Instrument der Regionalförderung zur Unterstützung strukturschwacher Regionen. Aufgabe der GRW ist es, Entwicklungsunterschiede abzubauen, um das grundgesetzliche Ziel der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet (Art. 72 Absatz 2 GG) zu erreichen. Die Mittel der GRW werden je zur Hälfte vom Bund und vom Land zur Verfügung gestellt. Mit der GRW werden gewerbliche Investitionsvorhaben und Investitionen in die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur gefördert. Seit 1990 wurde mit einem Fördervolumen von rund 6,7 Mrd. Euro ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 22 Mrd. Euro angeschoben. Dadurch konnten circa 94.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Darüber hinaus werden in Mecklenburg-Vorpommern Fördergelder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die GRW verwendet. Im Jahr 2009 wurden im Rahmen des Entwicklungsprogramms die Mittel der Gemeinschaftsaufgabe durch Gelder aus dem

Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) aufgestockt. Zusätzlich ist zum 01.01.2009 ein Sonderprogramm der GRW zur Konjunkturunterstützung in Kraft getreten, welches bis Ende 2011 Gültigkeit hatte. Die Landesregierung wird sich weiterhin mit den anderen ostdeutschen Ländern dafür einsetzen, dass die Förderung aus der GRW auf hohem Niveau entsprechend den Zielen und den Zusagen des Solidarpakts II erfolgen kann. Die GRW muss auch künftig ihren Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in den neuen Ländern leisten, denn der wirtschaftliche Aufholprozess Ostdeutschlands ist noch nicht abgeschlossen. Fortführung der Investitionszulage Investitionszulagen können erfolgen für betriebliche Investitionen des verarbeitenden Gewerbes sowie für bestimmte produktionsnahe Dienstleistungen und – für MecklenburgVorpommern von besonderer Bedeutung – das Beherbergungsgewerbe. Erforderlich ist die Fortführung der Investitionszulage als zweites Standbein der Investitionsförderung in Ostdeutschland; das Investitionszulagengesetz wurde bis Ende 2013 verlängert. Bewilligungsvolumen Vorrangiges Ziel der Wirtschaftsförderung ist es, Unternehmen zu ermöglichen, wettbewerbsfähige Arbeits- und Ausbildungsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt bereitzustellen. Dafür stand dem Land 2011 ein Bewilligungsvolumen von etwa 193 Mio. Euro aus der GRW, dem EFRE und dem ELER zur Verfügung. Hinzu kommen ca. 60 Mio. Euro Investitionszulage. In der nächsten EU-Strukturfondsperiode 2014–2020 werden dem Land deutlich weniger Mittel für die Wirtschaftsförderung zur Verfügung stehen als in der Förderperiode 2007-2013. Das Antragsvolumen für Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern übersteigt schon seit längerem deutlich das zur Verfügung stehende Mittelvolumen. Die geringere Mittelausstattung erfordert zwingend einen sparsameren Einsatz der Gelder orientiert an der Anreizwirkung von Förderung. Dieser Ansatz geht nicht zu Lasten der Konkurrenzfähigkeit im nationalen und internationalen Standortwettbewerb, da die Anreizwirkung der Förderung für Ansiedlungsvorhaben besonders hoch ist. Regionales Förderprogramm / Neuausrichtung der Förderung Mit dem Regionalen Förderprogramm Mecklenburg-Vorpommern 2008 wurde ein landesspezifischer Rahmen für die Umsetzung der Investitionsförderung geschaffen. Das Förderprogramm hatte sich bewährt und wurde bis Ende 2011 beibehalten. Ab 2012 erfolgt die Förderung aus der GRW auf der Grundlage von Richtlinien; hierzu war die Vorschriftenlage an die Weiterentwicklung der Förderpraxis seit Inkrafttreten des Regionalen Förderprogramms anzupassen.

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

2005

Branche:

Verarbeitendes Gewerbe , Hochtechnologie Beschäftigte: 25 Produkte/DL:

Märkte:

Konstruktion, Produktion und Innovation von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen vorwiegend aus Kohle- und Glasfaser, Konzeption von Systemlösungen, FuE im Bereich Leichtbau, Serienfertigung und Prototypenbau Europa, Russland, USA

luratec AG in Rostock www.luratec.com

Die luratec AG ist ein Unternehmen der Luft-, Raumfahrtund Verteidigungsindustrie mit Hauptsitz in Rostock. Auf einem 8.500 qm großen Grundstück wurde 2011 eine Halle mit 1.500 qm Produktionsfläche sowie ein angegliederter Bürokomplex mit 400 qm Fläche errichtet. Ziel der Investition von über 1,5 Millionen Euro ist die Schaffung weiterer Arbeitsplätze und hochwertiger Räumlichkeiten für die Aufträge der nationalen und internationalen Geschäftspartner. Die Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung verfügt über vollausgestattete moderne Workstations, mit denen sämtliche Konstruktionsaufgaben und Spezialaufträge ausgeführt werden können. Bereits im Jahr 2009 wurde in die Inbetriebnahme eines neuen Autoklaven investiert. Mit dem Neubau wurden die aktuellen Produktionsabläufe optimiert und zugleich die Weichen für die weitere erfolgreiche Entwicklung gestellt. „Unsere Investition ist ein klares Bekenntnis zu Mecklenburg-Vorpommern“ (Hans-Jürgen Henneke – Vorstand/Hauptaktionär)

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Die EU-Höchstfördersätze konnten für Investitionsvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern in bedeutsamen Einzelfällen voll ausgeschöpft werden. Der maximale Investitionszuschuss in Prozent der förderfähigen Investitionskosten betrug 30 % für große Unternehmen, 40 % für mittlere Unternehmen und 50 % für kleine Unternehmen. Diese Höchstsätze wurden in der Förderpraxis bislang grundsätzlich pauschal um jeweils 5 % gekürzt. Durch diesen Pauschalabzug wurden für die bewilligten Investitionsvorhaben 15 bis 20 Mio. Euro weniger ausgereicht, die für zusätzliche Investitionsprojekte eingesetzt werden konnten. Der Pauschalabzug von 5 %-Punkten öffnet darüber hinaus beihilferechtlichen Spielraum, der u. a. für eine Kombination des Investitionszuschusses mit Darlehen, Beteiligungen oder Bürgschaften

genutzt werden konnte. Die neuen Richtlinien sehen nun einen Basisfördersatz in Höhe des halben Höchstfördersatzes, also 15  %, 20  % bzw. 25  % für große, mittlere bzw. kleine Unternehmen vor, ergänzt um ein Bonussystem bei Erreichen qualitativ besonders förderwürdiger Vorgaben. Eingezogen wird eine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro Stundenlohn (Arbeitnehmerbrutto) bei den zu fördernden Arbeitsplätzen. Die Tourismusförderung verfolgt das Ziel, vorrangig Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung des touristischen Angebotes zu fördern. Dazu gehören insbesondere Vorhaben, die zur Saisonverlängerung, zur Ergänzung bereits vorhandener touristischer Produkte und Angebote oder zur Gewinnung neuer Gästegruppen beitragen und die Profilierung des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern in den Bereichen Aktiv-, Vital- und Erlebnisurlaub unterstützen. Eine Förderung von touristischen Vorhaben, die ausschließlich der Schaffung von zusätzlichen Bettenkapazitäten dienen, soll nicht mehr stattfinden.

UNSER TIPP Aktuelle Informationen zu den neuen Förderrichtlinien finden Sie auf der Homepage des Landesförderinstituts Mecklenburg-Vorpommern. www.lfi-mv.de

Wirkungsvollerer Mitteleinsatz Durch die sachliche Konzentration der Förderung wird der Schwerpunkt auf Investitionsvorhaben des Verarbeitenden Gewerbes und Handwerks sowie ausgewählter Dienstleistungsunternehmen gelegt. Lohnkostenbezogene Zuschüsse werden grundsätzlich nicht mehr gewährt. Ausnahmen kommen für Vorhaben mit besonderen Struktur- und Beschäftigungseffekten in Betracht. Insgesamt hat sich der eingeschlagene Weg des zielgerichteten und effizienten Mitteleinsatzes bewährt. So konnte das Verhältnis von eingesetzten Fördermitteln zu den ausgelösten Investitionskosten mit der Einführung des Regionalen Förderprogramms Mecklenburg-Vorpommern 2008 verbessert werden. Während 2008 in der Förderung der gewerblichen Wirtschaft mit einem Euro Förderung ein Investitionsvolumen von durchschnittlich 4,40 Euro ausgelöst werden konnte, konnten mit den geänderten Regelungen jeweils Investitionen von durchschnittlich 5 Euro begleitet werden. Im selben Zeitraum stieg die Effektivität der Förderung für Infrastrukturmaßnahmen von 1,30  Euro auf durchschnittlich 1,40 Euro. Der effektive Mitteleinsatz trägt zu einer möglichst hohen Investitionsquote bei. Die Auswirkungen der Wirtschaft- und Finanzkrise erforderten zudem eine flexible Handhabung der Investitionsförderung. Damit leistet die GRW einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche zukünftige Entwicklung der von der Krise betroffenen Standorte. Zielgerichtet wird durch die zusätzlichen Förderanreize zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Einkommen und Wertschöpfung im Land generiert.

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Infrastrukturförderung Der Fördersatz für Investitionsvorhaben der kommunalen wirtschaftsnahen Infrastruktur wurde durch den Koordinierungsrahmen zur GRW grundsätzlich auf 60  % der förderfähigen Investitionen begrenzt. Bei Vorliegen der Ausnahmetatbestände nach dem Koordinierungsrahmen (interkommunale Zusammenarbeit, Vorhaben fügt sich in eine regionale Entwicklungsstrategie ein, Altflächenrevitalisierung) erfolgt in der Regel eine Erhöhung auf 75  %. Darüber hinaus sind in besonders begründeten Einzelfällen Ausnahmen für unmittelbar bevorstehende gewerbliche Investitionen mit besonderen Struktur- und Beschäftigungseffekten sowie für Vorhaben der touristischen Infrastruktur, die zur Schließung einer touristischen Angebotslücke in einer strukturschwachen ländlichen Region beitragen, möglich. Besonders berücksichtigt werden Vorhaben, die der wirtschaftlichen Nachnutzung ehemaliger militärischer Flächen dienen. Der Ausbau der Infrastruktur in Form von Gewerbegebieten wird weiterhin nur in Verbindung mit konkreten Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft gefördert. Insgesamt sollen durch die gezielte strukturelle Förderung in allen Landesteilen die Voraussetzungen für eine beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung geschaffen werden. Die Förderung von Vorhaben in östlichen Regionen mit besonderem Entwicklungsbedarf bzw. besonderen Arbeitsmarktproblemen genießt im Rahmen der verfügbaren Mittel Priorität. Bilanz der Förderung Unterm Strich bestätigt die positive Entwicklung insbesondere des Verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern die Förderpraxis der Landesregierung. Die gezielte Investitionsförderung trägt zu der für die Zukunft des Landes erforderlichen Verbreiterung und Stärkung der wirtschaftlichen Basis bei. In neuen und in bestehenden Unternehmen wurden dadurch in den letzten Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen, ein Großteil davon in kleinen und mittleren Unternehmen. Tabelle 06: Struktur der GRW-geförderten Investitionen 2010/2011 nach Investitionsbereichen   Investitionen in Mio. Euro Gewerbliche Wirtschaft*

818,9

68,7

Gewerblicher Tourismus*

212,6

17,8

Wirtschaftsnahe Infrastruktur**

67,1

5,6

Touristische Infrastruktur***

93,6

7,9

1.192,2

100,0

Summe:

42

in %

* GRW, EFRE und ELER ** GRW, EFRE und außerhalb der GRW *** GRW, EFRE, ELER und außerhalb der GRW

Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Branche: Beschäftigte: Produkte/DL: Märkte:

1996 als Tochterunternehmen der Stern-Wywiol Gruppe Verarbeitendes Gewerbe, Lebensmittel- und pharmazeutische Industrie 175

Trocknen, Coaten, Agglomerieren, Mischen und Abfüllen von Lebensmitteln, Lebensmittelzusatzstoffen, Nahrungsergänzungsmitteln und pharmazeutischen Wirk- und Hilfsstoffen, Co-Packing weltweit

SternMaid GmbH & Co. KG in Wittenburg www.sternmaid.de

Gründung:

Im Zuge der Erweiterung der Produktion der Unternehmensgruppe wurde 1998 in Wittenburg ein neuer Produktionsstandort errichtet. Nachdem hier bereits in den zurückliegenden zwölf Jahren rund 25 Millionen Euro investiert und die Zahl der Arbeitsplätze von anfänglich sieben auf 175 erweitert wurden, ist bis Sommer 2012 ein weiterer Ausbau der Produktionsstätte für rund 14 Mio. Euro geplant. Geschaffen werden 11.000 zusätzliche Palettenstellplätze und 2.000 qm neue Produktionsnutzfläche. Mit den Neuinvestitionen sind gleichzeitig auch etwa 30 neue Arbeitsplätze verbunden. Die bebaute Fläche in Wittenburg beträgt in 2012 dann insgesamt 16.000 qm. (Stefan Schliesser, Torsten Wywiol, Volkmar Wywiol)

Einsatz der EU-Strukturfonds ab 2014 Die derzeit laufende EU-Strukturfondsperiode endet am 31.12.2013. Für die anschließende Förderperiode bis 2020 hat die Europäische Kommission am 29.06.2011 die Mitteilung „Ein Haushalt für ‚Europa 2020‘ “ und darauf basierend einen Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung des Mehrjährigen Finanzrahmens für die Jahre 2014-2020 vorgestellt. Dazu dauern die Gespräche und Beratungen noch an. Im Hinblick auf die Kohäsionspolitik der Europäischen Union 2014-2020 ist es für Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, die aus dem bisherigen Ziel „Konvergenz“ herausfallen, wichtig, dass ein Sicherheitsnetz in Höhe von 2/3 der bisherigen Förderintensität vorhanden bleibt. Die Mittelausstattung für EFRE und ESF würde, unter dieser Voraussetzung, bei ca. 1 Mrd. Euro liegen, gegenüber knapp 1,7 Mrd. Euro 2007-2013. Der Vorschlag stellt, wie von den ostdeutschen Ländern gefordert, eine Regelung zur Vermeidung eines abrupten

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Abbrechens der Förderung dar. Mit der Einführung einer neuen Zielgebietskategorie von Übergangsgebieten würde die Förderung für diese Regionen voraussichtlich über das Jahr 2020 hinaus verstetigt.

Tabelle 07: GRW-geförderte Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe 2010/2011 nach Branchen Investitionen in Mio. Euro

in %

216,8

31,4

Metallerzeugung und -verarbeitung/ Herstellung von Metallerzeugnissen

83,2

12,1

Herstellung von Kraftwagenteilen

79,6

11,5

Herstellung von Nahrungsmitteln

54,8

7,9

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

49,8

7,2

Herstellung von sonstigen Waren

38,5

5,6

Herstellung von Holzwaren

31,3

4,5

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

28,0

4,1

Installation von Maschinen und Ausrüstungen

19,9

2,9

Sonst. Fahrzeugbau, einschl. Boots-und Yachtbau

16,6

2,4

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

14,7

2,1

Sonstige Branchen

57,1

8,3

690,3

100,0

Branchen Maschinenbau

Verarbeitendes Gewerbe insgesamt

Förderung der Werften Die Förderung der Werften in Mecklenburg-Vorpommern ist erklärtes wirtschaftspolitisches Ziel der Landesregierung. Die Koalitionspartner begleiten den Strukturwandel in der maritimen Industrie mit den erforderlichen Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund wird das langjährig bewährte Landesbürgschaftsprogramm auch weiterhin zur Unterstützung der Finanzierung von Schiffbauaufträgen eingesetzt werden können. Aufgrund der noch nicht überwundenen weltweiten Schiffbaukrise und den damit zusammenhängenden Finanzierungsproblemen der hiesigen Werften wird der Ermächtigungs-

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rahmen zur Übernahme von Bürgschaften, Garantien und sonstigen Gewährleistungen zur Förderung der Werften des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Haushaltsgesetz 2012/2013 gegenüber dem Haushaltsgesetz 2010/2011 um 295 Mio. Euro auf nunmehr 1 Mrd. Euro erhöht.

Durchstarten in MV – weil ich hier das passende Material zum Karrierestart habe.

Durchstarten wie Christian Thiel (22). Er lernt bei Schoeller Arca Systems in Schwerin Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Bereit zum Karrierestart? www.durchstarten-in-mv.de

Eine Fachkräfteinitiative von Europäische Union Europäischer Sozialfonds

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III.3 Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation Die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) in Mecklenburg-Vorpommern besitzt für die Landesregierung eine hohe Priorität, da mit innovativen und international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen zukunftsorientierte Arbeitsplätze geschaffen werden können. Die stärkere Orientierung auf wissensbasierte Arbeitsplätze soll die Wertschöpfung und das Einkommensniveau im Land nachhaltig erhöhen.

EU-Förderprogramme Im Rahmen der Neuausrichtung der EU-Förderprogramme für die Förderperiode 2007-2013 wurde in Mecklenburg-Vorpommern die Chance genutzt, die Unternehmen des Landes im Bereich von FuEuI noch intensiver zu begleiten und zu unterstützen. Zusätzlich zu den bereits seit 2000 genutzten Mitteln aus dem EFRE werden seit 2007 auch Mittel des ESF für die Förderung von FuEuI bei Unternehmen eingesetzt. Der neue und europaweit geltende „Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen für FuEuI“ wurde umfassend in eine Landesrichtlinie umgesetzt. Damit stehen den Unternehmen und Forschungseinrichtungen bestmögliche Rahmenbedingungen für die Förderung von FuEuI zur Verfügung.

Technologiepolitik Ziel der Technologiepolitik ist es, verstärkt die Potenziale der Wissenschaft des Landes für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft zu nutzen. Kernpunkte der Technologiepolitik sind: • Fortführung der Technologieoffensive durch den Dialog Wissenschaft – Wirtschaft, • Konzentration der Wirtschaftspolitik auf Zukunftsfelder in internationalen Wachstums märkten, • Ausbau und Nutzung der Verbundforschung Wissenschaft – Wirtschaft, • zielgerichteter Ausbau von wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen in ausgewählten Schwerpunktfeldern, • weitere Entwicklung der Technologiezentren, • Unterstützung technologieorientierter Netzwerke, • verstärkte und zielgerichtete Nutzung der Schutzrechte der Forschungseinrichtungen des Landes für die regionale Wirtschaft, • verstärkte Unterstützung technologieorientierter Existenzgründungen durch Risiko kapitalfonds sowie die • Durchführung von Wettbewerben für Produktentwicklungen.

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Wissenschaft und Wirtschaft Die Strategie des Verbundes von Wissenschaft und Wirtschaft wird mittel- bis langfristig verstetigt und durch den Technologie- und Innovationskreis Wissenschaft – Wirtschaft (TIWW) zielgerichtet weiterentwickelt. Der TIWW hat im Rahmen einer Stärken-Schwächen-Analyse der Wirtschaft und der Wissenschaft des Landes industrielle Schwerpunkte für die Technologie- und Industriepolitik in Mecklenburg-Vorpommern definiert. Diese Zukunftsfelder sind: • Energie, • Ernährung, • Gesundheit, • Informations- und Kommunikationstechnologien, • Maschinenbau und Elektrotechnik sowie • Mobilität. Der TIWW bereitete bislang zwei Technologie- und Industriepolitische Konferenzen im März 2010 und November 2011 vor. Im Interesse eines besseren Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und den Kammern des Landes die Etablierung von fünf Wirtschaftstransferbeauftragten an den Hochschulen des Landes. Mit der durch die Landesregierung vor fünf Jahren eingeführten Verbundforschung Wissenschaft und Wirtschaft soll ein verstärkter Entwicklungsschub für die Unternehmen des Landes erzielt werden. Insbesondere soll mit der Verbundforschung erreicht werden, dass die Potenziale der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für regionale Unternehmen deutlich besser genutzt werden können, um damit die Innovationskraft und die eigenen Forschungs- und Entwicklungspotenziale der Unternehmen zu stärken und zu stimulieren. Das Ziel besteht auch darin, langfristige strategische Partnerschaften und stabile Netzwerkstrukturen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aufzubauen. Daher steht die stärkere Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte auf die konkreten Bedürfnisse der Wirtschaft des Landes im Vordergrund. Die Zusammenarbeit von Industrie, mittelständischen Unternehmen und Forschungsnetzwerken ist die Basis für den benötigten Innovationsschub in den einzelnen Branchen. Viele Unternehmen werden erst über die Verbundforschungsförderung in die Lage versetzt, sich mit Forschung und Entwicklung zu befassen und die Potenziale der Wissenschaft des Landes zu nutzen. Die Hochschulen orientieren sich im Rahmen ihrer Forschung mehr und mehr an durch Unternehmen des Landes vorgegebene Erfordernisse. Jede Hochschule im Land setzt Projekte im Rahmen der Verbundforschung um.

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Innovationsförderung bei Werften Die gemäß der Richtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zum Förderprogramm „Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze“ erfolgende Kofinanzierung zur Innovationsförderung hiesiger Werften wird durch das Land Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt. Durch die verstärkte Anwendung neuartiger Produkte und Verfahren soll die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Werften auf dem Weltschiffbaumarkt erhöht werden. Mit der Bereitstellung von Mitteln zur Förderung von Innovationen werden die Werften darin unterstützt, die mit der Anwendung von schiffbaulichen Innovationen verbundenen hohen technischen und wirtschaftlichen Risiken zu tragen. Im Rahmen des sich gegenwärtig im Schiffbau vollziehenden Strukturwandels, zu dem der Wechsel in hochwertige Marktsegmente und den Spezialschiffbau sowie die Diversifikation in andere Bereiche der Meerestechnik gehören, nimmt die Bedeutung der Innovationsförderung zu. Mit dem Haushaltsplan 2012/2013 werden erstmalig Mittel für Innovationsförderung zugunsten der Werften in Mecklenburg-Vorpommern veranschlagt. Das Finanzvolumen beträgt einschließlich der Jahresrate aus dem Haushaltsjahr 2011 insgesamt 7,3 Mio. Euro.

Bilanz der Förderung In der EU-Förderperiode 2007-2013 stehen insgesamt 155 Mio. Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation zur Verfügung. Im Zeitraum 2007-2011 wurden 624 Projekte mit einem Zuschuss in Höhe von 113 Mio. Euro bewilligt. Schwerpunktfelder waren die Biotechnologie/ Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Maschinenbau und Metallverarbeitung. Abb. 06: Technologie- und Innovationsförderung 2007-2011 Maritime Technologien 5,9 % Kunststoff- und Holzverarbeitung 4,3 %

Informations- und Kommunikationstechnik 21,3 %

Maschinenbau und Metallverarbeitung 14,3 % Regenerative Energien und nachwachsende Rohstoffe 8,0 % sonstige Technologien 4,3 % Umwelttechnik 3,0 %

Biotechnologie 16,1%

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Medizintechnik 22,8 %

Zuschuss gesamt = 113 Mio. Euro

Von den bewilligten Zuschüssen in Höhe von 113 Mio. Euro gingen 32,54 Mio. Euro im Rahmen von Verbundforschungsprojekten an die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Universität Rostock hatte daran bislang mit 23,47 Mio. Euro den größten Anteil. 2009 wurde die strategische Förderung von Forschung und Entwicklung weiter ausgebaut. Ein Forschungsfonds wurde mit 15 Mio. Euro neu aufgelegt. Er soll wirtschaftsnahe Forschungsprojekte unterstützen, die das Stadium bzw. den Konkretisierungsgrad der Verbundforschungsförderung noch nicht erreicht haben.

Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1991

Branche:

Automobilzulieferung

Beschäftigte: 97 Produkte/DL: Heizungs- und Klimasysteme für PKW, Sonder- und Spezialfahrzeuge, Boots- und Bahnbau, Fertigung von fahrzeugspezifischen Einbausätzen und Kabelbäumen Deutschland Eberspächer in Torgelow www.eberspaecher.com

Märkte:

Eingebettet in die weltweit agierende Eberspächer Gruppe entstand in den zurückliegenden Jahren in Torgelow ein Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für Heizungs- und Klimatechnologien der Fahrzeugbranche. Durch gezielte Erweiterung des Unternehmens und unseres Service, dem Einsatz neuer Produkte und durch die Bündelung der beiden o. g. Unternehmen und ihrer Kompetenzen unter einem Dach und an einem Standort haben wir die Firmen erfolgreich erweitert und optimiert. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Entwicklungsmethoden zu verbessern und innovative, leistungsstarke neue Lösungen zu konzipieren. (Dr. Klaus Beetz und Dr. Jörn Krüger)

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INFO-KASTEN 01

„LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis“ und „LUDWIG-BÖLKOW-Nachwuchspreis“ Am 24.10.2011 hat das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den drei Industrieund Handelskammern sowie den Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern zum siebten Mal den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis“ vergeben. Der Preis verbindet sich mit dem Namen Ludwig Bölkow, welcher 2003 an der gemeinsamen Preisverleihung teilgenommen hat. Herr Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt, Bölkow und Blohm, (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) hervorgegangen ist. Für die Auszeichnung mit dem „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis“ steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Der „Nachwuchspreis“ wird mit 2.500 Euro prämiert. Die Finanzierung erfolgt durch die Industrie- und Handelskammern, das Wirtschaftsministerium sowie die Technologiezentren des Landes. Preisträger des „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreises MV“ 2011 BaltiCo GmbH, Hohen Luckow Produktentwicklung: Windkraftflügel in Stabwickeltechnologie Preisträger des „LUDWIG-BÖLKOW-Nachwuchspreises MV“ 2011 Luca Zeug, Schüler an der CJD Christophorusschule Rostock Projektentwicklung: Universal-HDRi-Bot – ein multifunktionales Kameraspezialsystem

UNSER TIPP Entdecken Sie die Preisträger auf der Internetseite LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis MV www.boelkowpreis.de

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III.4 Unterstützung von Mittelstand und Handwerk Mittelstand und Handwerk bilden das Fundament der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. 99,5 % aller Unternehmen im Land gehören zum Mittelstand. Kleine und mittlere Unternehmen sind Arbeitgeber für rund 80 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer sind meist fest in der Region verankert, übernehmen Verantwortung für ihre Beschäftigten und deren Familien und zeichnen sich oft durch gesellschaftliches und soziales Engagement aus. Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1991

Branche:

Maschinenbau

Beschäftigte: ​184 und Auszubildende Produkte/DL: ​Entwicklung und Bau von Antriebstechnik für Märkte:

weltweit

Fertigungstechnik NORD ist Teil der globalen NORD DRIVESYSTEMS Gruppe. Getriebebau NORD konnte seit der Gründung im Jahr 1965 kontinuierlich expandieren und seine Fertigungstiefe stetig steigern. Vor über 20 Jahren wurde in Gadebusch ein neues Industriegebiet erschlossen. Da der Ort verkehrstechnisch günstig zum Standort der Muttergesellschaft in Bargteheide bei Hamburg lag, wurde hier ein neues Werk eröffnet. Mit dem Werk Fertigungstechnik NORD in Gadebusch wurde sowohl die erforderliche Kapazität sichergestellt als auch die Steigerung der Fertigungstiefe realisiert. Hier werden Getriebegehäuse bearbeitet sowie Wellen und Zahnräder gefertigt. Seit der Gründung von Fertigungstechnik NORD wurden über 60 Mio. Euro in Gebäude, Bearbeitungszentren, Drehzentren, Automatisierung, Umweltanlagen, Messmaschinen und in das Arbeitsumfeld investiert. Bis zum 30.6.2013 wird ein neues Bearbeitungszentrum mit der dazugehörigen Automation für die Gehäusefertigung, sowie Fertigungsstraßen für die Hohlwellenproduktion in Gadebusch fertiggestellt. Für 2013 bis 2015 sind der Bau einer weiteren Fertigungshalle von ca. 3.000 m² und der Ausbau der vorhandenen Produktion mit einer Investitionssumme von etwa 10 Mio. Euro in Planung.

Fertigungstechnik NORD GmbH in Gadebusch www.nord.com

mechanische und elektronische Lösungen

(G.A. Küchenmeister, Jutta Humbert, Ullrich Küchenmeister, Steffen Timm)

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Kleine Betriebsgrößen sind jedoch häufig mit betriebswirtschaftlichen Nachteilen verbunden wie: • eine schwierigere Kapitalbeschaffung • weniger betriebliche Forschung und Entwicklung • geringere Auslandsaktivitäten und damit eine niedrigere Exportquote sowie • eine stärkere Wirkung bürokratischer Lasten. Die Landesregierung leistet deshalb mit ihrer Mittelstandspolitik eine bedarfs- und praxisorientierte Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkte der Förderung des Mittelstandes in Mecklenburg-Vorpommern liegen in der Investitionsförderung (vgl. Kapitel III.2) sowie in der Technologie- und Innovationsförderung (vgl. Kap. III.3). Mittelstandsbeirat Der Mittelstandsbeirat beim Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus befasst sich mit der Lage und den Perspektiven kleiner und mittlerer Unternehmen sowie der Freien Berufe. Der Beirat besteht aus gestandenen Unternehmern und Praktikern – Männern und Frauen – aus verschiedenen Bereichen der mittelständischen Wirtschaft und des Handwerks. Diese bringen ihre Erfahrungen und Kenntnisse zu mittelstandsrelevanten Themen ein und verbessern so die Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen.

Unterstützung von Existenzgründungen Das Förderkonzept für Existenzgründerinnen und Existenzgründer „TIP: transparent, innovativ, passgenau“ zielt auf Qualität und Nachhaltigkeit der Existenzgründungen. Die Existenzgründungsförderung des Landes ist modular aufgebaut: von der Gründungsidee über das Gründungskonzept bis zur Gründung und später bis in die Expansionsphase. In jeder Phase des Gründungsprozesses stehen passgenaue und aufeinander aufbauende Instrumente zur Verfügung. Dabei werden sämtliche Fördermöglichkeiten von Bund und Land miteinander verknüpft und aufgeführt.

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Das Konzept legt den Schwerpunkt darauf, möglichst gut vorbereitet anzufangen. Die wegweisende Erstberatung der Gründungsinteressierten erfolgt kostenlos über anerkannte zentrale Anlaufstellen (Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH) nach gemeinsam vereinbarten Qualitätskriterien.

Das Existenzgründungskonzept in Mecklenburg-Vorpommern bietet auch jungen Unternehmen nach der eigentlichen Gründungsphase Förderbausteine an, insbesondere für die Finanzierung der Ausweitung des Geschäftsbetriebes. Technologieorientierte Existenzgründungen bilden einen Schwerpunkt der Existenzgründungsförderung des Landes. Gründerstipendien für innovative und technologieorientierte Gründungen, vorzugsweise an den Technologiezentren in MecklenburgVorpommern, zielen auf das Gründungspotenzial im Umfeld der Hochschulen. Sie werden personengebunden als nicht rückzahlbarer Zuschuss für höchstens 18 Monate gewährt, wobei die Unternehmensgründung innerhalb von zwölf Monaten vollzogen sein muss. Für technologieorientierte Existenzgründungen werden weitere Unterstützungsmöglichkeiten angeboten, z.  B. für technische Durchführbarkeitsstudien, gewerbliche Schutzrechtsaktivitäten sowie Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Beratungsförderung Die Beratungsförderung in Mecklenburg-Vorpommern umfasst drei Elemente: • Existenzgründerinnen und Existenzgründer erhalten nach einer individuellen Bedarfs analyse über zentrale Anlaufstellen Bildungsschecks und entscheiden dann eigen ständig, welche Qualifizierungsmodule sie belegen und welche Bildungseinrichtung sie besuchen. Neben Grundmodulen werden Spezialkurse angeboten. Es ist jeweils eine 20-prozentige (für Studenten eine 10-prozentige) Eigenbeteiligung erforderlich. Bei technologieorientierten Neugründungen und bei Unternehmensnachfolgen können jeweils zwei zusätzliche Beratungs- und Begleitungstage gefördert werden. • Das „Gründercoaching Deutschland“ ist ein Beratungsprogramm der KfW Mittelstandbank für Unternehmen, die vor höchstens fünf Jahren gegründet wurden. Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern können hierbei 75  % des förder fähigen Tageshonorars bei einer maximalen Bemessungsgrundlage von 6.000 Euro erhalten. • Im Rahmen des Programms zur Förderung von Beratungen bei kleinen und mitt leren Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern können die Unternehmen einen Zuschuss in Höhe von bis zu 50  % der zuwendungsfähigen Ausgaben erhalten. Dazu zählen in Anspruch genommene Beratungsleistungen zur Behebung unternehme rischer Managementdefizite, darunter auch zu Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, im Zuge einer Unternehmensnachfolge sowie die Vorbereitung der Einführung von Produkten sowie Dienstleistungen auf überregionalen, insbesondere ausländi schen Märkten.

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Mentorenprogramm Im Rahmen des Mentorenprogramms unterstützen erfolgreiche Firmenchefs aus Mecklenburg-Vorpommern Gründer mit ihren Erfahrungen und Kontakten aus persönlichen Netzwerken. Kernstück des Mentorings ist die intensive Beziehung zwischen Mentor und Mentee im so genannten „Tandem“. Gründer aus allen Branchen können sich für das Mentorenprogramm des Landes bewerben. Unternehmensnachfolge Die Existenzgründungsförderung in Mecklenburg-Vorpommern schließt die Unterstützung der Unternehmensnachfolge ausdrücklich mit ein. Junge Unternehmerinnen und Unternehmer, die einen Betrieb übernehmen wollen, können wie Existenzgründer über staatliche Förderdarlehen und durch die Beratungsprogramme unterstützt werden. Mit der Koordinierungsstelle Unternehmensnachfolge „Brücke MV“ wurde 2009 eine landesweite spezialisierte Einrichtung geschaffen, die den Unternehmen Unterstützung in diesem Prozess bietet und sie professionell begleitet. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Koordinierungsstelle liegt in der Aufgabe, geeignete Nachfolger für Unternehmen zu finden und sie auf eine Übernahme gezielt vorzubereiten und zu begleiten. Bis zum 31.12.2011 haben sich in der Koordinierungsstelle 200 Unternehmen und 241 Nachfolgeinteressenten registrieren lassen, die in unterschiedlichen Bearbeitungsständen betreut werden. Unterstützung von Netzwerken In den wichtigsten Industrie- und Technologiebranchen des Landes entwickeln sich Netzwerke, die von der Wirtschaft und/oder der Wissenschaft initiiert wurden. Die Netzwerke schaffen die Grundlage für Kooperationsbeziehungen zwischen Unternehmen, Hochschulen und anderen Partnern. Sie dienen dem Erhalt und der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit vor allem kleinerer und mittlerer Unternehmen, dem Zugang der Unternehmen zu Informationen und Fachwissen sowie zur Entwicklung gemeinsamer Initiativen. Mit den Richtlinien zur Förderung von unternehmensbezogenen und regionalen Netzwerken bzw. zur Förderung von technologieorientierten Netzwerken stehen für die Unterstützung ausgewählter Netzwerke bis 2013 insgesamt 8,25 Mio. Euro aus Mitteln des ESF bereit. Die Förderung je Netzwerk erfolgt in der Regel für drei Jahre. Danach sind Organisations- und Transaktionskosten des Netzwerkes durch die beteiligten Partner selbst zu finanzieren.

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Tabelle 08: Unternehmens-/branchenbezogene und technologieorientierte Netzwerke in MV Netzwerk

Branche, Technologiefeld

Im Internet unter www.

Agrarmarketing MV

Ernährungswirtschaft

mv-ernaehrung.de

Automotive MV

Automobilzulieferindustrie

automotive-mv.de

Bäderverband MV

Gesundheitswirtschaft, Kur und Erholung

baederverband.m-vp.de

BalticNet - PlasmaTec

NiedertemperaturPlasmatechnologie

balticnet-plasmatec.org

BioCon Valley® GmbH

Biotechnologie, Medizintechnik, Gesundheitswirtschaft, Life-Science

bcv.org

BioOK GmbH

Ernährungswirtschaft, Gentechnische Sicherheitsabwägungen im Agrarsektor

bio-ok.com

Celisca-Center of Life Science Automation

Life Sciences und Automatisierungstechnik

celisca.de

Elektromobilität MV

Elektroindustrie

em-mv.de

Gesundheitsinsel Rügen

Gesundheitswirtschaft

gesundheitsinsel-ruegen.de

IT-Initiative MecklenburgVorpommern

Informations- und Kommunikationstechnologie

iti-mv.de

FANI Technologies-Food and Nutrion Innovative Technologies

Lebensmitteltechnologien

neuzlt.de

Landaktiv MV e.V.

Vermarktung Bio-Lebensmittel

bio-mv.de

Logistik-Initiative MV

Logistik

log-in-mv.de

Maritime Allianz Ostseeregion (MAO)

Schiffbauindustrie, Schiffbautechnologie

mao-ev.de

Maritime Anwendungen

Informations- und Kommunikationstechnologien für den maritimen Bereich

netmaritime.de

Maritime Zulieferer Allianz MV (MAZA)

Maritime Zulieferung Schiffbau

maza-mv.de

Design&Innovation für KMU

Design, Designmanagement

designzentrum-mv.de

Netzwerk Luft- und Raumfahrt MV

Zulieferunternehmen der Luft- und Raumfahrt

hanse-aerospace.net

NILA - Netzwerk innovativer Laseranwendungen

Lasermaterialbearbeitung

lttz.de

Norddeutsches Kunststoffnetzwerk NORKUN

Kunststoffindustrie

norkun-saz.de

Nukleus

Präzisionsmaschinenbau

nukleus.org

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Netzwerk

Branche, Technologiefeld

Im Internet unter www.

PlantsProFood

Neue pflanzliche Lebensmittel

bcv.org

Plasma plus Bio Med

inp-greifswald.de

SensorikNetz MV

Plasmatechnologie Sensorentwicklung, -produktion und -anwendung

SimuNet

Simulation komplexer Systeme

simunet.de

Telemarketing Initiative MV

Telemarketing, Telekommunikation, E- Business

tmi-mv.de

Tourismusverband MV

Tourismus

tmv.de

Umwelttechnologienetzwerk

Umwelttechnik, Abfall- und Recyclingwirtschaft

enviMV.de

Verein der Geoinformationswirtschaft MV

Geoinformationswirtschaft

geomv.de

Vernetzte Gesundheit Greifswald

Gesundheitswirtschaft

vernetztegesundheit.de

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien „WAST“

Wasserstofftechnologie

wti-mv.de

Wind Energy Network Rostock

On- und Offshore Windenergie

wind-energy-network.de

sensorik-mv.de

Bürgschaften und Beteiligungen Bürgschaften sind ein wichtiger Baustein zur Förderung der Finanzierung von KMU. Eine Bürgschaft ist ein marktnahes Förderinstrument, das nur mit leichten indirekten Eingriffen des Staates in den Markt verbunden ist. Dabei sichert die Bürgschaft einen zurückzuzahlenden Kredit ab, der von einer Bank an ein KMU gewährt wird. Zur Absicherung von Investitions- und Betriebsmittelkrediten stehen den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern die Bürgschaftsprogramme der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin, sowie des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH übernimmt Ausfallbürgschaften (bis zu 80  % der Kreditsumme) für kurz-, mittel- und langfristige Kredite aller Art für wirtschaftlich sinnvolle Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern bis zu einem Gesamtobligo von 1,0 Mio. Euro. Ab einem Bürgschaftsobligo von 1 Mio. bis zu 10 Mio. Euro liegt die Zuständigkeit beim Land Mecklenburg-Vorpommern. Hier erfolgt eine Bürgschaftsübernahme im Rahmen der Richt-

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linie zur Übernahme von Bürgschaften des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen werden darüber hinaus durch die Bürgschaftsbank Garantien zur Absicherung von Beteiligungen der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, Schwerin, an kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern übernommen.

Tabelle 09: Bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern eingegangene Bürgschaften/Garantien 2010

2011

215

245

Verbürgtes Kreditvolumen*

44.034

48.822

Höhe der ausgelösten Investitionen*

83.292

98.176

3.974

3.683

Übernommene Bürgschaften/Garantien

Anzahl der direkt geförderten Arbeitsplätze * Angaben in TEUR

Tabelle 10: Bei der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern eingegangene Beteiligungen 2010

2011

17

12

5.055

2.830

30.446

16.459

509

359

2010

2011

11

6

verbürgtes Kreditvolumen *

31.000

43.000

davon: für Investitionen*

11.000

10.000

19.000

32.000

1.086

1.235

Übernommene Beteiligungen Beteiligungsvolumen* Höhe der ausgelösten Investitionen* Anzahl der direkt geförderten Arbeitsplätze * Angaben in TEUR

Tabelle 11: Bilanz übernommener Landesbürgschaften

Anzahl der geförderten Unternehmen

für Betriebsmittel* Anzahl der direkt geförderten Arbeitsplätze *Angaben in TEUR

Kleindarlehensprogramm Zur Weiterentwicklung der Förderung der Finanzierung von Existenzgründungen hat das Land 2008 das Kleindarlehensprogramm für KMU aufgelegt. Ziel ist die Finanzierung von Investitionen, Beteiligungen oder Betriebsmitteln, soweit diese im Zusammenhang mit Investitionen oder Beteiligungen stehen oder der Erschließung neuer Geschäftsfelder dienen, mit dem Ziel der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplatzen. Innerhalb dieses Rahmens ist vorgesehen, dass die Darlehen auch für Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbaren Energien eingesetzt werden können. Der Empfängerkreis ist dabei auf kleinste, kleine und mittlere Unternehmen, die trotz

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Durchstarten in MV – weil ich hier mit Sicherheit weiterkomme.

Durchstarten 58 wie Felix Krey (22). Er ist ausgebildeter Elektroniker für Betriebstechnik bei TRW Airbag Systems in Laage. Mit Sicherheit weiterkommen? www.durchstarten-in-mv.de

Eine Fachkräfteinitiative von Europäische Union Europäischer Sozialfonds

erfolgsversprechendem Unternehmenskonzept keine Hausbank finden können, ausgerichtet. Es besteht die Möglichkeit der Darlehensvergabe von 20.000 Euro bis maximal 200.000 Euro. Als konjunkturunterstützende Maßnahme wurde der maximale Darlehensbetrag bis Ende 2012 befristet auf 500.000 Euro erhöht.

INFO-KASTEN 02 Europäische Territoriale Zusammenarbeit und insbesondere zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern (INTERREG IV A) Im Rahmen des EU-Förderprogramms INTERREG IV A der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und der Republik Polen (Wojewodschaft Zachodniopomorskie) werden Projekte gefördert, die die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Regionen unterstützen und verbessern. Das Fördervolumen beträgt 132,8 Mio. Euro, der Anteil Mecklenburg-Vorpommerns 48,88 Mio. Euro. Das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern ist die Verwaltungsbehörde des Programms. Das Gemeinsame Technische Sekretariat, Außenstelle Löcknitz, sowie die Regionale Kontaktstelle in Stettin beraten potenzielle Antragsteller. Das Fördergebiet umfasst in Mecklenburg-Vorpommern die Landkreise Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte (ohne Gebiet des ehemaligen Landkreises Müritz). Vom Begleitausschuss sind bis heute 66 Projekte befürwortet worden. Die Programmmittel sind damit komplett gebunden. 29 Projekte werden mit einem Lead Partner aus MecklenburgVorpommern umgesetzt. Beispielprojekt: Am 19.08.2011 wurde mit Fertigstellung des letzten Teilstücks die Einweihung der Europapromenade gefeiert. Der Ausbau des letzten Teilstücks der insgesamt 12 km langen, grenzüberschreitenden Promenade wurde mit insgesamt 3,14 Mio. Euro unterstützt. Gefördert wurde der Ausbau der grenzüberschreitenden Promenade zwischen der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf Ortsteil Ahlbeck und der Stadt Świnoujście auf einer Länge von ca. 3,6 km. Die Förderung umfasste den Bau eines Informationspunktes mit Aussichtsplattform als Begegnungs- und Erinnerungsstätte auf der Grenzlinie. Ergänzend wurden für den Ausbau einer „klimaneutralen“ Promenade EFRE-Mittel aus der Klimaschutzrichtlinie bereitgestellt, um auf deutscher Seite Photovoltaikanlagen installieren zu können. Ein grenzüberspannendes Edelstahltor in Form einer „Klammer“, das auf der Grenzlinie errichtet wurde, dient als Denkmal und Symbol für die Europapromenade und die Zusammenarbeit der beiden Partner.

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Beispielprojekt: Die Projektpartner Tourismusverband Vorpommern e.V. und die Westpommersche Tourismusorganisation (Zachodniopomorska Regionalna Organizacja Turystyczna, ZROT) wollen in dem gemeinsamen Projekt „Pommersche Flusslandschaften“ den Rad- und Wassertourismus vernetzen, indem kombinierte Rad- und Wassertouren entlang der deutschen und polnischen Binnengewässer erarbeitet und gleichzeitig Angebote entlang der Strecke verbessert, ergänzt und vermarktet werden. Mecklenburg-Vorpommern ist in der laufenden Förderperiode 2007-2013 Programmpartner im neu aufgelegten INTERREG IV A Großprogramm „Region Südlche Ostsee“, das ein Gesamtvolumen von 60,7 Mio. Euro EFRE-Mitel aufweist, mit einem Anteil Mecklenburg-Vorpommerns von 8,625 Mio. Euro EFRE-Mittel. Verwaltungsbehörde ist das Ministerium für Regionale Entwicklung in Warschau der Republik Polen. Partnerregionen sind Küstengebiete Litauens, Polens, Schwedens und Dänemarks sowie in Mecklenburg-Vorpommern die kreisfreie Stadt Rostock und die Landkreise Nordwestmecklenburg, Rostock (nur Ämter und amtsfreie Gemeinden des ehemaligen Landkreises Bad Doberan), Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald (ohne Amt Peenetal/Loitz, Amt Jarmen-Tutow). Förderschwerpunkte im Programm sind die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Attraktivität und gemeinsame Identität. Bis heute sind 61 Projekte befürwortet und 97 % der Programmmittel gebunden. An 42 Projekten sind Partner aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Beispielprojekt: Im Projekt „Going Abroad“ arbeiten die Projektpartner aus Schweden, Litauen und Mecklenburg-Vorpommern zusammen, um die grenzüberschreitenden Geschäftspotenziale der von Frauen geführten Unternehmen durch Vernetzung und Wissensaustausch zu stärken. Den Unternehmerinnen sollen entsprechende Kompetenzen in Workshops vermittelt werden. So werden auch internationale Teams gebildet, die ein Jahr gemeinsam an der Entwicklung von Produkten und Serviceleistungen arbeiten werden. Abfallwirtschaft

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Die Entsorgungspartnerschaft zwischen der obersten Abfallbehörde des Landes, Verbänden der Entsorgungsbranche, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Entsorgergemeinschaften und kommunalen Spitzenverbänden des Landes hat weiterhin als Informations- und Diskussionsplattform zu abfallwirtschaftlichen Rechtsetzungsvorhaben und Planungen von EU, Bund und Land mit dem Ziel einer Interessenbündelung und möglichen Einflussnahme agiert. Ein Thema war u. a. die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes.

Für die Entsorgung von mäßig belasteten Bauabfällen und anderen mineralischen Massenabfällen, z.  B. Baggergut, Schlacken, Aschen und Gießereiabfälle, wurden im Zeitraum 2009-2011 drei Inertstoffdeponien genehmigt. Diese Art von Abfalldeponien stand bisher im Land nicht zur Verfügung. Immissionsschutz Die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt haben 2010 durch die Erteilung von insgesamt 133 Neu- und Änderungsgenehmigungen die Voraussetzungen für wichtige Industrieansiedlungen im Land geschaffen. Zudem wurden 268 Änderungen von Anlagen im vereinfachten Anzeigeverfahren zugelassen. Insgesamt wurde damit ein Investitionsvolumen von ca. 284 Mio. Euro ermöglicht. Die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes spiegelt sich auch im positiven Trend der Entwicklung der Genehmigungsverfahren wider. So war im Jahr 2010 ein positiver Anstieg um 6 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Einzelnen bestanden nachfolgende Schwerpunkte: • Biogasanlagen: Unter Hinzuziehung der betroffenen Ressorts konnten Hinweise zur Genehmigung und Überwachung von Biogasanlagen erarbeitet werden. Damit können Investitionen schneller und rechtssicherer umgesetzt werden. • Kleinfeuerungsanlagen: Es wurde ein Katalog zu „Auslegungsfragen zur Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen“ erarbeitet und den Landkreisen und kreis freien Städten für einen reibungslosen einheitlichen Vollzug zur Verfügung gestellt. • Sicherheitsleistungen bei Abfallentsorgungsanlagen: Für einen einheitlichen Landesvoll zug wurde eine Entscheidungshilfe für die Vollzugsbehörden zur Schaffung von Trans parenz für die Wirtschaft erarbeitet. • Ein herausgehobenes, energiepolitisch bedeutsames Vorhaben war die Erteilung der Genehmigung des ersten Offshore Windparks Baltic I der EnBW in der 12 Seemeilenzone des Landes Mecklenburg-Vorpommern durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern. Im Mai 2011 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme des Wind parks mit 21 Anlagen mit einer Leistung von je 2,3 Megawatt. UNSER TIPP Hinweise, Katalog, Entscheidungshilfe finden Sie auf der Homepage des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus. www.wm.regierung-mv.de

III.5 Baukultur, Städtebau- und Wohnraumförderung Mecklenburg-Vorpommern besticht mit unendlicher Weite, reizvoller Landschaft und attraktiven Städten. Immer mehr Gäste kommen wegen der vielen schönen kleineren und größeren Städte mit ansprechender Architektur. Der Charme dieser Städte ist nicht zuletzt dem

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Spannungsverhältnis zwischen Alt und Neu zu verdanken, dem Bewahren von Geschichte und Tradition einerseits und der Schaffung innovativer und kreativer Architektur anderseits. Baukultur Die Baukultur ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Mecklenburg-Vorpommern. Die Gestaltung der gebauten Umwelt, die Bewahrung des kulturhistorischen Erbes und der Schutz unserer einmaligen Landschaft sollten sowohl für die Bürger unseres Landes als auch für unsere zahlreichen Touristen von herausragender Bedeutung sein, weil Baukultur nicht nur ein bestimmender Faktor für die Werthaltigkeit einer Immobilie ist, sondern zugleich ein Stück erlebbare Lebensqualität darstellt. Das Bewusstsein für diese Zusammenhänge soll der Öffentlichkeit transparenter zugänglich gemacht werden. Die Landesregierung bekennt sich zu den besonderen baulichen Werten des Landes, die sich in unseren Dörfern und Städten als Ergebnis der mehr als 1000-jährigen Baugeschichte als Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1995

Branche:

Automobilzulieferindustrie

Beschäftigte: ​600 und Auszubildende TRW Airbag Systems GmbH in Laage www.trw.de

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Produkte/DL: Märkte:

Entwicklung und Produktion von Gasgeneratoren für Seitenairbags, Fahrer- und Beifahrerairbags, Airbag-Treibstoffproduktion weltweit

Innerhalb des gesamten Unternehmens ist die TRW Airbag Systems GmbH der Sparte Insassenschutzsysteme zugeordnet. In Laage erfolgt hauptsächlich die Produktion der Gasgeneratoren. Der Standort im Großgewerbegebiet ,Airpark Laage’ ist mit der direkten Anbindung an Flughafen, Seehafen und Autobahnkreuz für das Unternehmen sehr attraktiv. Weitere Flächen werden hier gegenwärtig erschlossen und auch das Unternehmen hält Erweiterungskapazitäten vor. Mit 50 Mitarbeitern startete das Unternehmen zunächst in Laage. Heute arbeiten hier rund 600 Mitarbeiter und produzieren täglich 120.000 Gasgeneratoren (jährlich rund 30 Millionen) sowie 2,1 Tonnen Treibstoff; Tendenz steigend. Das Werk ist nach höchsten nationalen und internationalen Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsstandards ausgerüstet und zertifiziert. Bis einschließlich heute erfolgten kontinuierlich Kapazitätserweiterungen durch den Bau neuer Montage- und Fertigungsanlagen und der dazugehörigen Gebäude mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von bisher 185 Mio. Euro. (Stephan Gappa)

gebaute Kultur darstellen. Mit der Initiative „Baukultur“, im Jahr 2003 ins Leben gerufen, wurde gemeinsam mit vielen Partnern ein öffentlicher Dialog über die Qualitätsmaßstäbe beim Planen und Bauen sowie beim Umgang mit der gebauten Umwelt angestoßen. Die Landesregierung wird den Aufbau eines „Netzwerks Baukultur“ weiter begleiten. Mithilfe des Netzwerkes sollen die Akzente im baukulturellen Leben Mecklenburg-Vorpommerns gebündelt, Aktivitäten aufeinander abgestimmt und zugleich das Netzwerk als feste Adresse in Sachen Baukultur des Landes etabliert werden. Die Partner sind bemüht, sich für nachhaltige bauliche Veränderungen der Umwelt und eine hohe Qualität im Planen und Bauen des Landes einzusetzen sowie gleichzeitig als Initiator und Interessenvertreter der Baukultur in der Öffentlichkeit in Mecklenburg-Vorpommern aufzutreten. INFO-KASTEN 03 Baukultur und Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern Getreu den Worten des Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin, Klaus Staeck, „Architektur ist eine öffentliche Aufgabe“ wird in Mecklenburg-Vorpommern jedes zweite Jahr der Landesbaupreis als wichtiger Bestandteil der Initiative Baukultur des Landes verliehen, um herausragende Leistungen im Land und über Landesgrenzen hinaus publik zu machen. Weitere Objekte würdigt das Preisgericht durch Belobigungen und Anerkennungen. Mit dem Landesbaupreis werden herausragende Bauwerke, die in Mecklenburg-Vorpommern mit neuen Ideen errichtet oder saniert wurden, prämiert. Dadurch wird das Bewusstsein für gutes Bauen in alle Bevölkerungsschichten getragen und die Verantwortung dafür gestärkt. Verliehen wird der Landesbaupreis in den Kategorien ,,Bausumme bis 500.000 Euro“ und ,,Bausumme ab 500.000 Euro“. Die Bewertung der Objekte erfolgt unter besonderer Berücksichtigung städtebaulicher, gestalterischer, konstruktiver, ökonomischer und innovativer Kriterien sowie nachhaltigen Gesichtspunkten. Träger des Landesbaupreises sind gemeinschaftlich das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, die Architektenkammer und die Ingenieurkammer. Teilnahmeberechtigt sind an Planung und Baubetreuung beteiligte Architekten und Ingenieure bei Bauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. Die Preisträger des Jahres 2010 sind auf der nächsten Seite dargestellt.

UNSER TIPP Erleben Sie Mecklenburg-Vorpommerns Baukultur anhand der prämiierten Objekte der Landesbaupreisträger auf www.landesbaupreis-mv.de.

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Preisträger des Landesbaupreises Mecklenburg-Vorpommern 2010 in der Kategorie „Bausumme ab 500.000 Euro“: Druck- & MedienCenter der optimal media production in Röbel/Müritz Architekt: Moritz Müller, Design: Ulrich Vollborn, Fotograf: Klaus Frahm

Preisträger des Landesbaupreises Mecklenburg-Vorpommern 2010 in der Kategorie „Bausumme bis 500.000 Euro“: Haus Lambrecht in Zingst Architekten und Fotograf: Baustudio Melchert + Kastl, Bauherr: Dr. Walter Lambrecht und Dipl. Oek. Maria Lambrecht

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Städtebauförderung Die Städte in Mecklenburg-Vorpommern haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu reizvollen und attraktiven Anziehungspunkten entwickelt. Die Lebens- und Wohnqualität hat sich u. a. durch die Städtebauförderung deutlich verbessert – durch Sanierung von Wohnungen, Kindertagesstätten, Schulen und Turnhallen, Kirchen und Museen, durch Neugestaltung der Straßen und Plätze, Spielplätze und Sportanlagen. Im Zuge der Erhaltung und Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes hat sich der Städtetourismus in MecklenburgVorpommern zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Städtebauförderung ist seit Jahren ein Erfolgsprogramm und eine der tragenden Säulen einer kontinuierlichen städtebaulichen Erneuerung. Das Land unterstützt die Gemeinden mit Mitteln aus den Bund-/Länderprogrammen, aus dem eigenen Landes-Städtebauförderprogramm und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Städtebaufördermittel sind für die regionale Wirtschaft von enormer Bedeutung, da ein Euro bis zu acht Euro weitere öffentliche und private Investitionen anstößt, die vor allem dem Baugewerbe in Mecklenburg-Vorpommern zugutekommen. Der größte Teil der Investitionen, die durch die Städtebauförderung angeregt werden, wird durch Unternehmen aus der Region getätigt. Die Städtebauförderung löst hohe Anstoß-, Bündelungs- und Multiplikationseffekte aus, die die Beschäftigungslage bei den lokalen und regionalen mittelständischen Betrieben verbessern. Wichtige strukturpolitische Aufgaben werden durch die Städtebauförderung übernommen und bilden damit ein zentrales Instrument einer kontinuierlichen und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt der Städtebauförderung auf der Stärkung der Innenstädte, was bereits wirkt: Die Zentren der Städte Rostock, Stralsund, Bad Doberan und Wismar verzeichnen deutliche Einwohnerzuwächse. Eine der wichtigsten Aufgaben der Stadtentwicklungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern bleibt die Unterstützung der nachhaltigen Stadtentwicklung und der Stadtumbau, der dazu beiträgt, die Auswirkungen des sich weiter vollziehenden Strukturwandels aufzufangen und auszugleichen. Die Stärkung der Innenstädte und Ortskerne als attraktive Wohn- und Arbeitsorte durch Förderung wichtiger infrastruktureller Projekte bleibt ein Schwerpunkt. Augenmerk wird dabei auch auf die Unterstützung privater Modernisierungsmaßnahmen beim Erhalt der historischen Gebäudesubstanz und auf die Bekämpfung des Wohnungsleerstandes in den Innenstädten gelegt, um bedarfsgerechten Wohnraum für Familien und ältere Menschen zu schaffen. Die Strategie der Innen- vor Außenentwicklung hat weiterhin Priorität, um Flächen und Ressourcen zu sparen. Die Städtebauförderung wird weiterhin ihren Beitrag zu Wachstum und damit zu Beschäftigung leisten. Denn nur auf diese Weise wird die Attraktivität der Städte und Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandort gestärkt, die Schaffung und Erhaltung neuer Arbeitsplätze gefördert und ihre Zukunftsfähigkeit nachhaltig unterstützt.

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Ein Beispiel der Städtebauförderung im Vergleich von Vorher und Nachher: Das Haus Nr. 1 der Straße „Am Poeler Tor“ in der Hansestadt Wismar (Altstadt)

Wohnraumförderung Das Wohnungsangebot und die Qualität des Wohnungsbestandes haben sich in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahrzehnten aufgrund der umfangreichen Bauund Modernisierungsmaßnahmen stark verbessert. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat die langjährige effektive Wohnraumförderpolitik des Landes. Vor allem die Förderung der Bestandssanierung hat dazu beigetragen, dass die meisten Menschen in MecklenburgVorpommern heute in qualitativ guten und bedarfsgerechten Wohnungen mit sozial verträglichen Wohnkosten leben. Die regionalen Wohnungsmärkte sind ausgeglichen und weisen zum Teil ein deutliches Wohnungsüberangebot auf.

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Mit den Landesprogrammen Wohnraumförderung 2011 und 2012 setzt das Land seinen Beitrag zur Verbesserung der Wohnraumversorgung sowie zur Unterstützung der Stadtumbauprozesse durch die Förderung der nachfragegerechten zukunftsfähigen Modernisierung des Wohnungsbestandes fort. Mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln von jährlich jeweils 11,5 Mio. Euro können weitere rund 2.500 Wohnungen entsprechend den sich wandelnden Wohnbedürfnissen der Bevölkerung insbesondere für Familien mit Kindern und die wachsende Zahl älterer Bürger saniert werden. Förderschwerpunkte sind die altersgerechte, barrierefreie oder -reduzierende Anpassung von Wohnungen sowie die Sanierung von Wohnungen in den innerstädtischen Altbau- und den Stadtumbauquartieren.

Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Märkte:

2002

Branche:

Verarbeitendes Gewerbe / Maschinenbau

Beschäftigte:

950 inkl. Auszubildende

Produktion von Hafenmobilkranen, maritime Krane und anderen Umschlag-Großgeräten für Häfen, Schifffahrt und Offshore-Industrie weltweit

Liebherr-MCCtec Rostock GmbH www.liebherr.com

Produkte/DL:

Gründung:

Ein ausschlaggebender Aspekt für die Wahl der Standorte in Rostock und Lubmin war die Nähe der Seehäfen und anderer logistischer Vorteile. Diese ermöglichen es, die endmontierten Umschlag-Großgeräte komplett aufs Schiff zu verladen und über den Seeweg an die Kunden in aller Welt auszuliefern. In Rostock sind die Kapazitäten seit dem Produktionsstart kontinuierlich ausgebaut worden. Bislang wurden hier mehr als 200 Millionen Euro in Produktionsanlagen, Maschinen und Prüfstände investiert. Jüngste Innovation ist eine neue Baureihe von Schwerlast-Offshorekranen, die unter anderem auf so genannten Errichterschiffen montiert werden. Diese kommen beim Bau und bei der Wartung von Offshore-Windparks zum Einsatz. Der Ausbau der Produktion in Rostock wird konsequent vorangetrieben. Dafür wird das maritime Gewerbegebiet an Pier III um ein neues zwölf Hektar großes Areal, das direkt an das Liebherr-Werksgelände anschließt erweitert. Die wachsende Nachfrage in der Offshore-Industrie veranlasste das Unternehmen bereits 2007, in Lubmin eine zweite Betriebsstätte aufzubauen, die auf den Bau von Kranauslegern spezialisiert ist. Das Unternehmen investierte ferner in einen Neubau für die firmeneigene Liebherr-Akademie. Neben der Ausbildung von Lehrlingen werden in der Bildungsstätte auch Erwerbslose u. a. zu Teilezurichtern und Konstruktionsmechanikern qualifiziert. Auf diese Weise sichert das expandierende Unternehmen seinen wachsenden Fachkräftebedarf ab. Perspektivisch soll die Mitarbeiterzahl auf bis zu 1700 steigen. (Thomas Müller)

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Ein Beispiel der Wohnraumförderung im Vergleich von Vorher und Nachher: Teilrückbau und Sanierung der Wohnhäuser Carl-Moltmann-Straße 1-10 in Waren (Müritz), Umbau zu Terrassenhäusern Eigentümerin: Wohnungsbaugesellschaft Waren mbH (WOGEWA)

Von April 2011 bis Oktober 2012 werden durch partiellen Rückbau von 43 Wohnungen und Sanierungsmaßnahmen „Terrassenhäuser“ geschaffen. Ein Haus wurde vollständig, bei anderen Häusern wurden ein bzw. zwei Etagen abgerissen. Zwei Häuser bleiben fünfgeschossig. Zum Sanierungsumfang der verbleibenden 96 Wohnungen gehört die Erneuerung aller Balkone und Balkonfenster, wobei die Giebelwohnungen (siehe rechtes Bild) mit Eckbalkonen und die Einraumwohnungen erstmalig mit einem Balkon ausgestattet wurden. Im Rahmen der energetischen Sanierung wurden die Fassaden mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet, an zwei Giebeln Solaranlagen, die die Warmwasseraufbereitung unterstützen, installiert und die Heizungsanlage auf das Energie sparende Zweirohrsystem umgestellt. Bereitgestellte Landesfördermittel: • Programm Stadtumbau Ost/Rückbauzuschuss • Wohnraumförderung/Modernisierungsdarlehen • Aktionsplan Klimaschutz

III.6 Stärkung von Tourismus und Gesundheitswirtschaft

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Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich weiterhin auf einem stabilen Entwicklungskurs. Als Wirtschafts- und Imagefaktor nimmt der Tourismus für das Land eine herausragende Stellung ein. Damit das so bleibt, müssen sich die touristische Wirtschaft und die Vermarktung der Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern systematisch weiterentwickeln. Die vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen und deren Beschäftigte stehen

vor vielfältigen und vielschichtigen Herausforderungen. Die Bedürfnisse und Ansprüche der Touristen und Gäste wachsen und mit ihnen die Anforderungen an qualifiziertes Fachpersonal und eine leistungsfähige, saisonunabhängige Infrastruktur im Land. Landestourismuskonzeption Die Fortschreibung der Landestourismuskonzeption bildet das Grundgerüst für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern bis 2015. Sie ist das Ergebnis einer engen Abstimmung aller tourismusrelevanten Kräfte im Land, die sich übereinstimmend dafür ausgesprochen haben, dass die erfolgreiche Umsetzung nur in einem gemeinsamen Dialog der Touristiker erfolgen kann. Die professionelle und wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung erfolgt durch die dwif Consulting GmbH Berlin. Die Arbeitsgruppe tagt seit 2011 jährlich auf Fachebene und tauscht Informationen und Umsetzungsfortschritte aus. Das Leitziel für die Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern bis 2015 lautet: „Weiterer Aufbau der Tourismusmarke Mecklenburg-Vorpommern mit dem Ziel eines nachhaltigen Wachstums. Dies erfordert systematische Qualitätsverbesserungen und eine strategische Steuerung der Anpassung an die Veränderung grundlegender Rahmenbedingungen.“ Eine dauerhafte und kundenorientierte Qualitäts- und Serviceorientierung ist elementare Voraussetzung für ein nachhaltiges und qualitatives Wachstum des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Ein wichtiger Umsetzungsschritt dabei ist das Marken- und Kommunikationskonzept für die Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2012 und für die folgenden Jahre. Das Marken- und Kommunikationskonzept orientiert sich an den vielfältigen aktuellen Rahmenbedingungen und den zentralen Herausforderungen. Die bedeutendste Veränderung in der kommunikativen Ausrichtung wird die Konzentration auf vier Urlaubswelten sein, die anstelle der bisherigen Themen-, Farben- und Katalogvielfalt treten. Die Urlaubswelten • Aktivität und Gesundheit, • Familie und Kinder, • Genuss und Kultur sowie • Lifestyle und Trend sind das Ergebnis eingehender Analysen zu Markt, Stärken und Schwächen des Urlaubslandes, Zielgruppen und Milieus sowie zu maßgeblichen Trends unter gleichzeitiger Berücksichtigung der vorhandenen Struktur in Mecklenburg-Vorpommern. Landesmarke ,,MV tut gut“ Die Landesmarke Mecklenburg-Vorpommern „MV tut gut“ soll als Tourismusmarke verfeinert, zugespitzt und sowohl nach außen als auch nach innen gestärkt werden. Die neue Strategie soll regionale Stärken berücksichtigen, aber möglichst auch auf allen touristischen Ebenen Mecklenburg-Vorpommerns mitgetragen werden. Die Ausrichtung erfolgt zunächst für die Kommunikation auf dem Inlandsmarkt, zugleich soll sie aber auch auf das Auslandsmarketing übertragbar sein.

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

medical implant solutions Produkte/DL:

Gründung:

1992

Branche:

Medizintechnik

Beschäftigte: 285 und Auszubildende

Beschichtungen, Oberflächenveredelungen von medizinischen Implantaten und Instrumenten, Herstellung von Produkten der regenerativen Medizin

DOT GmbH in Rostock www.dot-coating.de

Märkte:

Europa, Asien, USA Seit Gründung des Unternehmens und mit Hilfe der Investitions- und Technologieförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern konnten wir den Unternehmensstandort in Rostock kontinuierlich erweitern. Angesichts des starken Umsatzwachstums laufen gegenwärtig die Planungen für den vierten Bauabschnitt, der 2013 vollendet werden soll. Damit wird das Unternehmen optimal aufgestellt sein, um auf dem wachsenden Markt für medizinische Produkte weiterhin eine führende Rolle zu spielen. Gegenwärtig arbeitet das DOT Forschungs- und Entwicklungsteam an der Entwicklung antibakterieller Beschichtungen und an Projekten zur Geweberegeneration und hat auch hierfür nötige Kapazitätserweiterungen und Investitionen vorgenommen. (Hans W. Eifeler und Prof. Dr. Hans-Georg Neumann)

Landurlaub und landtouristische Angebote

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Die touristische Entwicklung an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns hat einen sehr guten Verlauf genommen. Mit ca. 70 % der Übernachtungen ist die Küste das stärkste touristische Reiseziel in unserem Bundesland. Landurlaub und landtouristische Angebote im engeren Sinne bieten weiteres Entwicklungs- und Profilierungspotenzial. Um die Entwicklung im ländlichen Raum voran zu treiben, wurde die Projektidee LandART Mecklenburg-Vorpommern vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern initiiert. Im Kern geht es um touristische Entwicklungscluster im ländlichen Raum, welche Unterkünfte, Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Wassertourismus mit Sehenswürdigkeiten, Landwirtschaft, Kunst und Kultur sowie regionaler Kulinarik beinhalten und vernetzen. In diesem integrativen Ansatz soll insgesamt mit schlankeren und effektiveren Strukturen gearbeitet und Parallelstrukturen vermieden werden. Durch eine Zusammenführung vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Landurlaub Mecklenburg-Vor-

pommern e.V. sowie der damit verbundenen Arbeits- und Aufgabenteilung können die Voraussetzungen für zielgruppenorientierte Projektentwicklungen, Qualitätsverbesserungen der Angebote und effektives Marketing geschaffen werden. Ab 2012 wird dies ein Schwerpunkt der Tätigkeit der touristischen Akteure sein. Die grundsätzliche Ausrichtung wird gemeinsam vom Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus und vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt. Deutscher Tourismuspreis Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ist agil und innovativ. Bei Angeboten und Produkten geht das Urlaubsland mit Erfolg immer wieder neue Wege, die deutschlandweit Anerkennung finden. So ist Mecklenburg-Vorpommern wieder einmal Preisträger beim Deutschen Tourismuspreis: Innovationsauszeichnungen des Deutschen Tourismusverbandes 1. Preis Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. & der TV-MV GmbH & Co. KG Produkt: mv-tourist.tv – ,,Mecklenburg-Vorpommern bewegt“ Der Reiseführer mit bewegten Bildern gibt Urlaubstipps im Hotel-TV. 2. Preis Kur- und Tourismus GmbH Produkt: Umweltfotofestival „horizonte zingst“ Fotofestival am Strand mit Bezug zu den Themen Natur, Kultur und Bildung, das Impulse für die touristische Profilierung von Zingst gibt. Qualität – Erfolgsgarant des Tourismus Eine dauerhafte und den Kundenbedürfnissen entsprechende Qualitäts- und Serviceorientierung ist elementare Voraussetzung für ein nachhaltiges, qualitatives Wachstum des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Neben dem Qualitätsausbau der Infrastruktur werden die gefühlte Qualität sowie der Service immer entscheidender für den Markterfolg. Zukünftig rückt nicht nur die Zufriedenheit der Gäste stärker in den Fokus, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter, denn nur durch systematische Qualitätsverbesserungen in allen Bereichen der Servicekette kann das perfekte „Reiseerlebnis Mecklenburg-Vorpommern“ angeboten werden. Tourismus und demografische Entwicklung Die demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern wird in den nächsten Jahren auch die Tourismuswirtschaft stark beeinflussen. Zum einen gilt es, sich auf veränderte

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

2004

Branche:

Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Süßwaren Beschäftigte: 166 und Auszubildende

Produkte/DL: SweetTec GmbH in Boizenburg/Elbe www.sweet-tec.de

Märkte:

Herstellung und der Vertrieb von Kau- und Hartbonbons, Lollis und anderen Süßwaren in verschiedenen Geschmacksrichtungen weltweit Nach der Gründung des Unternehmens erfolgte 2006 die Fertigstellung der Produktionsstätte auf einer Fläche von 7.500 qm. Von Herbst 2010 bis 2011 erfolgten eine CO2neutrale Produktionsflächenerweiterung, Parkplatzerweiterung, Aufbau eines Fabrikverkaufs sowie Ausdehnung der Logistikflächen um weitere 2.500 qm. Die Investitionssumme dafür lag bei 4,1 Mio. Euro und die Summe aller bisherigen Investitionen bei ca. 35 Mio. Euro. Seit Unternehmensgründung wurde auch die Mitarbeiterzahl stetig gesteigert. Dies ist vor allem der gestiegenen Produktionskapazität zu verdanken, die auch durch die Erweiterung der Produktionsfläche erreicht wurde. Während im Jahr 2006 noch durchschnittlich 114 Beschäftigte bei der Sweet Tec GmbH tätig waren, werden 2012 über 180 Mitarbeiter hier beschäftigt sein. Das Unternehmen zeigt ferner eine hohe Verantwortung bei der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie bei Themen wie Aus- und Weiterbildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf, z. B. durch die Initiierung eines betriebsnahen Kindergartens. (Oliver Schindler und Ralf Schulzke)

Nachfragestrukturen (Altersverschiebung, Barrierefreiheit, Familienstrukturen, Urlaubsmotive, etc.) einzustellen. Zum anderen hat die demografische Entwicklung erhebliche Auswirkungen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wie beispielsweise den zunehmenden Wettbewerb um gutes Personal oder einer steigenden Bedeutung älterer Arbeitskräfte. Fachkräfte im Tourismus

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Eine wichtige Zielstellung für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern besteht darin, dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel vorzubeugen und zu bewältigen. Hohe Qualität braucht Spitzenpersonal bzw. gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte sowie leistungsfähige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Einigen dieser Berufe fehlt bereits heute der Nachwuchs. Angesichts der hohen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern kommt es darauf an, die Attraktivität des „Arbeitsplatzes Tourismus“ weiter zu erhöhen. Hier gilt es, die jugendzentrierte Nachwuchspolitik zu erweitern, die berufliche Qualifikation im Tourismus auszubauen, das Image und die Werbung für den Tourismussektor als Berufsfeld zu stärken, die Rahmenbedingungen für die Ausbildung zu verbessern (z.  B. innovative Ansätze bei der Unterbringung von Auszubildenden) und nicht zuletzt um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Tourismus. Vor allem die Einkommenschancen in der Ausbildung und im gesamten Berufsleben, aber auch flexible Arbeitszeitmodelle, betriebliche Kinderbetreuung, mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur, Zusatzqualifikationen haben zunehmende Bedeutung. Gesundheitswirtschaft Die Gesundheitswirtschaft gehört zu den Branchen in Mecklenburg-Vorpommern, die in den letzten zehn Jahren eine positive Beschäftigungsentwicklung aufwiesen. Aktuell sind in der Gesundheitswirtschaft des Landes knapp 100.000 Beschäftigte tätig, davon rund 70 % in der stationären, teilstationären und ambulanten Versorgung, 30 % in der Medizintechnik, im Gesundheitshandwerk und in der Verwaltung. Die Bruttowertschöpfung der Branche hat an der Gesamtwirtschaft einen Anteil von ca. 13,7  % und ist damit vergleichbar zu anderen Leitbranchen in Mecklenburg-Vorpommern wie beispielsweise dem Tourismus und der Ernährungsindustrie. Die wichtigsten Faktoren des positiven Entwicklungsverlaufes dieser Branche sind dabei neben der demografischen Alterung der medizinisch technische Fortschritt sowie das stetig zunehmende Gesundheitsbewusstsein. Die Bereiche Gesundheitstourismus, Fitness/Wellness und der Absatz von Pharma- und Medizinprodukten verzeichnen daher die größten Wachstumsraten innerhalb der Branche. Die Gesundheitswirtschaft ist aufgrund ihrer Innovationskraft und ihrer Beschäftigungsintensität ein nachhaltiger Wachstumsmotor für Mecklenburg-Vorpommern. Dies zeigt sich auch daran, dass seit 1990 in die Gesundheitswirtschaft 1,7 Mrd. Euro investiert wurden. Masterplan „Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2020“ Ziel ist es, Mecklenburg-Vorpommern zu einem führenden Gesundheitsland in Deutschland zu entwickeln. Die Landesregierung hat frühzeitig die Gesundheitswirtschaft als strategisch wichtigen Zukunftsmarkt identifiziert und sie zu einem Entwicklungsschwerpunkt erklärt. Grundlage ist der 2011 verabschiedete Masterplan „Gesundheitswirtschaft MecklenburgVorpommern 2020“. Er dient als Orientierungsrahmen und gibt mit fachlichen Perspektiven, Prognosen und Zielen Hilfestellung zur Entwicklung und Ausschöpfung der Potenziale der Gesundheitswirtschaft.

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UNSER TIPP Entdecken Sie Aktuelles zu Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitswirtschaft unter Projektbüro Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern. www.gw.bcv.org

Förderung Die Förderung der Gesundheitswirtschaft wurde mit der EU-Förderperiode 2007-2013 neu ausgerichtet. Das Land stellt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nunmehr 13 Mio. Euro für den Bereich Gesundheitswirtschaft zur Verfügung. 7 Mio. Euro fließen an die BioCon Valley® GmbH (BCV) zur Koordinierung von Maßnahmen. 6 Mio. Euro sollen für die Projektförderung genutzt werden. Wer diese erhält wird überwiegend über jährliche Ideenwettbewerbe Gesundheitswirtschaft ausgelobt. Ziel der Ideenwettbewerbe ist es, die besten Ideen im Rahmen der Gesundheitswirtschaft zu finden und zu unterstützen, um so vorhandene Wachstumspotenziale aus den gesundheitsbezogenen Dienstleistungen und Produkten, dem Tourismus, den Spitzentechnologien, der Life Science Industrie und der Ernährungswirtschaft effektiver nutzen, vernetzen und vermarkten zu können. INFO-KASTEN 04 Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft Der 4. Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft zur Förderung von innovativen Projekten zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern fand im Jahr 2011 statt. Von 37 Projektideen mit einem Projektvolumen von insgesamt 7,8 Mio. Euro wurden 8 Projektideen zur weiteren Förderung vorgeschlagen. Der 5. Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft wurde im Jahr 2012 durchgeführt. Unter dem Motto „Gesunde Ideen“ konnten Projektvorschläge zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden, die die Zielrichtung des Masterplans Gesundheitswirtschaft 2020 unterstützen. Im Rahmen dieses Ideenwettbewerbs wurde ein Gesamtbudget für Projektförderungen in Höhe von insgesamt 1,0 Mio. Euro ausgeschrieben. Die Bekanntgabe der Preisträger wird im III. Quartal 2012 stattfinden.

UNSER TIPP Entdecken Sie die Preisträger und Projekte des 5. Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft sowie die der Vorjahre auf der Internetseite Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft MV www.gw.bcv.org

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

2000

Branche:

Verarbeitendes Gewerbe, Metallerzeugung und Bearbeitung

Beschäftigte:

Märkte:

Herstellung und Bearbeitung von Blechteilen, Baugruppen, einschließlich Oberflächenbehandlung (Verzinken/Pulverbeschichtung) für Nutzfahrzeugbau, Klimatechnik, Waagenbau, Maschinen- und Anlagenbau, Apparatebau, Medizintechnik Europa

LTA Anlagentechnik GmbH in Brüsewitz www.lta-anlagentechnik.de

Produkte/DL:

169 , davon 23 Auszubildende

Das Unternehmen hat in den zurückliegenden Jahren ganz erheblich in seine verschiedenen Spezial- und Kompetenzbereiche wie Blechverarbeitung, Landtechnik und Maschinenpark investiert. Dazu gehörten umfangreiche Ausbau- und Umbaumaßnahmen und die Schaffung neuer Mitarbeiterplätze. Das Investitionsvolumen lag 2011 bei 5,0 Mio. Euro. Im Februar 2012 erfolgte der Produktionsstart für das „Kompetenzzentrum Blech“ mit den Möglichkeiten auch Bleche in Übergrößen bis zu 8 m Länge zu bearbeiten. Investitionen in Hochtechnologien der Lasertechnik, Stanz- und Schneidverfahren, in modernste Anlagen, Maschinenpark und Ausrüstungen, auch in die Mitarbeiter und deren Ausbildung bzw. Qualifizierung hat sich das Unternehmen erfolgreich am Markt platziert. (Andreas Schmitt und Volker Oettle)

Vernetzung der Gesundheitswirtschaft Die Akteure der Gesundheitswirtschaft arbeiten bereits in zahlreichen Netzwerken aktiv zusammen. Zu nennen sind hier beispielsweise: Vernetzte Gesundheit e.V. (u.a. Aufbau eines Adipositas-Netzwerkes M-V), Gesundheitsinsel Rügen e.V. (u.a. Angebotsgestaltung von speziellen Gesundheitsreisen), Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e.V. (u.a. Projekte zur gesunden Ernährung, Unterstützung Know-how-Transfer Wissenschaft – Wirtschaft und Produktentwicklung). Internationalisierung Vielfältige neue Aktivitäten zielen auf eine stärkere Exportausrichtung der Gesundheitswirtschaft. Auf der Arab Health in Dubai, der weltweit zweitgrößten Fachmesse für

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Medizin, hat Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit im Januar 2012 einen Deutsch-Arabischen Workshop zum Thema Diabetes durchgeführt. Dieser Workshop fand reges Interesse und hat dazu beigetragen, die vielfältigen Kompetenzen der Akteure in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Bereich darzustellen. INFO-KASTEN 05 Nationale Branchenkonferenzen Gesundheitswirtschaft Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat mit der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft eine zentrale Plattform in Deutschland geschaffen, um Herausforderungen und Lösungsansätze der Gesundheitswirtschaft zu erarbeiten und gemeinsam mit internationalen Experten zu diskutieren. Die 7. Nationale Branchenkonferenz wurde am 27./28.06.2011 in Rostock-Warnemünde durchgeführt. Sie stand unter dem Motto „Gesundheit grenzenlos – die Gesundheitswirtschaft als Wegbereiter des Gesundheitswesens“. In Fachforen widmeten sich die Konferenzteilnehmer den Themen „Innovation und Solidarsystem“, „Der internationale Patient“, „Telematikanwendungen im Gesundheitswesen“ sowie „Lebenskonzepte für ein vitales Alter(n)“. Die Republik Polen als einer der wichtigsten Wirtschaftspartner des Landes war Partnerland der Veranstaltung. Die 8. Nationale Branchenkonferenz wird unter dem Thema: „Gesundheit erleben! Aspekte branchenübergreifender Kooperationen“ am 04./05.07.2012 in RostockWarnemünde stattfinden. Partnerland ist Österreich. Es sollen Wirtschaftszweige betrachtet werden, die bereits eng mit der Gesundheitswirtschaft verflochten sind, und darüber diskutiert werden, wie weitere wirtschaftliche und wissenschaftliche Potenziale genutzt werden können. In diesem Zusammenhang stehen die Themenkomplexe „Zusammenarbeit von Gesundheitswirtschaft und Kreativwirtschaft“, „Ganzheitliche Gesundheitskonzepte“ und „Potenziale natürlicher Ressourcen“. UNSER TIPP Informationen über die 8. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft Anfang Juli 2012 finden Sie unter www.konferenz-gesundheitswirtschaft.de. Merken Sie sich schon jetzt vor: Die 9. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft findet am 24./25.04.2013 statt. Gesundheitstourismus

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Der Gesundheitstourismus umfasst vom präventiven, gesundheitsfördernden über den rehabilitativen bis zum Medizintourismus die ganze Spannbreite des auf Gesundheit hin orientierten Tourismus. Er spielt in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle mit einem wachsenden Potenzial und ist eines der fünf Hauptgestaltungsfelder im Masterplan Gesundheitswirtschaft 2020.

Der Gesundheitstourismus hat sich besonders in den letzten Jahren dem internationalen Trend folgend dynamisch entwickelt. Er setzt auf die bereits vorhandenen Strukturen problemlos auf: Mecklenburg-Vorpommern kann auf 60 staatlich anerkannte Kur- und Erholungsorte sowie über 60 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen verweisen. Eine Vielzahl von Hotels in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich intensiv daran, das Angebot im Bereich des Gesundheits- und Wellnesstourismus weiter zu verbessern. Urlaubsangebote mit Präventionsleistungen und Bezuschussung von den Krankenkassen werden im Rahmen von ganzheitlichen Konzepten verbunden. Hotels oder Kliniken bieten für diese Urlaubsform eine Kombination aus Wellnessurlaub und medizinischer Betreuung mit Gesundheitscheck an. Mecklenburg-Vorpommern hat als erstes Bundesland in Deutschland gemeinsam mit dem Deutschen Wellnessverband ein unabhängiges Qualitätssiegel für Wellnesshotels, Rehakliniken und Freizeitbäder entwickelt. Strenge Vergabekriterien stehen für qualitative Sicherheit beim Kunden. Gerade in diesem Bereich ist die Orientierung am Kunden von enormer Bedeutung. An der Schnittstelle zwischen Medizin und Gesundheitswirtschaft entstehen innovative zielgruppenspezifische Produkte, die eine echte Alleinstellung für das Land bringen können. Voraussetzung hierfür sind weitere Qualitätsverbesserungen. Die hochwertigen Angebote des Gesundheitstourismus werden von den Besuchern geschätzt und sind zudem auch in der Nebensaison starke Argumente für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern.

III.7 Sicherung des Fachkräftebedarfs Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist aufgrund der demografischen Entwicklung zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen geworden. Gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Quelle für wettbewerbsfähige Produkte und Leistungen. Fachkräfteknappheit kann die Wachstumschancen des Standortes Mecklenburg-Vorpommern beeinträchtigen und Unternehmensentwicklungen gefährden. Die Unternehmen befinden sich zunehmend in einem Wettbewerb um Arbeitskräfte, insbesondere um hochqualifizierte Fachkräfte. Die Unternehmen stehen ebenso wie die öffentlichen Dienstleister in der Verantwortung, sich dieser Aufgabe mit neuen Strategien zu stellen und durch personalpolitische sowie organisatorische Maßnahmen ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten. Ausbildungsmarkt Der Ausbildungsmarkt steht vor einem grundlegenden Wandel. Demografisch bedingte rückläufige Schülerzahlen und die wieder erstarkte Konjunktur führen dazu, dass die Unternehmen ihre Ausbildungsplätze teilweise nicht mehr besetzen können oder nur noch mit Bewerbern, die ihren Anforderungen nicht vollumfänglich entsprechen. Somit stellen sich neue Herausforderungen für die Vorbereitung von jungen Menschen auf den Beruf und die

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1992

Branche:

Informationstechnologie

Beschäftigte: 45 und Auszubildende Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG in Schwerin www.t-h.de

Produkte/DL:

Märkte:

Produkte und Dienstleistungen für den optimalen Einsatz der IT im Produktionsumfeld, Absicherung der Verfügbarkeit von industriellen Netzwerken, Lösungen für die Produktions-IT, insbesondere zur Produktionssteuerung u. Qualitätssicherung im SAP-Umfeld weltweit Seit der Gründung 1992 verfolgt Trebing + Himstedt einen kontinuierlichen Wachstumskurs. In den ersten Jahren im Technologie- und Gewerbezentrum Schwerin angesiedelt, hat das Unternehmen seit 1999 im Technologiepark Schwerin seinen eigenen Sitz. Seitdem erfolgten kontinuierlich Erweiterungsinvestitionen mit einem Volumen von rund 3,5 Mio. Euro. Der Standort bietet auch künftig noch Platz für Erweiterungen, die bei dem geplanten Wachstum in den nächsten Jahren notwendig werden. Nach der Etablierung im deutschsprachigen Raum setzt das Unternehmen nun mit dem kontinuierlichen Ausbau des internationalen Distributoren-Netzwerkes und der Gründung von Tochtergesellschaften in den USA und der Schweiz auf Internationalisierung. Trebing + Himstedt engagiert sich intern wie extern ganz besonders um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2008 wurde es als Preisträger für „Familienfreundlichkeit“ im Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres in MV“ ausgezeichnet. Steffen Himstedt vertritt zudem seit Ende 2010 das Land bundesweit als Botschafter im Unternehmensprogramm Erfolgsfaktor Familie. (Stefan Trebing und Steffen Himstedt)

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Ausschöpfung aller Potenziale für den Ausbildungsmarkt. Von besonderer Bedeutung bleibt die Notwendigkeit, leistungsschwächere junge Menschen in eine Berufsausbildung, insbesondere im dualen System zu integrieren. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses gehört vor diesem Hintergrund zu den zentralen Herausforderungen der Wirtschaft. Die Jahre, in denen die Wirtschaft aus einem großen Bewerberangebot schöpfen konnte, sind vorbei. Die Wirtschaft muss größere Anstrengungen bei der Ausbildung des eigenen Fachkräftenachwuchses gerade in der dualen Ausbildung vollbringen. Für das Ringen um die besten Köpfe müssen die Unternehmen im Wettbewerb attraktive Rahmenbedingungen für ihre Fachkräfte bieten.

Fachkräftebündnis für Mecklenburg-Vorpommern Die Landesregierung, die Sozialpartner, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und die Bundesagentur für Arbeit haben am 31.01.2011 das „Fachkräftebündnis für Mecklenburg-Vorpommern“ beschlossen. Dabei wurden fünf zentrale Handlungsfelder definiert: • Optimale Vorbereitung der Jugendlichen auf das Berufsleben, Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, • Identifizierung des Fachkräftebedarfs und der Erwerbspotenziale, • Erschließung des Fachkräftepotenzials durch attraktive Rahmenbedingungen, • Erhaltung des Fachkräftepozentials in den Betrieben sowie • Werben für den Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandort Mecklenburg-Vorpommern. Um die aus dem demografischen Wandel resultierenden Aufgaben zu bewältigen, wurde ein breiter Maßnahmenkatalog für die einzelnen Handlungsfelder festgelegt. Dieser reicht von der frühkindlichen Bildung als Grundlage für spätere Bildungs- und Berufswege der Kinder bis hin zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen unter Berücksichtigung alternder Belegschaften in den Unternehmen. Die Umsetzung des Fachkräftebündnisses wird durch das Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommern begleitet. Rückgang der Zahl der Schulabgänger Nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern haben im Sommer 2011 insgesamt 9.452 Jugendliche einen Abschluss einer allgemein bildenden Schule erhalten. Seit 1990 war die Zahl der Schulabgänger nicht so gering wie im vergangenen Jahr. Beispielsweise verließen 1996 knapp 30.000 Jugendliche die allgemeinbildenden Schulen. Diese Entwicklung begründet auch den Rückgang der Bewerberzahlen für eine duale Ausbildung, eine berufsqualifizierende vollzeitschulische Ausbildung oder ein Studium. Nach der Prognose des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom Januar 2011 wird die Zahl der Schulabgänger ab dem Jahr 2012 erstmals wieder ansteigen und sich bis zum Jahr 2026 auf einem Niveau von knapp über 12.000 bewegen. Berufsorientierung Um die Sicherstellung des Fachkräftebedarfs zu gewährleisten, soll u. a. ein Augenmerk auf die Berufsorientierung gerichtet werden, da die Auswahl des späteren Berufs zu den wichtigsten Lebensentscheidungen eines jungen Menschen gehört. Diesen Prozess unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus mit dem Programm „Berufsfrühorientierung“. Im Rahmen dieses Programms werden Projekte gefördert, die auf die Verbesserung des Zugangs zur Erstausbildung zielen und jungen Menschen geeignete individuelle berufliche Orientierung und Beratung anbieten und sich zudem an der betrieblichen Praxis orientieren. Diese Projekte müssen das Erlernen von Fähigkeiten ermöglichen, die erforderlich sind, um dem durch zunehmende Dynamik und Mobilität geprägten Ausbildungs- und

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Arbeitsmarkt zu entsprechen. Sie sollen die Grundlagen für qualifizierte Berufswahlentscheidungen schaffen, wobei bei Jungen und Mädchen besonders eine Orientierung außerhalb der traditionellen Männer- bzw. Frauenberufe gefördert wird. Die Projekte ergänzen den schulischen Bildungsauftrag, die Angebote der Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie die Fördermöglichkeiten anderer Institutionen. Des Weiteren werden Projekte unterstützt, die zwischen den unterschiedlichen Akteuren in der Berufsorientierung ein lebendiges Netzwerk initiieren, die Zusammenarbeit fördern, Kooperation stiften und sich selbst tragende Strukturen schaffen. Betriebliche Verbundausbildung und überbetriebliche Lehrlingsunterweisung Das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus fördert die betriebliche Verbundausbildung und die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk (ÜLU) aus Mitteln des ESF. Insbesondere kleinen oder spezialisierten Unternehmen wird hiermit die Möglichkeit eröffnet, durch die Teilnahme an der Verbundausbildung bzw. an der ÜLU im Handwerk eine Berufsausbildung durchzuführen, um so den eigenen Fachkräftebedarf auch in Zukunft sichern zu können. Verbundausbildung und ÜLU unterstützen Ausbildungsbetriebe, die nicht mehr alle Ausbildungsinhalte vermitteln können. Mecklenburg-Vorpommern ist geprägt von einer kleinbetrieblichen Struktur, in deren Folge viele Betriebe nicht mehr alle Ausbildungsinhalte gewährleisten können. Deshalb hat das Land bereits im Jahr 1993 die Förderung der ÜLU im Handwerk und im Jahr 2000 die Förderung der Verbundausbildung in ausgewählten nichthandwerklichen Gewerbeberufen eingeführt und im Rahmen des Fachkräftebündnisses beschlossen, diese Förderung bis 2013 fortzusetzen. Mit dieser Förderung bindet das Land kleine und mittlere Unternehmen, die oft aufgrund ihres Spezialisierungsgrades nicht ausbilden könnten, in die betriebliche Ausbildung und damit in die Sicherung des eigenen Fachkräftenachwuchses ein. Meister-BAföG Am 01.07.2009 ist das „Zweite Gesetz zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes“ in Kraft getreten. Damit gelten für alle neu beginnenden Aufstiegsfortbildungen deutlich verbesserte Förderkonditionen. Mit dem neuen „Meister-BAföG” sollen noch mehr Menschen für eine berufliche Aufstiegsfortbildung gewonnen werden, um durch eine kontinuierliche Höherqualifizierung über alle Altersgruppen hinweg der Fachkräfteknappheit in Deutschland zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu sichern.

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Meisterprämie und Meisterweiterbildungsstipendium Im Rahmen des Maßnahmenpaketes zur Unterstützung des Verarbeitenden Gewerbes und des Handwerks ist die Meisterprämie eingeführt worden. Handwerks- und Industriemeiste-

rinnen und –meister, die erstmalig ein bereits bestehendes Unternehmen übernehmen, können eine einmalige Meisterprämie in Höhe von 7.500 Euro erhalten. Außerdem wurde das Meisterweiterbildungsstipendium eingeführt. Für studierende Handwerks- und Industriemeisterinnen und –meister kann für die Dauer der Regelstudienzeit ein Beitrag zum Lebensunterhalt in Höhe von monatlich bis zu 600 Euro gewährt werden.

Gründung:

2003

Branche:

Metallerzeugung und -verarbeitung

Beschäftigte: ​286 und Auszubildende und 129 Leiharbeiter Produkte/DL: ​Produktion von dickwandigen Stahlrohren und Rohrkomponenten für die OffshoreWindindustrie & Öl/Gas-Markt Märkte:

Deutschland, Europa

Durch den Einsatz modernster Maschinen und Anlagen auf über 24.500 qm können längsnahtgeschweißte Großrohre mit Durchmessern bis zu 7 m, Längen bis zu 120 m und Stückgewichten bis zu 900 t hergestellt werden. Um noch flexibler auf die Wünsche unserer Kunden reagieren zu können, erfolgte Ende 2009 die Erweiterung unserer Fertigungskapazitäten im Industriepark Lubmin mit Seehafenanbindung. Seit Gründung haben wir in das Werk in Rostock ca. 83 Mio. Euro investiert. Unser Ziel ist es, ständig neue Ideen und Lösungen in die Fabrikation unserer Produkte einfließen zu lassen, um eine gleichbleibende hohe Qualität der Produkte und Marktposition zu sichern. Daher investieren wir weiter in unsere Kompetenzen, Mitarbeiter und Standorte in Mecklenburg-Vorpommern. Für den Zeitraum 2011 bis 2014 betragen die Investitionen noch einmal 11 Mio. Euro (Neubau eines Bürogebäudes und einer Produktionshalle). (Karl Klös-Hein und Heiko Mützelburg)

EEW Special Pipe Constructions GmbH in Rostock und Lubmin www.eewspc.de

Landeskampagne ,,Besser ein Meister“ Die Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern haben zusammen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus 2008 die Landeskampagne ,,Besser ein Meister“ gestartet. Die Meisteroffensive war zeitlich befristet und endete am 31.12.2010. Ab dem 01.01.2011 startete die Kampagne neu für zwei Jahre mit neuem Profil. Die inhaltliche Fokussierung liegt jetzt insbesondere in der Nachwuchswerbung, der Sicherung der anstehenden Betriebsübernahmen im Handwerk sowie der Zusammenarbeit mit den Innungen des Landes. Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

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UNSER TIPP Informieren Sie sich über die Angebote im Handwerk unter www.besser-ein-meister.de

Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV - Dein Land, deine Chance!“ „Durchstarten in MV – Dein Land, deine Chance!“ wirbt seit 2009 für die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen in Mecklenburg-Vorpommern. Träger der Fachkräftekampagne sind das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes. Ziel der Fachkräftekampagne ist es, sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch deren Eltern, Großeltern und Lehrkräften aufzuzeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern mit seiner gestiegenen Wirtschafts- und Innovationskraft eine Menge zu bieten hat, sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt deutlich verbessert hat und dass es sich lohnt, hier eine berufliche Zukunft aufzubauen. Herzstück der Internetseite ist der AZUBI-ATLAS, der bei der Suche des Ausbildungsplatzes und des Unternehmens helfen soll. Er informiert über Ausbildungsmöglichkeiten sowie verschiedene Berufsprofile und vermittelt einen Überblick über ausbildende Unternehmen in allen Regionen des Landes. Mehr als 1.000 Unternehmen haben ihre Angebote bereits eingestellt. Das Internetangebot enthält darüber hinaus Porträts und Videos von Unternehmen und jungen Menschen, Termine, wichtige Adressen und die Möglichkeit, bei der „Schulaktion” mitzumachen. Die Kampagne hat von allen Seiten eine positive Resonanz erfahren und wird von den jungen Nutzern und den Unternehmen angenommen. Die Nutzerzahlen der Internet-Seite verdeutlichen dies. Auch die Schulaktion, die durch erfahrene Berufsberater durchgeführt wird, erfährt ein sehr gutes Echo.

UNSER TIPP Informieren Sie sich über die Ausbildungsangebote im AZUBI-ATLAS oder präsentieren Sie Ihre betrieblichen Ausbildungsplätze kostenlos unter Durchstarten in MV www. durchstarten-in-mv.de

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Investiert in Mecklenburg-Vorpommern:

Gründung:

1992

Branche:

Medizintechnik

Beschäftigte:

120 und Auszubildende

Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Beatmungsgeräten und Atemtherapiegeräten

Märkte:

Europa, Afrika, Amerika, Asien

HOFFRICHTER GmbH in Schwerin www.hoffrichter.de

Produkte/DL:

Mecklenburg-Vorpommern hat sich in den zurückliegenden Jahren als Standort der Gesundheitsbranche profiliert, da sich viele Medizintechnikunternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt hatten. 1992 wurde das Unternehmen HOFFRICHTER mit den Segmenten Schlafmedizin und Atemtherapie gegründet. Die dort entwickelten und gefertigten Atemtherapiegeräte der Premiumklasse verkauften sich rasch auch außerhalb Deutschlands. Es wurde weiter in FuE und in die Produktion neuer Produkte investiert. Damit verbunden war und ist die Erweiterung des Standortes. 20 Jahre nach Gründung der Firma, verfügt das Unternehmen über eine Büro- und Geschäftsfläche von etwa 5000 Quadratmetern mit einer Ausbaureserve von weiteren 5000 Quadratmetern. Die Entwicklungsabteilung des Unternehmens, in der etwa ein Viertel der Belegschaft tätig ist, ist das Herzstück der Firma. Inzwischen sind die Geräte aus dem Hause HOFFRICHTER weltweit bekannt und werden in mehr als 50 Ländern über dort ansässige Vertriebspartner erfolgreich vertrieben. (Helmut und Jens Hoffrichter)

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Verzeichnis der Abbildungen Abb. 01: Abb. 02: Abb. 03: Abb. 04: Abb. 05: Abb. 06:

Struktur des Bauhauptgewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 26 Struktur des Ausbaugewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 26 Gästeübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern 2001-2011 28 Entwicklung der Gästeübernachtungen 2011 der TOP 7 in Deutschland 29 Die wichtigsten Exportzielländer 2011 der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern 30 Technologie- und Innovationsförderung 2007-2011 48

Verzeichnis der Tabellen Tabelle 01: Tabelle 02: Tabelle 03: Tabelle 04: Tabelle 05: Tabelle 06: Tabelle 07: Tabelle 08: Tabelle 09: Tabelle 10: Tabelle 11:

Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern 17 Wirtschaftsleistung 2011 nach Wirtschaftsbereichen 18 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen 2011 19 Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer 2011 23 Die größten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern 2011 25 Struktur der GRW-geförderten Investitionen 2010/2011 nach Investitionsbereichen 42 GRW-geförderte Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe 2010/2011 nach Branchen 44 Unternehmens-/branchenbezogene und technologieorientierte Netzwerke in MV 55/56 Bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern eingegangene Bürgschaften/Garantien 57 Bei der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft MV eingegangene Beteiligungen 57 Bilanz übernommener Landesbürgschaften 57

Verzeichnis der Info-Kästen

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Info-Kasten 01: Ludwig-Bölkow-Technologiepreis / Ludwig-Bölkow-Nachwuchspreis 50 Info-Kasten 02: Europäische Territoriale Zusammenarbeit (INTERREG IV) 59 Info-Kasten 03: Baukultur und Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 63 Info-Kasten 04: Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 74 Info-Kasten 05: Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 76

Verzeichnis der Abkürzungen

ABM/SAM Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, Strukturanpassungsmaßnahme AG Aktiengesellschaft BAföG Bundesausbildungsförderungsgesetz BIP Bruttoinlandsprodukt BPO Business Process Outsourcing BWS Bruttowertschöpfung CO2 Kohlendioxid DE Deutschland EFRE Europäische Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes ESF Europäischer Sozialfonds EU Europäische Union FuEuI Forschung, Entwicklung und Innovation GmbH Gesellschaft mit begrenzter Haftung GRW Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ KMU Kleine und mittlere Unternehmen Mio. Million(en) Mrd. Milliarde(n) MV Mecklenburg-Vorpommern NBL Neue Bundesländer Pos. Position des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Ranking der neuen Länder ohne Berlin SvB Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung TEUR Tausend Euro TIWW Technologie- und Innovationskreis Wissenschaft-Wirtschaft WZ Klassifikation der Wirtschaftszweige für statistische Zwecke, Ausgabe 2008 („WZ 2008“)

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Impressum Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern Johannes-Stelling-Straße 14, 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 5 88 - 50 65; Telefax: 03 85 / 5 88 - 50 67 E-Mail: [email protected]; Internet: www.wm.regierung-mv.de Redaktion: Referat Grundsatz Wirtschafts- und Strukturpolitik Gesamtherstellung: Werbeagentur Alte Schule – Neue Medien Gadebuscher Str. 115 · 19057 Schwerin Telefon: 03 85 / 77 111, Telefax: 03 85 / 77 113 E-Mail: [email protected]; Internet: www.alte---schule.de Fotos: Preisverleihungen, Nestlé und Minister – Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern Unternehmen – das jeweilige Unternehmen hat die Fotos zur Verfügung gestellt Druckerei: ODR GmbH, Ostsee Druck Rostock Koppelweg 2 · 18107 Rostock Telefon: 03 81 / 7 76 57-0, Telefax: 03 81 / 7 76 57-19 E-Mail: [email protected]; Internet: www.offset-druck-rostock.de Statistiken: Soweit keine besonderen Quellen angegeben sind, handelt es sich um Daten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern (auch vorläufige Angaben). Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Auflage: 3.000 Exemplare Redaktionsschluss: 31. Juli 2012

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Weitere Exemplare sind erhältlich als Broschüre mittels Bestellung an [email protected] und als PDF mittels Download unter www.wm.regierung-mv.de in der Rubrik „Publikationen“.

Wegen der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter. Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern während des Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist besonders die Verteilung auf Wahlkampfveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder -kleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als eine Parteinahme des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist.

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